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B äder S port G esundheit Magazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer Ausgabe 4-2009 Wenn die Temperaturen sinken Energieeinsparung durch kälteres Wasser?

Bäder-Sport-Gesundheit 4-2009

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Magazin für Angestellte an Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer Dezember 2009

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Page 1: Bäder-Sport-Gesundheit 4-2009

Bäder Sport GesundheitMagazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer

Ausgabe 4-2009

Wenn die Temperaturen sinkenEnergieeinsparung durch kälteres Wasser?

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Editorialvon Heiko Reckert

Liebe Leser

Impressum

Herausgeber:BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal Reckert / Meyer-Bergmann GbR

Redaktion: Heiko Reckert (re) (v.i.S.d.P) Kurt Meyer-Bergmann (kmb)

Fotos in dieser Ausgabe:Heiko Reckert, Wikipedia u.a.

Titelfoto:Heiko Reckert

Gestaltung: Heiko Reckert, [email protected]

Druck: PDF-Format

Redaktionsanschrift:Bäder - Sport - Gesundheit Magazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und RettungsschwimmerBSG-Institut Auf dem Lay 2031542 Bad NenndorfTelefon: 0178 / 81 84 288E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabeist der 15. Februar 2010

Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils März, Juni, September und Dezem-ber.

w w w . s c h w i m m m e i s t e r - s c h u l u n g . d e

B ä d e r - S p o r t - G e s u n d h e i t

Wenn Sie diese Zeilen lesen werden, hat das neue Jahr gerade begonnen. Wir blicken zurück auf das Jahr 2009, das, wenn wir es recht betrachten, genau die gleichen Pro-bleme mit sich brachte, wie das Jahr 2008 und das Jahr 2007...

Viele haben mit der Arbeitslosigkeit zu kämpfen, entweder weil sie nach der Ausbil-dung erst gar keine Stelle bekommen haben oder aber, weil das Bad in dem sie gear-beitet haben geschlossen wurde oder auf die Betreuung durch Rettungsschwimmer übergegangen ist. Ein Blick auf die Finanzen der Kommunen in Deutschland macht klar, dass auch 2010 so manches Bad auf der Kippe steht und somit so mancher Fach-angestelle auf der Straße. Die Arbeitnehmer versuchen sich damit zu helfen, dass sie die Mehrqualifikation suchen. Einfach ausgelernt zu haben reicht heute schon lan-ge nicht mehr. Zur Fachangestelltenqualifikation sollten mindestens noch ein Lehr-schein der DLRG, eine Ausbildung zum Animateur, eine zum Aqua-Fitness Kursleiter und eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung, besser sogar eine zum Sanitäter A, kom-men. So rüsten sich die Fachangestellten in Deutschland für die ausufernde Krise im Bäderbetrieb.

Die Bäderbetriebe hingegen begannen 2009, nach Einsparungen durch Reduzierung der Öffnungszeiten und den Austausch von Fachangestellten durch „Badewärter“ oder „Rettungsschwimmer“, mit der Senkung der Temperaturen ihrer Bäder zur Ener-gieeinsparung. Energie wird auch 2010 das große Thema sein. Badbetreiber können es sich nicht mehr leisten, die Wärme durch das Dach in die Umwelt zu verteilen. Umso mehr, als die Gesellschaft immer hellhöriger wird, wenn es um Klimaschäden durch übermäßigen Einsatz von Öl oder Gas geht. Also muss entweder durch bessere Dämmverfahren oder einfach durch die Senkung der Temperatur in Bädern Energie gespart werden.

Entgegen dem Einsatz von Rettungsschwimmern gefährdet die Senkung der Tem-peratur den Beruf des Fachangestellten auf den ersten Blick nicht. Ob die Badegäste dies hinnehmen ist allerdings fraglich, und durch deren Wegbleiben kann letztlich die Fachkraft doch ihre Arbeit verlieren. Mehr zum Thema finden Sie auf unseren Schwerpunktseiten.

Das BSG-Institut als Herausgeber dieses Magazins kann auf ein erfolgreiches Jahr zu-rück blicken. Im Jahr 2009 haben alle Teilnehmer unserer Kurse das Kursziel erreicht und sich durch eine Weiterqualifizierung eine bessere Ausgangsposition zur Suche nach einer dauerhaften Stelle verschafft. Das soll auch 2010 so bleiben. Ich hoffe, dass viele von Ihnen auch 2010 weiterhin des BSG-Magazin lesen werden und vielleicht sehen wir uns im vor uns liegenden Jahr auch einmal auf einem Seminar, zum Bei-spiel bei einer unserer Fortbildungen nach GUV R 1/111.

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EditorialLieber Leser 2Inhaltsverzeichnis 3

SchwerpunktSteigende Energiekosten 4Energiebedarf von Niedrigenergie-Schwimmhallen 8

BildungBehinderung von Auszubildenden 10Ausbildereignungsprüfung neu gefasst 10Reform der Ausbildungsverordnung 12Lehrscheinprüfung der Auszubildendenwerden attraktiver 14Fortbildungen nach GUV R 1-111 14Zukunft der Bäder - Angebot anpassen 14Mobbing - wie können Sie sich wehren? 14

Magazin45% der Schüler können am Ende derGrundschule nicht schwimmen 16Erste-Hilfe-Ausbildung für den Führerschein 17Literaturkritik: Der Körper des Menschen 18

Aus den VerbändenDLRG will Küsten von Nord- und Ostseenoch sicherer machen 19

GesundheitErste Hilfe bei Herzinfarkt - Jede Sekunde zählt 20Dem Krebs davon laufen 21Frauen nehmen Informationen über Schlaganfall ernst 21Dem Alter davon schwimmen 21

45% d e r V i e r t k l ä s s l e r k ö n -n e n n i c h t s i c h e r s c h w i m m e n

Das ergab eine Umfrage im Auftrag der DLRG bei Grundschu-len im Bundesgebiet. Wo die Nichtschwimmerrate am höchs-ten ist lesen Sie in unserem Beitrag.

i m t e s t : d e r k ö r p e rd e s m e n s c h e n

Wir haben das Buch „Der Körper des Menschen - Einführung in Bau und Funktion „ aus dem Thieme Verlag im Hinblick auf die Vorberei-tung zur Fachangestellten- und Meisterprü-fung getestet.

s t e i g e n d e e n e r g i e k o s t e n

Die Kosten für Energie steigen. Werden wir uns künftig an käl-teres Wasser in unseren Bädern gewöhnen müssen?

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Steigende Energiekosten......das Ende für Hallenbäder, wie wir sie kennen?

Energie wird von Monat zu Monat teuer, und spätestens seit der Weltklimakonferenz im De-zember ist jedem klar: eine zu exzessive Nut-zung von Gas und Kohle schadet darüber hin-aus nachhaltig unserer Umwelt. Doch gibt es vor diesem Hintergrund überhaupt Möglich-keiten die Stadtkasse und die Umwelt zu scho-nen? Auf den folgenden Seiten betrachten wir dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.

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Von Heiko Reckert

Steigende Energiekosten......das Ende für Hallenbäder, wie wir sie kennen?

