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INHALTSVERZEICHNIS Editorial 1 Fondsszene atmet durch (Rohmert) 2 IVG Market Tracker Büro Europa (Rohmert) 10 JLL-Immobilienuhr (Rohmert) 14 Deutschlands erste Crowdfunding-Plattform für Immobilien (Rohmert) 15 Megatrends 2012: Gipfel- treffen soll Antwort auf Zu- kunft geben (Eberhard) 17 Megatrends - Shoppingcen- ter (Eberhard) 18 Kaufkraft Europas (Rohmert) 20 DB Research: Bullish für deutsche Wohnimmobilien (Ries) 20 Verdoppelung bei Woh- nungsportfolios (Rohmert) 21 Der Immobilienbrief Berlin 39 Besteht Gefahr einer Woh- nungsnot in Deutschland? (Vornholz) 22 Liebhaberpreise für „Trophy-Immobilien“ in Mün- chen (Rohmert) 24 Hamburger OxPark (Richter) 30 Europäische Logistikim- mobilien im Wert unter 2007 (Rohmert) 28 Regionale Investment- märkte in Deutschland im- mer wichtiger (Rohmert) 25 Folder Megatrends 33 Impressum 32 Logistikmarkt Hamburg (Richter) 29 Europäischer Logistik- markt verliert an Fahrt 28 Europäische Einzelhan- delsinvestitionen 18 NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL diese Woche stand im Zeichen des 2. Gesetzesentwurfs zur Umsetzung der AIFM-Richtlinie (Alternative Investmentfonds Manager). Zum Schmunzeln ist wie immer das Procedere. Auf der Home- page des BMF wurde der Entwurf nicht veröffentlicht. Der VGF kann unter Vertrauensschutzgesichts- punkten den Entwurf naturgemäß nicht herausgeben. Der irgendwo entwickelte Grundgedanke, einen Gesetzesentwurf vertraulich zu behandeln und der Presse nicht zur Verfügung zu stellen, ist zumindest intellektuell interessant und wohl auch „neuwertig“. Auch wir hatten den Freitagsentwurf erst am Mon- tag vorliegen. Das soll natürlich klar machen, dass das BMF keine weiteren Diskussionen mehr wünscht. Der erste Entwurf aus Juli ließ weite Teile der Fondsbranche um ihre Existenz bangen. Das ist jetzt zur Fußnote politischen Meinungsbildungsprozesses geworden. Die Offenen Fonds sind aus dem Schnei- der. Die Geschlossenen Fonds befinden sich aber im grundlegenden Wandel. Fondsinitiierung nach Gutsherrenart ist vorbei (Details ausführlich ab Seite 2). Das Positive vorab: Das Gesetz ist eine Riesenchance für die Branche geschlossener Immobilien-Publikumsfonds. Der Paradigmenwechsel der Einführung des materiellen Investment- begriffs führt zum genialen Branding der „Kapitalverwaltungsgesellschaft“. Dasselbe Kapitalanla- gegesetzbuch regelt jetzt alle alternativen Investments. Es gibt in professioneller Größenordnung nur noch zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaften. Es gab seit 20 Jahren nie bessere Zeiten für Im- mobilieninvestitionen. 80 Millionen Deutsche denken wieder in Immobilienkapitalanlagen. Wohnen mit dem riesigen Markt ist zurück. Die Wertentwicklung zeigt in allen Segmenten Inflationsangst getunt wieder in die richtige Richtung. Wenn Initiatoren und Vertriebe nicht völlig neben der Kappe sind oder sich mit ihren Schiffen ertränken, haben wir bald wieder Immobilienfondsrekorde. Natürlich bleibt ein Wehmutstropfen. „Die gesetzlichen Regelungen sind für den Anleger für den Arsch“, möchte ein renommierter Branchenvertreter nicht zitiert werden. Also übernehme ich die Aussage für mich. Anlegerschutz war der Auslöser der Regulierung. Die Umsetzung wird dann zum Selbstzweck. Ein Ministerialrat hinterlässt seine Weltsicht. Die europäischen AIFM-Richtlinien-Macher waren clever genug zu wissen, dass man bei hoher Branchenproduktivität Produkte nicht so einfach regulieren kann. Also kümmerte man sich um die identifizierbaren AIF-Manager. Das sind Profis, die Gesetzes-Anpassung seit es die Branche gibt, gewöhnt sind. Die AIFM-Regelungen selber haben aus- schließlich Kostencharakter. Ertragsoptimierung bleibt aber die Devise der meist nicht karitativ ausge- richteten Branche. Der Anleger wird es also zahlen. Der Menschenverstands-Hausfrauentester fragt natürlich zuerst, was sich geändert hätte, wenn es das Gesetz schon früher gegeben hätte. Ergebnis: Kein Skandal oder keine nicht kriminelle Pleite wären verhindert worden. Vor Kriminalitätsschaden schützt ein Gesetz sowieso nicht. Vor Marktveränderungen und Fehlallokationen durch Steuergesetze auch nicht. Vor Finanzkrisen nicht. Vor Einkaufs- und Wachstumswahn nicht. Vor gestalterischer Optimierung mit Implosionsgarantie auch nicht. Vor Risikosozialisierung mit Chancenmonopolisierung bei Innovationen überhaupt nicht. Vor Unternehmenslebenszyklen nicht. Vor vertriebsgesteuertem, prozyklischem und trendigen Einkauf zu Höchstpreisen erst recht nicht. Vor Ertragsoptimierung nicht. Gleichzeitig senkt die Regulierung über die umgelegten Kosten die sowieso schon historisch niedrigen Renditen von fondsfähigen Sachwerten/Immobilien. Die Risiken falsch verstandener Streu- ung haben zu den größten Skandalen geführt. Blindpools werden gefördert. Auf der Ertragsseite tut sich für den Anleger durch die Regulierung überhaupt nichts. Gleichzeitig wiegen Regulierung, Bran- ding und Produktgestattung den Anleger in Scheinsicherheit. Vertriebe, die das nicht umsetzen können, sind doch mit der Klobürste gepudert worden - oder machen besser in Versicherungen. Sehr geehrte Damen und Herren, Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: Alfred Wieder AG, aurelis Real Estate, Bilfinger Berger, Bouw- fonds Real Estate Investment Manage- ment Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Invest- ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

Der Immobilienbrief Nr. 283

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Immobilienbrief 283, Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt

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Page 1: Der Immobilienbrief Nr. 283

INHALTSVERZEICHNIS

Editorial 1

Fondsszene atmet durch (Rohmert)

2

IVG Market Tracker Büro Europa (Rohmert)

10

JLL-Immobilienuhr (Rohmert)

14

Deutschlands erste Crowdfunding-Plattform für Immobilien (Rohmert)

15

Megatrends 2012: Gipfel-treffen soll Antwort auf Zu-kunft geben (Eberhard)

17

Megatrends - Shoppingcen-ter (Eberhard)

18

Kaufkraft Europas (Rohmert)

20

DB Research: Bullish für deutsche Wohnimmobilien (Ries)

20

Verdoppelung bei Woh-nungsportfolios (Rohmert)

21

Der Immobilienbrief Berlin 39

Besteht Gefahr einer Woh-nungsnot in Deutschland? (Vornholz)

22

Liebhaberpreise für „Trophy-Immobilien“ in Mün-chen (Rohmert)

24

Hamburger OxPark (Richter)

30

Europäische Logistikim-mobilien im Wert unter 2007 (Rohmert)

28

Regionale Investment-märkte in Deutschland im-mer wichtiger (Rohmert)

25

Folder Megatrends 33

Impressum 32

Logistikmarkt Hamburg (Richter)

29

Europäischer Logistik-markt verliert an Fahrt

28

Europäische Einzelhan-delsinvestitionen

18

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

diese Woche stand im Zeichen des 2. Gesetzesentwurfs zur Umsetzung der AIFM-Richtlinie

(Alternative Investmentfonds Manager). Zum Schmunzeln ist wie immer das Procedere. Auf der Home-

page des BMF wurde der Entwurf nicht veröffentlicht. Der VGF kann unter Vertrauensschutzgesichts-

punkten den Entwurf naturgemäß nicht herausgeben. Der irgendwo entwickelte Grundgedanke, einen

Gesetzesentwurf vertraulich zu behandeln und der Presse nicht zur Verfügung zu stellen, ist zumindest

intellektuell interessant und wohl auch „neuwertig“. Auch wir hatten den Freitagsentwurf erst am Mon-

tag vorliegen.

Das soll natürlich klar machen, dass das BMF keine weiteren Diskussionen mehr wünscht. Der

erste Entwurf aus Juli ließ weite Teile der Fondsbranche um ihre Existenz bangen. Das ist jetzt zur

Fußnote politischen Meinungsbildungsprozesses geworden. Die Offenen Fonds sind aus dem Schnei-

der. Die Geschlossenen Fonds befinden sich aber im grundlegenden Wandel. Fondsinitiierung nach

Gutsherrenart ist vorbei (Details ausführlich ab Seite 2).

Das Positive vorab: Das Gesetz ist eine Riesenchance für die Branche geschlossener

Immobilien-Publikumsfonds. Der Paradigmenwechsel der Einführung des materiellen Investment-

begriffs führt zum genialen Branding der „Kapitalverwaltungsgesellschaft“. Dasselbe Kapitalanla-

gegesetzbuch regelt jetzt alle alternativen Investments. Es gibt in professioneller Größenordnung nur

noch zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaften. Es gab seit 20 Jahren nie bessere Zeiten für Im-

mobilieninvestitionen. 80 Millionen Deutsche denken wieder in Immobilienkapitalanlagen. Wohnen mit

dem riesigen Markt ist zurück. Die Wertentwicklung zeigt in allen Segmenten Inflationsangst getunt

wieder in die richtige Richtung. Wenn Initiatoren und Vertriebe nicht völlig neben der Kappe sind oder

sich mit ihren Schiffen ertränken, haben wir bald wieder Immobilienfondsrekorde.

Natürlich bleibt ein Wehmutstropfen. „Die gesetzlichen Regelungen sind für den Anleger für

den Arsch“, möchte ein renommierter Branchenvertreter nicht zitiert werden. Also übernehme ich die

Aussage für mich. Anlegerschutz war der Auslöser der Regulierung. Die Umsetzung wird dann zum

Selbstzweck. Ein Ministerialrat hinterlässt seine Weltsicht. Die europäischen AIFM-Richtlinien-Macher

waren clever genug zu wissen, dass man bei hoher Branchenproduktivität Produkte nicht so einfach

regulieren kann. Also kümmerte man sich um die identifizierbaren AIF-Manager. Das sind Profis, die

Gesetzes-Anpassung seit es die Branche gibt, gewöhnt sind. Die AIFM-Regelungen selber haben aus-

schließlich Kostencharakter. Ertragsoptimierung bleibt aber die Devise der meist nicht karitativ ausge-

richteten Branche. Der Anleger wird es also zahlen.

Der Menschenverstands-Hausfrauentester fragt natürlich zuerst, was sich geändert hätte, wenn

es das Gesetz schon früher gegeben hätte. Ergebnis: Kein Skandal oder keine nicht kriminelle

Pleite wären verhindert worden. Vor Kriminalitätsschaden schützt ein Gesetz sowieso nicht. Vor

Marktveränderungen und Fehlallokationen durch Steuergesetze auch nicht. Vor Finanzkrisen nicht. Vor

Einkaufs- und Wachstumswahn nicht. Vor gestalterischer Optimierung mit Implosionsgarantie auch

nicht. Vor Risikosozialisierung mit Chancenmonopolisierung bei Innovationen überhaupt nicht. Vor

Unternehmenslebenszyklen nicht. Vor vertriebsgesteuertem, prozyklischem und trendigen Einkauf zu

Höchstpreisen erst recht nicht. Vor Ertragsoptimierung nicht.

Gleichzeitig senkt die Regulierung über die umgelegten Kosten die sowieso schon historisch

niedrigen Renditen von fondsfähigen Sachwerten/Immobilien. Die Risiken falsch verstandener Streu-

ung haben zu den größten Skandalen geführt. Blindpools werden gefördert. Auf der Ertragsseite tut

sich für den Anleger durch die Regulierung überhaupt nichts. Gleichzeitig wiegen Regulierung, Bran-

ding und Produktgestattung den Anleger in Scheinsicherheit. Vertriebe, die das nicht

umsetzen können, sind doch mit der Klobürste gepudert worden - oder machen besser

in Versicherungen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen

Ausgabe: Alfred Wieder AG, aurelis

Real Estate, Bilfinger Berger, Bouw-

fonds Real Estate Investment Manage-

ment Deutschland GmbH, Catella Real

Estate AG, Deka Immobilien Invest-

ment, E&P Real Estate GmbH & Co.

KG, fairvesta, Garbe Group, RWE

Energiedienstleitung GmbH und RA

Klumpe, Schröder & Partner.

Page 2: Der Immobilienbrief Nr. 283

Köln: Prof. Dr. Hans E.

Büschgen, Rittershausen-

Nachfolger, Multi-Fachautor

und früherer „Bankenpapst“

der Universität zu Köln fei-

ert am Sonntag seinen

80sten Geburtstag. „Der Im-

mobilienbrief“-Herausgeber

Werner Rohmert war in den

80er Jahren sein wissen-

schaftlicher Assistent. Herzli-

chen Glückwunsch von Sei-

ten des Verlages und des

Herausgebers! Alles Gute!

Hamburg: Claudia Plath

(40) übernimmt als Nachfol-

gerin von Karsten Hinrichs

zum 1. Januar 2013 als Ma-

naging Director die Verant-

wortung für den Finance-

Bereich der ECE. Sie wird

damit zugleich Mitglied des

Boards der ECE.

Karsten Hinrichs verlässt

zum 31. Dezember 2012

nach über 8 Jahren als Ma-

naging Director auf eigenen

Wunsch die ECE.

Augsburg: Dr. Sven Olaf

Eggers (36) wird zum 1. Ja-

nuar 2013 neuer Geschäfts-

führer der PATRIZIA Woh-

nInvest Kapitalanlagege-

sellschaft mbH (KAG). Als

Nachfolger von Cornelius

Hell, der das Unternehmen

zum 31.12.2012 verlässt,

wird er ab dem kommenden

Geschäftsjahr gemeinsam

mit Peter Willisch die

Geschäftsführung der PATRI-

ZIA WohnInvest KAG

wahrnehmen.

Pünktlich zum gestrigen VGF-Branchentag erblickte zum Wochenende der neue

„Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter

alternativer Investmentfonds“ (AIFM-Umsetzungsgesetz / AIFM-UmsG) das Licht

der Welt. Verhalten des BMF (siehe Editorial) und Terminplan legen die Vermutung

nahe, dass der Entwurf sehr nahe an der endgültigen Regelung liegen wird. Wir geben

Ihnen einen Überblick über erste Interpretationen und die Branchenresonanz.

Vorab-fazit: Die Fondsbranche – sowohl bei den Offenen Fonds und Spezialfonds als

bei den Geschlossenen Fonds - kann damit leben. Aber nicht alle Initiatoren werden

überleben. Paradoxerweise ist gerade der Anlegerschutz in der Regulierung hinten

heruntergefallen.

Wir haben uns von den vorliegenden 513 Seiten, die sicherlich einer ausführlichen

juristischen Analyse durch Fachleute bedürfen, bisher auch nur die relevanten Eckpunkte,

die über die Fortexistenz der Offenen Immobilienfonds (OIF), der Spezialfonds und der Ge-

schlossenen Fonds relevant sind, angeschaut. Vorab zu den OIF: Das Verbot neuer Offe-

ner Immobilienfonds und damit auch neuer Spezialfonds ist vom Tisch. Mit den verblei-

benden Regelungen, die sicher noch im Detail zu analysieren sind, kann die OIF-Branche

aber leben. Natürlich entstehen höhere Kosten und vielleicht auch eine höhere Volatilität

durch die neuen Bewertungsvorschriften. Das war aber bereits nach den letzten Änderungen

des Investmentrechts in Deutschland ebenso „eingepreist“ wie die Nicht-Kompatibilität der

Anlage-Verordnung, die Versicherungen und Pensionskassen betrifft, mit den Kündigungs-

fristen Offener Immobilienfonds.

Die Regelungen des Entwurfes aus Juli waren dafür für die mittelständische Szene

der Initiatoren Geschlossener Fonds und auch Immobilienfonds prohibitiv. Hier standen

existenzielle Fragen zur Lösung an. Neben dem VGF Verband Geschlossene Fonds, der

im systematischen Gespräch mit dem Ministerium war, haben auch Einzelgespräche von

Szene-Insidern mit gutem Politikkontakt und auch gemeinschaftlicher Aktionen von mittel-

ständischen Initiatoren, die sich durch den VGF nicht hinreichend in ihren Interessen

vertreten sahen, stattgefunden. Das Ergebnis kann sich in der Summe sehen lassen.

Auch der VGF bestätigt, dass der Gesetzesentwurf handwerklich und systematisch sauber

ausgeführt wurde. ►

Personalien

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

Fondsszene atmet durch

Gesetzesentwurf AIFM-Umsetzung liegt vor Fotalia.com

Page 3: Der Immobilienbrief Nr. 283

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Page 4: Der Immobilienbrief Nr. 283

Was macht die

AIFM-Richtlinie überhaupt?

In der Folge der Finanzkrise entstand der Grund-

gedanke, in Europa alle Kapitalmarktprodukte ausnahmslos

zu regulieren. Der erste europäische Schritt hierzu war die

AIFM-Richtlinie. Sie betrifft aus pragmatischen Gründen

lediglich die Verwalter von Alternativen Investmentfonds

(AIF) und hier nur die alternativen Investments professionel-

ler Investoren. Anlegerschutz stand bei den ursprünglichen

europäischen und deutschen Bemühungen zur AIFM-

Richtlinie zwar Pate, wurde aber im Ergebnis komplett kon-

terkariert. Reguliert werden lediglich die Anlagegesellschaf-

ten. Produkte sind bei der Branchenkreativität faktisch nicht

regulierbar. Die Auswirkungen der Gesetzesbemühungen

auf den Anleger können die Beamten nicht einschätzen.

Die Umsetzung in nationales Recht hat zum 23.

Juli 2013 zu erfolgen. Der länderspezifische Umgang mit

der Richtlinie ist völlig unterschiedlich. Luxemburg hat eine

schnelle, flexible und freie Auslegung gestattet. Österreich

tut gar nichts und wartet auf die deutsche Regelung. Die

südeuropäischen Krisenländer haben derzeit andere Priori-

täten, so dass völlig in Frage steht, ob die Terminpläne

überhaupt eingehalten werden. Deutschland neigt wie im-

mer zu einer perfekten Lösung, bei der in der klassischen

politischen Vorgehensweise zunächst einmal der Entwurf

maximalen volkswirtschaftlichen Schadens im Juli in die

Diskussion geworfen wurde. Dies hatten wir Ihnen auch

erläutert.

Der oft zitierte Grundgedanke, warum Deutsch-

land nicht nur für eine 1:1-Umsetzung der AIFM-

Richtlinie gesorgt habe, scheitert an dem knock-out-

Kriterium, dass dies ein komplettes Verbot für alternati-

ve Investments für das Publikumsgeschäft bedeutet

hätte. Die Richtlinie erlaubt lediglich, dass „es den Mit-

gliedstaaten nach der AIFM-Richtlinie frei(steht), AIF

auch als Anlagemöglichkeit für Privatanleger zuzulas-

sen. Soweit die Mitgliedstaaten von dieser Möglichkeit

Gebrauch machen, gelten die Vorschriften der AIFM-

Richtlinie als Mindeststandard.“ Das erklärt alleine schon

die Gesetzesnotwendigkeit für das Publikumsgeschäft.

AIFM schützt die Anleger nicht -

Potpourri der ersten Eindrücke

Vor unseriösen und kriminellen Machenschaften

schützt kein Gesetz. Kein Skandal der Vergangenheit wäre

unter neuer Ägide verhindert worden. Ungeplante Marktent-

wicklung der Underlying-Assets kann auch das BMF nicht

verhindern. Alle regulierten und gutachterlich abgesicherten

Investitionsentscheidungen fallen immer vor dem Hinter-

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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

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Page 5: Der Immobilienbrief Nr. 283

grund der aktuellen Märkte und unterliegen dem Primat einer marktwirtschaftlich optimierten

Ertragserzielung.

Die verhaltensorientierten Richtlinien für Verwalter bedürfen einer zusätzlich Struk-

tur, die grob mit „5 Köpfen“ eingeschätzt wurde und die wohl nur die Top 100 der Initiatoren-

liste stellen können. Eine Kürzung der Anbieterliste ist zu erwarten, wie der VGF deutlich

machte. Die Chancen neuer, innovativer Initiatoren dürften recht gering werden. Der Druck,

zukünftig verstärkt Blind-Pools zu gestalten, nimmt zu, wobei nach Ansicht des VGF viele

Vertriebe, insbesondere auch Banken, Blind-Pools nur in Ausnahmen verkaufen werden.

Die Kosten für die notwendigen Strukturen werden auf den Anleger zwangsläufig

umgelegt. Bei Immobilienrenditen, die im Zusammenspiel mit dem historisch niedrigen Zins-

niveau gleichfalls absolut gering sind, wird durch Managementkosten und Regulierungskos-

ten die Zinsdifferenz von Immobilien zu annähernd vergleichbaren Alternativanlagen weitge-

hend aufgefressen. Vor dem Hintergrund des Werteverzehrs und hoher Kosten sind sowie-

so nur geringe Ausschüttungen bzw. Fondsrenditen-Prognosen zu rechtfertigen.

Da der Fonds aber jetzt in einer Liga mit allen anderen regulierten, „seriösen“ und

„weißen“ Kapitalmarktprodukten spielt, wird das Image erheblich aufgewertet. Der Anleger

geht von einem genehmigten, geprüften und regulierten Produkt aus. Parallel werden die

Prospektierungsanforderungen herunter gefahren. Marketinginformationen gewinnen stärke-

re Bedeutung als heute. Und vor Markt, Unseriosität, Kriminalität oder Ertragsoptimierung

schützt kein Gesetz. Wo der Gesetzesentwurf dem Leitmotiv des Anlegerschutzes gerecht

werden soll, steht völlig in Frage.

Als positive Botschaft für die Branche ist mitzunehmen, dass in einer Zeit, die für

(Immobilien-) Sachanlagen seit 20 Jahren nicht mehr so gut war wie heute, die Aufwertung

Frankfurt: BNP Paribas

Real Estate baut seinen

Geschäftsbereich Valuation

Services weiter aus und hat

dafür drei neue Leiter er-

nannt:

Geertje Schumann MRICS

CIS HypZert (F) ist seit dem

1. September 2012 neuer

Head of Commercial Valua-

tion. Anne Tonscheidt

MRICS wurde zum 1. Sep-

tember 2012 zum neuen

Head of Residential Valua-

tion ernannt. Simone Schel-

sky FRICS wurde bereits im

Frühjahr 2011 zum Head of

Retail Valuation ernannt.

Personalien

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

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Page 6: Der Immobilienbrief Nr. 283

Bamberg: Die Bamberger

PROJECT Investment und

die Nürnberger PROJECT

Immobilien Gruppe gründen

die Gesellschaft PROJECT

Real Estate Trust für institu-

tionelle Investoren. Als Ge-

schäftsführer werden Matthi-

as Hofmann (44) und Jür-

gen Uwira (47) bestellt.

Die PROJECT Real Estate

Trust GmbH bietet institutio-

nellen Investoren im In- und

Ausland deutsche Immobi-

lienprojektbeteiligungen auf

vollständiger Eigenkapitalba-

sis. PROJECT konzentriert

sich dabei ausschließlich auf

die Projektentwicklung deut-

scher Wertimmobilien in den

fünf Metropolregionen Berlin,

Hamburg, Frankfurt, Nürn-

berg und München.

Essen: Bilfinger Berger

Hochbau übernimmt am 1.

