8
Vom 26. bis 28. August gibt es in Sta- venhagen das 15. Altstadtfest und gleichzeitig ist die Reuterstadt Gast- geberin für das 10. Landesschützen- fest Mecklenburg-Vorpommerns. Die Schützen ermitteln an drei Tagen ihre Besten. Eröffnet wird das Treffen am Sonnabend, dem 27. August, auf dem Marktplatz durch den Schirmherrn, Stavenhagens Bürgermeister Bernd Mahnke. Ansehenswert ist wie im- mer der anschließende Festumzug der Schützen in ihren farbenpräch- tigen Uniformen. Den Abschluss des Festes bildet am Sonntag um 17 Uhr die Siegerehrung mit einem anschließenden Salutschießen der Böllerkanonen. Wer von Pulver und Blei nicht so angetan ist, der findet beim Altstadtfest sicher jede Menge Spaß und Unterhaltung. Weitere Informationen: www.stavenhagen.de INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN 6. JAHRGANG NR. 3 JULI 2011 LANDPARTIE Ein unvergessliches Mit Böllerschüssen wird das Schützenfest am 28. 8. beendet. Über diesen 25. Juni 2011 wird in Malchin und Umgebung noch lange gesprochen werden, denn der Festumzug zur 775-Jahrfeier bot ein unvergessliches histo- risches Potpourri der Stadtge- schichte in über 120 Bildern. Mit- tendrin waren auch 15 Mitarbei- ter des WasserZweckVerbandes. Mehr als 1.000 Darsteller in origi- nalgetreuen und zum Teil phantasie- vollen Kostümen, fast 100 festlich geschmückte Fahrzeuge, viele Kut- schen, Reiter und Kapellen, Sport-, Museums- und soziale Vereine, die Unternehmen der Region – sie alle zeigten die wechselvolle Geschichte Malchins und wurden mit Ovationen der dicht gedrängt stehenden Zu- schauer überschüttet. Zu den Akteuren dieses bunten Ge- schichtsspektakels zählte auch der WZV, der die Entwicklung der Was- serwirtschaft vom Mittelalter bis in die heutige Zeit präsentierte. Den Beginn bildete einer der Wasserträ- ger, die ab dem 16. Jahrhundert das Wasser aus den städtischen Brun- nen in die Häuser brachten. Nicht jeder konnte sich das leisten, denn für diesen Dienst musste schon ein „gehöriges” Entgelt gelöhnt werden. Mit dem Bau des ersten kommu- nalen Wasserwerkes in der heu- tigen Gielower Chaussee im Jahre 1903 wurden die Voraussetzungen geschaffen, allen Stadtbewohnern eine moderne und hygienisch ein- wandfreie Wasserversorgung anbie- ten zu können. Das im Festzug mitgeführte originale Foto zeigt das fertig gestellte Was- serwerk. Fortsetzung Seite 4 Mitarbeiter des WZV zeigten im Festumzug, dass die Geschichte der Trinkwasserversorgung in Malchin mit den Wasserträgern begann. WZV-PERSONALIEN Thomas Kirste hat seine berufs- begleitende Fortbildung zum „Geprüften Wassermeister“ nach knapp zwei Jahren mit Erfolg ab- geschlossen. Der 38-Jährige leitet seit Dezember 2009 den Bereich „Trinkwasser Rohrnetz“. Für Rein- hard Beckmann war der 30. Juni 2011 der letzte „aktive Arbeits- tag“ innerhalb der Altersteilzeit. (siehe auch Seite 5) 10. LANDESSCHüTZENFEST MV UND 15. ALTSTADTFEST STAVENHAGEN Foto: T. Koch Festumzug 775 Jahre Malchin – Der WZV präsentierte Meilensteine der Wasserwirtschaft

Wasserzeitung 03/2011

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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 03/2011. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen

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Page 1: Wasserzeitung 03/2011

Vom 26. bis 28. August gibt es in Sta-venhagen das 15. Altstadtfest und gleichzeitig ist die Reuterstadt Gast-geberin für das 10. Landesschützen-fest Mecklenburg-Vorpommerns. Die Schützen ermitteln an drei Tagen ihre Besten. Eröffnet wird das Treffen am Sonnabend, dem 27. August, auf dem Marktplatz durch den Schirmherrn, Stavenhagens Bürgermeister Bernd Mahnke. Ansehenswert ist wie im-mer der anschließende Festumzug

der Schützen in ihren farbenpräch-tigen Uniformen. Den Abschluss des Festes bildet am Sonntag um 17 Uhr die Siegerehrung mit einem anschließenden Salutschießen der Böllerkanonen. Wer von Pulver und Blei nicht so angetan ist, der findet beim Altstadtfest sicher jede Menge Spaß und Unterhaltung.

Weitere Informationen: www.stavenhagen.de

InformatIonen vom WasserZWeckverband malchIn stavenhagen 6. Jahrgang nr. 3 Juli 2011

Landpartie

ein unvergessliches

Mit Böllerschüssen wird das Schützenfest am 28. 8. beendet.

Über diesen 25. Juni 2011 wird in Malchin und Umgebung noch lange gesprochen werden, denn der Festumzug zur 775-Jahrfeier bot ein unvergessliches histo-risches Potpourri der Stadtge-schichte in über 120 Bildern. Mit-tendrin waren auch 15 Mitarbei-ter des WasserZweckVerbandes.

Mehr als 1.000 Darsteller in origi-nalgetreuen und zum Teil phantasie-vollen Kostümen, fast 100 festlich geschmückte Fahrzeuge, viele Kut-schen, Reiter und Kapellen, Sport-, Museums- und soziale Vereine, die Unternehmen der Region – sie alle zeigten die wechselvolle Geschichte Malchins und wurden mit Ovationen

der dicht gedrängt stehenden Zu-schauer überschüttet. Zu den Akteuren dieses bunten Ge-schichtsspektakels zählte auch der WZV, der die Entwicklung der Was-serwirtschaft vom Mittelalter bis in die heutige Zeit präsentierte. Den Beginn bildete einer der Wasserträ-ger, die ab dem 16. Jahrhundert das

Wasser aus den städtischen Brun-nen in die Häuser brachten. Nicht jeder konnte sich das leisten, denn für diesen Dienst musste schon ein „gehöriges” Entgelt gelöhnt werden. Mit dem Bau des ersten kommu-nalen Wasserwerkes in der heu-tigen Gielower Chaussee im Jahre 1903 wurden die Voraussetzungen

geschaffen, allen Stadtbewohnern eine moderne und hygienisch ein-wandfreie Wasserversorgung anbie-ten zu können. Das im Festzug mitgeführte originale Foto zeigt das fertig gestellte Was-serwerk.

Fortsetzung Seite 4

Mitarbeiter des WZV zeigten im Festumzug, dass die Geschichte der Trinkwasserversorgung in Malchin mit den Wasserträgern begann.

