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Blickpunkt Gesundheit 1/2010 Psychische Leiden im Alter: Neues Behandlungskonzept Wie Rehabilitations- Patienten wieder Sicherheit gewinnen Sonnenstrahlen in der Dunkelheit Pflegeteam spielt zentrale Rolle

Blickpunkt Gesundheit 01 - 2010

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Gesundheitsmagazin Blickpunkt Gesundheit 01 - 2009

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Blickpunkt Gesundheit1/2010

Psychische Leiden

im Alter: Neues

Behandlungskonzept

Wie Rehabilitations-

Patienten wieder

Sicherheit gewinnen

Sonnenstrahlen in der Dunkelheit

Pflegeteam spielt zentrale Rolle

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Impressum

Blickpunkt Gesundheit – Magazin der Michel Gruppe, MeiringenMai 2010

Aufl age: 70‘000 Exemplare. Erscheint zweimal jährlich. Wird kostenlos an Fachärzte und Spitäler in der Deutschschweiz sowie an die Bevölkerung derRegion Interlaken-Oberhasli und der Kantone Ob- und Nidwalden verschickt.ISSN 1663-7194. Herausgeber: Michel Gruppe AG, Willigen, CH-3860 MeiringenRedaktion: staegertext.com, BrienzAutorinnen und Autoren: Thomas Köster, Holger Stauner, Andreas StaegerTitelbild: Beat KehrliPortraitbilder Mitarbeitende der Michel Gruppe: Beat KehrliGestaltung: Atelier KE, MeiringenDruck: Stämpfl i Publikationen AG, BernKontakt/Bezugsquelle: Michel Gruppe AG, Juck Egli, Leiter Kommunikation,Willigen, CH-3860 Meiringen, [email protected], Telefon +41 33 972 82 00Copyright: Nachdruck und elektronische Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet.

Inhalt

4 Psychische Leiden älterer Menschen: Privatklinik Meiringen nimmt bei der Behandlung Vorreiterrolle ein

6 Sonnenstrahlen in der Dunkelheit: Das Pfl egeteam prägt die Station «55+»

8 Alterspsychiatrie heute: Demografi scher Wandel erfordert

neue Behandlungskonzepte

11 Kolumne «Perspektiven» mit Gastautor Gerhard Fischer, Grossrat, Meiringen

12 Betreuung vermittelt Patienten Sicherheit: Vielseitige Aufgaben des Pfl egediensts an der Rehaklinik Hasliberg

14 Pfl ege und Wundmanagement in der Rehabilitation

15 Persönlich: Heinz Hunziker Koordinator Werkstätten Helsenberg

16 News aus der Michel Gruppe

18 Ansprechpersonen an der Privatklinik Meiringen und an der Rehaklinik Hasliberg

19 Wettbewerb

Liebe Leserinnen und Leser

Psychische Krisen sind häufi ger als man denkt: Jede

und jeder kann einmal im Leben davon betroffen sein.

Dabei muss man glücklicherweise nicht immer professio-

nelle Hilfe in Anspruch nehmen. Es ist aber gut zu wissen,

dass sie bei Bedarf auch in unserer Region vorhanden und

leicht zugänglich ist. Die Privatklinik Meiringen bietet für

das gesamte Spektrum der psychischen Erkrankungen

fachkundige Hilfe an, die auf die individuellen Bedürfnis-

se abgestimmt ist.

Von der Kindheit bis ins hohe Alter können Men-

schen psychisch krank werden. Die Ursachen und die

Symptome der Erkrankungen sind jedoch nicht in jeder

Lebensphase die gleichen. Medizin und Pfl ege müssen

deshalb spezifi sche altersabhängige Behandlungs- und

Therapieprogramme entwickeln. Mit der Konzeption

und Eröffnung der neuen Station «55+» hat die Privat-

klinik Meiringen eine Lücke geschlossen. Allen psychisch

erkrankten Erwachsenen kann nun eine noch altersge-

rechtere, fachkundige Behandlung, Pfl ege und Therapie

angeboten werden.

Oft löst die Vermutung einer psychischen Störung

Angst aus, insbesondere wenn damit die Vorstellung

einer althergebrachten Psychiatrie der Verwahrung

verbunden wird. Heute sind wir glücklicherweise weit

davon entfernt. Die moderne Psychiatrie ist offen, part-

nerschaftlich und betrachtet psychische Störungen als

eine Zäsur in unserem Leben, die sich erfolgreich über-

winden lässt.

Dr. Peter Oeschger

Direktor Privatklinik Meiringen und Rehaklinik Hasliberg

blickpunkteditorial 3

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4 blickpunktreportage

Damit die Seele von ihrer Glasglocke befreit wird

Erfolgreiches neues Behandlungskonzept an der Privatklinik Meiringen: Das Angebot «55+»

Speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist das neue Behandlungskonzept «55+» an der Privatklinik Meiringen. Patientinnen und Patienten mit psychischen Leiden erhalten hier eine optimal auf sie abgestimmte Behandlung und Betreuung. Das Angebot besteht seit einem Jahr. Die bisherigen Erfahrungen sind ausge- sprochen positiv.

Zu psychischen Beeinträchtigungen kann es in jeder

Altersstufe kommen. Manche Leiden treten jedoch in be-

stimmten Lebensabschnitten deutlicher in Erscheinung.

Entsprechend unterscheiden sich auch die Patientenbe-

dürfnisse – und damit auch die Behandlungskonzepte.

An der Privatklinik Meiringen hat man die Erfahrung

gemacht, dass sich ältere Patienten in gemischten Abtei-

lungen mitunter fehl am Platz fühlen: Sie begegnen jün-

geren Patienten zwar mit Aufgeschlossenheit, ein the-

rapeutisch sinnvoller und nützlicher Austausch scheint

ihnen jedoch besser mit Menschen der eigenen Alters-

gruppe zu gelingen. Vor diesem Hintergrund erfolgte der

Aufbau des neuen Angebots «55+» in der Aufnahme-

station Ost 2.

