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Frühling 2005 63. JAHRGANG - NR. 1 Stiftung Genfer Bibelgesellschaft BIBEL B B Inhalt Editorial ..................................... 2-3 John Alexander ........................... 4-5 “Befreit Leben” ............................ 6-7 Wie lassen sich Gottes Liebe und menschliches Leid vereinbaren?...................... 8-10 Das Haus der Bibel Bordeaux ............................... 10-11 Waldes aus Lyon .................... 12-13 Aus der Werkstatt des Übersetzers ........................... 14 Aus unserer Korrespondenz ........... 15 Gebetsplan.................................. 16 In Demut und Treue bis zum Ende © PHDA

Bibel-Info Frühling 2005

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Aus der Werkstatt des Übersetzers ........................... 14 Das Haus der Bibel Bordeaux ............................... 10-11 63. JAHRGANG - NR. 1 Aus unserer Korrespondenz........... 15 Waldes aus Lyon .................... 12-13 © PHDA John Alexander........................... 4-5 Gebetsplan.................................. 16 Editorial ..................................... 2-3 “Befreit Leben” ............................ 6-7 Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

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Frühling 200563. JAHRGANG - NR. 1

Stiftung Genfer Bibelgesellschaft

BIBELBIBELBIBELBIBEL

InhaltEditorial ..................................... 2-3

John Alexander........................... 4-5

“Befreit Leben” ............................ 6-7

Wie lassen sich GottesLiebe und menschliches Leid vereinbaren?...................... 8-10

Das Haus der BibelBordeaux ............................... 10-11

Waldes aus Lyon .................... 12-13

Aus der Werkstatt des Übersetzers ........................... 14

Aus unserer Korrespondenz........... 15

Gebetsplan.................................. 16

In Demut und Treue bis zum Ende

© PHDA

2-3

Editorial

In Demut und Treue bis zum Ende„...Ich will ihn suchen, den meine Seele liebt!“ Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht. Mich fanden die Wächter, welche die Runde machten in der Stadt: Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt? Kaum war ich an ihnen vorübergegangen, da fand ich ihn, den meine Seele liebt. Hohelied 3,2-4

Die gewaltige Illusion des Modernismus und der Wissenschaft, dass sie alles erklären und uns in eine bessere Welt geleiten würde, hat sich mit dem Ende des letzten Jahrhunderts in nichts aufgelöst. Unterdessen prägen tragische Ereignisse, die von einigen gewollt waren oder von allen erlitten wurden, weiterhin die rasch vergehenden Jahre. In dem Zusammenbruch ist die Gewissenlosigkeit der Reichsten mit Not und Tod unter den Ärmsten vermengt. Wir können uns fragen, was unser Zeugnis da überhaupt bewirkt.Aber der Herr hat uns klare Worte hinterlassen, die uns zeigen, dass er nicht ein Gott ist, der gegenüber den Geschehnissen in unserem Umkreis blind oder gleichgültig ist. Er sagt uns: „Lasst euch dadurch nicht erschrecken. Es muss so kommen...“ (Mt 24,6). In dieser Endzeit ermutigt er uns, treu zu bleiben und weiter zu vertrauen: „Ich komme bald. Halte fest, was du hast!“ (Offb 3,11)

Diese Treue, die der Herr von uns erwartet, ist auch jene der Wächter im Hohenlied Salomos, die Wache halten und an der guten Nachricht, die sie empfangen haben, festhalten, und der Wachposten, die der Herr jenen Menschen über den Weg schickt, die ihn mit aufrichtigem, tiefem Verlangen suchen. Wir sehen in diesen Versen, dass die Treue der Wächter in der ihnen anvertrauten Aufgabe mehr bewirkt als Worte, die sie reden könnten – übrigens berichtet die Bibel hier keine Worte ihrerseits.

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In Demut und Treue angesichts der weltweiten Erschütterungen

In Demut und Treue den uns anvertrauten Auftrag erfüllen

Jean Pierre Bezin

Wenn wir uns oft hilfl os vorkommen angesichts der Nöte überall auf der Erde, wollen wir den Herrn doch bitten, dass er allen Leidenden Wächter in den Weg stellt, die dem Evangelium treu sind und sich „überholen“ lassen, damit Menschen, die ihn verzweifelt suchen, ihn auch fi nden – den Einzigen, der Trost, Liebe und Frieden bringt.Als Genfer Bibelgesellschaft und Haus der Bibel möchten wir uns bemühen, treue Mitarbeiter im Dienst der Herausgabe und Verbreitung von Gottes Wort zu bleiben, nach dem Vorbild unserer Vor-gänger in dieser doppelten Mission. So werden wir in dieser Ausgabe von Bibel-Info auch beim Leben von John Alexander verweilen, das dem Dienst für seinen Herrn hingegeben war. John Alexander war vor rund 30 Jahren Direktor des Hauses der Bibel. Im November 2004 hat er uns verlassen.

Bibel-Info beginnt dieses Jahr in neuer Gestaltung, die Ihnen hoffentlich gefällt. Wir wollten das Bulletin einfacher und klarer machen. Sie fi nden auch die eine oder

andere neue Rubrik, so auch jene, die die Überlegungen beim Übersetzen eines Bi-belabschnitts erläutert, oder die, welche ein Rätsel anbietet. In den folgenden Nummern werden wir Sie weiterhin über die großen Themen unserer Mission informieren: die Heilige Schrift übersetzen und verbreiten, gute Bücher herausgeben und unter die

Leute bringen, das Zeugnis ermutigen durch intensive Ver-breitung der Bibel a n M a r k t - u n d Messeständen, den Gläubigen helfen, mehr christliche Buch-handlungen zu

eröffnen, damit das Evangelium im Herzen jeder Stadt bleibt und die Herzen unserer Zeitgenossen berühren kann.Machen wir gemeinsam allen Freunden Mut, die sich in dieses Abenteuer wagen, und wenn der eine oder andere Rat braucht, zögern Sie nicht, auf uns zu zu kommen!

[email protected]

Wenn wir uns oft hilfl os vorkom-men angesichts der Nöte überall

auf der Erde, wollen wir den Herrn doch bitten, dass er allen Leidenden Wächter in den Weg stellt, die dem

Evangelium treu sind.

