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1 Leben mit Gerinnungshemmern Fehlende Patientenaufklärung – mangelnde Therapietreue Die G GERINNUNG 43 Patientenratgeber zum Umgang mit der Blutgerinnung 12. Jahrgang 2011 „Wie bei jeder Behandlung, die über eine lange Zeit durch- geführt wird, ist die Therapietreue des Patienten von gro- ßer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, dass die Therapietreue besser ist, wenn der Patient über den Nutzen und die Risi- ken seiner Behandlung informiert ist“. so Prof. Dr. med. W. Wuillemin (Schweiz. Med. Forum Nr. 17 v. 25. April 2001). Wie sieht es aus mit der Patientenaufklärung? Reicht diese aus, um bei einer lebenslangen Behandlung mit Medika- menten eine entsprechende Therapietreue zu erreichen? Prof. Wuillemin führt weiter aus: „Leider wird die Patien- tenaufklärung bei der oralen Antikoagulation oft vernach- lässigt.“ Die Folge einer unzureichenden Aufklärung könn- te eine unregelmäßige Einnahme der Tabletten sein mit den entsprechenden Folgen einer möglichen Thrombo- embolie. Therapietreue bezieht sich nicht nur auf antikoa- gulierte Patienten, sondern auch auf Patienten mit ande- ren Krankheiten. So hat Dr. Christian Schäfer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in seiner Studie „Therapie- treue von Menschen mit hohem Blutdruck“ herausgefun- den, dass zwei von drei Patienten mit Bluthochdruck die Empfehlungen ihrer Ärzte unzureichend befolgen und damit den Therapieerfolg riskieren (Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung e.V., Mai 2010). Zu ähnlichen Ergeb- nissen kommt B. Vrijens, Belgien, (BMJ 2008; 336:1114- 1117) in seiner Untersuchung an 4 783 Patienten mit Bluthochdruck. Obwohl diese Patienten an Studien teil- nahmen und als zusätzliches Hilfsmittel elektronische Pillendosen zur Verfügung standen, sie also „betreut“ wa- ren, zeigte sich, dass das Nichteinhalten von Vorgaben das Hauptproblem der Therapietreue ist. Es handelte sich bei dieser Analyse um einmal täglich einzunehmende Medi- kamente gegen Bluthochdruck. Nach Ende eines Jahres stoppte fast die Hälfte der Patienten selbst die Einnahme, obwohl es sich um eine lang andauernde Behandlung han- delte. 48 % unterbrachen jährlich für einige Tage die Ein- nahme (drug holidays). 13 % machten sechsmal jährlich „Ferien von den Medikamenten“. Fast 95 % vergaßen zu- mindest einmal die tägliche Einnahme. Die häufigsten Ein- nahmefehler traten am Wochenende auf. Diejenigen, die ihre Tabletten morgens einnehmen, vergaßen am Sonntag- morgen und diejenigen, die die Tabletten abends einneh- men, vergaßen am Samstagabend die Einnahme. Ungenügende Therapietreue ist eine große Herausforde- rung für behandelnde Ärzte. Das Ausstellen des Rezeptes ist eine Sache, die Aufklärung über die Behandlungsziele eine andere. Christian Schaefer

Die GGERINNUNG 43 - coaguchek.de · 2 Inhalt/Editorial In dieser Ausgabe Editorial Der neue CHA 2 DS 2-VASC- Score Dr. med. S. Hochreuther und Prof. Dr. med. Ulrich Tebbe erklären,

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Leben mit Gerinnungshemmern

Fehlende Patientenaufklärung – mangelnde Therapietreue

Die GG E R I N N U N G 43P a t i e n t e n r a t g e b e r z u m U m g a n g m i t d e r B l u t g e r i n n u n g

12. Jahrgang 2011

„Wie bei jeder Behandlung, die über eine lange Zeit durch-geführt wird, ist die Therapietreue des Patienten von gro-ßer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, dass die Therapietreue besser ist, wenn der Patient über den Nutzen und die Risi-ken seiner Behandlung informiert ist“. so Prof. Dr. med. W. Wuillemin (Schweiz. Med. Forum Nr. 17 v. 25. April 2001).Wie sieht es aus mit der Patientenaufklärung? Reicht diese aus, um bei einer lebenslangen Behandlung mit Medika-menten eine entsprechende Therapietreue zu erreichen? Prof. Wuillemin führt weiter aus: „Leider wird die Patien-tenaufklärung bei der oralen Antikoagulation oft vernach-lässigt.“ Die Folge einer unzureichenden Aufklärung könn-te eine unregelmäßige Einnahme der Tabletten sein mit den entsprechenden Folgen einer möglichen Thrombo-embolie. Therapietreue bezieht sich nicht nur auf antikoa-gulierte Patienten, sondern auch auf Patienten mit ande-ren Krankheiten. So hat Dr. Christian Schäfer, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, in seiner Studie „Therapie-treue von Menschen mit hohem Blutdruck“ herausgefun-den, dass zwei von drei Patienten mit Bluthochdruck die Empfehlungen ihrer Ärzte unzureichend befolgen und damit den Therapieerfolg riskieren (Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung e.V., Mai 2010). Zu ähnlichen Ergeb-

nissen kommt B. Vrijens, Belgien, (BMJ 2008; 336:1114-1117) in seiner Untersuchung an 4 783 Patienten mit Bluthochdruck. Obwohl diese Patienten an Studien teil-nahmen und als zusätzliches Hilfsmittel elektronische Pillendosen zur Verfügung standen, sie also „betreut“ wa-ren, zeigte sich, dass das Nichteinhalten von Vorgaben das Hauptproblem der Therapietreue ist. Es handelte sich bei dieser Analyse um einmal täglich einzunehmende Medi-kamente gegen Bluthochdruck. Nach Ende eines Jahres stoppte fast die Hälfte der Patienten selbst die Einnahme, obwohl es sich um eine lang andauernde Behandlung han-delte. 48 % unterbrachen jährlich für einige Tage die Ein-nahme (drug holidays). 13 % machten sechsmal jährlich „Ferien von den Medikamenten“. Fast 95 % vergaßen zu-mindest einmal die tägliche Einnahme. Die häufigsten Ein-nahmefehler traten am Wochenende auf. Diejenigen, die ihre Tabletten morgens einnehmen, vergaßen am Sonntag-morgen und diejenigen, die die Tabletten abends einneh-men, vergaßen am Samstagabend die Einnahme.Ungenügende Therapietreue ist eine große Herausforde-rung für behandelnde Ärzte. Das Ausstellen des Rezeptes ist eine Sache, die Aufklärung über die Behandlungsziele eine andere. Christian Schaefer ●

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Inhalt/Editorial

In dieser Ausgabe Editorial

Der neue CHA2DS2-VASC- ScoreDr. med. S. Hochreuther und Prof. Dr. med. Ulrich Tebbe erklären, wie das Schlagan-fallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern bestimmt und wie dieses Risiko anhand von sog. „Risiko Scores“ ermittelt wird.

Sie fragen ... wir antwortenDr. med. Hannelore Rott befasst sich mit den Fragen „Flugreisen und Nasenbluten“, „ASS oder Phenprocoumon?“, „Phenpro-coumon und Osteoporose“, „Mit 42 Jahren noch ein Kind?“ und „Ein Kind mit meinen Krankheiten?“.

Sie fragen ... wir antwortenPD Dr. med. Heinrich Körtke erklärt, dass es möglich ist, sich mit Vorhofflimmern über 3 000 m Höhe aufzuhalten und warum es immer noch unterschiedliche therapeuti-sche INR-Bereiche gibt.

Sie fragen ... wir antwortenDiplom-Sportlehrer Uwe Schwan nimmt Stellung zum Thema „Karatesport“. Kann beim Karatesport die Herzklappe und so-mit auch das Herz beschädigt werden?

