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B äder S port G esundheit Magazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer Ausgabe 1-2008 Bäderschließungen Eine Gefahr für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe?

Bäder-Sport-Gesundheit 1-2008

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Magazin für Mitarbeiter an Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer

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Page 1: Bäder-Sport-Gesundheit 1-2008

Bäder Sport GesundheitMagazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer

Ausgabe 1-2008

BäderschließungenEine Gefahr für den Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe?

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Editorialvon Heiko Reckert

Liebe Leser

Impressum

Herausgeber:BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal Reckert / Meyer-Bergmann GbR

Redaktion: Heiko Reckert (re) (v.i.S.d.P)Kurt Meyer-Bergmann (kmb)

Fotos in dieser Ausgabe:Heiko Reckert, DLRG, Björn-Steiger-Stiftung, Wikipedia

Endkorrektur: Kristina Eike

Titelfoto:Heiko Reckert

Gestaltung: Heiko Reckert, [email protected]

Druck: PDF-Format

Redaktionsanschrift:Bäder - Sport - Gesundheit Magazin für Mitarbeiter in Bäderbetrieben und RettungsschwimmerBSG-Institut Auf dem Lay �03154� Bad NenndorfTelefon: (0 57 �3 ) 98 78 78E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabeist der 1. November �008

Erscheinungsweise: Viermal jährlich, jeweils Januar, Juni, September und Dezember.

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B ä d e r - S p o r t - G e s u n d h e i t

Sie lesen gerade die ersten Zeilen der Premieren-Ausgabe unseres neuen Magazins „Bäder - Sport - Gesundheit“. Wahrscheinlich schauen Sie gerade auf Ihren Computermonitor, vielleicht haben Sie sich die PDF-Datei dieses Magazins aber auch ausgedruckt. Auf jeden Fall haben Sie Interesse gezeigt und fragen sich nun vielleicht, was Sie auf den kommenden Seiten erwarten mag. Vielleicht wundern Sie sich: „Warum noch ein weiteres Magazin über das Thema Bäder? Und woher kommt das Magazin überhaupt? BSG-Institut in Bad Nenndorf, das kenne ich gar nicht?“ In diesem Fall sollten sie dieses Editoral in Ruhe zu Ende lesen und dann vielleicht auch auf Seite 16 unseren Beitrag „Spagat zwi-schen den Verbänden“ anschauen. Danach sollten die wichtigsten Fragen zu diesem Magazin beantwortet sein. Das BSG-Institut bildet regelmäßig Fachangestellte für Bäderbetriebe zu geprüften Meistern für Bäderbetriebe aus und führt weitere Kurse für Mitarbeiter an Bäderbe-trieben durch. Dazu zählen Seminare nach GUV-R 1/111 genauso wie Prüfungsvor-bereitungsseminare für die Prüfung zum Fachangestellten. Im Rahmen dieser Fortbildungen gab es immer wieder Fragen, Anregungen und Wünsche rund um die Bereiche Wasseraufsicht/Wasserrettung, Erste-Hilfe sowie den Betrieb von Bädern. Dieses Magazin will sich in Zukunft genau mit diesen Themen beschäftigen. Unser Schwerpunkt wird dabei in den Bereichen Wasseraufsicht/Ret-tungsschwimmen, Erste-Hilfe/Sanitätswesen und natürlich den Themen rund um die Bädertechnik und den Bäderbetrieb liegen. Dabei richten wir uns mit unserem Magazinangebot zum einen an Angestellte in Bäderbetrieben, aber auch an alle Rettungsschwimmer - egal, ob sie bei der DLRG, der Wasserwacht oder bei einem privaten Dienstleister angestellt sind. Wir wollen in diesem Magazin Hilfestellungen bei der täglichen Arbeit geben. Ob Schwimmausbildung oder Badeparty, ob Sani-tätswesen oder Marketingmaßnahme, wir werden darüber berichten und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Dabei sind wir unabhängig von anderen Verbänden. Auch wenn das BSG-Institut anerkannter Bildungsträger des BDS ist, auch wenn einzelne Mitarbeiter eine DLRG-Vergangenheit haben, werden wir doch unabhängig von die-sen Verbänden arbeiten und schreiben. Dennoch gehören auch die Informationen und Pressemeldungen aus diesen Bereichen zu unserem Angebot.Insgesamt hoffen wir, durch die Mischung der Themen sowohl den Fachangestellten als auch den Rettungsschwimmer anzusprechen. Das Schwerpunktthema dieser ersten Ausgabe des neuen Wasserretter-Magazins beschäftigt sich dann auch mit einem Thema, das sowohl Fachpersonal als auch Rettungsschwimmer betrifft, denn Bäderschließungen bedrohen den Berufsstand genauso wie die Ziele der Wasserrettungsorganisationen.

Mit den weiteren Ausgaben des Magazins wollen wir natürlich so nahe wie mög-lich an den Interessen unserer Leser arbeiten. Schreiben Sie uns also bitte, was Sie an dieser ersten Ausgabe unseres Magazins mögen und was für Sie von weniger Interesse ist. Wenn Sie mehr wissen möchten, z.B. wie Sie das Magazin regelmäßig erhalten und wohin Sie Ihre Vorschläge für die Themen der kommenden Ausgaben senden können, dann lesen Sie unseren Beitrag auf Seite 16. Und nun wünsche ich eine angenehme Lektüre bei der ersten Ausgabe des neuen Magazins Bäder - Sport - Gesundheit.

Heiko Reckert

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EditorialLieber Leser �Inhaltsverzeichnis 3

SchwerpunktDie Gefahr Bäderschließung 4

NachrichtenPinnwand 10Jedes Grundschulkind soll schwimmen lernen 1�

TechnikRettungsinseln im Test 14

BildungGeschafft - BSG-Institut macht elf Fachangestellte zu Meistern 15

Aus den VerbändenSpagat zwischen den Verbänden 161�5 Jahre Wasserrettung 16Ertrinkungsstatistik �007 17Rescue �008 wird von Schwimmern aus Australien dominiert 18

MedizinErste Hilfe bei Vergiftungen von Kindern �0Doping ist auch für Freizeitsportler riskant �0Initiative der Steiger-Stiftung verbessert Versorgung im Notfall �1

PraxisVerkehrssicherungs und Aufsichtspflicht in öffentlichen Naturbädern ��

R e s c u e 2008 - A u s t R A l i e R s c h w i m m e n A l l e n d A v o n

Bei den Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen zeigten die Mannschaften aus Australien und Neuseeland ihre Klasse. Wie das Team aus Deutschland abschnitt lesen sie auf Seite 14.

B ä d e R s c h l i e s s u n g e n

Bäderschließungen bedrohen die Angestellten an Bäderbe-trieben ebenso, wie die Vereinsschwimmer. Nur gemeinsam kann man eine drohende Schließung verhindern. Unser Beitrag zeigt die Vorteiles eines Schulterschlusses zwischen Fachpersonal und Vereinen.

J e d e s K i n d i n n i e d e R s A c h s e n s o l l s c h w i m m e n l e R n e n

Ein neues Konzept für ergän-zende Schwimmlernangebote an Grundschulen hat das Nieder-sächsische Kultusministerium entwickelt. Wird Niedersachsen ein Land ohne Nichtschwimmer?

v e R K e h R s i c h e R u n g s -p f l i c h t i n n A t u R B ä d e R n Der Bundesfachverband Öffentliche Bäder e.V. hat im Juni 2008 das Merkblatt 94.12 zur Verkehrssi-cherung- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Na-turbädern während des Badebetriebes herausge-geben.

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Die Gefahr BäderschließungBedrohung für Fachpersonal und Rettungsschwimmer

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Bad Nenndorf. (re) „Im Ruhrgebiet sol-len nach den Empfehlungen eines Gut-achtens zahlreiche öffentliche Frei- und Wellenbäder geschlossen oder umge-baut werden.“ Das berichtete im April �008 „Der Westen“, das Online-Portal der WAZ-Gruppe mit Sitz in Essen. Grund seien laut Gutachter die zurück-gehenden Besucherzahlen und der hohe Sanierungsbedarf. In Auftrag gegeben hatte die Untersuchung der Regional-verband Ruhr (RVR). Untersucht wurden dabei unter anderem die RVR-Revier-parks und Freizeitzentren Nienhausen (Gelsenkirchen), Vonderort (Bottrop) und Wischlingen (Dortmund). In Xanten, so die Gutachter, müsse das Familienbad schließen, wohingegen im Duisburger Revierpark Mattlerbusch das Wellenbe-cken zu einer Strand- Landschaft umge-baut werden solleAuch wenn diese Empfehlungen nach Angaben des RVR keine unmittelbaren Folgen hat, macht der Bericht doch wie-der deutlich, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird, ein offenbar defizitäres Objekt wie ein Hallenbad weiter zu be-treiben. Schon vor einigen Jahren gab es eine Untersuchung zu den Kosten von Frei-bädern für die Betreiber. Der nieder-sächsische Bund der Steuerzahler stellte damals in seiner Pressemeldung fest: „Dagegen werde das Freibad Simons-wolde der Gemeinde Ihlow (Landkreis Aurich) fast ausschließlich mit öffent-lichen Geldern betrieben. Das Bad ar-beitete in den Jahren �001 bis �003 nur mit einem durchschnittlichen Kosten-deckungsgrad von 3,7 %. Die Gemeinde subventionierte jeden Badbesucher mit durchschnittlich 30,58 Euro. Auch das zweite Freibad Riepe der Gemeinde Ih-low schnitt im Vergleich mit einem De-ckungsgrad von durchschnittlich 9,� % (Zuschuss 13,�7 Euro je Besuch) schlecht ab. Ebenso erzielte das Freibad Dettum der Samtgemeinde Sickte (Landkreis Wolfenbüttel) im Mittel nur eine Kosten-deckung von 9 % (Zuschuss je Besuch: 13,7� Euro).“Dass es gar Betreiber gibt, die gar keinen Eintritt für ihr Freibad verlangen, wertete der Steuerzahlerbund als „bemerkens-wert“. Dabei ließ aber die Überschrift des Presseberichtes „Von einem Euro Freibad-Kosten zahlen Besucher 3� Cent und die Steuerzahler 68 Cent - BdSt-Stu-die „Wenn Städte und Gemeinden ba-den gehen...“ keinen Zweifel daran, wie der Steuerzahlerbund diese Tatsache bewertete. Den vollständigen Text der

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Die Gefahr BäderschließungBedrohung für Fachpersonal und Rettungsschwimmer

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Untersuchtung kann man als PDF unter folgender Adresse:http://www.steuerzahler-niedersach-sen-bremen.de/uploads/Dateien/Frei-badstudie.pdf?PHPSESSID=e9150b3d4f1d6f66466fff5a489880d1

Angesichts dieser eher negativen Schlag-zeilen wird es zunehmend schwieriger, Befürworter für Hallen- und/oder Frei-bäder zu gewinnen und schwebt über einem Bad nicht das Damoklesschwert der Baufälligkeit, so doch in vielen Fällen das der leeren Stadtkassen, die nach Sa-nierung schreien.