WZV-personaLien

Thomas Kirste hat seine berufs-begleitende Fortbildung zum „Geprüften Wassermeister“ nach knapp zwei Jahren mit Erfolg ab-geschlossen. Der 38-Jährige leitet seit Dezember 2009 den Bereich „Trinkwasser Rohrnetz“. Für Rein-hard Beckmann war der 30. Juni 2011 der letzte „aktive Arbeits-tag“ innerhalb der Altersteilzeit.

(siehe auch Seite 5)

10. LandesschütZenfest MV und 15. aLtstadtfest staVenhagen

Foto

: T. K

och

den Wasserträgern begann.

Festumzug 775 Jahre Malchin – Der WZV präsentierte Meilensteine der Wasserwirtschaft

Page 2: Wasserzeitung 03/2011

Wir sind mv – Unikate aUs Unserem LandaktUeLLes

So bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödle-risch, immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwas

Besonderes können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion und teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit!

SEITE 3JulI 2011waSSErzEITungSEITE 2

Glasklare regeln im Wasser schutz gebiet

schreiben, naturliebe und Familie halten fit

He raus ge ber: ZV Grevesmühlen, WZV Malchin Stavenhagen, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom ZVK Kühlung, ZV Festland Wolgast Re dak ti on und Ver lag: Spree-pr Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen, OT Degtow Telefon: 0 38 81 – 75 55 44 e-Mail: [email protected] Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re dak tion: Susann Galda Mitarbeit:

Dr. p. Viertel Fo tos: S. Galda, Dr. p. Viertel, U. Spohler, T. pagels, T. Grundner, Archiv Layout: Spree-pr, Marion Nitsche (verantw.), Holger petsch, Franziska Fucke Druck: Nordost-Druck GmbH & Co. KG

Im­pres­sum­

Jeden Tag drehen wir den Wasser-hahn auf und erwarten frisches, klares Trinkwasser. Doch woher kommt das reine Wasser? Mit einer Ausnahme (Rostock) wird das Trinkwasser in Mecklenburg-Vorpommern aus Grund-wasser gewonnen. Je nach lokaler Herkunft hat das Grundwasser eine andere Beschaffenheit (Mineralien, Salze) und somit seinen ganz speziel-len Charakter, woraus sich auch ein

eigener Geschmack entwickelt. Um die Reinheit des Grundwassers zu wahren, ist ein umfangreicher, flächendecken-der Schutz seiner Oberflächengebiete erforderlich. Wie der Name schon sagt, müssen diese Wasserschutzzonen vor gefährlichen Stoffen und äußeren Ein-wirkungen geschützt werden. Hierfür gibt es konkrete Rechtsgrundlagen, die das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und das Wassergesetz des Landes Meck-

lenburg-Vorpommern definieren. In den 736 Trinkwasserschutzgebieten in unserem Bundesland, die eine Gesamt-fläche von etwa 4.000 km² einnehmen, soll der unterirdische Schatz bewahrt werden. Nachteilige Einwirkungen könnten zum Beispiel das Abschwem-men von Boden, das Eintragen von Bodenbestandteilen oder gar Dünge- und Pflanzenbehandlungsmitteln in die Gewässer und das Grundwasser sein.

schutzzonen­sind­eindeutig­ausgewiesen­

Für die Wasserwerke der Zweckver-bände sind Wasserschutzgebiete

festgelegt. Ihre Größe variiert. Sie ist abhängig von der Entnahmerate, von dem natürlichen Schutzpoten-zial des Untergrundes und vom Ge-fahrenpotenzial des Umfeldes. Die Wasserschutzgebiete sind in drei Schutzzonen gegliedert, deren Größe und Lage nach den örtlichen hydro-geologischen Verhältnissen festge-legt sind. Diese Gebiete werden in der Regel durch Wege begrenzt, so dass niemand die Hinweisschilder übersehen kann.Die Schutzgebiete der Verbände werden regelmäßig besichtigt, um die Einhaltung der Regeln zu kont-

rollieren. Die Grundwasserstände im Einzugsbereich stehen auch im Hinblick auf den Schutz des Grund-wassers unter Beobachtung. Wer-den mögliche Einflüsse, die zu einer nachteiligen Wasserbeschaffenheit führen könnten, frühzeitig entdeckt, leiten die Wasserversorger rechtzei-tig Gegenmaßnahmen ein. Hierbei steht auch jeder einzelne Bürger in der Verantwortung.

Bei Fragen zu den Trinkwasser-schutzzonen in Ihrer region wenden Sie sich bitte an Ihren Wasserversorger vor Ort.

mohnblumen­am­rand­des­sandweges­weisen­zur­alten­Ziegelei­in­Christinenhof­bei­malchin.­sie­führen­den­Besu-cher­zur­97-jährigen­Liselotte­rebohm.­Die­Ostpreußin­hat­in­mecklenburg­eine­zweite­Heimat­gefunden.

Wach blitzen ihre Augen hin und her, als sie in ihren Erinnerungen kramt. Fast mühelos bewegt sie sich zwischen den Jahrzehnten, verharrt in Gedanken an dunkle Stunden, erzählt diese Anek-dote, lacht über jene Begebenheit. Die Seniorin ist agil, kommt mit Hilfe noch gut zurecht. Im Haus leben Tochter und Sohn. Ein weiterer Sohn kommt täglich vorbei, alle unterstützen sie. Noch heute kommt die betagte Dame ohne Brille aus. Und an die frische Luft geht sie auf Rat des Arztes täglich, bei jedem Wetter zehnmal den Weg über den Hof. Das sind 900 Schritte. „Ich lie-be die Natur über alles. Ich denke je-den Tag: Wie schön, dass ich das noch

erleben darf“, erzählt sie in ihrer kleinen Stube. An der Wand hängt ein Kunstdruck: ein kleines Mäd-chen am Klavier. Eine Erinnerung

an zu Hause, an Allenstein, wo sie am 27. Juni 1914 geboren wurde und in einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung mit Klavier aufwuchs. Der zweite Weltkrieg zerstörte diese Welt. Es bleiben zwei lebenslange Wunden: die Erinnerung an Ostpreußen und die verlorene Liebe des Lebens.