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Meine Eltern und ich gingen in meiner Kindheit regelmäßig schwimmen. An-fangs in das Hallenbad meiner Geburts-stadt, später, nach dem Neubau eines Bades im Nachbarort, dann dorthin. Der Grund für die Fahrt in den Nachbar-ort war vor allem, dass das Wasser dort deutlich wärmer war, als im Bad meiner Geburtsstadt, was gerade wenn man mit kleinen Kindern baden geht, schon ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Hal-lenbades ist.Heute, in einer Zeit in der Autofahren kein billiges Vergnügen mehr ist, würden sich meine Eltern vielleicht überlegen, die 10 km in den Nachbarort zu fahren. Doch heute würden vielleicht auch ei-nige Hallenbäder überdenken, ob 2° C mehr Wassertemperatur im Verhältnis zur Konkurrenz denn wirklich sein müs-sen. Der Trend geht zurzeit eher in die entgegengesetzte Richtung. So berichtete das Online Portal „Der Wes-ten“ am 18. Dezember 2009, dass sich die Bürger der Stadt Duisburg auf käl-tere Zeiten einstellen müssen. Zurzeit

beträgt die Temperatur der Duisburger Bänder nach Angaben des Online Portals zwischen 27 und 28° C. Durch die Sen-kung der Wassertemperatur sollen 2010 rund 50.000 € eingespart werden, 2011 sollen es dann schon 105.000 € sein. Wie weit die Temperaturen reduziert werden sollen, wird im Artikel nicht gesagt doch wäre eine Reduzierung um durchschnitt-lich 1 bis 2° C geplant, so hätten die Duis-burger Bäder wieder jene Wassertempe-ratur erreicht, die sie auch schon vor 15 Jahren hatten. Mit anderen Worten, die warmen Zeiten sind vorbei. Ähnliche Sparmaßnahmen stehen nach Angaben von „Der Westen“ möglicher-weise auch in Bochum an.In Zeiten, in denen es schwierig ist im Be-reich des Personals noch mehr einzuspa-ren, ohne das Hallenbad letztlich ganz in die Hände von Rettungsschwimmern zu geben, bleibt die Kostenreduzierung im Bereich der Energiekosten fast die ein-zige Möglichkeit, die Ausgaben für den Bäderbetrieb weiter zu senken.

Im Schwimmbad geht viel Wärme über die Wasserfläche verloren. Insbesonde-re bei Freibädern entstehen gerade zu Anfang oder Ende der Saison große En-ergiekosten, um eine einheitliche Was-sertemperatur zu gewährleisten. Durch die kalten Nächte im Frühling und die wenigen Tage im Herbst ist es nur mit einer guten Heizung und viel Energie-aufwand möglich, die Wassertemperatur im Schwimmbecken konstant zu halten. Kein Wunder also, dass Firmen die Tech-nik zur Heizkostenreduzierung anbieten zurzeit gefragt sind. Eine entsprechende Suche über Google fördert schnell zahl-reiche Seiten zu Tage, die sich mit Wär-medämmung der Wände und Decken oder Beckenabdeckungen beschäftigen und Tipps zur Renovierung einer schlecht isolierten Halle bieten.Wer Geld hat, den Neubau eines Hal-lenbades zu betreiben, für den wird die Energieeffizienz eines solchen Neubaus natürlich von deutlich höherem Inter-esse sein, als dies in den sechziger und siebziger Jahren der Fall war. Bäder Sport

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Gesundheit berichtete bereits Anfang 2009 von einem neuen Hallenbad-Kon-zept aus Lünen. In Lünen begann damals die Planung für den Bau einer Schwimm-halle nach Passivhausstandard. Die neue Halle soll zukünftig 50 Prozent weniger Energie als ein normaler Neubau ver-brauchen. Das Passivhaus-Bad sollte eine Initialzündung für weitere Bäder dieser Art sein. In Zusammenarbeit mit dem Passivhaus Institut entwickelte die Bäder-gesellschaft Lünen die Grundlagen zum Konzept. Der Schwerpunkt des Projektes liegt auf einer verbesserten Wärmedäm-mung an der Gebäudehülle und einer Dreifach-Verglasung. Dadurch werden Wärmeverluste verringert und eine hö-here Raumluftfeuchte ermöglicht. Beides sind entscheidende Vorraussetzungen für die hohen Energieeinsparungen! Mit einer optimalen Dämmung kann die Luftfeuchtigkeit höher sein, ohne dass Wasser an den Wänden kondensiert. Mit allen Maßnahmen zusammen genom-men sollen nach Wunsch der Planer jähr-lich bis zu 193.000 Euro an Energiekosten

eingespart werden. Die Schwimmhalle zählt zu den allerers-ten Bädern in Europa, die nach Passiv-haus-Standard gebaut werden. Für noch folgende Bauprojekte sollen die Ergeb-nisse der Planung aufgearbeitet werden. Das zumindest war die Zielsetzung An-fang 2009. Bis zum Ende des Jahres hörte man in der breiten Öffentlichkeit jedoch von keinen weiteren Projekten dieser Art.Bereits einige Monate zuvor hatte die Stadt Bottrop ihr neues Hallenbad er-öffnet. Dabei handelte es sich um ein Niedrigenergie-Hallenbad von dem sich die Betreiber deutlich niedrigere Ener-giekosten erhoffen. „Durch die moderne Gebäudetechnik“, so berichtet die Seite Bottrop.de „fallen jährlich 100.000 Euro weniger Betriebskosten an als bei dem alten Bad am Berliner Platz.“ Neben der verbesserten Wärmeisolierung tragen zu den Einsparungen eine Solaranlage und ein Grundwasserbrunnen bei. Auch bei der Wasseraufbereitung kommt das neue Bad durch eine hochmoderne Elek-

trolyse-Anlage mit wesentlich weniger Chlor aus. „Es wird keine roten Augen mehr geben und kein Brennen nach dem Tauchen“, sagt Gerd Kießlich, Leiter der Sport- und Bäderbetriebe.“

Doch wie sparsam kann so ein Hallenbad denn nun wirklich sein? Was kostet es, das Wasser eines 25 Meter Beckens mit 4 Bahnen dauerhaft auf 28 Grad aufzu-heizen, und wie schaffe ich es am zuver-lässigsten, diesen Wert mit minimalem Energieaufwand konstant zu halten. In-formationen dazu gibt es auf der Seite bau-web.de, einem von verschiedenen aus der Bauwirtschaft stammenden Un-ternehmen geförderten Service. Auf den Seiten 8 und 9 haben wir diesen Beitrag abgedruckt.

