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INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN 6. JAHRGANG NR.1 FEBRUAR 2011 NACHRICHTEN NEUKALENER CARNEVAL Das Interesse und die Neugier der Stavenhagener in den ver- gangenen zwei Monaten waren schon groß, was sich da wohl unter der fast 10 m hohen weißen Plane am Stadtholzweg verber- gen würde. Einige tippten sogar auf ein neues Projekt des Künstlers Christo, der in Deutschland durch die Verhüllung des Reichstages im Sommer 1995 bekannt wurde. Zum Glück gab das Baustellenschild Auskunft darüber, dass hier ein neues Hauptpumpwerk des WasserZweckVerbandes Mal- chin Stavenhagen für die Ableitung des Abwassers mit einem Aufwand von ca. 861.000 Euro errichtet wird. Sollte aber mit der Verhüllung ein künstlerischer Effekt erzielt werden? Die Wasserzeitung erkundigte sich deshalb beim WZV. Bei der Frage nach Christo schmun- zelt Verbandschefin Petra Tertel und versichert, dass der WZV keinesfalls dem Künstler Konkurrenz machen wollte. Die Planen über der Hülle des Pumpwerkes haben einen pro- fanen Grund, nämlich die Aushär- tung des Betons zu schützen. „Bei diesem Abwasserpumpwerk haben wir erstmals eine unterirdische Anla- ge zunächst in die Höhe gebaut, um dann den fertigen Körper mit einem Außendurchmesser von 8,50 m und einer Höhe von insgesamt von 7.30 m komplett zu versenken“. Fortsetzung Seite 4 Die Form ist gezimmert. Was verbirgt sich hinter dieser Hülle? Diese Frage bewegte in den vergangenen Wochen viele Stavenhagener. Rätselraten um ein verhülltes Bauwerk des WZV am Stadtholzweg Christo in Stavenhagen? Vom 6. bis zum 8. März werden in Neukalen die Närrinnen und Narren die Regierungsgewalt übernehmen. Unter der Herrschaft von Prinzessin Monique I. und Prinz Björn I. sowie getreu dem Motto „Im Land der aufgehenden Sonne zum 53. Mal, feiern wir Neukalener Carneval“ ver- wandelt sich das Ackerstädtchen in eine Hochburg von guter Stimmung und Laune. Den Höhepunkt des när- rischen Treibens bildet der Rosen- montagsball. Mit Spannung wird das Wortfeuerwerk von Büttenredner Jens „The Hurrikan“ Krüger erwar- tet, der die lokalen Ereignisse aufs Korn nehmen wird. Zum Programm gehören weiterhin Sketche, Tänze der Funkengarde, der Prinzengarde, des Fünkchens, der Kindertanzgrup- pe und der beiden Funkenmariechen. Danach wird im Saal der Neukalener Diskothek „Erlebniswelt“ eine Life- Band spielen und in der Oldiebar kann ein Stargast aus Mallorca, nämlich „Clausi Cowski“, bejubelt werden. 7. März, 20.11 Uhr Neukalener Diskothek „Erlebniswelt“ Eintrittskarten: Vorverkauf 10 Euro Abendkasse 12 Euro Weitere Informationen unter: www.ncc-1958.de So feiern die Neukalener Narren die drei tollen Tage. Wirtschaftsplan 2011 Auf der Verbandsversammlung des WZV am 1. Dezember 2010 bestätigten die Vertreter der 20 Mitgliedskommunen die zur- zeit geltenden Gebühren auch für 2011 und beschlossen einstimmig den Wirtschaftsplan 2011. Dieser sieht insgesamt Investitionen in einem Umfang von 5,6 Millionen Euro für den Trinkwasser- und Schmutzwasserbereich vor. Eine Liste einzelner Projekte finden Sie auf der Seite 4/5. Ein Bauwerk entpuppt sich Eine Hülle für das Aushärten des Betons. Das Absenken beginnt. Das Pumpwerk ist fast im Erdboben verschwunden. Die Narren sind los

Wasserzeitung 01/2011

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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 01/2011. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen

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Page 1: Wasserzeitung 01/2011

InformatIonen vom WasserZWeckverband malchIn stavenhagen 6. Jahrgang nr.1 Februar 2011

NachrichteNNeukaleNer carNeval

Das Interesse und die Neugier der Stavenhagener in den ver-gangenen zwei Monaten waren schon groß, was sich da wohl unter der fast 10 m hohen weißen Plane am Stadtholzweg verber-gen würde.

Einige tippten sogar auf ein neues Projekt des Künstlers Christo, der in

Deutschland durch die Verhüllung des Reichstages im Sommer 1995 bekannt wurde. Zum Glück gab das Baustellenschild Auskunft darüber, dass hier ein neues Hauptpumpwerk des WasserZweckVerbandes Mal-chin Stavenhagen für die Ableitung des Abwassers mit einem Aufwand von ca. 861.000 Euro errichtet wird. Sollte aber mit der Verhüllung ein

künstlerischer Effekt erzielt werden? Die Wasserzeitung erkundigte sich deshalb beim WZV.Bei der Frage nach Christo schmun-zelt Verbandschefin Petra Tertel und versichert, dass der WZV keinesfalls dem Künstler Konkurrenz machen wollte. Die Planen über der Hülle des Pumpwerkes haben einen pro-fanen Grund, nämlich die Aushär-

tung des Betons zu schützen. „Bei diesem Abwasserpumpwerk haben wir erstmals eine unterirdische Anla-ge zunächst in die Höhe gebaut, um dann den fertigen Körper mit einem Außendurchmesser von 8,50 m und einer Höhe von insgesamt von 7.30 m komplett zu versenken“.

Fortsetzung Seite 4

Die Form ist gezimmert.

Was verbirgt sich hinter dieser Hülle? Diese Frage bewegte in den vergangenen Wochen viele Stavenhagener.

Rätselraten um ein verhülltes Bauwerk des WZV am Stadtholzweg

christo in stavenhagen?

