Blickpunkt Gesundheit1/2010
Psychische Leiden
im Alter: Neues
Behandlungskonzept
Wie Rehabilitations-
Patienten wieder
Sicherheit gewinnen
Sonnenstrahlen in der Dunkelheit
Pflegeteam spielt zentrale Rolle
Schweizerisches Freilichtmuseum BallenbergCH-3858 HofstettenTelefon 033 952 10 [email protected]
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Jahresthema 2010
Schweizer Tradition
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Impressum
Blickpunkt Gesundheit – Magazin der Michel Gruppe, MeiringenMai 2010
Aufl age: 70‘000 Exemplare. Erscheint zweimal jährlich. Wird kostenlos an Fachärzte und Spitäler in der Deutschschweiz sowie an die Bevölkerung derRegion Interlaken-Oberhasli und der Kantone Ob- und Nidwalden verschickt.ISSN 1663-7194. Herausgeber: Michel Gruppe AG, Willigen, CH-3860 MeiringenRedaktion: staegertext.com, BrienzAutorinnen und Autoren: Thomas Köster, Holger Stauner, Andreas StaegerTitelbild: Beat KehrliPortraitbilder Mitarbeitende der Michel Gruppe: Beat KehrliGestaltung: Atelier KE, MeiringenDruck: Stämpfl i Publikationen AG, BernKontakt/Bezugsquelle: Michel Gruppe AG, Juck Egli, Leiter Kommunikation,Willigen, CH-3860 Meiringen, [email protected], Telefon +41 33 972 82 00Copyright: Nachdruck und elektronische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.
Inhalt
4 Psychische Leiden älterer Menschen: Privatklinik Meiringen nimmt bei der Behandlung Vorreiterrolle ein
6 Sonnenstrahlen in der Dunkelheit: Das Pfl egeteam prägt die Station «55+»
8 Alterspsychiatrie heute: Demografi scher Wandel erfordert
neue Behandlungskonzepte
11 Kolumne «Perspektiven» mit Gastautor Gerhard Fischer, Grossrat, Meiringen
12 Betreuung vermittelt Patienten Sicherheit: Vielseitige Aufgaben des Pfl egediensts an der Rehaklinik Hasliberg
14 Pfl ege und Wundmanagement in der Rehabilitation
15 Persönlich: Heinz Hunziker Koordinator Werkstätten Helsenberg
16 News aus der Michel Gruppe
18 Ansprechpersonen an der Privatklinik Meiringen und an der Rehaklinik Hasliberg
19 Wettbewerb
Liebe Leserinnen und Leser
Psychische Krisen sind häufi ger als man denkt: Jede
und jeder kann einmal im Leben davon betroffen sein.
Dabei muss man glücklicherweise nicht immer professio-
nelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist aber gut zu wissen,
dass sie bei Bedarf auch in unserer Region vorhanden und
leicht zugänglich ist. Die Privatklinik Meiringen bietet für
das gesamte Spektrum der psychischen Erkrankungen
fachkundige Hilfe an, die auf die individuellen Bedürfnis-
se abgestimmt ist.
Von der Kindheit bis ins hohe Alter können Men-
schen psychisch krank werden. Die Ursachen und die
Symptome der Erkrankungen sind jedoch nicht in jeder
Lebensphase die gleichen. Medizin und Pfl ege müssen
deshalb spezifi sche altersabhängige Behandlungs- und
Therapieprogramme entwickeln. Mit der Konzeption
und Eröffnung der neuen Station «55+» hat die Privat-
klinik Meiringen eine Lücke geschlossen. Allen psychisch
erkrankten Erwachsenen kann nun eine noch altersge-
rechtere, fachkundige Behandlung, Pfl ege und Therapie
angeboten werden.
Oft löst die Vermutung einer psychischen Störung
Angst aus, insbesondere wenn damit die Vorstellung
einer althergebrachten Psychiatrie der Verwahrung
verbunden wird. Heute sind wir glücklicherweise weit
davon entfernt. Die moderne Psychiatrie ist offen, part-
nerschaftlich und betrachtet psychische Störungen als
eine Zäsur in unserem Leben, die sich erfolgreich über-
winden lässt.
Dr. Peter Oeschger
Direktor Privatklinik Meiringen und Rehaklinik Hasliberg
blickpunkteditorial 3
4 blickpunktreportage
Damit die Seele von ihrer Glasglocke befreit wird
Erfolgreiches neues Behandlungskonzept an der Privatklinik Meiringen: Das Angebot «55+»
Speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist das neue Behandlungskonzept «55+» an der Privatklinik Meiringen. Patientinnen und Patienten mit psychischen Leiden erhalten hier eine optimal auf sie abgestimmte Behandlung und Betreuung. Das Angebot besteht seit einem Jahr. Die bisherigen Erfahrungen sind ausge- sprochen positiv.
Zu psychischen Beeinträchtigungen kann es in jeder
Altersstufe kommen. Manche Leiden treten jedoch in be-
stimmten Lebensabschnitten deutlicher in Erscheinung.
Entsprechend unterscheiden sich auch die Patientenbe-
dürfnisse – und damit auch die Behandlungskonzepte.
An der Privatklinik Meiringen hat man die Erfahrung
gemacht, dass sich ältere Patienten in gemischten Abtei-
lungen mitunter fehl am Platz fühlen: Sie begegnen jün-
geren Patienten zwar mit Aufgeschlossenheit, ein the-
rapeutisch sinnvoller und nützlicher Austausch scheint
ihnen jedoch besser mit Menschen der eigenen Alters-
gruppe zu gelingen. Vor diesem Hintergrund erfolgte der
Aufbau des neuen Angebots «55+» in der Aufnahme-
station Ost 2.
Erfolgreiches neues Behandlungskonzept an der Privatklinik Meiringen: Das Angebot «55+»
Vorläufer dieses Angebots war die offene
Abteilung der früheren gerontopsychiatri-
schen Station. Bereits dort wurde nach dem
Konzept der Patientengruppen gearbeitet. Der
Austausch unter den Patientinnen und Pati-
enten ist nach der Erfahrung der Stationslei-
terin Edina Jahic für den Genesungsprozess
enorm wichtig. Jeder einzelne Mensch bringt
individuelle Strategien zur Bewältigung von
Krisensituationen mit sich – davon können
auch andere profitieren.