Fotos: Schwimm-_und_Sprunghalle_SSE_Ber-lin (Wikipedia - Jochen Janssen)

Pressebild Hallenbad Lünen (nps tcho-ban voss)

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Offenau. (Enop) Schwimmhallen hat-ten lange Jahre den Ruf von Energiever-schwendern und bodenlosen Spardosen. Das hat sich in den letzten Jahren gravie-rend gewandelt. Wer heute eine zeitge-mäße Schwimmhalle betreibt, liegt mit den Heizkosten selten über 1.000,-- Euro pro Jahr.Niedrigenergie-Schwimmhallen, wie sie vom Arbeitskreis Niedrigenergie-Schwimmhalle konzipiert und realisiert werden, liegen im praktischen Betrieb deutlich unter diesen Zahlen. Heizkosten von 3,-- bis 4,-- € pro Tag sind heute keine Seltenheit mehr.Beim Energiehaushalt von Schwimmhal-len spielen sehr viele physikalische Vor-gänge komplex zusammen. Einerseits ist da der reine Wärmeverlust durch die Außenhülle, der durch Wärmedämmung gedrosselt werden kann. Andererseits entstehen Wärmegewinne durch Son-

Energiebedarf von Niedrigenergie-Schwimmhallen

neneinstrahlung und durch Personen so-wie Rückgewinne aus der Luftentfeuch-tung. Rückgewonnene Wärme muss aber zuerst bereitgestellt werden, bevor sie rückgewonnen werden kann. Eine der Hauptverlustquellen für Heizenergie in der Schwimmhalle ist die Wasserver-dunstung aus dem Becken. Durch den Übergang vom flüssigen in den dampf-förmigen Zustand werden dem Becken große Energiemengen entzogen. Soll das Badewasser konstant warm bleiben, muss laufend Wärme nachgeliefert wer-den. Dies erledigt die Heizanlage durch Erwärmung des Beckenwassers anhand einer Thermostat-Steuerung.Die auf diese Weise in der Luft gespei-cherte Wärme in Form von unsichtbarem Wasserdampf kann in der Entfeuch-tungsanlage mittels weiterer Hilfsener-gie (Strom) wieder der Raumluft oder auch dem Beckenwasser zugeführt wer-

den. Trotzdem ist die Wasserverduns-tung nach wie vor die Ursache für einen wesentlichen Anteil des Energiebedarfs der Schwimmhalle.Heizkosten-Spar-Konzepte müssen an mehreren Punkten ansetzen:

1. Wärmedämmung und Dampfsperre an Wänden und Decken.Die Dicke der erforderlichen Wärmedäm-mung ist vom Aufbau des jeweiligen Bauteils Dach, Decke, Wand abhängig und muss mittels- k-Wert-Methode er-rechnet werden. Außerdem muss für jede Konstruktion ein Nachweis nach DIN 4108 über die bauphysikalische Sicher-heit erbracht werden. Bauherren und Architekten sollten sich entsprechende Bescheinigungen (z.B. ENOP-Zertifikat) erstellen lassen. Da die Energieeinspar-Verordnung heute Dämmstoffdicken um bis zu 20 cm erforderlich macht, ist in aller Regel eine Innendämmung mit

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Dampfsperre gemäß dem ISO-PLUS-SYSTEM notwendig. Dadurch kann der erforderliche Wärmeschutz und der un-abdingbare Feuchteschutz sichergestellt werden. 2. Hochwertige Verglasungen und spezi-ell wärmedämmende Fenster- und Tür-Rahmen.Die neuen Schwimmhallen-Vergla-sungen mit Wärmeschutzverglasung und Edelgasfüllung im Scheibenzwi-schenraum weisen heute bessere Wär-medämmwerte auf als manche massive Wand in bestehenden Schwimmhallen. Die Oberfläche der Scheiben und Rah-men sind auch an kalten Tagen so warm, dass Kondensatbildung erst weit un-ter 0°C Außentemperatur einsetzt. Die neuen Verglasungen ermöglichen ein deutlich behaglicheres Schwimmhallen-Klima, da keine unangenehm kühlen Flä-chen vorhanden sind. Trotz hochwertiger Verglasung wird bei zeitgemäßen Schwimmhallen ent-feuchtete Warmluft vom Boden unter-halb der Fenster nach oben geblasen. Dadurch bleiben die Scheiben und Rah-men auch an kalten Tagen trocken und der warme Luftschleier schützt vor Zu-gerscheinungen.

3. Verdunstungs-Minimierung ist der dritte wichtige Bereich der Energie-Kon-zeption einer Schwimmhalle.Beispielsweise kann bei einer Schwimm-halle die Verdunstungsminimierung mittels einer Beckenabdeckung erzielt werden, wie sie bei Freibädern allge-mein üblich ist. Dadurch, dass heute zu-nehmend Freiformbecken gefragt sind und die Bauherren gerne den Anblick der aufwendig gestalteten Wasserfläche genießen ist eine Beckenabdeckung in manchen Fällen nur schwierig realisier-bar oder nicht sinnvoll. Dann ist darauf zu achten, dass die Lufttemperatur stets 2-3 K (=°C) über der Wassertemperatur liegt. Aufgrund der hochwertig wär-me- und feuchtegeschützten Bauteile in Niedrigenergie-Schwimmhallen kann die relative Luftfeuchte auf bis zu 70 % erhöht werden, ohne dass es zu Konden-satbildung kommt. Der Betreiber kann selbst festlegen welche Luftfeuchte für ihn behaglich ist und kann so den Hygrostat einstellen. 4. Wärmerückgewinnung aus der Luf-tentfeuchtung gehört ebenfalls in das ganzheitliche Energie-Konzept bei Schwimmhallen.

Dazu gibt es mehrere bewährte Sys-temlösungen die sich immer an der Größe der Schwimmhalle und an der genauen Aufgabenstellung orientieren müssen. Die Funktion der Wärmerück-gewinnung ist dabei in jedem Fall vor-zusehen. Die Luft wird unterhalb der Fenster zugeführt und an der gegenü-berliegenden Raumseite im Deckenbe-reich abgesaugt.

Fazit:Je nachdem, wie sich die individuelle Situation und die Bauherren-Wünsche darstellen, muss das Gesamt-Energie-Konzept für die Schwimmhalle erstellt werden. Dabei müssen alle Komponen-ten der technischen Planung zusam-menfließen und auch die gewünschte Schwimmhallen-Gestaltung muss mit berücksichtigt werden

Fotos: Stadtbadt Berlin Mitte 1951 Autor: Hans-Günter Quaschinsky, Bun-desarchivBeton-Schalendach (Isler-Schale) des Hallenbads in Brugg, erbaut 1981; Aar-gau, Schweiz. Autor: Chriusha

