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9-2012 Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB www.chemieplus.ch www.marktspiegel.ch 6 Thema des Monats: Pharmaproduktion verändert sich 28 Laborpraxis: Zeit ist Geld – Laborautomation im Trend 76 Forschungswelten: Fluorchemie meets Nanotech Analytik und mehr Your Approach to Quality.

Chemieplus 2012/09

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September-Ausgabe Chemieplus

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9-2012

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und BiotechnologieOffizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch

6 Thema des Monats: Pharmaproduktion verändert sich

28 Laborpraxis: Zeit ist Geld – Laborautomation im Trend

76 Forschungswelten: Fluorchemie meets Nanotech

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Page 2: Chemieplus 2012/09

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on der «grünen Gentechnolo-gie» gehen nach heutigem Stand

des Wissens keine Risiken fürGesundheit und Umwelt aus: Diese Fest-stellung hat Gewicht, denn sie ist einResümee des nationalen Forschungspro-gramms «Nutzen und Risiken der Freiset-zung gentechnisch veränderter Pflanzen»(NFP 59) des Schweizer NationalfondsSNF. In rund 30 Einzelprojekten habenrenommierte Institute und Fachwissen-schaftler das Themenfeld drei Jahre languntersucht. Die SNF-Studie ist also allesandere als ein «Schnellschuss», womit siesich angenehm von manchen Publikatio-nen der «Stopp-Gentechnik-Front» abhebt,die eher bescheidene wissenschaftlicheSubstanz aufweisen, aber mit umso mehrPR-Getöse lanciert werden. Bleibt zu hof-fen, dass die SNF-Studie (auch ohne PR-Getöse) in der politischen Debatte dieWahrnehmung findet, die sie verdient.Eine nochmalige Verlängerung des «Gen-technik-Moratoriums» in der Schweizwäre angesichts dervorliegenden Ergeb-nisse nur schwerzu rechtfertigen. Vorallem die Forschungverliert hierzulande wertvolle Zeit, wennFreisetzungsprojekte verhindert werdenund in Bezug auf diesen Technologie-zweig ein innovationsfeindliches Klimafortbesteht. Indes ist auch bei einem Mo-ratorium-Ende kaum anzunehmen, dassdemnächst gentechnisch verändertePflanzen (GVO) massenhaft SchweizerÄcker «überschwemmen». Das würdeauch wenig Sinn machen, denn derzeitwürden die Landwirte aus einem GVO-Anbau kaum wirtschaftlichen Nutzen zie-hen – auch dies ein Ergebnis der SNF-Stu-die. Ändern könnte sich die Situation z. B.dann, wenn GVO-Sorten auf den Marktkommen, die Resistenz nicht nur gegen-über Pflanzenschutzmitteln, sondernauch gegenüber Schädlingen aufweisen.

V

Wichtig ist in jedem Fall, dass Landwirteund Industrie frei in der Wahl ihrer Roh-stoffe bleiben. Vor allem müssen die Ver-braucher die Möglichkeit behalten, aufden Konsum von GVO-Lebensmitteln –aus welchen Gründen auch immer – be-wusst zu verzichten.(Sich verändernde) Ernährungsgewohn-heiten liefern auch ein Stichwort für un-ser «Thema des Monats» (ab Seite 6): Sobegünstigt der vermehrte Genuss vontierischem Fett und Zucker die Zunahme

von «Zivilisations-krankheiten» wie et-wa Diabetes in asia-tischen Schwellen-ländern. Dies ist

zwar nicht der hauptsächliche, aber dochein «gewichtiger» Grund dafür, dass sichdas Wachstum der globalen Pharmamärk-te markant in den asiatisch-pazifischenRaum verlagert – ein Umstand, der auchunseren Cartoonisten zu Gedankenspielenveranlasste (Seite 96). Die geografischeMarktverschiebung und die steigende Be-deutung der Generika verändern auch diePharmaproduktion. Zunehmend gefragtsind u. a. flexible Anlagen, die schnelleProduktwechsel ermöglichen.

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Die SNF-Studie ist alles andereals ein Schnellschuss.

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6 THEMA DES MONATSPharmaproduktion im Wandel Nach mehreren Jahren mit abgebremstem Wachstumnimmt der globale Markt für Arzneimittel bald wieder Fahrtauf. Dies jedenfalls sagen Marktforscher voraus. Ein Gross-teil des Wachstums entfällt indes auf den asiatischen Raumund weitere Schwellenländer. Dort kurbelt nicht nur der zu-nehmende Wohlstand der Bevölkerung den Umsatz vonMedikamenten an, vielmehr sorgen auch veränderte Ernäh-rungsgewohnheiten für eine Zunahme von «Zivilisations-krankheiten». Besonders dynamisch wächst in den nächs-ten Jahren der Markt für Generika, die gegenüber den klas-sischen «Blockbustern» immer mehr Gewicht erhalten.Pharmaproduzenten und deren Zulieferer müssen sich nichtnur geografisch, sondern auch technologisch umorientie-ren. Gefragt sind derzeit vor allem flexible Anlagen, die sichschnell umrüsten lassen. Ein weiterer Trend speziell in derbiopharmazeutischen Produktion ist der vermehrte Einsatzvon Single-Use-Technologien.

1 Editorial 4 Titelseite 95 Impressum

THEMEN DES MONATS 6 Pharmaproduktion:

Die schnel len Wechsler 10 Vom Kunststoffbeutel zur

Impf- stofffabrik im Container

MÄRKTE & AKTEURE 14 Nachrichten 18 Erfolgsfaktor freier Marktzugang 21 Innovative Fähigkeiten in der

Spezialchemie messen

WERKSTOFFE 25 Optische Datenspeicher dank

ultraschneller Chemie

LABORPRAXIS 28 Automation: Zeit ist Geld

VERFAHRENSTECHNIK 32 Mahltechnik: Fein definiert 35 Reine Formsache

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44 ANALYTIKElementarer gehtes nichtModerne Kopplungstechniken undder Nachweis von Kleinstmengenbestimmen oft die Diskussionen inder analytischen Chemie. Danebengerät die klassische Elementaranaly-se zuweilen in den Hintergrund. Demtrotzt sie aktuell mit ungebrochenerInnovationskraft – Arbeitssicherheit,innovative Probenaufgabesystemeund das Vordringen in den Spuren-bereich sind die Triebfedern. Kom-plementär zur Elementaranalytik zei-gen sich wegweisende Innovationenin der Elementanalytik, wie etwa die hochauflösende Continuum-Source-AAS (HR-CS AAS).

80 FILTRATIsotope überführen«Koffein-Fälscher»Seit mehr als hundert Jahren kannKoffein auch synthetisch hergestelltwerden. Kunden ziehen das Natur-produkt aber dem synthetischen vor– und reagieren ungnädig dort, wozwar «Koffein aus natürlichen Quel-len» draufsteht, aber synthetischesdrin ist. Glücklicherweise ist «Koffein«nicht gleich «Koffein», was wiederumdie Isotopen-Analytiker auf den Planruft. An der Uni Duisburg-Essen wur-de jetzt ein schnelles und einfachesVerfahren vorgestellt, mit dem ohneaufwendige Probenaufbereitung syn-thetisches Koffein von Koffein ausnatürlichen Quellen unterschiedenwerden kann.

36 Zuverlässige Kühlung in der Chloralkalielektrolyse

LOGISTIK 38 Klimawandel «pro Schiff»?

ANALYTIK 40 pH-Messung in der pharma-

zeutischen Industrie 44 Vier wie Feuer, Wasser, Luft und

Erde – elementarer geht es nicht 48 Terrakotta-Armee wartet auf

«handliche» Elementaranalyse 50 Vom Labor zum modernen

Analytikdienstleister

PHARMA 52 Malignes Melanim: Neue Hoff-

nungsträger 56 MipTec: High-End Life Science

Instrumente & Service

FIRMENBERICHTE 57 Brechbühler AG: Spiralförmig

zur Hochauflösung

PRODUKTE 59 Kompaktinfos zu Innovatione

SCV/FLB 63 Berichte aus den Verbänden

FORSCHUNGSWELTEN 77 Nachrichten 78 Fluorchemie meets Nanotech

FILTRAT/STELLEN 80 Koffein: C-Isotope verraten die

Herkunft 83 Wenn das Eis nicht haftet 85 Co2-Recycling zu Polymeren 86 Kalender

BEZUGSQUELLEN 87 Wer liefert was?

SCHLUSSPUNKT 96 Cartoon, Firmenregister

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i n h a l t CHEMIE PLUS 9-2012 5

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6 CHEMIE PLUS 9-2012 t h e m a d e s m o n a t s

ach mehreren Jahren mit gebrems-tem Wachstum nimmt der internati-

onale Markt für Arzneimittel demnächstwieder Fahrt auf. Gemäss einer neuen Stu-die von IMS Institute for Healthcare Infor-matics erreicht die Wachstumkurve im lau-fenden Jahr mit einem Plus von 3 bis 4 Pro-zent einen Tiefpunkt. Danach steigen dieRaten wieder an, und für das Jahr 2016 er-warten die IMS-Experten eine Zunahme derglobalen Medikamentenverkäufe um 5 bis 7Prozent. In absolute Zahlen übersetzt heisstdas, dass die jährlichen Ausgaben für Arz-neimittel von 956 Milliarden US-Dollar imJahr 2011 auf fast 1,2 Billionen US-Dollar imJahr 2016 zulegen werden.Dabei verschieben sich die Wachstumskräf-te gewaltig: In den «Pharmerging Markets»(China, Indien, Brasilien, Türkei, Russlandu. a.) werden sich die Ausgaben für medika-

Nmente fast verdoppeln – von 194 MilliardenDollar im vergangenen Jahr auf 345 bis 375Milliarden Dollar im 2016. In den entwickel-ten Volkswirtschaften (Westeuropa, Nord-amerika, Japan) erwartet IMS im gleichenZeitraum nur noch einen Zuwachs von 60bis 70 Milliarden Dollar.Marktsättigung, die Welle der Patentabläufeteurer Medikamente sowie Kostensenkun-gen im Gesundheitswesen bremsen die Dy-namik in den «alten» Pharmahochburgen.Anders in Schwellen- und Entwicklungslän-dern, wo steigender Wohlstand und derAusbau des öffentlichen Gesundheitssektorsden Markt antreiben. Gemäss den Marktfor-schern von Frost & Sullivan wird der Anteilder Region Asien/Pazifik am weltweitenHealthcare-Markt bis 2015 auf 33,1 Prozent(2011: 27,5 %) ansteigen. Danach dürftensich die Gewichte erneut verschieben: Soortete Novartis-Chef Joe Jimenez kürzlich

Afrika als nächsten «Wachstumstreiber derZukunft».Wo der Absatz massiv ansteigt, treten neueWettbewerber auf den Plan und lassenPharmaproduktionsanlagen «wie Pilze ausdem Boden schiessen». Zudem verlagernetablierte Pharmakonzerne ihre Kapazitätenteilweise in die neuen Märkte. Beispiel In-dien, das bereits heute als Land mit derdrittgrössten Pharma-Industrie der Welt gilt:«Bei einem Marktvolumen von derzeit 20Milliarden US-Dollar und guten Wachstums-aussichten wandelt sich Indien zunehmendvom Absatzmarkt zur Produktionsstätte»,hielt der Tablettier-Spezialist Fette Compac-ting in einem Communiqué fest.Die geografischen Verschiebungen be-schleunigen den Vormasch preisgünstigerMedikamente. Laut IMS explodieren dieweltweiten Verkäufe von Generika bis 2016auf 400 bis 430 Milliarden Dollar, gegenüber

S A B I N E A L I C K E U N D R A L F M A YE R

P H A R M A P R O D U K TI O N I M WA N D E L

Die schnellen WechslerDas Wachstum im Pharmasektor verschiebt sich zunehmend von Europa in den asiatisch-pazifischen Raum und weitereSchwellenländer. Besonders dynamisch wächst der Markt für Generika, die gegenüber den klassischen «Blockbustern»immer mehr Gewicht erhalten. Pharmaproduzenten und deren Zulieferer müssen sich nicht nur geografisch, sondernauch technolgisch umorientieren. Gefragt sind derzeit vor allem flexible Anlagen, die sich schnell umrüsten lassen.

Moderne Pharmaproduktion erfordert innovative Verfahrenstechnik. (Bild: Boehringer Ingelheim)

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242 Milliarden im 2011. Gleichzeitig wächstder Markt für Originalpräparate nur um 3Prozent jährlich. Die Vorherrschaft derBlockbuster und damit auch der grossenChargen scheint vorbei.

Wandlungsfähigkeit und leichteBedienbarkeit sind TrümpfeDaher ist es nicht verwunderlich, dass ander ACHEMA in Frankfurt vor allem dieMaschinen überzeugten, die wandlungsfä-hig, leicht zu bedienen sind und das Hy-gienic Design in besonderem Mass erfül-len. Ein Beispiel ist der TrockengranuliererBRC100 von L. B. Bohle (www.lbbohle.de).In dem Walzenkompaktierer werden fliess-fähige Pulver zu Granulat verarbeitet. Inder pharmazeutischen Produktion ist esdabei das Ziel, ein Granulat mit definierterDichte bzw. Porosität zu erhalten, das an-schliessend direkt tablettiert werden kann.«Im Rahmen des Projekts haben wir sehrpräzise nach den Wünschen und Bedürf-nissen der Kunden gefragt», berichtetThorsten Wesselmann, Leiter Entwicklungund Mechanik bei L. B. Bohle. «EinfacheSteuerung, leichte Reinigung sowie weni-ger Ecken, Schrauben und Kanten» wurdendabei mehrfach genannt. Vor allem diePresskraftsteuerung über herkömmlichehydraulische Systeme sei recht problema-tisch, wenn der Prozess dem Hygienic De-sign entsprechen soll. «Unser elektrome-chanischer Ansatz löst das Problem», soWesselmann. Ein häufiges Verstellen derAchsen bei herkömmlichen Rollenkompak-tierern entfällt beim Bohle BRC 100. DieAchsen sind mechanisch so stabil gewähltworden, dass eine elastische Verformungvermieden wird. Generell wird das Pulverüber eine Dosiereinheit zugeführt, zwi-schen zwei Walzen auf Spaltpreiten zwi-schen 1 und 6 mm kompaktiert und alssogenannte Schülpen ausgeworfen. DieKraft, die auf die Walzen wirkt, sowie dieSpaltbreite werden sensorisch überwachtund sind in einem Regelkreis eingebun-den, um immer die optimalen Prozess-parameter zu gewährleisten. Unterhalbder Kompaktierwalzen befindet sich eineZerkleinerungseinheit, die die Schülpenzu kleineren Granulatteilchen zerkleinert.Weiterer Schwerpunkt ist die leichte Rei-nigbarkeit. Die BRC 100 wurde wartungs-arm konstruiert. Selbst wenn eine Reini-gung ansteht, müssen nur vier Schraubengelöst werden. Darüber hinaus reduzier-ten die Bohle-Ingenieure den Platzbedarfum 20 Prozent.

Kontrolle führt zu mehr SicherheitAuch bei der AZO-Wirbelstrom-Siebmaschi-ne standen die Schlagworte Produktionssi-cherheit, Hygienic Design und Easy to CleanPate. Aufgrund der HACCP-Verordnung istSieben mittlerweile unumgänglich. AZO(www.azo.com) bietet unterschiedlichsteSiebsysteme an, wie z. B. Vibrationssiebma-schinen, Wirbelstromsiebmaschinen, Inline-siebmaschinen mit nachgeschalteter Metall-abscheidung sowie Flüssigsiebmaschinenzum Aussieben von Agglomeraten aus Flüs-sigkeiten. Die Besonderheit dieses Maschi-nentyps ist, dass aufgrund der Eigendosie-rung kein vorgeschaltetes Dosierorganerforderlich ist. Die Dosierleistung kannüber den Frequenzumformer den Erforder-nissen des jeweiligen Prozesses angepasstwerden. Bei sehr unterschiedlichen Produk-ten, Siebleistungen oder Maschenweitenkann die Leistungsanpassung der Siebma-schine durch Kombination verschiedenerDosiermodule mit dem Siebmodul erfolgen.Auch diese Maschine ist komplett ohneWerkzeug ausziehbar. So lässt sich der An-trieb mit Dosierschnecke durch Lösen vonSchnellverschlüssen ausziehen und schwen-ken, ebenso der Antrieb mit dem Sieb. Da-durch lässt sich beispielsweise der Siebkorbschnell und einfach inspizieren.

Innovation lohnt sichMit der FE 35 präsentiert Fette Compac-ting (www.fette-compacting.com) an derACHEMA die zweite Maschine der neuenFE-Baureihe. «Mit der FE35 zeigen wir, dassunsere Entscheidung, einen grossen Sprungzu wagen und eine von Grund auf neue Tab-lettenpressen-Generation zu entwickeln,richtig war. Mit der FE35 verbreitern wir un-ser Angebot für die Kunden weltweit», be-schreibt Olaf J. Müller, Geschäftsführer vonFette Compacting. Nach Angaben des Unter-nehmens ist dies die schnellste Change-Over-Maschine bei den Tablettiermaschinenauf dem Markt. Als Einfachrundläufer kanndie FE35 mit bis zu 51 Stempelstationen aus-gerüstet werden und ermöglicht damit dieProduktion von bis zu etwa 370 000 Tablet-ten pro Stunde. Für den Rotor-Ein- bzw.Ausbau werden jeweils unter 15 Minuten be-nötigt. Eine neu gestaltete Presszelle sorgtdafür, dass sämtliche Bauteile der Maschinebei der Umrüstung und Reinigung optimalzugänglich sind. Eine weitere Neuentwick-lung sind die Matrizenscheibensegmente derFE35. Trotz des grösseren Teilkreisdurch-messers von 325 mm haben die Segmentedas gleiche Gewicht wie Segmente mit klei-

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8 CHEMIE PLUS 9-2012 t h e m a d e s m o n a t s

nerem Teilkreisdurchmesser. Auch bei Auf-bau und Funktionsumfang der Druckrollengeht Fette Compacting neue Wege. Die FE35ist die einzige Maschine ihrer Klasse mit au-tomatisch verstellbaren Druckrollen untenund oben, Druckmessdosen mit integriertemMessverstärker und Antrieben mit einemneuen Wegmesssystem. Das Ergebnis: Deut-lich kürzere Umrüstzeiten, weil Anwendernach dem Rotorwechsel keine Referenzmar-ken mehr anfahren müssen und die Messdo-sen via Software am Bedienterminal kalibrie-ren können.

Wenn zwei sich zusammentunWährend Gericke (www.gericke.net) Lösun-gen im Bereich der kontinuierlichen Dosie-rung und Vermischung von API und Träger-stoffen bietet, ist Gerteis (www.gerteis.com)spezialisiert auf die Herstellung von hoch-wertigen Geräten für die Trockengranulationund Pulverkompaktierung. Die beiden Her-steller vereinigen ihre Geräte aus den Berei-chen Dosieren, Mischen und Trockengranu-lation zu einem komplett kontinuierlichenProduktionsmodul für die Tablettenherstel-lung. Damit lassen sich nahezu sämtlichepharmazeutischen Pulver, auch solche dieschwierig zu handhaben sind, bearbeiten.Das Modul von Gerteis und Gericke wird alsKomplettlösung angeboten. Pulvertransport-einheit und Tablettenpresse können einfach

integriert werden. Damit wird der Enginee-ring-Aufwand bei der Konzipierung einerneuen Produktionslinie zusätzlich verein-facht. Dieses «One stop Shopping» ermöglichtkürzeste Planungs- und Validationszyklen.Die kontinuierliche Produktion erfüllt dieFDA-Direktive «Continuous Mmanufacturing».Mit den Tablettenpressen und -coatern vonManesty hat Bosch Packaging Technology(www.boschpackaging.com) sein Prozess-technologie-Portfolio um wichtige Bausteineerweitert. Dazu gehören die neue Xpress-100-Tablettenpresse, die mit ihrem Daten-erfassungssystem eine ideale Plattform fürdie Bewertung neuer Tablettenformulierun-gen bietet. Mit einer Reihe flexibler Rotor-optionen können auch Losgrössen für klini-sche Tests produziert werden. Die Produkt-reihe umfasst Einfachrundläufer- und Dop-pelrundläufer-Tablettenpressen, welche dieflexible Herstellung kleiner, mittlerer undgrosser Tablettenmengen erlaubt sowie eineWiP-Option (Washing in Place). Das be-währte Manesty-Stufenkonzept «Stepped ca-binet» rückt die Anwenderforderungen nachkurzen Produktumrüstzeiten sowie einermöglichst hohen Gesamtanlagenverfügbar-keit (Overall Equipment Effectiveness, OEE)in den Vordergrund. Auch hier: Die schnelleund einfache Öffnung der oberen und unte-ren Druckrollen sichert direkten Zugang zurPresszone und reduziert so die Rüstzeiten

erheblich. Eine neu entwickelte Kombina-tion von Wechselrotor und austauschbarerLochplatte ermöglicht einen raschen Pro-duktwechsel und eine einfachere Reinigung.So wird den Wünschen der pharmazeuti-schen Industrie nach hoher Produktivitätund Prozessflexibilität Rechnung getragen.Ausblick: Die vorgestellten Maschinen zei-gen deutlich, wohin die Entwicklung in derPharma-Industrie geht. Das Wachstum wirdnicht mehr allein von den industrialisiertenLändern wie den USA getragen, sondernvon den aufstrebenden Regione, wie China,Indien oder Brasilien. Allerdings setzen die-se Länder nicht auf hochpreisige Arzneimit-tel, sondern auf eine Arzneimittelgrundver-sorgung breiter Bevölkerungsschichten. «Beiden Pharmerging Markets handelt es sichum sehr preissensitive Märkte», erklärteauch Oliver Nohynek, GeschäftsführerDRIAM Anlagenbau und stellvertretenderVorsitzender der VDMA-Fachabteilung Ma-schinen und Anlagen für Pharma und Kos-metik, im Vorfeld der ACHEMA. «Aus Sichtdes Maschinenbaus existiert zudem in denMärkten Indien und China ein veritablerlokaler Wettbewerb bei Standardmaschi-nen.» Mit anderen Worten: Bei Pharmama-schinen ist mehr denn je Einfallsreichtumund Flexibilität gefragt – dann lässt sichauch mit der schwierigen Marksituation ge-winnbringend umgehen. ■

Eine neu gestaltete Presszelle sorgt dafür, dass sämtliche Bauteile der Maschine bei derUmrüstung und Reinigung optimal zugänglich sind. (Bild: Fette)

Die schnelle und einfache Öffnung der oberen und unteren Druckrollensichert direkten Zugang zur Presszone und reduziert so die Rüstzeitenerheblich. (Bild: Bosch)

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1 0 CHEMIE PLUS 9-2012 t h e m a d e s m o n a t s

m Jahr 2009 lag der Weltmarktumsatz mitBiotherapeutika bei 99 Milliarden Dollar

und damit wahrscheinlich das letzte Malunter der magischen 100-Milliarden-Dollar-Marke. Ob monoklonale Antikörper, Impf-stoffe oder Zelltherapeutika – für viele Pro-dukte ist eine Herstellung unter Verwen-dung von Einwegkomponenten, vom simp-len Plastikschlauch bis hin zu ganzen Pum-penköpfen, denkbar. Als eine von mehrerenZukunftsvisionen definiert Prof. Dr. RegineEibl, Zürcher Hochschule für AngewandteWissenschaften, die mobile «Impfstofffabrikim Container». Sie soll sich im Nu an einembeliebigen Ort aufstellen lassen, zum Bei-spiel in einer akut epidemiegefährdeten Re-gion, wo die entsprechende Vakzine geradebenötigt wird. Der Container beherbergt da-bei lauter Einweg-Komponenten.

Einmal berührt – vielfach gespartAn den Messeständen der diesjährigenACHEMA in Frankfurt am Main liess sichim Einzelnen nachvollziehen, wie eine sol-che Single-use-Fabrikation aussehen kann –Schritt für Schritt (z.B. bei Merck Millipore,www.merckmillipore.com). Das Prinzip äh-nelt dem klassischen Verfahren. Die soge-nannte Medien-Küche («media kitchen»)dient als Zentralherstellung für alle benötig-ten Flüssigkeiten. Dazu zählen zum Beispieldie Puffer; rund 15 davon braucht manfür einen Protein-Herstellungs-Zyklus. DerTransport aller Medien erfolgt in der Regelmanuell in Einweg-Plastikbeuteln. Alterna-tiv können die Flüssigkeiten mit einer Pum-pe zur jeweils nächsten Station befördertwerden. Je nach Wunsch kann sich der An-wender die am besten geeignete Kombina-tion von manuellem und maschinellemTransport zusammenstellen. Station Nr. 2ist der eigentliche Bioreaktor (Fermenter).Darauf folgt als Station Nr. 3 eine zweistufi-ge Filtration (Tiefenfilter, Sterilfilter), nach

I

welcher sich das gewünschte Protein im Fil-trat befindet.Nun kommt an Station Nr. 4 die Chromato-graphie ins Spiel; allein hier werden vier bisfünf verschiedene Puffer aus der Medienkü-che benötigt. Anschliessend liegt das ge-wünschte Produkt vor, das allerdings nochmit Stör-Stoffen, vor allem mit Viren, verun-reinigt sein kann. Auch ist es meist im «fal-schen» Puffer gelöst, was zum Beispiel be-deuten kann: Der Impfstoff liegt in einerFlüssigkeit mit einem «körperfremden» pH-Wert vor, bei dem sich eine direkte Verab-reichung an einen Patienten verbietet. ZurAbtrennung der Viren nutzt man den Grös-senunterschied aus: Sie weisen einenDurchmesser von etwa 20 Nanometern auf,während das gewünschte Protein nur etwadie Hälfte davon misst. So lassen sich dieViren mithilfe einer Tangentialflussfiltrationabtrennen – Station Nr. 5. Das Protein wirdvom Filter zurückgehalten und direkt von

dort gleich mit der «pH-richtigen» Pufferlö-sung wieder heruntergespült – fertig zumBeispiel zur Verabreichung an einen Patien-ten per Injektion. Das Filtrat aus dem letz-ten Reinigungsschritt ist in der Regel reinePufferlösung und kann wiederverwendetwerden.Der Clou bei der am ACHEMA-Messestandaufgebauten Anordnung: Die vielen Ein-weg-Komponenten umfassen praktisch al-les, was mit dem Produkt in Berührungkommt. Selbst die Pumpenköpfe gehörendazu; sie werden nach jeder Anwendungausgetauscht – insgesamt keine aufwendigeReinigung, keine Notwendigkeit, den Nach-weis für den Reinigungserfolg zu führen,dadurch Zeit- und Kostenersparnis. Ledig-lich bestimmte Sensoren zur Überwachungdes Fermentationsprozesses lassen sichnach dem Stand der Technik noch nicht ineiner Single-use-Variante ausführen. BeiMerck Millipore sind die Sensoren in einer

TR E N D I N D E R P H A R M A P R O D U K TI O N : S I N G L E - U S E - B I O R E A K TO R E N

Vom Kunststoffblutbeutel zurImpfstofffabrik im ContainerDie Bedeutung von biotechnologisch hergestellten Proteinen und Enzymen für therapeutische und diagnostischeZwecke steigt seit Jahren rasant an. Die Grundlagen für ihr Design und ihre Produktion sind seit Jahrzehnten bekannt.So rückt die günstigste Art der Herstellung stärker in den Vordergrund – und dabei haben Einweg-Bioreaktor-Systeme,sogenannte Single-use-Prozesse, immer häufiger die Nase vorn.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

Einweg ist Trumpf: Merck Millipore führte an der ACHEMA einen kompletten biotechnologischen Produktions-prozess unter maximalem Einsatz von Single-use-Technologien vor – im Bild die Filtration. (Bild: Ehrensberger)

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f o r s c h u n g s w e l t e n CHEMIE PLUS 9-2012 1 1

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Bypass-Schleife untergebracht, sitzen alsonicht «in-line» direkt im Fermentations-Kes-sel bzw. -Einwegbeutel. Diese Anordnungerspart das lästige Hineinhängen und -schie-ben der teilweise filigranen Messgeräte. Denkontinuierlichen Fluss von Fermenter-Flüs-sigkeit durch die Sensorenschleife besorgteine spezielle Pumpe. Sie ist ihren «Ge-schwistern» nachempfunden, die bei Herz-operationen als Blutpumpe dienen. Dabeidürfen Blutplättchen nicht zerstört werden,und so sollen bei der Single-use-Fermenta-tion die gewünschten Proteine geschontbleiben – was man auch experimentell aus-getestet hat. Ebenso wurde sichergestellt,dass die Konzentrationen im Sensoren-By-pass gleich denjenigen im Fermenter sind.Die Durchmischung im Bioreaktor lässt sichtechnisch unterschiedlich realisieren. Je nachden speziellen Anforderungen bieten sichmal wellendurchmischte Ausführungen an(Wave Bioreactor von GE Healthcare, Glatt-brugg, www.gehealthcare.com); Biostat Culti-Bag RM von Sartorius Stedim Biotech,www.sartorius.de, mal Ausführungen mitRührwerk. Dabei kommen entweder starreKunststoffkessel (z.B. von Mobius CellRea-dy, UniVessel SU, CelliGEN BLU) oder fle-xible Beutel (z.B. von S.U.B., Biostat Culti-Bag STR, XDR Bioreactor) zum Einsatz. Biszu zwei Kubikmeter Kulturvolumen sindheute üblicherweise drin; die in den Reini-gungsstufen eingesetzten Filterkartuschensind kommerziell bis zu Grössen von 30 Zollerhältlich. Diese Grössenordnungen stellenzurzeit zwar eine schwer überwindbareGrenze dar, sollten jedoch für die üblichenklein- bis mittelvolumigen Produktionen vonBiopharmazeutika bzw. Biosimilars (biotech-nologisch hergestellte Generika) ausreichen.Eine generelle Herausforderung in einemSingle-use-System stellt die Vermeidung vonTotvolumina dar. Hier erweist es sich alsvorteilhaft, mit Plastikfolien zu arbeiten, diezwar alle nötigen Flüssigkeitskanäle enthal-ten, aber diese dehnen sich erst unter demDruck der einfliessenden Flüssigkeit auf.«Totvolumina lassen sich nie hundertpro-zentig ausschliessen, aber sie sind in dembei uns ausgestellten Einmal-Bioreaktor-

System kleiner, als man sie mit Komponen-ten aus Edelstahl halten könnte», erläutertMani Krishnan, Leiter Mobius Single-useProcessing Systems bei EMD Millipore inBedford, Massachusetts. Der Grund liegtauch in der Ausführung mit besonders we-nigen Anschlüssen, was im Übrigen die Be-dienung des gesamten Einmal-Reaktors ver-einfacht. Dabei kommt Merck Millipore viel-leicht zugute, dass man nicht zu den aller-ersten Pionieren gehört. So konnte dasSingle-use-Processing-Team des Unterneh-mens sein Konzept von Grund auf anwen-derfreundlich gestalten bis hin zu vermeint-lichen Kleinigkeiten wie dieser: Alles stehtauf dem Tisch, kein Beutel liegt am Bodenund auch kein Schlauch – kein Drauftreten,kein Stolpern, kein Drüberfallen.Ein weiterer Punkt, der viele Mehrweg-An-wender betrifft: Wie leicht kann ich beste-hende chromatographische Methoden in

das Einweg-System transferieren? Dazu hältKrishnan die folgende Faustregel bereit: «ImFalle der Antikörper-Herstellung ist dasrecht einfach – ansonsten kann der Auf-wand unter Umständen beträchtlich sein.»Das ist eine gute Nachricht, denn mit40 Prozent entfällt der grösste Anteil im Bio-therapeutika-Weltmarkt auf monoklonaleAntikörper, der Rest im Wesentlichen aufandere rekombinante therapeutische Pro-teine.Neben den Grossen der Branche, dieSingle-use von A bis Z anbieten, stossenSpezialisten in Nischen vor. Wer beispiels-weise rekombinante Proteine in Schüttel-Bioreaktoren herstellt, findet dafür jetzt in-novative kosten- und zeitsparende Einmal-Systeme. Als vorteilhaft erweist sich dabeidie Orbital-Technologie. Dabei sorgt diecharakteristische kreisförmige Bewegungfür eine gute Durchmischung der Flüssigkeit– grosse Stoffaustauschflächen, niedrigeScherkräfte, keine lokalen Leistungsspitzen,wie man sie von Rührverfahren her kennt.Mechanischer Stress für die Zellen kannzwar nie ganz ausgeschaltet werden, docher lässt sich durch eine blasenfreie Oberflä-chenbegasung reduzieren. Solche Systemeeignen sich zur Kultivierung von humanen,tierischen und pflanzlichen Zellen im Ein-wegbeutel (z.B. SB200-X, Adolf Kühner AG,Birsfelden, www.kuhner.com). Durch dasHeizen oder Kühlen lässt sich die Reaktiongünstig beeinflussen, wobei sich für diekontinuierliche Kontrolle des Mediums eineOnline-Messung der Gelöstsauerstoffkon-zentration (DO) und des pH-Werts anbietet.Die beiden dafür benötigten Sensoren sindbereits im Einwegbeutel integriert und wer-den zusammen mit diesem entsorgt. Dasoben genannte System wurde in Zusam-menarbeit mit einem Spezialisten für die Ex-pression und Herstellung rekombinanterProteine aus Säugetier-Zellen (ExcellGeneSA, Monthey, www.excellgene.com) undder École Polytechnique Fédérale de Lau-sanne entwickelt. Das Fassungsvermögendes Reaktors beträgt zurzeit maximal 200Liter, wobei sich ein Scale-up auf das Zehn-fache bereits in der Testphase befindet.

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Der von der Adolf Kühner AG präsentierte Schüttel-Bioreaktor eignet sich für die Zellstoffkultivierung imKunststoff-Einwegbeutel. (Bild: Mayer)

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t h e m a d e s m o n a t s CHEMIE PLUS 9-2012 1 3

Alle namhaften Biopharmazie-Herstellersind dabeiDer Ursprung von Einweg-Technologien immedizinisch-biochemischen Bereich lässtsich zurückverfolgen bis zum legendärenersten Kunststoff-Blutbeutel im Jahre 1953(Fenwal Blood Techniques, Illinois). Spätereroberten Flaschen, Kolben, Petrischalenund 96-Well-Platten mehr und mehr dieRoutineanwendungen im Zellkulturlabor.Doch erst in den 1980er-Jahren kam es zurIn-vitro-Produktion von diagnostischen undtherapeutischen Antikörpern im Milli-gramm-Bereich. Den Sprung ins GMP-Labor(z.B. für Impfstoffe) schafften ab etwa 1990spezielle Polystyrol-Wannenstapel zur Kulti-vierung adhärenter Säugerzellen (Cellfacto-ries, Rentschler).Heute sind die Vorteile kompletter Einmal-Bioreaktor-Systeme unbestritten: Sie helfendie Investitionskosten zu senken, verkürzendie Entwicklungs- und Implementierungs-zeiten und reduzieren den Aufwand für Mit-arbeiterqualifizierung und Instandhaltung.Darum finden Single-use-Technologien beiden Biotherapeutika-Produzenten in derSchweiz wie auch in Deutschland und Ös-terreich immer breitere Verwendung (z.B.bei Novartis, Hoffmann La-Roche, MerckSerono, Boehringer Ingelheim, Rentschler,Werthenstein BioPharma, Baxter Öster-reich). Dabei sind jedoch Mischformen gän-gig: Während auf der Stufe der Fermenta-tion («upstream») einschliesslich der sichunmittelbar anschliessenden Filterstufe dieEinweg-Produktion läuft, werden gut funk-tionierende Chromatographie-Verfahren mitlanglebigen Komponenten bei häufiger Auf-reinigung und Zellernte oder bewährte Ab-füllsysteme, eventuell inklusive Gefrier-trocknung, («downstream») weniger gern

auf Single-use umgestellt. Auch die ab-schliessende Ultrafiltration stellt – im Ge-gensatz zur Mikro- und Tiefenfiltration –noch einen Flaschenhals für Einmal-Verfah-ren dar.

Bleibende Herausforderungen:Leachables, Extractables, EntsorgungIhre Vorzüge bleiben dennoch unbestritten,wenn auch einige Nachteile unübersehbarsind – allen voran ein Riesenplastikmüll-berg. Seine Entsorgung harrt noch einer Pa-tentlösung. Nicht zuletzt wegen der poten-tiellen Belastungen mit Viren oder umwelt-gefährdenden Chemikalien steht am Endemeist die Verbrennung.Ein weiteres grundsätzliches Problem stel-len auswaschbare und extrahierbare Sub-stanzen im Kunststoff dar, die sich am Endeim Produkt wiederfinden könnten. Das Inte-resse an solchen Leachables and Extracta-bles in Arzneimitteln nimmt zurzeit rasantzu. So könnten sich grundsätzlich Weich-macher aus dem Kunststoff herauslösenund beim Patienten zu hormonellen odergenotoxischen Wirkungen führen. Monome-re wiederum, also einzelne Moleküle, diebei der Polymerisation zum Kunststoff nichtin das Netzwerk integriert wurden, könnenUnverträglichkeitsreaktionen oder Allergienauslösen und ebenfalls genotoxisch wirken.Der Gesetzgeber fordert Pharmafirmen jetztverstärkt zu Messungen im unteren ppm-Bereich (parts per million) auf.Den Nachweis der Unbedenklichkeit für dieeingesetzten Einweg-Komponenten mussihr Lieferant führen, ebenso wie er zum Bei-spiel eine Garantie für die Dichtigkeit gebenmuss. Denn schliesslich möchte der Anwen-der alles ein einziges Mal verwenden; dieChance zu Funktions-Tests seiner Single-

use-Anlage oder gar zu chemischen Labor-analysen auf Kontaminationen hat er damitnicht. Darum wird ein Biopharmaka-Produ-zent umso grösseren Wert auf die Qualifi-zierung und engmaschige Auditierung sei-ner Single-use-equipment-Lieferanten legen(müssen) – ähnlich wie zum Beispiel beiLieferanten von wichtigen Molekülbaustei-nen für die Arzneistoffsynthese.Ein solches effektives Kontrollsystem schafftletztlich die Voraussetzung für eine Erleich-terung so mancher Entscheidung pro Ein-mal-Bioreaktor-System. Besonders aus-sichtsreich für die nahe Zukunft erscheintihre verstärkte Anwendung bei der Produk-tion von Zelltherapeutika mit Stamm- undT-Zellen in der personalisierten Medizin. Sieumfasst den Bereich der Behandlung mitSubstanzen, deren Wirksamkeit bzw. An-wendbarkeit im individuellen Fall vorabdurch Test des betroffenen Patienten auf be-stimmte Biomarker sichergestellt wird. Zuden interessanten Zelltherapeutika zählenunter anderem Haut-, Knorpel- und Kno-chenersatzmaterialien für die Geweberege-neration sowie eine von der FDA zugelasse-ne Prostatakrebs-Impfung.Die aufgeführten Beispiele betreffen im We-sentlichen die Medizin. Mikroorganismenkönnen jedoch offenbar, gegebenenfallsnach gezielter genetischer Veränderung, fastalles besser produzieren als die konventio-nelle Synthesechemie. Darum steht der An-wendung von Single-use-Technologien imLebensmittel- und Kosmetikbereich, aberauch allgemein von Werkstoffen generell,nichts im Wege. Allein die Grössenordnungsetzt hier Grenzen. Sie liegen auf absehba-rer Zeit bei 5000 Liter Volumen. ■

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1 4 CHEMIE PLUS 9-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Der britische PharmakonzernAstraZeneca bekommt nachMonaten der Unsicherheit einenneuen Chef: Der Konzern beriefPascal Soriot vomSchweizer Rivalen Roche zum

neuen CEO, das neue Amt wird er am 1. Okto-ber antreten. Der 53-jährige Franzose leitet seit2010 die Roche-Pharmasparte. Soriot folgt beiAstraZeneca auf David Brennan, der im Aprilseinen Rücktritt angekündigt hat. Die Erlösedes Pharmakonzerns haben unlängst wegenteurer Fehlschläge in der Entwicklung gelitten.

Der Universitätsrat der Uni Baselhat den Bonner HumangenetikerProf. Sven Cichon zumneuen Professor für Medizini-sche Genetik gewählt. Er wirdsein Amt am 1. Januar 2013 an-

treten. Cichon wird gleichzeitig Leiter der Ab-teilung Medizinische Genetik am Universitäts-spital Basel. Er ist derzeit Professor am Institutfür Humangenetik der Uni Bonn.

Hans-Peter Jacob ist neuer GeneralManager der Watson-MarlowGmbH. Im Juni hat er beidem deutschen Tochterunter-nehmen der Watson-MarlowPumps Group, des weltweitführenden Herstellers von

Schlauchpumpen, die Nachfolge von KlausHeinrichs angetreten. Jacob weist langjährigeErfahrung auf dem Gebiet der Prozessindustrieauf.

Johann-Caspar Gammelin hatzum 1. Juli den Geschäftsbereich Site Servicesvon Evonik Industries übernommen. Site Ser-vices stellt Evonik und den Kunden an grossenEvonik-Standorten erfolgskritische Dienstleis-tungen zu marktfähigen Preisen zur Verfügung.Gammelin verfügt über langjährige Erfahrung inverschiedenen Führungspositionen von Evonik.

Endress + Hauser verstärkt denVerwaltungsrat. Zum 1. Augustnahm der langjährige Finanz-chef der Firmengruppe, Fer-nando Fuenzalida (69),Einsitz in dem Aufsichtsgremi-

um. Mit ihm wächst das Gremium von sechsauf sieben Mitgliedern. Der in Chile geboreneFuenzalida war Ende 2011 in den Ruhestandgetreten.

persön l ich

Zitat des Monats«Patente sind dazu da,

Innovationen zu befördern,nicht zu verhindern.»

Hamadoun Toré, UNO-BeamterDER SPIEGEL, 36/2012

Der weltgrösste Chemiekonzern BASFhält ungeachtet der aktuellen Schulden-krise an seinen mittelfristigen Wachs-tumszielen für Europa fest. «Wenn wirauf die vor uns liegende Dekade sehen,gehen wir davon aus, dass wir auch inEuropa ein ganz solides Wachstum imChemiegeschäft haben werden. Wir ha-ben das anspruchsvolle Ziel, den Um-satz in Europa bis 2020 um jährlich4,5 Prozent auf 53 Milliarden Euro zusteigern», so BASF-VorstandsmitgliedHarald Schwager im Gespräch mit demWall Street Journal Deutschland. «DieKrise wird gelöst werden, so wie jede an-dere Krise auch gelöst wurde», sagteSchwager. Die aktuelle Situation ist sei-ner Ansicht nach nicht vergleichbar mitder Krise nach der Lehman-Pleite 2008,als es zu scharfen Nachfrageeinbrüchenrund um den Globus gekommen warund komplette Chemieanlagen bei BASFabgestellt wurden. «Das ist heute nichtder Fall», meinte er. Auch an Kurzarbeitdenke BASF nicht. «Wenn nicht morgendie Weltkonjunktur zusammenbricht à la2008/ 2009, ist Kurzarbeit bei uns nichtzu erwarten», sagte er. BASF werde wei-terhin jedes Jahr über eine Milliarde Euroin seine Anlagen in Europa investieren,kündigte Schwager an.www.basf.com

BASF-Manager:«Die Krise wird gelöstwerden» Der weltweite Polypropylen-Umsatz steigt dynamisch. Die

durchschnittliche Wachstumsrate der vergangenen achtJahre von jährlich 4,4 % werde in Zukunft wohl noch über-troffen werden, heisst es in einer Studie des Marktfor-schungsinstituts Ceresana. Demzufolge wird der Umsatzmit PP auf mehr als 145 Mrd. USD im Jahr 2019 zulegen.Verantwortlich für die Zunahme sei die wirtschaftliche Dy-namik in aufstrebenden Schwellenländern. Schon jetztmachen die Länder in Asien-Pazifik über die Hälfte desglobalen PP-Verbrauchs aus – Tendenz steigend. Vieledieser Märkte profitieren von einem steigenden PP-Ver-brauch in wichtigen Anwendungsgebieten, insbesondereder Fahrzeugindustrie. Die veränderte regionale Nachfragewird sich auch auf die Produktionsstruktur auswirken. Dieweltweite PP-Kapazität von gegenwärtig rund 62 Mio.Tonnen wird bis zum Jahr 2019 um voraussichtlich über23,5 Mio. Tonnen erweitert. Rund 57 % dieser neuen Ka-pazitäten werden laut Ceresana in Asien-Pazifik geschaf-fen. www.ceresana.ch

Polypropylen: Dynamik kommt aus Fernost

Der Pharmakonzern Novartis will noch in diesem Jahr in Europa die Zulassung für einLungenmedikament beantragen. Der unter QVA149 geführte Arzneimittelkandidat ha-be in einer Studie seine Wirksamkeit bewiesen, teilte die Gesellschaft mit. Das Mittel istvon grosser Bedeutung für Novartis, denn es soll ihr den Zugang zum lukrativen Marktfür Atemwegserkrankungen ebnen. Bisher liegt die Stärke der Schweizer bei Herz- undKrebsmedikamenten. QVA149 ist eine neuartige Medizin für die Behandlung von Rau-cherlungen. Sie vereint das bereits zugelassene Indacaterol mit einer vom britischenPartner Vectura entwickelten Substanz namens NVA237. In den USA will Novartis2014 die Zulassung beantragen. Die US-Gesundheitsbehörde fordert eine zusätzlicheStudie mit einer geringeren Dosierung. Derzeit wird der Markt für Atemwegserkrankun-gen von der britischen GlaxoSmithKline dominiert: Mit ihrem Kassenschlager Advairsetzt sie rund 8 Milliarden US-Dollar jährlich um. Auch die Briten arbeiten an einemKombiprodukt für die Raucherlunge. Dabei stehen sie unter Druck – Advair verliert2013 den Patentschutz in Europa. www.novartis.com

Raucherlunge:Novartis will neuartiges Medikament lancieren

Syngenta übernimmt für 125 Mio. USD die Insektizide imGeschäftsbereich Professional Products von DuPont,einem führenden Anbieter von innovativen Produkten inden Segmenten Rasen, Zierpflanzen und Schädlingsbe-kämpfung im Haushalt. Die Übernahme erweitert das Pro-duktsortiment, das Syngenta für professionelle Golfplatz-und Rasenpflege, Landschaftsgärtnern und Zierpflanzen-züchtern bietet, und stärkt zudem das Portfolio für dieSchädlingsbekämpfung im Haushalt. Die Akquisition um-fasst gemäss Syngenta die etablierten Schädlingsbe-kämpfungsmarken «Advion» und «Acelepryn», Rechte angeistigem Eigentum sowie eine Reihe von Mitarbeitenden.Durch exklusive Liefer- und Lizenzvereinbarungen erhältSyngenta auch Zugang zu den entsprechenden Wirkstof-fen und formulierten Produkten von DuPont. «Diese Über-nahme trägt zur Erreichung unseres Ziels bei, durch Fo-kussierung auf integrierte Lösungen für unsere Kunden aufder Basis eines hochwertigen Produktportfolios in Pflan-zenschutz und Genetik die Rentabilität im Geschäftsbe-reich Lawn and Garden zu steigern», sagte Robert Beren-des (Bild), Head of Business Development bei Syngenta.Die Transaktion wird voraussichtlich im 4. Quartal 2012abgeschlossen. www.syngenta.com

Syngenta übernimmt Teil desInsektizid-Geschäfts von DuPont

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m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 9-2012 1 5

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Die Sias AG übernimmt per 30. September 2012 die Xiril AG. Mit dieserAkquisition entstehe im Med-Tech-Cluster um Hombrechtikon ein globalerChampion im Bereich der Laborautomation, teilte Sias mit. Als Originalge-rätehersteller einer breiten Produktpalette nehme die Sias AG vor allem imSegment robotergesteuerter Transfer von Flüssigkeiten (Robotic LiquidHandling) eine weltweit führende Position ein. Xiril ist auf die Entwicklungund Fertigung von Laboranalysegeräten und der dazugehörigen Softwarespezialisiert, die in der Diagnostik und für DNA-Analysen eingesetzt wer-den. Die Übernahme werde helfen, dem rasanten Marktwachstum gerechtzu werden und sowohl Wettbewerbsposition als auch Marktanteil nachhal-tig zu stärken. Trotz des hohen Expansionstempos von Sias in den vergan-genen Jahren sei das Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft, hiesses weiter. Durch die Akquisition wird das Europa- und Chinageschäft vonSias komplementiert. Das automatische Aufbereiten von Laborproben istheutiger Stand der Technik und hilft, die strengen gesetzlichen Auflagen inder Pharma- und Diagnostikbranche zu erfüllen. Der Standort des Unter-nehmens wird am Sitz von Sias in Hombrechtikon sein, wobei die beste-henden Räumlichkeiten ausgebaut werden.Das Sias-Management möchte möglichst viele Xiril-Mitarbeiter weiter be-schäftigen. André Günter, CEO von Sias, wird auch weiterhin diese Posi-tion einnehmen. Die im Jahr 2000 gegründete Sias AG beschäftigt heuteüber 60 Mitarbeitende und bedient Kunden in Europa, USA und China. Die2001 gegründete Xiril AG ist ebenfalls in Hombrechtikon angesiedelt undbeschäftigt 25 Mitarbeitende. www.sias.biz