Krafttraining nach Herzklap-penersatz/ -rekonstruktionIn seinem zweiten Beitrag berichtet Di-plom-Sportlehrer Uwe Schwan über das Sensomotorische Training (SMT). Was bedeutet SMT?; Was bewirkt SMT?; Was kann man selbst tun?.

5. INRswiss-Tag in WinterthurEs zeigt sich immer wieder, wie wichtig die Zwiesprache zwischen Arzt und Patient ist.

Gedanken zur völligen Erschöpfung (Burnout)Über die Gründe, woran man es selbst bemerkt und was man dagegen tun kann.

INR-Austria tagte in AnifSelbsthilfegruppen

3 Therapietreue – eine Lotterie?

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Christian Schaefer

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Wenn rezeptpflichtige Medika-mente verordnet und dann ab-gesetzt bzw. nicht oder unvoll-ständig eingenommen werden, ist das nicht nur ein wirtschaft-licher Schaden, den wir alle durch unsere Krankenkassen-beiträge bezahlen müssen, sondern kann auch für den Patienten mit schwerwiegenden Folgen verbunden sein. Vorhofflimmern wäre hier-zu ein gutes Beispiel. Die Folgen eines möglichen Schlaganfalls sind für den Patienten und den An-gehörigen eine große Last.So schreibt James L. Wofford in seinem Beitrag (BMC Health Services Research 2008, 8:40doi:10.1186/1472-6963-8-40), dass die Patientenschulung ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von antikoagulierten Patienten ist. Aber es sei zeitauf-wendig für den Arzt und oft zuviel für die Patien-ten. Schulungen werden vernachlässigt.Kevin G. Volpp geht einen Schritt weiter. In seiner Untersuchung verknüpfte er die Einnahme von Gerinnungshemmern mit einer Lotterie, wobei er Patienten in zwei Gruppen einteilte. Jede elektroni-sche Pillendose erhielt eine Zahlenkombination. Beim Öffnen und Einnehmen des Gerinnungshem-mers nahm man an einer täglichen Lotterie teil. Der mögliche Gewinn in den beiden Gruppen waren entweder 5 $ oder 3 $ und die Möglichkeit, zusätzlich 100 $ zu gewinnen. Das Ergebnis war überraschend: Nahmen vorher 22 % das Medika-ment unkorrekt ein, so waren es in der Phase der Lotterie nur noch 2,3 % (5 $) bzw. 1,6 % (3 $). Be-fanden sich in der ersten Gruppe 35 % außerhalb des therapeutischen Bereichs, so fiel dieser auf 12,2 % ab, stieg nach Beendigung wieder auf 43 % an (BMC Health Ser Res. 2008; 8: 272).Wie könnte man Patienten noch motivieren? Sicherlich ist die Gerinnungs-Selbstbestimmung der bessere Schritt, wöchentlich selbst herauszu- finden, wie man seine Gerinnungshemmung im Griff hat. Eigenverantwortlich zu handeln mit einem Hausarzt, der dieses Tun mit unterstützt, wäre die beste Lösung. Ihr Christian Schaefer ●

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3Titelthema

Vorhofflimmern ist die häufigste Rhythmusstörung des Herzens weltweit, die vorwiegend (aber nichtnur) bei älteren Menschen auftritt. Etwa 1/3 aller Krankenhauseinweisungen stehen im Zusammen-hang mit Vorhofflimmern. Das Auftreten in der Bevölkerung wird mit ca. 0,4 % beschrieben. Die Wahrscheinlichkeit, Vorhofflimmern zu entwickeln, steigt mit dem Alter. Man geht davon aus, dass in etwa 8 bis10 % aller 80-jährigen darunter leiden. Es tritt sporadisch (paroxsysmal), anhaltend (per-sistierend) oder chronisch (permanent) auf.

Bei Vorhofflimmern nimmt die Herzleistung um 20 % ab.Meist bemerkt der Patient nur einen unregelmä-ßigen Herzschlag oder Herzrasen, was daran liegt, dass der Vorhof des Herzens nicht wie sonst üblich regelmäßig etwa 60-70mal pro Minute schlägt, sondern er bewegt sich unkoordiniert,

weil in ihm mehrere elektrische Impulsgeber gleichzeitig und in chaotischer Weise Befehle an die Muskulatur des Vorhofs geben. So ist eine koordinierte Füllung der Herzkammern nicht mehr möglich und die Herzleistung nimmt bis zu 20 % ab. Dies kann ebenfalls durch Leistungsminderung und Luftnot wahrgenommen werden.

Was macht das Vorhofflimmern so gefährlich?Vorhofflimmern führt einmal zu einer Leistungs-minderung des Herzens und stellt gleichzeitig die häufigste kardiale Ursache für Schlaganfälle dar. Es kann aber auch zu Durchblutungsstörungen anderer Organe oder der Arme und Beine führen,

Wie wird das Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern bestimmt?

Der neue CHA2DS2-VASC-Score

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Reguläre Systole:Nach koordinierter elektrischer Stimulation wird das Blut durch Kontraktion (Zusammenziehen) in den großen und kleinen Kreislauf gepumpt. Das Blut wird durch die Aortenklappe (1) von der linken Herzkammer in die Aorta (großer Kreislauf) und von der rechten Herz-kammer durch die Pulmonalklappe (2) in die Lungenarterie (kleiner Kreislauf) gepumpt.(Grafiken: medicalvision, Essen)

Reguläre Diastole:Die Trikuspidalklappe (1) zwischen dem rechten Vorhof und der rech-ten Herzkammer und die Mitralklappe (2) zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer öffnen sich. Aufgrund des Druckgefälles zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern fließt das Blut „passiv“ durch die Trikuspidalklappe (1) und die Mitralklappe (2). Die restliche fehlende Blutmenge wird „aktiv“ (durch Zusammenziehen der Vorhöfe) in die Herzkammer gepumpt.

Dr. med. S. Hochreuther

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Titelthema

wenn Blutgerinnsel aus dem Herzinneren in den Blutkreislauf geschwemmt werden (sog. Embolien).Nahezu ein Viertel aller Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern als Ursache zurück. Das Schlag-anfallrisiko steigt altersabhängig, so geht man davon aus, dass Patienten mit Vorhofflimmern unter 65 Jahren ein jährliches Risiko für einen Schlaganfall von etwa 1 % aufweisen; Patienten zwischen 80 und 85 Jahren jedoch ein Risiko von nahezu 25 % haben, einen Schlaganfall innerhalb eines Jahres zu erleiden.

Was kann man tun, um das Schlaganfallrisiko zu mindern?Da viele unterschiedliche Patienten mit verschie-densten Begleiterkrankungen (CoMorbiditäten) und sehr variablen Episoden (Minuten bis Mo-nate) Vorhofflimmern haben und somit eine große Bandbreite darstellen, hat man sog. Risiko Scores

Risikofaktor Punkte- verteilung

C Herzinsuffizienz/ LV Dysfunktion 1 H Bluthochdruck 1 A2 Alter über 75 2 D Diabetes mellitus 1 S2 Schlaganfall/TIA/ Thromboembolie 2 V Vaskuläre Erkrankung 1 A Alter 65-74 1 Sc Weibliches Geschlecht 1

Maximum 9

Punktwert Schlaganfallrisiko

9 15,2 % 8 6,7 % 7 9,6 % 6 9,8 % 5 6,7 % 4 4,0 % 3 3,2 % 2 2,2 % 1 1,3 % 0 0,0 %

Abb. 2: Die Höhe des Punktwerts korreliert mit dem Schlaganfallrisiko. Bereits Patienten mit nur 1 Punkt haben ein Risiko von 1,3 % pro Jahr, einen Schlaganfall zu erleiden.

Abb. 1: Bei einem CHADS2-Score von 0-1 sollten weitere mögliche Risi-

kofaktoren für Schlaganfall und Thromboembolien gesucht werden, um eine geeignete antithrombotische Behandlung zu beginnen.