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Behinderungen von AuszubildendenBad Nenndorf. (kmb) Der Berufsbildungsausschuss Niedersachsen hat sich auf seiner letzten Sitzung im November 2009 ausführlich mit der Frage der Ausbildung von Aus-zubildenden mit Behinderungen befasst . Dabei ging es dem Ausschuss nicht darum, Personen mit Behinderungen generell von der Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe auszuschließen. Es ging vielmehr darum, frühzeitig sicherzustellen, ob die konkrete individuelle Behinderung eines oder einer Auszubildenden ihm oder ihr erlaubt, den spezifischen Prüfungsanforderungen dieses Ausbildungsberufes insbeson-dere in der Fertigkeitsprüfung ausreichend gerecht werden zu können.Auch die Jahreskonferenz der zuständigen Stellen hat sich auf ihrer Tagung 2009 mit dem Thema „Sehbeeinträchtigung von Auszubildenden“ und Folgen für die Prüfung befasst und folgende Leitmotive und Empfehlungen erörtert:„ Einigkeit besteht, dass Behinderten grundsätzlich ein Nachteilsausgleich zusteht. Der Nachteilsausgleich kann insbesondere bei der schriftlichen Prüfung gewährt werden.Bei der praktischen Prüfung stößt die Gewährung von Nachteilsausgleichen auf enge Grenzen. Der Kern der Prüfung darf durch die Gewährung von Nachteilsausgleichen nicht angetastet werden. Dies gilt umso mehr, wenn es sich um Prüfungen in Sperrfä-chern handelt.. In kritischen Fällen sind Begutachtungen vorzulegen. Es empfiehlt sich, die Betriebe für diese Problematik zu sensibilisieren.“ Der niedersächsische Berufsbil-dungsausschuss hat hieraus Konsequenzen gezogen und eine Handlungsanweisung verabschiedet.„Die zuständige Stelle wird gebeten, Ausbildungsbetriebe aus grundsätzlichen Erwä-gungen jährlich anzuschreiben, um sie auf die besondere Problematik von Auszubil-denden mit Behinderungen im Ausbildungsberuf Fachangestellte für Bäderbetriebe aufmerksam zu machen und um sie für diese Thematik zu sensibilisieren. Gleichzeitig werden die Ausbildungsbetriebe angehalten, das Thema Behinderung bei der Auswahl und Einstellung von Auszubildenden gebührend und umfassend zu berücksichtigen.Die Frage, ob ein Auszubildender mit Behinderungen den beruflichen Anforderungen auch auf Dauer gewachsen ist, sollte aus Fairness- Gründen und im Interesse des oder der Auszubildenden bereits zu Beginn oder besser noch vor Beginn der Ausbildung ärzt-lich und fachlich verantwortlich geklärt werden. …Eine verantwortliche und sachkundige Prüfung umfasst die Untersuchung durch einen fachkundigen Arzt, der zugleich auch mit den spezifischen Prüfungsanforderungen dieses Berufes vertraut ist oder sich vertraut gemacht hat. Das Ergebnis der ärztlichen Untersuchung ist in einem Gutachten zu dokumentieren….Die zusätzlichen Sicherungen im Interesse des Auszubildenden sind Ausdruck einer be-sonderen Verantwortung der zuständigen Stelle und des Berufsbildungsausschusses für die erfolgreiche Ausbildung.“

Ausbilder- eignungsprüfung neu gefasst!Bad Nenndorf. (kmb) Zum 1. August 2009 ist die Aus-bildereignungsverord-nung neu gefasst worden. Sie löst damit die Verord-nung vom 1�. Februar 1999 ab.

Berufs- und arbeitspädagogische Prüfungen nach altem Rechts-stand oder im Rahmen einer Meis-terprüfung werden weiterhin an-erkannt. Auch Ausbilder, die nach August 2003 vom Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse befreit waren, können weiterhin ausbilden, sofern in die-ser Zeit ein Ausbildungsverhältnis bestand.Die berufs- und arbeitspädago-gische Eignung umfasst jetzt vier statt wie bisher sieben Handlungs-felder:

Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung pla-nen,Ausbildung vorbereiten oder bei der Einstellung von Auszu-bildenden mitwirken,Ausbildung durchführen,Ausbildung abschließen.

Die Inhalte dieser handlungsfä-higer unterscheiden sich nicht we-sentlich von den bisherigen.Auch die Prüfung besteht oder un-verändert aus einem schriftlichen Teil mit einer Dauer von bis zu drei Stunden und einem praktischen Teil. Der praktische Teil dauert bis zu 30 Minuten und umfasst die Präsentation oder Durchführung einer Ausbildungseinheit (maxi-mal 15 Minuten) und ein anschlie-ßendes Fachgespräch.Für 2010 besteht noch eine Über-gangsregelung, wonach entspre-chend der bisher gültigen Verord-nung geprüft werden darf.In Niedersachsen findet die nächs-te Prüfung der zuständigen Stel-le im April 2010 in Bad Nenndorf statt.

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Informationen weltweit griffbereit. Immer gut informiert über Themen rund um die Arbeit an Bäderbetrieben und darüber hinaus.

http://www.schwimmeister-schulung.deAktuelle Berichte zum Beruf des Fachanstell-ten und des MeistersInformationen rund um die Ausbildung zum MeisterHinweise auf Fortbildungsmöglichkeiten

http://schwimmmeister.foren-city.de/Forum zum Austausch rund um die Arbeit an BäderbetriebenTreffpunkt für Teilnehmer unserer Meister-kurseHilfeecke für Computerprobleme (auch au-ßerhalb des Berufes)

http://traumladenwelt.blogspot.com/Privater Blog mit den Themen:

ComputerBildungLiteraturAktuellem Tagesgeschehen

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Bad Nenndorf (kmb) Der Berufsbil-dungsausschuss und die zuständige Stelle des Landes Niedersachsen haben sich seit längerem für eine Reform der Ausbildung für die Fachangestellten für Bäderbetriebe eingesetzt. Derzeit gibt es noch keine einheitlichen Vorstellungen über die zukünftige Aus-richtung des Berufsbildes auf Bundese-bene. Die zuständige Stellen der Bundes-länder haben sich auf ihrer diesjährigen Jahrestagung im Oktober lediglich auf folgende Eckpunkte verständigt:1. Die Ausbildung muss aufgrund der umfangreichen Anforderungen auf drei Jahre angelegt sein.2. Aus inhaltlichen und ökono-mischen Gründen wird eine Stufenaus-bildung abgelehnt. Das Ziel ist und bleibt eine Allround - Ausbildung.3. Die frühzeitige Festlegung auf eine Spezialisierung (FAB-Technik bzw. FAB-Animation) wird nicht für sinnvoll erachtet. 4. Die Modifikationen des Berufs-

Reform der Ausbildungsverordnung für Fachangestellte Einfügung des Themenbereichs „Prävention“

feldes sollten sich an mittel- und langfris-tigen Zielen orientieren.

Auf dem Symposium des BDS am 29.10. 2009 in Köln zum Thema „Bademeister war gestern. Perspektiven für einen Beruf mit Zukunft“ hat der Leiter der nieder-sächsischen zuständigen Stelle, Herr Meis in einem Vortrag unter der Fragestellung „Ist die Ausbildung zum/zur Welt Bäder-fachangestellten/e noch zeitgemäß?“ Die Bedeutung und Weiterentwicklung des Ausbildungsberufes dargelegt. Die Fortschreibung des Berufsbildes sollte sich bei einer beabsichtigten Novellie-rung der Ausbildungsverordnung auf das Thema „Prävention im Bewegungsraum Wasser“ konzentrieren wie mehrfach bekundet wurde und sogar bundesweit als Beschluss der zuständigen Stellen (20008) bereits seinen Niederschlag gefunden hat. Die Aufnahme dieses Punktes unter § 3i der Ausbildungsver-ordnung sowie im Ausbildungsrahmen-plan und im Rahmenlehrplan ist die ent-

scheidende Voraussetzung dafür, dass die Berufsgruppe der Fachangestellten für Bäderbetriebe nachweislich Kompe-tenz und Befähigung auf diesem Gebiet erhält, Präventionskurse durchzuführen, die von den Krankenkassen anerkannt werden. Diese Reformvorhaben werden jedoch nur dann eine Chance haben, wenn sie auch von den Sozialpartnern mitgetragen werden. Deshalb hat der Berufsbildungsausschuss in seiner letz-ten Sitzung einstimmig beschlossen:„Der Vorsitzende des Berufsbildungs-ausschusses und die zuständige Stelle werden in Abstimmung und unter Betei-ligung des BDS Niedersachsen gebeten, mit den Sozialpartnern in Niedersachsen in Gespräche einzutreten, um die Vor-stellungen der niedersächsischen Sozi-alpartnern näher kennen zu lernen und um dafür zu plädieren, dass das Thema Prävention im Bewegungsraum Wasser als weiterer Gegenstand der Ausbildung verbindlich in die Ausbildungsverord-nung aufgenommen wird!“

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In Abstimmung mit der Landesschulbehörde Hannover bieten wir auch 2009 wieder einen Lehrgang zum Erwerb des anerkannten Abschlusses

„Geprüfte/r Meister/in für Bäderbetriebe“2010 / 2011

(gem. Verordnung vom 0�.0�.9�) an.