John Alexander (April 1921 – November 2004)Treuer Mitarbeiter der GBG, der Bibelhäuser und von Bibel-Info

Schon als ganz junger Mensch trat John Alexander in den Dienst des Hauses der Bibel ein, das später unter dem Dach der Genfer Bibelgesellschaft integriert wurde. Von der Pike auf dienend, begann er wurde in der Versandabteilung und versah schließlich die Funktion des Direktors, wurde also mit allen Bereichen der Bibelproduktion und -verbreitung vertraut. Indem er Stufe um Stufe dieses wichtigen Dienstes erklomm, zeigte er seine Gabe als Pionier, dem zu folgen nicht immer leicht war; entsprechend versuchten seine Mitarbeiter denn auch, seinen Elan etwas

zu zügeln. Offen gesagt, man langweilte sich nie mit John! Das gute Einvernehmen war gesichert durch die brüderliche Gemeinschaft, die uns alle vereinte, und durch das Bestreben eines jeden, unserem Gott nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen.Während des 2. Weltkriegs konnte er, als britischer Staatsangehöriger vom Schweizer Militärdienst befreit, seine ganze Energie in die Vorbereitung der Bibelausgaben stecken, die in erster Linie für Frankreich bestimmt waren, wohin die üblichen Lieferwege unterbunden waren. In Zusammenarbeit mit dem damaligen GBG-Direktor Georges Berthoud leistete John darauf, gewohnt schwungvoll, eine geschätzte Arbeit in der Revision der Segond-Bibel und in der Koordination der Beiträge verschiedener Mitarbeiter, die 1975 zur Veröffentlichung der Bibel mit den Scofi eld-Kommentaren führte. Vermerken

Gnadenbeweise des Herrn sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden,denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! Klagelieder 3,22-23

4 - 5

Als Lehrer im Genfer Bibelinstitut bis Juni 2002

John Alexander als Kind (3. von links) mit seinen Geschwistern und Herrn Durand vor dem Bibelwagen in 1926

wir auch, dass er an den Arbeiten beteiligt war, die zur Herausgabe der italienischen Nuova Riveduta führten, gefolgt von einer Ausgabe mit Scofi elds Anmerkungen.John Alexander war auch ein geschätzter Autor, welcher zahlreiche Bücher heraus-brachte, wie zum Beispiel sein erster Titel «Lire et comprendre la Bible», oder sein Kommentar über die Offenbarung des Johannes, ein biblisches Buch, welches ihm besonders teuer war.Bis zu seinem letzten Atemzug war John in der GBG aktiv, da er auch als Redaktor von Bibel-Info wirkte und immer wieder selbst Artikel über das Christentum von heute verfasste.Wir persönlich haben von John viel gelernt. Als Mensch und als Freund war er stets empfänglich für unsere Vorschläge und Anliegen.

„Wie Ihr vielleicht wisst, entschlüpfe ich vorderhand einer weiteren Operation und muss meine Schwäche und Atemnot annehmen. Doch was ist das im Vergleich mit der Treue des Herrn, der es erlaubt hat, dass ich heute mein 80. Lebensjahr vollende an der Seite meiner lieben Frau...“Diese Worte hatte John Alexander uns an seinem 80. Geburtstag geschrieben. Daraus sprechen seine schriftstellerische Gabe, die ihn sein Leben lang begleitet hat, seine Gabe des tiefen Empfi ndens und Mitfühlens, geprägt von lebendigem, vertrauensvollem Glauben, und von Sicherheit in seinem Gott von seinem bilderreichen, warmen, schwungvollen Stil.Ja, John schrieb gern und hatte das Verlangen, die Botschaft des Evangeliums und des Glaubens mit möglichst vielen Menschen zu teilen. Auf der Grundlage der Vorlesungen, die er an der Genfer Bibelschule hielt, veröffentlichte er seine ersten Werke: „Die Bibel lesen und verstehen“ 1971, dann „Die Offenbarung“ 1979. Sie gehören zu den Bestsellern des Verlags Das Haus der Bibel und sind jetzt (auf Französisch) in der 12. bzw. 9. Aufl age im Angebot.

Besonders als er mit seiner evangelistischen Tätigkeit etwas kürzer treten musste, begann John regelmäßiger zu schreiben. In den letzten 14 Jahren haben wir zehn neue Titel von ihm herausgegeben, darunter das Büchlein „Welche Zukunft erwartet die Menschheit?“, das er vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus im Sommer 2003 noch beenden konnte.Persönlich habe ich es sehr geschätzt, mit John zusammenzuarbeiten. Seine Be- geisterung und stetige Einsatzbereitschaft s ind mi r in den 14 Jahren unserer Kooperation ein Vorbild gewesen. Er übernahm mit Freude die Aufgabe des Redaktors unserer Quartalszeitschrift Bibel-Info, wobei er zudem im Verborgenen die Arbeit eines Redaktionssekretärs leistete! Seine Bescheidenheit und seine Liebe zu gründlichem Arbeiten gestatteten ein wolkenloses gemeinsames Wirken. So unterbreitete er seine Texte mehreren Lektoren, namentlich Jean Debonneville, der ihm bis zum Ende wertvolle Ratschläge erteilen durfte.Ja, John liebte seinen Herrn, und er war der Genfer Bibelgesellschaft verbunden. Er hat geschrieben, hart gearbeitet, seine Zeit eingesetzt, ohne je etwas dafür zu verlangen, in allem treu unterstützt durch Evelyne, seine liebe Ehefrau.Wir können John und seiner Frau nur von Herzen danken für die Hingabe und Aufopferung während so vielen Jahren. Der Herr stehe Evelyne weiter bei und stärke sie in all den Jahren, die wir noch zusammen haben dürfen.

Pierre Frank und Gottfried Wüthrichehem. Administratoren der GBG

John Alexander im Comptoir Suisse von Lausanne in den 50er Jahren

Paul-André Eicher

Wen fürchtest du (wen brauchst du, wer beherrscht dich?) Die Bibel nennt drei Gründe, warum wir andere Menschen fürchten:

1. Weil sie uns bloßstellen und demütigen können

2. Weil sie uns ablehnen, lächerlich machen und verachten können

3. Weil sie uns angreifen, unterdrücken oder bedrohen können

Nach der Bibel ist Gottes-furcht für einen Christend a s A l l e r w i c h t i g s t e , d a m i t e r ü b e r h a u p t gottgefällig und in echter Gemeinschaft mit IHM leben kann!Der Autor lässt den Leser zuerst entdecken, warum Menschenfurcht so oft der Grund ist, dass Gottesfurcht gar nicht zum Durchbruch kommt. Gehören wir auchzu denen, für die im ent-scheidenden Moment wichtiger ist, was die Mit-menschen oder unsere

Vor-bilder darüber denken, als das, was Gott darüber denkt? Müssen wir denn wirklich den Vorstellungen anderer Leute entsprechen? Ist unser Streben allein darauf ausgerichtet, Anerkennung zu ernten?Die meisten Christen sind sich ziemlich sicher, dass Gott sie liebt, aber genau so wichtig ist ihnen die Liebe, die Zuwendung, die Anerkennung anderer Menschen. Die Menschen oder Dinge, die wir zu brauchen meinen, beherrschen uns.Menschenfurcht hat auch noch andere Namen: Unter Jugendlichen spricht man vom Gruppenzwang, bei älteren Menschen will man anderen Menschen

gefallen und neuerdings spricht man auch von Co-Abhängigkeit.• Vielfach wird auch das Selbstwertgefühl

dadurch defi niert, was andere über uns denken. Fühlen Sie sich etwa leer und bedeutungslos?