Allgemeines - Ist-ZustandEiner der Vorkämpfer gegen Bäderschlie-ßungen ist seit Jahren die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Sie hat sich ehrgeizige Ziele für die kommen-den Jahre gesetzt. Bis �0�0 sollen die Ertrinkungszahlen, gemessen am Jahr �000, um die Hälfte gesenkt werden. Ein Weg, dieses Ziel zu erreichen, war der Aktionsplan �005. Auf der Internetseite des Aktionsplans hieß es dazu: „Im Ge-gensatz zu den in den neunziger Jahren durchgeführten Werbemaßnahmen für die Rettungsschwimmabzeichen...ist die Aktion als langfristige Maßnahme gep-lant, die je nach den lokalen Rahmenbe-dingungen auch in Zusammenarbeit mit Kommunen, Schulämtern, Lehrern, Ver-bänden und örtlichen Wirtschaftsunter-nehmen durchgeführt werden können. Die Kampagne setzt dabei den Schwer-punkt eindeutig auf eine kontinuierliche Steigerung der Ausbildungsleistungen denn auf kurzfristige Erfolge.“ Kurzfristig, das zeigen die aktuellen Untersuchungen, sind die Ertrinkungs-zahlen sogar gestiegen oder wetterbe-dingt konstant geblieben. Auch die Aus-bildungsleistung ist bei der DLRG in den Bereichen der Schwimmausbildung eher stagnierend. Worin die Gründe dafür liegen, dass im vergangenen Jahr von der DLRG vieler-orts weniger Schwimmabzeichen abge-nommen wurden als dies noch ein Jahr zuvor der Fall war, darüber gibt es viele Vermutungen. Beobachtungen in den einzelnen Gliederungen zeigen aber, dass es oft externe Gründe sind, die für den Rückgang dieser Zahlen verantwort-lich gemacht werden. Der Bedarf, das stellen die Gliederungen immer wieder fest, ist durchaus vorhan-den, allein die zur Verfügung stehende Wasserfläche bzw. die Trainingszeiten lassen eine Deckung dieses Bedarfs nicht

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zu. Vielerorts melden Eltern ihr Kind bereits mit zwei Jahren zur Anfänger-schwimmausbildung an, da sie hoffen, dass ihr Sprössling dann mit fünf oder sechs einen Kursplatz bekommt. Und während sich die DLRG zum Ziel setzt, die Ausbildungszahlen zu stei-gern, droht vielerorts den Hallenbädern das Aus.

Gründe für eine mögliche Schließung

Entweder aus finanziellen oder aus bau-technischen Gründen werden Bäder ge-schlossen, wobei die finanziellen Grün-de, wie sie bereits oben beschrieben wurden, meist überwiegen. In vielen Fällen tritt das Problem der Baufälligkeit auch nur auf, weil konsequent über Jah-re hinweg jede Ausgabe für Instandhal-tungsarbeiten vermieden wurde. Als Bei-spiel kann hier das Südbad in Dortmund genannt werden, das �004 wegen aku-ter Einsturzgefahr geschlossen wurde, nachdem in den Jahren zuvor dringend nötige Instandhaltungsarbeiten nicht durchgeführt wurden. Inzwischen ist es zwar renoviert wieder eröffnet wor-den, doch mussten die Dortmunder in der Innenstadt zwei Jahre ohne ein Bad auskommen, was die Verantwortlichen angesichts der Tatsache, dass es in Dort-mund schließlich nicht nur ein Bad gibt, als erträglich erachteten.In seltenen Fällen steht ein Bad auch der „Stadtentwicklung“ im Weg. Im Fall des Hallenbades in Hemer (NRW) sollte das Bad einem Einkaufszentrum „Neue Mit-te“ weichen. Als Grund für Schließungen nennen die Betreiber meistens die hohen Kosten für den Unterhalt und die nötigen bauerhal-tenden Maßnahmen. In der Tat stellt der Renovierungsbedarf ein nicht unbedeu-

tendes Problem dar. Viele Bäder, die in den „goldenen Jah-

ren“ gebaut wurden,

haben nun ein Alter erreicht, das um-fangreiche Renovierungsmaßnahmen unumgänglich macht. Im Jahr �000 veröffentlichte die Sportministerkon-ferenz (SMK) eine „Sportstättenstatistik der Länder“. Darin kam die SMK zu dem Schluss, dass nahezu für jedes zweite Bad in den alten Bundesländern Sanie-rungsbedarf besteht. Ein Argument, das bei der Schließung eines Bades vorgeschoben wird, ist oft, dass die nun zur Verfügung stehende Restwasserfläche auf jeden Fall noch ausreiche. Man habe ja noch ein Freibad, das genutzt werden könne oder das Bad in der Nachbarstadt. Dass das Ausweichen auf die Nachbar-stadt nicht immer eine brauchbare Lö-sung ist, merkte man vor zwei Jahren im Bad Nenndorfer Hallenbad (Niedersach-sen). Im Landkreisbad trainierten zeit-weise vier DLRG-Gliederungen und min-destens ein Schwimmverein. Nachdem das „Tropicana-Bad“ in der Nachbarstadt Stadthagen ein Opfer der Flammen ge-worden war, nutzten auch die dortigen Schwimmvereine das Nenndorfer Bad. Hinzu kamen die Nenndorfer Schulen und Schulklassen aus dem Stadthäger Einzugsgebiet. Entsprechend eingeschränkt waren die jeweiligen Trainingszeiten. Der Ausbil-dungsbedarf konnte und kann von der DLRG vor Ort nicht erfüllt werden. Es gibt inzwischen lange Wartelisten für einzelne Angebote.

Steigende ErtrinkungszahlenDer Verlust nutzbarer Wasserfläche wird durch den Umstand verstärkt, dass in den letzten Jahren herkömmliche Hal-lenbäder immer mehr den Spaßbädern gewichen sind. Diese sind oft nicht nur ungeeignet für eine Ausbildung im Rah-men der Schwimmsport treibenden Vereine, sondern auch bei den Eintrittsgeldern

zu teuer. Betrachtet man die aktuelle Situation und die Prognosen für die Zukunft, so lässt sich ein düsteres Szenario zeich-nen. Auch wenn nicht jede Hallenbad-schließung gleichbedeutend mit einem Anstieg der Ertrinkungszahlen ist, lässt sich dennoch festhalten, dass das Schlie-ßen der Bäder zu einem Rückgang der Ausbildungszahlen im Bereich des be-treffenden Bades führt. Wer sicher schwimmen kann, die Ge-fahren am und im Wasser kennt und gelernt hat, wie er sich im Gefahrenfall zu verhalten hat, kommt seltener in ent-sprechende Notsituationen oder weiß diese besser zu bewältigen. Somit kann der Rückgang der Ausbildungszahlen durchaus mit einer Steigerung der Er-trinkungszahlen einhergehen. Eine di-rekte Beziehung zwischen Hallenbad-schließungen und Ertrinkungszahlen herzustellen ist jedoch eine gefährliche Argumentation, die man im Kampf um den Erhalt eines Bades nur sehr vorsich-tig ins Spiel bringen sollte. Zudem darf bezweifelt werden, dass es den Stadt-kämmerer wirklich interessiert, ob seine Sparmaßnahmen das Leben, gerade von Kindern, gefährden. Andere Argumente, die weiter unten aufgeführt werden, ha-ben im lokalen Bereich weitaus größere Bedeutung.

Stehen wir allein da?Meist spielen sich solche Schließungen im Verborgenen ab. Nur in seltenen Fäl-len, wie beim Brand des Tropicana in Stadthagen (Kreis Schaumburg in Nie-dersachsen), erfährt eine große Öffent-lichkeit über die jeweiligen Ortsgrenzen hinaus vom Verlust eines Bades. So ist

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der Erfahrungsaustauch unter betrof-fenen Schwimmsport treibenden Verei-nen landes- und bundesweit auch zur-zeit noch eher gering. Entsprechende Intenetseiten wurden, obwohl relativ hoch im Suchmaschinen-Ranking, kaum genutzt und ein Forum zum Thema Bä-derschließung verzeichnet seit Jahren keinen Eintrag mehr. Doch nur ein ver-bandsübergreifender Informationsaus-tausch zwischen Fachpersonal und den Schwimmverbänden kann dauerhaft zum Erfolg führen. Sind sich die ein-zelnen Gruppe untereinander uneinig, vergrößert sich die Gefahr einer Schlie-ßung.Diese fehlende Geschlossenheit ist eine große Schwäche der „Kämpfer für ein Bad“.Es ist kein Geheimnis, dass zwischen DLRG, Schwimmverein und Wasser-wacht nicht immer die besten Bezie-hungen bestehen und dem gegenüber viele Fachangestellte für Bäderbetriebe den Rettungsschwimmer an sich als unerwünschten Fremdkörper und nicht selten sogar als „Totengräber“ des Fach-angestellten-Berufes sehen, so als sei es das Ziel der Rettungsschwimmer alle Fachangestellten aus dem Bad zu treiben. Dass die verschiedenen „Merk-blätter“ zur Aufsicht in Bädern dieses Problem durch eine größere Anerken-nung der Rettungsschwimmer noch ver-stärken, wirkt sich, wenn es darum geht gemeinsam am Bädererhalt zu arbeiten in der Regel auch nicht positiv aus.Ein einheitliches Auftreten kommt dar-um nur selten vor. Dabei könnte das Problem in abseh-barer Zeit etliche Vereine betreffen und ein einiges Vorgehen wäre darum im In-teresse aller. Der niedersächsische Landesschwimm-

verband hat Ende �00� mit Wolfgang Hein einen Bäderbeauftrag-

ten ernannt. Hein

nahm eine Bädersituationsabfrage bei Schwimmvereinen in Niedersachsen vor. Von den 104 antwortenden Verei-nen gaben 9 Prozent an, dass ihr Bad in den vergangenen Jahren geschlossen wurde. 37 Prozent befürchteten, ihnen drohe im Jahre �003 oder �004 eine sol-che Schließung. Das bedeutet, dass im Jahre �005 im un-günstigsten Fall jedes dritte Bad dieser Vereine für ein Training bzw. für qualifi-zierte Ausbildung nicht mehr zur Verfü-gung stand. Verlässliche Zahlen, ob dies wirklich der Fall war, gibt es nicht. Sicher ist aber, dass die Lage nach wie vor an vielen Orten sehr gespannt ist. Immerhin zeigte sich �00� jeder vierte Verein in der Befragung bereit, das Bad in Eigenregie zu übernehmen, um eine Schließung zu vermeiden. Eine Überle-gung, die den Fachangestellen natür-lich auf den ersten Blick wenig behagt. Interessanterweise ist dieses Unbeha-gen auch auf der Seite der Vereine groß, wollen die Sportler von DLRG, Wasser-wacht und Schwimmverein doch primär schwimmen und nicht Bäder betreiben.