Vom 6. bis zum 8. März werden in Neukalen die Närrinnen und Narren die Regierungsgewalt übernehmen. Unter der Herrschaft von Prinzessin Monique I. und Prinz Björn I. sowie getreu dem Motto „Im Land der aufgehenden Sonne zum 53. Mal, feiern wir Neukalener Carneval“ ver-wandelt sich das Ackerstädtchen in eine Hochburg von guter Stimmung und Laune. Den Höhepunkt des när-rischen Treibens bildet der Rosen-montagsball. Mit Spannung wird das Wortfeuerwerk von Büttenredner Jens „The Hurrikan“ Krüger erwar-tet, der die lokalen Ereignisse aufs

Korn nehmen wird. Zum Programm gehören weiterhin Sketche, Tänze der Funkengarde, der Prinzengarde, des Fünkchens, der Kindertanzgrup-pe und der beiden Funkenmariechen. Danach wird im Saal der Neukalener Diskothek „Erlebniswelt“ eine Life-Band spielen und in der Oldiebar kann ein Stargast aus Mallorca, nämlich „Clausi Cowski“, bejubelt werden.7. März, 20.11 UhrNeukalener Diskothek „Erlebniswelt“Eintrittskarten: Vorverkauf 10 EuroAbendkasse 12 EuroWeitere Informationen unter: www.ncc-1958.deSo feiern die Neukalener Narren die drei tollen Tage.

Wirtschaftsplan 2011

Auf der Verbandsversammlung des WZV am 1. Dezember 2010 bestätigten die Vertreter der 20 Mitgliedskommunen die zur-zeit geltenden Gebühren auch für 2011 und beschlossen einstimmig den Wirtschaftsplan 2011. Dieser sieht insgesamt Investitionen in einem Umfang von 5,6 Millionen Euro für den Trinkwasser- und Schmutzwasserbereich vor. Eine Liste einzelner Projekte finden Sie auf der Seite 4/5.

Ein Bauwerk entpuppt sich

Eine Hülle für das Aushärten des Betons.

Das Absenken beginnt.

Das Pumpwerk ist fast im Erdboben verschwunden.

Die Narren sind los

Page 2: Wasserzeitung 01/2011

Das große Weihnachts-Was-serrätsel kam an bei unseren Lesern. Mehr als 500 Postkarten, Briefe und E-Mails erreichten uns, viele davon reich verziert und mit Grüßen versehen (danke dafür!). Sie alle lösten das Rät-sel und fanden meist die richtige Antwort auf die Frage nach der Informationsschrift für die Kun-den der Wasserwirtschaft. Sie heißt natürlich richtig: Wasser-zeitung.

Die Gewinner sind:

1. Preis iPod, Gordon Wölk, 18258 Schwaan

2. Preis Samowar, Sigrid Penz, 17139 Basedow

3. Preis Tchibo-Cafissimo, Jeanette Brauer, 23923 Lockwisch

4. Preis Schlauchboot, Annett Hatrath-Steinke, 18233 Neubukow

5. Preis Wasserkissen, André Starke,19258 Neu Gülze

6. Preis Kalender Welt von Oben,

Paul Räsch, 17454 Zinnowitz

Wir gratulieren den Gewinnern herzlich und wünschen Ihnen viel Spaß mit Ihren Preisen. Allen, die leer ausgegangen sind, sei angekündigt: Für die vierte Aus-gabe der Wasserzeitung in die-sem Jahr, die Mitte November erscheint, planen wir wieder ein großes Preisrätsel.

Redaktion Wasserzeitung

AktuellesSei­te­2­­ WaSSerzeitung

He raus ge ber:ZV Grevesmühlen, WZV Malchin Stavenhagen, ZV Sude-Schaale, ZV Insel UsedomRe dak ti on und Ver lag:Spree-pr Dorfstraße 423936 Grevesmühlen, OT DegtowTelefon: 0 38 81 – 75 55 44e-Mail: [email protected]: www.spree-pr.comV.i.S.d.P.: Thomas MarquardRe dak tion: Susann GaldaMitarbeit: Dr. p. Viertel, Th. Marquard,Fo tos: S. Galda, Dr. p. Viertel, A. rätzke, U. Spohler, Tandera Theater, W. Buchhorn, S. evers, W. Schimmel, H. petsch, p. Tertel, NCC Neukalen, ArchivLayout: Spree-pr, Marion Nitsche (verantw.), Franziska Fucke, Günther SchulzeDruck: Nordost-Druck GmbH & Co. KG

Im­pres­sum­

Wenn der Topf aber nun KEIN Loch hat …Sie haben gewonnen

Die Verluste in der Wasserversorgung

sind seit 1991 in Deutschland um mehr

als 2 % auf 6,5 % gesunken. Das ist im

europäischen Vergleich ein Spitzenwert.

29%

Großbritannien Italien

Dänemark

Frankreich

Deutschland

7%

27%

6,5%

25%10%

5%

0%1991 1995 1998 2001 2004 2007

8,8 9,18,0 7,3 6,8 6,5

Das sagen die Verbände in unserem Land

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Wasserversorger in MV senkten ihre Wasserverluste seit der Wende deutlich

mehr­Brände­als­rohrschäden

Anfang der 90er Jahre lag der Was-serverlust in unserer Gegend bei 30 Prozent. Von den 34 Wasserwer-ken zur Wende haben wir Schritt für Schritt die unwirtschaftlichen vom Netz genommen. Heute haben wir 9 moderne Werke, und unser weit verzweigtes 700 Kilometer langes Leitungsnetz ist gut in Schuss. Ich könnte kurz sagen: Rohrschäden sind viel seltener als Löscheinsätze.

Ralph Rassmann Zweckverbände Sude-Schaale

Versorgungssicherheit­ist­Thema­Nummer­„1“­

Seit 1990 haben wir mehr als 28 Mio. EUR in die Sanierung und den Neubau der Trinkwasseranlagen einschließlich der Leitungssysteme investiert. Das hat sich mehrfach gelohnt. Abneh-mende Rohrbrüche führten zu höherer Versorgungssicherheit und der In-standsetzungsaufwand ist wesentlich geringer. So konnten wir die Wasser-verluste von über 30 Prozent auf eine einstellige Prozentzahl reduzieren.