November das Planungs-

und Beratungsbüro PKA Pla-

nungsgesellschaft Kar-

nasch mbH sowie Projekte

und Teile der Mitarbeiter der

insolventen Schnabel AG.

Darüber hinaus wird zukünf-

tig die IKF Fassadentechnik

GmbH das Leistungsspekt-

rum von Bilfinger Berger

Hochbau ergänzen. Die Mit-

arbeiter werden am Standort

Berlin zukünftig als Büro Ber-

lin in die Hochbau-

Beteiligung bauperforman-

ce integriert.

Den begonnenen Ausbau

des Ingenieurbüros bauper-

formance wird zukünftig Tho-

mas-M. Vogt, bisheriger Ge-

schäftsführer der Arcadis

Deutschland GmbH, weiter

vorantreiben.

des Produktes zu einem weißen Investmentprodukt erhebliche Vertriebschancen und damit

im Verlauf von einigen Jahren wieder zu Immobilienfonds-Rekordumsätzen führen muss.

Wo lag das Drohpotential des Erstentwurfs?

Theoretisch hätte mit „Nichtstun“ ein Verbot aller Sachwert-Kapitalanlageprodukte

für das Publikum realisiert werden können. Der erste Entwurf aus dem Juli, über den wir

Ihnen berichteten, löste das Problem, war aber prohibitiv. Neue Offene Immobilenfonds und

Spezialfonds wurden verboten. Die Regelungen für Geschlossene Fonds waren oft fachlich

nicht nachzuvollziehen. Einige Fondshäuser stellten bereits allein aufgrund der Unsicherheit

und des dadurch schwachen Marktes das Fondsgeschäft ein. Nordcapital setzte den ge-

samten Vertrieb frei. Informationen aus einigen anderen Häusern, die einstellen oder eine

Fondspause einlegen, liegen uns gleichfalls vor. Bei allen Beteuerungen zur zukünftigen

Betreuung der alten Fondsanleger fragt sich dennoch, ob eine „Abwicklung“ den Interessen

der Anleger in vollem Umfang gerecht werden kann. Ohne Zukunftsperspektiven verschwin-

det bei allem guten Willen oft schon das Know-how.

Konsequenzen aus der 1:1-Umsetzung des ersten Entwurfes wäre das Ausschei-

den vieler mittelständischer Marktteilnehmer gewesen. Bei einer faktisch maximalen Fremd-

finanzierung von 25% des Fondsvolumens wären Blind-Pools unumgänglich geworden und

auch im Vertrieb quasi „legalisiert“ worden. Die Branche macht sich auch schon Gedanken

um alternative Gestaltungslösungen. Vor dem Hintergrund des Anlegerschutzes sind inter-

nationale, wenig regulierte Gestaltungen, Anleihen, bei denen kaum jemand durchblickt, an

welcher Rangstelle die Immobiliensicherheit beginnt, Genossenschaftskonstruktionen, Ge-

nussrechte, Zertifikatestrukturen oder auch stille Beteiligungen eher problematisch. Initiato-

ren und Vertriebe wären aber durch das Gesetz entschuldigt worden. Gleichzeitig erfüllen

die Alternativanlagen in der Regel nicht die hohen Anforderungen an die Prospektierung z.

B. Geschlossener Immobilienfonds. Welcher Anleger in Wertpapiere hat überhaupt je die

Börsenprospekte gesehen. Immobilienprospekte werden zwar auch nicht gelesen, sind aber

jederzeit nachschlagbar. Und im Übrigen wären durchaus Gestaltungen möglich gewesen,

die Investments in regulierte Vehikel ermöglicht hätten, die dann aber in Finanzinvestitionen

in Gesellschaften getätigt worden wären, die über das Geld ohne Mittelverwendungskontrol-

le frei verfügen können. Das soll es übrigens schon heute geben. Hoher Kreativität wären

weite Spielräume eingeräumt worden.

Geschlossene Fonds werden aufgewertet –

Der Weg in den weißen Kapitalmarkt

Der zweite Entwurf vom 30.10.2012 hat hier deutlich nachgebessert. Die hohen

Anforderungen an die AIF-Manager bzgl. interner Abläufe, Risikomanagement, externer Ver-

wahrstellen, Bewertung, laufende Einhaltung von Verschuldungsgrenzen (LTV), Transpa-

renz und Vermeidung von Interessenkollisionen bleiben ebenso wie die Zulassungsnotwen-

digkeit bestehen.

Gleichzeitig kommt es zu einem Paradigmenwechsel. Grundsätzlich werden Ge-

schlossene Fonds zukünftig im selben Gesetz geregelt wie alle anderen Kapitalanla-

gen. Das Kapitalanlagesetzbuch KAGB wird zur Bibel. Neben den allgemeinen Regelungen

sind die Offenen Publikums-AIF ab § 210 geregelt und die Geschlossenen Publikums-AIF ab

§ 225. Zukünftig gibt es nur noch erlaubtes oder unerlaubtes Fondsgeschäft. Die Trennung

zwischen regulierten Kapitalanlagegesellschaften, KAG, und nicht regulierten Initiatoren fällt

weg. Ein materieller Investmentbegriff wird eingeführt. Nicht mehr die formale KAG-

Genehmigung zählt. Zukünftig hat sich jeder, der gemeinsam mit anderen Investoren tätig

wird, zu fragen, ob er eine genehmigungspflichtige oder zumindest anzumeldende Kapital-

verwaltungsgesellschaft darstellt. Auch Initiatoren von Club-Deals oder Private Placements

müssen darüber zukünftig intensiver nachdenken. Das Problem ist die Strafbewehrtheit

„unerlaubten Fondsgeschäftes“. Alles, was „gemeinsam organisierte Anlagen“ angeht, wird

Unternehmens-News

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Page 7: Der Immobilienbrief Nr. 283

Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.

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Werte

Page 8: Der Immobilienbrief Nr. 283

vom Gesetz erfasst. Das BaFin machte schon deutlich,

dass es sich an den alten Loipfinger-Spruch hält „Was aus-

sieht wie ein Fonds und was sich benimmt wie ein Fonds,

ist auch ein Fonds“. Damit könnten viele Alternativgestal-

tungsideen Makulatur sein.

Was hat sich konkret im

2. AIFM-Entwurf geändert?

Der VGF hat den aktuellen Zwischenstand der

Diskussion aus dem vorliegenden Gesetzesentwurf zusam-

mengestellt. Die geplante Kreditaufnahme von Krediten soll

von ursprünglich 30 auf jetzt 60% des Wertes des Invest-

ments, also der Immobilie und nicht des Fondsvolumens,

begrenzt werden. Allerdings muss dieser Wert laufend in

Bezug auf die jeweils aktuellen Werte der Assets eingehal-

ten werden. Das kann durchaus zu Verwerfungen führen,

denn auch bei stabilem Cash Flow können die Wertermitt-

lungen von Assets erheblich schwanken. Schwankungen

des Kapitalmarktes sind dabei ebenso zu berücksichtigen

wie der Wertverlust bei abnehmender Mietvertragsdauer.

Wie ist mit degressivem Wertverlauf von Assets umzuge-

hen? Entweder findet hier die Bewertungspraxis eine Lö-

sung oder es besteht laufend die Gefahr, dass bei Umfeld-

änderungen allein schon aus LTV-Gesichtspunkten Aus-

schüttungen einbehalten werden müssen oder Nachschüs-

se eingefordert werden müssen.

Die Währungsrisiken bleiben auf 30% beschränkt,

wobei hier jedoch die Währungskongruenz im Vorder-

grund steht. US-Immobilien mit Dollar-Mietverträgen können

also auch in Dollar refinanziert werden. Es besteht also

nicht die Notwendigkeit, jeder US-Immobilie zwei Euro-

Griechenland-Immobilien beizumischen. In Bezug auf die

Risikomischung bzw. Mindestzeichnungssumme wird nicht

mehr auf die Anzahl der Objekte im Fonds abgestellt, son-

dern zwischen nichtrisikogemischten und risikoge-

mischten Fonds soll unterschieden werden. Der Grundsatz

der Risikomischung soll anders definiert werden. Risikomi-

schung besteht dann, wenn entweder in mindestens drei

Sachwerte investiert wird oder bei einer wirtschaftlichen

Betrachtungsweise die Streuung des Ausfallrisikos gewähr-

leistet wird. Dies bedarf noch einer praxisgerechten Inter-

pretation. Für Ein-Objekt-Fonds bzw. Nichtrisiko gemischte

Publikums-AIF wird die Mindestbeteiligungssumme von

ursprünglich angedachten 50.000 Euro auf jetzt 20.000 Eu-

ro gesenkt.

Wichtig ist, dass das Verbot, Vermögensgegens-

tände für den Fonds zu erwerben, die im Eigentum der

Kapitalverwaltungsgesellschaft oder eines verbundenen

Unternehmens stehen, ersatzlos gestrichen werden soll.

Die IVG mit ihrem Squaire wird es danken. An der Einfüh-

rung von Anlagebedingungen wird weiter fest gehalten.

Diese sollen aber stärker mit dem Gesellschaftsvertrag ver-

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

knüpft werden. Im Rahmen des Vertriebsanzeigeverfah-

rens sollen die Fristen für die Vollständigkeitsprüfung

der Unterlagen und der Prüfung auf die Vereinbarkeit mit

den Bestimmungen des KAG von bisher 40 auf 20 Ar-

beitstage verkürzt werden. Jahresberichte für Geschlosse-

ne AIF sollen innerhalb von 6 Monaten nach Ablauf des

Geschäftsjahres erstellt und offen gelegt werden. Die bis-

her für den Bereich der Geschlossenen AIF vorgesehene

mindestens jährliche externe Bewertung soll jetzt auch

intern vorgenommen können.

Die Schwellenwerte für Manager, die sich ledig-

lich registrieren müssen, werden für verwaltete Vermögen

mit Fremdfinanzierungsanteil auf 100 Mio. und für reine

verwaltete Eigenkapitalvermögen auf 500 Mio. festgesetzt.

Allerdings soll die optionale Regelung mit vergleichsweise

weitreichenden Anforderungen verknüpft werden. Über die

Registrierung hinaus müssen die nationalen Produktrege-

lungen ebenso entsprechende Anwendung finden wie

auch die Regelungen über die Verwahrstelle, die Bewer-

tung und den Vertrieb.

Die Positivliste über zulässige Assets soll im

Grundsatz bestehen bleiben. Jedoch wurde die Liste er-

weitert und soll zukünftig exemplarisch und nicht wie bis-

her als starrer und abschließender Katalog ausgestaltet

werden. Dies ist sicherlich praxisnah, wobei sich allerdings

dann fragt, warum es überhaupt noch eine ausführliche

Liste gibt, die von Wein-, Todsünden- und Sexfonds ein-

mal abgesehen, alle Sachwerte inklusive elektrischer Rol-

latoren oder Autos als Fondsgegenstand ermöglicht.

Darüber hinaus wurden die Übergangsbestim-

mungen verbessert. Die Anwendung des KAGB für nach

altem Recht aufgelegten Fonds soll allein daran geknüpft

werden, ob zusätzliche Anlagen getätigt werden. Das Er-

fordernis der Vollplatzierung des Fonds soll gestrichen

werden. Ferner soll die Kapitalverwaltungsgesellschaft

grundsätzlich schon vor der Erlaubniserteilung neue

Geschlossene AIF verwalten und vertreiben können.

Dazu soll sie zusammen mit dem Antrag auf Genehmi-

gung der Anlagebedingungen für den neuen AIF den Er-

laubnisantrag für die KVG stellen und rechtsverbindlich

versichern, dass dies vor Ablauf der Erlaubnisfrist recht-

zeitig gestellt wird. Dies bedarf allerdings noch einer de-

taillierten Auslegung.

„Der Immobilienbrief“-Fazit: Das Fondsgeschäft der

Zukunft wird anders aussehen, als das Fondsgeschäft der

Vergangenheit. Aus der steuerorientierten Historie heraus

wird die Fondsgesellschaft zukünftig zum hochqualifizier-

ten Assetmanager, die dem gleichen rechtlichen Rahmen

unterliegt, wie alle anderen Kapitalanlagegestaltungen

auch. Mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft wird ein

wichtiges Branding eingeführt. Der materielle Investment-

begriff beinhaltet aber auch, dass viele bisher völlig frei

Page 9: Der Immobilienbrief Nr. 283

agierende Marktteilnehmer sich fragen müssen, inwieweit sie unter das KAGB fallen. Die

Regulierungsdichte wird größer. Der Aufwand für die Einhaltung der regulatorischen Voraus-

setzungen wird auf 5 Köpfe geschätzt.

Der Anlegerschutz gerät allerdings in den Hintergrund. Der Trend zu Blind-Pools

wird sich weiter fortsetzen. Die Prospektierungsanforderungen werden zumindest formal

zunächst rückläufig sein. Ob die Praxis der Analyse und der Rechtsprechung jedoch dafür

sorgt, dass die bestehenden hohen Ansprüche beibehalten werden, ist noch offen. Aus

Sicht von „Der Immobilienbrief“ dürfte der aktuelle Entwurf des KAGB für die Immobilien-

sachanlage eher eine positive Entwicklung bedeuten. Dem „Fondsmanagement nach Guts-

herrenart“ werden Grenzen gesetzt. Mittelständische Unternehmer müssen sich in ihren

Entscheidungsstrukturen anpassen. Unklar sind jedoch noch eine Reihe von Punkten und

insbesondere die Auswirkung der Übergangsregelungen. Der Anbieter von Geschlosse-

nen Immobilienfonds wird jetzt zum originären Sachwertanbieter, wie der VGF deut-

lich machte. Das KAGB stärkt den Geschlossenen Fonds als Sachwertvehikel. Das

beinhaltet auch aus VGF-Sicht eine „Chance auf Wachstum“.

Wie immer bleibt am Ende die Frage, ob der teure und zum ungünstigsten Zeitpunkt

entstandene „Sturm im Wasserglas“ wirklich nötig war. Die Verunsicherung alleine hat

Vermögen gekostet. Der auslösende Anlegerschutzgedanke dürfte allerdings weitgehend

hinten herunter gefallen sein. Das KAGB wird sicherlich als Vertriebsargument für neue

Gestaltungsformen aus dem Obskuritäten-Kabinett verwendet werden. Der formale Anleger-

schutz ist sowieso zurück gefahren. Gleichzeitig wird der Anleger immer mehr in Sicher-

heit gewiegt. Regulierung, Zulassung und Produktgestattung täuschen eine Scheinsi-

cherheit vor. Am Erfolg des Underlying-Asset und der Marktentwicklung ändert sich nichts.

Fv

Frankfurt: Die Aberdeen

Immobilien Kapitalanlage-

gesellschaft mbH erwirbt für

den Immobilien-Spezialfonds

Städte und Wohnen das in

der Fertigstellung begriffene

Wohn- und Geschäftshaus

“Alex & Henry´s“ vom Pro-

jektentwickler PDI Property

Development Investors

GmbH.

Das Gebäude wird auf einem

Grundstück von 1.523 qm

errichtet.

Die Fertigstellung ist im 2.

Quartal 2013 und der Ver-

mietungsstart für Mitte Janu-

ar 2013 geplant. Das Wohn-

haus umfasst rund 5.600 qm

oberirdische BGF.

Die Vermittlung erfolgte über

die Catella Property GmbH.

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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

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Page 10: Der Immobilienbrief Nr. 283

Der Einkauf eher aktuell ausgerichteter, teurer Investments

bleibt ebenso möglich wie die konzerninterne Verschiebung

und die Optimierung von Ertragspositionen. Neue Kontroll-

mechanismen dürften da nicht erfolgreicher sein, als die

bisherigen Mechanismen der Analyse und des Marktes, die

sehr schnell auf Auswüchse bei aktuellen Gestaltungen

aufmerksam gemacht haben.

IVG Market Tracker Büro Europa

Gedämpfter Ausblick

Einen eher vorsichtigen Ausblick gibt der IVG Market

Tracker zur Büronachfrage in Europa für die nächsten

Monate. Die Rezession werde noch ein oder zwei Quar-

tale andauern. Dennoch erwartet die IVG eine langsame

Wiederherstellung des Vertrauens. Damit sollte die

Konjunkturwende im Laufe von 2013 zwar stattfinden,

jedoch bliebe das Wirtschaftswachstum in der Folge

weiterer Reformen und fortgesetzter Haushaltskonsoli-

dierung schwach. Die Länderunterschiede würden an-

halten. Weitere Rezessionen in Südeuropa, eine lahme

Expansion in Frankreich, Deutschland und UK nachlas-

sen, jedoch liege die Jahresinflationsrate in der Eurozo-

ne aufgrund der höheren Energiepreise weiter bei 2,6%.

Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote in der EU sei

seit Jahresanfang von 10 auf 10,5% gestiegen.

Steigende Preise bzw. eine sinkende Spitzenan-

fangsrendite erwartet die IVG in keiner europäischen Metro-

pole. Speziell in Nebenlagen von Amsterdam, Brüssel und

Helsinki sowie insgesamt in Madrid und Mailand erwartet

die IVG ein Nachgeben der Renditen. Die übrigen Metropo-

len bewegen sich seitwärts. Steigende Leerstände erwarten

die Researcher in Brüssel, Helsinki, Lissabon, Mailand,

Wien und Warschau. Das Spitzenmietniveau gehe lediglich

in den Toplagen der deutschen 7 Metropolen nach oben. In

den Krisenhauptstädten Lissabon, Madrid und in den Ne-

benlagen von Mailand und Paris gehen die Spitzenmieten

zurück. In den übrigen Metropolen bleiben sie gleich. Für

Europa insgesamt heißt das eine Seitwärtsbewegung der

Mieten in Zentrum- und Nebenlagen, eine insgesamt leicht

ansteigende Leerstandsquote von etwa 9,3%, ein gleichblei-

bendes Investmentvolumen und Preise, die in den Toplagen

konstant bleiben, aber in den Nebenlagen fallen. Die Spit-

zenanfangsrenditen in Europa liegen bei durchschnittlich

5,66% in Zentrumslagen und 6,43% in Nebenlagen. ►

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Page 11: Der Immobilienbrief Nr. 283

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Page 12: Der Immobilienbrief Nr. 283

Der europäische Flächenumsatz blieb im 3. Quartal trotz unsicherer Konjunktur in

etwa auf Höhe des langfristigen Mittelwertes. Die Flächennachfrage wird jedoch immer mehr

durch das Ziel der Kostensenkung bzw. durch Flächeneffizienzsteigerung getrieben. Berlin,

Stockholm und Warschau haben relativ hohe Anmietungen, während in Südeuropa generell

Anmietungsflaute herrscht. Bei gleichbleibender Leerstandsquote werden moderne Flächen

durch geringere Fertigstellungen aufgrund restriktiver Kreditvergabe knapper. Ausnahmen

beim Neubau sind lediglich London und Warschau. Laut IVG werde sich die Flächennach-

frage in den nächsten Monaten weiter abschwächen, aber im 2. Halbjahr 2013 wieder anzie-

hen. Spitzenmieten würden mangels Neuflächen angebotsstabil bleiben. Jedoch stünden

die Mieten für Flächen durchschnittlicher Qualität unter Abwärtsdruck. Südeuropa entwicke-

le sich weiterhin schwach. Deutschland bliebe dagegen vergleichsweise stabil.

Das Transaktionsvolu-

men auf dem Büro-

Investmentmarkt stieg gegen-

über dem Vorquartal um 15%

auf 28,4 Mrd. Euro. Starke

Marktaktivitäten gab es vor

allem in Central London als

Ziel ausländischer Investoren.

72% der Gewerbeimmobilien-

investments konzentrierten

sich im Q3 auf die Core-

Märkte UK, Deutschland und

Frankreich. Der Büroanteil an

den Investments lag bei 50%.

Die Yield-Polarisierung geht

weiter. Die Prime Yields in den

London: IVG Immobilien

AG erwirbt für einen ihrer

institutionellen Fonds das

Objekt 20 Cannon Street

EC4 für rd. 30 Mio. GBP von

Aerium und Allied London.

Das voll verglaste Gebäude

verfügt über Büroflächen von

rund 3.600 qm, die sich auf

sechs Stockwerke. Bereits

vor Fertigstellung konnten die

Büroflächen an ein internatio-

nal tätiges Beratungsunter-

nehmen vermietet werden.

München: aurelis Real

Estate GmbH & Co. KG

verkauft ein Gewerbe-

grundstück mit einer Fläche

von knapp 5.000 qm an

ihren langjährigen Mieter,

das Straßenreinigungs-

unter-nehmen J. u. D.

Schilcher GmbH & Co.

Betriebs-KG.

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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

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Page 13: Der Immobilienbrief Nr. 283

nördlichen Core-Märkten bleiben stabil, jedoch sinken die

Preise („ansteigende Renditen“) für Spitzenimmobilien in

Südeuropa. Auch in näherer Zukunft bleibt die Core-

Fixierung der Investoren erhalten. Grund sei nicht zuletzt die

Garbe

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

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Page 14: Der Immobilienbrief Nr. 283

Warschau: Die Deka Immo-

bilien GmbH erwirbt für den

Offenen Immobilien-

Publikumsfonds WestInvest

InterSelect das InterConti-

nental Hotel für rd. 103 Mio.

Euro von einer Objektgesell-

schaft, die zu gleichen Teilen

von der Warimpex Finanz-

und Beteiligungs AG und

der UBM Realitätenent-

wicklung AG gehalten wird.

Das InterContinental Hotel

verfügt über eine Gesamt-

mietfläche von 45.500 qm,

die im Rahmen eines Sale&

Leasebacks vollständig und

langfristig an den Verkäufer

vermietet sind.

hohe Renditedifferenz zu Staatsanleihen. Kurzfristig seien keine Änderungen der Prime

Yields zu erwarten. Kredite bleiben knapp. Das Deleveraging der Banken gehe weiter. Ande-

re Kreditgeber wie Versicherungen und Kreditfonds könnten diese Lücke wahrscheinlich

nicht füllen. Daher erwartet die IVG möglicherweise einen Finanzierungsengpass für zweit-

rangige Immobilien und daraus resultierend einen Abwärtsdruck auf die Preise. Das Invest-

mentvolumen 2013 bleibe auf heutigem Niveau. (WR)

JLL-Immobilienuhr stimmt bedenklich

Europas Büromarkt erschlafft in Konjunkturflaute

Während moderne Flächen in guten Lagen relativ schnell absorbiert werden, belasten

ältere Flächen mit qualitativ geringerem Ausstattungsstandard zunehmend die Leer-

standsquote. Europaweit konzentrieren sich die Nutzer auf Flächenkonsolidierung,

Kosteneinsparungen und Flächeneffizienz. Die Verhandlungen dauern länger. Auf der

aktuellen Immobilienuhr für Büros von Jones Lang LaSalle (JLL) setzt der europäi-

sche Mietpreisindex die Abwärtsentwicklung mit -0,4% fort. Die Maßnahmen von Poli-

tik und EZB haben die Unsicherheit nicht beseitigen können. Spanien, Griechenland,

Italien und Portugal bleiben Sorgenkinder. Die Sparmaßnahmen drücken auf den

Arbeitsmarkt und damit auf die Büroflächennachfrage. Das gesamteuropäische

Transaktionsvolumen im gesamten Gewerbeimmobilienbereich lag im dritten Quartal

mit 27 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorquartals. 77 Mrd. Euro (minus 10%) wurden

auf den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten in den ersten drei Quartalen insge-

samt investiert. ►

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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

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Gute Vermietung. Starkes Assetmanagement. Portfolio auf Wachstumskurs.

