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centrestage.de http://www.centrestage.de/2011/06/26/blaupausen-fuer-social-business/ Blaupausen für Social Business « centrestage.de Von: Joachim Niemeier Der SI D/FIT Social Media Report 2 010/11 der Softw are-Initiative Deutschland e.V. (SID) stellt fest, dass Social Media in der Geschäftswelt angekommen ist. Kaum jemand bestreitet heute noch ernsthaft, dass Social Media-Plattformen wie XING, Twitter, Facebook, LinkedIn, Wikipedia und YouTube auch für die Geschäftswelt relevant sind. Mehr aus einer internen Perspektive werden vielfältigen Formen von Social Software wie Microblogs, Wikis, Blogs, soziale Netzwerke usw. bereits in einer Vielzahl von Unternehmen eingesetzt. I n der Studie “ Social Software for Business Performance” vom Deloitte Center for the Edge werden fünf Fähigkeiten von Social Software als besonders bedeutsam herausgestellt: Expertise im Unternehmen identifizieren Kommunikation und Austausch über organisator ische Grenzen hinweg ermöglichen Institutionelles Wissen inhaltlich und kont ex tbezogen sichern Verteiltes Wissen nutzbar machen Neue Chancen entdecken Mit der zunehmenden Popularität von Social Software in den Unternehmen wurden und werden immer neue Einsatzfelder erschlossen. Für Führungskräfte wird dadurch die Akzeptanz von Social Software nicht unbedingt erleichtert. Nicht nur dass dieser Personengruppe normalerweise ein tiefergehendes inhaltliches Verständnis für diese Plattformen und Softwareanwendungen durch eigene praktische Erfahrungen fehlt, die vielfältigen Möglichkeiten der g eschäftlichen Nutz ung von Social Software erschweren eine per formance- orientierte und kontextgerechte Entscheidung. Deswegen haben wir uns vom centrestage-Team entschieden, mit unserer aktuellen Studie der Frage nachzugehen, was Unternehmen und Organisationen mit Social Softw are eigentlich machen und w ie rea le Anw endungsszenarien ausseh en. Dazu hab en wir vorh andene Einz elfallstudien sowie vielfältiges F allmaterial zur Nutz ung von Social Software von 205 Unternehmen in ein em empirisch untermauerten Ansatz ausgewertet. Bei der Suche nach realen  Anw endungsszenarien haben wir zunächst knapp über 50 Bl aupausen identifiziert, die wir dann in zehn Einsatzfelder z usamm enfasst haben. Im letzten Beitrag dieser Reihe habe ich einen ersten Ü berblick zu diesen Einsatzfeldern und dem aktuellen Stand der Durchdringung gegeben. Bei der geschäftlichen Nutzung von Social Software gibt es klare Präferenzen. Mit Abstand am häufigsten wird Social Software für das Thema „Externe Reputation“ eingesetzt, gefolgt von den Einsatzfeldern „Hum an Ressour ces und Qualifizierung“, „Austausch von Wissen“ und “Marketing und Vertrieb”. Schaut man sich die Blaupausen in den am häufigsten genutzten Einsatzfeldern an, kann

Blaupausen für Social Business

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8/4/2019 Blaupausen für Social Business

http://slidepdf.com/reader/full/blaupausen-fuer-social-business 1/3

centrestage.de http://www.centrestage.de/2011/06/26/blaupausen-fuer-social-business/

Blaupausen für Social Business « centrestage.deVon: Joachim Niemeier 

Der SID/FIT Social Media Report 2010/11 der Software-InitiativeDeutschland e.V. (SID) stellt fest, dass Social Media in der Geschäftsweltangekommen ist. Kaum jemand bestreitet heute noch ernsthaft, dassSocial Media-Plattformen wie XING, Twitter, Facebook, LinkedIn,Wikipedia und YouTube auch für die Geschäftswelt relevant sind. Mehr aus einer internen Perspektive werden vielfältigen Formen von SocialSoftware wie Microblogs, Wikis, Blogs, soziale Netzwerke usw. bereits ineiner Vielzahl von Unternehmen eingesetzt. In der Studie “Social Softwarefor Business Performance” vom Deloitte Center for the Edge werden fünf Fähigkeiten von Social Software als besonders bedeutsamherausgestellt:

Expertise im Unternehmen identifizieren

Kommunikation und Austausch über organisatorische Grenzen hinweg ermöglichenInstitutionelles Wissen inhaltlich und kontextbezogen sichern

