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Inhaltsverzeichnis NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, .die laufende „Berliner“ Woche stand unter den Sternen des traditionellen Quo Vadis Kongresses und der Präsentation des Gutachtens der „Immobilienweisen“ (S. 2 ff.). Die Branche ist optimistisch. Die Konjunktur hilft. Die Metropolen profitieren von der zunehmenden Zahl der Büroarbeitsplätze und vom Zuzug. Die Mieten steigen. Bei Wohnen hinkt das Angebot bei weitem der Metropolen-Nachfrage hinter- her. Niedrige Zinsen und die immer größere Schere zwischen Angebot und Nachfrage pushen den Met- ropolen-Boom weiter, meint empirica. Nach meiner 40 Jahre-Immobilien-Erlebenskenntnis ändert das auch die Stimmung in den Nachfrage-Diaspora-Regionen. Die Leute glauben, was in der Zeitung steht. Und schon haben sie in Wuppertal den Eindruck knappen Angebotes. Dann steigen auch da die Mieten - was nach einem Einbruch der Realmieten in den letzten 20 Jahren um über 40% auch notwendig ist. Im Bundesdurchschnitt sind heute die Belastungsmieten noch deutlich geringer als vor 20 oder 40 Jahren. Aber die Mietpreisbremse lässt sich Metropolen-Zuzüglern und allen wählenden Zeitungslesern gut verkaufen, auch wenn 80% des Wohnungsbestandes gar nicht betroffen sind. Staatssekretär Florian Pronold verwies bei der Gutachtens-Überreichung trotz der nach wie vor überwiegend niedrigen Mieten auf die soziale Verantwortung, auf stagnierende Reallöhne und auf steigende Nebenkosten. Da bleibt es wohl politisches Geheimnis, was Vermieter mit den überwiegend staatlich, energiepolitisch oder kommu- nal determinierten Nebenkostensteigerungen zu tun haben. Mietpreisbremsen sind wohl wählerwirksam, billig und viel einfacher, als Kommunen zu bewegen, Bauland auszuweisen - nur helfen tun sie nicht. Bei Büro und Handel entwickelt sich in den Metropolen alles gut. Jetzt geht es mit „B-Ware“ ab ins „Risiko“. Das ist zwar Quatsch, da in Deutschland nichts riskanter ist als „Core“, aber es beschreibt den insgesamt krisenbedingt verzögerten, aber traditionellen Zyklus. Wenn jetzt noch die Sprüche der Erst- Zyklus-Matadore kommen, dass Leerstand Chance und nicht Risiko sei, liegt der Wendepunkt definitiv hinter uns. Rechnen lassen sich viele Investitionen sowieso nur aus Anlageverzweiflung und Währungs- angst, aber nicht mehr mit dem Taschenrechner. Auch der Handel ist jetzt auf dem intellektuellen Stand der End-90er angekommen. Hey, das Internet wirkt sich ja wirklich aus! Mein Gott, in einer reifen Volks- wirtschaft nimmt ja der Anteil des Konsums ab! Wer konnte damit rechnen? Nächste Woche dürfte es in der Fonds-Branche ein großes Wundenlecken geben. Der Sachwertever- band bsi feiert dann sein jährliches Summit. In den letzten Jahren kamen über 1000 Gäste. Der Verband beschwört seit 2009 das endgültige Erreichen des unteren Platzierungs-Wendepunktes. Das wird sich auch diesmal nicht ändern. Es werden wohl nur weniger Leute zuhören. Ein so grauenhaftes Branchen- jahr wie 2013 dürfte es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben haben. Aber jetzt gibt es das erste zuge- lassene Publikumsprodukt. Nur wenige Initiatoren haben bisher überhaupt eine zugelassene KVG. Hier hatte die Hamburger IMMAC-Gruppe mit der HKA Hanseatische KVG in einem Überraschungs- sieg den Vogel vor den regulierungserfahrenen Bankentöchtern abgeschossen. Auch beim ersten Publi- kums-Fonds gewinnt wieder ein Mittelständler, während die Branche noch das BaFin-Befinden abhorcht. Mit Schmunzeln erfuhren wir Mittwoch, dass mit Schreiben vom letzten Freitag der Immobilienfonds „publity Performance Fonds Nr. 7“ als erste Geschlossene Investment KG mit einem Publikumspro- dukt für den Vertrieb genehmigt wurde. Die Transparenz-Philosophie von publity-Chef Thomas Olek zahlt sich aus. Nach dem Olek-Motto „Ein sauber organisierter Mittelständler weiß doch jeden Tag ge- nau, was in den Fonds und dem Unternehmen vorgeht. Warum soll man das nicht veröffentlichen?“ ist er in absolute Transparenz und in die „weiße Welt“ der vollständigen Regulierungsakzeptanz vorgeprescht. Das belohnte die BaFin. Außerdem: Vielleicht stehen die politischen Zeichen doch nicht auf „Vertriebsverbot“. Aber, wie es aussieht, dürfte es unter Vertriebsgesichtspunkten einen trostlosen Sommer geben. Auf die nächsten genehmigten Fonds können wir wohl noch lange Monate warten. Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 Frühjahrsgutachten - gute Ökonomie; Risiko Politik 2 Einzelhandel - Megatrends werden Bedrohung 5 Bulwien - Immoindex seit 2005 auf Wachstumskurs 6 BVI - neuer Rekord bei Assets und Zuflüssen 12 GIF - gute Stimmung auf den Märkten bestätigt 13 Nordics - sexy trotz Risiken 16 Stockholm - Büro-B-Lagen rücken in Fokus (Meyke) 18 F+B: Mitspiegel zeigt positive Entwicklung 20 Hotel: EMEA profitieren von Investorennachfrage 21 BVVG: Kasse machen beim Verkauf des Ostens (KK) 21 IVD: Erschwinglichkeit von Wohneigentum (CW) 22 Impressum 25 Gesetzl. Rente - Ahnungs- losigkeit bei Versteuerung 23 SachsenFonds: Vorzeitige Auflösung in Australien 22 Immobilienbrief Ruhr 26 Immobilienbrief Köln 24 Klima - wie viel Klimaschutz können wir uns leisten? 15 Partner und Sponsoren der heuti- gen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Manage- ment, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fair- vesta, Garbe Group, publity AG, RWE Energiedienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

Der immobilienbrief nr 315

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Immobilienmarkt.

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Page 1: Der immobilienbrief nr 315

Inhaltsverzeichnis

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Sehr geehrte Damen und Herren,

.die laufende „Berliner“ Woche stand unter den Sternen des traditionellen Quo Vadis Kongresses und

der Präsentation des Gutachtens der „Immobilienweisen“ (S. 2 ff.). Die Branche ist optimistisch. Die

Konjunktur hilft. Die Metropolen profitieren von der zunehmenden Zahl der Büroarbeitsplätze und vom

Zuzug. Die Mieten steigen. Bei Wohnen hinkt das Angebot bei weitem der Metropolen-Nachfrage hinter-

her. Niedrige Zinsen und die immer größere Schere zwischen Angebot und Nachfrage pushen den Met-

ropolen-Boom weiter, meint empirica. Nach meiner 40 Jahre-Immobilien-Erlebenskenntnis ändert das

auch die Stimmung in den Nachfrage-Diaspora-Regionen. Die Leute glauben, was in der Zeitung steht.

Und schon haben sie in Wuppertal den Eindruck knappen Angebotes. Dann steigen auch da die Mieten -

was nach einem Einbruch der Realmieten in den letzten 20 Jahren um über 40% auch notwendig ist. Im

Bundesdurchschnitt sind heute die Belastungsmieten noch deutlich geringer als vor 20 oder 40 Jahren.

Aber die Mietpreisbremse lässt sich Metropolen-Zuzüglern und allen wählenden Zeitungslesern gut

verkaufen, auch wenn 80% des Wohnungsbestandes gar nicht betroffen sind. Staatssekretär Florian

Pronold verwies bei der Gutachtens-Überreichung trotz der nach wie vor überwiegend niedrigen Mieten

auf die soziale Verantwortung, auf stagnierende Reallöhne und auf steigende Nebenkosten. Da bleibt es

wohl politisches Geheimnis, was Vermieter mit den überwiegend staatlich, energiepolitisch oder kommu-

nal determinierten Nebenkostensteigerungen zu tun haben. Mietpreisbremsen sind wohl wählerwirksam,

billig und viel einfacher, als Kommunen zu bewegen, Bauland auszuweisen - nur helfen tun sie nicht.

Bei Büro und Handel entwickelt sich in den Metropolen alles gut. Jetzt geht es mit „B-Ware“ ab ins

„Risiko“. Das ist zwar Quatsch, da in Deutschland nichts riskanter ist als „Core“, aber es beschreibt den

insgesamt krisenbedingt verzögerten, aber traditionellen Zyklus. Wenn jetzt noch die Sprüche der Erst-

Zyklus-Matadore kommen, dass Leerstand Chance und nicht Risiko sei, liegt der Wendepunkt definitiv

hinter uns. Rechnen lassen sich viele Investitionen sowieso nur aus Anlageverzweiflung und Währungs-

angst, aber nicht mehr mit dem Taschenrechner. Auch der Handel ist jetzt auf dem intellektuellen Stand

der End-90er angekommen. Hey, das Internet wirkt sich ja wirklich aus! Mein Gott, in einer reifen Volks-

wirtschaft nimmt ja der Anteil des Konsums ab! Wer konnte damit rechnen?

Nächste Woche dürfte es in der Fonds-Branche ein großes Wundenlecken geben. Der Sachwertever-

band bsi feiert dann sein jährliches Summit. In den letzten Jahren kamen über 1000 Gäste. Der Verband

beschwört seit 2009 das endgültige Erreichen des unteren Platzierungs-Wendepunktes. Das wird sich

auch diesmal nicht ändern. Es werden wohl nur weniger Leute zuhören. Ein so grauenhaftes Branchen-

jahr wie 2013 dürfte es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben haben. Aber jetzt gibt es das erste zuge-

lassene Publikumsprodukt. Nur wenige Initiatoren haben bisher überhaupt eine zugelassene KVG.

Hier hatte die Hamburger IMMAC-Gruppe mit der HKA Hanseatische KVG in einem Überraschungs-

sieg den Vogel vor den regulierungserfahrenen Bankentöchtern abgeschossen. Auch beim ersten Publi-

kums-Fonds gewinnt wieder ein Mittelständler, während die Branche noch das BaFin-Befinden abhorcht.

Mit Schmunzeln erfuhren wir Mittwoch, dass mit Schreiben vom letzten Freitag der Immobilienfonds

„publity Performance Fonds Nr. 7“ als erste Geschlossene Investment KG mit einem Publikumspro-

dukt für den Vertrieb genehmigt wurde. Die Transparenz-Philosophie von publity-Chef Thomas Olek

zahlt sich aus. Nach dem Olek-Motto „Ein sauber organisierter Mittelständler weiß doch jeden Tag ge-

nau, was in den Fonds und dem Unternehmen vorgeht. Warum soll man das nicht veröffentlichen?“ ist er

in absolute Transparenz und in die „weiße Welt“ der vollständigen Regulierungsakzeptanz vorgeprescht.

Das belohnte die BaFin. Außerdem: Vielleicht stehen die politischen Zeichen doch nicht

auf „Vertriebsverbot“. Aber, wie es aussieht, dürfte es unter Vertriebsgesichtspunkten

einen trostlosen Sommer geben. Auf die nächsten genehmigten Fonds können wir wohl

noch lange Monate warten.

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1

Frühjahrsgutachten - gute Ökonomie; Risiko Politik

2

Einzelhandel - Megatrends werden Bedrohung

5

Bulwien - Immoindex seit 2005 auf Wachstumskurs

6

BVI - neuer Rekord bei Assets und Zuflüssen

12

GIF - gute Stimmung auf den Märkten bestätigt

13

Nordics - sexy trotz Risiken 16

Stockholm - Büro-B-Lagen rücken in Fokus (Meyke)

18

F+B: Mitspiegel zeigt positive Entwicklung

20

Hotel: EMEA profitieren von Investorennachfrage

21

BVVG: Kasse machen beim Verkauf des Ostens (KK)

21

IVD: Erschwinglichkeit von Wohneigentum (CW)

22

Impressum 25

Gesetzl. Rente - Ahnungs-losigkeit bei Versteuerung

23

SachsenFonds: Vorzeitige Auflösung in Australien

22

Immobilienbrief Ruhr 26

Immobilienbrief Köln 24

Klima - wie viel Klimaschutz können wir uns leisten?

15

Partner und Sponsoren der heuti-

gen Ausgabe: aurelis Real Estate,

Bouwfonds Investment Manage-

ment, Catella Real Estate AG KAG,

Deka Immobilien Investment, E&P

Real Estate GmbH & Co. KG, fair-

vesta, Garbe Group, publity AG,

RWE Energiedienstleitung GmbH,

RA Klumpe, Schröder & Partner

und sontowski & partner gmbh.

Page 2: Der immobilienbrief nr 315

Erlangen: Der Gründer und

langjährige Aufsichtsratsvor-

sitzende der GRR AG,

Klaus-Jürgen Sontowski

(Foto), hat plangemäß nach

Verkauf eines größeren Akti-

enpaketes der sontowski &

partner group an der GRR

AG nicht mehr für den Auf-

sichtsrat der Gesellschaft

kandidiert.

Die son-

towski &

partner

group bleibt

jedoch an

der GRR

AG beteiligt

und hat mit Boris Jordan

einen Vertreter im Aufsichts-

rat. Der Aufsichtsratsvorsitz

wird künftig von Dr. Anton

Wiegers, Vorstand der Pro-

vinzial Rheinland übernom-

men. Die Wechsel im Auf-

sichtsrat und im Vorstand

wurden im Rahmen der lang-

fristigen Überleitungsdauer

mit ruhiger Hand vorbereitet.

Die langjährige stellvertreten-

de Vorstandsvorsitzende

Susanne Klaußner (48)

übernimmt den Vorsitz des

Vorstandgremiums. Der

Mann der ersten Stunde und

beim Auf- und Ausbau der

expansiven Gesellschaft er-

folgreiche CEO, André

Langmann scheidet bei der

GRR AG aus. Das auf Einzel-

handelsimmobilien speziali-

sierte Unternehmen wird sich

stärker auf den Ausbau des

Managements von Vermö-

genswerten für in der Asset

Klasse "Basic Retail" enga-

gierte Institutionelle Investo-

ren konzentrieren.

Frühjahrsgutachten des Rates der Immobilienweisen gibt

Ökonomie gut, Politik wird zum Risiko

Der ZIA, der Zentralverband der Immobilienwirtschaft, überreichte am Dienstag Staats-

sekretär Florian Pronold (SPD, Foto) das Frühjahrsgutachten des Rates der Immobi-

lienweisen. Das Gutachten wird volkswirtschaftlich von Sachverständigenratsmitglied

Professor Lars Feld betreut. Für Büroimmobilien ist Bulwiengesa, für Einzelhandel

GfK und für Wohnimmobilien empirica zuständig. ZIA-

Präsident Andreas Mattner mahnte in seiner Einführung

eine maßvolle Finanz- und Regulierungspolitik in Bezug

auf die Immobilienwirtschaft an. Mit den aktuellen Geset-

zen seien die Immobilienwirtschaft und die Immobilien-

Kapitalanlage genug reguliert. Man müsse zunächst ein-

mal schauen, wie die aktuelle Regulierung, die zur Jah-

resmitte durch das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)

streng verschärft wurde, sich auf die Immobilienwirt-

schaft auswirke. Wichtig für die Konjunktur sei, dass das „Produkt Immobilie“ durch

politische Reglementierung nicht zu teuer werde. Die Immobilie brauche Markt und

keine Regulierung.

Schwerpunkt der Pressekonferenz mit hoher Beteiligung der Publikumspresse waren

naturgemäß die politischen Maßnahmen und hier insbesondere die Mietpreisbremse. Staats-

sekretär Pronold sieht ungeachtet der rationalen Daten der Wissenschaftler, die eindeutig

bestätigten, dass Wohnen nach Inflationierung und Einkommensberücksichtigung heute

billiger ist als vor 20 oder 40 Jahren, einen sozial motivierten Handlungsbedarf der Regie-

rung. Es müsse sichergestellt sein, dass auch untere Einkommensgruppen in angestammten

Quartieren und auch in Metropolen bezahlbaren Wohnraum finden müssten. Die Mietpreis-

bremse sei zunächst einmal nur für die laufende Legislaturperiode eingeführt worden. Die

kommende Regierung könne danach beliebig entscheiden.

Die Wissenschaftler der Wohnungs-Spezialisten von empirica und Immobilien-

scout24 machten ihre Bedenken deutlich. Professor Harald Simons von empirica warnt vor

einem juristischen Monster, dass durch die Begrenzung von Neuvermietungen in Abhängig-

keit von der Miete des Vormietvertrages entstehe. Neben der Informationsproblematik wür-

den gerade private Vermieter sehr oft bestehende, gute Mietverhältnisse auch bei niedrigen

Mieten belassen und sich darauf verlassen, bei einer späteren Neuvermietung die Mieten an

den Markt anpassen zu können. Von juristischen Problemen abgesehen, besteht durch

diese Regelung aus „Der Immobilienbrief“-Sicht die Notwendigkeit, laufende Mietverträge

auch mit benachteiligten Einkommensgruppen regelmäßig an aktuelle Marktmieten anpas-

sen zu müssen.

Die Wohnungs-Neuvertragsmieten sind 2013 in Deutschland im Durchschnitt um 3%

gestiegen. Die Kaufpreise für Wohnungen und Einfamilienhäuser stiegen mit 3,5% bzw.

4,3% ein wenig stärker an als die Mieten. Professor Simons sieht, anders als viele Marktteil-

nehmer, die bereits den Höhepunkt der Preisentwicklung zu erkennen glauben, eher eine

Fortsetzung der Preisentwicklung. Der Preisanstieg sei fundamental durch Auseinanderklaf-

fen von Angebots- und Nachfrageentwicklung begründet. Gerade in den Metropolen konnte

das Wohnungsangebot mit dem Anstieg der Haushaltszahlen nicht mithalten. In Berlin und in

München stiegen die Neuvertragsmieten um 7%.

Die günstigen Zinsen ermöglichen privaten Haushalten, die auf die laufende Belas-

tung achten, Immobilien zu relativ hohen Kaufpreisen zu erwerben. Aus politischer Sicht sei

mit weiteren niedrigen Zinsen zu rechnen. Darüber hinaus seien in den nachgefragten Groß-

Sontowski verlässt Aufsichtsrat der GRR AG

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

Page 3: Der immobilienbrief nr 315

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Page 4: Der immobilienbrief nr 315

städten inzwischen die letzten Leerstandreserven ver-

braucht. München weise nur noch einen Leerstand von

0,5% aus. Auch Berlin liegt mit 2% weit unter üblichen

Fluktuationsreserven. Auf der Marktseite gebe es keine

Begründung, warum der positive Preis- und Miet-Trend

kurzfristig wieder drehen sollte. Michael Kiefer, Immobi-

lienscout24, ergänzte aus dem breiten statistischen Zah-

lenwerk des Immobilienportals als aktuelle Trends, dass

sich die Landflucht weiter fortsetzte und in den Metropo-

len die „Kieze“ verschwinden würden. Sie würden auf-

grund ihrer oft guten Standorte zu Luxusquartieren gentri-

fiziert. In Bezug auf die Mietpreisbremse befürchtet er

eine „Kubanisierung“ des deutschen Wohnungsmarktes.

Auf konkrete Nachfrage bestätigte Simons im Übrigen,

dass die hohe Mietdynamik auf einen kleinen Teil des

Gesamtbestandes begrenzt sei und heute die Mietbelas-

tung für Haushalte geringer sei als vor 20 Jahren. Pronold

sieht die Regierung dennoch in einer Regulierungsverant-

wortung.

Die Gewerbeimmobilienmärkte, über die Platow

zur Jahreswende ausführlich berichtet hat, wurden von

Andreas Schulte, Bulwiengesa, und Manuel Jahn, GfK,

vorgestellt. Die positive Entwicklung der deutschen Wirt-

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

schaft, die auch von Professor Feld bestätigt wurde, begüns-

tige die Entwicklung der Gewerbeimmobilien. Büroimmobi-

lien an den richtigen Standorten profitierten von dem weite-

ren Anstieg der Bürobeschäftigung um 0,76% in 2013. Die

sieben wichtigsten Bürostandorte hatten einen Bürobeschäf-

tigtenanstieg um 1,54%. Bulwiengesa erwartet eine Fortset-

zung des Trends für 2014 um 0,86% im Durchschnitt bzw.