Laborautomation: Sias erwirbt Xiril

Innovation, Leistung, Qualität und Preis sind wichtige Faktoren, welche dieVerwendung von Polymeren in medizinischen Geräten beeinflussen. Ob-wohl die Preise für Polymere sukzessive ansteigen werden, werden siedennoch andere Materialien wie Glas und Metalle ablösen. Dies prognosti-zieren die Marktforschungsexperten von Frost & Sullivan in einer neuen Stu-die. Polymere anforderungsgerecht entwickeln und für bestimmte Anwen-dungsgebiete anpassen zu können, werde daher lukrative Möglichkeitenbieten, schlussfolgern die Experten. Der Studie zufolge erreichte der west-europäische Markt für Polymere in medizinischen Geräten 2011 Umsätzein Höhe von 602 Mio. EUR und wird voraussichtlich auf 1075,4 Mio. EUR im2018 anwachsen. Polymere mit höherer Chemikalien- und Schlagbestän-digkeit sowie überlegenen mechanischen und thermischen Eigenschaftensind bereits heute das Material der Wahl für die meisten medizinischen Ap-plikationen wie medizinische Schläuche, Klebstoffe, Schmiermittel und beider Wundbehandlung. Die Gesundheitsbranche zeigt wachsendes Interes-se an Miniaturisierung, Homecare und auch Ästhetik für medizinischeGeräte. Polymere, die aussergewöhnliche Widerstandsfähigkeit, Flexibilitätund Stärke haben und die in jeder Farbe erhältlich sind, entsprechen sol-chen Anforderungen und erfüllen zudem die Nachfrage nach leichtgewich-tigen, tragbaren und kleineren Geräten. Zwar ist der Markt für Polymere imGesundheitsbereich vergleichsweise klein, doch bietet er Möglichkeiten fürhöhere Margen und ist ausserdem nicht so fest an das BIP-Wachstum ge-bunden wie andere Anwendungsbereiche. www.chemicals.frost.com

Medtech-Polymere: Wachsender Markt, hohe Margen

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Bereits im Frühjahr hatte die Darmstädter Merck Gruppedie Schliessung der Merck-Serono-Zentrale in Genf ange-kündigt, wovon rund 1250 Personen betroffen sein wer-den. Nun erhielten auch die Merck-Beschäftigten inDeutschland Klarheit darüber, wie viele Jobs im Rahmendes konzernweiten Straffungsprogramms im Stammlandverloren gehen: Bis Ende 2015 sollen rund 1100 der ins-gesamt 10 900 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichenwerden. Allein am Hauptsitz in Darmstadt werden 750Jobs wegfallen. Andererseits erhält der Standort Darm-stadt 350 zusätzliche Stellen im Zuge der Verlegung derPharmasparte Merck Serono von Genf. Weltweit beschäf-tigt der Konzern mehr als 40 000 Mitarbeiter.www.merckgroup.com

Merck spart auch in Deutschland

BASF, Cargill und Novozymes wol-len gemeinsam Technologien zurHerstellung von Acrylsäure ausnachwachsenden Rohstoffen ent-wickeln. Derzeit wird Acrylsäure vorallem durch Oxidation von rohöl-basiertem Propylen produziert. No-vozymes und Cargill kooperierenseit 2008 im Bereich Acrylsäure-Technologie auf Basis nachwach-sender Rohstoffe. Beide Unterneh-men arbeiten an der Entwicklungvon Mikroorganismen, die nach-wachsende Rohstoffe effizient zu3-Hydroxypropionsäure (3-HP), ei-nem möglichen chemischen Vor-produkt der Acrylsäure, verarbeitenkönnen. BASF ist nun in dieseKooperation eingestiegen, um denProzess zur Herstellung von Acryl-säure aus 3-HP zu entwickeln.BASF ist der weltweit grösste Her-steller von Acrylsäure. Der Konzernplant, die biobasierte Acrylsäure zu-nächst zur Herstellung von super-absorbierenden Polymeren zu nut-zen.Ebenfalls im August gab der däni-sche Enzymspezialist Novozymesbekannt, dass er einen Pilz ent-wickelt hat, der die Produktion vonMaleinsäure aus nachwachsendenRohstoffen ermöglicht. Maleinsäuregilt als eine Plattformchemikalie,aus der zahlreiche chemische Deri-vate für eine Reihe von Anwendun-gen in Kunststoff-, Polymer- undHarzprodukten gewonnen und syn-thetisiert werden können.www.basf.com

www.novozymes.com

BiobasierteChemie: Acrylsäure undMaleinsäure im Visier

Durch die Akquisition der Liquifill NV erweitert die in Biele-feld (D) ansässige Chemiedistributions-Gruppe Stock-meier ihre Kapazitäten im Bereich der Produktion von Au-tochemie und Scheibenfrostschutz. Die Liquifill NV ist imBereich Screenwash tätig. Die Abfülleinrichtungen der Li-quifill NV am Seehafen Gent (Belgien) gehen in die Stock-meier Chemie BVBA (Belgien) über, die eigens hierfür ge-gründet wurde. Im Zuge der Übernahme erhöht sichauch die Tanklagerkapazität für Ethanol (Bild), zu der Schiffs- und Gleisanschlüsse gehö-ren, um 6500 m³. Damit verfügt die Stockmeier Gruppe über einen weiteren grossen Pro-duktionsstandort in Zentraleuropa. «Der Standort Gent bietet uns ideale Voraussetzungen,die wachsenden Anforderungen unserer Kunden im Bereich Defroster in Europa zu befrie-di-gen und neue Märkte zu erschliessen», erklärt Stockmeier-Chef Peter Stockmeier.www.stockmeier.de

Defroster: Stockmeier Gruppe übernimmt Liquifill

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Verbraucher wissen zu wenig über die Wechselwirkungen vonMedikamenten mit anderen Medikamenten oder Lebensmit-teln. Dies ergab in Deutschland die Befragung von 277 Apo-thekern im Rahmen des zweiten vivesco Gesundheitsbaro-meters. «Bestimmte Medikamente dürfen niemals kombiniertwerden, z. B. spezielle Schmerzmedikamente mit Asthma-mitteln oder Antibiotika und die Antibabypille», warnt vivescoApotheker Stefan Zürn. Bei manchen Medikamenten wird dieWirkung auch durch Lebensmittel verstärkt oder abge-schwächt. Insbesondere die zunehmende Selbstmedikation –jeder vierte Apotheker geht von einer starken Zunahme aus –ist mit Blick auf die Wechselwirkungen problematisch. Dennin den Augen der Apotheker gehört gerade die Nichtbeach-tung möglicher Medikamenteninteraktionen zu den häufigstenFehlern, die Patienten bei der Selbstmedikation machen.Die häufigsten Wechselwirkungen – Einschätzung der vivescoApothekerinnen und Apotheker:■ Alkohol und Arzneimittel■ Antibiotika und Milchprodukte■ Diverse Medikamente in Kombination mit Mineralstoffen■ Grapefruitsaft in Kombination mit diversen Medikamenten■ Antibabypille und JohanniskrautDie häufigsten Fehler bei der Selbstmedikation:■ Falsche Dosierung (zu hoch/zu niedrig)■ Einnahmefehler (zu kurze/zu lange Einnahmedauer, falsche

Einnahmezeiten)■ Falsche Indikation (falsche Eigendiagnose führt zu falscher

Selbstmedikation)■ Sorgloser Umgang/Selbstmedikation basierend auf fal-

schen Aussagen von Freunden/Bekannten usw.■ Nichtbeachtung möglicher Interaktionen (insbesondere auf-

grund bedenkenloser Kombination verschiedener Arznei-mittel) www.vivesco.de

Selbstmedikation:Die häufigsten Fehler

Am 23. Juli 2012 hat der südkoreanische Biosimilar-Hersteller Celltrion dieZulassung von Remsima (CT-P13) durch die Korean Food and DrugAdministration bekannt gegeben. Das Besondere dabei: Gemäss derAgentur Global Data ist Remsima weltweit die erste Biosimilar-Version ei-nes monoklonalen Antikörpers, die offiziell zugelassen wurde. Biosimilarnennt man Nachahmerprodukte von Biopharmazeutika. Anders als die Ge-nerika im Bereich der kleinen Moleküle, sind Biosimilar nicht total identischmit dem Originalpräparat, sondern nur ähnlich (similar) in Hinblick auf Qua-lität, Sicherheit und Wirksamkeit. Die 14 bisher in Europa zugelassenenBiosimilars – sie ghören alle den Wirkstoffklassen Erythropoetin (EPO),Wachstumshormon oder Granulozyten stimulierender Faktor an – beinhal-ten noch keinen Antikörper. Laut Global Data wurde zwar in Indien bereits2007 Reditux lanciert, ein Biosimilar des Roche-Blockbusters MabThera,dies allerdings nicht unter zugelassenen Entwicklungsrichtlinien für Biosimi-lars, wie sie in Europa existieren. Viele erfolgreiche monoklonale Antikörperwie MabThera oder Hercepten werden in den nächsten Jahren ihren Pa-tentschutz verlieren. Internationale Pharmafirmen wittern hier ein lukrativesGeschäft für Nachahmerprodukte – mit von der Partie ist z. B. der welt-grösste Generikakonzern Teva, der mit Lonza eine Entwicklungspartner-schaft im Bereich Biosimilar unterhält. Das jetzt in Korea zugelasseneRemsima ist eine Biosimilar-Version von Johnson & Johnson’s Remicadezur Behandlung von rheumatischer Arthritis. In Europa will Celltrion dasBiosimilar unter dem Namen Infectra registrieren lassen.www.celltrion.com

1. Antikörper-Biosimilar:and the winner is ...Celltrion

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1 8 CHEMIE PLUS 9-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

s brauchte erst den Sport, um demPublikum die Augen zu öffnen, wie

stark sich China inzwischen in der Weltge-meinschaft durchsetzen kann. So liefertensich an den Olympischen Sommerspielen2012 in London die USA und China überlange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen, werdie meisten Medaillen nach Hause tragenwird. Es siegten schlussendlich die USA mit104 Medaillen vor China mit gesamthaft 88Medaillen.Die gleiche Entwicklung der sich verändern-den Machtverhältnisse zeichnet sich seitJahren in Wirtschaft und Politik ab. Länderwie Brasilien, Russland, Indien und Chinanehmen wirtschaftlich eine immer wichtige-re Rolle ein und treten entsprechend selbst-bewusster auf. Während die USA sich wirt-schaftlich noch recht gut halten kann, stag-niert die Wirtschaftsleistung in Europa seitJahren. Dass sich Europa aus diesem Wirt-schaftstal schnell erholen wird, ist nicht an-zunehmen. Zu stark drücken die zum Teildramatischen Schulden auf die WirtschaftenEuropas.

E Die Schweiz kann sich bislang im Vergleichüberdurchschnittlich gut halten. Als starkvom Export abhängiges Land erinnert unsder starke Franken aber auch daran, dasswir keine Wirtschaftsinsel sind und wir unsglobalen Entwicklungen nicht entziehenkönnen. Die Wirtschaft richtet sich nichtausschliesslich nach politischen Grenzen,sondern sucht den effizientesten und unter-nehmerisch erfolgreichsten Weg, egal, obder Erfolg in der Schweiz oder im fernenAusland winkt.Im Umfeld der sich eintrübenden Weltkon-junktur stagnierten die schweizerischen Ex-porte in den ersten sechs Monaten 2012.Dabei waren sieben von zehn SchweizerExportbranchen im Minus. Einzig die Sci-ence Industries (Chemie/Pharma/Biotech),die Uhrenindustrie sowie die Nahrungs-und Genussmittelindustrie hielten sich imersten Halbjahr 2012 im Plus. Hellhörigwerden muss die Schweiz, welche beinahejeden zweiten Franken im Ausland ver-dient, dass insbesondere der Aussenhandelmit der EU in beide Verkehrsrichtungen

merklich zurückging. Europa, mit über60 % aller schweizerischen Exporte unserHaupthandelspartner, schwächelt, währendWeltregionen wie Nord- und Lateinamerikasowie Asien kontinuierlich zulegen. So ex-portierten die Unternehmen in Che-mie/Pharma/Biotech im ersten Halbjahr2012 im Vergleich zum Vorjahr 3,5 % weni-ger nach Europa, während die Exporte nachNordamerika um 16 %, nach Lateinamerikaund Asien um je 10 % sowie in die BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien, China)um 7,5% wuchsen.

Riesiges Potenzial ausserhalb EuropasDiese Zahlen zeigen, dass zukünftigesWachstum zur Wahrung unseres Wohlstan-des in der Schweiz nicht mehr vor unsererHaustüre stattfinden wird. Das Potenzialausserhalb Europas ist hingegen nach wievor riesig. Allein China besitzt einen Bin-nenabsatzmarkt für über 1,3 MilliardenMenschen, deren stetig steigender Wohl-stand neue Bedürfnisse weckt und damitneue Wachstumschancen öffnet.Davon kann auch ein kleines Land wie dieSchweiz profitieren. Allerdings müssen wirdazu vorerst auch einige Hausaufgaben er-ledigen. Die Science Industries, deren Unter-nehmen rund 98 % ihrer Umsätze im Aus-land erwirtschaften und mit über 36 % allerSchweizer Exporte die grösste Exportindus-trie der Schweiz ist, benötigt für ihren Er-folg die weltweit besten Rahmenbedingun-gen. Nur so kann unsere Industrie nach wievor hier in der Schweiz in den Forschungs-und Produktionsstandort investieren undweiterhin substantiell zum Erfolg derSchweiz beitragen.Wenn wir als rohstoffarme Schweiz künftigerfolgreich bleiben wollen, müssen wir einegelebte und breite gesellschaftliche Basis fürInnovation und Technologie haben. Dazu

2 3 . I N TE R N A TI O N A L E S E U R O P A F O R U M L U Z E R N Z U M T H E M A

Freier Marktzugang alsErfolgsfaktorWirtschaftliche und politische Machtkämpfe, Wetteifern um Ressourcen und Wissen sowie um militärische Vormachtstellungkennzeichnen das aktuelle globale Machtpoker. Es scheint, als würden die asiatischen Länder und andere aufstrebendeNationen Europa und die USA in diesem Wettbewerb überholen. Dem Thema «Globale Machtverschiebungen in Wirtschaftund Politik» widmet sich denn auch das Europa Forum Luzern am 5./6. November. Dr. Beat Moser, Direktor vonScienceindustries, erläutert die Entwicklungen aus Sicht des Schweizer Wirtschaftsverbands Chemie Pharma Biotech.

B E A T M O S E R

Die Machtverschiebungen und die damit verbundenenschwierigen Rahmenbedingungen stellen exportierende Un-ternehmen vor grosse Herausforderungen. Eine Übersichtüber die weltweiten wirtschaftlichen und politischen Verände-rungen und deren Folgen für Unternehmen und Behördenbietet das Europa Forum Luzern. Hochrangige Persönlichkei-ten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zeigen die ver-schiedenen Herausforderungen und Perspektiven auf.

23. intern. Europa Forum Luzern5. und 6. November 2012 im KKL LuzernInfos und Anmeldung: www.europa-forum-luzern.chSymposium: Dienstag, 6. November, 9.00 bis 17.15 Uhr (Eintritt CHF 380.–)Öffentliche Veranstaltung: Montag, 5. November, 8.00 bis 20.00 Uhr (Eintritt frei, Anmeldung obligatorisch)

Wissensplattform am Europa Forum Luzern

Page 21: Chemieplus 2012/09

gehört eine Diskussion über neue Technolo-gien und allgemein über den Fortschritt, diesich nicht nur auf die echten und vermeint-lichen Gefahren und Risiken fokussiert, son-dern auch über Nutzen und Chancen dieserneuen Technologien spricht. Ohne breiteFörderung der MINT-Fächer auf allen Stufenin der Ausbildung wird es nicht gehen.Die Science Industries leben diese Grund-haltung vor. In der Schweiz steuern die Un-ternehmen von Chemie/Pharma/Biotech44% an den Gesamtaufwand für Forschungund Entwicklung bei. Fast jeder zweite pri-vate Forschungsfranken in der Schweizstammt aus unserer Industrie. Im vergange-nen Jahr waren dies deutlich über 7 Milliar-den Franken, was einer Steigerung von 63%gegenüber 2003 entspricht. Dies belegt dienach wie vor grosse Bedeutung der hiesigenForschung für unsere weltweit tätige Indus-trie.Im eigenen Interesse müssen wir auch wei-terhin qualifizierte ausländische Mitarbei-tende in unser Land holen können. Dazubraucht es die Personenfreizügigkeit mit derEU und ein effizientes Kontingentsystem fürDrittstaaten-Angehörige sowie eine ange-messene gesellschaftliche Integration dieserMenschen und ihrer Familien.Schnelle und effiziente staatliche Zulas-sungsverfahren für neue Produkte sind eineweitere wesentliche Komponente der Wett-bewerbsfähigkeit eines Industriestandortes.Das gilt für Pharmazeutika in gleichemMasse wie für Zulassungen anderer innova-tiver Produkte.Dass nur 2 Prozent der weltweiten Umsätzeunserer Industrie in der Schweiz erzielt

werden, setzt unsere Industrie unter Druck,ist doch die Nähe von Forschung und Ent-wicklung zu den Absatzmärkten ein wichti-ges Kriterium bei Investitionsentscheiden.Verstärkt wird dieser Druck, Forschungs-und Produktionsinvestitionen vermehrt imAusland zu tätigen, auch durch die Anstren-gungen verschiedenster Regierungen, hoch-wertige Aktivitäten und Arbeitsplätze, unddamit einhergehend die Schaffung vonKnow-how und geistigen Eigentums, in ihrejeweiligen Länder zu locken. Oft bleibt esaber nicht beim Lockruf, teils werden dieUnternehmen auch mehr oder wenigerdeutlich zu Investitionen in den jeweiligenLändern aufgefordert, sofern sie ihre «Licen-se to Operate» behalten wollen.Der Auslagerungsdruck wird auch durch dieanhaltende Frankenstärke, den weltweitenDruck auf die Arzneimittelpreise und diedrohende Zunahme der Produktionskostendurch höhere Energie- und Umweltkostenverstärkt.

Es braucht neue FreihandelsabkommenEin wesentliches Element einer globalenWirtschaftswelt ist ein weltweit möglichstfreier Marktzugang. Dazu braucht es auchneue Freihandelsabkommen für Märkte wieChina und Indien, und zwar mit einemmöglichst vollständigen und sofortigen Zoll-abbau und einem verbesserten Schutz desgeistigen Eigentums. Ohne offene Ausspra-che über die Probleme in der schweizeri-schen Landwirtschaft, die oft ein Hemm-schuh bei der Suche nach zwischenstaatli-chen Lösungen darstellt, wird es kaum ge-hen.Wir alle haben ein vitales Interesse an ei-nem gesunden, international wettbewerbs-fähigen und zukunftsorientierten For-schungs- und Produktionsstandort Schweiz.Er ist die Grundlage unseres Wohlstandesund damit auch die unerlässliche Grundlageunseres Staates. Nur auf dieser Grundlagekann eine Gemeinschaft ihre politischenAufgaben angemessen erfüllen. ■

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Page 22: Chemieplus 2012/09

2 0 CHEMIE PLUS 9-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

Der globalen Chemieindustrie steht derzeit nicht der Sinn nachgrossen Deals. Setze sich der bisherige Trend fort, so werde imGesamtjahr 2012 der Wert aller Fusionen und Übernahmen imChemiesektor um 45 Prozent gegenüber 2011 sinken, schreibendie Experten von PricewaterhouseCoopers (PwC) in ihremneuesten, vierteljährlich aktualisierten Bericht «Chemical com-pounds». Damit wäre der tiefste «Mergers & Aquisitions»-Wert seitdem Krisenjahr 2009 erreicht. Überraschend sei dieser Rück-gang angesichts des abgebremsten chinesischen Wirtschafts-motors sowie der Rezession in Grossbritannien und Teilen derEurozone nicht, kommentieren die Experten. Im zweiten Quartal2012 nahm zwar die Anzahl der Deals (32) gegenüber der glei-chen Vorjahresperiode (30) zu, der Gesamtwert dieser Transakti-onen sank aber auf 11,8 Mrd. USD gegenüber 14,6 Mrd. USDim zweiten Quartal 2011. Ein eigentlicher Einbruch des Transak-tionswertes – 13,5 Mrd. USD 2012 gegenüber 41,2 Mrd. USD imVorjahr – war bereits im ersten Quartal beobachtet worden. Aus-schlaggebend für den Rückgang ist vor allem die verringerteAnzahl von «Megadeals», die laut PwC-Definition einen Transak-tionswert ab 1 Mrd. USD aufwärts beinhaltet.Der grösste Megadeal im zweiten Quartal 2012 ging bezeichnen-derweise innerhalb von China über die Bühne: Dort übernahmYannan Yuantianhua die Yannan Yuantianhua International Che-micals und avancierte so zum grössten phosphor-basiertenDüngemittelhersteller Asiens. Im ersten Halbjahr 2012 entfielen24 Deals mit einem Gesamtdeal von 7,4 Mrd. USD auf denRaum Asien/Pazifik. www.pwc.com

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Trotz der derzeitigen konjunkturellen Eintrübung wollen die vom Marktforschungsin-stitut Ceresana befragten Unternehmen eher Mitarbeiter einstellen sowie ihre Investi-tionsausgaben erhöhen. Obwohl der Ceresana Industry Monitor (CIM) im Vergleichzu den vergangenen Umfragen schlechtere Erwartungswerte aufweist, liegt er mit8,3 Punkten immer noch im positiven Bereich. Rund 30 % der befragten Unterneh-

men aus der Chemie- und Kunst-stoffbranche bewerten ihre gegen-wärtige Geschäftslage als gut. Da-mit beurteilen weniger Panel-Teil-nehmer ihre Lage als gut als in denbeiden ersten Umfragen des Jah-res 2012. Vor allem in den sonsti-gen Regionen (Afrika, Südamerika,Mittlerer Osten), Asien-Pazifik undNordamerika ist der Anteil der pes-

simistischen Beurteilungen gegenüber dem Frühsommer deutlich gestiegen. Nochzeigt sich die globale Chemie- und Kunststoffindustrie indes optimistisch. Immernoch rechnet rund ein Drittel mit einer Verbesserung ihrer derzeitigen Geschäftslagein den kommenden 6 bis 12 Monaten. Nur rund 16 % gehen gegenwärtig von einerVerschlechterung aus; über die Hälfte erwartet keine Veränderung der Situation. Diegrosse Mehrheit der Teilnehmer rechnet mit gleichbleibenden oder erhöhten Investi-tionsausgaben; nur 16 % gehen von einer Abnahme aus. Auch planen ausser inAsien-Pazifik alle Umfrageteilnehmer, weltweit die Anzahl an Mitarbeitern überwie-gend auf konstantem Niveau zu halten. Personalabbau wird vor allem in Ost- undWesteuropa erwartet. Die Hochsommer-Umfrage des Ceresana Industry Monitorswurde Anfang Juli 2012 durchgeführt. Geantwortet haben Entscheidungsträger aus41 Ländern. www.ceresana.com

Chemieindustrie bleibt relativ optimistisch

Page 23: Chemieplus 2012/09

m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 9-2012 2 1

nnovation ist von jeher ein wichtiger Leis-tungsfaktor und Differenziator für Chemie-

hersteller. Angesichts der unsicheren welt-wirtschaftlichen Lage sowie dem verstärktenWettbewerbsdruck aus Asien und Südameri-ka ist die Innovationskraft und Umsetzungs-kompetenz für Hersteller in entwickeltenMärkten wichtiger denn je. So punktet dieasiatische Konkurrenz – Stand heute – durchihren Preisvorteil. In den traditionell starkenChemieregionen USA, Deutschland und Ja-pan ist die Wettbewerbsfähigkeit der dortansässigen Unternehmen deshalb von nach-haltigen Innovationsvorsprüngen abhängig.Denn die Konkurrenz holt auch hier auf. Bis-lang beruht das Wachstum der Chemiein-dustrie in China, Indien und Brasilien imWesentlichen auf starker Binnennachfrage,aber die Forschung und Entwicklung in Asi-en gewinnt an Fahrt. Nicht zuletzt durch diegrossen globalen Chemiekonzerne, die inden letzten Jahren zahlreiche Innovations-zentren in Asien aufgebaut haben, um vorOrt marktnahe Innovationen zu entwickelnund zu positionieren. Und der Trend hält an.

IVerkündet doch jüngst die BASF, dass sie bis2020 die Forschungsaktivitäten in Asien undAmerika verdoppeln will.Umso erstaunlicher muten allerdings die Er-gebnisse einer jüngeren Studie von Accen-ture an. Demnach sind 63 % der befragtenManager der Meinung, dass ihre Innovationenscheitern, weil sie nicht gut genug auf dieKundenanforderungen zugeschnitten sind.54 % sind unzufrieden mit den langen Ent-wicklungszeiten bis zur Marktreife. Nur 14 %beantworteten die Frage, ob ihr Unternehmenüber effiziente Prozesse verfügt, Ideen aufzu-greifen und umzusetzen, mit «Ja». (Accenture2009: Umfrage unter 630 Vorständen multina-tionaler Unternehmen). Obgleich das ThemaInnovation höchste Priorität geniesst, existiertgleichzeitig ein grosser Bedarf, diese effizien-ter und effektiver zu gestalten und klarerstrukturierte Prozesse von der Entwicklungbis zur Marktreife zu implementieren.Der wirtschaftliche Aufschwung in der Che-mieindustrie im Jahr 2010 zeigte signifikan-te Unterschiede in der Geschwindigkeit, mitder die Firmen den Einbruch aus dem Kri-senjahr 2008/2009 wieder wettmachten,und zwar sowohl nach Region als auch

nach Geschäftsfeld. Auffällig war, dass sichgerade die innovationsstarken Firmenschneller erholten als andere. Dies gründetu.a. in der Fähigkeit, Entdeckung neuer Pro-dukte und Formulierungen (Discovery), derUmsetzung (Execution) und Vermarktung(Commercialization) schnell, effizient undkundennah zu orchestrieren.Basierend auf unseren Projekterfahrungenhat Accenture im vergangenen Jahr die Inno-vations-Performance von zehn Firmen ausdem Bereich Spezialchemie auf Basis öffent-lich zugänglicher Finanz- und Patentdatenfür diese drei Elemente detailliert untersucht.Die technische Relevanz von Patenten fürandere Patente und die regionale Sicherungdes geistigen Eigentums sind ein wesentli-cher Indikator für die Innovationsstärke inder chemischen Industrie. Die Analyse ist ex-plorativ, gibt jedoch einen guten Einblick,welche Möglichkeiten und Hebel bestehen,Innovation effizienter und effektiver zu ge-stalten.

Discovery – Forschung und EntwicklungWichtige Kennzahlen hierzu sind neben denF & E-Ausgaben und der Anzahl der daraus

INNOVATIONSFORSCHUNG

Innovative Fähigkeiten in derSpezialchemie messbar machenInnovationsstarke Unternehmen erzielen den grössten Profit. So lautet – extrem vereinfacht – das Fazit einer Studie, diedas Beratungsunternehmen Accenture bei Unternehmen der Spezialchemie durchführte. Damit Innovationen zumessbaren Erfolgen führen, muss allerdings auf allen drei relevanten Ebenen – F & E, Umsetzung, Kommerzialisierung –zielsicher gearbeitet werden, wie Accenture-Experten im folgenden Beitrag darstellen.

G O E T Z E R H A R D T U N D K A R I N W A L C Z Y K ,

A C C E N TU R E

Die Grafik zeigt die Korrelation zwischen Betriebsgewinn (EBIT-)Marge (vertikaleAchse) und der Leistung, die Unternehmen in den Bereichen Forschung & Entwick-lung und Umsetzung erbringen (horizontale Achse). Ersichtlich ist, dass – über ei-nen Zeitraum von drei Jahren betrachtet – die innovationsstärksten Unternehmendie höchsten Profite erzielten. (Quelle: Accenture Research, basierend auf Infinancials,Thomson Innovation und öffentlichen Unternehmensdaten)

Die vier Top-Unternehmen aus der Accenture-Studie erzielten über einen 5-Jah-res-Zeitraum betrachtet eine deutlich höhere operative Gewinnmarge (EBITDA-Marge) als die restlichen Unternehmen. Zudem schwankten die Margen der Top-Unternehmen weniger.

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Page 24: Chemieplus 2012/09

2 2 CHEMIE PLUS 9-2012 m ä r k t e u n d a k t e u r e

resultierenden Patentanmeldungen, vor al-lem die Wichtigkeit eines Patentes für dieIndustrie. Ein häufig zitiertes Patent reprä-sentiert meist die Grundlage für daraus ab-geleitete weitere Entwicklungen. Diese dreiKennzahlen vermitteln ein erstes Bild überdie Forschungsintensität eines ausgewähl-ten Segmentes und den Reichtum und Ein-fluss von Ideen in diesem Segment. Firmenmit einer gut gefüllten F & E-Pipeline könnenkontinuierlich ihr Produktportfolio erneuernund optimieren. Gerade im B2B-Bereich(Anm. Red: B2B = Business-to-Business, «vonUnternehmen zu Unternehmen») haben dieKunden ein grosses Interesse an neuen Ent-wicklungen, sofern sie die eigenen operati-ven Prozesse verbessern und Wachstums-potenzial entlang der Wertschöpfungsketteermöglichen. Ein weiterer Fokus liegt auf ei-ner gemeinsamen Entwicklungsarbeit, umso die F & E-Aktivitäten besser innerhalb derWertschöpfungskette zu verknüpfen. Unse-re Patentanalysen zeigen, dass sich der An-teil gemeinsamer Anmeldungen in den letz-ten zehn Jahren in etwa verdoppelt hat.Eine Überprüfung der F & E-Strategie kann

helfen, attraktive Märkte zu identifizierenund neue Chancen zu generieren, auf derenGrundlage sich ein Unternehmen erfolgreichpositionieren kann. Aber auch ein internerWandel hin zu einer offeneren Organisationkann ein Motor für erfolgreiche Forschungund Entwicklung sein.Einige Firmen wie DSM, Dow Chemicalsoder auch die BASF unterhalten eigene Ven-ture Capital Tochtergesellschaften, die ge-zielt in innovative Start-ups investieren. Ab-hängig davon, wie das Unternehmen ins fir-meneigene Produktportfolio passt, kann eszu einer 100-Prozent-Übernahme kommen,zum Verkauf der Anteile oder zum Börsen-gang. Beispiel DSM: 2003 investierte DSMerstmalig in die Firmam LTP (Lipid Techno-logies Provider). 2005 kam es zu einer Mar-keting- und Vertriebsvereinbarung zwischenLTP und DSM Food Specialties. Bereits einJahr später übernahm DMS die restlichenAnteile von LTP.

Execution – UmsetzungDie Indikatoren hierfür zeigen, inwieweitdie Firmen ihre Forschungsergebnisse in

Produkte umsetzen können. Dazu wurdendie Anzahl neuer Produkte sowie die geo-grafische Absicherung des Know-hows be-wertet. Eine geringe Anzahl neuer Produktekann darauf hinweisen, dass viele Patente,d. h. viel Wissen, ungenutzt bleiben undnicht vermarktet werden oder werden kön-nen. Im Gegensatz dazu spricht eine hoheAnzahl neuer Produkte für ein geschicktesProduktmanagement und für eine starkemarkt- und anwendungsorientierte For-schung und Entwicklung.Regionale Patentanmeldungen spiegeln dieRelevanz der Märkte wieder. Ein Unterneh-men, das stark im Ausland vertreten ist,wird auch seine Forschungsergebnisse dortabsichern. Ein Vergleich der regionalen An-meldungen mit den regionalen Umsatzzah-len und Wachstumspotenzialen sind ein In-diz für die gelungene strategische Positio-nierung und Platzierung der eigenen Inno-vationen.Eine genaue Bewertung des eigenen Innova-tions-Portfolios ist die Grundlage für eineweitere Optimierung bei der Umsetzung.Dazu werden die Risiken und Erfolgswahr-

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Page 25: Chemieplus 2012/09

scheinlichkeiten der unterschiedlichen Er-findungen bewertet. Am Ende stehen dann«weniger, grössere und bessere» Projekte,die einen höheren Wert für das Unterneh-men generieren. Umsetzung kann auchdurch «Fast Innovation» verbessert werden.Eine detaillierte Analyse und Optimierungder internen Prozessabläufe kann die Zeitenfür F & E-Projekte um bis zu 40 % reduzie-ren. Beispiel S2B («Science-to-Business») –ein Teil der zu Evonik gehörenden Creavissoll genau dieses Ziel verfolgen: die schnelleEntwicklung neuer Geschäftsfelder in fertigeProdukte oder Systeme.

Commercialization - KommerzialisierungWährend sich die ersten beiden Faktorenauf die Fähigkeiten der Firmen fokussieren,Ideen zu generieren und sie in Produkteumzusetzen, beschreibt der dritte Faktorden kommerziellen Erfolg dieser Produkte.Eine Reihe von Chemiefirmen publizierenden Umsatzanteil an neuen Produkten, d.h.an Produkten, die in den letzten fünf Jahrenentwickelt wurden. Die Spanne reicht dabeivon 10 Prozent Umsatzanteil bis weit über30 Prozent Umsatzanteil. So plant die BASFbis 2020 rund 30 Milliarden Euro Umsatzmit Produkten zu erwirtschaften, die in denletzten 10 Jahren auf den Markt gekommensind. Das würde etwa 35 bis 45 % des ge-planten Umsatzes der BASF in 2020 reprä-sentieren.Die Analyse zeigt vor allem, dass eine star-ke Innovations-Pipeline und eine gute Pro-duktumsetzung Hand in Hand mit wachsen-den Profiten laufen. Andere Finanzkennzah-len wie Umsatz und Shareholder Returnwerden zu stark von äusseren Faktoren be-einflusst, wie beispielsweise Firmenüber-nahmen oder -verkäufe oder die Finanzkriseaus dem Jahr 2008/2009.Klassische Hebel zur Verbesserung des Kom-merzialisierungsgrades ist eine optimaleMarkteinführung, gefolgt von einem gutstrukturierten «Roll-out», um die Marktpene-tration zu erhöhen. Erfahrungen hierausmüssen zwingend an die Forschung undEntwicklung zurückgegeben werden. Nur sokönnen die Bedürfnisse der Kunden befrie-digt und Marktchancen optimal genutzt wer-den. Ziel dabei ist es, die Rendite aus F & E-Projekten zu steigern.

ZusammenfassungAlle drei Elemente – Discovery, Execution,Commercialization – sind wesentlich für er-folgreiche Forschung und Entwicklung imUnternehmen. Das in unserer Untersuchung

bei allen drei Faktoren führende Unterneh-men (Company A) verfügt nicht nur über ei-ne überdurchschnittliche Entwicklungs-Per-formance, sondern ist gleichfalls stark in derProduktumsetzung und in der Kommerziali-sierung. Eine Unternehmensanalyse auf Ba-sis dieser drei Elemente zeigt, auf welcherEbene Innovation im Unternehmen effizien-ter und effektiver gestaltet werden muss. DieErgebnisse unsere Analyse bieten zahlreicheArgumente und Denkanstösse dafür, wie Fir-men ihre Strukturen optimieren können undmüssen, um die Rentabilität zu steigern.■ In der Entwicklungsphase haben grosse

Firmen oftmals Vorteile, da sie nicht nurüber grössere F & E-Budgets verfügen, son-dern auch über eine höhere Anzahl anMitarbeitern. Firmeneigenes Venture Ca-

pital für Investitionen in innovative Start-ups eröffnet neue Wege zu neuen Tech-nologien.

■ Tatsache ist, dass in den letzten Jahrenimmer mehr Firmen auch F & E-Standortein den Schwellenländern aufgebaut ha-ben, um das lokale Know-how zu nutzenund den Markt vor Ort zu bedienen.Gleichfalls wird die lokale Zusammenar-beit vor Ort intensiviert.

■ Es gibt einen klar erkennbaren Zusam-menhang zwischen Unternehmensprofitund der Unternehmensstärke im BereichEntwicklung und Umsetzung.

■ Innovative Unternehmen, führend beiallen drei Faktoren, haben sich in derFinanzkrise als deutlich belastbarer gezeigtund sich wesentlich schneller erholt. ■

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m ä r k t e u n d a k t e u r e CHEMIE PLUS 9-2012 2 3

Page 26: Chemieplus 2012/09

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«ZWEIFELSOHNE IST JASMIN TEE köstlich,dennoch hätte ich gerne einen Cappuccino. Sie ha-ben doch die Maschine, die ich habe einfliegen las-sen, ordnungsgemäss montiert, Dr. Wang?» Meinchinesischer Assistent lächelte mich nickend an.«Aha. Und warum ist die Maschine nicht betriebs-

bereit, werter Doktor?» Ich blickte durch ein seitdem morgendlichen Putzen bereits wieder deutlichverstaubtes Panoramafenster im 155. Stockwerkdes Great Industrial Cooperation Towers in dendichten Smog über der südostchinesischen Stadt,deren Name mir bereits im Turbolift wieder entfal-len war. Haettenschweiler wüsste ihn selbstredend,doch der schien mit Zollformalitäten wegen derEinfuhr meiner Lieblingskaffeebohnen in Shanghaifestzusitzen.

«Die Maschine ist betriebsbereit, Herr Hagen-Rundkorn», sagte der promovierte Teepropagandistleicht indigniert und fügte hinzu: «Aber es gibtProbleme.» «Probleme? Was für Probleme? SagenSie bloss, die Maschine steht schon wieder im Ver-dacht, eine Massenvernichtungswaffe zu sein.Schön, Haettenschweilers Espresso kann schon malTote aufwecken, aber darüber hinaus ist sie harm-los», machte ich meinem aufkommenden Frustüber die asiatische Ignoranz der italienischen Inge-nieurskunst gegenüber Luft.

«Nein, nein, keine Sorge. Die Maschine stehtschon in Ihrem Büro. Aber wir dürfen sie nicht be-nutzen. Heute Morgen kam eine neue Vorschrift,dass Geräte, die mit hohem Druck arbeiten, nurnoch in speziellen Hallen betrieben werden dür-fen.» Ich blickte meinen linguistisch hochgebilde-ten Assistenten stoisch an. «Damit wäre der Ge-brauch von Espressomaschinen faktisch verboten?Gut für die heimische Teeindustrie, aber …»

«Darf ich Sie an das Treffen mit dem Komiteeder Belegschaft erinnern. Es geht um die wöchentli-che Gehaltsanpassung. Die amerikanische Farb-stoffproduktion hat unseren Facharbeitern zweiProzent höhere Bezüge und Freikarten für Disney-world in Hongkong geboten, also wollen alle

73 Kollegen kündigen», unterbrach mich der guteWang. Sein dreimonatiger Aufenthalt in der Zent-rale hat Spuren hinterlassen!

«Was? Wir zahlen doch schon überdurchschnitt-lich!» «Darf ich mir erlauben, die Feststellung zutreffen, dass Rundkorn überdurchschnittliche Löh-

ne gezahlt hat. Inzwischen liegt die Firma nurnoch knapp unter dem Schnitt.»

«Gut, Wang, da müssen wir wieder anpassen.Sonst noch was?» Mein Haettenschweiler-Ergän-zungsspieler konsultierte eine Liste. «Ja, die Stadt-verwaltung hat die Büromiete um 60% erhöht, dasTragen blauer Kappen für Beschäftigte in ausländi-schen Betrieben an Dienstagen angeordnet; das Fi-nanzministerium hat einen neuen Stempel einge-führt, der auf dem neuen Ausfuhrzertifikat, das ab16 Uhr obligatorisch wird, nicht fehlen darf; dieZollein- und -ausfuhrerklärungen sind mit soforti-ger Wirkung in siebenfacher Ausfertigung auch beider lokalen Polizei, der Feuerwehr und dem Sicher-heitsdienst des Flughafens der Provinz vorzulegen.Die Auflage der Formulare ist streng limitiert undUnternehmen können sich seit 11 Uhr heute für dieVerlosung bewerben, sofern sie die Teilnahmepa-piere beim Handelsministerium beantragt haben.»«In China geht doch nichts über gründliche Kennt-nisse der lokalen Strukturen, lieber Dr. Wang. Undsonst noch was?» «Ja, unser Internetprovider istjetzt das Amt für öffentliche Sicherheit, im Indust-riepark der Freundschaft bietet der Schwiegersohndes Bürgermeisters 35 freigewordene Fabrikhallenzum Verkauf an, und die Abschiedsparty der euro-päischen Unternehmen, die ihre Produktion nachVietnam verlagern, ist aus Platzgründen von derLobby des Great Wall Hotels in das Changsha Ga-laxy Stadion verlegt worden.»

«Bringen Sie die Kaffeemaschine ans Laufen, kon-taktieren Sie Haettenschweiler und machen Sie mir ei-nen Termin mit dem jungen Herrn Kim in Pjöngjangund beschallen Sie die Stadtverwaltung mit Wagner.»

Rundkorn und China

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M I T W A L K Ü R E N G E G E N W I L L K Ü R

I H R F R I T J O F H A G E N - R U N D K O R N

Page 27: Chemieplus 2012/09

w e r k s t o f f e CHEMIE PLUS 9-2012 2 5

anche Dinge funktionierten aufden ersten Blick ganz einfach. Dies

gilt speziell für die Datenspeicherung aufCDs, DVDs oder Blu-ray Discs. Phasen-wechselmaterialien (Phase Change Materi-als, PCM) finden als optische Datenspeicherbreite Anwendung.Zur Speicherung von Daten beschreibtein Laserstrahl punktweise die Beschich-tung einer Speicherplatte. In den be-strahlten Bereichen, die sehr dicht ne-ben- oder sogar übereinanderliegen, wirddie kristalline Schicht über die Schmelz-temperatur, d. h. auf über 600 °C, aufge-heizt, sodass das Material in einem engbegrenzten Gebiet (< 1 μm) geschmolzenwird. Die Schmelze wird anschliessendso rasch abgekühlt (mit etwa 109 K/s),dass die Unordnung der Atome in derSchmelze eingefroren wird: Die Rekris-tallisation wird verhindert, und es ent-steht ein amorpher Bezirk [2,3]. Bei Pha-

Msenwechselmaterialien besteht zwischendiesem «Glas» und seiner kristallinenUmgebung ein starker optischer undelektrischer Kontrast [4].Beleuchtet ein Laser kleiner Intensität dieSpeicherplatte, reflektieren die amorphenBereiche das Licht schlechter als die kristal-line Umgebung. Für den Computer, der demzurückgeworfenen Licht die auf der Spei-cherplatte gespeicherte Informationen ent-nimmt, bedeutet jeder kristalline Fleck einedigitale Eins und jeder amorphe Fleck einedigitale Null [2,4].Um eine Information zu löschen, wird dasamorphe Bit mit einem Laserstrahl mittlererLeistung und längerer Pulsdauer über dieGlasübergangstemperatur erwärmt. Hier-durch erhalten die Atome ausreichend Ener-gie, um sich zu ordnen, sodass der amorpheBereich rekristallisiert. Manche Speicher-platten wie die DVD-RAM lassen sich aufdiese Weise bis zu 10 Millionen Mal neu be-schreiben.

PhasenwechselmaterialienBei Phasenwechselmaterialien handelt essich zumeist um Chalkogenide. Solche Ver-bindungen enthalten Schwefel, Selen oderTellur. Oftmals ist das Beschichtungsmate-rial Ge2Sb2Te5. Eine weitere Gruppe vonVerbindungen basiert auf mit Silber, Indiumoder Germanium modifiziertem Sb2Te wiebeispielsweise Ag5In5Sb16Te30 (AIST). Zu-meist sind die Verbindungen schlechte Glas-bildner. Sobald die Glastemperatur über-schritten ist, erfolgt daher eine rasche Re-kristallisation, sodass ein schnelles Hin- undHerschalten zwischen den Zuständenamorph und kristallin möglich ist [4]. Neue-re Forschungsarbeiten erfolgen an Materia-lien auf der Basis von mit Germanium do-tiertem Antimon. Mit diesen Verbindungenist es möglich, im Nanosekundenbereichzwischen amorphem und kristallinem Zu-stand hin- und herzuschalten [2].Eine atomare Umordnung bedingt die Ände-rungen der elektronischen und optischen Ei-

Optische Datenspeicher dankultraschneller Chemie

PHASENWECHSELMATER IAL IEN

Die Menge weltweit gespeicherter Informationen erreicht astronomische 5x1021 Bits. Die Zahl der gespeicherten Bitsverdoppelt sich alle drei Jahre [1]. Die Speicherung riesiger Datenmengen gelingt mit der Phase-Change-Technology.Dieses Verfahren beruht auf chemischen Verbindungen, die über einzigartige Eigenschaften verfügen.

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genschaften (Eigenschaftskontrast) beimPhasenwechsel. Um Schaltzeiten im Nano-sekundenbereich zu ermöglichen, muss dieatomare Umordnung auf einen sehr kleinenBereich beschränkt sein [2].Die Phasenwechselmaterialien, die heute inden verschiedenen Speicherformaten einge-setzt werden, wurden in der Praxis entwi-ckelt. Noch ist nicht genau bekannt, wie diePhasenübergänge amorph-kristallin undkristallin-amorph im Nanosekundenbereichablaufen und wie der starke optische undelektrische Kontrast zwischen den beidenZuständen zustande kommt [2].Ein wichtiges Ziel der Forschung ist daher,die chemischen, strukturellen und physika-lischen Eigenschaften der bekannten Pha-senwechselverbindungen zu bestimmenund Beziehungen zwischen chemischer Zu-

sammensetzung, Bindungseigenschaften,Anordnung der Atome im Raum und denresultierenden Eigenschaften zu entdecken.Dieses Wissen soll dazu dienen, neue Mate-ria-lien mit optimalen Eigenschaften zu ent-wickeln.

Kristalliner und amorpher ZustandIn Verbindungen wie GeSb4Te7, GeSb2Te4

oder Ge2Sb2Te5 besetzen die Tellur-Atomedie Plätze eines flächenzentrierten Gitters(Anionengitters). Die in dem Anionengittervorhandenen Oktaederlücken sind von denGe- und Sb-Atomen (Kationengitter) be-setzt. Diese Anordnung von Kationen undAnionen ähnelt der Kochsalz-Struktur(NaCl) (Abb. 1). Das Verhältnis von Katio-nen zu Anionen ist jedoch nicht 1:1 wie imKochsalz, und je nach chemischer Zusam-

mensetzung ist ein Teil der Kationenplätzenicht besetzt. Ge2Sb2Te5 hat im Kationen-teilgitter beispielsweise eine Leerstellenkon-zentration von 20 Prozent, GeSb2Te4 sogarvon 25 Prozent. Charakteristisch ist zudemeine verzerrte Gitterstruktur mit kurzen undlangen Bindungen [2].Mithilfe einer speziellen Röntgen-Struk-turaufklärungsmethode (EXAFS, ExtendedX-ray-Absorption Fine Structure) entdeckteman, dass die Gitterstruktur der kristallinenPhase in der amorphen Phase nicht erhaltenbleibt [4]. Bei der Amorphisierung von Pha-senwechselmaterialien ändern sich im Ge-gensatz zu herkömmlichen Materialienauch lokale Strukturen. Besetzen die Ger-maniumatome in der kristallinen Phase ei-nen Oktaederplatz mit sechs Nachbarato-men, ist es in der amorphen Phase ein Tet-raederplatz mit vier benachbarten Atomen[4].

Ultraschnelle KristallisationNeben dem ausgeprägten Eigenschaftskont-rast zwischen amorphem und kristallinemZustand sind PCM durch die ultraschnelleKristallisation (10-8 s) der amorphen Bits ge-kennzeichnet. Es wurden bisher zahlreicheVersuche unternommen, um zu verstehen,

NaCl-Struktur mit vollbesetztem Kationen- (grün) und Anionengitter (grau). DieKationen und Anionen sind oktaedrisch umgeben. In den Strukturen von Ge2Sb2Te5

und GeSb2Te4 sind 25 bzw. 25 % der Kationenplätze nicht besetzt. (Bild: Wikipedia)

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Elektronische Varianteder DatenspeicherungMithilfe von Phasenwechselmaterialien kann man Daten auch elektro-nisch speichern. Hierbei macht man sich zunutze, dass der elektrischeWiderstand eines amorphen Bereichs sich deutlich von dem eines kris-tallinen unterscheidet. So ist im amorphen Gebiet der Widerstand ummehrere Grössenordnungen höher als im kristallinen. Zum Schreibeneines Bits schmilzt ein intensiver Puls aus elektrischem Strom das Ma-terial kurz auf. Um die Information zu lesen, wird der Widerstand beiniedriger Spannung in einer aktiven Region («Phasenwechselspeicher-zelle») bestimmt [2,4].

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wie diese Geschwindigkeit erreicht wird.Die Aufklärung der atomaren Anordnungim kristallinen und amorphen Zustand derPhasenwechselmaterialien reicht nicht aus,um die Dynamik der Kristallisation zu ver-stehen [5].Die Schwierigkeit wird offensichtlich, wennman genau bedenkt, was geschieht, wennPhasenwechselmaterialien zur Datenspei-cherung eingesetzt werden. Das Schreibenvon Information geschieht dadurch, dassdas Material in einem kleinen Bereich durcheinen kurzen, intensiven Laserpuls ge-schmolzen wird. Beim nachfolgenden Ab-kühlen auf Raumtemperatur bildet sich ander bestrahlten Stelle eine amorphe Struk-tur. Um diesen Vorgang zur Speicherungvon Information zu nutzen, darf dieseStruktur bei Raumtemperatur nicht rekris-tallisieren und muss über mindestens 10Jahre stabil bleiben. Andererseits muss der-selbe Bereich innerhalb von 10 ns bei Tem-peraturen von 600 bis 700 K rekristallisieren[5].Mithilfe eines dynamischen Differenzkalo-meters gelang es einer Forschergruppe umJiri Orava, Universität von Cambridge, dieKristallisation genauer zu studieren. Der dy-namische Differenzkalometer ermöglichteAufheizraten von über 4 x 104 K pro Sekun-de. Aufgrund der hohen Aufheizraten konn-ten die Wissenschaftler das Wachstum derKristalle in einem Temperaturbereich von450 bis 650 K exakt beobachten. Im Gegen-satz zu Silicium und Siliciumdioxid war inPhasenwechselmaterialien wie Ge2Sb2Te5

die Aktivierungsenergie für die Kristallisa-tion temperaturabhängig – eine wichtigeEntdeckung für das Verständnis der Kristal-lisationskinetik in Phasenwechselmateria-lien. Es ist davon auszugehen, dass mithilfeder Untersuchungsmethode von Orava wei-

tere Erkenntnisse zum Prozess der Kristalli-sation gewonnen werden [6].