Petra TertelWZV Malchin-Stavenhagen

Lecks­schneller­findenmit­prozessleittechnik

Die Zahl der Rohrbrüche ging und geht kontinuierlich zurück. Wir haben kräftig in unsere vier verbleibenden Wasserwerke und vor allem das Netz investiert. Mit unserem Zentralen Prozessleitstand (ZPLS) haben wir zudem ein gutes Mittel, mit dem wir Unregelmäßigkeiten schnell auf die Spur kommen. Wasserverluste spie-len allerhöchstens eine sehr kleine Rolle bei uns.

Eckhard Bomball Zweckverband Grevesmühlen

Förderung­gestiegen­unddennoch­Verluste­halbiert

Mit sinnvollen und durchdachten Investitionen in unsere Anlagen und Netze konnten wir unsere Wasser-verluste halbieren. Dies ist umso höher einzuschätzen, da wir das bei gleichzeitiger Steigerung der Wasserförderung um 50 Prozent geschafft haben. Viel mehr ist nicht drin, da die meisten der Rohrbrüche durch Fremde (z. B. bei Bauarbeiten) verursacht werden.

Thomas SchnaakZweckverband Usedom

Wenn Wasser schon vor der Ankunft beim Verbraucher aus der Leitung austritt

und im Boden versickert, so bezeich-net man dies als Wasserverlust. Die Höhe solcher Verluste ist der wich-tigste Parameter zur Beurteilung der Netzqualität. Mit jährlichen Wasser-verlusten von unter 7 Prozent belegen die deutschen Trinkwasserversorger weltweit einen Spitzenplatz!Rund 500.000 Kilometer Leitungen – dies ist in etwa die Strecke zwölf Mal um den Äquator – ermöglichen hierzulande den Transport des Trink-wassers vom Versorger zum Kunden. Allein seit der Wende investierten die deutschen Versorgungsunternehmen etwa 50 Mrd. Euro in die Instand-haltung und Modernisierung ihrer Trinkwassernetze – derzeit sind es jährlich etwa 2 Mrd. Euro. Vor allem

moderne Technolo gien erleichtern heute das Auffinden von Leckagen und eine punktgenaue Ausbesserung des Versorgungsnetzes. So konnten durch gezielte Maßnahmen auch in Mecklenburg-Vorpommern die Was-serverluste von weit über 25 Prozent Anfang der 1990er Jahre auf aktuell gut 13 Prozent reduziert werden. Die tatsächlichen Wasserverluste sind etwa nur halb so groß.Als grobe Faustregel können Wasser-verluste ermittelt werden aus dem Wert der geförderten Menge minus der verkauften Menge. „Das ist zwar dann ein Richtwert, aber genauer wird es, wenn man weitere Para-meter mit hinzuzieht“, erklärt Ralph Rassmann, Geschäftsführender Leiter der Zweckverbände Sude-Schaale. Ei-genbedarf für Spülung der Netze und Anlagen, bei manchen Versorgern

die Löschwasserentnahmen werden berücksichtigt. „Richtige Wasserver-luste sind bei uns nur die Mengen, die ungenutzt, also durch Leckagen oder Rohrbrüche, wegfließen.“ Will man die Verbände in Deutschland miteinander vergleichen, sei ohnehin ein anderer Wert, nämlich der spezi-fische Wasserverlust relevant. „Dabei wird der Wasserverlust ins Verhältnis mit den Leitungskilometern je Jahr gesetzt. Da liegen wir mit dem Faktor 0,049 deutlich unter dem Richtwert 0,07, den unsere Fachverbände an-peilen!“­ In weiten Teilen Europas steigen die Wasserverluste Jahr für Jahr hingegen in schwindelerregende Höhen. Insbesondere in Osteuropa be-tragen die Einbußen durch Lecks mehr als 40 Prozent des gesamten Wasser-verbrauchs. Die Minimierung des Verlustes von

wertvollem Trinkwasser durch Le-ckagen ist dabei aber nur ein Aspekt, der Wasserversorger Jahr für Jahr antreibt, gehörige Summen in ihre Leitungsnetze zu investieren. Hinzu kommen hygienische und betriebs-wirtschaftliche Überlegungen: Die schadhaften Stellen können zugleich Eintragsquellen für Bakterien und Keime sein und die Trinkwasserquali-tät stark beeinträchtigen. Die Gesund-heit der Bevölkerung wäre nicht mehr gewährleistet und die Folgekosten für die Desinfektion der Wasserleitungen wären immens. Mit weniger als zehn Schäden je 100 km Versorgungslei-tung und Jahr belegt die deutsche Netzqualität im europäischen und weltweiten Vergleich auch hierbei einen Top-Platz. Mehr als 6.000 re-gionale Wasserversorger engagieren sich täglich dafür, dass dies so bleibt.

Wasserverluste im europäischen Vergleich

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Wasserzeitung: Wie sind Sie ei-gentlich Kurdirektor geworden?Dieter Dunkelmann: Mit der Wende bin ich politisch aktiv ge-worden. Bei den ersten freien Wahlen 1990 wurde meine Partei (CDU) zweitstärkste Kraft und durf-te damit den Kurdirektor, nach dem Bürgermeister der wichtigste Posten, stellen. War es Zufall, Glück, Schick-sal? Fakt ist, dass ich das sehr gern gemacht habe. Meinen Heimatort aktiv und dann zum Glück auch so erfolgreich mit zu entwickeln, hat mir bei all der Arbeit ganz viel Spaß gemacht.

Wo ist die Schnittstelle zwischen Gemeinde und Kurverwaltung?

Der Kurdirektor ist der Chef der Kur-verwaltung, die wiederum ein Eigen-betrieb der Gemeinde ist. Damit ist der Bürgermeister mein Vorgesetzter. Die Gemeinde kümmert sich um die Einwohner und wir um alles, was mit dem Tourismus, also den Gästen, zu tun hat. Natürlich kommt aber vieles, das wir für die Besucher entwickeln, auch den Einheimischen zu Gute.