Der Ansatz erwies sich von Anfang an als
sehr erfolgreich. Das Platzangebot in der ur-
sprünglichen Station wurde jedoch aufgrund
der steigenden Nachfrage zunehmend knapp.
Deshalb wurde im März 2009 die neue Sta-
tion «55+» aufgebaut. Sie umfasst insgesamt
14 helle und geräumige Zimmer sowie ver-
schiedene Gruppen- und Therapieräume.
Keine starren AlterslimitenWie der Name sagt, ist die Station auf die
Behandlung älterer Menschen spezialisiert.
Eine starre Alterslimite besteht jedoch nicht.
Die Patientinnen und Patienten der Station
sind entweder neu in die Privatklinik Meirin-
gen eingetreten oder von geschlossen geführ-
ten Stationen übergetreten.
In der Station «55+» erwartet die Patienten
ein dichtes Programm. Der Tag ist von morgens
bis abends je nach Bedarf mit vielfältigen The-
rapien und Gruppenaktivitäten gestaltet. Da-
mit soll den Patienten zu möglichst positiven
Erlebnissen verholfen werden. Auf diese Wei-
se, erläutert die Stationsleiterin, beginnt sich
allmählich die Glasglocke zu öffnen, die sich
bei psychischen Leiden oftmals über die Seele
der Betroffenen gestülpt hat.
Aus der Krise zu neuen HorizontenBei der Gestaltung des Programms wird
grosser Wert auf Selbständigkeit gelegt: An-
fänglich planen die Patienten ihren Tagesablauf
mit Unterstützung der Pflegenden, gegen Ende
ihres Aufenthalts übernehmen sie die Orga-
blickpunktreportage 5
«Für den Genesungsprozess ist der Austausch
unter den Patienten enorm wichtig.»
Edina JahicStationsleiterin
Fakten und Zahlen zur Station «55+»
> 12 Einzelzimmer, 2 Doppelzimmer> Therapieangebot: Einzel- und Gruppen-
gespräche, Körpertherapie, bildnerisches Gestalten, Holzbearbeitung, Kunst- therapie, Musiktherapie, Reittherapie, Ergotherapie
> Aufgenommen werden Patientinnen und Patienten ab etwa 55 Jahren mit folgen-den psychiatrischen Störungsbildern: Persönlichkeits- und Verhaltensstörun-gen, Schizophrenie, affektive Störungen, neurotische Störungen, Suchtproblematik
> Aufgenommen werden Allgemein-, Halb-privat- und Privatversicherte
nisation zunehmend selber. Auf diese Weise
sollen sie zu einer selbstverantwortlichen Le-
bensweise zurückgeführt werden. Für die Be-
wältigung des Alltags zuhause stellt dies eine
zentrale Voraussetzung dar.
«Mit 60 ist das Leben noch lange nicht vor-
bei!» stellt Edina Jahic klar – im Gegenteil, in
diesem Alter habe man heute noch viele Le-
bensjahre vor sich. Der Eintritt in die Klinik
stellt für viele Patienten deshalb so etwas wie
einen Neuanfang dar.
In biologischer Hinsicht gilt das Altern zwar
als Abbauprozess. Auf der seelischen Ebene
muss dem nicht so sein. Auch im Alter kann
sich noch Entwicklungspotential entfalten. Auf
eindrückliche Weise hat Edina Jahic dies am
Beispiel einer 80-jährigen Patientin erlebt: «Sie
sprach mehrmals davon, sie würde gerne spa-
nisch lernen. Am Ende ihres Klinikaufenthalts
hat sie sich tatsächlich für einen Sprachkurs
angemeldet!»
Kontakt:Privatklinik MeiringenWilligenCH-3860 MeiringenTelefon +41 33 972 81 11www.privatklinik-meiringen.ch
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
Positives Erleben fördern: Gesprächsrunde in der «Genussgruppe»
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6 blickpunktporträt
In der neuen Station «55+» an der Privatklinik Meiringen werden die Patienten von einem inter- disziplinären Team betreut. Ärzte, Pflegefachleute und Therapeuten arbeiten eng zusammen. Das Pflegeteam mit Stationsleiterin Edina Jahic an der Spitze steht in einer besonders engen und wichtigen Beziehung zu den Patienten.
Sonnenstrahlen in der Dunkelheit
Die Stationsleiterin Edina Jahic und ihr Team prägen die neue Station «55+»
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Gemeinsames Kochen auf der Station «55+» mit Pflegefachfrau Melanie Lachmann (rechts)
Wer die Station «55+» besucht, nimmt rasch die At-
mosphäre des Wohlwollens wahr, die hier herrscht – so-
wohl unter den Patientinnen und Patienten als auch im
Pflegeteam. Diese angenehme Stimmung wird wesentlich
geprägt von der Persönlichkeit der Stationsleiterin Edina
Jahic. Die ausgebildete Pflegefachfrau begegnet ihren
Mitarbeitenden wie auch den Patienten mit Warmherzig-
keit und Wertschätzung.
Zusammenarbeit enorm wichtigDie Gestaltung und Pflege der Beziehung zu anderen
Menschen erachtet sie als zentralen Aspekt ihrer Arbeit –
und als entscheidenden Faktor für die Genesung der Pa-
tienten. Deshalb legt sie grossen Wert auf gemeinsame
Aktivitäten. Es ist ihr unter anderem ein Anliegen, dass
die Patienten nicht einfach Betreuung «konsumieren»,
sondern sich selber engagieren. Aus diesem Grund spie-
len sich beispielsweise die Mahlzeiten nicht bloss wie in
einem Restaurant ab. Vielmehr übernehmen abwechs-
lungsweise einzelne Patienten bestimmte Aufgaben wie
z.B. das Einrichten des Frühstückbuffets. Durch diese
Form der Patientenaktivierung werde einerseits die Grup-
pendynamik gefördert, andererseits das Selbstwertgefühl
gesteigert, erklärt die Stationsleiterin.