Lilos Freund starb als Bordfunker über dem Ärmelkanal.Nach Malchin ging die junge Frau, weil ihre Freundin von hier stammte. Buch-stäblich nur das Kleid auf dem Leib war ihr geblieben. „Mein Koffer war mir auch noch geklaut worden.“ In Chris-tinenhof arbeitete sie auf dem Gutshof und lernte ihren späteren Ehemann kennen. Es sollte eine zweite Heimat werden. Hier gebar sie sechs Söhne und schließlich noch eine Tochter. 14 Enkel und 11 Urenkel hat sie heute. „Meine Familie ist ein großes Glück“, freut sie sich.Das Geheimnis ihres hohen Alters kann sie selbst kaum ergründen. „Ich weiß es nicht. Ich hatte ja auch ein schweres Leben. Aber meine Arbeit in der Land-wirtschaft und abends noch als Buch-halterin bei der LPG sowie zeitweilig als Vertretung in der Gielower Schule hat mir immer viel Freude gemacht. Den Kontakt mit den Leuten habe ich immer sehr genossen.“In den Tag startet sie immer mit Ha-ferflocken. Fit hält sie auch das Schrei-ben. „Schon in meiner Jugend habe

ich Gedichte und Geschichten verfasst. Es war immer ein Traum von mir, ein Buch zu veröffentlichen.“ 1999 wurde er wahr. Ein Gedichtband erschien, es folgten zwei Bücher mit Erinnerungen an Ostpreußen (2005) und die Zeit in Mecklenburg (2007). Ein Buch mit Frauengeschichten soll möglichst noch 2011 folgen.Liselotte Rebohm mag Gesellschaft und genießt sie. Klassische Musik ist ihr ein treuer Begleiter. Das Konzert in Ulrichshusen im Juni entlockte ihr zwei tiefe Seufzer. „Das brauchte meine Seele wohl.“ Zur „Heimatstuf“ und dem Seniorenclub geht sie gern. Die Sammlerin von Eulenfiguren jeder Art – die scherzend von sich sagt, eine Nachteule zu sein – sieht wenig fern, interessiert sich aber für Ratesen-dungen, Sport (die Frauen-Fußball-WM verfolgte sie aufmerksam) und Nachrichten. Die 97-Jährige hat den Kaiser, die Weimarer Republik, zwei Diktaturen und die heutige Zeit erlebt. Ihr Lebensmotto, das auch ihren Ge-dichtband ziert, war und ist: „Nimm dir Zeit für jeden Tag.“

AbendstundeAls wir uns an dem stillen Wege trafen

Da hast du fest mich an die Hand gefaßt

Es war schon dunkel und das Dorf ging schlafen

So wär ich weit mit dir gewandert – ohne Hast

Ein Traktor summt sein Lied zur Abendstunde

Sein schwaches Licht bewegt sich in der Weite

Er zieht vielleicht die letzte Runde

Mein Herz ist ganz an deiner Seite

von Liselotte Rebohm

Aus „Nimm dir Zeit für jeden Tag“

ZONE I

... schützt die Trinkwassergewinnungs-anlagen und ihre unmittelbare Umgebung vor jeglichen Verunreinigungen und Be-einträchtigungen. Das bedeutet, dass Flä-chennutzung aller Art verboten ist. Das Betreten der Zone I ist nur solchen Per-sonen gestattet, die im Auftrage der Was-serversorgung handeln oder mit behörd-lichen Überwachungsaufgaben betraut sind. Dieser Bereich liegt mindestens 10 Meter allseitig um einen Brunnen und bei Quellen mindestens 20 Meter in Richtung des ankommenden Grundwassers. Nor-malerweise ist dieses Gebiet eingezäunt.

ZONE II

... soll den Schutz des Wassers vor Verunreinigungen durch pathogene (krank-machende) Mikroorganismen sowie vor sonstigen Beeinträchtigungen ge-währleisten, die bei geringer Fließdauer und -strecke zu den Brunnen gefähr-lich sind. Die Zone II verbietet u. a. das Bauen von Anlagen oder Gebäuden sowie das Baden. Der Schutzbereich wird begrenzt von der ersten Zone bis zu einer Linie, von wo aus das genutzte Grundwasser mindestens 50 Tage ruhig fließt, bis es an der Trinkwassergewinnungsanlage ankommt. Der 50-Tage-Abstand resultiert aus der Erkenntnis, dass diese Verweildauer ausreicht, um die meisten der enthaltenen pathogenen Bakterien absterben zu lassen. Zur Ermittlung der 50-Tage-Linie muss die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers bekannt sein. Diese lässt sich berechnen aus dem Grundwassergefälle, der Durchlässigkeit (Durchlässigkeitsbeiwert) und dem durchflusswirksamen Porenvolumen des Grundwasserleiters (Boden).

ZONE III

... soll den Schutz vor weitreichenden Beeinträchtigungen, insbesondere vor nicht oder nur schwer abbaubaren che-mischen oder vor radioaktiven Verunrei-nigungen gewährleisten. Die Zone III kann bei sehr großem Ein-zugsgebiet in die Teilzonen III A und III B untergliedert werden. Innerhalb der Zone III dürfen u. a. keine Bioabfälle gelagert werden.

Der Weg zum sauberen Wasser führt über das Einhalten der festgelegten Regeln.

Die Familie ist ihr ein und alles:

Dieses Bild zeigt eine glück-

liche 80-Jährige im Kreise ihrer

Liebsten.

Verschmitzt, wach, schlau – die heute 97-jährige Liselotte Rebohm ist eine bemerkenswerte Frau.

Das obere

Zeichen mahnt

Fahrzeugführer, die

wasser gefährdende Stoffe

geladen haben, sich besonders

vor sichtig zu verhalten. Das

Hinweisschild links verbietet die

Durchfahrt solcher Fahrzeuge.

BücherDer Gedichtband „Nimm dir Zeit für jeden Tag“ ist leider vergrif-fen. Wer einen Nachdruck in klei-ner Auflage unterstützen möchte, kann sich gern bei der Autorin melden.

Die folgenden Bücher können Sie persönlich bestellen bei:

Liselotte­rebohmChristinenhof­2417139­GielowTelefon­039953-70102

„Wanderung auf der Spur der erinnerung“ (12,50 Euro) ostpreu-ßische Erinnerungen unter ihrem Mädchennamen Lilo Beyer

„Die Spuren der Wanderung versanden nicht“ (15 Euro), aus der Zeit in und um Christinenhof.

Aus dem Album eines

erfüllten Lebens: Diese

Portraits zeigen Liselotte

Rebohm in ihren Zwanziger-

jahren. Die Mutter nähte

viele ihrer Kleidungsstücke,

zum Beispiel das Jagdkos-

tüm für die gute Jägerin

(Bild oben).

Ohne Fleiß kein Preis – jeder muss fur den Schutz sauberen Wassers sorgen

Die 97-jährige Liselotte Rebohm verlor ostpreußische Heimat und fand eine neue in Mecklenburg

Für­uns­menschen­ist­sauberes­Trinkwasser­die­wichtigste­Grundlage­für­gesundes­Leben.­Damit­das­Trinkwasser­ge-schützt­fließen­kann,­werden­Wasserschutzgebiete­von­den­Ländern­festgelegt.­Hier­gelten­im­sinne­aller­strenge­regeln.­

Fahrzeugführer, die

gefährdende Stoffe

Fahrzeugführer, die

malerweise ist dieses Gebiet eingezäunt. Grundwasserleiters (Boden).