• Spüren Sie einen regelrechten „Hunger nach Liebe“? Dann gilt: Wenn Sie darauf angewiesen sind, dass andere sie füllen, dann stehen Sie unter deren Kontrolle!

• Sind Sie abhängig von etwas, das Ihnen nur ihr Partner geben kann? Dann werden Sie abhängig von ihrem Partner, er wird Sie beherrschen. Ganz unmerklich wird er Gottes Platz in Ihrem Leben einnehmen.

Kann man denn Menschenfurcht über-haupt überwinden?1. Wer GOTT fürchtet, muss sich vor nichts

anderem mehr fürchten!2. Wenn wir uns vor Menschen fürchten,

dann wachsen die Menschen und GOTT wird kleiner (und umgekehrt!).

3. Wir wollen andere Menschen weniger „gebrauchen“, sondern mehr lieben.

Was ist die Ehrfurcht des Herrn?Habe ich Ehrfurcht vor GOTT?

- GOTT ist heilig, allmächtig, allge-genwärtig, gerecht, ewig, unendlich, voll-kommen, ein Richter; sein ganzes Wesen ist einzigartig.- Es kommt dazu, dass dieser „trans-zendente“ GOTT trotz dieses Andersseins uns Menschen nahe gekommen ist. ER hat sich uns gegenüber offenbart und ist erst noch in Jesus Christus geworden wie wir!- Dieses überwältigende Wesen Gottes stammt aus einer anderen Dimension. Wir können das mit unseren natürlichen Sinnen gar nicht erfassen. Nur durch das

Befreit lebenVon der Menschenfurcht zur Gottesfurcht

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oder bedrohen können

Nach der Bibel ist Gottes-furcht für einen Christend a s A l l e r w i c h t i g s t e , d a m i t e r ü b e r h a u p t gottgefällig und in echter Gemeinschaft mit IHM leben kann!Der Autor lässt den Leser zuerst entdecken, warum Menschenfurcht so oft der Grund ist, dass Gottesfurcht gar nicht zum Durchbruch kommt. Gehören wir auchzu denen, für die im ent-scheidenden Moment wichtiger ist, was die Mit-menschen oder unsere

Vor-bilder darüber denken, als das, was

Befreit leben, 3L Verlag, Edward T. Welch230 Seiten, CHF 19.00EUR 11.20ISBN 3-935188-21-8

Buchbesprechung

Wirken des Heiligen Geistes, der uns das Wesen Gottes offenbart, fi nden wir in heiliger Ehrfurcht Zugang zu einem geistlichen Ver-ständnis.

Was verhindert diese Ehrfurcht Gottes?Bei unserem Bemühen, den HERRN zu suchen und so zu fürchten, wie IHM in Ehrfurcht begegnet werden will, ist die Tatsache für uns ein Hindernis, dass wir drei grosse Gegner haben: Die Welt – unser eigenes Fleisch – und der Teufel. Sie bemühen sich gemeinsam darum, dass wir Menschen höher und wichtiger erachten als Gott. Und der Teufel nutzt unsere verzweifelte, natürliche Neigung, mehr zu achten was vor Augen ist – also Menschen, die wir sehen und die uns beeindrucken, vielmehr als GOTT, den wir nicht sehen. Bei so mächtigen Feinden ist das Wachsen „in der Furcht des Herrn“ keine einfache Sache! Nur GOTT selber kann uns dazu verhelfen durch sein Wort und seinen Geist.

Wie kann man Gottesfurcht lernen?Schon in 5. Mose 4,10 zeigt der HERR Israel einen Weg: „…dass sie meine Worte hören und mich fürchten lernen…“ und der König David ermutigt seine Leute in Ps 34,10-12:

Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen!Denn die ihn fürchten,

haben keinen Mangel…Kommt her ihr Kinder, hört mir zu!

Ich will euch die Furcht des Herrn lehren.

Damit wir Menschenfurcht verlieren, müssen wir die viel wichtigere Gottesfurcht erlernen,

die in den Augen Gottes das Allerwichtigste ist; dann können wir gewiss sein, dass ER denen, die danach trachten, alle Mittel zur Verfügung stellt.

Wie können wir wachsen in der Furcht und Erkenntnis des HERRN?

GOTT schenkt uns allen von Zeit zu Zeit solche „Gipfelerlebnisse“, wo wir überwältigt sind von unserem HERRN und Gottesfurcht uns leicht scheint. Im Buch Hiob demonstriert der HERR seinem Diener, um was es dabei geht. Hiob kommt zum Schluss, dass Gottes Weisheit ihm zu hoch ist und er von Dingen gesprochen hat, die er nicht versteht…

Je mehr wir uns von IHM unterweisen lassen und der Allmacht und Liebe unseres Gottes hingeben; je mehr wir die Prioritäten unseres Lebens anders setzen (Mt 6.33), fällt uns diese Haltung der Anbetung und Ehrfurcht leichter. Dann beginnt uns Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen; wie Jesaja kann es sogar sein, dass der HERR uns die Augen für Dinge öffnet, die allen anderen verborgen sind: „…sah ich den HERRN sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron und sein Saum füllte den Tempel. Serafi m standen über ihm, ein jeder hatte….“

Der HERR möchte jedem von uns ganz nahe und persönlich begegnen – auf welche Weise auch immer. Dies geht nicht ohne ein gewisses Erschrecken, aber auch eine überwältigende Erkenntnis seiner Liebe und Fürsorge ab. Aber lassen wir uns darauf ein mit allem Risiko, dass es einschließt. Ein wunderbares Buch, das uns ins Allerheiligste einführt.

Peter Toscanwir die viel wichtigere Gottesfurcht erlernen,

Das Haus der Bibel in GENFGesucht wird: dynamische/r und motivierte/r Praktikant/in für ein Jahr.

Ab Juli 2005 (oder nach Vereinbarung).

