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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum Gewerbe- und Wohnimmobilienmarkt.
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Inhaltsverzeichnis
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
für 2014 wünsche ich Ihnen zunächst viel Glück und Erfolg. Lt. Marktmeinung bleibt 2014 alles beim
alten oder wird besser. Crash-Gefahren sieht keiner. Die Beteiligungsszene steht am Scheideweg. Der
lange absehbare Prokon-Skandal wird Genussscheine, Anleihen und, was kreativen Universitätsabsol-
venten sonst noch einfällt, wohl auch in die Regulierung bringen. Das wird die Szene in einen dann wohl
kleinen regulierten Bereich mit Bestandsschutz und einen wahrscheinlich deutlich kriminalitätsnäheren
Bereich mit neuen Ideen und im De-Minimis-Volumen teilen. Ad 1) „Bestandsschutz“: Nach unseren
Informationen sind die Hürden für Fondsemissionen jetzt so hoch, dass neuer Marktzugang nur noch für
Konzern-Töchter möglich wird. Das weiß die Branche, die bis auf einen noch keinen genehmigten Fonds
hat, nur noch nicht. Viele Mittelständler werden so trotz teurer KVG-Investition ausgehebelt. Hoffentlich
siegt im Verfahren die Vernunft. 2) Ad „De-Minimis“: Ich habe bis heute nicht verstanden, was die Re-
gulierungsfreiheit kleiner Fondsunternehmen dem Anleger bringen soll. Publikumsfonds-Anleger sind
keine großen, Statistik gestützten Portfoliomanager. Für die gilt kein Markowitz, sondern „weck ist weck“.
Eine kostenlose PR-Kampagne fährt derzeit Rolf Elgeti, Chef der TAG Immobilien AG. Was
mich wundert ist, dass der Wohnungswahn so undifferenziert wirkt, dass nur die Person, aber nicht das
Immobilien-Geschäftsmodell unter die Lupe genommen wird. Diese Woche nannte die ARD die TAG
ausführlich in einem Atemzug mit Blackrock, dem mächtigsten Finanzkonzern der Welt - allerdings im
Schrottimmobilien- und Missmanagement-Kontext. Wahrscheinlich weiß bei Blackrock fast niemand, wer
die TAG ist und dass BR größter Einzelaktionär ist. Aber die Investoren-Roadshow von Elgeti war sicher
klasse. Das gilt übrigens auch für die geleistete Arbeit der ersten Jahre. Er hat die TAG aus der Bastion
des gesunden Menschenverstandes der Immoaktien-Ikone Dr. Lutz Ristow gegen den damals überbor-
denden Wohnungsboom zu einem expansiven Top-Player der deutschen Wohnungswirtschaft gemacht.
Dem Analysten Elgeti war schnell klar, dass Größe und Wachstum existenziell für eine Immo AG
sind. Kosten-, Ertrags- und Ablaufoptimierung wie auch Rückholung mit Mehrwertsteuer belasteter Leis-
tungen ins eigene Haus und sauberes Beteiligungsmanagement gestatteten Skalen-, Bilanz- und Steu-
ereffekte. Elgeti pushte den Aktienkurs von 2,44 Euro auf knapp 9,50 Euro und hält ihn jetzt zwischen 8
und 9 Euro. Klasse für Aktionäre und Selbstbewusstsein. Letzteres gesundet immer mehr. Vor ein paar
Monaten hatte er sich als Kapitalisten-Punchingball in einer prominent besetzten Fernsehdiskussion zur
Verfügung gestellt. Mutig, aber chancenlos. Private Investments in Immobilien, die sogar für den Erwerb
durch die TAG nicht passten, maßen seine Analystenkollegen und die Publikumspresse mit Aktien-
Usancen als Interessenkonflikt, über den die echte Immobilienbranche wohl bestenfalls schmunzeln
würde. Die folgende TAG-PR-Huddelei füllte den Begriff „Ungeschick“ mit belastbaren Inhalten.
Bei diesen Nebenkriegsschauplätzen bleibt völlig offen, dass das Geschäftsmodell nur im aktuel-
len Rahmen funktionieren kann. Kostensparpotenziale sind irgendwann ausgeschöpft. Zukauf-Portfolios
sind umkämpft. Mieterhöhungspotentiale im Diaspora-Niedrigstmietbereich kann man nur in USA
„verkaufen“. Nebenkosten fressen die Mieterbudgets. Kostentreiber sind Fläche und Mietvertragszahl.
Zukunftsorientierte Instandhaltung von vielleicht 1,50 Euro pro qm des Gesamtbestandes, arbeitsintensi-
ves Vertragsmanagement, Nachinvestitionen und hohe Leerstände können bei weniger als fünf Euro
echte qm-Miete pro Gesamtbestand leicht zum Circulus Vitiosus führen. Das Modell funktioniert nur in
einem Umfeld weltweit vagabundierenden Kapitals in einer Wohnungseuphorie mit subintelligenter, ger-
manophiler „Safe Haven“-Maxime, einem hundertjährigen Niedrigstzins-Rekord oder ausschließlich mit
Eigenkapital. Wenn die Schräubchen sich bei Gelegenheit wieder falsch herum drehen,
dürfte dem Aktionär wieder das Unglück einer nicht zu erwartenden Marktänderung
beschworen werden. Die bösartigen Vermögenseffekte treffen aber nur den Aktionär,
nicht das Management (siehe IVG). Die Frage bleibt, wie lange der Expansionskurs die
fundamentalen Daten noch überspielt. Das gilt übrigens nicht nur für die TAG.
.
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
Büromarkt 2013 - Rückläufig aber stabil
2
Büromarkt Frankfurt - unterdurchschnittlich
4
Büromarkt Hamburg - leichtes Plus
5
Büromarkt Düsseldorf - deutliche Steigerung
6
Büromarkt Berlin - überdurchschnittlich
9
Gewerbl. Transaktionen - 30 Mrd. €-Marke geknackt
14
Gewerbeimmobilien-Hausse setzt sich fort
16
Globale Transaktionen - Immobilien global gefragt
17
Wohnungen - 10-Jahres-Hoch erreicht
18
B-Standorte im Fokus 25
Immobilienbrief Köln 26
Lager- und Logistik - 2014 noch besser erwartet
19
Hotels - Transaktionsboom 19
Finanzprodukte außerhalb des KAGB (Prof. Loritz)
22
Ramsauer adé - Hendricks und ihre Staatsminister
21
Offene Immobilienfonds - intern. Immobilien verlieren
20
Recruiting - Unternehmen zu passiv (Kemmann)
25
Altona-Mitte könnte Millio-nengrab werden (Hoffmann)
24
Asiatische Immobilienakti-en punkten 2014
22
Nachlese zur Regierungs-bildung (Prof. Sotelo)
21
Völckers´12 Gebote zum Hospitality Management
12
Impressum 27
Partner und Sponsoren der heuti-
gen Ausgabe: aurelis Real Estate,
Bouwfonds Investment Manage-
ment, Catella Real Estate AG KAG,
Deka Immobilien Investment, E&P
Real Estate GmbH & Co. KG, fair-
vesta, Garbe Group, publity AG,
RWE Energiedienstleitung GmbH,
RA Klumpe, Schröder & Partner
und sontowski & partner gmbh.
Leipzig/Berlin: Die publity
Performance Fonds haben
ein Immobilienportfolio an
eine Berliner Privatbank ver-
äußert. Das Portfolio besteht
aus rund 170 Objekten, vor-
wiegend Wohn- und Ge-
schäftshäusern sowie Einfa-
milienhäusern, die deutsch-
landweit verteilt sind.
Frankfurt: Der durch die
publity Finanzgruppe initi-
ierte publity Performance
Fonds Nr. 4 erwirbt ein Büro-
objekt mit integrierter Lager-
fläche im hessischen Drei-
eich-Buchschlag. Es verfügt
über ca. 6.600 qm Büro- und
ca. 3.100 qm Lagerfläche
sowie 120 PKW-Stellplätze.
„Das Objekt zeichnet sich
durch seine multifunktionelle
Bauweise aus. Gemäß unse-
rer Investitionsstrategie beab-
sichtigen wir, das Objekt in-
nerhalb der Fondslaufzeit
aufzuwerten und mit Gewinn
für unsere Anleger wieder zu
veräußern“, so Thomas
Olek, geschäftsführender
Gesellschafter innerhalb der
publity Finanzgruppe.
Büroflächenmarkt zeigt Konjunkturschwäche der
letzten Jahre auf
Rückläufiger Umsatz mit stabiler Tendenz
Der deutsche Büroflächenmarkt zeigte 2013 seine Eigenschaft, der konjunkturellen
Entwicklung nachzuhängen. Mit 2,88 Mio. qm (BNPPRE) in den acht wichtigsten Büro-
standorten wurde erneut ein Rückgang von diesmal 6% notiert. 2011 betrug der Um-
satz lt. DIP (Deutsche Immobilien Partner) noch 3,49 Mio. qm. Grund ist vor allem die
verhaltene gesamtwirtschaftliche Entwicklung die dazu führte, dass großvolumige
Abschlüsse sehr gering waren.
Lebhaft zeigte sich hingegen das Flächensegment der kleinteiligen und mittelgro-
ßen Flächen. Insgesamt beurteilt BNPPRE das Jahr 2013 als durchaus erfolgreich, wenn
man die Rahmenbedingungen vor allem des ersten Halbjahrs berücksichtigt. Auch beim
Research-Dino Jones Lang LaSalle (JLL), die traditionell immer die sieben wichtigsten
Hochburgen untersuchen, ging der Umsatz auf 2,9 Mio. qm um 3,5% zurück.
Betrachtet man lediglich die Top 6 Märkte (Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg,
Frankfurt und München), so ist dort mit 2,8 Mio. qm ein Umsatzrückgang von 7% zu beo-
bachten (BNPPRE). JLL weißt in der Höhe und den Tendenzen ähnliche Größenordnungen
auf. Dabei sind die Unterschiede in den einzelnen Standorten teilweise sehr groß. Während
in Düsseldorf der Umsatz um 20% auf 415.000 qm zulegte, ging er in Berlin um 17,3% auf
453.000 qm zurück. Auch in München (-15,7% auf 603.000 qm) und Frankfurt (-15% auf
493.000 qm) ging der Umsatz deutlich zurück. In Köln stieg der Umsatz um 7,4% auf
276.000 qm und auch Hamburg verzeichnet ein marginales Umsatzplus von 1,1% auf
440.000 qm.
Im Nutzerverhalten ist, lt. JLL zu beobachten, dass die Entscheidungsprozesse
zeitlich sehr ausgedehnt werden. Das Angebot an passenden Flächen ist knapp. Gleichzeitig
locken Eigentümer potenzielle Mieter mit Zugeständnissen bei den Mieten oder der Büroaus-
stattung. Besonders internationale Unternehmen mit Zentralen außerhalb Deutschlands sind
sehr zögerlich bei der Anmietung von Büroflächen.
Trotz des schwachen Jahres, ging an allen Top-Standorten der Leerstand zurück.
Insgesamt betrug der Leerstandsrückgang -4,3% (BNPPRE) wobei der größte Rückgang in
Düsseldorf mit -6,3% beobachtet wurde. Auch München mit -5,1% zeigt erfreulichen Leer-
standsabbau. Mit einer Leerstandsquote von 8,3% (JLL) notierten die Researcher den nied-
rigsten Wert seit 2002.
Die Spitzenmieten haben in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich um
gut 3% zugelegt. Am stärksten fiel der Anstieg in Düsseldorf und Frankfurt (jeweils rund 6%)
aus. Aber auch in Hamburg (ca. 4%) sowie in München (1,5%) haben sich die Höchstmieten
aufwärts entwickelt. Stabil geblieben sind sie dagegen in Berlin und Köln. Auch die Durch-
schnittsmieten liegen bei 1,5% im Plus (JLL). Seit drei Jahren beobachtet JLL eine hohe
Konstanz bei den Spitzen- und Durchschnittsmieten. Das deutet, lt. JLL darauf hin, dass sich
das Mietpreiswachstum nicht nur im Spitzensegment beschränkt.
publity News
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2
2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012 % 2013 2012
Berlin 453.000 548.000 -17,3 454.600 543.900 -16,4 1.024.000 1.066.000 -3,9 1.395.400 1.440.700 -3,1 5,4 22,00 22,00
Düsseldorf 415.000 346.000 19,9 415.600 348.100 19,4 974.000 1.040.000 -6,3 1.022.800 991.300 3,2 10,6 27,50 26,00
Frankfurt 493.000 580.000 -15,0 440.500 512.100 -14,0 1.898.000 1.966.000 -3,5 1.327.400 1.415.600 -6,2 12,0 38,00 36,00
Hamburg 440.000 435.000 1,1 440.000 435.500 1,0 851.000 889.000 -4,3 1.137.100 1.206.300 -5,7 6,2 25,00 24,00
Köln 276.000 257.000 7,4 300.700 254.700 18,1 555.000 567.000 -2,1 530.000 590.000 -10,2 7,2 21,50 21,50
München 603.000 715.000 -15,7 625.000 753.900 -17,1 1.296.000 1.365.000 -5,1 1.456.900 1.673.600 -12,9 6,4 33,50 33,00
Gesamt 2.680.000 2.881.000 -7,0 2.676.400 2.848.200 -6,0 6.598.000 6.893.000 -4,3
Büromärkte 2013 (BNPPRE/JLL)
BNPPRE JLL
Umsatz (qm) Leerstand (qm)
BNPPRE JLL
BNPPRE
Leerstands-rate (%)
Spitzenmiete (€/qm)
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Top-Nachfrager waren vor allem unternehmens-
bezogene Dienstleister mit einem Anteil von 20% gefolgt
von Industrieunternehmen sowie Banken und
Finanzdienstleister, die im Vorjahr nur auf dem achten
Platz rangierten.
Für 2014 prognostiziert BNPPRE vor allem für
die zweite Jahreshälfte wieder mehr Dynamik am Markt
so dass am Ende eine leichte Umsatzsteigerung gegen-
über 2013 notiert werden wird. (AE) □
Frankfurter Bürovermietung bleibt
unterdurchschnittlich
Mietvertragsverlängerungen
kennzeichnen den Markt
Wie schon in der Übersichtsberichterstattung festge-
stellt, bleibt der Frankfurter Büromarkt unter den Er-
wartungen. Lt. Cushman & Wakefield (C&W) wurden
451.000 qm (-11,6%) vermietet bzw. von Eigennutzern
übernommen. Lt. C&W liegt das Jahresergebnis 3,6%
unter dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Spitzenmiete
blieb stabil. Der Leerstand sinkt. BNPPRE ermittelt bei
gleichen Trends einen Umsatz von 493.000 qm (-15%)
und eine Leerstandsminderung um 3,5% auf 1,898
Mio. qm. Aengevelt errechnet einen Umsatz von 445
000 qm (-12%). Mit 440.500 qm Umsatz bzw. -14% liegt
auch Jones Lang LaSalle auf der Linie. 449.500 qm
bzw. -13% beobachtete das Research von Colliers.
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Allerdings unterstreichen lt. C&W umfangreiche
Mietvertragsverlängerungen die Standortattraktivität. 2013
wurden 17 Mietverträge über insgesamt 214.100 qm verlän-
gert. Das sei Rekord, meint C&W. Dieser Punkt wird mit den
üblichen Zahlenabweichungen von allen Häusern besonders
betont. Insofern sei die Statistik schlechter als die Realität,
ergänzt JLL. Der Rückgang des Vermietungsvolumens ist
auf die Halbierung der Neuabschlüsse auf 4 Abschlüsse mit
insgesamt knapp 90.000 qm (-31%) jenseits der 10.000 qm
zurückzuführen. Wichtigste Mietergruppe waren wie immer
Banken und Finanzdienstleister mit Neuanmietungen über
insgesamt 127.600 qm bzw. einem Marktanteil von gut 28%.
Großanmietungen der Commerzbank (46.000 qm) und der
Universal-Investment (11.000 qm) machten den Hauptum-
satz. Die Mietvertragsverlängerung der Europäischen Zent-
ralbank über 48.000 qm nahm Leerstandsängste des Land-
markbuildings mit Sanierungsbedarf.
Die Spitzenmiete nach C&W-Ermittlung ist im Jah-
resverlauf von 34 Euro 37 Euro vor allem durch Vorvermie-
tungen im Taunusturm gestiegen. Ein weiterer Anstieg der
Spitzenmiete wird für die kommenden Monate vorerst nicht
erwartet. BNPPRE sieht einen Anstieg um 6% auf 38 Euro.
JLL ermittelt einen Anstieg von 33 auf 35 Euro. Etwa 65%
der Mietvertragsabschlüsse wurden zwischen 10 und 20
Euro abgeschlossen. Nur 8% lagen über 30 Euro. Die ge-
wichtete Durchschnittsmiete für den Gesamtmarkt notiere
damit bei knapp über 19 Euro, ergänzt JLL. Für 2014 erwar-
tet C&W ein Vermietungsvolumen rund um den Zehnjahres-
schnitt. Aengevelt erwartet dagegen ebenso wie Colliers
einen um 10% steigenden Büroflächenumsatz, der dann rd.
8% über dem Umsatzniveau der letzten Dekade liegen sollte.
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Im Gegensatz zur Vermietung erreichte der Frankfurter Investmentmarkt mit dem
größten Transaktionsvolumen im Gewerbeimmobilienbereich seit 2007 und dem zweitgröß-
ten seit Beginn der statistischer Auswertungen 1996 bei JLL. 4,1 Mrd. Euro lagen um 26%
über Vorjahr. Der 5- Jahresschnitt wurde 2013 fast verdoppelt. Ein Plus von 70% kann ge-
genüber dem 10-jährigen Schnitt konnte notiert werden. Die erwartete Bodenbildung bei den
Spitzenrenditen habe sich nicht bewahrheitet, meint JLL. Nach 4,8% Ende 2012 seien auch
in Frankfurt im Bürobereich 4,7% erreicht. Weitere Preissteigerungen werden erwartet. Ge-
schäftshäuser im Topsegment bewegen sich mittlerweile bei 4,1%. Bei Leitzinsen nahe der
Nullprozentmarke, wachsenden Kapitalbeständen und steigender Attraktivität des Frankfur-
ter Immobilienmarktes auch im Ausland könnten bei Einsatz von Fremdkapital auch bei Spit-
zenrenditen noch durchaus hohe Eigenkapitalrenditen gesichert werden. Daher sei in der
Nettobetrachtung noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. (WR) □
Hamburger Büromarkt
2013 mit leichtem Plus
Sabine Richter
Zu den Standorten mit leichtem Umsatzplus gehört Hamburg. Grossmann & Berger,
BNPPRE und Jones Lang LaSalle registrieren 440.000 qm (2012: 430.000 qm), Anger-
mann 439.000 qm (436.000 qm) und Savills 427.000 qm (430.000 qm).
Obwohl es nur einen Großabschluss gab, hatte sich das 4. Quartal mit 115.000 qm
am umsatzstärksten gezeigt. Die Reederei Hamburg Süd mietete rund 9.500 qm in der City
– der zweitgrößte Abschluss des Jahres. Den größten Mietvertrag unterzeichnete die Phi-
lips Deutschland GmbH mit rund 14.000 qm im Teilmarkt Flughafen im 1. Quartal.
Mehr als die Hälfte aller Mietverträge wurden für Flächen unter 500 qm abge-
schlossen; das mit 134.000 qm größte Flächenvolumen entfiel auf die Kategorie 1.000 qm
bis 2.500 qm. Insgesamt sei die Expansionstätigkeit deutlich gesunken sei, so Richard Win-
ter von JLL, die Nettoabsorption lag bei rund 72.000 qm.
Die Spitzenmieten, erzielt in der City und der HafenCity, liegen nahezu unverändert.
Die meisten Unternehmen melden 24 Euro, BNPPRE 25 Euro, Angermann 23,50
Euro pro qm. Als gewichtete Durchschnittsmiete wird 13,60 Euro (Savills) bis 14,40
(Angermann) genannt.
Verschiebung zum mittleren Preissegment
Die meisten Mietverträge (35%) wurden in der Preisklasse zwischen 10 und 15 Euro abge-
schlossen. Auf über 60% erhöhte sich der Anteil im Segment bis 20 Euro. Dieses betreffe
ein Flächenvolumen von rund 267.000 qm, also mehr als die Hälfte des Hamburger Büroflä-
chenumsatzes, wie JLL ermittelte.
Der Leerstand ist weiter rückläufig, nach Berechnungen von G&B reduzierte er sich
gegenüber 2012 von 970.000 qm auf 932.000 qm, was bei einem Büroflächenbestand von
13,31 Mio. qm einer Quote von 7,0% (6,8% ohne Untermietflächen) entspricht. Die anderen
Maklerhäuser melden eine Leerstandsquote zwischen 6,5 (Angermann) und 7,8% (JLL). Im
laufenden Jahr sei mit einem weiterem Leerstandsabbau zu rechnen, meint Ken Hoppe
von Savills. Von den 180.000 qm Fläche die zur Fertigstellung anstehen, ist nahezu die
Hälfte vorvermietet, ein Großteil der Nutzer sei auf der Suche nach hochwertigen Flächen.
Knapp 50% des Gesamtflächenumsatzes entfielen in 2013 auf die Teilmärkte City
und City Süd. In der City mieteten beispielsweise Hamburg Süd (9.500 qm), WTM Engi-
neers GmbH (5.000 qm) und die Steuer- und Rechtsanwaltskanzlei Watson, Farley & Wil-
liams (4.000 qm). In der City Süd die VBG Verwaltungs-Berufsgenossenschaft mit rund
8.600 qm. Grund für den verhältnismäßig hohen Umsatz des Teilmarkts Harburg (knapp
Düsseldorf: Das größte
Telekom-Service-Center
Deutschlands wechselt mit
Fertigstellung den Eigentü-
mer. CODIC und CATELLA
haben die Projektentwick-
lung von knapp 18.000 qm
moderner Büroflächen reali-
siert und das fertige Objekt
an einen internationalen
Investor verkauft.