Unsere Pluspunkte: Wir haben ein erfahrenes Lehrteam, das weiß, was Sie wissen müssen und dies zuverlässig vermitteln kann Wir setzen moderne Tech-niken ein und schulen Sie auch im Umgang mit die-senDas Hallenbad befindet sich in unmittelbarer Nähe und kann von den Kur-steilnehmern jederzeit genutzt werden Wir betreuen Sie in klei-nen Lerngruppen indivi-duell - natürlich auch am Wochenende und nach Feierabend

Lehrgangszeitraum: Oktober 2010 bis März 2011Frühbucherrabatt bis 1. Mai 2010

Prüfungsvorbereitung zum/r geprüften Meister/in für Bäderbetriebe

BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von BäderpersonalAuf dem Lay 20 - 31�42 Bad Nenndorf

Tel.: 0��23 / 9� �� ��Mobil: 01�� / � 1� 42 ��

www.schwimmmeister-schulung.de

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Lehrschein-prüfungen der DLRG für Auszu-bildende werden attraktiver!

Bad Nendorf. Die DLRG hat mit Wir-kung zum 1. Januar 2010 ihre Prü-fungsordnung verändert. Zukünftig gibt es zwei Ausbilderlizenzen, den „Ausbilder Schwimmen“ sowie den „Ausbilder Rettungsschwimmen“. Für die Auszubildenden im Bäder-wesen heißt dies, dass sie zukünf-tig lediglich den Bereich Rettungs-schwimmen ablegen müssen, um die Ausbilderlizenz im Rahmen ihrer Ausbildung zu erwerben. Diese Regelung gilt bereits für die nächsten Prüfungen im Frühjahr 2010 in Zeven für die Berufsschulen Osnabrück und Zeven.

WAZ: Zukunft der BäderAngebot anpassenLeitartikel von Frank Preuß

Essen (ots) - Wer ein Schwimmbad unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrach-tet, der darf erst gar nicht das Wasser einlassen: Bäder werden immer ein Zuschuss-geschäft bleiben. Logisch, dass die Frage in Zeiten klammer Kassen gerade im Revier immer lauten wird: Wollen wir uns das leisten? Es stimmt ja, dass der Gesetzgeber Bäder nicht in den Pflichtenkatalog geschrieben hat. Aber was wäre eine Stadt, böte sie ihren Bürgern nur noch an, was sie unbedingt muss? Wer wollte in ihr leben, wenn er nicht müsste? Wer Bäder schließt, darf sich zudem nicht wundern, wenn immer weniger Kinder das Schwimmen lernen. Bäder erfüllen gesellschaftliche Aufgaben. Gleichwohl kann diese Erkenntnis nicht der Freibrief dafür sein, einfach so weiterzu-machen. Zuschüsse müssen auch an Perspektiven gekoppelt sein. Sinkt die Nachfra-ge erheblich, muss man auch den Stöpsel ziehen dürfen. Der verengte Blick auf das Geschehen innerhalb der Stadt muss geweitet werden: Das nächste Bad ist vielleicht 500 Meter hinter der Ortsgrenze. Und sicher reicht es nicht aus, nur mit der ollen 25-Meter-Bahn punkten zu wollen. Bäder müssen Schwerpunkte setzen, ihr Angebot anpassen. Nur so können sie Erfolg haben.

München (ots) - Schikane am Arbeits-platz: Schätzungsweise eine Million Be-rufstätige in Deutschland leiden unter Mobbing - mit beträchtlichen Folgen. Viele Betroffene erkranken, einige sogar bis zur Berufsunfähigkeit. „Reagieren Sie frühzeitig, wenn Sie später nicht als Ver-lierer im Kampf um den Job dastehen wollen“, warnt Dr. Margit Böhme, Autorin des neuen Ratgebers „Mobbing“ aus der Reihe Beck kompakt (Verlag C.H.Beck). „Gerade bei knappen Stellen versuchen Kollegen und Chefs gerne, ihre Interessen auf Kosten anderer in der Firma durchzu-setzen. Arbeitsrechtlerin Margit Böhme zeigt auf, wie sich Betroffene gegen An-feindungen im Job wehren können.Doch was ist Mobbing überhaupt? „Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet: jemanden bedrängen oder anpöbeln“, erklärt die Juristin. „Ziel von Mobbing ist es, sein Opfer mit Psycho-terror aus dem Betrieb zu ekeln.“ Ein vorübergehend schlechtes Betriebskli-ma oder die Stinke-Laune des Kollegen sind dabei aber nicht gemeint. Plötzlich verstummende Gespräche im Büro, das unerklärliche Verschwinden von Doku-menten aus dem PC oder Lästereien auf dem Gang hingegen sind typische Mob-bing-Verhaltensmuster. Aber: Mobbing

hat viele Gesichter und ist deshalb oft schwierig zu erkennen.„Fühlen Sie sich ungerecht behandelt, führen Sie unbedingt ein Mobbing-Tage-buch“, rät Margit Böhme. „Der Gemobbte sollte die Vorgänge exakt festhalten, am besten mit genauer Zeit, Zeugen und Sachverhalt.“ Dies hilft, die eigene Situ-ation besser zu analysieren und leistet wertvolle Hilfe bei einer möglichen spä-teren Durchsetzung von Ansprüchen wie Schmerzensgeld oder einer Abfindung.Aber soweit muss es nicht kommen. „In-formieren Sie rechtzeitig Ihren Vorge-setzten oder gehen Sie zum Betriebsrat“, empfiehlt die Expertin. Beratungsstel-len leisten ebenfalls Hilfe. Auch das Ge-spräch mit einem Kollegen kann hilfreich sein. „Bitten Sie einen vertrauten Kolle-gen, den Mobber gemeinsam mit ande-ren Mitarbeitern zur Rede zu stellen. Aus Angst, selbst ausgegrenzt zu werden, wird der Mobber häufig sein Verhalten abstellen“, sagt die Autorin. Wichtig ist, die Negativ-Spirale zu durchbrechen.Von dem Versuch, die Situation auszu-halten, rät die Juristin Margit Böhme dringend ab: „Der Mobber wird sein Ver-gnügen an den Schikanen nicht verlieren - im Gegenteil: Es kommt mit der Zeit im-mer schlimmer...“

Mobbing - wie können Sie sich wehren?