Der Begriff CHA2DS2-VASc-Score setzt sich aus den englischen Worten zusammen:C = Congetive heart failure/LV dysfunction; H = Hypertension; A2 = Age > 75; D = Diabetes mellitus; S = Stroke/TIA/thrombo-embolism; V = Vascular disease; A = Age 65-74; Sc = Sex cate-gory (i.e. female sex).

Die Blutgerinnsel in den Vorhöfen (Vorhofthromben) entstehen auf-grund der Vergrößerung des linken Vorhofes sowie der niedrigen Blut-flussgeschwindigkeit insbesondere im so genannten linken Vorhofohr.

Die Blutgerinnsel wandern durch die hirnversorgenden Blutgefäße bis in das Gehirn und verschließen dort ein Blutgefäß und es kommt zu einer Mangelversorgung mit der Folge eines Hirninfarktes.

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Titelthema

aufgestellt. Das sind aus Statistiken herausge-rechnete und durch Studien belegte Rechenwerk-zeuge, um das individuelle Risiko für einen Schlag-anfall eines einzelnen Patienten ermitteln zu kön-nen. Diese individuelle Schlaganfallgefährdung wird dann für die Therapieentscheidungen zu Grunde gelegt. Zum Einsatz kommt heute der modifizierte CHADS2-Score, der sog. CHA2DS2-VASc-Score (s. Abb.: 1+2), (neue ESC-Leitlinien 2010).

Bei Vorhofflimmern ist eine Blutverdünnung (Antikoagulation) notwendig.Neben verschiedenen medikamentösen Ansätzen, Vorhofflimmern zu kontrollieren oder besser noch zu verhindern (u. a. ß-Blocker, Digitalis, Amiodaron, Dronedaron), kommen in den letzten Jahren auch verschiedene Verödungsverfahren (Ablationen) zum Einsatz. Allen Vorgehensweisen gemein ist jedoch das Schlaganfallrisiko anhand o. g. Scores abzuschätzen und durch eine Blutver-dünnung (antithrombotische Therapie) zu mini-mieren. Hier kam in den letzten Jahren die Blutverdün-nung mit unterschiedlichen Medikamenten, meist

jedoch mit der Substanz Phen-procoumon zum Einsatz. Bei diesem Gerinnungshemmer handelt es sich um einen Ge-genspieler (Antagonist) des Vitamin K, welches für die Blutgerinnung wichtig ist. Der Gerinnungshemmer wird in Tablettenform eingenommen. Um die Sicherheit vor Schlag-anfällen und Blutungen zu gewährleisten, muss die Wirkung des Gerinnungshemmers durch einen bestimmten Blutwert, dem INR-Wert (früher Quick-Wert) überprüft werden. Bei Patienten, bei denen Vorhofflimmern der Grund für eine Be-handlung mit Gerinnungshemmern ist, wird ein Ziel-INR-Wert von 2,5 (2-3) empfohlen. Diese Blutverdünnung kommt heutzutage bei den meis-ten Patienten mit Vorhofflimmern und hohem Schlaganfallrisiko zur Anwendung. Für Patienten mit niedrigem Schlaganfallrisiko wird die Einnah-me von ASS (Acetylsalicylsäure) in der Dosie-rung von 100 mg täglich empfohlen. Hierbei han-delt es sich nicht um eine Blutverdünnung (Anti-koagulation) im eigentlichen Sinne. Der Schlag-anfallschutz besteht in einer Reduzierung der Ver-klumpungswahrscheinlichkeit der Blutplättchen (Thrombozytenaggregationshemmung).

Ist die Blutverdünnung (Antikoagulation) gefährlich?Gefürchtete Komplikationen der Blutverdünnung waren und sind Blutungen aller Art, insbesondere aber Blutungen in die inneren Organe, wie z. B. dem Gehirn. Um dieses individuelle Blutungsrisiko abzuschätzen, bedient man sich heute des HAS-BLED genannten Punktesystems (s. Abb. 3). Berücksichtigt werden die Faktoren Hypertonie, Nieren- und Leberfunktion, Schlaganfall, Blutun-gen, schwankende INR-Werte, Alter (z. B > 65 Jahre) sowie Medikamenteneinnahme und Alko-holkonsum. Bei hohem Blutungsrisiko ab drei Punkten wird empfohlen, die Patienten nach Ein-leitung der antithrombotischen Therapie regel-mäßig zu kontrollieren.

Bei Blutverdünnung auf Kontraindikationen achten.Da die Empfehlungen der europäischen Kardio-logen heute dahin gehen, Patienten mit niedrigem Schlaganfallrisko herauszufiltern, um diese

Blutungsrisiko: HAS-BLED Score

H Hypertension (Bluthochdruck) 1 A Abnormal renal or liver function (Abnorme Nieren- oder Leberfunktion) 1 oder 2 S Stroke (Schlaganfall) 1 B Bleedings (Blutungen) 1 L Labile INRs (schwankender INR) 1 E Elderly (age > 65y) (älter als 65 Jahre) 1 D Drugs or alcohol (Medikamente oder Alkohol) 1

(Hohes Risiko wenn mehr als 3 Punkte)

Abb.3: Der HAS-BLED score entstammt den Leitlinien der Europäi-schen Gesellschaft für Kardiologie. (Siehe auch: www.escardio.org)

Prof. Dr. med. U. Tebbe

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Titelthema/ Sie fragen ...

Patienten nicht einer Therapie mit Blutverdünnern zuzuführen und alle anderen Patienten, d. h. mit hohem und moderatem Risiko eben mit solchen Präparaten zu versorgen, hat ein Paradigmen-wechsel stattgefunden. Bisher galt die ärztliche Anstrengung, eben diese Patienten mit hohem bis sehr hohem Schlaganfallrisiko herauszufiltern, um sie mit Blutverdünnern zu versorgen. Heute gilt die „Faustregel“: Wenn keine Kontraindikationen vorliegen, alle Patienten mit Blutverdünnern zu versorgen. Nur die Patienten mit wirklich niedri-gem Schlaganfallrisiko (0 oder 1 Punkt) oder sehr hohem Blutungsrisiko sollten ASS statt z. B. Gerin-nungshemmer einnehmen.Verfasser: OA Dr. med. S. Hochreuther, Prof. Dr. med. U. Tebbe, Klinikum Lippe GmbH, Röntgenstr. 18, 32765 Detmold ●

Betr.: Flugreisen und Nasenbluten Ich lese regelmäßig und mit großem Gewinn seit Jahren Ihren Patientenratgeber. Heute wende ich mich mit einem Problem an Sie und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen könnten.Seit 1997 habe ich einen Aortenklappenersatz und nehme seitdem Gerinnungshemmer ein. Ich bestimme meinen INR selbst. Mein therapeu-tischer Bereich liegt zwischen 2,5 und 3,5.Wegen häufigen Nasenblutens habe ich mir Ende 2009 auf Anraten meines Hausarztes die nach einem Dr. Kieselplatz benannte Stelle der Nasen-schleimhaut veröden lassen.Anfang 2010 hatte ich erneut Probleme mit extrem starkem Nasenbluten, das mit Hilfe der üblichen Maßnahmen (Nase fest zusammendrücken, kaltes Tuch in den Nacken) nicht gestillt werden konnte. Ursache war offenbar ein Riss in der Nasen-schleimhaut, der verödet wurde. Danach habe ich meine Nase mit einer Salbe mehrmals täglich gepflegt.Dennoch trat auf einer berufsbedingten Flugreise erneut starkes Nasenbluten auf, das erst nach fünf Stunden zum Stillstand kam. Ich habe zu Hause sofort meinen INR gemessen, der mit 2,5 im unteren Bereich lag. Meine Nasenschleimhaut musste erneut an mehreren Stellen verödet und zwei Tage lang tamponiert werden. Da ich demnächst häufiger nach Indien und China reisen muss, habe ich folgende Fragen:

❐ Welche Vorbeugungsmaßnahmen gibt es?❐ Welche anderen oder zusätzlichen Maßnahmen gibt es, das Nasenbluten zu stoppen? W. Sch.