Die Telekom wird Hauptmie-
ter des auf hohem techni-
schem Niveau ausgestatte-
ten 5-geschossigen Gebäu-
des an der Böhlerstraße /
Hansaallee mit ca. 17.800
qm Nutzfläche sowie ca. 493
Stellplätzen.
Die Projektentwicklung wur-
de realisiert von der ortan-
sässigen CODIC Immobi-
lien und Projektentwick-
lung Beteiligungs-GmbH
im Joint Venture mit von
Catella Corporate Finance
GmbH vertretenen überwie-
gend schwedischen Kapital-
gebern. Die Stadtsparkasse
Düsseldorf hat das Projekt
konsortial mit der
Kreissparkasse Köln finan-
ziert. Verkauft wurde das
schlüsselfertige Projekt
nunmehr unter Vermittlung
der Catella Property GmbH
an einen außer-
europäischen Investor.
Das Investitionsvolumen
betrug fast 50 Mio. Euro.
Größtes Telekom-Center verkauft
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Pullach: Friedrich Wilhelm
Patt (62) scheidet mit Aus-
laufen seines Vertrags zum
Jahresende aus der Ge-
schäftsführung der Hannover
Leasing aus.
Patt war seit 1997 als Ge-
schäftsführer und seit 2003
als Geschäftsführender Ge-
sellschafter für die Hannover
Leasing tätig. Seit 2007 hatte
er das Unternehmen als
Sprecher der Geschäftsfüh-
rung nach außen vertreten.
Über einen Nachfolger für
den Sprecher der Geschäfts-
führung wird kurzfristig ent-
schieden.
6%) waren u.a. die Baustarts der eigengenutzten Büroflächen von Shell Deutschland Oil
und Becker Marine Systems Communications GmbH sowie die Anmietung durch das
Maschinenbauunternehmen Harburg-Freudenberger GmbH.
Die größten Anteile am Flächenumsatz erzielten nach Angaben von G&B wieder die
Branchen Information und Telekommunikation (knapp 16%, 70.000 qm), Beratung (gut 14%,
62.900 qm) und Tourismus und Verkehr (knapp 12%, 50.600 qm).
Aussichten für 2014
Für 2014 wird aufgrund der positiven Konjunkturaussichten ein Büroflächenumsatz zwischen
450.000 und 500.000 qm erwartet. Es seien eine ganze Reihe von Großabschlüssen in der
Pipeline, die sich realisieren dürften, heißt es bei JLL. □
Büromarkt Düsseldorf
Großflächige Anmietungen pushen Markt
Mit 347.600 qm (Catella Property) bzw. 415.000 qm (BNPPRE, Jones Lang LaSalle) war
das vergangene Jahr eines der Besten der vergangenen 10 Jahre. Lt. BNPPRE über-
traf der Umsatz den 10-Jahresdurchschnitt um 21% und das Vorjahresergebnis um
20%. Für 2014 gehen die Researcher von einem positiven Trend aus, wenn auch nicht
auf 2013-Niveau.
Der Düsseldorfer Büromarkt gehört, neben dem Büromarkt Hamburg, zu den Ge-
winnern des vergangenen Jahres. In beiden Standorten stieg der Umsatz im Gegensatz zu
Personalien
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Werte
den anderen Top-Standorten in Deutschland. Der
höchste Umsatz erfolgte im Teilmarkt City mit einem
Marktanteil lt. Catella von 35% (121.380 qm). Beflü-
gelt wurde der Umsatz von großflächigen Anmietun-
gen der öffentlichen Hand mit 76.000 qm (JLL). Un-
ternehmensbezogene Dienstleistungen (53.400
qm), Handel (40.900 qm), Industrie (40.100 qm)
sowie der Bereich Banken & Finanzdienstleister
(32.400 qm) komplettieren die Top 5. Großab-
schlüsse sind z.B. durch die Landesbank Hessen-
Thüringen, IBM Deutschland oder das Finanzamt
Düsseldorf-Nord erfolgt.
Die Spitzenmiete stieg im letzten Jahr von
26 Euro/qm auf 27,50 Euro/qm. Ausschlaggebend
hierfür sind lt. Catella einige hochpreisige Vermie-
tungen im Bereich der City und des Bankenviertels.
Für das laufende Jahr sieht Catella keine weitere
Steigerung der Spitzenmiete voraus. Die Durch-
schnittsmiete liegt derzeit bei 14,23 Euro/qm.
Aktuell stehen 839.900 qm Büroflächen
leer. Bei einem Bestand von 7.511.712 qm liegt die
Leerstandsquote aktuell bei 11,2%. Der Leerstands-
abbau konnte also weiter forciert werden. Nicht zu-
letzt ist der Leerstandsabbau auch der niedrigen
Fertigstellungszahl von 64.900 qm (JLL) geschuldet.
2012 wurden noch 134.800 qm fertig gestellt. Das
Mittel der letzten 5 Jahre liegt bei 144.500 qm.
Durch den Kö-Bogen und das Dreischeibenhaus
werden die Fertigstellungszahlen 2014 wieder deut-
lich höher ausfallen.
Für das laufende Jahr gehen die
Researcher von einem Bürovermietungsniveau
aus, dass das Niveau von 2013 nicht ganz
erreichen wird aber letztlich die 300.000 qm-Marke
knacken könnte. (AE) □
Berliner Büroflächenmarkt
Auch ohne Jahresendrallye immer
noch überdurchschnittlich
Karin Krentz
Der Berliner Büroflächenmarkt konnte 2013
nicht an die fulminanten Vermietungsergebnisse
der beiden Vorjahre anknüpfen. Die typische
Jahresendrallye fiel im vergangenen Jahr aus
und der Flächenumsatz variierte je nach Makler-
haus zwischen 435.000 qm und 680.000 qm.
Damit lag er mit 19% deutlich unter dem
des Rekordjahres 2012, als über 690.000 qm er-
reicht worden war. Doch: Trotz des deutlichen Um-
publity
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8
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satzrückgangs blickt der Berliner Markt auf ein überdurch-
schnittlich erfolgreiches Jahr zurück, sind sich die Beobachter
einig. Denn das für 2013 registrierte Umsatzvolumen liegt
immer noch 12% über dem Durchschnitt der vergangenen
zehn Jahre (Durchschnitt: 500.100 qm) und es ist das dritt-
höchste Vermietungsvolumen, das jemals in der Hauptstadt
registriert wurde, so Cushman & Wakefield.
„Insgesamt hat sich die Abschlussfreudigkeit jedoch
nicht verringert“, kommentiert Matthias Hauff, Head of Agen-
cy bei CBRE Berlin. „Ganz im Gegenteil: Die Anzahl der
Deals lag im Jahr 2013 deutlich höher als 2012 und spricht
für die unverändert hohe Nachfrage nach Büroflächen in Ber-
lin. Auch wenn der Flächenumsatz hinter den Erwartungen
zurückblieb, schauen wir alles in allem auf ein zufriedenstel-
lendes Bürovermietungsjahr zurück.“
Berliner Osten wächst weiter
Innerhalb des Berliner Marktgebietes verbuchte der Teilmarkt
City-Ost mit 35% den höchsten Anteil am Umsatzvolumen,
gefolgt von City-West mit 29% und AAA City-Ost mit elf Pro-
zent. Die Umsatzverteilung nach Wirtschaftsbranchen führten
im Jahr 2013 mit einem Anteil von 12% die Öffentlichen
Dienstleister an. Auf den nächsten Plätzen folgten mit Antei-
len von 9% beziehungsweise 8% die Branchen Industrie/
Bau und Neue Medien/Internet.
Spitzenmiete steigt, Leerstand sinkt, City-Randlagen
gewinnen
Die Spitzenmiete im Berliner Büromarkt hält seit mittlerweile
rund drei Jahren ihr Niveau von 22 bis 22,50 Euro/qm und
wird am Potsdamer/Leipziger Platz erzielt. Mit dieser Miet-
preishöhe schließt der Berliner Bürovermietungsmarkt lang-
sam, aber sicher zu den Top 5 auf, wo bereits Mieten von
27,50 Euro/qm erzielt werden. Insgesamt haben sich die
Höchstmieten über nahezu alle Teilmärkte recht positiv ent-
wickelt und weisen in der Mehrzahl Zuwächse im einstelli-
gen Prozentbereich auf. Dabei nähert sich die Höchstmiete
der Topcity Ost mit 21 Euro/qm immer mehr an die des
Potsdamer/Leipziger Platzes an. Auch am Hauptbahnhof
vollzieht sich eine sehr positive Entwicklung – hier werden
bereits Mieten in der Spitze von bis zu 20 Euro/qm erreicht,
vor zwei, drei Jahren unvorstellbar.
Mit Blick auf die Durchschnittsmieten zeigt sich
demgegenüber ein ungleich differenzierteres Bild: Neben
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unabhängigen Wirtschaftsprüfern testiert wurden. Namenhafte Analysten bestätigen
dem Unternehmen hervorragende Asset-Management-Qualitäten, die Anlegern neben
einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.
zum Teil deutlichen Anstiegen wie am Checkpoint Charlie um 23 auf 12,90 Euro/qm oder in
Charlottenburg um 16% auf 11,10 Euro mussten einige Zonen wie die Mediaspree (um rund
ein Viertel auf 10,80 Euro) oder der Tiergarten (um 17% auf 10,90 Euro) auch Rückgänge
hinnehmen. Der Grund für den Anstieg: „Viele potenzielle Nutzer konkurrieren um die weni-
gen verfügbaren Projekte, so dass die dort erzielbaren Mieten derzeit sehr hoch sind", so
Marcus Mornhart, Managing Director und Head of Office Agency bei Savills Deutsch-
land. Vor allem in peripheren Lagen gaben Mieten im Verlauf des vergangenen Jahres
nach. Unternehmen mit dem Fokus auf günstige Büromieten werden also weiterhin in Ne-
benlagen fündig.
Gute Aussichten 2014
„Die Aussichten für das neue Jahr auf dem Berliner Büromarkt sehe ich positiv. Das über-
durchschnittliches Wirtschafts- und Beschäftigtenwachstum dürfte auch 2014 weiter für eine
rege Nachfrage nach Büroflächen in Berlin sorgen“, sagt Hauff. Dann kämen auch wieder
die begehrten Core-Produkte auf den Markt, denn mehrere größere Gesuche hätten auf-
grund es begrenzten Flächenangebots 2013 nicht bedient werden können. Doch spekulative
Realis
Bamberg: Thorsten Jäger
(39) verantwortet seit dem
01. Januar 2014 das Fonds-
management der institutionel-
len Immobilienbeteiligungs-
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manager für institutionelle
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Tochter Commerz Real
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leitender Funktion.
Personalie
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10
Unternehmen Umsatz 2013 /qm
Umsatz 2012 /qm
Verä.. in %
Leerstand in % 2013/2012
Leerstand /qm/Mio.
Spitzenmiete 2013/2012 in €
Ausblick 2014 / qm
Transaktionenin € 2013/2012
Aengevelt 490.000 590.000 –17 7,6 / 8,0 1,39 Mio. 22,50/22,00 500.000 k. A. BNPPRE 453.000 548.000 –17 5,4 /k. A. 1,02 Mio. 22,00/22,00 k. A. k. A. CBRE 470.000 k. A. –15 8,8 /k. A. 1,58 Mio. 22,50/22,00 k. A. k. A. Colliers 553.900 k. A: –13 k. A. k. A: 22,00/22,00 >550.000 3,5 Mrd/k. A.. C & W 560.000 693.000 –19 6,6 / 7,0 1,17 Mio. 22,00/22,00 >500.000 k. A. Grossm&Berger 521.000 630.000 5,3 / k. A. 990.000 22,00/k. A. k.A. 3,4 Mrd./k.A. JLL Bekanntgabe
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Büroflächen würden nur maßvoll realisiert, und so sei
mit stabilen bis sinkenden Leerständen zu rechnen. Dabei
werde sich die Spitzenmiete zunächst weiter auf dem der-
zeitigen Niveau stabilisieren, während die mittleren Miet-
preise in gefragten Gebäudetypen und Bürolagen vermut-
lich leicht zulegen. □
Völckers´ 12 Gebote zum
Hospitality Management –
…und der Erfolg ist nicht zu verhindern.
Winfried D.E. Völcker,
Hotelbetreiber & Entwickler
1. Gebot: Starte nur, wenn Du das Ziel und den Weg
dorthin ganz sicher kennst.
Millionen werden für Hotels verpulvert, die einfach nicht
funktionieren können. Gleichgültig, wie attraktiv designed
oder wie ausgetüftelt die Konzepte auf den ersten Blick
erscheinen mögen. Oder wie hoch das Investment ist, das
Anleger dafür hinblättern. Viele Anleger nehmen an, dass
mit einem bekannten Hotelbetreiber, einer Marke, einem
ordentlich durchdachten, richtig umgesetzten und finanziell
gut abgesicherten Betriebskonzept der Erfolg bereits garan-
tiert ist. Fehlanzeige.
Das praktizierte Marketing Manage-
ment dieser Betreiber ist oft goldrichtig.
Die Executives, die mit der Umsetzung
der Konzepte vor Ort befasst sind,
zählen zu den Besten der Branche. Sie
sind keine selbstherrlichen Konzern-
soldaten auf dem Karrieretrip.
Sie kennen sich aus im Fremdenver-
kehr (nichts anderes ist Tourismus).
Und dennoch, der Haken an der Sache ist, dass die
Wahl des Standortes, des Betreibers, der Marke und
des Konzepts nicht selten auf Annahmen beruhen, die
nicht ganz astrein sind.
Die Krux ist, Hotelentwicklungen und Restrukturie-
rungen von Portfolio-Käufen werden immer öfter von den
gleichen Playern dominiert. Stimmen deren wirtschaftliche
Parameter, wird expandiert. Sonst nicht. Funktionale Rele-
vanz bleibt da schon mal auf der Strecke.
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NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12
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Wer maßt sich da eigentlich an, die Behauptung
aufzustellen, dass genau diese Player das Ei des Kolumbus
entdeckt hätten?
These No. 1: Fehler bei der Partnerwahl können zu unge-
wünschten Nebenwirkungen führen – für Generationen.
Die Größen beim Hotelbau sind immer die gleichen: Stand-
ort, Kommune, Konzept, Betreiber, Kapital etc. Doch, wie in
der Natur, gibt es bestimmte Gesetzmäßigkeiten. Es gibt
Gebote in der Religion, und es gibt Gebote in der Hotelent-
wicklung und im Hotel Management: Will ich ein Stück Land
„customized“ als Hotelstandort entwickeln, muss ich
akribisch an seine Wurzeln gehen, an sein Umfeld, an
die künftigen Mitarbeiter und „Customer“. Ich muss in die
Tiefe gehen und jedes Merkmal analysieren, das dazu ge-
reichen könnte, ein authentisches, relevantes Konzept mit
Story zu entwickeln.
These No. 2: Das menschliche Gehirn liebt Produktstories.
These No. 3: Das Hotel muss seine Lage authentisch leben.
Zu einer Adresse werden. Lokal relevant dafür sind
Menschen, erdverbundene Konzepte und Service, der
begeistert.
Garbe
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13
Um Produkte, Angebote und Services im Hotel kundenge-
recht zu gestalten, müssen Daten der designierten Kunden-
gruppen „getagged“ und sinnvoll für das jeweilige Konzept
nutzbar gemacht werden.
Aus allen derzeit verfügbaren Gästedaten sind im-
merhin 23 % relevant. Die Branche nutzt davon, lt. Toedt,
mehrheitlich 0,5 %...
Bedauerlicherweise haben „Consumer Insight Prozesse“ in
der Hotellerie noch oft nur die Tiefe einer Pfütze…
These No. 4: Richte „Marketing 3.0“ ans Individuum, nicht
an die Masse. Kommuniziere individuell oder stirb.
Die so angereicherten Bausteine des Standort Gens ver-
schmelzen mit dem daraus abgeleiteten Konzept-Gen: Es
entsteht gen-ialerweise ein Hotel für designierte Gruppen
von Menschen, das relevant, attraktiv, interessant, sexy und
manchmal auch ein bisschen funky ist, das an seinem
Standort Fans gewinnt, die zu „Raving Fans“ werden und
das Hotel zu gut auskömmlichen Preisen fortwährend bu-
chen und erleben.
These No. 5: Es kommt das heraus, was man rein steckt.
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These No. 6: Operative Exzellenz braucht ein ge-
niales Konzept.
These No. 7: Schaffe lokale Relevanz. Globale
Präsenz ist käuflich.
Nicht jede Hotelgruppe kann jedes Hotel. Gäste
verbinden mit Hotelmarken bestimmte Leistungs-
versprechen. Die Markenwirkung spielt bei der
Wahl eines Hotels eine recht dominierende Rolle.
Was tun, wenn des Betreibers gutes Image, des-
sen Leistungen und seine Markenwirkung beim
Konsumenten über die Jahre die erwünschte Ge-
dächtnisspur hinterlassen hat, die aber mit diesem
Hotelkonzept in Planung nicht kongruent ist? Gute
Marke, falsche Marke: Sackgasse?
These No. 8: Das eigene Erleben der Gäste
ist glaubwürdiger als jedes Markenversprechen.
Eine eigene Marke hat deshalb durchaus Chan-
cen. Sie erspart dem laufenden Betrieb auf Jahre
hohe Kosten.
Beim „Strategischen Fit“, der Aneinanderkoppe-
lung von Standort, Betriebskonzept und Betreiber,
kann passieren, dass aus den Händen dieser ex-
zellenten Fachleute Hotels in den Markt gehen, die
keine nachhaltige Überlebenschance haben, weil
ihren Konzepten nicht die richtigen Annahmen und
Interdependenzen zugrunde lagen.
Das kann beim „Genetischen
Mix“ (copyright VHC) nicht passieren: Hier ver-
schmelzen die Gene dieser Faktoren von Anfang
an zu einem authentischen, funktionalen großen
Ganzen, in dem der Mensch, Mitarbeiter und Gäs-
te, im Zentrum der Gestaltung stehen. Wenn die
Entwicklungsriege längst Kasse gemacht und vom
Hof gezogen ist, sind sie es, die den dauerhaften
Erfolg bringen.
Hotelprofessionals laufen dem Erfolg nicht
hinterher, sie gehen auf ihn zu. Sie kennen Weg
und Ziel, bevor sie starten. □
Höhenflug beim gewerblichen
Investitionsvolumen
Transaktionen überschreitet
30 Mrd.-Grenze
Wie schon im letzten Quartal angedeutet hat
sich bestätigt, dass das gewerbliche Investiti-
onsvolumen in Deutschland wieder im Höhen-
flug ist. Hinter dem Ausnahmeboom 2006/2007
sollten damit neue Rekordmarken fallen.
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Bf
Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.
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Fokussierung auf Real Assets
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
München: Dr. Ralf Händl
(53) ist mit Wirkung zum
1.1.2014 zum neuen CEO der
Conject Gruppe ernannt wor-
den. In seiner rund 25-
jährigen Karriere war er u.a.
als Vorstandsmitglied für die
internationale Geschäftsent-
wicklung von Drees & Som-
mer verantwortlich.
München: Patrick Schönlei-
ter ist seit Dezember 2013
neben Firmeninhaber Tho-
mas Aigner Geschäftsführer
der Aigner Immobilien
GmbH. Dipl. Immobilienöko-
nom Schönleiter ist seit dem
Jahr 2003 bei Aigner Immobi-
lien tätig.
Lt. Colliers International ist mit 30,7 Mrd. Euro Investments in Gewerbeimmobi-
lien das höchste Volumen seit 2007 erreicht worden. Im Vergleich zum schon guten Jahr
2012 seine 20% zugelegt worden. Die Motive blieben dabei die gleichen wie bereits 2013.
Core-Märkte, Sicherheit und niedrige Zinsen begünstigten den deutschen Markt, resümiert
Colliers. Größte Anlegergruppe waren institutionelle Anleger mit 9,2 Mrd. Euro (30%) ge-
folgt von Privatanlegern mit 7,9 Mrd. Euro (26%). Größte Transaktionen waren das Leo II
Portfolio, dass Patrizia für mehr als 800 Mio. Euro erwarb und 40 Max-Bahr-Märkte durch
die Unternehmen Bauhaus, Globus und Hagebaumarkt für mehr als 400 Mio. Euro.
Am gefragtesten waren Büroobjekte mit einem Marktanteil von 48%. Insgesamt
14,7 Mrd. Euro flossen in Büroimmobilien, davon 11,3 Mrd. Euro allein in die Top 6 Zentren
Deutschlands. Einzelhandelsobjekte belegen den zweiten Platz mit 7,7 Mrd. Euro bzw.
25% Marktanteil. Aufholen konnten Logistikimmobilien. Sie konnten wieder mehr als 2 Mrd.
Euro Transaktionsvolumen erzielen (7% Marktanteil).