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Erfolgreiches neues Behandlungskonzept an der Privatklinik Meiringen: Das Angebot «55+»

Vorläufer dieses Angebots war die offene

Abteilung der früheren gerontopsychiatri-

schen Station. Bereits dort wurde nach dem

Konzept der Patientengruppen gearbeitet. Der

Austausch unter den Patientinnen und Pati-

enten ist nach der Erfahrung der Stationslei-

terin Edina Jahic für den Genesungsprozess

enorm wichtig. Jeder einzelne Mensch bringt

individuelle Strategien zur Bewältigung von

Krisensituationen mit sich – davon können

auch andere profitieren.

Der Ansatz erwies sich von Anfang an als

sehr erfolgreich. Das Platzangebot in der ur-

sprünglichen Station wurde jedoch aufgrund

der steigenden Nachfrage zunehmend knapp.

Deshalb wurde im März 2009 die neue Sta-

tion «55+» aufgebaut. Sie umfasst insgesamt

14 helle und geräumige Zimmer sowie ver-

schiedene Gruppen- und Therapieräume.

Keine starren AlterslimitenWie der Name sagt, ist die Station auf die

Behandlung älterer Menschen spezialisiert.

Eine starre Alterslimite besteht jedoch nicht.

Die Patientinnen und Patienten der Station

sind entweder neu in die Privatklinik Meirin-

gen eingetreten oder von geschlossen geführ-

ten Stationen übergetreten.

In der Station «55+» erwartet die Patienten

ein dichtes Programm. Der Tag ist von morgens

bis abends je nach Bedarf mit vielfältigen The-

rapien und Gruppenaktivitäten gestaltet. Da-

mit soll den Patienten zu möglichst positiven

Erlebnissen verholfen werden. Auf diese Wei-

se, erläutert die Stationsleiterin, beginnt sich

allmählich die Glasglocke zu öffnen, die sich

bei psychischen Leiden oftmals über die Seele

der Betroffenen gestülpt hat.

Aus der Krise zu neuen HorizontenBei der Gestaltung des Programms wird

grosser Wert auf Selbständigkeit gelegt: An-

fänglich planen die Patienten ihren Tagesablauf

mit Unterstützung der Pflegenden, gegen Ende

ihres Aufenthalts übernehmen sie die Orga-

blickpunktreportage 5

«Für den Genesungsprozess ist der Austausch

unter den Patienten enorm wichtig.»

Edina JahicStationsleiterin

Fakten und Zahlen zur Station «55+»

> 12 Einzelzimmer, 2 Doppelzimmer> Therapieangebot: Einzel- und Gruppen-

gespräche, Körpertherapie, bildnerisches Gestalten, Holzbearbeitung, Kunst- therapie, Musiktherapie, Reittherapie, Ergotherapie

> Aufgenommen werden Patientinnen und Patienten ab etwa 55 Jahren mit folgen-den psychiatrischen Störungsbildern: Persönlichkeits- und Verhaltensstörun-gen, Schizophrenie, affektive Störungen, neurotische Störungen, Suchtproblematik

> Aufgenommen werden Allgemein-, Halb-privat- und Privatversicherte

nisation zunehmend selber. Auf diese Weise

sollen sie zu einer selbstverantwortlichen Le-

bensweise zurückgeführt werden. Für die Be-

wältigung des Alltags zuhause stellt dies eine

zentrale Voraussetzung dar.

«Mit 60 ist das Leben noch lange nicht vor-

bei!» stellt Edina Jahic klar – im Gegenteil, in

diesem Alter habe man heute noch viele Le-

bensjahre vor sich. Der Eintritt in die Klinik

stellt für viele Patienten deshalb so etwas wie

einen Neuanfang dar.

In biologischer Hinsicht gilt das Altern zwar

als Abbauprozess. Auf der seelischen Ebene

muss dem nicht so sein. Auch im Alter kann

sich noch Entwicklungspotential entfalten. Auf

eindrückliche Weise hat Edina Jahic dies am

Beispiel einer 80-jährigen Patientin erlebt: «Sie

sprach mehrmals davon, sie würde gerne spa-

nisch lernen. Am Ende ihres Klinikaufenthalts

hat sie sich tatsächlich für einen Sprachkurs

angemeldet!»

Kontakt:Privatklinik MeiringenWilligenCH-3860 MeiringenTelefon +41 33 972 81 11www.privatklinik-meiringen.ch

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

Positives Erleben fördern: Gesprächsrunde in der «Genussgruppe»

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6 blickpunktporträt

In der neuen Station «55+» an der Privatklinik Meiringen werden die Patienten von einem inter- disziplinären Team betreut. Ärzte, Pflegefachleute und Therapeuten arbeiten eng zusammen. Das Pflegeteam mit Stationsleiterin Edina Jahic an der Spitze steht in einer besonders engen und wichtigen Beziehung zu den Patienten.

Sonnenstrahlen in der Dunkelheit

Die Stationsleiterin Edina Jahic und ihr Team prägen die neue Station «55+»

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Gemeinsames Kochen auf der Station «55+» mit Pflegefachfrau Melanie Lachmann (rechts)

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Wer die Station «55+» besucht, nimmt rasch die At-

mosphäre des Wohlwollens wahr, die hier herrscht – so-

wohl unter den Patientinnen und Patienten als auch im

Pflegeteam. Diese angenehme Stimmung wird wesentlich

geprägt von der Persönlichkeit der Stationsleiterin Edina

Jahic. Die ausgebildete Pflegefachfrau begegnet ihren

Mitarbeitenden wie auch den Patienten mit Warmherzig-

keit und Wertschätzung.

Zusammenarbeit enorm wichtigDie Gestaltung und Pflege der Beziehung zu anderen

Menschen erachtet sie als zentralen Aspekt ihrer Arbeit –

und als entscheidenden Faktor für die Genesung der Pa-

tienten. Deshalb legt sie grossen Wert auf gemeinsame

Aktivitäten. Es ist ihr unter anderem ein Anliegen, dass

die Patienten nicht einfach Betreuung «konsumieren»,

sondern sich selber engagieren. Aus diesem Grund spie-

len sich beispielsweise die Mahlzeiten nicht bloss wie in

einem Restaurant ab. Vielmehr übernehmen abwechs-

lungsweise einzelne Patienten bestimmte Aufgaben wie

z.B. das Einrichten des Frühstückbuffets. Durch diese

Form der Patientenaktivierung werde einerseits die Grup-

pendynamik gefördert, andererseits das Selbstwertgefühl

gesteigert, erklärt die Stationsleiterin.