1,61% für die Metropolen. Die Großstädte profitieren weiter-

hin am stärksten vom Zuzug hoch qualifizierter Arbeitsplätze.

Die Risiken für die Gewerbeimmobilienwirtschaft lägen je-

doch vor allem in der heimischen Wirtschaftspolitik. So be-

deute die Einführung des Mindestlohns einen Paradigmen-

wechsel in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. So mahnt

auch Professor Feld, dass die Beschlüsse zur Rentenpolitik

sehr teuer würden. Nachdem es gerade geschafft worden

sein, die Rentenentwicklung demographiefähig zu machen,

sei davon so weit abgewichen worden, dass bereits zum

Ende der Legislaturperiode eine Schieflage der Finanzierung

deutlich würde.

Auf Grund der sich noch verstärkenden General-

trends bestehen für den Einzelhandel trotz konjunkturell gu-

ten Umfeldes Gefahren. Das haben wir im folgenden Artikel

zusammengefasst. (WR) □

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Page 5: Der immobilienbrief nr 315

Sich verstärkende Megatrends bedrohen Einzelhandel

Investitionsstimmung ungebrochen stabil

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Von der einstündigen Pressekonferenz des ZIA zum Gutachten der Immobilienweisen

waren 55 Minuten der Mietpreisbremse gewidmet und nur 5 Minuten dem Einzelhan-

del, monierte Manuel Jahn, GfK, der den Einzelhandelsteil des ursprünglich von der

Immobilien Zeitung ins Leben gerufenen Frühjahrsgutachtens der Immobilienweisen

vorstellte, bei QUO VADIS. Für 2014 wird ein Anstieg der Kaufkraft für Konsum, Miete

oder andere Lebenshaltungskosten um 2,85% prognostiziert. Das Frühjahrsgutachten

geht dennoch von einem Rückgang des Einzelhandelsumsatzes in Verkaufsräumen

um ein Prozent auf 408 Mrd. Euro aus. Zwei vom Autor bereits Ende der 90er Jahre

herausgearbeitete Megatrends erreichen jetzt die Realität und überlagern das an sich

positive ökonomische Umfeld.

Die deutschen Innenstädte definieren sich zu 95% über den Einzelhandel, so Manu-

el Jahn, GfK. Die ökonomische Entwicklung böte gute Voraussetzungen für die Entwicklung

des Einzelhandels. Problematisch sind aber zwei sich dazu noch verstärkende aktuelle

Trends, die der Autor in "Der Platow Brief" zwar bereits Ende der Neunzigerjahre für Sie

herausgearbeitet hat, die aber erst heute den Markt spürbar erreichen.

Zum einen nimmt der Anteil des Konsums inklusive des Versand- und Online-

Handels am Einkommen der Haushalte immer mehr ab. Das ist Bestandteil der Reifung

einer Volkswirtschaft und ein volkswirtschaftlicher Uralt-Trend, den der Handel im Zuge un-

gebremsten Flächenwachstums jedoch immer gedanklich ausgeblendet hat. Dieser Trend

werde sich weiter fortsetzen, erwartet Jahn. Gleichzeitig werde zum ersten Mal in der Ge-

schichte der Umsatz des stationären Einzelhandels sichtbar Anteile an den Online-Handel

verlieren. Bislang sei der Online-Handel zu Lasten des klassischen Versandhandels gegan-

gen. Inzwischen seien erstmals Flächenrückgänge statistisch feststellbar.

Nichtsdestotrotz bleibe der stationäre Handel aber die wichtigste Säule des Einzel-

handels und das Ladengeschäft die wichtigste Anlaufstelle für den Konsumenten, so Jahn.

Der Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien war mit einem Transaktionsvolumen von

rund 8,7 Mrd. Euro 2013 lebhaft. In den großen Einkaufsmetropolen stieg das Transaktions-

volumen im Vergleich zu den B-Städten im ersten Halbjahr dabei überdurchschnittlich an.

Nach dem 3. Quartal konnte eine weitere Steigerung des Transaktionsvolumens von 26%

gegenüber dem Vorjahr ermittelt werden. Unterm Strich sorgte ein solides viertes Ab-

schlussquartal dafür, dass 2013 das Transaktionsvolumen aus dem Vorjahr nahezu wieder

erreicht wurde.

Die Nachfrage nach Core-Objekten bleibt ungebrochen hoch. Die Konzentration der

Investoren liegt weiterhin auf der Spitzen-Assetklasse der Shoppingcenter. In dieser As-

setklasse zeichnete sich das Einzelhandelsimmobilien-Investmentjahr 2013 besonders

durch mehrere Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich aus. Insgesamt wurden

rund 3,6 Mrd. Euro in Shoppingcenter investiert, so dass sich der Anteil am gesamten

Transaktionsvolumen von 33,7% 2012 auf 41,1% 2013 erhöhte. Durch die hohen Core-

Preise gerieten zunehmend Fachmarktzentren in den Blickpunkt. Alle sechs Top-

Einkaufsmetropolen in Deutschland - Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und

Frankfurt am Main - konnten erneut Zuwächse bei den Einzelhandelsumsätzen verbuchen.

Das steigende Interesse von ausländischen Händlern am deutschen Einzelhandelsmarkt hat

auch im letzten Jahr nicht nachgelassen. Die Flächennachfrage übersteigt in allen großen

Einkaufs Städten das Angebot, so dass nahezu überall die Spitzenmieten für 1a-Lagen an-

gezogen haben. □

Leipzig: Der publity Perfor-

mance von Nr. 7 des Leipzi-

ger Unternehmens publity

erhält als erste geschlosse-

ne Publikums-Investment

KG die Vertriebszulassung

durch die BaFin. Der reine

Eigenkapitalfonds soll eine

Größe von 100 Mio. Euro

erreichen und investiert in

deutsche Immobilien aus

Bankverwertung mit der He-

bung von Wertschöpfungs-

potenzialen. Strategie von

publity ist dabei die völlige

Transparenz.

Der Vorstandsvorsitzende

Thomas Olek (Foto) fasst

die Transparenz-Strategie

der publity AG in der neuen

regulierten Welt zusammen:

„Alle rechtlichen, techni-

schen und immobilienwirt-

schaftlichen Ankaufsgutach-

ten sowie Immobilienbewer-

tungen werden extern an

unabhängige Sachverständi-

ge vergeben. Die CACEIS

Bank sichert als Verwahr-

stelle die Mittelverwendung,

optimiert formal und materiell

die Anlegerposition und ist

ihrerseits durch einen Sperr-

vermerk im Grundbuch gesi-

chert. Transaktionen zwi-

schen Fonds untereinander

oder mit dem Management

sind ausgeschlossen. Damit

ist vollständige Transparenz

gewährleistet.“

Publikums-AIF

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Page 6: Der immobilienbrief nr 315

Essen: Hochtief hat eine

Vereinbarung zum Verkauf

von 43% seiner Anteile an

aurelis an ein Investorenkon-

sortium unter Führung von

Fonds unterzeichnet, die von

mit Grove International

Partners LLP verbundenen

Unternehmen gemanagt und

beraten werden. Die verblei-

benden Hochtief-Anteile von

7% an aurelis werden gleich-

zeitig an einen unabhängigen

Investor veräußert. Grove ist

ein Private Equity Unterneh-

men, das die übrigen 50% an

aurelis kontrolliert. Der Ge-

samtverkaufspreis der veräu-

ßerten Hochtief-Anteile liegt

etwa auf Höhe des Buch-

werts mit Stand 30.11.2013.

Bulwiengesa-Immobilienindex seit 2005 auf Wachstumskurs

Zeitreihe seit 1975 entlarvt politisches Blasengewäsch

Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist "Der Platow Brief"

Der Bulwiengesa-Immobilienindex, der auch von der Bundesbank verwendet wird und

seit 1975 konsistent ermittelt wird, lag 2013 mit einem Plus von 3,3% zum dritten Mal

in Folge über der 3%-Marke. Die größte Wertvernichtungsperiode der deutschen Nach-

kriegsgeschichte, die dem Zahlenwerk zu entnehmen ist, die aber niemals jemand mit

Karriereinteresse so formulieren würde, ist bei Wohnimmobilien auf Bundesebene seit

2007 abgeschlossen, bzw. bis zum Zuschlagen der Demographie- oder Politik-Keulen

unterbrochen. Allerdings teilt sich Deutschland in ein Drittel Demographie-Prosperität

und zwei Drittel Diaspora. Auch Gewerbe legt im Index seit 2008 wieder kontinuierlich

zu. Leverage und Anlagezwang machen’s möglich. Allerdings sind bei Berücksichti-

aurelis verkauft

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Ein gutes Gefühl auf Erfahrung zu bauen

Page 7: Der immobilienbrief nr 315

gung von Einkommensentwicklung, Inflation

und Preis-/Mietentwicklung alle Belastungs-

Werte, beginnend mit Wohnimmobilien bis hin

zu Gewerbe, auch in den Metropolen heute deut-

lich geringer als vor 20 oder noch viele schlim-

mer 40 Jahren.

Der Bulwiengesa-Gesamtindex auf nominaler

Basis, also vor knapp 40% Inflation, hat gerade

wieder den Wert von 1993 überschritten. Inflati-

onsbereinigt liegt der Index heute ca. 35% UN-

TER dem Stand von vor 20 Jahren.

Der Wachstumskurs des Bulwiengesa-

Immobilienindex (Seite 6) hält seit 2005 ununter-

brochen an, berichten die Münchener Researcher,

deren Daten auch die Bundesbank für das europäi-

sche Berichtswesen verwendet. Wohnen und Ge-

werbe unterscheiden sich jedoch deutlich. Gewerb-

liche Immobilien erzielten durchschnittlich lediglich

ein Plus von +0,9%. Wohnimmobilien knüpften mit

+4,7% als Preistreiber an die starken Vorjahreser-

gebnisse an. Aber auch im an sich schon schwa-

chen im Gewerbeimmobilienindex stützt nur die

Büromiete in A-Lagen mit spürbaren +1,9% den

Index. „Der Immobilienbrief“ und "Der Platow

Brief" zweifeln deshalb seit einigen Jahren die Aus-

sagefähigkeit der üblichen Spitzenmiet-Indices an.

Nur in Class A-Neubau-Immobilien in Toplagen

bzw. in adäquaten Sanierungen gibt es noch preis-

treibende zyklische Knappheiten. Außerdem sind

Büromieten im 20-Jahresvergleich nach 40% Inflati-

onierung so billig geworden, dass sich die Unter-

nehmen hohe Ansprüche leisten können. Neubau

bietet zudem dem Mieter eine 20-Jahre Entschei-

dungsfreiheit, während bei Nachmietung eines

10 bis 15 Jahre alten Bestandsobjektes ein tech-

nisches Ende der Nutzbarkeit schon erkennbar

ist. Das ist eine höhere Miete wert. Das machte

auch JLL-Chef Frank Pörschke in einer Podiums-

diskussion bei QUO VADIS in Berlin diese Woche

deutlich, bei der auch die Spezialisten von Bulwien-

gesa im Frühjahrsgutachten der Immobilienwei-

sen ihren Gutachtenteil vorstellen. Einzelhandels-

mieten in 1a- und Nebenlagen liegen mit +1,0%

oder weniger dauerhaft unter dem Inflationsaus-

gleich.

Innerhalb des Wohnimmobilienindex steigen

die Preise im Neubau bei Eigentumswohnungen mit

+6,6% bzw. bei Erstvermietung mit +3,8% zwar

geringer als 2011/2012, aber stärker als im Bestand

mit nur +3,0%. Auch dieser moderate Wert wird

publity

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DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKEN-VERWERTUNG

Die publity Performance Fonds investieren mit

deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in

ein breites Spektrum gewerblich genutzter Quali-

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Page 8: Der immobilienbrief nr 315

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

nicht durch Mieterhöhungen bestehender Mietverträge

erzielt, sondern zu einem großen Teil durch stark verteuerte

Neuvermietungen in Metropolen. Hauskäufer bleiben

dagegen bei niedrigen Zinsen schmerzfrei und zahlen mehr

als 2012. Damit rückt das Niveau des Wiedervereinigungs-

booms mit hohen Zuwächsen bei Einfamilienhausgrundstü-

cken (+5,6%) und Reihenhäusern (+4,8%) wieder in Sicht,

warnt Bulwiengesa.

Mietentwicklung: Die durchschnittlichen Einzelhan-

delsmieten stagnieren überall. Spürbare Preissteigerungen

werden nur in den Spitzenmieten erzielt. Die Büromieten in

Citylagen steigen bundesweit nur leicht.

A- und B-Städte erreichen aber +1,9%.

Bei schneiden A-Städte gleichfalls am

besten ab, jedoch legen auch die kleine-

ren Standorte im Durchschnitt mit mehr

als +3,0% im Neubau bzw. 1,9% in der

Wiedervermietung deutlich zu. Für den

Gesamtindex verzeichneten die A-Städte

den größten Zuwachs mit einem Plus von

3,5%. Dafür zeigt aber die Darstellung der

Indexentwicklung seit 1990 die deutlich stärkere Volatilität

der A-Städte und deren stärkere Krisenanfälligkeit auf.

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Page 9: Der immobilienbrief nr 315

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Page 10: Der immobilienbrief nr 315

Im Vergleich zur Inflation in den letzten 20 Jahren hat sich der Immobilienmarkt insgesamt

nur unterdurchschnittlich entwickelt. Der Generaltrend der Nachkriegszeit brach 1993

ab. Erst seit 2009 können nach vorherigem tiefen Einbruch bei Gewerbe und zyklischer

Stagnation bei Wohnen die hohen Steigerungsraten im Immobilienindex wieder die

Inflationsrate übertreffen. Auch in 2013 wird einer Inflation von 1,5% ein Immobilienwertzu-

wachs von +3,3% entgegengesetzt. Im Ausblick erwartet Bulwiengesa für 2014 in

Deutschland ein anhaltendes Wachstum. Dabei führe der Produktmangel bei Core-

Immobilien in Investmentzentren zu einer Aufwertung von Regionalzentren und

B-Standorten. Die Wohnungsmärkte blieben in prosperierenden Regionen von einer

Überschussnachfrage bei zu geringem Wohnungsneubau geprägt. Investmentchancen und

Preisanstiege seien jedoch auch abseits der Top-Standorte zu sehen. Das aktuell hohe

Kaufpreisniveau müsse aber berücksichtigt werden. □

Garbe

Bonn / Frankfurt: Die IVG

Institutional Funds GmbH

wird ihre Führungsriege um

zwei bekannte Gesichter

erweitern. Mit Steffen Ri-

cken (43) und Oliver Zimper

(40) werden zwei Manager

wieder an Bord gehen, die

bereits früher für IVG tätig

waren. Ricken und Zimper

steigen dabei in den laufen-

den Prozess der Konzernsa-

nierung aktiv ein.

Ricken gehörte der Ge-

schäftsführung der IVG Insti-

tutional Funds GmbH bis

Mai 2013 an. Zimper war

bis August 2013 Geschäfts-

führer der IVG Asset Mana-

gement GmbH.

Personalie

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

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Page 11: Der immobilienbrief nr 315

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Werte

Page 12: Der immobilienbrief nr 315

Investmentfonds in den USA angesammelt. 2,322 Billionen

Dollar betrug der Wertzuwachs allein im abgelaufenen Jahr

2013. Das entspricht etwa zwei Drittel des deutschen Brut-

toinlandsproduktes. Seit dem letzten größeren Rücksetzer

2008 sind es gar rund 6,7 Billionen US-Dollar Zuwachs.

Offenen Immobilienfonds flossen netto 3,4 Mrd. Euro

zu. Bis zum Inkrafttreten des KAGB am 22. Juli 2013 sam-

melten sie 3,2 Mrd. Euro ein. Saldiert ergibt sich ein Minus

von gut 700 Mio. Euro auf einen Bestand von 81,163 Mrd.

Euro. Seit dem Wegfall des Freibetrages von 30 000 Euro

pro Kalenderhalbjahr fu r Neuanlagen ließ das Neugescha ft zuna chst deutlich nach. Im vierten Quartal zog es mit

Zuflussen von netto 0,2 Mrd. Euro jedoch wieder etwas an.

Indirekte Anlagen treten verstärkt an die Stelle von Direktan-

lagen, so Naumann. Dies gelte insbesondere fur Immobi-

lien. Da auch Immobilienportfolios immer internationaler

DIC

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

Der deutsche Fondsmarkt zeigte sich lt. BVI-

Präsident Holger Naumann 2013 in guter Verfassung. Die

Fondsbranche insgesamt verwaltete zum Jahresende ein

Rekord-Vermo gen von 2 105 Mrd. Euro. Das Vermögen in

Publikumsfonds beträgt 716 Mrd. Euro. Insbesondere aber

das Gescha ft mit institutionellen Anlegern habe seinen Auf-

wa rtstrend fortgesetzt, so Naumann auf der Jahrespresse-

konferenz. Davon entfallen 1 071 Mrd. Euro auf Spezial-

fonds fu r institutionelle Anleger. Das sei ein neuer Höchst-

stand. Weitere 318 Mrd. Euro verwalten die Fondsgesell-

schaften in Mandaten. Spezialfonds dominieren das Neu-

gescha ft mit einem Rekordabsatz von netto 76,7 Mrd. Euro.

Publikumsfonds flossen 18,7 Mrd. Euro zu. Das hört sich ja

eigentlich recht viel an, jedoch ist Deutschland im US-

Vergleich oder auch im Luxemburg-Vergleich eher ein Ent-

wicklungsland. 17 Billionen US-Dollar haben alleine die

BVI-Fonds setzen Wachstumskurs fort

Neuer Rekord bei Assets und Zuflussen

Trotz des zu erwartenden Regulierungs- und Absatzdesasters bei Geschlossenen Investment KG’s und den Regulie-

rungseffekten für Offene Fonds und hier insbesondere auch Offene Immobilienfonds bleiben die Mitglieder des deut-

schen Fondsverbandes BVI auf Wachstumskurs.

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Page 13: Der immobilienbrief nr 315

werden, bedienen sich institutionelle Investoren

verstarkt externer Fondsspezialisten. Das erklare

das dynamische Wachstum der Immobilien-

Spezialfonds, die mit kra ftigen Zuflu ssen die Fonds

seit Ende 2010 ihr Vermo gen um rund ein Drittel

auf gut 40 Mrd. Euro steigern konnten. Der

starkste Treiber im Neugescha ft mit Spezialfonds

sind Versicherungsunternehmen. Sie investierten

netto 35,7 Mrd. Euro neue Gelder. Niedrige Zinsen

und steigende Anforderungen an das Risikomana-

gement und das Berichtswesen, für die professio-

nelles Fondsmanagement benötigt würden, sprä-

chen dafu r, dass der Anlagebedarf von institutio-

nellen Altersvorsorgegeldern anhalte, erla uterte

Naumann. Zudem seien institutionelle Anleger

meist reguliert und würden deshalb regulierte In-

vestitionsvehikel bevorzugen. (WR) □

GIF-Auswertung der Marktdaten bestätigt Researcher-Trends

Gute Stimmung auf den Märkten

Die gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftli-

che Forschung fasst jährlich die Daten der ein-

zelnen Research-Häuser zum deutschen Büro-

immobilienmarkt zusammen und glättet diese

in Moderationsrunden. Sicherlich war die Ur-

sprungsidee zeitgemäß, da noch oft Diskrepan-

zen feststellbar waren und sich Meldungen der

Maklerhäuser auch in Trends unterschieden.

Heute dürfte Funktion der gif-Zusammen-

fassung schon mit ihrer Existenz als Kontroll-

gremium begründet sein, da die Meldungen der

bekannten Chartered Surveyors heute die

Trends ähnlich spiegeln und sich im Detail

oder der zeitlichen und regionalen Zuordnung

teilweise noch unterscheiden. Dennoch dürften

die gif-Daten den wohl belastbarsten Markt-

überblick geben.