Rettung Betreiberverein?Der Betreiberverein scheint manchmal die einzige Möglichkeit, zur Rettung der Schwimmstätte. Doch nicht jeder Verein ist finanziell und personell in der Lage, ein Bad zu betreiben oder sich an einem Betreiberverein zu beteiligen. Ein erfolgreiches Beispiel für ein solches vereinsgetragenes Betreibermodell ist das Sonnenbrinkbad in Obernkirchen (Niedersachsen). Das älteste Freibad im Landkreis Schaumburg sollte 1998 ge-schlossen werden. Rat und Verwaltung der Stadt sahen keine Möglichkeit, die Sportstätte bei den jährlich anfallenden Betriebskosten von 400.000 DM weiter geöffnet zu halten. Alle „freiwilli-gen Leistungen“,

wozu auch der Betrieb von Sportstätten gehört, sollten abgebaut werden. Das Freibad drohte eines der ersten Opfer der Sparpolitik zu werden. Ein bereits 1995 gegründeter Förderverein übernahm daraufhin das operative Geschäft, wäh-rend die Kommune im Beirat paritätisch mit dem Verein die Aufsicht führt. Ein-sparungen bei den Kosten ergaben sich unter anderem durch den vermehrten Einsatz ehrenamtlichen Personals. Hier wird allen Fachangestellten und Meistern für Bäderbetriebe unter den Lesern wieder der Gedanke vom be-reits oben angesprochenen Totengräber kommen. Allerdings muss man ganz klar sagen, dass der Betreiberverein die letzte Möglichkeit war, eine komplette Schließung zu verhindern. In solchen Beispielen wird also streng genommen mit viel ehrenamtlichem Engagement meistens wenigstens ein Teil der Ar-beitsplätze erhalten.Doch allein durch Kosteneinsparungen lässt sich ein Bad kaum retten. In Obern-kirchen war darum die Attraktivitäts-steigerung eines der vorrangigen Ziele. Zahlreiche Veranstaltungen und eine entsprechende flankierende Öffentlich-keitsarbeit führten in diesem Fall zum Erfolg.

Haben wir nicht genügend Bäder?Es gibt ausreichend Bäder für die Bun-desbürger. Das ist eine oft gehörte Be-hauptung derer, die ein Bad schließen wollen. In der Tat lässt eine SMK-Unter-suchung vermuten, dass es in Deutsch-land ausreichend Hallen- und Freibäder gibt. Insgesamt 7.784 Bäder zählte die Untersuchung am Stichtag 1. Juli �000. Nehmen wir mal die rund �.�00 DLRG-Gliederungen bundesweit als Maßstab, so blieben statistisch also immer noch

über 3,5 Bäder pro DLRG-Orts-gruppe.

„Na also“, sagt

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gement mit kostenlosen Trainingszeiten oder mit einem Zuschuss zur Vereinskas-se.Dass dies in der Tat zu einem Rückgang bei der Zahl des angestellten Fachperso-nals führen kann, ist unstrittig aber auch nicht gänzlich zu vermeiden. Dabei ste-hen zum Teil auch die Vereine vor einer unsicheren Zukunft und die Handlungen sind nicht selten von einer Angst um das eigene Weiterbestehen geleitet.Immer öfter schieben die Kommunen den „Schwarzen Peter“ den Vereinen zu. Geringere Besucherzahlen führen zu ge-ringeren Einnahmen und somit zu einem höheren Zuschussbedarf. Oft wird dann versucht, die höheren Ausgaben durch eine Erhöhung der Eintrittsgelder wie-der wett zu machen. Gerne werden dabei auch die von den Vereinen zu entrichtenden Badgebühren erhöht. So mancher Schwimmverein ist dann gezwungen, seine Beiträge zu er-höhen oder aber das Training einzustel-len. Zum Teil läuten Betreiber von Hallenbä-dern auch die Schließung in Raten ein, indem sie die wöchentlichen Öffnungs-zeiten z.B. durch den Wegfall von Früh-schwimmzeiten, zurückfahren oder die „Sommerschließung“ von z.B. einem Monat auf vier oder gar sechs Monate ausdehnen. In solchen Fällen muss von den Vereinen vor Ort frühzeitig gegen gesteuert werden. Insbesondere, wenn der Badbetreiber am Ende eines solchen Jahres mit verlängerter Sommerschlie-ßung angibt, dass die Besucherzahlen stark gesunken seien und dass darum weitere Öffnungszeiten gestrichen wer-den müssten, ist es angebracht, die Sta-tistik kritisch zu prüfen und dies auch in der Öffentlichkeit zu kommunizieren.

Was können wir tun?Auf die Frage, wie eine Bäderschließung zu verhindern ist, gibt es keine einfache

sich da der Verfechter der Bäderschlie-ßungen. „Das sollte doch ausreichen, um die Schwimmfähigkeit der Deutschen zu erhalten.“ Dass dies nicht so ist, wird klar, wenn man sich weitere Ergebnisse der Arbeit anschaut. Entscheidend ist nämlich nicht nur die reine Anzahl der Bäder, sondern auch deren jeweilige Größe im Verhält-nis zur Bevölkerungszahl. Zudem gilt der oben genannte Wert für Hallen- und Freibäder. Letztere können aber in der Regel nicht ganzjährig genutzt werden und bieten auch nur in den Sommer-monaten eine sichere Arbeitsstelle. In Niedersachsen stehen nach der obigen Untersuchung pro 1.000 Einwohner im Schnitt 70,3 Quadratmeter Wasserfläche zur Verfügung. Allerdings sind 54,3 Pro-zent davon Freibadflächen. Dass, gerade für Schwimmvereine, Was-ser nicht gleich Wasser ist, wird auch oft von Politikern außer Acht gelassen. Wer in der Vergangenheit die News-gruppen der DLRG studierte, stellte fest, dass eine Gliederung fragte, wie sie die Sprungprüfung des Rettungsschwim-mabzeichens in Silber abnehmen kön-ne, schließlich gäbe es im Bad keinen 3-Meter-Turm. Den Kameraden kann man nur sagen: „Geht in ein anderes Bad“. Dumm nur, dass es sich dabei um ein Bad auf einer Nordseeinsel handelte. Da ist das nächste Bad manchmal doch recht weit entfernt. Schon die Abnahme des Jugendschwimmabzeichens in Gold setzt aber aber ein 3-Meter-Brett voraus. Da steht so mancher Fachangestellte in einem Spaßbad vor einem Gewis-senskonflikt, entgegen der Deutschen Prüfungsordnung doch das dreimalige Springen vom 1-Meter-Brett als Ersatz gelten zu lassen.Ähnlich verhält es sich in vielen Verei-nen. Hinzu kommt, dass manchmal nur ein 1�-Meter Becken zur Verfügung steht oder die Wassertiefe nur 130 cm beträgt. Auch hier können einzelne Schwimm-

prüfungen nicht abgenom-men werden.

Kommen wir auf

das bereits angeführte Beispiel Bad Nenndorf zurück, so gibt es streng ge-nommen in der Stadt mindestens drei „überdachte Wasserflächen“, doch nur das Hallenbad kann für eine sinnvolle Rundumausbildung genutzt werden. Die anderen Becken gehören zum Teil zu medizinischen Kureinrichtungen und taugen nicht für sportliches Schwim-men.So betrachtet, schwindet die Zahl der nutzbaren Bäder schnell dahin.

Lebensqualität durch BäderAuch wenn man die Fachangestellten- und Vereinsbrille abnimmt, bleibt die Gewissheit, dass Hallen- und Freibäder ein Stück Lebensqualität darstellen. Als Bürger einer Stadt erwarte ich von der Kommune gewisse Leistungen. Dazu gehört eine Bücherei, vielleicht ein Kino oder Theater, geeignete Schulen für meine Kinder und auf jeden Fall auch ein Bad. Finde ich diese „Merkmale der Lebensqualität“ nicht, so verbindet mich nur wenig mit der Stadt, in der ich woh-ne. Ich fahre für meine Freizeitaktivitäten in die Nachbarstadt und vielleicht ziehe ich irgendwann auch dorthin.Wer langfristig denkt, muss darum er-kennen, dass der Rotstift bei Bädern und kulturellen Einrichtungen sicherlich falsch angesetzt ist.

Badbetreiber als Freund oder Feind?Es wäre falsch, die Betreiber der Bäder (80 Prozent sind im Besitz von Kommunen oder anderen öffentlichen Betreibern) als alleinige Sündenböcke anzupran-gern. Ausschließlich die sinnvolle Zu-sammenarbeit zwischen Betreiber und Vereinsnutzer kann unsere Bäder lang-fristig retten. Häufig gehen die Kommu-nen darum von sich aus auf die Vereine und hier besonders auf die DLRG zu. Nicht nur in Freibädern sind DLRG-Ret-tungsschwimmer als Unterstützung für den Schwimmmeister inzwischen kaum noch wegzudenken. Oft dankt die Kommune das ehrenamt-liche Enga-

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Musterantwort. Zu unterschiedlich sind die Vorgeschichten der einzelnen Bäder. Während das Dortmunder Südbad wie beschrieben baufällig war und allein schon aus statischen Gründen geschlos-sen werden musste, galt das Hademare-bad in Hemer als gut erhaltenes Bad, das leider einfach nur am falschen Ort steht. Dieser Beitrag kann keine Musterlösung bieten, wir wollen aber versuchen, durch das Vorstellen verschiedener Bäder, ihrer Probleme und vielleicht auch ihrer Ret-tung, in Zukunft Anregungen zu geben, was zu tun sinnvoll sein kann. Scheiben Sie uns, wir werden Ihren Beitrag dann hier veröffentlichen.