Stärkte Käufergruppe waren Offene Immobilienfonds und Spezialfonds mit 8,5
Mrd. Euro Volumen bzw. 28% Marktanteil. Auch Family Offices und private Anleger zeigten
sich mit 3,1 Mrd. Euro kauffreudig. Projektentwickler kommen auf 2,9 Mrd. Euro auf Käu-
ferseite und 7,6 Mrd. Euro auf Verkäuferseite. Sie stellen damit die größte Gruppe der Ver-
käufer gefolgt von Opportunity und Private Equity Funds mit 4,3 Mrd. Euro. Die sechs Im-
mobilienhochburgen Berlin, Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, München und Stuttgart verei-
nen 17,3 Mrd. Euro bzw. 57% des Gesamtvolumens auf sich (+19%). Stärkster Markt war
München mit 4,8 Mrd. Euro (+27%) gefolgt von Berlin mit 3,5 Mrd. Euro (-15%) und Frank-
furt 3,4 Mrd. Euro (+16%). Das größte Wachstum konnte Düsseldorf mit 140% bzw. 1,9
Mrd. Euro erzielen. Dafür verantwortlich war der Verkauf des Kö-Bogens mit 400 Mio. Euro
Die sechs eleganten MainTor Palazzi bringen zeitlose Ästhe-tik und moderne Lebensart stilvoll in Einklang. Sie ver binden die einzig artige Lage am F luss mit dem Lebens gefühl eines neuen, dynamischen Quartiers.
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NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
Research daraufhin, dass sich hinter dem kurzfristig
positiven Gesamtbild ein Strukturwandel verberge,
der das klassische Marktgefüge stark verändern
werde. Kernpunkt der Veränderung sei die
„Divergenz“ der auseinander strebenden europäischen
Immobilienmärkte.
Das Auseinanderdriften der Bürovermietungs-
märkte werde anhalten. Insgesamt blieben die europäi-
schen Bürovermietungsmärkte 2014 wenig dynamisch.
Grund seien die Anpassungsprozesse an ein stabiles
makroökonomisches Gleichgewicht. Damit blieben
Flächenerweiterungen die Ausnahme. Die hohen Leer-
stände in dezentralen Lagen führten zu einem starken
Wettbewerb, so dass die Durchschnittsmieten in Nebenla-
an Art-Invest und das Stadttor, dass für 140 Mio. Euro
an Hannover Leasing ging. Die Konzentration auf die
Core-Märkte spiegelt sich auch in den weiter fallenden Spit-
zenrenditen wieder. In München sanken sie um 10 Basis-
punkte auf 4,25% und in Hamburg um 20 Basispunkte
auf 4,5%. Berlin liegt bei 4,75% (-25BP) vor Frankfurt
mit 4,85% (-30BP) und Düsseldorf mit 5,1% und Stuttgart
(5,2%). Für 2014 geht Colliers von einem weiterhin lebhaf-
ten Markt aus, da viele Transaktionen kurz vor Abschluss
stehen. Das Gesamtjahr soll am Ende bei ca. 30 Mrd. Euro
liegen. (WR) □
Kapitalmarktinduzierte Gewerbe-
immobilien-Hausse setzt sich fort
Marktgefüge stark verändert
Für 2014 erwartet der IVG Market Tracker in der Summe
ein gutes Jahr an den europäischen gewerblichen Im-
mobilienmärkten. Die kapitalmarktinduzierte Hausse
werde weitergehen. Neue Rekordwerte stünden an, un-
tere Wendepunkte würden verlassen. Jeder weist IVG
Düsseldorf: Die InVision
AG, bislang vor den Toren
der Stadt ansässig, hat unter
Vermittlung von Catella das
markante Bürogebäude „Maki
Solitaire“ in der Speditions-
straße 5 erworben. Der Ver-
käufer, ein international täti-
ges Modeunternehmen, wur-
de bei der Transaktion von
Savills beraten.
Das „Maki Solitaire“ ist ein
modernes 2001 errichtetes
Bürogebäude, das auf acht
Geschossen über eine
Gesamtfläche von ca.
2.000 qm verfügt.
Hamburg: Die Deka Immo-
bilien GmbH erwirbt für den
Bestand des Sektorenfonds
WestInvest TargetSelect
Hotel das Arcotel Onyx für
rund 40 Mio. Euro. Verkäufe-
rin ist die STRABAG Real
Estate GmbH, die das Hotel
entwickelt und realisiert hat.
Das 2012 fertig gestellte 4-
Sterne-Superior Hotel verfügt
über eine vermietbare Fläche
von rund 10.500 qm und wird
vollständig von dem Wiener
Hotelbetreiber Arcotel Hotel
AG genutzt.
Hannover: Der Deutschland-
fonds der Skandinavischen
BPT Group, BPT Hansa Lux
SICAV-SIF, konnte den Miet-
vertrag mit dem Ankermieter
Bosch für ihr „Bosch-Haus“
über 2.600 qm Fläche um
weitere 7 Jahre verlängern.
Das Büro- und Geschäfts-
haus in der Walsroder Straße
93/93a in Langenhagen ver-
fügt über eine Gesamtmietflä-
che von 4.800 qm.
gen eher fallen als steigen würden. Positiv werde sich dagegen das Spitzensegment mit oft
niedrigen Leerständen entwickeln. Eine tendenziell gute Situation der Unternehmen, die
niedrigen Zinsen und auch das niedrige absolute Niveau
der Spitzenmieten begründen 2014 eine hohe Umzugs-
bereitschaft von Unternehmen. Häufig lägen die Spitzen-
mieten unter dem Level der Jahre 2006 bis 2008, in denen
sehr viele Mietverträge abgeschlossen wurden. In
Deutschland sind oft noch nicht einmal nominal die
Spitzenmieten des Jahres 1993 erreicht. Überdurchschnit-
tlich würden sich die deutschen Bürozentren sowie Lon-
don und Stockholm entwickeln. Die zunehmende Ver-
knappung im Spitzensegment führe dort auch zu Nach-
frage nach qualitativ schwächeren Flächen. Hohe Risiken
sieht die IVG weiterhin vor allem für die südeuropäischen und niederländischen Märkte. In
beiden Regionen habe lediglich das Spitzensegment den unteren Wendepunkt erreicht. Für
schwache Objekte und Lagen gebe es dagegen auch langfristig keine Bodenbildung.
Nach Umsatzeinbußen im Jahr 2013 profitiere der europäische Einzelhandel ein
wenig von einer wiedererwachten Ausgabenbereitschaft und den Folgen des ‚Konsumstaus‘
vergangener Jahre. Einer insgesamt eher mageren Umsatzentwicklung im Einzelhandel
stehe 2014 aber ein rasanter Umsatzanstieg um 11,7% im Online-Handel gegenüber. Der
Online-Anteil am Einzelhandelsumsatz innerhalb der EU erhöhe sich von durchschnittlich
6% auf 7%. Dadurch geraten besonders preissensible Segmente wie z. B. Fachmärkte, bei
denen es ohnehin schon einen Flächenüber-
besatz gebe, spürbar unter Druck. Bei zu-
nehmenden Leerständen gäben die Mieten
tendenziell nach. Durch die Expansion des
Online-Handels erwartet die IVG bei Logistik
Rekordumsätze.
Zwar würde die deutliche Mehrheit der Inves-
toren auch 2014 in erster Linie Core-
Immobilien nachfragen, jedoch würden die
Risikoklassen "Value-Added" und
"Opportunistic" eine anziehende Dynamik
aufweisen. V.a. in Südeuropa, Irland und in den Niederlanden hätten die Preise und Ver-
kehrswerte für Problem-Objekte zumindest teilweise ihr neues Gleichgewicht bereits gefun-
den bzw. seien so weit gefallen wie z.B. in Spanien, dass zunehmend eigenkapitalstarke,
opportunistische oder auch private bzw. lokale Investoren einkaufen würden. Bei weiterhin
niedrigen Zinsen und guten Vermietungsmärkten erwartet IVG Research unverändert niedri-
ge Spitzenrenditen. Die Bedeutung der Banken bei der Immobilienfinanzierung nehme ab.
Institutionelle Anleger wie Versicherungen und Pensionskassen würden 2014 ihre Aktivitäten
auf den Immobilienfinanzierungsmärkten weiter ausweiten. Unternehmensanleihen würden
an Bedeutung zunehmen. Langfristig erwartet die IVG hier eine Annäherung an die Finanzie-
rungsstruktur in Nordamerika. (WR) □
Globales Transaktionsvolumen
Immobilien waren 2013 global gefragtes Investment
Nicht nur für Deutschland war das Transaktionsvolumen in Gewerbeimmobilien im
letzten Jahr erfreulich. Auch weltweit wurde wieder deutlich mehr Geld in Gewerbeim-
mobilien investiert. Mit 549 Mrd. Euro lt. Jones Lang LaSalle sogar 18% mehr als noch
2012. 2014 soll die 600 Mrd. USD Marke geknackt werden. ►
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Düsseldorf: Die Deka Im-
mobilien GmbH erwirbt zwei
Bürogebäude aus dem 2011
fertig gestellten Gesamten-
semble „Hafenspitze Düssel-
dorf“ für rd. 100 Mio. Euro
von der Projektgesellschaft
Hafenspitze mbH & Co. KG.
Sie gehen in das Liegen-
schaftsvermögen des Offe-
nen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienGlobal über.
Die beiden vollständig
vermieteten Bürohäuser
verfügen über eine vermiet-
bare Fläche von rund
21.400 qm und 263
Tiefgaragenstellplätze.
Nürnberg: Die Catella Real
Estate AG KAG erwarb am
20. Dezember 2013 für das
Sondervermögen „Immo-
Spezial – Wirtschaftsregion
Süddeutschland“ ein neu
erbautes und rd. 7.000 qm
großes Fachmarktzentrum im
Ortsteil Boxdorf. Verkäufer ist
die FMZ Nürnberg GmbH,
ein Joint Venture aus MK
Wohn- und Gewerbebau
GmbH, IM Quadrat GmbH
und Walker & Co. Immobi-
lien GmbH.
Mieter sind u. a. REWE, dm,
Fressnapf, Dänisches Bet-
tenlager, ein Friseur und
eine Apotheke.
Für die Käuferseite waren die
Catella Property GmbH,
München und die Anwalts-
kanzlei DLA Piper beratend
tätig.
Mit diesem Erwerb wächst
die Anzahl der Fondsobjekte
auf insgesamt 11 Immobilien
mit den Nutzungsarten Büro,
Einzelhandel und Logistik.
Deals Deals Deals
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
Auf den europäischen Markt entfallen 184 Mrd. USD. Ein Wachstum von 14%. In
Großbritannien und Deutschland stieg das Volumen um 19% bzw. 17%. Die Region Asien-
Pazifik macht 124 Mrd. USD aus (+26%). Japan kam dabei mit einem Plus von 63% am
besten weg und ist nach den USA und Großbritannien der weltweit drittaktivste Markt.
Auch in China mit +66% und in Australien (+30%) ist das Volumen deutlich gestiegen. In
der Region Amerika beträgt das Wachstum 18% auf 240 Mrd. USD. USA und Kanada leg-
ten jeweils 20% zu.
Aufgrund des globalen Wachstums geht Jones Lang LaSalle davon aus, dass
2014 das Volumen bei 625 Mrd. USD liegen wird. Das wäre eine erneute Steigerung von
14%. Am stärksten steigen dürfte dabei der amerikanische Markt mit 20%. Auch Europa
erwartet ein starkes erstes Quartal 2014. Insgesamt sieht JLL global eine zunehmende
Konjunkturerholung voraus, die sich in steigenden Transaktionszahlen niederschlägt. □
Wohnungstransaktionen auf 10 Jahres-Hoch
Zenit überschritten
Nicht nur Lager- und Logistik, Hotel und Gewerbeobjekte waren 2013 gefragt wie
selten zuvor. Auch Wohnimmobilien waren 2013 beliebtes Investment sowohl bei
privaten als auch institutionellen Investoren. Mit 15,8 Mrd. Euro wurde das
1 0 - J a h r e s - H o c h
erreicht und das
gute Vorjahr 2012
lt. Jones Lang La-
Salle um nochmals
40% übertroffen.
Über 440
Transaktionen regist-
rierte JLL (2012:
300) mit insgesamt
236.000 Wohnun-
gen. Allein zwei
Transaktionen kom-
men dabei auf zusammen 91.000 Wohnungen. Die GBW wurde für 2,45 Mrd. Euro im April
an ein Konsortium geführt von der Patrizia verkauft (31.000 Wohnungen) und im November
wurden 91% der GSW Aktien an die Deutsche Wohnen für 3,3 Mrd. Euro verkauft (60.000
Wohnungen). Die Deutsche Wohnen war mit dem Ankauf des restlichen Teils des Level
One Portfolios für 370 Mio. Euro mit insgesamt über 4 Mrd. Euro der aktivste Investor. Wei-
tere Käufer waren der israelische Investor Grand City mit 570 Mio. Euro und Adler Real
Estate mit mehr als 500 Mio. Euro. Internationale Investoren agierten dabei zurückhalten-
der als noch im Vorjahr. Sie kommen zusammen auf knapp 20% des Gesamttransaktions-
volumens. 2012 waren es noch 40%. Zurückzuführen ist das zurückhaltende Agieren inter-
nationaler Investoren durch die gestiegenen Preise. So liegt der Preis pro Quadratmeter
mittlerweile bei über 1.000 Euro. Im letzten Jahr waren es noch 860 Euro. Viele Investoren
suchen lt. JLL nach einer Exitmöglichkeit.
Auf Verkäuferseite waren Asset- und Fonds Manager mit einem Anteil von 34%
die größte Gruppe gefolgt von Pensionsfonds, Banken und Versicherungen (21%). Projekt-
entwickler haben Objekte im Wert von 1,6 Mrd. Euro veräußern können (+90% ggü. 2012).
Exklusiv der bundesweit gehandelten Portfolios (z.B. die GBW-Transaktion), die
zusammen 6,2 Mrd. Euro ausmachen, ist Berlin der weiterhin regional bedeutendste Markt.
Mit rd. 6,8 Mrd. Euro flossen damit viermal so viel Kapital wie 2012 nach Berlin. Danach
folgt Frankfurt mit 520 Mio. Euro und Hamburg (426 Mio. Euro).
Für das laufende Jahr rechnen die Researcher mit
anhaltendem Investitionsinteresse wenngleich auch das
Volumen geringer als noch 2013 ausfallen wird. Viele Inves-
toren hätten ihre Portfolien bereits bereinigt. Zum Verkauf
stehen u.a. die Vitus mit mehr als 30.000 Wohnungen, das
restliche Deutschland-Portfolio des italienischen Konzerns
Prelios (20.000 Wohnungen) sowie die mehr als 15.000
Wohnungen der berlinovo. Insgesamt rechnet JLL mit 11
Mrd. Euro Transaktionsvolumen. (AE) □
Logistik wird als Investment gefragter
2014 soll Volumen nochmals ansteigen
Lager- und Logistikflächen sind zur echten Investment-
alternative geworden. Auch wenn im journalistischen
Alltag die Assetklasse eher eine untergeordnete Rolle
spielt, ist schon jetzt klar, dass 2014 die Logistikimmobi-
lie verstärkt nachgefragt werden wird. Insgesamt 2,2
Mrd. Euro wurden letztes Jahr lt. CBRE hier investiert.
Seit vier Jahren steigt das Volumen kontinuierlich. Nur
im Krisenjahr 2008 wurde mehr investiert.
Allein 2013 wurden 300 Mio. Euro mehr investiert
als 2010 und 2011. Gegenüber 2012 bedeutet das Ergebnis
sogar eine Steigerung von 25%. Der Anteil am Gesamtin-
vestitionsvolumen beträgt 7,1%. Die Logistikimmobilie
hat sich als drittbeste Assetklasse etabliert. 70% des Investi-
tionsvolumen entfällt auf Distributionshallen in moderner
Ausführung und hoher Drittverwendungsfähigkeit. Zuneh-
mend beliebter werden sog. Cross Docks – lagerlose
Umschlagszentren.
Vermehrt am Markt aktiv werden ausländische In-
vestoren, deren Anteil erneut um 6%-Punkte auf 49% zule-
gen konnte. Ausländer kommen entweder über Direktinvest-
ments oder über Kooperationen mit deutschen Partnern den
Markt. Dabei sind es vor allem eigenkapitalstarke Investoren
aus dem angelsächsischen Raum, die Investmentmöglich-
keiten suchen.
Gefragt sind Objekte an den Logistikhubs in
Deutschland. Durch das knappe Angebot in diesem Seg-
ment, steigen die Preise und entsprechend sinken die Ren-
diten. Die Spitzenrendite sinkt um 25 Basispunkte auf
6,25%. Der Ankaufsfaktor beträgt derzeit rd. das 15-fache.
Aufgrund des steigenden Internethandels und
des knappen Neubauvolumens, wird von einer regen Nach-
frage seitens der Investoren auch in diesem Jahr ausgegan-
gen. (AE) □
Hotels punkten 2013
2014 wird sich
Transaktionsboom fortsetzen
Auch für den deutschen Hotelinvestmentmarkt war das
vergangene Jahr das Beste seit 2007. Mit 1,6 Mrd. Euro
konnte der Vorjahreswert um 30% übertroffen werden.
Auch die Anzahl der Transaktionen legte um 43% auf 60
zu. 2014 soll das Volumen noch einmal getoppt werden.
Insgesamt wechselten lt. Jones Lang LaSalle (JLL)
52 Einzelhotels den Besitzer. Gemessen am Volumen hat
sich der Umsatz der Einzeltransaktionen um 53 Mio. Euro
(+5%) erhöht. Großvolumige Transaktionen waren hingegen
Mangelware. Die durchschnittliche Transaktionsgröße sank
von 28,5 Mio. Euro auf 21 Mio. Euro.
Im November hat die Deka Immobilien für rund 40
Mio. Euro das Arcotel Onyx in Hamburg von der Strabag
Real Estate übernommen. Deka bringt die Immobilie in den
ausschließlich an institutionelle Investoren gerichteten Fonds
WestInvest Target Select Hotel ein
Im Herbst wurde das NH Hotel Düsseldorf City
Nord für rund 37 Mio. Euro von der Schroder Property an
den Real Estate Fund I der britischen Internos Global In-
vestors verkauft
Das Hotel Meliá Düsseldorf am Hofgarten ging für
35 Mio. Euro in den Besitz von Union Investment für ihren
Spezialfonds UniImmo Deutschland über. Verkäufer war
TMW Pramerica World Fund
Insgesamt wurden 2013 38 Hotels in sieben Portfo-
liotransaktionen und einer Hoteltransaktion im Rahmen einer
Mixed-Use-Portfoliotransaktion gehandelt. Das Gesamtvolu-
men erreichte 530 Mio. Euro und lag damit mehr als doppelt
so hoch wie im Vorjahr. Allein rund 300 Mio. Euro entfielen
dabei auf die bereits im Frühjahr 2013 durchgeführte QMH
Portfolio-Transaktion, bei der 20 Hotels in Deutschland an
die israelische Hotelgesellschaft Fattal Group verkauft wur-
den. Darüber hinaus wurden im April zwei Art'otels in Berlin
im Paket für rund 23 Mio. Euro von Mountain Capital an die
britische Hotelbetreibergesellschaft PPHE Hotel Group ver-
äußert. JLL geht davon aus, dass die Portfoliotransaktionen
auch 2014 auf hohem Niveau bleiben werden.
Das Gros der Investoren in 2013 waren institutionel-
le Anleger und finanzierungsunabhängige vermögende Pri-
vatpersonen. Insgesamt zeichnen diese Gruppen für 40 der
insgesamt 60, damit also für zwei Drittel der getätigten Hotel-
transaktionen, verantwortlich. Gemessen am Gesamtvolu-
men haben diese Gruppen zusammengerechnet 808 Mio.
Euro umgesetzt (rund 50%). Weitere Käufergruppen sind
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
Köln: Die Deka Immobilien
GmbH erwirbt für den Offe-
nen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
Immobilien Europa das Ein-
kaufszentrum „Neumarkt
Galerie“ von einer durch das
irisch-deutsche Immobilien-
unternehmen Signature Ca-
pital gemanagten Objektge-
sellschaft für rd. 295 Mio.
Euro. Insgesamt verfügt das
Objekt über eine Gesamt-
mietfläche von rund 37.000
qm, von denen bereits 86%
vermietet sind. Hauptmieter
sind die Einzelhandelskette
Primark, der Klinikbetreiber
PAN Klinik und die Mayer-
sche Buchhandlung. Auf
Verkäuferseite war Jones
Lang LaSalle und auf Käu-
ferseite CBRE beratend tätig.
Berlin: Die BEOS AG erwirbt
für eine internationale Inves-
torengruppe den Gewerbe-
und Logistikpark "Dock 100"
am Borsighafen in Tegel. Die
Verkäuferseite wurde durch
die COMES Real GmbH
beraten, die für die Entwick-
lung des Dock 100-Areals
zuständig ist. Auf Käufersei-
te war die Wirtschaftskanzlei
Dentons beratend tätig
Das Dock 100 hat eine Ge-
samtfläche von 80.300 qm,
die vermietbare Fläche um-
fasst 91.450 qm. Hauptmieter
sind u.a. die PCS GmbH, ein
Unternehmen im Bereich
Energieumwandlung, der IT-
Dienstleister Mercoline
GmbH, das Getränkeunter-
nehmen Ambrosetti GbR
und die Bierlinie GmbH,
eine Bierspezialitäten-
vertriebsgesellschaft.
Hotelbetreiber (7 Transaktionen), Entwicklungsgesellschaften (5) und Property Companies
zusammen mit Private Equity Gesellschaften (8).
Gemessen an der Anzahl der Transaktionen dominieren inländische Käufer mit
einem Anteil von rund 58% (2012: 36%) das Geschehen. Dabei summierten sich 35 Trans-
aktionen auf ein Gesamtvolumen von rund 825 Mio. Euro, entsprechend einem Anteil von
51%. Weitere Käufer stammten, bis auf den Erwerber des Golden Tulip Hotel in Offenbach
mit 250 Zimmer aus China, allesamt aus der Region EMEA.
Der Fokus der Einzeltransaktionen lag mit rund 50% auf Berlin, Düsseldorf, Frank-
furt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart. Aber auch in kleineren Städten wechselten Hotels
den Besitzer. So wurden in 2013 auch Hotelverkäufe beispielsweise in Bonn, Baden-Baden,
Halle, Nürnberg oder St. Peter Ording registriert.