Die gif-Büromarkterhebung 2013 dokumen-

tiert eine positive Grundstimmung. Der Flächenum-

satz in den 14 von der gif Gesellschaft für immo-

bilienwirtschaftliche Forschung untersuchten

Immobilienmärkten lag mit 3,0 Mio. qm etwas unter

den 3,2 Mio. qm des Jahres 2012. Jedoch zeigen

die Baufertigstellungen weiterhin eine leicht stei-

gende Tendenz, die Spitzenmieten blieben stabil

oder stiegen leicht und die Leerstandsquote geht

weiter auf 7,4% zurück. Während Berlin, Frankfurt

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Bf

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Fokussierung auf Real Assets

Page 14: Der immobilienbrief nr 315

Während in

Städten wie

Bonn, Dres-

den, Leip-

zig, Lud-

w i g s h a f e n

und Mann-

heim ein

Anstieg der

Spitzenmie-

te beobach-

tet werden konnte, machten die Spitzenmieten in Freiburg,

Hannover und Heidelberg eine Seitwärtsbewegung. Da

sich die Spitzenmiete allerdings auf das enge Segment der

Neubauqualität in Toplagen bezieht, wird die Repräsentati-

vität der Spitzensegmente für die Gesamtmarktentwick-

lung, die immer noch auf einem hohen Angebot beruht, für

„Der Immobilienbrief“ und "Der Platow Brief" immer zwei-

felhafter. An der gif-Büromarkterhebung haben an den 14

Standorten unter der neutralen Leitung der gif-

Moderatoren 41 Unternehmen und Institutionen mit rund

90 Vertretern der Branche mitgewirkt. (WR) □

Fv

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

und München einen Rückgang hinnehmen mussten, blieb

Hamburg stabil und Köln und Stuttgart konnten gegen den

allgemeinen Trend zulegen. Trotz des Umsatzrückganges

konnte auf Grund der immer noch geringen Fertigstel-

lungszahlen in allen A-Standorten ein Leerstandsrückgang

registriert werden. Der Leerstand sank 2013 über alle 14

Städte gerechnet von 7,27 Mio. qm auf 6,89 Mio. qm. Das

entspricht einer Leerstandsquote von 7,4%. Frankfurt führt

mit 12,5% Leerstand das Negativ-Ranking an. Die Fertig-

stellungszahlen erreichten 2012 ihren unteren Wende-

punkt und konnten von 794 000 qm im Jahre 2012 auf

959 000 qm im vergangenen Jahr zulegen. 2014 werden

bereits 1,266 Mio. qm neu fertig gestellte Büroflächen auf

den Markt kommen. Allerdings ist der spekulative Anteil

daran vergleichsweise gering.

Die insgesamt gute Nachfrage nach Büroflächen

erster Qualität sorgte in einigen Städten für Mietsteigerun-

gen. So kletterte nach den Erhebungen der gif die Spitzen-

miete in Frankfurt um 8% auf 38,00 Euro und in München

auf 37,50 Euro um +2,7%. In den übrigen untersuchten A-

Städten zeigte sich die Spitzenmiete stabil. Die B-

Standorte wiesen eine uneinheitliche Entwicklung auf.

Mannheim - auch in B-Lagen steigen die Spitzen-mieten (Foto: fotolia.com)

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Page 15: Der immobilienbrief nr 315

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Hamburg: Der langjährige

Geschäftsführer der ECE,

Gerhard L. Dunstheimer,

wechselt zum 1. Juli 2014

als Mitglied der Geschäftslei-

tung in die Führungsspitze

der Paramount Group, Inc.

in New York.

Henrie W. Kötter, der bisher

als Mitglied der Geschäftsfüh-

rung den Bereich Center Ma-

nagement verantwortete, wird

die Aufgaben von Dunsthei-

mer übernehmen. Kötter wird

somit künftig als CIO die

Bereiche Development und

M&A führen.

Auch die Nachfolge von Kötter

an der Spitze der Centerma-

nagement-Sparte erfolgt mit

Joanna Fisher ECE-intern.

Sie begann 1998 als Center-

managerin bei der ECE.

Die Paramount ist eine der

größten New Yorker Immobi-

liengesellschaften. Sie wurde

wie die ECE in den 1960er

Jahren von Werner Otto

gegründet und befindet sich

ebenfalls im Besitz der

Familie Otto.

Personalien

aurelis

Wie viel Klimaschutz kann sich Deutschland leisten?

Studie zeigt neue Wege zum Erreichen der Klimaschutzziele im Wärmemarkt

Die deutschen Eigenheimbesitzer können unter den gegenwärtigen Rahmenbedin-

gungen die Klimaschutzziele der Bundesregierung für den Wärmemarkt nicht errei-

chen – das ist das Ergebnis der Studie „Sanierungsfahrpläne für den Wärmemarkt:

Wie können sich die privaten Hauseigentümer die Energiewende leisten?“

Im Koalitionsvertrag benennt die Bundesregierung zum Thema Energiewende

„Maßnahmen auf der Grundlage eines Sanierungsfahrplans im Gebäudebereich und im

Wärmemarkt“. Die heute von der Brancheninitiative Zukunft ERDGAS auf der Fachmesse

E-world 2014 in Essen vorgestellte Studie hat solche Sanierungsfahrpläne gerechnet. In

einer maßnahmen- und technologieoffenen Simulation der energetischen Sanierungsaktivi-

täten bis 2050 ist demnach eine CO2-Einsparung von 62% im Bestand der selbstgenutzten

Einfamilien- und Reihenhäuser möglich. Trotz dieser erheblichen Einsparung wird damit

das Klimaschutzziel der Bundesregierung von 80% deutlich verfehlt. „Wir müssen Deutsch-

lands Eigenheimbesitzer gemeinsam davon überzeugen, dass es sich für sie rechnet,

energetisch zu sanieren und damit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, fordert Dr.

Timm Kehler, Sprecher des Vorstands von Zukunft ERDGAS. Die Lebenswirklichkeit,

das heißt, die finanzielle Leistungsfähigkeit der Hauseigentümer, müsse dazu in den Fokus

genommen werden. Die selbstgenutzten Einfamilien- und Reihenhäuser stellen mit rund 83

Prozent die mit Abstand größte Gruppe bestehender Gebäude und bieten damit das größ-

te Einsparpotenzial im Wärmemarkt. Viele Hauseigentümer verfügen aber nicht über die

erforderlichen Mittel um Sanierungsmaßnahmen durchzuführen und damit zum Erreichen

der Klimaziele beizutragen.

Je günstiger das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer energetischen Sanierung aus

Sicht der Eigentümer sei, desto wahrscheinlicher werde sie durchgeführt. Die Eigentümer

müssten dabei ohne Nachteile bei der Förderung selber wählen können, auf welche Tech-

nologien sie zugreifen können. Für den Klimaschutz sei die CO2-Vermeidung die wichtigs-

te Messgröße. Ob dies durch den Einsatz effizienzsteigernder Technik oder durch regene-

rative Energie erreicht werde, solle den privaten Hauseigentümern überlassen bleiben.

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Page 16: Der immobilienbrief nr 315

S&P

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Preisniveau der Nordics birgt Risiken

Nordeuropa bleibt dennoch für Investments attraktiv

Die nordeuropäischen Volkswirtschaften sind durchge-

hend sehr gut aufgestellt und bleiben attraktive Investi-

tionsstandorte. Die öffentliche Verschuldung liegt in

allen Ländern unter 60%. Das Länderrating ist flächen-

deckend Triple-A. Im Global Competitiveness Index des

Word Economic Forums belegt Finnland Platz 3,

Schweden Platz 6, Norwegen Platz 11 und Dänemark

Platz 15 von 148 Ländern. Auch die Bevölkerungsprog-

nosen seien für jedes der vier Länder positiv, fassen

die Researcher der IVG Immobilien AG zusammen.

Allerdings gäbe es deutliche Unterschiede, stellt der

IVG „Market Tracker: Nordische Bu roimmobilienmark-

te“ fest. Norwegen dürfte mit immensen Öl- und Gasreser-

ven, dem größten Staatsfonds der Welt und Cash-

Reserven in Höhe von 170% des BIP momentan eine der

robustesten Volkswirtschaften weltweit sein. Die schwedi-

sche Wirtschaft hat sich mit einem realen BIP-Wachstum

In der Studie wurden anhand des verfügbaren Ein-

kommens drei Eigentümergruppen definiert, die in einem

Rechenmodell verschiedenste Modernisierungsmaßnah-

men wählen können. Ein wichtiger Ansatz der Studie ist,

dass ein Sanierungswilliger stets die Maßnahme mit dem

besten Kosten-Nutzen-Verhältnis wähle. In der Regel ent-

scheiden sich die privaten Hauseigentümer deshalb zu-

nächst für einen Heizungstausch oder einfache gebäude-

seitige Maßnahmen, wie zum Beispiel die Dämmung der

Kellerdecke. Eigentümer mit hohem Monatsnettoeinkom-

men (Median 4.300 Euro) können mit einer Einsparung von

82% die Zielvorgabe von 80% etwas übertreffen. Die Grup-

pe mit mittlerem Einkommen (Median 3.100 Euro) erzielt

eine Einsparung von 63%, die Gruppe mit geringem Ein-

kommen (Median 1.400 Euro) von 44%. (WR) □

Page 17: Der immobilienbrief nr 315

Das Programm für die 10.

jährliche Deutsche GRI wur-

de veröffentlicht. Die Deut-

sche GRI bietet ein hochran-

giges Netzwerk für führende

Immobilien-Experten in

Deutschland und versammelt

die Entscheidungsträger des

deutschen Immobilienmark-

tes am 7 und 8. Mai in

Frankfurt. Zwei Tage werden

in einer Reihe von informel-

len Diskussionen wichtige

Bereiche des deutschen Im-

mobilienmarktes, einschließ-

lich Büro, Einzelhandel, Pri-

vate Equity und Wohnimmo-

bilien thematisieren.

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Deutsche2014

von 2,8% p. a. seit Anfang 2010

sehr schnell von der Krise erholt.

Die Kombination aus flexibler

Wirtschaft, robuster fiskalischer

Situation, flexiblen Wechselkur-

sen aber auch ausgeprägter

Umverteilung spiegele sich in

einer stabilen Binnenwirtschaft.

Die Wirtschaft in Dänemark ist dagegen zwischen Anfang 2010 und Ende 2013 nur um 0,6%

p. a. gewachsen. Eine Ursache dafür ist das Platzen der Häuserpreisblase 2008/2009. Die

private Verschuldung liegt mit 321% des verfügbaren Einkommens auf Weltrekordniveau. In

Finnland brach der wichtige Elektroniksektor ein.

Die Büromärkte der Hauptstadtregionen der nordi-

schen Staaten sind mit jeweils 8,8 bis 11,7 Mio. qm Büroflä-

chenbestand in etwa von ähnlicher Größe. Strukturelle Unter-

schiede bestehen vor allem im Hinblick auf deren Zentralität.

In Norwegen und Finnland ist das Büromarktsegment fast

ausschließlich auf dieHauptstadtregionen beschränkt. In

Dänemark bestehen mit der Triangel Region sowie Aarhus

und in Schweden mit Göteborg und der Region Malmö weite-

re bedeutende Bürozentren. In den vergangenen 8 Jahren

betrug der durchschnittliche Büroflächenzuwachs in den

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Page 18: Der immobilienbrief nr 315

Düsseldorf: Die Deka Im-

mobilien GmbH hat für das

Bürogebäude in der Wahl-

erstraße 2 eine langfristige

Anschluss- und eine Neuver-

mietung mit der global tätigen

Molkereigenossenschaft Arla

Foods abschließen. Das

Unternehmen hat seinen

deutschen Hauptsitz in dem

Objekt und mietet langfristig

rund 5.800 qm Bürofläche an.

Damit ist die Liegenschaft

voll vermietet. Bei diesen

Abschlüssen war BNP Pari-

bas beratend tätig. Die Im-

mobilie gehört zum Liegen-

schaftsvermögen des

Offenen Immobilien-

Publikumsfonds WestInvest

InterSelect.

Duisburg: Knapp vier Mona-

te nach dem Erwerb des Bü-

rogebäudes an der Mülhei-

mer Straße 66 hat Aurelis

Real Estate GmbH & Co.

KG an die Deutsche Bahn

AG rd. 3.500 qm Büro- und

250 qm Archiv- u. Lagerflä-

che vermietet. Der Mietver-

trag läuft über 10 plus zwei-

maliger Option von fünf Jah-

ren. Die Immobilie ist damit

voll vermietet.

Berlin: Die Yandex Techno-

logy GmbH mietet 2.010 qm

Bürofläche im „DomAquarée“

aus dem Portfolio des Offe-

nen Immobilienfonds UniIm-

mo: Deutschland von Union

Investment.

Das siebengeschossige

Bürogebäude mit einer Ge-

samtmietfläche von 71.428

qm ist zu 95% vermietet.

Colliers International war

vermittelnd tätig.

Deals Deals Deals

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Hauptstadtregionen der „Nordics“ 1,2% p. a. des bestehenden Flächenbestands. Das liegt

leicht über den deutschen Big5-Städten mit 1,1% p. a.. Viele nationale und internationale

Konzerne erwägen aber derzeit eine Standortverlagerung aus dem CBD in neue Immobi-

lien am Cityrand. Das wird von Flächenkonsolidierung begleitet. Daher würden so mehr

Flächen freigesetzt als neu angemietet, warnt IVG. Die Leerstandsquote, die im Gefolge

der Finanzkrise deutlich auf 10% stieg, hat sich trotz der wirtschaftlichen Erholung nicht

verringert. Das deute auf einen massiven Anstieg des strukturellen Leerstandes hin.

Der Vermietungsmarkt der Nordics hatte 2013 ein deutliches Umsatzwachstum von

7,5% bis 19% in Oslo, Helsinki und Kopenhagen. Stockholm gab dagegen um -10% nach.

Mit etwa 1,3 Mio. qm Flächenumsatz wurde 2013 gut 7% mehr Fläche nachgefragt als im

umsatzschwachen Vorjahr. Das langjäh-

rige Mittel (2006 - 2012) wurde um 2,4%

übertroffen. In Stockholm werden moder-

ne Flächen immer knapper, da die Bau-

tätigkeit in den vergangenen Jahren

deutlich nachgab. Im Investmentmarkt

wurden 2013 in den Nordics Gewerbeim-

mobilien im Wert von 19 Mrd. Euro um-

gesetzt. Dies entspricht zwar ungefähr

dem langfristigen Durchschnitt, liegt aber

deutlich unter dem Vorkrisenniveau von ca. 30 Mrd. Euro und auch unter dem Vorjahres-

wert von 22 Mrd. Euro. Die niedrigsten Spitzenrenditen werden mit 4,5% momentan in

Stockholm erzielt. In Relation zu Deutschland ist die Preisentwicklung in den Nordics spür-

bar volatiler. 2014 sollte lt. IVG die Nachfrage nach Spitzenobjekten hoch bleiben, so dass

insbesondere Schweden und Norwegen mit ihrem Status als "sicherer Hafen" profitieren

werden. Internationale Investoren haben zwar ein hohes Interesse an den nordeuropäi-

schen Märkten, treten in der Summe aber vor allem als Verkäufer auf. Hauptkäufergruppe

sind einheimische Investoren. Im langfristigen, gesamteuropäischen Vergleich ist der Anteil

der Nordics am Investmentvolumen mit durchschnittlich 15% relativ klein. Bereits der

Deutschlandanteil von 20% liegt über dem Gesamtwert für die vier Länder. (WR) □

Büroimmobilienmarkt Stockholm

B-Lagen rücken in den Fokus

Gunnar Meyke, Immobilien Research DekaBank

Schweden gehört zu dem kleinen Kreis der Volkswirtschaften in Westeuropa, die solide

Staatsfinanzen, ein gut kapitalisiertes Bankensystem, eine eigene Währung sowie gute

Konjunkturaussichten vorweisen können. Die schwedische Wirtschaft ist vergleichsweise

stark von der Industrie geprägt und exportabhängig, sodass sie stark prozyklisch und von

den Entwicklungen der europäischen Nachbarn abhängig ist. So erlebte Schweden im Zu-

ge der globalen Finanzkrise 2009 einen kräftigen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP),

gefolgt von einer rasanten Erholung in den beiden Folgejahren. Allerdings bremste 2012

die Zuspitzung der Eurokrise auch das schwedische Wachstum aus. Die krisenbedingte

Verunsicherung hemmte den Konsum der privaten Haushalte und die Unternehmensinves-

titionen. Doch mit der jüngsten wirtschaftlichen Stabilisierung in Europa bessert sich auch

der schwedische Ausblick. Die guten Wachstumsaussichten der größten Handelspartner

Norwegen, Deutschland und Großbritannien lassen steigende Exporte erwarten. Mit wei-

chender Verunsicherung wird auch die Binnennachfrage wieder anziehen. Für 2013 erwar-

ten wir noch ein moderates BIP-Wachstum von 0,9%, gefolgt von deutlich dynamischeren

Page 19: Der immobilienbrief nr 315

2,4% und 3,5% in den Jahren 2014 und 2015. Die Arbeitslo-

senquote lag zum Jahresende 2013 mit 8% noch deutlich

über dem Vorkrisen-Tief von rund 6% und dürfte auch in den

kommenden Quartalen nur langsam sinken.

Mietmärkte: Teilmärkte mit großen

Unterschiede bei Leerständen

Mit einem Büroflächenbestand von rund 11 Mio. qm ist

Stockholm der größte Markt in Skandinavien. Innerhalb

Schwedens folgen mit großem Abstand die beiden Regional-

märkte Göteborg und Malmö mit gut 3 bzw. rund 2 Mio. qm.

Knapp 1,8 Mio. qm entfallen in Stockholm auf den Central

Business District (CBD) sowie 3,4 Mio. qm auf die übrige

Innenstadt. In den ersten neun Monaten 2013 erwies sich

der Flächenumsatz mit 263.000 qm merklich schwächer als

im Vorjahreszeitraum (-19%), insbesondere das dritte Quar-

tal enttäuschte mit einem Umsatz von nur 50.000 qm. Auch

in Stockholm stehen bei vielen Unternehmen Kosteneinspa-

rungen und Flächenkonsolidierungen auf der Agenda. Dies

spiegelte sich in der Entwicklung der Leerstandsquote wider.

Mit 10,6% lag sie im dritten Quartal 2013 nur 0,1 Prozent-

punkte unter dem Niveau vom Jahresende 2012. Für Stock-

holm ist dies jedoch kein besonders hoher Wert: In den ver-

gangenen zehn Jahren wurde die 10%-Marke nur 2008 un-

terschritten. Im CBD sowie den angrenzenden Innenstadtla-

gen sind die Leerstandsquoten mit rund 4 bis 5% deutlich

niedriger, wohingegen die Quoten in einigen Teilmärkten

abseits der Innenstadt deutlich im zweistelligen Bereich lie-

gen. Trotz des geringen Leerstands in der Innenstadt stag-

nierte 2013 die Spitzenmiete, nachdem sie im Vorjahr um

2,4% auf 4.200 SEK/qm angestiegen war.

Für die kommenden drei Jahre wird von einem Flä-

chenzuwachs von knapp 3,5% ausgegangen, wovon die

überwiegende Mehrheit (ca. 80%) vorvermietet ist. Ein

Schwerpunkt der Objektentwicklungen liegt derzeit in Solna/

Sundbyberg. Für den Gesamtmarkt erwarten wir in den

nächsten Jahren nur eine sehr geringe Veränderung der

Leerstandsquote. Allerdings zeichnet sich derzeit ein Trend

ab, dass einige größere Mieter das Zentrum verlassen und

sich stattdessen in den inneren Vororten niederlassen. Da-

durch könnte zumindest kurzfristig der Leerstand im CBD

ansteigen. Diese Entwicklung dürfte dazu beitragen, dass

die Spitzenmiete in den kommenden Jahren nur moderate

Anstiege verzeichnen sollte. Wir erwarten für das Spitzen-

segment ein Mietwachstum im Bereich von 2% pro Jahr.