Nehmen Sie bitte mit Suzanne Eskandar, Genfer Bibelgesellschaft Praz-Roussy 4bis, CH-1032 Romanel-sur-Lausanne ([email protected]) Kontakt auf.

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Der Sonntag, 26. Dezember 2004 wird dem Gedächtnis lange als schwarzer Tag in der Weltgeschichte eingraviert bleiben. In rund einer Minute haben über 150’000 Menschen den Tod gefunden, die durch einen der gewaltigsten Tsunamis der Geschichte – zu Recht als Todeswoge bezeichnet – weggespült wurden.„Wo ist Gott?“ fragen alle Menschen angesichts der Leiden dieser Einwohner Südasiens, deren Familien dezimiert und deren Häuser dem Erdboden gleich-gemacht wurden, und der Tausende von Waisenkindern, denen nur das nackte Leben blieb. Und doch bekräftigt die Bibel trotz dem Leid, das unsere Welt so stark prägt, klar Gottes Existenz – und mehr: seine Liebe. „Gott ist Liebe!“ (1Joh 4,8). „Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht“ (Joh 3,16). Wie lassen sich Gottes Liebe und menschliches Leid vereinbaren?

„Alle haben gesündigt“

In Wirklichkeit würden wir alle verdienen, jetzt zu sterben, denn unsere Sünde gegenüber Gott ist groß. Darum lautet die tatsächliche Frage nicht: „Warum hat Gott den Tsunami vom 26. Dezember und den Tod von über 150’000 Menschen zugelassen?“ sondern vielmehr: „Warum hat Gott noch nicht die ganze Welt vernichtet?“ oder: „Warum erlaubt er es bösen und verdorbenen Menschen zu leben?“ Blicken wir uns kurz um, denken wir an die Morde, Vergewaltigungen, Einbrüche, Kriege, terroristischen Hand-lungen, Abtreibungen, an die Aus-schweifung, eheliche Untreue, Unsittlich-keit, Homosexualität, Alkoholabhängig-keit, Abgötterei, Lüge, den Diebstahl usw. Wie sehr lehnt der Mensch sich gegen Gott auf!Allein in Frankreich übersteigt die An-zahl der jährlichen Abtreibungen jene der Menschen, die im Tsunami den Tod fanden.1 Das Alan Guttmacher Institut in New York schätzt die Zahl der Abtreibungen weltweit auf 46 Mio. jedes Jahr. Zudem sterben täglich 40’000 Kinder unter fünf Jahren an Unterernährung oder Krankheit, wobei die mangelnde Ernährung meistens eine Folge der Kriege und Vertreibung von Zivilisten ist. Es ist also der Mensch, der verantwortlich ist, nicht Gott! Hat Gott denn nicht das Recht, uns auf der Stelle zu richten und uns für all die Greuel, die auf dieser Erde begangen werden, zu vernichten?Die Katastrophe vom 26. Dezember er-innert uns daran, dass Gott die Sünde des Menschen richtet. Sie zeigt uns, dass

Der Tsunami in den Malediven26.12.04

1 170‘000 Abtreibungen pro Jahr, was seit 1975 ein Total von 3,5 Millionen ergibt.

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Wie lassen sich Gottes Liebe und menschliches Leid vereinbaren?

er in seiner Gnade die Überlebenden ver-schont hat – wir alle sind Überlebende, vergessen wir das nicht! Und sie veranlasst uns, gegenüber Gott die Furcht und Verehrung zu empfinden, die ihm gebühren.

Hätte Gott es verhindern können?

In den Klageliedern des Jeremia 3,35-38 liest man: „Wenn das Recht eines Mannes gebeugt wird vor dem Angesicht des Höchsten, wenn die Rechtssache eines Menschen verdreht wird – sollte der Herr es nicht beachten? Wer hat je etwas gesagt und es ist geschehen, ohne dass der Herr es befahl? Geht nicht aus dem Mund des Höchsten hervor das Böse und das Gute?“2 Gott beherrscht alles, Gutes wie Böses, und nichts hindert ihn, seinen Plan auszuführen. Hätte er die „Todeswoge“ stoppen können? Ja, aber das ist nicht die richtige Frage. Die Frage müsste vielmehr lauten: „Warum tut Gott weiterhin Gutes denen, die es verdient hätten, durch einen Tsunami weggeschwemmt zu werden?“ Unsere Reaktion sollte daher ein Dank sein: „Danke, Herr, dass du mir armem Sünder Gnade geschenkt hast. Ich bete dich an in Ehrfurcht!“

Das eigentliche Drama

Das Evangelium berichtet, dass eines Tages ein Turm beim Teich von Siloah3 in Jerusalem einstürzte und 18 Personen

tötete, die zufällig dort waren. Das ei-gentliche Drama von Siloah war jedoch nicht der Tod dieser Menschen, weil früher oder später jeder sterben muss. Wir können heute sterben oder in einer Woche, in einem Monat, in zehn oder 50 Jahren! Darauf kommt es nicht an. Das wirkliche Drama ist, dass all diese Menschen plötzlich starben, ohne auf den Tod vorbereitet zu sein!Was geschieht jemandem, der unvor-bereitet stirbt? Er stirbt in seinen Sünden, sagt Jesus (Joh 8,24). Und weil die Sünde uns von Gott trennt, sterben wir von ihm getrennt und bleiben es in Ewigkeit.4 Es gibt keine zweite Chance, wie manche behaupten, denn „sterben müssen alle

Menschen, aber sie sterben nur einmal, und darauf folgt das Gericht“ (Hebr 9,27). Deshalb die Notwendigkeit, be-reit zu sein!

Wie man bereit sein kannDas einzige Mittel, bereit zu sein, so sagt Jesus, ist die Reue, die Umkehr – unsere Auflehnung gegen Gott anzuerkennen, ihm unsere Sünde zu bekennen und uns davon ab- und Jesus Christus zu-zuwenden, dem einzigen, der uns vergeben kann dank seinem Tod und Auferstehen. In Johannes 11 sagt Jesus: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ Jesus verspricht uns das ewige Leben nach dem Tod.Gott ist geduldig. Er gewährt den meisten Menschen ein langes Leben. Aber der Tsunami erinnert uns ebenso wie die Anschläge vom 11. September 2001 auf

In Sri Lanka, Kalatura 26.12.04©

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2 Vgl. auch Jes 45,7 und Am 3,6.

3 Luk 13,1-5.4 Vgl. 2Thess1,9.

Das wirkliche Drama ist, dass all diese Menschen

plötzlich starben, ohne auf den Tod vorbereitet zu sein!