Wasserfassung(strengste Zone),

oft identisch mit Wasserwerksgelände

Entfernung von der Wasserfassung (mind. 100 m) entspricht einer Fließdauer von 50 Tagen

III A III B

Entfernung von der Wasserfassung

max. 2 km

Einzugs gebiets-grenze

Page 3: Wasserzeitung 03/2011

Wir sind mv – Unikate aUs Unserem LandaktUeLLes

So bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödle-risch, immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwas

Besonderes können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion und teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit!

SEITE 3JulI 2011waSSErzEITungSEITE 2

Glasklare regeln im Wasser schutz gebiet

schreiben, naturliebe und Familie halten fit

He raus ge ber: ZV Grevesmühlen, WZV Malchin Stavenhagen, ZV Sude-Schaale, ZV Insel Usedom ZVK Kühlung, ZV Festland Wolgast Re dak ti on und Ver lag: Spree-pr Dorfstraße 4 23936 Grevesmühlen, OT Degtow Telefon: 0 38 81 – 75 55 44 e-Mail: [email protected] Internet: www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Thomas Marquard Re dak tion: Susann Galda Mitarbeit:

Dr. p. Viertel Fo tos: S. Galda, Dr. p. Viertel, U. Spohler, T. pagels, T. Grundner, Archiv Layout: Spree-pr, Marion Nitsche (verantw.), Holger petsch, Franziska Fucke Druck: Nordost-Druck GmbH & Co. KG

Im­pres­sum­

Jeden Tag drehen wir den Wasser-hahn auf und erwarten frisches, klares Trinkwasser. Doch woher kommt das reine Wasser? Mit einer Ausnahme (Rostock) wird das Trinkwasser in Mecklenburg-Vorpommern aus Grund-wasser gewonnen. Je nach lokaler Herkunft hat das Grundwasser eine andere Beschaffenheit (Mineralien, Salze) und somit seinen ganz speziel-len Charakter, woraus sich auch ein

eigener Geschmack entwickelt. Um die Reinheit des Grundwassers zu wahren, ist ein umfangreicher, flächendecken-der Schutz seiner Oberflächengebiete erforderlich. Wie der Name schon sagt, müssen diese Wasserschutzzonen vor gefährlichen Stoffen und äußeren Ein-wirkungen geschützt werden. Hierfür gibt es konkrete Rechtsgrundlagen, die das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und das Wassergesetz des Landes Meck-

lenburg-Vorpommern definieren. In den 736 Trinkwasserschutzgebieten in unserem Bundesland, die eine Gesamt-fläche von etwa 4.000 km² einnehmen, soll der unterirdische Schatz bewahrt werden. Nachteilige Einwirkungen könnten zum Beispiel das Abschwem-men von Boden, das Eintragen von Bodenbestandteilen oder gar Dünge- und Pflanzenbehandlungsmitteln in die Gewässer und das Grundwasser sein.

schutzzonen­sind­eindeutig­ausgewiesen­

Für die Wasserwerke der Zweckver-bände sind Wasserschutzgebiete

festgelegt. Ihre Größe variiert. Sie ist abhängig von der Entnahmerate, von dem natürlichen Schutzpoten-zial des Untergrundes und vom Ge-fahrenpotenzial des Umfeldes. Die Wasserschutzgebiete sind in drei Schutzzonen gegliedert, deren Größe und Lage nach den örtlichen hydro-geologischen Verhältnissen festge-legt sind. Diese Gebiete werden in der Regel durch Wege begrenzt, so dass niemand die Hinweisschilder übersehen kann.Die Schutzgebiete der Verbände werden regelmäßig besichtigt, um die Einhaltung der Regeln zu kont-

rollieren. Die Grundwasserstände im Einzugsbereich stehen auch im Hinblick auf den Schutz des Grund-wassers unter Beobachtung. Wer-den mögliche Einflüsse, die zu einer nachteiligen Wasserbeschaffenheit führen könnten, frühzeitig entdeckt, leiten die Wasserversorger rechtzei-tig Gegenmaßnahmen ein. Hierbei steht auch jeder einzelne Bürger in der Verantwortung.

Bei Fragen zu den Trinkwasser-schutzzonen in Ihrer region wenden Sie sich bitte an Ihren Wasserversorger vor Ort.

mohnblumen­am­rand­des­sandweges­weisen­zur­alten­Ziegelei­in­Christinenhof­bei­malchin.­sie­führen­den­Besu-cher­zur­97-jährigen­Liselotte­rebohm.­Die­Ostpreußin­hat­in­mecklenburg­eine­zweite­Heimat­gefunden.

Wach blitzen ihre Augen hin und her, als sie in ihren Erinnerungen kramt. Fast mühelos bewegt sie sich zwischen den Jahrzehnten, verharrt in Gedanken an dunkle Stunden, erzählt diese Anek-dote, lacht über jene Begebenheit. Die Seniorin ist agil, kommt mit Hilfe noch gut zurecht. Im Haus leben Tochter und Sohn. Ein weiterer Sohn kommt täglich vorbei, alle unterstützen sie. Noch heute kommt die betagte Dame ohne Brille aus. Und an die frische Luft geht sie auf Rat des Arztes täglich, bei jedem Wetter zehnmal den Weg über den Hof. Das sind 900 Schritte. „Ich lie-be die Natur über alles. Ich denke je-den Tag: Wie schön, dass ich das noch

erleben darf“, erzählt sie in ihrer kleinen Stube. An der Wand hängt ein Kunstdruck: ein kleines Mäd-chen am Klavier. Eine Erinnerung

an zu Hause, an Allenstein, wo sie am 27. Juni 1914 geboren wurde und in einer Viereinhalb-Zimmer-Wohnung mit Klavier aufwuchs. Der zweite Weltkrieg zerstörte diese Welt. Es bleiben zwei lebenslange Wunden: die Erinnerung an Ostpreußen und die verlorene Liebe des Lebens.

Lilos Freund starb als Bordfunker über dem Ärmelkanal.Nach Malchin ging die junge Frau, weil ihre Freundin von hier stammte. Buch-stäblich nur das Kleid auf dem Leib war ihr geblieben. „Mein Koffer war mir auch noch geklaut worden.“ In Chris-tinenhof arbeitete sie auf dem Gutshof und lernte ihren späteren Ehemann kennen. Es sollte eine zweite Heimat werden. Hier gebar sie sechs Söhne und schließlich noch eine Tochter. 14 Enkel und 11 Urenkel hat sie heute. „Meine Familie ist ein großes Glück“, freut sie sich.Das Geheimnis ihres hohen Alters kann sie selbst kaum ergründen. „Ich weiß es nicht. Ich hatte ja auch ein schweres Leben. Aber meine Arbeit in der Land-wirtschaft und abends noch als Buch-halterin bei der LPG sowie zeitweilig als Vertretung in der Gielower Schule hat mir immer viel Freude gemacht. Den Kontakt mit den Leuten habe ich immer sehr genossen.“In den Tag startet sie immer mit Ha-ferflocken. Fit hält sie auch das Schrei-ben. „Schon in meiner Jugend habe