Optischer KontrastDer optische Kontrast zwischen dem amor-phen und kristallinen Zustand liegt je nachchemischer Zusammensetzung und Schicht-dicke für Ge-Sb-Te-basierte PCM bei bis zu30 Prozent. Lange Zeit ging man davon aus,dass dieser starke Kontrastunterschied aufdem hohen Dichteunterschied zwischen deramorphen (weniger dicht) und kristallinenPhase (ca. 5 bis 10 % dichter) beruhen wür-de [7]. Allerdings gab es keine fundierte Er-klärung für diesen Zusammenhang, sodassZweifel an der Richtigkeit aufkamen.Mithilfe der zeitabhängigen Dichtefunktio-naltheorie gelang es, zwei wesentliche Fak-toren zu finden, die für den optischen Kont-rast verantwortlich sind. So beeinflusst dieÄnderung der lokalen Umgebung um dieGermaniumatome beim Übergang vom kris-tallinen (verzerrt oktaedrisch) in den amor-phen Zustand (tetraedrisch) den optischenKontrast [2].Zudem ändert sich der optische Kontrastmit der Leerstellenkonzentration. Eine Be-

sonderheit von Phasenwechselmaterialienist ihre hohe Defektkonzentration währendder kristallinen Phase. So weist GeSb2Te4 indem von Ge- und Sb-Atomen besetzten Ka-tionenteilgitter eine sehr hohe Leerstellen-konzentration von 25 Prozent auf [4].Es wurde herausgefunden, dass der opti-sche Kontrast zum einen durch die Ände-rung der lokalen Umgebung bei der Amor-phisierung abnimmt, zum anderen durchdas Einfügen von Leerstellen [2]. Diese Er-kenntnisse sollten es möglich machen, diebisherige Form der Materialsuche – also dasschlichte «Herumprobieren» – zu systemati-sieren [4].Weitere Forschungsarbeiten sind notwen-dig. Denn ein exaktes Verständnis der che-mischen Eigenschaften von Phasenwechsel-materialien ist wichtig, um sie an die rasan-te technische Entwicklung anzupassen.Nach CD, DVD und Blu-ray Disc arbeitenEntwicklungslabors zurzeit an der viertenGeneration. Noch höhere Speicherdichtenund Übertragungsgeschwindigkeiten beimLesen und Schreiben werden erwartet. ■

ORIGINALPUBLIKATIONEN[1] V. Carcia und M. Bibes: Electronics: Inside story of ferroelectric memories, Nature 483, 2012,

279-281.[2] W. Bensch und M. Wuttig: Phasenwechselmaterialien. Optische Speichermedien, Chem

Unserer Zeit 44, 2010, 92-107.[3] S. Buller und C. Koch: Phasenwechselmaterialien, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,

http://www.ac.uni-kiel.de/bensch/forschungsgebiete/phasenwechselmaterialien, 2012.[4] W. Wojciech und M. Wuttig: Phasenwechselmaterialien als universale Speichermedien.

Schalten mit Licht und Strom, Phys Unserer Zeit 4 (40) 2009, 189-195.[5] M. Wuttig und M. Salinga: Phase-Change Materials. Fast transformers, Nature Materials 11,

2012, 270-271.[6] J. Orava, A. L. Greer, B. Gholipur, D. W. Hewak und C. E. Smith: Characterization of

supercooled liquid Ge2Sb2Te5 and its crystallization by ultrafast-heating calorimetry,Nature Materials 11, 2012, 279-283.

[7] R. Detemple, D. Wamwangi, M. Wuttig, et al.: Identification of Te alloys with suitable phasechange characteristics, Appl Phys Lett 83, 2003, 2572-2574.

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ie Automatisierung von Laborverfah-ren in der Chemie, Pharma- und Bio-

technologie wurde ursprünglich entwickelt,um Grundtechniken im Labor wie Rühren,Temperieren, Dosieren etc. sowie das Regis-trieren und Überwachen der Messwerte aufintelligente Systeme zu übertragen. Überalldort, wo Arbeitskosten oder Rohstoffkostenreduziert werden können, wird automati-siert, parallelisiert und miniaturisiert.Die Laborautomatisierung hat dazu beige-tragen, den Durchsatz bei der Prüfung neu-er Wirkstoffe seit den 1970er-Jahren zu ver-tausendfachen.

Laborautomation für die AnalyseModulare Systeme zur Rationalisierungdurch Automatisierung werden in Laborszur Vor- und Nachbereitung von Analyseneingesetzt, die auf genauen Untersuchungender Arbeitsabläufe im Laboralltag basieren,um flexible automatische Systeme mit brei-ten Einsatzmöglichkeiten zu schaffen.Der Platzbedarf wird durch Integration derAutomatisierungskomponenten wie Strom-

D versorgung für Sensoren, Programmgeber,Messumformer und Regler reduziert.Zeit ist Geld: Laborresultate werden be-schleunigt, indem eine effiziente Labororga-nisation, die auf einer systematischen Reor-ganisation der Abläufe beruht, und sinnvolleingesetzte Point-of-Care-Analytik aufge-baut wird. Standardisierte Verfahren, neueTechnologien in Sensorik, Automation undintelligente Software geben vielen zu auto-matisierenden Arbeiten im Labor zuneh-mend Routinecharakter, was die Mitarbeiterentlastet.Pipettierroboter, Synthesizer und Geräte zuranalytischen Charakterisierung der Synthe-seprodukte werden oft nur mit begrenzterAutonomie betrieben, um einer oftmals nö-tigen Überwachung durch das Bedienperso-nal stattzugeben (Abb. 1).Kleinste Volumina für kleine Strukturen:Immer öfter erfordert die Präparation vonBiosensoren, DNA- oder Proteinfragmenteauf winzigen Sensorpads zu immobilisieren.Diese sind oft nicht viel grösser als einTropfen mit einem Volumen von unter ei-

nem Nanoliter. Eine neue Mikropipettiersta-tion von GeSiM/D (Abb. 2) zum Beispielbietet dafür eine technische Innovation: Ei-ne mit dem Pipettierkopf mitfahrende Mik-roskopkamera analysiert – zusammen miteiner Bilderkennungssoftware – die Lagedes Zielobjektes und positioniert jede ein-zelne Pipettierspitze nach dem zuvor pro-grammierten Ablauf.Das flexible Design des Pipettiersystems Mi-crolab Star Line Workstation von Hamilton(Abb. 3) dient dem Processing grosser Pro-benmengen und zeichnet sich durch Präzi-sion und Kontrolle bei der Aufnahme undAbgabe von Flüssigkeiten aus. Durch dieAnti-Droplet-Control (ADC) wird die Konta-minationsgefahr minimiert.Zu den derzeitigen Trends zählen die Minia-turisierung der Analytik (Lab-on-Chip), dieNanobiotechnologie und die Beschleuni-gung analytischer Prozesse durch neueempfindlichere Analysegeräte und roboter-gestützte Hochleistungsverfahren.Eine Kombination von Sensoren und Elek-tronik führt zu integrierten Systemlösungen,

L A B O R A U TO M A TI O N U N D R O B O TI C S

Zeit ist GeldLaborautomatisierung ist nicht mehr aus dem Labor wegzudenken. Chemie- und Pharmaunternehmen sehen sich zubesonderen Effizienzsteigerungen veranlasst, etwa durch Automatisierung sowie durch präzises Zeitmanagement und damiteinhergehend zu einer Reduktion von Personalkosten. Der Einsatz von High-Throughput-Screening-Verfahren zur Auffindungneuer Wirkstoffe und Targets dient zudem dazu, aus einer riesigen Menge von Kandidaten den richtigen zu finden.

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Abb. 1: Vollautomatische Dosieranlage zur Probenbefüllung (250 µl) von Brand.Präzise Dosiertechnik auf Basis des 12-Kanal (2 x 6-Kanal)-Dosieranlage, System«Seripettor»: Ein System, das sich bedarfsgerecht integrieren lässt und sich denindividuellen Anforderungen massgeschneidert anpasst. Leistung: 360 Proben/min.

Abb. 2: Automatisiertes Flüssigkeitshandling für Biochips und miniaturisierte As-says: Biotechnologische Anwendungen, wie die Herstellung von Biochips oder dieManipulation einzelner Zellen, erfordern einen automatisierten Transfer kleinsterFlüssigkeitsmengen. Die Firma GeSiM / Dresden bietet mikrofluidische Komponen-ten und spezielle Pipettiersysteme an. (Bild: GeSiM)

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deren Signale sich leicht am Computer aus-werten lassen.Für die Bewegungssteuerung in Maschinenund in Robotern, in Sicherheitsgeräten undin Navigationssystemen können Sensorenzur Messung von Feuchte und Temperatur,Gas- und Flüssigkeitsdurchflüssen sowieDruckdifferenzen eingesetzt werden.

High-Throughput ScreeningAutomatisierte Testsysteme mit extremhohem Durchsatz (engl. high-throughputscreening, HTS) führten in den 1990er-Jah-ren zu einem enormen Schub bei der Ent-wicklung neuer Substanzen. HTS ist daheraus der Pharmaforschung nicht mehr weg-zudenken. Beim High-Throughput-Scree-ning werden umfangreiche Substanzbiblio-theken durchsucht, wobei die Suche hohe

Anforderungen an die Automatisierung, dieTestverfahren und die Auswertung stellt.Der dazu eingesetzten Sensortechnik sindallerdings auch heute Grenzen gesetzt. Vonden 80000 häufig verwendeten chemischenSubstanzen kann heute nur ein Bruchteilanalysiert werden.Die Interaktion der Testmoleküle mit demTarget wird in Bindungsassays analysiert.Dabei werden zum Nachweis biochemischeMethoden angewandt, bei denen ein Signalals eine Änderung der Farbintensität oderder Fluoreszenz gemessen wird. Die Test-proteine binden auf Mikrotiterplatten mitgereinigten oder ungereinigten Proteinenoder indirekt mit Zellen.■ Antikörper spielen als Biosensoren eine

wichtige Rolle bei der Assayentwicklung.Die besonders spezifische Antikörper-An-

Abb. 3:VollautomatischerPipettierroboter Micro-lab Star. Er ist für dieLife Science- und diePharma-Forschungausgelegt. Die STARLine wird in Bonaduzproduziert. (Bild: Hamilton)

Abb. 4: Automatische Destillationseinheit KjelMaster K-375 zur bequemen Stickstoff- und Proteinanalyse.Der hohe Automatisierungsgrad ermöglicht einen gesteigerten Probendurchsatz. Hinten: Digest Automat 436.(Bild: Büchi Labortechnik)

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■ Antikörper spielen als Biosensoren einewichtige Rolle bei der Assayentwicklung.Die besonders spezifische Antikörper-An-tigen-Wechselwirkung lässt sich als sensi-tives Instrumentarium einsetzen.

■ Sehr empfindlich sind auch Fluoreszenz-messverfahren. Im einfachsten Fall ver-wendet man ein fluoreszierendes Substratwie Cumarin. Die Beobachtung einzelnerMoleküle gelingt mit der Fluoreszenz-Kor-relationspektroskopie (FCS).

■ FRET-Messverfahren (Fluoreszenz-Reso-nanz-Energie-Transfer) auf der Basis vonFRET-basierten Biosensor-Proteinen sindbesonders empfindlich. Ein Resonanz-energietransfer erfolgt zwischen einemDonor- und Akzeptorfluorophor ähnlicherAbsorption, wenn beide nicht mehr alsca. 50 Å Entfernung voneinander haben.Bei der Entwicklung eines Phosphatase-Assays muss das phosphorylierte Peptid-substrat mit einem Donorfluorophor ver-sehen werden. Dieses Substrat gibt manzu der Phosphatase und einem zu testen-den Inhibitor. Je nach Hemmstärke desInhibitors wird das Enzym seine Aktivitätreduzieren. Ein Antikörper, der an dasunverbrauchte, phosphorylierte Substratbindet, ist zusätzlich mit einem Fluores-zenz-Akzeptor versehen, dessen Absorpti-onsmaximum mit dem Emissionsspekt-rum des Donorfluorophors überlappt.Wenn der zu testende Inhibitor starkhemmend wirkt, ist viel phosphoryliertesSubstrat vorhanden. Die räumliche Nähezwischen Donor- und Akzeptorfluorophorführt dann zu einem starken FRET-Signal.

■ Unter MEMS, der mikroelektromechani-schen Systemtechnik, versteht man eineKombination aus mechanischen Elemen-ten, Sensoren und elektronischen Schal-tungen auf einem Bauelement. Die Tech-nologie erfordert eine exakte Positionie-rung einzelner Nano-Bausteine auf einerUnterlage. Auf diese Weise werden Mik-rochips entwickelt, die mit Antikörpernals Chemosensoren versehen sind. DieMikrofabrikation in der Nanotechnologieunterstützt diese Weiterentwicklung vonChemosensoren. Ähnlich wie Testsubs-tanzen binden sie an die Zielmoleküleund geben dabei ein Signal ab. Diese An-tikörper detektieren Mykotoxine, Arznei-mittelrückstände oder pathogene Mikro-organismen in Lebensmitteln. Die inSpuren vorhandenen Rückstände könnenaus mehreren Litern Flüssigkeit in winzi-gen Mikrokanälen beim Durchfluss spe-zifisch aufkonzentriert werden. Dabei

wird eine hohe Kontaktrate der Antikör-per erzielt. Dies ermöglicht eine exakteKonzentrationsbestimmung in kurzerZeit. Mycotoxine wie Aflatoxin M1 inNüssen oder Arzneimittel-Rückstände inFleischwaren können auf dem Chip ne-beneinander bestimmt und ihre Konzent-ration ermittelt werden.

Quellen struktureller Vielfalt für die Phar-maforscher sind einerseits die Naturstoff-Bi-bliotheken, in zunehmendem Masse aberauch kombinatorische Substanzbibliothe-ken, die mit wachsendem Tempo durch ro-botergesteuerte Synthese erzeugt werden.Ein noch junger Zweig hochparalleler Ver-fahren verspricht jetzt, die Identifizierungder Wirkorte neuer Arzneimittelkandidatenim Körper zu verbessern – die FunctionalGenomics. Beim Sequencing by Hybridiza-tion, SBH, werden relativ kurze Oligonuk-leotide als Proben, 6–10 Basen lang, ver-wendet. Das zu bestimmende Zielmolekülhybridisiert nur dann mit der Probe, wennes zu einer dieser Proben komplementär ist.Durch systematische Veränderung der Nuk-leinsäuresequenz der Proben lassen sich soneue, unbekannte Sequenzen bestimmen.

Automatisierte SyntheseAutomatisiert wird aber nicht nur in derAnalytik. Auch die chromatographische Rei-nigung und die Synthese neuer Wirkstoffewird durchrationalisiert. Zur Automatisie-rung von Labor- und Produktionsprozessenin der Biotechnologie, Pharmazie und Fein-chemie zählen die Proteinaufreinigung unddas Upscaling von Produktionsprozessen(Abb. 4).Ein Laborsystem besteht aus einem Glasre-aktor und geeigneten Peripheriegeräten wieetwa einem Heiz-/Kühl-Thermostat, ausSensoren, einer Dosierpumpe für die defi-nierte Zugabe von Substrat und für die Re-gelung der Versuchsbedingungen, z. B. despH usw., sowie aus Laborgeräten und Rühr-werk. Über ein Prozessinterface werdenSensoren, Pumpen und Geräte mit einemLaptop verknüpft, der die Abläufe regeltund integriert.Selbst wenn eine riesige Auswahl von Test-substanzen aus Naturstoffen oder Syntheti-ka zur Verfügung steht, ist es nicht einfach,aus dieser Menge die aktiven Moleküle her-auszufiltern und ihren Wert für eine be-stimmte Indikation zu entdecken. Es erfor-dert ein zeitaufwendiges und kostenintensi-ves Durchmustern oder Screening riesigerSubstanzbestände oder Substanzbibliothe-ken. Von den chemisch sehr vielfältigen Na-

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zen auf verschiedene Krebs-zelllinien mit den Genaktivi-tätsprofilen von Krebszellenverglichen werden. So kannman feststellen, welche Gen-produkte das zelluläre An-griffsziel der Wirkstoffe sind.Auf diese Weise lassen sichpotenzielle Wirkorte für neueLeitstrukturen der Medika-mente ermitteln. Danach er-folgt die Optimierung einerLeitstruktur durch biologi-sche Testung hin zu einemArzneistoffkandidaten undeiner klinische Testung.

SoftwareDie meisten Sotwarelösun-gen bieten heute ein Grund-operationenkonzept für eineRezeptfahrweise. Dies garan-tiert die notwendige Flexibili-tät für häufig wechselndeAufgabenstellungen im La-borbetrieb, so z. B. die Soft-ware von HiTec Zang. DieAnzeige- und Bedienkompo-nente besteht aus einem PCmit der geeigneten Softwareund dem Betriebssystem. DieKomponenten sind onlinekonfigurierbar. Dies ermög-licht Änderungen bei laufen-dem Betrieb ohne ein Herun-terfahren des aktuellen Pro-zesses. Die intuitive Multitas-king Klartext-Steuersprache«HiText», die auf kryptischeElemente verzichtet, ist auchfür Anwender ohne Program-miererfahrung in kürzesterZeit zu erlernen.

QualifikationUm den Anforderungen derDokumentation und GMP ge-recht zu werden, muss fürdie Behörden eine Qualifizie-rungsdokumentation zurVerfügung gestellt werden,die folgende Punkte umfasst:■ Bedienungsanleitung■ Funktionsbeschreibungen■ Wartungsintervalle■ Aufstell- und Schaltpläne■ Ersatzteillisten■ Reinigungshinweise■ Maschinenkonfiguration.

Dabei wird die Einhaltung von Grenzwertenund Toleranzen detailliert dokumentiert.Viele Anbieter von Laborautomationssyste-men bieten daher in regelmässigen Zeitab-ständen eine Revalidierung an. ■

ORIGINALPUBLIKATIONEN– Guo, X., Qian, X. & Jia, L. A highly selective

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+ in neutral buffer aqueous solution. J.Am. Chem. Soc. 126, 2272–2273 (2004).

– www.nanowerk.com– Christine Widstrand, Henrik Björk, Ecevit

Yilmaz: Analysis of Analytes The use of MIPs.Laboratory news 0606 (2006).(www.labnews.co.uk)

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ie Schwierigkeit besteht nicht darin,Produkte zu zerkleinern, sondern sie

in einer bestimmten und definierten Korn-grösse zu erhalten. Daher gehen der Aus-wahl der Mühlen meist aufwendige Ver-suchsreihen voraus. Die meisten Herstellerbesitzen ein Technikum, in denen das Pro-dukt des Kunden ausgiebig getestet wird. Invielen Fällen ist es das Produkt selbst, dassich gegen die Aufbereitung stemmt. Dabeiist es gar nicht mal die Härte, die Problemebereitet. Im Gegenteil: Fettige, klebrige undfeuchte Produkte wie Presskuchen, Fisch-mehl, Waschmittel, Düngemittel, Zellulose-ether oder Gewürze lassen sich bei Normal-temperatur nur schwer zu feinen Pulvernvermahlen. Die Contra-Selectormühle der

DFirma Pallmann (www.pallmann.eu) be-sitzt für diese Fälle einen drehenden Sieb-korb. Hohe Fliehkräfte, welche auf denSiebkorb einwirken, und mitrotierende Ge-häuseräumer halten den Mahlraum frei vonAnsätzen und vermeiden Verstopfungen.Über eine Veränderung der Mahlausrüstungund Drehzahlen lässt sich die Körnungsliniepräzise einstellen. Dabei ist ein gleichzeiti-ges Mahlen und Trocknen in einem Arbeits-gang möglich, in dem die Antriebsenergieder Maschine und ein hoher Luftdurchsatzfür die Trocknung genutzt wird. Da die Ei-genschaften des Mahlguts so unterschied-lich wie die Produkte selbst sind, ist es fürdie Anwender entscheidend, dass die Müh-len robust sind und mit entsprechendemZubehör ausgestattet werden können. Dazu

gehören Heiz-und Kühlelemen-te, Ausführungenfür den Explosi-onsschutz, aberauch ein freiwählbarer Pro-duktaustrag, da-mit die Mühleauch nachträglichin die Produktionintegriert werdenkann.

Hart zur SacheSelbstverständlichgeht es bei Müh-len auch hart zurSache, beispiels-weise bei der Be-arbeitung von Sili-zium und Titan-oxid. Hier findetsich eine Lösungdurch spezielleWerkzeuge ausHartmetall, wiesie etwa Durit(www.durit.com)anbietet. Dabeikommen je nachAnwendung und

spezifische Produktionsbedingungen vor Ortunterschiedliche Hartmetallsorten zum Ein-satz; häufig in Kombination mit anderenWerkstoffen oder unterschiedlichen Be-schichtungen. Ein weiteres Beispiel ist dieHerstellung von Pellets für chemische Kata-lysatoren. Hartmetallbestückte Mahlstifte,Mahl- und Brecherplatten oder Auskleidun-gen reduzieren den Verschleiss und erhö-hen die Standzeiten gegenüber Werkzeugenaus Stahl oder Hartguss bis Faktor 10. Umfür jede Anwendung die bestmöglicheWerkstoffkombination zu bieten, hat Duritüber 50 verschiedene Hartmetallsorten miteiner Bandbreite an Härten von 770 bis2000 HV entwickelt. Dazu kommen unter-schiedliche Flammspritz- und PVD-Be-schichtungen, die den Verschleiss der einge-setzten Werkzeuge weiter senken.Auch bei den Stiftmühlen von HosokawaAlpine (www.alpinehosokawa.com) fokus-sierte man sich auf die Mahlstifte. Bei derMahlung auf einer Alpine Ultraplex UPZoder Contraplex C bzw. CW mit Stiftschei-ben ist die Ausführung der Mahlstifte einenicht zu vernachlässigende Einflussgrösse.Zum Beispiel setzt das Unternehmen bei derCryogen-Mahlung von Kunststoffen oderGewürzen in vielen Fällen geriffelte Stifteein, weil damit im Kaltmahlverfahren ab-hängig vom Produkt höhere Pulverfeinhei-ten erzielt werden. Für harte Produkte mitMohs Härten bis 3 sowie für abrasive Pro-dukte hat sich der Einsatz borierter Kopfstif-te bewährt, weil man mit dieser Schutz-schicht den Verschleiss auf ein Minimumreduzieren kann. Die Mahlstifte wurdennun noch einmal unter die Lupe genom-men. Mit einem neuen Herstellungsverfah-ren lässt sich die geriffelte Stiftgeometrie mitminimalsten Toleranzen schnell und kos-tengünstig produzieren. Ein anderes Verfah-ren versieht die Mahlstifte mit einer maxi-malen Borierschicht und verlängert dadurchderen Standzeiten.Auch das Abreichern von Materialien mitbesonders hoher Dichte wie Quarz (Mohs-härte 6,5) erfordert Aufbereitungssysteme,die speziell für diese harten Anforderungenkonzipiert sind: DemiNo, die patentierte

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Fein definiertMahlen und Zerkleinern gehören zu den Grundoperationen in der Verfahrenstechnik. Häufig werden hier die Weichen fürden optimalen weiteren Prozess gestellt. Mühlen und ihre Werkstoffe werden dabei genau auf das Produkt abgestimmt.

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Prallstrommühle von Noll (www.noll.eu),einsetzbar zum Desagglomerieren bis Mohs-härte 9 bzw. Mikronisieren bis Mohshärte7, lässt sich mit verschiedensten Schlagele-menten (Keramik, Guss- und Edelstahl,Hartmetall) ausrüsten und benötigt mit ei-ner Umlaufgeschwindigkeit der Mahlwerk-zeuge von 120 m/s nur sehr geringen Ener-

gieeintrag. Dabeiübernimmt dieMühle erst das Auf-schliessen des Pro-duktes. Danachdient der dynami-sche WindsichterSeparaNo als Frakti-onierungseinheit(bis Mohshärte 10),um die Verschleiss-komponenten her-auszutrennen. Ziel-vorgabe ist sowohldie Reinheit desProduktes als auchein spezifischesKornspektrum. Ge-

nutzt wird diese Art des selektiven Mahlensz. B. bei Aufbereitung von Tonmehlen, diez. B. in Katalysatoren, Ölbindemitteln oderals Füllstoffe im Kunststoffbereich vorkom-men. Für die kompakte Pressung hochwer-tiger Kunststoffbauteile ist die Reinheit derTonmehle, aber auch ihre definierte, aufNanopartikel <3 μm desagglomerierte

Struktur unabdingbar. Nur so wird ein ho-her Verschleiss der Extruderwerkzeuge oderam Extruder vermieden.

Für die Anwendung massgeschneidertIn vielen Fällen werden Mahlanlagen, jenachdem, welcher Rohstoff gemahlen wird,lediglich modifiziert. Ob Schwefel, Phos-phor, Kalium oder Eisen, der Grundtyp derAnlagen bleibt oftmals bestehen, und derRest wird an die Gegebenheiten angepasst.Die Rotamill-Anlagen- und VentilatorenbauGmbH (www.rotamill.de) geht einen ande-ren Weg und entwickelt reine Schwefel-mahlanlagen. Die vollautomatischen Anla-gen bereiten Rohschwefel zu verschiedenenSchwefelprodukten auf und veredeln diese.Das komplette Mahlsystem, bestehend ausAufgabe, Vorbrecher, Fördersystem, Mühlemit integriertem dynamischem Sichter, Zyk-lon, Absackung und Verpackung wird voll-ständig mit Schutzgas inertisiert und aufO2-Gehalt überwacht. Kernstück der Schwe-felmahlanlage ist eine Rotationsprallmühle,in der der Brockenschwefel gemahlen wird.Die Vermahlung von Brockenschwefel zum

Contra-Selectormühle: Hohe Fliehkräfte, welche auf den Siebkorb einwirken undmitrotierende Gehäuseräumer halten den Mahlraum frei von Ansätzen und vermei-den Verstopfungen. (Bild: Pallmann)

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Spezialgase, das sind eine Vielzahl anspruchsvollerProdukte – von flüssigem Helium über ein umfang-reiches Programm an reinen Gasen und Standard-gemischen bis hin zu individuell nach Kunden-spezifikation gefertigte Gasgemische.Die Anforderungen an die Produkte sind dabei ebensospeziell und vielfältig wie deren Anwendungen.

Messer bietet ein umfangreiches Spektrum an Standard-produkten bis zu einer Reinheit von 99,9999 Prozent injeder Menge. Gleichzeitig liefert Messer nahezu jedestechnisch mögliche Gasgemisch in der gewünschtenZusammensetzung und benötigten Genauigkeit.

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3 4 CHEMIE PLUS 9-2012 v e r f a h r e n s t e c h n i k

Mahlschwefel ist generell hochproblema-tisch, da sich Schwefelstaub spontan ent-zünden und Explosionen auslösen kann so-wie stark wärmeempfindlich und elektrosta-tisch aufladbar ist. Das System ist weitge-hend doppelwandig ausgeführt zwecks zu-sätzlicher integrierter Kaltwasserkühlung.Dabei werden sog. Schwefel-Pastillen, dieals Abfallprodukt bei der Abtrennung vonSchwefelwasserstoff aus Erdgasen und derEntschwefelung von Erdöl entstehen, zuSchwefelpulver mit einer Korngrösse kleinerals 45 Mikrometer verarbeitet.Das Spektrum von Mühlen und Mahlanla-gen ist breit. Während es bei oben genann-tem Beispiel um die Beherrschung von rau-en Bedingungen geht, liegt der Fokus beider nächsten Mühle auf der Reinheit unddem Hygienemanagement. Die Zahnkolloid-mühlen der Baureihe FrymaKoruma MZ(www.frymakoruma.com) werden vor al-lem bei pharmazeutischen, kosmetischenund chemischen Applikationen eingesetzt.

Je nach Produkttyp stehen normal-, grob-und kreuzverzahnte Mahlsätze zur Verfü-gung. Darüber hinaus lässt sich der Mahl-spalt individuell einstellen. Durch die ge-zielte Eliminierung von Toträumen im Müh-lengehäuse sowie die Integration von CIP(Cleaning in Place) und SIP (Sterilization inPlace) überzeugt die Mühle auch in SachenHygienemanagement und Produktsicher-heit. Noch eine Spur feineres Mahlgut er-zeugt die Ringspaltkugelmühle CoBall-Millvon FrymaKoruma, die zum Beispiel für ak-tive pharmazeutische Wirkstoffe, wasserba-sierte Farben oder Lippenstiftmassen einge-setzt wird. Durch den sehr eng konzipiertenMahlspalt werden Partikelgrössen im Nano-bereich ermöglicht. Mahlkugeln in unter-schiedlicher Ausführung sorgen für eineprogressive Vermahlung mit kontinuierlichansteigender Scherung. Überdurchschnitt-lich grosse Wärmeaustauschflächen scho-nen Produkt und Maschine.

Eiskalt vermahlenNicht nur in der Produktion werden Mahl-anlagen benötigt, auch im Labor sind siehäufiger Begleiter, und auch hier hat man

es häufig mit problematischen Produkten zutun. Um diesen auf den Leib zu rücken, istdie Kryogenvermahlung ein probates Mittel.Besonders für temperaturempfindliche Pro-ben und Kunststoffe wurde beispielsweisedie Schwingmühle CryoMill von Retsch(www.retsch.com, www.verder.ch) entwi-ckelt, von der auf der Achema eine neueGeneration vorgestellt wurde. Der Mahlbe-cher wird vor und während der Ver-mahlung durch das integrierte Kühlsystemmit flüssigem Stickstoff kontinuierlich ge-kühlt. Dadurch wird die Probe versprödetund leichtflüchtige Bestandteile bleiben er-halten. Dank des Autofill-Systems wirdStickstoff immer genau in der Menge nach-dosiert, die zur Temperaturkonstanz bei–196 °C nötig ist. Die automatische Kühlunggarantiert, dass mit der Vermahlung erstdann begonnen wird, wenn die Probe voll-ständig durchgekühlt ist – das reduziert denVerbrauch und garantiert reproduzierbareMahlergebnisse.

Passend zum Themenfeld Mahlen und Zer-kleinern: Artikel über innovative Partikel-messtechnik auf folgender Seite.

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Mahlen mit tiefen Temperaturen – die neuüberarbeitete CryoMill. (Bild: Retsch)

Um ein genau definiertes Mahlgut zu erhalten, muss die Mahlanlage genau auf die Anforderungen zugeschnittensein. (Bild: Pallmann)

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v e r f a h r e n s t e c h n i k CHEMIE PLUS 9-2012 3 5

ie unterschiedlichen Modelle derAnalysette von Fritsch werden seit

Langem für die präzise Messung von Parti-kelgrössen – in der Produktions- und Quali-tätskontrolle genauso wie in Forschung undEntwicklung – eingesetzt (www.fritsch.de).Die neue Analysette 28 misst Partikelformund -grösse sowohl von Pulvern undSchüttgütern als auch in Suspensionen undEmulsionen mit dynamischer Bildanalyse.Dabei zeichnet sie sich durch einen weitenMessbereich von 20 μm – 20 mm aus. Hin-zu kommen eine umfassende Bibliothek zurMorphologiebeschreibung sowie praktischeTools zur Qualitätsüberwachung.Malvern Instruments (www.malvern.com,www.instrumat.ch) erweitert im jüngst vor-gestellten Mastersizer 3000 den dynami-schen Messbereich von 0,01 bis 3500 Mi-krometern. Damit liefert das Gerät präzise,robuste Partikelgrössenergebnisse mithilfeder Laserbeugung für Nass- und Trocken-Messungen, über den Partikelgrössenbe-reich von Millimetern, Mikrometern undNanometern. Dazu kommt ein kompaktesProbendispergier-Zubehör, darunter einevöllig neuartige Trockenpulver-Dispergier-einheit. Eine bedienerfreundliche und intui-tive Software steuert jede Messung des Mas-tersizer 3000 und gewährleistet Betreiber-unabhängige Analysen. Die Datengenerie-rung und die Darstellung in den Berichtenkann auf die individuellen Bedürfnisse derKunden angepasst werden.

D Bereits seit März 2011 bietet Retsch(www.retsch.com, www.verder.ch) den Cam-sizer XT an, mittlerweile hat es sich in derPraxis bewährt. Das Gerät erweitert den Ein-satzbereich des bewährten Camsizer hin zukleineren Partikelgrössen und agglomerie-renden Proben. Der Einsatzbereich reichtvon Baustoffen über Lebensmittel bis hin zurpharmazeutischen Industrie. Insbesonderedie Möglichkeit, zusätzlich zur Partikelgrös-senverteilung im Bereich von 1 μm bis 3 mmauch Informationen über die Form der Parti-kel zu gewinnen, stösst auf grosses Interes-se. Selbst kleinste Mengen an Über- und Un-terkorn können detektiert werden. Die ver-schiedenen komfortablen Dispergiermöglich-keiten ermöglichen eine optimale Anpassungan die Bedürfnisse des Kunden. Zudem sinddie Messzeiten mit 1 bis 3 Minuten kurz.Die optische Lichtabschattungstechnik, mitder die meisten automatischen Partikelzäh-ler von Pamas (www.pamas.de) funktionie-ren, ermöglicht eine zuverlässige Partikel-analyse ab einer Grösse von einem Mikro-meter. Eine Detektion kleinerer Partikelgrös-sen ist mit der Lichtabschattungsmethodenicht möglich, da hier kleinste Lichtsignaleam Detektor Grenzen setzen. Auf der Ache-ma stellte Pamas nun eine neue Partikelsen-sorik vor, mit der die Forderung nach einerAnalyse von kleineren Partikelgrössen be-dient wird. Der Streulichtsensor PamasSLS-25/25 detektiert Partikelgrössen zuver-lässig bereits ab einer Grösse von nur

0,5 Mikrometern. Im Ge-gensatz zum Prinzip derLichtabschattung wirdbei der Streulichtmetho-de nicht das abgeschat-tete Licht, sondern einLichtpuls, der durch dasPartikel im beleuchtetenMessvolumen entsteht,detektiert. Mit dieserMethode sind auchkleinste Partikelgrössenmessbar. ■

PARTIKELMESSTECHNIK

Reine FormsacheIn vielen Industrieprozessen spielt neben der Anzahl die Partikelgrössedie Hauptrolle. Häufig ist zudem die Form interessant. Dabei ist dieFormbestimmung alles andere als einfach. Die Software wird damitzu dem bestimmenden Faktor in der Partikelmesstechnik.

S A B I N E A L I C K E

Die neue Analysette 28 ImageSizer. (Bild: Fritsch)

Weitere Produktinformationen: www.ika.de/owa/ika/uttd_video

Dispergieren & Mischen

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Unbeschwertes Arbeiten!

Page 38: Chemieplus 2012/09

3 6 CHEMIE PLUS 9-2012 v e r f a h r e n s t e c h n i k

ie Chlorchemie wird häufig als Herz-stück der chemischen Industrie be-

zeichnet. Rund 60 Prozent des Umsatzesder chemischen Industrie sind direkt oderindirekt von der Chlorchemie abhängig. DieProdukte der Chlorchemie reichen von Poly-vinylchlorid (PVC) für Fensterrahmen undKanalrohre bis zu Polyurethan für die Wär-medämmung oder Polycarbonat für die In-formationstechnik. Ausgangsstoff für dieChloralkalielektrolyse ist eine wässrige Na-triumchloridlösung. Aus dieser werden inverschiedenen Verfahren, die sich im Auf-bau der Elektrolysezelle unterscheiden,Chlor, Natronlauge und Wasserstoff er-zeugt. Das Membranverfahren findet mitt-lerweile in etwa zwei Drittel der grosstech-nisch arbeitenden Betriebe Verwendung, dadabei die Endprodukte Cl2, H2 und NaOH inhoher Reinheit anfallen, gleichzeitig jedochinsgesamt ein deutlich geringerer Energie-einsatz nötig ist. Weiter kann vollständigauf den Gebrauch des unter Umweltaspek-ten umstrittenen Quecksilbers verzichtetwerden. Daher hat sich der europäischeBranchenverband Euro Chlor verpflichtet,keine neuen Anlagen nach dem Amalgam-verfahren zu bauen. Bestehende Anlagenwerden bis Ende 2020 entweder stillgelegtoder umgerüstet.Auch beim polnischen ChemieunternehmenPCC Rokita SA mit Sitz in der KleinstadtBrzeg Dolny geht man diesen Weg. Der dor-tige Standort stellt neben Chlor und Chlor-verbindungen auch Polyole, Laugen, Tensi-de und Phosphorderivate her. Bislang erfüll-te dort eine Chloralkalielektrolyse auf Basisdes Amalgamverfahrens ihren Dienst. ImZuge der Modernisierung des Standorteswurde eine Teilumrüstung auf das umwelt-freundliche Membranverfahren vorgenom-men. Damit ist eine Steigerung der Produk-tionskapazität auf bis zu 120 000 Tonnen

D

Chlor pro Jahr möglich. Gleichzeitig wirdder Energieverbrauch (über 20%) und dieCO2-Emissionen gesenkt sowie schadstoff-haltiges Abwasser durch geschlosseneKreisläufe vermieden.

Einsatz des WärmetauschersEntscheidend für die weitere Aufbereitungdes entstehenden Chlorgases ist dessen zu-verlässige Trocknung. Hierfür wird dasChlor in einem ersten Kühlschritt von 86Grad auf 40 Grad gekühlt, wodurch der imChlorgas gesättigt vorliegende Wasserdampfkondensiert wird. «Bisher verwendeten wirfür diese Aufgabe immer einen Rohrbündel-wärmetauscher, aber in diesem Baufeld warder Platz äusserst begrenzt», so Dr. AndreasCruse, Projektleiter bei ThyssenKrupp Uhdeund verantwortlich für die Erstellung der

neuen Chloralkalielektrolyse auf Basis desMembranverfahrens. An anderer Stelle imStandort hatte PCC Rokita bereits Erfahrun-gen mit Plattenwärmetauschern von GEAgesammelt. Daher gab es grundsätzlich dieBereitschaft, diesen Typ auch in der an-spruchsvollen Umgebung einer Chloralkali-elektrolyse im Bereich der Chlorbehandlungeinzusetzen.Um einen sicheren Betrieb zu gewährleis-ten, musste der Plattenwärmetauscher je-doch spezielle Voraussetzungen erfüllen.Der eine Produktstrom besteht aus korrosi-vem feuchtem Chlorgas, der andere aus auf-bereitetem Flusswasser, das zur Kühlungeingesetzt wird. Dieses enthält immer nochVerschmutzungen, die schnell zu Ablage-rungen führen können, die einen reibungs-losen Betrieb verhindern. «Aufgrund der

In Zukunft wird das Membranverfahren das ältere Amalgamverfahren für die Chloralkalielektrolysen nach und nachablösen. Auch der polnische Chemiestandort PCC Rokita SA setzt mittlerweile auf das umweltfreundliche undenergiesparende Verfahren von ThyssenKrupp Uhde in seiner Chlorproduktion. Einen wesentlichen Beitrag zur sicherenBetriebsweise leistet ein vollverschweisster Plattenwärmetauscher aus Titan. Dieser bringt das Chlorgas auf die richtigeTemperatur, sodass der sicheren Weiterverarbeitung nichts mehr im Weg steht.

VO L L VE R S C H WE I S S TE R P L A T TE N WÄ R M E TA U S C H E R G E A B L O C

Zuverlässige Kühlung in derChloralkalielektrolyse

Vollverschweisster Plattenwärmetauscher GEA Bloc .

Page 39: Chemieplus 2012/09

Anforderungen an den Werkstoff mussteder Apparat vollständig in Titan ausgeführtwerden», nennt Dr. Cruse eine weitere Vor-gabe. Ein weiteres Kriterium betraf die Prä-gung der Wärmetauscherplatten. Für eineneffizienten Wärmeübergang und gleichzeitigsicheren Betrieb müssen die Fliesskanälesehr fein und doch so konstruiert sein, dassAblagerungen aus dem Flusswasser den Be-trieb nicht gefährden bzw. eine einfacheReinigung des Wärmetauschers möglich ist.«Wir benötigten also einen Wärmetauscherohne Dichtungen mit einer optimalen Prä-gung», so die Zusammenfassung aus Sichtvon Dr. Cruse. Da GEA ein Unternehmenist, das viel Erfahrung mit dem Schweissenvon Titan hatte, fiel die Wahl auf den voll-verschweissten TitanplattenwärmetauscherGEABloc von GEA PHE Systems.Der Hintergrund: GEABloc vereinigt zweiverschiedene Plattenprägungen auf innova-tive Art und Weise. Die Platten sind im 90-Grad-Winkel zueinander gedreht angeord-net und verschweisst. So entstehen unter-schiedliche Gegenstrom-Fliesskanäle. DerWärmetauscher besteht aus vier Säulen, ei-ner Boden- und einer Oberplatte sowie vierseitlichen Druckwänden mit eingebautenAnschlüssen. Alle Rahmenkomponentensind verschraubt und lassen sich dadurchleicht demontieren, um das Plattenpaket zureinigen und zu warten. «Wegen möglicherVerschmutzungen im Flusswasser entschie-den wir uns für die Prägung Double Dim-ple», so Dr. Cruse. Mit einer Leistung von5000 KW wird der Chlorstrom auf 40 Gradgekühlt. In einer weiteren Kühlstufe wirddas Chlorgas auf seine endgültige Tempera-tur gebracht.

Fertigung in höchster QualitätDie grosse Herausforderung bei der Herstel-lung des Wärmetauschers lag darin, das Ti-tan in einer sauerstofffreien Atmosphäre zuverschweissen. Nur so lässt sich die Blaufär-bung (anlauffarbenfrei) vermeiden. Dafürwird der Apparat stundenlang mit Argon ge-spült, um auch noch aus den kleinstenEcken den Sauerstoff zu entfernen. An-schliessend wird dieser in einem Sarkophagbearbeitet und sprichwörtlich mit Samthand-schuhen angefasst. Bei der Fertigung trugenalle Beteiligten Handschuhe. Die Herstellungdauerte mehrere Monate, viele Arbeitsschrit-te wurden per Hand durchgeführt. Mittler-weile hat GEA PHE Systems seine Fertigunginsbesondere für diese Sonderfälle erweitert.Nun ist auch ein automatisiertes Schweissenvon Titan möglich. Allerdings, räumt Carsten

Reuter, Experte für den GEA Bloc bei GEAPHE-Systems, ein, werden bei diesen spezi-ellen Anforderungen weiterhin viele manuel-le Schritte nötig sein.«Die Anforderungen an die Dichtigkeit ins-besondere wegen der gefürchteten Spaltkor-rosion waren sehr hoch», so Dr. Cruse. Be-vor der Wärmetauscher montiert wurde,war daher ein erhöhter Testumfang nötig,um die Dichtigkeit des Apparats zu über-prüfen. Nachdem diese Hürde erfolgreichgenommen war, verlief die Montage desGEABloc ohne Komplikationen. «Die Zu-sammenarbeit und die Abwicklung warensehr gut», so das Fazit von Dr. Cruse. Durchseine kompakte Bauweise – der Apparat istetwa einen Kubikmeter gross – passte erquasi nahtlos in die Anlage. Vor allem beiNachrüstungen und Umbauten fällt aus die-sem Grund häufig die Wahl auf einen Plat-tenwärmetauscher, ein Röhrenwärmetau-

scher würde mindestens das Doppelte anPlatz einnehmen.

FazitSeit rund 1,5 Jahren ist der Plattenwärme-tauscher GEA Bloc aus Titan an dem polni-schen Standort im Einsatz und arbeitet rei-bungslos. Damit ist ein wichtiger Meilensteinbeim Umstieg der Chlorproduktion in PCCRokita auf das umweltfreundliche Membran-verfahren gesetzt. Da die Chloralkalielektro-lyse zu den grössten Energieverbrauchernüberhaupt gehört, ist dies auch ein entschei-dender Schritt für die steigende Wettbe-werbsfähigkeit des Standortes, gerade vordem Hintergrund steigender Energiekosten.■

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Page 40: Chemieplus 2012/09

3 8 CHEMIE PLUS 9-2012 l o g i s t i k

ür die Chemie- und Pharmaindustriehat der Weg über Flüsse und über die

See eine hohe Bedeutung. 10 Prozent desgesamten Transportaufkommens der Bin-nenschifffahrt kommen im «Chemieland«Deutschland aus den beiden Branchen. Daes meist um grosse Mengen geht, spieltloses Gut, wie Schüttgut oder Flüssigkeiten,eine herausragende Rolle.Das Beispiel der Warenströme am Chemie-standort Ludwigshafen verdeutlichen dies:Rund 15 Millionen Tonnen Produkte, Zwi-schenprodukte und Rohstoffe führt dieBASF jährlich ins Werk ein und aus. Imwerksinternen Verkehr kommen nochmals5,2 Millionen Tonnen hinzu. Die 160 einzel-nen Produktionsbetriebe sind dafür über115 Kilometer Strasse, 213 Kilometer Schie-nen und 2000 Kilometer Rohrleitungen mit-einander verbunden – viele Wahlmöglich-keiten, Stoff X zum richtigen Zeitpunkt undin der gewünschten Menge von A nach Bzu transportieren.

Anlieferung, Transport im Werk,Warenausgang – ein BeispielSchiffe übernehmen beim Gütereingang und-ausgang mit 42 Prozent sogar den grösstenAnteil (etwa 5,9 Millionen Tonnen). Demge-genüber kommt der Lkw auf 32 und dieEisenbahn auf nur 26 Prozent. Welchen ge-nauen Weg nehmen die Chemikalien?Dazu ein Beispiel: Ein typischer Ausgangs-punkt von vielen chemischen Produkten imWerk Ludwigshafen ist das sogenannteNaphtha, ein unbehandeltes Erdöldestillat.Grosse Frachtschiffe liefern diese Flüssigkeitüber den Rhein an den Landeshafen Nord

F

oder den Hafen der Friesenheimer Insel.Jährlich sind es insgesamt etwa 700 000Tonnen allein für die BASF; weitere 600 000Tonnen kommen über Rohrleitungen hinzu.In den beiden Häfen werden darüber hinausMethanol, verflüssigte Gase und anderebrennbare Flüssigkeiten angeliefert. Derdritte BASF-eigene Hafen, der Stromhafen,nimmt schwer brennbare Flüssigkeiten an,beispielsweise Glykole, oder auch Feststoffewie Steinsalz. Insgesamt laufen jährlichrund 5500 Schiffe die drei Häfen an.Vom Hafen aus wird das Naphtha überRohrleitungen in die angrenzenden Tank-lager gepumpt, insgesamt etwa 120 Tanksmit einem Fassungsvermögen zwischen 100und 42 000 Kubikmetern. Neben Naphtha

werden darin vor allem unter Druck verflüs-sigte Gase sowie Flüssigkeiten gelagert. Eingeringer Teil wird vom Schiff in Tankzügegepumpt und auf der Strasse weitertrans-portiert.Vom Tanklager aus gelangt das Naphthaüber Rohrleitungen in einen der beidenSteamcracker. Dort wird es unter hohenTemperaturen gespalten, wobei Ethylen ent-steht – ein zentraler Stoff für die Herstellungvieler chemischer Produkte. Er gelangt dannzu den einzelnen Betrieben, entweder überRohrleitungen oder mit Kesselwagen.Nach der Verarbeitung kommt das Produktzu einer Abfüllstelle, die zentral oder in ei-nem der Betriebe liegen kann. Die Abfül-lung in Gebinde erfolgt nach Kunden-

CHEMIETRANSPORTE

Klimawandel «pro Schiff»?Der Transport von Chemiegütern sollte sich in Zukunft mehr und mehr auf den Wasserweg verlagern – gerade unterUmweltgesichtspunkten erscheint diese Option wünschenswert. Schon heute stellen sowohl die hohe See wieBinnengewässer Lebensadern der Branche dar. Sie füllen sich jetzt mit neuem Leben, wofür ganz unterschiedlicheTriebfedern verantwortlich sind.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

Der Wasserweg spielt in der Logistik der BASF Ludwigshafen – einem der weltgrössten Chemiestandorte – einebedeutende Rolle. (Bild: BASF)

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Page 41: Chemieplus 2012/09

wunsch in unterschiedlicher Beschaffenheitund von der 1-Liter-Dose bis zum 1000-Li-ter-Behälter. Lkws oder Kesselwagen beför-dern das Produkt anschliessend in das Lo-gistikzentrum, in eines der sieben anderenLager auf dem Werksgelände oder in einesvon mehreren Aussenlägern.Das Logistik-Zentrum im Werksteil Nordbesteht aus einem Versandzentrum undeinem Hochregallager. Mit einer Lagerkapa-zität von 126 000 Paletten und einemDurchsatz von rund einer Million Palettenpro Jahr stellt es das grösste Logistikzent-rum für chemische Produkte weltweit dar.Von dort aus beliefert die BASF rund umdie Uhr ihre Kunden. Jährlich werden etwa45 000 Transporte in dem 50 000 Quadrat-meter grossen Zentrum abgewickelt. Übereine Elektrohängebahn gelangen die Warenaus dem Hochregallager direkt zum Ver-sandzentrum. An einer Laderampe am Ver-sandzentrum können die Produkte direktauf die Schiene wechseln. Lkws nehmen dieWare an einem der 35 Tore des Versand-zentrums auf.Per Lkw werden von Ludwigshafen ausjährlich etwa 140 000 Transporte mit unver-packter Ware, vornehmlich in Tankzügen,zugestellt und 260 000 Sendungen abge-packter Ware aufgegeben. Wenn es beson-ders schnell gehen muss, werden Produkteauch schon mal mit dem Flugzeug transpor-tiert – das geschieht etwa 7300-mal im Jahr.Das Kombiverkehrsterminal der BASF imNorden des Werksgeländes verknüpft dieTransportmittel Lkw und Bahn. Es ermög-licht den Umschlag kranbarer Ladeeinheitenwie Container oder Sattelauflieger von derStrasse auf die Schiene und umgekehrt.Aufgrund der Randlage des Terminals wer-den die Innenstädte von Ludwigshafen undMannheim um jährlich etwa 81 000 Lkw-Fahrten entlastet. Regelmässige Zugverbin-dungen verknüpfen das Terminal mit 17Zielbahnhöfen in ganz Europa. 2011 wur-den mit den fünf Kränen des Terminalsknapp 300 000 Ladeeinheiten bewegt. DasTerminal wird auch von externen Spediteu-ren und Verladern genutzt, fast 60 Prozentder Transporte über das Terminal entfallenauf diese Kunden. Die Kapazität des Termi-nals wird in diesem Jahr auf insgesamt500 000 Ladeeinheiten pro Jahr gesteigert.Betrieben wird das Kombiverkehrsterminalvon der Kombi-Terminal LudwigshafenGmbH (KTL), zu deren Anteilseignern ne-ben der BASF auch die KombiverkehrGmbH & Co. KG, Hupac SA, die HoyerGmbH und die Schweizer Bertschi AG zäh-

len. Schienentransporte in das nähere Um-land führt das BASF-eigene Eisenbahnver-kehrsunternehmen durch. Es bewältigt etwa15 Prozent des gesamten Schienenverkehrs-aufkommens der BASF, das entspricht rund400 000 Tonnen pro Jahr. ÜberregionaleTransporte werden an externe Dienstleistervergeben. Zu diesen zählen unter anderemdie SBB Cargo Deutschland GmbH (Schwei-zerische Bundesbahnen), die Rail4chem Ei-senbahnverkehrsgesellschaft mbH, die DBSchenker Rail AG und die MittelweserbahnGmbH. – So weit ein Einblick in den Be-reich der Binnenhäfen. Daneben spielenselbstverständlich auch die Seehäfen einewesentliche Rolle, allen voran zum BeispielAntwerpen, Rotterdam oder Hamburg.

