BAMBINI NEWS 04 2014

04/2014

NEWSkeepOn: Hilfe für Syriens Kinder

Flinke Kids: Wer läuft, ist schneller im Kopf

Tiroler WaldknöpfeWo Kinder mit den Bäumen wachsen

Stickerspaß mit der

ISBN 978-3-8458-0753-9 ISBN 978-3-8458-0752-2

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Impressum:Herausgeber: HOLZHACKER, Sport- und Werbemanagement, Robert Holzhacker, Ratschkygasse 47/35, 1120 Wien Chefredaktion: Eva SorantinRedaktionelle Mitarbeit: Mag.a Petra Autherid, Katharina WallnerGrafik: Rycom

Inhalt:

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Editorial

Hilfe für Syriens Kinder! „keepOn“: Zwei österreichische Müt-ter gründen eine Hilfsorganisation

Short-Cuts

Ein Tag im Waldkindergarten Die Natur als Spiel- und Lernplatz

Flinke Kinder – clevere Kinder Warum Bewegung schlau macht

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REPORTAGE

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Liebe Leserinnen und Leser,

ich muss zugeben, der Medienkonsum fällt in letzter Zeit nicht leicht. Aktuell sind so viele Menschen weltweit auf der Flucht wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Opfer der Ausei-nandersetzungen sind vor allem Frauen und Kinder. Hört man dann noch von heißen „Strafdu-schen“ an Kleinkindern, verliert man leicht den Glauben an das Gute im Menschen. Muss man aber nicht, wie drei Frauen und Mütter vorzeigen. Um syrischen Kindern zu helfen, haben sie in Österreich den Verein „keepOn“ gegründet. Aus einem Kofferraum voller Hilfsgüter wurde ein vollgestellter Keller, dann eine Garage und schließlich eine Lagerhalle. Mittlerweile fahren ganze Lkw-Ladungen an die türkisch-syrische Grenze, um den Flüchtlingen überlebenswichtige Hilfe zukommen zu lassen. Das unglaubliche persönliche Engagement dieser Menschen zeigt, was man als Gemeinschaft bewegen kann. bambini.cc möchte seine Leserinnen und Leser zur Mithilfe aufrufen und freut sich sehr, das beeindruckende Projekt „keepOn“ ab Seite 6 vorstel-len zu können. Apropos vorstellen: Als ich das erste Mal mit den „Waldknöpfen“ aus Tirol zu tun hatte, dachte ich, das sei doch nicht möglich … Kein fließendes Wasser und nur eine Blockhütte als „Basis-lager“ eines Kindergartens? Ich als „Stadt-Ei“ konnte mir das gar nicht ausmalen. Aber schon bald stellte ich fest, dass ich als Kind sehr gerne in einen Waldkindergarten gegangen wäre. Neben den unglaublichen Möglichkeiten, die die Natur als „Spielplatz“ unseren Kindern (und auch uns Erwachsenen) zu bieten hat, bewirkt die tägliche Bewegung im Wald eine gesund-heitsfördernde Stärkung des Immunsystems und der Abwehrkräfte der Kinder. Aber lesen Sie selbst ab Seite 14 …

Zum Jahresende möchte ich mich bei allen Freunden und Partnern von bambini.cc für dieses erfolgreiche Jahr 2014 bedanken. Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein paar geruhsame Feiertage und ein gesundes neues Jahr 2015.

Für uns Eltern – Für unsere Kindergärten – Für unsere Kinder

Herzlichst, Ihr Robert Holzhacker

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6 www.bambini.cc Dezember 2014

„… es gibt noch viel zu tun“, steht auf der Homepage des gemeinnützigen Vereins keepOn. Zwei beherzte Frauen aus Österreich stehen hinter dieser Initiative, die syrischen Flüchtlingskindern warme Kleidung, Nahrung, Medikamente und Hoffnung auf eine Zukunft schenkt. Autorin: Katharina Wallner | Fotos: Gabriel Chaim

keepOn

350.000 Kinder in Syrien haben ihre Eltern ver-loren. Sie leben in Flüchtlingslagern und Waisen-häusern.„Wir können also gar nicht anders, als weiter zu helfen“, sagt Theresa Wiplinger und ist dankbar über die vielen ehrenamtlichen Helfer.