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Page 15: Der Immobilienbrief Nr. 283

Der europäische Büroflächenumsatz lag im dritten

Quartal mit ca. 2,3 Mio. qm um -5% unter dem Vorquartal und

dem 10-Jahresschnitt. In den ersten

neun Monaten 2012 wurde der Vorjah-

reswert mit 7,1 Mio. qm um -15% unter-

schritten. In Westeuropa stützen vor

allem Paris und München die

Gesamtzahlen. Moskau und Warschau

waren die Umsatz-bringer in Mittel- und

Osteuropa. Die europäische Leer-

standsquote liegt bei 9,7% (-20 Basis-

punkte). Trotzdem sinken

die Leerstände auf Grund des niedrigen

Angebots und

der positiven Netto-Absorption. Der

europäische Kapitalwertindex wehrt

sich auch noch gegen die fallenden

Mieten und legt um 0,5% zu.

Nur noch München (+1,7%) und

Stockholm (+2,3%) haben steigende Spitzenmieten. Der euro-

päische Jones Lang LaSalle-Mietpreisindex basierend auf

der gewichteten Entwicklung von 24 Index-Städten zeigt das

dritte Quartal in Folge eine negative Entwicklung. Problema-

tisch waren im Q3 Madrid (-2,0%), Mailand (-1,9%), Den Haag

(-2,4%) und Utrecht (-2,3%). Zwar gehört auch Paris mit -1,9%

zu den Verlierern, jedoch konnte der CBD Steigerungen erzie-

len. Die Immobilienuhr von JLL zeigt eine zunehmende Polari-

sierung. Immer mehr Märkte bewegen sich weiter in Richtung

12 Uhr („Verlangsamtes Mietpreiswachstum“). Gleichzeitig

kommen die Schuldenmetropolen kurz vor 6 Uhr

(„Verlangsamter Mietpreisrückgang“) zur Ruhe. Das Umsatz-

volumen für 2012 wird ca. 10% unter 2011 mit 10,2 Mio. qm

bleiben und den 10-Jahresschnitt erreichen. Trotzdem bleibt

die jährliche Nettoabsorption in Europa mit 3,4 Mio. qm posi-

tiv, wenn auch um 10 bis 15% niedriger als 2011. Bis Jahres-

ende könnte der aggregierte Mietpreisindex im besten Fall

noch unverändert bleiben. Jetzt lässt auch in noch recht ge-

sunden Märkten wie Deutschland und Skandinavien, aber

auch in London die Dynamik nach. In den Eurozonen-Krisen-

Metropolen geht es weiter bergab. Der Rückgang der Leer-

standsquoten und die robuste Absorption sind auf die wohl

mindestens bis 2014 dauernde Zurückhaltung der Entwickler,

die kaum noch Kredite bekommen, zurückzuführen.

Das Ungleichgewicht zwischen den etablierten großen

europäischen Märkten und den transaktionsarmen Ländern

wie Spanien, Italien und Griechenland bleibt. Dies spiegelt die

Dominanz der eigenkapitalstarken Käufer, die nach wie vor

„sichere Häfen“ suchen. Für „Der Immobilienbrief“ sind damit

Enttäuschungen der Zukunft bereits programmiert. Die Rendi-

ten in vielen etablierten Märkten rechtfertigen die Risiken

nicht. Die Top 3 Märkte Großbritannien, Frankreich und

Deutschland erreichten im Q3 ein Transaktionsvolumen von

rund 19 Mrd. bzw. in der Summe rund 52 Mrd. Euro. Sie

machten 71 bzw. 67% des gesamteuropäischen Ergebnisses

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

aus. Investitionen in den Büroflächensektor machten

im dritten Quartal knapp die Hälfte des Gesamtergeb-

nisses aus. Die gewichtete europäische Spitzenrendite

für Büroimmobilien ging im dritten Quartal um 4 Basis-

punkte zurück und liegt nun bei 5,22%. In den meisten

Märkten ist der Wert stabil geblieben. Mit weiteren

Preissteigerungen ist auch in den bevorzugten Core-

Märkten bis Ende des Jahres nicht zu rechnen.

Kapitalfreunde.de

Deutschlands erste Crowdfunding-

Plattform für Immobilien

geht an den Start

Der Crowdfunding Trend erreicht den Immobilien-

markt. Die Idee ist in Zeiten knapper Kredite beste-

chend. Da allerdings Kleinstanlegern oder extre-

men Streuungsanhängern mit Controlling-

Bereitschaft Beteiligungsmöglichkeiten geboten

werden, sind höchste Anforderungen an die Abläu-

fe und die Sicherheitsvorkehrungen zu stellen.

Viele kleine Beträge werden zu einem großen.

Mit der Idee des Crowdfunding für Immobilien begeg-

net uns mit Michael Ullmann ein alter Finanzierungs-

und Immobilienspezialist, der – damals noch als junger

Angestellter - schon in die hoch zweistellige Millionen-

Finanzierung von ImmobilienScout24 involviert war,

als die meisten Insider noch mit Pfifferlingen für die

IS24-Idee vorsichtig umgegangen wären. Die innovati-

ve Idee des Crowdfunding, Kapitalbeschaffung über

das Internet, ist aus der Finanzierung von Kulturprojek-

ten und Start ups in den USA bekannt. Die Idee über-

trägt das Münchner Unternehmen Betterterms jetzt

auf Immobilien. Über die Plattform

Page 16: Der Immobilienbrief Nr. 283

Hamburg: Die HVM-

Hamburger Versicherungs-

makler GmbH mietet 546 qm

Fläche im ABC-Forum aus

dem Offenen Immobilien-

fonds UniImmo: IMMOBI-

LIEN der Union Investment

Real Estate GmbH.

Essen: Die P.P. Logistik

& Service GmbH mietet für

3 Jahre rd. 3.700 qm Lager-

u. 124 qm Bürofläche Am

Stadthafen 25 von der Berli-

novo Immobilien Gesell-

schaft mbH.

Die 1997 errichtete Immobilie

mit einer Grundstücksfläche

von rd. 14.465 qm gehört

zum Fonds Berlin Hyp 1.

Lodz: Union Investment

Real Estate GmbH erwirbt

das Shopping und

Entertainment Center

„Manufaktura“ für ihren

Offenen Immobilienfonds

UniImmo: Deutschland.

Union Investment investiert

rd. 390 Mio. Euro in das

vollständig vermietete Objekt.

Verkäufer ist eine

Objektgesellschaft der

französischen Unternehmen

Foncière Euris und Rallye

sowie des Projektentwicklers

Apsys, der auch weiterhin für

das Management des

Centers verantwortlich sein

wird.

Das in der Innenstadt gele-

gene Center verfügt über

112.500 qm Mietfläche mit rd.

300 Ladeneinheiten, die an

internationale und polnische

Filialisten vermietet sind.

Union Investment übernimmt

insgesamt 91.240 qm

Mietfläche; Baumarkt und

Kino sind nicht Teil der

Transaktion.

„Kapitalfreunde.de“ können private Kapitalgeber mit Beträgen ab 250 Euro zum Start ein

Immobilienprojekt des bekannten Projektentwicklers Dr. Steen Rothenberger in Frankfurt

finanzieren. Bis zu 200.000 Euro sollen in Form eines Nachrangdarlehens zusammenkom-

men. 34% weist der Blick auf die Homepage bereits als investiert aus.

„Was der Einzelne nicht vermag, vermögen viele.“ (Friedrich Wilhelm Raiffei-

sen) Kapitalfreunde verbindet die 150 Jahre alte Idee mit den Möglichkeiten des Web 2.0:

Über das Internet verbindet die Plattform Immobilienunternehmen und ihre Projekte direkt

mit Kapitalgebern. Offene Kommunikation soll Vertrauen schaffen. Weniger "Mitverdiener"

ermöglichen bessere Konditionen, meint Michael Ullmann. Sogar der Vertragsabschluss

kann online erfolgen. Die Darstellung der Projekte kann mit den modernen elektronischen

Präsentationsformen erfolgen. Die Kommunikation zwischen den Parteien ist keine Einbahn-

straße, sondern ein andauernder Dialog. Der Austausch kann auch auf andere Interessenten

erweitert werden, so dass der einzelne Interessent von der Meinung der anderen profitieren

kann – die sogenannte Schwarm-Intelligenz. Durch die Reduzierung der dazwischen ge-

schalteten Intermediäre und Profiteure entstehen eine enge und direkte Beziehung und die

Möglichkeit, für beide Seiten günstigere Konditionen zu bieten.

Im Background-Gespräch mit Ullmann, den wir seit vielen Jahren kennen, bleiben

natürlich die Sicherheitsfrage und die Ertragsfrage. Betterterms sieht das Geld selber nicht.

Das bleibt bei einem Treuhänder, der Secupay AG, die das Geld entgegennimmt und es auf

ein Treuhandkonto legt, bis das Funding abgeschlossen ist. Die Gesamtsumme wird grund-

buchlich gesichert. Für die Verzinsung steht der Kreditnehmer gerade und nicht nur das Pro-

jekt. Die rechtlichen Hürden sind lt. Betterterms genommen. Betterterms bekommt lediglich

Provision, die allerdings erst bei größerem Volumen die Kosten decken dürfte. Dafür ist als

weitere Hürde der Plattform die Projektidentifikation anzusehen. Vorteile für den Anleger

sind Zinshöhe, Streuung und Information ohne Verkaufsdruck. Als registrierter Kapitalgeber

hat man dann Zugang zu den Detailinformationen über das Projekt und die abzuschließen-

den Verträge. Der Anleger kann Fragen stellen und Antworten sehen. Die Community sieht,

wer das Projekt schon als Finanzierer unterstützt. Auf der Vertragsabschluss-Seite wählt der

Anleger Darlehenssumme und bevorzugte Zahlungsart. Die Dauer der Funding-Phase (30,

60, 90 Tage) wird durch den Kapitalsucher gewählt und kann einmalig verlängert werden.

Wird die im Vorfeld definierte Funding-Schwelle (Mindestsumme) erreicht, kommt die Finan-

zierung zustande. In der Projektphase bleibt der Anleger über die Kommunikationsfunktio-

nen im "Forum" der Projektseite, z.B. mit Bildern, Berichten und News informiert. Am Ende

der vereinbarten Laufzeit bezahlt die Darlehensnehmerin den Finanzierungsbetrag mit Zin-

sen zurück. Wir sind gespannt. Das erste Projekt macht einen guten Eindruck. Wir haben

uns einmal selbst registriert und spielen wohl auch ein wenig mit. (WR)

Deals

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Page 17: Der Immobilienbrief Nr. 283

Megatrends 2012

GIPFELTREFFEN soll Antworten auf die

Zukunft geben

Am 22. November findet in Berlin der Höhepunkt des

Kommunikationszyklus immobilien.megatrends statt.

Gemeinsam mit dem immobilienmanager Verlag

veranstaltet „Der Immobilienbrief“ in der Berliner

Freiheit 2 in Berlin das Highlight des Zyklus, das

GIPFELTREFFEN.

Die Branche ist im Wandel – das war Anlass genug

für den Start der gemeinsamen Kampagne „Megatrends

2012“, die initiiert wurde durch den immobilienmanager

und uns. Was bewegt die Branche? Wohin bewegt Sie

sich und wie reagiert sie auf die sich ändernden Rahmen-

bedingungen, waren die Fragen, die uns veranlassten,

Marktteilnehmer über ein Jahr hinweg zu begleiten. Wir

beschäftigen uns bei der Serie mit den Themen Shopping-

center, Wohnimmobilien, Gewerbe- und Büroimmobilien,

Kapitalmärkte und „Die Stadt von morgen“. Der Start zur

Serie fiel bereits im April. Durch verschiedene Instrumente

können die beobachteten Unternehmen des Zyklus ihre

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Sicht der Dinge über ein Jahr hinweg publizieren. Den

Höhepunkt bildet das GIPFELTREFFEN, bei dem Gäste

und Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, sich in Debatten

und Vorträgen gemeinsam über die Megatrends der Bran-

che auszutauschen. Führende Entscheider der Immobi-

lienwirtschaft treffen auf Topreferenten aus anderen Bran-

chen, aus Wissenschaft und Politik.

Ohne Partner wäre diese Veranstaltung natürlich

nicht möglich. Jeder von Ihnen steht für seine Expertise

und einen jeweiligen Megatrend. Neben der Aareal Bank,

ECE und RWE Energiedienstleistungen GmbH gehört

auch Valteq und das Beratungsunternehmen Wüest &

Partner zu unseren Förderern.

Neben der Teilnahme an der Veranstaltung erhal-

ten Gäste auch Begleitmaterial, dass, anders als bei ande-

ren Veranstaltungen, Sie auch über das Event hinaus be-

gleiten wird. So bekommen Sie als Teilnehmer das Jahr-

buch, in dem alle Ergebnisse der bisherigen Analysen und

der während der Veranstaltung erfolgten Debatten zusam-

mengefasst werden. Auch ein Update gehört dazu, bei

dem wir Sie exklusiv nach der Mipim 2013 mit den aktuali-

sierten Thesen und Ergebnissen der Megatrends versor-

Realis

Reife Investitionschancen aus und in Süddeutschland!Wachstum gehört zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeheimnissen in Bayern und Baden-Württemberg. Hier reifen neue Ideen, während bewährtes Know-how weiter veredelt wird. Eine erlesene Auswahl an Immobilienstandorten bildet jetzt die Basis für den „Real I.S. Regionalfonds Süddeutschland“. Sie investieren mit diesem Immobilien-Spezialfonds in ein breit diversifiziertes Portfolio an Handels-, Büro-, Wohn- und Logistikimmobilien mit Core-Strategie. Durchschnittliche Ausschüttungen von 4,5 bis 5,0 % p. a. werden bei einem Investmenthorizont von 10 bis 12 Jahren angestrebt.

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www.realisag.de

Page 18: Der Immobilienbrief Nr. 283

Calgary: Ein kanadischer

institutioneller Investor er-

wirbt das Bürogebäude Hom-

burg Harris Center in der

Innenstadt von der Aberdeen

Immobilien Kapitalanlage-

gesellschaft mbH. Haupt-

mieter des Gebäudes ist ein

kanadisches Unternehmen

der Erdöl- und Erdgasbran-

che. Die rund 59.000 qm

umfassende Immobilie war

2007 als Projektentwicklung

für das Portfolio des offenen

Immobilienfonds Degi Inter-

national erworben worden.

Der Verkaufspreis lag leicht

unter dem zuletzt festgestell-

ten Verkehrswert von anteilig

rund 356 Mio. CAD (rd. 276

Mio. Euro).

Die Liquidität des Degi Inter-

national stieg durch den Ver-

kauf auf ca. 20%. Der Degi

International befindet sich in

der geordneten Auflösung

New York: Quantum Global

Real Estate (“Quantum Glo-

bal”) und LaSalle Invest-

ment Management

(“LaSalle”) haben mit ihrem

Joint Venture Plaza Global

Real Estate Partners

(“Plaza”) einen Anteil von

49,5% an einem Bürogebäu-

de in der Fifth Avenue erwor-

ben. Verkäufer ist die SL

Green Realty Corp. (

München: Die Württember-

gische Lebensversiche-

rung AG erwirbt das Fach-

marktzentrum München-

Pasing in der Stockacher

Straße von der F&B Grund-

besitz München I GmbH. .

Das Fachmarktzentrum um-

fasst eine Mietfläche von

nahezu 17.000 qm und ist

vollständig vermietet .

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Europäische Einzelhandelsinvestitionen minus 18%

Schuldenkrise und Angebotsmangel sind die Gründe

Mit 7,1 Mrd. Euro wurde im dritten Quartal 18% weniger in europäische Einzelhandels-

immobilien investiert als im Vorjahresvergleich. Hauptgrund für die Rückgänge sind lt.

CBRE die fehlenden Angebote im Core-Segment.

Besonders in Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Polen sind lt. CBRE Co-

re-Objekte vergriffen. Eine steigende Nachfrage aus den USA erhöht den Druck. Stärkster

Markt war im dritten Quartal die britische Insel. 17 Transaktionen über 50 Mio. Euro zählte

CBRE. Der größte Deal war der Kauf des Einkaufszentrums Festival Place in Basingstoke

von TIAA-CREF für 354 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten lag Großbritannien mit

knapp 7 Mrd. Euro vor Deutschland mit ca. 5 Mrd. Euro. Frankreich blieb abgeschlagen

knapp unter 2 Mrd. Euro. Die südeuropäischen Länder spielen beim Investitionswettlauf der-

zeit kaum eine Rolle. Im dritten Quartal wurden in Italien, Spanien und Portugal zusammen

nur EH-Investitionen im Wert von 200 Mio. Euro gezählt. Das sind 75% weniger als der

Quartalsdurchschnitt der letzten drei Jahre. Für das laufende Jahr gehen die Researcher für

den deutschen Markt von einer „positiven“ Entwicklung aus.

Megatrends – Shopping Center

Wie viel Shopping-Center verträgt der Markt?

Wettbewerbsdruck und E-Commerce bedrohen die Umsätze von Shopping-Centern.

Der Boom der vergangenen Jahre, der immer mehr Center entstehen ließ und Online-

Händler wie amazon und zalando, könnten den Wachstumspfad der Shopping-Center

drehen. BulwienGesa untersuchte, wie Einkaufszentren dem wachsenden Druck ge-

recht werden können.

Shopping-Center punkten lt. der Untersuchung von BulwienGesa insbesondere

durch ihre Aufenthaltsqualität und Serviceleistungen. Dennoch fehle es an Innovationen wie

Center-Kreditkarten und Kundenbindungsprogrammen so die Researcher nach Untersu-

chung von zehn deutschen Shopping-Centern mit mehr als 20.000 qm. Darunter waren u.a.

der Limbecker Platz, das Forum Duisburg, das Loop5, die MyZeil und Pasing. Als Bench-

mark wurde das Westfield Centre Stratford herangezogen, das durch besondere Innovati-

onskraft in der bevölkerungsreichsten Stadt Europas heraussticht.

Besucher der ausgewählten Shopping-Center sind lt. Untersuchung besonders an

Kundenservice interessiert. Günstiges oder kostenloses Parken steht ganz oben auf dem

Kundenwunschzettel. Nur ein Center (Loop5 in Weiterstadt bei Darmstadt direkt an der A5)

setzt diesen Wunsch um. Es liegt allerdings auch als einziges Center auf der grünen Wiese.

Besucher wollen sich mit dem Center identifizieren. Das Einheitscenter, das von außen und

innen völlig identisch ist, ist out. Der Besucher will etwas erleben. Dazu gehört auch ausge-

fallene Architektur. So bieten z.B. die MyZeil Galerie in Frankfurt oder die Thier Galerie ein

Deals

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Page 19: Der Immobilienbrief Nr. 283

außergewöhnliches Design, das für den Besucher einen

Wiedererkennungswert hat. Wichtig sind auch konsumfreie

Zonen, in dem der Besucher sich ausruhen kann und der

abseits der Ladenlokale liegt.

Centern muss es gelingen, den Kunden an sich zu

binden. Hier haben sich Centergutscheine bisher gut etab-

liert. Auch die von Betreibern wie MFI und ECE entwickel-

ten Center-Apps, die auf Öffnungszeiten, Gastronomie und

Angebote hinweisen, sind bei Besuchern beliebt. Kunden-

karten gibt es allerdings bisher in noch keinem Center.

Grund dürften sowohl technische als auch rechtliche Hür-

den sein. Die Kassensysteme sind oft sehr unterschiedlich.

Einige Shops sind bereits Mitglied in Bezahlsystemen wie

Payback, so dass andere Systeme nicht erlaubt sind.

Um gezielter auf einzelne Kundengruppen reagieren

zu können, müssen Center sich immer ausgefallenere An-

gebote und Dienstleistungen einfallen lassen. So kann man

im Forum Duisburg sein Kind bis zu drei Stunden in eine

kostenlose Betreuung geben oder sich Kinder-Buggys aus-

leihen. Auch für Senioren und behinderte Menschen gibt es

Angebote. So werden ebenfalls im Forum Duisburg jeden

Dienstag von 9.30 bis 17.30 mobilitätseingeschränkte Kun-

den beim Einkaufen unterstützt. Auch hier setzen die Briten

Benchmarks. So sind spezielle Rückzugsmöglichkeiten für

Kinder und Mütter eingerichtet und wenn das Tütenschlep-

pen zuviel wird, werden einem die Einkaufstüten zu einem

zentralen Punkt im Center gebracht, an dem Sie beim Ver-

lassen des Konsumtempels wieder abgeholt werden kön-

nen.

Das Shopping-Center der Zukunft wird auch im Be-

reich E-Commerce Möglichkeiten haben zu bestehen. So

gibt es z.B. in Großbritannien die Möglichkeit, im Internet

bestellte Waren innerhalb von 90 Minuten liefern zu lassen.

Diese werden dann meist am nächstgelegenen Shopping-

Center von einem Kurier abgeholt und nach Hause geliefert.

Auch für deutsche Center ist dieses Konzept denkbar.

Schließlich ist ein Shopping-Center nichts anderes als ein

riesiges Warenlager mit Konsumartikeln aller Art. Selbst

Einzelhändler ohne Online-Shop können so am E-

Commerce Boom teilhaben. Die Betreiber müssen handeln,

schließlich steigt der Online-Handelsumsatz rapide an. Wur-

den 2007 noch 10,9 Mrd. Euro im Internet umgesetzt, waren

es 2011 schon 21,7 Mrd. Euro (Bundesverband des Deut-

schen Versandhandels). Ein weiterer Anstieg auf 29,5 Mrd.

Euro ist für 2012 prognostiziert. Die sinkende Flächenpro-

duktivität des stationären Einzelhandels lässt auch die

Shop-Betreiber handeln. So verkleinert der Buchhändler

Thalia seine Fläche und der Multi-Media-Riese Media

Markt lässt sich in seine Mietverträge eine Option auf Ver-

kleinerung der Flächen mit einbauen. (AE)

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19

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Page 20: Der Immobilienbrief Nr. 283

Karlsruhe: Die HAMBOR-

NER REIT AG erwirbt ein

Gewerbeobjekt an der Rüp-

purrer Straße 1 für rd. 37

Mio. Euro mit EDEKA als

Ankermieter. In dem über

15.000 qm großen Komplex

befinden sich darüber hinaus

noch weitere Gastronomieflä-

chen im Erdgeschoß sowie

Büro-, und Praxisflächen in

den Obergeschossen.

Frankfurt: SSP Deutsch-

land – The Food Travel Ex-

perts, Dienstleister in der

Verkehrsgastronomie, verlegt

einen Teil seines Deutsch-

land-Headquarters an den

Rhein-Main Flughafen und

mietet hierzu rd. 870 qm Bü-

rofläche im „THE SQUAIRE“

über Aengevelt

In einem zweiten Schritt fand

Aengevelt für die in Eschborn

verbleibenden Teile des inter-

national tätigen Großunter-

nehmens einen neuen Stand-

ort in dem rd. 17.000 qm um-

fassenden Bürokomplex in

der Ginnheimer Straße 4-6

im Gewerbegebiet Ost und

vermittelten hier einen Miet-

vertragsabschluss über rd.

710 qm Bürofläche. Vermie-

ter ist die Monopolis-

Frankfurt GmbH.

Stuttgart: Axa Real Estate

erwirbt ein von der Robert

Bosch GmbH genutztes Bü-

ro- u. Verwaltungsgebäude

von der Holy AG. AXA wurde

von DLA Piper beraten. Der

Kaufpreis für den Gebäude-

komplex mit einer Gesamt-

mietfläche von rund 27.000

qm beträgt rd. 37 Mio. Euro.

Europas Kaufkraft zwischen

57.000 Euro und 1.250 Euro pro Kopf

Liechtensteiner haben 45-fache Kaufkraft der Moldavier

Das Kaufkraft-Ranking der Staaten Europas zeigt lt. der GfK Kaufkraftstudie "GfK

Kaufkraft Europa 2012/2013" wenig Überraschungen. Deutschland bleibt unter „ferner

liefen“. Es wird deutlich, wie stark innerhalb Europas noch die ökonomischen Unter-

schiede sind.