Das Haus der Bibel Bordeaux

Projekt: Mehr Verkau fsdepots

John Glass

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krasse Art daran, dass früher oder später der Tod kommt. Wie William Hendricksen schreibt: „Gott ist geduldig. Doch seine Geduld währt nicht ewig. Eines Tages – und allein Gott weiß, wann dieser Tag für dich ist – wird dir die Gelegenheit entzogen, dich retten zu lassen. Wer alles auf morgen verschiebt, wird in seinen Sünden sterben und für immer verloren sein.“5

Haben wir die richtige Wahl getroffen?

Die Dringlichkeit der Botschaft

Falls wir mit Gott versöhnt sind, ist das Wichtigste, das wir tun können, den Überlebenden dieser Katastrophen zu verkünden, dass auch sie umkehren und sich an Christus wenden müssen, um Vergebung zu empfangen und Gottes Gnade zu erfahren.Die Herausforderung ist gewaltig. Die meisten von der Flutwelle betroffenen Gegenden sind vom Islam oder Hinduismus geprägt. Welche Gelegenheit, diesen Menschen in Not zu helfen und ihnen das Evangelium von Jesus Christus bekannt zu machen! Wir alle können nach unseren Kräften dazu beitragen, sei es im Gebet oder durch Unterstützung von Werken, die vor Ort im Einsatz sind. Möge das Wort Gottes unter diesen Völkern noch reichlich verbreitet werden, möchten sie es lesen und in ihre Herzen aufnehmen, zur Ehre unseres Gottes und Retters!

krasse Art daran, dass früher oder später

Die von der Welle zerstörte Küste bei Banda Aceh (Indonesien) 28.12.04©

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Das Bibelhaus in Bordeaux verdankt seine Langlebigkeit dem Mut und der Ausdauer eines Teams, das dem Herrn hier seit vielen Jahren dient. Es sind Gérard Berdoulat, François Laurain sowie Liliane und Alain Lafontan. Leser/-innen, die allenfalls in Bordeaux wohnen und sich gern als regelmäßige Ehrenamtliche an diesem evangelistischen Zeugnis in der Stadt beteiligen möchten, wollen sich bitte beim Ehepaar Lafon-tan melden – telefonisch, per E-Mail ([email protected]) oder per-sönlich in der Buchhandlung. Vielen Dank im Voraus!

Das Jahr 2004 war fruchtbar für das Haus der Bibel Bordeaux, jedenfalls in Bezug auf die Umgebung! Dank der neuen Straßenbahn haben wir jetzt weniger Autoverkehr. Für die Buchhandlung ist es gut, denn viele Kunden lassen ihr Fahrzeug am Stadtrand und gelangen so komfortabel und ohne Zeitverlust ins

Jean-Pierre Bezin

5 William Hendricksen, New Testament Commen-tary, Gospel of Luke. Baker Book House, 1978.

Das Haus der Bibel Bordeaux

Projekt: Mehr Verkau fsdepots

Zentrum. Es ist noch etwas zu früh, um zu sagen, ob ein ursächlicher Zusammenhang mit unseren leicht steigenden Verkäufen besteht. Wir hätten natürlich gern eine noch stärkere Zunahme.Im Advent 2004 hatten wir wie jedes Jahr einen Tisch mit Bibeln, Büchern und Kalendern in einer Gemeinde in Clairac, die unseren Laden fi nanziell unterstützt. Wir haben übrigens Verkaufsdepots in einigen Gemeinden von Bordeaux sowie in Saintes und Chatelaillon im Departement Charente-Maritime und in Villeneuve-sur-Lot (Lot-et-Garonne). Und wir beten und überlegen weiter mit dem Ziel, diese Arbeit innerhalb der Gemeinden zu einem tragenden Element für die Buchhandlung werden zu lassen. Ideen sind willkommen! Diesen motivierten Geschwistern, die in ihrer jeweiligen Gemeinde für einen Büchertisch verantwortlich sind, ist die Arbeit des Bibelhauses ein Anliegen. Sie sind unsere Kollegen, die in ihrer Versammlung wirken und werben; sie könnten den Grundstock eines Komitees bilden. (Es zeigt sich, dass die Laien eher zur Verfügung stehen als die Pastoren!)Kürzlich hat ein Bruder von den Unabhängigen evangelisch-reformierten Gemeinden (E.R.E.I.), der für ein Verkaufsdepot die Verantwortung trägt, vorgeschlagen, Kontakte zu den ehren-amtlichen Personen der Gemeinde-

Büchertische zu knüpfen. „Diese unbe-deutenden Ameisen“, sagte er, „begin-nen eine Arbeit im Kleinen, die aber mit der Zeit sicher ihre Auswirkung haben wird...“ Auch für die Pastoren ergibt sich daraus eine Aufgabe: Manche sind bereit, in der Buchhandlung Bibelstunden durchzuführen, womit sich ein außenstehendes Publikum erreichen lässt.In alledem gehen wir aber vorsichtig vorwärts, immer im Hören auf den Willen des Herrn für sein Werk. Vor allem ist es angebracht, stets auf die Beweggründe jedes einzelnen zu achten, damit das HdB nicht für persönliche Ziele instrumentalisiert wird (Respekt gegenüber der Neutralität der Buchhandlung).Danke, liebe Freunde, für Ihre treue Unterstützung und für alle Fürbitte für diese Pläne.

Alain und Liliane Lafontan,HdB Bordeaux

Das Team des HdB Bordeaux (von links nach rechts): Gérard Berdoulat, Alain & Liliane Lafontan, François Laurain

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Petrus Waldes oder Waldo war ein reicher Lyoner Kaufmann. Damals, zu Beginn des 12. Jahrhunderts, war das Volk ungebildet; sogar die Adligen und Ritter konnten weder schreiben noch lesen. Die ein-zigen Ausnahmen waren Kirchenleute und Händler, die letzteren, weil das Handelsgeschäft gewisse Kenntnisse erforderte.S o w a r a u c h Waldes des Lesens und Schreibens kundig; als gescheiter, frommer, gesitteter Mann, der Gutes tat, wurde er von allen geachtet. Er hatte die Schriften der Kirchenväter gelesen und festgestellt, wie sehr die römische Kirche sich vom Christentum entfernt hatte, namentlich durch das Dogma von der Transsubstantiation (Wandlung im sog. Messopfer) und der Anbetung der Hostie. Von da an hatte er das Verlangen, die Heiligen Schriften zu lesen. Gründlich aufgeweckt wurde sein Gewissen, als er eines Abends mit einigen Freunden zu Tisch saß und einer von ihnen unerwartet tot umfi el. Da stellte sich ihm die Frage, ob

er selber bereit wäre, Gott zu begegnen, wenn er jetzt sterben würde! Er vertraute diese Not seinem Beichtvater an, der ihm antwortete, das beste Mittel, sein Heil sicherzustellen, sei zu handeln, wie

Jesus es dem rei-chen Jüngling vor-geschlagen hatte: „Verkaufe all deinen Besitz und gib den Erlös den Armen.“ Das tat Waldes: Er gab seiner Frau und seiner Tochter,

was sie zum Leben benötigten, bezahlte alles, was er schuldig war, und verteilte den Rest.