Edina Jahic stammt aus Sarajevo, wo sie den An-

fang des Bosnienkriegs miterlebt hat. In dieser Zeit war

sie auch selber mit den Schattenseiten des Lebens kon-

frontiert. Die Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau

absolvierte sie in Bosnien. In der Schweiz bildete sie sich

weiter, unter anderem absolvierte sie die Höhere Fach-

ausbildung in der Psychiatrischen Pflege. Seit dem Jahr

1995 ist sie im Bereich der psychiatrischen Pflege an der

Privatklinik Meiringen tätig.

Enthusiasmus und HingabeWer sie über ihre Arbeit sprechen hört, spürt viel Hin-

gabe und Enthusiasmus heraus. Man glaubt ihr auf An-

hieb, wenn sie erklärt, sie habe ihren Traumberuf gefun-

den. Mit Freude und einer Prise Stolz zeigt sie Besuchern

die hellen, freundlichen Räume der Station. Einzelne

Angebotselemente haben es ihr besonders angetan. Zum

Beispiel das Erlebnisbad, ein geräumiges Badezimmer mit

einer einladend grossen Wanne. Oder die Genussgruppe,

die auf die Initiative einer ihrer Mitarbeiterinnen entstan-

den ist. Die Patienten lernen dort, wieder auf ihre Sin-

blickpunktporträt 7

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

ne zu achten und sinnliche Eindrücke wahrzunehmen.

Dadurch erfahren sie, dass sie auf ihr eigenes Befinden

Einfluss nehmen können.

Erlebnis- und Aktivierungstherapien, ausgewogene

Mahlzeiten, Gespräche und Spaziergänge – für Aussen-

stehende mag dies ein wenig nach Wellness aussehen. Die

Stationsleiterin stellt jedoch klar: «Die Patienten, die bei

uns eintreten, stecken in einer fundamentalen Lebenskri-

se.» Die Ursachen dafür sind nach ihrer Erfahrung ganz

unterschiedlich: Am Anfang kann ein Verlust (etwa des

Arbeitsplatzes oder des Lebenspartners) oder der Rollen-

wechsel bei der Pensionierung stehen. Manchmal liegen

vergleichsweise banale Auslöser wie ein Beinbruch oder

eine Grippe vor.

Antworten auf Sinnfragen«Die Betroffenen werden durch solche Faktoren aus

der Bahn geworfen und bekommen das Gefühl, den An-

schluss verpasst zu haben», weiss Edina Jahic. Diesen

Menschen stelle sich oft die Frage, wozu sie eigentlich

noch leben. In einer solchen Situation ist es umso wich-

tiger und wohltuender, dass zwischendurch einmal die

Sonne scheint, zumindest in symbolischer Weise. Mit ih-

rem Team versucht Edina Jahic daher tatkräftig, Antwor-

ten auf die Frage nach dem Lebenssinn zu vermitteln –

und zwar nicht nur in Worten, sondern auch durch ihre

Tätigkeit und ihr eigenes Verhalten: Sie zeigt ihre Freude

an der Arbeit und lässt die Patienten ihr begeistertes En-

gagement spüren.

Wertschätzung für andere Menschen: Edina Jahic (links) im Gespräch mit einer Mitarbeiterin

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8 blickpunkthintergrund

Der demografische Wandel erfordert neue Behandlungskonzepte

Lag das Durchschnittsalter zu Beginn des

20. Jahrhunderts in der Schweiz noch unter

50 Jahren, so liegt die Lebenserwartung heu-

te bei Männern bei 78,6 Jahren und 83,7 Jah-

ren bei Frauen. Heute Geborene können sogar

mit einer Lebenserwartung von 85,0 bzw. 89,5

Jahren rechnen. Laut der Weltgesundheitsor-

ganisation WHO soll der Bevölkerungsanteil

der über 60-Jährigen weltweit bis 2050 von

200 Millionen auf 2 Milliarden Menschen an-

steigen.

Bedürfnisse und Ansprüche im WandelDiese Entwicklung lässt erwarten, dass

auch die Anzahl der alten Menschen, die psy-

chisch krank und behandlungsbedürftig sind,

ansteigen wird. Bei genauerer Betrachtung

wird die Gruppe der alten Menschen nicht nur

immer grösser, sondern zeigt auch einen Ge-

nerationenwechsel des Alters. Dieser geht ein-

her mit immer selbstbewussteren Ansprüchen

an ein verlängertes, körperlich und psychisch

gesundes und aktives Leben. Das Bedürfnis

nach sinnvoller Betätigung und Selbstverwirk-

lichung gewinnt an Bedeutung. Hinzu kommt,

dass sich die Bevölkerungsgruppe der alten

Menschen aufteilt: Auf der einen Seite steht

eine Mehrheit relativ gesunder und aktiver

Menschen, auf der anderen Seite eine Minder-

heit hochbetagter, hilfsbedürftiger Menschen,

die bei einer zusätzlich bestehenden psychi-

schen Erkrankung eigenständige Behandlungs-

konzepte benötigen.

Viele psychiatrische Krankheitsbilder be-

gegnen uns im Rahmen des demographischen

Wandels nun vermehrt. Zum Beispiel beson-

dere Formen von Depressionen oder Früh-

symptome dementieller Erkrankungen. Diese

Alterspsychiatrie heute

med. pract. Thomas KösterLeitender Arzt

Bereich Alterspsychiatrie

Lebenserwartung bei Geburt (1900 – 2008)

Während die Lebenserwartung bei Geburt im Jahr 1900 48,9 Jahre für Frauen und 46,2 Jahre für Männer betrug, lag sie 2008 bei 84,4 Jahren für Frauen und bei 79,7 Jahren für Männer. Innerhalb von rund 100 Jahren erhöhte sich die durchschnittliche Lebenserwartung somit um 35 bzw. 33 Jahre.

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blickpunkthintergrund 9

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

Unsere Gesellschaft wird immer älter. Der demografi sche Wandel wird in den nächsten Jahrzehnten bei ansteigendem durchschnittlichem Lebensalter noch weiter zunehmen. Dies erfordert auch neue Konzepte in der Behandlung psychischer Leiden von älteren Menschen. Die Privat-klinik Meiringen nimmt auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle ein.