PressearbeitUnabhängig von der jeweiligen Situa-tion vor Ort gibt es immer einige Hin-weise, die man befolgen sollte und die eine Schließung vielleicht verhindern können. Bei der “Rettung” eines Hallen- oder Frei-bades spielt die Öffentlichkeitsarbeit eine große Rolle. Nur wer über seine Bemühungen zum Baderhalt in der Öf-fentlichkeit berichtet wird auch Erfolge haben. Nachfolgend sollen darum eini-ge Punkte beschrieben werden, wie eine gute Öffentlichkeitsarbeit aussehen soll-te.

Zügig handelnNicht immer hat man, nachdem eine drohende Schließung bekannt wurde, noch Monate oder gar Jahre Zeit. Eine beliebte Taktik der Verantwortlichen ist es, mögliche „Neinsager“ mit schnellen Entscheidungen zu überraschen. Dar-um muss die PR-Arbeit möglichst sofort nach Bekanntwerden einer Schließungs-absicht beginnen. Am besten wäre es, wenn schon vor dem Bekanntwerden der Schließungsabsicht ein entsprechendes „Gegenkonzept“ mit einem „Aktions-fahrplan für die Öffentlichkeitsarbeit“ erstellt worden wäre. Dennoch ist, wenn

die Schließung ein Thema wird, Ruhe zu bewahren und zu-

nächst zu überlegen,

wie vorgegangen werden soll.

ZusammenschließenSicherlich gibt es mehrere Wassersport treibende Vereine in der Stadt. Darum gilt es, früh Gespräche mit Schwimm-vereinen und anderen Wassersport-vereinen zu suchen (DLRG, Schwimm-verein, Behindertensportgruppen, Frauenschwimmgruppen usw.). Geht die Initiative von einem Verein aus, sollte auch das Fachpersonal in diese Aktionen eingebunden werden. Wenn auch eine Beteiligung der Meister oder Fachan-gestellten an diversen Protestaktionen aufgrund ihres Anstellungsverhältnisses nicht immer möglich sein wird, sitzen Fachpersonal und Vereine schließlich doch in einem Boot. Die einen fürchten „nur“ um ihre Trainingszeiten, die ande-ren um ihren Arbeitsplatz. Hier kann und sollte man als Fachangestellter auf jeden Fall Kontakt zu den Vereinen suchen und sich an einer Arbeitsgemeinschaft zur Rettung des Bades beteiligen.

Fachleute gesuchtOft macht die Gründung einer Arbeits-gemeinschaft dieser Gruppen mit Na-men wie „Pro Schwimmen“ oder „Pro yx-Bad“ Sinn, um alle Kräfte zu bündeln und mit einer Stimme gegenüber den Verantwortlichen auftreten zu können. Vielleicht ist sogar ein Journalist und/oder eine PR-Fachkraft in dieser Arbeits-gruppe, die den Bereich der Öffentlich-keitsarbeit übernehmen können oder zumindest Hilfestellung bieten. Oft gibt es in den Verbänden Profis aus diesen Bereichen, die weitaus größere Erfah-rung in den Bereichen Öffentlichkeits-arbeit und Marketing haben, als dies im Rahmen einer Fachangestellten- oder Meisterschulung vermittelt wird.

MundpropagandaÖffentlichkeitsarbeit besteht nicht nur aus Zeitungsberichten und Rundfunk-beiträgen, wenn auch viel der „öffent-l i c h e n

Meinungsbildung“ über genau diese Ka-näle läuft. Meist sind es nicht nur die An-gestellten und die Schwimmvereine, die sich einen Erhalt des Bades sichern wol-len. Was ist mit Geschäften oder Lokalen im Umkreis des Bades? Vielleicht bedeu-tet das Hallenbadaus auch eine Gewin-neinbuße für diese Betriebe. Bestimmt werden sie die Arbeitsgemeinschaft zum Erhalt des Bades dann im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.Auch Schulen und Kindergärten werden sicherlich für den Erhalt der Bäder sein, darum sollte man mit ihnen über mög-liche gemeinsame Protestveranstaltun-gen sprechen.

Mittel der ÖffentlichkeitsarbeitEs gibt verschiedene Mittel, um Öffent-lichkeitsarbeit zu betreiben. Neben den oben angesprochenen Punkten sollte auf folgende Bereiche geachtet werden:- Regelmäßige Berichte in der Tageszei-tung (Zeitung auf die Seite der AG zie-hen)- Einrichten einer Internetseite mit wich-tigen Infos zur Risiken einer Schließung- Drucken von Handzetteln, Plakaten und Aufklebern- Bekleben von Fahrzeugen der Mit-glieder mit großen Logo-Aufklebern der AG- Auslegen von Infomaterial zur AG in Geschäften- Auslegen von Unterschriftenlisten in Geschäften- Werbestände der AG auf Stadtfesten und Wochenmärkten- Vorbereitung eines Bürgerbegehrens (sofern landesrechtlich machbar)- Öffentliche Sitzungen des Stadtrates besuchen und kritische Fragen stellen- Zu Kundgebungen aufrufen (z.B. Men-schenkette ums Hallenbad)- Breitensportveranstaltungen planen und durchführen (z.B. �4-Stunden-Schwimmen)

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Ku r z b e ri c hte t

Gute-Gewissen-DüseSinn von Desinfektions-prayern in öffentlichen Bädern wird bezweifelt

Baierbrunn. (ots) - Sie gehört zum Schwimmbad wie das Ein-Meter-Brett: Die Desinfektionsdüse gegen Fußpilz. Doch ihr Sinn wird immer wieder be-zweifelt. „Zwar verschwinden die Pilze. Aber dafür nimmt das Schutzmilieu Scha-den, mit dem sich die Haut gegen Keime wehrt“, erklärt der Karlsruher Hautarzt Dr. Dirk Meyer-Rogge im Apothekenmagazin „Senioren Ratgeber“. Verantwortlich für Infektionen sind oft so genannte Faden-pilze, die ohnehin auf der Haut leben. Im feuchten Klima zwischen den Zehen fin-den sie ihren Nährboden. Dies zu vermei-den ist deshalb besonders wichtig. Gele-gentliche Pilzinfektionen kann man selbst mit lokalen Pilzmitteln aus der Apotheke behandeln. Bessern sich die Beschwerden aber nicht innerhalb von zwei Wochen, sollte man zum Hautarzt gehen.

Doping im Freizeit-Sport weit verbreitetHamburg. (ots) - Fast jeder zehnte Sportler im Fitness-Studio hat schon ein-mal gedopt. Das ergab, wie die ZEIT schreibt, eine Umfrage der Universität Tübingen bei 130 Studios in Süddeutschland. Von den 685 Freizeitsportlern, die an der Befragung teilnahmen, gaben 9,4 Prozent an, anabole Steroide eingesetzt zu haben. Die Stoffe würden in den Studios und im Internet ge-handelt. Gut ein Drittel der Doper gab an, sich auch mit Hilfe befreundeter Ärzte oder Apotheker mit den verbotenen leistungssteigernden Mitteln zu versorgen.„Der klassische Nutzer fängt mit einem Protein-Shake an, und wenn er sieht, dass der Muskelaufbau bei seinem Trainingskollegen schneller geht, nimmt er ein Steroid und dann noch eins und noch eins“, erklärt Sportmediziner Heiko Striegel. Er warnt vor Steroid-Akne, Hodenverkleinerung und anderen zum Teil lebensgefährlichen Nebenwirkungen.

Dehnen bleibt umstritten - Wahrscheinlich kein Schutz vor Muskelkater und Verletzungen

Baierbrunn. (ots) - Dehnübungen schützen weder vor noch nach dem Sport vor Muskelkater an den folgenden Tagen, berichtet die „Apotheken Umschau“. Wissenschaft-ler der Universität Sydney in Australien fanden dies be-stätigt, als sie zehn Studien zur Wirksamkeit des Dehnens überprüften. Auch dass Dehnübungen das Verletzungsrisi-ko senken, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Schwimmen mit RisikoWarum Forscher abraten, Babys mit ins Schwimmbad zu nehmen

Bad Nenndorf. (re) Die DLRG rät dazu, schon mit Babys zum Schwimmen zu gehen. Nun jedoch warnt das Magazin „Baby und Gesundheit“ vor den Gefahren durch zu frühen Kontakt mit dem Hallenbadwasser. In der jüngsten Ausgabe des Magazins heißt es: „Beim Babyschwimmen können sich Kinder vermehrt Keime einfangen, die zu Mittelohrentzündungen und Durchfall führen. Diesen Schluss legt eine Studie des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit bei München nahe. Die Forscher raten, erst mit Kindern ab einem Jahr ins Bad zu gehen.“

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Ku r z b e ri c hte t Mit Sport aus dem SeelentiefForscher entschlüsseln, warumDepressiven Bewegung gut tut

Baierbrunn. (ots) - Sportliche Betätigung fördert im Ge-hirn die Produktion eines Stoffes, der modernen Medi-kamenten ähnelt, die gegen Depressionen helfen. Seit längerem wurde in Studien mit Depressiven beobachtet, dass Sport aus dem krankhaften Stimmungstief heraus-helfen, den Stresspegel senken und den Antrieb verbes-sern kann.„Ein kleiner Spaziergang allein reicht dafür aber nicht aus“, schränkt Privatdozent Dr. Fernando Dimeo von der Berli-ner Universitätsklinik Charité im Apothekenmagazin „Se-nioren Ratgeber“ ein. Sein Rat für Betroffene: „Treiben Sie mindestens drei Mal pro Woche 30 bis 40 Minuten Aus-dauersport.“