In 2014 wird sich insgesamt an den erfreulichen Entwicklungen auf dem deutschen
Hotelinvestmentmarkt lt. JLL nichts ändern. Vorausgesetzt die wirtschaftlichen Rahmenbe-
dingungen halten, was sie derzeit versprechen. Dann könnte das Transaktionsvolumen so-
gar das Topergebnis des Vorjahres übertreffen, so JLL. (AE) □
Offene Immobilienfonds erzielen mit deutschen Immobilen 2,2%
Internationale Immobilien verlieren
Lt. IPD OFIX, dem Index der Offenen Immobilienfonds (OIF), übertrafen 2013 auf
Deutschland bezogene Fonds die auf Europa oder global ausgerichteten Fonds deut-
lich. Das letzte Monat Dezember 2013 bescherte im Wesentlichen eine Nullrunde mit
0,0% monatlicher Rendite.
Der Subindex Deutschland kam wenigstens noch auf eine Rendite von 0,2%. Die
weiterhin am Markt aktiven Fonds erreichten einen Return von 0,2%, während die Fonds in
Liquidation eine negative Performance von -0.8% erzielten. Die Liquidation von 10 der 22
OFIX Fonds habe 2013 einen großen Einfluss auf die Performance des Gesamtindexes ge-
habt, da diese 10 Fonds mit einem Net Asset Value von 16 Mrd. Euro einen Anteil von 22%
aller OFIX Fonds darstellen. Der OFIX Index hat mit Net Asset Value von 73,2 Mrd. Euro
eine hundertprozentige Marktabdeckung der deutschen Offenen Immobilienfonds für Privat-
anleger richten.
Im Gesamtjahr übertrafen die hauptsächlich in Deutschland investierten Fonds mit
einer Rendite von 2,2% die europäischen und globalen Fonds signifikant. In Europa konnte
lediglich ein negativer Return in der Summe aus Miete und Wertentwicklung von -0,3% er-
zielt werden. Global übertrafen die Verluste aus Wertentwicklung die Mieteinnahmen zu ei-
nem Gesamt-Return von -1,0%. Grund sei, das 8 der 13 OFIX Europa Fonds und zwei der
vier OFIX Global Fonds sich in Liquidation befänden, während alle vier OFIX Deutschland
Fonds weiterhin offen seien. Die weiterhin am Markt aktiven Fonds erreichten 2013 eine
Performance von 2.1% (Mieteinnahmen und Wertentwicklung) und damit eine Rendite über
der Inflationsrate, fasst IPD zusammen. Das liege aber unter der Langzeitperformance der
aktiven Fonds der letzten 10 Jahre von 3.3% pro Jahr. Dezent übersehen wird aus Platow-
Sicht dabei, dass die IPD die Wertentwicklung echter Immobilien in Bestandsportfolios mit
Mietvertrags-, Sanierungs- und Alterseffekten ermittelt, während die meisten anderen Indi-
zes theoretische Werte aus Marktmiete und Rendite für jeweilige Class A Immobilien
darstelllen, die eben die echte Wertentwicklung im Bestand nicht abbilden. Insofern ermittelt
IPD fast immer eine negative Wertentwicklung. (WR) □
Deals Deals Deals
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
München: SEB Asset Mana-
gement hat mit der OBI-
Baumarktkette einen 15-
Jahres-Mietvertrag für das
Objekt „Am Gleisdrei-
eck“abgeschlossen. Der
Mietvertrag beinhaltet eine
dreimalige Option für eine
jeweils fünfjährige Verlänge-
rung. BNPPRE war vermit-
telnd tätig.
Das zweistöckige Gebäude
mit einer Verkaufsfläche von
rund 10.700 qm wurde von
der SEB kurz nach Fertigstel-
lung im Jahr 2010 für ihren
Offenen Immobilienfonds
SEB ImmoPortfolio Target
Return Fund erworben.
Nach der Insolvenz der Prak-
tiker AG gelingt SEB damit
die nahtlose Anschlussver-
mietung des Gebäudes.
Frankfurt: Die HIH Hambur-
gische Immobilien Hand-
lung erwirbt im Rahmen ihres
Mandats als Asset Manager
der Warburg - Henderson
Kapitalanlagegesellschaft
für Immobilien mbH die
Büro- und Handelsimmobilie
„Schillerhaus“ für den
„Warburg - Henderson
Deutschland TOP 5 Fonds“.
Verkäufer ist die Commerz
Real AG.
Das Objekt verfügt über eine
Gesamtfläche von 12.600
qm, die sich auf Büros, Ein-
zelhandelsflächen, Wohnun-
gen und ein Archiv aufteilen.
Zu den Hauptmietern gehö-
ren die Unternehmensbera-
tungen USP Beratung und
West Park Management, die
Bank Interhyp AG sowie der
Immobilienentwickler MAB
Development GmbH.
Ramsauer adé
Barbara Hendricks und ihre Staatssekretäre
Tschüss Herr Ramsauer; Willkommen Frau Hendricks – die Immobilienbranche gehört
nun nicht mehr zum Verkehrsministerium sondern zum Bundesministerium für Um-
welt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und damit der SPD. Auch wenn Herr
Ramsauer als Verlierer der Wahl hervorgeht, an uns hat es nicht gelegen.
Seit dem 18. Dezember ist nun Barbara Hendricks für die Immobilienbranche zu-
ständig. Ein Name, an den man sich sicherlich noch gewöhnen muss, denn allzu bekannt
war Frau Hendricks bisher nicht. Die 1952 geborene Kleverin war von 2007 bis 2013 Bun-
desschatzmeisterin der SPD und davor parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanz-
ministerium. Die promovierte Historikerin gehört seit 1994 dem Bundestag an.
Zu ihren Staatssekretären hat Hendricks Rita Schwarzelühr-Sutter (*1962) und
Florian Pronold (*1972) ernannt. Die Aufgaben des beamteten Staatssekretär wird der bis-
herige Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth wahrnehmen.
Rita Schwarzelühr-Sutter ist Diplom-Betriebswirtin und seit 2010 im Bundestag. Die
gebürtige Waldshuterin zog als Nachrückerin für den Verstorbenen Hermann Scheer wieder
in den Bundestag ein. Der Rechtsanwalt Florian Pronold gehört seit 2002 dem Bundestag an
und ist Vorsitzender der SPD in Bayern. Pronold war schon 2013 im Kompetenzteam von
Peer Steinbrück für die Themen Verkehr und Infrastruktur zuständig. (AE) □
Nachlese zur Regierungsbildung
Merkel vs. SPD
Prof. Dr. Ramón Sotelo
Der gängigen Lesart, die Kanzlerin habe sich von der SPD bei den Koalitionsverhandlungen
über den Tisch ziehen lassen, muss widersprochen werden. Erstens hat die Union mit dem
Innen- und dem Verteidigungsministerium und insbesondere mit dem Finanzministerium
wesentliche Schlüsselressorts erhalten. Damit verbunden hat, zweitens, Angela Merkel für
die neue Legislaturperiode freie Hand bei der Bewältigung der Finanzkrise und bei der Euro-
papolitik überhaupt. Von Eurobonds, etc. ist keine Rede mehr. Drittens hat die Union mit
dem Bildungs- und dem Infrastrukturministerien jene Zukunftsbereiche besetzt, mit denen
die Sozialdemokraten ihren letzten Wahlkampf noch bestritten hatten: Bildung und Infra-
struktur. Viertens hat es die Kanzlerin geschafft, ihrem Erzrivalen Gabriel die für alle betei-
ligten Seiten in zufriedenstellender Weise unlösbare Aufgabe der Energiewende aufzudrü-
cken und ihrer größten parteiinternen Konkurrentin den Feuerstuhl der Verteidigungsministe-
rin zukommen lassen. Weiterhin ist es Merkel auch noch fünftens gelungen, der SPD sowohl
das Wirtschafts- als auch das Arbeitsministerium anzudrehen, so dass der gesamte Streit
zwischen den Vertretern von Kapital und Arbeit parteiintern bei der SPD hängen bleibt.
Schließlich hat sich die Kanzlerin sechstens das neue Thema „Geheimdienste, NSA, etc.“
über einen eigenen Bereich im Kanzleramt gesichert, so dass das SPD-geführte Auswertige
Amt weiter an Bedeutung gegenüber dem Kanzleramt verliert. Dass die CSU Federn lassen
musste, ist nicht nur der Stärke Horst Seehofers geschuldet, der ausschließlich an den
langfristigen Machterhalt in Bayern denkt, sondern, siebtens, auch dem Umstand, dass rein
mathematisch die CDU mit der SPD auch ohne die CSU eine Koalition bilden könnte; be-
kanntlich ist die Mathematik ein wesentliches Hilfsmittel für Physiker.
Die ministerielle Situation für den Bau- und Immobilienbereich ist noch etwas un-
übersichtlich, aber nicht hoffnungslos. Es war klar, dass die Mietbremse – wie an dieser Stel-
le schon ausführlich dargelegt – kommen würde, um der SPD die Mieter als potentielle Wäh-
ler zu nehmen und um den Anteil der Eigentumswohnungen zu steigern. Der neue Zuschnitt
Deals Deals Deals
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der Ministerien mit der Bildung eines Infrastrukturministeri-
ums einerseits sowie der Integration des Wohnungs- Bau-
und stadtplanerischen Bereiches in das neue Bundesmi-
nisterium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicher-
heit andererseits verspricht aber auch Chancen. Schließ-
lich vertreten wir Immobilienmenschen nicht den Bereich
Infrastruktur, sondern die gebaute Umwelt. Wir vertreten
kein öffentliches Gut wie es Infrastruktur gemeinhin ist,
sondern ein privates, für das intelligente Rahmenbedin-
gungen weiter entwickelt werden müssen. Auch die Per-
son der neuen Ministerin, Barbara Hendricks, lässt hof-
fen. Schließlich hat sie schon als Finanzstaatssekretärin
unter Peer Steinbrück lange vor der freien und ehemals
gemeinnützigen Wohnungswirtschaft die Bedeutung von
Real Estate Investment Truts (REITs) erkannt und kon-
struktiv begleitet. Entscheidend wird sein, dass das neue
Ministerium wirklich ein solches neues Ministerium wird
und nicht das alte BMU mit untergeordneter Immobilien-
wirtschaft: Deutschland mag gebaut sein, aber wir müssen
unsere gebaute Umwelt den neuen Anforderungen aus
Demographie, Energiewende und insbesondere differen-
zierter Nachfrageentwicklung und weiter zunehmender
Verstädterung anpassen. Und dies können wir marktwirt-
schaftlich umsetzen oder gar nicht. Wir brauchen hierzu
eine ministerielle Führung, wie sie in hervorragender
Weise von einer Sozialdemokratin mit ordnungspoliti-
schem Sachverstand geleistet werden kann. Der Seehei-
mer Kreis lässt grüßen. Und: Ich schließe mich der fehlen-
den Nachrufe nach unserem ehemaligen zuständigen Mi-
nister gerne an… □
Asiatische Immobilienaktien
Schroder Property sieht asiatische
Werte als Gewinner 2014
Schroder Property rechnet mit einer Wachstumserho-
lung in der zweiten Jahreshälfte, die sich bereits zu
Beginn des kommenden Jahres in steigenden Kursen
für Immobilienaktien niederschlagen dürfte. Insgesamt
könne der Sektor gewinnen, wenn sich Inflations-
druck bemerkbar machen sollte.
Asiatische Immobilienaktien könnten mit Gesamt-
renditen von 12 bis 15% inklusive Dividendenrenditen von
zwei bis drei Prozent im nächsten Jahr die großen Gewin-
ner unter den Immobilienaktien sein. In den USA rechnet
der Experte für gelistete Immobilienwerte mit Gesamtrendi-
ten von 8 bis 10% inklusive Dividendenrenditen von rund
drei Prozent. „Für australische Dividendenrenditen rechnet
Schroder mit bis zu sechs Prozent. Für die sich relativ
schwach entwickelnde Region Europa sieht Schroder eher
sieben Prozent Gesamtrendite, einschließlich einer Divi-
dendenrendite von rund vier Prozent.
Hongkong zähle derzeit zu einem der am günstigs-
ten bewerteten Märkte. Zwar gäbe es durch Regulierungs-
maßnahmen bei hochpreisigen Wohnimmobilien eine Ab-
kühlung, aber für Wohnimmobilien der mittleren und unteren
Preisklasse sei die Nachfrage weiterhin hoch. Zudem wür-
den derzeit praktisch keine neuen Immobilien angeboten.
Für Immobilienaktien aus der Region rechnet Schroder mit
Renditen von bis zu 15%. Singapur sei während des Abver-
kaufs der Schwellenländer zu Beginn diesen Jahres mit ab-
gestraft worden. Daraus resultiere jetzt ein Abschlag zum
Nettoinventarwert (NAV) von bis zu 40%. Das liege weit
über dem Doppelten des historischen Durchschnitts und
sollte bei Normalisierung der Bewertung robuste Renditen
generieren. Immobilienaktienanleger sollten den chinesi-
schen Markt in 2014 fest im Auge behalten, da dieser stark
von der Entwicklung des Wirtschaftswachstums abhänge.
Nach einer überraschend starken Entwicklung in 2013 wach-
se der Immobilienmarkt Chinas im nächsten Jahr jedoch
eher moderat. Dagegen rät Schroder zur Vorsicht am japani-
schen Markt. Die sich abschwächende Wirtschaft veranlasse
Japans Vermieter zur Vorsicht. Einige Anleger hätten bereits
begonnen, ihre Investitionen in Immobilienaktiengesellschaf-
ten (J-REITs), die vom Wertpapierkaufprogramm der Regie-
rung profitierten, in andere Teile des Immobilienmarktes
umzuschichten, insbesondere in Bauträger. Künftige Fort-
schritte am Immobilienmarkt seien weiterhin stark vom Er-
folg des Konjunkturprogramm des Ministerpräsidenten Shin-
zo Abe abhängig. (WR) □
Finanzprodukte außerhalb des
Kapitalanlagesetzbuches
Der Inhalt und nicht die Rechtsform
entscheidet über Qualität und Sicherheit!
Univ.-Prof. Dr. Karl-Georg Loritz, Bayreuth,
Steuerberater
Auch nach In-Kraft-Treten des Kapitalanlagegesetzbuches
(KAGB) am 22.7.2013 gibt es Produkte, die diesem Gesetz
nicht unterfallen. Inwieweit dies dem Sinn der europäischen
Vorgaben, insbesondere der AIFM-Richtlinie, entspricht mag
man diskutieren. Tatsache ist, dass die BaFin entsprechen-
de Prospekte genehmigt und selbst in ihrem Anwendungs-
schreiben vom 14.6.2013 einen durchaus relevanten Raum
für Beteiligungsmodelle außerhalb des KAGB belässt (hierzu
Loritz/Uffmann, Wertpapiermitteilungen 2013, S. 2193 ff.).
Interessant ist, dass offenbar statt der früheren Kommandit-
beteiligungen eher Genussrechte und stille Beteiligungen
emittiert werden. Kommanditbeteiligungen mögen bei vielen
Vertrieben ein deutlich besseres Ansehen als andere Beteili-
gungsformen haben. Sie indizieren aber keine bessere Pro-
duktqualität. Die gesellschafterlichen Mitspracherechte bei
Frankfurt/Paris: Der Ge-
schäftsbereich für Immobi-
lienfonds der Deutschen
Asset & Wealth Manage-
ment hat für den offenen
Immobilienfonds grundbe-
sitz europa zwei Immobilien-
Transaktionen abgeschlos-
sen: In Frankfurt erwarb der
Fonds das Gebäude
„WestendDuo“ für rd. 240
Mio. Euro von CBRE Global
Investors. Das 2006 erbaute
Gebäude besteht aus einem
Doppelturm und bietet rund
30.000 qm Mietfläche auf 26
Etagen. In Paris (Boulogne-
Billancourt) erwarb der Fonds
die Projektentwicklung „In
Situ“ für rd. 104 Mio. Euro
von einem Unternehmen der
Immobiliengesellschaften
Vinci Immobilier und Nexity
Entreprises. Vinci Immobilier
wird nach Fertigstellung Ende
2015 rund 43% der Mietflä-
che von rund 13.500 qm
übernehmen. Für die restli-
chen Flächen gibt es eine
Mietgarantie über drei Jahre.
Berlin: Die Deka Immobilien
GmbH erwirbt für den Be-
stand eines Immobilienspezi-
alfonds das Büro- und Ge-
schäftshaus „Villaggio“ aus
dem Spezialfonds DEFO-
Immobilienfonds 1 von Uni-
on Investment. Das sechs-
geschossige Gebäudeen-
semble mit Restaurant ver-
fügt über eine vermietbare
Fläche von rund 3.500 qm
und ist voll vermietet.
Hauptmieter sind die An-
waltskanzlei LOH Rechtsan-
wälte sowie der Restaurant-
betreiber Soya Cosplay.
Deals Deals Deals
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der Kommanditgesellschaft haben Anlegern in der Praxis nur in seltenen Fällen konkret
genutzt. Spätestens wenn ein Beteiligungsmodell mit stillen Beteiligungen oder Ge-
nussrechten in die Insolvenz gerät, wird freilich die Diskussion über die Sicherheit die-
ser Rechtsformen aufkommen.
Sicherheit einer Kapitalanlage bedeutet bekanntlich die Sicherheit der Rendi-
ten, des eingesetzten Kapitals vor Verlusten und der plangemäßen Kapitalrückzahlung
bzw. des Return of Investment. All das hängt aber nicht von der Rechtsform, sondern
ausschließlich vom „sachlich-materiellen Gehalt“ der Kapitalanlage ab. Ein schlechtes
unternehmerisches Investment wird nicht dadurch besser, dass sich Anleger in der
Rechtsform der Kommanditgesellschaft beteiligen, auch nicht bei Fonds neuer Art un-
ter Geltung des KAGB und aufsichtsrechtlicher Überwachung. Nicht einmal die Beteili-
gung an einer börsennotierten Aktiengesellschaft z.B. bewahrt bekanntlich Anleger vor
dem Verlust ihres Geldes wie die Aktionäre von Arcandor (= Karstadt-Quelle), Gene-
ral Motor und Chrysler in jüngster Zeit erfahren mussten. Mit offenen Immobilienfonds
haben nicht wenige Anleger trotz BaFin-Überwachung zum Teil erhebliches Geld verlo-
ren. Entscheidend ist also stets und auch bei Genussrechten und stillen Beteiligungen
nicht das „äußere Kleid“ = Rechtsform. Auf den „Inhalt“, also auf das strategische
unternehmerische Geschäft, kommt es an!
Noch mit einem weiteren Vorurteil ist aufzuräumen, nämlich mit dem sich hart-
näckig haltenden Gemeinplatz: „Je höher die Rendite, desto höher ist das Risiko einer
Kapitalanlage“ oder hochtrabend formuliert: Risiko und Rendite korrelieren. Diese Aus-
sage ist zwar aus langjährigen Statistiken abgeleitet. Sie stimmt aber nicht bei Beurtei-
lung der Qualität und Sicherheit einer konkreten vorhandenen Kapitalanlage. Inves-
tiert ein Anleger in ein Unternehmen, das Immobilien-Projekte oder Windenergieanla-
gen entwickelt, errichtet oder betreibt, so muss geprüft werden, wie sicher dieses In-
vestment konkret in seiner spezifischen Ausgestaltung ist. Es wird nicht dadurch
sicherer, dass der – ungeachtet, ob als Kommanditist, mittels eines Genussrechts oder
einer stillen Beteiligung investierende - Anleger eine niedrige Rendite bekommt. Umge-
kehrt steigt das Risiko des Anlegers nicht bei hoher Rendite. Oberflächliche Analysten
versteigen sich leider zu dem Satz und Vorurteil: „Wenn das Unternehmen seinen Ka-
pitalgebern angesichts des historischen Zinstiefs 10% Rendite oder mehr gibt, dann
muss es sich um ein risikoreiche Beteiligung handeln.“ Das kann so sein, ist aber nicht
logisch vorgegeben. Entscheidend ist, dass mit dem konkreten Unternehmen und mit
seinem Geschäftsmodell die zugesagte Rendite erwirtschaftet werden kann. Ein Invest-
ment lässt sich mit einer Mineralwasserquelle vergleichen. Aus ihr sprudelt täglich eine
bestimmte Menge Wassers. Dadurch, dass der Eigentümer die Quelle billiger oder
teurer verkauft, ändert sich zwar die Rendite des eingesetzten Kapitals des Käufers,
nicht aber die Menge oder Qualität des Wassers.
Statt sich in pauschalen Aussagen zu ergehen, gilt es präzise die konkreten
Produkte zu analysieren. Neben den unternehmerischen Akteuren, also vor allem den
Managern (beherrschen sie ihr „Geschäft“?), ist oftmals die zeitliche Phase des In-
vestments, etwa bei einem Immobilienprojekt, einer Windkraft- oder Solaranlage, ent-
scheidend. Fließt das Geld zu Beginn des Projekts in das Unternehmen, damit dieses
die Suche nach geeigneten Grundstücken finanziert, auf denen derartige Immobilien
bzw. Anlagen genehmigungsfähig erstellt werden können, so wird das oftmals sehr
risikoreich sein. Wird kein Grundstück gefunden oder gibt es keine Genehmigung für
die Anlage, ist das Geld verloren. Wird hingegen erst investiert, nachdem diese unver-
zichtbaren „Projekt-Vorarbeiten“ geleistet wurden und die Option auf ein Grundstück
mit den erforderlichen Bau-, bzw. bei Windkraft- und Solaranlagen Projektrechten
rechtssicher vorhanden sind, dann ist bei entsprechender rechtlicher Konzeption das
Investment tendenziell als sicher zu betrachten. Bei Immobilien müssen die sicheren
Mieterträge aus langfristigen Verträgen mit bonitätsstarken Mietern oder eine Verkaufs-
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
option vorliegen. Bei Windkraft- und Solaranlagen ist die
Stromabnahme bekanntlich gesetzlich abgesichert. Eine
Investition der Anlegergelder im „richtigen“ Abschnitt der
Projektentwicklungsphase kann also oft deutlich sicherer
sein als eine solche in der Bestandshaltungsphase; diese
beinhaltet so manches Mal bei relativ niedrigen Renditen
angesichts der langfristigen Kapitalbindung den Zeitfaktor
als Unsicherheit. Bei keinem Anlageprodukt dürfen sich
Berater und Anleger die Frage ersparen: Was passiert im
Worst-Case, also in der Insolvenz der Zielunternehmens?