Unsere Antwort:Auch der Blutdruck spielt beim Nasenbluten eine große Rolle. Haben Sie erhöhten Blutdruck und ist dieser, wenn ja, gut eingestellt? Hierauf wäre unbedingt zu achten.Wir empfehlen gerne noch ein Nasenöl zur vor-beugenden Anwendung.Sicher wissen Sie, dass Sie keine Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure einnehmen dürfen? Bitte prüfen Sie gegebenenfalls Ihre Schmerzmedikation.Bei akuten Blutungen kann auch mit Tranexam-säure lokal therapiert werden (wenige Tropfen in das betroffene Nasenloch oder eine Ampulle Tranexamsäure als Nasenspray in der Apotheke herstellen lassen bzw. auf einen Tupfer geben und fest in die Nase drücken).Zudem sollten einmal komplett Ihre Blutgerinnung und Ihr Blutbild untersucht werden. Es gibt relativ häufig angeborene Blutungsrisiken (z. B. sog. von Willebrand-Syndrom), dieses wäre zu prüfen. Sie sollten sich hierzu an einen Gerinnungsspe-zialisten wenden (Hämostaseologe, nicht Häma-tologe!).

Betr.: ASS oder Phenprocoumon? Nach einer jahrelangen Arzt-Odyssee wurde bei mir das Antiphospholipid-AK-Syndrom festge-stellt (Cardiolipin AK und zwei von mir nie be-merkte kleine Hirninfarkte). Aufgrund meiner Thrombozyten-Werte nehme ich seit fünf Jahren ASS 100 ein. Meine Angst ist jetzt, dass dies ein zu schwaches Medikament ist und ich eine Embo-lie bekomme oder einen Schlaganfall. Ebenfalls lese ich immer, dass Patienten mit dieser Gerin-nungsstörung Phenprocoumon bekommen. Da ich erst 32 Jahre alt bin, habe ich einfach nur noch Angst und wurde immer nur schnell beim Arzt abgefertigt. Nur wenn nochmals etwas auftrete, bekomme ich was Stärkeres, aber dann habe ich vielleicht nicht mehr soviel Glück. N. R.

Unsere Antwort:Tatsächlich würde man ein gesichertes Antiphos-pholipid-Syndrom (an mindestens zwei unabhän-gigen Untersuchungsterminen positive Werte für Lupus-Antikoagulanz, Anti-Cardiolipin-AK und ß2-Glykoprotein-I-AK) mit Phenprocoumon

Sie fragen ... Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin, antwortet:

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... wir antworten

Dr. med. Hannelore Rott

behandeln, solange die Anti-körper nachweisbar sind.Unbedingt sollte man daher aber noch eine Kontrollunter-suchung bei einem Gerin-nungsfacharzt durchführen lassen (sog. Hämostaseologe). Sie sprechen zudem noch Ihre Thrombozyten an. Sind diese niedrig? Dies würde ebenfalls für ein Antiphospholipid-Syn-drom (APS) sprechen.Wenn Sie ein APS haben, sollten Sie zudem auf Rheumaerkrankungen untersucht werden, da hier oft ein Zusammenhang besteht.

Phenprocoumon und OsteoporoseAufgrund meines Faktor-V-Leiden- und eines Paget-von-Schrötter-Syndroms nehme ich seit 10 Jahren (und lebenslang) Phenprocoumon ein und überwache die Gerinnung selbst. Zielwert INR 2,0 bis 3,0.Ich bin Jahrgang 1941 mit Grunderkrankung CLL im Status RAI I und Binet A.Im Oktober letzten Jahres musste ich wegen uner-träglicher Rückenschmerzen meinen Arzt auf-suchen. In der Folge wurden Röntgenaufnahmen, Skelett-Szintigramm und MRT gemacht, alle mit der Aussage eines frischen Kompressionsbruchs des 6. Brustwirbels. Auf zusätzliche „alte“ Wirbel-brüche wird hingewiesen.Nun zu meiner Frage:Im Beipackzettel von Phenprocoumon wird hinge-wiesen, dass unter Langzeitbehandlung in sehr seltenen Fällen von einer Osteopenie berichtet wird. Meines Wissens ist Osteopenie eine Vorstufe der Osteoporose. Gibt es Untersuchungen in die-ser Richtung, insbesondere im Zusammenhang mit Vitamin K und dem Hormon Kalzitonin, das die Bildung der Osteoklasten hemmt und als Gegenspieler des Parathormons gilt? J. F.

Unsere Antwort:Es ist umstritten, ob die Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten zu einer vermehrten Osteoporose führt. Eine sehr aktuelle Studie aus den USA an 5 500 Patienten, die Warfarin einnahmen, zeigte kein erhöhtes Osteoporoserisiko bei Männern. (Woo C et al: Single-point assessment of warfarin use and risk of osteoporosis in elderly men. J Am Geriatr. Soc 2008, 1171-6).

Die Osteoporose hat eine starke genetische Kom-ponente, sprich, es bekommen in der Regel nur Patienten mit familiärer Veranlagung eine Osteo-porose. Zudem haben Sie möglicherweise im Rahmen der CLL-Therapie oder anderweitig ein-mal Kortison erhalten (?), auch dieses macht eine Osteopenie (Abnahme an Knochengewebe). Falls Sie dies nicht ohnehin schon erhalten, würde ich zu einer Behandlung der Osteopenie raten mit Calcium, Vitamin D und gegebenenfalls soge-nannten Bisphosphonaten.

Betr.: Ich bin 42 Jahre alt und möchte ein Kind.Im Oktober 2007 wurde ich am Herzen operiert und habe die Aorten- und Mitralklappe durch mechanische ersetzt bekommen. Zusätzlich haben sie mir auch einen Schrittmacher eingesetzt der allerdings so gut wie nie im Einsatz ist.1990 wurde ich auch schon an den Klappen operiert, da sie nach einer Endokarditis undicht waren. Mit fünf Jahren hatte ich auch eine Aorten-stenose, die erfolgreich operiert wurde.Mein Problem und somit meine Frage ist:Kann ich trotz dieser Vorgeschichte und natürlich Gerinnungshemmer (INR-Wert liegt bei 3,0 - 3,5) schwanger werden?Habe auch schon mit dem Kardiologen gespro-chen, und er meinte, es sei viel zu gefährlich für mich, Thromboembolie, Embolie, die Herzklappen könnten versagen oder eben Schlaganfall. Das schlimmste wäre, ich könnte dabei sterben.Mein Herz ist stark genug und ich bin gut einge-stellt, also das einzige Problem ist der Gerinnungs-hemmer.Natürlich habe ich Angst davor und das hält mich auch davon ab, aber mein Wunsch, ein Kind zu bekommen, ist so groß und mein Gefühl dabei so gut, dass ich jetzt Ihre Hilfe brauche.Wir haben leider keine Kinder und das ist für uns jetzt auch die letzte Möglichkeit, bitte helfen Sie uns. A.B.

Unsere Antwort:Grundsätzlich ist heute eine Schwangerschaft möglich, auch bei Herzklappenpatientinnen. Man stellt hierzu am besten bereits vor Empfängnis um auf ein so genanntes niedermolekulares Heparin (z. B. Enoxaparin). Dosiert wird gewichtsadaptiert 2 x tgl. (100 Einheiten/kg Körpergewicht je Injektion). Da sich in der Schwangerschaft das

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Sie fragen ...