Schwimmen, Spaß haben, Gutes tunNeue Aktion von UNICEF und Schwimmverbänden Köln/Heidelberg-Eppelheim. (ots) „Wir schwimmen für UNICEF“ heißt eine neue Initiative mit der sich UNICEF, vier Landesschwimm-verbände und die Capri-Sonne Schwimmoffensive an mehr als 1.000 Schwimmvereine wenden. Durch Benefizschwimmveran-staltungen sollen Spenden gesammelt werden. Mindestens die Hälfte der Erlöse geht an das UNICEF-Projekt „Schulen für Afrika“, der andere Spendenteil kommt den Schwimmvereinen und damit unter anderem einer verbesserten Schwimmausbildung von Kin-dern in Deutschland zugute. Prominente Schirmherrin der Aktion ist die TV-Moderatorin und UNICEF-Vertreterin Bärbel Schäfer.Das Prinzip ist einfach: Schwimmvereine veranstalten ein Spen-denschwimmen und rufen zur Teilnahme auf. Jeder Teilnehmer sucht sich im Vorfeld der Veranstaltung Sponsoren wie Eltern, Großeltern, Freunde oder Geschäftsleute, die ihm pro geschwom-mener Bahn einen bestimmten Betrag zahlen. Jede beim Spenden-schwimmen geschwommene Bahn bringt somit bares Geld für den guten Zweck. Der Erlös wird geteilt. Mindestens die Hälfte geht an das UNICEF-Projekt „Schulen für Afrika“, die andere Hälfte kann der Schwimmverein für eigene Aktivitäten nutzen, zum Beispiel für die Jugendförderung. Capri-Sonne übernimmt einen Großteil der ad-ministrativen Kosten der Aktion, so dass eine besonders effiziente Verwendung der gespendeten Beträge möglich ist.Ziel der Aktion ist es zum einen, Kindern in Afrika eine Schulbil-dung zu ermöglichen und damit eine Chance auf eine bessere Zu-kunft zu geben. Zum anderen will die Aktion aber auch Kindern hier in Deutschland helfen. 35 Prozent aller Grundschüler können hierzulande nicht schwimmen. Ertrinken ist bei Kindern in Deutschland die zweit-häufigste Todesursache. „Wir schwimmen für UNICEF“ soll Spaß am Schwimmen vermitteln. Das soll möglichst viele Kinder dazu moti-vieren, gut schwimmen zu lernen und auch den Eltern zeigen, wie wichtig eine gute Schwimmausbildung für ihre Kinder ist.„Zudem unterstützt die Aktion die Arbeit der Schwimmvereine.“

Kein Badeverbot für Menschen mit BehinderungBad Nenndorf. (kmb) Nach Erkennt-nissen von „Spiegel – Online“ wird es in einem Ostseebad in Mecklenburg-Vor-pommern bis heute ein Badeverbot mit Menschen mit Behinderung geben. Die niedersächsische Sozialministerin, Frau Ross-Luttmann, hat in einer Antwort auf eine Anfrage von CDU-Landtagsabgeord-neten deutlich gemacht, dass es dies we-der in Niedersachsen oder anderenorts geben dürfe. Frau Ross-Luttmann wird die kommu-nalen Spitzenverbände bitten, in ihrem Wirkungskreis auf eine möglicher Weise notwendige sprachliche und inhaltliche Anpassung von Ordnungen und Regeln für öffentliche Bäder hinzuwirken. Emp-fehlenswert ist ihres Erachtens das Muster einer Haus- und Badeordnung des Bun-desfachverbandes für öffentliche Bäder. Dort heißt es unter Punkt a: „Personen, die sich ohne fremde Hilfe nicht sicher fortbewegen können, ist diese Nutzung der Bäder nur zusammen mit einer geeig-neten Begleitperson gestattet.“Die niedersächsische Sozialministerin hat auch darauf hingewiesen, dass das seit August �006 bundesweit geltende allge-meine Gleichbehandlungsgesetz (AGE) u.a. ungerechtfertigte Benachteiligungen verhindern und beseitigen soll.

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Hannover. Ein neues Konzept für ergän-zende Schwimmlernangebote an Grund-schulen hat das Niedersächsische Kul-tusministerium entwickelt. Die Schulen können diese Kurse ab sofort gemein-sam mit externen Kooperationspartnern zusätzlich zum schulischen Schwimm-Pflichtunterricht anbieten. „Wir wollen, dass möglichst jedes Kind bis zum Ende seiner Grundschulzeit schwimmen ge-lernt hat. Das ist erklärtes Ziel des schu-lischen Schwimmunterrichts im Fach Sport. Doch wir wissen auch, dass eini-ge Kinder über den Pflichtunterricht in der Schule hinaus eine ergänzende För-derung benötigen. Sie bekommen mit dem neuen Angebot eine zusätzliche Chance zum Schwimmenlernen. Die Kin-der überwinden Ängste und gewinnen Sicherheit. Außerdem wird schlimmen Badeunfällen vorgebeugt“, sagt die Nie-dersächsische Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn künftig möglichst viele der eigenverantwortlichen Schulen die Kurse anbieten würden.“Die Lehrgänge zum Schwimmenlernen im Grundschulalter sind ein neuer Teil des Aktionsplans „Lernen braucht Be-wegung - Niedersachsen setzt Akzente“ �007-�010, den das Kultusministerium gemeinsam mit dem LandesSportBund Niedersachsen (LSB) umsetzt. Insge-samt stehen für den Aktionsplan jährlich 500.000 Euro für Bewegungs- und Ge-sundheitserziehung im Schulwesen be-reit. Die Schwimmlernangebote mit ent-sprechend qualifizierten Kursleiterinnen und Kursleitern werden mit jeweils maxi-mal �00 Euro bezuschusst. Sie sollen für 10 bis 15 Schülerinnen und Schüler der Schuljahrgänge � bis 4 angeboten wer-den und umfassen 1� Übungseinheiten mit jeweils 45 Minuten Wasserzeit.Bereits im Januar �008 hatte das Kultus-ministerium den Grundschulen empfoh-len, in den Zeugnissen der Schülerinnen und Schüler erworbene Schwimmabzei-chen zu vermerken. Zusätzlich werden

die Schulen im Rahmen der Niedersäch-sischen Schulinspektion künftig zu An-gaben bezüglich der Schwimmfähigkeit ihrer Schülerinnen und Schüler verpflich-tet. Auf diesen Wegen wird mehr Auf-merksamkeit auf diese wichtige Kompe-tenz der Kinder gerichtet.Grundschulen können Zuschüsse für die Schwimmlernkurse bei der Landesschul-

Elisabeth Heister-Neumann: „Jedes Grundschulkind soll schwimmen lernen“Zuschüsse für ergänzende Schwimmlehrgänge an Grundschulen

behörde beantragen. Dabei müssen sie einen Vertrag mit dem jeweiligen ex-ternen Kooperationspartner vorlegen. Weitere Informationen dazu gibt es un-ter www.schulsport-niedersachsen.de (http://www.schulsport-niedersachsen.de) im Internetangebot des Niedersäch-sischen Kultusministeriums.

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Elisabeth Heister-Neumann: „Jedes Grundschulkind soll schwimmen lernen“Zuschüsse für ergänzende Schwimmlehrgänge an Grundschulen

In Abstimmung mit der Landesschulbehörde Hannover bieten wir auch 2008 wieder einen Lehrgang zum Erwerb des anerkannten Abschlusses

„Geprüfte/r Meister/in für Bäderbetriebe“ (gem. Verordnung vom 07.07.98) an.

Unsere Pluspunkte: Wir haben ein erfahrenes Lehrteam, das weiß, was Sie wissen müssen und dies zuverlässig vermitteln kann. Wir setzen moderne Tech-niken ein und schulen Sie auch im Umgang mit die-sen.Das Hallenbad befindet sich in unmittelbarer Nähe und kann von den Kursteil-nehmern jederzeit genutzt werden. Wir betreuen Sie in klei-nen Lerngruppen indivi-duell - natürlich auch am Wochenende und nach Feierabend.

Lehrgangszeitraum: 06.10.08 bis 14.03.09Anmeldefrist verlängert bis Ende September 2008

Prüfungsvorbereitung zum/r geprüften Meister/in für Bäderbetriebe

BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von BäderpersonalAuf dem Lay 20 - 31542 Bad Nenndorf

Tel.: 05723 / 98 78 78Mobil: 0178 / 8 18 42 88

www.schwimmmeister-schulung.de

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Mittendrin - in unserer Gesellschaft

Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 1030169 Hannover

Tel.: 0511 [email protected]

Hamburg. (ots) - „segeln“, Deutschlands große Wassersportzeitschrift aus dem JAHR TOP SPECIAL VERLAG, hat sechs Rettungsinseln aus dem mittleren Preis-segment getestet. Das Ergebnis: von sehr gut bis mangelhaft ist alles dabei.Auf Herz und Nieren geprüft: Beim groß-en Rettungsinsel-Test der Zeitschrift „se-geln“ gab es Tops und Flops. Totalversa-ger, wie im segeln-Test vom vergangenen Jahr, gab es diesmal nicht. Erfreulich: Bei zwei von sechs Produkten vergab segeln ein „sehr gut“. Die einstimmige Beurtei-lung für den Testsieger Transocean vom Hersteller Plastimo lautet: „Hier gibt es nichts auszusetzen“. Im Unglücksfall können sich Schiffbrüchige auch auf das Modell Ocean von Avon verlassen, das die segeln-Testcrew mit dem Prädi-kat „segeln-Tipp“ auszeichnete. Getestet wurden in diesem Jahr Rettungsinseln aus dem mittleren Preissegment, die zwischen 1000 und �000 Euro kosten. In der Halle des Ausbildungszentrums für Schiffssicherheit in Neustadt/Holstein wurde das Einsteigen aus dem Wasser,

Rettungsinseln im segeln-Test Es geht ums Überleben

Zweimal Testurteil „sehr gut“ vergeben

das Kentern und Aufrichten geprobt. Wo Licht ist, da ist auch Schatten: Pan-nen blieben beim segeln-Test nicht aus. Eine verknotete Strickleiter und eine sich nicht öffnende Rampe am Eingangsbe-reich waren die verheerendsten Zwi-schenfälle.Im Test waren neben den Modellen von Plastimo und Avon außerdem Open Sea von Zodiac, RescYou Coastal von Viking,

Hydra � von Raimar und Seago ISO von Seago.Im Ernstfall müssen Schiffbrüchige tage- oder wochenlang in den kleinen Gum-mihütten überleben. Im segeln-Test hat sich gezeigt, dass die Preiskracher häufig nicht die sichersten Modelle sind. segeln empfiehlt seinen Lesern, sich für höher-wertige Produkte zu entscheiden.