Sauberer Strand, zwei Promena-den und Veranstaltungen?Genau. Alles was an Infrastruktur ge-schaffen wird, ist ja auch für unsere Leute. Eine erstklassige Wasserver- und Abwasserentsorgung – Garant für die blaue Flagge und damit Was-serqualität. 350 Konzerte, Lesungen,

Führungen usw. im Jahr, gepflegte, begrünte Wege und Plätze, Spielge-räte, der fünf Kilometer lange Sand-strand, die Steilküste uvm. tragen auch zur guten Lebensqualität der Boltenhägener bei.

Wer absolute Ruhe sucht, ist bei Ihnen also nicht richtig?Es gibt natürlich auch bei uns schö-ne ruhige Ecken. Aber 170.000 Gäs-te im Jahr, 10.000 Gästebetten, an schönen Tagen im Sommer bis zu 25.000 Leute im Ort sprechen für sich – hier ist ordentlich was los. Das war schon vor 200 Jahren so, als wir 1803 nach Heiligendamm als zweiter Badeort in Mecklenburg gegründet wurden. Da ging es um Gäste, der ganze Ort wurde entspre-chend angelegt.

Vielstöckige Bettenburgen gibt es nicht, Ihr Verdienst?Naja, wir haben uns 1990 zu-sammen ge setzt und überlegt, wo wir herkamen und wo wir hinwollen. Unser Ortschro-

nist, mein alter Lehrer Horst Gün-ther, war auch dabei. Das unge-schriebene Gesetz ist – die Bäume müssen die höchsten Punkte blei-ben. Heute sind wir ein familien-freundliches, umweltorientiertes, sportlich aktives Bad mit geho-benem Standard – und sehr stolz darauf!

Seit 1998 schmücken Sie sich mit der Bezeichnung Seeheilbad. Was waren außerdem wichtige Sternstunden?Die Wiedereröffnung unseres See-hotels Großherzog von Mecklenburg an historischer Stelle nach 150 Jah-ren. Die beiden großen Kliniken 1995 und 1997. Schließlich 2007 die Weiße Wiek mit den Ho tels und der Marina. Mit dem Hafen haben wir endlich alles, was ein klassisches Seebad ausmacht. Weiße Segel auf dem blauen Wasser gehören doch dazu!

Was bleibt noch zu tun?Früher gab es zwei, drei Standorte, die schön waren. Das ist heute um-gekehrt, es bleiben noch zwei, drei Schandflecken zu gestalten. Das Wichtigste für meinen Nachfolger, den wir übrigens noch suchen, wird sein – die Geschäfte am Laufen zu halten. Unsere Mitbewerber haben ja auch nicht geschlafen.

Wie geht es mit dem Privatmann Dieter Dunkelmann weiter?Ich werde, weil ich ja zum 1. Juli in die passive Phase meiner Alters-teilzeit starte, meine erste freie Hochsaison erleben. Etwas faulen-zen, ohne Termindruck mit dem Boot auf’s Wasser rausfahren, mit meiner Frau spazieren gehen, im Winter viel-leicht etwas verreisen. Wie viel ich ehrenamtlich noch mache, wird sich zeigen. Aber ich bin und bleibe Bol-tenhägener, habe über die Jahre die Entwicklung mitgestaltet und werde weiter hier ankern.

Weitere Informationen:www.boltenhagen.de (mit Wissenswertem zu Boltenhagen)www.baederverband.m-vp.de (eine gute Übersicht über Kurorte und -kliniken, Gesundheitstourismus)www.blaue-flagge.de (Infos zu ausgezeichneten Badeplätzen)www.auf-nach-mv.de (die Seiten des Toursimusverbandes)Toursimusverbandes)

Wir sind mv – Unikate aUs Unserem LandFebruar 2011 Sei te 3

S o bunt wie unser Bundesland sind auch die Bewohner. Stur, eigenbrödle-risch, immer etwas hinterher? Wir? Natürlich nicht (alle)! Es gibt überall tolle Leute, die etwas bewirken, sich engagieren, sich einbringen, etwas

Besonders können oder leisten. Die Wasserzeitung macht sich auf die Suche nach waschechten Originalen, wahren Unikaten. Melden Sie sich gern bei der Redaktion, und teilen Sie uns Ihre Vorschläge mit.

Dieter Dunkelmann sucht neuen „Kapitän“ für sein Ostseebad

Dieter Dunkelmann präsentiert sich gut aufgelegt auf der Seebrücke im Ostseebad Boltenhagen.

Vor und hinter ihm erstreckt sich auf fünf Kilometern feiner, einladender Sandstrand.

Das Kurhaus ist ein zentraler Anlaufpunkt. Es besticht wie viele

weitere Gebäude im Ort durch reizvolle Bäderarchitektur.

Was bleibt noch zu tun?

kurdirektor von Boltenhagen sagt „ahoi“

leicht etwas verreisen. Wie viel ich ehrenamtlich noch mache, wird sich zeigen. Aber ich bin und bleibe Boltenhägener, habe über die Jahre die Entwicklung mitgestaltet und werde weiter hier ankern.

Weitere Informationen:www.boltenhagen.de (mit Wissenswertem zu Boltenhagen)www.baederverband.m-vp.de (eine gute Übersicht über Kurorte und -kliniken, Gesundheitstourismus)www.blaue-flagge.de (Infos zu ausgezeichneten Badeplätzen)www.auf-nach-mv.de

Geboren:

am 9. Juni 1950 in Boltenhagen

Familie:

verheiratet,

zwei erwachsene Kinder

Lieblingsorte:

viele in Boltenhagen, Wasser,

Strand, Promenaden, Kurpark,

Marina ...