Können z.B. die erworbenen Projektrechte rechtlich wirk-
sam aus der Insolvenzmasse „herausgelöst“ und isoliert
vermarktet werden? Vor allem darf es keine Nachschuss-
pflichten der Anleger geben.
Eine wirtschaftliche und rechtliche Analyse ist
etwas grundsätzlich anderes als eine Prospektprüfung
durch Wirtschaftsprüfer. Diese gilt vorrangig, wenngleich
nicht nur der korrekten Beschreibung des Investments.
Dieses wird aber durch einen noch so guten Prospekt wirt-
schaftlich nicht besser und durch einen schlechten nicht
schlechter. Ein korrekter Prospekt ist selbstverständlich im
Interesse der Anleger zu verlangen. Er ist zugleich auch
„Enthaftungs-Medium“ für Emissionäre und Vertriebe.
Wenn Gerichte nur allzu gern in Anlegerschutzprozessen
ihre Urteile auf Fehler im Prospekt oder bei der Aufklärung
durch den Vertrieb stützen, so hat das einen rein pragmati-
schen Grund. Sie ersparen sich die genaue Analyse des
Produkts (das sie hinsichtlich der wirtschaftlichen Details
oft nicht verstehen).
Es zeigt sich also: Die rechtlichen Rahmenbedin-
gungen haben sich mit dem KAGB geändert. Meine leider
pessimistische Prognose lautet, dass dieses neue Gesetz,
so verfehlt wie es in Teilen konzipiert ist, nicht einmal neu-
erliche Anlagebetrugsfälle verhindern wird. Erst recht wer-
den die ihm unterfallenden Produkte für den Anleger nicht
sicherer oder gar qualitativ besser. Umso mehr brauchen
wir eine seriöse „Analyse- und Diskussions-Kultur“ der
Anlagen- und Anlegersicherheit. Einer solchen sind ober-
flächlichen Ratings und Pauschalbeurteilungen und erst
recht Pauschalurteile abträglich. □
Altona-Mitte könnte für Hamburg
Millionengrab werden
Bahn will 300 Mio. Euro
Jürgen Hoffmann
Das größte Wohnungsbauprojekt Hamburgs – genannt
die Neue Mitte Altona - könnte der Stadt teuer zu ste-
hen kommen. Für das 75 Hektar große Areal, das der
Bahn gehört und auf dem rund 2.400 Wohnungen ge-
baut werden sollen, verlangt Bahn-Chef Rüdiger Grube
rund 300 Millionen Euro. Die Bahn, deren Bahnhof Alto-
na nicht mehr zeitgemäß ist, würde in den nördlich gele-
genen Stadtteil Diebsteich umziehen. Die Planungen für
die Neue Mitte Altona laufen schon seit 2007.
2010 hatte der Senat der Stadt einen Wettbewerb
für ein städtebaulich-landschaftsplanerisches Konzept aus-
gelobt. 2011 wurde der Siegerentwurf zum Masterplan wei-
terentwickelt, ein Jahr später vom Senat beschlossen und
der Bürgerschaft zur Beratung vorgelegt. Verabschiedet wur-
de der Plan endgültig im September 2012. Die Stadt ver-
sucht seither, aufs Tempo zu drücken, denn neuer innerstäd-
tischer Wohnraum wird in Hamburg so dringend benötigt wie
Wasser in einem Pool. Baustart für die ersten Häuser – im
ersten Abschnitt sind 1.600 Wohnungen konzipiert – soll
noch 2014 sein.
Geprägt ist der Entwurf für das neue Quartier durch
einen Drittelmix aus gefördertem und frei finanziertem Wohn-
raum sowie Eigentumswohnungen. So soll eine soziale Mi-
schung erreicht werden und ein, wie es im Masterplan steht,
„lebendiges, vielfältiges Quartier, das allen Menschen offen
steht“, entstehen.
Die Hamburger Bauwirtschaft begrüßt die Pläne für
die Neue Mitte Altona. Kein Wunder, sieht der städtebauliche
Vertrag doch vor, dass 20% der Grundstücke an Baugemein-
schaften vergeben werden. Bauen wollen auch die Aurelis,
die Grundstücksgesellschaft Panta 69, ein Ableger des
Shopping-Center-Konzerns ECE, und Panta 112, eine Fir-
ma, die aus einem Konsortium von ECE, Behrendt Woh-
nungsbau, Fraatz Bauunternehmen und Harmonia Immo-
bilien besteht.
Auch der Altonaer Spar- und Bauverein plant hier
den Neubau von 100 Wohnungen. Den für die Neue Mitte
Altona konzipierten Mix finde man sinnvoll, „weil er dazu
beiträgt, dass Altona für verschiedene Einkommensgruppen
erschwinglich und dadurch bunt und lebendig bleibt“, so Hol-
ger Kowalski, Mitglied des Vorstands der Altonaer Spar-
und Bauverein eG. Deshalb halte man auch die Rolle der
Wohnungsbaugenossenschaften bei anderen, vergleichbar
großen Wohnungsbauprojekte für wichtig. Mit ihren relativ
niedrigen Nutzungsgebühren trügen die Baugenossenschaf-
ten „langfristig dazu bei, das Mietniveau in Hamburg abzufe-
dern“.
Die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften
haben mitgeholfen, das Bündnis für das Wohnen in Ham-
burg, das 2011 verabschiedet wurde, umzusetzen. Kowalski:
„Wir beobachten erfreut, in welchem Umfang Wohnungsbau
seitdem Fahrt aufgenommen hat, auch wenn komplexe Pro-
jekte wie die Neue Mitte Altona von allen Beteiligten viel
Geduld und Durchhaltevermögen verlangen und anspruchs-
volle Konzepte für moderne Formen des Zusammen-
wohnens erfordern."
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25
Die Bahn argumentiert ihre hohe Kaufpreisforde-
rung damit, die Stadt könne das Areal doch kostenneutral
an die Bauträger weiterverkaufen. Dem widersprechen
Fachleute des Senats, die darauf hinweisen, dass das Ge-
biet saniert und erschlossen werden muss. Allein für die
Herrichtung des ersten Bauabschnitts muss Hamburg gut
70 Millionen Euro investieren, von den Bauträgern wurden
jedoch nur etwa 47 Millionen Euro erlöst. □
Neue Mitarbeiter
Unternehmen zu passiv bei Rekrutierung
Thomas Kemmann
Bochum – In der Immobilienwirtschaft rekrutieren viele
Unternehmen nur passiv neue Mitarbeiter, stützen sich
beim Recruiting vornehmlich auf Print- und Web-
Inserate. Wenig setzt die Branche dagegen auf das akti-
ve Recruiting, etwa durch die gezielte Ansprache in Fra-
ge kommender Personen. Dies ergab eine Umfrage zur
Personalrekrutierung, die Masterabsolvent Thomas
Kemmann im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der
EBZ Business School durchgeführt hat.
Thomas Kemmann hatte über 200 renommierte
Immobilienunternehmen aus ganz Deutschland telefonisch
dazu aufgefordert, sich an der Umfrage zu beteiligen. Per-
sonalverantwortliche und Führungskräfte aus mehr als 70
Unternehmen beantworteten schließlich seine Fragen. Er
betont: „Auffällig ist, dass knapp die Hälfte der Unternehmen
ihre Stellen häufig in Printmedien publizieren. Lediglich
14% nutzen dieses Medium nie oder nicht mehr. Demnach
scheint es sich hierbei noch um kein Auslaufmodell zu han-
deln. Beachtliche 56% der Befragten schreiben ihre Füh-
rungsstellen häufig in Internet-Jobportalen aus. Gerade mal
14% greifen auf diese Möglichkeit nicht zurück.“
Eine aktive Personalsuche in sozialen Netzwerken
betrieben dagegen nur 7% der befragten Unternehmen häu-
fig. Auch auf die aktive Ansprache von Kooperationspart-
nern wie z. B. Universitäten oder Fachschulen greifen nur
vereinzelte Unternehmen oft zurück. „Hier wird noch viel zu
wenig getan, so Thomas Kemmann. „Angesichts des zuneh-
menden Wettbewerbs um talentierten Nachwuchs werden
die Immobilienunternehmen verstärkt daran arbeiten müs-
sen, Berufseinsteiger und begabte Nachwuchskräfte früh-
zeitig zu finden, zu fördern und zu binden. Sie müssen aktiv
werden anstatt darauf zu warten, dass ihnen die Bewerber
zufliegen.“ Auch das scheinen die Zahlen zu bestätigen.
Kemmann zitiert aus den Ergebnissen seiner Untersu-
chung: Eindeutige 61% der Befragungsteilnehmer sind der
Meinung, dass ein Fach- und Führungskräftemangel in der
Immobilienwirtschaft herrscht. Weitere 32% stellen
fest, dass zumindest teilweise ein Fach- und Führungs-
kräftemangel vorliegt. Lediglich sieben Prozent verneinen
diese Fragestellung.“
Thomas Kemmann weiter:„Die Idee, vakante Füh-
rungspositionen durch interne Mitarbeiter zu besetzen (80%
tun dies häufig) ist sicherlich nicht zu vernachlässigen, jedoch
macht es oftmals auch Sinn, einen Blick über den Tellerrand
hinaus zu werfen und sich einen Vergleich durch externe
Kandidaten einzuholen. Nicht jede gute Arbeitskraft ist auch
gleichzeitig eine gute Führungskraft."
Thomas Kemmann ist Absolvent der EBZ Business School
und arbeitet als Vorstandsreferent bei der Allbau AG in Es-
sen. Seine Masterarbeit zum Thema "Rekrutierung von Fach-
und Führungskäften in Unternehmen - Eine empirische Unter-
suchung in der Immobilienwirtschaft" wurde mit der Note -
sehr gut- bewertet. □
B-Standorte rücken in den Fokus
der Investoren
Überhitzungstendenzen in den
Großstädten
Offensichtlich manifestiert sich die Prognose, nach der
die B-Standorte in der Wohnimmobilienwirtschaft aus-
sichtsreicher sein könnten als die bisher präferierten
Metropolen. Laut einer Studie von Feri EuroRating Servi-
ces AG liegt der Grund dafür in Überhitzungstendenzen
in den Großstädten. So stiegen die Preise in München,
Hamburg, Berlin und Frankfurt stärker als die Mieten.
Dagegen hätten sich die Mieten in den B-Standorten we-
sentlich höher entwickelt als die Preise. Auch Wüest &
Partner kommt in einer Studie, die sie im Auftrag vom
Vitus Immobilien erstellte, zu dem Ergebnis, dass in die-
sen Städten höhere Renditen erzielbar sind als in den
Top-7-Städten. Dabei sei das Risiko für Bestandshalter
vergleichbar oder sogar geringer.
Wahrend in Frankfurt am Main Renditen von ledig-
lich 5,8% erzielbar sind, liegen sie beispielsweise in Bremen
bei 7,4% und in Leipzig bei 7,7% - bei– bei ähnlich hohem
Risiko, zitieren die Geschäftsführer Sven Graven und Kars-
ten Jungk von Wüest & Partner aus der Studie.
Welche Ankaufskriterien eine Stadt oder Region
erfüllen muss, darüber machte sich Ben Lehrecke, Ge-
schäftsführer bei Vitus, Gedanken. So sei es wichtig vor ei-
nem Ankauf die Entwicklung der Bevölkerung und der Wirt-
schaft zu analysieren sowie das Angebot an Wohnbeständen
zu prüfen. Antworten auf diese Fragen gibt die Studie. In ihr
sind Kennzahlen zum Mietniveau, zur Wohnkostenbe-
lastungs-, Arbeitslosen-, Versorgungs- und Leerstandsquote
veröffentlicht. Weitere Kriterien: historische Bevölkerungs-
und Haushaltsentwicklung. (CW) □
NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 313, 03. KW, 17.01.2014, Seite 26
Zum Jahresende haben die Immobilienexperten von Greif & Contzen-Research ihren
Abschlussbericht zum Kölner Büromarkt 2013 vorgelegt. Das Fazit: Mit einem Büroflä-
chenumsatz von rund 280.000 qm wurden der bereits solide Vorjahreswert um rund 4%
und der Zehnjahresdurchschnitt sogar
um rund 12% übertroffen. Erstmals
seit 2007 ist zudem die Spitzenmiete
gestiegen und liegt nun bei 21,25 Eu-
ro/qm. Auch die Durchschnittsmiete
liegt mit 11,88 Euro auf einem Niveau,
das zuletzt 2007 erreicht wurde. Dies
entspricht einem Anstieg von 4,3%
zum Vorjahr. Die gewichtete Durch-
schnittsmiete beträgt 12,72 Euro.
Mit der Anmietung der Neuen Direktion durch die Europäische Agentur für
Flugsicherheit (EASA, 21.400 qm) und dem Neubau der TÜV Rheinland AG (11.000
qm) gab es 2013 zwei bedeutende
Mietvertragsabschlüsse über 10.000 qm
- neben der Büroabnahme von 8.000 qm
am Rheinufer Nord durch die Bank für
Sozialwirtschaft oder 7.600 qm am
Rheinufer Süd durch Ebner Stolz
Mönning Bachem. Die Leerstandsrate
hat ihren im Jahr 2010 begonnenen
Rückgang fortgesetzt und liegt derzeit
bei 7,4%.
Bei stabilen Spitzenmieten bis zu 120 Euro/qm ist die Nachfrage nach Ladenlokalen in
den 1a-Lagen von Aachen gut, hat aber nur zu sehr wenigen Abschlüssen geführt.
Sieht man von der Groß-Transaktion Kaiserplatz-Galerie ab, ist auch auf dem Invest-
mentmarkt wenig Bewegung festzustellen. Laut Jones Lang LaSalle verhalten sich die
Marktakteure aufgrund der entstehenden Shopping Center-Projekte Aquis Plaza und
Bel Etage abwartend. Zumal sich zunächst Lageverschiebungen abzeichnen, von de-
nen voraussichtlich insbesondere die Top-Lage Adalbertstrasse profitieren wird.
Laut Thomas Heckh, Leiter Einzelhandelsinvestment Köln bei Jones Lang La-
Salle, durchläuft der Einzelhandelsstandort Aachen derzeit einen tiefgreifenden Wan-
del: „Trotz guter Eckdaten stehen die gewachsenen 1a-Lagen unter Druck. Auslöser
hierfür sind die Unklarheiten um die entstehenden Shopping Center. Das entstehende
Aquis Plaza wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Auch bei dem in die Jahre gekom-
menen Parkhaus am Büchel, der geplanten Bel Etage, zeichnet sich keine konfliktfreie
Erschließung des Gewerbe-Ensembles ab. Nachdem die ursprüngliche Planung eines
Hotels ad acta gelegt wurde, ist nun neben dem Einzelhandel eine wohnungswirtschaft-
liche Nutzung vorgesehen. Mit dem Abriss des Parkhauses kann dennoch frühestens
im Frühjahr 2014 begonnen werden. Hinzu kommt, dass die Aachen Arkaden nach wie
vor nicht den erhofften Zuspruch der Bürger finden. Im Gegenteil belegt das Center im
jüngsten Shopping Center Performance Bericht 2013 den letzten Platz unter bundes-
weit 245 untersuchten Centern.“
Kölner Büromarkt: Hoher Flächen-umsatz bei wieder steigenden Mieten
Aachener Einzelhandel: Verunsiche-rung durch neue Shopping Center
Neue Direktion; Quelle: Hochtief
Kranhäuser; Quelle: Greif & Contzen
Kurz berichtet
Neuen REWE Standort am Kölner
Barbarossaplatz
REWE wird voraussichtlich im Frühjahr
2015 mit seinem REWESupermarkt-
Konzept in den Bauhaus-Standort am Sa-
lierring 47-53 einziehen. Als Vollversorger
bietet der REWE-Supermarkt auf rund
2.300 qm Verkaufsfläche das gesamte
Angebotsspektrum eines modernen Super-
marktes. Den Kunden stehen zudem etwa
50 Parkplätze zur Verfügung. Vermieter
der Immobilie ist ein institutioneller Eigen-
tümer. Jones Lang LaSalle hat die Ver-
mietung beratend begleitet und vermittelt.
Mit einem Umsatz von 15,92 Mrd. Euro
(2012), mehr als 90.000 Mitarbeitern und
weit über 3.000 REWE Märkten gehört die
REWE Markt GmbH nach eigener Auskunft
zu den führenden Unternehmen im deut-
schen Lebensmitteleinzelhandel.
Minoritenhof wird neues Bezirksrathaus
Innenstadt
Die Stadt Köln hat in den ersten Januarta-
gen einen Mietvertrag über ca. 4.300 qm
Bürofläche im Minoritenhof, Ludwigstr. 8,
für die Unterbringung des Bezirksrathau-
ses Innenstadt unterschrieben. Die Flä-
chen werden im Frühjahr 2014 bezogen.
Vermieter ist ein deutsches Versorgungs-
werk. Jones Lang LaSalle war bei dieser
Anmietung im Rahmen eines exklusiven
Alleinvermietungsauftrags vermittelnd und
beratend tätig.
Aachen: Landmarken AG kauft Galeria
Kaufhof-Warenhaus
Ein Joint Venture aus zwei institutionellen
Investoren hat die Warenhaus-Immobilie
„Lust for Life“ in der Innenstadtlage
Komphausbadstraße 10 veräußert. Käufe-
rin ist die Landmarken AG. Das Objekt
verfügt über rund 18.500 qm Nutzfläche.
Alleiniger Mieter
ist die Galeria
Kaufhof GmbH,
die das Objekt
mit dem Galeria-
Konzept „Lust for
Life“ nutzt. Jo-
nes Lang LaSal-
le hat die Transaktion beratend begleitet
und vermittelt.
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Aengevelt (4), Aigner Immobilien (15), Allbau (25), Ambrosetti GbR (20), Angermann (5),
Arcandor (23), Arcotel Hotel AG (17,19), Aurelis Real Estate (4,24), Bauhaus (15), Becker
Marine Systems Communications GmbH (6), Behrendt Wohnungsbau (24), Beos AG (20),
berlinovo (19), Bierlinie GmbH (20), BNPPRE (2,4,5,6,21), Bosch (17), Bouwfonds (14),
BPT Group (17), Catella Corporate Finance (5), Catella Property (5,6,8,17,18), Catella Real
Estate (18), CBRE (9,19,20), CBRE Global Investors (23), Chrysler (23), CODIC Immobilien
und Projektentwicklung Beteiligungs-GmbH (5), Colliers (4,15), Comes Real GmbH (20),
Commerz Real (10,21), Commerzbank (4,10), Conject Gruppe (15), Cushman & Wakefield
(4,9), Dänisches Bettenlager (18), Deka (6,17,18,19,20,23), Dentons (20), Deutsche Bahn
(24,25), Deutsche Wohnen (18), Deutschen Asset & Wealth Management (23), DIC Asset
(15), DIP (2), DLA Piper (18), dm (18), Drees & Sommer (15), Ebertz & Partner (7), EBZ
(3,25), ECE (24), fairvesta (9), Fattal Group (19), Feri (25), FMZ Nürnberg GmbH (18),
Fraatz Bauunternehmen (24), Fressnapf (18), Garbe (13), GBW (18), General Motor (23),
Globus (15), Grossmann & Berger (5,6), GSW (18), Hafenspitze mbH & Co. KG (18), Hage-
baumarkt (15), Hannover Leasing (16), Hannover Leasing (6), Harburg-Freudenberger
GmbH (6), Harmonia Immobilien (24), HIH (21), IBM (8), IM Quadrat GmbH (18), Interhyp
AG (21), Internos Global Investors (19), InVision AG (17), IVG (16,17), Jones Lang LaSalle
(2,4,5,6,217,18,19,20), Karstadt-Quelle (23),Kreissparkasse Köln (5), LOH Rechtsanwälte
(23), MAB Development (21), Mayerische Buchhandlung (20), Mercoline GmbH (20), MK
Wohn- und Gewerbebau GmbH (18), Mountain Capital (19), Nexity Entreprises (23), Obi
(21), Pan Klinik (20), Panta (24), Paribus Gruppe (27), Patrizia (15), PCS GmbH (20), Phil-
ips Deutschland (5), Platow (20), PPHE Hotel Group (19), Praktiker AG (21), Prelios (19),
Primark (20), Project Gruppe (10), publity Finanzgruppe (2,8), Real I.S. (10), Rewe (18),
RWE (12),
Savills (5,10,17), Schroder Property (19,22), SEB Asset Management (21), Shell Deutsch-
land (6), Signature Capital (20), sontowski & partner (16), Soya Cosplay (23), Stadtsparkas-
se Düsseldorf (5), Strabag Real Estate (17,19), Telekom (5), TMW Pramerica (19), Union
Investment (19,23), Universal Investment (4), USP Beratung (21), VBG (5), Vinci Immobilier
(23), Vitus (19,25), Walker & Co. Immobilien GmbH (18), Warburg-Henderson (21), Watson,
Farley & Williams (5), West Park Management (21), Wölbern (27), WTM Engineers (5), Wü-
est & Partner (25).