Edina Jahic stammt aus Sarajevo, wo sie den An-
fang des Bosnienkriegs miterlebt hat. In dieser Zeit war
sie auch selber mit den Schattenseiten des Lebens kon-
frontiert. Die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau
absolvierte sie in Bosnien. In der Schweiz bildete sie sich
weiter, unter anderem absolvierte sie die Höhere Fach-
ausbildung in der Psychiatrischen Pflege. Seit dem Jahr
1995 ist sie im Bereich der psychiatrischen Pflege an der
Privatklinik Meiringen tätig.
Enthusiasmus und HingabeWer sie über ihre Arbeit sprechen hört, spürt viel Hin-
gabe und Enthusiasmus heraus. Man glaubt ihr auf An-
hieb, wenn sie erklärt, sie habe ihren Traumberuf gefun-
den. Mit Freude und einer Prise Stolz zeigt sie Besuchern
die hellen, freundlichen Räume der Station. Einzelne
Angebotselemente haben es ihr besonders angetan. Zum
Beispiel das Erlebnisbad, ein geräumiges Badezimmer mit
einer einladend grossen Wanne. Oder die Genussgruppe,
die auf die Initiative einer ihrer Mitarbeiterinnen entstan-
den ist. Die Patienten lernen dort, wieder auf ihre Sin-
blickpunktporträt 7
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
ne zu achten und sinnliche Eindrücke wahrzunehmen.
Dadurch erfahren sie, dass sie auf ihr eigenes Befinden
Einfluss nehmen können.
Erlebnis- und Aktivierungstherapien, ausgewogene
Mahlzeiten, Gespräche und Spaziergänge – für Aussen-
stehende mag dies ein wenig nach Wellness aussehen. Die
Stationsleiterin stellt jedoch klar: «Die Patienten, die bei
uns eintreten, stecken in einer fundamentalen Lebenskri-
se.» Die Ursachen dafür sind nach ihrer Erfahrung ganz
unterschiedlich: Am Anfang kann ein Verlust (etwa des
Arbeitsplatzes oder des Lebenspartners) oder der Rollen-
wechsel bei der Pensionierung stehen. Manchmal liegen
vergleichsweise banale Auslöser wie ein Beinbruch oder
eine Grippe vor.
Antworten auf Sinnfragen«Die Betroffenen werden durch solche Faktoren aus
der Bahn geworfen und bekommen das Gefühl, den An-
schluss verpasst zu haben», weiss Edina Jahic. Diesen
Menschen stelle sich oft die Frage, wozu sie eigentlich
noch leben. In einer solchen Situation ist es umso wich-
tiger und wohltuender, dass zwischendurch einmal die
Sonne scheint, zumindest in symbolischer Weise. Mit ih-
rem Team versucht Edina Jahic daher tatkräftig, Antwor-
ten auf die Frage nach dem Lebenssinn zu vermitteln –
und zwar nicht nur in Worten, sondern auch durch ihre
Tätigkeit und ihr eigenes Verhalten: Sie zeigt ihre Freude
an der Arbeit und lässt die Patienten ihr begeistertes En-
gagement spüren.
Wertschätzung für andere Menschen: Edina Jahic (links) im Gespräch mit einer Mitarbeiterin
Juck
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8 blickpunkthintergrund
Der demografische Wandel erfordert neue Behandlungskonzepte
Lag das Durchschnittsalter zu Beginn des
20. Jahrhunderts in der Schweiz noch unter
50 Jahren, so liegt die Lebenserwartung heu-
te bei Männern bei 78,6 Jahren und 83,7 Jah-
ren bei Frauen. Heute Geborene können sogar
mit einer Lebenserwartung von 85,0 bzw. 89,5
Jahren rechnen. Laut der Weltgesundheitsor-
ganisation WHO soll der Bevölkerungsanteil
der über 60-Jährigen weltweit bis 2050 von
200 Millionen auf 2 Milliarden Menschen an-
steigen.
Bedürfnisse und Ansprüche im WandelDiese Entwicklung lässt erwarten, dass
auch die Anzahl der alten Menschen, die psy-
chisch krank und behandlungsbedürftig sind,
ansteigen wird. Bei genauerer Betrachtung
wird die Gruppe der alten Menschen nicht nur
immer grösser, sondern zeigt auch einen Ge-
nerationenwechsel des Alters. Dieser geht ein-
her mit immer selbstbewussteren Ansprüchen
an ein verlängertes, körperlich und psychisch
gesundes und aktives Leben. Das Bedürfnis
nach sinnvoller Betätigung und Selbstverwirk-
lichung gewinnt an Bedeutung. Hinzu kommt,
dass sich die Bevölkerungsgruppe der alten
Menschen aufteilt: Auf der einen Seite steht
eine Mehrheit relativ gesunder und aktiver
Menschen, auf der anderen Seite eine Minder-
heit hochbetagter, hilfsbedürftiger Menschen,
die bei einer zusätzlich bestehenden psychi-
schen Erkrankung eigenständige Behandlungs-
konzepte benötigen.
Viele psychiatrische Krankheitsbilder be-
gegnen uns im Rahmen des demographischen
Wandels nun vermehrt. Zum Beispiel beson-
dere Formen von Depressionen oder Früh-
symptome dementieller Erkrankungen. Diese
Alterspsychiatrie heute
med. pract. Thomas KösterLeitender Arzt
Bereich Alterspsychiatrie
Lebenserwartung bei Geburt (1900 – 2008)
Während die Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 1900 48,9 Jahre für Frauen und 46,2 Jahre für Männer betrug, lag sie 2008 bei 84,4 Jahren für Frauen und bei 79,7 Jahren für Männer. Innerhalb von rund 100 Jahren erhöhte sich die durchschnittliche Lebenserwartung somit um 35 bzw. 33 Jahre.
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1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2008
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blickpunkthintergrund 9
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Der demografi sche Wandel wird in den nächsten Jahrzehnten bei ansteigendem durchschnittlichem Lebensalter noch weiter zunehmen. Dies erfordert auch neue Konzepte in der Behandlung psychischer Leiden von älteren Menschen. Die Privat-klinik Meiringen nimmt auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle ein.