Liechtenstein liegt mit rund 57.000 Euro pro Kopf für das Jahr 2012 weit vorn. Mit

rd. 42.000 Euro pro Kopf folgen die Norweger und die Schweizer. Luxemburgischen

Verbraucher müssen sich mit "nur" rund 28.924 Euro pro Kopf und dem vierten Rang begnü-

gen. Dänemark erzielt mit 22 040 Euro den fünften Platz in Europa. Frankreich liegt mit

19.981 Euro auf Platz 9. Deutschland erreicht gut 20.400 Euro. Das Spektrum der europäi-

schen Kaufkraft reicht vom 4,5-Fachen des Europadurchschnitts in Liechtenstein bis zu ei-

nem Zehntel dieses Durchschnittswerts in Moldawien. Spanien markiert mit 12.943 Euro in

etwa die durchschnittliche europäische pro-Kopf-Kaufkraft von 12.800 Euro pro Einwohner.

Laut der GfK Kaufkraftstudie "GfK Kaufkraft Europa 2012/2013" stehen den europä-

ischen Verbrauchern für das Jahr 2012 insgesamt etwa 8,6 Billionen Euro für ihre gesamten

Ausgaben sowie zum Sparen zur Verfügung. Daraus errechnet sich der Durchschnitt der 42

Studienländer mit einer Kaufkraft von 12.802 Euro pro Einwohner. Das Wachstum pro Kopf

liegt bei 2,1%. Am Ende der Skala kommen die Bewohner des Kosovo, Weißrusslands und

Moldaviens mit weniger als 2.000 Euro pro Kopf. Moldawien markiert mit durchschnittlich

1.257 Euro den Schluss. Von dieser Summe müssen die Konsumenten alle Ausgaben für

Essen, Wohnen und Dienstleistungen sowie weitere Konsumwünsche bestreiten. Die Ein-

wohner der kaufkraftstärksten Länder Europas müssen jedoch einen großen Teil ihres Ein-

kommens für Mieten und allgemein teurere Lebenshaltungskosten ausgeben. Trotzdem

bleibt natürlich für den Konsum immer noch erheblich mehr Geld über. Bei der Länderbe-

trachtung wirkt sich die Einwohnerstärke aus und bringt Länder wie die Türkei und Polen, in

denen die pro-Kopf-Kaufkraft noch unterdurchschnittlich ist, unter die ersten zehn. Allein die

Top 3 nach Kaufkraftvolumen - Deutschland, Frankreich und Großbritannien - vereinen fast

die Hälfte der gesamteuropäischen Kaufkraft. Die anderen 39 Länder teilen die verbleiben-

den 53% unter sich auf. (WR)

DB Research

Bullish für deutsche Wohnimmobilien

Hans Christoph Ries, Finanzjournalist/Investmentanalyst (DVFA)

In den vergangenen beiden Jahren zogen die Preise am deutschen Wohnimmobilien-

markt spürbar an. Die Preissteigerungen lagen seit langer Zeit erstmals wieder über

der Inflationsrate. Gerade der Anstieg im 2. Quartal 2012 von nominal über 12%

(gegenüber Vorjahresperiode) in den Großstädten hat Befürchtungen über eine mögli-

che Blasenbildung aufkommen lassen.

Diese Sorge teilen die Experten von DB Research nicht und verweisen auf die

Preisentwicklung seit 1995, die ein anderes Bild zeigt. So lagen die Preise 2011 erstmals

über dem Niveau von 1995. Zuvor waren sie bis 2005 nahezu durchgängig gefallen. Inflati-

onsbereinigt liegen die Preise sogar knapp 20% unterhalb der Ausgangsbasis und verbes-

serten sich 2010 erstmals überhaupt im Betrachtungszeitraum. Auch die Baugenehmigun-

gen stiegen zuletzt an und zwar um mehr als 60% gegenüber 2009. Doch bleibt nach An-

sicht der Analysten zu bedenken, dass 1995 der Wert der Baugenehmigungen noch beinahe

Deals

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Page 21: Der Immobilienbrief Nr. 283

Dortmund: Die Interhyp AG

mietet ca. 600 qm Bürofläche

am Königswall 21 über

BNPPRE.

München: CA Immo hat

weitere Mietverträge für das

Bürogebäude SKYGARDEN

im Arnulfpark abgeschlossen.

Das international tätige Bera-

tungsunternehmen Bearing-

Point mietet rund 1.730 qm

Fläche über Colliers Schau-

er & Schöll. Darüber hinaus

wurde ein Mietvertrag über

rund 286 qm mit BohnZirle-

wagen Prozess- und Mana-

gementberatung für Immo-

bilien sowie mit einem Unter-

nehmen aus der IT-Branche

über rund 380 qm abge-

schlossen. Mit dem Ab-

schluss dieser Mietverträge

liegt der Vermietungsgrad

des Gebäudes bei 90%.

London: Der KanAm grun-

dinvest Fonds verkauft das

Winchester House an einen

asiatischen Staatsfonds. Die

Anleger des KanAm grundin-

vest Fonds werden noch die-

ses Jahr aus dem Verkauf

des Winchester Houses ihre

dritte Auszahlung empfangen

und damit insgesamt bereits

365 Mio. Euro zurück erhal-

ten haben.

Das Winchester House im

Herzen der Londoner City ist

der Handelssitz der Deut-

schen Bank in unmittelbarer

Nähe der Londoner Börse.

Die Immobilie war seit März

2003 im Portfolio. Der Ver-

kaufspreis liegt über dem

Einkaufspreis.

doppelt so hoch lag. Daher sieht DB Research den aktuellen Anstieg eher als Erholung denn

als akutes Warnzeichen.

Die Analysten Jonas Harnau und Jochen Möbert sehen aber nicht nur aktuell

keine Preisblase am deutschen Immobilienmarkt, sondern halten auch für die Zukunft die

Gefahr einer Blasenbildung für gering. Die aktuellen Preisaufschläge seien nicht kreditfinan-

ziert, vielmehr durch Portfolioumschichtungen ausgelöst und eher als Normalisierung denn

als Übertreibung anzusehen. Als Fazit folge hieraus: „Den deutschen Wohnimmobilien-

markt sehen wir daher als ideales Investitionsumfeld an.“ (vgl. „Der Immobilienbrief“

Nr.1 vom Juli 2001!)

An dieser zuversichtlichen Einschätzung ändern auch rekordtiefe Zinsen, die ein

Nährboden für kreditgetriebene Preisblasen sind, nichts. Denn die konservative Kreditverga-

be der Finanzinstitute im Wohnungsbau sollte sich wie in den vergangenen Jahrzehnten

weiterhin als Bastion gegen Preisübertreibungen erweisen. Auch die deutschen Kreditnach-

frager seien risikoavers. Das spiegelt das Kreditvolumen der letzten Jahre wider, das real

gesunken ist. Angesichts der zahlreichen Verwerfungen an den globalen Kapital- und Immo-

bilienmärkten sind nach Ansicht von DB Research zudem der Gesetzgeber und die Regulie-

rer besonders wachsam, wenn sich Anzeichen von Preisübertreibungen verdichten. Diesen

öffentlichen Institutionen stehe grundsätzlich ein umfangreiches Arsenal im Kampf gegen

sich anbahnende Auswüchse zur Verfügung wie die nachstehende Tabelle darlegt.

Verdoppelung bei Wohnungsportfolios

8,67 Mrd. Euro in der Kasse

Der Investmentumsatz mit größeren Wohnungsbeständen hat sich lt. BNP Paribas

Real Estate (BNPPRE) in den ersten drei Quartalen 2012 mit rund 8,67 Mrd. Euro ge-

genüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (+108%). Auch der jeweilige Ge-

samtumsatz der letzten vier Jahre wurde bereits deutlich überschritten.

Im ersten Halbjahr dominierten die großen Deals z. B. der Verkauf von über 21.000

Wohnungen der LBBW für gut 1,4 Mrd. Euro, die Veräußerung der ca. 25.000 Einheiten der

DKB Immobilien AG für etwa 960 Mio. Euro sowie der Erwerb von rund 23.500 Wohnein-

heiten der BauBeCon durch die Deutsche Wohnen AG für über 1,2 Mrd. Euro. Im Q3 wur-

den lediglich zwei Großdeals über 100 Mio. Euro registriert. Insgesamt wurden 171 Transak-

tionen mit rund 150.000 Wohneinheiten in die vorliegende Analyse einbezogen. Nachdem

die Kaufpreise in den letzten 12 bis 18 Monaten spürbar anzogen, sind sie im Q3 überwie-

gend stabil geblieben. Bei Bestandsportfolios werden üblicherweise Preise zwischen 700

und 850 Euro/qm realisiert. Ältere Bestandsobjekte (Block sales) liegen weiterhin zwischen

1.200 und 1.300 Euro. Bei Bestandsobjekten, die jünger als 10 Jahre sind, ist eine leichte

Deals

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21

Page 22: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nachfolgender Beitrag ist Teil der Studie „Perspektiven der

Wohnungsmärkte in Deutschland“ der Deutschen Hypo.

In den nächsten Ausgaben werden wir weitere Fragestel-

lungen wie „Gibt es eine spekulative Blase bei deutschen

Wohnimmobilien?“ oder „Altersgerechte Wohnungen – Ein

Wachstumsmarkt?“ ihnen näher bringen.

Aktuelle Fragen zu den deutschen

Wohnungsmärkten

Besteht die Gefahr einer Wohnungsnot

in Deutschland?

Prof. Dr. Günter Vornholz

Das Gut „Wohnung“ ist für die Haushalte in Deutschland

lebensnotwendig und nicht substituierbar. Damit kommt

der ausreichenden Versorgung mit diesem Gut ein sehr

hoher Stellenwert zu. Sind Haushalte nicht in der Lage,

bezahlbare Wohnungen am Markt zu finden, liegt eine

Wohnungsnot vor, die eine existenziell bedrohliche Situati-

on bedeutet. Betroffen sind einkommensschwache Haus-

halte, da diese über die geringsten Mittel verfügen und bei

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

Aufwärtstendenz auf rund 1.900 bis 2.100 Euro festzustel-

len. Projektentwicklungen an den großen deutschen

Standorten werden in der Regel von 3.300 bis 3.500 Euro

gehandelt.

Großdeals über 100 Mio. Euro dominieren mit

knapp 67% weiter das Marktgeschehen, auch wenn sich

ihr Anteil im Jahresverlauf verringert hat. Dahinter folgen

nahezu gleichauf Abschlüsse zwischen 50 und 100 Mio.

Euro (10%) sowie Verkäufe von 25 bis 50 Mio. Euro

(12%). Gut die Hälfte des Investmentumsatzes entfällt auf

die Immobilien AG‘s mit gut 30% und Equity/Real Estate

Funds mit knapp 21%. Pensionskassen haben 13% Markt-

anteil. Spezialfonds kommen auf 9%, Versicherungen auf

7%, Immobilienunternehmen auf 6% und geschlossene

Fonds auf gut 5%. Große Portfolioverkäufe mit unter-

schiedlichen Investoren wurden entsprechend aufgeteilt.

Mit einem Anteil von knapp 72% am Transaktionsvolumen

haben deutsche Investoren ihren Anteil ausgebaut. Euro-

päisches Ausland und Nordamerika kommen auf je ca.

14%. (WR)

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Page 23: Der Immobilienbrief Nr. 283

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Page 24: Der Immobilienbrief Nr. 283

steigenden Wohnkosten einen immer höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für

Wohnzwecke aufwenden müssen.

Diese Wohnkosten sind 2011 nominal um 3,1 v.H. gestiegen, insbesondere wegen

der steigenden Energiepreise im Bereich der Nebenkosten. Diesen Steigerungen stehen

allerdings auch die Zunahmen der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte gegen-

über. Da eine Wohnungsnot zunächst einkommensschwache Haushalte erreicht, ist zu

prüfen, ob das Armutsrisiko in Deutschland gestiegen ist. Ein Indikator hierfür ist nach

OECD-Standards berechnete „Armutsgefährdungsquote“ (vgl. Schaubild 19). Diese gibt

den Anteil armutsgefährdeter Personen an der Gesamtbevölkerung an und ist 2010 gegen-

über Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken.

Zudem lag die Leerstandsquote im Jahr 2010 bei 8,6 v.H., was mit der These einer

„Wohnungsnot“ in Deutschland nicht vereinbar ist. Ein anderes Bild ergibt sich allerdings,

wenn einzelne Regionen untersucht werden. Hier zeigen sich gerade im unteren Preisseg-

ment in Groß- und Universitätsstädten Nachfrageüberhänge, die in der Folge zu Preisan-

stiegen führen. Neue Wohnungsfertigstellungen sind dagegen eher im höheren Preisseg-

ment angesiedelt, so dass es gerade für die Bezieher kleiner Einkommen hier deutlich

schwieriger wird, bezahlbare Wohnungen zu finden. Auch energetische Sanierungen tragen

zu einem Anstieg der

Kosten bei, dies bezieht

sich aber auf die Netto-

kaltmiete. Dieser An-

stieg wird zumindest

teilweise durch die er-

zielten Kosteneinspa-

rungen bei den Neben-

kosten kompensiert, so

dass sich die Wirkung

der energetischen Sa-

nierungen auf die Nach-

frage relativiert. Zudem

reichen die Fertigstel-

lungen in Großstädten

vielfach nicht aus, um

der gerade in den prosperierenden Städten steigenden Nachfrage nach Wohnungen ent-

sprechen zu können.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass die Förderung des sozialen

Wohnungsbaus in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist. Seit 2002 ist die

Zahl der geförderten Sozialwohnungen auf einen Bestand von unter 1,7 Mio. Wohnungen

gesunken, was einem Rückgang von rund einem Drittel entspricht. Eine Ursache hierfür ist

darin zu sehen, dass der Bund mit der Föderalismusreform 2007 die Zuständigkeit für den

sozialen Wohnungsbau an die Länder abgegeben hat und sich aus diesem Bereich voll-

ständig zurückgezogen hat. Zudem ist 2006 die Möglichkeit der degressiven Abschreibun-

gen für Mietwohnungen abgeschafft worden, was einen geringeren Anreiz für die Unterneh-

men der Wohnungswirtschaft bedeutet, neue Mietwohnungen zu schaffen.

München bringt Liebhaberpreise für „Trophy-Immobilien“

Mieten bis über 25 Euro in Top-Lage

Die Mieten steigen in der bayerischen Landeshauptstadt weiter an. In den mittleren

Lagen liegen sie zwischen 9,50 und 14,00 Euro pro Quadratmeter, in den einfachen

Lagen zwischen 7,50 und 11,00 Euro. In sehr guten Lagen werden Mieten bis zu 25

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Düsseldorf: Der Projektent-

wickler PDI Property Deve-

lopment Investors GmbH

hat zwei Grundstücke in der

Westfalenstraße von 5 priva-

ten Eigentümern erworben.

Das Areal hat eine Gesamt-

größe von annähernd 6.000

qm. Auf den Grundstücken

befinden sich zurzeit Be-

standsgebäude die jedoch

nicht weiter genutzt und ab-

gerissen werden. Die PDI

wird bis zu 35 Mio. Euro in

das Projekt investieren.

Paris: Invesco Real Estate

(IRE) erwirbt den Büro- und

Einzelhandelskomplex 144

rue Rivoli im 1. Arrondisse-

ment vom französischen Pro-

jektentwickler Vinci. Das um

1800 errichtete Gebäude im

Hausmann-Stil wurde für den

iii-BVK Europa-Immobilien-

Spezialfonds akquiriert, ei-

nen pan-europäischen Immo-

bilienfonds der Bayerischen

Versorgungskammer

(BVK).

Das Objekt weist rund

6.750 qm vermietbare

Fläche (netto) auf, die Nut-

zung ist ein Mix aus Einzel-

handel (65%) und Büro. Die

Einzelhandelsfläche ist voll-

ständig und langfristig an

den amerikanischen Beklei-

dungshersteller Forever 21

vermietet.

Stuttgart: Die BearingPoint

GmbH mietet ca. 600 qm

Bürofläche in der Büchsen-

straße 28 von der Polis Im-

mobilien AG über Jones

Lang LaSalle.

Deals

Page 25: Der Immobilienbrief Nr. 283

München: Hesse Newman

Capital AG bietet mit dem

jüngst aufgelegten Immobi-

lienfonds Hesse Newman

Classic Value 8 eine Investi-

tionschance am begehrten

Immobilienstandort München.

Die Fondsimmobilie ist das

Nahversorgungszentrum des

Quartiers 'München Südsei-

te', das derzeit innerstädtisch

im Süden der Stadt, in direk-

ter Nachbarschaft zu den

beliebten Wohnadressen

München-Solln und Pullach,

entsteht.

Die Fertigstellung des ca.

18.900 qm großen Neubaus,

geplant als GreenBuilding

zertifiziert nach LEED Gold,

ist für die zweite Jahreshälfte

2013 geplant. Das Investiti-

onsvolumen des Immobilien-

fonds beträgt ca. 86,9 Mio.

Euro. Bereits vor Fertigstel-

lung sind für einen Großteil

der Mietflächen namhafte

Mieter unter Vertrag. Auch für

die 63 neuen Wohnungen im

Objekt, deren Vermarktung

im ersten Quartal 2013 star-

tet, wird eine hohe Nachfrage

erwartet, denn in München ist

Wohnraum ein knappes Gut.

Anleger können sich ab einer

Mindesteinlage von 20.000

Euro zzgl. 5% Agio beteili-

gen.

Euro verlangt. Einzelne Ausreißer könnten noch weit über dieser Marke liegen. Engel

& Völkers geht davon aus, dass sich die Preise für Wohn- und Geschäftshäuser auch

weiter auf historischem Höchstniveau bewegen werden.

Die durchaus bekannte Information knappen Wohnraums in München bestätigt der

aktuelle „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser 2012/2013“ von Engel & Völkers. „Die

Nachfrage ist deutlich höher als das Angebot“, sagt deshalb Florian Speigel, Leiter Wohn-

und Geschäftshäuser. Die Kaufpreisfaktoren erreichten schon in den einfachen Lagen in

der absoluten Spitze das 21-fache der Jahresnettokaltmiete. In den sehr guten Lagen lägen

die Vervielfältiger der Jahresmieten abhängig von der Objektqualität zwischen 25 und 30.

Für „Trophy-Immobilien“ würden auch reine und nicht repräsentative Liebhaberpreise be-

zahlt. Allerdings wurden im ersten Halbjahr 2012 lediglich 74 Objekte mit einem Umsatzvo-

lumen von 374 Mio. Euro gehandelt (-18%). Insbesondere bei kleineren Objekten dominie-

ren Investoren aus München und der Region das Marktgeschehen. Bei den Käufern han-

delt es sich hauptsächlich um Privatpersonen und Family Offices. (WR)

Regionale Investmentmärkte in Deutschland immer wichtiger

Metropolenfixierung bleibt in Frankreich und UK

Sinkende Spitzenrenditen und Core-Objektmangel sorgen für eine gestiegene Attrak-

tivität von Investments in regionalen Märkten. So stieg zwischen 2009 und 2011 lt.

Savills das Investitionsvolumen überproportional an. Wurden 2011 insgesamt

350 Mio. Euro in B-Städte investiert, sind es in der ersten Jahreshälfte 2012 bereits

450 Mio. Euro. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen in Gewerbeimmobi-

lien im 1. Hj. 2012 auf 3,5 Mrd. Euro. Regionalmärkte machen damit zwar nur knapp

13% des Investitionsvolumens aus, werden aber in ihrer Bedeutung gerade in Hin-

blick auf die hart umkämpften Core-Märkte immer wichtiger. Bei der sektoralen Be-

trachtung der Büromärkte liegt der Anteil der Büroinvestments in B-Städten im ers-

ten Halbjahr 2012 bei über 30% bei gleichzeitigem Einbruch des Investitionsvolu-

mens in den A-Städten.

Anders ist die Entwicklung hingegen in unseren Nachbarvolkswirtschaften Frank-

reich und Großbritannien. Hier fließt ein immer größerer Anteil in die Zentren. So lag der

Anteil von Paris am gesamten in französischen Gewerbeimmobilien investierten Volumen

im 1. Halbjahr 2012 bei 68%. Ähnlich ist die Situation auf der britischen Insel. Hier flossen

60% der Investments allein

nach London. 2003 lag der

Anteil noch bei 30%. Am briti-

schen Büroinvestmentmarkt

erreicht London sogar über

80%. Diese Entwicklung in den

drei betrachteten Ländern spie-

gelt sich auch in den Mieten

und Renditen wieder. Während

die Büromieten in den deut-

schen B-Städten seit 2009

leicht gestiegen sind, gingen

sie in den britischen Regional-

märkten leicht zurück. Die Ren-

diten entwickelten sich entspre-

chend gegenläufig. Zurückzu-

führen ist diese Entwicklung lt.

Savills auf die gute Erholung

Fondsstart

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25

Page 26: Der Immobilienbrief Nr. 283

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Die mittlerweile neunte Auflage des Jahrbuchs „BeteiligungsKompass 2012 - Handbuch für geschlossene Fonds“ gibt Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellungen, sich im Beteiligungsmarkt zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassendes Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beratern, Investoren und Anlegern.

Nach dem erneuten Rückschlag 2011 im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen die Zeichen für das Vertriebsjahr 2012 wieder auf Schadensbegrenzung. Die zentralen Marktstatistiken von Feri EuroRating Services AG sowie vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. weisen erhebliche Unterschiede in den Zahlenerhebungen

auf. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten der unterschiedlichen Ergebnisse auf und interpretiert dabei den Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Daneben erfassen Marktinsider Trends und geben Ausblicke auf das Jahr 2012. Ein umfangreiches Adresswerk sowie eine Auflistung der im Jahr 2011 platzierten BaFin gestatteten Fonds runden den BeteiligungsKompass ab.

Das Jahrbuch kann im Buchhandel, bei Amazon.de oder direkt über die epk media GmbH & Co. KG formlos per E-Mail ([email protected]) oder mit beiliegendem Bestellformular per Post bzw. Fax zum Preis von 59,80 Euro bestellt werden.

Der Autor

Edmund Pelikan, Geschäftsführer der Landshuter Unternehmensberatung epk media GmbH &

Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders

investieren“.

Als Wirtschaftspublizist, Autor, Referent und Interviewpartner äußert sich Edmund Pelikan regel-

mäßig in verschiedenen Medien. In Anhörungen des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag

wurde er als Sachverständiger berufen. Ferner ist er Autor bundesweiter DIHK-Lehrskripten und ist

Gründer des Branchen-Business-Clubs „Deutsches BeteiligungsForum“.

Das seit Jahren bekannte und tagaktuelle Newsportal www.beteiligungsreport.de mit Nachrichten

rund um geschlossene Fonds wurde inzwischen um das Marktforschungsportal www.beteiligungs-

barometer.de erweitert. 2011 kam die App „epk kiosk“ im iTunes-Store hinzu, die kostenfrei zum

Download bereitsteht.

Zum Inhalt

Wie jedes Jahr werden im Februar und März die aktuellen Statistiken zum Beteiligungsmarkt ver-

öffentlicht. Im Jahr 2012 waren es die zwei zentralen Marktstudien von Feri EuroRating Services

AG und vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten

bei den doch erheblichen Unterschieden in der Zahlenerhebung auf und interpretiert dabei den

Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.

Neben dem Gesamtmarkt gibt Edmund Pelikan neben anderen Marktinsidern Trends und Ausblicke

für das Jahr 2012. Dazu gehören auch ein umfangreiches Adresswerk sowie Listen der im Jahr 2011

platzierten BaFin gestatteten Fonds.

Das Jahrbuch will Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellung geben, sich im Markt

der geschlossenen Fonds sicher zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassen-

des Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beteiligungsberatern und Investoren.