Investmentmärkte: Niedrige Spitzenrenditen

belasten Ertragsperspektiven

Immobilien in der schwedischen Hauptstadt stehen zwar

weiterhin hoch in der Gunst der Investoren. Dennoch sank

das Transaktionsvolumen im ersten Halbjahr 2013 um 9%

gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 18,2 Mrd. SEK. Etwa

ein Viertel des Volumens machten Büroimmobilien aus. Das

Transaktionsvolumen wird weiterhin durch das geringe An-

gebot an Core-Objekten am Markt begrenzt. In der zweiten

Jahreshälfte sank die Spitzenrendite für Büroimmobilien in

der Hauptstadt nach einer längeren Stagnationsphase um 20

Basispunkte auf 4,4%. Dieses Niveau wurde im letzten Jahr-

zehnt nur kurzzeitig im Boomjahr 2007 unterschritten. Berei-

nigt um Kosten, die nicht auf die Mieter umgelegt werden

können, liegt die europaweit vergleichbare Nettoanfangsren-

dite derzeit bei knapp 4,2% und damit z.B. auch unterhalb

des Wertes für Paris.

Auf diesem niedrigen Niveau dürfte sie auch 2014

verharren. In der Folgezeit erwarten wir in einem Umfeld

langsam steigender Zinsen auch einen ähnlich langsamen

aber beständigen Anstieg der Spitzenrendite.

Fügt man die Prognosen für Spitzenmieten und –

renditen in einer Gesamtertragsrechnung auf Marktebene

zusammen, so zeigt sich, dass in den nächsten Jahren

die resultierenden Erträge in Stockholm zu den niedrigsten

aller von uns analysierten europäischen Büromärkte

gehören. Die niedrige Nettoanfangsrendite sorgt für einen

geringen Mietertrag und die erwarteten Renditeanstiege

bei nur moderatem Mietwachstum belasten die zukünftige

Kapitalwertentwicklung.

Angesichts dieses Ausblicks ist es wenig verwun-

derlich, dass sich das Interesse der Investoren offensichtlich

verstärkt auf Objekte abseits des Topsegments ausweitet.

Insbesondere für Kaufinteressenten aus dem Ausland, die im

Core-Segment kaum zum Zuge kommen, dürfte diese Option

interessant sein. Denn für Investoren aus der Eurozone wer-

den die ohnehin sehr niedrigen Anfangsrenditen im Fall von

Währungssicherungsgeschäften durch zusätzliche Kosten

weiter geschmälert. Dass dabei Büroimmobilien in dezentra-

len Lagen als Anlagealternative für risikoaverse Investoren

infrage kommen, ist jedoch unwahrscheinlich. Denn für diese

Lagen wird die Spitzenrendite zwar um etwa 200 Basispunk-

te höher beziffert als im CBD. Allerdings sind aufgrund der

vielerorts weit höheren Leerstandsquoten in diesen Teilmärk-

ten die (Nach-) Vermietungsrisiken ebenfalls deutlich höher.

Außerhalb der Hauptstadt könnte das Investoreninteresse an

den Toplagen in Göteborg und Malmö steigen, wo die Spit-

zenrenditen für Büroimmobilien derzeit im Bereich von 5 bis

5,25% liegen. Hier steht der im Vergleich zur Hauptstadt

höheren Rendite vor allem ein deutlich höheres Liquiditätsri-

siko gegenüber, da diese Standorte sowohl hinsichtlich des

Flächenbestands als auch bezüglich des Transaktionsvolu-

mens deutlich kleiner sind als der Stockholmer Markt. Einen

Kompromiss für Investoren könnten die Innenstadtlagen

Stockholms außerhalb des CBD darstellen. Der Renditeauf-

schlag gegenüber dem CBD-Wert betrug Mitte 2013 hier

zwar nur etwa 50 Basispunkte, aber durch die niedrige Leer-

standsquote und die Größe des Teilmarkts dürfte dieser eher

in das Anlageprofil risikoaverser Anleger passen. □

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

Page 20: Der immobilienbrief nr 315

Düsseldorf: Die Portigon

AG hat ihr Düsseldorfer Im-

mobilien-Portfolio an den

internationalen Investor

Blackstone Europe Real

Estate Partners IV und

Blackstone Real Estate

Partners VII verkauft. Insge-

samt umfasst das Portfolio

130.000 qm komplett vermie-

teter Büroflächen. Dazu ge-

hören das Portigon Head-

quarter "Herzogterrassen",

ein Objekt in der Friedrich-

straße 62-80, zukünftiger Sitz

des Ministerium für Inneres

und Kommunales des Lan-

des NRW, sowie eine Immo-

bilie in der Elisabethstraße

65. Jones Lang LaSalle hat

Portigon bei dieser Transakti-

on exklusiv beraten.

München: Die beiden

Münchner Wohnungsbauge-

sellschaften Demos Wohn-

bau GmbH und Wowobau

Wohnungsbau GmbH er-

werben ein weiteres Grund-

stück im Stadtteil Aubing von

der Aurelis Real Estate

GmbH & Co. KG. Auf dem

ehemaligen Bahngelände mit

einer Grundstücksfläche von

rund 8.700 qm befindet sich

aktuell ein Ausbildungs- und

Simulator-Zentrum der Deut-

schen Bahn. Die Käufer

haben den Mietvertrag der

DB, der noch bis mindestens

2017 läuft, übernommen.

Hamburg: Die TAG Immobi-

lien AG erwirbt ein Wohnim-

mobilienportfolio mit 3.985

Wohneinheiten und 26 Ge-

werbeeinheiten für rd. 120,50

Mio. Euro in den neuen Bun-

desländern mit vermietbarer

Fläche von 236.000 qm.

Amtliche Städte-Mietspiegel zeigen jetzt positive Entwicklung

F+B-Mietspiegelindex 2013 zeigt 1,3% Steigerung

Die Analyse der allerdings nachhinkenden amtlichen Marktspiegel relativiert im deut-

schen Durchschnitt das Mietsteigerungszahlenwerk eher kurzfristiger Indices. Mit

dem F+B-Mietspiegelindex 2013 legt F+B Forschung und Beratung fur Wohnen, Immo-

bilien und Umwelt GmbH, Hamburg, eine aktuelle Auswertung amtlicher Daten

u ber das Mietenniveau und die Mietentrends von 334 Sta dten und Gemeinden in

Deutschland vor.

Die durchschnittliche Miet-

steigerung vom Vormietspiegel

zum aktuell gu ltigen Mietspiegel

betra gt gegenwa rtig 1,3% pro

Jahr bzw. 1,2% im Vorjahr, ermit-

telt F+B Forschung und Bera-

tung fur Wohnen, Immobilien

und Umwelt GmbH, Hamburg.

In Ostdeutschland stiegen mit

0,6% die Mieten im vergangenen Jahr weit weniger stark als im Westen oder Norden und

insbesondere im Süden der Republik mit über 2%. Ho here Mietsteigerungen werden nach

wie vor in den Altbaubesta nden der Gru nderzeit und der Zwischenkriegsjahre registriert so-

wie inzwischen auch fu r die 1950er-Jahre-Besta nde.

In der teuersten Stadt München zahlen Mieter lt. aktuellem F+B Index mittlerweile im

Durchschnitt 10,25 Euro pro qm. Die bayrische Landeshauptstadt belegt mit einem Index-

wert von 165 weit vor Germering (139) den ersten Platz. Die Top 3 komplettiert Stuttgart mit

132 Punkten. Innerhalb der ersten sechs Plätze befinden sich, neben München und Stutt-

gart, ausschließlich Städte, die in der Peripherie der genannten Großstädte liegen. Neben

Germering sind dies Leinfelden-Echterdingen (132 Punkte), Dachau (130 Punkte) und Tü-

bingen (128 Punkte).

Der Mittelwert des F+B Mietspiegels liegt derzeit bei 6,21 Euro pro qm. Weit oben im

Ranking platziert sind ebenfalls Köln (Platz 7; 128 Punkte; 7,94 Euro pro qm), Frankfurt

(Platz 8; 126 Punkte; 7,84 Euro pro qm) sowie Wiesbaden (Platz 10; 124 Punkte). Auch in

Hamburg liegt die Durchschnittsmiete mit 7,53 Euro pro qm 21% über dem deutschen

Durchschnittswert. Unter den 30

teuersten Wohnstandorten in

Deutschland befinden sich aus-

nahmslos westdeutsche Städte.

Erst auf Platz 69 und 70 kommen

mit Erfurt und Jena (6,20 Euro

pro qm) die ersten ostdeutschen

Städte. Bemerkenswert ist dabei,

dass keine ostdeutsche Stadt

oberhalb des bundesdeutschen

Durchschnitts liegt. Vergleichs-

weise günstig ist das Wohnen, lt.

F+B in Berlin, wo Bestandswohnungen im Durchschnitt 6,03 Euro pro qm kosten. Allerdings

ergibt sich dieser Mittelwert auf Basis einer großen Mietspanne. Während in einigen Ost-

Berliner Stadtteilen die Miete bei 5 Euro pro qm liegt, bezahlen Mieter in der Innenstadt deut-

lich mehr. (WR) □

Deals Deals Deals

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der immobilienbrief nr 315

Böblingen: Aurelis Real

Estate GmbH & Co. KG er-

wirbt ein 63.000 qm großes

bebautes und vermietetes

Grundstück von einem

Immobilienfonds aus

Luxemburg. Die Gesamtmiet-

fläche der Immobilie beträgt

etwa 52.000 qm. Der Kauf-

preis beläuft sich auf rd. 28

Mio. Euro.

Ratingen: Die Bistro Ess-

ART GmbH & Co. KG mietet

ca. 230 qm Gastronomieflä-

che im Objekt „Quattrium“

von Union Investment.

Catella Property war bera-

tend tätig.

Remscheid: Union Invest-

ment verkauft das Einzelhan-

delsobjekt "Allee-Center" aus

ihrem Offenen Immobilien-

fonds UniImmo: Deutsch-

land an den Offenen Immobi-

lienfonds grundbesitz euro-

pa der Deutsche Asset &

Wealth Management für rd.

140 Mio. Euro.

Das "Allee-Center" verfügt

über eine Einzelhandelsflä-

che von rund 25.000 qm.

Düsseldorf: Der Media Tow-

er im Teilmarkt Hafen hat

zwei neue Mieter. Insgesamt

wurden etwas mehr als 600

qm Bürofläche an die beiden

Unternehmen Schneider-

Golling & Cie. Assekuranz-

makler AG und Twinhead

GmbH vermietet. Colliers

International war bei beiden

Vermietungen für den Eigen-

tümer PLB Provinzial-

Leben-Baubetreuungs-

GmbH beratend tätig.

Hotelimmobilien in EMEA profitieren von Investorennachfrage

Deutschland mit bestem Ergebnis seit 2007

Das Hotel-Transaktionsvolumen in EMEA legt 2013 um +17% auf 13,2 Mrd. US-Dollar

zu. Das fasst der „Hotel Investment Outlook Report“ der Hotel & Hospitality Group

von Jones Lang LaSalle (JLL) zusammen. JLL erwartet fur 2014 einem Anstieg um

mehr als 20% auf rund 16 Mrd. US-Dollar.

Vor allem Core-Markte wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland sind gefragt.

Opportunities gebe es in den nach wie vor noch angespannten Ma rkten Spanien, Italien und

Irland. Die Kredit-Situation am Hotelinvestmentmarkt verbessere sich. Internationale Banken

wie die Bank of China, United Overseas Bank, RBS und einige Banken aus dem Nahen Os-

ten erga nzen die etablierten europa ischen Kreditgeber, wie zum Beispiel Aareal. Großbri-

tannien bleibt mit einem Anteil von 37% am Investitionsvolumen in EMEA bzw. Investitionen

in Ho he von 4,7 Mrd. US-Dollar liquidester Markt. Nach Frankreich flossen 2,3 Mrd. US-

Dollar bzw.18%. Auf dem deutschen Hotelmarkt wurde mit uber 1,8 Mrd. US-Dollar bzw. ca.

12,5% das beste Jahresergebnis seit 2007 erzielt. Die Mehrzahl der Investoren waren mit

zwei Drittel der geta tigten Hoteltransaktionen institutionelle Anleger und finanzierungsunab-

ha ngige vermo gende Privatpersonen. Fu r 2014 erwartet JLL ein a hnlich hohes Transakti-

onsniveau. (WR)

BVVG macht Kasse beim Verkauf des Ostens

Verkommen Acker, Wald und Wiese zum Renditeobjekt?

Karin Krentz

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH hat im Jahr 2013 insgesamt

rund 36.100 ha landwirtschaftliche Flächen, knapp 15.100 ha Wald und 4.270 ha Um-

widmungsflächen veräußert. Sie hat rund 436 Mio. Euro Überschuss an die Gesell-

schafterin (Bundesministerium der Finanzen) abgeführt.

Der Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen zum begünstigten Preis an Alteigen-

tümer erfolgt nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG) und dem 2.

Flächenerwerbsänderungsgesetz (2. FlErwÄndG). Der Verkauf von landwirtschaftlichen Flä-

chen zum Verkehrswert wird nach den Privatisierungsgrundsätzen 2010 (PG 2010) durchge-

führt. Die gesetzlichen Ansprüche der Alteigentümer haben Vorrang vor den Ansprüchen

nach den PG 2010, so die BVVG.

Doch das dem nicht immer so ist, lässt sich leicht auf dem Lande beobachten. Land

Grabbing, ein Phänomen in den Entwicklungsländern, findet auch längst im deutschen Os-

ten statt. Die BVVG verkaufte 2013 landwirtschaftliche Flächen zum Verkehrswert für durch-

schnittlich 15.411 Euro/ha. Das sind 12% mehr als im Vorjahr, wobei die Entwicklung regio-

nal wiederum sehr unterschiedlich war. Der Durchschnitt in den alten Bundesländern lag im

Jahr 2012 bei 22.300 Euro/ha. Die Gründe, warum die Bodenpreise nicht nur in Ostdeutsch-

land, sondern weltweit steigen, sind vielfältig. Der landwirtschaftliche Boden ist nicht ver-

mehrbar. Die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen steigt stetig, während die land-

wirtschaftliche Nutzfläche abnimmt. Auch in Deutschland gehen jeden Tag rund 90 ha Flä-

che der landwirtschaftlichen Nutzung verloren. Nur in den neuen Bundesländern gibt es da-

von noch reichlich. Kritiker sprechen bereits von einem neuen Berufsstand, dem

„Industriebauern“. Monokulturen sind angesagt, extensiver Getreideanbau mit wenigen Kräf-

ten, Erzeugung von Biomasse für die riesigen Biogasanlagen.

Die BVVG weist Vorwürfe der Preistreiberei beim Verkauf landwirtschaftlicher Flä-

chen, ebenso zurück wie den Vorwurf des Verkaufs in Größenordnungen an sogenannte

Deals Deals Deals

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Page 22: Der immobilienbrief nr 315

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Investoren. Auch würden durch den Verkauf zum Markt-

wert staatliche Beihilfen ausgeschlossen. Um Vorwürfen

der Preistreiberei entgegen zu treten, gibt die BVVG in den

bedingungsfreien Ausschreibungen auch keinen Orientie-

rungswert vor. Jeder Bieter entscheide selbst, wie viel ihm

die angebotene Fläche wert ist.

Gerade das sei Preistreiberei, kritisieren die Geg-

ner, auch die BVVG sei Mitschuld am Ausverkauf des ost-

deutschen Bodens. Denn sie unterscheide nicht zwischen

Marktwert und Marktpreis. Mit bedingungsfreien Bieterver-

fahren werde ein Höchstpreis erzielt, der so hoch ist, so

dass mit dem Verkauf „keine zulässige Beihilfe einher-

geht“, so ein Gutachten. Damit würden auch unerlaubte

öffentliche Beihilfen ausgeschlossen. Verlangt wird die

Preistreiberei direkt durch das Bundesfinanzministerium:

bei Verkauf und Pacht soll stets der aktuelle Verkehrswert

gefordert werden, um maximale Erlöse zu erzielen.

Doch was die BVVG übersieht oder nicht sehen

will: Angesichts der zahlungsfähigen Konkurrenz können

die Landwirte vor Ort oft nicht mehr mithalten. Die Boden-

preise sind hier so explodiert – teilweise eben durch

BVVG-Flächen. „Aber diese Flächenpreise sind für uns so

hoch, dass wir das teilweise in einer Generation nicht mehr

realisieren können“, beklagen Landwirte vor Ort. So koste-

te ein Hektar Ackerfläche in Brandenburg im Jahr 2012 gut

8% mehr, in der Uckermark haben sich die Hektarpreise

innerhalb von nur 2 Jahren vielerorts verdoppelt.

Eine andere Malaise: Der Verkaufspreis bei den

Direktverkäufen an berechtigte Pächter nach den Privati-

sierungsgrundsätzen 2010 wird mit Hilfe des Vergleichs-

preissystems (VPS) der BVVG ermittelt. Anfang 2013 hat

die Europäische Kommission das VPS notifiziert. Die Kom-

mission hob hervor, dass bei Anwendung des VPS der

vom Erwerber gezahlte Preis so weit wie möglich den

Marktwert der Fläche widerspiegelt. Doch was passiert,

wenn die Pachtfrist von 20 Jahren abläuft? Für Kapitalan-

leger sind die Ausschreibungen der BVVG durch die gerin-

gen Losgrößen und die Streulagen der Flurstücke uninte-

ressant. Sie kaufen eher ganze Landwirtschaftsbetriebe

auf, zum Beispiel durch Übernahme von Geschäftsantei-

len. Oder aber, wenn die Pachtfrist abgelaufen ist. Dann

geben sich hier die die Agrarkonzerne wie KTG Agrar AG,

Steinhoff, Agro Energy, Südzucker oder die Lindhorst-

Gruppe gegenseitig die Klinke in die Hand. Es ließen sich

noch mehr interessante Namen auflisten wie die eines

Brillenherstellers oder eines Heizungs- oder eines Flug-

zeugbauers etc. Sie alle betreiben Land Grabbing im Os-

ten und die Landwirtschaftsminister sprechen bereits von

extensiver „Spekulation mit Grund und Boden“.

Und sollte eines Tages Ostdeutschland ausver-

kauft, sein, zieht die Kolonne weiter nach Osten – Estland,

Lettland, Moldawien locken … □

IVD zur Erschwinglichkeit

von Wohneigentum

Die Erschwinglichkeit von selbstgenutztem Wohneigen-

tum bleibt weiterhin auf historisch hohem Niveau. Mit

einem aktuellen Indexwert von 127,2 liegt die Er-

schwinglichkeit von Einfamilienhäusern trotz steigender

Zinsen nur knapp unter dem Allzeit-Hoch von Ende

2012. Da lag der Index bei 134,6. Zu diesem Ergebnis

kommt der IVD bei seiner Erhebung des aktuellen Er-

schwinglichkeitsindex für Wohneigentum.

Zuletzt seien die die Zinsen für Immobilienkredite

leicht von 2,65 auf 2,91% gestiegen, so Jürgen Michael

Schick, Vizepräsident des IVD. Dadurch und durch die mo-

derat steigenden Immobilienpreise sei die Erschwinglichkeit

leicht rückläufig. Der Index fasst die Faktoren Immobilien-

preise, Zinsniveau und verfügbares Einkommen zu einer

Kennzahl zusammen. Sie informiert darüber, inwieweit es für

einen durchschnittlichen Haushalt finanziell möglich ist, eine

Immobilie zu erwerben. Ein hoher Wert bedeutet eine gute,

ein niedriger eine schlechtere Erschwinglichkeit.

Wie bei den Preisen differiert auch die Erschwing-

lichkeit in den einzelnen Städten. Am erschwinglichsten sind

Eigenheime in Dresden – der Wert: 123,13 (Vj.: 135,8). Das

heißt, etwa 20% des Einkommens müssen in der sächsi-

schen Landeshauptstadt für die Finanzierung der eigenen

vier Wände aufgewendet werden. Einen hohen Erschwing-

lichkeitswert mit 113,6 Punkten erreicht auch Hamburg, da

dort das Verhältnis von verfügbarem Einkommen zu Immobi-

lienpreisen günstig ist. Wie nicht anders zu erwarten ist das

Wohneigentum in München am wenigsten erschwinglich.

Hier liegt der Wert bei 53,2 Punkten (Vj.: 56,62). 47% des

Einkommens sind für die Finanzierung einer Immobilie fällig.