Sie fragen ... PD Dr. med. Heinrich Körtke, Kardiologe, antwortet:

Betr.: Bei Vorhofflimmern über 3 000 m Höhe?Ich habe seltenes paroxysmales Vorhofflimmern, wobei das letzte Ereignis ca. 3 Monate zurückliegt. Als Medikation habe ich Propafenon, was ich nur bei den auftretenden Ereignissen nehme (stand by, pill in the pocket).Ich bin 58 Jahre bei guter körperlicher Fitness. Gibt es Einschränkungen zu einer Reise auf über 3 000 m? Leider geht es nur mit einer direkten Flugreise. Eine allmähliche Anpassung ist diesmal nicht möglich. Ich habe schon positive Erfahrungen mit Anpassungen an die Höhe. G.H.

Unsere Antwort:Prinzipiell gibt es keine Kontraindikation, sich mit Vorhofflimmern in 3 000 Meter Höhe aufzuhalten. Der übrige kardiale Status sollte jedoch abgeklärt werden (z. B. Koronare Herzerkrankung). Generell

Gewicht ändert, muss eine engmaschige Kontrolle des Heparinspiegels über den Anti-Xa-Spiegel ca. alle 2 - 3 Wochen erfolgen, dieser Anti-Xa-Spiegel sollte nicht unter 0,6 liegen und maximal bei ca. 1,2 U/ml.Trotzdem gibt es, insbesondere bei Doppelklap-penersatz, immer ein wenn auch sehr geringes Restrisiko für Klappenthrombosen.Ich würde daher an Ihrer Stelle ein großes kar-diologisches Zentrum aufsuchen, um mich dort explizit beraten zu lassen. Dort haben die Ärzte meist Erfahrung mit Schwangerschaften bei Klappenpatientinnen und können Sie meines Erachtens besser beraten.

Betr.: Ein Kind mit meinen Krankheiten?Ich wende mich heute an Sie, um eine Einschät-zung meiner Möglichkeiten, schwanger zu wer-den, zu erhalten. Ich bin 35 Jahre alt. Wegen einer Lungenembolie 1992, ausgelöst durch die Einnah-me der Pille, und einem zu der Zeit noch unbe-kannten Faktor V Leiden, nehme ich seitdem durchgängig Gerinnungshemmer ein. Zunächst Phenprocoumon, mittlerweile, weil eine Schwan-gerschaft angedacht war, Acenocoumarin. Um meinen INR-Wert zwischen 2 und 3 zu halten, benötige ich eine Tagesdosis von 2,25 bzw. 2,5 Tabletten. Vor zwei Jahren bekam ich unvermittelt eine Psychose, seitdem nehme ich zusätzlich ein Medikament täglich ein. Als versucht wurde, die-ses Medikament abzusetzen, stellten sich leider erneut die Symptome der Psychose ein, sodass ich jetzt davon ausgehe, dass ich bis auf weiteres auf Neuroleptika angewiesen sein werde. Nun ist bei uns der Kinderwunsch dennoch weiterhin groß. Allerdings käme nur eine künstliche Befruchtung infrage, da mein Mann sterilisiert ist und ich au-ßerdem seit mehr als zwei Jahren meine Periode nicht mehr gehabt habe. Eine künstliche Befruch-tung wäre natürlich mit einer Hormonstimulation verbunden. Halten Sie das Risiko, welches ich damit auf meine Gesundheit bezogen eingehen würde, für vertretbar? R. R.

Unsere Antwort:Zunächst einmal wäre zu klären, ob bei Ihnen überhaupt eine fortgesetzte Gabe von Gerinnungs-hemmern notwendig ist. Bei heterozygoter Faktor-V-Mutation-Leiden (liegt diese Form bei Ihnen vor, oder homozygot?) und Thrombose bzw. Embolie

unter Pilleneinnahme besteht nach heutiger Auf-fassung kein Grund für eine lebenslange Gerin-nungshemmung, hier wird die Blutverdünnung nach maximal einem Jahr abgesetzt. Diese Frage wäre also bei Ihnen vorrangig zu klären, am besten bei einem Facharzt für Blutgerinnung (Hä-mostaseologe, nicht Hämatologe!). Es besteht meines Erachtens kein Grund, vom Kinderwunsch abzuraten. Im Falle einer künstlichen Befruch-tung würde man bereits im Rahmen der Hormon-stimulation bei Ihnen mit niedermolekularem Heparin 1 x tgl. beginnen in einer Dosierung von 100 Einheiten je kg Körpergewicht. Diese Heparin-gabe würde man bis sechs Wochen nach Geburt fortsetzen. Im Falle eines Fehlversuchs bzw. einer Fehlgeburt würde man Heparin noch ca. zwei Wochen weitergeben und dann aufhören. Bei diesem Vorgehen würde für Sie kein erhöhtes Thromboembolie-Risiko in der Schwangerschaft bzw. im Wochenbett bestehen.Bleibt noch die Frage des Neuroleptikums, hier wäre der behandelnde Neurologe bzw. Psychiater zu fragen, ob dies in der Schwangerschaft weiter-gegeben werden kann/muss bzw. ggf. ob Alter-nativen in Frage kommen.Dr. med. Hannelore Rott, Fachärztin für Transfusionsmedizin; Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr, Königstraße 13, 47051 Duisburg; E-Mail: [email protected]

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... wir antworten

PD Dr. med. H. Körtke

gilt, bei großen Höhenunterschie-den sollte eine Anpassung der körperlichen Leistung erfolgen, d. h. nicht gleich am ersten Tag einen „Gewaltmarsch„ durch-führen.

Betr.: Therapeutischer BereichMir wurde 1996 in Hamburg eine mechanische Mitralklappe implantiert und mein therapeutischer Zielbereich betrug und beträgt immer noch INR 3 bis 4. Ich bin seit Ende 1996 INR-Selbstbestimmer mit dem vorgenannten Zielwert und möchte Sie fragen, worauf sich Ihre Aussage begründet, dass bei INR-Selbstbestimmern der Zielwert 2,5 bis 3,5 sein soll. H.B.

Unsere Antwort:Der therapeutische Bereich für Mitralklappenträger und für Doppelklappenträger beträgt nach wie vor INR 3 bis 4 und für INR-Selbstbestimmer 2,5 bis 3,5.Wir begründen unsere Aussage hauptsächlich mit den an unserem Hause durchgeführten ESCAT-Studien (ESCAT I, ESCAT II, ESCAT III) an ca. 5 000Patienten. In diesen Studien konnten wir nachwei-sen, dass bei einem INR-Selbstmanagement ein Zielbereich von INR 2,5 bis 3,5 zu keinem Anstieg von thrombembolischen Komplikationen führt, jedoch Blutungskomplikationen reduziert werden.PD Dr. med. Heinrich Körtke, Herzzentrum NRW, Georgstraße 11,D-32545 Bad Oeynhausen ●

Betr.: KaratesportMit großem Interesse habe ich im Internet Ihre Berichte „www.die-herzklappe.de“ gelesen. Ich habe am 28.09.2010 eine künstliche Aortenklappe erhalten. Mein Alter: 57.Da ich seit ca. vier Jahren Karatesport betreibe, möchte Ihnen dazu Fragen stellen, vielleicht kön-nen Sie mir darauf eine Antwort und Rat geben.Ich betreibe Karate – nicht mit Vollkörperkontakt, es kann aber schon mal passieren, dass ich einen Faustschlag auf meine Brust oder Oberkörper bekomme.Kann dabei die Herzklappe und somit auch das Herz beschädigt bzw. verletzt werden?

Das Brustbein wurde mir gespalten – ist dieses nach ca. sechs Monaten wieder so belastbar wie vor der Operation?Hält das zusammengewachsene Brustbein einen Faustschlag ohne Problem aus? W.H.