Fortbildungen nach GUV R 1/111

Bad Nendorf. Das BSG-Insititut bie-tet auch 2010 wieder Tages-Semi-nare zum Nachweis der Rettungsfä-higkeit nach GUV R 1/111 an. Diese Seminare werden auf Wunsch auch als Inhouse Seminare vor Ort ange-boten. Weitere Informationen gibt es unter: www.schwimmmeister-schu-lung.de

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Informationen zu unseren Angeboten erhalten Sie unter der Adresse: BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal Auf dem Lay 20, 31542 Bad Nenndorf oder im Internet unter: www.schwimmmeister-schulung.de [email protected]

Keine Angst vor AED und SauerstoffSeminarangebote für Angestellte in Bäderbetrieben

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Danach haben 77% der Grundschüler am Ende der vierten Klasse eine See-pferdchenprüfung absolviert. Nur 55% erwarben das Jugendschwimmabzei-chen in Bronze. Letzteres betrachtet die DLRG allerdings als Mindestanforderung für einen sicheren Schwimmer.„Wir müssen feststellen, dass 45% der Schülerinnen und Schüler am Ende der Grundschulzeit keine sicheren Schwim-mer sind. Das sind noch mehr Nicht-schwimmer und unsichere Schwimm-anfänger, als wir erwartet haben“, sieht Jochen Brünger, DLRG-Vizepräsident und Leiter des Projektes, im Ergebnis also eine klare negative Entwicklung.Die Ergebnisse in den Bundesländern

4�% der Schüler können an Ende der Grundschule nicht sicher schwimmen

sind sehr uneinheitlich und weisen eine große Bandbreite auf. Mit 71,5% Schü-lerinnen und Schülern, die das Jugend-schwimmabzeichen Bronze erworben haben, schneidet Niedersachsen am Bes-ten ab, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 59,5%. Auf dem dritten und vierten Platz folgen Hessen mit 58,2% und Nor-drhein-Westfalen mit 56,1%. Alle ande-ren teilnehmenden Bundesländer liegen unterhalb des Bundesdurchschnitts. Im Umkehrschluss sagen die Ergebnisse: Die relative Zahl der Nichtschwimmer oder unsicheren Schwimmanfänger liegt zwischen 28,5% und 62,6%.Dazu Jochen Brünger: „Die regionalen Unterschiede sind sehr groß. Dabei ha-

ben sich die Kultusminister der Länder seit 1978 auf ein gemeinsames Angebot mit gleichen Prüfungsinhalten verstän-digt: Die Deutsche Prüfungsordnung Schwimmen, Retten und Tauchen. Diese wurde erst 2002 von der Sportkommis-sion erneuert. Wir brauchen dringend eine bundesweite Harmonisierung der Schwimmausbildung auf höherem Ni-veau. An Ende der Grundschule sollte jede Schülerin und jeder Schüler min-destens das Deutsche Jugendschwimm-abzeichen in Bronze besitzen“.Leicht veränderte Ergebnisse zeigen die Bundesländer bei der Seepferdchenprü-fung, die einen Ausbildungsstand doku-mentiert, der für erste Fähigkeiten der Wassergewöhnung und –bewältigung steht, aber noch nicht für eine Schwimm-prüfung: Am besten schneidet das Bun-desland Hessen mit knapp 86,8% ab. Auf den nächsten Plätzen folgen Niedersach-sen (82,8%) und Nordrhein-Westfalen mit 82,5%.

Nur sechs Bundesländer kommen auf Ergebnisse oberhalb des Bundesdurch-schnitts von 77%.Auf die Frage: Wie hat sich nach Ihrer Ein-

Bad Nenndorf: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Ge-sellschaft (DLRG) hat jetzt neue Ergebnisse über die Schwimmfähigkeit der Grundschülerinnen und Grund-schüler in Deutschland bekannt gegeben, die die DLRG und die DLRG-Jugend von Mai bis Juli im Rahmen einer standardisierten Befragung der Schulleiter oder für den Sport verantwortlichen Lehrer erhoben haben.

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4�% der Schüler können an Ende der Grundschule nicht sicher schwimmen

schätzung die Schwimmfähigkeit entwi-ckelt, sagten nur 18% der Schulleiter und Sportfachlehrer, ist besser geworden, 38,8% sagten ist gleich geblieben und 35,6% meinen, sie ist schlechter gewor-den.

Die Antworten der Schulen bestätigen, dass fehlende Schwimmhallen, der zeit-liche Aufwand für den Transport der Schülerinnen und Schüler und eine nicht ausreichende Anzahl qualifizierter Lehr-kräfte einen gewichtigen Einfluss auf die Nichterteilung von Schwimmunterricht oder reduzierte Angebote haben.An 86,4 % der Schulen wird Schwim-men unterrichtet, 11,6% bieten keinen Schwimmunterricht an. Auf die Frage: Warum wird kein Schwimmunterricht erteilt, lauteten die Antworten: Es steht kein Schwimmbad zu Verfügung, der Transport der Schüler dauert zu lan-ge, es fehlen Lehrer, die Schwimmen unterrichten dürfen und der Transport der Schüler ist zu teuer. Bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. In zwei Dritteln des Schulschwimmunter-richtes ist die Anzahl der Schüler größer als 15. Ausbildungsangebote finden im Bundesdurchschnitt in allen vier Grund-schulklassen statt, die Mehrzahl bietet Schwimmunterricht aber erst in der drit-ten und vierten Klasse an.

An der nicht repräsentativen Umfrage haben sich 1.200 Primarschulen beteili-gt, das sind 7,2% aller Grundschulen in Deutschland. Da die Verteilung der Um-fragen auf die Bundesländer ungleich gewichtet war, sind diese Ergebnisse als Trends zu betrachten, aufgrund der

Menge der eingegangenen Fragebögen allerdings mit hoher Aussagekraft.

Erste-Hilfe-Ausbildung für den Führerschein Bad Nenndorf. (DLRG) Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kann ab sofort Führerscheinbewerber in der Ersten Hilfe und in lebensrettenden Sofortmaßnahmen am Unfallort nie-dersachsenweit ausbilden.Nach einer Bewerbung des DLRG-Lan-desverbandes beim zuständigen Wirt-schaftsministerium in Hannover ist die Anerkennung jetzt durch die Fahrerlaub-nisbehörde der Stadt Hannover ausge-sprochen worden.Bis zum jetzigen Zeitpunkt mussten sich die DLRG-Ortsgruppen in Niedersachsen jährlich bei ihren zuständigen Führer-scheinstellen der Städte und Landkreise

bewerben, damit diese Ausbildungstä-tigkeit ausgeübt und anerkannt wurde.Die DLRG ist bereits über Jahre hinweg Mitglied in der Bundesarbeitsgemein-schaft Erste Hilfe (BAGEH) und arbeitet auch seit dieser Zeit bereits nach deren Grundsätzen. Zur BAGEH gehören neben der DLRG:* Deutsches Rotes Kreuz e.V.* Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.* Malteser Hilfsdienst e.V.* Arbeiter-Samariter-Bund.Die DLRG wird ab sofort im § 68 der Fahr-erlaubnis-Verordnung (FeV) genannt.Führerscheinneulinge, aber auch Führer-scheinbewerber zum Lkw-Führerschein der Klasse CE können sich ab sofort bei ihrer zuständigen DLRG-Ortsgruppe er-kundigen, ob diese Kurse in der Ersten Hilfe für Führerscheinbewerber anbie-ten.In Niedersachsen gibt es um die 300 DLRG-Gliederungen.Unbenommen von dieser Regelung wird auch weiterhin das DLRG-Rettungs-schwimmabzeichen in der Stufe Silber für die Führerscheinausbildung als Erste-Hilfe-Nachweis anerkannt.