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Die Welt wird ganz klein, wenn Men-schen Gutes tun und sich verbinden“, erzählt Nina Krickl vom Verein keepOn und ist gerührt über die uneigennützige Hilfsbereitschaft, die

sie selbst in Gang gesetzt hat. Seit dem Frühling 2013 organisiert Nina Krickl gemeinsam mit Theresa Wiplinger Hilfstransporte nach Syrien, um Flüchtlingskindern zu helfen. Die beiden Frauen und alle ihre ehrenamtlichen Helfer ar-beiten dabei völlig unentgeltlich – doch definitiv nicht umsonst. Denn 100 Prozent aller Sach- und Geldspenden kommen genau dort an, wo sie am meisten gebraucht werden: in Flüchtlingslagern, Waisenhäusern, Krankenhäusern und auf Gebur-tenstationen.

„Wir haben unsere Sachen gesehen!“Begonnen hat alles mit der Unterstützung des italienischen Hilfsprojekts time4life, auf das Nina in einem sozialen Netzwerk aufmerksam wurde. Mit einem Aufruf im Kindergarten motivierte sie andere Eltern, Spielsachen, Kleidung und Medikamente zu sammeln, packte alles in ihr Auto und brachte es zur Sammelstelle nach Italien. Flohmärkte und Spendensammlungen wurden veranstaltet und leider manchmal auch missverstanden. „Anfangs erhielten wir auch viele unbrauchbare Sachen“, erzählt Theresa von abgelaufenen Medikamenten und High Heels, die in stundenlanger Arbeit aus den sinnvol-len Gütern aussortiert werden mussten. Heute existieren österreichweit zehn Sammelstellen, die

Fotograf Gabriel Chaim erreichte am 18. Oktober 2014 Bab Al-Salam – ein Flüchtlingslager, das vom Verein keepOn unterstützt wird: „Der Regen hat das Lager, in dem 17.000 Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben, völlig überflutet. Die Situation im Camp ist katastrophal, und die 2.500 Zelte stehen unter Wasser.“


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Pflückt die Äpfel und füllt die Eimer!

Die Äpfel sind reif, die Ernte kann beginnen! Jedes Kind hat im Garten ein eigenes Apfel-bäumchen und pflückt die leck-eren Früchte. Doch aufgepasst: Lasst euch nicht vom frechen Raben oder vom leckeren Eis ablenken! Wer als Erster seinen Eimer gefüllt hat, gewinnt das Spiel.

Diese Spiel fördert: Erstes Regelverständnis, Erstes Zählen, WahrnehmungAb 4 Jahren für 2 bis 4 Spieler

von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut werden. Von Kleiderspenden möchte keepOn dennoch wegkommen. Sie stehen in keiner Relation zu den hohen Transportkosten in das Krisengebiet. Winterstiefel und warme Jacken sind daher nur das Tüpfelchen auf dem i, wenn sich Medizinpro-dukte, Medikamente und Nahrung auf den Weg nach Syrien machen. Diese wertvollen Großspen-den waren Meilensteine für keepOn. Die umfang-reiche Logistik gemischter Lkw-Ladungen hat das Kleinwagenidyll längst abgelöst. KeepOn arbeitet in Österreich mit Logistikern sowie den Konsulaten und in Syrien mit renommierten Hilfs-organisationen zusammen. Sie belegen mittels

Fotoreports, dass die Transporte auch tatsäch-lich an ihrem jeweiligen Ziel ankommen. „Wir haben unsere Sachen auf den Bildern gesehen!“, erzählt Nina von den freudigen Reaktionen ihrer Spender, die die Transparenz des Vereins sehr zu schätzen wissen.