Triebfedern für die Verlagerungauf das WasserOb auf dem Fluss oder über die Meere: DieBedeutung von Chemietransporten nimmthier zu. Der politische Druck zur Verlage-rung von Fracht von anderen Verkehrsträ-gern auf das Wasser steigt sogar. «Dafürsprechen zum Beispiel die Aussagen des ak-tuellen Weissbuchs der Europäischen Kom-mission», erläutert Andrea Heid, Leiterindes Bereichs Verkehr und Logistik im VCI(Verband der chemischen Industrie). «Vor-aussetzung ist allerdings, dass die Politikauch in die nötige Infrastruktur investiert.»So wird etwa die Schienenanbindung nie-derländischer Häfen an das Hinterland imAllgemeinen als gut eingeschätzt, Deutsch-land im Vergleich als zögerlich bewertet.Das betrifft in punkto Seeschifffahrt, unteranderem den neuen Tiefseehafen Wilhelms-haven oder, in punkto Binnenhäfen, denSchienenausbau im südostbayerischen Che-miedreieck um die Wacker Chemie in Burg-hausen. Ein genereller Hauptwunsch des

VCI ist der Ausbau von Knotenpunkten, umverschiedene Verkehrsträger optimal vernet-zen zu können. Eine frühe Bürgerbeteili-gung bei Grossprojekten sieht man positiv:Ist die Akzeptanz erst sichergestellt, solltedie Bauphase schneller und verlässlicherplanbar vonstattengehen.Gilt das Schiff ohnehin in vielen Fällen alsumweltfreundliche Alternative zu anderenTransportmitteln, so könnte sich das inZukunft durch neue Antriebskonzepte so-gar noch verstärken. «Das kann eine Trieb-feder sein», urteilt Andrea Heid. «Standardist heute der Dieselmotor. Als Pilotprojektfährt auf dem Rhein aber bereits ein Schiffmit Gasantrieb.» Nach Informationen einesContainer-Spezialisten hat eine Diplomar-beit ergeben, dass darüber hinaus die Me-thanol-Technik aussichtsreich erscheint –nicht dagegen die Brennstoffzelle. Auf demStand der Technik würde sie in einemSchiff, das 23 Stunden am Tag unterwegsist, einfach nicht ausreichend viele Jahredurchhalten.Speziell für die Seeschifffahrt ist eine viel-leicht banal erscheinende, aber wirkungs-volle Entwicklung nicht zu vernachlässigen:Ozeanriesen, wie sie neuerlich gebaut wer-den, verbrauchen pro transportierte Einheiterheblich weniger Energie als kleinere Käh-ne. Dieser Vorteil ist freilich gegen möglicheUmweltgefährdungen durch das Ausbag-gern von Flüssen für den nötigen grösserenTiefgang abzuwägen.Fazit: Neben dem erklärten politischen Wil-len in Europa, der sich in spürbarem Druckaus Brüssel manifestiert, sorgt auf überge-ordneter Ebene der Gedanke der Schonungvon Umwelt und Ressourcen für ein Klima«pro Schiff». Die technische Fortentwick-lung der Antriebstechnologien könnte die-sen Trend befördern. ■

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Page 42: Chemieplus 2012/09

4 0 CHEMIE PLUS 9-2012 a n a l y t i k

Bei allen wässrigen Lö-sungen ist eine zuverlässige pH-Messungdie wichtigste Messgrösse zur Prozessfüh-rung oder zur Qualitätskontrolle von Aus-gangs-, Zwischen- oder Endprodukten. Umbei dieser Messung jegliche Kontaminationdes Produkts auszuschliessen, müssen diemedienberührenden Komponenten derMessstelle vor allem strengen hygienischenAnsprüchen genügen. Armaturen und pH-Elektroden müssen bei 140 °C dampfsterili-sierbar sein und die gesamten Herstellungs-prozesse für Sensoren und Armaturen müs-sen, nach der vor einigen Jahren aufgetrete-nen BSE-Problematik, frei von tierischenFetten sein. Für alle medienberührendenTeile ist eine Listung oder Unbedenklich-keitserklärung der amerikanischen FDA er-forderlich. Für prozessberührende Polymerewird oft die Anforderung nach USP 88 class‹VI› gestellt, ein In-vivo-Test an lebendenTieren.Zertifizierungsstellen wie die europäischeEHEDG oder die amerikanische 3-A schrei-ben spezielle Designanforderungen zurOberflächenrauigkeit, Reinigbarkeit und Ste-rilisierbarkeit vor. In einigen Applikationenwerden auch voll automatisierte pH-Mess-, Reinigungs- und Kalibriersystemegefordert, die eine pH-Messstelle vollGAMP-konform steuern.

pH-Elektrodenfür besondere AnsprücheIn den beschriebenen an-spruchsvollen Bedingungenkommen spezielle Glas- undISFET-Elektroden zum Ein-satz. Bei Glas-Elektroden be-steht zwar die Gefahr einesGlasbruchs und der damitverbundenen Produktkonta-mination. Da Glaselektrodenaber die hygienischen An-forderungen der Pharmain-

dustrie und Bio-Technologiegut erfüllen, werden sienach wie vor genutzt. En-dress+Hauser hat mitder CPS71D mit Me-mosens-Technolo-gie eine für die-sen Bereich op-timierte pH-Elektrode imProgramm.Obwohlschon seit ei-nigen Jahrenverfügbar,wurdenjetztnoch

weitereVerbes-

serungeneingeführt.

Die CPS71Dist mit einem

neu entwickel-ten, nicht toxi-

schen Gel-Elektro-lyten sterilisierbar

bis 140°C. Die Refe-renz ist durch eine Io-

nenfalle vor Vergiftunggeschützt, diese verhin-

dert auch effektiv die Dif-fusion von Silberionen aus

der Ag/AgCl-Referenz inden Brückenelektrolyten.

Die CPS71(D) kommt wahl-weise mit einem oder drei Kera-

mikdiaphragmen zum Einsatz,diese sind selbstverständlich bak-

teriendicht mit Porengrös-sen< 0,2 μm. Zusätzlich gibt es noch

Varianten mit druckbeaufschlagterReferenz oder verfestigtem Innen-elektrolyten zum Überkopfeinbau.All dies gewährleistet eine schnelle,genaue und stabile pH-Messungauch in Fermentationsprozessen.Die neueste Entwicklung für dieBio-Technologie und Pharmazie ist

die CPS76D. Sie weist eine Platinron-de als weiteres Messelement auf. Da-

durch kann diese Elektrode gleichzeitigden pH-Wert, das Redoxpotenzial und den

rH-Wert bestimmen. Oder die zusätzlichePlatinelektrode wird bei der pH-Messungzur Bestimmung der Referenzimpedanz ge-nutzt. Dadurch kann man die Verblockungder Referenz rechtzeitig erkennen und ent-sprechend reagieren. Die CPS76D ist nebender Standardausführung mit druckbeauf-schlagter Referenz oder für den Überkopf-einbau verfügbar.Alternativ zu Glas-Elektroden werden IS-FET-Sensoren eingesetzt. Sie sind glasfreiund nutzen ein für Protonen selektives Gatean einem Feldeffekttransistor als pH-emp-findliches Element. Endress+Hauser bietethier den CPS471D an. Voll mit FDA-geliste-tem PEEK ummantelt, erfüllt auch dieserSensor die hohen Anforderungen der phar-mazeutischen Industrie.Alle geeigneten Elektroden sind mit der seitJahren bewährten Memosens-Technologieverfügbar. Memosens garantiert die stö-rungsfreie, induktive Datenübertragung vonder pH-Elektrode zum Messumformer. Aus-serdem verfügen Memosens-Elektrodenüber einen internen Speicher, der nebenden individuellen Kalibrierdaten – bei derCPS76D sogar eine Kalibrierdatenbank –auch wichtige Prozessdaten speichert. Diesestehen zur vorausschauenden Wartung zurVerfügung. So lässt sich direkt verfolgen, obz. B. Änderungen der Steilheit oder desNullpunkts noch den gültigen SOPs (Stan-dard Operation Procedures) entsprechen.

pH-Messung in derpharmazeutischen IndustrieBio-Technologie und Pharmazie gehören zu den weltweit wachsenden Industrien und gewinnen für das tägliche Lebenimmer mehr an Bedeutung. Diese Industrien haben höchste Anforderungen an Online- und Inline-Messstellen fürunterschiedlichste Parameter der Flüssigkeitsanalyse.

Martin Freudenberger*und Christian Felcmann*

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Optimierter pH-Glassensor CPS71D.

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a n a l y t i k CHEMIE PLUS 9-2012 4 1

Die Speicherung der Kalibrierdaten im Me-mosens hat weitere Vorteile. Die Elektrodenwerden werkskalibriert ausgeliefert undkönnen sofort am Messumformer betriebenwerden. Nachkalibrierungen und Justierun-gen werden unter optimalen Bedingungen

im Labor durchgeführt, und die neu kali-brierte Elektrode wird einfach an der Mess-stelle mit dem Kabel verbunden. Der Mess-umformer liest die Daten aus und nutzt siesofort zur Messung.Typische hygienische Ansprüche erfüllendeArmaturen sind die CPA442 für den Festein-bau und die CPA475 als pneumatisch ge-steuerte Wechselarmatur.

Pharmcal – vollautomatisierte Lösung derpH-Messung für pharmazeutische IndustrieTrotz aller Vorteile der Memosens-Techno-logie kann an einem Fermenter oder ande-ren kontinuierlich ablaufenden Prozessennicht immer zwischendurch eine pH-Elekt-rode im Betrieb ausgetauscht werden. Hiersind dann voll automatisierte Systeme wiedas Pharmcal gefragt.Ein vollautomatisiertes pH-System für denEinsatz in der pharmazeutischen Industriemuss die Fähigkeit haben, eine pH-Elektro-de selbstständig ohne Unterbrechung desHerstellungsprozesses aus dem Prozess her-auszufahren, die Elektrode zu reinigen, zu

kalibrieren und zu sterilisieren, bevor siewieder in den Prozess eingefahren wird unddas unter Einhaltung der geltenden Regula-rien während der pharmazeutischen Pro-duktion. Das automatische pH-SystemPharmcal ermöglicht, mit hoher Genauigkeitund ohne Handeingriffe den pH-Wert desProzessmediums in Echtzeit zu überwa-chen.Die Messung im Prozess geschieht mithilfevon pneumatisch angetriebenen Wechselar-maturen, die die Elektrode entweder inMessposition oder in Ruheposition verfah-ren können und in Ruheposition sicher zumProzess hin abdichten. In der Ruhepositionbefindet sich die pH-Elektrode dann in einerSpülkammer, in der sie separiert vom ei-gentlichen Prozess gereinigt und kalibriertwerden kann.Solche Wechselarmaturen müssen selbst-verständlich aus Materialien bestehen, dieim regulierten Bereich zugelassen sind, z. B.aus Edelstahl 1.4435 mit spezifizierter Ober-flächenrauigkeit. Die Dichtungsmaterialienerfüllen EHEDG und 3-A-Standards, und im

Bruchfester, glasloser pH-ISFET-Sensor CPS471D.

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4 2 CHEMIE PLUS 9-2012 a n a l y t i k

Falle einer Störung muss die Spülkammer inder Mess- oder Ruheposition selbst entlee-rend sein. Die Mess- und Ruheposition kön-nen elektronisch fernüberwacht werden, da-mit der definierte Zustand während des Pro-zesses gewährleistet ist.Die Steuerung eines solchen vollautomati-sierten Systems erfolgt über einen pH-Messumformer, eine speicherprogrammier-bare Steuerung in einem Steuerschrank miteinem Industrie PC (Touchpanel PC), einePneumatikventilinsel und den dazugehöri-gen pharmatauglichen Prozessventilen.Pharmcal ist dabei so konzipiert, dass dieMess-, Reinigungs- und Kalibrierfunktionenlokal über den Panel-PC gestartet werdenkönnen oder über eine übergeordnete Anla-gensteuerung der Produktionsstätte. Die da-für notwendige Anbindung kann über ver-schiedene Wege, z. B. Profibus oder Ether-net, erfolgen. Die Programmierung und Be-dienung erfolgt über den Panel-PC mitGAMP-konformer Software. Die Steuerungder Pumpen der flüssigen Medien und derDruckluft erfolgt über Ventile mit Rück-meldern, d. h. die Steuerungssoftware er-kennt Fehler z. B. beim Schalten eines Ven-tils sofort. Puffer- und Reinigerkanister sindmit Füllstandmessern ausgestattet. WeitereSensoren in der Medieninfrastruktur desKunden überwachen die Versorgungsme-dien Luft, Dampf und Wasser. Dadurchwird eine hohe Prozesssicherheit auch fürsensible Prozesse gewährleistet.Fehlermeldungen müssen gemäss der freivom Kunden angelegten Benutzerrolle inder Software quittiert werden. Dies erfolgtunter Erfassung des angemeldeten Benut-zers und mit Zeit- und Datumsstempel. Feh-lermeldungen können nicht überschriebenoder gelöscht werden.

Es sind bis zu fünf Benutzerrollen verfüg-bar, von «Programmabläufe nur anschauen»bis «Programme löschen und neu erstellen».Durch entsprechende Passwörter und auto-matisches Ausloggen nach einer bestimm-ten Zeit der Inaktivität ist ein Missbrauchpraktisch ausgeschlossen. Prozess- und wei-tere Daten werden in einem Ringspeicherüber mehrere Monate gesammelt und kön-nen vom Anwender bei Bedarf archiviert

werden. Damit genügt das System den Auf-lagen der FDA.Pharmcal als vollautomatisches pH-Systemlässt sich aufgrund seiner Modularität indi-viduell an Kundenwünsche anpassen. DieProjektabwicklung erfolgt im engen Dialogmit dem Anwender und unter Einhaltungdes GAMP-V-Modells. Neben der Erstellungder kundenspezifischen Software umfasstdie Installation die Durchführung von einfa-chen Abnahmen, wie einem Factory Accep-tance oder Site Acceptance Test, bis hin zuralles umfassenden Abnahme in Form derInstallation Qualification und der OperationQualification mitsamt der Erstellung allerdazugehöriger Unterlagen und Dokumenta-tionen.

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Typischer Pharmcal-Programmablaufbeim Kalibrieren einer Elektrode1. Druckluft fährt die Elektrode in der Armatur in die Ruheposition2. Die Elektrode wird mit kundenspezifischem Reiniger gereinigt3. Spülen mit WFI (water for injection)4. Ausblasen des WFI mit Sterilluft5. Pufferlösung 1 wird in die Spülkammer der Armatur gepumpt6. Kalibrierung mit Puffer 17. Ausblasen von Pufferlösung 1 mit Sterilluft8. Pufferlösung 2 wird in die Spülkammer der Armatur gepumpt9. Kalibrierung mit Puffer 2

10. Ausblasen von Pufferlösung 2 mit Sterilluft11. Spülen mit WFI (water for injection)12. Dampfsterilisation, mindestens 121°C, mindestens 20 Minuten, kundenspezifisch einstellbar13. Abkühlen der Elektrode14. Druckluft fährt die Elektrode in der Armatur zurück in den Prozess

pH-Sensor CPS71Dmit Festeinbau-armatur CPA442im Einsatzim Fermenter.

ZU DEN AUTOREN* Dr. Martin Freudenberger und*Dr. Christian Felcmann sind ProduktmanagerAnalyse bei Endress+Hauser in Gerlingen.

Page 45: Chemieplus 2012/09

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ahr für Jahr verschieben chromatogra-phische Techniken, meist in Kombi-

nation mit der Massenspektrometrie (GC-MS), die Nachweisgrenzen nach unten.Was diese Verfahren aber nicht leisten kön-nen, ist die Bestimmung von Hauptkompo-nenten – ein Beispiel stellt der Anteil vonKohlenstoff in Kohle dar, ein anderes derProteingehalt von Lebensmitteln. Er wirdüber die Analyse von Stickstoff ermittelt,was in der klassischen anorganischen Ana-lytik mit einem «Kjeldahl» gleichzusetzenist. Der Namensgeber entwickelte seine Ver-fahren einst für die Brauerei Carlsberg,denn die Qualität von Bier hängt entschei-dend vom Proteingehalt des Malzes ab.Liegt er zu hoch, kommt es zu Ausflockun-gen, und es schmeckt einfach nicht mehr.Nun besteht der «Kjeldahl» aus mehrerenArbeitsschritten: Zunächst ist die Probe mitkochender Schwefelsäure in einem speziel-len Kolben aufzuschliessen. Der Stickstoffliegt dann als Ammoniumsulfat vor. Ausdiesem treibt man unter Zusatz einer star-

Jken Base Ammoniak aus, fängt ihn unterWasserdampfdestillation in einer starkenSäure auf und führt schliesslich eine Rück-titration der verbliebenen Säure mit einerBase durch. Alternativ kann der Ammoniakin einer schwachen Säure aufgefangen unddie gebildete Base mit einer starken Säuretitriert werden. Welche Variante auch im-mer gewählt wird – die manuelle Durchfüh-rung ist voll von «Haken und Ösen»: Gleichmehrere aufeinanderfolgende Schritte müs-sen quantitativ durchgeführt werden, mitmindestens ebenso vielen Fehlerquellen hatman zu kämpfen, und wer würde schonfreiwillig mit kochender Schwefelsäure undaufschäumenden Kupfer-Titan-Mischkataly-satoren arbeiten wollen?Freilich zeigen tagtäglich zahlreiche Mitar-beiter in der Lebensmittelchemie, wie einesolche Analysemethode gleichbleibend ak-kurat ausgeführt werden kann und zu re-produzierbaren Ergebnissen führt. Die er-mittelten Stickstoff-Mengen werden einfachmit einem Faktor multipliziert, und so er-gibt sich schliesslich der Proteingehalt. Er

dient als wesentliches Mass für die Qualitätund letztlich auch für den Preis vieler Le-bensmittel.Vom Standpunkt der Arbeitssicherheit liegtes jedoch auf der Hand, nach Alternativenzu dieser Methode zu suchen. Hier kommtdie Elementaranalyse ins Spiel. Ihre Ur-sprünge legte die Firma Heraeus, Hanau,mit der Entwicklung des ersten kommerziellerhältlichen Geräts Anfang des vorigenJahrhunderts. Der grundsätzliche Aufbau ei-nes Elementar-Analysators hat sich bis heu-te bewährt und ist auch in den aktuellenModellen verschiedener Hersteller wieder-zufinden.

CHNS-Analytik – ein moderner KlassikerEs handelt sich klassischerweise um CHNS-Analytik, entsprechend den vier Elementen

C H N S - A N A L Y TI K I M K O N Z E R T A N D E R E R M O D E R N E R Q U A N TI F I Z I E R U N G S VE R F A H R E N

Vier wie Feuer, Wasser, Luft undErde – elementarer geht es nichtModerne Kopplungstechniken und der Nachweis von Kleinstmengen bestimmen oft die Diskussionen in deranalytischen Chemie. Daneben gerät die klassische Elementaranalyse zuweilen in den Hintergrund. Dem trotzt sieaktuell mit ungebrochener Innovationskraft – Arbeitssicherheit, innovative Probenaufgabesysteme und das Vordringenin den Spurenbereich sind die Triebfedern.

C H R I S T I A N E H R E N S B E R G E R

Applikationslabor für viele Anwendungen: Dr. Lutz Lange, Elementar Analysensysteme GmbH, bei der Bestim-mung des Gesamtkohlenstoffs (TOC) im Wasser. (Bilder: Ehrensberger)

Schnelle und sichere Alternative zur herkömmlichenKjeldahl-Bestimmung: Stickstoff-Analysator nach demDumas-Verfahren.

4 4 CHEMIE PLUS 9-2012 a n a l y t i k

Page 47: Chemieplus 2012/09

Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Schwefel. Das Verfahren istin den vergangenen zwanzig Jahren «aus dem Labor herausge-wachsen», wie Dr. Lutz Lange, Elementar Analysensysteme GmbH(www.elementar.de), Hanau, betont. Das bedeutet: Statt Milli-gramm-Mengen, wie in der klassischen Elementaranalyse im che-mischen Labor, lässt sich heute auch im Bereich von 1 bis 5 Grammarbeiten. Bei stärkeren Inhomogenitäten, wie sie etwa Lebensmitteloder Böden naturgemäss aufweisen können, erhält man so eine re-präsentativere Probe – oder man spart sich den Arbeitsschritt «Ho-mogenisierung».Sehr viel mehr ist bei der Probenvorbereitung ohnehin selten zutun, ein klarer Vorteil der Elementaranalyse. Allenfalls kann ein op-tionaler Trocknungsvorgang sinnvoll sein. Die Probe wird an-schliessend in Zinnfolie verpackt und diese in den Probengeber desCHNS-Analysators gelegt. Im Feststoffbetrieb fällt sie meist vom au-tomatischen Probenteller in eine heliumgespülte «Schleuse»; alter-nativ dazu führt ein Roboterarm das «Paket» gleich dem ersten Re-aktor zu (Oxidations-Rohr), wo der Inhalt unter Sauerstoffzufuhrund unter Wolframtrioxid-Katalyse bei etwa 1150 °C in Gase «zer-legt» wird: Schwefeldioxid, Wasser, Kohlendioxid, Stickstoff undStickoxide. Im Ascherückstand verbleiben im Wesentlichen die inder Probe enthaltenen anorganischen Bestandteile wie zum BeispielSchwermetalle. Mit Helium-Trägergas treibt man die entstandenenGase anschliessend durch einen zweiten Reaktor (Reduktions-Rohr), wobei die Stickoxide in Stickstoff umgewandelt werden. AlsReduktionsmittel dient dabei elementares Kupfer (CHNS-Analytik)oder elementares Wolfram (CHN-, CN- und N-Analytik von Makro-proben). Silberwolle sorgt dafür, dass Chlor aus primär gebildetemChlorwasserstoffgas als Silberchlorid gebunden wird.Zu analysieren sind nun Schwefeldioxid, Wasser, Kohlendioxid undStickstoff. Grundsätzlich stehen dafür zwei Alternativen zur Aus-wahl: entweder mehrere Infrarotdetektoren zur spezifischen Analy-se der drei ersten Gase plus ein Wärmeleitfähigkeitsdetektor (WLD)für Stickstoff oder «nur» ein Wärmeleitfähigkeitsdetektor. Die zwei-te Variante klingt zunächst unmodern, aber dafür sprechen gewich-tige Gründe: Wärmeleitfähigkeitsdetektoren weisen einen grösserenlinearen Bereich auf als IR-Detektoren; sie sind robust, langlebigund laufen so stabil, dass eine einzige Kalibrierung pro Jahr in derRegel ausreicht. Einen Nachteil stellt die fehlende Differenzierungzwischen unterschiedlichen Gasen bzw. Gasgemischen dar. DerWLD erkennt lediglich: «Da kommt etwas.»Dieser Nachteil lässt sich jedoch so ausgleichen: Vor den WLD wer-den drei chromatographische Fallen mit Adsorber-Material geschal-tet; die erste für Schwefeldioxid, die zweite für Wasser, die drittefür Kohlendioxid. Der Stickstoff gelangt sofort zum Detektor. Tem-peraturgesteuert lösen sich später nacheinander die übrigen Gasevom Adsorber-Material und passieren in der Reihenfolge «Kohlendi-oxid, Wasser, Schwefeldioxid» den WLD. Die Analyse einer Probegemäss dem vorstehend beschriebenen Verfahren dauert je nachProbengrösse und Art zehn bis fünfzehn Minuten.Interessiert nur der Stickstoff, wie in der Proteinanalyse von Le-bensmitteln, so modifiziert man den klassischen Aufbau: Wasserwird an Trockenmitteln wie Sicapent (Phosphorpentoxid auf iner-tem Trägermaterial) gebunden, Schwefeldioxid an Wolfram, unddas Trägergas Helium ersetzt man durch Kohlendioxid – ein elegan-ter Trick! Der Detektor wird auf diese Weise «blind» gegenüberKohlendioxid, und seine Entfernung aus dem Gasstrom, analog zuWasser und Schwefeldioxid, erübrigt sich. Bei diesem sogenanntenDumas-Verfahren verkürzt sich die Analysezeit auf vier Minuten

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(z.B. rapidN cube, Elementar Analysensys-teme, Hanau). Dies stellt die Konkurrenzzum «Kjeldahl» dar.Trotz der Eleganz und Schnelligkeit des Du-mas-Verfahrens ist heute die Kjeldahl-Be-stimmung nach wie vor gängig, zum Bei-spiel in der Fleisch-Analytik, aber auch inder Umwelt- und Agraranalytik (Düngemit-tel, speziell z. B. Ammonium), darüber hin-aus ganz allgemein im Bereich der Quali-tätskontrolle. Speziell im Falle von Milchstellt der «Kjeldahl» sogar immer noch einenBestandteil der einschlägigen Vorschriftenin Form von europäischen und USA-Nor-men (DIN, ISO, EN, ASTM) und darüber hi-naus von Lebensmittelrichtlinien wie demDeutschen Lebensmittelbuch dar. Fairerwei-se muss auf den zunehmenden Automati-sierungsgrad auch der klassischen Kjeldahl-Analytik hingewiesen werden (z.B. KjeldahlAutomat KjelMaster K-375, Büchi Labor-technik, Flawil, www.buchi.ch). Er kann ei-ne raschere Abarbeitung von Proben unterVermeidung der zeitraubenden und grund-sätzlich mit Arbeitsunfall-Risiko behaftetenmanuellen Tätigkeiten ermöglichen.

Konkurrenz und komplementäre VerfahrenSpektroskopische Verfahren gelten nichtüberall als Konkurrenz zur Elementaranaly-se. «Die Nahinfrarotspektroskopie (NIR)spielt dort ihre Stärken aus, wo es um kon-tinuierliche Überwachung geht», erläutertDr. Lutz Lange. «Das betrifft etwa die Pro-zesskontrolle, wobei in einem engen Be-reich gemessen werden muss. Die Elemen-taranalyse überstreicht, insbesondere beiVerwendung der Ausführung mit drei Fallenund WLD, einen grossen Bereich verschie-denster Matrizes und Konzentrationsberei-

che ohne besondere Kalibration. Daher seheich Elementaranalyse und NIR als komple-mentäre Verfahren.»Eine weitere Stossrichtung führt die Ele-mentaranalyse in den Grenzbereich derSpurenanalyse. Heute ist dies bereits für ei-nen Spezialfall in der Petrochemie realisiert:20 ppm (parts per million) Schwefel darfnach den aktuellen gesetzlichen Regelungenim Dieselkraftstoff enthalten sein. Bei derbeschriebenen Anordnung mit Reaktor-Roh-ren und WLD-Detektor hätte man allerdingsein Problem: Übliche Mengen an Probeim Gramm-Bereich würden schlicht explo-dieren. Verändert man aber die Probenauf-gabe und spritzt 50 Mikroliter ein, sieht dieSache schon anders aus. Mit einem UV/Fluoreszenz-Detektor bestimmt manSchwefeldioxid und dazu sogar noch mit ei-nem Chemolumineszenz-Detektor Stick-oxid. Solche Gerätetypen verwenden diegrossen petrochemischen Betriebe (z.B.Aral, Shell) und kommen damit sogar bis inden Bereich von 2 bis 3 ppb (parts per billi-on).Die Automatisierung der Probenaufgabefunktioniert analog zur Chromatographieund dabei genügsamer. Zum Beispiel be-richtet Dr. Lutz Lange: «Wir haben für un-sere Geräte zunächst handelsübliche Auto-sampler, wie etwa von CTC Analytics AGaus Zwingen, (www.ctc.ch) verwendet. Diekonnten aber viel zu viel, daher haben wirinzwischen eigene, kostengünstige Proben-aufgeber entwickelt.»Eine neue Möglichkeit der Probenzufuhr hatdas Unternehmen kürzlich auch für dieklassischen Element-Analysatoren (z.B. va-rio MAX cube) vorgestellt. Ausgangspunktwar der einzige als wirklich zuweilen lästig

empfundene Arbeitsschritt: das Einwiegenund Einpacken der Probe in die Zinnfolie.Alternativ bietet man jetzt Tiegel aus Stahloder Keramik, annähernd in Form vergrös-serter Fingerhüte, mit einem Fassungsver-mögen von etwa 5 Gramm bzw. 5 Milliliter.Gute Aufnahme haben diese Geräteversio-nen bereits für Untersuchungen von Bödenmit hohem Ascheanteil gefunden. Und umeinmal auf die Ursprünge des «Kjeldahl» zu-rückzukommen: Bei vielen Bierbrauern lau-fen jetzt in der Erntezeit gleich bis zu dreiGeräte rund um die Uhr, um den Proteinge-halt der Braugerste und der Stammwürze zubestimmen.Vordringen der Elementaranalyse in denppb-Bereich, Aufrüstung mit Autosamplern,da liegt die eingangs erwähnte Chromato-graphie mit MS-Kopplung nicht weit. Kon-sequenterweise hat sich die Elementar Ana-lysensysteme sogar zu 100 Prozent am Mas-senspektrometrie-Spezialisten Isoprime,Manchester, beteiligt. Die Tochter hat insbe-sondere Standards auf dem Gebiet der Iso-topenverhältnisuntersuchung gesetzt. EinHighlight war die Bestätigung des Doping-verdachts bei Tour-de-France-GewinnerFloyd Landis, dem daraufhin am 20. Sep-tember 2007 der Titel aberkannt wurde. Dasanalytische Verfahren, das einer Reihe ge-richtlicher Anfechtungen standhielt, beruhtauf einer speziellen Kopplung: Die hochrei-nen, durch die Fallen im Elementar-Analy-sator aufgetrennten Gase werden – statt aufeinen WLD – auf ein Stabilisotopenmassen-spektrometer geleitet. Dieses liefert für je-den GC-Peak auch ein Isotopenverhältnis12C/13C. Aufgrund dieses Verhältnisses, inder Natur zirka 99:1, lassen sich syntheti-sches und körpereigenes Testosteron unter-

Fast wie in der klassischen Chromatographie: Vials für petrochemische Proben.

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scheiden, aber ebenso zum Beispiel Honig-sorten; der sogenannte «CNS-Fingerprint»zeigt, aus welchem Land sie kommen oderob sie mit anderen Zusätzen gestreckt wur-den. Ebenso lässt sich Wein, der falsch de-klariert ist, als solcher identifizieren odergemäss der Ispra-Weindatenbank einer be-stimmten Region zuordnen. Sogar Amerika-ner und Europäer lassen sich unterscheiden,weil die einen mehr Mais, die anderen mehrGetreide essen und durch die unterschiedli-chen biochemischen Wege im Körper 13Cauch unterschiedlich stark abgereichertwird.So steht die Elementaranalyse im Sinne derCHNS-Analytik im Wettbewerb vor allemmit klassischen Verfahren der Nasschemie.Spektroskopische und chromatographischeMethoden, gegebenenfalls mit MS-Kopp-lung, sind als komplementäre Methoden zubetrachten. Als generelle Vorzüge spielt dieElementaranalytik die einfache (bis nichtnötige) Probenvorbereitung und die Arbeits-sicherheit aus. Bei der Bestimmung vonHauptkomponenten in Gemischen ist sieunschlagbar. Aktuelle Probenaufgabesyste-me erleichtern das Handling oder führen dieCNHS-Analytik sogar in den Bereich derSpurenanalytik.

Aller guten Dinge sind dreiKomplementär zur Elementaranalytik zeigensich wegweisende Innovationen in der Ele-mentanalytik. Im Angelsächsischen ist esdasselbe Wort (elementary analysis), imdeutschsprachigen Raum weist die letzterein der Mitte zwei Buchstaben weniger aufund deutet durch diese kleine Nuance un-mittelbar in Richtung Atomabsorptionsspekt-roskopie (AAS). Auch hier handelt es sichum ein seit Jahrzehnten bewährtes Verfah-ren. Sein wesentlicher Vorteil, die exakte,wellenlängenspezifische Analyse, war langeZeit auch der Nachteil: Mit der AAS liesssich immer nur ein einziges Element bestim-men. Erst in diesem Jahrhundert gelang es,unter Verwendung einer Xenon-Kurzbogen-lampe mehrere Elemente nebeneinander zuanalysieren und diese Technologie aus demForschungsstadium in den breiten Markt zubringen (ISAS, Berlin, www.isas.de; AnalytikJena, Jena, www.analytik-jena.de). Diesehochauflösende Continuum-Source-AAS(HR-CS AAS) kann sogar unempfindliche Se-kundär-Spektrallinien nutzen, um Elementein hohen Konzentrationen zu messen – ohnedass eine Verdünnung notwendig wäre.Seit Kurzem ist nun auch die simultaneAuswertung mehrerer Absorptionslinien im

gemessenen Spektralbereich möglich. Diesbringt insbesondere in der relativ zeitauf-wendigen Graphitrohrtechnik grosse Vortei-le, da mit einer einzigen Atomisierunggleich mehrere Elemente bestimmt werdenkönnen. Ein typisches Anwendungsbeispielstellt die simultane Bestimmung von Vana-dium in Konzentrationen im Mikrogramm-pro-Liter-Bereich parallel zu Nickel- und Ei-senkonzentrationen im Milligramm-pro-Li-ter-Bereich in Prozessabwasser dar – dreiElemente auf einmal = Verdreifachung desProbendurchsatzes. Noch dazu lassen sichbei der Methodenentwicklung dank derdreidimensionalen Spektrendarstellung mitder sowohl wellenlängen- als auch zeitauf-gelösten Extinktion die Atomisierungspara-meter leichter bzw. schneller optimieren,zum Beispiel mit der Software AspectCS.Aktuell eröffnen sich mit einer neuen Kom-bination von HR-CS AAS mit dem querge-heizten Graphitrohrofen neue Möglichkeiten(contrAA 600, Analytik Jena): Multiele-mentbestimmung unter Minimierung vonMatrix- oder Memoryeffekten. So lässt sichin der Feststoffanalytik («solidAA») immerdie Originalprobe vermessen – ohne Pro-benaufarbeitung und selbstverständlich miteinem vollautomatischen Probengeber. DieKopplung mit der sogenannten Hydrea-Technik macht alle hydridbildenden Ele-mente für die Analyse zugänglich, zum Bei-spiel Arsen, Selen und Antimon. Damit wirddieses Verfahren insbesondere für die klini-sche Chemie und die Bioanalytik interes-sant. Für flüssige Proben steht eine spezielleDosiereinheit zur Verfügung, mit der sichautomatisiert Kalibrierungen mit Standardssowie die Zugabe von Modifiern durchfüh-ren lassen. Kurz: Im Bereich der Analyseder genannten Elemente sowie vieler weite-rer Metalle (z.B. Cadmium, Blei, Magne-sium, Zink) gewinnt man dank modernerWeiterentwicklungen eines Klassikers, derAAS, an Fahrt: schnellere Methodenent-wicklung, höherer Probendurchsatz – unddas bei einem Mehr an Information. ■

Zum gleichen Themenfeldlesen Sie den Artikel

«Fluorbestimmung im Trinkwassermit HR-CS AAS»

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er Terrakotta-Soldat scheint zu er-starren und – wie wohl jeder andere

Patient auch, dem sein Arzt gerade denBlutdruck misst – ängstlich den Geräuschenhinterherzulauschen, die der Mann im weis-sen Kittel jetzt in seinem Ohr hat und dieüber Leben und Tod entscheiden. Doch RetoGlaus, der Mann in Weiss, ist kein Medizi-ner, sondern Chemiker; das Instrument inseiner Hand ist kein Stethoskop – und derSoldat ist seit fast 2000 Jahren so mausetotwie das Material, aus dem er gebacken ist.Genau um dieses Material aber geht es demMann im weissen Kittel, und was ihn um-

Dtreibt, nennt sich archäometrische For-schung, jener Bereich akademischer Wiss-begierde, der durch Vermessen, Röntgenund Analysieren den letzten noch offenenFragen der Vergangenheit letzte Antwortengeben will: Wo kommst du her? Wie alt bistdu? Bist du überhaupt echt?

Laserlicht erzeugt PlasmaDer Schlauch des vermeintlichen Stethos-kops ist in Wirklichkeit eine optische Faserund das Bruststück eine Anordnung vonLinsen, die das Licht aus dem Lichtwellen-leiter auf einen kleinen Punkt verdichtet.Und weil durch diese Anordnung gepulstes

hochenergetisches Laserlichtjagt, explodiert dieses Licht andiesem etwa 100 Mikrometerkleinen Endpunkt seiner Reisein einem 100 000 ºC heissenPlasma – bestehend aus denatomaren Bestandteilen derTerrakotta-Haut des chinesi-schen Kriegers. Eine kleinePumpe saugt diese Plasma-wolke schnell auf eine feinpo-rige Membran, auf der sie sichschliesslich – inzwischen wie-der stark abgekühlt – als na-noskalige Nadeln und Kügel-chen abscheidet. Der ganzeVorgang hat in den Arm deswertvollen Soldaten des Kai-sers Qin Shi Huang nur einenwinzigen Krater geschmolzen,der mit dem blossen Augenicht zu erkennen ist.

Unsichtbare ProbenahmeDoch diese 2,5 MikrogrammMaterial, die dort herausgelöstwurden, reichen aus für einekomplette Elementaranalyse.Diese wird aber erst später ineinem gut ausgestatteten Che-mielabor an einem Massen-spektrometer ausgeführt.

Dass die Probengewinnung für diese LA-ICP-MS (laserablation inductively coupledplasma mass spectrometry) von der an-schliessenden Detektion der Probe getrenntwerden kann, ist der Entwicklungsarbeit derForschergruppe um Prof. Dr. Detlev Gün-ther an der Eidgenössischen TechnischenHochschule (ETH) in Zürich zu verdanken,der diese Methode damit auch dort der Ar-chäometrie zugänglich gemacht hat, wo siebislang nicht angewendet werden konnte:Überall dort, wo Kunstwerke fest verankertmit dem Untergrund sind, wo ein Transporteinfach zu teuer wäre, wo KunstwerkeStaatsgrenzen nicht überschreiten dürfen,und überall dort, wo die Kunstwerke zu fili-gran sind, um sie der Gefahr eines Trans-portes in das nächste Labor aussetzen zudürfen.

1000 Pulse aus «handlichem» FeststofflaserGelungen ist dies den Forschern mit einem«handlichen» luftgekühlten diodenlaser-gepumpten Femtosekunden-Feststofflaser(DPSS) mit einer Wellenlänge von 532 nm,einer Output-Energie von 1,3 mJ und einerPulsdauer kleiner als eine Nanosekunde(ns). Die Forscher an der ETH entwickeltenund testeten die neue Methode an Gegen-ständen aus Glas, Gold und Keramik, wobeisie die Schmuckstücke aus Gold eine Sekun-de lang 1000 Laserpulsen aussetzten, dieGläser und Keramiken dagegen mit einerkleineren Pulsrate von 100 Hertz 10 Sekun-den lang laserten – allerdings mit einer vier-mal höheren Pulsenergie.Mit den Proben auf den Sammelfiltern zu-rück im Labor, wird die Probe erneut zueinem Plasma verdampft – hier mit einemFeststofflaser mit einer Wellenlänge von 231Nanometer (nm) – und seine atomaren Be-standteile im Magnetfeld eines Massenspek-trometers getrennt und gemessen. 0,01 bis0,1 Nanogramm (ng) sind die Nachweis-grenzen der verschiedenen Elemente, sieliegen damit um drei Grössenordnungen un-ter denen der konkurrierenden Verfahren.

L A S E R A B L A TI O N M I T M S

Terrakotta-Armee wartet auf«handliche» ElementaranalyseLaserablation mit anschliessender Massenspektrometrie: Dieses hochgenaue Analyseverfahren wird feldtauglichund tritt im Bereich der Archäometrie in Konkurrenz zur Röntgenfluoreszenzanalyse.

J O A C H I M S TU B E N R A U C H

Reto Glaus beim Sampling für die Elementaranalyse im Restaurati-onslabor des Terracotta Warrior Museums in Lingtong, Xi’an, China.(Bild: Reto Glaus, ETHZ))

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Ein weiterer konkurrenzloser Vorteil derLA-ICP-MS ist die mit ihr mögliche Isoto-penanalyse.Bislang muss man, um diese niederenNachweisgrenzen zu realisieren, mit den ar-chäologischen Fundstücken ins Labor. Des-halb begnügt man sich vor Ort mit den we-niger leistungsfähigen AnalyseverfahrenXRF (X-ray fluorescence spectroskopy) oderLIBS (laser induced breakdown spektrosko-py). Für die gibt es seit Langem schon trag-bare Geräte.XRF wirkt mit harten Röntgen- oder Elektro-nenstrahlen direkt auf die Oberfläche derUntersuchungsobjekte ein, reisst dabei Elek-tronen aus kernnahen Schalen, in die an-schliessend leicht zeitverzögert andere Elek-tronen unter Abgabe charakteristischerFluoreszenzstrahlung zurückstürzen. Mitdieser Technik lässt sich jede Oberflächekomplett scannen. Nur: Für alle Elementeleichter als Silizium ist sie blind, es seidenn, man würde im Vakuum messen, wasvor Ort aber nur schwer zu realisieren ist.Will man aber auch Magnesium und Alumi-nium erfassen, Elemente, die in den meistenKeramiken anzutreffen sind, so ist die La-serablation (LA) à la Günther ab sofort Mit-tel der Wahl für die Messung vor Ort.Will man zusätzliche Aussagen über diegeografische Herkunft von Kunstgegenstän-den, dann führt an der LA ohnehin keinWeg vorbei, denn solche Informationensind oft im Isotopenverhältnis der im Mate-rial anwesenden Atome versteckt. Spannen-de Handelsbeziehungen unter antikenVolksgruppen lassen sich so aufdecken.LIBS, die zweite ernstzunehmende Konkur-renz unter den Vor-Ort-Analysetechniken,nimmt fast eine Zwitterstellung zwischenXRF und LA-ICP-MS ein. Die Energie, diehier die Elektronen aus ihren Umlaufbah-nen herausschlägt – also auch aus den kern-nahen Schalen – kommt wie bei der Laser-ablation aus gepulstem Laserlicht, das zu-nächst ein Kontinuum von Energiezustän-den erzeugt, das dann beim Abkühlen aufetwa 5000 Grad Kelvin von einer Kaskadediskreter Fluoreszenzstrahlungen abgelöstwird, die beim schrittweisen Rückfall der imPlasma freien Elektronen in die Atomorbita-le abgestrahlt und direkt vor Ort spektrosko-pisch vermessen wird.Bislang wurde LIBS aber vorwiegend angeologischen Formationen angewendet, we-niger an Kunstgegenständen. Was bei dieserMethode quantitative Aussagen erschwert,ist die Abhängigkeit der Fluoreszenzstrah-lung von der Matrix, in der die Elemente

eingebettet sind. Deshalb ist eine zuverlässi-ge Kalibrierung mit Materialien bekannterZusammensetzung unabdingbar.Das gilt auch für die XRF, bei der unter-schiedliche Matrizes die einwirkende Rönt-genstrahlung mehr oder weniger stark ab-sorbieren und abschwächen. Darüber hin-aus kann schon eine rauere Oberfläche deruntersuchten Gegenstände das Spektrumdeutlich verändern.XRF liefert in einem Konzentrationsbereichvon 10 bis 1000 Mikrogramm pro Grammbrauchbare Ergebnisse. Spurenelemente,wie die Seltenen Erden, lassen sich damitverlässlich nicht bestimmen. Ein Elemente-Fingerprinting, wie es die LA-ICP-MS liefert,ist mit XRF deshalb nicht zu erzielen.

Nicht-invasiv versus «quasi nicht-invasiv»Dafür ist sie aber die einzige nicht-invasiveMethode. Und auch wenn die wenigen Mi-krogramm, die die beiden anderen Metho-den aus der Oberfläche herauslösen, wirk-lich verschwindend klein sind, bleibt dieXRF für die Puristen unter den Archäologendie einzig akzeptable Methode.Die Feuertaufe hat die neue Vor-Ort-Analy-setechnik bereits bestanden: Kürzlich kamGünthers Doktorand Reto Glaus mit denProben seines Terrakotta-Soldaten aus Chi-na zurück. Und seitdem ist sich Günther si-cher, dass seine neue Methode ihren Platzin der Archäometrie finden wird: «Die Stär-ke dieses mobilen Laser Samplers ist, dasswir, im Gegensatz zu sämtlichen mobilenXRF-Geräten, Zugang zu Isotopenverhältnis-sen schaffen, die für das gesamte Finger-printing oder für Provenance-Studien ext-rem wichtig sind. Da sind wir gerade dranund haben unsere erste Arbeit dazu fast ab-geschlossen.»Und noch weitere Erweiterungen seinesSystems sind geplant: Härteres Laserlichtaus dem UV-Bereich soll her, dass durch-sichtige Oberflächen ungeschwächt durch-dringen könnte, was aber zurzeit von demeingesetzten Lichtwellenleiter nicht verlust-frei zu transportieren wäre. Und schliesslichsoll ein schnellerer Filterwechsel die Zeitder Probenahmen verringern.Denn 7277 Terrakotta-Soldaten wartennoch. Zwei Tage für ihre Analytik wäre daeine wahre rekordverdächtige Grosstat –und dieser kaiserlichen Jenseitsarmee wirk-lich angemessen. ■

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etriebslaboratorien haben frühermeist nur das eigene Unternehmen

oder Standortfirmen innerhalb von Indust-rieparks mit analytischen Dienstleistungenversorgt. In den 80er- und 90er-Jahren ha-ben Unternehmen begonnen, sich Know-how für Projekte im Sinnevon Outsourcing einzukau-fen. Bereiche, die nicht zuden Kernkompetenzen zähl-ten, wurden ausgegliedert.Hierzu gehörten oft auchdie zentralen Analytik-Ein-heiten grosser Chemie- undPharmaunternehmen.Ausgegliederte Labore wa-ren anfangs noch für einigeZeit über längerfristige Ver-träge mit den früheren Ei-gentümern oder Standort-firmen abgesichert. Es ent-wickelte sich daraus einschnelles Wachstum derAnalytikbranche. Marketingoder professionelle Kunden-bindung waren in den wirt-schaftlich guten Zeiten we-niger prioritär. Heutzutageist das Analytik-Businessglobal, und es stehen sich sowohl grosse in-ternationale als auch kleine Analytikdienst-leister, die Nischen bedienen, auf demMarkt gegenüber und müssen sich im welt-weiten Wettbewerb behaupten.

Lohnendes OutsourcingDie Gründe, Analytik extern einzukaufen,sind verschieden und abhängig von derSituation und Struktur des Auftraggebers.Hierzu zählen das Outsourcing von Aufga-ben und Bereichen, die nicht zum Kernge-schäft einer Unternehmung gehören. Eben-so werden bereits etablierte Prozesse oderRoutineprozesse, die gut übertragbar sind,in Auftrag gegeben, um Ressourcen für

Bkomplexere oder neue Tätigkeiten freizuset-zen. Ein weiterer Grund für Outsourcing istdie Möglichkeit, kostengünstig und flexibelauf Kapazitätsengpässe zu reagieren. Auchfehlendes Know-how sowie fehlende perso-nelle oder technische Möglichkeiten führendazu, Labordienstleistungen in Anspruch zu

nehmen. Gerade kleinere Betriebe haben oftkeine Ressourcen oder Kapazitäten, um eineeigene Analytik vorzuhalten. Hier profitie-ren diese von einer Kosten- und Personal-ersparnis und von dem breiten und tiefenKnow-how des Auftragslabors.

Analytik und mehr!Im heutigen Laboralltag ist die Aufgaben-stellung nach wie vor die gleiche, mit demUnterschied, dass Zeit, Kosten und dieDienstleistungsqualität im internationalenWettbewerb eine immer grössere Rolle spie-len. Die Kunden stellen die heutigen Analy-tikdienstleister fast täglich vor immer neueund höhere Anforderungen. Dies ist ver-

ständlich, müssen doch auch sie Heraus-forderungen am globalen Markt bestehen.Aber Analytik bietet inzwischen jedes La-bor. Die Dienstleistungen reichen hierbeivon der einfachen Qualitäts- und Rohstoff-kontrolle bis hin zur Abwicklung von kom-plexen Projekten und Stabilitätsstudien.