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Geschafft!BSG-Institut macht elf Fachangestellte zuMeistern für Bäderbetriebe

Rettungsinseln im segeln-Test Es geht ums Überleben

Zweimal Testurteil „sehr gut“ vergeben

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Bad Nenndorf. (re) „Es war eine harte Zeit, aber es hat sich gelohnt.“ Das war das Fazit, das der Meisterkurs des BSG-Instituts im April nach der letzten prak-tischen Prüfung im Nettebad Osnabrück zog. Seit Anfang Oktober �007 hatten sich drei Frauen und acht Männer aus ganz Deutschland beim BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal fit für die Schwimmmeisterprüfung ma-chen lassen.Täglich gab es rund acht Stunden Unter-richt in allen Fächern, die für das erfolg-reiche Bestehen der Prüfung wichtig wa-ren. Dazu zählten neben den Bereichen Bädertechnik und Bäderbetrieb auch Schwimm- und Rettungslehre, Mathe-matik, Gesundheitslehre und Chemie.Bei ihrer Ausbildung konnten die Teil-nehmer auf die neunjährige Erfahrung des Dozententeams bauen. 1999 wurde erstmals in Bad Nenndorf ein Vorberei-tungskurs zur Prüfung zum Geprüften Meister für Bäderbetriebe durchgeführt. Seither haben weit über 100 Absol-venten sich dort erfolgreich zum Meister fortgebildet.Bei ihrer Ausbildung konnten die Teil-nehmer auf eine Rundumbetreuung zählen. Beim BSG-Institut klingelt in der

heißen Phase auch mal noch um �3 Uhr das Diensthandy. „Die Fragen die es da-bei zu beantworten gilt sind sehr vielfäl-tig. Jeder Kurs hat seinen ganz eigenen Stil und jeder Teilnehmer benötigt eine ganz individuelle Betreuung“, sagt Kurs-betreuer Heiko Reckert. Dabei handelt es sich nicht nur um Fragen aus dem reinen Lehrstoff. „Wir haben schon alles, von der Hilfestellung beim Umgang mit dem Office-Paket über BaföG-Probleme bis hin zur Kaufberatung für Digital-Ka-meras geleistet. Aber zum Glück betref-

fen die meisten Fragen natürlich die ein-zelnen Fachbereiche und da sind unsere Dozenten fit und können immer schnell und zuverlässig Auskunft geben“, so Hei-ko Reckert weiter.Diese individuelle Betreuung ist natür-lich nur möglich, wenn die Gruppe nicht zu groß wird. Darum sind die Kurse beim BSG-Institut auf 15 Plätze beschränkt.Der neue Kurs beginnt im Oktober dieses Jahres. Die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Zurzeit gilt es für das Institutsteam all die Fragen der Interes-sierten rund um die Kursfinanzierung, die Unterkunft oder die richtige Vorbe-reitung zu beantworten. Zumindest die Frage nach der richtigen Vorbereitung lässt sich mit einem Satz beantworten. „Vorlernen müssen die Teilnehmer nicht, denn alles was zum Bestehen der Prü-fung wichtig ist, wird im Kurs vermittelt.“Interessierte können sich auf der Inter-netseite des BSG-Instituts unter www.schwimmmeister-schulung.de informie-ren oder telefonisch mit dem Institut Kontakt aufnehmen: Tel.: 057�3 / 98 78 78 oder 0178/8 18 4� 88 . Fotos: Egal ob bei der Fachpraxis Ret-tungslehre im Hallenbad oder bei der EDV-Ausbildung im Lehrraum. Der Kurs �007/�008 war immer konzentriert bei der Arbeit.

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125 Jahre WasserrettungBerlin. (ots) - Im April feierte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) das 1�5. Jubiläum der organisierten Wasser-rettung in Deutschland. Beim Fest-akt im Berliner Haus der Kulturen der Welt würdigte Bundesinnen-minister Dr. Wolfgang Schäuble vor rund 1.000 Gästen die Arbeit der 130.000 ehrenamtlichen Wasserret-ter im DRK.„Seit dem ersten Rettungseinsatz der Wasserwehren im Februar 1883 sind die Rotkreuz-Sanitä-ter bei Überschwemmungen und Hochwassern zu unentbehrlichen Helfern geworden“ sagt der Bun-desinnenminister im Vorwort zur Jubiläums-Chronik.DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters sagt in seiner Festansprache: „Die Wasserwacht ist eine der großen und bedeutenden Gemeinschaften des Deutschen Roten Kreuzes. Kei-ne andere Organisation bietet aus einer Hand und in der Größenord-nung die gebündelte Professionali-tät aus Erster Hilfe, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und der hohen Fachkompetenz am Wasser, im Was-ser und unter Wasser.“Seiters übermittelte auch die Grüße des Bundespräsidenten Horst Köh-ler, der in einem persönlichen Brief zum Jubiläum schreibt: „Ich habe großen Respekt davor, was die vie-len ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Wasserrettung im Deutschen Roten Kreuz leisten. Ich danke ihnen für ihren unermüd-lichen Einsatz. Viele reden von Le-bensqualität Sie sorgen dafür.“ Im Anschluss an die Feierlichkeiten zeigen 80 Aktive der Wasserwacht spektakuläre Rettungsaktionen vor der Kulisse des Bundeskanzleramts. Höhepunkt ist eine hubschrauber-gestützte Rettung aus der Spree. Diese Technik hat die Wasserwacht nach dem Elbe-Hochwasser �00� entwickelt, um Menschen bei Hoch-wasser auch aus schnell fließenden Gewässern retten zu können. Hub-schrauber und Piloten stellt die Bundespolizei, bundesweit sind bis heute rund 1�0 Wasserwacht-Mit-glieder in der Luftrettungstechnik ausgebildet.

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Spagat zwischen den Verbändenoder: Wo steht Bäder Sport Gesundheit?

Bad Nenndorf. (re) Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann haben Sie vielleicht schon einige Zeit virtuell durch dieses Magazin geblättert. Vielleicht haben Sie sich die PDF-Datei auch ausgedruckt und vielleicht haben Sie sich bei der Lektüre gefragt, wozu das Ma-gazin überhaupt gut ist. Für Fachangestellte an Bäderbetrieben bzw. für Meister gibt es das Verbandsmagazin des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister (BDS), „Das Schwimmbad und sein Personal“, für Mitglieder des Bundesfachverbandes öffent-licher Bäder gibt es das „Archiv des Badewesens“, Die DLRG beglückt ihre Mitglieder landesabhängig gleich mit einer Vielzahl an Publikationen. Bundesweit gibt es den „Le-bensretter“, auf landesebene Magazine wie „Wir Westfalen“ oder „Bayern Aktuell“. Bei der Wasserwacht heißt der Lebensretter „Aqua“ und andere für die Wassersicherheit arbeitende Organisationen, wie Blausand, informieren umfassend über ihre Internet-seiten und diverse Newsletter. Gerne verteilt man da auch mal einen Seitenhieb auf

die jeweils andere Gruppe. Während Wasserwacht und DLRG um die Vormachtstellung bei Deutschlands Küs-tenwachdienst streiten, wird Blausand nicht müde zu betonen, dass der Kampf gegen den Ertrinkungstod noch intensiver geführt werden muss auch und gera-de im Ausland.Dem gegenüber äußern sich Fachanstellte, egal ob Mit-glied im BDS oder im Berufsverband für Bäderbediens-tete, eher abfällig über die „Badehosenretter“ ohne Fachausbildung. Und dass man regelmäßig „gezwun-gen“ ist, zum Erhalt der Rettungsfähigkeit DLRG-Kurse zu besuchen, erbost so manchen Fachangestellten.Doch dann gibt es auch die, die in mehrere Verbän-den Mitglied sind. Den Dortmunder San-Ausbilder der Wasserwacht, der regelmäßig mit der DLRG trainiert und auch mit ihr zum Wasserrettungsdienst fährt, die Fachangestellte, die als Mitglied im BDS auch Mitglied in einer lokalen DLRG-Ortsgruppe ist und dort ausbil-det.Dieses Magazin will versuchen, für Mitglieder und Freunde all dieser Verbände Inhalte und Informationen

zu vermitteln. Dabei richten wir uns aber vor allem an die Angestellten in Bäderbetrie-ben, egal ob Fachangestellter oder Meister. Das BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal als Herausgeber dieses Magazins ist als Mitglied und anerkannter Bildungsträger des BDS seit Jahren in der Aus- und Weiterbildung von Bäderbediensteten erfolgreich. Rettungsschwimmer werden in diesem Magazin Themen finden, die ihnen einen Blick über die Grenzen des eigenen Verbandes in die vielfältige Arbeit der Angestellen an Bäderbetrieben bieten, während der Fachangestellte hier auch Themen finden wird, die ihm zeigen, dass die Rettungsschwimmer der diversen Verbände auch außerhalb des Hallen- oder Freibades aktiv sind. Gleichzeitig wollen wir aber auch für all diese Gruppen Hinweise für die tägliche Arbeit bieten. Ob im Kampf mit der Kellertechnik, im Gespräch mit dem Badegast, beim Anfängerschwimmen oder während des Aqua-fitnesskurses, überall gibt es Fragen zum Berufsalltag, die dieses Magazin beantworten will. Dabei sind die Themen Aquafitness und Schwimmausbildung durchaus auch für Mitglieder der Wasserrettungsverbände interessant. Wir hoffen, dass der gegenseitige Blick hinein in die Welt des jeweils anderen Verbandes etwas dazu beiträgt, Missverständnisse zu vermeiden und eine engere Zusammenar-beit zu fördern.Dabei hängt der Erfolg dieses Magazins natürlich zu einem nicht geringen Teil vom Zuspruch und von der Teilnahme seiner Leser ab. Darum sind Sie an dieser Stelle noch-mals aufgerufen, uns Ihre Meinung, Ihre Wünsche und Ihre Ideen zuzusenden. Unter der Adresse [email protected] können Sie uns Ihre Texte, Leserbriefe oder Fotos schicken.

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Bad Nenndorf/Hannover. (DLRG) Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 484 Menschen ertrunken. Gegenüber �006 ging die Zahl tödlicher Wasserunfälle um 1�� oder �0,1% zu-rück. Ursächlich für den Rückgang ist der kühle und über weite Strecken ver-regnete Sommer �007. Viele Menschen haben auf ein Bad im Meer, Binnensee oder Schwimmbad verzichtet. Im Juli des vergangenen Jahres ertranken 106 Men-schen weniger als im Vergleichsmonat �006.„Das Ergebnis ist nur auf den ersten Blick erfreulich. Die Langzeitbilanz zeigt ein anderes Bild. Seit dem Jahr �000 sind in Deutschland 4�58 Männer, Frauen und Kinder ertrunken. Das sind im Mittel 53� Menschen pro Jahr. Das ist für eine hocheinwickelte Gesellschaft entschieden zu viel und nicht zufrieden stellend. Es ist in den vergangenen Jahren grundsätzlich nicht gelungen, die Ertrinkungszahlen insgesamt signifikant zu senken“, kriti-siert DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens.