Lieblingsessen:

als Enkel, Sohn und Bruder

von Fischern sehr gern Fisch

Der Kurdirektor

privat

Dieter Dunkel mann ge hört zu Boltenhagen wie das Salz in die Ostsee vor seinem Heimatort. Hier geboren und aufgewachsen ging er nach Fahrten mit der DDR-Handelsflotte wieder in Mecklenburg vor Anker. Als Kurdirektor nahm er 1990 Kurs auf, damit sich das Ostseeheilbad Boltenhagen zu einem Leuchtturm an unserer Küste entwickeln konn-te. Nun geht der 60-jährige (in MV längst dienstälteste) Kurdirektor von Bord. Er weiß sein Boltenhagen aber in sicherem Fahrwasser und sucht einen Nachfolger.

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LebenseLixier WasserSei­te­6­­ WaSSerzeitung

RatgebeR So richte ich ein Aquarium richtig ein

Von Wanda, nemo und aquarianernFische Für den AnFänger

„Das Wasser in unserer Region ist bestens geeignet dafür, Fische zu halten“, weiß Fachmann Chris­tian Hagenow. Lebendgebärene oder eierlegende Zahnkarpfen, Buntbarsche, Labyrinthfische, Karpfenfische (früher meist Bar­ben genannt), Salmler und Welse sind die sieben Hauptgruppen. In diesen sollten sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene pas­sende Fische finden.

Purpurprachtbursche (Pelvicachromis pulcher)

Diese Buntbarsche sind leicht zu pflegen und zu züchten. Sie benö­tigen Höhlen zum Laichen.

Die lebendgebärenden Zahn­barsche sind beliebt wegen ihrer prächtigen Flossen.

Sie suchen den ganzen Tag Nahrung vom Aquariumsboden. Sie sollten nicht einzeln gehalten werden.

So klappt’s! standortNicht in der Nähe des Fensters stellen – sonst zu starke Algen­ bildung. stromFilter, Heizer und Beleuchtung be­ nötigen eine Mehrfachsteckdose (unbedingt mit FI­Schutzschalter). heizungFür ein 100­Liter­Becken braucht man einen 75­Watt­Regelheizer. Boden Keinen scharfkantigen Kies, da Verletzungsgefahr; zirka 15 Ki­ logramm.FütterungNicht zu viel Futter, lieber meh­ rere kleine Fütterungen am Tag. Das Futter sollte in zwei Minuten aufgefressen werden.

der Film „ein Fisch namens Wan-da“ aus dem Jahr 1988 ist ein Klassiker unter den Krimikomö-dien. Beste Werbung für die Aqua-ristik also?

„Wanda hat nicht halb so viel ausge­löst wie Jahre später der Film „Findet Nemo“ mit seinem lustigen Clown­fisch“, erzählt Christian Hagenow im Grevesmühlener Zoo­Shop. Sein Chef Nicolaus Hoffmann, der außerdem den Zoo­Markt in Wismar betreibt, hat ihn als Fachmann in höchsten Tönen angepriesen. Und so kam die Wasser­zeitung mit ihm ins Gespräch. Er selbst ist auch begeisterter Aquarianer. „Als viele Eltern mit ihren Kindern Clown­fische kaufen wollten, da musste ich schon beratend eingreifen. Das ist nämlich ein Seewasserfisch“, erklärt der 38­Jährige. Zwar könne man auch Meerwasserfische halten, das sei aber doch eher etwas für Fortgeschrit­tene und längst nicht so verbreitet. Er empfiehlt: „Erst mal mit einem guten Süßwasseraquarium starten und dann weitersehen.“

Das Basiswissen für den gelungenen Einstieg:

Der Standort„Am besten ist das Aquarium an der dunkelsten Stelle aufgehoben. Es sollte nicht in der Nähe des Fensters oder an der Heizung stehen“, zählt er einige Grundregeln auf. Ist es zu hell,

wird das Algenwachstum zu stark ge­fördert. Das Becken wird unansehnlich und Fische und Pflanzen leiden. Die Strahlung von Radio und Fernsehen ist umstritten, Vibrationen können aber bei den Fischen Stress auslösen.

Das Zubehör„Es kommt darauf an, welche Fische man halten möchte, aber die Mindest­größe des Aquariums ist 60 x 30 x 30 Zentimeter“, rät Christian Hagenow. Größere Aquarien sind sogar besser zu pflegen als kleinere. Wer neu startet, kommt um ein gewisses Starterpaket nicht herum. Heizung, Filter, Beleuch­tung dürfen nicht fehlen. Die meisten Fische fühlen sich bei 25°C am wohls­ten. „Daraus ergibt sich bei Raumtem­peratur auch der nötige Strombedarf von etwa 1 Watt pro Liter“, weist der Verkäufer auf einen Teil der ansonsten recht geringen laufenden Kosten hin. Die Beleuchtung dient übrigens nicht nur der gebührenden Präsentation der Fische, sondern ermöglicht den Pflanzen die lebensnotwichtige Pho­tosynthese. Leuchtstoffröhren oder Quecksilberdampfstrahler kann er empfehlen. Ganz wichtig ist ein rich­tiger Filter, der das Wasser mecha­nisch und biologisch reinigt.

Die ersten SchritteDas Aquarium gleich an die ge­wünschte Stelle setzen. Achtung, ist es einmal befüllt, kann es meist kaum noch bewegt werden. „Auf die blanke

Bodenscheibe kommt der Bodendün­ger. Darauf geben Sie etwa 5 – 8 Zen­ti meter gut gewaschenen Aquarien­kies“, beschreibt der Grevesmühlener Verkäufer den Beginn. Weiter geht es mit der Deko. „Ob Steine, Wurzeln oder auch künstliches Zubehör – das ist den Fischen eher egal. Für sie ist es nur wichtig, dass sie eine Rück­zugsmöglichkeit haben.“ Nun können schon mal 10 Zentimeter Wasser eingelassen werden. „In dieser Phase setzt man am besten die Pflanzen ein. Erst dann füllt man das Wasser ganz auf und gibt als Impfkur einen Bakteri­enstarter hinzu“, empfiehlt er weiter.