Rettung aus Gnade

Doch dies verschaffte Waldes keinen Frieden im Herzen. Die Lehre von der Rettung durch gute Werke stellte ihn nicht zufrieden. Er dürstete danach, die Bibel kennen zu lernen, die es damals nur auf Lateinisch gab. Mit Hilfe von zwei Priestern unternahm er es, sie in die französische Alltagssprache seiner Zeit zu übersetzen. Dabei ging ihm auf, worin das Heil zu

Die Reformationsmauer, die anfangs des 20. Jahrhunderts in Genf errichtet wurde, ehrt rund zwanzig wichtige Persönlichkeiten, welche die Bewegung der Reformation prägten. Wir möchten sie in einer Artikelreihe kurz vorstellen und mit den Männern anfangen, die erst 2001 hinzugefügt worden sind. Als erster sei der älteste Vorläufer der Reformatoren präsentiert – Petrus Waldes aus Lyon.

Über 300 Jahre vor der Proklamation von Luthers

95 Thesen keimten die ersten Früchte der späteren

Reformation.

Reformationsmauer in Genf (1) Eine neue Gestalt an der Mauer

Waldes aus Lyon (1140-1217)

fi nden war: im Glauben an den Herrn Jesus, gestorben für unsere Sünden, aus seiner Gnade allein. Nun drängte es ihn, die Gute Nachricht zu verkünden. Sein Haus wurde zu einer fl orierenden Schule und zu einer Herberge, wo die Armen von außerhalb der Stadt, die Unterweisung suchten, Unterkunft und Verpfl egung fanden. Schrittweise schulte er Jünger, die dann zu zweit hinaus auf die Straßen und Plätze gingen und das Evangelium predigten. Sie wurden angehört und gewannen Seelen.Da Waldes und die Seinen die Irrtümer Roms verurteilten – namentlich lehnten sie das Fegefeuer, den Ablasshandel und den Heiligenkult ab, ferner die Praktiken der kathol ischen Priester –, befahl ihnen der Klerus unter Androhung der Exkommunikation sowie der Verurteilung und Verbrennung als Ketzer, ihr Lehren einzustellen. Der Lyoner Erzbischof wollte sogar Waldes verhaften lassen, doch hatte dieser so zahlreiche Freunde in der Stadt, dass er drei Jahre lang im Geheimen weiter die Gläubigen lehren und ermutigen konnte.

Die Armen aus Lyon

Papst Alexander II I. exkommunizierte Waldes und gebot dem Erzbischof, mit äußerster Härte gegen ihn und seineJünger vorzugehen. So sah sich Waldes gezwungen, mit einer Anzahl von Gleichgesinnten zu fl iehen. Sie fanden Zufl ucht in kleinen christlichen Gemeinschaften, diemit Rom nicht einverstanden wa-ren; diese waren zahlreich, vom Süden Italiens bis nach Nord-deutschland, und hatten Ver-bindung untereinander. In Gottes Hand waren die Flüchtlinge, die man „die Armen aus Lyon“ nannte, ein Mittel, um das Evangelium in den Gegenden, durch die sie zogen, zu verbreiten. Im Piemont schlossen sie sich anderen Verbannten an und brachten ihnen die Bibel, die sie mit Sorgfalt wieder und wieder kopiert hatten. Nach dem Lyoner Prediger nannte man sie die Waldenser Bibel.

Die Inquisition setzte die Verfolgung mit Hartnäckigkeit und Grausamkeit fort und überwältigte schließlich diese Grüppchen zerstreuter Christen, die sich Rom nicht unterordnen wollten. Sie wünschten ja, in der katholischen Kirche zu bleiben, während sie ihren neuentdeckten Glau-ben weitersagten, was Rom freilich nicht dulden konnte. Nur in den Tälern des Piemont überlebten sie, obschon es auch dort schlimme Verfolgung durch ihre Feinde gab.Petrus Waldes selbst begab sich zu-nächst mit einigen seiner Jünger nach Südfrankreich, dann musste er erneut fl üchten und zog in die Picardie, nach Deutschland und schließlich nach Böhmen, wobei er stetig für den Herrn wirkte. Hier beendete er im Frieden seine Tage.Über 300 Jahre vor der Proklamation von Luthers 95 Thesen keimten dank Petrus Waldes die ersten Früchte der späteren

hatte dieser so zahlreiche Freunde in der Stadt, dass er drei Jahre lang im Geheimen weiter die Gläubigen lehren

Papst Alexander II I. exkommunizierte Waldes und gebot dem Erzbischof, mit äußerster Härte gegen ihn und seineJünger vorzugehen. So sah sich Waldes gezwungen, mit einer Anzahl von Gleichgesinnten zu fl iehen. Sie fanden Zufl ucht in kleinen

Hand waren die Flüchtlinge, die man „die Armen aus Lyon“ nannte, ein Mittel, um das Evangelium in den Gegenden, durch die sie zogen, zu verbreiten. Im Piemont schlossen sie sich anderen Verbannten an und brachten ihnen die Bibel, die sie mit Sorgfalt wieder und wieder kopiert hatten. Nach dem Lyoner Prediger nannte man sie die

Reformation.René Neuenschwander

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Im Neuen Testament haben wir es im wesentlichen mit drei Textsorten zu tun: mit argumentativen Texten (z.B. die Briefe), narrativen Texten (z.B. die Evangelien) und poetischen Texten (z.B. die Lobgesänge in der Offenbarung). Bei den argumentativen Texten kommt es vor allem auf drei Dinge an:

(a) Der Argumentationsgang muss klar sein (Nachvollziehbarkeit).

(b) Begriffe und Wendungen müssen präzise sein (Verstehbarkeit).

(c) Anweisungen müssen eindeutig sein (Umsetzbarkeit).

Hier ein Beispiel für (a); Beispiele für (b) und (c) sowie für die anderen Textsorten folgen in den nächsten Bibel-Infos.