ich Gedichte und Geschichten verfasst. Es war immer ein Traum von mir, ein Buch zu veröffentlichen.“ 1999 wurde er wahr. Ein Gedichtband erschien, es folgten zwei Bücher mit Erinnerungen an Ostpreußen (2005) und die Zeit in Mecklenburg (2007). Ein Buch mit Frauengeschichten soll möglichst noch 2011 folgen.Liselotte Rebohm mag Gesellschaft und genießt sie. Klassische Musik ist ihr ein treuer Begleiter. Das Konzert in Ulrichshusen im Juni entlockte ihr zwei tiefe Seufzer. „Das brauchte meine Seele wohl.“ Zur „Heimatstuf“ und dem Seniorenclub geht sie gern. Die Sammlerin von Eulenfiguren jeder Art – die scherzend von sich sagt, eine Nachteule zu sein – sieht wenig fern, interessiert sich aber für Ratesen-dungen, Sport (die Frauen-Fußball-WM verfolgte sie aufmerksam) und Nachrichten. Die 97-Jährige hat den Kaiser, die Weimarer Republik, zwei Diktaturen und die heutige Zeit erlebt. Ihr Lebensmotto, das auch ihren Ge-dichtband ziert, war und ist: „Nimm dir Zeit für jeden Tag.“

erleben darf“, erzählt sie in ihrer kleinen Stube. An der Wand hängt ein Kunstdruck: ein kleines Mädchen am Klavier. Eine Erinnerung

die verlorene Liebe des Lebens.

AbendstundeAls wir uns an dem stillen Wege trafen

Da hast du fest mich an die Hand gefaßt

Es war schon dunkel und das Dorf ging schlafen

So wär ich weit mit dir gewandert – ohne Hast

Ein Traktor summt sein Lied zur Abendstunde

Sein schwaches Licht bewegt sich in der Weite

Er zieht vielleicht die letzte Runde

Mein Herz ist ganz an deiner Seite

von Liselotte Rebohm

Aus „Nimm dir Zeit für jeden Tag“

ZONE I

... schützt die Trinkwassergewinnungs-anlagen und ihre unmittelbare Umgebung vor jeglichen Verunreinigungen und Be-einträchtigungen. Das bedeutet, dass Flä-chennutzung aller Art verboten ist. Das Betreten der Zone I ist nur solchen Per-sonen gestattet, die im Auftrage der Was-serversorgung handeln oder mit behörd-lichen Überwachungsaufgaben betraut sind. Dieser Bereich liegt mindestens 10 Meter allseitig um einen Brunnen und bei Quellen mindestens 20 Meter in Richtung des ankommenden Grundwassers. Nor-malerweise ist dieses Gebiet eingezäunt.

ZONE II

... soll den Schutz des Wassers vor Verunreinigungen durch pathogene (krank-machende) Mikroorganismen sowie vor sonstigen Beeinträchtigungen ge-währleisten, die bei geringer Fließdauer und -strecke zu den Brunnen gefähr-lich sind. Die Zone II verbietet u. a. das Bauen von Anlagen oder Gebäuden sowie das Baden. Der Schutzbereich wird begrenzt von der ersten Zone bis zu einer Linie, von wo aus das genutzte Grundwasser mindestens 50 Tage ruhig fließt, bis es an der Trinkwassergewinnungsanlage ankommt. Der 50-Tage-Abstand resultiert aus der Erkenntnis, dass diese Verweildauer ausreicht, um die meisten der enthaltenen pathogenen Bakterien absterben zu lassen. Zur Ermittlung der 50-Tage-Linie muss die Fließgeschwindigkeit des Grundwassers bekannt sein. Diese lässt sich berechnen aus dem Grundwassergefälle, der Durchlässigkeit (Durchlässigkeitsbeiwert) und dem durchflusswirksamen Porenvolumen des Grundwasserleiters (Boden).

ZONE III

... soll den Schutz vor weitreichenden Beeinträchtigungen, insbesondere vor nicht oder nur schwer abbaubaren che-mischen oder vor radioaktiven Verunrei-nigungen gewährleisten. Die Zone III kann bei sehr großem Ein-zugsgebiet in die Teilzonen III A und III B untergliedert werden. Innerhalb der Zone III dürfen u. a. keine Bioabfälle gelagert werden.

Der Weg zum sauberen Wasser führt über das Einhalten der festgelegten Regeln.

Die Familie ist ihr ein und alles:

Dieses Bild zeigt eine glück-

liche 80-Jährige im Kreise ihrer

Liebsten.

Verschmitzt, wach, schlau – die heute 97-jährige Liselotte Rebohm ist eine bemerkenswerte Frau.

Das obere

Zeichen mahnt

Fahrzeugführer, die

wasser gefährdende Stoffe

geladen haben, sich besonders

vor sichtig zu verhalten. Das

Hinweisschild links verbietet die

Durchfahrt solcher Fahrzeuge.

BücherDer Gedichtband „Nimm dir Zeit für jeden Tag“ ist leider vergrif-fen. Wer einen Nachdruck in klei-ner Auflage unterstützen möchte, kann sich gern bei der Autorin melden.

Die folgenden Bücher können Sie persönlich bestellen bei:

Liselotte­rebohmChristinenhof­2417139­GielowTelefon­039953-70102

„Wanderung auf der Spur der erinnerung“ (12,50 Euro) ostpreu-ßische Erinnerungen unter ihrem Mädchennamen Lilo Beyer

„Die Spuren der Wanderung versanden nicht“ (15 Euro), aus der Zeit in und um Christinenhof.

Aus dem Album eines

erfüllten Lebens: Diese

Portraits zeigen Liselotte

Rebohm in ihren Zwanziger-

jahren. Die Mutter nähte

viele ihrer Kleidungsstücke,

zum Beispiel das Jagdkos-

tüm für die gute Jägerin

(Bild oben).

Ohne Fleiß kein Preis – jeder muss fur den Schutz sauberen Wassers sorgen

Die 97-jährige Liselotte Rebohm verlor ostpreußische Heimat und fand eine neue in Mecklenburg

Für­uns­menschen­ist­sauberes­Trinkwasser­die­wichtigste­Grundlage­für­gesundes­Leben.­Damit­das­Trinkwasser­ge-schützt­fließen­kann,­werden­Wasserschutzgebiete­von­den­Ländern­festgelegt.­Hier­gelten­im­sinne­aller­strenge­regeln.­

Wasserfassung(strengste Zone),

oft identisch mit Wasserwerksgelände

Entfernung von der Wasserfassung (mind. 100 m) entspricht einer Fließdauer von 50 Tagen

III A III B

Entfernung von der Wasserfassung

max. 2 km

Einzugs gebiets-grenze

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Page 5: Wasserzeitung 03/2011
Page 6: Wasserzeitung 03/2011

SEI­TE­6­­ WASSERZEITUNGQUER DURCHS WASSERLAND MV

In unserer Serie „Quer durchs Wasserland“ bereisen wir unser Mecklenburg-Vorpommern, das zu etwa sechs Prozent aus Was-ser besteht. Da ist es klar, dass wir – egal ob zu Fuß, per Rad oder auf dem Rücken der Pferde – immer irgendwo auf blaue Le-bensadern stoßen. In diesem Teil begeben wir uns ganz nah dran, nahezu auf Augenhöhe, und er-kunden das Land per Kanu.