Meilensteine und StolpersteineWer einen Stein ins Rollen bringt, muss wohl damit rechnen, dass sich auch kritische Stimmen melden. Natürlich gibt es Skeptiker, die meinen, auch in Österreich gebe es genug Armut. Nina und Theresa haben darüber viele Diskussionen geführt. Mittlerweile stellen sie fest: „Wir müssen unsere Energie gut einteilen und können diese Kritik gut ausblenden!“ Ihre Botschaft ist eindeu-tig: „Wir sehen uns als unparteiische, unpoli-tische und in keiner Weise religiös motivierte Organisation, die Kinder in Not unterstützt. Schließlich haben wir das große Glück, in einem friedlichen Land zu leben.“

Die Großspenden aus der Lebensmittelindustrie und aus Krankenhäusern, die uneigennützigen Helfer auf Ämtern, in Übersetzungsbüros und im Transportunternehmen sind wahre Kostbarkeiten. Aber auch jede Privatperson, die helfen möchte, ist von unschätzbarem Wert. Spenden werden in „weißes Gold“ investiert, denn Milchpulver für Kinder wird dringend gebraucht. Nach einem entsprechenden Aufruf wetterten hierzulande Mütter, man möge doch stillen, wenn Milch rar sei. Doch die Menschen in Syrien sind auf der Flucht. „Ständige Angst, Mangelernährung und der Tod vor Augen lassen die Milch versiegen“, erklärt Nina geduldig und wünscht sich nichts mehr, als ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass diese Menschen Hilfe brauchen.


Ihr Herz schlägt für Kinder Die beiden bemerkenswerten Initiatorinnen von keepOn sind ausgebildete Kindergartenpäda-goginnen, Physiotherapeutinnen und liebevolle Mütter. Ihre Tage wären auch ohne keepOn mehr als ausgefüllt. „Wir wissen gar nicht mehr, was wir früher in unserer Freizeit gemacht haben“, la-chen die Powerfrauen, wenn sie an ihren Alltag denken. Denn heute steht dieser voll im Zeichen der Syrienhilfe. Während die engagierten Mütter für ihre Familien kochen oder auf dem Weg zur Arbeit sind, ist fast immer das Handy am Ohr. Viele Koordinationsarbeiten, Übersetzungen, Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzungstreffen und reichlich Bürokratie sind notwendig, bevor sich ein Hilfstransporter auf den Weg machen kann. Anfang Oktober 2014 brachte der Verein bereits den sechsten Lkw nach Syrien, und mittlerweile sind die autodidaktischen Helferinnen zu wahren Profis erwachsen. Die winzige Portion Naivität und Unkonventionalität, die Nina und Theresa trotzdem geblieben ist, konnte Leben retten. „Dür-fen wir die Paletten weiterverwenden?“, fragte

ein syrischer Projektpartner, als es unerwartet heftig zu schneien begann. Erstaunt über die Frage und ohne zu wissen, dass Paletten für gewöhnlich von Transportunternehmen wieder mitgenommen werden, stimmte Nina zu. Heute weiß sie, dass jede Palette zehn Euro kostet. Dennoch würde sie wieder so entscheiden. „Jede Palette und jeder Karton war Goldes wert, um Feuer zu machen! Ihr habt Leben gerettet!“, stand in einem Brief, der wenig später aus Syrien kam.

Die Initiatorinnen Theresa Wiplinger (1. v. l.) und Nina Krickl (4. v. l.) mit ehrenamtlichen Helfern im Zentrallager von KeepOn.

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KeepOnGemeinnütziger Verein für Kinder in NotZVR-Zahl: 899836445Homepage: www.keepon.or.at

Bankverbindung: Raiffeisenbank Traisen – GölsentalIBAN: AT863244700000340844BIC: RLNWATWWLFD

INFOS:


SHORTCUTS

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Kreativität ist Trumpf! Und mit den richtigen Materialien werden aus allen Kindern kleine Künstler …

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Groove Triple 1: Der Alleskönner unter den BuntstiftenDrei in einem: Die Groove Triple 1 sind Farbstifte, Wachsmal-kreiden und mit Wasser vermalbare Aquarellstifte in einem. Ein besonders weicher Strich, gute Deckkraft und brillante Farben – sogar Gold und Silber! – lassen Nachwuchsmaler in bunte Welten abtauchen. Griffig schon für Kindergartenkinder, sind sie auch perfekt für erste Schwungübungen und inspirieren beim kreativen Malen alle Altersklassen.