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bleiben aber häufi g unerkannt und können daher nicht

adäquat behandelt werden. Ebenso sind spezielle psycho-

therapeutische Kenntnisse bei Themen wie Akzeptanz

des eigenen Älterwerdens, Rollenwechsel, Bewältigung

von Verlust und Trennung, veränderte Sexualität, Le-

bensbilanzierung und Auseinandersetzung mit dem Ster-

ben für eine erfolgreiche Psychotherapie nötig.

Neue Behandlungsangebote in MeiringenAuf diese Veränderungen muss sich eine moder-

ne patientenorientierte Alterspsychiatrie einstellen. Ein

wichtiger Meilenstein ist dabei die Erkenntnis, dass in der

Behandlung psychisch kranker alter Menschen Erfah-

rungen und Wissen über deren natürliche physiologische

und insbesondere psychopathologische Veränderungen

gefragt sind. Die entsprechenden Kenntnisse sind nun

auch als Schwerpunktausbildung in der psychiatrischen

Facharztweiterbildung verankert.

In der Privatklinik Meiringen wurde daher im März

2009 die Station «55+» eröffnet. Mit dem neuen Be-

handlungsangebot wird bezweckt, spezifi sche Themen

des Übergangs ins höhere Lebensalter aufzunehmen und

Ressourcen in einem sich verändernden Lebensfeld im

Alter zu aktivieren. Für die Gruppe der zusätzlich stark

körperlich beeinträchtigten Patienten bildet ein multipro-

fessionelles ärztlich-therapeutisches Behandlungsteam

die Grundlage individueller Unterstützung der Patienten

und ihrer Angehörigen.

Neben spezifi scher alterspsychiatrischer Diagnostik,

beispielsweise im Rahmen kognitiver Veränderungen und

stationärer sowie ambulanter Therapie, hat sich das re-

gionale tagesklinische Angebot in den vergangenen zehn

Jahren weiter entwickelt. In der Privatklinik Meiringen

werden seit November 2009 neben der Behandlung psy-

chisch kranker alter Menschen an fünf Tagen pro Woche

nun zusätzlich eine klinische Betreuung während der

Nacht sowie fl exibel gestaltete Entlastungsangebote über

mehrere Tage angeboten.

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Höher, weiter, stärker.Auf den stetigen Wegen den Gipfeln entgegen. Sich in der Natur bewegen. Auf dem Gipfel stehen. Bewusst leben, bewusst sein. Entdecken Sie das Haslital. Berner Oberland.

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blickpunktperspektiven 11

«Dem Menschen gebührt Achtung und Respekt sei-

ner Würde.» Diese Aussage steht im Portrait der Privat-

klinik Meiringen als Leitidee. Sie gilt für die Betreuung

psychisch kranker Menschen durch bestens ausgebil-

detes Ärzte- und Pflegepersonal. Mit diesem Anspruch

leistet die Privatklinik Meiringen einen wichtigen Bei-

trag zur psychiatrischen Grundversorgung des Berner

Oberlandes.

Riesigen Respekt zolle ich dem Gründer der Privat-

klinik Meiringen, Fritz Michel-Moser, der mit grossem

persönlichem Engagement, Wagemut und Beharrlichkeit

im Jahre 1918 weit vorausschauend die damalige «Ner-

venheilanstalt Meiringen» gegründet hat. Mit Beschluss

vom 30. September 1918 durch den Berner Grossen Rat,

nämlich der Ratifikation des Taxvertrages, wurde der

Grundstein für ein heute nicht mehr weg zu denkendes

erfolgreiches Unternehmen in unserer Region gelegt.

Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Privat-

klinik Meiringen, unterlegt mit 180 stationären Betten,

über 350 Mitarbeitenden, rund 65 000 Pflegetagen, Inves-

titions- und Unterhaltsaufwendungen in Millionenhöhe

pro Jahr, ist für unsere Region, unser Gewerbe und für

unsere Gemeinden von sehr grosser Bedeutung.

Nebst der Behandlung psychisch kranker Menschen

hat sich die Privatklinik auch früh, rasch und hoch kom-

petent dem Thema Burnout gestellt und leistet somit

einen wichtigen Beitrag im kantonal-bernischen und

schweizerischen Gesundheitswesen.

In einer Fachzeitschrift hat Professor Hans-Ulrich

Fisch festgehalten, dass für die Behandlung einer Depres-

sion tägliche Bewegung, Licht und Sonne eminent wich-

tige Faktoren darstellen. Faktoren, die unsere Region ge-

radezu prädestinieren als Standort für eine erfolgreiche

Behandlung psychisch kranker Menschen.

Der grosse finanzielle Druck im Gesundheitswesen

wird sich bestimmt auch auf die Privatklink Meiringen,

welche im Benchmark-Vergleich mit ähnlichen Institu-

tionen bei den Behandlungserfolgen an vorderster Stel-

le rangiert, sehr stark auswirken. Abbau von stationären

Betten sowie sichtbare Bestrebungen, auch die psychiat-

rische Grundversorgung Richtung Bern zu zentralisieren,

sind nur zwei mögliche Aspekte, die unsere Region sehr

schwächen würden.

Trotz dieser nicht sehr guten Prognosen bin ich zu-

versichtlich, dass die Privatklinik Meiringen weiterhin

erfolgreich am Markt bestehen wird, dank ihrer guten

Qualität, der hohen Reputation des Pflege- und Ärzte-

teams sowie einer unvergleichlich schönen Landschaft

im Oberhasli.

In der Kolumne «Perspektiven» geben die Autoren ihre

persönliche Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit der

Haltung der Michel Gruppe AG decken.

Ein wichtiger Arbeitgeber in der Region

Gerhard Fischer, geb. 1951, ist dipl. Bauingenieur FH/SIA. Er ist in Wyler/Innertkirchen aufgewachsen und lebt in Meiringen. Seit 2002 ist er Mitglied des Grossen Rats des Kantons Bern (Kantonsparlament). Ferner ist er Präsi-dent der KMU Oberhasli.

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12 blickpunktfokus

In der Rehabilitation kommt der ärztlichen Behand-

lung und dem Therapieprogramm eine zentrale Rolle

zu. Ebenso wichtig ist aber auch der Pflegedienst: Die

Pflegefachleute sind für Rehabilitationspatientinnen

und -patienten rund um die Uhr erste Anlauf- und An-

sprechstelle.