1. Johannes 3,13.14a„13 Und wundert euch nicht, Brüder, wenn die Welt euch hasst. 14a Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben.“ (Rev. Elberfelder)

• Problem: Aussage von Vers 14a scheint nicht in den Kontext eingebunden zu sein („Warum sagt Johannes das? Wie hängt das mit dem Vorangehenden zusammen?“).1. Lösungsschritt: Wir betonen (wie im Griechischen): „Wir wissen, dass…“. Damit wird die Kohärenz mit Vers 13 hergestellt/sichergestellt (impliziter Kontrast zur „Welt“).

• Neues Problem: Betontes Wir kontrastiert zwei Wissensinhalte („Wir wissen, dass wir gerettet sind – die Welt weiss es nicht [dass sie gerettet ist??]“) – was

im Widerspruch zur johanneischen und gesamtbiblischen Lehre steht und da-her nicht gemeint sein kann. 2. Lösungsschritt: Den intendierten Kontrast explizieren (nämlich den Kontrast zwischen zwei Tatsachenaussagen): „Wir sind gerettet – die Welt nicht.“

• Weiteres Problem: Was wird mit dem Kausalsatz begründet? Nicht (obwohl formal nahe liegend) unser Gerettetsein, sondern unser Wissen um das Gerettetsein. 3. Lösungsschritt: Den Begründungssatz unmittelbar mit der Wissensaussage verknüpfen: „Wir sind gerettet; wir wissen es, weil…“

Gesamtlösung (NGÜ): „13 Seid daher nicht überrascht, liebe Geschwister, wenn die Welt euch hasst. 14a Denn die Welt ist dem Tod verfallen. Wir aber haben den Schritt vom Tod ins Leben getan; wir wissen es, weil wir unsere Geschwister lieben.“Beachte: Die Zufügung „Denn die Welt ist dem Tod verfallen“ ist durch Halbklammern als solche gekennzeichnet.Bemerkungen:(formal) Starke Restrukturierung der syntaktischen Elemente.(inhaltlich) Sachlich korrekte und logisch nachvollziehbare Abfolge der Einzelaussagen.Grössere formale Nähe zum Griechischen ist nur um den Preis geringerer inhaltlicher Klarheit zu haben.

Aus der Werkstatt des Übersetzers

Andreas Symank

Folgende Namen und Begriffe aus der Bibel sind in dem Gitter versteckt, und zwar waagrecht, senkrecht, diagonal und rückwärts. Der Rest der Felder ergibt einen Bibelvers…• Mutter des Set • Ägyptischer König, der Abrahams Frau begehrte • Stadt in Phrygien (in einem Paulusbrief) • Pharisäer, der Jesus heimlich bei Nacht aufsuchte • Prophet, der im Auftrag Gottes eine Prostituirte heiratete • Wo Israel den Jordan durchzog • Schwiegertochter Judas • Erste Christin Europas • Gutsbesitzer, der David und seinen Männern Nahrung verweigerte und als Strafe einen Schlaganfall erlitt • Fluss in Rom • Hohlmass/Trockenmass im AT • Erste Frau Jakobs • Syrischer König, der gegen Hiskia kämpfte • Ehemann Ruths • Nebenfrau Abrahams • Neffe Abrahams • Mann Gottes im AT, der im Alter von 365 Jahren von Gott entrückt wurde • Stadt in der Nähe von Jerusalem • Jüdischer Zeltmacher und Freund von Paulus • Hohepriester, der Samuel erzog • Jüngerin in Joppe, die starb und durch das Gebet von Petrus wieder auferweckt wurde • Bewohnerin von Jericho, die Israels Kundschafter in ihrem Haus verbarg

Versteckte Wörter – Nr. 1S A O B I A H T I B A TC A B H B I N E L I H BH Q E I E A S S O L O KE U I T M E U C H A S LN I K O D E M U S R E LO L E L R T L E A A A AC A A E E G E E B G I VH S B L A M N D C A A EG I L G A L M S A H P ET A M A R B B A H A R EN D L Y D I A E U D E RW E B I R E H N A S L T

Europa

FrankreichVor ein paar Tagen erhielt ich Bibel-Info und fand darin zu meiner Freude den Beitrag über das

Team von Romanel, in dem jeder sich persönlich vorstellte, samt Gruppenbild. ... Zudem bekam ich vom Haus der Bibel eine hübsche kleine Agenda mit Bibelversen, die mir sehr dienlich sein wird, danke!

L. F., Albi

SchweizIch lese diese kleine Zeitschrift sehr gern, man lernt viel daraus. Gott segne Sie alle in Ihren Aufgaben!

B. P., Lausanne

Die Nachrichten, die ich jeweils von der Genfer Bibelgesellschaft erhielt, haben mich immer gefreut und interessiert. Ich habe selber etwa 30 Jahre lang als freiwillige Mitarbeiterin im Pfl ugverlag Langenthal (Schriften von Pfr. A. Lüscher) mitgemacht und fühle mich mit Ihrer Gesellschaft herzlich verbunden. Inzwischen bin ich 80 Jahre alt. … Als junges Mädchen war ich als Volontärin in der Bibelschule Cologny und habe auch Herrn Alexander und seine ganze Familie gut gekannt. Das liegt nun lange zurück! … Empfangen Sie meine herzlichen Grüsse.

R. D, Langenthal

Für den wertvollen und schön gestalteten Taschenkalender “Heute” für das Jahr 2005 danke ich Ihnen herzlich. Die Überraschung war groß, und ich freue mich sehr daran. Mit herzlichen Segenswünschen. J. N., Zürich

Afrika

BeninIch habe die Ehre, mit aller Hochachtung von Ihrem Wohlwollen zu erbitten, mir eine französische Bibel zu schicken, damit ich das Leben von Jesus Christus besser kennen lernen kann. Ich bin nämlich ein Heide und habe mich dank seiner Gnade kürzlich bekehrt.