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Mini-Kindergarten von PLAYMOBILWer ist der Erste in der Puppenküche? Und wer ergattert den begehrten Platz auf dem Kletterturm? Mit Details wie Kuschelecke, Küche und Kindertoiletten bietet der freund-lich gestaltete Kindergarten von PLAYMOBIL eine wirklichkeitsgetreue Ausstattung. Im Lernzimmer im ersten Stock erledigen die größeren Kinder ihre Hausaufgaben. Das Kindergartengebäude lässt sich um die Krabbelgruppe erweitern: Altersgerechte Spielsachen wie das Activity Center und eine liebevolle Betreuung warten hier auf die Jüngsten. Auf dem Kinderspielplatz mit Rut-sche, Schaukel und Kletternetz toben sich die Kids an der frischen Luft aus. Mit insgesamt sechs Ergänzungsartikeln und detailreichem Zubehör bietet der fröhlich gestaltete Kin-dergarten vielfältige Spielmöglichkeiten und lädt Kinder dazu ein, alle Aspekte, die sie aus dem eigenen Kindergartenalltag kennen, nachzuspielen.

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Keine Wände, keine Dächer, dafür viel Natur … und die vier Elemente als tägliche Begleiter. Waldkindergartenkinder (er-)leben anders.Autorin: Petra Autherid | Fotos: Verein Kindergarten „Die Waldknöpfe“

Die wunderbare Welt der Waldknöpfe

Die Waldknöpfe und ihre Pädagoginnen: Michaela Mairhofer, Magdalena Oberlechner und Katharina Baumgartner.

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Im Kontakt mit Erde, Wasser, Feuer und Luft zu sein ist im Waldkindergarten „Die Waldknöpfe“ im Tiroler Völs Alltag. Im Wald erleben die Kinder eine besondere Verbun-denheit mit den Elementen des Lebens. Sie

fühlen deren Kraft und deren unterschiedliche Intensität im Wandel der Jahreszeiten. Wie sieht nun die Welt aus, in der 17 Kindergartenkinder zu Waldknöpfen werden?

Basislager BlockhütteEin Tag im Waldkindergarten beginnt um sieben Uhr. In der gemütlichen Blockhütte und in zwei eingerichteten Containern werden Frühaufsteher von den Pädagoginnen und Waldknöpfe-Gründe-rinnen Michaela Mairhofer, Magdalena Ober-lechner und Katharina Baumgartner liebevoll in Empfang genommen.

Wir sind dann mal im Wald …Um 8 Uhr 30 geht es los: In wetterfester Kleidung und mit Rucksack sind die Waldknöpfe bestens ausgerüstet. Eine kurze Wanderung führt mitten in die pure Schönheit der Tiroler Wälder. Aller-dings beginnt das Abenteuer bereits mit den ers-ten Schritten. Am Weg begegnen die Kinder so manchem Käfer oder einer aufgeblühten Blume, die am Vortag noch ihre Blüte geschlossen hatte.

Der Morgen im WaldAm ersten Waldplatz, einem von vier vorbereite-ten Plätzen, angekommen, finden sich die Kinder zum Morgenkreis zusammen. Ein Mandala aus Naturmaterialien, manchmal auch ein Feuer bilden das Zentrum. Untermalt von Vogelgezwit-scher und Blätterrauschen begrüßt die Gruppe einander mit einem Lied oder einem Gedicht. Man überlegt gemeinsam: „Wer fehlt denn heute in der Gruppe?“ Danach stärken sich die Kinder: mit Obst von den eigenen Obstbäumen, Gemüse aus eigenem Anbau, selbstgemachten Aufstri-chen, Brot und Tee.

WaldspielzeitFrisch gestärkt gehen die Kinder ihren Tätigkei-ten nach: Auf dem Programm stehen Rollenspie-le, Schnitzarbeiten, Werken, Laufspiele oder Klettern. „Einmal im Laufe des Vormittages wird eine Bildungseinheit angeboten“, erklärt Micha-ela Mairhofer. Ein Signal lädt dazu ein, an einer Aktivität mit Musik oder pädagogischen Mate-rialien teilzunehmen. Danach ist wieder Spiel-zeit. Es wird geforscht, gesammelt, entdeckt, gegraben, konstruiert und gebaut, der eigenen Fantasie freier Lauf gelassen. Für die Sicherheit eines jeden Waldknopfes sorgen klare Regeln: „Die Kinder bleiben in Hör- und Sichtweite“, erläutert Michaela Mairhofer. „Regeln werden

Schaukelspaß im Wald mit selbstgemachter Wippschaukel!

Waldknöpfe unterwegs: Die Kinder bleiben stets in Sichtweite.