Von dieser umfassenden Begleitung profitieren neu

eintretende Patienten an der Rehaklinik Hasliberg schon

bei ihrer Ankunft: In einem ausführlichen Aufnahme-

gespräch klärt der Pflegedienst ab, welche Bedürfnisse,

Spielräume und Bewegungseinschränkungen bestehen.

Das Pflegepersonal übernimmt bereits in dieser Phase

eine wichtige Betreuungsfunktion für die Patienten.

Grundpflege und BehandlungspflegeZu den Hauptaufgaben des Pflegediensts gehört die

Grundpflege. Sie umfasst beispielsweise Hilfe und Un-

terstützung bei der Körperpflege, beim Anziehen der

Kleider und beim Transfer zur Therapie. Solche Pfle-

Fachkompetenz und Einfühlungs-vermögen sind im Pflegedienst der Rehaklinik Hasliberg gleicher- massen gefragt. Für die Patientinnen und Patienten stellen die Pflegen- den nämlich wichtige Bezugsperso-nen dar. Entsprechend vielseitig ist das Aufgabenspektrum des Pflegepersonals.

Betreuung vermittelt Sicherheit

Der Pflegedienst an der Rehaklinik Hasliberg erfüllt vielseitige Aufgaben

Tagesablauf mit vielen Facetten: Stationsleiterin Ulrike Becker-Heib (rechts) beim Rapport mit dem Pflegeteam der Fachabteilung Orthopädie

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blickpunktfokus 13

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

gemassnahmen sind teilweise sehr zeitaufwändig: Um

einen Rehabilitationspatienten dazu anzuleiten, sich

selber zu duschen, wird bis zu einer halben Stunde Zeit

benötigt – dreimal soviel, wie wenn das Pflegepersonal

den Patienten gleich selber duschen würde. Der Aufwand

lohnt sich jedoch, denn das oberste Ziel des Aufenthalts

in der Rehaklinik besteht darin, den Patienten wieder zur

Selbständigkeit im Alltag zurückzuführen.

Eine weitere wichtige Funktion erfüllt der Pflege-

dienst im Bereich der Behandlungspflege: Blutdruck,

Puls und Körpertemperatur der Patienten werden ge-

messen und Verbände werden gewechselt. Ferner wer-

den die Patienten beispielsweise bei Inhalationen und

Blutzuckerkontrollen unterstützt. Das Pflegepersonal

gibt ausserdem Medikamente an die Patienten ab und

setzt ärztliche Anordnungen um.

Geborgenheit vermittelnDurch den intensiven Kontakt entsteht oft ein be-

sonderes Vertrauensverhältnis zwischen Pflegenden und

Patienten. Die Pflegefachleute stellen deshalb an der

Rehaklinik Hasliberg wichtige Bezugspersonen dar, die

auch psychische Unterstützung bieten. Rehabilitations-

patienten haben bisweilen Angst, nicht mehr nach Hause

zurückkehren zu können. Die Pflegenden können ihnen

dabei in Gesprächen helfen, die Folgen ihrer Erkrankung

oder ihres Unfalls zu bewältigen und mit den damit ver-

bundenen Einschränkungen leben zu lernen.

Neben den eigentlichen Pflegeaufgaben, die für Patien-

ten und Angehörige offensichtlich sind, wird diese sozia-

le Funktion des Pflegediensts oft weniger deutlich wahr-

genommen – obwohl sie für die Genesung von zentraler

Bedeutung sein kann. Für die Patientinnen und Patien-

ten der Rehaklinik Hasliberg funktioniert der Pflegedienst

aus diesem Grund wie ein Sicherheitsnetz: Die Pflegen-

den sind jederzeit für sie da – auch wenn sie morgens um

3 Uhr ein Anliegen haben. Diese Präsenz vermittelt ihnen

das wichtige Gefühl von Schutz und Geborgenheit.

Kontakt:Rehaklinik HaslibergCH-6083 Hasliberg HohfluhTelefon +41 33 972 55 55www.rehaklinik-hasliberg.ch

«Der Pflegedienst hat für die Patienten

grosse Bedeutung: Wie ein Sicherheitsnetz ist

er jederzeit für sie da.»

Elisabeth ZehnderStellvertretende Pflegedienstleiterin

Der Pflegedienst an der Rehaklinik Hasliberg erfüllt vielseitige Aufgaben

Medikamente werden für die Abgabe an die Patienten vorbereitet

Die Pflegeleistungen werden laufend elektronisch erfasst

Zur Behandlungspflege gehört die regelmässige Blutdruckmessung

Gespräche mit Patienten bilden einen wichtigen Teil der Pflegeleistung

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14 blickpunktfokus

Wundpflege stellt hohe Ansprüche

Professionelles Wundmanagement sorgt für optimale Behandlungserfolge

Ob es um die normale Wundversorgung nach einer

Operation geht, um die Behandlung chronischer Wun-

den oder um Wundheilungsstörungen, in der Rehakli-

nik Hasliberg treffen die Patienten auf Fachspezialisten

aus der Pflege, die sie mit dem jeweils optimalen Wund-

versorgungssystem bei ihrer Genesung und der Wund-

heilung unterstützen. Insbesondere die neue Wund-

Vakuumtherapie wird in der Rehaklinik regelmässig

angewendet. Dabei wird mittels einer Pumpe ein Unter-

druck im Wundgebiet erzeugt, wodurch der Heilungs-

prozess beschleunigt wird und die Behandlungszeit ver-

kürzt werden kann. Das Verfahren führt oft zu grossen

Erfolgserlebnissen für die Patienten.

Rehabilitationspatienten haben häufig Ängste, Sorgen

und Unsicherheiten, was die Art der Wunde und den

Behandlungserfolg betrifft. Hier setzen die Mitarbei-

terinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes mit Infor-

mation und Aufklärung über die Behandlungsschritte

an. Der Pflegedienst ist bestrebt, die Patienten bei der

ganzen Behandlung einzubeziehen, sie umfassend zu

informieren und während des gesamten Wundheilungs-

verlaufes zu unterstützen.

