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SSM 2007 EBM

Literatursuche12.06.2007

Karl Horvath

Programm

• Allgemeines über Daten-Quellen• Formulierung der Frage• Praktische Übungen• (Beispiel einer Suche aus dem

EbM-Review Center)

Daten-Quellen

Frage zu medizinischem Problem

Information um Frage beantworten zu können

Woher ?

a) Welche Daten-Quellen kennen/nutzen Sie?b) Was sind deren Vor- und Nachteile?

Daten-Quellen: Bücher

• Klassische Lehrbücher• „EbM Bücher“ (Clinical Evidence, up-to-date, ua.)

•Veraltete Informationen•Eminence based vs. Evidencebased

•Schneller Überblick über Thema

–Pathophysiologie–Prognose–Diagnose–Therapie

•(weiterführende Literatur)

•Hintergrundinformation

-+

Daten-Quellen: Kollegen

•Clinical entropy:–Wissen sinkt mit zunehmendem Alter des Arztes–Veraltetes Wissen

•Eminance based vs. Evidencebased

•Leicht erreichbar•Spezifische Information zur Fragestellung•Klinisch relevant und rasch umsetzbar•Schnell und wenig aufwendig

-+

Daten-Quellen: Journals

•Schlecht organisiert•Suche in mehreren Journals nötig•Einige nicht verfügbar•Zeitraubende Suche•Wesentliche Information übersehen?

•Zeitgemäßes Wissen•Spezifische Information zur Fragestellung

-+

Daten-Quellen: Internet „Google“

•Viele irrelevante Informationen (unspezifisch) = Müll•Unklare Qualität der Information

•Viele Informationen•Leicht zugänglich

•scholar.google.com

-+

Daten-Quellen: Websites von Fachgesellschaften

•Verstreut, schwer auffindbar•Nicht immer genügend Information vorhanden•Eminence based vs. Evidencebased

•Leitlinien, Reports•Themenspezifisch•Verweise auf weitere Datenquellen•Wenig aufwendig

(aezq.de)

-+

Daten-Quellen: Datenbanken

•Viele irrelevante Informationen•Es ist nötig die Datenbanken kennen zu lernen.

–Inhalte–Suchstrategien anpassen

•Qualität unklar (Appraisal)

•Zeitgemäßes Wissen•Spezifische Information zur Fragestellung

-+

Daten-Quellen: Datenbanken

• Medline (Pubmed) USA• EMBASE Europa• BIOSIS spezif.• CINAHL spezif.• Psych. Info. spezif.

„EbM – Datenbanken“• Cochrane Library• ACP Journal Club• Clinical Evidence

Daten-Quellen: Suchmaschinen

• sind Programme, die es ermöglichen in verschiedenen Datenbanken zu suchen.Viele Suchmaschinen können auf mehrere Datenbanken gleichzeitig zugreifen.Diese Suchmaschinen müssen auf ihrem Rechner installiert sein, damit sie verwendbar sind.z.B. OVID, WinSpirs

• PubMed (www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed;www.pubmed.gov)

• OVID Medline (gateway.ovid.com/)• Knowledge Finder (www.kfinder.com/newweb/)• über Deutsches Medizin-Forum: (www.medline.de/)• DIMDI: (www.dimdi.de/de/db/recherche.htm/)

Daten-Quellen: PubMedWie kommen die Einträge in die Datenbank?• ein Journal übermitteln den Artikel und Publikationsdaten

an den DB-Betreiber• das Zitat erhält eine DB-spezifische ID-Nummer und wird

veröffentlicht, wobei sich die Einträge vorerst auf das Abstract und die wichtigsten Suchbegriffe beschränken (Autoren, Titel, Publikationsjahr, Journal, Seitenangaben, ...)

• während der redaktionellen Aufarbeitung durch den DB-Betreiber werden den Zitaten weitere Schlagworte aus dem Thesaurus zugewiesen

• erst jetzt sind alle DB-Felder befüllt und können für eine Suche benützt werden

Daher sind ganz aktuelle Einträge in PubMed oft über eine Schlagwort-Suche nicht auffindbar

Daten-Quellen: PubMedWie sucht man grundsätzlich in einer DB?

• nach Schlagworten = MeSH (Medical Subject Headings)z.B.: Autor, Erkrankung, Wirkstoffe, etc.--> die richtigen MeSH-Terms müssen im Thesaurus gesucht werden

• nach Freitext

• mit Einschränkungen = Limitsz.B.: Publikationszeitraum, nur Humanstudien, etc.