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bleiben aber häufi g unerkannt und können daher nicht
adäquat behandelt werden. Ebenso sind spezielle psycho-
therapeutische Kenntnisse bei Themen wie Akzeptanz
des eigenen Älterwerdens, Rollenwechsel, Bewältigung
von Verlust und Trennung, veränderte Sexualität, Le-
bensbilanzierung und Auseinandersetzung mit dem Ster-
ben für eine erfolgreiche Psychotherapie nötig.
Neue Behandlungsangebote in MeiringenAuf diese Veränderungen muss sich eine moder-
ne patientenorientierte Alterspsychiatrie einstellen. Ein
wichtiger Meilenstein ist dabei die Erkenntnis, dass in der
Behandlung psychisch kranker alter Menschen Erfah-
rungen und Wissen über deren natürliche physiologische
und insbesondere psychopathologische Veränderungen
gefragt sind. Die entsprechenden Kenntnisse sind nun
auch als Schwerpunktausbildung in der psychiatrischen
Facharztweiterbildung verankert.
In der Privatklinik Meiringen wurde daher im März
2009 die Station «55+» eröffnet. Mit dem neuen Be-
handlungsangebot wird bezweckt, spezifi sche Themen
des Übergangs ins höhere Lebensalter aufzunehmen und
Ressourcen in einem sich verändernden Lebensfeld im
Alter zu aktivieren. Für die Gruppe der zusätzlich stark
körperlich beeinträchtigten Patienten bildet ein multipro-
fessionelles ärztlich-therapeutisches Behandlungsteam
die Grundlage individueller Unterstützung der Patienten
und ihrer Angehörigen.
Neben spezifi scher alterspsychiatrischer Diagnostik,
beispielsweise im Rahmen kognitiver Veränderungen und
stationärer sowie ambulanter Therapie, hat sich das re-
gionale tagesklinische Angebot in den vergangenen zehn
Jahren weiter entwickelt. In der Privatklinik Meiringen
werden seit November 2009 neben der Behandlung psy-
chisch kranker alter Menschen an fünf Tagen pro Woche
nun zusätzlich eine klinische Betreuung während der
Nacht sowie fl exibel gestaltete Entlastungsangebote über
mehrere Tage angeboten.
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blickpunktperspektiven 11
«Dem Menschen gebührt Achtung und Respekt sei-
ner Würde.» Diese Aussage steht im Portrait der Privat-
klinik Meiringen als Leitidee. Sie gilt für die Betreuung
psychisch kranker Menschen durch bestens ausgebil-
detes Ärzte- und Pflegepersonal. Mit diesem Anspruch
leistet die Privatklinik Meiringen einen wichtigen Bei-
trag zur psychiatrischen Grundversorgung des Berner
Oberlandes.
Riesigen Respekt zolle ich dem Gründer der Privat-
klinik Meiringen, Fritz Michel-Moser, der mit grossem
persönlichem Engagement, Wagemut und Beharrlichkeit
im Jahre 1918 weit vorausschauend die damalige «Ner-
venheilanstalt Meiringen» gegründet hat. Mit Beschluss
vom 30. September 1918 durch den Berner Grossen Rat,
nämlich der Ratifikation des Taxvertrages, wurde der
Grundstein für ein heute nicht mehr weg zu denkendes
erfolgreiches Unternehmen in unserer Region gelegt.
Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Privat-
klinik Meiringen, unterlegt mit 180 stationären Betten,
über 350 Mitarbeitenden, rund 65 000 Pflegetagen, Inves-
titions- und Unterhaltsaufwendungen in Millionenhöhe
pro Jahr, ist für unsere Region, unser Gewerbe und für
unsere Gemeinden von sehr grosser Bedeutung.
Nebst der Behandlung psychisch kranker Menschen
hat sich die Privatklinik auch früh, rasch und hoch kom-
petent dem Thema Burnout gestellt und leistet somit
einen wichtigen Beitrag im kantonal-bernischen und
schweizerischen Gesundheitswesen.
In einer Fachzeitschrift hat Professor Hans-Ulrich
Fisch festgehalten, dass für die Behandlung einer Depres-
sion tägliche Bewegung, Licht und Sonne eminent wich-
tige Faktoren darstellen. Faktoren, die unsere Region ge-
radezu prädestinieren als Standort für eine erfolgreiche
Behandlung psychisch kranker Menschen.
Der grosse finanzielle Druck im Gesundheitswesen
wird sich bestimmt auch auf die Privatklink Meiringen,
welche im Benchmark-Vergleich mit ähnlichen Institu-
tionen bei den Behandlungserfolgen an vorderster Stel-
le rangiert, sehr stark auswirken. Abbau von stationären
Betten sowie sichtbare Bestrebungen, auch die psychiat-
rische Grundversorgung Richtung Bern zu zentralisieren,
sind nur zwei mögliche Aspekte, die unsere Region sehr
schwächen würden.
Trotz dieser nicht sehr guten Prognosen bin ich zu-
versichtlich, dass die Privatklinik Meiringen weiterhin
erfolgreich am Markt bestehen wird, dank ihrer guten
Qualität, der hohen Reputation des Pflege- und Ärzte-
teams sowie einer unvergleichlich schönen Landschaft
im Oberhasli.
In der Kolumne «Perspektiven» geben die Autoren ihre
persönliche Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit der
Haltung der Michel Gruppe AG decken.
Ein wichtiger Arbeitgeber in der Region
Gerhard Fischer, geb. 1951, ist dipl. Bauingenieur FH/SIA. Er ist in Wyler/Innertkirchen aufgewachsen und lebt in Meiringen. Seit 2002 ist er Mitglied des Grossen Rats des Kantons Bern (Kantonsparlament). Ferner ist er Präsi-dent der KMU Oberhasli.
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Blickpunkt Gesundheit 1/2010
12 blickpunktfokus
In der Rehabilitation kommt der ärztlichen Behand-
lung und dem Therapieprogramm eine zentrale Rolle
zu. Ebenso wichtig ist aber auch der Pflegedienst: Die
Pflegefachleute sind für Rehabilitationspatientinnen
und -patienten rund um die Uhr erste Anlauf- und An-
sprechstelle.