Für die Schmerztherapie während der Wundbehand-

lung und während der Verbandswechsel suchen die Pfle-

genden gemeinsam mit den behandelnden Ärzten eine

individuelle Lösung für die betroffenen Patienten. Mit

der engen Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Physiothe-

rapie und Pflegedienst wird sichergestellt, dass für die

Patienten optimale Behandlungserfolge erzielt werden

können.

Holger StaunerPflegedienstleiter

Rehaklinik Hasliberg

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Überraschung:Die Angebote zum Frühling !

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blickpunktpersönlich 15

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

Mitarbeitende der Michel-Gruppe: Heinz Hunziker, Koordinator Werkstätten Helsenberg

«Im Dasein Sinn und Wert finden»«Meine Erstausbildung ist Elektromonteur. Bereits

als ich diesen Beruf ausübte, hat mir der Kontakt mit

Menschen viel bedeutet. Die Schicksale verschiedener

Menschen, denen ich vor allem in der Freizeit begeg-

nete, führten mich zu einer für mich zentralen Frage:

Kann man den Nöten, die aus psychischer Beeinträch-

tigung und Suchtgefährdung entstehen, auch anders

als mit Ohnmacht begegnen? Ich wünschte mir Ant-

worten. Dies hat mich dazu motiviert, mich zum Sozi-

alpädagogen weiterzubilden. Zuerst arbeitete ich einige

Jahre mit drogenabhängigen Menschen im stationären

Bereich.

Im Kanton Glarus konnte ich ein Jobcoaching-Pro-

jekt für Menschen mit einer psychischen Beeinträch-

tigung aufbauen. ‹Supported Employment› lautet der

Fachbegriff für solche Programme. Auch meine jetzige

Aufgabe bei der Stiftung Helsenberg liegt auf diesem Ge-

biet: Zusammen mit meinem kleinen Team unterstütze

ich Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung

dabei, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuss zu fassen, und

begleite sie in diesem Prozess.

Zu diesem Zweck stehen uns interne Angebote in

unseren Werkstätten sowie ein Netzwerk von externen

Arbeitgebern im Raum Interlaken-Oberhasli zur Verfü-

gung. Wir sind sehr dankbar für diese wertvolle Zusam-

menarbeit, denn ohne sie könnten wir unsere Aufgabe

nicht erfüllen.

Heinz Hunziker wurde 1960 geboren und ist im Aargau aufgewachsen. Seit Juni 2009 ist er bei der Stiftung Helsenberg als Koordinator für den Bereich Werkstätten tätig.

Oft wird in unserer Welt die Arbeit primär unter dem

Gesichtspunkt der Leistung bewertet. Dabei hat sie für

mich auch noch andere Werte, beispielsweise durch die

Beziehungen, die am Arbeitsplatz entstehen. Aus mei-

ner Sicht ist es für unsere Klienten wichtig, Sinn und

Befriedigung in einer von ihnen als wertvoll erlebten

Beschäftigung zu finden.

Die Betreuungsarbeit ist ein langfristiger Prozess, bei

dem es auch Misserfolge geben kann. Die meisten un-

serer Klienten haben eine schwierige Biografie, die ihr

Leben mitgeprägt hat.

Ein persönlicher Wunsch von mir ist es, dass ich dem

einen oder anderen Klienten helfen darf, nach vorne zu

schauen und schrittweise im Arbeitsalltag Neues zu wa-

gen. Ich glaube, dass in jedem Menschen Kräfte vorhan-

den sind, die es ihm ermöglichen, seinem Dasein Sinn und

Wert zu geben und neue Ressourcen zu entdecken.

Mich hat es schon als kleinen Bub immer in die Ber-

ge gezogen. Ich liebe die Natur und bin gerne draussen.

Zu meinen Hobbies zählen Bergsteigen, Sportklettern,

Skitouren und Fotografieren. Als junger Elektromon-

teur habe ich bereits früher einige Jahre im Oberhasli

gearbeitet und auch hier geheiratet. Als die Stelle bei der

Stiftung Helsenberg ausgeschrieben wurde, hat es mich

und meine Frau wieder in die Region zurück gezogen.

Hier finde ich bei der Arbeit grosse Befriedigung und den

Ausgleich in der Natur.»

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Page 16: Blickpunkt Gesundheit 01 - 2010

16 blickpunktnews

25 Jahre RehabilitationsklinikDie Rehaklinik Hasliberg kann 2010 ihr 25-jäh-

riges Bestehen feiern. Noch wesentlich älter ist

das Gebäude, in dem die Klinik untergebracht

ist. Es wurde 1906 als Erstklass-Hotel auf dem

markanten Felsvorsprung östlich von Hasli-

berg Hohfluh gebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg

wurde das Hotel Schweizerhof vor allem von

wohlhabenden Gästen aus England besucht.

Während des Kriegs brach der Tourismus in

der Schweiz ein, das Gebäude wechselte in der

Folge einige Male seinen Besitzer. In den 50-

er Jahren übernahm der Verein evangelischer

Ferienzentren die Liegenschaft. Das Haus sollte

in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine

Erholungsmöglichkeit für Frauen bieten.

1984 wurde das Ärztepaar Verena und Eduard

Hefti Besitzer des Haslibergerhofs, im Mai 1985

konnte der erste Rehabilitations-Patient auf-

genommen werden. Die Klinik wurde schritt-

weise um- und ausgebaut. 2006 hat die Michel

Gruppe AG den Haslibergerhof übernommen.

Weitere Um- und Neubauten sind gefolgt, die

Klinik ist modernisiert und zu einer kompeten-

ten Fachklinik aufgebaut worden. Heute steht

die Rehaklinik Hasliberg auf der Spitalliste des

Kantons Bern für orthopädische und kardiale

Rehabilitation.

Anlässlich des Jubiläums lädt die Rehaklinik

Hasliberg am Samstag, 4. September 2010, zu ei-

nem Fest mit Vorträgen ein. Das Detailprogramm

ist bei der Rehaklinik Hasliberg erhältlich.

Telefon +41 33 972 55 55www.rehaklinik-hasliberg.ch

Eröffnung Ambulatorium in der Privatklinik MeiringenMit der Eröffnung eines Ambula-

toriums in den Räumlichkeiten des

ehemaligen «Doktorhauses» ergänzt

die Privatklinik Meiringen das Ange-

bot für die regionale Bevölkerung.