Unsere Antwort:Zunächst einmal ist es sehr begrüßenswert, dass Sie regelmäßig sportlich aktiv sind. Der Karate-sport gehört nun nicht zu den klassischen Aus-dauersportartem, die wir bei allen Herzerkran-kungen grundsätzlich favorisieren.Sie sollten zunächst abklären, bei welchen Herz-frequenzen Sie das Training absolvieren, um eine potentielle Gefährdung des Herzmuskels zu ver-meiden (Belastungs-EKG + Echokardiografie be-zogen auf die Pumpfunktion). Die Belastbarkeit hängt von vielen Faktoren ab.Die Belastbarkeit des Brustkorbs nach einer Ster-notomie wird in Deutschland sehr unterschiedlich beurteilt. Wir haben mit früher Aktivierung und Muskelaufbautraining an Kraftgeräten sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich selbst habe nach drei Monaten wieder mit sternotomierten Patienten Tennis gespielt, und einer meiner Ruderkamera-den ist vier Monate nach Herzoperation wieder ins Boot gestiegen und rudert seit drei Jahren ohne Probleme.Sollten Sie einmal einen Schlag auf den Brustkorb bekommen, ist das für den Herzmuskel und die neue Herzklappe kein Problem. Wie die Rippen und das Sternum den Schlag verkraften, hängt von der Gesamt-Elastizität und der den Brustkorb umgebenden Muskulatur ab. Wir hatten auch schon Fälle, wo innerhalb einer Anschlussheil-behandlung in einer Klinik (also drei Wochen nach OP) im Rahmen einer Wiederbelebung eine Herzdruckmassage gemacht werden musste. Das hat der Brutkorb ohne Schaden verkraftet.Da die Schläge beim Karate schlecht zu dosieren sind, bin ich mit einer Beurteilung vorsichtig.Ich hatte mal einen 45-jährigen Patienten, der sechs Monate nach OP ohne Probleme wieder mit seinem Aikido-Sport begonnen hatte. Die sechs Monate würde ich abwarten, aber jetzt schon regelmäßig mit leichtem Krafttraining be-ginnen, um die Muskulatur funktionsfähig zu erhalten.

Uwe Schwan, Diplom-Sportlehrer, Therapieleiter, Sankt Rochus Kliniken. D-76669 Bad Schönborn, E-Mail: [email protected]

Sie fragen ... Uwe Schwan, Diplom-sportlehrer, antwortet:

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Rubriken

Uwe Schwan

Krafttraining nach Herzklappenersatz/-rekonstruktion

Der sportliche Aspekt II

Nachdem wir in der letzten Ausgabe über die Reaktionen beim Krafttraining gesprochen haben, erfahren Sie heute etwas über einzelne Krafttrai-ningsvarianten:

Sensomotorisches Training (SMT)Sensomotorisches Training (SMT) ist die Schulung des koordinierten Zusammenwirkens von Sinnes-eindrücken (Sensorik) und der Muskelaktivität (Motorik). Es wird auch kinästhetisches Training, propriozeptives Training oder vestibuläres Training genannt. Vor 30 Jahren wurde es in der Trainings-lehre unter dem Begriff Koordinationstraining zusammengefasst.Sensomotorik findet immer dann statt, wenn Be-wegungen und Bewegungsrichtungen verändert werden. Unsere Sinnesorgane nehmen die Ein-drücke der Umgebung wahr und veranlassen das Gehirn, unsere Muskulatur entsprechend anzu-steuern.

Was geht beim Treppensteigen vor sich?Unsere Augen nehmen die Treppe mit ihrem Hö-henunterschied als Hindernis wahr. Unsere Rezep-toren an den Füßen erkennen die Oberflächen-beschaffenheit und den Neigungswinkel der Stu-fen. Bei jedem weiteren Treppenschritt erkennen die Rezeptoren in den Gelenken, an den Sehnen und Muskelansätzen den Gelenkwinkel und den Kraftaufwand und steuern das dazugehörige Gleichgewicht, damit die Treppe ohne Sturz herauf und herunter gegangen werden kann. Wenn ich meine Patienten auffordere, die Treppen nun mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und mit unterschiedlichem Schuhwerk zu gehen, wäre das bereits sensomotorisches Training.

Sensomotorisches Training ist Grundlage des LeistungssportsSensomotorisches Training ist heute im Leistungs-sport nicht mehr wegzudenken. Profi-Leistungs-sportler sind fast 20 Jahre in einem intensiven Trainingsprozess und brauchen das begleitende SMT als Grundlage aller anderen Trainingsprozes-

se zur Stabilität von kleinen Gelenken und Muskeln, um Verletzungspausen besser zu überstehen und schneller wieder in den Wettkampfprozess zu gelangen. Einige von Ihnen haben vielleicht noch die Fern-sehbilder mit den seltsamen Übungen in Erin-nerung, die der damalige Fußballbundestrainer Jürgen Kliensmann zur Vorbereitung der WM2006 seine Spieler ausführen ließ. Dieses waren Ele-mente aus dem SMT. Handballer, Eishockeyspieler und Leichtathleten z. B. trainieren aus Gründen der Gelenkstabilität und der Muskelansteuerung parallel Seiltanz und Ballett.

Degenerative Prozesse aufhaltenDie Effekte dieses SMT werden aber auch in der modernen klinischen Sport- und Bewegungsthe-rapie genutzt, um krankheitsbedingte Folgeer-scheinungen und immobilisationsbedingte dege-nerative Prozesse an Knochen, Gelenken und Muskulatur aufzuhalten. Nach Gelenksersatz (Hüft- und Knie-TEP) ist das SMT Grundlage jeden weiteren Trainings. Selbst nach einem kardiochi-rurgischen Eingriff braucht man ein SMT für den Oberkörper, um die Hals- und Brustwirbelsäule zu stabilisieren und auf ein weiteres Training vorzubereiten.

Schlechtere Koordination nach einer Woche BettruheBereits nach einer Woche Bettruhe messen wir eine schlechtere Koordination und Muskelan-steuerung in den unteren und oberen Extremi-täten. Daher ist das SMT aus der Sturzprophylaxe und der neurologischen Sporttherapie nicht mehr wegzudenken.

Koordination wird verbessertFälschlicherweise wird das SMT auch oft gleich-gesetzt mit dem Krafttraining. Das SMT bildet die Vorstufe zu allen weiteren Krafttrainingsformen. Wissenschaftliche Studien belegen zwar eine

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Rubriken

Unser Tipp:Viele Faktoren können die Gerinnungs-hemmung beeinflussen:❐ Ferien;❐ plötzlicher Beginn mit sportlichen Aktivitäten;❐ Klimawechsel;❐ Psyche;❐ Stress;❐ Lebensstiländerungen z. B. Heilfasten.

geringe Steigerung der Maximalkraft, sie ist aber auf die bessere Koordination zurückzuführen und nicht auf die Steigerung der Muskelmasse.

SMT wird heute in sehr vielfältiger Form angeboten:❐ Moderne Fitnessstudios bieten die Möglichkeit, an sehr vielen unterschiedlichen Sportgeräten ein solches Training durchzuführen. ❐ Alle Übungen auf einem großen Pezziball gehö-ren zum SMT.❐ Das Treppensteigen mit unterschiedlichem Schuhwerk am linken und rechten Fuß ist äußerst effektiv und zu Hause sehr einfach durchzuführen. ❐ Gleichgewichtsübungen (Zähne-putzen oder Butterbrot zubereitenstehend auf einem Bein und oder auf einer weichen Unterlagen wie z. B. Kissen oder mehrfach gefal-tete Decken) sind hervorragende Übungen im häuslichen Bereich.

Einbeinstand – eine Übung für zu HauseVersuchen Sie mal, im Einbein-stand auf einer weichen Unterlage,am Tisch stehend, einen Einkaufs-zettel zu schreiben und in der anderen Hand einen Gegenstand hochzuhalten. Das alles ist bereits sensomotorisches Training.

Übungen an aufgehängten StandflächenIn Fitnessstudios und Rehakliniken findet man oft die federnd aufgehängten Standflächen (posturomed©), auf denen verschiedene Übungen gemacht werden können.