Das WasserDas Wasser muss mindestens eine Woche stehen, damit das Biotop aus Pflanzen, Dünger und feuchtem Element richtig entwickelt ist. Erst dann können die ersten Probefische in ihr neues Zuhause gesetzt werden, nach drei bis vier Tagen die übrigen. Weil manche auch Weitgereiste sind, können dem Wasser noch einige Auf­bereiter, z. B. zum Beeinflussen des pH­Wertes, hinzugegeben werden. Die Wasserparameter ermittelt der Fachhändler für seine Kunden als Ser­vice. Aber natürlich veröffentlichen die jeweiligen Wasserversorger ihre Trinkwasseranalysen ebenfalls regel­mäßig.

Die Fische„Welche Fische man nimmt, ist wirk­

lich Geschmackssache. Früher galt die Faustregel 1 Liter Wasser pro 1 Zenti­meter ausgewachsenem Fisch. Das ist zwar heute noch ein guter Richtwert, damit man die Becken nicht über­völkert. Aber angehende Aquarianer sollten auch andere Faktoren beden­ken. Wie ist der Schwimmbedarf? Ist es ein Schwarm­ oder Pärchenfisch?“ Übrigens sind nicht erst seit dem Do­ris­Dörrie­Film „Der Fischer und seine Frau“ Koi­Karpfen sehr beliebt. Sie erfordern aber ein höheres Maß an Technik, speziellem Futter und Win­terschutz, sind also eher etwas für Fortgeschrittene.

Die PflegeWenn das Aquarium schließlich fertig besetzt ist, ist eigentlich nicht mehr sehr viel zu tun. „Wir empfehlen, je­de Woche etwa ein Drittel des Was­sers auszutauschen. Und das war es eigentlich.“ Anschaffung und Pflege des Aquariums kosten weniger als der Kauf und die Unterhaltung eines klei­nen Hundes. Na dann los!

Die Beratung Fachmann Christian Hagenow emp­fiehlt eine persönliche Beratung. „Im Internet steht zwar viel, aber eben auch viel Falsches." Christian Hage­now erreichen Sie im Zoo­Shop, Klüt­zer Straße 57 in Grevesmühlen oder unter 03881­717717. Weitere Zoo­Fachgeschäfte und Ansprechpartner finden Sie fast überall im Land.

Den richtigen Durchblick hat man bei Aquarien, wenn man sie als Raumteiler verwendet.

die guppys (Poecilia reticulata)

stromlinien-Panzerwelse (Corydoras aeneus)

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Pahlhuus Amt für das Biosphärenreservat SchaalseeWittenburger Chaussee 1319246 ZarrentinTel.: 038851 3020www.schaalsee.de

+++ Kurz gesagt +++

Fläche 309 km²• 9 % Gewässer • 53 % Ackerfläche• 18 % Wald• 17 % Grünland

NatioNale NaturlaNdschafteN SEITE 7

Müritz Vorpommersche Boddenlandschaft222111 4 4 4 SchaalseeJasmund333

Termine

• Ein Puppentheater für Kinder, meist ab 4 Jahren, wird an jedem ersten Mittwoch des Monats um 15.30 Uhr im Theater im Pahlhuus aufgeführt.• Der beliebte Biosphäre-Schaal-see-Markt findet von April bis Sep-tember jeden ersten Sonntag des Monats von 10 – 17 Uhr am Pahl-

huus statt. Hier erhalten Sie regio-nale Produkte, die mit der Marke „Für Leib und Seele“ ausgezeichnet sind. Streichelgehege, Kinderprogramm und Vorträge runden das Angebot ab.• Am 16. März um 18 Uhr hält Dr. Mathes um 18 Uhr im Pahlhuus einen Vortrag zum Thema „Wie geht’s dem Schaalsee?“

• Einen Überblick über „Tierische Highlights im Biosphärenre-servat“ geben der Naturfotograf Wolfgang Buchhorn und der Biolo-ge Rainer Mönke am 17. März um 19 Uhr im Kloster in Rehna und am 14. April um 19 Uhr im Schlagsdor-fer Grenzhus.• Geführte Wan derun gen mit den

Rangern des Reservates werden re-gelmäßig angeboten, zum Beispiel am 17. April am Mechower See (Schwerpunkt Ornithologie, Treff-punkt Grenzhus, 7.30 Uhr) oder zum Frühlingserwachen auf der Insel Kampenwerder (Parkplatz Stinten-burg, 10 Uhr). Weitere Termine fin-den Sie im Veranstaltungskalender.

  Zum Träumen schön. Hier reckt sich vor Zarrentin die Insel Möwenburg aus dem Wasser.

im Westen was schönesdas uNesco Biosphärenreservat schaalsee –

Und das ist los im Biosphärenreservat

faunistische Kostbarkeiten

Die Kolbenente (Netta rufi-na) gilt als seltenste Entenart Deutschlands. Sie zählt zu den Tauchenten und kann 30 Sek. unter Wasser bleiben.

Die Große Maräne (Corego-nus nasus) kommt in Deutsch-land nur im Bodensee und eben hier bei uns im Schaal- see vor.

Abendsegler (Gattung Nyc-talus) gehören zu den Glattna-sen und sind mit einer Spann-weite bis 46 cm die größten Fledermäuse Europas.

Auch zahlreiche seltene Pflanzen sind im Bio-sphären reser vat zu be stau- nen – z. B. der Kleine Igel kol- ben (Sparganium minimum).

Einen Überblick über „

Und das ist los im Biosphärenreservat

Fledermäuse Europas.

Auch zahlreiche seltene Pflanzen sind im Biosphärennen – z. B. der ben

Die seltene Blauflügel-Pracht libelle (Calopteryx virgo) fällt durch die namensgebenden blauen Flügel der Männchen auf.

+++ Kurz gesagt +++

aunistische

(Gattung Nyctalus) gehören zu den Glattnasen und sind mit einer Spann

cm die größten

Auch zahlreiche seltene Pflanzen sind im Bio

Blauflügel- (Calopteryx

namensgebenden blauen Flügel der Männchen auf.