Von dieser umfassenden Begleitung profitieren neu
eintretende Patienten an der Rehaklinik Hasliberg schon
bei ihrer Ankunft: In einem ausführlichen Aufnahme-
gespräch klärt der Pflegedienst ab, welche Bedürfnisse,
Spielräume und Bewegungseinschränkungen bestehen.
Das Pflegepersonal übernimmt bereits in dieser Phase
eine wichtige Betreuungsfunktion für die Patienten.
Grundpflege und BehandlungspflegeZu den Hauptaufgaben des Pflegediensts gehört die
Grundpflege. Sie umfasst beispielsweise Hilfe und Un-
terstützung bei der Körperpflege, beim Anziehen der
Kleider und beim Transfer zur Therapie. Solche Pfle-
Fachkompetenz und Einfühlungs-vermögen sind im Pflegedienst der Rehaklinik Hasliberg gleicher- massen gefragt. Für die Patientinnen und Patienten stellen die Pflegen- den nämlich wichtige Bezugsperso-nen dar. Entsprechend vielseitig ist das Aufgabenspektrum des Pflegepersonals.
Betreuung vermittelt Sicherheit
Der Pflegedienst an der Rehaklinik Hasliberg erfüllt vielseitige Aufgaben
Tagesablauf mit vielen Facetten: Stationsleiterin Ulrike Becker-Heib (rechts) beim Rapport mit dem Pflegeteam der Fachabteilung Orthopädie
blickpunktfokus 13
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
gemassnahmen sind teilweise sehr zeitaufwändig: Um
einen Rehabilitationspatienten dazu anzuleiten, sich
selber zu duschen, wird bis zu einer halben Stunde Zeit
benötigt – dreimal soviel, wie wenn das Pflegepersonal
den Patienten gleich selber duschen würde. Der Aufwand
lohnt sich jedoch, denn das oberste Ziel des Aufenthalts
in der Rehaklinik besteht darin, den Patienten wieder zur
Selbständigkeit im Alltag zurückzuführen.
Eine weitere wichtige Funktion erfüllt der Pflege-
dienst im Bereich der Behandlungspflege: Blutdruck,
Puls und Körpertemperatur der Patienten werden ge-
messen und Verbände werden gewechselt. Ferner wer-
den die Patienten beispielsweise bei Inhalationen und
Blutzuckerkontrollen unterstützt. Das Pflegepersonal
gibt ausserdem Medikamente an die Patienten ab und
setzt ärztliche Anordnungen um.
Geborgenheit vermittelnDurch den intensiven Kontakt entsteht oft ein be-
sonderes Vertrauensverhältnis zwischen Pflegenden und
Patienten. Die Pflegefachleute stellen deshalb an der
Rehaklinik Hasliberg wichtige Bezugspersonen dar, die
auch psychische Unterstützung bieten. Rehabilitations-
patienten haben bisweilen Angst, nicht mehr nach Hause
zurückkehren zu können. Die Pflegenden können ihnen
dabei in Gesprächen helfen, die Folgen ihrer Erkrankung
oder ihres Unfalls zu bewältigen und mit den damit ver-
bundenen Einschränkungen leben zu lernen.
Neben den eigentlichen Pflegeaufgaben, die für Patien-
ten und Angehörige offensichtlich sind, wird diese sozia-
le Funktion des Pflegediensts oft weniger deutlich wahr-
genommen – obwohl sie für die Genesung von zentraler
Bedeutung sein kann. Für die Patientinnen und Patien-
ten der Rehaklinik Hasliberg funktioniert der Pflegedienst
aus diesem Grund wie ein Sicherheitsnetz: Die Pflegen-
den sind jederzeit für sie da – auch wenn sie morgens um
3 Uhr ein Anliegen haben. Diese Präsenz vermittelt ihnen
das wichtige Gefühl von Schutz und Geborgenheit.
Kontakt:Rehaklinik HaslibergCH-6083 Hasliberg HohfluhTelefon +41 33 972 55 55www.rehaklinik-hasliberg.ch
«Der Pflegedienst hat für die Patienten
grosse Bedeutung: Wie ein Sicherheitsnetz ist
er jederzeit für sie da.»
Elisabeth ZehnderStellvertretende Pflegedienstleiterin
Der Pflegedienst an der Rehaklinik Hasliberg erfüllt vielseitige Aufgaben
Medikamente werden für die Abgabe an die Patienten vorbereitet
Die Pflegeleistungen werden laufend elektronisch erfasst
Zur Behandlungspflege gehört die regelmässige Blutdruckmessung
Gespräche mit Patienten bilden einen wichtigen Teil der Pflegeleistung
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14 blickpunktfokus
Wundpflege stellt hohe Ansprüche
Professionelles Wundmanagement sorgt für optimale Behandlungserfolge
Ob es um die normale Wundversorgung nach einer
Operation geht, um die Behandlung chronischer Wun-
den oder um Wundheilungsstörungen, in der Rehakli-
nik Hasliberg treffen die Patienten auf Fachspezialisten
aus der Pflege, die sie mit dem jeweils optimalen Wund-
versorgungssystem bei ihrer Genesung und der Wund-
heilung unterstützen. Insbesondere die neue Wund-
Vakuumtherapie wird in der Rehaklinik regelmässig
angewendet. Dabei wird mittels einer Pumpe ein Unter-
druck im Wundgebiet erzeugt, wodurch der Heilungs-
prozess beschleunigt wird und die Behandlungszeit ver-
kürzt werden kann. Das Verfahren führt oft zu grossen
Erfolgserlebnissen für die Patienten.
Rehabilitationspatienten haben häufig Ängste, Sorgen
und Unsicherheiten, was die Art der Wunde und den
Behandlungserfolg betrifft. Hier setzen die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes mit Infor-
mation und Aufklärung über die Behandlungsschritte
an. Der Pflegedienst ist bestrebt, die Patienten bei der
ganzen Behandlung einzubeziehen, sie umfassend zu
informieren und während des gesamten Wundheilungs-
verlaufes zu unterstützen.