Ergänzt wird die Marktschau mit wichtigen Informationen in Form von Grafiken, Bildern und Bei-

spielen der dazugehörigen Basismärkte. Ein Muss für jeden, der im Beteiligungsmarkt engagiert ist!

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www.beteiligungsreport.de

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Herausgeber: Edmund Pelikan

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ISBN 978-3-937853-11-6

epk media GmbH & Co. KG • Altstadt 296 • 84028 Landshut • Tel.: +49 (0) 871 430 633 0 • E-Mail: [email protected]

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Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders

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9. Auflage (Mai 2012)

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Page 28: Der Immobilienbrief Nr. 283

hoch wie in Europa. Hier machen Logistikimmobilien der

Top-Kategorie lediglich 14% der gewerblichen Objekte

aus. Daraus schließt Prologis, dass der europäische Markt

für Logistikimmobilien daher noch verhältnismäßig unter-

entwickelt sei.

E-Commerce wachse und zwinge den Einzelhan-

del, seine Vertriebskanäle zur Unterstützung der Nachfra-

ge und des erwarteten Wachstums neu zu bewerten. In

den vergangenen 5 Jahren sei die Nachfrage nach La-

gerflächen in Großbritannien, Deutschland und Frank-

reich mit jeder Umsatzmilliarde des Online-Handels

um durchschnittlich rund 72.000 qm gestiegen. Lang-

fristig habe sich der Industrieimmobilien-Sektor für instituti-

onelle Investoren als solides und defensives Anlageinstru-

ment mit einem attraktiven Risiko-Rendite-Profil erwiesen,

fasst Vice President Ali Nassiri von Prologis Europe

zusammen. Gewerbeflächen leisteten einen wesentlichen

Beitrag zur Produktivitätssteigerung, Kostensenkung und

zur Supply-Chain-Strategie allgemein. Die anhaltenden

Bemühungen der Unternehmen um mehr Wirtschaftlichkeit

und Kosteneffizienz würden den Industrieimmobilien zugu-

tekommen und die Erholung der Branche sowohl kurz- als

auch langfristig vorantreiben. (WR)

Europäischer Logistikmarkt

verliert an Fahrt

Deutschland größter

Nutzermarkt für Logistik

Kurzfristig wird der europäische Logistikmarkt gegen-

über der Langfristbetrachtung (s.o.) deutlich an Fahrt

verlieren. Die aktuelle Logistikmarkt-Studie von BNP

Paribas Real Estate (BNPPRE) für das 1. Halbjahr 2012

sieht in den meisten europäischen Ländern eine Ab-

kühlung.

Auf dem deutschen Logistikvermietungsmarkt,

der 2011 historische Höchststände erreichte, ist trotz der

Rückgänge im 2. Quartal 2012 immer noch mit einem sehr

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28

Deutschlands nach der Rezession 2009. Während

Deutschland mit Wachstumsraten des BIP von 4,2% den

Tiefschlaf wieder aufholen konnte, sind Großbritannien und

Frankreich bis heute nicht aus der Konjunkturdelle gekom-

men. Auch zukünftig rechnet Savills mit vergleichsweise

hohen Investitionsvolumina in B-Städten. Allerdings werde

sich der Trend dank gestiegenen Projektvolumens in

A-Städten als nicht nachhaltig zeigen. Auch die Zahl

der Investoren, die in B-Städten investieren dürfen wird

gering bleiben. Gerade für langfristig orientierte Investoren

sind B-Städte attraktive Investmentmöglichkeiten, meint

Savills. (WR)

Europäische Logistikimmobilien im Wert

immer noch 22% unter 2007

Industrial-Durchschnittsrendite bei 7,3%

Gemessen am Wiederbeschaffungsendwert und an der

Entwicklung der Wertaufholung ist Logistik nach einer

aktuellen Studie von Prologis, einem der weltweit füh-

renden Spezialisten für Logistikimmobilien, gerade

heute attraktiv. Der Wert von europäischen Industrieim-

mobilien hat sich nach dem Absturz der Finanzkrise

um gerade mal 1,3% erholt. Damit liegen die Werte im-

mer noch um 21,9% unter dem Höchststand von 2007.

Investments in Industrial Real Estate haben in den

vergangenen Jahren beachtlich zugelegt. Investoren sind

an der Assetklasse interessierter, was zu mehr Transpa-

renz und Liquidität im Markt geführt hat. Damit vervierfach-

te sich das Volumen der europäischen Investments in Lo-

gistikimmobilien von annähernd 3,9 Mrd. Euro im Jahre

2001 auf 16,3 Mrd. Euro allein bis 2006. Nach einer an-

schließenden 3-Jahres-Periode totaler Zurückhaltung bei

Investmentaktivitäten sind sie bis 2011 wieder auf knapp 10

Mrd. Euro gestiegen. Das liegt dann etwa 10% über dem

10-Jahres-Durchschnitt. Laut Prologis erzielten europäi-

sche Logistikimmobilien in den vergangenen 10 Jahren

eine direkte Anlagerendite von 7,3% p.a.. Das seien rund

200 bis 240 Basispunkte mehr als die direkte Anlagerendite

von Büro- bzw. Einzelhandelsimmobilien.

Unter dem Titel „Möglichkeiten im europäischen

Markt für Industrieimmobilien“ beleuchtet die Studie Auswir-

kungen konjunktureller Faktoren, Defizite an „Class A-

Industrial“ sowie bedeutende strukturelle Trends des Logis-

tikmarktes wie die laufende Umstrukturierung von Supply

Chains und die Zunahme des E-Commerce. Trotz eines

schwachen BIP-Wachstum in der EU erwartet Prologis,

dass die Umstrukturierung von Handel und Zulieferindustrie

die Nachfrage nach Distributionsflächen in Europa stark

ankurbeln wird. Im US-Markt sei zum Vergleich der Be-

stand an Class A-Distributionsflächen mehr als viermal so

Bild von aktuellem DHL Lager der Prologis; Foto: Prologis

Page 29: Der Immobilienbrief Nr. 283

guten Jahr zu rechnen. Nach wie vor bleibt Deutschland mit einem Flächenumsatz von knapp

1,9 Mio. qm im 1. Hj. in Europa der größte Nutzermarkt für Lager- und Logistikimmobilien.

Erfasst werden Objekte mit einer Größe von mehr als 5 000 Quadratmetern. Die bedeutends-

ten Logistikstandorte sind weiterhin Hamburg und Frankfurt. An den meisten Standorten wird

der Umsatz von der Nachfrage nach Objekten der mittleren Größenkategorie bis 20 000 qm

bestimmt. Großabschlüsse blieben unbedeutend.

In Großbritannien erreichte der Flächenumsatz im 1. Halbjahr 2012 ein Ge-

samtvolumen von 1,4 Mio. qm (+5%). Dabei entfiel der größte Marktanteil auf die Midlands

(Birmingham), während der Nordwesten (Newcastle) das stärkste Wachstum bei den Flä-

chenumsätzen verzeichnete. Insgesamt dürfte die Flächenaufnahme 2012 die Umsätze der

Jahre 2010 und 2011 wegen der schwierigen Wirtschaftslage verfehlen. Frankreich verbes-

serte sich im 1. Halbjahr 2012 leicht auf insgesamt 773 000 qm. Die Aussichten für das

Gesamtjahr bleiben aber labil. In den Niederlanden zeigt sich der Markt zwar träge, insge-

samt jedoch stabil. Allerdings hat sich das Angebot durch das Freiziehen veralteter Objekte,

die den Bedürfnissen der Nutzer nicht mehr entsprechen, weiter vergrößert. Spanien ver-

zeichnet sowohl bei den Flächenleerständen wie auch bei der Flächenabsorption Rückgänge.

Hier spiegeln sich die äußerst geringe Anzahl neuer Projekte und das schlechte Wirtschafts-

klima wider.

Der Investmentmarkt konzentriert sich nach wie vor auf Spitzenobjekte in den

liquidesten Märkten Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Diese drei Länder vereinten

im 2. Quartal 2012 zusammen 80% des gesamten Investitionsvolumens in Logistikobjekte in

Westeuropa. Logistik macht etwa 9% der Gewerbeimmobilieninvestments aus. Die Spitzen-

renditen im Logistiksegment blieben Ende des 2. Quartals 2012 mit 5,75% in Großbritannien

(Großraum London) bzw. 6,5% in Deutschland (Frankfurt) stabil. In den meisten Ländern be-

wegten sie sich in einer Spanne von 7 bis 7,75%. Preissteigerungen sind nicht zu erwarten,

da ein verringertes Angebot an neu fertiggestellten Lager- und Logistikflächen auf ein allge-

mein gebremstes Marktgeschehen trifft.

Logistikmarkt Hamburg

Trotz starkem 3. Quartal Umsatz weit unter Vorjahr

Sabine Richter

Das dritte Quartal hat die Logistikexperten der großen Immobiliendienstleister endlich

wieder zufrieden gestellt: In den ersten neun Monaten wurde laut Jones Lang LaSalle

ein Volumen von rund 432.000 qm notiert, deutlich mehr als erwartet. Engel & Völkers

und BNP Paribas Real Estate melden 425.000 qm im Großraum Hamburg, Grossmann

& Berger 420.000 qm.

Obwohl im abgelaufenen Quartal mit über 200.000 qm gut doppelt so viele Flächen

als in den ersten drei Monaten und über 50% mehr als im zweiten Quartal umgesetzt wurden,

zeigten die ersten neun Monate im Jahresvergleich einen Rückgang von einem Drittel. Tröstli-

cher ist da der Blick auf den 5- und 10-Jahresschnitt: der wurde um 15 bzw. 38% übertroffen.

Im dritten Quartal wurden vier Deals über 10.000 qm registriert, darunter mit 26.300 qm

der zweitgrößte im laufenden Jahr durch den Outsourcing-Dienstleister Arvato im Teilmarkt

Harburg.

85.000 qm neue Flächen auf dem Markt

Die Flächenumsätze verteilen sich zu 60% auf Vermietungen und zu je 20% auf

Neubauten bzw. Bestandskäufe für den Eigennutz, so Erik Peuschel von Engel & Völkers.

Damit kam ein Flächenvolumen von mehr als 85.000 qm durch Neubauten auf den Markt.

Allein unter den Top-Ten-Flächenumsätzen seien vier Eigennutzer-Neubauten mit insgesamt

68.000 qm Nutzfläche gewesen. ►

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

Hamburg/Lochau: Das

Emissionshaus DFV - Deut-

sche Fondsvermögen - eine

Schwester des renommierten

Fondsinitiators IMMAC – hat

für seinen geschlossenen

Immobilienfonds „DFV See-

hotel Am Kaiserstrand Im-

mobilienfonds GmbH & Co.

KG“ in den Ratings von TKL

und G.U.B. jeweils die Best-

note erhalten.

Vom anerkannten Analyse-

haus TKL.Fonds.GmbH er-

hielt der Fonds 5 Sterne und

die Gesamtnote 1,99. Im

Fazit der Gesamtbeurteilung

heißt es: „Insgesamt handelt

es sich um ein sehr gutes

Angebot mit durchschnittli-

cher Ertragsprognose vor

Steuern und weit unterdurch-

schnittlichem Risiko.“

Auch G.U.B. analysierte den

Fonds mit dem Gesamturteil

„sehr gut“ (+++) und vergab

83 Punkte.

Der geschlossene Immobi-

lienfonds „DFV Seehotel Am

Kaiserstrand Immobilienfonds

GmbH & Co. KG“ investiert in

ein vier Sterne Hotel im ös-

terreichischen Lochau am

Bodensee. Das Objekt ver-

fügt über 102 Zimmer und ist

für 25 Jahre an den Betreiber

RIMC Seehotel Am Kaiser-

strand Hotel Betriebs

GmbH, Wien, vermietet. Das

Investitionsvolumen des

Fonds beträgt 26,2 Mio. Eu-

ro. Von Anlegern sollen 11,9

Mio. Euro beigesteuert wer-

den. Die monatlich ausge-

zahlten Ausschüttungen be-

ginnen bei 5,75% p.a. anstei-

gend auf 8% p.a. Die prog-

nostizierte Fondslaufzeit liegt

bei 20 Jahren. Die Mindest-

beteiligungssumme beträgt

20.000 Euro zzgl. 5% Agio.

Bestnote

Page 30: Der Immobilienbrief Nr. 283

„Für das letzte Quartal sind keine überdurch-

schnittlichen Aktivitäten zu erwarten“, meint Per McKinnell

von JLL. Dafür sei der Mangel an adäquaten „Multi-User-

Flächen“ im Stadtgebiet zu groß. Trotz der voraussichtlich

20 bis 25%igen Umsatzeinbußen in diesem Jahr bewege

sich der Markt aber auf hohem Niveau. „Auch mit diesem

Umsatz führt Hamburg weiterhin die Rangfolge der großen

deutschen Logistikmärkte an“, bestätigt Hans-Jürgen

Hoffmann von BNPPRE. Für das Gesamtjahr erwarten die

Unternehmen einen Umsatz zwischen 500.000 und

600.000 qm.

Mit knapp 40 Abschlüssen ist nahezu die Hälfte

des Flächenumsatzes der Branche Transport/Verkehr/

Lagerhaltung zuzuordnen. Auf Platz zwei bleibt der Handel

mit ca. 96.000 qm. In dieses Segment fällt der bisher größ-

te Abschluss von Wellensteyn international mit rund

30.000 qm in Norderstedt.

Der Bereich Harburg/südlich der Elbe weist mit

insgesamt rund 130.000 qm zwar das höchste Umsatzvo-

lumen auf Basis der meisten Deals über 10.000 qm auf,

wird aber bei der Anzahl der Abschlüsse von Billbrock-

Billwerder-Billstedt übertroffen. Das deutlich geringere

Volumen (ca. 68.000 qm) weist darauf hin, dass an diesem

Standort die Mietverträge deutlich weniger Flächenvolu-

men aufwiesen.

Spitzenmiete konstant, Durchschnittsmiete steigt

Die konstante Nachfrage und das knappe Ange-

bot führte zu einem deutlichen Anstieg der Durchschnitts-

miete um 40 Cent auf 4,80 Euro/qm, meldet Grossmann &

Berger. Die Spitzenmiete für Lagerflächen ab 5.000 qm

liegt laut JLL konstant bei 5,50 Euro, (BNPPRE: 5,60 Euro,

Grossmann & Berger 5,70 Euro). Erzielt wird sie für Neu-

bauobjekte bzw. neuwertige Flächen in der Nähe des Ha-

fens oder der Containerterminals, mit guter Autobahnver-

bindung oder Bahnanschluss. Die meisten Abschlüsse

wurden zwischen 4,00 und 5,00 Euro realisiert. Sehr einfa-

che Flächen könnten kaum noch vermarktet werden, so

dass der Umsatzanteil unter 4 Euro gering ist, darauf weist

Hans-Jürgen Hoffmann von BNPPRE hin.

Ungebrochen hoch ist der Bedarf an größeren

und modernen Objekten. In den zentralen, gefragten La-

gen wie Billbrook, Altenwerder und Hafen nimmt das Flä-

chenangebot weiter ab, so Hoffmann. Der Eigennutzeran-

teil liege bei rund 41%. Dafür entstehen im Umland genü-

gend Flächen, so McKinnell, vor allem südlich der Elbe, im

östlichen Hamburg, aber auch im Norden mit einem poten-

tiellen Gesamtvolumen von rund 60.000 qm.

Das politische Drama um die Elbvertiefung ist naturge-

mäß ein Reizthema für die Branche.

Dazu Andreas Wende, Niederlassungsleiter Jo-

nes Lang LaSalle Hamburg: „Der Stopp der Elbvertiefung

ist ein Rückschlag für den Standort Hamburg insgesamt

und insbesondere den Lager-/Logistikmarkt. Die wirtschaft-

lichen Auswirkungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt

noch nicht beziffern.“

Probleme bei der Luftfracht

Auch bei der Luftfracht steht die Logistik vor Her-

ausforderungen. Ab kommendes Frühjahr rechnet die

Branche auf Grund verschärfter Sicherheitsbestimmungen

zum „Bekannten Versender“ mit deutlich mehr Fracht, die

geröntgt werden muss. Das bedeutet: Luftfrachtimmobilien

müssen wie das World Cargo Center in Norderstedt über

ausreichende Röntgen- und Stauflächenkapazitäten verfü-

gen, um die erwartete explosionsartig steigende Nachfrage

bewältigen zu können. „Für den zunehmenden Luftfracht-

umschlag werden aber auch entsprechende Bürokapazitä-

ten benötigt“, sagt Jan Dietrich Hempel, Vorstand der

Garbe Logistic AG. Beim Logistikimmobilienentwickler

plant man deshalb einen 6.500 qm umfassenden Erweite-

rungsbau am Flughafen. Wann dieser jedoch fertig gestellt

sein wird, ist derzeit aber noch offen. Bereits in Planung ist

dagegen die Projektentwicklung einer 10.000 qm großen

Gebäudefläche auf dem Grundstück für Oktober 2013.

„Wir gehen von einer rund sechsmonatigen Bauzeit aus“,

sagt Hempel.

Hamburger OxPark

Neues Wohn-Quartier auf ehemaliger

Krankenhausfläche Sabine Richter

Hamburg bekommt nach dem Quartier 21 - Sanierung

und Konversion eines ehemaligen Krankenhausareals

im Stadtteil Barmbek - ein weiteres Vorzeigeprojekt in

Sachen Konversion. Auf der Fläche des ehemaligen

Krankenhausgeländes Ochsenzoll in Langenhorn im

Norden von Hamburg entsteht in den kommenden fünf

bis sechs Jahren das Quartier OxPark. ►

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Garbe World Cargo Center am Hamburger Flughafen (Foto: Garbe)

Page 31: Der Immobilienbrief Nr. 283

Auf einer Fläche von rund 200.000 qm werden insgesamt etwa 870 Wohneinheiten

in Einfamilienhäusern, im Geschosswohnungsbau und in denkmalgeschützten Gebäuden

errichtet. Neben 200 öffentlich geförderten Mietwohnungen sind weitere 420 Miet- und Ei-

gentumswohnungen in neuen Gebäuden beziehungsweise in den ehemaligen Klinikgebäu-

den geplant. 250 Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser wenden sich primär an junge Familien.

Familienfreundlich, grün und ökologisch soll das Projekt sein - in jedem Quartier wird es ei-

nen Kinderspielplatz geben, eine Kita wird neu errichtet. Die weiten, öffentlich zugänglichen

Parkflächen und die offenen Alleen des Krankenhausgeländes bleiben erhalten.

Zur phasenweisen Entwicklung wurde das gesamte Gelände in sechs Einzelquartie-

re unterschiedlichster Typologien aufgeteilt, die die Stadt in Ausschreibungen Bauträgern

und Wohnungsbauunternehmen angeboten hat. Baugemeinschaften wurden über ein Aus-

wahlverfahren durch die Agentur für Baugemeinschaften gefunden.

Ökologisch und familienfreundlich

Richtfest wurde soeben für eins der Quartiere mit 119 Mietwohneinheiten auf rund

32.000 qm Fläche gefeiert - zwei Einfamilienhäuser, 44 Doppelhaushälften und Mietwohnun-

gen. Investor des Areals „Waldquartier im OxPark“ ist die Augsburger Patrizia Wohninvest,

die auch die Verwaltung übernehmen wird. Das Investitionsvolumen beträgt 30,5 Mio. Euro.

Der Entwurf stammt von der Frankfurter raumwerk Gesellschaft für Architektur und

Stadtplanung, die den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen haben. „Der Entwurf hat

neben seiner klaren, modernen Architektur auch mit der kleinteiligen Struktur überzeugt“,

sagt Peter Niermann, Geschäftsführer der Hamburger Garbe Wohnbau, die das Projekt

entwickelt, realisiert und vermarktet. Die meisten Wohnungen sind mit Terrassen, kleinen

Gärten und gut durchdachten Grundrissen familiengerecht. Wohnhöfe und Fußwege

zwischen den Gebäuden verbinden die einzelnen Bauten und sollen ein nachbarschaftliches

Miteinander fördern. Das Quartier selbst ist nur durch zwei ruhige Straßen erschlossen,

die den Bewohnern die Zufahrt zu den Stellplätzen ermöglichen. Die Carports bekommen

Gründächer.

Der besondere Clou ist das nachhaltige Energiekonzept. Alle Häuser entsprechen

dem Passivhaus- und Energieeffizienzhaus-40-Standard. Die Siedlung wird zudem durch

eine Nahwärmeversorgung mit regenerativen Energien über Holzpellets beheizt. „Damit ent-

steht hier eines von Hamburgs großen Bioenergie-Quartieren“, so Niermann. Eine kontrol-

lierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung in Kombination mit Flachheizkörpern soll

für niedrige Heizkosten ohne Verzicht auf Wohnkomfort sorgen.

Niedrige Nebenkosten ohne Verzicht auf Wohnqualität

Zur Beheizung einer Doppelhaushälfte mit circa 150 qm werden Wärmekosten

(ohne Warmwasserbereitung) von rund 17 Euro pro Monat erwartet.

„Der Bau von derart intensiv auf die ressourcensparende Energieversorgung ausge-

richteten Mietwohnungen ist für uns ein Novum. Angesichts der steigenden Wohnnebenkos-

ten wird sich der Trend zum Ausschöpfen aller Energiesparpotenziale auch im Mietwoh-

nungsbau durchsetzen“, so Niermann. Kalkuliert seien 1,85 Euro pro Quadratmeter für alle

Nebenkosten. Die Mieten sollen zwischen 9,80 und 12,80 Euro liegen.

Die Stadt freut sich über jedes größere Projekt: „Im Rahmen Bündnis für das Woh-

nen in Hamburg , in dem die Stadt den Bau von 6.000 Wohnungen pro Jahr anstrebt, leistet

der OxPark einen entscheidenden Beitrag“, heißt es auf der Internetseite der Baubehörde.

Die Wohnungswirtschaft fordert angesichts des Grundstücksmangels im Stadtge-

biet schon lange eine stärkere Nutzbarmachung von Brach- und Konversionsflächen.

„Hamburg hat noch viele solcher innerstädtischen Flächen mit Potenzial für den Wohnbe-

bauung“, sagt Ole Klünder, Geschäftsführer der wph Hamburg, die derzeit eine Reihe von

Wohnungsprojekten auf ehemaligen Polizei- und Krankenhausflächen realisiert. „Wir hoffen,

dass diese Vorteile zukünftig schneller erkannt und durch die Anpassung der zum Teil veral-

teten Bebauungspläne entsprechend erschließbar gemacht werden.“

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 31

Köln: Die fünfte Runde des

immobilienmanager.

AWARD 2013 läuft. Der Im-

mobilien Manager Verlag

sucht wieder die erfolgrei-

chen Persönlichkeiten, Unter-

nehmen und Projekte der

Immobilienwirtschaft.

Der Award wird in insgesamt

14 Kategorien vergeben.

Nicht nur das normale Busi-

ness mit Finanzierung, In-

vestment, Projektentwicklung

und Vermittlung findet sich

hier wieder. Vielmehr zeich-

net der Preis auch Kompe-

tenzen aus, die über die gän-

gigen Tätigkeiten in der Im-

mobilienwirtschaft hinausge-

hen, wie beispielsweise sozi-

al verantwortliches und nach-

haltiges Handeln.

Den Gewinnern des immobi-

lienmanager.AWARD 2013

werden beim Gala-Abend am

28. Februar 2013 in Köln

feierlich ihre Trophäen über-

reicht.

Doch nicht nur derjenige, der

zum Schluss auf der Bühne

den Preis entgegen nimmt,

profitiert vom Prestige des

Awards schließlich ist es be-

reits eine Auszeichnung auf

der Shortlist zu stehen. Die

Nominierung können Unter-

nehmen für ihre Kommunika-

tion in der Branche einset-

zen, denn alle Nominierten

erhalten eine Urkunde und

ein Logo.