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Bad Nenndorf. (re) In der letzten Ausga-be von Bäder-Sport-Gesundheit stellten wir die neue LPN-Reihe des S&K Verlages vor und in diesem Rahmen auch den neu erschienene Band „Anatomie“. Insbe-sondere für die Prüfung zum Geprüften Meister für Bäderbetriebe kann das Buch zur erfolgreichen Vorbereitung einge-setzt werden. Einen weiteren Titel, der in der Prüfungsvorbereitung gute Dienste leisten kann stammt aus dem Thieme Verlag. „Der Körper des Menschen - Eine Einführung in Bau und Funktion“ von Adolf Faller und Michael Schünke ist inzwischen schon in der 15. Auflage er-schienen.Eigentlich richten sich die 15 Kapiteln vorwiegend an medizinisches Fachperso-nal und natürlich weniger an Angestellte für Bäderbetriebe oder Schwimmmeis-ter. Doch in Anbetracht der zum Teil sehr spezia-lisierten Prüfungsfragen in der Fachangestellten und Meisterausbildung bietet „Der Körper des Menschen“ ein optima-les Nachschlagewerk für vertiefende Recherche zu einem Prüfungsthema. Ins-besondere die Kapitel über die Biologie der Zelle, den Bewegungsapparates, Herz und Gefäßsystem und das Atmungssystem leisten bei der Prüfungsvorbereitung gute Dienste. Nichtsdes-totrotz dringen viele Texte für den Beruf des Fachan-gestellten oder Meisters deutlich zu tief in die Ma-terie ein. Dabei bleiben die Texte aber immer auch für den Laien gut verständlich. In der Regel wird in den je-weiligen Kapiteln zunächst das deutsche Wort benutzt und der lateinische Fach-begriff dann in Klammern genannt. Später kann es dann allerdings vorkom-men, dass im weiteren Text nur noch die lateinische Bezeichnung benutzt wird. Die wichtigsten Begriffe sind jedoch im Anhang

auch noch einmal im Rahmen eines Glos-sar zusammengefasst.Zusammen mit der sehr guten Bebilde-rung der einzelnen Themen ermöglicht dies einen schnellen Einstieg in das je-weils gewünschte Thema.So heißt es zum Beispiel zum Einstieg in das Kapitel über Gestalt und Lage des Herzens: „Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan und liegt in einem Binde-gewebsraum (Mediastinum) zwischen Wirbelsäule und Brustbein. Es wird voll-ständig von einem Herzbeutel (Perikard) umhüllt, der sich zwischen Brustfell-höhlen (Pleurahöhlen), dem Zwerchfell (Diaphragma) und den großen Gefäßen ausspannt.“Da sich das Buch von Faller und Schün-ke ausschließlich mit dem Körper des Menschen beschäftigt, Funktionsstörun-

gen und deren Behandlung jedoch weit gehend außen vor lässt kann man es natürlich nicht direkt mit den typischen Lehrbüchern für Fachangestellte und Meister vergleichen und darum kann es selbstverständlich nur als ergänzende Literatur für das Fach Schwimm- und Rettungslehre eingesetzt werden. Insbe-sondere Prüfungsanwärter, die gezwun-gen sind allein zu lernen und mit den Beschreibungen in der Schuleliteratur nicht immer zufrieden sind, finden in „Der Körper des Menschen“ eine leicht verständliche Hilfe. Der Einsatz des Buches für die Prüfungsvorbereitung setzt allerdings voraus, dass man sich bei der Lektüre auf die wirklich für den Beruf relevanten Kapitel beziehungsweise Un-terkapitel beschränkt. Niedermolekulare Plasmabestandteile dürften da genauso

wenig interessieren, wie die Blutkörperchensenkungs-geschwindigkeit.Ergänzt wird „Der Körper des Menschen“ durch vier groß-formatige Poster die vor-ne und hinten in den Um-schlag eingefügt sind. Dabei handelt es sich um Poster des menschlichen Skeletts einOberflächenrelief und tas tbare Knochenpunkte, wich-tige Arterien und Venen des Körperkreislaufs und das pe-riphere Nervensystem.

Adolf Faller, Michael SchünkeDer Körper des MenschenEinführung in Bau und FunktionUnter Mitarbeit von Gab-riele Schünke

15. Aufl. 2008830 S., 340 Abb., kart.Thieme VerlagISBN: 9783133297158€ 27,95

„Der Körper des Menschen“ steht zum gleichen Preis auch als E-Book im PDF-For-mat auf den Seiten des Thie-me Verlags zum Download bereit.

Literaturkritik:Der Körper des Menschen -

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Bad Nenndorf/Hamburg (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) über-nimmt ab 2010 die Gesamtorganisation des Zentralen Wasserrettungsdienstes Küste (ZWRD-K). Die Präsidenten der be-teiligten DLRG-Landesverbände Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterzeichneten Anfang Juli in Hamburg einen Vertrag mit dem Bundesverband der DLRG, vertreten durch den Präsi-denten Dr. Klaus Wilkens.

Im Bundeszentrum der DLRG in Bad Nenndorf wird ein Zweckbetrieb ZWRD-K eingerichtet, der zukünftig die Bewer-bungen und den Einsatz von Rettungs-schwimmerinnen und -schwimmern, deren Qualifizierung sowie die Bereit-

DLRG will Küsten von Nord- und Ostsee noch sicherer machenBundesverband übernimmt Gesamtorganisation des ZWRD

stellung der Ausstattung und den Be-trieb von Wasserrettungstationen orga-nisieren wird.„Mit diesem Konzept wollen wir die Si-cherheit der Urlauber an den Stränden von Nord- und Ostsee weiter verbessern. Der Wasserrettungsdienst bleibt dabei weiterhin eine ehrenamtliche Aufgabe der DLRG. Um die Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Kurverwaltungen zu optimieren und das erweiterte An-gebot umzusetzen, werden zukünftig Abschnittsleiter die Rettungsschwimmer regional unterstützen. Ein zentraler As-pekt des neuen Konzeptes ist die Durch-führung von Gefahrenanalysen (Risk Assessments) an den Badestellen. Diese internationalen Gutachten mit dem Zer-tifikat „Lifeguarded Beach/Bewachter Strand“ tragen zu mehr Sicherheit und

Information der Badegäste bei“, erläutert der DLRG-Präsident die Veränderungen.

Durch diesen Vertrag werden die bishe-rigen Strukturen des Wasserrettungs-dienstes Küste der DLRG-Landesver-bände Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zusammengeführt. Die Landesverbän-de werden unter der Leitung des DLRG-Bundesverbandes aber weiter wichtige Aufgaben übernehmen, wie die Akquisi-tion und Betreuung von Badestellen und Wachgebieten sowie die Kontakte zu den Kurverwaltungen, die fachdienstli-che Aufsicht über die Wasserrettungssta-tionen in ihrem Bereich und die Überprü-fung der Einhaltung der Bedingungen für das Zertifikat „Lifeguarded Beach/Be-wachter Strand“.