Für das Paddeln, wie die Fortbewe-gung im Kanu auch genannt wird, gibt es kaum Altersgrenzen. Wich-tig ist: Man kann schwimmen und ist nicht wasserscheu. Als Anfänger kann es nämlich schon passieren, dass man dem Wasser näher kommt als gedacht. Wenn diese Hürde je-doch genommen ist und schließlich Flüsschen, Seen oder Ostsee schein-bar mühelos unter einem hinweg gleiten, dann gibt es kaum etwas Schöneres. Nicht zu schnell, aber doch stetig schiebt man sich Meter für Meter durch herrliche Natur. Es geht vorbei an Mooren, Wäldern, Flussauen. Links und rechts grüßen Rehe, Biber, Eisvogel … und am Himmel schwebt mit etwas Glück ein Seeadler.

Auch an Umwelt denkenWichtig ist beim Paddeln durch die Natur,w dass man diese möglichst wenig beeinträchtigt. Denn die Feuchtgebiete sind von besonderer ökologischer Bedeutung für das na-türliche Gleichgewicht. Flachwasser, Uferzonen und Umland sind Brut- und Aufzuchtgebiete für viele Tiere. Deshalb: Starten, landen, rasten und lagern Sie so, dass Sie die Ufer nicht beschädigen. Informieren Sie sich sorgfältig über das Gewässer, das Sie befahren wollen. Das dient Ihrer Sicherheit und dem Umweltschutz.Für jede Fitness dürfte sich in un-

serem Land mit 2.000 Seen und et-lichen tausend Kilometern an unter-schiedlichen Wasserläufen eine pas-sende Route finden lassen. Die mei-sten Reviere haben ein ruhiges Na-turell mit geringer Strömung, lassen sich von Familien und Einsteigern gut befahren. Und ambitioniertere Wasserwanderer hängen einfach noch eine Etappe ran. Überhaupt, wer nicht genug bekommt, der kann entweder auf eigene Faust oder aber vielerorts auch geführte Touren un-ternehmen. Es besteht die Wahl zwi-schen Tagestouren (zum Beispiel 14

Kilometer von Warin über Brüel nach Weitendorf) und langen Strecken (z. B. 80 km von Dahmen am Malchi-ner See über Demmin, Loitz, Jarmen bis nach Anklam in 6–7 Tagen). Grenzen nach oben gibt es praktisch keine.

„Amazonas“ bereisenDeutlich wird das daran, dass zum Beispiel das kleine Meer, die Müritz, allein schon 117 km² einnimmt und dann auch noch etwa 1.000 Seen um sich geschart hat. Der längste Fluss des Landes, die Peene (auch Amazo-

nas des Nordens genannt), schlän-gelt sich auf 142 Kilometern durchs Land und dabei übrigens durch Euro-pas größtes Niedermoorgebiet.Wer Interesse am gemütlichen oder sportlichen Wasserwandern hat, der findet Ansprechpartner in den vie-len Kanustationen des Landes oder bei örtlichen Tourismusverbänden. Campingplätze, Jugendherbergen, Pensionen und Hotels laden zur Übernachtung ein, sodass nach ge-ruhsamer Nacht die nächste Runde eingeläutet werden kann: überall im Land auf, am oder im Wasser.

Lesen Sie weiter:www.das-blaue-paradies.de Routen und Reviere in MV

und Brandenburg

www.mv-maritim.de im, am und auf dem Wasser;

Infos, Touren, Termine

www.kanu.de die Seiten des Deutschen

Kanuverbandes

www.elwis.de elektronischer Wasser-

straßen-Informationsservice

KURZ GEFASST

Die elf großenWasserreviere im Land

• Uecker-Randow und Stetti-ner Haff

• Peene und Seen der Meck-lenburgischen Schweiz

• Recknitz und Trebel• Warnow und Einzugsgebiet• Schaalsee und Ratzeburger

See (mit Schl.-Holst.)• Schweriner See

in der Mecklenburgischen Seenplatte• Tollensesee und Penzliner

Seen• Feldberger Seenlandschaft• Müritz-Elde-Wasserstraße,

Störkanal und Mecklenbur-gisches Elbetal

• Mecklenburgische Großseen• Mecklenburgische Kleinseen

Nachgeschlagen

Kanu ist der Oberbegriff für die Boote, die mit Paddeln in Blick-richtung bewegt werden. Die wesentlichen Gattungen sind dabei das Kajak (Doppelpad-del, Boot geschlossen, immer im Sitzen gefahren) und der Kanadier (Stechpaddel, meist offenes Boot, auch kniend be-wegt).

Foto

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Für Paddler gibt es kaum Alters-

grenzen. Man sollte nur nicht was-

serscheu sein und schwimmen können.

Hier stillen Sie Ihre Seen-Sucht

Foto: kanu basis mirow GmbH

Ob See, Fluss oder gar Ostsee – in unserem Land mangelt es wahrlich nicht an Möglichkeiten, das Wasser und die Natur in seinem Umkreis

vom Kanu aus zu genießen. Im Bild geht es gerade auf Entdeckungstour durch die Mecklenburgische Seenplatte.

Page 7: Wasserzeitung 03/2011

LebenseLixier wasser SEITE 7 JulI 2011

RatgebeR Damit Balkon- und Kübelpflanzen prächtig wachsen

Sich die Blütenpracht und die Üppigkeit des Südens nach Hau-se zu holen veranlasst uns Jahr für Jahr Terrassen oder Balkone in Gartenrefugien zu verwandeln.