Auch in den Städten Frankfurt am Main, Stuttgart und Düs-

seldorf liegen die Werte bei niedrigen 69,9 und knapp 72

Punkten. (CW) □

SachsenFonds Australien III

Erfolgreicher Exit abgeschlossen

Der Markt der geschlossenen Investment KG´s wird der-

zeit neu geordnet. KVG Beantragung und Überleben

heißt bei vielen der derzeitige Alltag. Wir wollen Ihnen

daher auch einmal eine positive Botschaft mitteilen.

SachenFonds ist es nun gelungen, den Fonds Austra-

lien II vorzeitig mit Gewinn für die Anleger aufzulösen.

Bereits nach knapp fünf Jahren Laufzeit haben die

rund 320 Privatanleger ein Angebot der SachsenFonds

Holding GmbH zum vorzeitigen Ausstieg aus ihrer Fonds-

gesellschaft „Australien III“ angenommen. Kurz zum Hinter-

grund: Obwohl Australien von der Finanzkrise nicht wesent-

Page 23: Der immobilienbrief nr 315

Paris: Union Investment hat

die Büroimmobilie „Le Cap“ in

Puteaux La Défense an die

Fondsgesellschaft LBO

France verkauft. Das rund

10.000 qm Mietfläche umfas-

sende Objekt gehörte seit

Juni 2004 zum Portfolio des

Offenen Immobilienfonds

UniImmo: Gobal.

Berlin: Die PAMERA Asset

Management GmbH hat

zwei Berliner Objekte veräu-

ßert. Dabei handelt es sich

um das Forum Seestraße

und den Gewerbepark Cent-

ral.

Käufer des Forums Seestra-

ße mit 20.600 qm Mietfläche

ist die Becker & Kries Un-

ternehmensgruppe.

Der Gewerbepark Central in

der Sickingenstraße 20-28

wurde an eine private Vermö-

gensverwaltungsgesellschaft

verkauft. Die Gesamtmietflä-

che umfasst 35.000 qm. Da-

von sind aktuell 85% belegt.

Beide Objekte stammen aus

dem Capri-Portfolio der

FFIRE Unternehmensgrup-

pe. Pamera hat das Asset-

Management-Mandat für das

Capri-Portfolio im Jahr 2012

übernommen.

Bad Homburg: Art-Invest

Real Estate erwirbt für den

Hotel-Manage to Core-

Fonds das Steigenberger

Hotel vom offenen Immobi-

lienfonds AXA Immoselect

vertreten durch AXA Invest-

ment Managers GmbH

Deutschland. Der Kaufpreis

beträgt 20,055 Mio. Euro.

Deals Deals Deals

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

lich beeinträchtigt worden war, hatte die nachfolgende Abkühlung der chinesischen

Konjunktur die vom Rohstoffexport dominierte Wirtschaft Downunder dergestalt in Mit-

leidenschaft gezogen, dass die Nachfrage nach Büroflächen in den großen Bürostand-

orten gewisse Schwächetendenzen zu verzeichnen hatte. In den nächsten Jahren ste-

hen Verhandlungen mit den Hauptmietern in den drei Class-A-Fondsobjekten in Adelai-

de über Mietvertragsverlängerungen an – in der beschriebenen Marktsituation kein

ganz einfaches Unterfangen. Zusammen mit den institutionellen Investoren, die gut

80% des Fondskapitals halten, hatte SachsenFonds den Privatanlegern deshalb be-

reits im vergangenen September ein attraktives Angebot unterbreitet, das über 99%

der Zeichner angenommen haben: Sie erhielten nunmehr eine Schlusszahlung von

115% ihrer Nominalbeteiligung und realisieren damit einen Gesamtmittelrückfluss vor

Steuern von 123,75%. Auf Euro-Basis ergibt sich aufgrund der positiven Währungsent-

wicklung sogar ein durchschnittliches Jahresergebnis zwischen 6 und 7%. (AE) □

Ahnungslosigkeit über gesetzliche Rente

84% der Menschen wissen nicht, dass die Rente versteuert werden muss. Ledig-

lich 38% ordnen ihre zukünftige Rente richtig ein. Und dennoch glauben die

meisten der Befragten einer Forsa-Studie, die im Auftrag von Union Invest er-

stellt wurde, ausreichend vorgesorgt zu haben.

Von den 20- bis 29-Jährigen wissen nur 8%, dass die Altersbezüge versteuert

werden müssen. Bei den 50- bis 59-Jährigen sind es 27%. Unkenntnis herrscht auch

über die derzeitige Höhe der Besteuerung – keiner der Befragten wusste sie.

Große Unsicherheit besteht

auch hinsichtlich der zukünftigen Ren-

tenhöhe. Die Annahmen variieren

zwischen unter 30 und 50%. Was die

Deutschen tatsächlich als staatliches

Altersruhegeld erwarten können, dar-

über gibt der Vorsorgeatlas Deutsch-

land, den die Universität Freiburg im

Auftrag der Union Investment erstellt

hat. Danach gibt es im Durchschnitt 42%

des letzten Einkommens.

Obwohl die Kenntnisse über Besteuerung und Höhe der künftigen Rente nur

sehr rudimentär sind, glaubt sich die Mehrzahl der Befragten ausreichend versorgt für

das Alter. Nur 16% befürchten, dass sie nicht genügend vorgesorgt haben. Je niedriger

das Haushaltsnettoeinkommen desto größer die Zweifel. 74% der Menschen mit einem

monatlichen Einkommen von mehr als 3.100 Euro haben nach eigenen Angaben eine

ausreichende Zusatzrente. Dennoch, so der Rat der Union, sei es für jeden wichtig,

eine Bestandsaufnahme über alle Vermögenswerte aufzustellen und die Altersvorsorge

zu überprüfen.

Seit 2001 ermittelt das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag von Union

Investment quartalsweise das Anlegerverhalten. Befragt werden 500 Finanzentschei-

der in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldan-

lage besitzen. (CW) □

Unklarheit - Besteuerung der Rente (Fotolia.com)

Page 24: Der immobilienbrief nr 315

NR. 251 I 32. KW I 13.08.2011 I ISSN 1860-6369 I SEITE 1 NR. 315, 07. KW, 07.02.2014, Seite 24

„Der Kölner Büromarkt präsentierte sich am Ende des Jahres 2013 in bester Laune",

betont Knut Kirchhoff, Jones Lang LaSalle Regional Manager, Köln. Gleichwohl gelte dies mit Blick auf fehlende Objekte zur kurzfristigen Anmietung nicht für die Nutzerseite. Zwar sei auf dem Vermietungsmarkt das Allzeithoch von 2011 nicht geknackt, mit rund 300.000 qm aber immerhin das zweitbeste Ergebnis der letzten 10 Jahre erzielt wor-den. Plus 18%, plus 14% und plus 23%, so die erfreuliche Bilanz im 1-, 5- und 10-Jahresvergleich. Drei Deals über 10.000 qm und eine auf über 500 gestiegene Zahl an Mietvertragsabschlüssen hätten diese Ergebnisse möglich gemacht.

Außergewöhnlich sei 2013 die hohe Nettoabsorption von 155.000 qm gewesen - u.a. durch Zuzüge oder zusätzlichen Standortaufbau, Neugründungen und Erweiterun-

gen, beispielsweise durch Generali Deutschland, Tower Automotive u.v.m.. 90% aller Mietvertragsabschlüsse werden über Flächen bis 1.000 qm abgeschlossen. Das dabei angemietete Volumen machte 2013 zusammen rund 134.000 qm aus, entsprechend 45% des Kölner Gesamtumsatzes. Dabei liege der Schwerpunkt der Mietverträge in der Kategorie bis 500 qm.

Die City bleibe favorisiertes Ziel der Nutzer. Vor allem für Anmietungen unter 1.000 qm biete Köln adäquate Flächen mit guter Ausstattungsqualität und akzeptablen Preisen. „Hochwertige Flächen in einer Größenordnung ab 1.000 qm gibt es in den

stark nachgefragten Lagen Kölns nicht ausreichend“, so Borchert. Das Fertigstellungs-volumen in der rheinischen Immobilienhochburg ist zwar in den letzten beiden Jahren gestiegen, von den ca. 113.000 qm kamen insgesamt aber nur knapp 16.000 qm freie Flächen auf den Markt. „Neubauflächen sind teilweise genauso schnell wieder weg, wie sie auf den Markt kommen. Die Nachfrage eilt dem Angebot deutlich voraus“, kommen-tiert Borchert. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der gestiegenen Nettoabsorp-tion ist die Leerstandsquote deutlich gesunken - auf 7,0%.

Zum vierten Mal nach 2006, 2007 und 2008 konnte 2013 auf dem Kölner Invest-mentmarkt ein Transaktionsvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro (1,19 Mrd. Euro) und damit ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 43% (+11% im 5-Jahresvergleich) realisiert werden.

Zusammen summieren sich die fünf größten Transaktionen, in einer Spanne von 70 bis 300 Mio. Euro, auf ein Transaktionsvolumen von ca. 640 (2012: 300) Mio. Euro entsprechend einem Anteil von 54% am gesamten Transaktionsergebnis auf dem Köl-ner Investmentmarkt.

Dem Trend in fast allen Immobilienhochburgen folgend, treten auch in Köln die Asset/Fonds Manager (über 430 Mio. Euro) und die Entwickler (über 320 Mio. Euro) als stärkste Verkäufer auf. Die Zeiten, als Köln mit 5,20% deut-lich die höchste Spit-zenrendite hatte und damit vergleichswei-se günstigere Invest-mentmöglichkeiten im Spitzensegment, sind passé. Mittler-weile liegt die Spit-zenrendite für Büro-objekte bei 4,80% und damit nicht mehr weit entfernt von den 4,70% in Berlin, Düs-seldorf und Frankfurt. Die Immobilienexperten gehen für 2014 von einem Transaktionsvolumen von um die 1 Mrd. Euro aus.

Ein gutes Immobilienjahr in der Domstadt

Kurz berichtet

Heinzel geht nach Ehrenfeld in Halle 5

Die Heinzel GmbH hat für ihre vielen Holz-

häuschen für die Kölner Weihnachtsmärkte

etwa 1.150 qm der historischen, denkmal-

geschützten Halle 5 an der Widdersdorfer

Straße 190 im Stadtteil Ehrenfeld gemietet.

Die Halle 5 ist Teil des ehemaligen Be-

triebsgeländes der Repack Industrie-

Verpackungs GmbH.

2.700 qm im KölnTurm vermietet

In den vergangenen Wochen unterschrie-

ben vier Unternehmen erstmals Mietverträ-

ge für Kölns höchstes Bürohochhaus, au-

ßerdem verlängerte der Finanzdienstleister

Swiss Life Select seinen Vertrag für ins-

gesamt fast 1.700 qm. Insgesamt konnten

somit über 2.700 qm Büroflächen im Köln-

Turm neuvermietet oder verlängert wer-

den. Damit ist der KölnTurm nun zu 90%

vermietet.

Am Gleisdreieck: 31.500 qm großes

Grundstück wechselt Besitzer

Am Gleisdreieck an der Inneren Kanalstra-

ße in Neuehrenfeld, einem zentral gelege-

nen Grundstück mit einer Nutzfläche von

knapp 31.500 qm, startet am 1. März die

Revitalisierung der vorhandenen Gebäude.

Käufer ist die Gleisdreieck GmbH mit den

beiden Gesellschaftern Günther Kruse

und Dr. Michael Fischer, die auf dem Are-

al eine Mischnutzung durch Dienstleistung

und Gewerbe anstreben. Die beiden Unter-

nehmer sind zugleich Gesellschafter der

Lagerraum 365 GmbH.

Quelle. Greif & Contzen

Page 25: Der immobilienbrief nr 315

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

€uro (25), Aareal (21), Agro Energy (22), Arla Foods (18), Art-Invest Real Estate (23),

Aurelis Real Estate (6,15,18,20,21), Axa Investment Managers (23), Bauwens Unterneh-

mensgruppe (25), Becker & Kries Unternehmensgruppe (23), Bistro EssArt GmbH (21),

Blackstone (20), BNP Paribas (18), Bouwfonds (13), BSI (3), BulwienGesa (2,4,6,7,8,10),

BVI (12), BVVG (21,22), Catella Property (21), Colliers International (18,21), Deka (17,18),

Demos Wohnbau (20), Deutsche Asset & Wealth Management (21), Deutsche Bahn

(18,20), DIC Asset (12,25), DWI Wohnen (25), Ebertz & Partner (11), EBZ (9), ECE (15),

empirica (2), F+B (20), fairvesta (14), FFIRE Unternehmensgruppe (23), Finanzen Verlag

(26), Fonds & Co. (25), Forsa (23), Garbe (10), GfK (2,4,5), gif (13,14), Grove International

Partners LLP (6), GRR AG (2), Hannover Leasing (17), Hochtief (6), Immobilien Zeitung (5),

Immobilienscout24 (2,4), IVG (10,16,18), IVG (22), Jones Lang LaSalle (7,20,21), KGAL

(17), KTG Agrar AG (22), LBO France (23), Lindhorst Gruppe (22), Pamera Asset Manage-

ment (23), Paramount Group (15), PLB Provinzial-Leben-Baubetreuungs-GmbH (21), Porti-

gon AG (20), Project Immobilien (25), Provinzial Rheinland (2), publity Finanzgruppe (5,7),

Real I.S. (6), RWE (8), Sachsenfonds (22,23), Schneider-Golling & Cie. Assekuranzmakler

(21), sontowski & partner (2,16), Steinhoff (22), Südzucker (22), TAG Immobilien (20), Twin-

head GmbH (21), Union Investment (18,21,23), Union Investment (23), Wowobau Woh-

nungsbau (20), Yandex Technologies GmbH (18), ZIA (2,5), Zukunft Erdgas (15).

Dunstheimer, Gerhard L. (15); Feld Prof., Lars (2,4); Fisher, Joanna (15); Jahn, Manuel

(4,5); Jordan, Boris (2); Kehler Dr., Timm (15); Kiefer, Michael (4); Klaußner, Susanne (2);

Kötter, Henrie W. (15); Krützmann, Thomas (17); Langmann, André (2); Martin, Florian (17);

Mattner, Andreas (2); Menne, Marcus (17); Müller, Markus (17); Naumann, Holger (12);

Olek, Thomas (5); Otto, Werner (15); Pörschke, Frank (7); Pronold, Florian (2); Ricken, Stef-

fen (10); Schick, Jürgen Michael (22); Schulte, Andreas (4); Simons, Harald (2); Sontowski,

Klaus-Jürgen (2); Stauffenberg von, Damian (17); Wiegers Dr., Anton (2); Zimper, Oliver

(10).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Uli Rich-ter, Werner Rohmert

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries

Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heint-ze/Thomas Döbel (u.v.a.)

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen

Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert

Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christo-pher Garbe (Garbe Unterneh-mensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), And-reas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Impressum

NR. 315 I 7. KW I 07.02.2014 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Page 26: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 1

Inhaltsverzeichnis

Sehr geehrte Damen und Herren!

Die MIPIM 2014 verspricht endlich mal wieder unbeschwerte Geschäfte angesichts erfreulicher Wirt-

schaftsentwicklungen. In Vorfreude darauf will die Messeorganisation Reed Midem ihr Publikum schon

mal einstimmen mit einer Auswahl von 56 Projekten aus den Bereichen Büro-, Wohn-, Mixed-Use-,

Freizeit-, Touristik- und Handelsimmobilien. Den Link finden Sie unter:

http://www.mipim.com/RM/RM_MipimEvent/2014/documents/mipim-2014-directory-uk.pdf

Was da präsentiert wird, sieht so aus, als ob überall auf der Welt dieselben Konditionen vorlä-

gen. Alle wissen, dass das nicht so ist, scheinen aber noch nicht die notwendigen Konsequenzen dar-

aus zu ziehen. Ob die Hochhaustürme nun gedreht, geschraubt, geknickt, gezackt oder mit Dachgärten

begrünt sind, dürfte im Prinzip zweitrangig sein, ebenso wie ausschweifend oder nicht Dächer über

Shopping Centern ausfallen, auch erwecken hochverdichtete Neubau-Wohnviertel meist den Anschein

von Käfighaltung auf Luxusniveau. An die langfristigen sozialen und ökologischen Folgen solcher Pro-

jekte mag man nicht denken. „Big is beautiful“ scheint jedenfalls bei denjenigen unbezweifelte Maxime

zu sein, die sich für diese Auswahl von Referenzprojekten für die MIPIM beworben haben – bis auf die

Tour Majunga in Paris übrigens nicht identisch mit den Nominierungen für die MIPIM Awards! Dabei

wäre es allerhöchste Zeit sich mit einer Immobilienpolitik zu befassen, die sich auf lokal ausdifferenzier-

te Gegebenheiten einstellt und die auf gesellschaftliche und klimatische Veränderungen eingeht, denn

Wachstum ist endlich. Dazu würde mehr gehören als ein bisschen Brownfield-Entwicklung und dekora-

tive, oft längst als „green wash“ erkannte sogenannte Umwelt-Labels. Wenn die Immobilienwirtschaft

ihre gesamtwirtschaftliche Bedeutung ernst nähme, auf die sie bei geeigneter Gelegenheit gerne pocht,

müssten von dieser Seite auch mehr und neue Impulse ausgehen. Die MIPIM scheint dafür noch kein

Podium zu bieten. In UK hat jüngst ein Parlamentsabgeordneter den öffentlichen Zorn auf sich gezogen

mit der naheliegenden Überlegung, angesichts der nicht enden wollenden Überschwemmungen den

Südwesten der Insel den Naturgewalten zu überlassen. Wenn das Ruhrgebiet die Pumpen abstellt,

käme auch hier das Wasser zurück, von den grassierenden Bergschäden z.B. unter Autobahnen ganz

zu schweigen. Auch solche Szenarien könnten Immobilienkrisen heraufbeschwören – und wer zahlt

dann die Zeche?

In NRW will die Landesregierung in einem breiten Beteiligungsverfahren eine Road Map erarbei-

ten für die Umsetzung ihrer ehrgeizigen Klimaschutzziele in einem besonderen „Klimaschutzplan“. Da-

zu werden Vorschläge gesammelt, wie sich das Land möglichst frühzeitig und vorausschauend an die

unvermeidbaren Folgen des Klimawandels anpassen kann. Die Wirtschaft spiele hierbei eine wichtige

Rolle, heißt es, denn ein ambitionierter Klimaschutz sei nicht nur eine Herausforderung, sondern biete

auch Chancen: für Innovationen, neue Arbeitsplätze oder die internationale Wettbewerbsfähigkeit. Hier-

für möchte man in einen langfristig angelegten Dialog mit Wissenschaft und Unternehmen eintreten.

Wer aus der Immobilien- und Finanzwirtschaft – außer Wohnungsunternehmen, die zumindest Wärme-

dämmung schon lange auf der Agenda haben – beteiligt sich hier aktiv? Vielleicht die „nachhaltig“ auf-

gestellte GLS Bank aus Bochum, die 2014 ihr 40jähriges Jubiläum feiert, einen „Bio-Boden-Fonds“

aufgelegt und den Immobilienbewerter Immowert übernommen hat, um die „sozio-ökologische Blick-

richtung auf Immobilien und Immobilienentwicklungen“ zu intensivieren? Der Markt sieht derzeit anders

aus: Die jüngste Umfrage für das FAP-Barometer ergab, dass mehr als 50 % der gewerblichen Immobi-

lienfinanzierer Überhitzungen auf dem deutschen Immobilienmarkt registrieren, vor allem auf dem

Wohnimmobilienmarkt, geringfügiger im Einzelhandel und für Büros. Beim Neugeschäft schwanken

die Einschätzungen: 35,8 % der Befragten vermelden ein stagnierendes

Neugeschäft, 34,0 % ein unverändert ansteigendes Neugeschäft. Na dann, gute

Geschäfte in Cannes!

Nr.: 57 07. KW / 14.02.2014 Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Editorial 1

Babcock Deutschland mit Energie-Management beauftragt

2

Büromarkt Dortmund 2013

4

Büromarkt Essen 2013 5

Union Investment inves-tiert erneut in Essen

6

Architektur in Essen 7

Dauerthema: Logistikimmobilien

7

Auf dem Holzweg? 9

Hamborner Reit mit erfolgreicher Strategie

11

Büromarkt Duisburg 2013 12

Zwangsversteigerung von Wohneigentum

12

Impressum 13

Dr. Gudrun Escher, Chefredakteurin

Ihr direkter Weg zu uns!