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Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt wür-den sechs von zehn Befragten den Be-troffenen ruhig hinlegen und seine Bei-ne hoch lagern. Genau das würde den lebensbedrohlichen Zustand noch ver-schlimmern oder zum Tod führen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Im Falle eines Herzinfarktes sollte man genau das Gegenteil tun: Der Pa-tient sollte bequem und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Weiterer Text über ots, www.presse-portal.de und www.presse.tk-online.de. Dort können auch weitere Fotomotive kostenlos her-untergeladen werden. Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Angabe folgender Quelle honorar-frei: „Foto: Techniker Krankenkasse“. Die Verwendung dieses Bildes ist für redakti-onelle Zwecke honorarfrei. Abdruck bitte

unter Quellenangabe: „obs/TK Techniker Krankenkasse“PreviewDetailsSpeichernBei einem Verdacht auf Herzinfarkt wür-den sechs von zehn Befragten den ... Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt würden sechs von zehn Befragten den Betrof-fenen ruhig hinlegen und seine Beine hoch lagern. Genau das würde den le-bensbedrohlichen Zustand noch ver-schlimmern oder zum Tod führen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Im Falle eines Herzinfarktes sollte man genau das Gegenteil tun: Der Pa-tient sollte bequem und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Weiterer Text über ots, www.presse-portal.de und www.presse.tk-online.de. Dort können auch weitere Fotomotive kostenlos her-untergeladen werden. Die Verwendung

dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke unter Angabe folgender Quelle honorar-frei: „Foto: Techniker Krankenkasse“. Die Verwendung dieses Bildes ist für redakti-onelle Zwecke honorarfrei. Abdruck bitte unter Quellenangabe: „obs/TK Techniker Krankenkasse“Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt wür-den sechs von zehn Befragten den ...

Hamburg (ots) - Bei einem Verdacht auf Herzinfarkt würden sechs von zehn Be-fragten den Betroffenen ruhig hinlegen und versuchen, seine Beine hoch zu la-gern. Genau das wäre fatal und würde den lebensbedrohlichen Zustand noch verschlimmern oder zum Tod führen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Im Falle eines Herzinfarktes sollte man genau das Gegenteil tun: „Ist der Pa-

Erste Hilfe bei Herzinfarkt: Jede Sekunde zählt

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Aufgeklärte FrauenVor allem Frauen nehmen Informationen über den Schlaganfall ernstBaierbrunn (ots) - Schriftliche Aufklärungskampagnen zum Thema Schlaganfall fruchten vornehmlich bei Frauen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Ärzten der Berliner Charité an 75000 Bürgerinnen und Bürgern. Die Mediziner woll-ten wissen, ob Aufklärungskampagen tatsächlich erfolgreich sind. Deren Ziel ist, dass Betroffene die Zeichen für einen Schlaganfall richtig bewerten und möglichst schnell eine Klinik aufsuchen. Wie die „Apotheken Umschau“ berichtet, kamen informierte Schlaganfall-Patientinnen wesentlich schneller in ein Krankenhaus als nicht infor-mierte. Bei Männern dagegen zeigte die Kampagne keine nennenswerte Wirkung.

Dem Krebs davonlaufenMänner, die sich regelmäßig sportlich betä-tigen, bekommen seltener KrebsBaierbrunn (ots) - Bereits eine halbe Stunde Sport pro Tag senkt das Krebsrisiko bei Männern. Das zeigte eine Untersuchung von Wissenschaftlern um Jari Laukkanen von der Universität Kuopio (Finnland), über die die „Apotheken Umschau“ berichtet. An der Studie nahmen 2560 Männer teil, deren sportliche Aktivitäten ein Jahr lang erfasst wurden. Bei einer Nachuntersuchung 17 Jahre später waren 181 von ihnen an Krebs gestorben. Studienteilnehmer, die regelmäßig Sport trieben, wiesen die ge-ringste Sterblichkeit auf. Am stärksten sank das Risiko für Lungen- und Darmkrebs.

Dem Alter davon schwimmenAusdauertraining wirkt schützend bis in die Zellen hineinBaierbrunn (ots) - Dass Sport sich positiv auf die Gesundheit auswirkt, belegen viele Studien. Nun zeigte eine Untersuchung der Universitäten von Homburg und Saar-brücken, dass intensives Ausdauertraining den Alterungsprozess bestimmter Zelle verzögert, berichtet die „Apotheken Umschau“. Unter anderem wirkt es sich auf die sogenannten Telomere der weißen Blutkörperchen aus. Telomere sind die Endstücke der Chromosomen. Sie werden bei jeder Zellteilung kürzer, bis sie schließlich nicht mehr funktionieren und die Zelle zugrunde geht. Ausdauertraining scheint dazu bei-zutragen, dass die Telomere besser vor dem Abbau geschützt sind und die Zellen langsamer altern.

tient bei Bewusstsein, sollte er bequem und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. So wird das Herz entlastet“, sagt Maria Schwormstedt, Medizinerin bei der TK. Dieses würden weniger als ein Drittel aller Befragten tun.

Zehn bis zwölf Minuten dauert es bun-desweit im Durchschnitt, bis der Not-arzt da ist. Zehn bis zwölf Minuten, in denen man als Ersthelfer durch wenige Sofortmaßnahmen Leben retten - oder im schlimmsten Fall durch bloßes Zu-schauen oder lebensbedrohliche Hand-griffe einen Hilfebedürftigen sterben las-sen kann. Laut Umfrage weiß fast jeder Zweite überhaupt nicht, was zu tun ist, wenn jemand einen Herzinfarkt erleidet. Trotzdem würde er irgendwie versuchen zu helfen. Jeder Dritte würde einen Arzt rufen und selbst gar nichts tun - aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen. Nur jeder Fünfte gibt an, Bescheid zu wissen.

Wie kann man beim Herzinfarkt Erste Hilfe leisten? -Sofort den Rettungsdienst unter dem Notruf 112 rufen! -Wenn mög-lich, einen zweiten Helfer hinzuholen. -Bis zum Eintreffen des Notarztes muss das Herz entlastet werden. Dazu den Patienten mit erhöhtem Oberkörper la-gern: Ein Teil des Blutes versackt in den Beinen und entlastet so den Herz- und Lungenkreislauf. Den Betroffenen auf einen Stuhl mit Rückenlehne und Arm-stützen setzen. Ist dies nicht möglich, ihn auf den Boden setzen und an eine Wand anlehnen. -Kragen, Gürtel und andere enge Kleidungsstücke lösen. -Für frische Luft und Ruhe in der Umgebung des Pa-tienten sorgen. -Verliert ein Patient das Bewusstsein, atmet ungewöhnlich oder gar nicht mehr, muss er auf den Rücken gelegt und beatmet werden. Zeigt er da-bei keine Lebenszeichen mehr, mit der klassischen Herzmassage beginnen. -Die ganze Zeit bis zum Eintreffen des Arztes beim Betroffenen bleiben und, wenn er bei Bewusstsein ist, beruhigend auf ihn einreden, da der Schmerz Todesangst auslösen kann.Weitere Informationen gibt es unter www.tk-online.de in der Rubrik „Medi-zin & Gesundheit“ unter dem Stichwort „Behandeln“. Wer ganz sicher sein will, sollte seine Kenntnisse und Fertigkeiten in einem Erste-Hilfe-Kurs vertiefen - etwa bei den großen Hilfsorganisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz oder der Jo-hanniter-Unfall-Hilfe.

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