Aigner, Thomas (15); Albersmeier, Heiner (27); Flasbarth, Jochen (21); Graven, Sven (25);
Händl, Dr. Ralf (15); Hauff, Matthias (9,10); Hendricks, Barbara (21,22); Hoppe, Ken (5);
Jäger, Thorsten (10); Jungk, Karsten (25); Kowalski, Holger (24); Lehrecke, Ben (25); Mer-
kel, Angela (21), Mornhart, Marcus (10); Olek, Thomas (2); Pronold, Florian (21); Schönlei-
ter, Patrick (15); Schori, Kurt (27); Schwarzelühr-Sutter, Rita (21); Seehofer, Horst (21);
Steinbrück, Peer (21,22); Winter, Richard (5).
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Uli Rich-ter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries
Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen
Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert
Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)
Wissenschaftliche Partner:
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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns
Impressum
NR. 313 I 3. KW I 17.01.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Inhaltsverzeichnis
Sehr geehrte Damen und Herren!
Alles gut oder was? Ernst & Young vermelden aus ihrer jüngsten Umfrage, dass der deutsche Markt
weiter überwiegend „attraktiv“ bewertet werde, auch wenn die hohen Preise Investoren „zu denken
geben“. Wenn Core zu teuer wird, weicht man eben aus auf B-Lagen mit Entwicklungspotential. Die
Risikobereitschaft sei von 54% im Vorjahr auf 81% gestiegen. Folglich könnte das Transaktionsvolu-
men für Gewerbe- und Wohnimmobilien 2014 auf 47 Mrd. Euro ansteigen. 2013 waren es 44 Mrd. und
damit 23% mehr als im Vorjahr. (BNP Paribas Real Estate und Colliers International errechneten
30,8 bzw. 30,7 Mrd. Euro Investitionsvolumen, ein Plus von 21%). Der Wachstumstrend zieht sich
durch in allen Marktberichten, ob Büros, Wohnungen oder Logistik. Auf die Büromärkte in der Region
wird der Immobilienbrief Ruhr in der nächsten Ausgabe eingehen, wenn alle Zahlen vorliegen. Dass der
Trend kein deutscher Sonderweg zu sein scheint, belegen die Ergebnisse von Jones Lang LaSalle für
die Niederlande, wo der Markt über mehrere Jahre stagnierte oder sich sogar rückläufig entwickelte,
jetzt aber an Fahrt gewonnen hat. 2013 stieg das Anlagevolumen erstmals wieder. In Gewerbeimmobi-
lien seien 4,9 Mrd. Euro direkt investiert worden, ein Plus von mehr als 17% gegenüber 2012. Für
Deutschland rechnet JLL 2014 mit einem BIP-Wachstum von 1,7% nach 0,7% im abgelaufenen Jahr,
die absolute Wirtschaftsleistung liege seit drei Jahren wieder über dem Vor-Krisenniveau. Allerdings sei
die Stabilisierung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in erster Linie mit billigem Geld – „teuer er-
kauft“ worden, so heißt es in einer Stellungnahme, denn vor allem institutionelle Anleger wie Pensions-
kassen und Versicherungen hätten zunehmend Schwierigkeiten, ihre Renditeziele zu erreichen. Eben-
so unter Druck geraten Stiftungen, deren Kapital keine Zinsen mehr abwirft, aus denen die Stiftungszie-
le finanziert werden könnten, auch wenn sie RAG heißen und dafür gebildet worden sind, die sog.
Ewigkeitslasten des Bergbaus zu tragen. Von dem billigen Fremdkapital profitierten hingegen Unterneh-
men mit hohem Fremdkapitalanteil wie die meisten großen Wohnungsgesellschaften. So verwundert es
nicht, dass die Gagfah, noch vor Jahren ein Sorgenkind, in die Gewinnzone zurückgekehrt sei und
Dividenden ausschütte. Noch aber betrage die Leerstandsquote knapp 4,5% und solle weiter gedrückt
werden, um den Cashflow zu verbessern. Vom billigen Geld profitieren aber auch Projektentwickler wie
der Wohnungsspezialist NCC (vgl. Interview mit Thomas Haucke in dieser Ausgabe), dessen Wohn-
raumangebot reißenden Absatz findet.
Noch profitiert die Immobilienwirtschaft von der Politik des billigen Geldes und noch sieht es so
aus, als ob die 25. Immobilienmesse MIPIM, die vom 11. – 14. März die Branche in Cannes versam-
melt, mit neuen Rekorden aufwarten könnte – könnte, falls bis dahin nicht z.B. in den bisherigen Cham-
pions unter den Wachstumsländern Russland, Brasilien und Türkei politische Unwägbarkeiten auch auf
die Wirtschaftsdaten durchschlagen. So hat z.B. die Türkei bereits mit einer rapiden Abwertung der
Währung zu kämpfen, die Wachstumsraten der Wirtschaft gehen zurück und Korruptionsskandale be-
lasten die Bau- und Immobilienwirtschaft. In dem Tempo wie in den vergangenen Jahren wird die Ent-
wicklung zumindest hier allem Anschein nach nicht weiter gehen, wie kritische Töne anlässlich der
jüngsten Tagung des Global Real Estate Institut GRI Turkey in Istanbul vermuten lassen. So könnte die
zentrale Konferenz der MIPIM, die den Blick in die Zukunft wagen will, möglicherweise weniger Optimis-
mus verbreiten, als viele es sich wünschen. Eines allerdings steht fest: der Markt für Logistikimmobilien
wird unaufhaltsam wachsen (vgl. Bericht), auch im Ruhrgebiet. Logistik hat der Messeveranstalter
Reed Midem denn auch wieder auf die Agenda gesetzt. Neu dagegen sollen Gesundheitsimmobilien
thematisiert werden und damit ein Segment, dessen Bedeutung das Memorandum des Instituts Arbeit
und Technik IAT, Gelsenkirchen, unmissverständlich hervorhebt. Das Erfolgsmodell des Sozialstaates
drohe zu kippen, denn es fehle „ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept für gesellschaftlich notwendige
Dienstleistungen, so Josef Hilbert, Direktor des IAT und Leiter des Forschungs-
schwerpunkts Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität.
Nr.: 56 03. KW/17.01.2014
Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Editorial 1
Interview mit Dipl. Ing. Thomas Haucke, Regions-leiter NCC Deutschland
2
Logistik - Potenziale und Standorte
4
Wirtschaftsfaktor Mobilität
8
RAG: Was bleibt ist die Zukunft
9
mfi-Preis: Kunst am Bau 10
Architektur aus dem Ruhrgebiet für die Welt
10
Impressum 12
Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin
Ihr direkter Weg zu uns!
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Interview mit Dipl. Ing. Thomas Haucke, NCC Deutschland GmbH
Als Regionsleiter Rhein-Ruhr mit Sitz in Düsseldorf ist Thomas Haucke verantwortlich für das
Bauträgergeschäft von NCC Deutschland in diesem Bereich.
Frage: Im Mülheimer Stadtteil Dümpten realisiert NCC derzeit 44 Einfamilienhäuser. Ist
das eines Ihrer größeren Projekte in der Region Rhein/Ruhr?
Thomas Haucke: Es ist eines der größten. Wir
haben 2013 allerdings auch eine Mehrfamilien-
haus-Anlage mit insgesamt 98 Wohnungen
in Düsseldorf fertig gestellt und nehmen in
Kürze zwei ähnlich große Projekte bzw. größere
in Angriff.
Frage: Erstellen Sie ausschließlich Einfamili-
enhäuser oder auch Geschosswohnungen?
T.H.: Sowohl als auch. Unser Fokus liegt auf
der Errichtung von Siedlungsbauprojekten
(Doppelhaushälften, Reihenhäuser, arrondierend auch freistehende EFH) und Geschosswoh-
nungsbau (als ETW oder Mietwohnungen; letztere jedoch nicht für den Bestand, sondern als
Paketverkäufe an Investoren).
Frage: Welche Voraussetzungen müssen Standorte erfüllen, damit Sie für NCC interes-
sant sind?
T.H.: Innerhalb der Region Rhein-Ruhr sind wir im Ruhrgebiet, in Düsseldorf und Umgebung
sowie in den Großstädten des Bergischen Landes (Wuppertal, Remscheid, Solingen) aktiv.
Grundsätzlich kommen dabei alle Wohnbaulagen in Frage. Wichtig sind vor allem Infrastruktur-
einrichtungen wie Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Verkehrsanbindung. Es müssen nicht
nur Top-Lagen sein; wir sind auch an einfachen Lagen mit niedrigen Verkaufspreisen interes-
siert, wenn das Potential gut ist. Etwa 10-12 WE müssen jedoch mindestens realisierbar sein,
sonst ist der Standort zu klein für uns. Nach oben hin gibt es keine Grenze, das ist nur eine
Frage der Abschnittsbildung.
Andrej Pomtow ist in den
Vorstand der Fokus Develop-
ment AG, Duisburg, berufen
worden. Zuvor war er bei der
Multi Development Germany
GmbH als Geschäftsführer
tätig. Bei Fokus verantwortet
Pomtow die Bereiche Akquisi-
tion und Projektentwicklung.
Neuer Präsident des Bundes
Deutscher Architekten BDA
ist der Architekt Heiner Far-
wick. Nach dem Studium an
der TU Dortmund gründete er
das Büro farwick + grote Ar-
chitekten in Ahaus und Dort-
mund. Er lehrte an der Hoch-
schule Bochum und an der
Universität Dortmund.
Die GLS Bank hat alle Ge-
schäftsanteile an der Immobi-
lienbewertungsgesellschaft
ImmoWert GmbH von Rödl &
Partner übernommen und
wird sie als Tochtergesell-
schaft der GLS Bank weiter-
führen.
Damit wird das Angebot im
Bereich Immobilien deutlich
erweitert. Alle Mitarbeiter wer-
den übernommen. Die GLS
Bank plant eine Nachhaltig-
keitsbewertung einzuführen
und ergänzende Dienstleistun-
gen rund um die Immobilie
anzubieten.
Personalien
Bochum
NCC Projekt Mülheim Dümpten - zahlreiche verkaufte Häuser, Quelle: NCC
Foto: Escher
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Auch Standorte, wo Abbruch getätigt werden muss, eine Erschließung oder eine Sanie-
rung notwendig sind oder wo erst Planungsrecht zu schaffen ist, sind interessant.
Frage: Plant NCC für jeden Standort individuell oder gibt es Standardkonzepte, die
überall passen?
T.H.: Wir planen die Häuser meist selbst, beim Geschosswohnungsbau auch unter Hinzuzie-
hung externer Architekten. Grundlage der von uns geplanten Baumaßnahmen ist der
„Plattformgedanke“. Jedes Vorhaben wird auf dieser Basis geplant, kalkuliert und gebaut. So
entstehen kostenminimierte und abfallarme, aber jeweils individuelle Lösungen. Jedes Haus
entsteht also auf der gleichen Basis, ist aber individuell geplant.
Frage: NCC Deutschland hat seinen Hauptsitz im brandenburgischen Fürstenwalde. Ist
NCC mehr in den Regionen und weniger in den Metropolen aktiv und was macht die
„Metropole Ruhr“ zum vielversprechenden Markt?
T.H.: Wir sind in Deutschland an den Standorten Berlin, Hamburg, Rhein-Main, Rhein-Neckar,
Düsseldorf, Köln, Leipzig/ Dresden und Ostseeküste präsent. Mit Ausnahme der Ostseeküste,
wo vorwiegend Ferienimmobilien an der Küste und auf den Inseln gebaut werden, sind wir eher
in den Ballungsräumen tätig.
Die Metropole Ruhr als einer unserer wichtigsten Märkte ist natürlich vor allem durch
ihre hohe Bevölkerungszahl und die niedrige Eigentumsquote interessant. Z. Zt. realisieren wir
allein hier 8 Projekte, 3-4 weitere sind in der Vorbereitung, insgesamt 6 sind bereits abge-
schlossen. Wir sind hier mit diesen Bauvorhaben sehr erfolgreich und teilen die z. T. negativen
Prognosen für die zukünftige Entwicklung nicht immer.
Frage: Wie schätzen Sie die Preisentwicklung für Wohneigentum in deutschen
Regionen ein?
T.H.: Die langsame Erholung nach einer langen Phase mit einem relativen Preisstillstand von
1996-2011geht weiter. Durch die Unterversorgung mit Neubauwohnungen in diesem Zeitraum
ist eine große Nachfrage entstanden. In absoluten Toplagen deutscher Metropolen wird es zu
kräftigen Preissteigerungen kommen. In den Segmenten von mittleren Wohnlagen wird die
moderate Preissteigerung der letzten beiden Jahre fortgeführt werden.
COMFORT vermittelte an
Vodafone einen neuen Flag-
ship-Store auf 230 qm im
SinnLeffers-Kaufhaus. Ver-
mieter ist die CENTRUM-
Gruppe. Nach der umfangrei-
chen Modernisierung des Ge-
bäudes zum Jahreswechsel
wird Vodafone voraussichtlich
im Frühjahr 2014 den neuen
Standort mit eröffnen.
Die Deutsche Annington
Immobilien beabsichtigt nach
Medieninformationen den
Kauf von Vitus Immobilien.
Als möglichen Marktwert von
Vitus mit rd. 30.000 Wohnun-
gen werden 1,3 Mrd. Euro
genannt. Round Hill hatte
Vitus 2007 mit einem Investo-
ren-Konsortium für rd. 1,6
Mrd. Euro erworben, der Ver-
käufer Blackstone behielt
einen Minderheitenanteil.
Bochum
Wir entwickeln Potenziale.
Zauberberg*
Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.
aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel. +49 203 709028-0Fax +49 203 709028-19info@aurelis-real-estate.dewww.aurelis-real-estate.de
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Es wird weiter den Trend in die Städte und zu kleineren Wohnungen geben, vor allem,
wenn die Zinsen signifikant steigen sollten. Dies wird auch für das jeweilige direkte Umland
Preisanstiege nach sich ziehen.
Frage: Vor kurzem hat NCC Deutschland den schwedischen Unternehmerpreis in der
Kategorie „Großunternehmen“ verliehen bekommen. Wofür wird dieser Preis verliehen
und welche Bedeutung hat dieser in Deutschland wohl eher unbekannte Preis für Ihr
Unternehmen?
T.H.: Der schwedische Unternehmenspreis wird jährlich für besondere, innovative Leistungen
verliehen. Dieser Preis hat für den Heimatmarkt in Schweden eine große Bedeutung. In den
vergangenen Jahren haben in dieser Kategorie Großunternehmen wie Ikea, Sandvik und
H&M den Preis erhalten. Es ist ein Qualitätssiegel, in diesen Kreis von Unternehmen aufge-
nommen zu werden. NCC hat diesen Preis mit der Begründung bekommen, dass es außerge-
wöhnlich ist, dass eine deutsche Tochtergesellschaft eines schwedischen Konzerns zum ak-
tivsten Projektentwickler im Wohnungsbau in Deutschland geworden ist.
Diese Auszeichnung freut uns sehr und motiviert uns für die Zukunft.
Frage: Anlässlich der Preisverleihung hat sich Nils Olov Boback, Geschäftsführer der
NCC Deutschland, dafür ausgesprochen, den Dialog zwischen Deutschland und Schwe-
den zu intensivieren. Anregungen aus Schweden wurden und werden hier gerne aufge-
nommen. Aber welche Ideen aus Deutschland könnten für Schweden interessant sein?
T.H.: Sehr interessant für die schwedische Regierung sind die in Deutschland fortschrittlichen
Plan- und Baurechtverfahren. Der schwedische Wohnungsbauminister Stefan Attefall besuch-
te NCC in Deutschland in diesem Jahr zu dem Thema.
In Deutschland hat sich zudem das konsequente Festhalten an unseren strukturierten
Prozessen und dem Plattformgedanken bewährt. Dieses sehr erfolgreiche Modell wird
in Schweden mit Interesse beobachtet und könnte auch als Vorbild in den skandinavischen
Ländern dienen.
Logistik – Potenziale und Standorte
Die Studie über Logistikimmobilien des Fraunhofer Instituts erhärtet die Bedeutung des Sek-
tors für das westliche und östliche Ruhrgebiet. Als eine der wichtigsten Logistik-Regionen
Deutschlands dürfte die Metropole Ruhr von den guten Aussichten für 2014 profitieren.
Mit einem Investment von rund 2,2 Mrd. Euro im abgelaufenen Jahr 2013 hat sich nach
Angaben von CBRE das kontinuierliche Marktwachstum seit 2009 mit einer Steigerung von
300 Mio. Euro gegenüber 2012 fortgesetzt. Damit habe sich der Sektor mit einem Anteil von
7,1% am Gesamtinvestitionsvolumen als drittstärkste gewerbliche Immobilienanlageklasse
etabliert, so Kai F. Oulds, Head of Logistics Investment bei CBRE Deutschland. Besonders
beliebt mit einem Anteil von über zwei Dritteln waren Distributionshallen, vorzugsweise in mo-
derner Ausführung und mit hoher Drittverwendungsfähigkeit innerhalb oder in Umgebung der
klassischen, deutschen Logistikhubs. Auch stieg der Anteil ausländischer Investments auf
49%, z.T. über Kooperationen mit am deutschen Markt eingeführten Immobiliengesellschaften
und Projektentwicklern. Für Objekte in hoch-frequentierten Lagen mit moderner Ausstattungs-
qualität und sehr guter Mieterbonität würden gegenwärtig Ankaufsfaktoren bis zum 15-fachen
registriert. Angesichts des steigenden Drucks auf das verfügbare Angebot sank die Nettoan-
fangsrendite auf 6,25%. Angesichts der gesamtwirtschaftlichen Prognosen für 2014 „erscheint
daher am Markt für Lager- und Logistikimmobilien eine Investitionsdynamik auf Vorjahresni-
veau nicht unrealistisch."
Den aktuellen Stellenwert von Logistikimmobilien erhärtet eine Umfrage der Georg
Consulting bei Projektentwicklern in Deutschland. Demnach weniger Unternehmen in der Zu-
kunft auf die klassischen Sektoren Büro und Handel als 2013 und sogar bei Wohnungen wird
Der Projektsteuerer Drees &
Sommer eröffnete den dritten
Standort in NRW im Haren-
berg City Center. Eigentümer
ist JP Morgan. Die Niederlas-
sungsleiterin Nadin Bozorgza-
deh und das fünfköpfige Team
betreuen derzeit zwölf Projekte
in Dortmund, Bochum und Lem-
go.
CUBION vermittelte einen
langfristigen Mietvertrag über
rund 850 qm Bürofläche am
Heiliger Weg 74-80 an einen
Bedarfsträger der öffentlichen
Hand. Das Objekt gehört zu
einem Immobilienfonds für
institutionelle Investoren.
Grand City Properties hat
den Kauf eines Immobilien-
portfolios mit etwa 4.000
Wohn- u. Gewerbeeinheiten
für rd. 200 Mio. Euro abge-
schlossen. Die renovierunsbe-
dürftigen Objekte befinden
sich hauptsächlich in Berlin
und NRW. Derzeit verhandelt
Grand City über weitere Käufe
wiederum in der Größenord-
nung von 200 Mio. Euro.
Das größte Telekom-Service-
Center Deutschlands ist mit
Fertigstellung an einen inter-
nationalen Investor verkauft
worden. CODIC und CATEL-
LA haben die Projektentwick-
lung realisiert. Die Telekom
wird Hauptmieter des 5-
geschossigen Gebäudes mit
ca. 17.800 qm Nutzfläche
sowie ca. 493 Stellplätzen.
Dortmund
Düsseldorf
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
mit sinkender Nachfrage gerechnet, wenn auch auf hohem Niveau. Anders bei Logistikimmobi-
lien, für die 42% mit künftig verstärkter Nachfrage rechnen gegenüber nur 14%, die die aktuelle
Nachfrage höher einschätzen.
Eine gemeinsam mit BulwienGesa erstellte aktuelle Studie der BEOS AG beziffert die durch-
schnittliche Nettoanfangsrendite mit 7%. Aber für Gewerbeparks mit einem hohen Büroanteil
seien wegen des höheren Risikos auch Nettoanfangsrenditen von gut 9% realisierbar. Für die
Objektkategorie der sog. „Transformationsimmobilien“ hingegen – die bei CBRE keine beson-
dere Erwähnung finden – stellen die Analysten zwar ein ähnlich niedriges Risiko wie für moder-
ne Logistikobjekte fest und dennoch durchschnittliche Nettoanfangsrenditen von 8,5%. „Dies ist
darauf zurückzuführen, dass die Konkurrenz der Investoren um moderne Logistikobjekte sehr
hoch ist und dies kaufpreistreibend wirkt“, sagt Steffen Uttich, Leiter Fondsmanagement der
BEOS AG. Transformationsimmobilien hingegen, oft ehemalige Produktionsstandorte mit
gewachsener Gebäudestruktur, erfordern ein besonderes Knowhow, das Investoren nicht
immer mitbringen.
Deka Immobilien hat für rund
100 Mio. Euro zwei voll ver-
mietete Bürogebäude mit
rund 21.400 qm Mietfläche
und 263 Tiefgaragenstellplät-
zen aus dem Gesamten-
semble „Hafenspitze Düssel-
dorf“ erworben. Sie gehen in
das Liegenschaftsvermögen
des Offenen Immobilien-
Publikumsfonds Deka-
ImmobilienGlobal über. Ver-
käufer ist die Projektgesell-
schaft Hafenspitze mbH &
Co. KG.
LEG Immobilien hat Ende
2013 ein weiteres Portfolio mit
537 Wohneinheiten in NRW
gekauft. Bei einer jährlichen
Kaltmiete von 2,2 Mio. Euro
lag der Kaufpreis inklusive
Nebenkosten bei 26,1 Mio.