Ob nun Palmen, Zitrusgewächse, Granatäpfel, Feigen oder Engels-trompeten – all diese Pflanzen kön-nen heute in jedem gut geführten Gartencenter erworben werden. Und

mit einigen Pflanzenkenntnissen, et-was Geschick (vielleicht ein bisschen Glück) kann man an lauen Sommer-abenden den frischen aromatischen Duft blühender Zitronenbäume ge-nießen. Andere lieben es traditio-neller und verwandeln ihre Balkone in hängende Gärten mit sonnenhung-rigen Pelargonien, Petunien und dem allseits beliebten Mottenkönig. In den schattigeren Bereichen fühlen sich dagegen Fuchsien, Begonien und Kamelien wohl. Wer dann noch

ein Plätzchen übrig hat, lässt Rosma-rin, Lavendel, Salbei, Liebstöckel und Schnittlauch für Genießer und Hobby-köche wachsen. Natürlich will dieses Pflanzenreich gut gepflegt sein. Neben der optimalen Größe der Kästen und Gefäße, der richtigen Erdmischung und dem günstigen Standort haben die meis-ten Pflanzen viel, viel Durst. Vor allem an heißen, trockenen und vielleicht noch windigen Sommertagen brauchen größere Exemplare wie Oleander, Fei-

ge oder Engel-strompete mor-gens und abends schon jeweils ihre 10 Liter,.. um den Nährstofftransport zu sichern. Wer es be-sonders gut mit seinen grünen Zöglingen meint, benutzt ab-gestandenes, temperiertes Wasser aus der Kanne. Gegossen werden sollte langsam und meist von oben, damit die feinen Faserwurzeln so viel Feuchtigkeit wie möglich aufnehmen können. Sicher macht auch die Über-winterung vor allem bei Kübelpflan-zen Mühe. Doch letztlich wird diese durch Schönheit und Anmut der grü-nen Primadonnen mehr als reichlich entschädigt.

ge oder Engel-strompete mor-gens und abends schon jeweils ihre 10 Liter,.. um den Nährstofftransport zu sichern. Wer es be-sonders gut mit seinen grünen Zöglingen meint, benutzt ab-gestandenes, temperiertes Wasser aus der Kanne. Gegossen werden sollte langsam und meist von oben, damit die feinen Faserwurzeln so viel Feuchtigkeit wie möglich aufnehmen können. Sicher macht auch die Über-winterung vor allem bei Kübelpflan-zen Mühe. Doch letztlich wird diese

wo spaniens bluten bluhen

TrompetenzungeStandort: sonnig, wind- und regengeschütztSubstrat: Einheitserde Gießen: gleichmäßig feucht, Staunässe vermeiden

GartenringelblumeStandort: sonnigSubstrat: lehmige GartenerdeGießen: stets leicht feucht halten

Blattschmuck-PelargonienStandort: sonnig und luftigSubstrat: Einheitserde mit Sand (2:1)Gießen: reichlich, aber Staunässe vermeiden

RosmarinStandort: sonnig heiß und windgeschütztSubstrat: lehmig-sandige ErdeGießen: sparsam

so wird´s gemachtPflanzgefäßeDie Palette reicht von Töpfen, Kübeln, Kästen, Becken, Trögen, Nachbildungen von „antiken“ Tontöpfen und Amphoren, Am-peln bis zu alten Badewannen und Schubkarren.

Standort Sollte dem ursprünglichen Stand-ort angepasst sein; größere blü-hende Exemplare sollten regen- und windgeschützt stehen.

Gießwasser Am besten eignet sich tempe-riertes und abgestandenes Wasser. Zu hartes Wasser (über 20 °dH) sollte entkalkt werden.

GießenWährend der Hauptvegetation im Sommer morgens und abends. Langsam und sorgfältig mit Schlauch oder Kanne, Wasser all-mählich versickern lassen. Pflan-zen wie Engelstrompete, Banane oder Oleander lieben kurzfristige Fußbäder; an vollsonnigen und windigen Standorten erhöhter Wasserbedarf.

ÜberwinternDie meisten Kübelpflanzen brau-chen in der kalten Jahreszeit ei-nen frostfreien Standort. Wichtig ist, dass die Pflanzen gesund sind, damit man sich keine Krankheiten in den Unterstand einschleppt. Laubabwerfende Pflanzen wer-den kräftig zurückgeschnitten (so benötigen sie auch weniger Platz) und begnügen sich mit einem dunklen, frostfreien Raum. Immer-grüne benötigen auch im Winter Licht. Beide Gruppen sparsam wässern und ruhen lassen.

Schon um 2500 v. Chr. wurden im alten Ägypten Pflanzen in Gefäßen für Dekorationen als

auch für kultische Zwecke kultiviert. Auf Wandbildern von 1490 v. Chr. ist sogar eine Expedition abgebildet, die Weihrauchbäume nach Ägypten bringt. Die berühmten „hängenden Gärten von Babylon“ unter Nebukad-nezar II. (606–562 v. Chr.) bildeten einen Höhepunkt der Gartenkunst dank der „Topfpflanzen“. Die Grie-chen schätzten zur Zeit von Perikles (494–429 v. Chr.) diese Art „mobiler Pflanzen“. Auf Dachgärten standen Bäume und Sträucher in Gefäßen. Bei den Römern fanden Kübelpflan-zen in den Atrien Verwendung, ebenso in den arabischen Gärten

dieser Zeit. Im 7. Jahrhundert n. Chr. kam die arabische Gartenkultur nach Südeuropa. In Japan und China wur-den schon früh Pflanzen in reich ver-zierten Keramiken, aber auch Holz-

kübeln und flachen Schalen gezogen. Zum Ende des Mittelalters wuchs der Wunsch nach seltenen Pflanzen aus anderen Ländern. Als Vorbild dafür dienten die seit dem 14. Jahrhundert

entstandenen Botanischen Gärten. In den italienischen Renaissancegärten des 15. und frühen 16. Jahrhunderts waren Statuen, Zitruspflanzen in Ter-rakottagefäßen und andere Exoten wichtige Stilelemente. In diese Zeit fällt in Mitteleuropa (nördlich der Alpen) der Import der „klassischen Kübelpflanzen“ wie Feige, Lorbeer, Granatapfel, Oleander und vieler Zitrusarten. Große Pflanzensamm-lungen entstanden z. B. in Heidel-berg, Dresden, Stuttgart, Prag und Wien. In den Barockgärten erreichte die Kultivierung und Präsentation von Pflanzen und Kübeln ihren Hö-hepunkt. Erinnert sei an die Park-anlagen von Versailles, von Herren-hausen und Nymphenburg.

Lieblinge der Pharaonen und des sonnenkönigs

Aus den Gärten des Orients kommen viele Kübelpflanzen.

Page 8: Wasserzeitung 03/2011

UmschaUWasserzeitung sei te 8

Lange bevor in der großen Politik nach vielem Hin und Her ein Um-denken in Sachen Energiegewin-nung einsetzte, hat die über 1.000 Mann und Frau starke Gemeinde die Energiewende in Angriff ge-nommen.