Page 27: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 2

Britische Streitkräfte beauftragen Babcock Deutschland mit dem

Energie-Management aller Standorte

Der Facility Manager Babcock Support Services GmbH (BSSG) betreut u.a. die Standorte

der britischen Streitkräfte in Deutschland. Neu ist der Auftrag, ein kurzfristig effektives

Energie- und Abfallmanagement aufzubauen. Wir sprachen mit Stefan Wolter, seit Mai

2013 Geschäftsführer der BSSG.

Frage: Mit dem Maschinen- und Kraftwerksbauer Babcock Borsig hat die deutsche Bab-

cock Support Services GmbH nur den Namen aufgrund der Abstammung von der bri-

tisch-amerikanischen Babcock Wilcox gemeinsam. Worauf hat sich Ihre Muttergesell-

schaft Babcock International Group PLC spezialisiert?

Antwort: Die Babcock International Group ist Großbritanniens

führendes Unternehmen für ingenieurtechnische Dienstleistungen.

Die rund 25.000 Mitarbeiter, die für Babcock weltweit tätig sind,

erstellen, verwalten, betreiben und warten Anlagen, die für die

Bereitstellung vieler öffentlicher Versorgungsleistungen Basis

sind. Babcock arbeitet für die Branchen Verteidigung, Energie,

Telekommunikation, Verkehr oder Bildung. Einer der Großkunden

in UK ist das britische Militär, für das wir z.B. ein großen Teil der

Infrastruktur in UK verwalten und bewirtschaften, mit eigenen

Flugzeuge alle Piloten der Britischen Streitkräfte ausbilden, und

Häfen besitzen, in denen die Flotte der Briten gewartet und aus-

gestattet wird. Babcock ist aber auch im nicht militärischen Be-

reich tätig z.B. als Fleetmanager für die gesamte Polizei und Feuerwehrflotte in London oder in

der Ausbildung aller Händler der BMW und Volkswagengruppe mit eigenen Akademien. In

Deutschland ist die Babcock International Group durch die Babcock Support Services GmbH

(BSSG) seit 2011 mit Hauptsitz in Mönchengladbach vertreten. Hier sind wir auf Wachstums-

kurs und bieten Dienstleistungen u.a. in den Bereichen Outsourcing mit Personalübergang

oder Industrial Serviceleistungen an. Zudem sind wir für das Facility Management der briti-

schen Streitkräfte in Deutschland verantwortlich.

Der Fondsinitiator Greenman

Investments aus Dublin will in

den nächsten beiden Jahren

weitere 400 Mio. Euro für

Fachmarktzentren investieren.

Das bestehende Portfolio um-

fasst 11 Fachmarktzentren vor

allem in Berlin, weitere u.a. in

Düsseldorf, Bochum und Mön-

chengladbach.

Nach Abschluss eines Miet-

vertrages der Hellmich-

Gruppe mit C&A und dem

Modehaus ten Have sind alle

Großflächen in der "Neutor

Galerie" belegt. Das 100 Mio.

Euro Objekt mit 22.000 qm

Mietfläche soll im Spätherbst

eröffnet werden.

Die WAGNER Facility Mana-

gement WFM S.A., Luxem-

burg, ein Joint Venture der

RGM Facility Management

GmbH, Dortmund, und der

Wagner Gruppe Luxemburg,

hat u.a. die Ausschreibung für

das technische Gebäudema-

nagement der Banque Inter-

nationale à Luxembourg

(BIL) mit etwa 75.000 qm BGF

gewonnen. Dabei bringt die

RGM ihre Zertifizierungskom-

petenz im Bereich Green Buil-

ding ein.

Bochum

Dortmund

Dinslaken

Luftbild Paderborn; Quelle: BSSC

Page 28: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 3

Was heißt das?

In Deutschland sind noch ca. 20.000 britische Soldaten mit ihren Familien stationiert. Sie leben

in ca. 4.000 angemieteten Wohnungen und Häuser außerhalb des Zaunes und in den Kaser-

nen, ihre Kinder besuchen eigene Kitas und Schulen. Einschließlich der militärischen Anlagen

handelt es sich um ca. 22.000 Gebäude, Anlagen und Grundstücke vor allem in NRW und Nie-

dersachsen, die zu unterhalten sind.

Sind da auch Veränderungen im Gang?

Natürlich. Die Briten haben ja beschlossen sich zum größten Teil bis zu Jahre 2020 aus

Deutschland zurückzuziehen. Gerade wurden zum Jahresende die Standorte Rheindahlen im

Stadtgebiet von Mönchengladbach und ein weitere Standort in Münster geschlossen. Bielefeld

ist jetzt das neue Headquartier der Briten in Deutschland. Während des Betriebes sind die

Standorte britisches Hoheitsgebiet. Die aufgegebenen Flächen werden an die Eigentümerin,

die Bundesrepublik Deutschland, zurückgegeben und künftig ist hier die Bundesanstalt für Im-

mobilienaufgaben BIMA zuständig.

Gehört das Energie-Management nicht zur normalen Gebäudebewirtschaftung oder was

macht den Zusatzauftrag jetzt so besonders?

Gemäß den Vereinbarungen soll der Abzug britischer Truppen aus Deutschland bis 2020 ab-

geschlossen sein. Das bedeutet, dass langfristig wirksame Investitionen in den Gebäudebe-

stand meist nicht sinnvoll sind, da Nutzungsdauer bzw. Nachnutzung nicht abzusehen sind.

Trotzdem haben wir die Aufgabe, das Energie- und Abfallmanagement deutlich effizienter zu

Die Hisense Germany

GmbH, eine Tochtergesell-

schaft des chinesischen Hi-

sense-Konzerns, mietet das

Gebäude „Heerdter Lohweg

51“ mit rd. 632 qm Büro- und

rd. 700 qm Hallenfläche sowie

15 Pkw-Stellplätzen. Vermie-

ter ist eine Immobiliengesell-

schaft, vertreten durch die

STRABAG Property and

Facility Services GmbH. Der

Elektronikkonzern führt hier

seine zwei bisherigen Stand-

orte am Seestern und in

Meerbusch zusammen. Aen-

gevelt war vermittelnd tätig.

Düsseldorf

Immobilien-Dialog

Investitionsklima EssenWohnen heiter, Handel bewölkt. Und Büro?

19. März 2014 in EssenImmobilien-Atlas für NRW: Wo steht Essen?Rein in die Lokomotive, raus aus dem Bremserhäuschen – Wo ist noch Platz zum Bauen?Wohnstandort im Essener Süden – NachfrageboomKeine Angst vor Essen! Von der Standortanalyse zur InvestitionsentscheidungHandel Essen – ist weniger mehr?

Hans-Jürgen Best Stadtdirektor,Geschäftsbereichs- vorstand Planen, Stadt Essen

Dr. Dietmar Düdden Geschäftsführer,EWG – Essener Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft mbH

Dirk Miklikowski Vorstand, ALLBAU AG

Stefan Zimmermann Geschäftsführer,ACREST Property Group GmbH

Es referieren und diskutieren u. a.

www.heuer-dialog.de/n10577

Page 29: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 4

gestalten. Das bedeutet, wir setzten Energiemaßnahmen mit einem Return on Invest von max.

ca. 6 – 24 Monaten um.

Wie geht das?

Am Anfang steht eine Ist-Aufnahme, bei der wir mit eigenen Teams und der Unterstützung von

Drees & Sommer als Gebäudespezialist durchführen. Darauf aufbauend wird eine Prioritäten-

liste für eine angepasste Strategie mit einer Liste von Einzelmaßnahmen mit hoher Effizienz

entwickelt, die kurzfristige Effekte verspricht. Ein erster Schritt war z.B. die Neuverhandlung

der Stromlieferungen für die nächsten drei Jahre. Großes Potential bieten auch die Umrüstung

von Straßenbeleuchtung auf LEEDs oder die bessere Nutzung der vorhandenen oder erneuer-

ten Gebäudeleittechnik. All‘ dies sind Maßnahmen mit relativ geringem Aufwand. Außerdem

setzen wir bei Information und Schulung an besonders bei Kindern und Jugendlichen, um die

Aufmerksamkeit für Energieeinsparung und Abfallvermeidung zu wecken. Ebenso werden in

Abstimmung mit dem Kunden Schulungsmaßnahmen an allen Standorten umgesetzt. Kommu-

nikation ist wichtig und dient auch dazu, die Menschen zu informieren und auf das Thema

aufmerksam zu machen.

Wie finanzieren Sie die neuen Aufgaben?

Hierfür haben wir mit unserer Auftraggeberin, der dem Verteidigungsministerium unterstellten

Defence Infrastructure Organisation DIO, ein interessantes Modell erarbeitet. Danach verblei-

ben von den Einsparungen z.B. aus günstigeren Lieferverträgen 40% bei der BSSG mit der

Auflage, diesen Betrag zu 100% in geeignete, kurzfristig wirksame Maßnahmen zu reinvestie-

ren, d.h. Effekte, die sich in 3-6 Monaten bemerkbar machen und nicht erst nach 10 Jahren,

wie oft bei einer üblichen Gebäudesanierung. Von den dann erzielten Gewinnen erhält die

BSSG einen Anteil von weiteren 40%. Die anspruchsvolle Aufgabe besteht also darin, die Opti-

mierung aus den Effizienzvorteilen zu finanzieren ohne zusätzlichen Investitionsaufwand.

Können Sie schon eine Tendenz erkennen, ob der Plan aufgeht?

Die ersten Ergebnisse sind bereits so positiv, dass wir angefragt wurden, die Strategie auch

in Großbritannien anzuwenden. Für verlässliche Nachweise erarbeiten wir zusätzlich mit

Drees & Sommer ein detailliertes Monitoring-System, das bis in den 15-Minuten-Takt hinunter-

reicht. Damit hoffen wir, uns auch für andere Auftraggeber zu empfehlen. Die BSSG ist auf

Wachstum ausgerichtet.

Das Gespräch führte Dr. Gudrun Escher

Büromarkt Dortmund 2013

2013 war ein unterdurchschnittliches Jahr mit fast nur kleineren Vermietungen und

steigenden Leerständen.

In Dortmund wurde nicht nur das sehr hohe Umsatzergebnis des Vorjahres nicht er-

reicht, sondern auch der langjährige Durchschnitt verfehlt. CUBION Immobilien kommt auf

ganze 60.000 qm reine Vermietung plus 14.500 qm Eigennutzer, darunter die 6.000 qm der

Fakultät Informatik der TU Dortmund (nach 109.000 qm 2012), BNPPRE errechnete 80.000

qm. Und das sei im Zehnjahresdurchschnitt immerhin das zweitbeste Ergebnis. Grund für den

Rückgang, darin ist man sich einig, ist das Fehlen großflächiger Abschlüsse. Da waren die

4.300 qm eines Versicherers am Heiliger Weg 74-80 schon das Maximum.

Die nur von Cubion ermittelte Nettoabsorption mit einem erstaunlich hohen Minus von

10.500 qm weist zudem darauf hin, dass einige Unternehmen sich kleiner gesetzt haben und

dieser Ausfall nicht durch Zuzüge aufgefangen worden ist. Mehr noch, durch Bestandsminde-

Die Portigon AG hat ihr Düs-

seldorfer Immobilien-Portfolio

mit 130.000 qm vermieteter

Bürofläche an Blackstone

Europe Real Estate Partners

IV und Blackstone Real

Estate Partners VII verkauft.

Dazu gehört auch der künftige

Sitz des Innenministeriums

NRW. JLL hat Portigon

beraten, CBRE war für

Blackstone tätig.

Die Zech Group hat den 19-

geschossigen Vodafone-

Tower, den angrenzenden

Bauteil A und ein Parkhaus

mit 1.570 Stellplätzen an ei-

nen von AGC Equity Part-

ners gemanagten Fonds ver-

kauft. Die übrigen Bauteile B

und C sind in den Deutsche

Fonds Holding Immobilien-

fonds Nr. 98 eingebracht

worden. Zech wurde von

DFH, BNPPRE sowie der

Kanzlei Grunert & Albrecht

vertreten. Auf Käuferseite

waren Dechert LLP und

PwC tätig.

NCC hat in Deutschland 2013

mit einem Umsatzerlös von

289,9 Mio. Euro und einem

EBIT von 26,5 Mio. Euro das

beste Firmenergebnis erwirt-

schaftet. Das Unternehmen

verkaufte 2013 880 Wohnein-

heiten an Endkunden sowie

vier Wohnimmobilienpakete

mit 360 Einheiten an institutio-

nelle Investoren.

Düsseldorf

Page 30: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 5

rung wie Abriss, Umnutzung o.ä. seien 11.500 qm vom Markt genommen worden. Dennoch

stieg die Leerstandsquote, das Untervermietungsangebot eingerechnet, lt. CUBION von 6,3%

auf jetzt 7,0%, während BNPPRE nur 5,4% ermittelte mit sogar sinkender Tendenz im City-

kern. Dabei wird der Anteil von leer stehenden Flächen mit moderner Ausstattung von beiden

Seiten als hoch beziffert. Lt. BNPPRE mache er mit 54.000 qm etwa ein Drittel der 157.000 qm

insgesamt aus, lt. CUBION sogar 67.000 qm, wenn man Neubauqualität und Neubauerstbezug

zusammen addiert (von 208.000 qm insgesamt). Angesichts dieser Situation erstaunt es nicht,

dass die Spitzenmiete nicht gestiegen ist. Immerhin fiel sie auch nicht dank hochwertigen Ver-

mietungen besonders im Bereich Phoenix See.

Büromarkt Essen 2013

2013 war ein überdurchschnittlich gutes Jahr dank weniger Großabschlüsse und einer Vielzahl

kleinerer Vermietungen.

In einer Hinsicht sind sich die Makler/Analysten einig: 2013 war ein sehr bewegtes und

damit auch lukratives Jahr für den Büromarkt in Essen. Je nach Kalkulation kamen 121.000 qm

(BNPPRE), ein plus von 60% gegenüber dem Vorjahr zusammen oder 131.000 qm (CUBION

Immobilien), wenn man die 92.000 qm an Fremdvermietungen und die 39.000 qm der Eigen-

nutzer addiert. Zu den Eigennutzern zählten ThyssenKrupp mit weiteren Neubauten über

30.000 qm im ThyssenKrupp-Quartier und die neue Zentrale der Allbau AG mit rd. 6.200 qm.

Die größten Einzelanmietungen tätigten DB Schenker für den neuen Standort Kruppstr. 4-6

am U-Turm über 18.700 qm, die Tectum Group in der Baumstr. 23 über 6.800 qm und die

CCC Competence Call Center in der Dahnstr. 51 über 4.800 qm. Unter 2.000 qm waren es lt.

CUBION acht der insgesamt 121 relevanten Abschlüsse, alle weiteren betrafen noch kleiner

Flächen als 1.000 qm, insofern ein ähnliches Bild wie im Vorjahr.

Die nur von Cubion ermittelte Nettoabsorption von erstaunlich hohen 41.000 qm – im

Vorjahr war sie noch um 500 qm negativ – führte denn auch zu einem Absinken der ohnehin

niedrigen Leerstandsquote von ca. 5% auf 4,6% (BNPPRE) bzw. 4,8% (CUBION). Von den

Fertigstellungen 2013 wie auch den Flächen im Bau mit Fertigstellung 2014 sind kaum noch

Restflächen verfügbar außer im Europa Center, das als spekulativer Neubau mit nur geringer

Vorvermietungsquote entwickelt wurde. Die Verteilung nach Stadtbereichen ist in beiden Ana-

Deka Immobilien GmbH hat

für das Bürogebäude in der

Wahlerstraße 2 eine langfristi-

ge Anschluss- und eine Neu-

vermietung mit der global

tätigen Molkereigenossen-

schaft Arla Foods für seinen

deutschen Hauptsitz abge-

schlossen. Bei diesen Ab-

schlüssen war BNP Paribas

beratend tätig.

Die mit mehreren Filialen im

Ruhrgebiet vertretene Mode-

und Einrichtungskette

Strauss Innovation hat beim

Amtsgericht Düsseldorf einen

Antrag auf Eröffnung eines

sog. Schutzschirmverfahrens

gestellt. Das Filialnetz von

Strauss umfasst bundesweit

96 Standorte. Die Schließung

von Filialen und ein Stellenab-

bau könnten erforderlich sein.

Düsseldorf

Wir entwickeln Potenziale.

Zauberberg*

Jede Industriebrache und ungenutzte Fläche ist für uns ein Zauberberg. Mit Kreativität und Erfahrung entwickeln wir das Potenzial dieser Areale und machen aus Brachen Lebensräume.

aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion WestMercatorstraße 23 (Hbf. Südseite)47051 DuisburgTel. +49 203 709028-0Fax +49 203 [email protected]

Page 31: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 6

lysen kaum vergleichbar, weil die Grenzen unterschiedlich gezogen werden. Insgesamt sind

die wichtigsten Zonen nach wie vor neben der City die Bereich Rüttenscheid und Bredeney

sowie die Südstadt. Die Spitzenmiete gibt BNPPRE mit 14,00 Euro, CUBION mit 13,90 und

beide in der City.

Union Investment kauft erneut in Essen

Das „Kettwiger Tor“ steht in Essen für den modernen Hochhausbau in einer frühen Phase

nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach denkmalgerechter Modernisierung hat es den Besitzer

gewechselt.

Nicht umsonst

erhielt das Büro- und

Geschäftshaus den

Beinamen „Kettwiger

Tor“, denn es steht vom

Bahnhof aus gesehen

am Eingang zur Kettwi-

ger Straße, der zentra-

len Einkaufsmeile der

Stadt. Gleich hinter der

steinernen Monumenta-

lität des Hotels

„Handelshof“ Ho Hvon

1912 läutete das Haus

Kettwiger Straße 2-10

mit seiner neuen Archi-

tektursprache in Beton, Stahl und Glas auch eine neue Zeit ein. Es entstand 1952-54 nach

Entwurf des Essener Architekten Wilhelm Eggeling und besteht aus zwei Bauteilen, dem So-

ckel mit Geschäften und Schaufenstern über zwei Etagen, und einem siebengeschossigen

Bürohaus mit Rasterfassade darüber. Dieser Trakt steht quer zur Flucht der Kettwiger Straße

und ist konkav gewölbt in einer einladenden Geste in Richtung zum Bahnhof und den dort An-

oder Durchreisenden. Der besonderen architektonischen Bedeutung wurde mit der Eintragung

als Baudenkmal Rechnung getragen.

Die Einzelhandelsfläche umfasst 3.690 qm und weitere 2.910 qm stehen für Büros und

Arztpraxen zur Verfügung, insgesamt ca. 6.900 qm. Die Geschäfte sind alle vergeben in einem

breiten Mietermix, darunter auch Wolsdorff Tabakwaren, die hier seit 1954 ansässig sind.

Auch die Kanzlei Teigelack, Vollenberg & Fromlowitz firmiert seit 1954, wenn auch mit Un-

terbrechung, an dieser Adresse. Weitere Mieter in den oberen Etagen sind Arztpraxen und das

Regionalbüro von Hennes & Mauritz. Aber etwa die Hälfte der Büroetagen ist noch zu haben,

nicht zuletzt deshalb, weil hier noch letzte Arbeiten im Gange sind. 2011 hatte eine Hamburger

Investorengruppe unter Führung der Achim Griese Treuhandgesellschaft das Objekt über-

nommen, um es in Abstimmung mit der Denkmalpflege zu sanieren. Diese Phase geht jetzt

ihrem Ende entgegen. Dann wird auch der im November vorigen Jahres mit Union Investment

abgeschlossene Kaufvertrag wirksam und der Besitz in den Fonds UniInstitutional German

Real Estate übergehen, einem der beiden Fonds für institutionelle Anleger in der Struktur ei-

nes offenen Publikumsfonds. In welchen Fonds eine Immobilie übernommen wird, werde im

Hause Union Investment über ein zertifiziertes Zuteilungssystem entschieden, das jedes vorge-

schlagene Objekt in mehreren Stufen prüft.