Vibrationstraining – eine Sonderform des SMTEine Sonderform des SMT ist das Vibrationstrai-ning (z. B. Power-Plate, Physiomat oder Galileo). Dabei wird der Effekt mechanisch erzeugter Schwingungen auf die Muskulatur genutzt. Durch die Veränderung der Amplitude erzeugt man einen unterschiedlichen Gelenkwinkel und eine unter-schiedliche Dehnung der Muskulatur. Solche Geräte trainieren die Reflexmuster im Zusam-menspiel von Gehirn, Rückenmark und Muskula-tur und verbessern auch geringfügig die Maximal-

kraft. Dazu gehören auch die schwingenden Stäbe (Flexibar). Solche mechanisch erzeugten Schwingungen haben auch positive Auswirkungen auf die Knochenstruktur und werden daher auch in der Osteoporosetherapie und zur Sturzprophylaxe eingesetzt.

Das Gleichgewicht wird gefördertZusammenfassend kann man sagen, dass das sensomotorische Training (SMT) das Zusammen-spiel unserer Sinnesorgane (vorrangig Gleichge-wichtssinn) mit dem Gehirn und der Muskulatur

verbessert und daher mit zuneh-mendem Alter immer größere Bedeutung erlangt. Das SMT ist die Grundlagen eines weiteren aufbauenden Krafttrainings, kann aber die Effekte eines richtigen Krafttrainings und eines Ausdauer-trainings nicht ersetzen.

SMT sollte zwei- bis dreimal pro Woche in den Alltag eingebaut werden. Die Studienlage ist aber hinsicht-lich der Trainingsprogramme, Patientengut und untersuchte Pa-rameter noch sehr uneinheitlich, so dass bezüglich der Belastungs-parameter, wie oft in der Woche,

wie lange pro Trainingseinheit, welche Geräte, welche Kombination mit anderen Trainingsformen nichts Genaues gesagt werden kann. Bei uns in der Klinik machen wir das SMT begleitend zum Krafttraining dreimal pro Woche bei den orthopä-dischen und kardiologischen Patienten, unsere Schlaganfallpatienten bekommen dieses Training fünfmal pro Woche.Uwe Schwan, Diplom-Sportlehrer, Therapieleiter; Sankt Rochus Kliniken; D-76669 Bad Schönborn; E-Mail: [email protected]

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Schweiz

5. INRswiss-Tag in Winterthur

Es war bereits der 5. INRswiss-Tag, der am 27. November 2010 im wunderschönen Saal des Ca-

sinotheaters Winterthur stattfand. Über 100 Teil-nehmer sind von Nah und Fern angereist, um einmal mehr von interessanten Fachreferaten viel Neues zu lernen.Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Präsidenten INRswiss, Albert O. Meyer, begann

der Tag mit einem Referat zum Thema „Vitamin D – Po-tential und Stand der For-schung“, gehalten von Dr. med. Andreas Egli, Universi-tätsspital Zürich.

Immer noch Unterversorgung mit Vitamin DEinige erstaunliche Fakten und Zahlen wurden uns präsentiert: z. B. bestätigte das EU-Parlament im März 2010 offiziell, dass 50 bis 70 % der er-wachsenen Bevölkerung in Europa eine Vitamin-D-Unterversorgung haben. In sehr vielen Studien wird aufgezeigt und bewiesen, dass ein optimaler Vitamin-D-Spiegel vorbeugend und positiv gegen Herz-/ Kreislauferkrankungen, diverse Krebs-

erkrankungen, Autoim-munerkrankungen und Infektionen wirken kann. Schon länger bekannt ist, dass Vitamin D helfen kann, Frakturen zu ver-hindern, nicht nur auf-grund der Zunahme der Knochendichte, sondern auch, weil die Muskeln vom Vitamin D profitieren.

Wir sind gespannt auf weitere Forschung in Sachen Vitamin D.

Thrombosen - das unterschätzte RisikoDr. med. Ernst Groechenig, Chefarzt Angiologie,

Kantonsspital Aarau, hat uns das Thema „Die (Venen-) Thrombose als unterschätztes Risiko“ näher gebracht. Pro 100 000 Einwohner gibt es pro Jahr ca. 90 bis 130 Venenthrombosen. Auf die Fragen: Wie entstehen Thromben?; welche Be-schwerden treten auf?; welche Diagnostik ist not-

wendig?; wie wird behandelt? und Antikoagulation bei Thromben? erhielten wir fundierte Antworten, welche mit Hilfe von Bildern und Zahlen anschau-lich und verständlich dargestellt und erläutert wurden.

Sich selbst gegenüber verantwortlich seinWährend des Aperitifs, welcher von der Stadt Win-terthur offeriert wurde, erhielten wir Besuch von Herrn Nicolas Galladé, Vorsteher des Departemen-tes Soziales im Stadtrat Winterthur. Er überbrachte Grüße der Stadt Winterthur. In seiner Ansprache verglich er die Verantwortung, welche die Patien-ten mit Gerinnungs-Selbstkontrolle auf sich neh-men, mit einigen Zielen der Stadt Winterthur im Bereich Gesund-heit. „Die Vereini-gung INRswiss ist ein gutes Beispiel, wie Patienten mit ’Hilfe zur Selbst-hilfe’ sinnvoll und proaktiv unterstützt werden.“Das Mittagessen war eine gute Gelegenheit, sich über die gehaltenen Vorträge zu unterhalten, und auch alltägliche Erfahrungen mit der Selbstkon-trolle der Antikoagulation untereinander auszu-tauschen.

Es geit u. geit bis‘s nümme geit...*)

Gespannt hörten alle Teilnehmer dem Vortrag „Gedanken zum Burnout“ von Frau Dr. med. Ingrid Reubi, Bern, zu. Jeder von uns ist mal mehr oder weniger „gestresst“, doch wenn der Stress chro-nisch wird, dies schlussendlich zur völligen Er-schöpfung führt, so könnte es sich um ein Burn-out handeln, höchste Zeit also, sich dazu Gedan-ken zu machen. Mit Fragen: von Unnötigem zu viel – von Nötigem zu wenig? Unserer Gesellschaft

Albert O. Meyer

Dr. med. Ernst Groechenig

Casinotheater Winterthur

Dr. med. Andreas Egli

Anregende Gespräche an allen Tischen

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Schweiz

fehlt Zeit: ...die sie angeblich nicht hat? ...die sie sich nicht nimmt? ...die sie be-nötigt? wurden wir aufgefordert, unsere eigenen Ge-wohnheiten zu überdenken. Frau Dr. I. Reubi hat uns zu den Fakten auch viele nütz-liche Tipps und Anregungen für den Alltag mitgegeben.

Alter heißt nicht zwingend krankProf. Dr. med. Hans-Jürg Beer, Chefarzt Innere Medizin, Kantonsspital Baden, widmete sich dem Thema „Antikoagulation im Alter“. Alter heißt nicht zwingend alt! Mit diesem Zitat begann die Präsentation und er erklärte uns, was im Alter mit der Antikoagulation besonders zu beachten ist, z. B.: Weniger magere Körpermasse, weniger „Wasser, mehr Fett“, Medikamente, welche die Absorption und Motilität im Darm hemmen, Poly-

pharmazie und dadurch mehr Medikamenten-In-teraktionen wie auch redu-zierte Nierenfunktion. Besonders ältere Men-schen, welche erst im hö-heren Alter mit der Anti-koagulation beginnen müssen, gilt es gut zu überwachen, was aber

eine spätere Selbstkontrolle der Antikoagulation nicht ausschließt. Auch die neueren Medikamente für gewisse Fälle bei einer notwendigen Gerin-nungshemmung wurden vorgestellt, und ent-sprechend viele Fragen musste Prof. Dr. H.-J. Beer beantworten.Nach diesen spannenden Fachvorträgen machten sich die Teilnehmer am späteren Nachmittag auf den Heimweg mit dem guten Gefühl, wieder auf dem „neuesten Stand der Medizin“ zu sein. Es ist besonders wertvoll, immer wieder zu wissen, dass man nicht alleine ist, weil es auch viele andere Menschen gibt, die sich wegen ihrer Krankheit mit

den gleichen Themen auseinanderzusetzen.Die Referate sich auf unserer Homepage www.inrswiss.ch zu finden und können dort gelesen oder heruntergeladen werden.