Das ambulante Behandlungsan-

gebot richtet sich an Menschen in

Lebenskrisen und mit psychischen

Erkrankungen. Das Ambulatorium

bietet Abklärung, Behandlung und

Beratung für Erwachsene. Möglich

sind auch Notfall- und Kriseninter-

vention, Langzeitbetreuung sowie

die Beratung von Angehörigen.

7. Symposium der Privatklinik MeiringenBereits zum siebten Mal führt die Privatklinik Meiringen am 9. September

2010 eine Fachtagung zu aktuellen Fragen der Psychiatrie durch. Hochkarä-

tige Referenten aus dem In- und Ausland sowie junge Wissenschaftler aus

der Privatklinik Meiringen informieren aus ihren Fachbereichen. Die Tagung

bietet aber auch Raum für Gespräche, Diskussionen und Networking. Das De-

tailprogramm ist bei der Privatklinik Meiringen erhältlich.

Telefon +41 33 972 81 11www.privatklinik-meiringen.ch

PERSONEN

Neuer Spitalarzt an der Privatklinik Meiringen

Seit dem 1. Februar 2010 ar-beitet Harald zum Felde als Spitalarzt im allgemeinpsy-chiatrischen Bereich auf der Station Des Alpes 1 in der Privatklinik Meiringen.

Harald zum Felde durchlief sein Medizinstudium an der Freien Universität und der Humboldt-Universität in Berlin. Seine ärztliche Tätigkeit nahm er 1998 im Köni-gin-Elisabeth-Krankenhaus Berlin. auf. Dort arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in den Bereichen affekti-ve und psychotische Störungen. Weitere Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die Behandlung von Patienten mit geistiger Behinderung und psychischen Erkrankun-gen, die Gerontopsychiatrie, die Behandlung von Pa-tienten mit Persönlichkeitsstörungen vom emotional-instabilen Typus sowie die Suchtmedizin. Nach einem Jahr in der Neurologischen Klinik wechselte er in die Tagesklinik und später auch in die Institutsambulanz. Seit 2003 und bis zu seinem Wechsel in die Schweiz an die Privatklinik Meiringen beteiligte er sich am kli-nikübergreifenden Projekt AMSP (Arzneimittelsicher-heit in der Psychiatrie), das der systematischen Do-kumentation von Arzneimittelnebenwirkungen dient. 2008 absolvierte er die Facharztprüfung für Psychia-trie und Psychotherapie (Erstverfahren: Verhaltens-therapie).In seiner Freizeit interessiert sich Harald zum Felde für Literatur, Sport, Musik und Reisen.

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Page 17: Blickpunkt Gesundheit 01 - 2010

Was haben Sie in dieser Zeit am meisten geschätzt?Sicher die engagierte Betreuung durch die Mitarbeiten-

den. Sie und vor allem die Leiterin des Mon Repos, Frau

Eggler, waren zu jeder Tages- und Nachtzeit für mich da.

Auch Dr. Isler kam öfters noch am Abend, um nach mir

zu schauen. Dies stärkte meinen Willen, wieder gesund zu

werden. Ja, und was ich auch sehr schätzte, war die Zeit,

die ich mit anderen Patienten verbrachte, sei es auf der Ter-

rasse oder im Gärtchen. Mit einigen verbindet mich heute

eine schöne Freundschaft.

Seit September 2009 lebt Louise Otth im Alters- und Pflegeheim

Schärmtanne in Sigriswil, wo sie sich sehr wohl fühlt.

Kontakt:Kurhaus Mon ReposCH-3852 RinggenbergTelefon +41 33 822 12 36 www.monrepos.ch

blickpunktkuraufenthalt 17

Blickpunkt Gesundheit 1/2010

Blickpunkt Gesundheit: Frau Otth, Sie waren im letzten Sommer im Mon Repos Ringgenberg als Patientin. Wie kam es dazu?

Louise Otth: Ich war im Spital wegen Problemen

mit meinem linken Bein, das stark geschwollen war und

schmerzte. Die Ärzte vermuteten eine Thrombose. Dazu

kamen noch Magen- und Verdauungsprobleme. Und es

ging mir einfach nicht besser.

Wie sind Sie auf das Mon Repos Ringgenberg gekommen?Der Sozialdienst des Spitals hat mir mögliche Kur-

häuser vorgestellt. Ich habe mich glücklicherweise für

das Mon Repos entschieden.

Hier konnte Ihnen geholfen werden?Ja, bei meiner Ankunft im Mon Repos war ich kör-

perlich wie psychisch sehr geschwächt. Ich bin dem Team

vom Mon Repos und vor allem dem zuständigen Arzt,

Dr. Martin Isler, für die gute Betreuung sehr dankbar.

Dr. Isler fand im Bein einen ausgedehnten Abszess, in den

er kurzerhand hineinschnitt. Danach legte er den abge-

schnittenen Finger eines sterilen Handschuhs als Draina-

ge ein. So konnte die Abszesshöhle mit Unterstützung des

Pflegeteams langsam von innen heraus heilen. Auch die

täglichen Therapien und Aktivitäten haben mitgeholfen,

dass ich mich schon bald deutlich besser fühlte. In der

familiären Atmosphäre und nicht zuletzt auch dank der

hervorragenden Küche kam ich wieder zu Kräften.

«Hier habe ich wieder Energie und Lebensfreude gefunden»

Das Mon Repos in Ringgenberg – klein aber fein

Etliche Gäste kehren gerne ins Mon Repos zurück. Zu ihnen gehört Louise Otth. Sie liebt den Blick auf den See und hat gute Erinnerungen an das Kurhaus und die Mitarbeitenden.

Heilungserfolge dank engagierter Betreuung: Louise Otth mit Dr. Martin Isler

Das Kurhaus Mon Repos wurde erst vor wenigen Jahren von der Michel Gruppe übernommen. Seit einem Jahr wirkt dort Frau Marianne Eggler, Pflegefachfrau und langjährige Gastwirtin, als Leiterin. Mit einem gut ausgebildeten und inter-disziplinären Team betreut sie bis zu 22 «Patienten, die auch Gäste sind» nach Operationen, schweren Krankheiten oder Lebenskrisen. Einige Betten sind für Langzeitpatienten oder als Ferienpflegeplätze bis BESA-Pflegestufe 3 vorgesehen.