Analytisches Know-how,Qualität, ein State-of-the-Art-Gerätepark und einbreites Methodenspektrumwerden dabei vorausge-setzt. Ausschlaggebend füreinen Entscheid sind daheroftmals die Zusatzleistun-gen, die geboten werden.Hierüber kann sich einDienstleister von den übri-gen Marktteilnehmern dif-ferenzieren. Es ist dafürwichtig, die Branche unddie Bereiche zu kennen, indenen sich der Kunde be-wegt, um sich auf seineBedürfnisse auszurichtenund sogenannte «addedvalues», als im Dienstleis-tungspaket enthaltene Be-nefits, anbieten zu kön-nen. Diese können bei-

spielsweise Rohdatenarchivierung, Audits,Beratungsleistungen zur Analytik sowieConsulting bei Produkteinführung oder Sta-bilitätsstudien sein. Zudem werden Aufträgelaborintern idealerweise durch ein individu-elles und professionelles Projektmanage-ment begleitet, welches als zentrales Binde-glied zwischen Kunde und Labor fungiert.«Nicht für, sondern mit dem Kunden arbei-ten» ist hier die Devise. Eine Zulassung fürden Umgang mit Betäubungsmitteln, die In-frastruktur zum Umgang mit hochaktivenSubstanzen oder ein Onlinezugang zu Er-gebnissen können weitere Serviceleistungensein, mit denen man sich von Mitbewerbernunterscheiden kann.

A N A L Y TI K I M WA N D E L D E R Z E I T

Vom Labor zum modernenAnalytikdienstleisterIn den 80er-Jahren begannen immer mehr Konzerne, ihre Betriebs- oder Zentrallabore als eigenständige Unternehmenauszugliedern und auf eigene Füsse zu stellen. Die logische Konsequenz: Die nun eigenständigen Unternehmen musstenim Wettbewerb bestehen. Was macht einen modernen Labordienstleister aus, und wie profitieren Kunden davon?

N I C O L E M A U S E R *

Vertrauenssache: Moderne Dienstleistungsanalytik bildet einen wichtigenBestandteil im Qualitätssystem des jeweiligen Kunden. (Bild: UFAG Laboratorien)

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Analytik ist VertrauenssacheDienstleistungen im Allgemeinen sind immateriell. In der Analytiksind Dienstleistungen zudem oft individuell, und eine intensive Be-ratung ist mit der Leistungserbringung verknüpft. Ein Kunde, dervor der Wahl eines neuen Analytiklabors steht, kann die eigentlicheDienstleistungserstellung – die Durchführung der Analyse – in derRegel nicht sehen oder anfassen. Trotzdem muss er sich auf seinenLaborpartner und dessen Ergebnisse verlassen können. De facto istdas Auftragslabor Bestandteil des Qualitätssystems des Kunden,welcher letztendlich für die Produktequalität verantwortlich ist.Analytik ist somit Vertrauenssache. Hier unterstützen Zertifizierun-gen und Akkreditierungen die Vertrauensbildung, und beim eige-nen Audit kann sich der Kunde selbst ein Bild vom Qualitätsma-nagement, den Mitarbeitern und von der Leistungsfähigkeit desAnalytikdienstleisters verschaffen. Die Kommunikation stellt einenweiteren wichtigen Aspekt dar. Diese muss offen, ehrlich und lö-sungsorientiert sein, auch oder gerade wenn es in der Abwicklungvon Projekten einmal zu Schwierigkeiten kommen sollte. Ein inten-siver Dialog kann zudem Optimierungen in der Parameter- oderMethodenwahl aufspüren oder zeigt eine wirtschaftlich interessanteAlternative auf. Auch wenn es banal klingt: Manchmal sind Kleinig-keiten wie die Kennzeichnung der Proben oder ein klar gestellterAnalysenauftrag mit genauer Beschreibung des Prüfumfangs für ei-nen reibungslosen Ablauf das A und O.

Analytikdienstleiter als BeraterDie UFAG Laboratorien AG hat sich vom Betriebslabor zu einemmodernen, vertrauensvollen Dienstleister für analytische und pro-duktionstechnische Fragestellungen entwickelt. Sie bietet ein breitesMethodenspektrum für Pharma, Lebensmittel und Agrarökologiean. Die UFAG LABORATORIEN sind akkreditiert nach ISO 17025,GMP-zertifiziert und von der Food an Drug Administration (FDA)auditiert und mit «no findings» anerkannt. In Verbindung mitSchnelligkeit, Flexibilität, Termintreue, kostenfreien Zusatzleistun-gen und individueller Kundenberatung sind sie ein wertvoller Part-ner für Servicequalität über Richtlinien hinaus. ■

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Kompetenzzentrum für AnalytikDie UFAG LABORATORIEN sind für Kunden aus den Bereichen Le-bensmittel und Pharma der Partner zur Erfüllung nationaler und interna-tionaler Qualitätsstandards. Es werden umfassende Dienstleistungenfür standardisierte Verfahren und für individuelle Lösungen erbracht.

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5 2 CHEMIE PLUS 9-2012 p h a r m a

as maligne Melanom ist die aggres-sivste Form des Hautkrebses. Güns-

tig ist die Prognose nur, wenn der Tumorentfernt wird, bevor er einen Millimeterdick ist. Daher steht die vollständige opera-tive Resektion der bösartigen Wucherungan erster Stelle bei der Behandlung. Habensich bereits in der Umgebung Metastasengebildet, müssen die entsprechendenLymphknoten entfernt werden. Zusätzlicheunterstützende therapeutische Massnahmensind bei Patienten mit dem Risiko einer Me-tastasierung von grösster Bedeutung.Ist es zur Metastasierung jenseits der abfüh-renden Lymphknoten gekommen, warendie Therapiemöglichkeiten bisher begrenzt.So erzielten Strahlen- oder Chemotherapielediglich Ansprechraten von 5 bis 15 Pro-zent und ein Gesamtüberleben von sechsbis neun Monaten. Mittlerweile stehen je-doch zwei Substanzen zur Verfügung, diemit ganz unterschiedlichen Ansätzen dieÜberlebenszeit verlängern.

Interferone zur adjuvanten TherapieEine immunologische Zusatztherapie wirdvor allem bei einem geschwürig veränder-ten, grösseren Tumor (Dicke über zwei Mil-limeter) empfohlen. Die Therapie muss in-dividuell auf den Patienten abgestimmtsein. Unspezifische Immunstimulanzien(BCG oder Misteltherapie) zeigten keineWirkung. Die bisher einzige immunologi-sche Behandlungsform mit nachgewiesenenVorteilen ist die Therapie mit Interferonen(IFN) [1]. Interferone sind hochaktive Pro-teine mit einer Molekularmasse von15 000–25 000. Als Zytokine beeinflussen sieden Stoffwechsel anderer Zellen und wirkenspeziesspezifisch.Die meisten Interferone ordnet man jeweilseiner von drei Klassen zu: alpha, beta odergamma. Die alpha-Klasse ist mit 23 Subty-pen die grösste und variabelste. Innerhalbvon IFN-�2 wird noch zwischen Wirkstof-fen unterschieden, die sich in nur ein oderzwei Aminosäurepositionen unterscheiden.Die zur Therapie des malignen Melanoms

D

eingesetzten rekombinant herstellbarenIFN-�2a («Roferon A») und IFN-�2b («In-tron A») (Abb. 1) sind hinsichtlich ihrer Re-zeptorbindung, ihrer Wirksamkeit und ihrerNebenwirkungen als weitgehend äquivalentanzusehen.Interferone binden an spezifische Rezepto-ren auf der Zelloberfläche und aktivieren so

den JAK-STAT-Weg der Signaltransduktion.JAK steht für «Janus Tyrosin Kinase». JAKssind Enzyme, die Transkriptionsfaktoren imZellkern anschalten, die wiederum die Akti-vität von Genen steuern. Der Transkripti-onsfaktor STAT (signal transducer and acti-vator of transcription) beeinflusst Gene, diedie Zellteilung oder -differenzierung beein-flussen. Interferone induzieren so die Syn-these von mehr als 20 Proteinen, die einerungebremsten Vermehrung von Melanom-zellen gegensteuern, z.B. den Abbau vonNukleinsäuren bewirken.Zur Therapie des malignen Melanoms wer-den IFN-�2a niedrig- oder hochdosiert ein-gesetzt. IFN-�2a wurde im Niedrigdosis-schema untersucht und wird nur in dieserDosierung empfohlen. IFN-�2b hingegensollte hochdosiert verabreicht werden. ImStadium der Lymphknotenmetastasierung(Stadium III, vgl. Tabelle) wurden interna-tional mehrere randomisierte Therapiestu-dien mit verschiedenen Dosierungen durch-geführt. Die Wirksamkeit von IFN-�2bkonnte nur bei der Hochdosis-Therapienachgewiesen werden.Die Bindung von Interferonmolekülen anPolyethylenglykol (PEG) verlängert die

M A L I G N E S M E L A N O M

Neue HoffnungsträgerEtwa 1724 Menschen erkranken jedes Jahr in der Schweiz neu an einem malignen Melanom. Es ist weltweit der Tumormit der am schnellsten zunehmenden Inzidenz. Die Sterberate ist wegen der Tendenz zur Metastasierung hoch. Dochneue Pharmazeutika geben Anlassung zur Hoffnung.

C L A U D I A B O R C H A R D - TU C H

Abb. 1: Humanes Interferon-�2b. (Bild: Wikipedia)

MAP-Kinase-WegDer MAP-Kinase-Weg (Abb. 3a und 3b) be-steht aus einer Reihe mehrstufiger Signal-transduktionswege, auf denen eine Informa-tion von der Zelloberfläche zur DNA im Inne-ren des Zellkerns übertragen wird. Als Erstesdockt ein Wachstumsfaktor an einem spezi-ellen Rezeptorprotein an, das sich quer durchdie Zellmembran zur Innenseite erstreckt.Dies führt zur Phosphorylierung des Rezep-torproteins. Das Protein GRB2 (growth factorreceptor bound protein 2) bindet an denphosphorylierten Rezeptor. GRB2 liegt imKomplex mit dem Protein SOS (son of se-venless) vor, einem GTP-Austauschfaktor.SOS katalysiert den Austausch von GDP ge-gen GTP im Protein Ras (rat sarcoma). Aufdiese Weise kommt es zu einer Aktivierungvon Ras.

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Halbwertzeit. Infolgedessen braucht pegy-liertes Interferon nur einmal wöchentlichverabreicht zu werden. Dies trägt dazu bei,die Lebensqualität des Patienten zu verbes-sern und die Compliance zu erhöhen. In ei-ner Studie der EORTC (European Organisa-tion for Research and Treatment of Cancer)wurde die Wirksamkeit von pegyliertemIFN-�2b («PegIntron», 6 μg/kg wöchentlichüber 8 Wochen, dann Erhaltungsphase über5 Jahre mit 3 μg/kg wöchentlich) im Ver-gleich zu alleiniger Beobachtung unter-sucht. An der Studie nahmen 1256 Patien-ten im resezierten Stadium III mit mikrosko-pischen und makroskopischen Lymphkno-tenmetastasen teil. Das rezidivfreie Überle-ben wurde durch die Therapie mit pegylier-tem Interferon im Vergleich zu den unbe-handelten Kontrollpatienten statistisch sig-nifikant von 25,5 auf 34,8 Monate verlän-gert. Für das Gesamtüberleben ergab sichhingegen kein statistisch signifikanter Un-terschied.

Stärkung des Immunsystemsdurch IpilimumabBereits im vergangenen Jahr wurde der hu-mane Antikörper Ipilimumab für die Thera-pie des fortgeschrittenen, d. h. nicht rese-zierbaren oder metastasierten Melanomszugelassen [2]. Ipilimumab ist als Konzen-trat zur Herstellung einer Infusionslösungim Handel («Yervoy» 5 mg/ml) und wird als90-minütige intravenöse Infusion gegeben.Ipilimumab ist ein humaner Antikörper, dergegen das Protein CTLA-4 (Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen-4) gerichtet ist, das aufder Oberfläche von T-Zellen exprimiertwird. CTLA-4 hemmt die Aktivität der T-Zellen. Verbindet sich Ipilimumab mitCTLA-4, wird dessen Wechselwirkung mitseinen Liganden CD80/CD86 blockiert. Ipili-mumab verstärkt somit indirekt die T-Zell-vermittelte Immunantwort. Bei Melanompa-tienten stieg die mittlere Lymphozytenzahlim peripheren Blut während der gesamtenInduktionsphase dosisabhängig an.

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Abb. 2: Vemurafenib. (Bild: Wikipedia)

Melanom-Klassifikation des American Joint Commiteeon Cancer (AJCC)

Stadium Ia Tumor �1 mm, ohne Ulzeration

Stadium Ib Tumor �1 mm, mit Ulzeration Tumor 1,01–2 mm, ohne Ulzeration

Stadium IIa Tumor 1,01–2 mm, mit Ulzeration Tumor 2,01–4 mm, ohne Ulzeration

Stadium IIb Tumor 2,01–4 mm, mit Ulzeration Tumor > 4 mm, ohne Ulzeration

Stadium IIc Tumor > 4 mm, mit Ulzeration

Stadium III Befall von Lymphknoten, die direkt im Abfluss des Melanoms liegen

Stadium IV Metastasen jenseits der abführenden Lymphknoten

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5 4 CHEMIE PLUS 9-2012 p h a r m a

In der doppelblinden Phase-III-StudieMDX010-20 erhielten 676 Melanompatien-ten im Stadium IV entweder Ipilimumab alsMonotherapie oder in Kombination miteiner experimentellen gp100-Peptidvakzineoder nur die Vakzine. Alle Patienten warenvorbehandelt, unter anderem mit Interleu-kin-2, Dacarbazin, Temozolomid oder Car-boplatin. Je nach Verträglichkeit erhieltensie vier Dosen des Antikörpers alle drei Wo-chen. Primärer Endpunkt war das Gesamt-überleben in den Ipilimumab-Gruppen imVergleich zur gp100-Gruppe. Das neue Me-dikament zeigte sich statistisch signifikantüberlegen. Die mittleren Überlebenszeitenin den Ipilimumab-Gruppen lagen bei etwazehn Monaten im Vergleich zu sechs Mona-ten in der Vakzine-Gruppe. Es gab keinensignifikanten Unterschied zwischen beidenIpilimumab-Gruppen. Nach einem Jahr leb-ten 46 Prozent der Patienten unter Ipilimu-mab gegenüber 25 Prozent unter gp100;nach zwei Jahren waren es 24 versus 14Prozent.Dieser Therapieerfolg ging jedoch mit teil-weise schweren immunologischen Neben-wirkungen einher, denen eine gesteigerteAktivität des Immunsystems zugrunde lag.Bei schweren und lebensbedrohlichen Ne-benwirkungen an Magen-Darm-Trakt, Le-ber, Haut, Nervensystem und anderen Or-

ganen muss die Behandlung sofort beendetwerden, in leichteren Fällen wird sie unter-brochen.Die häufigsten Nebenwirkungen waren inder Phase-III-Studie Diarrhö, Hautausschlag,Juckreiz, Fatigue, Übelkeit und Erbrechen,verminderter Appetit und Bauchschmerzen.Diese waren meist leicht bis mässig ausge-prägt (Grad 1 oder 2). Jedoch erlitten 10 bis15 Prozent der Patienten schwerwiegendereimmunologische Nebenwirkungen von Grad3 oder 4 gegenüber 3 Prozent in der gp100-Gruppe. Es gab 14 arzneimittelbezogene To-desfälle, deren Hälfte mit immunologischenNebenwirkungen assoziiert war.

Targeted-TherapieDas zweite neu zugelassene Medikamentwirkt spezifischer. Vemurafenib («Zelbo-raf») ist ein niedermolekularer Proteinkina-seinhibitor (Abb. 2), der ein zentrales Pro-tein im MAP-K(mitogen activated proteinkinases)-Weg blockiert: die Serin-Threonin-Proteinkinase BRAF, genauer eine mutierteVariante, die BRAF-V600E-Kinase [3,4].Über 50 Prozent aller fortgeschrittenen Me-lanome haben eine Mutation im BRAF-Gen(v-raf murine sarcoma viral oncogene ho-mologue B1), das für eine Serin-Threonin-Kinase kodiert. Die häufigste Variante ist ei-ne Mutation von Codon 600 (BRAF-V600E-

Mutation). Sie bewirkt in der exprimiertenKinase die Substitution der Aminosäure Va-lin durch Glutamat.Dies hat schwerwiegende Folgen: Die mu-tierte Kinase kann nunmehr auch ohneWachstumssignale aktiviert werden, einher-gehend mit einer Aktivierung nachgeschal-teter Anteile des MAP-K-Wegs. Er ist vonhoher Bedeutung für das Wachstum, dieProliferation und die Differenzierung vonZellen. Nachfolgend kommt es zu unge-bremstem Zellwachstum.Daraufhin setzt Ras eine Kaskade aus dreiProteinkinasen in Gang, die durch Scaffold-proteine in einem Komplex zusammenge-halten werden. Hierbei werden die Kinasennacheinander phosphoryliert: als Erstes eineMAP-Kinase-Kinase-Kinase (MAP-3K), so-dann eine MAP-Kinase-Kinase (MAP-2K,auch MEK genannt) und schliesslich eineMAP-Kinase (MAP-K, z.B. ERK). DieBRAF-Kinase gehört zur Gruppe der MAP-3K. MAP-K ist die eigentliche Effektorkina-se, die nach Aktivierung in den Kern ge-langt und die Transkription aktiviert.Vemurafenib ist ein selektiver Inhibitor dermutierten BRAF-V600E-Kinase. BildgebendeVerfahren zeigen, wie nach Gabe von Ve-murafenib der Tumorstoffwechsel herunterreguliert wird und Metastasen schliesslichkleiner werden.Die chemische Struktur von Vemurafenibunterscheidet sich von denen der bisher be-kannten Proteinkinase-Inhibitoren (Abb. 2).Zentraler Baustein des Vemurafenibs ist einbasisches 7-Azaindol (1H-Pyrrollo[2,3-b]py-ridin). Über eine Carbonylgruppe ist dieseheterozyklische Gruppe an Position 3 mit ei-nem substituierten Phenylring verbunden.Auffällig ist dabei, dass eine heutzutage beineu auf den Markt gebrachten Arzneistoffennur noch selten anzutreffende NH-azideSulfonamid-Gruppe als Substituent vorliegt.

Abb. 3a: Aktivierung von Ras.

Abb. 3b: Aktivierung der Transkription durch Ras

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An Position 5 des Azaindols befindet sich ein weiterer p-Cl-substitu-ierter Phenylring. Wie andere Proteinkinase-Inhibitoren lagert sichVemurafenib in die ATP-Bindungstasche der BRAF-Kinase ein undist ein ATP-kompetitiver, reversibler Inhibitor.Die Studienlage zu Vemurafenib ist vielversprechend. In der kleinenDosis-Findungsstudie konnte eine Ansprechrate von 81 Prozent er-zielt werden (BRIM1). Wenngleich in der anschliessenden einarmi-gen Phase-II-Studie BRIM2 [3] lediglich 53 Prozent der Patientenansprachen (6 Prozent mit kompletter Remission), so war das mitt-lere Gesamtüberleben mit 15,9 Monaten so unerwartet lang, dassdie Studie erst nach der Phase-III-Studie BRIM3 [4] veröffentlichtwerden konnte. In BRIM3 wurden 675 Melanompatienten mit Me-tastasen und positivem BRAF-V600-Mutationsstatus 1:1 randomi-siert und entweder mit zweimal täglich 960 mg Vemurafenib oder1000 mg/m2 Dacarbazin intravenös alle drei Wochen behandelt.Primäre Endpunkte waren das Gesamtüberleben sowie das progres-sionsfreie Überleben, sekundäre die Ansprechrate und -dauer sowiedie Sicherheit.Wie in BRIM1 und 2 war die Ansprechrate unter dem Proteinkina-sehemmer mit 48,4 gegenüber 5,5 Prozent unter der Chemotherapiesehr hoch und mit einer Hazard Ratio von 0,26 sogar hoch signifi-kant. Bezogen auf die Gesamtüberlebensrate, betrug die Hazard Ra-tio nach sechs Monaten 0,37. Im Vergleich zu Dacarbazin konnteVemurafenib das Gesamtüberleben um 63 Prozent verbessern. Dierelative Risikoreduktion für Tod oder Krankheitsprogression betrugzusammen 74 Prozent. Aufgrund der positiven Datenlage empfahlein unabhängiges Monitoring Board ein Crossover von Dacarbazinauf den neuen Wirkstoff.Auch wenn sich die Situation in der Behandlung des fortgeschritte-nen malignen Melanoms durch Verumafenib deutlich verbesserthat, dürfen die Nachteile nicht ausser Acht gelassen werden. Sokommt Vemurafenib nur dem Teil der Patienten zugute, deren Me-lanome die BRAF-Mutation aufweisen. Dies muss im Vorfeld durchTests bestätigt werden. Es gibt verschiedene Verfahren: einerseitseinen klinisch validierten Test, basierend auf PCR (polymerasechain reaction). Andererseits gibt es die Möglichkeit, das BRAF-Genzu sequenzieren.Unter Vemurafenib traten wie bei anderen ProteinkinasehemmernArthralgien und hautassoziierte Nebenwirkungen wie Ausschlag,Keratoakanthome, Plattenepithelkarzinome oder Fotosensitivitätauf. In BRIM3 waren bei 38 Prozent der Patienten Dosisreduktionenaufgrund toxischer Nebenwirkungen erforderlich. Zusätzlich tratenResistenzen auf. Offenbar kann die Behandlung mit Vemurafenibdazu führen, dass Umgehungskreisläufe wie der mTOR(mammaliantarget of rapamycin)-Signaltransduktionsweg aktiviert werden.Verschiedene Studien untersuchen, inwieweit Kombinationen mitmTOR- beziehungsweise MEK-Inhibitoren, die den MAP-Kinase-Weg unterhalb von BRAF blockieren, die klinische Wirksamkeit er-höhen können. Zurzeit läuft die Rekrutierung für eine Phase I/II-Studie, in der eine Kombination des BRAF-Blockers mit Ipilimumabgetestet wird. ■

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ORIGINALPUBLIKATIONEN[1] Kähler KC, et al.: Adjuvante systemische Therapie des Melanoms.

Onkologe 2010; 16:1150-1159.[2] Hodi FS, et al.: Improved Survival with Ipilimumab in Patients with

Metastatic Melanoma. N Engl J Med 2010; 363:711-723.[3] Sosman JA, et al.: Survival in BRAF V600-Mutant Advanced Mala-

noma Treated with Vemurafenib, N Engl J Med 2012; 366:707-714.[4] Chapman PB, et al.: Improved Survival with Vemurafenib in Mela-

noma with BRAF V600E Mutation. N Engl J Med 2011; 364:2507-2516.

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ie jährlich stattfindende MipTec hatsich mittlerweile von einer Spezialis-

tenkonferenz für Laborautomation zum füh-renden Kongress für alle Life Sciences Berei-che entwickelt. Mit einem breit abgestütz-ten Programm nimmt die MipTec aktuellenBezug auf die bedeutenden Herausforderun-

gen in der Wirkstoffforschung und -ent-wicklung. Der Austausch neuester wissen-schaftlicher Erkenntnisse und technologi-scher Innovationen sowie die bessere Ver-netzung von Wissenschaft und Technologiestehen im Fokus des viertätigen Fachkon-gresses. Die Organisatoren wollen eine In-teraktionsplattform schaffen für Forschendein Life Sciences Berufen, die sich ansonstenselten treffen. Dieses Jahr stellt die MipTecdie Zusammenarbeit von privaten und öf-fentlichen Instituten ins Zentrum.Die Fachsymposien, Vortragsreihen undUser Group Meetings decken alle Bereicheder Medikamentenforschung ab, mit Schlüs-selthemen wie: computergestützte Medizi-nalchemie, personalisierte Therapien, NextGeneration Sequencing (NGS), Fragment-basierte und phenotypische Drug Discovery,Biopharmazeutika oder High Content Scree-ning (HCS). Zudem werden renommierte

D Spezialisten die neuartigen Möglichkeitender synthetischen Biologie in einem Work-shop erörtern.

HUBERLAB. an der MipTecBegleitend zur MipTec Konferenz präsentie-ren rund 100 Aussteller innovative Produkteund Dienstleistungen, die in sämtlichen Be-reichen der Arzneimittelforschung zur An-wendung kommen. Darunter die Huber &Co. AG (HUBERLAB.) aus Reinach. Die neueexklusive Vertretung von Scienion Produk-ten durch HUBERLAB. in der Schweiz ver-bindet Produkte und Services höchster Qua-lität. Ultimative Inspiration vermitteln die Li-quid Handling Systeme für ultrakleine Volu-mina im Picoliter-Bereich von Scienion. DiesciFLEXARRAYER von Scienion verkörperndas perfekte Werkzeug für das automatisier-te Dispensieren von ultra-kleinen Voluminavon biologischen Proben in der Diagnostik,Genomics und Proteomics. Der sciFLEXAR-RAYER ist in drei etablierten Versionen S3,S5, S11 und dem Einstiegsmodell S1, demKompaktsystem SX und dem Produktions-system S100 erhältlich. Die Modelle deckenalle Bedürfnisse von der wissenschaftlichenForschung bis zur Hochdurchsatzproduktionab. Mit den sciFLEXARRAYERN werdenDNA, Protein, Umkehrphasen Protein, Gly-can Microarrays und Zelltransfektionsarrayshöchster Qualität und mit vollständiger Re-produzierbarkeit real.Die Microplattenreader von BMG Labtechwerden neu durch HUBERLAB. in derSchweiz vertrieben. Das Expertenteam fürLife Science von HUBERLAB. präsentiert ander MipTec 2012 den neuesten Mikroplatten-reader SPECTROstar Nano und den FLUO-star Omega von BMG Labtech. Der SPEC-TROstar Nano revolutioniert die instrumen-telle Absorptionsmessung mit der Möglich-keit, Messungen schnell und einfach in Mik-

roplatten und Küvetten durchzuführen. Mitder einfachen «Quick Run»-Funktion und de-ren vordefinierten Protokollen werdenELISAs, RNA, DNA, Proteine (Bradford,BCA, Lowry), Zellwachstum und Beta-Galac-tosidase Assays per Knopfdruck ausgewertet.A star is born at Greiner Bio-One. Die neueschwarze 1536 Well SCREENSTAR Mikro-platte aus Cycloolefinen wurde speziell fürden Einsatz in hochautomatisierten Syste-men entwickelt. Mit dem Launch der 1536Well SCREENSTAR Platte aus Cycloolefinenfür Fluoreszenzmessungen und das Lagernvon lichtempfindlichen Compounds setztGreiner Bio-One erneut Standards im Be-reich der hochautomatisierten Medikamen-tenforschung. HUBERLAB. vertritt GreinerBio-One in der Schweiz seit Jahrzehnten ex-klusiv. ■

M I P - TE C 2 0 1 2 I N B A S E L

High-End Life ScienceInstrumente & ServicesDie grösste europäische Konferenz für Arzneimittelforschung, MipTec, wächst weiter und wartet vom 24.–27. Septembermit einem hochkarätigen Programm auf. Mehr als 3000 Wissenschaftler aus Industrie und Akademie werden zu denVorträgen, Workshops und User Groups der MipTec 2012 erwartet, die gemeinsam mit der BioValley Life SciencesWeek 2012 im Kongresszentrum Basel stattfindet. In der begleitenden Ausstellung stellen Unternehmen –wie etwa dieHuber & Co. AG – innovative Produkte und Services für die Arzneimittelforschung vor.

Mikrotiterplattenreader FLUOstar Omega von BMGLabtech.

Huber & Co. AGCH-4153 ReinachTelefon 061 717 99 [email protected]

KONTAKT HUBERLAB.

www.miptec.comINFORMATIONEN ZUR MIPTEC

Der sciFLEXARRAYER von Scienion – hier das Ein-stigesmodell S1.

5 6 CHEMIE PLUS 9-2012 p h a r m a

Page 59: Chemieplus 2012/09

f i r m e n b e r i c h t e CHEMIE PLUS 9-2012 5 7

Das SpiralTOF ist ein MALDI TOF(TOF)-MSfür anspruchsvolle analytische Aufgabenaus allen wissenschaftlichen Forschungsge-bieten, wie beispielsweise der Biochemie,der Polymerforschung oder den Material-wissenschaften.

Ionisierung: MALDIDie Ionisierung der Proben erfolgt mit Mat-rix-unterstützter Laser-Desorption/Ionisa-tion (MALDI). Die Target-Platten haben 384Spots für Proben (Blau in Abb. 1) und 96Spots zur Massenkalibrierung (Gelb inAbb. 1) – ein Spot pro 4 Proben. Jede Tar-get-Platte ist mit einer einzigartigen Num-mer versehen, welche die Probenidentifika-tion gewährleistet und mit den MS-Datenabgelegt wird. Bei der Präparation der Pro-ben kann die Matrix auf der Platte unter-

schiedlich hohe Kristalle ausbilden. Bei derDesorption der Kristalle führen diese Hö-hendifferenzen zu leicht unterschiedlichenFlugzeiten (siehe Abb. 2). Die lange Flug-strecke im SpiralTOF reduziert diesen topo-grafischen Effekt auf ein Minimum, was zueiner höheren Massenauflösung und -ge-nauigkeit im Vergleich mit herkömmlichenTOFs führt.

Funktionsweise der Ionenoptik im SpiralTOFDie patentierte Ionenoptik bietet im Spiral-TOF 17 Meter Flugstrecke in sehr kompak-ter Form. Dabei zirkulieren die Ionen acht-

Seit über 40 Jahren steht die Brechbühler AG für innovative, analytische Lösungen im Bereich der Chromatographie undderen Kopplungen mit Massenspektrometern (MS). Die Zusammenarbeit mit JEOL ermöglicht es der Brechbühler AG,nun auch auf Flugzeitmassenspektrometern (TOF) basierende Lösungen anzubieten. Unter den TOF-MS steht mit dem«SpiralTOF» ein revolutionäres MALDI TOF(TOF)-Massenspektrometer mit einer Flugweite von 17 m zur Verfügung.

J E O L J M S - S 3 0 0 0 S P I R A LT O F

Spiralförmig zur Hochauflösung

Abb. 1: MALDI Target-Platte.

Abb. 2: Reduktion des topografischen Effekts.

Abb. 3: Flugbahn der Ionen im SpiralTOF.

Abb. 4: Auflösung vs. Massenbereich. Abb. 5: Trennung der Isotopenpeaks von Oxazepam / Diazepam (JEOL App.-Note:MS-110623A).

Page 60: Chemieplus 2012/09

5 8 CHEMIE PLUS 9-2012 f i r m e n b e r i c h t e

mal in der spiralförmigen Konstruktion.Nach jedem Umlauf werden die Ionen-Pake-te erneut fokussiert. Diese wiederholte,achtfache Fokussierung garantiert auchbeim ex-trem langen Flugweg von 17 m eineAuflösung von mehr als 60 000 (FWHM)über einen sehr grossen Massenbereich.

Konfigurationen des SpiralTOFMALDI SpiralTOF-MS: Dieses Modell istmit der oben beschriebenen Ionenoptik aus-

gestattet und eignet sich durch die hier-durch erzielte, hohe Massenauflösung unteranderem zur Analyse komplexer Wirkstoff-mischungen (Abb. 5).

MALDI SpiralTOF-MS mit Linear TOF-Option: Bei diesem Modell wurde das Spi-ralTOF um ein lineares TOF erweitert(Abb. 6).Die Kombination beider Technologien er-laubt zum Beispiel die Analyse von Tryp-sin-verdautem Rinderalbumin (BSA) und in-taktem BSA auf einem Gerät (JEOL App.-Note: MS-TIPS #166).

MALDI SpiralTOF-TOF-MS: Die Ausfüh-rung mit SpiralTOFTOF-MS-Option kannProdukt-Ionenspektren aus hochenergeti-schen, stossinduzierten Dissoziationen(HE-CID) ausgewählter, «isotopenreiner»Precursor-Ionen aufnehmen (Abb. 7). DieseKopplungstechnik erlaubt beispielsweise die

Untersuchung von Phosphopeptiden (JEOLApp-Note: MS-120308A). Hierzu wurde imMassenspektrum eines Phosphopeptids(Abb. 8) das Precursor-Ion mit m/z 2061.8ausgewählt und mittels HE-CID ein Pro-dukt-Ionenspektrum aufgezeichnet (Abb. 9)

Spiralförmig zum ZielDie gezeigten Konfigurationen des Spiral-TOF mit den ausgewählten Applikationenbilden nur einen kleinen Teil des Potenzialsdieser Technologie ab. Für weitere Informa-tionen zum Gerät oder den möglichen Ein-satzgebieten stehen Ihnen die Mitarbeiterder Brechbühler AG gerne zur Verfügung. ■

Brechbühler AGCH-8952 SchlierenTelefon 044 732 31 [email protected]

Abb. 6: Lineare vs. spiralförmige Flugbahn der Ionen.

Abb. 7: Ionenflugbahn im TOF-TOF-Modus.

Abb. 8: Phosphopeptid-Massenspektrum.

Abb. 9: HE-CID-Produktionenspektrum.

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p r o d u k t e CHEMIE PLUS 9-2012 5 9

Für jeden Durchfluss und fürjede Temperatur das richtigeMasse-Durchflussmessgerät?Mit der OPTIMASS Familie von KROHNE kein Problem. Denn OPTIMASS deckt nahezu jede beliebige Applikation ab.

Für niedrige Durchflussmengen von 0,3 kg/h bishin zu hohen Durchflussmengen von 2.300.000 kg/h.Für Temperaturen bis zu 350 °C. Für Flüssigkeitenmit Feststoffanteilen oder für Gase.

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> Umzüge erfordern kom-plexe Planung und Logistik.Noch viel grösser ist derAufwand, wenn es darumgeht, ein Labor zu verfrach-ten. Dazu muss im Vorfeldgeklärt werden, welche Be-lastungen die Technik aus-hält. Auch Risiken fürMensch und Umwelt sind zubedenken – eine Notfallpla-nung ist nötig. Dadurch werden Risikoanalyse, Planung und Durchführungeines solchen Umzugs fast eine Wissenschaft für sich. Deshalb entschei-det man sich oft dafür, diese Aufgabe an den Spezialisten zu delegieren.So ist das Logistikunternehmen Neumaier ganz auf den Transport sensib-ler Laboreinrichtung spezialisiert. Geht es um die Anforderungen von Arz-neimittel- oder Medizinprodukteherstellern, kooperiert Neumaier mit demIngenieurdienstleister ims Heppenheim, der sich ganz auf Qualitätssiche-rung und Risikomanagement in diesen Branchen spezialisiert hat. Damit istsichergestellt, dass beim Laborumzug alle technischen und gesetzlichenVorgaben eingehalten werden – auch die der GMP.

Laborumzug mit Planung

Neumaier Logistics GmbHD-85609 AschheimTelefon +49 (0)89 90 99 [email protected], www.logistics-group.de

> Hyaluronat-Präparate wer-den in der Humanmedizinund in der ästhetischen Me-dizin eingesetzt. Die mittlereMolmasse kann sehr hochsein und durchaus über eineMillion Dalton betragen. Diephysiologische Wirksamkeitder Hyaluronsäuren/Hyaluro-nate ist abhängig von dermittleren Molmasse und der Molmassenverteilung in den jeweiligen Präpa-raten. Daher wird diese Kenngrösse routinemässig bestimmt. In den Labo-ratorien der PSS-Auftragsanalytik wurde zur Charakterisierung von Hyalu-ronaten eine Methode entwickelt und validiert, die es erlaubt, das gesamteMolmassenspektrum von Hyaluronat-Formulierungen abzudecken. AlsBeispiel wird eine 0,8-prozentige Injektionslösung eines Hyaluronat-Präpa-rats mit GPC/SEC und GPC/SEC-MALLS-Kopplung untersucht. Mit derGPC/SEC erhält man eine Molmasse von 2 030 000 Da bezogen auf eineKalibration gegen Pullulan-Standards (blaue Kurve), während man beiGPC/SEC-MALLS-Kopplung eine Molmasse von 630000 Da erhält (roteKurve). Dafür wurde zuvor das dn/dc im Batchmodus gemessen. EineAuswertung gegen eine Pullulan-Kalibration überschätzt die Molmasse sig-nifikant. Ausserdem kann eine Pullulan-Kalibration nur bis zu einer Mol-masse von ca. 2.5 Mil. Da erstellt werden. Der Gehalt an Hyaluronsäure inder Formulierung lässt sich zusätzlich über die Wiederfindung feststellenbzw. überprüfen. Für die Analytik von Hyaluronsäuren/Hyaluronate ist des-halb die GPC/SEC-Mehrwinkel-Lichtstreu-Kopplung die Methode der Wahl.Neben dieser Analyse führt das PSS Auftragslabor seit mehr als 25 JahrenMessungen in allen für die GPC/SEC geeigneten Lösungsmitteln (auch inTCB für Hochtemperatur-Anwendungen) sowie Substanzidentifizierungenund Produktdeformulierungen durch.

Molmassenbestimmung von Hyaluronsäureals Auftragsanalytik

PSS Polymer Standards Service GmbHD-55120 MainzTelefon +49 (0)[email protected], www.polymer.de

Page 62: Chemieplus 2012/09

6 0 CHEMIE PLUS 9-2012 p r o d u k t e

> In den Polarimetern der MCP-Serie wer-den intelligente Küvetten und Quarzkon-trollstandards eingesetzt. Die drahtlose«Toolmaster»-Technologie transferiert auto-matisch alle relevanten Daten des ange-schlossenen Zubehörs in das Polarimeter.Das spart Zeit, vermeidet Eingabefehler undmacht es möglich, jede Änderung oder Ab-weichung zu 100 % nachvollziehbar im Audit-Trail abzuspeichern, was wieder-um die Einhaltung der Regularien des 21 CFR Part 11 unterstützt. Wird eineMesszelle gewechselt, ein Instrument überprüft oder justiert, ist eine manuelleDateneingabe ebenfalls nicht erforderlich. Eine weitere sehr nützliche Eigen-schaft der Kreispolarimeter von Anton Paar: Sollte der Anwender eine für dieMessmethode falsche Messzelle verwenden, so wird er dank Toolmaste-Tech-nologie automatisch gewarnt, und eine Durchführung der Messung ist nichtmöglich. Um eine absolute Nachverfolgbarkeit der Messergebnisse und eineeinfache Bedienbarkeit der Instrumente zu gewährleisten, wurden die Polari-meter der MCP-Serie mit der «FillingCheck»-Technologie ausgestattet. Da-durch ist es nicht mehr notwendig, in die Messzelle zu blicken, um etwaigeFüllfehler oder Blasen in der Probe zu erkennen. Eine eingebaute Kamera zeigtLive-Bilder der Probenbefüllung auf dem Instrumentendisplay. Ab sofort wer-den alle Polarimeter der MCP-Serie standardmässig mit leistungsfähigen Pel-tier-Elementen ausgerüstet, die die Messzelle grossflächig umschliessen undso eine komplett konstante und homogene Kühlung und Erwärmung der zumessenden Probe erreichen.

Intelligentes Polarimetermit einem Herz aus Aluminium

Anton Paar Switzerland AGCH-4800 ZofingenTelefon 062 745 16 [email protected], www.anton-paar.com

> Proline3-t-mass 150 ist das thermischeMesssystem für die Erfassung von Druckluft,Stickstoff, Kohlenstoffdioxid und Argon. Ge-ringe Kosten in der Anschaffung und im Be-trieb kombiniert das robuste Messgerät mitder genauen Messung der Gasmasse- unddes Normvolumens. Das Basisgerät stelltdabei durch seine anpassungsfähige Konfi-guration das bestmögliche Kosten-Nutzen-Verhältnis in der Anwendung bereit. Das thermische Messprinzip des Proli-ne3-t-mass 150 bietet ohne zusätzlichen Druckverlust und ohne bewegteTeile ein robustes und universell einsetzbares Messsystem. LangzeitstabileSensoren generieren dauerhafte Betriebssicherheit. Das Aluminium-Druck-gussgehäuse trotzt widrigen Umgebungsbedingungen. Die Gerätevorein-stellung ab Werk sowie die Parametrierung direkt am Gerät oder über ex-terne Bedientools vereinfacht die Inbetriebnahme. Der integrierte Gasrech-ner «Gas Engine» ermöglicht den Einsatz in allen vier Gasen, dabei ist dieAuswahl jederzeit veränderbar. Die Anwendungsgebiete des Proline3-t-mass 150 liegen besonders in der Erfassung von Teilverbrauchern oderauch «Submetering». Gute Genauigkeit und hohe Reproduzierbarkeit er-lauben eine sichere Zuordnung der Verbräuche auf die einzelnen Kosten-stellen bei geringen Gerätekosten. Proline3-t-mass 150 vereint die Vorteileder zuverlässigen thermischen Gasmessung mit den Anforderungen desmodernen Energiemonitorings an Genauigkeit, Gerätekosten und Robust-heit.

Proline3-t-mass 150 schafft klare Sichtim Druckluftnetz

Endress + Hauser Metso AGCH-4153 ReinachTelefon 061 715 75 [email protected]

> Bestellen Sie unverzüglich IhreAcura Mikropipetten und CalibrexDispenser. Profitieren Sie somit von20 % Sonderrabatt sowie vom Erhalteiner Digitaluhr mit vier praktischenFunktionen. Diese Aktion ist noch gül-tig bis Ende September 2012 aufempfohlene Verkaufspreise von Soco-rex der folgenden Produkte:■ Mikropipetten und Triopack,

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> CEM stellt in der 6. Gerätegeneration mitdem Mars 6 ein völlig neues Mikrowellen-La-borgerät vor. Das Mars 6 setzt einen ganzneuen Standard hinsichtlich der einfachen Be-dienung. So erfolgt die Bedienung des Labor-gerätes mit der iPhone-Technik. Vergleichbarzu den Apps verfügt das Mars 6 über eine Mi-krowellen-Aufschluss-App. Diese Mikrowel-len-App, genannt «One Touch», ermöglichtden Mikrowellen-Aufschluss mit nur einemKnopfdruck auf dem eingebauten Touch Screen im Mars 6. Das Laborge-rät erkennt alle relevanten Aufschlussparameter selbst, sodass nach nureinem Knopfdruck auf diese «One Touch»-App der Aufschluss automa-tisch erfolgt. Dieses beinhaltet die Steuerung der Reaktionsparameter Zeit,Druck und Temperatur, Anzahl der Behälter und Behältertyp. Ausserdemwerden die Temperaturen sämtlicher Behälter auf dem Touch-Screen desMars 6 visuell dargestellt. Die neuartige Sensortechnik kontrolliert direkt dieReak-tionskinetik der Aufschlussreaktionen und regelt daraufhin die opti-male Mikrowelleneinwirkung. Ein eingebauter Drucker gibt alle Daten her-aus und die USB-Schnittstellen ermöglichen eine Anbindung an PCs. DieXpress Behälter des Mars 6 sorgen für die einfachste Handhabung aller imMarkt befindlichen Mikrowellen-Aufschlusssysteme. Keine Verbindungska-bel und kein Werkzeug notwendig! Eine weitere Besonderheit stellen dieintegrierten Schulungsfilme dar. Alle Arbeitsschritte sind abgefilmt und kön-nen auf Knopfdruck vom Anwender angeschaut werden.

Mikrowellen-Aufschluss sowie Extraktion –einfach gemacht wie noch nie

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p r o d u k t e CHEMIE PLUS 9-2012 6 1

> Die Begrenzersysteme für Wasserman-gel NRG 1x-50 / NRS 1–50 und für Hoch-wasserstandsicherung NRG 1x-51 / NRS1–51 erfüllen nicht nur die restriktiven For-derungen der EN-Normen 12952/12953,sondern setzen zudem auch Akzente inBezug auf Sicherheit, Funktionalität undService. Die beiden Systeme sind nachSIL 3 zertifiziert (Safety Integrity Level),einem Mass für lange Lebensdauer ohnegefährliche Ausfälle. Sie wurden konse-quent nach den Anforderungen nachfunktionaler Sicherheit sicherheitsbezogener elektronischer Systeme gefer-tigt. Besondere Merkmale sind die Selbstüberwachung, der Einsatz vonzwangsgeführten Sicherheitsrelais, eine umfangreiche Fehlerdiagnose zurschnellen Erkennung bei auftretenden Störungen und eine getrennte Stö-rungsmeldung für die beiden Sensoren. Die Wasserstandbegrenzer er-möglichen ausserdem die Zusammenschaltung von zwei Niveauelektrodenmit einem Niveauschalter und erfüllen somit die Forderung nach zwei von-einander unabhängigen Wasserstandbegrenzern.

Begrenzersysteme für Wassermangel undHochwasserstandsicherung

André Ramseyer AGCH-3175 FlamattTelefon +41 (0)31 744 00 [email protected], www.ramseyer.ch

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> Unter dem Motto «Einer für alle – alle für ei-nen!» präsentiert Huber einen neu entwickeltenReglereinschub mit modernster Touchscreen-Technik und dem Look & Feel aktuellen Smart-phone. Der neue «Pilot ONE» bringt mehr Be-dienkomfort, neue Funktionen und modernsteReglertechnik für neue und alte Huber-Tempe-riergeräte. Das Huber-Produktsortiment wirddadurch noch übersichtlicher, denn der neuePilot ONE ersetzt die bisherigen Reglervariantenund passt auf alle «Unistate», «Unichiller» und«Compatibel Control Thermostate». Dank der einzigartigen Plug & Play-Technologie wird dadurch nahezu das gesamte Geräteprogramm auf ei-nen Schlag modernisiert und mit neuen Funktionen aufgewertet. Und dasBeste: Der Regler ist voll rückwärtskompatibel zu älteren Modellen. DieAusstattungsliste des Pilot ONE ist lang: ein brillanter 5,7"-TFT-Touch-screen, Anschlüsse für USB und Netzwerk und zusätzliche Sprachen sindnur einige der Highlights. Darüber hinaus verfügt der Regler über einekomfortable Bedienerführung mit einprägsamen Icons, welche die täglicheArbeit erheblich erleichtern. Integrierte Softwareassistenten unterstützenden Anwender bei der Einrichtung und sorgen für korrekte Einstellungenam Temperiergerät. Dank USB-Anschlüssen können Messdaten nun ganzeinfach direkt auf einen USB-Stick gespeichert werden. Der USB-An-schluss erlaubt zudem eine Verbindung mit einem PC oder Notebook. InVerbindung mit der Spy-Software sind Anforderungen wie Fernsteuerungoder Datenübertragung somit einfach und kostengünstig realisierbar. DankEthernet-Anschluss ist auch eine Einbindung in Netzwerke problemlosmöglich. Der Regler ist zudem abnehmbar und kann so als Fernbedienungverwendet werden.

Huber-Temperiergeräte werden mit neuemMulti-Touch-Regler «Pilot ONE» ausgestattet

Peter Huber Kältemaschinenbau GmbHD-77656 OffenburgTelefon +49 (0)[email protected]

Page 64: Chemieplus 2012/09

6 2 CHEMIE PLUS 9-2012 p r o d u k t e

> Die Pago GHS-Kennzeichnungspakete umfassen alle nötigen Kompo-nenten, um Chemikalien GHS-konform auszeichnen zu können. Zweifarbigdruckende Etikettiergeräte für die industrielle Kennzeichnung: Pago hatmanuelle und automatische GHS-Lösungen im Sortiment. Der zweifarbigdruckende Pagoprint XC (Bild) eignet sich perfekt für das Drucken undmanuelle Aufkleben von GHS-Etiketten. Für automatisierte Anwendungenbietet sich die zweifarbig druckende Etikettiermaschine Pagomat 15/170Bicolor an. Beide Kennzeichnungssysteme sind mit einem Druckmodul fürdie schwarzen Symbole und Texte und einem weiteren Druckmodul für dieroten Rauten ausgestattet. Die integrierte Farbband-Sparautomatik mini-miert dabei den Verbrauch des roten Farbbandes. Software für GHS-kon-forme Etikettenlayouts: Zur Standardsoftware Pagowin Next ist eine CD für

die GHS-konforme Kenn-zeichnung erhältlich. Verschie-dene Beispiel-Layouts mit Da-tenbank-Verknüpfungen undSteuerscripts sowie Beispiel-Datenbanken für GHS-Pikto-gramme, H-Sätze (Gefahren-hinweis «Hazard») und P-Sät-ze (Sicherheitshinweis «Pre-caution») in verschiedenenSprachen erleichtern die kor-rekte Gestaltung der GHS-Eti-ketten. Natürlich regelt die

Software auch das automatische Aufteilen der Druckjobs auf die zweiDruckmodule. Thermotransferdruck für höchste Druckbeständigkeit: DerThermotransferdruck eignet sich insbesondere für Anwendungen mit sehrhohen Ansprüchen an die Beständigkeit der gedruckten Etiketten. Pagoevaluiert für jede Anforderung, ob lösungsmittel-, öl- oder kratzfest, die op-timal abgestimmte Kombination aus Etikettenmaterial und Farbbandtyp.Pago kann die Hersteller von Gefahrenstoffen bei der Umsetzung der neu-en GHS-Kennzeichnungsanforderung optimal beraten und unterstützen(www.pago.com/ghs).

Komplette GHS-Kennzeichnungspakete

Pago AGEtiketten und EtikettiertechnikCH-9472 Grabs SGTel. +41 81 772 35 11Fax +41 81 772 36 [email protected]

> Für grössere, zu tren-nende Probenmengenentwickelte Sepiatecaus Berlin das sehrkompakte und leicht zubedienende Prep SFC100, welches bei Fluss-raten von 100 ml/minarbeitet. Das ist genugfür grosse Säulen mitDurchmessern von30 mm (und bis zu250 mm Länge) undsorgt so – ein Schlüsselvorteil der präparativen superkritischen Fluid-Chro-matographie (SFC) – für ungewohnt schnelle Trennungen. Die Gehäuseab-messungen des Prep SFC 100-Systems betragen nur 70 x 60 x 88 cm(Breite x Tiefe x Höhe), wobei zwei Pumpen, ein beheizbarer Säulenofen,ein UV/VIS-Detektor, ein Computer zur Steuerung und ein 10"-Touch-screen für sämtliche Eingaben vollständig integriert sind. ZusätzlicherPlatzbedarf entsteht daher nicht. Die CO2- und die Modifier-Pumpe sind fürdie Förderung von bis zu 100 ml superkritischer Flüssigkeit pro Minuteausgelegt. Das System ist mit einem einstellbaren Rückdruckregulator aus-gestattet, der Arbeitsdruck kann bis zu 300 bar betragen. Der Säulenofenkann auf bis zu 70 °C geheizt werden. Er verfügt über Halterungen für zweiSäulen mit einem Innendurchmesser von bis zu 30 mm und einer Längevon bis zu 250 mm. Das Injektionsventil und die Durchflusszelle befindensich ebenfalls innerhalb des Säulenofens. Bis zu 8 Fraktionen können z. B.in 500 ml oder in 1-l-Flaschen gesammelt werden. Sollte das Sammelngrösserer Volumina erforderlich sein, dann können die flexiblen Auslass-Schläuche verlängert und auch sehr grosse Fraktionsgefässe verwendetwerden. Preparative SF-Chromatographie von speziell chiralen, organi-schen Verbindungen bringt eine grosse Kostenersparnis, als auch bedeu-tend weniger Aufkommen an Lösungsmitteln. Bis zu drei Lösungsmittelnsind zur Trennung einsetzbar. Auch die Verwendung von Ethanol (als Er-satz für MeOH) als Modifier ist bei einem System-Druck von 300 bar keinProblem.