Essen zählt mit der hohen Zentralitätskennziffer von 117,4 lt. Comfort zu den gefragtes-

ten Einkaufsstädten in Deutschland und die Kettwiger Straße ist dabei die herausragende 1A-

Lage. Der Büromarkt zeigt sich nach einem außergewöhnlich umsatzstarken Jahr 2013 stabil

mit geringen Leerständen (vgl. Bericht Büromärkte). „Essen ist eines der Oberzentren jenseits

Goldman Sachs will seinen

Anteil von 29% an der LEG

Immobilien an Institutionelle

Investoren verkaufen. Gold-

man Sachs hatte Anfang 2013

das Düsseldorfer Immobilien-

unternehmen für 44 Euro pro

Anteilsschein an die Börse

gebracht. Im vergangenen

Oktober trennte sich die In-

vestmentbank zusammen mit

Perry Capital von weiteren 7

Mio. Aktien, blieb zunächst

aber größter Einzelaktionär.

Die KGAL hat noch im De-

zember für den mit Hansain-

vest aufgelegten Spezialfonds

KGAL/HI Wohnen Core 2 das

Wohnhochhaus "White Max"

erworben. Verkäufer ist Ferox

Immobilien. Der Entwickler

hatte das ehemals als

"Seestern-Büro-Center" be-

kannte Objekt im 2. Quartal

2012 erworben. Das 18-

geschossige Gebäude wird

umgebaut für rd. 300 Wohn-

und Gewerbeeinheiten auf rd.

20.000 qm Mietfläche.

Bundesbauministerin Barbara

Hendricks will gegen ver-

wahrloste Wohnquartiere vor-

gehen. Als besonders betrof-

fen sieht sie Städte wie Duis-

burg, Dortmund, Offenbach,

Mannheim und Hamburg-

Wilhelmsburg. Bei einigen

"Schrottimmobilien" helfe nur

Aufkaufen, leer ziehen und

abreißen. Den Bewohner soll-

ten andere Wohnungen zur

Verfügung gestellt werden.

Düsseldorf

Duisburg

Ansicht Kettwiger Tor; Quelle. UIRE

Page 32: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 7

der TOP 5 mit attraktiveren Renditen als sie Core-Objekte bieten. Für den

UniInstitutional German Real Estate Fonds passt das ‚Kettwiger Tor‘ hervor-

ragend in die Anlagestrategie in deutschen Oberstädten“, so Philip La Pi-

erre (Foto), Leiter Investment Management Europa. Er glaube an eine sta-

bile Entwicklung der Kettwiger Straße zwischen den zwei Polen, dem Limbe-

cker Platz mit dem gleichnamigen Einkaufszentrum - ebenfalls ein Objekt im

Bestand von UIRE – und dem Bahnhof. Ein Pluspunkt sei auch die histori-

sche Bedeutung, die sich nicht zuletzt an traditioneller Mieterschaft fest ma-

che. Für das „Kettwiger Tor“ habe zudem der Nutzungsmix mit einem signifi-

kanten Anteil an Einzelhandelsflächen gesprochen, die üblicherweise die besseren Mieteinnah-

men generierten. Künftig könne man sich aber auch ein reines Büroobjekt in Essen vorstellen.

Architektur in Essen

Was zwischen 1960 und 2013 in Essen gebaut wurde, ist zu großen Teilen auch das, was dem

Immobilienmarkt zur Verfügung steht.

Einen anschaulichen Überblick darüber, welche neuere Bausubstanz Essen bietet, lie-

fert das gerade erschienene Buch „Architektur in Essen 1960-2013“. Es ist der Folgeband der

„Architektur in Essen 1900-1960“ derselben Herausgeber Berger Bergmann, Geschäftsführer

der Theater und Philharmonie Essen GmbH und der Architekt Peter Brdenk. So scheint es

legitim – und in dem Zusammenhang auch sinnvoll – in der Einleitung mit einem Kapitel über

die Aktivitäten des BDA und anderer Kulturverbände seit den späten 1990er Jahren ein biss-

chen Eigenwerbung zu betreiben. Aus diesem Engagement ging das Forum Kunst und Archi-

tektur am Kopstadtplatz hervor, das sich als Treffpunkt und Kommunikationsraum für alle Fra-

gen von Stadtentwicklung etabliert hat.

Der Band beginnt mit den Ansätzen für eine Skyline nach amerikanischem Vorbild und

dem Rathausturm als dem höchsten Rathaus Deutschlands samt Einkaufszentrum (heute Rat-

hausgalerie), würdigt RWE-Turm, Thyssen-Krupp-Quartier, Weststadt und Grüne Mitte - über-

geht das Shopping Center Limbecker Platz - und endet zeitnah mit den Diskussionen um die

Erweiterung der Messehallen. Dass die auf breiter Basis in Politik und Wirtschaft begrüßten

Pläne nach dem abschlägigen Volksentscheid nun neu überdacht werden müssen, konnten die

Herausgeber noch nicht wissen. Der mit Schwarz-Weiß-Fotos von Wolfgang Kleber bebilderte

Katalogteil mit 120 Einzelbauten aller Kategorien von Verwaltungs- und Klinikbauten über

Wohn- und Geschäftshäuser bis zu Kirchen und weiteren zehn Wohnsiedlungen ist nach

Baudaten in der historischen Abfolge sortiert. Die Verortung im Stadtgefüge erleichtern

zwar zwei Karten. Wer sich aber ein Bild vom Umfeld machen will, bleibt auf die Vor-Ort-

Begehung angewiesen. Auch fehlen bei den kurzen Angaben zu den Objekten Hinweise auf

die Auftraggeber bzw. Eigentümer, sonst wäre die Zuordnung für Akteure des Immobilienmark-

tes etwas einfacher.

Dennoch lohnt sich die Lektüre, will man ein Gefühl für diese Stadt entwickeln. Die Ein-

leitungstexte geben einen guten Eindruck von den verschiedenen Stufen der Entwicklung, da-

von, welche Zielvorstellungen wann vorherrschten, wer die Akteure waren, wie sich Positionen

wandelten und wo wir heute stehen.

Berger Bergmann und Peter Brdenk (HG.): Architektur in Essen 1960-2013. Klartext Verlag

Essen 2013, 14,95 Euro.

Dauerthema: Logistikimmobilien

Logistik bleibt, zumal für das Ruhrgebiet, noch für Jahre eines der vorherrschenden Immobi-

lienthemen. Die Jahrestagung „Logistikimmobilien“ von Euroforum in Duisburg zog Bilanz und

wagte den Ausblick.

Der historische „Speicher All-

gemeine“ am Philosophen-

weg 17 ist im Rahmen einer

Fondsliquidation eines ge-

schlossenen Fonds an ein

Family Office verkauft worden.

Vermittelnd war Cubion Im-

mobilien AG tätig. Das 9-

geschossige Bürogebäude

mit rd. 6.700 qm am Innen-

hafen wurde 1999 neu aufge-

baut und ist fast vollständig an

die Stahlhandel Spaeter

Gruppe vermietet.

Seit Mitte Januar wird die Fas-

sade des Kaufhofs in der

Düsseldorfer Straße abgeris-

sen. Entstanden 1958 für das

damalige Kaufhaus Merkur

und Prototyp der berühmten

„Horten-Fassade“ bröckelte

das Gitternetz aus Kunststein-

quadraten vor sich hin. Trotz

bestehendem Denkmalschutz

für die Fassade musste der

Abbruch genehmigt werden,

weil eine Sanierung sich als

undurchführbar erwies. Die

Eigentümerin Metro Immobi-

lien plant, eine neue Fassade

vorzublenden.

Aufgrund der durch den Pro-

jektentwickler Douvil vorlie-

genden Nachweise für das

Projekt Factory Outlet Center

sieht die Verwaltung den

Ratsauftrag vom 9. Dezember

2013 als erfüllt an und geht

davon aus, dass das Projekt

mit Douvil fortgesetzt wird. Die

Offenlage des Bauleitplanver-

fahrens in der zweiten Jahres-

hälfte 2014 wird angestrebt.

Duisburg

Page 33: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 8

Die sehr guten Ergebniszahlen des Marktes für Logistikimmobilien 2013 mit 2,23 Mrd. Euro

Investitionssumme (Jones Lang LaSalle JLL, Vorjahr 1,7 Mrd. Euro, DIP gibt für 2013 2,4

Mrd. Euro an) und einem Flächenumsatz von rund 5 Mio. qm, wenn man Vermietungen und

Eigennutzer addiert, beflügeln die Phantasie von Maklern, Analysten und Investoren. Dabei

überwogen dieses mal die Eigennutzer im Gegensatz zu den Vorjahren mit über 50%.

BNPPRE kommt allerdings nur auf einen Flächenumsatz von knapp 4,64 Mio. qm und damit

9% unter das sehr gute Vorjahresergebnis und dies mit erheblichen regionalen Unterschieden.

Oft zweistelligen Gewinnen standen ebensolche Verluste in einem anderen Gebiet gegenüber,

u.a. im Ruhrgebiet mit nur 195.000 qm Flächenumsatz (-42%, dagegen Düsseldorf 395.000 qm

+69% und Köln 145.000 qm +23%). JLL summierte 261.000 qm Lager- und Gewerbeflächen

bei einem hohen Anteil von 35% für Industrienutzungen. Die Verknappung des Angebots habe

die Spitzenmiete leicht auf 4,65 Euro/qm/Monat ansteigen lassen. Die allgemein besonders für

Deutschland als positiv bewerteten gesamtwirtschaftlichen Aussichten für das begonnene Jahr

2014 dürften sich auch auf den Sektor Logistik mit entsprechenden Zuwächsen auswirken. Für

das Ruhrgebiet rechnet JLL mit rund 300.000 qm etwas unter Fünfjahresdurchschnitt.

Die Spitzenrendite sank auch im Ruhrgebiet zum Jahresende auf 6,65%, werde aber

2014 stabil bleiben. Unter Rendite-

gesichtspunkten könnte das die

Erwartungen trüben, denn lt. Bul-

wienGesa-Immobilienindex 2014

liegen sowohl Gewerbegrundstücke

als auch die Einzelhandelsmieten in

1a- und Nebenlagen mit einem

Zuwachs von +1,0% oder weniger

unter dem Inflationsausgleich.

Einem kontinuierlichen

Wachstum stehen auch andere

gravierende Faktoren entgegen und

das ist zu allererst die Flächenknappheit genau dort, wo logistische Dienstleistungen gebraucht

werden. Auf der von Euroforum veranstalteten traditionellen Jahrestagung zum Thema erläu-

terte Alexander Nehm, Fraunhofer SCS, diese Zusammenhänge auf der Basis der unabhän-

gigen Fraunhofer Studie „Logistikimmobilien – Markt und Standorte 2013“ (vgl. Bericht DIB

Ruhr Nr. 56). Der massive Rückgang

der Flächenumsätze im Ruhrgebiet

2013 hatte vor allem genau damit zu

tun. Der Markt für Logistikimmobilien

ist starken Schwankungen ausge-

setzt und hängt als „typische Reakti-

onsindustrie“, so DIP in einer Stel-

lungnahme, unmittelbar von indus-

triellen Entwicklungen, aber auch den

Tendenzen im Einzelhandel, hier

besonders e-commerce und Ver-

sandhandel, ab. Ein wesentliches Kriterium, das den Logistikmarkt vielleicht mehr noch als

andere Immobiliensegmente betrifft, ist die Tatsache, dass die Logistik als Dienstleister schon

aus Zeit- und Kostengründen an die Nähe zu den Produktionsstandorten, zu logistischen Kno-

tenpunkten oder zu Absatzmärkten gebunden ist. D.h., dass steigende Preise und Verknap-

pung von Flächen nicht ohne weiteres durch Verlagerung ausgeglichen werden können.

Umso wichtiger sei es, nicht nur Lage und verkehrliche Erschließung zu prüfen. „Nach

der Bewertung der Immobilienstandards ist das Nutzungskonzept des Mieters bei der Entschei-

dung über ein Investment für uns (Hines) sehr wichtig“, betonte Stephan Dalbeck, Hines Im-

mobilien, als einer der Referenten der Tagung. Als Bestandshalter, der ein konsistentes Port-

folio aufbauen möchte, sei auch für die Nutzungsart Dauerhaftigkeit ein Kriterium.

Nach Abriss des ehemaligen

Hauptzollamts Ecke Saarstra-

ße/Landfermannstraße will

Kölbl Kruse einen achtstöcki-

gen Neubau für die Targo-

Bank errichten nach Entwurf

von Bahl Architekten. Die

Fertigstellung der knapp 9.000

qm BGF ist für Juni 2015 ge-

plant. Das Investitionsvolu-

men beträgt ca. 25 Mio. Euro.

Investor ist die Targobank

selbst, die sich das Erbbau-

recht des Grundstücks bis

zum Jahr 2105 gesichert hat

und das Objekt im eigenen

Immobilienbestand halten will.

Zusammen mit dem benach-

barten TDG Hochhaus bildet

der Neubau das

„TARGOBANK Quartier“.

Mit einem Neubauvolumen

von 295.000 qm war der Nie-

derrhein im Jahr 2013 belieb-

tester Standort für neue Logis-

tikprojekte. Lt. Logivest wur-

den bundesweit Projektent-

wicklungen mit einem Ge-

samtvolumen von 2,7 Mio. qm

in Angriff genommen (2012:

2,6 Mio. qm). Zweitbeliebtes-

ter Logistikstandort war der

Rhein-Neckar-Raum mit

245.000 qm Neubauvolumen.

Dahinter liegt die Rhein-Main-

Region, die 2012 das Ranking

angeführt hatte, mit 220.000

qm Neubaufläche.

Goodman hat fristgerecht den

Export-HUB für Volkswagen

mit einer ca. 24.000 qm gro-

ßen Halle auf 50.000 qm

Grundstück im Hafengebiet

Kasslerfeld an den Betreiber

übergeben.

Duisburg

Umsatz Ruhrgebiet; Quelle: Jones Lang LaSalle

Page 34: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 9

Angesichts der Flächenknappheit rücken in den Ballungszentren zunehmend Be-

standsflächen, sog. „brown fields“, in den Fokus, so auch eine der Schlussfolgerungen der

Fraunhofer Studie. Für den Entwickler Goodman ist dies bereits selbstverständlich vor allem

im Ruhrgebiet. Brownfield-Lösungen bieten zudem mehrere Vorteile, wie Christof Prange,

Head of Business Development der Goodman GmbH, betonte. Neben Imagegewinn und

einer positiven politischen Unterstützung könne man von Arbeitskräften im lokalen Umfeld

profitieren und vor allem von noch geltendem Baurecht mit gewerbefreundlichen Regelungen.

Allerdings fordere eine Konversion hohes Know How, eine gute finanzielle Basis und einen

Zeitpuffer für Unvorhergesehenes.

Nach Erhebungen der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr wmr siedelten sich von

2005 - 2010 Unternehmen der Logistik auf ca. 210 ha Brachfläche im Gebiet an gegenüber

nur 48 ha Freifläche. Allerdings seien Logistiker auch fast die einzigen, die überhaupt neue

Standorte aufbauen, wie Joachim Grollmann, Wirtschaftsförderung Herne, resümierte. Um

Entwicklungen kleinräumlich besser koordinieren zu können, setze seine Stadt gemeinsam

mit den Nachbarn Gelsenkirchen und Herten erfolgreich auf die „last mile Logistik“. Von 170

ha, die im Jahr 2000 zur Verfügung standen, seien 80 ha inzwischen vermarktet und weitere

50 in der Entwicklung. Aber es seien auch noch Flächen von über 10 ha zu haben z.B. ziem-

lich genau in der Mitte des Ruhrgebiets Flächen der ehemaligen Zeche Unser Fritz Schacht

1/4. Der soeben erschienene Wirtschaftsbericht Ruhr 2013 bestätigt die positive Entwick-

lung in Bereichen, die für die Logistik ausschlaggebend sind. So hätten sich die innovativen

Wachstumsfelder in der Metropole Ruhr weiter positiv entwickelt und stabilisiert. Dies gelte für

den Leitmarkt Ressourceneffizienz mit Umwelttechnik, Abfallwirtschaft und Wasserwirtschaft,

den Leitmarkt Mobilität mit Logistik und den Leitmarkt Digitale Kommunikation mit Software

und IT-Sicherheit. „Der Industrielle Kern und die Unternehmerischen Dienste haben sich so-

wohl hinsichtlich der technologischen Basis als auch der Marktausrichtung konsolidiert und

modernisiert“, so der Geschäftsführer der wmr Rasmus C. Beck.

Ein Fazit der Tagung war die überwiegende Überzeugung der Teilnehmer, dass die

Ruhrregion auch künftig eine Spitzenposition in dem Segment einnehmen werde und das

Potential für weitere Entwicklungen habe, gerade weil sie den Sektor ernst nähme im Gegen-

satz etwa zu der Region Stuttgart, wo kaum planerische Vorsorge getroffen würde und dem-

zufolge über kurz oder lang auch die Industrie Einbußen erleiden werde. Aber es klang auch

durch, dass die Logistikbranche sich auf massive Veränderungen und Neuerungen aus einer

„Industrie 4.0“ einstellen müsse.

Auf dem Holzweg? – ganz und gar nicht!

Anlässlich der Messe DEUBAUKOM in Essen wurde am 15. Januar 2014 der Holzbraupreis

2013 vergeben. Unter den Preisträgern sind u.a. der Neubau einer großen Produktionshalle

und ein Fassdeckel.

Wenn zum Beispiel bei Ikea die Kunden Produkte mit Umweltzertifikat verlangen, müs-

sen sich auch die Zulieferer darauf einstellen. Im Möbelbereich ist dies u.a. der internationale

Marktführer für Möbelbeschläge Hettich aus dem nordrheinwestfälischen „Möbelland“ Ost-

westfalen. Das hauseigene Umweltmanagement hatte denn auch ein gewichtiges Wort mitzu-

reden, als 2011 der Neubau einer Produktionshalle auf 13.500 qm Fläche mit modernster

technischer Ausrüstung erforderlich wurde. So standen Energieeffizienz und Ressourcen-

schonung bereits bei der Planung des Projekts mit einem Gesamtinvestment von 80 Mio. Eu-

ro im Vordergrund. Ein Gutachterverfahren unter bewährten und namhaften Industrie-Planern

brachte den Zuschlag für die Bochumer Architekten Banz + Riecks. Sie sind ausgewiesene

Spezialisten für energieeffizienten Gewerbebau und schlugen einen Holzbau vor, ein nahelie-

gender Gedanke für ein Unternehmen der Möbelbranche. Die Hettich Holding GmbH & Co

oHG in Kirchlengern, Kreis Herford, geht zurück auf den schwäbischen Tüftler Karl Hettich,

der 1888 die Produktion von Ankerhaken für die Gewichte an Schwarzwälder Kuckucksuhren

Seit Anfang 2014 ist der

Betreiber des ehemals zur

Steigenberger Gruppe

gehörenden Hotels Duisbur-

ger Hof, das sich in israeli-

schem Besitz befindet, als

Franchisenehmer der Wynd-

ham Gruppe beigetreten.

Nach Umbauten in dem denk-

malgeschützten Objekt stehen

jetzt 109 Zimmer und Suiten

zur Verfügung.

Die Baufachmesse DEUBAU-

KOM wird mit 34.950 Besu-

chern und 601 Ausstellern in

ihrem neuen Format mit den

Teilbereichen Leben plus

Komfort, InfraTech und

DCONex als voller Erfolg ge-

wertet. Die Aussteller lobten

die gestiegene Qualität der

Fachbesucher.

Hochtief hat 43% seiner 50%

Anteile an Aurelis an ein In-

vestorenkonsortium unter Füh-

rung von Grove International

Partners LLP veräußert. Die

Grove-Gruppe besitzt bereits

50% an Aurelis. Die verblei-

benden Hochtief-Anteile von

7% werden laut Vereinbarung

an einen unabhängigen Inves-

tor veräußert. Macquarie Ca-

pital und BNP Paribas haben

den Verkaufsprozess beglei-

tet, CMS Hasche Sigle beriet

Hochtief. Das Portfolio von

Aurelis umfasst bundesweit

ca. 11 Mio. qm Grundstücke

und Mietobjekte.

Duisburg

Essen

Page 35: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 10

perfektionierte. Heu-

te, in der vierten Ge-

neration in Familien-

besitz, hat das Unter-

nehmen mit ca.

6.000 Mitarbeitern

und Mitarbeiterinnen

weltweit einen guten

Namen in der globa-

len Branche. Seit

2000 investierte Het-

tich bereits umfang-

reich am Standort

Kirchlengern in ein

eigenes Zentrum für

Forschung und Ent-

wicklung sowie ein

modernes Logistikzentrum.