Marianne EgglerLeiterin Mon Repos

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Page 18: Blickpunkt Gesundheit 01 - 2010

Ihre Ansprechpartner

Privatklinik Meiringen Telefon Telefax E-Mail Öffnungszeiten Zentrale +41 33 972 81 11 +41 33 972 82 20 [email protected] 07:30 – 20:00 hPatientenadministration +41 33 972 82 18 +41 33 972 82 20 Mo – Fr: 07:30 –12:00 h, 13:00 –17:00 hBettendisposition +41 33 972 85 65 +41 33 972 85 69 [email protected] Mo – Fr: 07:30 –11.30 h, 13:00 –17:00 hSektor Bildung Pflege +41 33 972 85 85 [email protected] Mo-Fr: 07:30 –12:00 h, 13:30 –17:00 h

Chefärzte Telefon E-Mail Fachbereich Prof. Dr. med. Michael Soyka +41 33 972 82 95 [email protected] Ärztlicher DirektorDr. med. Dipl.-Psych. Hans-Ulrich Seizer +41 33 972 82 35 [email protected] Akutpsychiatrie, AmbulatoriumDr. med. Barbara Hochstrasser +41 33 972 54 00 [email protected] BurnoutDr. med. Ruedi Hausammann +41 33 972 82 36 [email protected] Innere Medizin

Leitende Ärzte/Oberärzte med. pract. Thomas Köster, Leitender Arzt +41 33 972 82 65 [email protected] AlterspsychiatrieDr. med. Claus Aichmüller, Leitender Arzt +41 33 972 82 60 [email protected] Sucht und RehabilitationDr. med. Gerd Baumgärtner +41 33 972 82 48 [email protected] AlterspsychiatrieDr. med. Sebastian Dittert +41 33 972 82 41 [email protected] PrivatstationDr. med. Eberhard Fischer-Erlewein +41 33 972 82 50 [email protected] Akutpsychiatrie, NotaufnahmeDr. med. Heidi Grossenbacher +41 33 972 82 54 [email protected] AkutpsychiatrieDr. med. Marcus Sievers +41 33 972 54 03 [email protected] Burnout

Psychologischer und Therapeutischer Dienst Dr. phil. Franz Wilhelm Kandera +41 33 972 82 39 [email protected] Leitung Psych. und Therap. Dienstlic. phil. Sibylle Würgler +41 33 972 82 40 [email protected] Psychotherapie, klinische PsychologieEva Hänni-Risler +41 33 972 85 17 [email protected] Therapeutischer Dienst

Rehaklinik Hasliberg Telefon Telefax E-Mail Öffnungszeiten Zentrale +41 33 972 55 55 +41 33 972 55 56 [email protected] Mo – Fr: 08:00 –12:00 h, 13:00 –18:00 hBettendisposition +41 33 972 57 60 +41 33 972 57 59 [email protected] Mo – Fr: 07:45 –12:00 h, 13:00 –17:15 hArztpraxis +41 33 972 55 70 +41 33 971 17 49 [email protected] Mo, Di, Do: 07:30 –12:00 h, 14:00 –18:00 h Fr: 14:00 –18:00 hPhysiotherapie +41 33 972 55 51 +41 33 972 55 56 [email protected] Mo – Fr: 08:00 –12:00 h, 13:00 –17:00 hPflegeleitung +41 33 972 58 89 [email protected] Mo-Fr:08:00 –12:00 h, 13:00 –17:00 h

Chefärzte Telefon E-Mail Fachbereich PD Dr. med. Hans-Andreas von Kurnatowski +41 33 972 55 75 [email protected] Kardiale RehabilitationDr. med. Wolfgang Terhorst +41 33 972 54 12 [email protected] Muskuloskelettale Rehabilitation

Oberärzte Dr. med. Menk Huggler +41 33 972 55 74 [email protected] Arztpraxis, SportmedizinDr. med. Doris Heiniger +41 33 972 55 71 [email protected] Innere MedizinDr. med. Katja Walter +41 33 972 57 88 [email protected] Dienstärztin Nacht

Stiftung Helsenberg Telefon E-Mail Erich Schöpfer, Betriebsleiter +41 33 972 85 70 [email protected]

Mon Repos Ringgenberg Telefon Telefax E-Mail Marianne Eggler, Leiterin +41 33 822 12 36 +41 33 823 50 20 [email protected]

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Grimsel Hospiz – historisches Alpinhotel Erleben Sie hinter der vertrauten Fassade aus rauem gebrochenen Granit und den roten Fensterläden einen unvergesslichen Aufenthalt im neu renovierten Grimsel Hospiz. Das Angebot enthält zwei Übernachtungen inkl. Frühstück für zwei Personen. Lassen Sie sich durch das köstliche Geniesser-Menü und dem Wine & Dine im Felsenkeller so richtig verwöhnen. Weitere Informationen: www.grimselwelt.ch

Füllen Sie den untenstehenden Talon aus und schicken Sie ihn an:Michel Gruppe AG, Wettbewerb, Willigen, CH-3860 Meiringen.Oder senden Sie den Lösungsbuchstaben inkl. Ihre Postanschrift per E-Mail an: [email protected]

Einsendeschluss: 10. Juli 2010. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe von «Blickpunkt Gesundheit» bekannt gegeben. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren, ausgenom-men die Mitarbeitenden der Michel Gruppe AG. Der Wettbewerbspreis wird nicht bar ausbezahlt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

An welche Gruppe richtet sich das Angebot der neu eingerichteten Station der Privatklinik Meiringen?

(Zutreffende Antwort einkreisen/ankreuzen)

A JugendlicheB SuchtkrankeC 55+

Vorname + Name:

Adresse:

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Wir laden Sie herzlich zu einer unverbindlichen Probefahrt ein. Sie werden be-geistert sein.

In der letzten Ausgabe von «Blickpunkt Gesundheit» lautete die Wettbewerbsfrage: In welchen Bereichen hat sich die Rehaklinik Hasliberg spezialisiert? Die korrekte Antwort: Kardiologie und Orthopädie. Unter den richtigen Einsendungen wurde eine Übernachtung für zwei Personen im Art Deco Hotel Montana in Luzern im Wert von 498 Franken verlost. Den Preis gewonnen hat: Therese Abächerli, Giswil.

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