Prep SFC 100-System

IG Instrumenten-Gesellschaft AGCH-8045 ZürichTelefon 044 456 33 [email protected], www.igz.ch

Page 65: Chemieplus 2012/09

6 3SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

PräsidentPatrick MerkoferBreiten 5, CH-5082 KaistenMobile 079 688 08 [email protected]

Mitglied beim SCVFormular aufwww.cp-technologe.choder Mail [email protected]

Infostelle SCVSchweizerischer Chemie- undPharmaberufe VerbandPostfach 509, CH-4005 BaselMobile 079 688 08 [email protected] 40-18140-5

Alle Adressen Zentralvorstandwww.cp-technologe.ch

Höhere FachprüfungChemietechnologewww.hfpc.chSiegfried Ltd., Daniel MüllerUntere Brühlstrasse 44800 ZofingenTelefon 062 746 19 [email protected]

Nächste Termine

Besuch der ProRheno AGmit anschliessernder Führung derBrauerei Fischerstube21. September 2012, 16.45 UhrVeranstalter: SCV Nordwest-schweiz

Bräteln, gemütlichesZusammensein21. September 2012.Details folgen.Veranstalter: SCV Aargau

Besichtigung EMPA Dübendorf28. September 2012, 13.30 UhrKostenlos, organisiert von der Sek-tion LVS des FLB - FachverbandLaborberufe, Charlotte Rothenbüh-ler FLB, Anmeldung via Mail bis20.09.2012 bei:[email protected]

Novartis Campus20. Oktober 2012, 13.30 UhrNur 20 Plätze stehen uns zurVerfügungVeranstalter: SCV Fricktal

Besuch bei Actelion in Allschwilund anschliessende Visite bei derWeinmesse in Basel2. November 2012SCV NordwestschweizBesammlung:Freitag, den 2. November 2012 um15.45 Uhr,Dauer: 2 StundenAnmeldung:Andreas Schläpfer via Mail:[email protected]

Klausur Zentralvorstand3. November 2012, 10–17 Uhr,Inzlingen (D)

Zentralvorstands-Sitzung14. November 2012, 17 Uhr,PanGas, Muttenz

Alle Terminewww.cp-technologe.ch

für die eidgenössisch anerkannteHöhere Fachprüfung für Chemietechnologen (HFPC)

Zur Erlangung des eidgenössischen DiplomsDiplomierter ChemietechnologeDiplomierte Chemietechnologin

Prüfungstermin: Diplomarbeit: 1.Februar bis 26.April 2013Präsentation/Fachgespräch: 21.bis 24.Mai 2013

Prüfungsgebühr: CHF 2200.– inkl. Diplom

Anmeldeunterlagen/ Informationen: Download via Homepage www.hfpc.ch oderBestellung bei: SCV Infostelle Postfach 509 4005 Basel

Anmeldestelle: SCV, Marcel Dürr QSK HFPC Hüssiweg 14 4802 Strengelbach

Anmeldeschluss: 22. September 2012 (Datum des Poststempels)

Prüfungsort: Region Basel

Zulassungsbedingungen: Gemäss Reglement HFPC Art. 8

Download auf Infostelle: www.hfpc.ch oder Bestellung

Trägerschaft: Schweiz. Chemie und Pharmaberufe Verband Postfach 509 4005 Basel www.cp-technologe.ch

ZENTRALVORSTAND

Diplomprüfung

Page 66: Chemieplus 2012/09

6 4 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

ass wir in der Schweiz nicht vorsolchen Horrorszenarien stehen,

hat unter anderem sicher damit zu tun,dass die Schweizer Wirtschaft trotzungünstigen Wechselkursverhältnissennach wie vor Ausbildungsplätze zur Ver-fügung stellt – und sich somit ihre eige-ne Zukunft sichert.

Was die Studie sagt …

Gemäss Umfragen des Bundesamtes fürBerufsbildung und Technologie (BBT) beiden Kantonen ist das System der dualenLehre eine Erfolgsgeschichte, auch fürdie Betriebe. Dies bestätigte unter ande-rem die dritte Studie zu «Kosten undNutzen der Lehrlingsausbildung ausSicht der Betriebe», welche die For-schungsstelle für Bildungsökonomie ander Universität Bern durchgeführt hat.Interessant und für viele dennoch nichtneu dürften folgende zwei Erkenntnisseder Studie sein:■ Für Anbieter von Ausbildungsplätzen

in beruflichen Grundbildungen mit ho-hen Anforderungsprofilen gestaltetsich die Rekrutierung von geeignetenBewerberinnen und Bewerbern zuneh-mend schwieriger.

■ Jugendliche mit sozialen oder schuli-schen Bildungsdefiziten haben nachwie vor Mühe, einen Ausbildungsplatz

D zu finden. Nach wie vor gross ist dieNachfrage auch nach Lehrstellen imniederschwelligen Bereich (2-jährigeberufliche Grundbildungen mit eidge-nössischem Berufsattest EBA).

Um letztgenannten Tendenzen entge-genzuwirken, stützen die Kantone dasLehrstellenangebot permanent mitMassnahmen zur Lehrstellenförderung.Beispielsweise sind seit mehreren JahrenLehrstellenförderer im Einsatz, die Lehr-stellen bei den zweijährigen beruflichenGrundbildungen (Attest-Lehrstellen)schaffen. Diese ermöglichen vorwiegendpraktisch begabten Jugendlichen einenanerkannten eidgenössischen Abschlussmit einem eigenständigen Ausbildungs-profil.

… und der SCV meint

Attestlehren mögen in gewissen Berei-chen sicher eine Möglichkeit darstellen,junge Berufsleute auf eine geeignete Artund Weise so auszubilden, dass diesegewinnbringend eingesetzt werden kön-nen. Es erscheint uns auch wichtig, dassPersonen, deren schulische Fähigkeiten,wie es das BBT beschreibt, mit Bildungs-defiziten konfrontiert sind, den An-schluss ins Berufsleben nicht verpassenund deshalb möglicherweise ein Lebenlang unter dieser Tatsache leiden. Dass

aber Attestlehren gera-de für beruflicheGrundbildungen mithöheren Anforderungs-profilen kein Themasind, darüber sind sichder SCV wie auch derüberwiegende Teil derausbildenden Betriebeeinig. Berufe wie CP-Technologe EFZ undLaborant EFZ sind mithochkomplexen Mate-rien konfrontiert. Allei-ne der Umgang mit Ge-fahrstoffen und hoch-komplexen Betriebsmit-teln erfordert es, dassnicht einfach gewisseAusbildungsthemen ge-stutzt oder ganz weg-

gelassen werden dürfen. ZusätzlichesGewicht dürfte sicher auch der Aspektverleihen, dass viele Produkte unsererBranche schlussendlich an Mensch undTier verabreicht werden. Fehlerhaft her-gestellte Produkte, zum Beispiel auf-grund mangelhaften Verständnisses fürProzesse, können sich hier fatal auswir-ken! Genau aus diesem Grund steht derSCV auch dafür ein, dass Stellen in derchemisch-pharmazeutischen Industriemit Personen besetzt werden, die eineentsprechende berufliche Grundbildungund ggf. entsprechende Weiterbildun-gen vorweisen können.

Weitere Erkenntnisse der Studie

Ausbilden lohnt sich! Aus den Brutto-kosten in der Höhe von 5,4 MilliardenFranken und den produktiven Leistun-gen der Lernenden von 5,8 MilliardenFranken ergibt sich für die Betriebe einNettonutzen von rund einer halben Mil-liarde Franken. Rund zwei Drittel derAusbildungsverhältnisse in der Schweizschliessen aus der Sicht der ausbilden-den Betriebe mit einem Nettonutzen ab.Bei dem Drittel der beruflichen Grund-bildungen, die nach Beendigung desLehrverhältnisses Nettokosten aufwei-sen, decken meistens kurz- und mittel-fristige Erträge wie Einsparung von Re-krutierungs- und Einarbeitungskostendie Ausbildungsauslagen. Dieser Nut-zenaspekt der eigenen Lehrlingsausbil-dung dürfte bei dem sich abzeichnendenFachkräftemangel noch an Bedeutunggewinnen. Damit unsere Wirtschaftauch morgen noch gut positioniert iminternationalen Wettbewerb steht undAusbildungs- und Arbeitsplätze anbietenkann, dafür setzt sich der SCV unter an-derem insofern ein, dass er auf Quali-tätsansprüche bei der Aus- und Weiter-bildung pocht und zusammen mit aus-bildenden Betrieben die künftigen An-forderungen an Fachkräfte definiert.

Für den ZentralvorstandPatrick Merkofer

Quelle der Angaben und Auszüge zuden Studienergebnissen: BBT

ZENTRALVORSTAND

Viele Länder sehen sich aktuell mit dem Problem der Jugendarbeitslosigkeit konfrontiert, welche sichin einzelnen Ländern auf ein Mass von bis zu fast unvorstellbaren 50% aufgebläht hat.

Lehrstellensituation in der Schweiz

Damit am Ende das richtige Produkt in der gefordertenQualität im Gebinde landet, werden qualifizierteFachkräfte benötigt.

Page 67: Chemieplus 2012/09

6 5SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

ie SCV-Sektion Oberwallis wünschtallen Auszubildenden eine interes-D sante und erfolgreiche Ausbildungszeit,

viel Mut, Zuversicht und vor allem dienötige Ausdauer auf diesem neuenLebensabschnitt.

SEKTION OBERWALLIS

Am 2.August 2012 konnten 7 Jugendliche und 6 Erwachsene die Ausbildung zum Chemie- undPharmatechnologen bei der Lonza AG in Visp beginnen.

CPT-Lernende 1. Lehrjahr, 2012–2015

Ebert Thomas Guntern Damian

Juon Martin

Leuthardt DominikWerlen Rinaldo

Zenklusen Stephan

Arnold SanderEbener Pascal

Ebener Pier-Maxim Lochmatter Sandro

Signorell Matthias Stoffel Marco

Erwachsene Jugendliche

Tschernig Rainer

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9-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

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4 Thema des Monats: Feinchemie am Wendepunkt

38 Verfahrenstechnik: Wege zur staubfreien Übergabe

72 Forschungswelten: Neue Wirkstoffe gegen Bakterien

10-2011

Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

Offizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLB

www.chemieplus.chwww.marktspiegel.ch 4 Thema des Monats: Kunststoffe verändern die Welt

20 Messen, Steuern, Regeln: Waagen: Impulse durch Outsourcing

71 Forschungswelten: RNAi-Wirkstoffe gegen Viren

ARC Sensoren Serie für DO-, pH- und LF-Auswertung

HAMIL632�)BA79GJ�(-�K�*.!&%#$�)BA79GJ�K�58=H:>J�K�8BAF78F’=7@>?FBA"8=�K�HHH"=7@>?FBA8B@C7AI"8B@

4-20mA und Modbus Parallelinterface für ProzesssicherheiE K 2ransmitter frei – direkte Anbindung an Prozessleitsystem

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Schweizer Fachzeitschrift für Chemie-, Pharma- und Biotechnologie

Offizielles Organ des Schweizerischen Chemie- und Pharmaberufe Verbandes SCV

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4Thema des Monats: Chemieparks und Industriestandorte

26 Märkte und Akteure: REACh im «Stresstest»

46 Analytik: «Kleiner Riese» Mikrofluidik

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Tankstellenkonzept zum Befüllen von Kryobehältern.

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Page 68: Chemieplus 2012/09

6 6 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

Ausschnitt aus einem Interview mit Joseph Jimenez, gelesenin der Aargauer Zeitung vom 20. Juli 2012.

Was bedeutet das rasante Wachstum in Asien für den geo-grafischen Fussabdruck von Novartis – werden neue Pro-duktionsstätten und Jobs vor allem dort geschaffen?Jimenez: Nicht unbedingt. Auch wenn wir zunehmend mehrUmsatz in Asien erwirtschaften, bedeutet das nicht notwen-dig, dass wir dort produzieren. Das hat unsere Entscheidunggezeigt, in unser Werk in Stein im Kanton Aargau 500 Milli-onen Franken zu investieren. Denn die Qualität und die Aus-bildung der Mitarbeitenden in der Schweiz wiegen in diesemFall die Kostenvorteile in Asien auf. Deswegen haben wir unserneut für den Standort Stein entschieden. Das zeigt, dassviele Faktoren eine Rolle spielen.

Der SCV sieht sich durch Aussagen wie diese in seiner Tätig-keit bestätigt. Oberstes Ziel des SCV ist es, zusammen mitUnternehmen, Ausbildungspartnern und Behörden zukünfti-ge Entwicklungen zu erkennen und Berufe wie diejenigendes CP-Technologen EFZ und Chemietechnologen HFP aufkünftige Bedürfnisse auszurichten.

Für den ZentralvorstandPatrick Merkofer

ZENTRALVORSTAND

Gelesen und verstanden

ctelion ist ein biopharmazeutischesUnternehmen mit Hauptsitz in

Allschwil. Das Unternehmen wurde1997 gegründet und ist seit dem Jahr2000 an der Schweizer Börse SIX SwissExchange kotiert. Actelion konzentriertsich auf die Entdeckung, Entwicklungund Vermarktung synthetischer klein-molekularer Wirkstoffe (sogenannter«Small Molecules») für innovative Medi-kamente zur Behandlung von Krankhei-ten mit hohem medizinischem Bedarf.

Besammlung: Freitag, den 2. November 2012, um 15.45 UhrDauer: 2 StundenAnschliessend fahren wir mit dem öV andie Basler Weinmesse. Mit der Degusta-

A tion diverser Weine werden wir denAbend ausklingen lassen.Die Messe schliesst um 21 Uhr.

Kosten: CHF. 15.– (Eintritt zur Messe)Nähere Infos unter:www.actelion.comwww.baslerweinmesse.ch

Anmeldung wie üblich an:Andreas SchläpferRiehenring 1894058 BaselTel. 061 534 22 38GSM 078 697 70 71Mail: [email protected]

SEKTION ZENTRALVORSTAND

Besuch bei Actelion, Allschwil, mit anschliessenderVisite bei der Weinmesse in Basel

Business Center in Allschwil.

Die Überarbeitung der Bildungsverordnung schreitet trotz derSommerferien weiter voran. Die vier Teilprojektleiter Reto Fank-hauser, Angelo Gasparini, Kurt Bächtold und Erwin Venetz tra-fen sich am Dienstag, 31.07.12, bei der Aprentas in Schweizer-halle zu einer weiteren Sitzung zur Überarbeitung der Bildungs-verordnung.

Traktanden der Sitzung:

■ Überarbeitung Bildungsplan / Q-Profil auf Basis24.07.2012

■ Besprechen des Anpassungsbedarfs

Nach 3,5 Stunden konnte die Sitzung beendet werden. Ver-schiedenste Handlungskompetenzen und Leistungsziele wurdenmiteinander angeschaut und diskutiert. In gegenseitigem Ein-vernehmen wurden die besprochenen Punkte verabschiedet.Nach einer letzten Überarbeitung und der Durchsicht durch dasEHB ist unsere neue Bildungsverordnung bereit, um in die Ver-nehmlassung zu gehen.

Erwin Venetz

ZENTRALVORSTAND

Überarbeitung Bildungs-verordnung des CPT

Page 69: Chemieplus 2012/09

6 7SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

Thomas, du bist gelernter Chemikantmit einer Weiterbildung als SystemEngineer Automation. Was war derTraumberuf deiner Kindheit und war-um?Lokomotivführer, also das, was mancheandere Buben auch träumten.

Weshalb hast du dich später für denBeruf des Chemikanten entschieden?Nachdem ich in meinem ersten erlerntenBeruf «Automechaniker» keine Perspek-tiven sah und auch wusste, dass ich die-sen Beruf nicht bis 65 ausüben kann,kam mir mein Bruder in den Sinn. Dieserhatte auch Chemikant als Zweitberuf er-lernt. Zusätzlich suchte Ciba-Geigy zudieser Zeit noch Betriebsarbeiter. Ichliess mich also als Schichtarbeiter anstel-len unter der Voraussetzung, dass ichdie Erwachsenenlehre zum Chemikantenabsolvieren durfte.

Was war für dich während deiner Lehredie grösste Herausforderung?Nun, mit meinen Vorkenntnissen ausmeinem ersten Lehrberuf gab es eigent-lich nicht viele Herausforderungen schu-lischer Natur. Einzige Herausforderungfür mich und zwei weitere Kollegen wares, bei der Lehrabschlussprüfung eine«6» zu machen. Leider hat dies für allenicht geklappt aber wir drei durftendann eine «5.9» entgegennehmen.

Und was fiel dir damals am leichtesten?Wie oben schon beschrieben, hatte ichja aus meinem ersten Lehrberuf Grund-lagen in Mechanik, Elektrik, Pneumatikund Hydraulik mit in die zweite Lehregebracht. Da war die Schule natürlich«einfach». Es war einfach, durchs Bandweg gute Noten zu schreiben, und dasmotivierte natürlich zusätzlich.

Unterdessen bist du in der Funktioneines Senior System Engineer für Auto-mationssysteme bei Control Tech Engi-neering (CTE) in Liestal. Inwiefern istdir das Wissen eines Chemikanten heu-te bei deiner Arbeit nützlich?Nachdem ich nun seit bald 6 Jahren indiesem Bereich tätig bin, darf ich Fol-gendes feststellen: Im Gegensatz zu denmeisten meiner Arbeitskollegen besitzeich keinen Ingenieurtitel. Aber die Tatsa-che, dass ich die Anlagen, die ich nunautomatisiere, während Jahren bedienthabe, gibt mir viel mehr als jedes Studi-um. Auch spreche ich die «Sprache»meiner Kunden. Wenn mir ein Betriebs-angehöriger erklären muss, wie eine An-lage automatisiert laufen soll, dann ver-stehe ich ihn sofort und umgekehrt ermich ebenso.

Welches war dein bisher grössterErfolg?Als ich zusammen mit meiner Frau imJahre 2006 meine eigene Firma gründe-te. Als Angestellter meiner eigenenGmbH fing ich dann im Oktober 2006als Freelancer an, für CTE zu arbeiten.Nach knapp zwei Jahren fragte manmich, ob ich mir eine Festanstellung beiCTE vorstellen könne, man wolle michnicht verlieren. Da hatte meine Firma ih-re Funktion erfüllt.

Und worüber könntest du dich nochheute grün und blau ärgern?Dass ich nicht schon viel früher den Mutgehabt hatte, mich einer solchen Her-ausforderung zu stellen.

Wie schätzt du die Zukunft des Chemi-kanten bzw. Chemie- und Pharmatech-nologen ein, und welche Herausforde-rungen werden sich in Zukunft diesenBerufsleuten stellen?

Als Fachmann in der Verfahrenstechnik,der die Praxis kennt, ist der Chemikantnicht ersetzbar. In meiner jetzigen Tätig-keit bin ich seit 2006 in vielen Betriebenherumgekommen und habe immer dasgleiche gesehen. Heute, da es so vieleTheoretiker gibt, die scheinbar alles wis-sen, braucht es am Schluss den Prakti-ker, damit das, was theoretisch geplantist, auch wirklich funktioniert.Mein Ratschlag für Chemikanten undChemie- und Pharmatechnologen:Nehmt Herausforderungen an und leis-tet erst etwas, bevor ihr nachfragt, wasihr dafür bekommt. Engagiert euch undmischt euch ein, wenn etwas nicht rich-tig läuft. Setzt euer Wissen ein. Meinenächste Herausforderung wird ein Ein-satz in China sein, wo ich ein lokales In-genieurteam betreuen und praktischausbilden werde. Ziel ist es, dass diesesTeam anschliessend nicht nur guteTheoretiker innehält, sondern auchpraktisch befähigt ist, Projekte erfolg-reich umzusetzen. Alle kennen den Un-terschied zwischen Theorie und Praxis:Theorie ist, wenn nichts funktioniert,aber jeder weiss warum. Praxis ist,wenns funktioniert, aber keiner weisswarum.

Wie kann sich der SCV aus deiner Sichtfür den Beruf des Chemie- und Pharma-technologen EFZ einsetzen?Der SCV muss sich zusammen mit denanderen Berufsverbänden in Bern dafürstark machen, dass unser Schweizer Er-folgsmodell «Berufslehre» nicht unter-geht. Staaten wie England wollen unserBerufsbildungssystem kopieren, weil eserfolgreich ist. Auf der anderen Seite willdie Schweiz im Ranking der OECD imBereich Hochschulbildung weiter obenstehen und riskiert dafür, unserenTrumpf der «dualen Berufsbildung»preiszugeben. Wenn wir im Bereich Be-rufsbildung schlechter werden, dann ha-ben wir verloren. Bitte, liebe Verant-wortliche des SCV, lasst dies nicht zu!Thomas, vielen Dank für dieses Inter-view. Alles Gute und viel Erfolg für dei-ne Zukunft.

Für den ZentralvorstandPatrick Merkofer

ZENTRALVORSTAND

10 Fragen an Thomas Börlin

Page 70: Chemieplus 2012/09

6 8 SCHWEIZERISCHER CHEMIE-UND PHARMABERUFE VERBAND

Mehrere Lernende wurden vom Präsi-denten der Prüfungskommission für ihrehervorragenden Leistungen am Qualifi-kationsverfahren und an den Prüfungender Fachkenntnisse ausgezeichnet. Da-bei erhielten die besten Praktiker/innen,Frau Sabrina Jeker und Herr Dirk Hap-ple, ein vielseitig verwendbares persona-lisiertes Schweizer Sackmesser. Die Ab-solventen im Rang wurden mit Bücher-gutscheinen ausgezeichnet. Auch diesesJahr konnte ein Lernender, Dirk Happle,zudem noch den speziellen Absolven-

tenpreis der Gesellschaft Deutscher Che-miker für herausragende Leistungenentgegennehmen.Musikalisch wurde die Feier von derLehrer-Band der Berufsschule, der «bestswing attack», begleitet. Die Lernendenverabschiedeten sich mit persönlichenGeschenken von ihren Lehrkräften, mitdenen sie in den letzten drei Jahren vieleStunden gemeinsam verbracht hatten.Diese Moderationen und Beiträge fülltenden formalen Rahmen trefflich und ga-ben der Feier den speziellen Rahmen.

Alle Absolventen erhielten als Erinne-rung an ihren Lehrabschluss eine Trink-flasche, mit der sie bei zukünftigen An-strengungen ihren Durst löschen kön-nen. Beim anschliessenden Apéro, derdieses Jahr aus Wettergründen im Foyerstattfinden musste, fand sich ausrei-chend Gelegenheit, die erreichten Erfol-ge mit den Berufsbildnern, Angehörigen,Freunden und Lehrkräften zu feiern undmiteinander zu diskutieren. Wir gratulie-ren allen frisch gebackenen Laborantin-nen und Laboranten EFZ sowie Chemie-und Pharmatechnologen/innen undwünschen alles Gute für ihre Zukunft.

Dr. Stefanie MagyarLeiterin Abteilung Chemie

an der Berufsschule Aarau (BSA)

Bei der Abschlussfeier der Chemieberufe am 2. Juli 2012 in der geschmückten und gut gefüllten Aulader Berufsschule Aarau konnten in feierlichem Rahmen sehr gute Resultate gefeiert werden.

Abschlussfeier der Chemieberufe 2012AARGAU

Die Aula der Berufsschule Aarau lieferte den feierlichen Rahmen.

Die Absolventinnen und Absolventen hatten... ....allen Grund zur Freude.

Auch fürs leibliche Wohl war gesorgt.

Page 71: Chemieplus 2012/09

6 9FACHVERBAND LABORBERUFE

FachverbandLaborberufe FLBPostfach 22698022 Zürich

Ihr Ansprechpartner fürdie Berufe Chemie-,Biologie- und Textillabo-rant/-in

Wir vertreten für unsereMitglieder die Interessenin beruflichen, wirt-schaftlichen und sozialenBelangen.

LaborpersonalverbandBern, Postfach3001 Bern

Zentralvorstand/Sektionen

Zentralvorstand/Sektionen

Charlotte RothenbühlerCo-Präsidium ZentralvorstandSektion BernLaborpersonalverband Bern LVBPostfach 7055, 3001 BernTelefon 031 301 77 [email protected]

Patrick KathrinerSektion LuzernFeld 16362 [email protected]

Jonel BradjanSektion SchaffhausenSunnebüehlweg 28240 ThayngenTelefon 052 649 29 [email protected]

Simone SchärerCo-Präsidium ZentralvorstandSektion ZürichZürcher Laborpersonalverband ZLVUnt. Schwandstrasse 678805 RichterswilTelefon 043 244 71 [email protected]

Verbandsbüro/Administration

Fachverband Laborberufe FLBVerbandssekretariatPostfach 22698022 ZürichTelefon 043 244 71 89(Simone Schärer)

Brigitte KamberKassierinWachterweg 38057 ZürichTelefon 044 362 31 [email protected]

Andreas GruberWebmasterBahnhofmatte 343312 FraubrunnenTelefon P 031 992 00 50Natel 079 215 38 [email protected]

Charlotte RothenbühlerRedaktorin «CHemie plus»Obere Lindenstrasse 83176 NeueneggTelefon 031 301 77 92Natel 077 419 34 [email protected]

Informationen zum Verband, zu den Sektionen, zur Berufswahl, zur Berufs-und Weiterbildung sowie ein Anmeldeformular und vieles mehr im Internet!

www.laborberufe.ch

Liebe MitgliederEs freut uns, dass wir auch dieses Jahr wieder eine Ver-

anstaltung zur Weiterbildung und Kontaktpflege anbietenkönnen. Der Laborpersonalverband Schaffhausen hat eine Be-sichtigung der EMPA organisiert. Aufgrund der vielfältigenAktivitäten dieses Instituts haben wir uns als Schwerpunktthe-ma auf die bildgebenden Analyseverfahren beschränkt.Dieser halbtägige Anlass, der spezielle mikroskopische Verfah-ren und Computertomographie umfasst, kann als wertvolle Er-gänzung zu den Grundkenntnissen in diesem Gebiet angese-hen werden. Es wird einführend ein theoretischer Teil über dieMöglichkeiten und Grenzen dieser Methoden gegeben wer-den, der dann ergänzt wird durch praktische Vorführungen anausgesuchten Beispielen.

Bitte meldet Euch an bis zum 20. 9. 2012 via Mail bei:Charlotte Rothenbü[email protected] [email protected] Besichtigung findet statt am Freitag, den 28. 9. 2012,ab 13.30 Uhr an der EMPA Dübendorf.Treffpunkt bei der Anmeldung.Die Teilnahme für diesen interessanten Nachmittag ist dankSponsoring der EMPA Dübendorf für alle Mitglieder undNichtmitglieder kostenlos. Es erfolgt keine weitere Einladung.

(FLB, SCV und SGO)Wir freuen uns auf eure Anmeldung.

Besichtigung EMPA: 28. 9. 2012ZENTRALVORSTAND

Organisiert vom LVS

Page 72: Chemieplus 2012/09

7 0FACHVERBAND LABORBERUFE

Fluor tritt in grossen Mengen imApatit Ca5(PO4)3(OH,F) auf so-

wie im Flussspat CaF2 und auch im na-hezu abgebauten Kryolit Na3AlF6. Des-halb ist es nicht verwunderlich, dassFluorid auch in nahezu allen Wässernzu finden ist – wenn auch die Fluorid-konzentration je nach Wasserart undden geogenen Bedingungen sehr unter-schiedlich sein kann. Im Meerwasser istüber 1 mg/L Fluorid vorhanden, inFlüssen und Seen etwa 0,05 – 0,5 mg/L,in Grundwässern sind Werte über0,5 mg/L dagegen verhältnismässig sel-ten. In Tiefenwässern und insbesonderein Quellen aus hydrothermalen Lager-stätten können jedoch auch beträchtlichhöhere Fluoridgehalte angetroffen wer-den, z.B. in Geysiren über 20 mg/L.Massgeblich verantwortlich für denFluoridgehalt im Wasser sind pH-Wert,Temperatur, Löslichkeitsverhältnisseund Lösungsbeeinflussung durch geolo-gische Voraussetzungen.Der Einfluss von Fluorid auf diemenschliche Gesundheit hat zwei Sei-ten. Einerseits ist es essentiell für denmenschlichen Organismus, da das überdie Nahrung aufgenommene FluoridVoraussetzung für die Mineralisierungdes Apatit der Knochen und Zähne ist.In dieser Beziehung ist ein entsprechen-der Fluoridgehalt im Trinkwasser alswichtigstes Lebensmittel auch in Bezug

auf eine ausreichende Kariesprophylaxesehr wichtig. Andererseits hat aber einezu hohe tägliche Fluoridaufnahme inder Summe aller zu sich genommenenLebensmittel fatale Auswirkungen.Zahn- oder Knochenfluorose sind dieFolge, wenn die tägliche Gesamtfluor-aufnahme ca. 20 mg F/Tag überschrei-tet.Aus diesem Grund kommt der Kontrolleder Fluoridkonzentration in unseren Le-bensmitteln eine besondere Bedeutungzu. Trinkwasser gehört zum Lebensmit-tel Nummer eins und unterliegt damiteiner besonders intensiven Kontrolle.Fluorid wurde zu den Substanzen ein-gestuft, die von einer bestimmten Kon-zentration an zu gesundheitlichen Stö-rungen führen. Der in der Trinkwasser-verordnung festgelegte Grenzwert fürFluorid beträgt 1,5 mg/L.

Messverfahren zur FluoridbestimmungDie Bestimmung von Fluor als Nichtme-tall ist in der Literatur hinreichend be-schrieben. Die Methoden reichen vonklassischer Gravimetrie und Volumetrieüber Photometrie und elektrochemischeTitration. Heute dominierende Metho-den zur Bestimmung der Fluoridkon-zentration in Wasser sind die Ionen-chromatographie (IC) und die Anwen-dung von ionenselektiver Elektroden(ISE). Beiden Bestimmungsmethoden

gemein ist das Ansprechverhalten aufnur ionisch gelöstes Fluorid. Organischoder kovalent gebundenes Fluor wirdnicht erfasst und macht diese Bestim-mungsmethoden auch nur für reinwässrige Matrizes anwendbar.

Spektroskopische VerfahrenSpektroskopische Verfahren wie dieICP-OES zur Bestimmung von Fluorsind wegen dem sehr hohen Ionisati-onspotenzial von 17, 42 eV und dendeshalb unter 100 nm liegenden Reso-nanzlinien des Fluors nicht praktikabel.Aus ähnlichem Grund kann auch mitder klassischen AAS kein Fluor be-stimmt werden. Eine gängige Alternati-ve bietet die Bestimmung von Fluor mit-tels Molekülabsorptionsspektrometrie(MAS). Erste Untersuchungen wurdenvon Dittrich und Tusunda relativ zeit-gleich zueinander durchgeführt. Auf-grund der relativ moderaten Auflösungder damals verwendeten Spektrometerund einer limitierten Untergrundkorrek-tur konnte sich diese Methode zur Be-stimmung von Fluor nicht durchsetzen.Mit der Entwicklung der High-Resolu-tion Continuum Source AAS (HR-CSAAS) und der kommerziellen Verfüg-barkeit dieser AAS-Geräte mit dem con-trAA 300 und contrAA 700 von AnalytikJena sind nun die Voraussetzungen ge-schaffen, um diese Methode erfolgreich

Fluorbestimmung im Trinkwasser mit HR-CS AAS

MOLEKULARABSORPTIONSSPEKTRUM FÜR DIE BESTIMMUNG VON NICHTMETALLEN

Aufgrund seiner hohen Elektronegativität ist das Element Fluor das reaktivste Nichtmetall und kommtdeshalb nicht elementar, sondern nur in gebundener Form vor. Fluor ist das verbreitetste Halogen. SeinAnteil in der Erdkruste beträgt ca. 0,08%.

Abbildung 1: Wellenlängenaufgelöstes Molekülabsorptionsspektrum vonAlF in der Umgebung von 227,47 nm, Injektion von 10 ng F.

Abbildung 2: Wellenlängenaufgelöstes Molekülabsorptionsspektrum vonGaF in der Umgebung von 211,248 nm, Injektion von 10 ng F.

Page 73: Chemieplus 2012/09

7 1FACHVERBAND LABORBERUFE

für die Fluorbestimmung einzusetzen.Im Folgenden wird eine einfache,schnelle und robuste Methode zur Flu-orbestimmung im Trinkwasser mittelsHR-CS AAS beschrieben und an ver-schiedenen Trinkwasserproben und ei-nem Referenzmaterial auf seine prakti-sche Anwendbarkeit überprüft.

Fluorbestimmung durch Molekül-absorption mit HR-CS AASIn den letzten Jahren wurden durch dieVerfügbarkeit der HR-CS AAS verschie-dene Methoden zur Bestimmung vonNichtmetallen wie P, S, F, Cl, Br, J mit-tels Molekülabsorption in Kombinationmit einem AAS publiziert. In einemÜbersichtsartikel von Welz et.al. wur-den die Arbeiten zusammengefasst.Die analytische Nutzung der Molekülab-sorptionsspektrometrie zur Bestimmungvon Fluor basiert auf der Bildung vonstabilen Monofluoriden (AlF, GaF, InF,CaF). Diese zweiatomigen Moleküle

können ähnlich wie Atome definierteEnergie aus einer spektral kontinuierlichemittierten Strahlungsquelle absorbie-ren, was zur Erzeugung von Molekülab-sorptionsspektren führt. Die Molekülab-sorptionsspektren entsprechen den Mo-lekülübergängen zwischen den unter-schiedlichen Molekülzuständen. Manunterscheidet Elektronenanregungs-,Schwingungs- und Rotationsübergänge.Die Anzahl der möglichen Übergänge istgrösser als bei Atomen, weshalb dieMolekülabsorptionsspektren linienrei-cher im Vergleich zu Atomabsorptions-spektren sind. Die Linienbreite diverserMolekülabsorptionslinien entspricht et-wa der von Atomabsorptionslinien undkann somit in der HR-CS AAS aufgelöstund analytisch genutzt werden.In Abbildung 1 und in Abbildung 2 sinddie Molekülabsorptionsspektren derempfindlichsten AlF und GaF Molekülli-nien dargestellt. Alle weiteren Untersu-chungen wurden wegen der höheren

Empfindlichkeit und der besser aufge-lösten Moleküllinien auf der Molekülab-sorptionslinie von GaF bei einer Wellen-länge von 211,248 nm durchgeführt.

ExperimentellesInstrumentation: Alle Messungen wur-den mit einem HR-CS AAS contrAA 700(Abb. 3) der Firma Analytik Jena in derGraphitrohrtechnik durchgeführt.Dabei handelt es sich um ein Atomab-sorptionsspektrometer mit einer Xe-Kurzbogenlampe als Strahlungsquelle.Die Xe-Lampe emittiert ein kontinuierli-ches Spektrum im Bereich von185–900 nm. Dadurch steht jede Wel-lenlänge zur analytischen Nutzung zurVerfügung. Das ist die Voraussetzungzur analytischen Nutzung von Molekül-absorptionen einer beliebigen Wellen-länge. Als Atomisator stehen in zwei ge-trennten Probenräumen Flamme undein quergeheizter Graphitrohrofen zurVerfügung. Das hochauflösende Spek-trometer besteht aus einem Prismenvor-monochromator und einem Echellegitterfür die Gewährleistung einer Auflösungvon 2 pm bei einer Wellenlänge von200 nm. Als Detektor wird ein CCD-Ar-ray eingesetzt, der eine simultane undleistungsstarke Untergrundkorrektur ga-rantiert und durch das simultane Ausle-sen von 200 Detektorpixeln zusätzlichespektrale Information zur untersuchtenAnalyselinie bietet.

Methodenoptimierung der GaF-MolekülabsorptionDas Temperatur-Zeit-Programm, umMolekülabsorption analytisch zu nut-zen, besteht aus 3 Phasen: Trocknung,Veraschung und Molekülbildung. Wäh-rend der Trocknungs- und Veraschungs-

Abbildung 3: HR-CS AAS contrAA 700 von Analytik Jena.

Probenergebnisse

Probe VF* Konzentration in µg/L F RSD in % Konzentration ISE in mg/L F zertifizierte Konzentration in mg/L FION-915 1 41,0 ± 2,0 2,4 0,03**/0,048***

Hamilton-20 10 424 ± 21 2,5 0,42 ± 0,078

TW Bad Berka 5 132 ± 8,7 4,3 0.14

TW Tiefengruben 5 146 ± 8,8 2,8 0.15

TW Sachsenhausen 5 237 ± 11 1,1 0.25

Mineralwasser 5 148 ± 8,2 1.5 0.16**

QC-Standard 4:40 µg/L F

38.7 ± 1.14(96,7 %)

0.4

QC-Standard 2:20 µg/L F

20.4 ± 1,03(102 %)

3.7

Tabelle 1: Probenergebnisse, *VF = Verdünnungsfaktor, ** Informationswert, *** Konzentrationsangabe aus dem Herstellerkatalog

Page 74: Chemieplus 2012/09

7 2FACHVERBAND LABORBERUFE

schritte müssen Vorverluste des Analy-ten als flüchtiges HF durch Optimierungder Trocknungs- und Pyrolysetempera-tur und durch Einsatz eines effizientenModifiers vermieden werden. Aufgabeder Molekülbildungsphase ist es, dasgewünschte zweiatomige Moleküldurch Zugabe eines entsprechendenMolekülbildungsreagenz zu erzeugen.Durch die Auswahl einer optimalenTemperatur muss eine genügend grosseAnzahl von diesem Molekül gebildetwerden. Die Temperatur darf aber auchnicht zu hoch gewählt werden, damit esnicht zu früh in seine atomaren Be-standteile zerfällt.Zur Erzeugung von Ga-Monofluoridwird als Molekülbildungsreagenz ein10 g/L Ga-Standard (Fa. SCP Science) in4% HNO3 eingesetzt. Beste analytischeErgebnisse konnten erzielt werden,wenn das verwendete Graphitrohr mitintegrierter PIN-Plattform mit Zr vor deranalytischen Nutzung permanent be-schichtet wurde. Zur Stabilisierung desAnalyten und des Ga während der Ver-aschung wurde ein Pd / Zr-Modifier(0,1% Pd, 20 mg/L Zr) zusammen mitdem Molekülbildungsreagenz vor jederProbeninjektion bei 1100 °C thermischin eine aktive Form gebracht. Unter die-sen Bedingungen wurde eine optimaleVeraschungstemperatur von 550 °C er-mittelt. Dabei wurden NaAc und Ru-III-Nitosylnitrat als Modifier zur Verminde-rung von Analytvorverlusten durch Bil-dung von flüchtigem HF eingesetzt. Un-ter diesen Bedingungen wurde 1550 °Cals optimale Molekülbildungstemperaturermittelt.

Kalibrierung: Unter den ermittelten op-timalen Bedingungen wurde eine Kalib-rierung im Bereich von 2–10 μg/L F auf-genommen (Abbildung 4). Auf der Ba-sis dieser Kalibrierung und der dreifa-chen Standardabweichung aus 11 Wie-derholungen des Kalibrierblindwerteswurde eine Nachweisgrenze von0,26 μg/L F ermittelt. Diese Nachweis-grenze für Fluor ist ca. eine Grössenord-nung besser als mit IC oder ISE.Zur Überprüfung der entwickelten Me-thode wurden 3 Trinkwasserproben, einMineralwasser und zwei zertifizierte Re-ferenzmaterialien untersucht. Da der zuerwartende Fluoridgehalt weit über derzu ermittelten Nachweisgrenze lag,wurde eine weitere Kalibrierung im Be-reich von 10–50 μg/L F aufgenommen.Die Ergebnisse der untersuchten Probensind in Tabelle 1 dargestellt und zeigeneine sehr gute Übereinstimmung mitden zertifizierten Werten, den Parallel-bestimmungen mit ISE sowie der durch-schnittlichen Herstellerangabe im Falldes Mineralwassers.

ZusammenfassungEine einfache, schnelle, voll automati-sierbare und robuste Methode zur Be-stimmung von Fluor im Trinkwasserwird vorgestellt. Die Methode beruhtauf der Messung der Molekülabsorptionvon GaF auf einer Wellenlänge von211,248 nm mit einem kommerziell ver-fügbaren HR-CS AAS in der Graphit-rohrtechnik. Als Molekülbildungsrea-genz wird eine 10 g/L Ga-Lösung einge-setzt. Die besten Ergebnisse wurden miteinem permanent Zr-beschichteten

PIN-Plattformrohr erzielt. Zur Stabilisie-rung des Analyts und zur Vermeidungvon Vorverlusten werden verschiedeneModifier eingesetzt. Durch eine speziel-le thermische Vorbehandlung desPd / Zr-Modifiers und des Ga-Reagenzbei 1100 °C kann Fluor ohne Verlustebis 550 °C pyrolysiert werden und stehtbei 1550 °C einer effizienten Molekülbil-dung zur Verfügung. Mit dieser opti-mierten Methode wurde eine Nachweis-grenze von 0,26 μg/L F bestimmt undist damit deutlich nachweisstärker alsalle anderen derzeit verfügbaren Metho-den. Durch das angewendete Grund-prinzip der Molekülabsorption (MAS)analog zur Atomabsorption (AAS) istdie Bestimmung sehr robust. Limitatio-nen und Nachteile der gängigen Verfah-ren IC (Probendurchsatz, limitiert aufwässriges Medium, Partikelfreiheit derProben) und ISE (begrenzter pH-Wert-Bereich, definierte Ionenstärke, Salzge-halt) spielen keine Rolle. Ein weitererVorteil dieser Methode ist, dass der An-wendungsbereich ohne Probleme auchauf biologische Matrizes wie Urin, Se-rum und Blut ausgedehnt werden kann.Damit existiert erstmals eine einfacheMethode zur Bestimmung des Gesamt-gehaltes an Fluor (ionisch und kovalentgebundenes Fluor). Zeitaufwendige undfehleranfällige vorgelagerte Pyrohydro-lyse oder Derivatisierung für wässrigeMedien können entfallen. Auch Fluor innur teilweise hydrolysierten, aber was-serlöslichen Verbindungen wie im Nat-riummonofluorphosphat (MEP), einerKaries vorbeugenden aktiven Kompo-nente in Zahnpasta, wird unter Anwen-dung der beschriebenen Methode kom-plett erfasst. Dadurch wird die produkti-onsbegleitende Qualitätskontrolle zurBestimmung des Gesamtfluorgehalts inZahncreme vereinfacht und verkürzt.Weitere mögliche Anwendungen lassensich nicht zuletzt durch die Bestimmungvon Gesamtfluor nach Aufschluss vonfesten Proben finden. ■

Besten Dank der FirmaAnalytik Jena AG,

die uns diesen Berichtzur Verfügung gestellt hat.

Abbildung 4: F-Kalibrierkurve unter Anwendung von GaF-Molekülabsorption bei einer Wellenlänge von211,248 nm: 2–10 µg/L F, 20 µL Probeninjektion.

Heike Gleisner; Analytik Jena AG,Konrad-Zuse-Strasse 1, D-07745 Jena

AUTOR

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7 3FACHVERBAND LABORBERUFE

Im Rahmen der praktischenArbeit mussten verschiedene

Teilaufgaben zeitlich so geplant werden,dass sämtliche Aufträge in der vorgege-benen Zeit abgearbeitet werden konn-ten. Teilweise waren geeignete Ver-suchsstrategien selbstständig zu erarbei-ten.

In der Fachrichtung Biologie war u. a.ein flüssiger Rahm bakteriologisch zuuntersuchen und zu beurteilen. In derChemie musste eine fehlerhafte ChargeCoffeincitrat analysiert werden, und auf-grund dieser Daten war zu entscheiden,was bei der Produktion dieser Chargeschiefgelaufen war. In beiden Aufgaben

stand somit die kritischeBeurteilung der Ergeb-nisse mit den daraus ab-geleiteten Schlussfolge-rungen im Vordergrund.Bei den Berufskenntnis-sen wurde auf dasgrundlegende Verständ-nis für biologische und

chemische Zusammenhänge und aufden Wissenstransfer in die Praxis Wertgelegt.Beide Prüfungsstrategien erlauben dieÜberprüfung der Handlungskompeten-zen gemäss Bildungsplan sowie die Be-urteilung der Eignung der geprüftenPersonen als Fachkräfte. Die Laborato-rien benötigen Personal, welches zuver-lässig und präzise arbeiten kann, aberauch die eigene Arbeit und die Labor-ergebnisse kritisch hinterfragen kann.

Zum bestandenen Qualifikatons-verfahren gratulieren wir herzlich!

Fachrichtung Biologie:Burgener Vanessa, Gerber Fritz, GsponerChristian, Lengen Kerstin, Mürner Lu-kas, Röthlisberger Jonathan, Schwab-Stojcic Vesna, Sivapatham Prashanthni,Tenisch Anabelle, Vaz Porto Emanuel.

Fachrichtung Chemie:Aeby Christian, Aellig René, Anwar Yas-min, Eggimann Seila, Gerber Lars, Hau-enstein Fabian, Kejo Rana, Krättli Ra-phael, Mahler Miranda Maria, MichelIsabelle Rose, Odermatt Jan, PaukovicsFlorian, Roth Kaspar Samuel, Schei-degger Andy, Schenk Natalie, SchirmerWilli, Trummer Joel, von Gunten CédricLaurent, Weber Sandra, Wirz Daniel,Wüthrich Tamara.

Stefan Guggisberg,Chefexperte Laborant/-in EFZ Biologie &

Chemie – Bern-Mittelland

PRÜFUNGSKREIS BERN-MITTELLAND

Im Prüfungskreis Bern-Mittelland traten 34 Kandidatinnen und Kandidaten der beiden FachrichtungenBiologie und Chemie zur diesjährigen Abschlussprüfung an. 31 von ihnen haben diese Prüfung mit Erfolgbestanden.

Qualifikationsverfahren für Laborantinnen und Laboranten EFZ in Bern

Abschlussklasse Biologie mit Lehrpersonal der Berufsfachschule(Klasse nicht vollständig).

Abschlussklasse Chemie mit Lehrpersonal Berufsfachschule.

Fachverband für LaborberufePostfach 2269 – 8022 Zürich

Qualifikationsverfahren für Laboranten/in EFZ stehen vor der Tür.Der Fachverband für Laborberufe wünscht schon heute allen viel Erfolg zum bevorstehenden Qualifikationsverfahren.

Der Fachverband für Laborberufe wünscht allen Lernenden

einen guten Start in die Ausbildungszeit und viel Freude

beim erlernen der Laborarbeiten

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7 4FACHVERBAND LABORBERUFE

Die Firma IVF HARTMANN AGmit Sitz in Neuhausen am

Rheinfall ist ein international tätigerSchweizer Hersteller. Es handelt sichum eine der führenden Unternehmens-gruppen für medizinische und hygieni-sche Verbrauchsgüter.

Ein Blick in die Liste der wichtigstenMeilensteine der IVF HARTMANNGruppe Schweiz zeigt uns einige inter-essante Details.1865 gelang es dem Tübinger Chirurgie-

professor Dr. Victor von Brunszum ersten Mal, Baumwolle zuentfetten und auf diese Weise hyd-rophil zu machen. Hygienisch wardiese einwandfrei und in unbe-grenzter Menge verfügbar. Es warein Meilenstein auf dem Weg zurmodernen Wundbehandlung.

1871 gründete H. T. Baeschlin das Unter-nehmen «Fabrik für medizinischeVerbandsstoffe» in Schaffhausen.Erstmals auf der Welt wurdeBaumwolle im industriellen Mass-stab zu Verbandswatte verarbeitet.

1874 wurde die Firma in «InternationaleVerbandsstoff-Fabrik Schaffhausen»umbenannt.

1908 erfolgte der Umzug der Firma vonSchaffhausen nach Neuhausen amRheinfall, wo sie noch heute ange-siedelt ist.

1937 nahm die IVF den Filialbetrieb,Band- und Breitweberei, am Stand-ort in Netstal auf. Der Entscheiddazu war die hohe Verfügbarkeitan Fachpersonal in der Textilindus-trie im Kanton Glarus.

1993 schloss sich die IVF der HART-MANN Gruppe an. Einige Jahrespäter fand die Umwandlung ineine Holding-Struktur statt.

2009 erfolgte die Übernahme der BODEAG und im Jahre 2012 der FunnyHygiene AG.