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mit den Kindern im Kreis festgelegt.“ Um 13 Uhr endet der Tag im Wald.

„Waldbedürfnisse“Wer zwischendurch mal muss, benutzt eines der speziell angefertigten Waldklos – biologisch abbauender Toiletten, die von Zeit zu Zeit mit Kalk bearbeitet werden – oder sucht sich ein pas-sendes Plätzchen in der Natur. Danach Hände waschen? Kein Problem. Die Kindergärtnerinnen sind mit Waschwasser und Handtuch zur Stelle. Sie haben immer die passenden Utensilien bei der Hand, sei es nun ein Plaster, ein Müllsack oder Ersatzkleidung. Im Rucksack oder im mitge-führten Leiterwagen ist alles dabei!

Wenn es regnet, stürmt oder schneit„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung!“, sind die Pädagoginnen überzeugt.

„Die Kinder mögen Regen sogar besonders gerne!“ Er bietet eine wichtige Sinneserfahrung, genauso wie das Graben in der Erde, das Waten im Matsch und das Laufen im Wind. Die Ausnahme bildet starker Sturm. Herabfallende Äste stellen eine Gefahr dar. Zum Glück müssen die Waldknöpfe nur selten auf den Wald verzich-ten: „Bis jetzt war es dreimal der Fall, dass wir wegen Sturm oder Hagel in unserer Blockhütte verweilen mussten.“

Wald-LeidenschaftWaldkindergärten sind großteils privat finanziert und organisiert. Putzen und Instandhaltungsar-beiten gehören ebenso erledigt wie Lohnverrech-nung und Öffentlichkeitsarbeit. Das übermäßige ehrenamtliche Engagement bringe die Verant-wortlichen zwar an die Grenzen ihrer Belastbar-keit, schildert Michaela Maierhofer. „Trotzdem verlieren wir auch nach fünf Jahren unsere Energie und unser Engagement nicht: Schließlich sehen wir an unseren Kindern jeden Tag, wie wertvoll diese Arbeit ist!“

www.bambini.cc Dezember 2014

Verein Kindergarten „Die Waldknöpfe“Peter-Siegmair-Straße 15a6176 Völswww.waldknoepfe.at

INFOS:

Das stille Örtchen im Wald

Erntesegen: Stolz präsentieren die Waldknöpfe ihr Gemüse aus den eigenen Gemüsebeeten.

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Flinke Kids, clevere Kids

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Körper und Geist, Bewegung und Lernen hängen eng zusammen. Fitness hat nachweislich einen äußerst posi-tiven Effekt auf die Gehirnfunktionen. Trotzdem wird dem kognitiven Lernen

und Fördern oft sehr viel mehr Zeit gewidmet als Sport und freiem Spiel. Kinder und Jugendliche brauchen dringend genügend Freiräume, um ih-rem natürlichen Streben nach Hüpfen, Toben, Ba-lancieren und Wettläufen nachgeben zu können. Sie wissen intuitiv, was gut tut … und was mittels Studien heute belegt ist: Kinder und Jugendliche sollten möglichst mindestens einmal am Tag ins Schwitzen kommen, um ihre Fettverbrennung anzukurbeln. Dadurch wird mehr Serotonin im Gehirn gebildet, und das übt einen positiven Einfluss auf unterschiedlichste Abläufe im Zentralnervensystem aus. Dieser Prozess

verbessert die Stimmung, fördert Gedächtnisleis-tungen, begünstigt den Stressabbau. Aggressives Verhalten und Ängste nehmen ab.

„Ich will doch nur spielen“Hüpfen, Toben, Laufen … Haben unsere Kinder dafür aber auch genug Freiraum? In der Küche hängt ein riesiger Kalender, der neben den Ge-burtstagen der Familienmitglieder auch unzäh-lige Termine preisgibt. Denn der zunehmende leistungsorientierte Förderwahn taktet unsere Kinder in hohem Maße: „English for Kids“ am

Montag, Glockenspiel am Dienstag, danach in die Bücherei, Ergotherapie am Mittwoch,

donnerstags bei der Oma (dort läuft den ganzen Tag der Fernseher), und jeden zweiten Freitag zum Vokalbeltraining in die Lernwerkstätte. An den Wochen-enden stehen Familienfeiern, Hausauf-

gaben und Diktate-Üben auf dem Plan. So sieht der „Freizeitplan“ vieler Familien

aus. Wie es um den schulischen Stundenplan bestellt ist, wissen wir ohnehin alle. Wann

aber, fragt sich, ist da überhaupt noch Zeit für Bewegung, Sinneserfahrungen und ausgedehn-tes freies Spiel?