Für die Schmerztherapie während der Wundbehand-
lung und während der Verbandswechsel suchen die Pfle-
genden gemeinsam mit den behandelnden Ärzten eine
individuelle Lösung für die betroffenen Patienten. Mit
der engen Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Physiothe-
rapie und Pflegedienst wird sichergestellt, dass für die
Patienten optimale Behandlungserfolge erzielt werden
können.
Holger StaunerPflegedienstleiter
Rehaklinik Hasliberg
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blickpunktpersönlich 15
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
Mitarbeitende der Michel-Gruppe: Heinz Hunziker, Koordinator Werkstätten Helsenberg
«Im Dasein Sinn und Wert finden»«Meine Erstausbildung ist Elektromonteur. Bereits
als ich diesen Beruf ausübte, hat mir der Kontakt mit
Menschen viel bedeutet. Die Schicksale verschiedener
Menschen, denen ich vor allem in der Freizeit begeg-
nete, führten mich zu einer für mich zentralen Frage:
Kann man den Nöten, die aus psychischer Beeinträch-
tigung und Suchtgefährdung entstehen, auch anders
als mit Ohnmacht begegnen? Ich wünschte mir Ant-
worten. Dies hat mich dazu motiviert, mich zum Sozi-
alpädagogen weiterzubilden. Zuerst arbeitete ich einige
Jahre mit drogenabhängigen Menschen im stationären
Bereich.
Im Kanton Glarus konnte ich ein Jobcoaching-Pro-
jekt für Menschen mit einer psychischen Beeinträch-
tigung aufbauen. ‹Supported Employment› lautet der
Fachbegriff für solche Programme. Auch meine jetzige
Aufgabe bei der Stiftung Helsenberg liegt auf diesem Ge-
biet: Zusammen mit meinem kleinen Team unterstütze
ich Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung
dabei, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuss zu fassen, und
begleite sie in diesem Prozess.
Zu diesem Zweck stehen uns interne Angebote in
unseren Werkstätten sowie ein Netzwerk von externen
Arbeitgebern im Raum Interlaken-Oberhasli zur Verfü-
gung. Wir sind sehr dankbar für diese wertvolle Zusam-
menarbeit, denn ohne sie könnten wir unsere Aufgabe
nicht erfüllen.
Heinz Hunziker wurde 1960 geboren und ist im Aargau aufgewachsen. Seit Juni 2009 ist er bei der Stiftung Helsenberg als Koordinator für den Bereich Werkstätten tätig.
Oft wird in unserer Welt die Arbeit primär unter dem
Gesichtspunkt der Leistung bewertet. Dabei hat sie für
mich auch noch andere Werte, beispielsweise durch die
Beziehungen, die am Arbeitsplatz entstehen. Aus mei-
ner Sicht ist es für unsere Klienten wichtig, Sinn und
Befriedigung in einer von ihnen als wertvoll erlebten
Beschäftigung zu finden.
Die Betreuungsarbeit ist ein langfristiger Prozess, bei
dem es auch Misserfolge geben kann. Die meisten un-
serer Klienten haben eine schwierige Biografie, die ihr
Leben mitgeprägt hat.
Ein persönlicher Wunsch von mir ist es, dass ich dem
einen oder anderen Klienten helfen darf, nach vorne zu
schauen und schrittweise im Arbeitsalltag Neues zu wa-
gen. Ich glaube, dass in jedem Menschen Kräfte vorhan-
den sind, die es ihm ermöglichen, seinem Dasein Sinn und
Wert zu geben und neue Ressourcen zu entdecken.
Mich hat es schon als kleinen Bub immer in die Ber-
ge gezogen. Ich liebe die Natur und bin gerne draussen.
Zu meinen Hobbies zählen Bergsteigen, Sportklettern,
Skitouren und Fotografieren. Als junger Elektromon-
teur habe ich bereits früher einige Jahre im Oberhasli
gearbeitet und auch hier geheiratet. Als die Stelle bei der
Stiftung Helsenberg ausgeschrieben wurde, hat es mich
und meine Frau wieder in die Region zurück gezogen.
Hier finde ich bei der Arbeit grosse Befriedigung und den
Ausgleich in der Natur.»
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16 blickpunktnews
25 Jahre RehabilitationsklinikDie Rehaklinik Hasliberg kann 2010 ihr 25-jäh-
riges Bestehen feiern. Noch wesentlich älter ist
das Gebäude, in dem die Klinik untergebracht
ist. Es wurde 1906 als Erstklass-Hotel auf dem
markanten Felsvorsprung östlich von Hasli-
berg Hohfluh gebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg
wurde das Hotel Schweizerhof vor allem von
wohlhabenden Gästen aus England besucht.
Während des Kriegs brach der Tourismus in
der Schweiz ein, das Gebäude wechselte in der
Folge einige Male seinen Besitzer. In den 50-
er Jahren übernahm der Verein evangelischer
Ferienzentren die Liegenschaft. Das Haus sollte
in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine
Erholungsmöglichkeit für Frauen bieten.
1984 wurde das Ärztepaar Verena und Eduard
Hefti Besitzer des Haslibergerhofs, im Mai 1985
konnte der erste Rehabilitations-Patient auf-
genommen werden. Die Klinik wurde schritt-
weise um- und ausgebaut. 2006 hat die Michel
Gruppe AG den Haslibergerhof übernommen.
Weitere Um- und Neubauten sind gefolgt, die
Klinik ist modernisiert und zu einer kompeten-
ten Fachklinik aufgebaut worden. Heute steht
die Rehaklinik Hasliberg auf der Spitalliste des
Kantons Bern für orthopädische und kardiale
Rehabilitation.
Anlässlich des Jubiläums lädt die Rehaklinik
Hasliberg am Samstag, 4. September 2010, zu ei-
nem Fest mit Vorträgen ein. Das Detailprogramm
ist bei der Rehaklinik Hasliberg erhältlich.
Telefon +41 33 972 55 55www.rehaklinik-hasliberg.ch
Eröffnung Ambulatorium in der Privatklinik MeiringenMit der Eröffnung eines Ambula-
toriums in den Räumlichkeiten des
ehemaligen «Doktorhauses» ergänzt
die Privatklinik Meiringen das Ange-
bot für die regionale Bevölkerung.