Heute beschäftigt die IVF HARTMANNGruppe Schweiz 345 Mitarbeitende, da-von 19 Berufslernende. Dies entspricht5,5 % der Belegschaft. In den folgendenBerufen haben junge Leute die Möglich-

keit, eine Ausbildung zu absolvieren:■ Kauffrau/Kaufmann E- oder M-Profil■ Informatikern/Informatiker■ Logistikerin/Logistiker■ Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt■ Produktionsmechanikerin/Produkti-

onsmechaniker■ Anlageführerin/Anlageführer■ Textiltechnologin/Textiltechnologe

International beschäftigt die Grupperund 10000 Mitarbeitende. Eine Weiter-bildung wird den Mitarbeitenden internund mit Unterstützung des Unterneh-mens extern angeboten. In der Schweizwerden Produkte zur Wundbehandlung,beschichtete Produkte wie therapeuti-sche Pflaster, elastische Binden, Watte-produkte und Apothekenfertigung her-gestellt.Die Hauptgeschäftsfelder werden aufge-teilt in:■ Wundmanagement■ Inkontinenzmanagement■ OP-Bedarf■ Desinfektionsmanagement■ Erste HilfeLetztgenanntes kennen wir alle auchaus dem privaten Haushalt – die Haus-apotheke, der Verbandskasten im Auto,das Erste- Hilfe-Set für die Reise oderbeim Sport.Im Bereich Forschung und Entwicklungwird nach neuen Produkten und nacheiner Verbesserung bestehender Produk-te gesucht. Nebst den beiden EG-Zerti-fikaten Anhang ll 3 und V Richtlinie93/42/EWG erwarb die Firma die Zerti-fikate ISO 9001 Qualitätsmanagement,ISO 13485 Qualitätsmanagement fürMedizin und ISO 14001 Umweltmanage-ment. Die Kunden von IVF HARTMANNAG sind Spitäler, Alters- und Pflegehei-me, niedergelassene Ärzte, Apotheken,Drogerien und Spitex.

Interview mit Tugay Küçük bei IVFHARTMANN, Netstal, TextiltechnologeEFZ im dritten LehrjahrDen Wunsch, einen Beruf zu erlernen,bei welchem er seine Interessen fürElektronik und Technik vereinen kann,hatte Tugay Küçük schon während der

obligatorischen Schulzeit. Zugleich woll-te er sein manuelles Geschick und seineBegabung, Feinarbeiten zu erledigen,einbringen. Er liebt PC-Arbeiten, ganz-tags am PC zu arbeiten, kann er sich je-doch nicht vorstellen. Er liebt Bewegungund manuelle Tätigkeiten.Der Onkel von Tugay Küçük machte ihnauf den Beruf Textiltechnologe aufmerk-sam. Als er ein Inserat für eine Lehr-stelle bei der Firma IVF-HARTMANN inNetstal sah, bewarb er sich sogleich.Verlangt wurde als erstes die Lösung ei-ner schriftlichen Prüfungsaufgabe. An-schliessend wurde er zu einem Vorstel-lungsgespräch eingeladen. Er hatteGlück und erhielt die Ausbildungsstelle,für welche sich weitere Kandidaten be-worben hatten.Zu Beginn der Ausbildung empfandTugay Küçük die Umstellung von derSchule zum Ausbildungsplatz als emi-nent. Je länger er im Lehrbetrieb arbei-tete, umso mehr war Tugay Küçük vonseiner Ausbildung mit all den verschie-denen Arbeitseinsätzen fasziniert undüberzeugt, die richtige Berufswahl ge-troffen zu haben. Sein Interesse stiegstetig, und er freute sich über all dasneu erlernte Wissen. Im zweiten Lehr-jahr bekam er die Möglichkeit, Projekteselbstständig zu erarbeiten.Unterstützt wird er von seinem Ausbild-ner Herrn Nikolov und von Herrn Engel,Leiter für den Bereich Elastic Bandages.Die Berufsschule wird in Zürich bei derSchweizerischen Textilfachschule undnach Fachrichtung zusätzlich in Wattwilbesucht. Die praktischen überbetriebli-chen Kurse beinhalten für den BerufTextiltechnologe Fachrichtung Mechatro-nic den Erwerb der Kenntnis von denbenötigten Ersatzteilen für die spezifi-schen Textilmaschinen – man denke nuran all die verschiedenen Nadeln undSchrauben. Gelernt werden müssenauch die Handfertigkeiten Bohren, Fei-len und Löten von Metallen. In den Kur-sen werden auch Stricken und Stickenerlernt, was aber kaum mit den Tätig-keiten bei privaten Handarbeiten ver-gleichbar ist. Es geht u. a. um die Kunstder Maschineneinstellung mit speziellen

Als erstes herzlichen Dank an Herrn Engel, Head of Elastic Bandages bei der Firma IVF HARTMANN AG,für den freundlichen Empfang und die Möglichkeit, ein Interview mit Lernenden durchzuführen. Einen Dankan Tugay Küçük, der sich dem Interview gestellt hat und gleichzeitig den Beruf Textiltechnologe vorstellte.

Interview bei IVF HARTMANN AG in NetstalZÜRCHER LABORPERSONALVERBAND

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7 5FACHVERBAND LABORBERUFE

Nadeln. Tugay Küçük hat mir dies an ei-nem Beispiel gezeigt und erklärt.Die Abschlussprüfung wird mit einerIPA abgeschlossen.Während einer Woche wird Tugay Kü-çük in der IVF HARTMANN in Neuhau-sen arbeiten. Die Gelegenheit in derAusbildung, einen zusätzlichen Betriebund eine neue Betriebskultur kennenzu-lernen, bringen ihm neue Erkenntnisse,auf die er sich freut.Textiltechnologen EFZ Fachrichtung Me-chartonic sind für den Maschinenparkin den verschiedenen Textilbetrieben zu-ständig und verantwortlich. Sie über-wachen und warten die Maschinen undAnlagen nach dem jeweiligen Standard.Durch ihre fundierten Fachkenntnisseüber mechanische und elektronischeHintergründe von Maschinen und tech-nischen Anlagen sind sie in der Lage,selbstständig Einzelteile, Komponentenoder ganze Baugruppen zu ersetzenoder zu reparieren. Sie nehmen in je-dem Textilbetrieb eine ausserordentlichwichtige Funktion ein.Nebst typisch mechatronischen Fertig-keiten wie Bohren, Drehen, Feilen undSchweissen benötigen sie ein fundiertestextiles Basiswissen über textiltechnolo-gische Hintergründe aller Prozesse. Mitall diesem Wissen können sie fehlerhaf-te Produkte sofort erkennen und Mass-nahmen treffen.Tugay Küçük bevorzugte Tätigkeiten be-treffend die Feineinstellungen der Ma-schinen, wobei eine Vielzahl wichtigerDetails zu beachten sind. Die Kanten

müssen perfekt eingestellt werden, unddie Einstellung der Spannung bei Kett-und Schussfäden muss aufeinander ab-gestimmt werden, um nur zwei Beispie-le zu nennen. Exaktheit, Geduld undAusdauer sind nötig, um die geforderteQualität zu erreichen. Hier kann TugayKüçük alle seine Fähigkeiten einbringen:Elektronik, Mechanik und Exaktheit.Bei auftretenden Störungen mussschnell gehandelt werden. Das setzt vor-aus, dass man sämtliche Maschinenbestens kennt. Das Wissen in den Ge-bieten Elektronik und Technik kommthier voll zum Tragen. Eine kleine Werk-statt mit allen Ersatzteilen und den nöti-gen Arbeitseinrichtungen ist vorhanden.Ausgerüstet ist die Firma IVF HART-MANN in Netstal mit Rundstrick- undWebmaschinen. Bei den Rundstrickma-schinen sind die Nadeln und Platinenkreisrund angeordnet. Im Saal der We-berei stehen 40 Webmaschinen. Zur Ar-beitstätigkeit gehört die Wartung sämtli-cher Maschinen. Diese Arbeit ist selbst-verständlich weniger spannend abervon grosser Wichtigkeit. Tugay Küçükhat eine Checkliste erstellt, und alleWartungen werden in einem Protokollaufgeführt.Betreffend Weiterbildung nach Lehrab-schluss bestehen viele Möglichkeiten.Unter anderem zum Beispiel Industrie-meister, Prozessfachmann, Textilkauf-mann. Tugay Küçük will sich nach derLehre als erstes zum Industriemeisterweiterbilden. Diese Weiterbildung kanner berufsbegleitend absolvieren. Nach

diesem Abschluss kann er betriebswirt-schaftliche wie überbetriebliche Zusam-menhänge erkennen. In dieser Funktionübernehmen Industriemeister Aufgabenwie Planung, Prozess- und Terminver-antwortlichkeit, Materialwirtschaft undoptimieren Arbeitsprozesse und sicherndie Qualität der Produkte.Nach dem Gespräch führte mich TugayKüçük durch die Produktionshallen underklärte mir all die einzelnen Verfahrenan Ort. Bei IVF HARTMANN AG werdenmedizinische und hygienische Ver-brauchsgüter hergestellt. Dementspre-chend sind spezifische Anwendungsbe-dingungen und Verfahrensabläufe Vor-schrift.Tugay Küçük liebt Bewegung. Seingrösstes Hobby ist Fussball. Dreimal proWoche geht er ins Training, und am Wo-chenende steht ein Match auf dem Pro-gramm. Im Winter ist er mit dem Snow-board unterwegs. Ebenso wichtig istihm das Zusammensein mit Kollegenund der Familie.Sein Lebensmotiv ist: Wer heute nichtlebt, lebt morgen wie gestern. Er ist be-strebt, die nötige Balance zwischen Ar-beit und Freizeit zu finden.Wir wünschen Tugay Küçük weiterhinviel Begeisterung in der Ausbildung so-wie viel Erfolg in seiner Berufsausbil-dung und seiner späteren Weiterbil-dung.

Charlotte Rothenbühler

Tugay Küçük.Tugay Küçük.

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7 6FACHVERBAND LABORBERUFE

Zur Mitte des 20. Jahrhundertsentwickelte sich der Beruf der

Laborantin, des Laboranten in derSchweiz. Es gibt frühe Berichte vom Fa-mulus eines Alchemisten oder vom La-bordiener eines Chemikers, aber einenBeruf gab es im vorletzten Jahrhundertnoch nicht. Erst die Entwicklung derchemischen Industrie im letzten Jahr-hundert erforderte Fachkräfte, welchedem heutigen Berufsverständnis ent-sprechen. Wie kam es aber dazu?Im Spätmittelalter waren in ganz West-europa viele Berufe von Zünften oderähnlichen Körperschaften reglementiert.Gemeinsam war das Augenmerk auf dieberufliche Aus- und Weiterbildung vomLehrling zum Gesellen und weiter zumMeister. Gesellen mussten, damit sieMeister werden konnten, gute berufli-che Kompetenzen vorweisen. Die Erhe-bung zum Meister öffnete den meistensmännlichen Berufsleuten den Eintritt indie höhere gesellschaftliche Ebene. DieErfordernisse in Beruf, Geschäft, Staatund Militär verlangten von Meistern oftvertiefte ökonomische, mathematische,sprachliche, organisatorische und me-thodische Fähigkeiten. Viele dieser Tä-tigkeiten wurden offenbar «on the job»

gelernt. Vielleicht wurden sie von erfah-renen Kollegen mit Ratschlägen unter-stützt.Wie konnte ein Geselle Meister werden?Eine alte aber nach wie vor aktuelle Ideewar das «Meisterstück», welches Gesel-len am Übergang zum Meisterdaseinherstellten. Beispielsweise musstenSchlosser ein anspruchsvolles Werkstückzuerst berechnen und zeichnen, danneine Kostenkalkulation erstellen und esschliesslich anfertigen. Alle Schrittemusste der angehende Meister einerPrüfungskommission vorlegen und be-gründen. Das fertige Stück wurde einge-hend geprüft und der Kandidat dazu be-fragt. Die aktuelle höhere Fachprüfungzur diplomierten Laborantin, zum diplo-mierten Laboranten läuft in Grundzügennach demselben Prinzip ab.Zunftordnungen hatten oft diskriminie-rende oder monopolisierende Auswir-kungen und waren lokal sehr verschie-den. 1776 kritisierte der Ökonom AdamSmith in Schottland genau diese Um-stände, weil sie den Handel behinderten.Weiter monierte Smith, dass lange Aus-bildungszeiten keine bessere Produkte-qualität garantieren würden. Viele Ideenvon Smith prägten die Ökonomie von

angelsächsischen und weiteren Ländern.Das ist ein Grund, warum die Berufsbil-dung dort ein Schattendasein führt.Der Techniker und Pädagoge ChristophBernoulli übte 1822 im deutschsprachi-gen Raum ähnliche Kritik wie Smith,verlangte aber eine verbesserte Berufs-bildung. Nach langem Streit wurde indiesen Ländern die Berufsbildung nachund nach der Oberaufsicht des Staatesunterstellt, welcher heute für eine grosseRechtssicherheit bürgt. Fachleute, dele-giert von Arbeitnehmer- oder Arbeitge-berorganisationen, überprüfen die Kom-petenz und die Leistungsfähigkeit vonjungen Berufsleuten an Qualifikations-verfahren, an Berufsprüfungen und anhöheren Fachprüfungen. Dieser Teil desZunftwesens lebt bis heute und mit gu-tem Erfolg vor allem in den deutschspra-chigen Ländern weiter. Die Berufsbil-dung in diesen Ländern wird als wichti-ger Faktor für deren gute wirtschaftlicheLeistungsfähigkeit angesehen. GelernteBerufsleute bewältigen Veränderungenbesser, liefern weniger Ausschuss, verur-sachen weniger Unfälle, haben wenigerBerufskrankheiten und sind produktiverals angelernte Arbeitskräfte.

Urban Kuster

VEREIN WEITERBILDUNG LABORBERUFE (WBLB)

Wie kam es eigentlich zur diplomierten Laborantin, zum diplomierten Laboranten mit HFP? Ein Blick zurückvom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert gibt einen allgemeinen Einblick in die Entwicklung der formalenberuflichen Weiterbildung in Mitteleuropa.

Teil 1: Von der Meisterprüfung zur höheren Fachprüfung

Festschrift 10 Jahre Verein wblb

Das Bezugsquellenregister gibt Ihnen auf diese Fragen Antwort.

Wer? Was? Wo?www.chemieplus.ch

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f o r s c h u n g s w e l t e n CHEMIE PLUS 9-2012 7 7

Mit Laserstrahlen können Moleküle in einem dreidimensionalen Materialpunktgenau an der richtigen Stelle fixiert werden. Die an der TU Wien entwi-

ckelte Methode kann fürdas Züchten von Gewebeoder für Mikrosensoren ver-wendet werden. «3D-Pho-tografting» heisst die neueMethode. Die Ausgangsba-sis bildet ein Hydrogel – einMaterial aus Makromolekü-len, die in einem sehr locke-ren Netzwerk angeordnetsind. Zwischen ihnen blei-ben grosse Lücken, durchdie sich andere Moleküleoder auch ganze Zellen hin-durchbewegen können.Massgeschneiderte Mole-küle werden in dieses Hyd-rogel-Netz eingebracht,dann werden bestimmteStellen mit einem Laser be-

strahlt. Dort, wo der fokussierte Laser besonders intensiv ist, wird eine foto-chemisch labile Bindung der Moleküle gebrochen. Dadurch werden reaktiveIntermediate gebildet, die sich lokal sehr rasch in das Netzwerk des Hydrogelseinbauen. Die erreichbare Genauigkeit hängt vom verwendeten Laser-Linsen-system ab. www.tuwien.ac.at

Laser als Platzanweiser für MoleküleDer tägliche Stich in den Finger gehört für viele Diabetes-Patien-ten zum Alltag. Eine nicht-invasive Messmethode könnte sie vondem ständigen Pieksen befreien. Herzstück ist ein Biosensor vonFraunhofer-Forschern: Ein winziger Chip vereint Messung und di-gitale Auswertung – und kann die Daten sogar an ein mobilesGerät funken. Das Prinzip der Messung beruht auf einer elektro-chemischen Reaktion, die mithilfe eines Enzyms in Gang gesetztwird: Die Glukose-Oxidase wandelt Glukose unter anderem inWasserstoffperoxid (H2O2) um, dessen Konzentration man miteinem Potentiostaten messen kann. Daraus lässt sich der Gluko-sespiegel errechnen. Auf einen Chip von gerade mal 0,7 auf10 Millimeter passt nicht nur der Nanopotentiostat selbst. DieForscher haben darauf das gesamte Diagnosesystem unter-gebracht. www.fraunhofer.de

Blutzucker messen ohne Peaks

Akuter Stress verändert die chemische Modifikation der Erbsubs-tanz und damit die Aktivität bestimmter Gene. Das berichten For-scher der Uni Basel gemeinsam mit Kollegen aus Bochum, Trierund London in der Zeitschrift «Translational Psychiatry». Methyl-gruppen heften sich an spezielle Abschnitte der DNA und könnendort lange verbleiben – selbst wenn sich die Zelle teilt. FrühereStudien hatten gezeigt, dass psychische Traumata in frühen Le-bensjahren langfristig mit einer veränderten DNA-Methylierungeinhergehen. Ob sich das Methylierungsmuster der DNA aberauch nach akutem psychosozialem Stress ändert, war bislang un-bekannt. Um dies zu klären, untersuchten die Forscher u. a. dasGen für den Oxytocin-Rezeptor, der Andockstelle für den als «Ver-trauenshormon» oder «Antistresshormon» bekannt gewordenenBotenstoff Oxytocin. Getestet wurden 76 Personen, die an einemfiktiven Jobinterview teilnehmen und unter Beobachtung Rechen-aufgaben lösen mussten, also akuten Stress hatten. In einem Ab-schnitt des Oxytocin-Rezeptor-Gens stieg die DNA-Methylierungbereits in den ersten 10 Minuten nach der Stresssituation an. Daslegt nahe, dass die Zellen weniger Oxytocin-Rezeptoren bildeten.90 Minuten nach dem Stresstest fiel die Methylierung unter dasAusgangsniveau Test. Das deutet an, dass die Rezeptorprodukti-on übermässig angekurbelt wurde. Die Forscher liefern damit ei-nen neuen Ansatz, wie Stress mit einem erhöhten Risiko für psy-chische oder körperliche Krankheiten zusammenhängen könnte.www.unibas.ch

Akuter Stress verändertGen-Aktivität

Focus on Solutions.Die neue Prozesspumpe Zentriplex.

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1 Zentriplex eingebaut.15% weniger Energie verbraucht.30% Aufstellungskosten gespart.

Eines der weltweit meistverwendeten Medikamente wirkt mögli-cherweise auch gegen die Bildung neuer Lymphgefässe undkönnte daher für den Einsatz in der Krebsmedizin interessantwerden. Diesen überraschenden Befund machten Forschendedes Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften der ETH Zü-rich mit einem von ihnen entwickelten dreidimensionalen Zellkul-tursystem. Auf der Suche nach neuen Wirkstoffen, die bei Tumo-ren die Metastasen-Bildung hemmen, fanden die Wissenschaftlerunter der Leitung von Michael Detmar Hinweise darauf, dassauch die altbekannte Wirkstoffgruppe der Statine hierbei wirkenkönnte. Es sind dies Substanzen, die wegen ihrer cholesterinsen-kenden Wirkung sehr häufig bei Patienten mit Herzkreislaufprob-lemen eingesetzt werden, um das Fortschreiten einer Arterioskle-rose zu verhindern. Das Wachstum von Lymphgefässen ist daranbeteiligt, dass sich bei Krebspatienten Metastasen bilden. Zudemspielt es eine Rolle bei Organtransplantationen, weil es beein-flusst, ob ein transplantiertes Organ vom Immunsystem desEmpfängers abgestossen wird. www.ethz.ch

Cholesterinsenker hemmenWachstum von Lymphgefässen

3D-Muster, erzeugt durch Photografting (180 µmBreite). Grün fluoriszierende Moleküle werden ineinem Hydrogel fixiert. (Bild: TU Wien)

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7 8 CHEMIE PLUS 9-2012 f o r s c h u n g s w e l t e n

iele Materialeigenschaften werdenvon der Materialoberfläche (mit)be-

stimmt, darunter Adsorption, Reflexion,Haftung, Reibung, Verschleiss, Elektrostatikund Biokompatibilität. Eine flexible, häufigkostengünstige und entsprechend erfolgrei-che Methode zur Einflussnahme auf dieEigenschaften von Materialien und Objektenist deren Beschichtung, ein Trend, demFortschritte in der Nanotechnologie zusätz-lich Aufwind verleihen. Dass in der Nano-welt Quanteneffekte ins Spiel kommen,Elektronen tunneln und Farbeffekte plötz-lich nicht mehr material-, sondern grössen-abhängig sind, verspricht Innovationen.Und die Natur liefert den Materialwissen-schaftlern jede Menge nachahmenswertemikro- und nanostrukturierte Oberflächen,die für Lotus- und Mottenaugen-Anti-reflex-Effekt, Haifischhaut-Prinzip, Klettver-schluss-System etc. verantwortlich sind.Auch die Leistungsfähigkeit heterogenerKatalysatoren hängt in hohem Mass von de-ren Oberfläche ab, u. a. gilt, je grösser, des-to besser. Bei nanoskaligen Partikeln, dieaus wenigen tausend Atomen bestehen, istdas Verhältnis von Oberfläche zu Volumenbesonders gross. Bei einem Partikeldurch-messer von fünf Nanometern liegen bei-spielsweise 40 Prozent aller Partikelatomean der Partikeloberfläche. Und Oberflächen-atome besitzen freie und deshalb besondersreaktive Bindungen: gute Voraussetzungenfür leistungsstarke Katalysatoren.Eine vielseitige Methode zur Herstellung he-terogener Katalysatoren mit extra grosserOberfläche ebenso wie zum Aufbau nano-skaliger Beschichtungen ist die klassische –nämlich hydrolytische – Sol-Gel-Synthese.Als Ausgangsverbindung dienen Metallalko-xide, die mit Wasser zu Metalloxid-Phasenreagieren, formal wiedergegeben in der Re-aktionsgleichung:M(OR)n + nH2O ➞ M(OH)n + nROH.

Die richtige Versuchsführung (Konzentra-tion, pH-Wert, Lösungsmittel, Ausgangsver-

V

bindung, Temperatur) vorausgesetzt, ent-steht zuerst ein Sol, d. h. eine Dispersion, inder die Metalloxide als vom Lösungsmittelstabilisierte Partikel mit Durchmessern vonwenigen Nanometern fein verteilt im Lö-sungsmittel vorliegen. Unter bestimmtenBedingungen bilden sie aus der Suspensionheraus ein dreidimensionales Netzwerk mitLösungsmittelmolekül-gefüllten Poren. DasSol stockt und wird zum transparenten Gelmit Festkörpereigenschaften. Dünne Soleeignen sich sehr gut zum Beschichten vonOberflächen. Auf Objekten, die in die Soleeingetaucht wurden, bleibt ein flüssigerSol-Film zurück, der beim Trocknen ineinen festen Gel-Film übergeht. Höheres Er-hitzen vertreibt Restwasser und Lösungs-mittel, zurück bleibt eine stabile Metalloxid-schicht.Auch für andere Anwendungen, zum Bei-spiel die Herstellung von Hochleistungske-ramiken, können die nanoskaligen Metall-oxide als Sol eingesetzt werden. Sie lassensich aus dem Sol-Gel-Prozess, aber auch alsPulver gewinnen, zum Beispiel für den Ein-satz als High Surface Area-Katalysatoren.

Neu: Fluorolytische Sol-Gel-SyntheseNicht nur Metalloxide, auch Metallfluoridesind vielseitige Katalysatoren, waren bisheraber nur via klassische Synthesewege undentsprechend nur mit mässig grosser Ober-fläche zugänglich. Metallfluoride eignensich wegen ihrer breiten optischen Durch-lässigkeit vom kurzwelligem UV- bis in denlangwelligen IR-Bereich sowie ihrer einzig-artig niedrigen Brechzahl auch besondersgut als optische Antireflexbeschichtungen,die sich üblicherweise aus alternierendenhoch und niedrig brechenden Schichten zu-sammensetzen. Trotzdem werden in diesemBereich fast ausschliesslich Metalloxide ein-gesetzt. Der Grund: Die Fluoride musstenbis vor wenigen Jahren aus der Gasphaseabgeschieden werden, unter Einsatz korro-siver fluorhaltiger Gase in entsprechend auf-wendigen Anlagen. Solche Anti-Metallfluo-rid-Argumente sind hinfällig, seit Chemikerder Berliner Humboldt Universität (HU)2003 die fluorolytische Sol-Gel-Synthese er-funden haben. «Wir wollten nicht-kristalli-nes, stark gestörtes amorphes und damit ka-talytisch besonders aktives Aluminiumfluo-

S O F T M AT T E R C H E M I S T R Y

Fluorchemie meets Nanotech2003 erfanden Berliner Chemiker in Analogie zum klassischen Sol-Gel-Verfahren die fluorolytische Sol-Gel-Synthese.Die nanodispersen Metallfluorid-Solen werden Kunden seit 2010 von der Nanofluor GmbH zugänglich gemacht:für optische und photovoltaische Anwendungen, zur Herstellung von Hochleistungskeramiken, als Katalysatoren,zur Vorbeugung und Behandlung von Karies …

B E A TE P E I S E L E R - S U T TE R

Übersicht über Synthesen und Anwendungen von nanoskopischen Metallfluoriden und Metalloxidfluoriden.

ENTSPIEGELUNG / KERAMIK KOMPOSITE KATALYSE

MFn + nROH

M(OR)n

ROH

+

xHF

FLUOROLYSE

SOL

Trocknen

+ xRlX - xHX

ROH

+

nHF

FLUOROLYSE

+ (n-x) H2O

HYDROLYSE

Hydroxidfluorideorganisch funktionalisierte Fluoride

KALIZINIERUNG

Oxidfluoride

hydroxylierte Fluoride

organisch funktionalisierte Fluoride

+ xHF + yH

FLUOROLYSE & HYDROLYSE

+ zRl X

-zHX

(HS = high surface) (HS = high surface)

SOL

Trocknen

MFx(OR)

n-x + xROH

HS-MFn

HS-MFn

MFx(OH)

n-x+ (n-x)ROH

MFx(O)

(n-x)/2

MFn-y

(OH)z

MFx(ORl)

n-x

MFn-z

(ORl)z

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rid herstellen, weshalb ich einen Gastwis-senschaftler bat, Aluminiumalkoxid ver-suchsweise mit wasserfreier Flusssäure(HF) umzusetzen. Die Reaktion lässt sich inAnalogie zur hydrolytischen Sol-Gel-Synthe-se wiedergeben als:

M(OR)n + nHF ➞ MFn + nROH

Es war aber nicht unbedingt zu erwarten,dass sie sich so 1:1 übertragen lässt. Dennbei der Sol-Gel-Synthese müssen kondensa-tionsfähige Gruppen geschaffen werden,und hierzu ist HF, anders als Wasser undAlkohol, nicht befähigt», resümiert ErhardKemnitz, Professor am Institut für Chemieder HU, die Erfindungsgeschichte der fluo-rolytischen Sol-Gel-Synthese. Das von ihmpatentierte Verfahren ist so erfolgreich, dassKemnitz im Juni 2010 zusammen mit derHumboldt-Innovation GmbH, das ist dieTechnologietransferstelle der HU, die Spin-off-Firma Nanofluor GmbH gründete.Das Jungunternehmen kam im Innovations-und Gründer-Zentrum Berlin-Adlershof(IGZ) in Sichtweite von Kemnitz Hochschul-labors unter, trägt sich derzeit aus Entwick-lungsprojekten und kann für Nischenan-wendungen in drei 30-Liter-Reaktoren jähr-lich einige 1000 Liter Sole produzieren. Zuden Industriepartnern, mit denen das Ver-fahren für verschiedene Anwendungen wei-terentwickelt wird, gehört die Hannovera-ner Firma Solvay Fluor. Sie hat für den Teil-bereich «Antireflexbeschichtungen auf derBasis von Magnesiumfluorid-Solen» von na-nofluor die Option auf eine Exklusivlizenzerworben.

Hochporöse Schichten ausMagnesiumfluorid-Nanopartikeln«Licht wird an Grenzflächen gebrochen undreflektiert, wenn dort Medien unterschiedli-cher Brechungsindizes aufeinandertreffen.Magnesiumfluorid hat einen Brechungsin-dex von 1,38 und ist damit optisch dichterals Luft, deren Brechungsindex bei 1 liegt.Wir erzeugen mit unseren Solen 100 Nano-meter dünne optische Schichten aus 3 bis 5Nanometer kleinen Magnesiumfluorid-Parti-keln. Dass diese hoch porösen Schichten,die zum Schluss noch gesintert werden,Luft einschliessen, führt zu einer Absen-kung des Brechungsindex auf 1,23. Mit nureiner Schicht werden 99,9 % Entspiegelungerreicht, also fast vollständige Transpa-renz», freut sich Kemnitz. Normalerweiselassen sich mit einem Gramm Metallfluorid5 bis 20 m2 Oberfläche beschichten. Ein

Gramm Nano-Magnesiumfluorid reicht da-hingegen für bis zu 600 m2, verspricht derErfinder. Das könnte die Produkte nicht nurbesser, sondern auch billiger machen. DieSole eignet sich auch zur Herstellung kera-mischer Werkstoffe, das entsprechende Po-tenzial wird zusammen mit dem Fraunho-fer-Institut für Keramische Technologienund Systeme (IKTS) ausgelotet.Bisheriges Fazit: Durch Fluorid-Dotierungenlässt sich bei Korundkeramiken die Sinter-temperatur absenken und folglich Energieeinsparen, die Transparenz wird heraufge-setzt, die Härte gesteigert. Auch in organi-sche Materialien können die Nano-Metall-fluoride eingebracht werden. Dazu wird beider fluorolytischen Sol-Gel-Synthese weni-ger Flusssäue eingesetzt, als es die Reaktionzu Magnesiumdifluorid verlangt. Auf dieseWeise verbleiben nicht umgesetzte Alkoho-lat-Reste im Produkt, via die sich die Nano-partikel anschliessend funktionalisieren las-sen, um sie mit organischen Systemen kom-patibel zu machen.

Komplett transparenter Kunststoff«Wir haben Polymethacrylat hergestellt, das40 % modifiziertes Magnesiumfluorid ent-hält. Das Resultat ist ein komplett transpa-renter Kunststoff, der zudem an Hitzesta-bilität und Festigkeit gewinnt. Wir sehenhier zum Beispiel ein Anwendungspotenzialim Bereich der Beschichtung von Glasfasernvoraus und gehen dem derzeit nach», infor-miert Kemnitz.Als Chemiker interessieren ihn ganz beson-ders die katalytischen Eigenschaften seinerNano-Metallfluoride, die wegen der hohenElektronegativität von Fluor, das heisst des-

sen Fähigkeit, Elektronen in einer Paarbin-dung an sich zu ziehen, zu den starken Le-wis-Säuren gehören, wie sie sich in der or-ganischen Synthese vielseitig als heterogeneKatalysatoren verwenden lassen. Indem diefluorolytische Sol-Gel-Synthese wiederumso geführt wird, dass Alkoholat-Reste imProdukt verbleiben, die anschliessend mitWasser in freie OH-Gruppen überführt wer-den können, lassen sich sogar komplettneuartige, weil biacide, das heisst sowohlLewis- als auch Brønsted-Säure-Charakterausweisende Nano-Katalysatoren herstellen,deren Können in Zusammenarbeit mit derKatalyse-Expertin Simona Coman, Professo-rin an der Universität Bukarest, erprobtwird. Obwohl es die innovativen Katalysa-toren in Sachen Reaktivität und Selektivitätmit homogenen Katalysatoren aufnehmenkönnen, bezweifelt Kemnitz, dass sie sich inder Grosschemie durchsetzen werden. DennNicht-Fluor-Chemiker hätten häufig denVorbehalt, dass bei fehlerhaftem Verhaltenwie versehentlichem Ansäuern aggressiveFlusssäure frei werden könnte. ■

Erhard Kemnitz, Professor an der Berliner HumboldtUniversität, gründete die Nanofluor GmbH.

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nno 1685 eröffnete das erste WienerKaffeehaus und brachte schnell das

Getränk in Mode, das aus dem KönigreichKaffa, dem heutigen Äthiopien, stammteund dort im 9. Jahrhundert der Sage nachnicht nur die Ziegen, die die Kaffeekirschenfrassen, nächtelang wachhielt, sondern baldauch jene Hirten, die das merkwürdige Ver-halten ihrer Tiere richtig interpretiert undgelernt hatten, den Wachmacher aus denSamen dieser Kirschen zu brauen. Kakao,das Geschenk des Gottes Quetzalcoatl ansein Volk, die Azteken, brachten die Kon-quistadoren nach Europa, nicht viel späterkam dann der erste Tee aus Südchina zuuns. Bis zum Jahr 1929 mussten dann aberdie Deutschen warten, bis neben diesen so«göttlich-königlichen» wie elitären Produk-ten eine vierte Koffeinquelle hier ihren Sie-geszug beginnen konnte: Coca-Cola. 1987eroberte dann Red Bull die Techno-Szene

Aund bereitete vielen koffeinhaltigen Nach-ahmerprodukten den Markt, die zu diesemZeitpunkt in Asien schon lange bekannt wa-ren.

Wunderdroge KoffeinEin unübersichtlicher Massenmarkt ist dasseitdem, auf dem viel Geld zu verdienen ist.Eine Menge neuer Studien entlasteten zu-dem Koffein von dem lange gehegten Ver-dacht, dass es für verschiedene Herzkrank-heiten verantwortlich wäre. Das Gegenteilscheint inzwischen allgemein akzeptierterStand des Wissens zu sein. Und seitdem hatKoffein eher den Nimbus einer leistungsför-dernden Wunderdroge, die – so die aller-neueste Meldung – sogar langfristig denBlutdruck senken soll.Auch dies wird den Absatz noch einmal pu-schen, in einem Getränkemarkt, in dem derKonsum alkoholhaltiger Getränke seit Jah-ren deutlich rückläufig ist. Und ganz aktuell

könnten neue Hiobsbotschaften aus demHelmholtz-Zentrum für Umweltforschungdie Preisphantasien im Markt noch mehrbeflügeln: Bestäuberprodukte wie Kaffeeoder Kakao könnten langfristig global imPreis weiter steigen, heisst es dort, undweist damit auf den weltweit dramatischenRückgang der Honigbienenpopulationenhin.Seit mehr als hundert Jahren kann Koffeinauch synthetisch hergestellt werden. Meistüber die Traubesche Synthese, die in meh-reren Schritten aus Chloressigsäure undHarnstoff entsprechende Purinderivate ent-stehen lässt. Und spätestens seit Coca-Colakonkurriert deshalb das Naturprodukt ausKaffeebohnen, Tee- und Mateblättern sowieaus Samen der Guarana, einer Lianenart ausdem Amazonasbecken, mit dem Synthese-produkt aus industriellen Anlagen.Der Kunde scheint das Naturprodukt demsynthetischen vorzuziehen – und reagiert

I SOTOPENANALYTIK

Koffein: Kohlenstoff-Isotopeverraten seine HerkunftAn der Uni Duisburg-Essen wurde jetzt ein schnelles und einfaches Verfahren vorgestellt, mit dem ohne aufwendigeProbenaufbereitung synthetisches Koffein von Koffein aus natürlichen Quellen unterschieden werden kann.

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Koffeinhaltige Getränke werden in der Gastronomie immer beliebter. (Bild: Stubenrauch)

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ungnädig dort, wo zwar «Koffein aus natür-lichen Quellen» draufsteht, aber syntheti-sches drin ist. Und dass «Koffein» nicht ein-fach «Koffein» ist, verraten uns die Bioche-miker. Im Guarana beispielsweise ist dasKoffein an verschiedene Gerbstoffe gebun-den. Ähnliches gilt auch für das Koffein ausTeeblättern, was zur Folge hat, dass sichdas Koffein, um wirksam zu werden, ausdiesen Verbindungen erst lösen muss. Waswiederum zur Folge hat, dass das Zeitfens-ter, in dem diese Koffeinquelle wach und fithält, mit vier bis sechs Stunden viel grösserist als etwa bei Kaffee.

Analytik gegen BetrugWeil das synthetische Produkt zudem billi-ger und ohne grossen Aufwand herzustellenist, muss der Markt, um Missbrauch auszu-schliessen, kontrolliert werden. Im Arbeits-kreis von Dr. Maik Jochmann am Institut fürInstrumentelle Analytische Chemie der Uni-versität Duisburg-Essen, das von Prof. Dr.Torsten Schmidt geleitet wird, wurde jetzt ei-ne Analytik entwickelt, mit deren Hilfe sich

schnell, einfach und kostengünstig syntheti-sches Koffein von Koffein aus natürlichenQuellen unterscheiden lässt. Dazu trenntendie Forscher zunächst die verschiedenen In-haltsstoffe des koffeinhaltigen Getränks mit-tels einer Hochtemperatur-Flüssigchromato-graphie in einer Umkehrphasen-Säule (HT-RPLC: high-temperature reversed-phase liquidchromatography) voneinander. Und leitetendie Koffeinfraktion anschliessend an ein Mas-senspektrometer weiter, in dem die Isotopen13C und 12C im Koffein ermittelt wurden(IRMS: Isotope ratio mass spectrometry).Diese verbindungsspezifische Isotopenana-lyse (CSIA: compound-spezific isotope ana-lysis) brachte hochgenaue Messwerte inner-halb von 15 Minuten, ohne dass vorher eineAufbereitung der Proben notwendig war.Getrennt wurde an und in den Nanoparti-keln einer XBridge C18-Säule, deren festePhase aus einem Polyethoxysilan-Gerüst be-steht, das zusätzlich mit Kohlenwasser-stoff-Schwänzen versehen ist. Dieser unpo-laren «Umkehr»-Phase stehen als mobilePhase eine polare wässrige Lösung gegen-

über, die auch bei extremen pH-Wertendem Säulenmaterial nichts anhaben kann.Auch hohen Temperaturen und hohen Drü-cken hält das Material stand.«Auch nach den etwa 800 Injektionen invier Monaten zeigte die Säule keinerlei Er-müdungserscheinungen», so Jochmann. Diebesten Ergebnisse wurden dabei bei 80 GradCelsius und einer Flussrate von 0,5 ml/minerzielt, an Säulen mit einem Durchmesservon 2,1 mm.

Ein Isotopenstandard aus der KreidezeitAus den Messwerten wurde das Isotopen-verhältnis von 13C zu 12C berechnet und zueinem Standard in Beziehung gesetzt. EineAussage über die Herkunft des Koffeinslässt dabei der sogenannte �-13C-Wert zu.Dieser Wert bestimmt die Abweichung desIsotopenverhältnisses der Probe von demdes sogenannten Pee-Dee-Belemnite-Stan-dards (PDB) nach folgender Formel:�-13C = [(13C/12C)Probe -(13C/12C)Standard] / (13C/12C)Standard

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Promille angegeben. In den allermeistenFällen ist der Wert negativ, was bedeutet,dass das Isotopenverhältnis der Probenniedriger ist als das Isotopenverhältnis desStandards. Dieser Standard stammt von ei-nem marinen Fossil der Kreidezeit, Belem-nitella americana, das in der Pee Dee For-mation (einer Sand-Tonerde-Kalkstein-For-mation der Kreidezeit) in South Carolina(USA) gefunden wurde.Der �-13C-Wert des PDB-Standards ist defi-nitionsgemäss null, der Wert (13C/12C)Stan-

dard ist 0,0112372 (oder 11,2372 Promille).Die Messungen der Koffeinfraktionen derinsgesamt 42 Proben im Test ergaben�-13C-Werte, die zwar von –25 bis –38 Pro-mille variierten, sich erfreulicherweise aberin zwei gut unterscheidbare Fraktionentrennen liessen: –25 bis –32 Promille (indiesem Bereich fanden sich ausnahmslosnur Koffeinproben aus sogenannten C3-Pflanzen, also Koffein natürlichen Ur-sprungs) und –33 bis –38 Promille (in dieserFraktion landeten alle synthetischen Koffe-inproben).

Photosynthese diskriminiert das 13C-IsotopWie aber sind diese unterschiedlichen Isoto-penverhältnisse zu erklären? Schuld ist diePhotosynthese, denn diese sorgt für einemessbare Fraktionierung der Isotope des at-mosphärischen Kohlendioxids. Denn dasEnzym, das die Fixierung des CO2 an einTrägermolekül mit fünf C-Atomen kataly-siert, zieht das leichtere 12CO2 dem etwasschwereren 13CO2 vor, was zu einer Verar-mung an 13C in allen von der Pflanze syn-thetisierten Produkten führt – mit �-13C-Werten jenseits von –25 Promille. Pflanzen,die auf diese Weise Kohlendioxid mithilfevon Wasser und Sonnenlicht zu Kohlenhyd-raten reduzieren, nennt man C3-Pflanzen,

weil bei der Fixierung von CO2 an Ribulo-se-1,5-Bisphosphat diese fragile Anordnungschnell in zwei stabile C3-Verbindungen, in3-Phosphoglycerate (3-PGA), zerfällt undAusgangspunkt des Calvin-Zyklus wird, indessen Verlauf schliesslich die Zuckermole-küle entstehen.Koffein natürlichen Ursprungs stammt aus-nahmslos aus solchen C3-Pflanzen. DieQuelle synthetischen Koffeins dagegen ist inder Regel Erdöl, das offensichtlich deutlichnegativere �-13C-Werte aufweist.

Premiere in der Nahrungsmittel-AnalytikDie an der Uni Duisburg-Essen für Koffeinentwickelte Hochtemperatur-Chromatogra-phie in Umkehrphasen-Säulen mit an-schliessender Messung des Isotopenverhält-nisses im Massenspektrometer ist nach Aus-sage ihrer Entwickler der erste Einsatz die-ser Technik in der Nahrungsmittel-Analytik.Weitere Einsätze sind dort überall auchdenkbar, wo die zu messende Substanz inLösung zu bringen ist. Und könnte so diesehr leistungsfähige CSIA weiter vorantrei-ben helfen, weil eine teure und aufwendigeProbenaufbereitung dabei entfällt.

Reiner Honig und reiner Wein erwünschtIn vielen Bereichen ist die Isotopenanalysedie letzte Hoffnung, gegen Betrügereien imLebensmittelsektor überhaupt noch etwasausrichten zu können. Spätestens seit Honigzu Kampfpreisen aus China – oft hochbelas-tet mit Umweltgiften – nicht nur den euro-päischen Markt zuzukleistern drohte, son-dern auch gewinnbringenden «Umetikettie-rungen» Tür und Tor zu öffnen drohte, hilftdie Isotopenanalytik diese Missstände rechterfolgreich aufzudecken. Denn Honig, derausschliesslich aus Nektar von C3-Pflanzenentsteht, lässt sich schnell von Produkten

unterscheiden, die mit Zucker aus C4-Pflan-zen «gestreckt» wurden. Zuckerrohr undZuckerrüben gehören zu diesen C4-Pflan-zen, die im Gegensatz zu C3-Pflanzen ge-lernt haben, die CO2-Aufnahme ins Blattin-nere von der Photosynthese zeitlichoder/und örtlich zu trennen. Die Vorfixie-rung an die C4-Verbindung Äpfelsäure gibtihnen den Namen. Diese Vorfixierung ver-hindert weitgehend eine Diskriminierungdes schwereren CO2, was sich im Isotopen-verhältnis niederschlägt, das hier niedrigerenegative Werte zeigt als die C3-Pflanzen.

CSIA entlarvt gezuckerte SpätlesenAuch in der Weinanalytik gehören die�-13C-Werte zu einem ganzen Strauss vonMesswerten, die zusammen nicht nur dieRebsorte und das Anbaugebiet des Produk-tes erkennen können, sondern auch, ob ei-ne Spätlese nur durch eine Packung Haus-haltszucker aus einem billigen sauren Wein«gezaubert» wurde, oder ob sie doch durcheine lange natürliche Verdunstung des Was-sers in den Früchten unter einer warmenHerbstsonne herangereift ist.Dass man mit guter Analytik Betrug nichtverhindern kann, sondern bestenfalls nureindämmen, liegt wohl in der Natur der Sa-che «Mensch». Sie kann deshalb immer nureinen zeitlich vorübergehenden Erfolg brin-gen. Denn dieser Mensch ist einfallsreich.Man darf gespannt sein, wann gute Analytikwird beweisen können, ob die Kaffeebohnendes Kopi-Luwak, für die Traumpreise gezahltwerden, nur weil sie aus Katzenkot geklaubtwerden müssen, wirklich jemals das Innereeines Katzendarmes gesehen haben.Vielleicht ist davon ja auch dann wieder ausDuisburg-Essen zu berichten. ■

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m vergangenen Winter wurde an einerWindenergieanlage der erste Feldversuch

mit einer neuen Beschichtung durchgeführt.Diese soll dazu dienen, die Haftung von Eisauf den Rotorblättern zu verhindern, ohnedass das interne Heizgerät zum Einsatzkommen muss. Vorgesehen war, mit einervergleichenden Messung und Abbildungvon beschichteten und unbeschichteten Ro-torblättern die Wirkung festzuhalten. DasProblem ist seit Langem bekannt. Eine Eis-bildung verändert sowohl die aerodynami-schen Eigenschaften als auch die mechani-schen Belastungen. Stromproduktion undLebensdauer der Rotoren können dadurcherheblich beeinträchtigt werden. Zudemkönnen durch den Eiswurf Gefahren für dieUmgebung auftreten. Aus diesen Gründenkommt solch einer Lösung grosse Bedeu-tung zu.

Grundlagenforschung in WinterthurDie Eishaftung auf einem Rotorblatt zu ver-hindern, war für die Zürcher Hochschulefür Angewandte Wissenschaften (ZHAW) inWinterthur über Jahre Motivation, um dazuumfangreiche Forschungsarbeiten durchzu-führen. Am Institut für «Materials and Pro-cess Engineering (IMPE)» wurden innova-tive Oberflächenbeschichtungen erforschtund getestet. Prof. Dr. Martina Hirayama,

Idamalige Institutsleiterin und heutige Direk-torin der School of Engineering, sagt rück-blickend: «Inspiriert von den Antigefrier-Proteinen, wie sie in der Natur vorkommen,suchten wir nach geeigneten Beschichtun-gen, die das Gefrierverhalten von Wasserbeeinflussen.»Wissenschaftler des IMPE haben diesesPhänomen aus der Natur nachgeahmt, in-dem das Gefrieren von Wasser auf unter-schiedlichen Oberflächen untersucht wurde.Gefrierverzögernde Antifreeze-Oberflächenverlängern die Zeit bis zum Gefrieren, so-dass beispielsweise ein Wassertropfen aufeinem Rotorblatt abgleiten könnte, ohnedass eine Eisbildung erfolgt. Bei Tests in ei-nem Windkanal konnte dieser Effekt zwarnachgewiesen werden, dessen Wirkung warjedoch nicht deutlich genug. Deshalb unter-nahm man beim IMPE einen weiterenSchritt. Es galt, Beschichtungen zu eruieren,auf denen Eis nicht oder nur schwach haf-ten kann, also eine geringe Adhäsion aus-weisen.

Testeinrichtung für AdhäsionsbestimmungDamit verbunden war die Entwicklung ei-nes geeigneten Eisadhäsionstests. Dabeiwird ein Bolzen in einen Aluminium-Zylin-der eingelegt, der Zwischenraum mit Was-ser gefüllt und gefroren. Mit einem Zugprüf-gerät konnten nun unterschiedliche Oberflä-

chenarten und -rauheiten gemessen wer-den. Die im Zugversuch benötigte Kraftsteht in direktem Zusammenhang mit derAdhäsionskraft.Interessanterweise hat sich dabei gezeigt,dass Wasser abweisende Schichten (super-hydrophobe Konzepte) eine hohe Adhäsionaufweisen. Sie sind wegen ihrer Rauheitmöglicherweise wenig nützlich, um eineEishaftung zu verringern. Je rauer die Topo-grafie der Oberfläche ist, umso stärker haf-tet das entstandene Eis darauf. Damit warendie Forschungsarbeiten am IMPE, die vomBundesamt für Energie (BFE), der GebertRüf Stiftung und den Industriepartnern Cla-riant und Renewable Energy TechnologyCenter GmbH (RETC) in Hamburg unter-stützt wurden, an einem wichtigen Erkennt-nispunkt angelangt.

Kooperation mit ClariantAuch das Chemieunternehmen Clariant mitHauptsitz in Muttenz/BL beschäftigt sichseit Langem mit Eisbildungseffekten. DerWeg zu einer gemeinsamen Projektentwick-lung mit der ZHAW war deshalb nicht weit.Im Jahr 2010 erfolgten der Start zur Koope-ration bei diesem Thema und gleichzeitigdie Evaluation der bisherigen Erkenntnisse.Für einen Einsatz bei Windrotoren kommenneben den geforderten Eigenschaften zurVerhinderung der Eisbildung bzw. zur Ver-

P O L Y M E R E VE R M I N D E R N D I E A D H Ä S I O N VO N E I S

Wenn das Eis nicht haftetDie Eisbildung an Rotorblättern von Windenergieanlagen verringert die Stromproduktion. Deshalb suchen Forschendenach Beschichtungen, mit denen diese Effekte nicht entstehen können. Inzwischen hat sich das ChemieunternehmenClariant als Industriepartner eingebracht und setzt seine Kompetenzen im Bereich der Oberflächenbeschichtung ein.

J Ü R G W E L L S TE I N

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ringerung der Adhäsion aber auch teilweiseextreme mechanische Belastungen hinzu.Sowohl Abrieb- und Schlagfestigkeit alsauch Temperaturbeständigkeit und Elastizi-tät werden von einer solchen Beschichtunggefordert.Aufgrund der Erkenntnisse der Hochschulefokussierte man sich auf die Anti-Adhä-sions-Beschichtung gegen das Haften vonEis auf der Oberfläche. Dieser Weg schiendem Team unter dem Gesichtspunkt einesumfassenden Kriterienkatalogs am erfolg-versprechendsten. Zusammen führte manzahlreiche weitere Labortests, unter ande-rem mit unterschiedlichen Polymer-Be-schichtungen, durch.