Vor über 10 Jahren gründete sich auf Initiative des heutigen Bürgermeisters Norbert Stettin im Luplower Gutshaus eine Beratungsstelle für Landwirte zu nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren Energien. Nun wollen die Rosenower sich zu einem Bio-Energiedorf entwickeln und die 130 gemeindeeigenen Wohnungen und anderen kommunalen Gebäude mit der Abwärme aus der Biogasanlage in

Kleeth versorgen. Ein Teil des Netzes liegt bereits im Boden und der Beginn der alternativen Heizungsart ist für 2011/12 vorgesehen.Doch nicht nur in Sachen Energiever-sorgung setzt die Gemeinde auf die Zukunft. Als die Grundschule Ende der 90er Jahre geschlossen werden sollte, nahmen das die Rosenower nicht als gegeben hin. Es bildete sich eine Initiativgruppe, die schließlich die Gründung eines privaten Schul-zentrums im Ort mit Beginn des Schul-jahres 2003/04 erreichte. Und die sechs Ortsteile Karlshof, Lup-low, Rosenow, Schwandt, Tarnow und Voßfeld weisen noch weiteres Vorzeigenswertes auf. 12 Vereine sorgen dafür, dass an fast jedem

Wochenende in der Gemeinde et-was „passiert“. Ob nun ein Spiel der Kicker des SV Rosenow, in dem jeder fünfte Einwohner Mitglied ist, eine Aufführung des Spielvereins, Kutschfahrten des Reitvereins, das Erntefest des Lup lower Dorfvereins, Veranstaltungen der Volkssolidarität, das närrische Treiben des Karnevals-vereins oder der Kulturverein Rose-now mit seinem Dorffest – für jeden Geschmack ist stets etwas dabei. Um die medizinische Versorgung ist es ebenfalls mit zwei Allgemeinärzten, einer Physiotherapie und einer Apo-theke bestens bestellt. Nicht zu ver-gessen das Engagement der Kame-raden der Freiwilligen Feuerwehr in Rosenow und Luplow.

Gemeinde RosenowVerbandsMitgLieder iM porträt (19)

Der Wassersteckbrief

TrinkwasserWasserwerke (WW) • WW Rosenow versorgt 872 Einwohner in Rosenow, Tarnow und

Schwandt sowie in Buchholz (Gemeinde Mölln) • WW Luplow beliefert 502 Einwohner in Luplow, Karlshof und Voßfeld,

Briggow, Bredenfelde, Tarnower Mühle, Neu Bredenfelde und Lüdershof

Netz• Hauptleitungen: 22.025 m• Hausanschlussleitungen: 7.374 m

Investitionenca. 2,14 Mio. EUR; davon für die Sanierung des WW Rosenow und Neubau WW Luplow (2009/10) ca. 1,17 Mio. EUR

PerspektiveDas WW Rosenow soll ausgebaut werden und weitere Orte versorgen. Hier ist aber die demographische Entwicklung zu beobachten. In den einzelnen Orten wird die systematische Erneuerung des Rohrleitungssystems und der Trinkwasserhausanschlüsse fortgeführt.

Abwasser• In Rosenow existierte in Teilen bereits vor 1990 eine Kanalisation und ei-ne Kläranlage. Ab 1990 Verlegung einer Trennkanalisation. Außerhalb des Ortes in Richtung Tarnow Bau einer Teichanlage für 950 Einwohnerwerte. • Tarnow, Schwandt, Luplow, Karlshof und Voßfeld sowie die Höfe außer-halb der Ortslagen reinigen das Abwasser mittels privater Kleinkläranlagen oder sammeln es in abflusslosen Gruben.

Netz• Schmutzwasser-Kanäle: 5.873 m davon Druckrohrleitungen: 1.309 m• Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse: 1.046 m• Regenwasser-Kanäle: 1.246 m; Grundstücksanschlüsse: 219 m

Investitionen Abwasserca. 1,073 Mio. EUR (ohne Fördermittel) in die Herstellung der Trennkanalisa-tion, der Abwasserpumpwerke und den Bau der Kläranlage

PerspektiveDie Umsetzung des Abwasserkonzeptes in der Gemeinde Rosenow ist ab-geschlossen. Tarnow, Schwandt, Luplow, Karlshof und Voßfeld sowie der Außenbereich werden auch zukünftig dezentral entsorgt.

Der 52-jährige Norbert Stettin be-sitzt eine Firma für Heizung, Sani-tär und Metallbau in der sechsten Generation, erlernte das Schmie-de- und Schlosserhandwerk, ist verheiratet, Vater von zwei Söh-nen und seit vielen Jahren in der Kommunalpolitik aktiv.

Seit wann sind Sie in diesem Amt?Nach dem Tod des langjährigen Bür-germeisters Rüdiger Hensel 2008 übernahm ich als sein Stellvertreter diese Aufgabe und wurde dann ein Jahr später gewählt.

Sind Sie als Inhaber eines mittel­ständischen Unternehmens mit 18

Mitarbeitern nicht bereits voll aus­gelastet?Das stimmt, doch ich gehörte schon immer zu denen, die auch im Umfeld, also in der Gemeinde oder in Verei-nen, einfach etwas bewegen wollen.

Aber auch für einen Bürgermeis­ter hat der Tag nur 24 Stunden?Ich habe mir ein bisschen Freiraum dadurch verschafft, dass ich nach meiner Bürgermeisterwahl die Ar-beit bei der Leitung meines Betriebs anders verteilt habe. Zudem kann ich immer auf das Verständnis und die Unterstützung meiner Frau bau-en. Was wurde denn in Ihrer Amts­zeit alles schon geschafft?So einiges haben wir schon auf die Beine gestellt. Ich sage bewusst wir, denn an der Planung und Um-setzung der einzelnen Projekte sind neben den 11 Gemeindevertretern

immer die Bürger beteiligt. Auf der Habenseite der letzten Jahre stehen beispielsweise der Speicher Tarnow und die neuen Bürgersteige in Rose-now, die Sanierung des Torhauses in Luplow und der Bau von Brücken und Stegen am Schwandter See.

Worauf sind Sie besonders stolz?Dass es uns gelungen ist, durch die Gründung einer privaten Bildungs-einrichtung Rosenow als Schul-standort zu erhalten. Von ehemals sieben Schülern zu Beginn ist die Zahl inzwischen auf 100 gestiegen. Das spricht sowohl für die Qualität des Unterrichts als auch für den vor-handenen Bedarf.

Und was ärgert Sie?Es fehlt ein langfristig angelegtes Konzept für die Entwicklung des ländlichen Raumes. Das betrifft die gesamte Infrastruktur, angefangen von der Bildung über den Nahverkehr bis hin zum Erhalt und Ausbau von Ar-beitsplätzen.

Als Vertreter von Rosenow gehö­ren Sie der Mitgliederversamm­lung des WasserZweckVerbandes an. Ihr Urteil zur Arbeit des Was­serversorgers?Das fällt positiv aus, denn unsere Bür-ger sind mit den Leistungen des Ver-bandes bei Trink- und Abwasser mehr als zufrieden.

Die WZ im Gespräch mit Norbert Stettin, ehrenamtlicher Bürgermeister von Rosenow

Im privaten Schulzentrum in Rosenow werden zurzeit 100 Jungen und Mädchen unterrichtet.

Landkreis Demmin

Rosenow

Norbert Stettin

eine kommune, die auf die Zukunft setzt

den schulstandort haben wir erhalten