Das ambulante Behandlungsan-
gebot richtet sich an Menschen in
Lebenskrisen und mit psychischen
Erkrankungen. Das Ambulatorium
bietet Abklärung, Behandlung und
Beratung für Erwachsene. Möglich
sind auch Notfall- und Kriseninter-
vention, Langzeitbetreuung sowie
die Beratung von Angehörigen.
7. Symposium der Privatklinik MeiringenBereits zum siebten Mal führt die Privatklinik Meiringen am 9. September
2010 eine Fachtagung zu aktuellen Fragen der Psychiatrie durch. Hochkarä-
tige Referenten aus dem In- und Ausland sowie junge Wissenschaftler aus
der Privatklinik Meiringen informieren aus ihren Fachbereichen. Die Tagung
bietet aber auch Raum für Gespräche, Diskussionen und Networking. Das De-
tailprogramm ist bei der Privatklinik Meiringen erhältlich.
Telefon +41 33 972 81 11www.privatklinik-meiringen.ch
PERSONEN
Neuer Spitalarzt an der Privatklinik Meiringen
Seit dem 1. Februar 2010 ar-beitet Harald zum Felde als Spitalarzt im allgemeinpsy-chiatrischen Bereich auf der Station Des Alpes 1 in der Privatklinik Meiringen.
Harald zum Felde durchlief sein Medizinstudium an der Freien Universität und der Humboldt-Universität in Berlin. Seine ärztliche Tätigkeit nahm er 1998 im Köni-gin-Elisabeth-Krankenhaus Berlin. auf. Dort arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in den Bereichen affekti-ve und psychotische Störungen. Weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Behandlung von Patienten mit geistiger Behinderung und psychischen Erkrankun-gen, die Gerontopsychiatrie, die Behandlung von Pa-tienten mit Persönlichkeitsstörungen vom emotional-instabilen Typus sowie die Suchtmedizin. Nach einem Jahr in der Neurologischen Klinik wechselte er in die Tagesklinik und später auch in die Institutsambulanz. Seit 2003 und bis zu seinem Wechsel in die Schweiz an die Privatklinik Meiringen beteiligte er sich am kli-nikübergreifenden Projekt AMSP (Arzneimittelsicher-heit in der Psychiatrie), das der systematischen Do-kumentation von Arzneimittelnebenwirkungen dient. 2008 absolvierte er die Facharztprüfung für Psychia-trie und Psychotherapie (Erstverfahren: Verhaltens-therapie).In seiner Freizeit interessiert sich Harald zum Felde für Literatur, Sport, Musik und Reisen.
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Was haben Sie in dieser Zeit am meisten geschätzt?Sicher die engagierte Betreuung durch die Mitarbeiten-
den. Sie und vor allem die Leiterin des Mon Repos, Frau
Eggler, waren zu jeder Tages- und Nachtzeit für mich da.
Auch Dr. Isler kam öfters noch am Abend, um nach mir
zu schauen. Dies stärkte meinen Willen, wieder gesund zu
werden. Ja, und was ich auch sehr schätzte, war die Zeit,
die ich mit anderen Patienten verbrachte, sei es auf der Ter-
rasse oder im Gärtchen. Mit einigen verbindet mich heute
eine schöne Freundschaft.
Seit September 2009 lebt Louise Otth im Alters- und Pflegeheim
Schärmtanne in Sigriswil, wo sie sich sehr wohl fühlt.
Kontakt:Kurhaus Mon ReposCH-3852 RinggenbergTelefon +41 33 822 12 36 www.monrepos.ch
blickpunktkuraufenthalt 17
Blickpunkt Gesundheit 1/2010
Blickpunkt Gesundheit: Frau Otth, Sie waren im letzten Sommer im Mon Repos Ringgenberg als Patientin. Wie kam es dazu?
Louise Otth: Ich war im Spital wegen Problemen
mit meinem linken Bein, das stark geschwollen war und
schmerzte. Die Ärzte vermuteten eine Thrombose. Dazu
kamen noch Magen- und Verdauungsprobleme. Und es
ging mir einfach nicht besser.
Wie sind Sie auf das Mon Repos Ringgenberg gekommen?Der Sozialdienst des Spitals hat mir mögliche Kur-
häuser vorgestellt. Ich habe mich glücklicherweise für
das Mon Repos entschieden.
Hier konnte Ihnen geholfen werden?Ja, bei meiner Ankunft im Mon Repos war ich kör-
perlich wie psychisch sehr geschwächt. Ich bin dem Team
vom Mon Repos und vor allem dem zuständigen Arzt,
Dr. Martin Isler, für die gute Betreuung sehr dankbar.
Dr. Isler fand im Bein einen ausgedehnten Abszess, in den
er kurzerhand hineinschnitt. Danach legte er den abge-
schnittenen Finger eines sterilen Handschuhs als Draina-
ge ein. So konnte die Abszesshöhle mit Unterstützung des
Pflegeteams langsam von innen heraus heilen. Auch die
täglichen Therapien und Aktivitäten haben mitgeholfen,
dass ich mich schon bald deutlich besser fühlte. In der
familiären Atmosphäre und nicht zuletzt auch dank der
hervorragenden Küche kam ich wieder zu Kräften.
«Hier habe ich wieder Energie und Lebensfreude gefunden»
Das Mon Repos in Ringgenberg – klein aber fein
Etliche Gäste kehren gerne ins Mon Repos zurück. Zu ihnen gehört Louise Otth. Sie liebt den Blick auf den See und hat gute Erinnerungen an das Kurhaus und die Mitarbeitenden.
Heilungserfolge dank engagierter Betreuung: Louise Otth mit Dr. Martin Isler
Das Kurhaus Mon Repos wurde erst vor wenigen Jahren von der Michel Gruppe übernommen. Seit einem Jahr wirkt dort Frau Marianne Eggler, Pflegefachfrau und langjährige Gastwirtin, als Leiterin. Mit einem gut ausgebildeten und inter-disziplinären Team betreut sie bis zu 22 «Patienten, die auch Gäste sind» nach Operationen, schweren Krankheiten oder Lebenskrisen. Einige Betten sind für Langzeitpatienten oder als Ferienpflegeplätze bis BESA-Pflegestufe 3 vorgesehen.