Bis zum 14. Dezember 2012

können sich Unternehmen

mit ihren preisverdächtigen

Leistungen für den immobi-

lienmanager.AWARD 2013

bewerben.

Alle Informationen und Be-

werbungsunterlagen stehen

zum Download bereit unter: www.award.immobilienmanager.de

Immobilienmana-ger.AWARD 2013

Page 32: Der Immobilienbrief Nr. 283

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Aareal Bank (17), Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft (9,18), Aengevelt (20),

Aerium (12), Allied London (12), Apsys (16), Arcadis Deutschland (6), Arvato (29), aurelis

Real Estate (12), Axa Real Estate (20), BauBeCon (21), Bayerische Versorgungskammer

(24), Bearing Point (21,24), Berlinovo Immobilien Gesellschaft (16), Beteiligungsreport

(26,27), Betterterms (15), Bilfinger (3), Bilfinger Berger Hochbau (6), BMF (4), BNP Paribas

Real Estate (5,21,28,30), BohnZirlewagen Prozess- und Managementberatung für Immobi-

lien (21), Bouwfonds (10), BulwienGesa (18), CA Immo (21), Catella Property (9), Catella

Real Estate (11), CBRE (18), Colliers Schauer & Schöll (21), DB Research (20,21), Degi

(18), Deka (5,14), Deutsche Hypo (22), Deutsche Wohnen AG (21), DFV (29), DHL (28),

DIC Asset (14), DKB Immobilien AG (21), DLA Piper (20), Ebertz & Partner (7), ECE

(2,17,19), Edeka (20), Engel & Völkers (25,29), EZB (14), F&B Grundbesitz (18), fairvesta

(9), Foncière Euris (16), Forever 21 (24), fotalia (2), G.U.B. (29), Garbe (13,30), Garbe

Wohnbau (31), GfK (20), Grossmann & Berger (29,30), Hamborner Reit (20), Hesse New-

man (25), Hochbau-Beteiligung bauperformance (6), Holy AG (20), HVM Hamburger Versi-

cherungsmakler (16), IKF Fassadentechnik (6), Immac (29), immobilienmanager Verlag

(17,18,23,31), ImmobilienScout24 (15), InterContinental Hotel (14), Interhyp AG (21), In-

vesco Real Estate (24), IVG (8,10,12,13,14), J. u. D. Schilcher GmbH & Co. Betriebs-KG

(12), Jones Lang LaSalle (14,15,24,29,30), KanAm (21), Kapitalfreunde.de (15,16), LaSalle

Investment (18), LBBW (21), Media Markt (19), mfi (19), Monopolis-Frankfurt (20), Nordcapi-

tal (6), P.P. Logistik & Service GmbH (16), Patrizia Wohninvest (2,31), PDI (9,24), PKA

Planungsgesellschaft Karnasch mbH (6), Plaza Global Real Estate Partners (18), Polis Im-

mobilien (24), Project Immobilien Gruppe (6), Project Investment (6), Project Real Estate

Trust (6), Prologis (28), Quantum Global (18), Rallye (16), raumwerk Gesellschaft für Ar-

chitektur und Stadtplanung (31), Real I.S. (17), RIMC (29), Robert Bosch GmbH (20), RWE

(4,17), Savills (25,28), Schabel AG (6), Secupay AG (16), SL Green Realty Corp. (18), SSP

Deutschland – The Food Travel Experts (20), statista (22), Targareal (22), Thalia (19), TIAA-

CREF (18), TKL (29), UBM Realitätenentwicklung AG (14), Union Investment (16), Univer-

sität Köln (2), Valteq (17), VGF (2,6,8,9), Vinci (24), Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG

(14), Wellensteyn (30), Wieder AG (19), wph Hamburg (31), Wüest & Partner (17), Württem-

bergische Lebensversicherung (18).

Büschgen, Prof. Dr. Hans E. (2); Eggern, Dr. Sven Olaf (2); Harnau, Jonas (21); Hell, Corne-

lius (2); Hempel, Jan Dietrich (30); Hinrichs, Karsten (2); Hoffmann, Hans-Jürgen (30); Hof-

mann, Matthias (6); Klünder, Ole (31); McKinnell, Per (30); Möbert, Jochen (21); Nassiri, Ali

(28); Niermann, Peter (31); Peuschel, Erik (29); Plath, Claudia (2); Raiffeisen, Friedrich Wil-

helm (16); Rohmert, Werner (2); Rothenberger, Dr. Steen (16); Schelsky, Simone (5); Schu-

mann, Geertje (5); Speigel, Florian (25); Tonscheidt, Anne (5); Ullmann, Michael (15); Uwira,

Jürgen (6); Vogt, Thomas-M. (6); Wende, Andreas (30).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.

Impressum

NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 32

Page 33: Der Immobilienbrief Nr. 283
Page 34: Der Immobilienbrief Nr. 283

seit Mai 2012Berichterstattung

November 2012GIPFELTREFFEN

Januar 2013JAHRBUCH

März 2013nach der MipimUPDATE

April 2013RE-START

Themenschwerpunkte

immobilien.megatrends 2012

– Shoppingcenter

– Wohnimmobilien

– Gewerbe- und Büroimmobilien

– Kapitalmärkte

– Die Stadt von morgen

Page 35: Der Immobilienbrief Nr. 283

10:00 – 10:30 Empfang/ Get Together

10:30 – 11:00

Begrüßung und Eröffnung

Rudolf M. Bleser

Geschäftsführer

Immobilien Manager Verlag

11:00 – 13:00 Themenblock 1 // Neue Arbeitswelten

Externer Impuls

Hugo Daiber

Geschäftsführer

Daimler Real Estate GmbH

Sven Wingerter

Managing Director / Partner

Eurocres Consulting GmbH

„Corporate Work Place Management –

Trend ohne Einfluss auf das Kerngeschäft?“

Trenddiskussion

Branchen-Impuls:

Martin Rodeck

Project Director

ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG

„Investmenttauglicher Maßanzug –

Spagat für Office-Developer“

Trenddiskussion

13:00 – 14:00 Mittagspause

14:00 – 15:30 Themenblock 2 // Nachhaltigkeit und Energie

Externer Impuls:

Dr.-Ing. Markus Mönig

Geschäftsführer

RWE Energiedienstleistungen GmbH

„Lokal, regional, dezentral und grün –

Die Energieversorgung von Morgen“

Branchen-Impuls:

Dr. Thomas Herr

Geschäftsführer

VALTEQ GmbH

„Am Anfang war der grüne Schein –

zum Verhältnis von Nachhaltigkeit und ihrer Zertifizierung“

Page 36: Der Immobilienbrief Nr. 283

Themenblock 2 // Nachhaltigkeit und Energie

Branchen Impuls

Karsten Jungk MRICS

Geschäftsführer

W & P Immobilienberatung GmbH

„Nachhaltigkeit – nur Energieeinsparung und höhere Baukosten?

Ein Blick auf Trends und Werte“

Trenddiskussion

15:30 – 16:00 Kaff eepause

16:00 – 17:15 Themenblock 3 // Kapitalmärkte und Immobilienfi nanzierung

Externer Impuls:

Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen

House of Finance

Goethe-Universität Frankfurt

„Finanz- und Kapitalmärkte: Trends und Risiken“

Branchen-Impuls:

Prof. Dr. Nico Rottke

Leiter des Real Estate Management Institutes (REMI)

der EBS Universität für Wirtschaft und Recht

„Immobilienfi nanzierung im Umbruch“

Trenddiskussion

17:15 – 18:00 Abschlussdiskussion und Ausblick

18:00 – 23:00 Abendevent

Dinner Speech

Dr. Christian Humborg

Geschäftsführer

Transparency International Deutschland e.V.

„Schwarz, Weiß, Grau –

Gute Unternehmensführung und Dilemmata“

Page 37: Der Immobilienbrief Nr. 283
Page 38: Der Immobilienbrief Nr. 283
Page 39: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 1

Nr.: 59 45. KW /09.11.2012

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Liebe Leserin, lieber Leser,

ziemlich geräuschlos hat Berlin seinen 775. Geburtstag gefeiert, die Begeisterung hielt sich

angesichts von über 250 Dauerbaustellen, die pittoresker Weise zum großen Teil mit Stadtge-

schichte zu tun haben, in Grenzen. Was mit den frühzeit- und mittelalterlichen Bauresten aus

Berlins Historie geschehen soll wie am Petriplatz, ist einigermaßen nebulös, denn nun ist die

Diskussion voll entbrannt, wie mit dem kulturhistorischen Erbe in der Erde umgegangen werden

soll. Und das am Rande: Die ausgegrabene Funde belegen, dass Berlin eigentlich viel älter ist,

als die erste urkundliche Erwähnung von 1237 bisher vermuten ließ.

Mit ziemlich viel öffentlichem Geräusch ging die Ablösung des Projektsteuerers bei der Sanie-

rung der Staatsoper einher. Da stellt sich doch die Frage: beherrschen diese Spezialisten der

Branche ihr Handwerk nicht (mehr) oder was gibt es für Gründe? Der öffentliche Nebel, den

sich immer alle Beteiligten ausbitten, wenn es schief läuft und in Schweigen hüllen, hat sich

darüber gelegt. Vielleicht will auch der eine oder andere, dass es in Berlin schief läuft?

Auch die Geräusche um die Änderung des Flächenutzungsplans, mit dem der Senat zusätzli-

che Flächen für den Wohnungsbau schaffen will (lesen Sie dazu bitte Seite 3), um doch noch

die Vereinbarung im Koalitionspapier zu erfüllen, waren erheblich. Es verwundert dann doch,

wenn man die fünf Gebiete unter die Lupe nimmt: in zwei von ihnen wird schon heftig gebaut,

und nicht erst seit gestern.

Und dann gibt es noch die Geräusche in Mediaspree. Der Bezirksbürgermeister des gepflegten

grünen Biotops Friedrichshain-Kreuzberg Franz Schulz ließ per Bezirksverordnetenversamm-

lung seine Muskeln spielen und kippte einfach das Projekt East-Side-Tower, weil – wie er ge-

genüber dpa erklärte – „die Berliner sich an dieser Stelle kein Hochhaus wünschen“. Nur – wer

sind für Schulz „die Berliner“? Etwa die 19,1%, die 2008 im Bürgerentscheid für den Antrag der

Initiative „Mediaspree versenken!“ stimmten? Bei 180.000 Wahlberechtigten des Bezirks waren

das 30.000 Bürger und der Entscheid hat keine Rechtskraft.

Nur Investor Hinkel hat schlechte Karten, denn er hat das Projekt samt Baurecht, das schon

sieben Jahre lang bestand, gekauft. Das alles eine perfekte Anleitung: Wie vergraule ich Inves-

toren, erhalte mein Biotop und mache nix für die Stadt. Die schert Schulz schon lange nicht

mehr. Auf Anfragen von „Der Immobilienbrief Berlin“ hat Schulz nicht reagiert. Typisch für die

grünen Politiker mit dem Ohr am Bürger?

Die Immobilienbranche in Berlin gedeiht prächtig, unter den zehn reichsten Berlinern sind fünf

Immobilienunternehmer mit einem Vermögen von 1,90 Mrd. Euro bis 0,30 Mrd. Euro. Reichste

Berlinerin ist Friede Springer mit 3,40 Mrd. Euro. Deutschlandweit haben die 100 Superreichen

im vergangenen Jahr ihr Vermögen um gut 4% auf über 320 Mrd. Euro erhöht, wie das Mana-

ger Magazin errechnete.

Haben Sie eine gute Zeit und – bleiben Sie uns gewogen!

Karin Krentz

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1

Mauerpark 2

Bauen, Bauen, Bauen! 3

Flächennutzungsplan geändert

3

Berliner Immobilienmarkt 4

Vier Thesen für die Zukunft der Stadt

5

Neue Studie der TLG Immobilien

6

Hotelstandort Berlin 7

Hohe Nachfrage auf Logistikmarkt

8

Leben, Natur und Sport 8

Hamborner Reit erwirbt Euref Campus

9

Schrottimmobilien 10

Europarc Dreilinden 11

Kurt-Berndt-Höfe wechseln Eigentümer

11

Berlin mit Sterneküche 11

Impressum 12

Ihr direkter Weg zu uns

Page 40: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 2

Personalien

Neues aus der Hauptstadt

Mauerpark: Ist die leidige Dauergeschichte nun beendet?

Karin Krentz

Nun wächst wieder ein Stück Ost / West in Berlin zusammen: Prenzlauer Berg und Wedding.

Dem Senat ist es nach langem Hin und Her, zähen Verhandlungen mit Anwohnern, Bezirken

und Bürgerinitiativen gelungen, die Weichen für die Fertigstellung des Mauerparks zu stellen,

das war höchste Zeit. Lesen Sie bitte dazu auch „Der Immobilienbrief Berlin Nr. 58“.

Dazu wurde ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Senatsverwaltung für Stadtent-

wicklung und Umwelt,

der Abteilung Stadtent-

wicklung, Bauen, Wirt-

schaft und Ordnung des

Bezirksamtes Mitte von

Berlin und der CA Immo

GmbH beschlossen.

Danach erhalten die Ein-

wohner von Wedding

einen direkten Zugang

zum Mauerpark, betont

Stadtentwicklungssena-

tor Michael Müller. Doch

am wesentlichsten für ihn

ist, dass „die Grundlage für den Bau dringend benötigte Wohnungen in guter innerstädtischer

Lage geschaffen“ wird. Nicht zu vergessen: 6.000 Wohnungen pro Jahr bis 2016 sind im

Koalitionsvertrag verabredet, die Zeit wird knapp. Doch der von Müller so gelobte „gute

Interessenausgleich nach langjährigen Debatten“ stößt bei den Anwohnern nach wie vor auf

massive Kritik.

Der Mauerpark wird von heute ca. 8 ha auf zukünftig ca. 15 ha erweitert. Neben der

Schaffung von 5 ha Parkfläche sollen an der Bernauer Straße parkverträgliche Nutzungen wie

der Flohmarkt und Gastronomien auf einer Fläche von 2 ha gesichert werden. Mit der Fertig-

stellung des Mauerparks wird dem langjährigen Wunsch vieler Nutzergruppen nach einer Ver-

größerung nachgekommen und der mit der Allianz Umweltstiftung bestehende Vertrag erfüllt.

Verbunden mit der Mauerparkerweiterung ist auch die Entwicklung eines Wohngebiets

mit rund 600 Wohnungen nördlich des Gleimtunnels durch die CA Immo GmbH. Dort sollen ca.

58.000 qm Geschossfläche für Wohnnutzungen und ergänzende Funktionen realisiert werden.

Der Vertrag sieht vor,

dass sich Berlin an den Erschließungskosten für die Entwicklung des Wohngebietes, die

insgesamt ca. 3,55 Mio. Euro betragen werden, mit ca. 600.000 Euro beteiligt,

dass Berlin bei der Deutschen Bahn AG Maßnahmen zur Verbesserung der Aufent-

haltsqualität im Gleimtunnel veranlasst und dafür ca. 1,52 Mio. Euro zur Verfügung

stellt,

dass die CA Immo die Kosten für die Herstellung von bis zu 40 Kita-Plätzen trägt, so-

bald sie erforderlich werden,

dass die CA Immo die Fläche südlich des Gleimtunnels mit einer Größe von ca. 7 ha

unentgeltlich an Berlin überträgt und

dass die parkverträglichen Nutzungen an der Bernauer Straße durch Erbpachtverträge

langfristig gesichert werden.

Alf Aleithe (43 Jahre) ist ab

dem 1. Oktober 2012 neuer

Geschäftsfüh-

rer der IBV

Immobilien

Beteiligungs-

und Vertriebs-

gesellschaft

der Berlinovo mbH.

Der Diplom-Betriebswirt

Aleithe war bisher bereits

stellvertretender Geschäfts-

führer der IBV und ist seit

Anfang 2012 in Personaluni-

on Bereichsleiter Fondsma-

nagement der berlinovo. Vor

Eintritt in die berlinovo im

Jahr 2008 war Aleithe u. a.

für die DB Real Estate In-

vestment GmbH und die

BCIA Berliner Gesellschaft

zum Controlling der Immo-

bilien-Altrisiken mbH tätig.

Aleithe tritt die Nachfolge von

Michael Piontek an, der -

ebenfalls zum 1. Oktober

2012 - den Bereich Finanzen

und Rechnungswesen von

berlinovo verantwortet.

Stefan Mohr wechselt von

der

HSH

Nord-

bank

AG zur

Acti-

vum

SG Advisory GmbH in Ber-

lin. Die Gesellschaft berät die

auf Jersey beheimatete Im-

mobilienfonds-Gesellschaft

Activum SG Capital Mana-

gement Ltd.

Deals

Quelle: CA Immo

Page 41: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 3

Die aik Immobilien-Kapital-

anlagegesellschaft erwirbt

für das Portfolio eines ihrer

Individualfonds eine ca.

3.000 qm umfassende

Wohnanlage mit 41 Wohnein-

heiten im „Chausseehof“

von einer Objektgesellschaft

der Activum SG Capital

Management.

Weiterhin enthält der Vertrag eine Abwendungsvereinbarung, in der sich Berlin und die

CA Immo im Hinblick auf mögliche Schadensersatz- und Übernahmeansprüche der CA Immo

gegen Berlin verständigen. Hieraus ergibt sich eine Kostenerstattung Berlins an die CA Immo

in Höhe von ca. 3,82 Mio. Euro.

Bauen, Bauen, Bauen! Berlin braucht jedes Jahr 10.000

Baugenehmigungen für Wohnungen

In der laufenden Legislaturperiode benötigt Berlin verstärkt private und öffentliche Neubauvor-

haben. Zu diesem Ergebnis kommen die Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft zusam-

men mit der Industrie- und Handelskammer Berlin in einem gemeinsamen Grundsatzpapier.

Darin stellen die Beteiligten die fünf notwendigen Maßnahmen vor, um die Zahl der Neubau-

vorhaben zu steigern.

„Erfreulicherweise sind sowohl die Baugenehmigungs- als auch die Fertigstellungszah-

len in den vergangenen zwei Jahren wieder angestiegen“, bilanziert Christian Wiesenhütter,

stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Doch die Diskrepanz zwischen beiden

ist weiterhin zu groß. In 2011 wurden von 7.300 genehmigten Wohnungen gerade einmal

4.500 gebaut.“

Die Gründe für die schleppende bauliche Umsetzung sind vielfältig. Um dem tatsächli-

Deals

BIH

chen Wohnraumbedarf Rechnung zu tragen, benötigt

Berlin deshalb eine kontinuierliche Erhöhung der Zahl

der Baugenehmigungen auf 10.000 pro Jahr.

„Damit die benötigten Wohnungen auch gebaut

werden, muss der Wohnungsbau in Berlin Chefsache

werden“, fordert Wiesenhütter. „Der Senat muss die

Verantwortung übernehmen und die Steine – bei-

spielsweise bei der Aktualisierung des

„Baulückenkatalogs“ oder bei langwierigen Baupla-

nungsverfahren – aus dem Weg räumen.“

Senat sichert weitere Flächen für den

Wohnungsbau

Flächennutzungsplan geändert

Der Senat hat weitere Flächen für den Wohnungsbau

gesichert und dafür auf Vorlage von Stadtent-

wicklungs- und Umweltsenator Michael Müller fünf

Änderungen des Berliner Flächennutzungsplans (FNP

Berlin) beschlossen.

Wesentliches Ziel der Änderungen ist die Be-

reitstellung und Sicherung von Flächen für den Woh-

nungsbau in attraktiven Lagen. Die Änderung der Pla-

nungsziele erfolgte vor allem durch Umnutzung nicht

mehr benötigter Gemeinbedarfs- und Gewerbeflächen

im Umfang von ca. 25 ha. Neben weiteren Nutzungen

umfasst das absehbare Potenzial für Wohnungsbau

ca. 1.400 bis 1.500 Wohneinheiten. Diese Flächennut-

zungsplanänderung ist ein Beitrag zur Umsetzung

unserer stadtentwicklungspolitischen Ziele zur Stär-

kung des Wohnungsbaus in Berlin, begründete Müller.

www.berlinovo.de

ImmobIlIenKompetenzhat eInen neuen namen.Aus der BIH-Holding wurde die berlinovo Immobilien. Wir sagen Dankeschön für Ihren Besuch an unserem Stand auf der EXPO REAL. Die berlinovo Immobilien ist ein eingespieltes Team von erfahrenen Immobilien-Dienstleistern und ein Unternehmen des Landes Berlin. Mit unserer neuen Marke setzen wir ein starkes Zeichen für unsere strategische Neuausrichtung sowie eine erfolgreiche Zukunft und Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern. Wir freuen uns auf Sie!

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Page 42: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 4

Durch Nachnutzung aufgegebener Standorte wird der Flächennutzungsplan örtlich angepasst

und damit eine integrierte, Flächen sparende und nachhaltige Stadtentwicklung erreicht.

Die neuen Planungsziele wurden für folgende Gebiete beschlossen:

Kladower Damm/Neukladower Allee in Spandau – Auf dem ehemaligen Standort des

Deutschen Entwicklungsdienstes werden Wohnbauflächen am Kladower Damm erwei-

tert und als attraktiver Wohnstandort in Havelnähe gesichert.

Ehemaliger Hafen Sachtlebenstraße (Teltowwerft) in Steglitz-Zehlendorf – Die Aufgabe

eines isolierten Gewerbestandortes ermöglicht eine Nachnutzung. Ziel ist die Entwick-

lung von Wohnbauflächen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes für den Bauha-

fen Teltowwerft sowie die Fortführung des Grünzuges am Teltowkanal.

Spindlersfeld in Treptow-Köpenick – Auf dem Gelände der ehemaligen Wäscherei Re-

watex wird gegenüber der Altstadt Köpenick die Entwicklung eines durchgrünten Wohn-

quartiers an der Spree, ergänzt durch nicht störendes, gebietsbezogenes Gewerbe und

durch Dienstleistungen, vorbereitet. Die denkmalgeschützte Bausubstanz soll wieder

nutzbar gemacht werden und zum Charakter des Quartiers beitragen.

Hessenwinkel – Hubertusstraße/Waldstraße in Treptow-Köpenick – Zur Sicherung des

landschaftlich geprägten Wohnstandortes Hessenwinkel wird die Einbindung der beste-

henden Waldstrukturen präzisiert. Die ehemalige Kaserne an der Fürstenwalder Allee

steht als Wohnungsbaupotenzial zur Abrundung der Wohnsiedlung Hessenwinkel zur

Verfügung.

Schragenfeldstraße/Allee der Kosmonauten in Marzahn-Hellersdorf – Nach Aufgabe

von größeren nicht mehr benötigten Schulstandorten werden Wohnbauflächen in unmit-

telbarer Nähe zu den Gärten der Welt arrondiert. Dies ermöglicht attraktive Entwick-

lungspotenziale für ergänzende Wohnungsangebote in der Großsiedlung Marzahn.

Der geänderte Flächennutzungsplan steht der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung unter

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/.

Berliner Immobilienmarkt auch im 1. Halbjahr 2012 im Plus

Zurückhaltung bei Paketverkäufen

Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 zeigt sich, dass sich die Anzahl der Kaufverträge im

1. Halbjahr 2012 um 19% auf 15.920 Vertragsabschlüsse erhöht hat. Die umgesetzte

Geldmenge ist im gleichen Zeitraum insgesamt um 14% auf 5,2 Mrd. Euro angestiegen. Das

berichtet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Berlin für das 1.

Halbjahr 2012.

Die Zahlen belegen auch, dass die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Berlin so

hoch wie noch nie ist: Der Anstieg der Kauffallzahlen bei Eigentumswohnungen ist um 25% auf

fast 10.000 Kauffälle angestiegen. Beim Geldumsatz ist ein Anstieg um 29% auf knapp 1,7

Mrd. Euro verzeichnen. Berlin bleibt damit als attraktiver Immobilienstandort auch 2012 im be-

sonderen Fokus institutioneller und privater Käufer.