Wer läuft, ist schneller am Ziel. Am wenigsten weit kommen jene, die still sitzen bleiben. Eigentlich ganz logisch. Dass Bewegung aber nicht nur einen Vorsprung auf Wegstrecken bringt, sondern auch stark mit geistigem Weiter-kommen zu tun hat, ist manchen neu.Autorin: Katharina Wallner | Fotos: Shutterstock

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Weniger Input – mehr OutputBabys lernen über ihre Sinne das Leben kennen. Sie spüren, greifen, tasten, schmecken und neh-men über diese Sinneserfahrungen auch Kontakt zur Außenwelt auf. Außerdem lernen sie ihre eigenen Bewegungen zu nutzen, um motorische, kognitive oder auch soziale Aufgaben zu lösen. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen ist diese so-genannte Bewegungskompetenz eine der ersten, die Menschen entwickeln. Wenn Kinder dann in die Schule kommen und Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben lernen sollen, funktioniert das auch durch komplexe Erfahrungen. Ihre Bewegungskompetenz wird nun zu einer wesentlichen Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Denn die Koordination zahlreicher Muskeln und ein funktionierender Gleichgewichtssinn haben maßgeblichen Anteil am schulischen Erfolg. Um diese wichtigen Fä-higkeiten optimal entwickeln zu können, müssen sich Kinder bewegen und frei spielen dürfen. Ganz entscheidend sind genügend Zeit, Platz und Eltern, die ihren Kindern Sicherheit geben, Vertrauen in ihr Können setzen und an ihre Kom-petenz glauben.

Netzwerke, die es wirklich bringenKinder wollen im Spiel eigene Lösungen fin-den. Sie erleben dieses Experimentieren und Wiederholen niemals als Zeitverschwendung. Bewegungserfahrungen werden bei häufiger Wiederholung gefestigt und die angesteuerten Nervenbahnen schließlich mit einer Eiweiß-schicht ummantelt. So können Bewegungen auto-matisiert ablaufen, und die Neuronenbahnen im Gehirn werden nach und nach vielfältiger mitein-ander verknüpft. Die Anzahl der Nervenzellen im Gehirn ist genetisch veranlagt, die verbindenden Fasern zwischen ihnen sind zum Zeitpunkt der Geburt jedoch erst in geringem Umfang vorhan-den. Sie werden erst durch gleichzeitige Anfor-derungen an die Gehirnbereiche aufgebaut. Je mehr Gehirnbereiche also gleichzeitig aktiviert werden, umso mehr Nervenfasern bilden sich und umso komplexer wird das Netzwerk. Ein gut ausgebautes Netzwerk wiederum beeinflusst die Hirnleistung durchwegs positiv. Ein enger zeitli-cher Zusammenhang von Bewegung und Lernen

ist ebenfalls ideal. Kindern steht damit einerseits eine gefestigte Basis für Bewegung und Denken zur Verfügung, andererseits können sie mit Mut, Phantasie und Kreativität neue Verhaltensweisen ausprobieren und gewonnene Erkenntnisse in veränderten Situationen einsetzen.

„Auf die Plätze, fertig, los!“Im Hoppserlauf fröhlich den Schulweg zu bewäl-tigen, Treppen statt Aufzüge zu benützen und über Baumstämme zu balancieren bringt also weit mehr als Pauken und Strebern. Wer läuft, ist definitiv schneller am Ziel – und das in vielerlei Hinsicht.

Quellen:Barbara Perras, Die spielen ja nur! Die Bedeutung der Freispielzeit. http://www.kindergartenpaedagogik.de/1399.html (24.11.2014)

Manfred Spitzer, Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Heidelberg–Berlin 2009

Gesellschaft zur Förderung von professioneller Evaluation, Bewe-gungskompetenz. http://www.proeval.com/downloads/Definiti-on_Bewegungskompetenz_proEval.pdf (24.11.2014)

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