Marianne EgglerLeiterin Mon Repos
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Ihre Ansprechpartner
Privatklinik Meiringen Telefon Telefax E-Mail Öffnungszeiten Zentrale +41 33 972 81 11 +41 33 972 82 20 [email protected] 07:30 – 20:00 hPatientenadministration +41 33 972 82 18 +41 33 972 82 20 Mo – Fr: 07:30 –12:00 h, 13:00 –17:00 hBettendisposition +41 33 972 85 65 +41 33 972 85 69 [email protected] Mo – Fr: 07:30 –11.30 h, 13:00 –17:00 hSektor Bildung Pflege +41 33 972 85 85 [email protected] Mo-Fr: 07:30 –12:00 h, 13:30 –17:00 h
Chefärzte Telefon E-Mail Fachbereich Prof. Dr. med. Michael Soyka +41 33 972 82 95 [email protected] Ärztlicher DirektorDr. med. Dipl.-Psych. Hans-Ulrich Seizer +41 33 972 82 35 [email protected] Akutpsychiatrie, AmbulatoriumDr. med. Barbara Hochstrasser +41 33 972 54 00 [email protected] BurnoutDr. med. Ruedi Hausammann +41 33 972 82 36 [email protected] Innere Medizin
Leitende Ärzte/Oberärzte med. pract. Thomas Köster, Leitender Arzt +41 33 972 82 65 [email protected] AlterspsychiatrieDr. med. Claus Aichmüller, Leitender Arzt +41 33 972 82 60 [email protected] Sucht und RehabilitationDr. med. Gerd Baumgärtner +41 33 972 82 48 [email protected] AlterspsychiatrieDr. med. Sebastian Dittert +41 33 972 82 41 [email protected] PrivatstationDr. med. Eberhard Fischer-Erlewein +41 33 972 82 50 [email protected] Akutpsychiatrie, NotaufnahmeDr. med. Heidi Grossenbacher +41 33 972 82 54 [email protected] AkutpsychiatrieDr. med. Marcus Sievers +41 33 972 54 03 [email protected] Burnout
Psychologischer und Therapeutischer Dienst Dr. phil. Franz Wilhelm Kandera +41 33 972 82 39 [email protected] Leitung Psych. und Therap. Dienstlic. phil. Sibylle Würgler +41 33 972 82 40 [email protected] Psychotherapie, klinische PsychologieEva Hänni-Risler +41 33 972 85 17 [email protected] Therapeutischer Dienst
Rehaklinik Hasliberg Telefon Telefax E-Mail Öffnungszeiten Zentrale +41 33 972 55 55 +41 33 972 55 56 [email protected] Mo – Fr: 08:00 –12:00 h, 13:00 –18:00 hBettendisposition +41 33 972 57 60 +41 33 972 57 59 [email protected] Mo – Fr: 07:45 –12:00 h, 13:00 –17:15 hArztpraxis +41 33 972 55 70 +41 33 971 17 49 [email protected] Mo, Di, Do: 07:30 –12:00 h, 14:00 –18:00 h Fr: 14:00 –18:00 hPhysiotherapie +41 33 972 55 51 +41 33 972 55 56 [email protected] Mo – Fr: 08:00 –12:00 h, 13:00 –17:00 hPflegeleitung +41 33 972 58 89 [email protected] Mo-Fr:08:00 –12:00 h, 13:00 –17:00 h
Chefärzte Telefon E-Mail Fachbereich PD Dr. med. Hans-Andreas von Kurnatowski +41 33 972 55 75 [email protected] Kardiale RehabilitationDr. med. Wolfgang Terhorst +41 33 972 54 12 [email protected] Muskuloskelettale Rehabilitation
Oberärzte Dr. med. Menk Huggler +41 33 972 55 74 [email protected] Arztpraxis, SportmedizinDr. med. Doris Heiniger +41 33 972 55 71 [email protected] Innere MedizinDr. med. Katja Walter +41 33 972 57 88 [email protected] Dienstärztin Nacht
Stiftung Helsenberg Telefon E-Mail Erich Schöpfer, Betriebsleiter +41 33 972 85 70 [email protected]
Mon Repos Ringgenberg Telefon Telefax E-Mail Marianne Eggler, Leiterin +41 33 822 12 36 +41 33 823 50 20 [email protected]
18 blickpunktservice
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blickpunktwettbewerb 19
Grimsel Hospiz – historisches Alpinhotel Erleben Sie hinter der vertrauten Fassade aus rauem gebrochenen Granit und den roten Fensterläden einen unvergesslichen Aufenthalt im neu renovierten Grimsel Hospiz. Das Angebot enthält zwei Übernachtungen inkl. Frühstück für zwei Personen. Lassen Sie sich durch das köstliche Geniesser-Menü und dem Wine & Dine im Felsenkeller so richtig verwöhnen. Weitere Informationen: www.grimselwelt.ch
Füllen Sie den untenstehenden Talon aus und schicken Sie ihn an:Michel Gruppe AG, Wettbewerb, Willigen, CH-3860 Meiringen.Oder senden Sie den Lösungsbuchstaben inkl. Ihre Postanschrift per E-Mail an: [email protected]
Einsendeschluss: 10. Juli 2010. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe von «Blickpunkt Gesundheit» bekannt gegeben. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren, ausgenom-men die Mitarbeitenden der Michel Gruppe AG. Der Wettbewerbspreis wird nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
An welche Gruppe richtet sich das Angebot der neu eingerichteten Station der Privatklinik Meiringen?
(Zutreffende Antwort einkreisen/ankreuzen)
A JugendlicheB SuchtkrankeC 55+
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In der letzten Ausgabe von «Blickpunkt Gesundheit» lautete die Wettbewerbsfrage: In welchen Bereichen hat sich die Rehaklinik Hasliberg spezialisiert? Die korrekte Antwort: Kardiologie und Orthopädie. Unter den richtigen Einsendungen wurde eine Übernachtung für zwei Personen im Art Deco Hotel Montana in Luzern im Wert von 498 Franken verlost. Den Preis gewonnen hat: Therese Abächerli, Giswil.
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