E. A., Abomey

Burkina FasoZum Neuen Jahr 2005 möchte ich Ihnen mit diesem E-Mail unsere besten Wünsche für Gesundheit, Freude und Frieden in unserem Herrn Jesus Christus übermitteln. Auch möchte

ich nochmals meinen Dank für die erhaltene “Scofi eld” wiederholen. Gott segne Sie reich-lich. J. S., Djibo

KamerunGuten Tag, liebe Brüder in Christus! Zuerst danke ich Gott für seinen Schutz und seine Liebe, die er mir ununterbrochen schenkt. Zweitens grüße ich Sie alle im Namen des Herrn. Wenn ich Ihnen nun schreibe, geht es nicht um Zerstreuung oder Unwichtiges. Sondern: Meine Ortschaft ist kaum entwickelt, was das Wort Gottes anbelangt. Ich dürste nach diesem Wort und möchte mein Studium der Heiligen Schrift vertiefen. Aber ich verfüge über keine Geldmittel. G. M., Yagoua

SenegalLiebe Geschwister in Christus, gestern durfte ich auf der Post das Lexikon abholen, das Sie mir freundlicherweise geschickt haben. Ich gestehe, dass es ein gewaltiger Segen ist für mich. Bei der Vorbereitung der Botschaften hatte es mir sehr gefehlt. ... Gott segne Sie reichlich für diese Gnade, die Sie uns gütig gewährt haben. Vergessen Sie uns nicht in Ihren Gebeten. Wir benötigen diese dringend. Gott stehe Ihnen weiterhin bei in Ihrem kostbaren Dienst.

N. G.-C., Dakar

SambiaIch bestätige den Empfang eines sehr guten Buches mit dem Titel “Die Offenbarung, Vers um Vers” und versichere Sie, dass dieses Buch bereits zehn Seelen vor den Irrlehren der Zeugen Jehovas gerettet hat. ... Ihr Bruder in Christus

A. K., Kitwe

Antillien

Haiti1988 war ich bereits seit fünf Jahren Prediger und Evangelist gewesen. Damals war ich so arm, dass ich mir keine Bibel mit Kommentar kaufen konnte, um meine Predigten besser vorzubereiten. Dann betete ich mehrmals zu Gott. Eines Tages bemerkte ich in der Bibel meiner lieben Verlobten einen 1-Dollar-Schein und erbat ihn mir. Ich schrieb einen Begleitbrief dazu ans Haus der Bibel. … Nach Ablauf eines Monats übergab mir die Post von Haiti meine Scofi eld-Bibel, dazu ein gutes evangelisches Buch und mehrere Kleinschriften. Es ist wunderbar, was der Herr getan hat. Bis heute predige ich mit dieser Bibel. L. O., Carrefour

Aus unserer Korrespondenz

Die Nachrichten, die ich jeweils von der Genfer

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Herzlichen Dank für Ihre FreigebigkeitDie Zuwendungen an den Verlagsfonds für die Heilige Schrift dienen auschliesslich dafür, die Übersetzung, den Druck und die Verbreitung der Heiligen Schrift zu fi nanzieren. Alle Gaben werden danbkar entegegenommen. Die Stiftung GBG ist eine staatlich anerkannte gemeinnützige Stiftung und ist berechtigt, Legate und Gaben steuerfrei zu empfangen entspre-chend der schweizerischen, deutschen und französischen Gesetzgebung.

In der SchweizStiftung Genfer BibelgesellschaftVerlagsfonds für die Heilige SchriftPraz-Roussy 4bis1032 Romanel s/LausannePostscheckkonto Genf 12-12030-6Bankkonto UBS SA n° 240-G2209731.0

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VerlagGenfer BibelgesellschaftGraphische Gestaltung: M. Guillot - fi ligraneDruck: Jordi AG

Vierteljahres-PublikationFür die Mitglieder der Stiftung, die Spender, oder im AbonnementJahresabonnement: CHF 5.-- (EUR 3.--) in der ersten Spende für die GBG ingebriffenMitglieder der GBG: kostenlos

AdresseGenfer BibelgesellschaftPraz-Roussy 4 bisCH-1032 Romanel s/LausanneTél: +41 (0)21 867 10 10Fax: +41 (0)21 867 10 15E-mail: [email protected]: www.bible.ch

GebetsplanSonntagDie Übersetzungsarbeit in der GBG macht stetig Fortschritte dank der zahlreichen Unterstützungsbeiträge. Auf Französisch laufen die Revision des AT Nouvelle Segond 21 sowie die Arbeit an der MacArthur-Bibel gut weiter. Die Übersetzung der Studienbibeln auf Italienisch (Thompson und MacArthur) kommen befriedigend voran, und die große „Baustelle“ der deutschen NGÜ wird mit frischem Enthusiasmus und der erfreulichen Perspektive fortgesetzt, das AT gemeinsam mit einer andern Bibelgesellschaft in Angriff zu nehmen.

MontagIn der Schweiz, Italien und Frankreich endete das Jahr für die Häuser der Bibel mit einer ausgeglichenen Rechnung. Die Lage bleibt allerdings fragil: 2004 lasen die Christen weniger als 2003, und andere christliche Buchhandlungen mussten schließen. Gewiss, es gibt auch ermutigende Beispiele, so von Gemeinden, die sich mobilisieren für die Eröffnung eines Buchladens in ihrer Stadt. Beten wir, dass dieser Dienst den christlichen Gemeinschaften ein Anliegen ist.

DienstagTrotz verschiedener Absenzen konnten die Öffnungszeiten des Treffpunkts La Boussole in Genf in den letzten Monaten dank dem treuen Einsatz der Teammitglieder eingehalten werden. Der Herr erneuere jedes einzelne geistlich und physisch. Denken wir besonders an Dominique Ardellier, die gesundheitlich schwer geprüft wird.

MittwochVergessen wir die Häuser der Bibel in Elfenbeinküste nicht. Beten wir um Weisheit und Kraft, die für eine gute Geschäftsführung notwendig sind. Möge das Evangelium sich in diesem Land wie im übrigen Afrika weiter ausbreiten.

DonnerstagDiesen Frühling bringt La Maison de la Bible vier neue Titel heraus: zwei Lebensberichte, ein Buch, das vor dem Okkultismus warnt, sowie eine Kinderbibel zum Ausmalen. Danke, wenn Sie beten, dass diese Literatur in vielen Leben Auswirkungen hat und Frucht zu Gottes Ehre bringt.

FreitagBeten wir für mehrere Mütter mit katholischem Hintergrund, die im Haus der Bibel Nancy Unterrichtsmaterial für ihre Kinder holen, und für einen Mann in großer sittlicher Not, der einen Kalender mit täglicher Lektüre kaufte und an den folgenden Sonntagen den Gottesdienst besuchte. Er ist sehr offen für das Evangelium.

SamstagVor vier Jahren begann das Bibelhaus Noumea (Neukaledonien) seine Tätigkeit. An Ort und Stelle schien die Entwicklung manchmal recht langsam, doch im Rückblick können wir uns nur freuen! Danken wir dem Herrn für das Lokal im Stadtzentrum, das seine Fläche verdreifachen konnte und nun einladend und wohl organisiert ist. Danken wir Gott auch für die Menschen, deren Leben echt verwandelt worden ist!

JABCH-1032 ROMANEL s/Lausanne

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