4-Stufen-Forschungsprojekt gestartetBei Clariant wurde die normale 4-stufigeProzedur eines Forschungsprojekts gestar-tet. Dr. Jochen Stock, Direktor des For-schungs- und Entwicklungs-Centers für Spe-zialpolymere, sagt: «Das Thema der Eisbil-dung im Zusammenhang mit Energieeffizi-enz und Nachhaltigkeit passt einerseits ide-al ins Unternehmensprofil von Clariant undentspricht anderseits auch unseren For-schungs- und Produktionskompetenzen. Mitdem ersten Schritt, dem Scout, haben wirbegonnen, Ideen und Möglichkeiten zu for-mulieren. Die Beschichtung entwickeltenwir mit der ZHAW auf der Grundlage vonPolymeren. Heute befinden wir uns beim

zweiten Schritt, dem Scope, bei welchemLabortests und Feldversuche ausgewertetwerden.»Wird man eine stabile, beanspruchbare Be-schichtung der Rotorblätter entwickeln undproduzieren können, so würden Eisforma-tionen aufgrund verminderter Adhäsiondurch die Rotationsbewegung bzw. Vibrati-onen abfallen. Dies könnte einen ungehin-derten und damit energieeffizienten Betriebder Windenergieanlagen ermöglichen. Iminternationalen Kontext betrachtet, wird er-kennbar, dass die Eisbildung bei einer Viel-zahl an Standorten, ob Gebirge, arktischeGebiete usw., von grosser Bedeutung ist.Dies gilt nicht nur für hochwinterliche Wo-chen, sondern auch für Frühlings- undHerbstzeiten.Für Clariant stehen im Moment nicht die er-reichbaren Produktionsmengen im Vorder-

grund, sondern die Wertschöpfung undKompetenzzunahme sowie Synergie-Effektefür andere, vergleichbare Anwendungen.Eisbildungsprobleme stellen sich neben denWindenergieanlagen bekanntlich auch imTransportbereich, bei Kommunikations-und Infrastruktureinrichtungen.

Weitere MeilensteineDr. Rainer Nusser, Senior Scientist im Be-reich der Spezialpolymere von Clariant, er-gänzt: «Wir haben uns mit der ZHAW undRETC hier für das Konzept der Adhäsions-verminderung entschieden. Die Resultateder ersten Feldversuche werden uns dem-nächst zeigen, ob wir konzeptionell richtigentschieden haben. Aber auch die andernKonzepte, zum Beispiel die Kondensations-verzögerung und Anti-Freeze-Beschichtung,werden wir weiterhin im Auge behalten,weil jede Anwendung spezifische Bedingun-gen aufweist.»Der weitere Ablauf des Forschungsprojektsbei Clariant zielt nun auf die Konzeptbestä-tigung und einen nächsten Meilenstein zurAusführung eines effektiven Prototyps. Impositiven Fall könnte dies zur nächsten Stu-fe, dem Execute, das heisst zur Produktioneiner Substanzmenge im Kilogrammbereichführen. Damit verbunden sind aber auchFragen des Patentschutzes, der weiterenEinsatzmöglichkeiten bei anderen Standor-ten von Windenergieanlagen usw. Die Zu-sammenarbeit mit der ZHAW in Winterthurund dem Entwickler von Windenergie-anlagen, RETC, einem Tochterunternehmender Hersteller von WindenergieanlagenREpower und Suzlon, hat sich bewährt. Ge-spannt wartet man auf die Berichte derFeldtests im rauen Winterklima. ■

WEITERE INFORMATIONENDr. Jochen Stock, Dr. Rainer NusserClariant International AGR & D Center Specialty Polymerswww.clariant.com

Prof. Dr. Martina Hirayama,Dr. Konstantin SiegmannZürcher Hochschule für Angewandte Wissen-schaften (ZHAW)School of Engineering in Winterthur/IMPEwww.zhaw.ch

Dr. Karsten BüscherRETC Renewable Energy Technology CenterGmbH, www.retc.de

BFE-Energieforschung: Windenergiewww.bfe.admin.ch/forschungwindenergie

Eisbildung verändert sowohl dieaerodynamischen Eigenschaften alsauch die mechanischen Belastun-gen. Stromproduktion und Lebens-dauer der Rotoren können dadurcherheblich reduziert werden.

(Bild: Meteotest, Bern)

Prinzip des Eisadhäsionstests. (Bild: ZHAW)

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ls Referenten zugesagt haben bereitsführende internationale Wissen-

schaftler und Unternehmen aus Deutsch-land (BASF, Bayer, Dechema, Evonik, Lin-de, Brain), Neuseeland (LanzaTech), denNiederlanden (DSM, ECN), Norwegen (Nor-ner), Südkorea (SK Innovation) und USA(Empower Materials, Novomer). Erwartetwerden über 400 Teilnehmer.Zunächst erscheint es paradox, das energie-arme und reaktionsträge Molekül Kohlendi-oxid nutzen zu wollen. Erhebliche Anstren-gungen in Forschung und Entwicklung ha-ben in den letzten Jahren aber neue innova-tive CO2-Recycling-Technologien und dieVision einer Kohlendioxidwirtschaft entste-hen lassen. Für alle grossen Unternehmender Chemie- und Kunststoffbranche istCO2-Recycling in kürzester Zeit zu einemheissen Zukunftsthema geworden. In denletzten drei Jahren haben dasUS-Energieministerium und das deutscheBundesforschungsministerium (BMBF) je-weils etwa 100 Millionen Euro zur Erfor-schung der neuen CO2-Nutzungen bereitge-stellt. Und die Investitionen zeigen bereitskonkrete Früchte: Evonik, BASF und BayerMaterial Science arbeiten intensiv an CO2-Polymeren. Ein neuer Zweig der Chemie hatsoeben begonnen: Das Recycling, die Kas-kadennutzung von CO2 in Form eines Roh-stoffes für die chemische Industrie.

CO2-Polymere – neue Optionenfür die KunststoffindustrieWichtigstes neues CO2-Polymer ist Polypro-pylencarbonat (PPC), das bereits vor 40Jahren von Inoue entwickelt wurde, abererst heute die Bedeutung bekommt, die esverdient. PPC besteht zu 43 Gewichtspro-zent aus CO2 und ist biologisch abbaubar,zeigt eine hohe Temperaturstabilität, hoheElastizität und Transparenz sowie einenMemory-Effekt. Damit steht PPC ein grossesSpektrum an Anwendungen offen: Verpa-ckungsfilme und Schäume, Dispersionen

A

und Weichmacher für spröde Kunststoffe inunzähligen Anwendungen. An der Entwick-lung und Produktion von PPC arbeiten un-ter anderen die US-amerikanischen Unter-nehmen Novomer und Empower Materials,das norwegische Unternehmen Norner unddas Unternehmen SK Innovation in Südko-rea. Bayer Material Science zeigte auf derACHEMA Blöcke aus Polyurethan, das aufBasis von CO2-Polyolen hergestellt wurde.Die Nutzung von CO2 ersetzt dabei einenTeil des Erdöls. Die industrielle Fertigungvon Schaumstoffen für Matratzen und Isola-tionsmaterialien für Kühlschränke und Ge-bäude soll 2015 beginnen.

PPC als weichmachende Komponentefür BiokunststoffeViele biobasierte Kunststoffe – wie z. B. PLAund PHA – sind von Haus aus so spröde,dass sie in vielen Anwendungen nur mitAdditiven eingesetzt werden können. Nunbietet sich eine neue Option an: Mit Kombi-nationen aus PPC und PLA bzw. PHA kannein stark erweitertes Spektrum an Material-eigenschaften abgedeckt werden. Dabeibleibt das Material biologisch abbaubar undlichtdurchlässig und kann problemlos aufgängigen Maschinen verarbeitet werden.Die von Bosch-Siemens-Hausgeräte (BSH)auf der ACHEMA gezeigte Staubsaugerab-deckung besteht überwiegend aus PPC undPHA von BASF und soll als Substitut fürden Massenkunststoff ABS dienen. Erste in-terne Ökobilanzen zeigen deutliche Vorteilefür das neue Material. In den Einlagebödenfür Kühlschränke kamen Kombinationenaus PPC und PLA zum Einsatz.

Kraftstoffe aus Wind- und Solarenergieund CO2

Um CO2 als Kraftstoff nutzen zu können,muss externe Energie zugeführt werden.Hierzu bieten sich vor allem Überschüssevon Wind- und Solarstrom an, wie sie inDeutschland bereits regelmässig auftreten.Mit dem weiteren Ausbau der erneuerbarenEnergien bekommt die Frage der Speiche-rung eine zentrale Bedeutung. Wird derüberschüssige Strom zur Produktion vonWasserstoff (H2) aus Wasser genutzt, sokann dieser zusammen mit CO2 in unter-schiedliche Kraftstoffe konvertiert werden.

CO2 als Wachstumssubstratfür Algen und BakterienDie weltweit wichtigste Verwendung vonCO2 findet täglich vor unseren Augen statt:Mithilfe der Photosynthese (unter Nutzungdes Sonnenlichts) wandeln Pflanzen Koh-lendioxid in Zucker um, die sie dann für dieHerstellung aller wichtigen Biomoleküleverwenden. Auch dies lässt sich wirtschaft-lich nutzen: In grossen Bioreaktoren werdenAlgen mit Kohlendioxid, das in Kraftwerkenentsteht, begast und produzieren auf dieserBasis Biomasse. Aber auch einige Bakterienkönnen CO2 nutzen. Diese sogenanntenacetogenen Bakterien besitzen einen Stoff-wechsel, der es ihnen ermöglicht, CO2 ge-meinsam mit einem Gemisch aus Kohlen-monoxid und Wasserstoff (Synthesegas) alsWachstumssubstrat zu nutzen und auf die-ser Basis verschiedene Produkte wie Ace-ton, Butanol und Ethanol zu produzieren.In einem gemeinsamen Projekt der RWEund des Biotech-Unternehmens Brain konn-ten in Kraftwerksschloten etliche Bakterien-stämme isoliert werden, die zu einer sol-chen Nutzung in der Lage sind. ■

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CO2-Recycling zu Polymeren undKraftstoffen – eine HerausforderungAm 10. und 11. Oktober 2012 veranstaltet das nova-Institut im Haus der Technik, Essen (D), die englischsprachige«Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Chemistry and Polymers» mit begleitender Ausstellung. SämtlicheFacetten der neuen CO2-Nutzungen werden umfassend präsentiert und diskutiert.

WEITERE INFORMATIONENAlle Informationen zur weltgrössten Konferenz«Kohlendioxid als Rohstoff für Chemie undPolymere» (Haus der Technik Essen, 10.–11.Oktober 2012) unter: www.CO2-chemistry.eu

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KALENDER27. September 2012

Seminar: Hybridbauteile: Mediendich-te Verbünde und deren Dichtheitsprü-fung, MannheimVeranstalter:ISGATEC GmbHAm Exerzierplatz 1AD-68167 MannheimTelefon 0049 (0)621 - [email protected]

9.–11. Oktober 2012CPhI Worldwide, MadridOrganisation: UBM LifeMaarssen, The NetherlandsDe Entrée 73, Toren A,P.O Box 127401100 AS Amsterdam Z-Owww.ubmlive.com/

16. / 17.Oktober 2012Kurs:GC/MS, Interpretation von Mas-senspektren, SchlierenVeranstalter:Brechbühler AGSteinwiesenstasse 3CH-8952 SchlierenTelefon 044 732 31 [email protected]

16. / 17. Oktober 2012FVEE-Jahrestagung: Zusammearbeitvon Forschung und Wirtschaft für Er-neuerbare Energie und Energieeffizi-enz, BerlinVeranstalter:FVEE – Forschungsverbund ErneuerbareEnergienKekuléstrasse 5, D-12489 BerlinTelefon 030 [email protected]

22.-24. OktoberDownstream Bioprocessing ExpandedBed Adsorption in the Downstreamprocessing of bioproducts (174/12),Bremen, Leitung: Prof. Dr. Marcelo Fernán-dez-LahoreVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.Telefon: +49 69 7917-364/[email protected], www.gdch.de/fortbildung

23. – 24. Oktober 2012HPLC-MS in der Spurenanalytik, Dü-bendorf, Referent: Prof. Dr. Michael OehmeVeranstalter:Division Analytische Chemie der SCGEawag, Verena SchmidÜberlandstrasse 133CH-8600 DübendorfTelefon 058 765 52 [email protected]/dac

25 Oktober 2012Paperless Lab Forum 2012, Basel31. Okt 2012Organisation:Vialis Paperless Lab Solutions AG,Paul PlanjeKesselweg 40CH-4410 LiestalTelefon 061 813 01 [email protected]

30.-31. Oktober 2012Seminar: Die Arbeitsvorbereitung inder Instandhaltung (2-tägig), MannheimVeranstalter:ISGATEC GmbH (Adresse Siehe oben)

31. Oktober 2012Kurs: Methodenentwicklung in der GC,SchlierenVeranstalter:Brechbühler AG(Adresse Siehe oben

5.-6. November 2012Elementspurenanalytik - Analytischeund rechtliche Grundlagen Lebensmit-tel, Bedarfsgegenstände, kosmetischeMittel (360/12), ErlangenLeitung: Dr. Peter FecherVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse Siehe oben)

8. November 2012Grundlagen und Anwendungen in derNah-Infrarot (NIR) Spektrometrie, Flawil, Referenten: Eszter Trenka,Dr. Jochen KnechtDivision Analytische Chemie der SCGEawag, Verena Schmid(Adresse Siehe oben)

12. / 13. November 2012PETnology Europe 2012: Nachhaltig-keit, Marktrelevanz, Networking andBusiness, NürnbergVeranstalter:PETnology/tecPET GmbHPostfach 120 42993026 RegensburgTelefon +49 941 870 23 74Fax +49 941 870 23 73www.petnology.com

12./13. November 2012Einführung in die Betriebswirtschafts-lehre für Chemiker (900/12), FrankfurtLeitung: Dr. Uwe KehrelVeranstalter:Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.(Adresse Siehe oben)

Die Geistlich Pharma AG entwickelt, produziert und vermark-

tet medizinische Produkte für die Wiederherstellung von

Knochen, Knorpel und Weichgewebe sowie Arzneimittel. Das

Schweizer Unternehmen mit den drei Business Units Geistlich

Biomaterials, Geistlich Surgery und Geistlich Medical an den

Standorten Wolhusen und Root ist seit 1851 in Familienbesitz

und Teil der Geistlich Gruppe. Mit acht Tochtergesellschaften

und über 50 Partnern verfügt die Geistlich Pharma AG über

ein weltweites Vertriebsnetz. Ca. 350 Mitarbeiter sind für das

kontinuierlich wachsende Unternehmen weltweit tätig. Im Be-

reich Zahnmedizin ist das Unternehmen seit vielen Jahren welt-

marktführend.

Am Standort Wolhusen in der Zentralschweiz suchen wir eine

aufgestellte Persönlichkeit als

Chemikant/ChemielaborantIhre Aufgaben> Mitarbeit in der Collagen Bulk-Produktion

> Stellvertretung des Leiters der Collagen Bulk-Produktion

> Sicherstellung der Produktionsabläufe und der Dokumentation

nach gültigen Arbeitsanweisungen

> Optimale Ausnützung von Rohstoffen, Ressourcen und

Betriebsmitteln

> Einhaltung der betrieblichen Sicherheits-, Hygiene-,

Bekleidungs- und Reinigungsvorschriften sowie der aktuellen

GMP-, ISO/EN- und verwandten Normen

Ihr Profil> Abgeschlossene Ausbildung als Chemikant oder Chemie-

laborant

> Mindestens 3 Jahre praktische Erfahrung im Bereich cGMP,

wir wenden uns an eine Persönlichkeit, die vorzugsweise

zwischen 30 und 45 Jahre alt ist.

> Gute Kenntnisse der gängigen Windows Computer

Programme (Word, Excel, Project)

> Sprachen: Deutsch, Englischkenntnisse von Vorteil

> Selbstständige, äusserst gewissenhafte, zielorientierte

Arbeitsweise

Macht es Ihnen Freude, gemeinsam Ziele zu erreichen, erwor-

benes Wissen zu teilen und von Ihren Mitarbeitenden dazu zu

lernen?

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.

Unser AngebotEs erwartet Sie ein aufgestelltes und motiviertes Team, welches

Sie gewissenhaft in Ihr neues, dynamisches, interdisziplinäres

und innovatives Arbeitsumfeld einführen und begleiten wird.

Haben Sie Fragen betreffend der Stelle? Herr Cornel Imhof,

Director Material Development & Production Technology,

Tel. 041 492 55 55, erteilt Ihnen gerne Auskunft.

Ihre Bewerbungsunterlagen schicken Sie bitte in elektronischer

Form an: [email protected]

Geistlich Pharma AG

Bahnhofstrasse 40 CH-6110 Wolhusen

Phone + 41 41 492 55 55

www.geistlich-pharma.com

8 6 CHEMIE PLUS 9-2012 f i l t r a t / s t e l l e n

Page 89: Chemieplus 2012/09

ABBAUTEST, B IOLOGISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering

Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92

8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22

[email protected] www.bmgeng.ch

ABFÜLLTECHNIK

Feige Filling GmbH, Innovative Lösungen für die Abfüllung

flüssiger und pastöser Produkte

Tel. +49 4531 8909-0 www.feige.com

ABGASREIN IGUNG

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG

Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com

D-71032 Böblingen [email protected]

ABWASSERAUFBEREITUNG

ENVIRO FALK AG

Twirrenstrasse 6 Tel. +41 55 286 18 18

8733 Eschenbach SG Fax +41 55 286 18 00

[email protected] www.envirofalk.ch

ABWASSER-REIN IGUNGSANLAGEN

EISENMANN Anlagenbau GmbH & Co. KG

Tübinger Str. 81, Tel. +49 7031 78-0 www.eisenmann.com

D-71032 Böblingen [email protected]

AKTIVKOHLE

Schneider Umwelttechnik AG

8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 24

[email protected] www.sut.ch

ALLGEMEINE LABORARTIKEL

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

ANALYTIK , CHEMISCH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering

Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92

8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22

[email protected] www.bmgeng.ch

ANLAGENBAU

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

BWB Engineering AG

Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden

Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ANLAGEN- UND APPARATEBAU

Anlagenbau AG

Industrie Neuhof 30 Tel. +41 34 447 70 00

3422 Kirchberg Fax +41 34 447 70 07

[email protected] www.anlagenbau.ch

ANLAGENKENNZEICHNUNG

CSF Wunderle GmbH

Ebnatstrasse 127 Tel. +41 52 643 46 65

CH-8200 Schaffhausen Fax +41 52 643 46 87

[email protected] www.csfwunderle.com

ANTRIEBSTECHNIK

ELEKTRO MOTOREN WERK BRIENZ AG

Mattenweg 1, [email protected] Tel. +41 33 952 24 24

3855 Brienz, www.emwb.ch Fax +41 33 952 24 00

APPARATEBAU/DRUCKBEHÄLTER

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

ASEPTISCHE VENTILE

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

ATOM ABSORPTIONS SPEKTROMETRIE (AAS)

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

AUFTRAGSANALYSEN

AQura GmbH

Rodenbacher Chaussee 4 Tel. +49-6181-59-4282

D-63457 Hanau Fax +49-6181-59-3554

[email protected] www.aqura.de

AUFTRAGSSYNTHESEN

Organica Feinchemie GmbH Wolfen Kundensynthesen

Gefahrgeneigte Reaktionen, Hochdruckrekationen,Labor –

Pilot – Tonnen, GMP FDA geprüft www.organica.de

D-06766 Bitterfeld-Wolfen Tel. +49 3494 636 215

BEHÄLTER UND ROHRE, GLASFASER

ROTAVER

Emmentalerstrasse 100 Tel. +41 34 460 62 62

3432 Lützelflüh Fax +41 34 460 62 63

[email protected] www.rotaver.ch

BERATUNG REACH

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering

Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92

8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22

[email protected] www.bmgeng.ch

BERATUNG, TECHNISCHE

Chemgineering Technology AG

Güterstrasse 107 CH-4133 Pratteln 1

Tel. +41 61 467 54 54 www.chemgineering.com

BEZU

GSQ

UELLEN

REG

ISTER

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 9-2012 8 7

Page 90: Chemieplus 2012/09

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

BERSTSCHEIBEN

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

TECHEMA AG

4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 09

[email protected] www.techema.ch

BERSTSICHERUNGEN

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH

Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88

[email protected] www.striko.de

TECHEMA AG

4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 09

[email protected] www.techema.ch

BIG-BAG-BEFÜLL- UND ENTLEERSTATIONEN

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

BIOTECHNOLOGIE

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

BRANDSCHUTZ

INCOM Explosionsschutz AG

Rötzmattweg 105, www.incom-ag.ch Tel. +41 62 207 10 10

4600 Olten, [email protected] Fax +41 62 207 10 11

BR UTSCHRÄNKE/CO 2-BRUTSCHRÄNKE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

CHEMIE- UND B IOSENSOREN

BTC Speciality Chemical Distribution GmbH

Klybeckstrasse 141 Tel. +41 44 781 94 14 / 94 17

4057 Basel Fax +41 44 781 94 12

[email protected] www.btc-europe.com

C-Cit AG, Center for Chemical Information Technology

Einsiedlerstrasse 29 Tel. +41 43 477 85 55

8820 Wädenswil Fax +41 43 477 85 57

[email protected] www.c-cit.ch

CHEMIEPUMPEN

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG

Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66

8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16

www.sterling.ch [email protected]

CHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

CHROMATOGRAPHIE-SÄULEN

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SEBIO GmbH

Geissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 44

4452 Itingen Fax +41 61 971 83 45

[email protected] www.sebio.ch

CHROMATOGRAPHIE-SYSTEME

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

DAMPFARMATUREN

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

DETONATIONS-SICHERUNGEN

Schaer Hitech

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

DISPERGIERER

KINEMATICA AG

Labor- und Industrie-Dispergierer

Luzernerstrasse 147a Tel. 041 259 65 65

6014 Luzern/Littau Fax 041 259 65 75

kinematica.ch [email protected]

DOSIERANLAGEN

K-Tron (Schweiz) GmbH

Lenzhardweg 43/45 Tel. +41 62 885 71 71

5702 Niederlenz, Fax +41 62 885 71 80, www.ktron.com

8 8 CHEMIE PLUS 9-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 91: Chemieplus 2012/09

DOSIERGERÄTE

Schenck Process GmbH

Pallaswiesenstrasse 100 Tel. +49 61 51-15 31 11 19

D-64293 Darmstadt Fax +49 61 51-15 31 20 72

[email protected] www.schenckprocess.com

DOSIERPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DOSIERPUMPEN

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ProMinent, Dosiertechnik AG

Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11

8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73

[email protected] www.prominent.ch

Standort Basel:

Techema AG

Gewerbestrasse 6 Tel. +41 61 381 45 09

4105 Biel-Benken Fax +41 61 382 07 55

[email protected] www.techema.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 838 40 00

3078 Richigen www.rototec.ch

DOSIERTECHNIK

Alltech Dosieranlagen GmbH

Abwasserreinigungsanlagen für die Industrie

Rudolf-Diesel-Str. 2 www.alltech-dosieranlagen.de

D-76356 Weingarten [email protected]

Tel. +49-7244-70260 Fax +49-7244-702650

DREHKOLBENPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DRUCKLUFT-MEMBRANPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

DR UCKREDUZIERVENTILE

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

DURCHFLUSSMESSER

Krohne AG

Mess- und Regeltechnik Tel. +41 61 638 30 30

[email protected] www.krohne.com

DÜSEN

Düsen-Schlick GmbH, Allerfeinste Düsentechnologie

Hutstrasse 4 Tel. +49 9565/9481-0

D-96253 Untersiemau/Coburg Fax +49 9565/2870

[email protected] www.duesen-schlick.de

SSCO Spraying Systems AG

Eichenstrasse 6, 8808 Pfäffikon Tel. +41 55 410 10 60

Fax +41 55 410 39 30, [email protected] www.ssco.ch

ELEKTROTECHNISCHE UND OPTISCHE SENSOREN

Hamilton Bonaduz AG

Via Crusch 8 Tel. +41 81 660 60 60

7402 Bonaduz Fax +41 81 660 60 70

[email protected] www.hamiltoncompany.com

EXPLOSIONSSCHUTZ

INCOM Explosionsschutz AG

Rötzmattweg 105 4600 Olten

Tel. +41 62 207 10 10 Fax +41 62 207 10 11

[email protected] www.incom-ag.com

R. STAHL Schweiz AG

Explosionsschutz

Brüelstrasse 26 Tel. +41 61 855 40 60

4312 Magden Fax +41 61 855 40 80

[email protected] www.stahl-schweiz.ch

EX-GESCHÜTZTE INDUSTRIESAUGER

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

EXPLOSIONSSCHUTZ, EX-GERÄTE (ATEX)

BARTEC Engineering + Services AG

Hinterbergstrasse 28 Tel. +41 41 747 27 27

6330 Cham Fax +41 41 747 27 28

[email protected] www.bartec.ch

Parkem AG MotionControl

Täfernstrasse 37 Tel. 056 493 38 83

5405 Baden-Dättwil Fax 056 493 42 10

[email protected] www.parkem.ch/atex

FARBMESSUNG (FLÜSSIGKEITEN)

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

FESTPHASENEXTRAKTION

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

F IBEROPTIK-SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

F ILTER

3M (Schweiz) AG, 3M Purification/Ligacon

8317 Tagelswangen Tel. +41 52 354 20 00

[email protected] www.3m-filtration.ch

SF-Filter AG

8184 Bachenbülach Tel. +41 44 864 10 68

www.sf-filter.com Fax +41 44 864 14 58

Sefil tec Separation- und Filtertechnik Engineering

Langmattstrasse 10 Tel. +41 43 411 44 77

8182 Hochfelden Fax +41 43 411 44 78

[email protected] www.sefiltec.com

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 9-2012 8 9

Page 92: Chemieplus 2012/09

F ILTERHILFSMITTEL

Schneider Umwelttechnik AG

8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 24

[email protected] www.sut.ch

F ILTERMEDIEN

SEFAR AG

9410 Heiden

www.sefar.com Tel. +41 71 898 57 00

F ILTERPAPIERE

SEBIO GmbH

Geissbrunnenweg 14 Tel. +41 61 971 83 44

4452 Itingen Fax +41 61 971 83 45

[email protected] www.sebio.ch

F ILTERTECHNIK

Filter Spares Service by INFOLABEL AG

Grossrietstrasse 7 [email protected]

8606 Nänikon www.filterspares.ch

F ILTRATIONSSYSTEME

DrM, Dr. Müller AG

Fundabac®-Filter Tel. +41 44 921 21 21

8708 Männedorf www.drm.ch

FLANSCHE NACH DIN, EN UND ANSI

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

FLAMMENSPERREN

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

Schaer Hitech

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

FLÜSSIGKEITS-MEMBRANPUMPEN

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

FT- IR

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

FÜLLSTAND

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

Krohne AG

Mess- und Regeltechnik Tel. +41 61 638 30 30

[email protected] www.krohne.com

GABELSTAPLER EX-GESCHÜTZT

HKS Fördertechnik AG

Gabelstapler Explosionsgeschützt

Tel. +41 52 305 47 47 www.hks-hyster.ch

Stapler. Lösungen. Für Sie.

GASE/GASVERSORGUNG

Carbagas AG

Hofgut Tel. +41 31 950 50 50

3073 Gümligen Fax +41 31 950 50 51

[email protected] www.carbagas.ch

GASGEMISCHE, SPEZ IALGASE

Messer Schweiz AG

Seonerstrasse 75 Tel. +41 62 886 41 41

5600 Lenzburg Fax +41 62 886 41 00

[email protected] www.messer.ch

GASMESS- UND WARNGERÄTE

CONTREC AG

Riedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 20

8953 Dietikon Fax +41 44 746 32 29

[email protected] www.contrec.ch

GASVERBRENNUNGSANLAGEN (FACKELN)

Schaer Hitech

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

GC-MS/GASCHROMATOGRAPHIE

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

GFK-ROHRE UND BEHÄLTER

HUBER Kunststoffwerk AG

Gewerbestr. 3, Postfach 16 Tel. 056 266 40 80

5426 Lengnau Fax 056 266 40 81

[email protected] www.huber-lengnau.ch

HOCHDRUCKTECHNIK

OLAER (SCHWEIZ) AG

Bonnstrasse 3 Tel. +41 26 492 70 00

3186 Düdingen Fax +41 26 492 70 70

[email protected] www.olaer.ch

Engineering, Verkauf und Service von Produkten und

Systemen für das Speichern, Kühlen und Filtrieren von

Flüssigkeiten und Gasen

HOCHDRUCKPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

9 0 CHEMIE PLUS 9-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 93: Chemieplus 2012/09

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

HPLC- & UHPLC-ANLAGEN

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

HPLC-ANLAGEN- UND ZUBEHÖR

KNAUER

Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270

D-14163 Berlin www.knauer.net

CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

LabSolution GmbH

Bünenmattweg 24 Tel. 061 843 94 80

4148 Pfeffingen Fax 061 843 94 81

[email protected] www.labsolution.ch

HPLC- UND UHPLC-ANLAGEN

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

INFRAROT-SPEKTROMETER

Bruker Optics GmbH

8117 Fällanden ZH Tel. 044 825 95 39

[email protected] www.brukeroptics.com

INFRAROT-STRAHLER

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.chw

INKUBATOREN

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

INSTR UMENTELLE ANALYTIK

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

IONENAUSTAUSCHER

Schneider Umwelttechnik AG

8472 Winterthur Seuzach Tel. +41 52 235 24 24

[email protected] www.sut.ch

KOMPRESSOREN 100% ÖLFREI

Atlas Copco (Schweiz) AG

Büetigenstr. 80 Tel. +41 32 374 14 02

2557 Studen Fax +41 32 374 12 97

[email protected] www.atlascopco.ch

Kaeser Kompressoren AG

Grossäckerstrasse 15 Tel. +41 44 871 63 63

8105 Regensdorf Fax +41 44 871 63 90

[email protected] www.kaeser.com

KONDENSABLEITER

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

KORRSIONS-/EROSIONS-/D IFFUSIONS- PR ÜFGERÄTE

Rudolf Wechsler

Gartenstrasse 5 Tel. +41 61 312 09 49

4127 Birsfelden BL Fax +41 61 312 09 34

KUNSTSTOFFAPPARATEBAU

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

KUNSTSTOFFARTIKEL

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

KYROTECHNIK

Carbagas AG

Hofgut Tel. +41 31 950 50 50

3073 Gümligen Fax +41 31 950 50 51

[email protected] www.carbagas.ch

LABORBAU/-E INRICHTUNGEN

Hügli-Labortec AG

Laboreinrichtungen + Labormesstechnik

Hauptstrasse 2 Tel. +41 71 311 27 41

9030 Abtwil/SG Fax +41 71 311 41 13

[email protected] www.hugli-labortec.ch

LABORGERÄTE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

LABORGLAS/PRÄZIS IONS- UND STANDARDGLASROHRE

Glastechnik Rahm

4132 Muttenz Tel. +41 61 461 07 77

[email protected] www.glastechnikrahm.ch

SCHOTT Schweiz AG

St.-Josefen-Strasse 20 Tel. +41 71 274 42 14

9001 St.Gallen Fax +41 71 274 42 43

[email protected] www.schott.com/schweiz

LC/MS

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 9-2012 9 1

Page 94: Chemieplus 2012/09

LEBEnSmITTELSCHmIErSTOffE

BRUNOX AG

High-Tec Allrounder für die Lebensmittelindustrie, NSF H1

Tunnelstrasse 6 Tel. +41 55 285 80 80

8732 Neuhaus/SG Fax +41 55 285 80 81

mAGnETpUmpEn

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

mAnAGEmEnTBErATUnG

QS Engineering AG

4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 00

[email protected] www.qs-engineering.ch

mASSEnSpEkTrOmETEr

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

mATErIALAnALySE

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

mATErIALAnALySE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

mATErIALprüfmASCHInEn

TesT KG

Bösch 63, Fax +41 41 785 60 15 Tel. +41 41 785 60 10

6331 Hünenberg, [email protected] www.test-ag.ch

mESS- Und rEGELTECHnIk

ProMinent, Dosiertechnik AG

Trockenloostrasse 85 Tel. +41 44 870 61 11

8105 Regensdorf Fax + 41 44 841 09 73

[email protected] www.prominent.ch

mIkrOTITErpLATTEn- InSTrUmEnTE

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

nmr

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

OE-SpEkTrOmETEr

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

ökOTOxIkOLOGIE

BMG Engineering AG, Effizienz- und Risikoengineering

Ifangstrasse 11 Tel. +41 44 732 92 92

8952 Schlieren/ZH Fax +41 44 730 66 22

[email protected] www.bmgeng.ch

OSmOmETEr

KNAUER

Hegauer Weg 38 Tel. +49 30 809 7270

D-14163 Berlin www.knauer.net

CH: flowspek AG, 4057 Basel Tel. +41 61 695 9696

pHOTOmETEr

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

pIpETTEn

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

pLATInArTIkEL

Johnson Matthey & Brandenberger AG

Glattalstrasse 18 Tel. +41 44 307 19 50

8052 Zürich Fax +41 44 307 19 20

[email protected] www.johnson-matthey.ch

pOLArImETEr

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

prOBEn-AUfBEwAHrUnG

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

PROZESS-ANALyT IK

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

prOzESSAUTOmATIOn

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

prüfSySTEmE

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

pUmpEn

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

GRUNDFOS Pumpen AG

Bruggacherstrasse 10

8117 Fällanden Tel. 044 806 81 11

GRUNDFOS Pumpen AG

Industrie Nord

6105 Schachen Tel. 041 499 61 20

HILGE Steril- und Prozesspumpen: hohe Hygienestandards,

robust, servicefreundlich - echte HILGE Qualität eben.

9 2 CHEMIE PLUS 9-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 95: Chemieplus 2012/09

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 83840 00

3078 Richigen www.rototec.ch

schubag AG

Pumpen, Systeme, Service, Diagnostik

Frauenfelderstrasse 47 b Tel. +41 52 762 22 21

8266 Steckborn www.schubag.ch

TECHEMA AG

4105 Biel-Benken Tel. +41 61 381 45 09

[email protected] www.techema.ch

PUTZTEXTIL IEN

Delta Zofingen AG

Untere Brühlstrass 10 Tel. +41 62 746 04 04

4800 Zofingen Fax +41 62 746 04 09

[email protected] www.delta-zofingen.ch

PYROLYSE

Schaer Hitech

Hermannstrasse 7 CH-8400 Winterthur

Tel. +41 (0)52 212 01 15 Fax +41 (0)52 212 15 78

[email protected] www.schaer-hitech.ch

QUALIF IZ IERUNG/VAL ID IER UNG

QS Engineering AG

4106 Therwil Tel. +41 61 722 04 00

[email protected] www.qs-engineering.ch

REINRAUMTECHNIK

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

REINSTWASSER

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

ROHRLEITUNGSBAU

BWB Engineering AG

Anlagen- und Rohrleitungsbau I Gastechnik I MSRE/Planung

Sternenfeldstrasse 8 4127 Birsfelden

Tel. +41 61 326 37 37 www.bwb-eng.com

ROHSTOFFE

Bayer (Schweiz) AG, MaterialScience

Grubenstrasse 6 Tel. +41 44 465 81 11

8045 Zürich Fax +41 44 462 07 54

[email protected] www.bayer.ch

R ÜHREN, RÜTTELN, SCHÜTTELN,

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

SAUGFÖRDERGERÄTE/VAKUUMFÖRDERGERÄTE

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

SCHAUGLASARMATUREN

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASLEUCHTEN

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHAUGLASARMATUREN UND -LEUCHTEN

ANGENSTEIN AG

Hauptstrasse 190 Tel. +41 61 756 11 11

4147 Aesch Fax +41 61 756 11 01

www.angenstein.ch [email protected]

SCHEIBENWISCHER FÜR SCHAUGLÄSER

Max Müller AG

4123 Allschwil Tel. +41 61 487 92 92

Hagmattstrasse19 Fax +41 61 487 92 99

[email protected] www.maxmuellerag.com

SCHÜTTELAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

SCHÜTTELWASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

SCHLAUCHQUETSCHPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

ROTOTEC AG

Luzernstrasse 224c Tel. +41 31 83840 00

3078 Richigen www.rototec.ch

SELBSTANSAUGENDE ZENTRIFUGALP.

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

SIEBANLAGEN/S IEBMASCHINEN

VIA AG, Engineering

Mühlemattstrasse 32 Tel. +41 61 313 26 25

4112 Bättwil-Flüh Fax +41 61 313 26 52

[email protected] www.viaag.ch

SCHÜTTGUT

JAG Jakob AG, Prozesstechnik

Industriestrasse 20 Tel.+41 32 374 30 30

2555 Brügg www.jag.ch

SELBSTKLEBE-ET IKETTEN

Kern-Etiketten AG

Grubenstrasse 4 Tel. +41 43 455 60 30

8902 Urdorf Fax +41 43 455 60 33

[email protected] www.kernetiketten.ch

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 9-2012 9 3

Page 96: Chemieplus 2012/09

SFC/SFE

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SICHERHEITSVENTILE

André Ramseyer AG

Industriestrasse 32 Tel. +41 31 744 00 00

3175 Flamatt Fax +41 31 741 25 55

[email protected] www.ramseyer.ch

S

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

SIEBMASCHINEN

GKM Siebtechnik GmbH

Felix Wankel Str. 11 Tel. +49-7263-40972-0

D-74915 Waibstadt Fax +49-7263-40972-29

www.gkm-net.de [email protected]

SOFTWARE

Shiftconnector – interaktives SchichtbucheschbachIT GmbH Tel. +49 (0)77 61 5 59 59-0

www.shiftconnector.com [email protected]

SPEKTROPHOTOMETER

BRECHBÜHLER AG

Steinwiesenstrasse 3 Tel. +41 44 732 31 31

8952 Schlieren Fax +41 44 730 61 41

[email protected] www.brechbuehler.ch

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

STATISCHE MISCHER

Verfahrenstechnik

STRIKO Verfahrenstechnik W. Strikfeldt & Koch GmbH

Tel. +49 2261 9855-0 Fax +49 2261 724-88

[email protected] www.striko.de

STELLVENTILE

SPIRAX SARCO AG, Regelgeräte und Armaturen

Gustav-Maurerstrasse 9 Tel. +41 44 396 80 00

8702 Zollikon www.SpiraxSarco.ch

STERILVERBINDUNGSTECHNIK

ARTA Armaturen- und Tankgerätebau GmbH & Co. KG

Postfach 1248 Tel. +49 6432 914740

D-65571 Diez/Lahn Fax +49 6432 914712

[email protected] www.arta-gmbh.de

TIEFKÜHLTRUHEN UND -SCHRÄNKE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

TRENNSCHICHTMESSGERÄTE

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

TOC

SHIMADZU Schweiz GmbH

Römerstrasse 3 Tel. +41 61 717 93 33

4153 Reinach Fax +41 61 717 93 30

[email protected] www.shimadzu.ch

TRÜBUNGSMESSUNG

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

Sigrist-Photometer AG

6373 Ennetbürgen Tel. +41 41 624 54 54

[email protected] www.photometer.com

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

UMWELTANALYTIK

SPECTRO ANALYTICAL INSTRUMENTS GmbH

Boschstrasse 10 Tel. +49 2821 892 2109

D-47533 Kleve Fax +49 2821 892 2210

[email protected] www.spectro.com

UV-STRAHLER UND KLEBSTOFFE

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.ch

VAKUUMPUMPEN

MLT AG Labortechnik

Im Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 71

8602 Wangen Fax +41 44 822 31 72

[email protected] www.mlt.chverpackungen

Sterling Fluid Systems (Schweiz) AG

Schweizerbildstrasse 25 Tel. 052 644 06 66

8207 Schaffhausen Fax 052 644 06 16

www.sterling.ch [email protected]

VAKUUMREGLER

MLT AG Labortechnik

Im Obstgarten 10 Tel. +41 44 822 31 71

8602 Wangen Fax +41 44 822 31 72

[email protected] www.mlt.chverpackungen

VENTILATOREN

Abecon AG

Friesenbergstrasse 108 Tel. +41 44 451 14 00

8055 Zürich Fax +41 44 451 20 22

[email protected] www.abecon.ch

VERBRAUCHSMATERIAL

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

9 4 CHEMIE PLUS 9-2012 b e z u g s q u e l l e n

Page 97: Chemieplus 2012/09

VOLL-LEERMELDER

aquasant-mt SWITZERLANDAquasant Messtechnik AG

Aquasant mesure technique SA

4416 Bubendorf Tel. +41 61 935 50 00

[email protected] www.aquasant-mt.com

WÄRMEKAMMERN

Will & Hahnenstein GmbH

Talbahnstrasse Tel. +49 (0)2744 9317 00

D-57562 Herdorf Fax +49 (0)2744 9317 17

[email protected] www.will-hahnenstein.de

WASSERANALYTIK

CONTREC AG

Riedstrasse 6 Tel. +41 44 746 32 20

8953 Dietikon Fax +41 44 746 32 29

[email protected] www.contrec.ch

Tintometer AG

Hauptstrasse 2 Tel. +41 56 442 28 29

5212 Hausen/AG Fax +41 56 442 41 21

[email protected] www.tintometer.ch

WASSERBÄDER

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

WASSERDESTILL IERAPPARATE

GFL Gesellschaft für Labortechnik mbH

Schulze-Delitzsch-Strasse 4 Tel. +49 5139-99 58 0

30938 Burgwedel/Deutschland Fax +49 5139-99 58 21

www.GFL.de [email protected]

WASSERSTRAHLTECHNIK

WATERJET AG

Mittelstrasse 8, [email protected] Tel. +41 62 919 42 82

4912 Aarwangen Fax +41 62 919 42 83

X-RAY D IFFRACTION (XRD) PRODUCTS

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

X-RAY FLUORESCENCE (XRF) SPECTROMETERS

Rigaku Europe SE

Groß-Berliner Damm 151 Tel. +49 (0)30-6264035-0

D-12467 Berlin Fax +49 (0)30-6264035-10

[email protected] www.rigaku.com

ZELL- UND GEWEBEKULTUR-ARTIKEL

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

Huber & Co. AG

Kägenstrasse 14 Tel. +41 61 717 99 77

4153 Reinach Fax +41 61 711 93 42

[email protected] www.huberlab.ch

HUBER.committed to science

ZENTRIFUGEN

Thermo Fisher Scientific (Zürich) AG

Räffelstrasse 32, Postfach Tel. +41 44 454 12 12

8045 Zürich Fax +41 44 454 12 99

Tél. F 044 454 12 22

[email protected]

www.thermo.com

ZAHNRADPUMPEN

ALOWAG AG

4153 Reinach BL Tel. +41 61 711 66 36

[email protected] www.alowag.ch

LEWA Pumpen AG

Nenzlingerweg 5 Tel. +41 (0)61 71794 00

4153 Reinach Fax +41 (0)61 71794 01

[email protected] www.lewa-pumpen.ch

ZERTIF IZ IERUNG

QS Zürich AG

8050 Zürich Tel. +41 44 350 46 65

[email protected] www.quality-service.ch

b e z u g s q u e l l e n CHEMIE PLUS 9-2012 9 5

Schweizer Fachzeitschriftder ChemieberufeOffizielles Organdes Schweizerischen Chemie-und Pharmaberufe Verbandes SCVOffizielles Organ des Fachverbandes Laborberufe FLBISSN 1019-155021. Jahrgang, 41. Jahrgang Labor Flashwww.chemieplus.ch

Druckauflage 14 000 Expl.Verkaufte Auflage 1 772 Expl.Zielversand 10 092 Expl.Ausgezeichnet mit dem Zertifikat«Schweizer Qualitätszeitschrift QFZ»des Verbandes Schweizer Presse

KontaktAlle Mitarbeiter erreichen Sie [email protected]

HerausgeberinAZ Fachverlage AGNeumattstrasse 1, CH-5001 AarauTelefon +41 (0)58 200 56 50Telefax +41 (0)58 200 56 51Geschäftsführer Dietrich BergLeiterin Zeitschriften Ratna Irzan

RedaktionChemie plus, Neumattstrasse 1, PostfachCH-5001 Aarau, Telefon +41 (0)58 200 56 88Telefax +41 (0)58 200 56 61

ChefredaktorRalf Mayer, Telefon +41 (0)58 200 56 [email protected]

Redaktion SCV, FLBPatrick Merkofer (SCV), Charlotte Rothenbühler (FLB)

Ständige MitarbeiterDr. Claudia Borchard-Tuch, Adalbert Budzinski,Dr. Christian W. Ehrensberger, Dr. Rolf undGabriele Froböse, Edgar Gärtner, Raphael Hegglin,Annette von Kiekebusch-Gück, Anke Müller,Dr. Beate Peiseler-Sutter, Joachim Stubenrauch

CopyrightMit der Annahme von Manuskripten durch dieRedaktion und der Autor-Honorierung durch denVerlag erwirbt der Verlag das Copyright und insbeson-dere alle Rechte zur Übersetzung und Veröffentli-chung der entsprechenden Beiträge in anderenverlagseigenen Zeitschriften sowie zur Herausgabevon Sonderdrucken. Für unverlangt eingesandte Text-und Bildunterlagen übernimmt die Redaktion keineGewähr. Produkte und Firmenberichte sind kosten-pflichtig. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nicht ge-stattet.

Leiter WerbemarktJürg Rykart, Telefon +41 (0)58 200 56 04

AnzeigenThomas Kolbeck, Telefon +41 (0)58 200 56 31Telefax +41 (0)58 200 56 61Anzeigentarif unter www.chemieplus.ch

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[email protected], Telefon +41 (0)58 200 56 93Preise Abonnement Inland CHF 98.–Abonnement Ausland EUR 69.–Einzelpreis CHF 12.–/EUR 9.–Studenten/Lehrlinge CHF 49.–Erscheint 10x jährlich

Layout Ursula Urech

Druck Vogt-Schild Druck AG, CH-4552 Derendingen

Ein Produkt der

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Namhafte Beteiligungen nach Art.322 Abs. 2 StGB:AZ Anzeiger AG,AZ Fachverlage AG,AZ Management Services AG,AZ Regionalfernsehen AG,AZ TV Productions AG, AZ Verlagsservice AG,AZ Vertriebs AG, AZ Zeitungen AG, Belcom AGDietschi AG, Media Factory AG, Mittelland Zeitungs-druck AG, Vogt-Schild Druck AG, Vogt-SchildVertriebs GmbH, Weiss Medien AG

impressum

Page 98: Chemieplus 2012/09

9 6 CHEMIE PLUS 9-2012 s c h l u s s p u n k t

CA

RTO

ON

«Wenn Sie gleich 10 Schoko-Mix-Packungen nehmen, bekommen Sie 100 Diätpillen zum halben Preis!»Zeichnung: Klavinius

AAdolf Kühner AG 41Almatechnik AG 24Analytik Jena AG 37André Ramseyer AG 61Angenstein AG 12Anton Paar Switzerland AG 16, 60Aquasant Messtechnik AG 83

BBrechbühler AG 2-3, 57

CCamag Chemie-Erzeugnisse 43Carl Roth GmbH & Co. KG 4CSF Wunderle GmbH 29Currenta GmbH & Co. OHG 23

DDuran Group GmbH 81

EElpro-Buchs AG 32Endress+Hauser Metso AG 60

FFahrer AG 15Faulhaber Minimotor SA 49Faust Laborbedarf AG 19, 47

GGeistlich Pharma AG 86Gerstel GmbH & Co.KG 31

HHans Kohler AG 15Heidolph Instruments GmbH &Co. KG 9Huber & Co. AG 25

IIG Instrumenten-GesellschaftAG 41, 60, 62IKA-Werke GmbH & Co. KG 35

KKeller AG 20KNF Neuberger AG 55Krohne AG 59Kunststoff Verband Schweiz 82

LLanxess Deutschland GmbH 11

MMBE AG 39Messe Frankfurt ExhibitionGmbH 61Messer Schweiz AG 33

NNeumaier Logistics GmbH 59Nova-Institut GmbH US 3

PPago AG 62Paliwoda AG 79Pepperl + Fuchs AG 53Peter Huber GmbH 1, 61Plastrec GmbH 34PSS Polymer Standards ServiceGmbH 59Portmann Instruments AG 51ProMinent Dosiertechnik AG 77PSS Polymer Standards ServiceGmbH 59

RRaiffeisen Schweiz US 2Roth + Co. AG 13

SSawa Pumpentechnik AG 30Schweizerische Mobiliar 26-27Shimadzu Schweiz GmbH 45Socorex Isba SA 60

TTracomme AG 38

UUFAG Laboratorien AG Titelseite, 5

VVaudaux-Eppendorf AG 19VEGA Messtechnik AG 17VTU Engineering GmbH 7VWR International AG US 4

WWatson Marlow 22

ZZimmerli Messtechnik AG 62

Inserate/Produkteinfos/Firmenberichte

AAdolf Kühner 12Alpine Hosokawa 32Analytik Jena 47Astra Zeneca 14AZO 7BBASF 14, 16, 38, 85Bayer 85Baxter 14Bertschi 39Bosch Packaging 8Bosch-Siemens-Hausgeräte 85Brain 85Büchi Labortechnik 29, 46CCargill 16Celltrion 17Clariant 83CTC Analytics 46DDB Schenker Rail 39DSM 85Du Pont 14EECN 85Elementar Analysensysteme 45Endress + Hauser 14, 40Evonik 14, 85FFette Compacting 7Fritsch 35Fryma Koruma 34GGEA Heat Exchangers 36Gericke 8GeSiM 28HHamilton Bonaduz 28Huber & Co. 56Hupac 39KKombi-Terminal Ludwigshafen 39LLinde 85Liquifill 16Lonza 17MMalvern 35Merck / Merck Miilipore 10, 16NNanofluor 76Noll 33Novartis 13, 14Novozymes 16Novomer 85PPCC Rokita 36RRail4chem 39Rentschler 13Retsch 34Roche 13, 14, 17Rotamill 33SSBB Cargo Deutschland 39Sias 13Solvay Fluor 77Stockmeier 16Syngenta 14TTeva 17UUFAG Laboratorien 50WWatson-Marlow 14Werthenstein 13XXiril 13

Redaktionellerwähnte Firmen

Page 99: Chemieplus 2012/09

10th – 11th October 2012, Haus der Technik, Essen (Germany)

Final programme, participants list and registration: www.co2-chemistry.eu

CO2 as chemical feedstock –a challenge for sustainable chemistry

CO2

Carbon Dioxide as Feedstock for Chemis t ry and Polymers

C o n f e r e n c e o n

Institutefor Ecology and Innovation

WWW.CO2-chemistry.eu

Page 100: Chemieplus 2012/09

LIQUID CHROMATOGRAPHY VWR - ALLES AUS EINER HAND

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