Kostbarkeiten

Kolbenente na) gilt als seltenste Entenart Deutschlands. Sie zählt zu den Tauchenten und kann 30 Sek. unter Wasser bleiben.

Große Maränenus nasus) kommt in Deutschland nur im Bodensee und eben hier bei uns im Schaal-

stau- +++ Kurz gesagt +++

aunistische Kostbarkeiten

Die Kolbenente na) gilt als seltenste Entenart Deutschlands. Sie zählt zu den Tauchenten und kann 30 Sek. unter Wasser bleiben.

Die Große Maränenus nasus) kommt in Deutschland nur im Bodensee und eben hier bei uns im Schaal- see vor.

(Gattung Nyc-talus) gehören zu den Glattna-sen und sind mit einer Spann-

cm die größten

Auch zahlreiche seltene Pflanzen sind im Bio-

stau-

Blauflügel- (Calopteryx

namensgebenden blauen Flügel der Männchen auf.

Ein Gebiet der Sonderklasse ist es – das gut 309 km² große Bio­sphärenreservat an der West-grenze unseres Bundeslandes. Der Schaalsee ist mit 71 Metern der tiefste See Norddeutsch-lands. Er ist das Herzstück des Reservates, das sich mit etwa 32 Kilometern Länge und 12 Kilo-metern Breite in die Kreise Lud-wigslust und Nordwestmecklen-burg einschmiegt.

Die Sprecherin Elke Dornblut bringt den Unterschied zwischen National-park und Biosphärenreservat knackig auf den Punkt: „Nationalpark be-deutet: Natur Natur sein lassen. Sie bestehen also zu gut 75 Prozent aus Wildnis. Biosphärenreservat heißt: Tun und lassen.“ Das bedeutet, dass rund um den Schaalsee trotz der 18 Naturschutzgebiete auf dem Areal und den unterschiedlichen Schutz-zonen des Reservates nur 5 Prozent zur Kernzone gehören. In dieser darf und soll wieder Wildnis entstehen.

„Ansonsten geht es darum, die Re-gion naturverträglich, also nachhal-tig, zu entwickeln. Wir wollen die Umwelt gleichzeitig nutzen und be-wahren. Eben: Tun und lassen“, fasst Elke Dornblut zusammen.

Paradies für Pflanzen und TiereDie Region ist ein Idyll. 150 Kilome-ter ausgeschilderte Wander- und Radwege führen durch ein grünes Mosaik aus Wäldern, Mooren und Feuchtwiesen, satten Viehweiden und wogenden Feldern. In Obstbaum- oder mächtigen Eichenalleen, in Kopf-weiden und Heckenlandschaften wird die Handschrift des Menschen deut-lich. Die ehemalige Grenzlage und die zurückhaltende Bewirtschaftung begüns tigen den Erhalt einer großen Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. 244 verschiedene Vogelarten, ca. 1.100 Käferarten, 54 verschiedene Libellenarten, 9 Fledermausarten und viele, viele mehr fühlen sich hier wohl. Auch im Winter – dann ras ten und

überwintern bis zu 30.000 Wasservö-gel am Schaalsee. Diese wertvolle Na-turausstattung findet internationale Anerkennung in der Ausweisung als europäisches Vogelschutzgebiet und seit dem Jahr 2000 als internationa-les Biosphärenreservat der UNESCO.

Im Pahlhuus Reise startenDas Pahlhuus mit seiner markanten Holzfassade befindet sich in Zarren-tin und damit am „Südeingang“ des Reservates. Es ist das Informations-zentrum und gleichzeitig der Sitz der Reservatsverwaltung. In der modernen Ausstellung können sich die Besucher dienstags bis sonntags von 9 – 17 Uhr über das Gebiet infor-mieren, sich im Eiszeittunnel einen Überblick verschaffen, ersten Stim-men am Tiertelefon lauschen und den Wandel von der Eiszeit bis zur heutigen Kulturlandschaft mit verfolgen.

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UmschaUWasserzeitung sei te 8

Die Bezeichnung „Stadt“ für eine Kommune mit 2.039 Einwohnern, die sich auch noch auf sechs Orte verteilen, mag ja für das Mittelalter noch zutreffend sein, aber heute in der Zeit der Mega-städte?

So denkt vielleicht mancher, wenn er im Internet oder im Lexikon die wichtigsten Daten der Stadt Neu-kalen findet. Doch Neukalen – eine der drei Städte im Verbandsgebiet des WZV – muss sich in puncto städ-tischem Leben hinter den größeren Schwestern Malchin und Staven-hagen keinesfalls verstecken. Ins-gesamt 18 Vereine sorgen in der 10 km nördlich von Malchin gelegenen Stadt mit den Ortsteilen Karnitz, Neukalen, Schlakendorf, Schön-kamp, Schorrentin und Warsow für ein vielfältiges kulturelles und

sportliches Leben. Die Palette reicht dabei von B bis W, vom Bibliotheks-verein bis zum Wassersportverein Neukahlen. Am bekanntesten über die Region hinaus dürften dabei der Neukalener Carneval-Club (NCC) und

das Eisenbahnmuseum-Neukalen sein. Insbesondere die Närrinnen und Narren des NCC leisteten und leisten in Sachen Karneval wahre Pionierarbeit im eher kühlen Norden.

Seit über 50 Jahren halten sie dort die Fahne des Frohsinns hoch und beweisen, dass nicht nur am Rhein, sondern auch im Herzen Mecklen-burgs Stimmung und gute Laune bei der Fastnacht anzutreffen sind. Ver-ständlich, dass inzwischen auch viele Karnevalsfreunde von weit her in der Faschingszeit nach Neukaledonien pilgern – so der Name der Stadt vom Rosenmontag bis Aschermittwoch. Dass Neukalen eine äußerst span-nende Geschichte und Gegenwart besitzt, präsentiert die informa-tive und benutzerfreundliche Web-Site der Stadt im Internet (www.stadt-neukalen.de). Neben vielen historischen Daten sind es be-sonders viele kleine Geschichten und Erinnerungen um Hexenprozesse, einen Schwertfund oder die letzten Kriegstage, die die Stadt und ihre Bewohner in das rechte Licht rücken.