Verteiltes Wissen nutzbar machen

Neue Chancen entdecken

Mit der zunehmenden Popularität von Social Software in den Unternehmen wurden und werden immer neueEinsatzfelder erschlossen. Für Führungskräfte wird dadurch die Akzeptanz von Social Software nichtunbedingt erleichtert. Nicht nur dass dieser Personengruppe normalerweise ein tiefergehendes inhaltlichesVerständnis für diese Plattformen und Softwareanwendungen durch eigene praktische Erfahrungen fehlt, dievielfältigen Möglichkeiten der geschäftlichen Nutzung von Social Software erschweren eine performance-orientierte und kontextgerechte Entscheidung. Deswegen haben wir uns vom centrestage-Teamentschieden, mit unserer aktuellen Studie der Frage nachzugehen, was Unternehmen und Organisationenmit Social Software eigentlich machen und wie reale Anwendungsszenarien aussehen.

Dazu haben wir vorhandene Einzelfallstudien sowie vielfältiges Fallmaterial zur Nutzung von Social Softwarevon 205 Unternehmen in einem empirisch untermauerten Ansatz ausgewertet. Bei der Suche nach realen

 Anwendungsszenarien haben wir zunächst knapp über 50 Blaupausen identifiziert, die wir dann in zehnEinsatzfelder zusammenfasst haben.

Im letzten Beitrag dieser Reihe habe ich einen ersten Überblick zu diesen Einsatzfeldern und dem aktuellenStand der Durchdringung gegeben.

Bei der geschäftlichen

Nutzung von SocialSoftware gibt es klarePräferenzen. Mit Abstandam häufigsten wird SocialSoftware für das Thema„Externe Reputation“eingesetzt, gefolgt vonden Einsatzfeldern„Human Ressources undQualifizierung“,„Austausch von Wissen“und “Marketing und

Vertrieb”.

Schaut man sich dieBlaupausen in den amhäufigsten genutztenEinsatzfeldern an, kann

8/4/2019 Blaupausen für Social Business

http://slidepdf.com/reader/full/blaupausen-fuer-social-business 2/3

Blaupausen für Social Business - "Stars"

Blaupausen für Social Business - "Fragezeichen"

man als Tendenzerkennen, dass in der betrieblichen Praxis heutevorrangig solcheBlaupausen imVordergrund stehen

die von einer Fachabteilung, die

eineorganisatorischfestgelegtethematische

Gesamtzuständigkeit hat, initiiert werden können,

die auch mit einer begrenzten Reichweite im Nutzungsumfang und in der Nutzungsintensität erfolgreichrealisiert werden können,

die eher von lokalem Wandel und einem deutlichen Anteil an Selbstorganisation geprägt sind und

die vorrangig auf bestehenden Organisationsformen und Arbeitsweisen aufbauen.

Die am wenigstengenutzten Blaupausensind dagegen solche,die eine massiveVeränderung vonFührung, Organisationund Kultur voraussetzen, damit sich

ihr Nutzen in voller Breite entfalten kann. Esgeht bei diesenBlaupausen nicht mehr nur darum, bestehendeBausteine durch neueBausteine zu ergänzen,sondern um dieUmsetzung von Wandelin den Unternehmen.

Es wäre falsch aus der 

heute noch geringenNutzung abzuleiten,dass dieentsprechendenEinsatzfelder undBlaupausen aus einer performance-orientierten Perspektiveuninteressant sind. ImGegenteil, dieseBlaupausen haben zwar eine höhere

Realisierungsbarriere,dafür aber auchwahrscheinlich vielhöhereNutzenpotentiale.

8/4/2019 Blaupausen für Social Business

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 Allerdings sind diese Blaupausen deutlich komplexer und erfordern einen wesentlich höherenRealisierungsaufwand. Diese Blaupausen

benötigen nicht nur Selbstorganisation, sondern auch ein starkes Engagement der Führung,

setzen weitreichende Veränderungsprozesse voraus und machen eine systematische Steuerungerforderlich,

fokussieren eher auf einen globalen Wandel, der häufig nicht nur das Unternehmen selbst sonderngesamte Wertschöpfungsketten und Branchen betrifft und

erfordern eine Weiterentwicklung der bestehenden Organisationsformen und Arbeitsweisen durchsystematische Organisationsentwicklung und Qualifizierung.

Diese Blaupausen sind ein wichtiger nächster Schritt in der Durchdringung der Unternehmen mit SocialBusiness-Konzepten ab. Damit diese Blaupausen erfolgreich sein können wird man auf eine systematischeOrganisations- und Personalentwicklung, eine kompetenzorientierte Qualifizierung und eine Steuerung desWandels durch eine Projektorganisation bauen müssen.

Bildnachweis – Bild oben: © Scanrail – Fotolia.com