• mit Verknüpfungen über Boolsche Operatoren (OR, AND, NOT)

Ziel ist es letztlich, die Trefferzahl auf ein überschaubares Maß zu beschränken, dabei aber möglichst nichts Relevantes zu übersehen

Daten-Quellen: Boolsche Operatoren

• OR

• AND

• NOT A B

A B

BA

A or B: entweder A oder B trifft zu

A and B: A und B müssen zutreffen

A not B: A aber nicht B trifft zu

Daten-Quellen: Thesaurus

• ist das Schlagwortverzeichnis einer DB

• ist oft spezifisch für eine DB--> nicht alle Begriffe können in allen DBsgleichermaßen verwendet werden

• der Thesaurus, den PubMed verwendet, kann über den MeSH-Browser abgefragt werden

• der entsprechende Thesaurus in EMBASE heißt Emtree

Formulierung der Frage

Zuordnung der Frage zu:

•Diagnose: Auswahl und Interpretation eines diagnostischen Tests

•Prognose: Weiterer Erkrankungsverlauf des Patienten

•Therapie: Auswahl einer Therapie, die mehr nützt als schadet

Formulierung der Frage

Anatomie einer such- und beantwortbaren Frage:

• Welche Patienten P

• Welche Intervention / Maßnahme I

• Welche Vergleichs-Intervention / Maßnahme C

• Welche Outcomes O

Formulierung der Frage

Eine neue Patientin kommt zur Routine Untersuchung. Sie ist bei guter Gesundheit, obwohl sie seit vielen Jahren Bluthochdruck hat. Die Patientin ist 76 Jahre alt, geht mehrmals pro Woche mehrere Kilometer zu Fuß und lebt alleine. Sie ist in mehreren Vereinen aktiv. Der Blutdruck der Patientin ist gut mit Beta-Blockern eingestellt und sie ist mit ihrer Therapie zufrieden. Allerdings wurde bei ihrem Sohn kürzlich ebenfalls Bluthochdruck diagnostiziert und er wurde mit Captopril eingestellt. Der Sohn der Patientin fragt nun, ob Captopril auf für seine Mutter besser wäre.

Formulierung der FrageZuordnung der Frage zu:

• P Welche Patienten

• I Welche Intervention

• C Welche Vergleichs-Intervention

• O Welche Outcomes

Therapie

Ältere Patientin mit Bluthochdruck

Beta-Blocker

ACE-Hemmer

Lebenserwartung, Insult, Myokardinfarkt, Nebenwirkungen

Formulierung der Frage

Sie sehen eine 29 jährige Frau drei Monate nachdem ihr Mb. Crohn diagnostiziert wurde. Sie ist verheiratet mit zwei kleinen Kindern. Nach ihrem ersten Schock über die Diagnose hat sie nun alles über mögliche Komplikationen gelesen und ist sehr besorgt, dass ihre Lebenserwartung nun deutlich reduziert sein könnte. Sie sagt: „Jetzt wo ich über all die Probleme gelesen habe, möchte ich wissen, wie meine Chancen stehen, noch jung zu sterben?

Formulierung der FrageZuordnung der Frage zu:

• P Welche Patienten

• I Welche Intervention

• C Welche Vergleichs-Intervention

• O Welche Outcomes

Prognose

Junge Patientin mit Mb. Crohn

-

-

Lebenserwartung

Formulierung der FrageEin 40jähriger Versicherungsangestellter erscheint in Ihrer Praxis, da er seit einigen Monaten bei körperlicher Anstrengung regelmäßig ziehende Schmerzen im Bereich des li Thorax und der li Schulter verspürt. Der Patient ist nicht wesentlich übergewichtig, raucht nicht und betreibt mäßig Sport. Sein Vater erlitt im 70sten Lebensjahr einen Myokardinfarkt. Sie messen den Blutdruck mit 136/78mmHg. Cholesterin, TG und BZ befinden sich im Normbereich. Der Patient möchte wissen, ob seine Schmerzen mit dem Herzen im Zusammenhang stehen können und ob er ebenfalls gefährdet sei einen Herzinfarkt zu erleiden?

Formulierung der FrageZuordnung der Frage zu:

• P Welche Patienten

• I Welche Intervention

• C Welche Vergleichs-Intervention

• O Welche Outcomes

Diagnose

40 jähriger Patient mit AP Beschwerden ohne weitere Risikofaktoren

Ergometrie mit ST-Senkung von 2 mm in V2 – V4

Coronarangiographie

Vorliegen einer KHK Risiko eines kardialen Ereignisses

Prognose

Praktische Übungen

• Suchstrategie– Wofür suche ich? (konkretes Problem,

systematisches Review)– Was suche ich (PICO)– Meine Limitationen– In welche Datenbanken suche ich?– Wie umfassend suche ich?

(spezifisch vs. sensitiv)

Praktische Übungen

• Ausgehend von meiner Frage (PICO) erstelle ich meine Suchbegriffe

• Festlegung der Studienart• Die Suchbegriffe (Gruppen von

Suchbegriffen) werden nacheinander gesucht

• Die Einzelergebnisse werden miteinander verbunden (Boolsche Operatoren)

Praktische Übungen• Immer den gleichen Zugang zu einer

Datenbank, da sonst Probleme mit der Suchoberfläche entstehen

• Suche in Pubmed– Frei zugänglich– Allgemein medizinisch relevanten Themen– Alle wichtigen, großen Publikationen

enthalten– www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/

Praktische Übungen• 50 jährige Frau ohne bekannte KHK• Hormonersatztherapie zur Prävention einer KHK• Nebenwirkungen

• P 50 jährige Frau• I Östrogentherapie• C keine Therapie / Placebo• O KHK, Brustkrebs

Praktische Übungen

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