Euro, so dass sich eine FFO-
Rendite von gut 8% ergibt.
Der Leerstand des Portfolios
wird mit 0,4% angegeben. Der
Erwerb eines weiteren Portfo-
lios mit 2.000 Einheiten ist in
Vorbereitung.
Die israelischen Investoren
Ashtrom Properties und
Harel Insurance Invest-
ments and Financial Servi-
ces haben den "Büropark an
der Düssel" von OCM Ger-
man Real Estate Holding zu
90% für 62 Mio. Euro über-
nommen. Die vermietbare
Fläche beträgt 27.310 qm,
Hauptmieter ist eine Tochter-
firma des Bankhauses HSBC.
Düsseldorf
Rendite und Risiko nach Unternehmensimmobilienkategorien (Quelle: BulwienGesa)
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Detailschärfer als solche Marktstudien untersucht die Fraunhofer Arbeitsgruppe für
Supply Chain Services SCS seit einigen Jahren Logistikimmobilien und publiziert die Ergeb-
nisse jeweils fortgeschrieben in zweijährigem Rhythmus, zuletzt Ende 2013 für die deutsch-
sprachigen Länder und erstmalig auch für Belgien und die Niederlande. Ziel ist es, die Basis für
verlässlichere Einschätzungen zu erarbeiten in der Kombination zweier eher intransparenter
Wirtschaftszweige, der Immobilienwirtschaft und der Logistik. Dabei wird sowohl flächende-
ckend vorgegangen, also nicht nur die Ballungsräume in Betracht gezogen, als auch differen-
ziert nach Art der Immobilien und deren Kontext im wirtschaftlich-industriellen Zusammenhang,
denn die „Supply Chain Services“ spielen in fast allen Branchen eine Rolle, von der Schwerin-
dustrie bis zum Einzelhandel. Fünf verschiedene Typen von Logistikstandorten wurden defi-
niert: Industrielle Logistik, Netzwerk-Logistik, Zentrale Logistikstandorte, Ballungsraum-
Standorte und Gateway-Standorte. Befragt nach Lage, Verkehrsnetzen und modalen Möglich-
keiten (Straße, Schiene, Wasser- und Luftwege), nach Flächen- und Personalverfügbarkeit,
nach Kaufkraft und Grundstückspreisen ergab sich daraus eine Karte der „Logistikintensivität“
nach heutigem Stand, grenzüberschreitend territorial aufgeschlüsselt nach den europäischen
NUTS-3 Gebieten, was in Deutschland etwa der Ebene von Landkreisen entspricht. Fünf Stu-
fen von „maximal durchschnittlich“ bis „hervorragend“ lassen erkennen, wo sich Logistikimmo-
bilien häufen. Eine zweite, z.T. davon abweichende Karte, lässt die „Logistikattraktivität“ erken-
nen mit Hervorhebung der Regionen mit besonders guten Rahmenbedingungen für entspre-
chende Ansiedlungen. Dass Rheinschiene und Ruhrgebiet hohe Attraktivität aufweisen, nimmt
nicht Wunder. „Hervorragend“ stehen derzeit aber auch der Raum Ulm oder Hannover da, die
Region südlich von Kassel oder Saarbrücken. In NRW zählen die Kölner Bucht und das östli-
che Ruhrgebiet zu den „Klassikern“ der Logistikregionen. Duisburg und der Niederrhein sind
neben Hamburg und Rhein-Main aktuell die einzigen „Champions“ in Deutschland gleichrangig
neben den Hafenstandorten Antwerpen und Rotterdam.
Der Betrachtung der Attraktivität wurde dann ein neu entwickelter „Potentialindex“ ge-
genüber gestellt, der neben Flächenverfügbarkeit und Arbeitskräftepotential auch die Neubau-
dynamik, Infrastrukturmaßnahmen und lokales Nachfragepotential - hier Zukunftsbranchen
sowie Bevölkerungsentwicklung - jeweils gewichtet einbeziehen. Die daraus abgeleitete Karte
weist einige Veränderungen gegenüber der Intensitätskarte auf. So werden den Top-Regionen
auch künftig Potentiale für weitere Logistikansiedlungen zugesprochen, jedoch im Osten Bay-
erns, Rheinland-Pfalz und dem Saarland seien keine überdurchschnittlichen Potentiale zu fin-
den. Zudem ergeben sich feinräumige Unterschiede, so etwa für Hamburg, wo der Kreis Har-
burg mit Höchstnote die besseren Voraussetzungen bietet. Eher im Mittelfeld rangiert das
sächsische Dreieck zwischen Erfurt, Leipzig/Halle und Chemnitz ebenso wie der Raum von
Bielefeld bis zur Nordseeküste. Am Oberrhein wird der Raum Offenburg von der Grenzlage zu
Frankreich und der guten Erschließung profitieren.
Im Anhang werden die Top-Logistikregionen noch einmal in detaillierten Standortprofi-
len dargestellt hinsichtlich der Attraktivität, der Intensität und der Potentiale. Der Raum
„Duisburg und Niederrhein“ ist relativ weit gefasst, von Dormagen und Mönchengladbach bis
Borken, Bocholt und Emmerich. Der Duisburger Hafen in seiner Gateway-Funktion bildet den
Kern als Deutschlands „wichtigster Umschlagknoten für Seehafen-Hinterlandverkehre“. Hervor-
gehoben wird die Anzahl der Binnenhäfen und Containerterminals insgesamt in der Region,
der Düsseldorfer Flughafen als einer der wichtigsten deutschen Umschlagsknoten für Luftfracht
und nahe der niederländischen Grenze (in Straelen) das größte Verteilzentrum des Großhan-
dels mit Blumen und Pflanzen. Ein Pluspunkt ist auch das spezifische, breit gefächerte Bil-
dungsangebot. Andererseits sei das Kostenniveau für Miete wie Kaufpreise sowie das Lohn-
und Arbeitskostenniveau relativ hoch. Mit jährlich ca. 220.000 qm Neubautätigkeit zähle der
Niederrhein zu den dynamischsten Regionen in Deutschland. Das hochgerechnete Volumen
für 2013 könne mit ca. 350.000 qm fast wieder das Vorkrisenniveau von 2008 erreichen. Ins-
gesamt wurden 5.501.000 qm erfasst, davon Neubaufläche seit 2008 1.604.800 qm. Weitere
Anstrengungen beim Ausbau der Infrastruktur seien erforderlich, um den Ansprüchen zu genü-
gen. [vgl. hierzu den Bericht von der 6. Verkehrsfachtagung in dieser Ausgabe]
Die InVision Software AG hat
das Bürogebäude "Maki Soli-
taire", Speditionsstr. 5, mit ca.
2.000 qm Fläche auf acht Eta-
gen gekauft. Verkäufer ist die
italienische Modegruppe Six-
ty. Beratend waren Catella
und Savills tätig. InVision
Software ist bislang in der
Halskestr. 38 in Ratingen
ansässig.
Die Timag AG aus Liechten-
stein plant auf einem Teil des
früheren Kaufring-Geländes
in der Wanheimerstr. 62 den
Bürohausneubau "The Q+"
mit rd. 9.600 qm BGF bzw.
8.800 qm Mietfläche. Fertig-
stellung Ende 2014. Die Ver-
marktung der Büroflächen
übernimmt Aengevelt.
BNP Paribas Real Estate
mietet am Seestern im Büro-
und Geschäftshaus Green
Yards für seine Holding sowie
für die Düsseldorfer Property
Management Niederlassung
30.000 qm Fläche im Nach-
bargebäude des bisherigen
Standorts. Dort ist BNPPRE
seit 35 Jahren ansässig. Der
Umzug ist für Sommer 2014
geplant. Das Objekt Baujahr
1997 im Besitz von iii Interna-
tionales Immobilien-Institut
GmbH und im Asset Manage-
ment der GE Real Estate ver-
fügt über eine Gesamtfläche
von 19.000 qm auf sieben
Stockwerken. Es wurde bisher
von Ericsson genutzt und
wird derzeit revitalisiert.
Düsseldorf
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Das östliche Ruhrgebiet um Dortmund einschließlich Gelsenkirchen, Recklinghausen,
Bochum und Wuppertal bis Hamm und Werl zähle wegen der Bevölkerungsdichte zu den att-
raktivsten zu versorgenden Ballungsräumen neben Brüssel und Wien, heißt es im Kurzprofil.
Entsprechend ist die Nutzerbranche Einzelhandel überproportional hoch vertreten. Positive
Wirkung habe das „lastmile Logistik Netzwerk“ gezeigt wie auch der Dortmunder „Masterplan
Wirtschaftsflächen“, der eine Reihe von großflächigen Standorten neu verfügbar mache. Den-
noch habe sich die Neubautätigkeit auf vergleichsweise niedrigem Niveau von unter 50.000 qm
stabilisiert. Dem immer noch bestehenden Imageproblem stehen günstigere Flächenpreise
gegenüber und im NRW-Vergleich niedrigere Lohn- und Arbeitskosten. Als weiteres gewichti-
ges Pfund wird Dortmund als herausragender Standort der Logistikforschung hervorgehoben.
Der Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Logistikimmobilienmärkte reflektiert
die Veränderungen im Handelsgeschehen mit E-Commerce, aber auch z.B. der Ankündigung
von DHL, ein Netz automatisierter Paketzentren in innerstädtischen Lagen errichten zu wollen,
um die Auslieferfristen noch einmal zu verkürzen. Das wird auf Konkurrenten entsprechend
Druck ausüben. Eine entscheidende Frage wird die Flächenverfügbarkeit darstellen, da
systembedingt das höchste Nachfragepotential auf die kleinste Flächenverfügbarkeit trifft.
Auch biete das Ausweichen in weiter entferntes Umland wegen der Zusatzkosten nur begrenzt
Alternativen.
Die Lösung wird in den meisten Fällen verstärkt in Kooperationen auch zwischen
Standorten und Dienstleistern liegen und in der Aktivierung von Bestandsflächen und
Bestandsimmobilien. Damit werden unweigerlich die Gesamtkosten einer Ansiedlung stei-
gen, es öffnen sich aber auch neue Chancen für gezielte Flächenvermarktung, eine speziali-
sierte Projektentwicklung und kompetentes Management. Die o.g. BEOS Studie kommt mit
dem Hinweis auf die Attraktivität von „Transformationsimmobilien“ zu demselben Ergebnis.
Die IDR Industrieterrains
Düsseldorf-Reisholz AG hat
den Zuschlag für Planung und
Bau der neuen Hauptverwal-
tung des Engineering-
Unternehmens Technip erhal-
ten. Der fünfgeschossige Neu-
bau mit 15.000 qm soll nach
Entwurf von K6 Architekten
an der Theodorstraße direkt
gegenüber des ISS-Dome bis
Ende 2015 realisiert werden.
Savills und Jones Lang La-
Salle waren vermittelnd tätig.
OLSWANG hat Dundee In-
ternational REIT beim Ankauf
einer weiteren Büroimmobilie,
dem Bürokomplex Feldmühle-
platz 1 und 15 / Mönchen-
werther Str. 11, beraten. Die
Immobilie wurde im Rahmen
eines Share Deals für ca.
74,7 Mio. Euro von der
AXA Investment Manager
GmbH erworben.
Fokus Development wird das
Gebäude der früheren Stadt-
bibliothek an der Düsseldorfer
Straße entwickeln, nachdem
Multi Development eine Ab-
sage erteilt hat. Der Rat der
Stadt stimmte einem Verkauf
an Fokus Development für
ein Mindestkaufpreisgebot
von 5,6 Mio. Euro zu. Gemein-
sam mit der Volksbank
Rhein-Ruhr wolle man für ca.
25 Mio. Euro ein Geschäfts-
haus mit rund 6.000 qm Ein-
zelhandelsfläche und 1.500
qm Bürofläche u.a. zur Eigen-
nutzung errichten.
Düsseldorf
Duisburg
Quelle: Fraunhofer Institut
LogistikintensitätPostleitzahlgebiete
gering
überdurchschnittlich
hoch
sehr hoch
durchschnittlich
Infrastruktur-Einrichtungen
See- oder Binnenhafen
Frachtflughafen
GVZ / KV-Terminal
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Wirtschaftsfaktor Mobilität
Mobilität setzt leistungsfähige Infrastrukturen voraus. Die 6. Verkehrsfachtagung „Mobilität
Ruhr“ diskutierte Zukunftsperspektiven und bestehende Hemmnisse.
Was hat Mobilität mit Immobilien zu tun? Letztlich alles, denn Mobilität ermöglicht es,
von A nach B zu kommen. A und B können Wohnhäuser, Geschäfte, Einkaufzentren, Büros,
Produktionsstätten, Lagerhäuser, Warenumschlagplätze u.v.a. mehr sein. Fast immer aber
stehen da Gebäude, die nur dann Profit abwerfen, wenn ihre Nutzungen profitabel sind. Dafür
aber müssen Menschen, Waren und Dienstleistungen irgendwie von A nach B kommen. „Die
Organisation der Mobilität mag künftig virtuell sein, die Mobilität selbst ist am Ende real“, wie es
Landesverkehrsminister Michael Groschek anlässlich der von der Wirtschaftsförderung wmr
mit IHK und Initiativkreis Ruhr veranstalteten 6. Verkehrsfachtagung in Bochum feststellte.
Da passt es ja, dass der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, CSU, außer für
Verkehr auch für „Digitales“ zuständig ist. Intermodalität und die verstärkte Ausnutzung intelli-
genter Vernetzung waren auf der Tagung das vorherrschende Thema. Aber was nützt die
schönste Smartphone-App, die austüftelt, welches Verkehrsmittel einschließlich Fahrrad und
Mietwagen auf welcher Strecke das optimale wäre („moovel“ kann das angeblich u.a. an Rhein
und Ruhr schon), wenn Schnittstellen zwischen den Verkehrsträgern nicht funktionieren, weil
immer noch jede Stadt im Ruhrgebiet ihre eigenen Verkehrsbetriebe werkeln lässt, oder weil im
weit gespannten Logistikverbund nur eine Engstelle nicht passierbar ist. Das ist nur allzu häufig
in der Schifffahrt der Fall, weil Brücken zu niedrig sind oder wenn Frachtschiffe mal wieder an
defekten Schleusen mehrtätige Zwangspausen einlegen müssen. Derzeit gebe es allein über
vierzig Projekte, die durch Bergschäden verursacht seien (davon kann die Bahn ein Lied sin-
gen, Stichwort Hauptbahnhof Essen), hieß es aus Kreisen der Wasserwirtschaft. Dass allein
die Wahrscheinlichkeit solcher Ausfälle manchen Auftraggeber lieber auf den Verkehrsträger
Straße setzen lässt statt auf die umweltfreundlichere und effizientere Binnenschifffahrt, liegt auf
der Hand. Man mag es drehen und wenden, wie man will, intelligente Steuerung ist das Eine,
handfeste und verlässliche Investitionen in Erhalt und Ausbau von Straßen, Schienen- und
Wasserwegen das Andere. D.h. es sind auch mehr öffentliche Gelder notwendig statt der bis-
her vorherrschenden Strategie, die Anlagen „auf Verschleiß“ zu fahren. Nicht umsonst nahm
Groschek eine MAUT mit ins Kalkül unter der allgemeinen Maßgabe, dass eine stärkere Nut-
zungsorientierung und „neue Finanzierungsstrukturen“ erforderlich seien.
Aber es gibt auch Alternativen. Z.B. Vermeiden von Mobilität. Das versucht die Bochu-
mer GLS Bank mit Videokonferenzen und Online-Aktivitäten, wie der Vorstandssprecher Tho-
mas Jorberg berichtete, aber die Bank habe auch Elektromobile zur beruflichen und privaten
Nutzung angeschafft, beteilige sich dazu an einem Forschungsvorhaben der Uni Bochum und
bezahle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die viel reisen müssen, eine Bahncard statt Firmen-
wagen. Firmenfahrräder gibt es sowieso.
Einen wenig beachteten, aber durchaus interessanten Aspekt sprach wiederum Gro-
schek an mit der Idee, Arbeiten, Wohnen und Freizeit wieder stärker zusammen zu bringen.
Das wäre eine Langzeitaufgabe für Städtebau und Raumplanung! Früher mal wohnten die Ar-
beiter direkt neben der Zeche oder der Fabrik und kauften im werkseigenen Konsum ein. Dann
wurde die Luft zu dreckig, man zog um in Wohnsiedlungen und für die Unternehmen wurden
Autobahnanschlüsse und Güterbahnhöfe gebaut, das Dogma hieß jetzt: Trennen der Funktio-
nen. Inzwischen hat sich die Unternehmenslandschaft derart tiefgreifend gewandelt, dass die
Karten neu gemischt werden müssten – aber auch könnten? Gerade im Ruhrgebiet sind die
Strukturen sehr kleinteilig verzettelt. Das belastet den öffentlichen Nahverkehr, belastet die
Straßen auch abseits der Autobahnen, begründet die Knappheit kurzfristig verfügbarer Gewer-
beflächen – und produziert jede Menge vermeidbaren Zusatzverkehr. Allein in verwaisten
Stadtteilzentren andere Funktionen zu etablieren als den Handel, wie Groschek es vorschlug,
wird nicht ausreichen, andererseits entstanden vielfach neue Quartiere auf alten Zechenbra-
chen, wodurch die Gewichtungen sich verschieben. Tatsächlich ist diese Metropolregion so
diffus und dezentral strukturiert, dass Daimler Mobility Services GmbH noch keine Lösung
Die HAMBORNER REIT AG
setzt ihren mit dem Verkauf
kleinerer, verwaltungsintensi-
ver Immobilien in Moers,
Oberhausen und Wuppertal
begonnen Konsolidierungs-
kurs fort und veräußerte ein
Wohn- und Geschäftshauses
in Hannover, Baujahr 1949
und seit 1996 im Bestand von
HAMBORNER. Der Verkaufs-
preis wird mit rd. 5,7 Mio. Eu-
ro angegeben, Käufer ist ein
Fonds der Aachener Grund-
vermögen in Bonn. Gleichzei-
tig wurde ein weiteres Ge-
schäftshaus in Bad Homburg
mit 3.200 qm Mietfläche zu
einer Bruttoanfangsrendite
von 5,47% erworben. Verkäu-
fer ist die Fondsgesellschaft
Aberdeen Asset Manage-
ment Deutschland AG. Ver-
mittelnd war NAI Apollo tätig.
Brockhoff & Partner hat 600
qm Praxisfläche in der Alten-
dorfer Str. 7 an die neuge-
gründete zahnärztliche Ge-
meinschaftspraxis WEST-
STADT.PRAXIS vermittelt.
Die Immobilie gehört zu
einem von IVG Institutional
Funds GmbH gemanagten
Sondervermögen.
BNPPRE vermittelte in der
Kettwiger Str. 2-10 ca. 670 qm
Verkaufsfläche an die däni-
sche Möbelkette Bolia. Rund
300 qm Bürofläche mietete
die schwedische Modekette
H&M. Eigentümer ist ein Im-
mobiliendienstleister.
Duisburg
Essen
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
für ein angepasstes Mobilitätskonzept über „car2go“ gefunden hat. Ein solches stationsunab-
hängiges Carsharing funktioniert in stark zentrierten Großstädten wie Düsseldorf, weil
die abgestellten Autos mit einiger Wahrscheinlichkeit auch am Zielort wieder Kunden finden.
Aber wie sähe das am Rande von Dortmund-Lindenhorst oder Bochum-Günningfeld aus?
Da hilft auch keine App auf dem Smart Phone – es sei denn, es gäbe ein gut getaktetes
und preiswertes Taxi- und Bussystem als Zubringer. Aber in der Hinsicht stehen die Zeichen
in den Kommunen unter Sparzwang eher auf Abbau als auf Ausbau und von einer flexiblen,
multimodalen Ruhr-Verkehrs-Gesellschaft sind wir trotz Verkehrsverbund Ruhr wohl noch
Äonen entfernt.
Erreichbarkeit aber, so die Binsenweisheit, auf die der Unternehmer Hans J. Hesse
verwies, sei keine abstrakte Größe, sondern wichtiger Erfolgsfaktor. Deshalb habe sich
die Hesse GmbH auch an dem Pilotprojekt „Mobil.Pro.Fit“ beteiligt. Bisher konnten allerdings
nur wenige Mitarbeiter zum Umsteigen aus dem eigenen Auto bewegt werden, was in einer
Randregion wie Hamm, in der viele aus ländlichen Gegenden anfahren, nicht verwundert.
Denen wird weder die Schnellbahnverbindung RRX, die jetzt endlich in greifbare Nähe rückt,
noch der „Radschnellweg“, der auf ehemaligen Werksbahntrassen entsteht, viel nützen,
anderen schon.
Ein besonders brisantes Thema zwischen Ruhr und Lippe ist die Binnenschifffahrt
bzw. sind die Kanäle und Wasserstraßen und das Absichern von Schnittstellen mit den ande-
ren Verkehrsträgern auf Straße und Schiene. „Das System der Wasserstraßen ist der Garant
für den Industriestandort Deutschland“ (und das Ruhrgebiet im Besonderen), brachte es Die-
ter Lindenblatt auf den Punkt, ehemals zuständig für Logistik bei ThyssenKrupp Steel und
jetzt Deutschlandberater von Port of Antwerp.
Wofür Wasserstraßen sonst noch gut sind in Bezug auf die Wasserbewirtschaftung der gan-
zen Region, das wäre in anderes Thema, das der Immobilienbrief Ruhr zu gegebener Zeit
aufgreifen wird.