Ertrinkungsstatistik 2007In deutschen Gewässern ertranken

mindestens 484 Menschen

Die Statistik bestätigt wieder die Gefah-renquelle Nummer eins: 84% der töd-lichen Unfälle ereigneten sich in meis-tens unbewachten Binnengewässern, �04 Menschen ertranken in Flüssen und 154 in Binnenseen. Weitere 50 Personen kamen in Kanälen und Hafenbecken ums Leben.Nord- und Ostsee sind im Vergleich mit Flüssen und Seen weitgehend sichere Gewässer. Lediglich 19 Menschen kamen zwischen Borkum und Usedom ums Le-ben. Ihr Anteil beläuft sich auf nur 3,9%. Das Ergebnis zeigt, dass die von qualifi-zierten Rettungsschwimmern bewach-ten Strände ein hohes Maß an Sicherheit bieten.Die DLRG-Statistik zeigt: Immer mehr ältere Menschen ertrinken. �49 Männer und Frauen, das sind 51,4% der Ertrun-kenen, waren 51 Jahre und älter. In den letzten fünf Jahren stieg der Anteil der über 50-Jährigen von 44 auf über 51 Pro-zent.„Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei

den Kindern. Im letzten Jahr ertranken 18 Kinder im Vorschulalter. Nie war die Zahl der Jungen und Mädchen bis fünf Jah-re geringer „Das ist ein Erfolg, der auch unserer intensiven Aufklärungsarbeit zu verdanken ist, die wir vor acht Jahren unter anderem mit dem DLRG/NIVEA-Kindergartenprojekt begonnen haben“, zieht Dr. Wilkens eine positive Bilanz.In der Verteilung der Todesfälle nach Bundesländern nimmt Bayern mit 91 Opfern wieder die Spitzenposition vor Nordrhein-Westfalen mit 70 Todesfällen ein. Auf Rang drei rangiert Niedersachen mit 54 Ertrunkenen, gefolgt von Baden-Württemberg, wo 46 Menschen ums Le-ben kamen. Die wenigsten Personen – je fünf - ertranken in Bremen und dem Saar-land. In den fünf ostdeutschen Ländern ertranken 111 (�3%) in Westdeutschland373 (77%). Gegenüber �006 ging der An-teil der Opfer in den neuen Bundeslän-dern um 3,�% zurück.

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Berlin. (ots) - Rescue�008 beendet: Mit einer ausgelassenen Party feierten am �. Augst die fast 1.000 Rettungssportler aus aller Welt das Ende ihrer sechstägigen Wettkämpfe in Warnemünde und Berlin. Zusammen mit den Athleten begingen auch die unzähligen Helfer der Deut-schen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und die vielen internationalen Kampf-richter und Wettkampfmitarbeiter den Abschluss einer erfolgreichen WM. DLRG Präsident Dr. Klaus Wilkens dankte vor der abschließenden Siegerehrung allen Sportlern, Mitarbeitern und Unterstüt-zern für die Ausrichtung dieser erfolg-reichen Weltmeisterschaft. „Das war die beste Weltmeisterschaft, seit es die Re-scue gibt“, zog ein sichtlich zufriedener DLRG-Präsident Bilanz über die vergan-genen zwei Wettkampfwochen, bevor er nach den abschließenden Siegereh-rungen die ILS-Flagge an John Martin als Repräsentanten der der Surf Life Saving Great Britain überreichte. In Großbritan-nien findet �010 die nächste Weltmeis-terschaft der Rettungsschwimmer statt.Und was das sportlich bedeutet, hatten

zuvor die Interclub-Athleten noch einmal mit einem intensiven Wettkampftag, mit den Disziplinen 100m Kombinierte Ret-tungsübung, 100m Retten einer Puppe mit Flossen und der 4x50m Gurtretter-staffel bewiesen - wobei sich die 100m Retten einer Puppe mit Flossen mit 13 bzw. 15. Vorläufen bei Damen und Herren als eine der beliebtesten Disziplinen he-rausstellte. Besonders in Szene setzen

konnten sich am Finaltag noch einmal die Italiener von Rane Rosse Aqvasport, aber auch die deutschen Teilnehmer ka-men zu weiteren Erfolgen. Die Gesamtwertung der besten Vereins-mannschaft, die Kevin Weldon Trophy gewann das Team Northcliffe (Austra-lien). Bestes deutsches Team in der Ge-samtwertung wurde Halle-Saalekreis auf Rang 7.

In den Tagen zuvor hatten bereits die Senioren und die Nationalmannschaften um Medaillen gekämpft. Dabei war ge-gen die Schwimmer aus Australien und Neuseeland fast kein Kraut gewachsen. Sie beherrschten in den meisten Diszipli-nen fast nach Belieben die Konkurrenz. Souverän bestritten sie ihre Vorläufe und zogen in die Finalläufe ein. Auch die deutsche Nationalmannschaft um Bundestrainerin Anne Lühn wahrte ihre Chancen und erreichte u.a. in der 4x90m Beach Relay der Damen und Herren,sowie dem Board Race der Damen und Herren das Finale. Und das Team nutzte nach der Mittagspause die Chance. Zuerst gelang den Damen hinter Australien, Neusee-land und Frankreich ein hervorragender vierter Platz - danach schlug die Stunde der deutschen Herren.In der Besetzung Benjamin Kappler, Nyk Bahro, David Loosen und Sören Borch

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Rescue 2008 wird von den Schwimmern aus Australien dominiert

Deutsch Mannschaft auf Platz vier der Nationenwertung

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ging das Team in das Finale. Kurz nach dem Start verletzte sich der neuseelän-dische Startläufer und schied aus. Das machte den Weg für Benjamin Kappler frei, der gut in den Lauf gekommen war und als einer der ersten wechselte. Auch Nyk Bahro schlug sich gut und nach dem Wechsel zu David Loosen lag das deut-sche Team in Führung. Als erste Mann-schaft absolvierte es auch den letzten Wechsel. Doch Sören Borch hatte es mit bärenstarken Schlussläufern aus Rumä-nien, Südafrika und den USA zu tun - alle vier kamen praktisch gleichzeitig vor den Australiern auf Rang fünf ins Ziel. Nach der Auswertung des Videozielent-scheides stand dann fest: Bronze für das deutsche Team, Rumänien und Südafrika teilten sich die Goldmedaille, Platz vier blieb den US-Amerikanern.Die von Bundestrainerin Anne Lühn ge-wählte Taktik, auch im Freigewässer auf

Punkte zu setzen, ging auf.Allerdings sammelten auch die italie-nische und die südafrikanische Mann-schaft kräftig Punkte und es war bis zum abschließenden Finale der Oceanman- und Oceanwoman-Relay nicht klar, wer hinter Australien und Neuseeland auf dem dritten Podest-Platz landen würde.Nicht nur durch das Ausscheiden der neuseeländischen Herren in der Sprint-staffel klärte sich dagegen die Situation an der Spitze. Mit zwei Doppelsiegen im Brandungsschwimmen durch Shannon Eckstein und Chris Allum sowie Alicia Marriott und Naomi Flood hatten die Australier am Mittag den Takt vorgege-ben und gewannen unter anderem auch die Rescue-Tube-Relay der Damen und Herren. Auch in der Oceanman und Oce-anwoman Relay setzten sich die Australi-er durch. Die deutschen Herren wurden Sechste, bei den Damen ging es sogar noch einen weiteren Platz nach vorne. Sie sicherten sich Platz Fünf und ließen sogar die Südafrikanerinnen hinter sich. Südafrika blieb auch in der Gesamtwer-tung hinter dem deutschen Team - doch leider fehlte der Mannschaft von Anne Lühn die Winzigkeit von 36 Punkten, um die Italiener, die nach den Hallenwett-kämpfen noch deutlich in Führung lagen abzufangen. So blieb der Mannschaft des Gastgebers der undankbare vierte Platz - dennoch eine Verbesserung im Vergleich zur letzten WM, bei der die deutsche Mannschaft Fünfte geworden war.

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Rescue 2008 wird von den Schwimmern aus Australien dominiert

Deutsch Mannschaft auf Platz vier der Nationenwertung

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Unsere 60-seitige farbige Broschüre „Naturstoff Wasser“ erhalten Sie gegen Einsendung von 7 Briefmarken á 0,55 €. Weitere Informationen finden Sie unter www.vdg-online.de

Spurlosverschwunden?

Früher oder später taucht alles wieder auf, was wir dem Wasserzufügen. Ungewiss ist nur, wo und wann dies passieren wird. Deshalb ist es für uns so wichtig, unser Wasser vor unnötigenBelastungen zu schützen. Helfen Sie uns dabei!

Erste Hilfe gegen Vergiftungen bei KindernBerlin (ots) - Kleine Kinder stecken nicht selten ger-ne alles in den Mund - entsprechend häufig ist der Verdacht auf Vergiftungen. „Jeder verschluckte Fremdstoff gilt zunächst als Notfall bis geklärt ist, wie dramatisch der Einzelfall ist. Glücklicherweise ist es meist nur falscher Alarm“, so Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Arz-neimittel der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Im Rahmen der Ersten Hilfe sollten verschluckte Gifte schnell so gut wie mög-lich verdünnt werden. Das Kind sollte Wasser, ver-dünnten Saft oder Tee trinken. Milch hingegen ist nicht empfehlenswert. „Auf keinen Fall Erbrechen auslösen“ warnt Schulz.

„Erbrochenes kann in die Lunge gelan-gen, zudem kom-men die Giftstoffe noch einmal mit den Schleimhäu-ten von Mund und Rachen in Kon-takt.“Aktivkohle kann Gifte im Darm bin-den und die Auf-nahme in den Kör-

per verhindern. Es müssen aber ausreichend große Mengen eingenommen werden: Pro Kilogramm Kör-pergewicht ist ein halbes bis ein Gramm Aktivkohle nötig. Für den Notfall sollten Eltern entsprechende Mengen Aktivkohle im Haus haben. Für Spülmittel-Vergiftungen sollte Entschäumer griffbereit sein. Beides gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Was im Einzelfall neben Verdünnen, Aktivkohle und eventu-ell der Anwendung von Entschäumer nötig ist, kön-nen Eltern bei einer Giftnotrufzentrale erfahren. Die Adresse der jeweils zuständigen Stelle können Eltern in jeder Apotheken erfragen.