Das neue Fertigungsgebäude C 2 ist eine eingeschossige Halle auf annähernd recht-

eckigem Grundriss mit 225 m Länge und 60 m Breite. Sie dockt an die bestehende Produkti-

onshalle A5 an und ihr ist an einer Seite wie üblich ein zweigeschossiger Serviceteil vorgela-

gert. Den Sockel bildet ein als Tiefgarage mit 100 Plätzen voll ausgebautes Untergeschoss.

Das ist für eine Gewerbehalle ungewöhnlich, dient jedoch zugleich der Dämmung von unten,

der Herstellung einer ebenen Grundfläche für Maschinen und Geräte und mindert den Flächen-

verbrauch für Parkplätze im Gelände, ein dreifacher Gewinn. Veranlassung für den Holzbau-

preis aber sind die Außenwände in Holzrahmenbauweise mit 24 cm Wärmedämmung, einzig-

artig im Industriehallenbau. Richtigerweise wurde auch nicht die CO2-Einsparung durch Ener-

gieeffizienz gewertet – die natürlich auch gegeben ist - sondern die Gesamtbilanz: „Durch die

Konstruktion aus rund 1.900 Kubikmetern Holz aus kontrolliertem Anbau und der Vermeidung

energieintensiv hergestellter Baustoffe wurden der Atmosphäre 1.630 Tonnen Kohlendioxid

entzogen,“ heißt es in der Laudatio.

Angesichts der Tatsache, dass die bevorstehende Neufassung der Energieeinsparver-

ordnung ENeV 2014 auch für den Industriebau die Anforderungen anheben wird, kommen die

üblichen Sandwichpaneele an ihre Grenzen. Die Holzbauweise, die schon in diesem Falle nicht

teurer war als ein Standardbau, werde zunehmend auch preislich konkurrenzfähig, ergänzt

Dietmar Riecks. Gegenüber Energiefressern wie Aluminium, aber auch Stahl und Beton ist

heimisches Holz unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit ohnehin im Vorteil.

Diesen Vorteil wollte man sich auch in dem Chemieunternehmen Sachtleben GmbH

mit Sitz in Duisburg zunutze machen und entwickelte einen „Holzdeckel für einen chemischen

Aufschlussbehälter“. Er sieht fast aus wie der Deckel auf einem Sauerkrautfass im Bauernmu-

seum, entpuppt sich bei näherem Hinsehen aber als ausgewachsene Ingenieursleistung. In

einem solchen Aufschlusskessel von 6,5 m Durchmesser herrschen hohe Temperaturen,

Feuchtigkeit und vor allem ein stark korrosives und extrem saures Milieu. Auf der Suche nach

einem Ersatzwerkstoff für aufwändig gummierten Stahl, der fast als einziger sich gegenüber

heißen und sauren Angriffen sehr stabil verhalte, stieß man auf extrem beständiges sibirisches

Nadelholz. Die Deckelkonstruktion aus mehreren Lagen Schichtholz ist mit einer inneren Höh-

lung versehen, um die Druckstabilität zu verbessern. Dieses Konstrukt zu berechnen und damit

den Nachweis der Stabilität und Unbedenklichkeit zu erbringen, war nur eine der Herausforde-

rungen, eine andere einen säurefesten Spezialkleber zu finden, zusammen eine Menge

„Holzverstand“, der nun anerkennend gewürdigt wurde. Sachtleben gehört mit der Produktion

von Titandioxid (TiO2) und Funktionsadditiven (BaSO4/ZnS/LITHOPONE) zu den führenden

Herstellern weltweit.

Die Modernisierung der

Messe Essen nach Plänen

von Slapa, Oberholz

Pszczulny Architekten kann

in der vorgesehenen Form

nicht umgesetzt werden. In

einem Bürgerentscheid stimm-

te eine knappe Mehrheit für

die Aufhebung des Ratsbe-

schlusses über die Moderni-

sierungsplanung.

Brockhoff & Partner hat ca.

340 qm Bürofläche in der

Huyssenallee 70/72 an Anto-

nio Sanchez, Vermittler der

AXA Versicherungs AG,

vermietet. Vormieter war ein

Teppichladen. Eigentümer ist

eine Privatperson.

Nachmieter des ehem. Möbel

Kröger-Hauses in der Bochu-

mer Landstr. 152-166 in Stee-

le mit rd. 2.000 qm Hallen- u.

Logistikfläche und rd. 1.000

qm Ladenlokalfläche ist der

Roller-Händler Streetlights

GmbH aus Neuss. Streetlights

wird das Ladengeschäft im

Frühjahr eröffnen. Beratend

war die EWG - Essener Wirt-

schaftsförderungsgesellsch

aft mbH tätig.

BNPPRE vermittelte 355 qm

Bürofläche im Glückaufhaus.

Die Kanzlei VBB für Wirt-

schaftsrecht wird im Früh-

sommer die neuen Räumlich-

keiten beziehen. Eigentümerin

ist die Glückaufhaus GmbH

& Co. KG.

Essen

Ansicht Fa. Hettich. Freigabe Banz + Riecks Architekten

Page 36: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 11

Der Holzbaupreis NRW wird durch den Landesbetrieb Wald und Holz sowie das Mi-

nisterium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz geför-

dert wurde nach einer Pause seit 2006 jetzt erneut vergeben. Minister Johannes Remmel ließ

es sich auf der Messe auch nicht nehmen, die Preise persönlich zu überreichen. Ein weiterer

Preis ging an den Neubau eines Wohnhauses in Dortmund, ausgeführt von Terhalle Holzbau

aus Ahaus-Ottenstein nach Plänen von Geitner Architekten, Düsseldorf. Eine der Anerken-

nungen erhielt die Fa. Holzbau Kappler GmbH & Co. KG aus Gackenbach-Dies für die Sanie-

rung der Gebäudehülle eines dreigeschossigen Mehrfamilienhauses des Gemeinnützigen

Bau- und Sparvereins Friemersheim e.G. in Duisburg, geplant durch Probst und Wilke Ar-

chitekten BDA, Duisburg.

Hamborner REIT mit erfolgreicher Strategie

Portfolio vergrößert und umgeschichtet, FFO gesteigert, Leerstand gesenkt: Das Geschäftsjahr

2013 bewertet Hamborner REIT als sehr erfolgreich.

Die Zahlen zusammen gefasst:

Das Portfolio wurde um 114,6 Mio. auf 691,8 Mio. Euro vergrößert.

Die Miet– und Pachterlöse verbesserten sich um rund 22% auf 45,2 Mio. Euro

Die durchschnittliche Leerstandsquote beträgt 3,4% (2,5% inkl. Mietgarantien).

Das Betriebsergebnis wurde um 17% auf 20,4 Mio. Euro gesteigert, ebenso der Jahres-

überschuss (+ 10% auf 8,5 Mio. Euro).

Der FFO verbesserte sich um 26% auf 23,8 Mio. Euro.

Die Loan-to-Value-Quote stieg von 34,2 auf 43,7% und die Eigenkapitalquote verringer-

te sich von 60,3 auf 52,5 Mio. Euro.

Der positive Jahresüberschuss beträgt rund 8,5 Mio. Euro, 10% über dem Vorjahresni-

veau von 7,7 Mio. Euro.

Als Dividende an die Aktionäre werden wie im Vorjahr 40 Cent pro Aktie vorgeschlagen,

was beim Jahresschlusskurs von 7,34 Euro einer Rendite von 5,4% entspräche.

Das gute Ergebnis führt Hamborner auf eine erfolgreiche An- und Verkaufspolitik zu-

rück. So wurden neue Objekte von Hamburg bis München erworben, darunter das LEED-Platin

zertifizierte Bürohaus NuOffice in München, wodurch der Portfoliobestand bis Jahresende 2013

um rd. 114,6 Mio. Euro auf 691,8 Mio. Euro anwuchs. Gleichzeitig wurden in Oberhausen,

Moers, Wuppertal und Hannover kleinere Objekte verkauft, die einen hohen Verwaltungsauf-

wand erforderten. Die bisher dort gebundenen Kapazitäten seien jetzt für andere Projekte frei

geworden. Vorwiegend aus der Zeit vor 1999 hält Hamborner immer noch 12 Objekte im Ruhr-

gebiet mit einem Gesamtwert von rd. 33 Mio. Euro im Bestand, das entspricht ca. 4,8 % vom

Gesamtwert des Portfolios. Der Ankaufsstrategie folgend sei in den vergangenen Jahren über-

wiegend in Wachstumsregionen in Süd- und Südwestdeutschland eingekauft worden.

„Allerdings haben wir auch in 2009 und 2010 noch zwei Objekte in Duisburg und Kamp-Lintfort

erworben. Wir schließen entsprechende Investitionen in der Ruhrregion daher auch nicht

grundsätzlich aus. Die Zusammensetzung aus Standort, Objekt und Mieter muss eben passen

und auch eine langfristige Wertstabilität versprechen,“ so die Maxime.

Der Mönchengladbacher Bau-

träger VISTA Reihenhaus

errichtet in zentraler Lage 51

Reihenhäuser und vier Dop-

pelhaushälften. Die Erdarbei-

ten haben bereits begonnen.

Die verschiedenen Typenhäu-

ser sollen bis Ende März 2015

beziehbar sein zu Preisen

zwischen 160.000 und

200.000 Euro.

Die RS Partner Immobilien-

gesellschaft errichtet an der

Balcke-Dürr-Allee ein neues

Verwaltungsgebäude für

Mitsubishi Electric Deutsch-

land auf ca. 9.000 qm Grund-

stück mit rd. 16.000 qm Büro-

fläche. Bei der Transaktion

wurde Mitsubishi von Savills

beraten. Die Investitionssum-

me liegt im mittleren zweistelli-

gen Millionen-Euro-Bereich.

Die mfi management für

immobilien AG, Essen, hat

einen Mietvertrag mit Kauf-

land für das im September

2014 eröffnende Center abge-

schlossen. Das Center mit

insgesamt 41.500 qm Fläche

für 119 Geschäfte ist damit zu

80 % vermietet.

Recklinghausen

Marl

Ratingen

Page 37: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 12

Büromarkt Duisburg 2013

In Duisburg zeigte der Büromarkt 2013 leichte Erholung, ist aber weit von den Ergebnissen

früherer Jahre entfernt.

Das örtliche Maklerbüro Armin Quester errechnete für 2013 insgesamt 51.000 qm ver-

mietete Bürofläche, wobei größere Abschlüsse generell fehlten. Andererseits habe sich der

Markt für kleinere Flächen aus ausgesprochen lebhaft erwiesen. Das ergab in Summe zwar

keine großen Volumen, aber ist ein Zeichen für die allmähliche Erholung des Marktes. Zwar

seien die Anfragen von Unternehmen für größere Flächen tatsächlich gering gewesen, aber es

fehlte auch das adäquate Angebot, was Interessenten gezwungen habe, sich in den Nachbar-

städten umzusehen. Neben der größten Einzelvermietung in der Innenstadt mit knapp 3.700

qm an die Stadtverwaltung waren die drei größten Umsätze im Jahr 2013 die Duisburger AR-

GE und die Insolvenzverwaltung Hammes mit insgesamt 4.360 qm vermieteter Flächen in As-

terlagen und eine interne Serviceabteilung der Firma Aldi am Duisburger Innenhafen im „H2

Office“ mit 2.100 qm.

CUBION addiert aus 100 Abschlüssen nur 48.000 qm Flächenumsatz, davon mit 4.500

qm einen sehr geringen Anteil von Flächen, die von Eigennutzern übernommen worden seien.

Der Fünfjahresdurchschnitt läge bei 62.000 qm. Dabei fiel allerdings 2013 die Nettoabsorption

mit 21.500 qm vergleichsweise hoch aus. Dies hängt zusammen mit der Fertigstellung eines

weiteren Gebäudes für die Polizeiverwaltung am Innenhafen sowie dem Verwaltungsbau des

Landesarchivs NRW, der „Welle30“. Den höchsten Anteil machten Vermietungen im Citykern

aus gefolgt in etwa gleichen Anteilen von den Lagen Innenhafen, Logport-Rheinhausen und

Businesspark Niederrhein, die beiden letzteren linksrheinisch. Der Leerstand wird mit 83.000

qm angegeben und ist damit nach 2012 noch einmal leicht gestiegen auf jetzt 3,9%, einem für

Duisburg relativ hohen Anteil. Für das laufende Jahr werden nur 3.000 qm Bürofläche neu auf

dem Markt erwartet.

Zwangsversteigerungen von Wohneigentum 2013

Der rückläufige Trend des Jahres 2012 setzte sich auch 2013 fort mit bundesweit 22,7% weni-

ger Zwangsversteigerungen. In absoluten Zahlen waren es nach Angaben des Ratinger Wirt-

schaftsverlages Argetra 47.617 Termine und amtlich festgesetzten Verkehrswerten von 7,4

Mrd. Euro, 2,1 Mrd. weniger als im Vorjahr. Der Trend ist auch in den Ruhrstädte zu beobach-

ten mit ähnlichen Abweichungen wie 2012. Die höchste Anzahl von versteigerten Eigentums-

wohnungen gab es in Essen mit 247, aber auch hier bedeutete dies einen Rückgang um

15,16%, wobei die Summe der Verkehrswerte nur um 9,72% geringer ausfiel. Auch in Duisburg

und Dortmund nahm die Zahl der Versteigerungen von Eigentumswohnungen ab. Deutlich

mehr Mehrfamilienhäuser als noch 2012 kamen in Oberhausen und Gelsenkirchen zur Verstei-

gerung mit 33 (Vorjahr 22) bzw. 51 (Vorjahr 31) Objekten und Verkehrswerten von 7,4 bzw.

10,6 Mio. Euro. Dagegen kamen in Bottrop nur drei Mehrfamilienhäuser unter den Hammer.

Mehr Ein- und Zweifamilienhäuser als im Vorjahr mussten nur in Bochum versteigert werden

mit 31 gegenüber 22 im Vorjahr und Düsseldorf mit der allerdings geringen Zahl von 20 gegen-

über 16 im Vorjahr.

Axel Mohr, Geschäftsführer der Argetra, begründet den anhaltenden Trend damit, dass

nach wie vor günstige Zinsen und eine lebhafte Nachfrage nach Wohnimmobilien es Eigentü-

mern leichter macht noch freihändig zu verkaufen oder eine Refinanzierung zu erreichen. Dazu

kommt die nach der Immobilienfinanzkrise besonders vorsichtige Festsetzung von Verkehrs-

werten der Jahre 2008 bis 2010, die nun bis zu 30% unter den aktuellen Bewertungen liege.

Nach zehn Jahren hat Union

Investment Real Estate das

Einzelhandelsobjekt "Allee-

Center" aus ihrem Offenen

Immobilienfonds UniImmo:

Deutschland an den Fonds

grundbesitz europa der

Deutsche Asset & Wealth

Management verkauft für

rund 140 Mio. Euro. Das

1986 erbaute, zentral gelege-

ne Center verfügt über rd.

25.000 qm Verkaufsfläche.

Der „Renaissance des Rei-

henhauses“ widmet sich der

diesjährige KfW-Award Bau-

en und Wohnen 2014. Prä-

miert werden private Bauher-

ren, die in den vergangenen

fünf Jahren ein Reihenhaus

in einer Stadt oder einem

Ortszentrum gebaut oder

modernisiert haben. Der

KfW-Award ist mit insgesamt

30.000 Euro dotiert. Abgabe

ist der 7. März 2014.

Remscheid

Auslobung

Page 38: Der immobilienbrief nr 315

Nr. 57, 07. KW, 14.02.2014, Seite 13

Weitere Nachrichten

Der UN (United Nations) Global Compact und die RICS werden gemeinsam einen Best Practi-

ce-Leitfaden für die Grundstücks-, Immobilien- und Baubranche erarbeiten, um verantwor-

tungsvolle Geschäftspraktiken in diesem Bereich zu stärken. Das Kooperationsprojekt ist im

Zuge der Post-2015 Business Engagement Architecture der UN die erste Initiative von UN Glo-

bal Compact, um die Nachhaltigkeit in einer bestimmten Branche zu fördern. Mit 8.000 Part-

nerunternehmen in 145 Ländern ist der UN Global Compact die weltgrößte freiwillige Nachhal-

tigkeitsinitiative von Unternehmen.

NRW-Bauminister Michael Groschek übernahm die Schirmherrschaft für die neue Aktions-

plattform „NRW lebt“ der Architektenkammer NW. Damit soll in den kommenden Jahren

das Planen und Bauen im Zeichen des demografischen Wandels in großer Breite diskutiert

werden. In diesem Zusammenhang wird die Festschreibung der Wohnungsbauförderung in

NRW mit jeweils 800 Mio. Euro über die kommenden vier Jahre begrüßt. Zu

„Lebensbedingungen und Gesundheitschancen in strukturschwachen Regionen“ veranstaltet

das Institut Arbeit und Technik (IAT) einen Workshop in Gelsenkirchen am 20.02.2014.

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schaft (6), Aengevelt (3), AGC Equity Partners (4), Allbau AG (5), Anteon (8), Architekten

Banz + Riecks (9), Argetra (12), Arla Foods (5), Aurelis Real Estate (5,9), Axa Versicherung

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(4,5,6,8,9,10), Brockhoff & Partner (10), BulwienGesa (8), C&A (2), CBRE (4), CMS Hasche

Sigle (9), Comfort (6), Competence Call Center (5), Cubion (4,5,6,7,12), DB Schenker (5),

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Douvil (7), Drees & Sommer (4), Euroforum (7,8), EWG (10), Ferox Immobilien (6), Fraunhofer

SCS (8), Geitner Architekten (11), Glückaufhaus GmbH (10), Goldman Sachs (6), Goodman

GmbH (8,9), Greenman Investments (2), Grove International Partners (9), Grunert & Albrecht

(4), H&M (6), Hamborner Reit (11), Hammes (12), Hansainvest (6), Hellmich Gruppe (2), Het-

tich Holding GmbH & Co oHG (9,10), Heuer Dialog (3), Hines Immobilien (8), Hisense Ger-

many (3), Hochtief (9), Holzbau Kappler (11), Horten (7), IAT (13), Ikea (9), Jones Lang La-

Salle (4,8), Kaufhof (7), Kaufland (11), KfW (12), KGAL (6), Klartext Verlag (7), Kölbl Kruse

(8), LEG Immobilien (6), Logivest (8), Macquarie Capital (9), Merkur (7), Metro (7), mfi (11),

Mitsubishi Electric Deutschland (11), Möbel Kröger (10), NCC (4), Perry Capital (6), Portigon

AG (4), Probst und Wilke Architekten BDA (11), PwC (4), Reed Midem (1), RGM Facility Man-

agement (2), RICS (13), RS Partner Immobiliengesellschaft (11), RWE (7), Sachtleben GmbH

(10), Savills (11), Slapa, Oberholz Pszczulny Architekten (10), Stahlhandel Spaeter Gruppe

(7), Steigenberger Gruppe (9), Strabag (3), Strauss Innovation (5), Streetlights GmbH (10),

Targobank (8), Tectum Group (5), Teigelack, Vollenberg & Fromlowitz (6), ten Have (2), Ter-

halle Holzbau (11), Theater und Philharmonie Essen GmbH (7), ThyssenKrupp (5,7), TU Dort-

mund (4), UN Global Compact (13), Union Investment (6,7,12), VBB für Wirtschaftsrecht (10),

Vista Reihenhaus (11), Vodafone (4), Volkswagen (8), Wagner Facilit Management (2), wmr

(9), Wolsdorff Tabakwaren (6), Wyndham Gruppe (9), Zech Group (4).

Personen, die in „Der Immobilienbrief Ruhr“ erwähnt werden: Beck, Rasmus C. (9);

Bergmann, Berger (7); Brdenk, Peter (7); Dalbeck, Stephan (8); Eggeling, Wilhelm (6); Groll-

mann, Joachim (9); Groschek, Michael (13); Hendricks, Barbara (6); Hettich, Karl (9); Kleber,

Wolfgang (7); La Pierre, Philip (7); Mohr, Axel (12); Nehm, Alexander (8); Prange, Christof (9);

Quester, Armin (12); Remmel, Johannes (11); Wolter, Stefan (2,3,4).