Was bleibt ist die Zukunft - (denn was mal war, ist nicht mehr)
RAG Montan Immobilien zieht Bilanz aus Jahrzehnten der Umwandlung alter Bergbauflä-
chen im Ruhrgebiet
Sperrig sind beide, passen in kein Schema und wiegen schwer. So gesehen haben
das Ruhrgebiet in seiner bergbaulichen Prägung und das Buch über die Erfolge der Umwand-
lung von Brachen an rund 40 exemplarisch ausgewählten, ehemaligen Bergbaustandorten
von Kamp-Lintfort und Moers bis Bergkamen und Hamm etwas gemeinsam. Mit 31 cm Höhe
und 40 cm Breite passt das Buch in keinen Bücherschrank und die gut 2,5 kg Gewicht er-
schweren das Herumtragen: Dieses Buch will offen daliegen, weil man sonst die auf dann 80
cm ausgedehnten Breitwandfotos nicht betrachten kann, und damit jeder, der vorbeikommt,
mal drin blättert – und verwundert die Augenbrauen hebt: Was, das alles soll Ruhrgebiet sein,
so viel Grün, so viel Jugend, so viel modernstes Gewerbe, so viel lebendige Kultur?
Der Titel des Buches zitiert das Kunstprojekt „Remotewords“, das Achim Mohné
und Uta Kopp 2009 in der Zeche Lohberg in Dinslaken begannen. In 4,5 m großen
Leuchtbuchstaben schrieben sie den Text „Was bleibt ist die Zukunft“ auf das Dach der
ehemaligen Waschkaue, groß genug für Außerirdische und Google-Earth-Nutzer. So wurde
die Installation ein Zeichen für das „Kreativquartier Lohberg“, das inzwischen vielfältige, auch
temporäre Nutzungen vereint und in mehrfacher Weise mit dem umgebenden Stadtquartier
verbunden ist.
Das Buch gibt mit seinen eindrucksvollen Fotos von Thomas Stachelhaus einen heu-
tigen Status wieder, es will vor allem zeigen, was ist. Die Texte von Rolf Kiesendahl und
Hartmut Kowsky-Kawelke liefern die Sachinformationen zur bergbaulichen Geschichte und
den Maßnahmen und Ansiedlungen, nachdem die letzte Schicht gefahren war. Ein Glossar im
Der Malteser Hilfsdienst e.V.
(Diözese Essen) mietete rund
213 qm Bürofläche in dem in
Privatbesitz befindlichen Ob-
jekt Maxstr. 64, das somit mit
ca. 1.400 qm Nutzfläche voll
vermietet ist. Vermittelnd war
Brockhoff & Partner tätig.
Weitere Mieter sind die Hein-
rich Schmid Systemhaus
GmbH & Co. KG sowie eine
Werbeagentur.
Die Ev. Kirche im Rheinland
hat gemeinsam mit Investoren
ein innovatives Nutzungs- und
Eigentümerkonzept für die
marode Kreuzeskirche in der
Innenstadt entwickelt. Das
Gebäude wird verkauft, für rd.
drei Mio. Euro saniert und zu
einem multifunktionalen Ver-
anstaltungsraum umgebaut.
Danach wird es vermietet an
die Nutzer, die Ev. Kirchen-
gemeinde Altstadt, das Fo-
rum Kreuzeskirche und
Reinhard Wiesemann vom
Essener Unperfekthaus, der
auch als Investor auftritt.
Das Wohnunternehmen In-
West Partners GmbH hat das
Wohnportfolio "Margaux" zu-
sammen mit institutionellen
Investoren erworben und
übernimmt das Assetmanage-
ment. Der Kaufpreis für die rd.
8.500 Wohnungen aus der
CMBS-Verbriefung Titan Euro-
pe 2006-2 beträgt ,wie am
Freitag berichtet ,268 Mio.
Euro. Die Käufer wurden von
Jones Lang LaSalle und Ols-
wang beraten.
Essen
Hamm
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Anhang und ein Gesamtregister zeugen davon, dass es sich lohnt, auch die Texte zu lesen,
nicht nur die Bilder zu genießen. Was das Buch ausblendet, sind die Fehlschläge und
geplatzten Träume und was es nicht ausdrücklich liefert, ist der Blick hinter die Kulissen,
um verstehen zu können, welche Lernprozesse auf allen Seiten notwendig waren, um
von einer selektiven Flächenvermarktung alten Stils, die unverdauliche Reste hinterließ,
zu einer ganzheitlichen Entwicklung wie in Dinslaken oder komplexen Planungsverfahren
wie in Kamp-Lintfort zu kommen. Die Planungs- und Verfahrensgeschichte wäre ein eigenes
Lehrbuch wert mit offenem Ende, denn die Prozesse sind nicht abgeschlossen, Flächenent-
wicklung bleibt Daueraufgabe auch am Standort „Welterbe Zollverein“, dem Sitz der RAG Mon-
tan Immobilien.
Hans-Peter Noll (Hg.): Was bleibt ist die Zukunft. Das neue Ruhrgebiet. Ellert & Richter Ver-
lag, Hamburg. 216 Seiten, 238 Abb., 36 Euro
Den 9. Preis der mfi AG für Kunst am Bau erhält Olaf Metzel
Seit 2002 vergibt die Essener mfi AG, Projektentwickler und Betreiber von Einkaufszentren,
den einzigen deutschen Preis für Kunst am Bau.
Mit 50.000 Euro hoch dotiert und angesichts der bisherigen Preisträger hoch angesehen
hat sich der im zweijährigen Turnus ausgeschriebene mfi-Preis „Kunst am Bau“ als eine feste
Größe im Kunstgeschehen etabliert. Kennzeichnend dafür die hohe Zahl von 63 Einreichungen
2013. Zugelassen sind nur in Deutschland realisierte und dauerhaft installierte Kunstwerke, die
in enger Beziehung zu dem jeweiligen Bauwerk stehen, erläuterte anlässlich der Preisentschei-
dung die Initiatorin Reydan Weiss, Frau des Gründers und früheren alleinigen Eigentümers
der mfi AG. Als Vertreter des stiftenden Unternehmens gehörte auch Ulrich Wölfer der Jury
an, Chief Development Officer der mfi AG.
Der Preisträger 2013 ist Olaf Metzel. Seine Skulptur „Noch Fragen?“ besteht aus einem
Knäuel wie Zeitungsseiten
bedruckter Aluminiumplat-
ten, das unter der Decke
des Lesesaals der Staats-
bibliothek Unter den Linden
in Berlin hängt und auf sinn-
fällige Weise die Vielschich-
tigkeit der Fragen um Kom-
munikationsmedien, Infor-
mation, Wissensspeicher
und Zeitwert von Wissen
anspricht. Nichts ist ver-
gänglicher als die Nachricht
von gestern, aber auch
kaum etwas aufschlussrei-
cher. Der Lesesaal nach Entwurf von hg merz architekten, Stuttgart und Berlin, ist das neue
Herzstück der traditionsreichen Bibliothek.
Architektur aus dem Ruhrgebiet für die Welt
Eckhard Gerber zum 75. Geburtstag
Eckhard Gerber Architekten zählt heute mit rund 120 Partnern, Mitarbeitern und Mitarbeite-
rinnen zu den größten deutschen freischaffenden Architekturbüros und betreibt Niederlassun-
gen in Hamburg und Berlin. Hauptsitz ist Dortmund und hier der etwas außerhalb im Stadtteil
Kley gelegene Tönnishof, den der aus Thüringen gebürtige Architekt 1979 erwarb und samt
Für die Campus-Neubauten
der Hochschule Ruhr West
nach Entwurf der Arbeitsge-
meinschaft HPP / ASTOC
konnte Richtfest gefeiert wer-
den. Bauherr ist der BLB
NRW. Fertigstellung der Hoch-
schule mit Schwerpunkt in
den sog. MINT-Fächern ist
2015 geplant. Die Architektur-
büros HPP und ASTOC erhiel-
ten 2011 den Generalpla-
nungsauftrag für insgesamt
62.500 qm BGF in mehreren
Einzelgebäuden
CUBION vermittelte einen
langfristigen Mietvertrag über
rd. 1.800 qm Büro- sowie
2.350 qm Lagerfläche im
Gewerbegebiet Alexanderstra-
ße an die Menerga GmbH,
die damit von der Gutenberg-
straße hierher umzieht. Die
Immobilie befindet sich im
Eigentum einer privaten
Grundstücksgesellschaft.
Der Stadtrat hat am 12.12.
den Verkauf städtischer
Grundstücke an McArthur
Glen, Investor des geplanten
Designer-Outlet-Centers
(DOC), beschlossen. Als
Kaufpreis für die gut 7 ha
großen Flächen sind 15 Mio.
Euro vorgesehen. Das 120
Mio. Euro teure Outlet-Center
soll im Endausbau 110
Läden mit 20.000 qm Ver-
kaufsfläche bieten.
Mülheim a.d. Ruhr
Remscheid
mfi Preis Kunst am Bau 2013, Quelle mfi AG
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Gründerzeithaus und Ziegelscheune Schritt für Schritt mit neuen Ergänzungen ausbaute. Aus
Anlass des 75. Geburtstags zeigte das MA:I Museum für Architektur und Ingenieurkunst im
November 2013 im ehemaligen Museum am Ostwall in Dortmund„ Bauten und Projekte aus
über vier Jahrzehnten“, gleichzeitig erschien ein großformatiger Bildband, herausgegeben von
Frank R. Werner, der einen umfassenden Überblick über realisierte Bauwerke und Wettbe-
werbsbeiträge von 1966 bis 2013 gibt. Das Studium an der Technischen Hochschule Braun-
schweig u.a. bei Friedrich Wilhelm Krämer prädestinierte Gerber für große Büro- und Hoch-
schulprojekte sowie andere öffentliche Aufträge. Daneben widmete sich das Büro immer wie-
der dem Wohnungsbau von der frühen Großsiedlung bis zum Doppel-Ferienhaus in den Alpen
oder noch in jüngster Zeit Wohnzeilen in Essen-Kettwig und am Phoenixsee in Dortmund. Das
Gesicht seiner Wahlheimat Dortmund prägte Gerber mit drei Hochpunkten: dem Harenberg
City Center am Bahnhof (1993), dem RWE-Turm (2005) und dem Umbau des U-Turm zum
Kulturzentrum (2012). Gleich daneben hat Kölbl Kruse mit dem Bau eines umfangreichen
Berufsschulzentrums nach seinem Entwurf begonnen.
Mit großer Konsequenz widmete sich Gerber dem Hochschulbau und hier insbesondere
naturwissenschaftlichen Instituten, die er auf neue Weise einzubinden wusste in den Kontext
eines kommunikativen Campus, ob in Leipzig, Würzburg, Frankfurt oder Recklinghausen. Wie
zu Hause auf dem Tönnishof galt es oft auch, Bestandsgebäude zu ergänzen oder in einen
neuen Kontext zu integrieren, so auch bei einem seiner wichtigsten Projekte im Ausland, der
King Fahd Nationalbibliothek in Riad, Saudi Arabien, mit ihrer unverwechselbaren Außenhaut
aus aufgespannten Segeln. Zehn Jahre liegt der Wettbewerbsgewinn zurück, erst jetzt zum
Jahresende 2013 wurde sie fertig gestellt. Angesichts dessen offenbart sich vielleicht eine der
wichtigsten Kompetenzen eines verantwortungsbewussten, guten Architekten: Durchhaltever-
mögen und das Geschick, Ideen und Entwürfe anzupassen, ohne sie zu verfälschen oder gar
in wesentlichen Punkten aufzugeben, auch unter Sparzwang nicht. Ähnliches ließe sich auch
zum U-Turm in Dortmund ausführen, um dessen Finanzierung – und damit auch um das Bau-
programm - heftig und lange gestritten wurde, was die Eröffnung um Jahre hinausschob und
selbst dann war noch lange nicht alles fertig.
Leider verrät der opulent bebilderte Prachtband davon kein Wort, so als ob die größten-
teils sehr umfangreichen Gebäude jeweils innerhalb eines Jahres vom Himmel gefallen wären
nach dem Motto: Der Architekt entwirft, es wird gebaut und fertig ist das Baukunstwerk. So
einfach ist die Realität aber nicht und es stände einer würdigenden Betrachtung von Baukultur
im Jahre 2013 gut an, genau die Momente in den mühsamen Realisierungsprozessen exem-
plarisch herauszustellen, die sich letztlich qualitätssichernd auswirken, egal ob unentschlosse-
ne öffentliche Gremien, eigensinnige Vorstände, marktorientierte Investoren oder kunstverlieb-
te Privatleute als Bauherren auftreten. Da auch ein Ortsverzeichnis fehlt und der Werkkatalog
nur in englisch vorliegt – die Texte sind zweisprachig – ist es zudem ziemlich mühsam, sich
über das Gesamtwerk einen Überblick zu verschaffen. Die kenntnisreichen, aber allein auf
baukünstlerische Aspekte fokussierten Texte von Frank Werner heben mehrfach ab auf das
Phänomen der Transparenz, das die Bauten von Eckhard Gerber auszeichne, weil sie sich in
ihrer Vielschichtigkeit Schritt für Schritt erschließen – eine solche Transparenz sollten Leser
auch von einem Sachbuch erwarten dürfen.
Frank R. Werner (Hg.): Eckhard Gerber Baukunst. Bauten und Projekte 1966-2013. Jovis-
Verlag Berlin 2013. 303 Seiten mit ca. 175 farbigen Abbildungen, 59,95 Euro
Weitere Nachrichten
Düsseldorf: CBRE beziffert den Düsseldorfer Büroflächenumsatz 2013 auf insgesamt 387.700
qm, d.h. knapp 12% mehr als 2012. Dabei machte der Eigennutzeranteil nur rund 5%
aus. Wesentlichen Anteil hatten die Anmietungen des Landes NRW für das Ministerium für
Inneres und Kommunales sowie das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand
und Handwerk.
Die mfi management für im-
mobilien AG unterstützt die
Modemarke Reserved, die zu
dem internationalen Textilun-
ternehmen LPP S.A. gehört,
beim ihrem Markteintritt in
deutsche Einkaufszentren
beginnend in den Reckling-
hausen Arkaden. Dort soll bei
Eröffnung im Herbst die erste
Filiale auf 2.200 qm entstehen.
Die Gesamtmietfläche von
41.700 qm sei bereits zu
80% vermietet. Der zweite
Shop wurde in dem noch im
Bau befindlichen Einkaufs-
zentrum Mönchengladbach
vermietet, wo die rund 42.000
qm Verkaufsfläche derzeit zu
60% vergeben sind. Bei dem
Abschluss habe man von
bestehenden Kontakten des
Mehrheitseigners Unibail
Rodamco mit LPP
profitieren können.
Rreef Investment GmbH
plant lt. Medienberichten die
Übernahme des "Allee-Center"
von Union Investment Real
Estate. Die Immobilie aus
dem Offenen Fonds UniIm-
mo:Deutschland wurde Ende
März 2013 mit 143 Mio. Euro
bewertet.
Remscheid
Recklinghausen
Nr. 56, 03. KW, 17.01.2014
Essen: HOCHTIEF hat im laufenden Umbau des in der HOCHTIEF Solutions AG gebündel-
ten Europa-Geschäfts einen weiteren wichtigen Schritt vollzogen. Die Segmente Building,
Infrastructure und Engineering bilden jetzt jeweils selbstständige Gesellschaften in der Rechts-
form der GmbH wie die bereits bestehende HOCHTIEF PPP Solutions GmbH.
Essen: Nach Angaben der Deutschen Immobilien-Partner (DIP) sind die Büroumsätze in
den 14 wichtigsten deutschen Märkten 2013 um 4% auf 3,34 Mio. qm gefallen. Der Rückgang
war in den Big Seven genauso groß wie in den sieben untersuchten B-Standorten. Dagegen
konnten Essen (+40% auf 115.000 qm) und Magdeburg (+33% auf 20.000 qm) deutliche Zu-
wächse verbuchen.
Essen: Die Erich Brost Stiftung sucht nach internationalen Impulsen für den Wandel an der
Ruhr. Breit angelegte Studien sollen Erfolgskonzepte aus der ganzen Welt für die Transforma-
tion an der Ruhr nutzbar machen. Eine erste vergleicht das Ruhrgebiet mit Wachstumsräumen
in Europa, Asien und Afrika. Mit den Studien wurde das Berliner „IZT - Institut für Zukunfts-
studien und Technologiebewertung“ beauftragt.
Essen: Anlässlich der Baufachmesse DEUBAU (14. - 18.01) wurde der von der Messe Essen
und der Stadt Essen ausgeschriebene DEUBAU-Preis 2014 für junge deutsche Architekten
überreicht. Den Preis erhält Dipl.-Ing. Anne Kaestle, Duplex Architekten AG, Zürich/
Düsseldorf, gemeinsam mit ihrem Büropartner Dipl.-Ing. Dan Schürch, für das Projekt „Mehr
als Wohnen“ in Zürich in Arbeitsgemeinschaft mit Futurafrosch GmbH, Zürich. Besondere
Anerkennungen wurden für den Synagogenplatz in Lviv, Ukraine und das Education Center in
Nyanza, Ruanda vergeben.
Der Fonds Curzon Capital
Partners III von Tristan Ca-
pital Partners hat die Stadt-
galerie erworben. Verkäufer
des im September 2009 er-
öffneten Shoppingcenters mit
17.866 qm Mietfläche sind
der Entwickler Concepta und
die Westdeutsche Immobi-
lienBank. Zum Kaufpreis
wurden keine Angaben ge-
macht. Das Investitionsvolu-
men lag laut früheren Anga-
ben bei rd. 50 Mio. Euro. Die
Frankfurter Kintyre Invest-
ments, die sich mit einem
Minderheitsanteil beteiligt,
wurde vom Käufer mit dem
Assetmanagement beauf-
tragt. Jones Lang LaSalle
beriet den Verkäufer.
Chefredaktion: Dr. Gudrun Escher (V.i.S.d.P.)
Kontakt: gudrunescher @hotmail.com
Herausgeber: Werner Rohmert
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: info@rohmert.de www.rohmert-medien.de
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).
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Witten
Impressum
Firmen, die in der Immobilienbrief Ruhr erwähnt werden: Aachener Grundvermögen (8), Aberdeen (8), Aengevelt (6), Ashtrom Properties (5), Astoc (10), Aurelis Real Estate (3), Axa Invest-ment Manager (7), BDA (2), Beos AG (5,7), Blackstone (3), BLB NRW (10), BNPPRE (1,6,8), Bolia (8), Brockhoff & Partner (8,9), BulwienGesa (5), Catella (4,6), CBRE (4,11), Centrum (3), Codic (4), Colliers International (1), Comfort (3), Concepta (12), Cubion (4,10), Daimler (8), Deka (5), Deutsche Annington (3), DHL (7), DIP (12), Drees & Sommer (4), Dundee International Reit (7), Duplex Architekten AG (12), Eckhard Gerber Architekten (10), Ellert & Richter Verlag (10), Erich Brost Stiftung (12), Ericsson (6), Ernst & Young (1), Ev. Kirche im Rheinland (8), farwick + grote Architekten (2), Fokus Development (2), Fokus Development (7), Fraunhofer Institut (4,6), Futura-frosch GmbH (12), Gagfah (1), GE Real Estate (6), Georg Consulting (4), GLS Bank (2,8), Grand City Properties (4), H&M (4), H&M (8), Hamborner Reit AG (8), Harel Insurance Investments and Financial Services (5), Heinrich Schmid Systemhaus GmbH & Co. KG (9), Hesse GmbH (9), hg merz architekten (10), Hochtief (12), HPP (10), HSBC (5), IAT (1), IDR Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz AG (7), IHK (8), iii Internationales Immobilien-Institut GmbH (6), Ikea (4), ImmoWert GmbH (2), Initiativkreis Ruhr (8), InVision Software AG (6), InWest Partners AG (8), IVG (8), IZT (12), Jones Lang LaSalle (1,7,9,12), Jovis Verlag (11), JP Morgan (4), K6 Architekten (7), Kaufring (6), Kintyre Investments (12), Kölbl Kruse (11), LEG Immobilien (5), LPP S.A. (11), Malteser Hilfsdienst (9), McArthurGlen (10), Menerga GmbH (10), mfi AG (9,10,11), Multi Development (2,7), Nai apollo (8), NCC Deutschland GmbH (1,2,3,4)OCM German Real Estate Holding (5), Olswang (7,9), Port of Antwerp (9), Projektgesellschaft Hafenspitze mbH & Co. KG (5), RAG Montan Immobilien (9), Reed Midem (1), Reserved (11), Rödl & Partner (2), Round Hill (3), Rreef Investment (11), RWE (11), Sandvik (4), Savills (6,7), SinnLeffers (3), Sixty (6), Technip (7), Telekom (4), ThyssenKrupp (9), Timag AG (6), Tristan Capital Partners (12), Unibail Rodamco (11), Union Investment (11), Vitus Immobilien (3), Vodafone (3), Volksbank RheinRuhr (7), Westdeutsche Immobilienbank (12), West-Stadt.Praxis (8), wmr (8).
Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Bozorgzadeh, Nadin (4); Dobrindt, Alexander (8); Farwick, Heiner (2); Groschek, Michael (8); Haucke, Thomas (1,2,3,4); Hesse, Hans J. (9); Jorberg, Thomas (8); Kaestle, Anne (12); Kiesendahl, Rolf (9); Kopp, Uta (9); Kowsky-Kawelke, Hartmut (9); Krämer, Friedrich Wilhelm (11); Lindenblatt, Dieter (9); Metzel, Olaf (10); Mohné, Achim (9); Noll, Hans-Peter (10); Oulds, Kai F. (4); Pomtow, Andrej (2); Schürch, Dan (12); Stachelhaus, Thomas (9); Uttich, Steffen (5); Weiss, Reydan (10); Werner, Frank R. (11); Wiesemann, Reinhard (9); Wölfer, Ulrich (10).
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