Doping ist auch für Freizeitsportler riskantBerlin (ots) - Auch Freizeitsportler dopen sich und missbrauchen Arznei-mittel, um Muskelmasse aufzubauen oder ihre Leistung zu steigern. Nach Schätzungen nehmen in Deutschland rund �00.000 Hobbyathleten Do-pingmittel ein, die Dunkelziffer ist hoch. Die illegalen Dopingmittel wer-den vor allem über den Schwarzmarkt oder das Internet vertrieben. „Wer Dopingmittel einnimmt, schadet sich. Nicht alle Nebenwirkungen bilden sich zurück, wenn die Einnahme beendet wird“, so Professor Dr. Martin Schulz, stellvertretender Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker. Freizeitsportler dopen sich vor allem mit hormon-artigen Wirkstoffen wie Anabolika. Andere Arzneimittel wie wasseraus-schwemmende Diuretika sollen deren Nebenwirkungen abschwächen. Auch anscheinend harmlose Nahrungsergänzungsmittel zur Leistungs-steigerung aus illegalen Quellen können mit Dopingmitteln verschnitten sein, ohne dass der Konsument dies weiß.Schulz: „Doping schädigt die Gesundheit. Häufig wird von Akne und Haarausfall, von Dehnungsstreifen sowie Sehnen- und Muskelabrissen berichtet. Auch chronische Schmerzen und Sehnenentzündungen sind durch den Missbrauch möglich. Durch die hormonartigen Wirkungen können sich zum Beispiel bei Männern schmerzhafte Brüste entwickeln, bei Frauen kann sich die Vermännlichung als vermehrte Körperbehaa-rung zeigen.“

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Stuttgart/Walldorf (ots) - Weil im Notfall jede Sekunde zählt, gibt es ab sofort zu „LifeService 11�“, der Handy-Ortung der Björn-Steiger-Stiftung (BSS), die kosten-lose LifeSensor Notfallakte. So können Menschen in Notfallsituationen nicht nur schnell über ihr Handy lokalisiert werden, sondern die Rettungskräfte er-fahren schon auf der Anfahrt zum Verun-glückten wichtige zusätzliche Daten wie Vorerkrankungen und zu benachrichti-gende Kontaktpersonen.„LifeService 11�“ wurde von der Björn Steiger Stiftung Ende �006 eingeführt, um Notrufende schneller über ihr Han-dy zu finden. Die LifeSensor Notfallakte sorgt für eine schnelle und bessere Ver-sorgung des Patienten.Bei einem Notfall können Minuten dar-über entscheiden, ob der Patient über-lebt oder Folgeschäden erleidet. „Wenn schon während der Anfahrt zum Unfall-ort wichtige Notfalldaten des Verletzten wie z. B. Vorerkrankungen, Medikationen, Allergien oder Hinweise auf Operationen mitgeteilt werden, können die Rettungs-kräfte vor Ort den Verletzten unmittel-bar, zielgerichtet und sicher versorgen“, sagt ICW Vorstand Dr. med. Frank War-da. Neben medizinischen Notfalldaten können weitere persönliche Hinweise in der LifeSensor Notfallakte dokumentiert werden, z. B. welche Kontaktpersonen

im Notfall direkt zu benachrichtigen sind und ob eine Patientenverfügung, ein Organspendeausweis oder ein Röntgen-pass vorliegen.Wie wichtig die Faktoren Zeit und Infor-mation für Rettungskräfte sind, erläu-tert Dr. Stefan Gromer, Notarzt und Ge-schäftsführer des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin: „Bei einem Notfall zählt jede Sekunde.“ Verunglückte ste-hen oft unter Schock und können Ret-tungskräfte nicht über ihre gesundheit-liche Verfassung informieren. „Doch für eine sichere Versorgung ist es besonders wichtig zu wissen, ob Allergien vorliegen oder welche Medikamente eingenom-men werden“, so Gro-mer.Wer sich jetzt mit seiner Mobilrufnum-mer bei der BSS re-gistriert, kann diese wichtigen Informati-onen für den Notfall in eine Notfallakte eintragen. Diese Not-fallakte wird dann der Leitstelle bei einem Notruf über die 11� angezeigt. Registrie-ren kann man sich für LifeService 11� und die Lifesensor Not-

Initiative der Steiger Stiftung verbessert die Versorgung im Notfall Kostenlose Handy-Ortung im Notfall jetzt mit Notfallakte

fallakte im Internet unter www.steiger-stiftung.de oder bei der telefonischen Auskunft 11 8 99 (1,49 Euro pro Anruf, jede weitere Minute 1,�9 Euro aus dem deutschen Festnetz, abweichende Preise aus dem Mobilfunk).„40.000 Handy-Ortungen im Notfall wur-den bereits seit Einführung des Systems getätigt und über 6�0.000 Menschen haben sich schon bei uns für „LifeService 11�“ registriert“, so Pierre-Enric Steiger, Vorstand der Björn Steiger Stiftung, aber noch sind nicht alle erreicht.“ Nach An-sicht Steigers muss „dieser Service genau so bekannt werden wie die Notrufnum-mer 110/11�.“ Fotos: Steiger Stiftung

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Bad Nenndorf. (kmb) Der Bundesfach-verband Öffentliche Bäder e.V. hat im Juni 2008 das Merkblatt 94.12 zur Ver-kehrssicherung- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Naturbädern während des Badebetriebes herausgegeben.

Hier ist zunächst der Geltungsbereich eindeutig beschrieben. Dieses Merk-blatt gilt für Naturbäder an natürlichen Gewässern; es gilt nicht für Badestellen und nicht für Schwimm- und Badeteich-anlagen. Dabei sind „Badegewässer“ Oberflächengewässer oder Teile davon, deren Wasserqualität der „Richtlinie �006/�007/EG des Europäischen Parla-ments und des Rates vom 05.03.�006 über die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung“ und entspre-chenden Verordnungen entspricht. Bei diesen Gewässern ist mit einer großen Zahl von Badenden zu rechnen und für diese Gewässer ist kein dauerhaftes Ba-deverbot erlassen oder nicht auf Dauer

vom Baden abgeraten worden. Als Badegewässer sind anzusehen z.B. fließende oder stehende Binnenoberge-wässer, Übergangsgewässer und Küsten-gewässer oder Teile dieser Gewässer.Ein Naturbad ist eine eindeutig begrenz-te Anlage, die aus einer für Badezwecke geeigneten und gekennzeichneten Flä-che eines Badegewässers und einer die-ser zugeordneten Landfläche besteht. Es sind bädertypische Ausbauten wie zum Beispiel Umkleiden, Sprunganlagen oder eine Wasserrutsche vorhanden. Zu Naturbädern gehören demzufolge Fluss- oder Binnenseebäder oder Strandbäder am Meer.

Die Verkehrssicherungspflicht obliegt dem jeweiligen Badbetreiber. Er hat die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, Gefahren für Dritte abzuwenden. Die Verkehrssicherungspflicht umfasst im Wesentlichen die Bereiche Betriebs-aufsicht und die Beaufsichtigung des

Badebetriebes. Diese Aufgaben hat der Badbetreiber durch eine oder mehrere geeignete Personen wahrnehmen zu lassen. Eine entsprechende Aufbau- und Ablauforganisation ist Voraussetzung für die Organisation der Verkehrssiche-rungspflicht.

Die Betriebsaufsicht soll den sicheren Betrieb des Naturbades gewährleisten und „Haftungsrisiken für den Badbetrei-ber beherrschbar“ machen. Damit er-streckt sich die Betriebsaufsicht auf die baulichen Anlagen, die Wasserflächen, Einrichtungen im oder am Wasser sowie das Gelände. Über die Betriebsaufsicht wird sichergestellt, dass die einschlä-gigen Vorschriften eingehalten und die Pflicht des Badbetreibers erfüllt werden. Insbesondere wird darauf hingewiesen, dass beim Naturbad nachweislich täglich vor der Inbetriebnahme dieses auf seine Sicherheit und Funktionstüchtigkeit zu überprüfen ist.

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Verkehrssicherungs- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Naturbädern während des Badebetriebes

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besitzen,die Ausbildung in Erster Hilfe (16 Stunden) und Herz-Lungen-Wieder-belebung nach der Ausbildungver-ordnung „Erste Hilfe“ besitzen,mit dem Bad vertraut sein.“

Der letzte Nachweis der Rettungsfähig-keit darf nicht älter als 3 Jahre und der der Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht älter als � Jahre sein. Wichtig ist, dass, so-fern ein Bad mit Kooperationspartnern betrieben wird (z.B. DLRG), die Anforde-rungen des Merkblatts 94.10 gelten. Hier ist der Einsatz von Rettungsschwimmer der Wasserrettungsorganisationen in öf-fentlichen Bädern geregelt.

Fotos: Strandbad bei Dienslaken, Bild Stefan Petri (Wikipedia)Plötzensee in Berlin, Bild: CJMoss (Wiki-pedia)

Im Merkblatt werden darüber hinaus die vor und während des Badebetriebes zu ergreifenden erforderlichen Maßnah-men im Einzelnen aufgeführt.

Die Betriebsaufsicht soll durch qualifi-zierte Personen ausgeübt werden. Hier wird auf das Merkblatt 94.05 (Verkehrs-sicherungs- und Aufsichtspflicht in öf-fentlichen Bädern während des Bade-betriebes) verwiesen. Betriebsaufsicht können z.B. Fachkräfte ausüben. Fach-kräfte im Sinne der Merkblätter sind Fachangestellte für Bäderbetriebe und Geprüfte Schwimmmeister/innen für Bä-derbetriebe.Negativ anzumerken ist an dieser Stelle, dass das Merkblatt diese Qualifikationen nur beispielhaft anführt. Demzufolge könnten auch andere Kräfte als „qualifi-zierte Personen“ eingesetzt werden.

Neben der Betriebsaufsicht ist die Was-seraufsicht durchzuführen.

Ziel der Wasseraufsicht ist Leben, Ge-sundheit und Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten. Schwerpunkt der Was-seraufsicht ist Überwachung der Was-serflächen des Naturbades und deren angrenzenden Bereiche, die zum Na-turbad gehören. Die Wasseraufsicht soll eine schnelle Hilfe bei Notfällen und die unverzügliche Einleitung notwendiger Rettungsmaßnahmen gewährleisten.Die Wasseraufsicht wird so organisiert, dass das dafür qualifizierte Personal vor-handen ist und die zum Naturbad gehö-renden Wasserflächen überblicken und im Notfall rechtzeitig Hilfe leisten kann.

Hinsichtlich der Qualifikation des in der Wasseraufsicht eingesetzten Personals wird im Merkblatt folgendes ausgeführt:„Alle Mitarbeiter für die Beaufsichtigung des Badebetriebes müssen

mindestens 18 Jahre alt sein,eine für die Erfüllung der Aufgabe körperliche und geistige Eignung

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Verkehrssicherungs- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Naturbädern während des Badebetriebes

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