Stadt NeukalenverbaNdsmitglieder im Porträt (17)

Der Wassersteckbrief

TrinkwasserWasserwerke Die Orte Neukalen, Schlakendorf und Karnitz werden durch das Wasser-werk (WW) Neukalen; Warsow, Schönkamp und Schorrentin durch das WW Schorrentin versorgt.Netz• Hauptleitungen: 23.818 m• Hausanschlussleitungen: 5.534 mInvestitionenFür eine stabile Trinkwasserversorgung in Neukalen wurden 1.816.300 EUR eingesetzt, darunter für die Sanierung der WW Neukalen und Schor-rentin ca. 576.000 EUR.PerspektiveNeukalen soll mittelfristig vom Wasserwerk in Schorrentin mit Trinkwas-ser versorgt werden. Die systematische Erneuerung des Rohrleitungssys-tems und der Trinkwasserhausanschlüsse wird fortgeführt. Abwasser• In Neukalen wurden von 1993 bis 2008 ca.14,6 km Hauptkanäle und

5,9 km Grundstücksanschlüsse verlegt. Bis 2008 gab es eine Abwas-serteichanlage mit Ablauf in den Kummerower See. 2008 wurde die Überleitung zur Kläranlage Stavenhagen fertiggestellt.

• 1993 errichtete Warsow eine Kanalisation und eine technische Kläran-lage für insgesamt 125 Einwohnerwerte.

• Die Abwasserbeseitigung in Schorrentin, Schönkamp, Karnitz und Schlakendorf erfolgt in Kleinkläranlagen.

Netz• Schmutzwasser-Kanäle: 14.692 m; davon Druckrohrleitungen: 4.907 m• Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse: 3.290 m• Regenwasser-Kanäle: 7.441 m • Regenwasser-Grundstücksanschlüsse: 2.900 mInvestitionen4.175.500 EUR Eigenmittel für Schmutz- und Regenwasserkanalisation Neukalen, Schmutzwasserkanalisation Warsow, Kläranlage in Warsow, Errichtung des Abwasserpumpwerkes und der Druckrohrleitung Neukalen-Gorschendorf. PerspektiveNeukalen: 2012 wird am Markt bis zur Krummen Straße noch ein kleiner Abschnitt der Kanalisation hergestellt. Danach Werterhaltung der Kanali-sation in Neukalen und Warsow. Schorrentin, Schönkamp, Karnitz, Schlakendorf und Neukalen-Ziegelei werden weiterhin dezentral entsorgt. Der WZV ist für die Fäkalschlamm-abfuhr sowie die Entsorgung der Sammelgruben verantwortlich.

Seit Januar 2008 steht an der Spitze der Neukalener Stadtver-tretung der 57-jährige Kaufmann Willi Voß.

Warum haben Sie sich um dieses Ehrenamt beworben?Eigentlich wollte ich diese Aufgabe nie übernehmen. Da ich jedoch seit der Wende dem Stadtparlament angehöre, als Fraktionsvorsteher der CDU und als stellvertretender Bürgermeister tätig war, baten mich meine Freunde, diese Funktion nach dem Rückzug des damaligen Amts-inhabers 2007 zu übernehmen. Im Januar 2008 wählten mich die Neu-kalener zu ihrem Bürgermeister.

Sie sind auch noch Vorsteher des Amtes Malchin am Kummerower See. Wie schaffen Sie das?Als Inhaber von zwei Geschäften bin ich glücklicherweise in der Lage, mir meine Zeit selbst einzuteilen. Sonst wäre es zeitlich wohl kaum zu schaf-fen, denn für diese zwei Aufgaben bin ich täglich acht bis zehn Stunden unterwegs, meist in den Abendstun-den und oft auch an den Wochenen-den.

Worauf sind Sie als Bürgermeis­ter besonders stolz?In unserer Stadt hat sich in der ver-gangenen Zeit ein starkes Zusam-mengehörigkeitsgefühl entwickelt.

Sehr viele Bürger engagieren sich in den zahlreichen Vereinen und tragen auf diese Weise zur Entwicklung von Neukalen bei. Zugleich sind wir als Stadtvertretung gefordert, für diese ehrenamtlich Tätigen gute Bedin-gungen zu schaffen. So gibt es auf

unserem jährlichen Stadtfest einen Tag, an dem sich die Vereine mit ihrer Arbeit der Öffentlichkeit vor-stellen können. Von den seit 2008 verwirklichten Projekten in unserer Stadt möchte ich nur die Ausbag-gerung der Peene, die Badeanstalt, die Holzbrücke und den Spielplatz erwähnen.

Welche Vorhaben gibt es für die­ses Jahr?Das Wichtigste wird die Neugestal-tung des Marktplatzes einschließlich der Nebenanlagen sein. Dafür inves-tieren wir rund eine Million Euro, die aus Fördermitteln und einem Eigen-anteil kommen.

Worin sehen Sie die Vorzüge ei­ner kommunalen Wasserversor­gung?Die in dem Verband vertretenen Kom-munen sind die Akteure dieser Auf-gabe der Daseinsvorsorge, weil wir über die wesentlichen Angelegen- heiten der Wasserver- und Abwasser - entsorgung mit bestimmen.

Wie beurteilen Sie die Leistungs­kraft des WZV?Er hat sich zu einem guten Dienstleis-ter entwickelt, weil er erstens stets auf die Kosten achtet, um die Gebüh-ren stabil zu halten und zweitens die Bürger über alles in Sachen Wasser umfassend berät und informiert.

Die Wasserzeitung sprach mit dem ehrenamtlichen Bürgermeister von Neukalen, Willi Voß

neukalener mit ausgeprägtem gemeinschaftssinn

Vom Neukalener Hafen führt der Wasserweg über die Peene direkt in die Ostsee.

Landkreis Demmin

Neukalen

Willi Voß

klein, aber äußerst fein