Die Umsatzsteigerungen der letzten Jahre bei Wohn- und Geschäftshäusern sind im

ersten Halbjahr 2012 ausgeblieben. Besonders die in den letzten Jahren umsatzstarken reinen

Mietwohnhäuser (ohne gewerblichen Nutzflächenanteil) verzeichneten einen rechnerischen

Rückgang nach Kauffällen von –18% auf 393 (2011: 481) Vertragsabschlüsse. Als Ursache

hierfür seien weitere Rückgänge bei sogenannten Paketverkäufen auszumachen, so der Gut-

achterausschuss. Der Umsatz einzeln verkaufter Objekte liegt nahezu auf dem Vorjahresni-

veau; das Interesse an derartigen Objekten ist damit, trotz zweistelliger Umsatzrückgänge,

faktisch ungebrochen.

almendier Partners – Mal-

mendier Hellriegel Rechts-

anwälte mietet ca. 495 qm

Bürofläche am Kurfürsten-

damm 213 in Charlottenburg

über Engel & Völkers.

Hainan Airlines mietet 180

qm Bürofläche am Gendar-

menmarkt über Aengevelt.

Teltow: Der Dienstleister

Serco GmbH mietet im Auf-

trag des Medienunterneh-

mens Sky Deutschland AG

2.500 qm Bürofläche im Kon-

torhof Teltow von der WGF

AG. Colliers Berlin war bei

der Vermietung auf Seiten

des Vermieters beratend

tätig. Die ZAB Zukunfts-

agentur Brandenburg war

bei der Ansiedlung des neu-

en Kundencenters in Teltow

entscheidend beteiligt.

Die Fluggesellschaft Etihad

Airways hat mit der SEB

Asset Management einen

10-Jahres-Mietvertrag über

rd. 1.600 qm Bürofläche in

der Linkstraße 2 am Potsda-

mer Platz abgeschlossen. Im

April 2013 wird die National-

fluglinie der Vereinigten Ara-

bischen Emirate im 8. Ge-

schoss des Bürogebäudes

ihre europäische Hauptnie-

derlassung eröffnen. Haupt-

sitz und Heimatflughafen

befinden sich in Abu Dhabi.

Die ECE-Tochter PPMG

Potsdamer Platz Manage-

ment GmbH war bei der Ver-

mietung unterstützend tätig.

Deals

Page 43: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 5

Im 1. Halbjahr 2012 blieb der Umsatz bei den unbebauten Grundstücken mit einem ge-

ringen Rückgang von -2% der Kauffälle auf 1.101 (2011: 1.122) und –5% des Geldumsatzes

auf 354,6 Mio. Euro (2011: 371,5 Mio. Euro) nahezu konstant. Dem gegenüber ist der Flächen-

umsatz mit 12% auf insgesamt 185 ha deutlich gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr wurden in zentralen Lagen in Mitte, Tiergarten und Prenzlauer

Berg insgesamt 3 (2011: 6) Baugrundstücke mit Einzelkaufpreisen von jeweils über 10 Mio.

Euro verkauft.

Nach wie vor ist ein verstärktes Interesse an hochwertigen Immobilien zu beobachten.

Aber auch hier ist die Lage des Objekts ein wesentliches Kriterium bei der Kaufentscheidung,

da diese sich im Gegensatz zur Ausstattung nicht im Nachhinein verändern lässt.

Berlin zeigt sich unverändert als äußerst attraktiver Immobilienstandort mit insgesamt

guten Perspektiven sowohl für institutionelle als auch private Käufer. Dies belegt auch die stei-

gende Zahl der Haushalte und die zunehmende Einwohnerzahl.

Die zum 1. Halbjahr vorliegenden Zahlen lassen erwarten, dass auch im Jahr 2012 das

Gesamtergebnis des Vorjahres erreicht bzw. erneut leicht überschritten wird.

Weitere Zahlen und Fakten unter www.gutachterausschuss-berlin.de

Nußbaum vor der Wirtschaft: Ab 2020 wird alles besser

Auf dem Wirtschaftspolitischen Frühstück der Industrie- und Handelskammer zu Berlin am 17.

Oktober formulierte der Berliner Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum für die Zukunft der Stadt

vier Thesen: „Alles läuft auf das Jahr 2020 zu: Es wird dann eine veränderte Finanzarchitektur

geben, denn drei Fakten kommen an diesem Datum zusammen:

Die Schuldenbremse tritt in Kraft, so dass die Länder keine Schulden mehr machen

dürfen; die Aufbau-Ost-Hilfen fallen ab diesem Jahr weg, es wird damit ein nen-

nenswerter Betrag fehlen (ca. 1,5 Mrd. Euro) und auch der Länderfinanzausgleich

läuft aus und Berlin verliert auf einen Schlag rund drei Mrd. Euro.“

Als zweites prognostizierte Nußbaum die tendenzielle Entwicklung Berlins in eine

„Supranationalität“ – weg von den engen Bundesländergrenzen. Durch „Fusionen“

würde es weniger Bundesländer als heute geben – und dies wiederum werde Aus-

wirkungen auf die Handhabung der Länderschulden haben.

Im dritten Schritt würde die Bundesregierung möglicherweise einen „Altschulden-

Fonds“ bilden und das Finanzmanagement zentral ausüben. Die Bundesländer

würden ihre Schulden los und müssten im Gegenzug Funktionen an die Bundesre-

gierung abgeben. Zum Beispiel könnte die Steuer- und Finanzverwaltung zentraler

agieren – in Gestalt einer neuen „Bundessteuerverwaltung“.

Der vierte daraus folgende Punkt ist laut Nußbaum die richtige Vorbereitung: Berlin

muss sich überlegen, was es sich leisten kann. „Die Stadt und der Haushalt müs-

sen sich fit machen für 2020“, forderte der Finanzsenator. Er führte aus, dass die

Stadt bereits 2016 ohne neue Kreditaufnahme auskommen sollte. Aber: „Dazu

muss die Wirtschaft weiter ordentlich laufen und das Gewerbesteueraufkommen

muss kontinuierlich stabil bleiben.“ Damit verband Nußbaum ein Kompliment an die

Wirtschaft: Sie könne auf die bisherigen Leistungen stolz sein. Sein Fazit: „Berlin

wird als Hauptstadt ein Gewinner sein.“

Quelle: Berliner Wirtschaft, Magazin der IHK zu Berlin

BNP Paribas Real Estate

(BNPPRE) vermietete in den

vergangenen Wochen gut

24.000 qm Logistikfläche in

der Hauptstadt. Dazu zählen

folgende Abschlüsse:

Die docdata fulfilment

GmbH, einer der führenden

Anbieter für die Abwicklung

ganzheitlicher E-Commerce-

Services, mietete 9.000 qm

Lager- und 350 qm Büroflä-

che im Gewerbegebiet Pots-

dam Drewitz. Das Objekt

befindet sich im Eigentum

eines regionalen Logistikers.

docdata hat die Fläche nahe

der A115 seit Oktober für

einen Kunden aus dem

Bereich Onlinehandel gemie-

tet. Bereits im Mai dieses

Jahres vermittelte BNPPRE

13.200 qm in Marienfelde

an docdata.

Seit November hat ein Paket-

dienstleister temporär 12.600

qm Logistikfläche in Spandau

gemietet, davon rund 4.600

qm in einer Lagerhalle sowie

ca. 8.000 qm befestigte Frei-

fläche. Eigentümer des

Grundstücks in Siemensstadt

ist ein ausländischer Investor.

Die Flächen werden zunächst

für das Weihnachtsgeschäft

genutzt und danach gegebe-

nenfalls bis zum Umzug in

einen Neubau in Siemens-

stadt betrieben.

Die Akademie der Künste

nutzt ab November rund

2.250 qm Lagerfläche in

Charlottenburg. Eigentümerin

ist eine Berliner Grundstücks-

gesellschaft.

Deals

Page 44: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 6

Neue Studie der TLG Immobilien

Potsdam unterstreicht Spitzenposition auf ostdeutschen

Immobilienmärkten

Wachsende Bevölkerungszahl, sinkende Arbeitslosigkeit, hohe Kaufkraft – Die Attraktivität

Potsdams ist in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. „Potsdam entwickelt immer mehr

eine eigene wirtschaftliche Dynamik, unabhängig von Berlin“, erläutert Jörg R. Lammersen,

Leiter der Niederlassung Nord der TLG Immobilien die Ergebnisse der aktuellen Studie

„Immobilienmarkt Ostdeutschland 2012“. „Zahlreiche Unternehmens-Ansiedlungen und ein

ständiger Zuzug neuer Einwohner beleben sowohl den Markt für Wohnimmobilien wie auch

den für Gewerbeimmobilen“, führt Lammersen weiter aus.

Wohnimmobilien: Reihenhäuser und Doppelhaushälften teurer als in Ost-Berlin

Die hohe Nachfrage nach Wohnraum wirkt sich vor allem auf den Wohnimmobilienmarkt

in Potsdam aus. In nahezu allen Kategorien nimmt Potsdam die Spitzenposition innerhalb Ost-

deutschlands mit Ausnahme Berlins ein. In Potsdam stehen die teuersten frei stehenden Ei-

genheime (150.000 - 650.000 Euro) und Reihenhäuser und Doppelhaushälften (140.000 -

350.000 Euro), letztere sogar teurer als im nahen Ost-Berlin.

Führend bleibt Potsdam auch im Wohnungs- Bereich der sanierten Altbau-

Eigentumswohnungen (1.100 – 3.800 Euro/qm) und nirgendwo werden höhere Mieten erzielt,

die auch noch über denen des Vorjahres liegen (Modernisierter Altbau: 4,20 – 10,00 Euro;

Neubau 6,00 – 10,50 Euro/qm). Gerade einmal 2% der rund 83.000 Potsdamer Wohnungen

stehen leer. Und auch die schon erreichte Steigerung der Bauleistung auf 5,8 Wohneinheiten

pro 1.000 Einwohner innerhalb eines Jahres wird den zusätzlichen Bedarf nicht kompensieren

können. Die Folge: Die Mieten steigen in Potsdam tendenziell weiter.

Die besondere Dynamik des Marktes wird deutlich, wenn man die beiden Kategorien

betrachtet, in denen sich Potsdam in Ostdeutschland (noch) von der Hansestadt Rostock ge-

schlagen geben muss. Sowohl die Bodenpreise für individuellen Wohnbau stiegen auf maximal

460 Euro/qm (Vorjahr: 450 Euro/qm) in guten und sehr guten Lagen, aber auch Neubau-

Eigentumswohnungen legten mit 1.800 – 3.500 Euro/qm (Vorjahr: 1.400 – 3.200 Euro/qm) teil-

weise deutlich zu. Zum Vergleich: In Rostock liegen die Bodenpreise derzeit bei maximal 550

Euro/qm und die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen bei 1.500 – 3.600 Euro/qm. Die

Lücke wird also immer kleiner.

Gewerbeimmobilien: Steigende Preise in allen Kategorien

Die Ansiedlung von Unternehmen wie Volkswagen, Oracle oder SAP und das Biotech-

Unternehmen Alcat Europe sowie die hohe Kaufkraft der Einwohner sorgen für eine verstärkte

Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen. Die Preise für Büroflächen sind nach wie vor

die teuersten in ganz Ostdeutschland (ohne Berlin): Büros mit einfachem bis mittlerem Nutz-

wert kosten 4,00 – 8,00 Euro/qm, Flächen mit gutem Nutzwert sogar 8,00 - 12,00 Euro/qm.

Damit lagen die Mietpreise stabil auf dem Niveau des Vorjahres, lediglich die Bürospitzenmiete

erhöhte sich leicht von 11,50 auf 12,00 Euro/qm.

Mietpreise für Einzelhandelsflächen erhöhten sich übergreifend, unabhängig von Größe

und Lage, im Stadtkern werden für Einzelhandelsflächen Mieten von 18 Euro/qm bis maximal

75,00 Euro/qm verlangt, wodurch sich vor allem der untere Wert der Mietspanne von 16 auf 18

Euro/qm erhöhte. Ein ähnlich positives Bild ergab sich bei größeren Flächen ab 150 qm: hier

stieg die Mietspanne im Vergleich zum Vorjahr von 8,00 – 30,00 Euro/qm auf 10,00 – 32 Euro/

qm. Die verstärkte Nachfrage spiegelt sich auch in den Preisen für gewerbliche Grundstücks-

flächen wider, die sich auf 20 – 190 Euro/qm erhöhten und damit die teuersten in Ostdeutsch-

land sind. Außerhalb Berlins muss nirgendwo mehr gezahlt werden.

Telefónica Deutschland

mietet für einen neuen Flag-

shipstore der Kernmarke

„O2“ Flächen in der Tauent-

zienstr. 8. Die Eröffnung ist

für Sommer 2013 geplant.

Das traditionelle Geschäfts-

haus – ehemals Mini-City –

wird z. Zt. von der Samuel

Braun Group revitalisiert.

Nach Fertigstellung werden

auf ca. 4.000 qm bekannte

Einzelhandelsmarken ihr

Geschäft eröffnen. Noch in

diesem Jahr eröffnet der ers-

te Flagshipstore von Ross-

mann. Bis Mitte nächsten

Jahres wird sich der Fitness-

Betreiber McFit mit einem ca.

2.000 qm großen neuen Kon-

zept im 1. OG zum Tauent-

zien darstellen. Das heutige

Hotel Berliner Hof wird

ebenfalls modernisiert.

Die Volkswohl Bund Versi-

cherungen erwerben das

Geschäftshaus an der

Schloßstr. 30 von der Deve-

lopment Partner AG über

Lührmann. Das Geschäfts-

haus, das im 1. Quartal 2013

fertig gestellt werden soll, ist

im Einzelhandelsbereich be-

reits vollständig an Aktiv-

Schuh (rd. 1.400 qm) und

DEPOT (627 qm) vermietet.

Das Geschäftshaus bietet

auch Büroflächen in einer

Größenordnung von etwa

1.750 qm. Die Gesamtfläche

des Gebäudes wird mit Ne-

benflächen etwa 4.000 qm

betragen.

Deals

Page 45: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 7

Hotour sieht Hotelstandort Berlin auf Platz 3 in der European

Champions League

Die Positionierung der deutschen Bundeshauptstadt als Reisedestination trägt Früchte: 22,4

Mio. Übernachtungen konnten die Berliner Hoteliers im vergangenen Jahr verbuchen. Das sind

170% mehr als 1998. Berlin hat sich deutlich besser entwickelt als die übrigen europäischen

Top-Metropolen. So belegt die Bundeshauptstadt inzwischen hinter London (51,6 Mio. ÜN) und

Paris (36,9 ÜN) den dritten Platz und befindet sich damit noch vor Rom (22 Mio. ÜN), Madrid

(16,4 Mio. ÜN), Wien (11,4 Mio. ÜN) und Amsterdam (9,7 Mio. ÜN). Berlin ist somit endgültig in

die Champions League der europäischen Top-Reisedestinationen aufgerückt.

Gleichwohl hinkt die durchschnittliche Zimmerauslastung im internationalen Vergleich

hinterher, auch bei den Logiserlösen gelingt es den Hoteliers in Berlin nicht, zu Rom, Amster-

dam oder Wien aufzuschließen. Ursächlich dafür ist u.a. der hohe Wettbewerbsdruck, der

durch das wachsende Marktsegment der so genannten „Grauhotellerie“ zusätzlich an Dynamik

gewinnt. Das geht aus einer aktuellen Langzeitanalyse der Frankfurter HOTOUR Hotel Con-

sulting GmbH zum Hotelmarkt Berlin hervor.

„Der erhebliche Anstieg der Übernachtungsnachfrage ist eng verbunden mit der seit der

Wiedervereinigung kontinuierlichen Ausweitung des Angebotes“, erläutert Hotour-Consultant

Philipp Linder. „Eine Vielzahl an verfügbaren, preisgünstigen und großen innerstädtischen

Grundstücken sowie die vergleichsweise geringe Büronachfrage hat die Realisierung von Ho-

telprojekten begünstigt – in Teilen sogar erst ermöglicht.“ 2011 wurden in Berlin mit knapp

124.000 Betten in rd. 770 Betrieben so viel angeboten wie noch nie.

Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: „Im internationalen Vergleich ist die Performan-

ce der Berliner Hotels etwas schwächer“, sagt Linder. Mit einer durchschnittlichen Zimmeraus-

lastung von knapp unter 70% befinden sich die führenden Hotels in der deutschen Hauptstadt

immer noch im Mittelfeld europäischer Großstädte. Beim durchschnittlichen Netto-Zimmererlös

(ARR) liegt Berlin mit unter 90 Euro deutlich hinter Städten wie Rom (ARR > 140 Euro), Ams-

terdam (ARR > 130 Euro) oder Wien (ARR > 95 Euro) sowie den Spitzenreitern Paris (ARR >

230 Euro) und London (ARR > 150 Euro).

Viel Hauptstadt für wenig Geld

Berlin profitiert touristisch seit Jahren vom Boom der Low Cost Carrier. „Ganz gleich ob Air

Berlin, Germanwings oder Easy Jet, Berlin ist heute von fast überall in Europa zum günsti-

gen Tarif erreichbar“, so Lindner. Und darauf haben sich auch die Hoteliers eingestellt: So wird

das vielfältige Angebot durch nationale und internationale Budget-Marken wie Ibis, Motel One

oder Meininger geprägt, die mittlerweile mit zumeist mehreren Häusern flächendeckend in

Berlin vertreten sind. „Mit der Kombination aus Low Cost Flug, modernen Budgethotels und

vergleichsweise geringen Nebenkosten sticht Berlin die übrigen europäischen Metropolen im

Kampf um Städtetouristen aus“, heißt es dazu in der Hotour-Analyse.

Wachstumssegment „Grauhotellerie“

Der Berliner Hotelmarkt hat aufgeholt. Und mit jedem neuen Hotel steigt der Wettbe-

werbsdruck. Hinzu kommt, dass die Situation durch das Betten-Angebot privater Anbieter zu-

sätzlich erschwert wird. „Die in Branchenkreisen so genannte Grauhotellerie ist auch in Berlin

auf dem Vormarsch“, sagt Philipp Linder. Die zu Ferienwohnungen umgenutzten Mietwohnun-

gen erfreuen sich vor allem bei preissensiblen Gästen einer wachsenden Beliebtheit. „Über

zahlreiche Online-Portale lassen sich inzwischen mehrere Tausend Wohnungen in Szenebezir-

ken und nahe von Sehenswürdigkeiten anmieten“, weiß Linder. Offizielle Statistiken dazu gebe

es jedoch nicht, der Markt gelte als intransparent.

Schätzungen zufolge soll das Gästepotenzial bei über 3 Millionen liegen. „Bereits heute

entfallen 8% aller Übernachtungen in Deutschland auf die Bundeshauptstadt -Tendenz stei-

gend. Berlin bleibt ein Wachstumsmarkt und ist nicht nur für Kettenbetrieb von Interesse, son-

dern bietet auch pfiffigen Individualhotels und smarten, kleineren Hotelgesellschaften Chan-

cen“, so das Fazit der Analyse.

Wie das Amt für Statistik

Berlin-Brandenburg mitteilt, ist die Anzahl der genehmigten

Neubauwohnungen in den

ersten 9 Monaten des Jahres

2012 um 19,6% auf 5.085

Wohnungen gegenüber dem

Vorjahreszeitraum gestiegen.

Während die Genehmigungs-

zahl für neue Wohnungen in

Ein- und Zweifamilienhäusern

um 5,4% sank, hat sich die

Zahl der geplanten Wohnun-

gen in Mehrfamilienhäusern

um etwa ein Drittel erhöht

(+33,1%). Aufgrund von Bau-

maßnahmen an bestehenden

Gebäuden, z.B. Dachge-

schossausbau, werden dem

Wohnungsmarkt weitere 1.626

Wohnungen zur Verfügung

stehen. Die meisten Bauge-

nehmigungen für Wohnungen

sind in den Bezirken Pankow

und Treptow-Köpenick erteilt

worden. Insgesamt haben die

Berliner Bauaufsichtsbehörden

in den ersten 9 Monaten d. J.

2.659 Anträge für Bauvorhaben

im Wohn- und Nichtwohnbau

genehmigt; 1% weniger als im

gleichen Zeitraum des Vorjah-

res.

Wie das Amt für Statistik Ber-

lin-Brandenburg weiter meldet,

sind im Berichtszeitraum

189 Genehmigungen (Vor-

jahreszeitraum: 205) für den

Neubau gewerblicher Bauten

mit einer Nutzfläche von

471.100 qm erteilt worden. Die

veranschlagten Kosten aller in

den ersten 3 Quartalen 2012

genehmigten Bauvorhaben im

Wohn- und Nichtwohnbau

betragen 1,8 Mrd. Euro, das

sind über ein Drittel mehr als

im Vorjahreszeitraum

(+36,5%).

Bis September mehr

Wohnungsneubau-

ten genehmigt

Page 46: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 8

Union Investment hat in den

ersten 3 Quartalen d. J. acht

Mietverträge über insgesamt

12.042 qm für den B1 Busi-

ness Park in Mahlsdorf in der

Landsberger Straße abge-

schlossen. Der B1 Business

Park ist erst Anfang des Jah-

res durch die drei Eigentümer,

zu denen Union Investment

mit sechs Gebäuden zählt,

neu positioniert worden und

erhielt in diesem Zuge auch

seinen neuen Namen.

Im Einzelnen konnte eine Flä-

che von 3.851 qm für 10 Jahre

für die Nutzung als Schulungs-

räume mit den Schwerpunkten

Hotellerie und Gastronomie

vermietet werden. Ein Mietver-

trag wurde mit der Sauter

Cumulus GmbH über 1.327

qm abgeschlossen. Der Be-

standsmieter D 4 Projekt hat

seine Bestandsflächen über

1.976 qm verlängert und dar-

über hinaus eine Hallenfläche

mit 1.962 qm sowie eine zu-

sätzliche Bürofläche über 185

qm angemietet. Die Peter

Krause Akten-Service und

Logistik GmbH hat zusätzlich

zur bestehenden Fläche einen

Mietvertrag für eine Hallenflä-

che über 826 qm unterschrie-

ben. Ein weiterer Bestands-

mieter hat eine zusätzliche

Bürofläche von 1.240 qm an-

gemietet. Neben einer Ver-

tragsverlängerung über 115

qm konnte eine Servicefläche

von 418 qm nachvermietet

werden und ein Mieter hat sich

seine Bürofläche auf 142 qm

ausgedehnt.

Die Immobilien gehören zum

Portfolio des Offenen Immobi-

lienfonds UniImmo: Deutsch-

land und zum für institutionel-

le Anleger aufgelegten DIFA-

Fonds Nr. 3.

Anhaltend hohe Nachfrage auf dem Berliner Logistikmarkt

Der Berliner Markt für Lager- und Logistikflächen kann in den ersten drei Quartalen 2012

wiederholt ein sehr gutes Ergebnis vorweisen. Mit einem Flächenumsatz von 267.000 qm

wurde der Vorjahresrekord zwar nicht noch einmal erreicht, dennoch wurde eines der

besten Ergebnisse der letzten Jahre erzielt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real

Estate (BNPPRE).

„Dabei ist besonders hervorzuheben, dass bisher nur ein Abschluss mit mehr als 20.000

qm registriert wurde, wohingegen Großabschlüsse im Vorjahr das Ergebnis erheblich beein-

flussten. Besonders begehrt waren erneut Flächen im südlichen Berliner Raum, die unter an-

derem von bereits hier ansässigen, etablierten Großunternehmen zu Erweiterungszwecken

gesucht werden“, erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment &

Services von BNPPRE. Für diese Lagen ist die Nachfrage deutlich höher als das Angebot.

Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen weist eine hohe Ähnlichkeit mit der

des Vorjahres auf und spiegelt die breite Nachfrage des Berliner Marktes wider. Sowohl hin-

sichtlich der Fläche als auch der Anzahl der Abschlüsse liegen Logistikdienstleister mit mehr

als der Hälfte des Flächenumsatzes deutlich vorne. Durch mehrere größere Abschlüsse kom-

men sie auf gut 53% des Ergebnisses. Fast 23% entfallen auf Handelsunternehmen, wobei die

Abschlüsse von Rossmann mit 22.000 qm in Wustermark und Zalando mit 13.600 qm in Mar-

quardt eine wesentliche Rolle gespielt haben. Auch Unternehmen aus Industrie und Produktion

sind als starke Nachfragegruppe aufgetreten und steuern mit knapp 17% ebenfalls einen zwei-

stelligen Anteil bei.

Das verfügbare Flächenangebot hat sich deutlich reduziert. Dies gilt vor allem für das

Segment der größeren zusammenhängenden Flächen. Besonders in den südlichen Berliner

Bezirken, im südlichen Umland und entlang der Stadtautobahn A100 übersteigt die Nachfrage

bei weitem das Angebot. Dem steht ein relativ großes Angebot im nördlichen und östlichen

Umland sowie dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf gegenüber, wobei für diese Lagen jedoch nur

eine geringere Nachfrage verzeichnet werden kann. Die spekulative Bautätigkeit ist überschau-

bar, Entwicklungen wie der Air Link Park am zukünftigen Flughafen BER bleiben nach wie vor

eher die Ausnahme.

Spitzenmiete stabil – mittleres Preissegment dominiert

Parallel zur Entwicklung an den anderen großen deutschen Logistikstandorten hat sich

die Spitzenmiete auch in Berlin auf dem erreichten Niveau stabilisiert. Wie zum Vorjahreszeit-

punkt werden für moderne Lagerflächen an den besten Standorten, beispielsweise in den in-

nerstädtischen, zentrumsnahen Lagen wie in Charlottenburg entlang der A100, rund 4,70 Euro/

qm gezahlt. Auch im GVZ Großbeeren werden bei Vermietungen Spitzenwerte erzielt. Doch

nicht alle Lagen weisen stabile Mietpreisniveaus auf. Durch die im Herbst 2013 geplante Flug-

hafenverlagerung stehen die Logistikmieten am alten Standort Tegel bereits seit längerer Zeit

unter Druck. Auch im nördlichen und östlichen Berliner Umfeld macht sich der Angebotsüber-

hang bei Mietverhandlungen bemerkbar.

Für das gesamte Jahr 2012 wird ein recht gutes Ergebnis erwartet, dass zwar nicht an

den hervorragenden Vorjahresumsatz heranreichen wird, aber dennoch deutlich über dem

langjährigen Schnitt liegen dürfte, sagt Hoffmann.

Leben, Natur und Sport – nur neun Minuten vom Alexanderplatz

Die Moritz Gruppe entdeckt das Potenzial von Alt-

Hohenschönhausen und räumt mit Vorurteilen auf

Die Berliner Moritz Gruppe GmbH ist mit ihrem Unternehmensbereich Immobilienprojektent-

wicklung auf die Planung und Umsetzung von außergewöhnlichen Projekten spezialisiert. Nach

dem 2010 initiierten Immobilienprojekt Schokostücke in Berlin Alt-Hohenschönhausen soll nun

Deal

Page 47: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 9

Berlins Senatorin für Wirt-

schaft, Technologie und For-

schung, Cornelia Yzer, zeigt

sich erfreut über die vom

Amt für Statistik Berlin-

Brandenburg veröffentlich-

ten Erwerbstätigenzahlen

für das 1. Halbjahr 2012.

Diese sind ein weiterer Beleg

für das hohe und überdurch-

schnittliche Wachstumstem-

po in der Hauptstadt.

"Berlin entwickelt sich dyna-

misch und liegt beim Zu-

wachs an Arbeitsplätzen

auf dem Spitzenplatz unter

den Ländern. Im gesamten 1.

Halbjahr 2012 gab es rd.

41.000 Erwerbstätige mehr

als ein Jahr zuvor, das ent-

spricht einem Plus von 2,4%.

Im Bundesdurchschnitt sind

es nur 1,3%. Erfreulich ist,

dass sich damit auch der

positive Trend der letzten

Jahre fortsetzt.

Die steigenden Erwerbstäti-

genzahlen sind das Resultat

stabilen Wirtschaftswachs-

tums. Berlins Wirtschaftsse-

natorin: „Bereits die Wirt-

schaftsleistung ist im 1. Halb-

jahr in Berlin stärker als in

jedem anderen Bundesland

gestiegen. Damit verbunden

ist auch ein großer Zuwachs

an sozialversicherungspflich-

tig Beschäftigten. Hier sind

es z. B. Bereiche wie Infor-

mation und Kommunikation

oder Gesundheit, die bestän-

dig Beschäftigung aufbauen

und wichtige Bestandteile

unseres zukunftsgerichteten

Clusteransatzes sind.

ein weiteres interessantes Immobilienkonzept vor Ort realisiert werden: THE SQUARE³ mit

einer Grundstücksfläche von 62.000 qm soll dazu beitragen, die Gegend rund um das Berli-

ner Sportforum, Olympiastützpunkt und Orankesee weiter positiv aufzuwerten.

Der Kiez soll attraktiver gestaltet, das soziale Angebot vergrößert und die Lebensquali-

tät für die Anwohner verbessert werden.

Der nur wenige Autominuten vom Alexan-

derplatz entfernte Ortsteil im Bezirk Lich-

tenberg befindet sich mitten in Europas

größtem innerstädtischen Naturschutzge-

biet und weist sehr gute Sozialprognosen

auf. Doch trotz dieser Standortvorteile

wurde Alt-Hohenschönhausen bisher nur

bedingt als anziehende Wohnumgebung

wahrgenommen und pauschal eher mit der Stasi-Gedenkstätte und DDR-Plattenbauten in

Verbindung gebracht. Dies soll sich durch das Projekt THE SQUARE3 ändern.

Leben, Natur und Sport – dafür steht Alt-Hohenschönhausen. Mit fast 43.000 Anwoh-

nern auf 9,3 kqm Fläche leben hier nur knapp ein Drittel der Einwohner, die im naheliegen-

dem Bezirk Friedrichshain auf einer vergleichbaren Fläche wohnen. Besonders für Familien

ist der nur wenige Fahrminuten vom Alexanderplatz entfernte Bezirk geeignet. Eine über-

durchschnittlich große Auswahl an Freizeit- und Sportangeboten sowie Naturerlebnissen fin-

den sich vor Ort. Zudem bietet Alt-Hohenschönhausen ein gutes Betreuungs- und Bildungs-

angebot. Der Bezirk befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Europas größtem innerstädtischen

Naturschutzgebiet, zu dem der Faule See, der Orankesee, der Obersee und der Volkspark

Prenzlauer Berg gehören. Hier vereinen sich Stadt und Natur auf eine einmalige Weise, was

den Bezirk ausgesprochen attraktiv macht. Nicht umsonst befindet sich vor Ort Europas größ-

tes Sportzentrum: das Sportforum Berlin mit dem Deutschen Olympiastützpunkt. Die offen-

sichtlichen Standortvorteile und weitere Stadtentwicklungsmaßnahmen werden dazu führen,

dass das Potenzial der Mikrolage zukünftig noch stärker erkannt und genutzt wird.

Geplant ist ein unverwechselbares und vielseitiges Nutzungskonzept, bestehend aus

unterschiedlichen Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, Gastronomie und Hotellerie,

ein auf Sport ausgerichtetes Shoppingzentrum, ein Medizinzentrum, soziale Einrichtungen

wie z. B. Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen zur Förderung des

Bildungsangebotes und des Leistungs- und Breitensports. Eine Projektentwicklung, die ein

Zeichen setzen wird für Alt-Hohenschönhausen und von der sowohl das Sportforum als auch

der Stadtbezirk sowie die Stadt Berlin durch modernste Stadtentwicklung nachhaltig profitie-

ren werden.

Den Grundstein für eine zukünftige, positive Stadtplanung in Alt-Hohenschönhausen

hat die Moritz Gruppe GmbH bereits 2010 mit dem Immobilienprojekt Schokostücke gelegt.

Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von insgesamt 45 Mio. Euro und wird im Sommer

2013 komplett abgeschlossen sein. Dadurch wurde das Interesse von weiteren Entwicklern

und Investoren für bis dahin jahrelang brachliegende Flächen geweckt. Der Stadtentwicklung

von Alt-Hohenschönhausen steht damit eine positive Zukunft bevor.

Hamborner Reit kauft Büroobjekt auf Euref-Campus Berlin

Die Hamborner Reit AG hat nach dem Erwerb des E-Centers in Tübingen, des Obi-Markts in

Hamburg und des Einzelhandels-Objekts in Karlsruhe nun den Kaufvertrag für die letzte Im-

mobilie aus der im Rahmen der Kapitalerhöhung aufgebauten Objektpipeline unterschrieben.

Damit hat die Gesellschaft die Mittel aus der Kapitalerhöhung wie versprochen zügig inves-

tiert. Bei dem jetzt akquirierten Objekt handelt es sich um einen Büroneubau auf dem Euref-

Campus in Berlin-Schöneberg. Der derzeit in Entwicklung befindliche Büro- und Wissen-

schaftscampus Euref steht für ökologisch und ökonomisch nachhaltige Lösungen, soll sich als

europaweit einmaliges Zentrum für Innovationen und Zukunftsprojekte positionieren und das

Berlin ist Spitzen-platz bei neuen Arbeitsplätzen

Page 48: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 10

erste C02-neutrale Büroviertel der Welt sein. Schon heute

arbeiten mehr als 600 Personen auf dem Euref-Campus.

Das Gesamtprojekt soll bis 2018 fertig entwickelt sein.

Das von Hamborner an der Torgauer Straße 12-15

erworbene Büroobjekt „Euref-Campus 12-13“ mit einer Miet-

fläche von rund 12.600 qm befindet sich derzeit noch im Bau

und soll eine LEED-Gold-Zertifizierung erhalten. Fertigstel-

lung ist für Dezember 2012 geplant. Hauptmieter sind

u.a. Schneider Electric, Arcadis und BLS Energieplan.

Auch die Euref AG selbst wird Flächen im Gebäude

anmieten. Damit beträgt die Vorvermietungsquote derzeit

80%, bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit der Mietverträ-

ge von 6,3 Jahren.

Verkäufer der Immobilie ist eine Projektgesellschaft

von Reinhard Müller, dem renommierten Berliner Architek-

ten, Projektentwickler und Initiator des Euref Campus. Der

Kaufpreis beträgt rund 33 Mio. Euro und die Bruttoanfangs-

rendite liegt bei rund 6,7%.

Hamborner will weiterhin in den Asset-Klassen Einzelhandels- und Büroimmobilien ex-

pandieren. Die Erwerbe der Immobilien in Tübingen, Hamburg, Berlin und Karlsruhe mit einem

Gesamtinvestitionsvolumen von rund 110 Mio. Euro entsprechen somit der wachstumsorientier-

ten strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

Schrottimmobilien: Bundesratsinitiative soll Verbraucher durch

Gesetzesänderung schützen

Berlin startet eine Bundesratsinitiative, um Verbraucher besser vor dem Erwerb von sogenann-

ten Schrottimmobilien zu schützen. Das hat der Senat auf Vorlage von Justiz- und Verbraucher-

schutzsenator Thomas Heilmann beschlossen. Geändert werden sollen zwei Bundesgesetze.

Zentraler Punkt im Entwurf des geänderten Beurkundungsgesetzes: Nur noch der Notar,

der später den Kauf beurkundet, darf den Text des geplanten Rechtsgeschäfts dem Kunden

zusenden. Dies muss er mindestens zwei Wochen vor der geplanten Unterzeichnung tun. Wird

die Zwei-Wochen-Frist nicht eingehalten, muss der Notar es schriftlich begründen, wenn er

trotzdem beurkunden will.

Flankiert werden soll diese Änderung von der geplanten Anpassung der Bundesnotar-

ordnung: Verstößt künftig ein Notar wiederholt grob gegen diese Pflichten, muss er seines Am-

tes enthoben werden.

Beide Änderungen sollen sicherstellen, dass die gesetzlich vorgeschriebene zweiwöchi-

ge Bedenkzeit bei Immobilienkäufen auch wirklich eingehalten wird. Zwar gilt die Zwei-Wochen-

Frist auch schon heute, aber es muss nicht zwingend der Notar, sondern es darf auch der Ver-

käufer dem Käufer den Text des geplanten Rechtsgeschäfts überreichen. In letztgenanntem

Fall hat der Notar bislang keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die zwei Wochen auch wirklich

schon verstrichen sind.

Diese Frist ist zudem eine Regelfrist, von der unter bestimmten Voraussetzungen abge-

wichen werden kann. Nach derzeitiger Rechtslage ist aber gerade in den kritischen Fällen nach

der Beurkundung nur noch schwer zu ermitteln, ob ein solcher Ausnahmefall vorgelegen hat

oder nicht. Wird die Zwei-Wochen-Frist unterschritten, soll der Notar zukünftig im Vertrag be-

gründen müssen, warum dennoch beurkundet werden kann. Diese Begründung in der Urkunde

kann dann auch im Wege der Notarrevision überprüft werden.

Nach dem regionalisierten

Ergebnis der aktuellen Steu-

erschätzung erwartet das

Land Berlin für das laufende

Jahr Einnahmen aus Steuern

und Finanzausgleich in Höhe

von rd. 16 Mrd. Euro und für

2013 von rd. 16,3 Mrd. Euro.

Das sind 656 Mio. Euro

(2012) bzw. 206 Mio. Euro

(2013) mehr gegenüber der

Steuerschätzung im Mai.

Maßgeblich beeinflusst ist

diese Entwicklung durch ein

derzeit gutes Wirtschafts-

wachstum, das u. a. aber

auch den Nachholbedarf auf-

grund der internationalen

Finanz- und Wirtschaftskrise

widerspiegelt. Die Nettokredit-

aufnahme des Landeshaus-

halts (einschließlich Nach-

tragshaushalt) kann im lau-

fenden Jahr voraussichtlich

von 915 Mio. Euro auf etwa

500 Mio. Euro gesenkt wer-

den.

„Berlin hat gut gehaushaltet

und richtig geplant. Wir halten

unseren Konsolidierungskurs

ein. Bereits im nächsten Jahr

sind jedoch nur noch geringe

Zuwächse über die bisherigen

Annahmen hinaus zu erwar-

ten. Die konjunkturellen

Warnsignale sind unüberseh-

bar“, sagt Finanzsenator Dr.

Ulrich Nußbaum. Nach heu-

tiger Einschätzung könnten

sich zwar Mehreinnahmen in

einer Größenordnung von

200 Mio. Euro pro Jahr erge-

ben, denen aber Minderein-

nahmen aus den absehbaren

Maßnahmen der Bundesre-

gierung zur Sicherung des

steuerlichen Existenzmini-

mums gegenüberstehen.

Steuerschätzung November 2012

Der Gasometer ist das Symbol des Campus; Quelle: Euref

Page 49: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 11

Mit den angestrebten Änderungen von Beurkundungsgesetz und Bundesnotarordnung

sollen diese Lücken geschlossen werden. Zusätzliche Kosten für die Käufer entstehen durch

diese Änderungen nicht.

Europarc Dreilinden entwickelt zwei neue Bürogebäude

Die Europarc Dreilinden GmbH errichtet im gleichnamigen Gewerbegebiet in Kleinmachnow

bei Berlin ab Ende des Jahres ein Bürogebäude mit 6.000 qm BGF für die Highyag Laser-

technologie GmbH. Mit der Technologiefirma wurde ein langfristiger Mietvertrag abgeschlos-

sen. Zudem befindet sich bereits ein Bürogebäude mit 5.500 qm BGF im Bau, das spekulativ

errichtet wird und im Januar 2013 bezugsfertig sein soll. Seit Jahresbeginn konnten laut der zu

Société Générale gehörenden Europarc Dreilinden GmbH rd. 50.000 qm Grundstücksfläche

entwickelt bzw. neu vermarktet werden. Insgesamt sind nun 75% des 450.000 qm großen Ge-

ländes entwickelt und vermarktet.

"Kurt-Berndt-Höfe" in Mitte wechseln Eigentümer

Ein institutioneller Investor aus Deutschland hat die "Kurt-Berndt-Höfe" in Berlin-Mitte erwor-

ben. Verkäufer des 1912 fertig gestellten und nach der Wende originalgetreu sanierten Büro-

und Geschäftshauses am Hackeschen Markt ist ein von einer spanischen Großbank gemanag-

ter und von verschiedenen spanischen Versicherungen getragener Immobilienfonds. CMS Ha-

sche Sigle beriet den Verkäufer. Die insgesamt rd. 5.600 qm Mietfläche fassende Immobilie ist

u.a. an das H&M-Label COS und das Goethe-Institut vermietet. Die Spanier hatten die Immo-

bilie 2007 erworben. Der Kaufpreis damals lag laut früheren Angaben bei rd. 20 Mio. Euro.

Berlin mit Sterneküche

Berlin ist die Stadt mit den meisten Sternerestaurants Deutschlands und damit Gourmet-

Hauptstadt. Das wird im neuen vorgestellten Guide Michelin bestätigt. 12 Berliner Restaurants

werden darin ausgezeichnet, vier davon mit zwei Sternen und acht mit einem Stern.

„Berlin kocht nicht, Berlin experimentiert und das mit Geschmack“, sagt visitBerlin-

Geschäftsführer Burkhard Kieker. „Die Sterneküche gehört zum Stadtleben, es gibt sie hier in

Vorzeigehäusern und Hinterhöfen. Dieser Kontrast macht Berlin für Gourmetfans aus aller Welt

besonders anziehend. Essen in Berlin ist ein Kulturereignis, das man sich hier im internationa-

len Vergleich durchaus leisten kann.“

93% der Touristen besuchen während ihres Aufenthalts ein Restaurant. Damit ist das

Probieren der Berliner Küche die mit Abstand wichtigste Aktivität, gefolgt von „Flanieren und

Bummeln“ (81%) und „Sehenswürdigkeiten besuchen“ (79%)*.

Zu den Gewinnern des neuen Guide Michelin zählt Tim Raue. Für seine Kreationen im

Restaurant „Tim Raue“ erhielt er einen zweiten Stern. Auf demselben hohen Niveau kochen

Christian Lohse im „Fischers Fritz“, Otto Hendrik im „Lorenz Adlon Esszimmer“ und Daniel

Achilles im „reinstoff“.

Jeweils einen Stern halten konnten das „FACIL“, „First Floor“, „Hartmanns“, „Horvárth“,

„Hugos“, „Margaux“, „Rutz“ und das „VAU“. Wegen eines Kochwechsels wurde das Restaurant

„Quadriga“ dieses Jahr nicht berücksichtigt. Mit dem „Bib Gourmand“ als bestes preiswertes

Haus wurde „Die Nussbaumerin“ in Berlin-Charlottenburg ausgezeichnet.

Weitere Informationen zur Berliner Gastronomie bietet die Internetseite www.visitBerlin.de.

Ein Konsortium aus 5 deut-

schen Banken hat diese Wo-

che durch schriftliche Erklä-

rungen der ORCO-GSG,

einer Tochtergesellschaft der

ORCO Germany S.A., die

Zustimmung und Absicht

bestätigt, das Darlehen der

GSG bei The Royal Bank of

Scotland plc in Höhe von

aktuell 284,5 Mio. Euro zu

refinanzieren. Das Konsorti-

um wird 271 Mio. Euro zur

Verfügung stellen. Weitere

13,5 Mio. Euro werden von

der Muttergesellschaft der

GSG, der ORCO Germany,

abgedeckt. Der Abschluss

der neuen Kreditvereinba-

rung ist im November vorge-

sehen, die finale Transaktion

wird im Dezember erwartet.

"Nachdem wir diesen wichti-

gen Schritt gegangen sind

freuen wir uns darüber, dass

wir den angestrebten Zeitplan

zur Refinanzierung des GSG-

Darlehens bis zum Jahresen-

de einhalten können", sagte

Oliver Schlink, Kaufmänni-

scher Geschäftsführer der

GSG.

Des Weiteren sichert der

Verkauf des Sky Office in

Düsseldorf den verbleiben-

den Refinanzierungsbedarf

der GSG und komplettiert

zudem die strategische Kon-

zentration der Aktivitäten der

ORCO Germany auf Berlin.

Banken bestätigen

GSG-Refinan-

zierung der ORCO-

Tochter

Page 50: Der Immobilienbrief Nr. 283

Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 12

Neuerscheinung

Die 17. aktualisierte Ausgabe des „Plötz Immobilienführers Berlin, Potsdam

und Umland“ ist im Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co.KG erschie-

nen. Der Immobilienführer beschreibt detailreich den Berliner Immobilienmarkt –

gegliedert in mehr als 200 Ortsteile und Quartiere. 44,- Euro inkl. Onlinezugang

und iPhone-App für e in Jahr . ISBN 978-3-89984-308-8; [email protected].

Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251

[email protected] www.rohmert-medien.de

Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.)

Redaktion: Marion Götza

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück

Vorstand: Werner Rohmert

Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

Impressum

Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Achilles, Daniel (11);

Aleithe, Alf (2); Hendrik, Otto, (11); Hoffmann, Hans-Jürgen (8); Kieker, Burkhard (11); Lam-

mersen, Jörg R. (6); Lindner, Philipp (7); Mohr, Stefan (2); Müller, Michael (2,3); Müller, Rein-

hard (10); Nußbaum, Dr. Ulrich (5,10); Piontek, Michael (2); Raue, Tim (11); Schlink, Oliver

(11); Schulz, Franz (1); Wiesenhütter, Christian (3); Yzer, Cornelia (9).

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Activum SG Advisory (2),

Activum SG Capital Management (3), Aengevelt (4), aik (3), Air Berlin (7), Akademie der

Künste (5), Aktiv Schuh (6), Alcat Europe (6), Allianz Umweltstiftung (2), almendier Partners –

Malmendier Hellriegel Rechtsanwälte (4), Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (7,9), Arcadis

(10), BCIA Berliner Gesellschaft zum Controlling der Immobilien-Altrisiken mbH (2), Berliner

Hof (6), Berlinovo mbH (2,3), BLS Energieplan (10), BNPPRE (5,8), CA Immo (2,3), CMS

Hasche Sigle (11), Colliers (4), D 4 Projekt (8), DB Real Estate Investment GmbH (2), Depot

(6), Deutsche Bahn AG (2), Development Partner (6), docdata fulfilment (5), Easy Jet (7),

ECE (4), Engel & Völkers (4), Etihad Airways (4), Euref AG (10), Europarc Dreilinden (11),

Germanwings (7), Goethe Institut (11), Guide Michelin (11), H&M (11), Hainan Airlines (4),

Hamborner Reit (9), Highyac Lasertechnologie (11), Hotour Hotel Consulting (7), HSH Nord-

bank (2), Ibis (7), IHK Berlin (3), Immobilien Manager Verlag (12), Lührmann (6), Manager

Magazin (1), McFit (6), Meininger (7), Moritz Gruppe GmbH (8,9), Motel One (7), O2 (6), Obi

(9), Oracle (6), ORCO-GSG (11), Peter Krause Akten-Service und Logistik GmbH (8), PPMG

(4), Rossmann (6,8), Samuel Braun Group (6), SAP (6), Sauter Cumulus GmbH (8), Schnei-

der Electric (10), SEB (4), Serco GmbH (4), Sky Deutschland (4), Societe Generale (11), Te-

lefonica Deutschland (6), The Royal Bank of Scotland (11), TLG Immobilien (6), Union Invest-

ment (8), visitBerlin (11), Volkswagen (6), Volkswohl Bund Versicherungen (6), Wäscherei

Rewatex (4), WGF (4), ZAB (4), Zalando (8).