Mitgliederversammlung Zur Erinnerung: Gerne laden wir alle Mitglieder der INRswiss zur jährlichen Mitgliederversamm-lung am Samstag, den 16. April 2011, ein. Die Unterlagen mit allen Details werden Ihnen recht-zeitig zugestellt.Lara Beekman, Vorstandsmitglied INRswiss ●

Prof. Dr. med. Hans-Jürg Beer

Dr. med. Ingrid Reubi

Gespanntes Zuhören und viele Fragen

*) Gedanken zur völligen ErschöpfungWas sind die möglichen Gründe?Hier spielen psychisch-mentale Stressoren am Arbeitsplatz eine große Rolle wie z. B.: Leistungs-menge/Zeit, ständige Unterbrechung, mangel-hafte Kommunikation, unklare Zuständigkeiten. Aber auch soziale Stressoren am Arbeitsplatz sind ein möglicher Auslöser wie z. B.: Fehlende Aner-kennung, verdeckte Konflikte, Konkurrenzdruck unter Kollegen, Unüberschaubarkeit – geringe Einflussmöglichkeiten, mangelhafte Information, ständige organisatorische Umstellungen.Woran bemerkt man es?Im Vordergrund stehen Reizbarkeit, Misstrauen, Sturheit/Zynismus, Schuldgefühle, Frustration, Dienst nach Vorschrift, Intoleranz, Kritikunfähig-keit und Aggressivität. Hinzu kommt die geistige Erschöpfung wie Konzentrationsstörung, vermin-derte Leistungsfähigkeit, verminderte Motivation und Antriebsverlust. Die körperliche Erschöpfung letztendlich manifestiert sich in Kopf- und Rücken-schmerzen, Verdauungsstörungen, Herz- undKreislauferkrankungen, Schlafstörungen und sexuellen Störungen.Was kann man tun?Nicht einfach, denn ein Verlassen des jetzigen Arbeitsumfelds wäre schwierig. Eine Veränderung jedoch würde sicherlich hilfreich sein. Aber auch eine Auszeit – sofern möglich. Das Gespräch suchen in einer Selbsthilfegruppe. Das Ändern hin zu einer gesunden Lebensführung verspricht auch Hilfe. Hier sollte die Schlafhygiene und eine ausreichende körperlich Aktivität im Vor-dergrund stehen. Förderlich ist eine aktive und passive Entspannung und vor allem die Pflege von Freizeit und Beziehungen.Nach dem Vortrag von Dr. med. Ingrid Reubi, gehalten auf dem INRswiss-Tag in Winterthur am 27.11.2010 C.S. ●

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Österreich

Ulrike Walchshofer

Ordentliche General-versammlung der INR-Austria

Ulrike Walchshofer wiedergewähltAuf der ordentlichen Generalversammlung 2010 der INR-Austria standen, gemäß Statuten, turnus-mäßig wieder die Wahlen zum Vorstand an. Diese ergaben keine Veränderung in der personellen Besetzung der Führungsriege, da alle bisherigen Amtsinhaber einstimmig wiedergewählt wurden und auch ihre Bereitschaft erkennen ließen, denerfolgreichen Kurs des Vereines auch in den kom-menden zwei Jahren fortzuführen.

350 Mitglieder zählt INR-AustriaIm Rückblick auf das vergangene Jahr fiel einmal mehr die positive Entwicklung des Mitgliederstan-des auf, denn seit der Gründung des Vereines im Jahr 2006 hat sich die Mitgliederzahl kontinuier-lich auf nunmehr insgesamt 350 erhöht. Eingeschlossen hierin sind auch die Abgänge, die durch Todesfall oder Austritt immer wieder vor-kommen. Betont wurde auch die hervorragende Kooperation mit der österreichischen Ärzte-Ver-einigung, ÖASA, vertreten durch den ärztlichen Be-rater der INR-Austria, Dr. med. Hermann Krüttner, und dem Dachverband der europäischen Selbst-hilfegruppen der Gerinnungs-Patienten ISMAAP, für den deren Präsident Christian Schaefer (D) anerkennende Grußworte überbrachte. Ein Rückblick auf das vergangene Jahr mit vielen erfolgreichen Veranstaltungen (Stammtisch, Dis-kussionsrunden, Vorträge von Ärzten etc.) rundete

das stimmige Bild. Auch für das vor uns liegende Geschäftsjahr ist natürlich einiges geplant. So wird der „Salzburger Stammtisch“ natürlich fortgeführt werden. Geplant ist auch erstmalig ein entsprechender Stammtisch in Linz, für den die Vorbereitungen in vollem Gange sind. Auch wird es einen überarbeiteten Folder geben, der entsprechend in Apotheken und Ordinationen aufgelegt werden wird. Natürlich soll auch darauf geschaut werden, die Anzahl der Mitglieder noch zu erhöhen, um die „Schlagkraft“ unseres Vereins gegenüber maßgeblichen Stellen wirkungsvoll zu verstärken, denn das „Patienten-Selbst-Manage-ment (PSM)“ findet leider noch nicht bei allen diesen Stellen in dem Maße Beachtung wie es sollte. Immerhin ist „‚PSM“ ein wesentlicher Schritt hin zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit. Auch die Betreuung unseres Internet-Auftritts soll noch mehr optimiert und verbessert werden, damit das ebenfalls betriebene Forum eine qualitativ hochwertige Anlaufstelle für beratungssuchende Patienten wird. Alles in allem wurde schon einiges erreicht, liegt aber auch noch viel vor uns. Doch gemeinsam werden wir es schaffen! Patiententag in AnifDer Patiententag in Salzburg am 13.11.2010, der im Hotel „Hubertushof“ in Anif veranstaltet wurde, war hervorragend besucht. Das lag natürlich u.a.

auch am hochklassigen Referenten, dem Sportmediziner Dr. med. Gernot Diem. Dieser erläuterte in seinem Vortrag, welche Sportarten für anti-koagulierte Patienten geeignet sind und welche eher gemieden werden

sollten. Zu den letzteren zählen natürlich alle Sportarten mit einem hohen Verletzungsrisiko, wie

Ulrike Walchshofer freute sich über die Wiederwahl und dem entgegen-gebrachten Vertrauen der Mitglieder.

Trotz des schönen spätherbstlichen Wetters kamen viele nach Anif, um sich über das Leben mit Gerinnungshemmern zu informieren.

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Impressum

Österreich

Wenn antikoagulierte Pati-enten auf Reisen gehen ......dann sollte der Reiseclip nicht fehlen! Dem Reiseclip-Set liegen acht Daten-streifen in den Sprachen: Deutsch und Englisch sowie jeweils Dänisch, Flämisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Por-tugiesisch, Spanisch und Türkisch bei. Diese enthal-ten die wichtigsten medizinischen Informationen und werden vom Inhaber ausgefüllt.Fügen Sie Ihrer Bestellung 5 Euro bzw. 10 Schweizer Franken (Vorkasse) bei und senden Sie diese ausschließlich an:Wenn Sie in Deutschland wohnen:Arbeitskreis Gerinnungs- und Herzklappen-PatientenHülsenbergweg 43, 40885 Ratingen

Wenn Sie in Österreich wohnen:INR-Austria, Postfach 24, 4060 Leonding

Wenn Sie in der Schweiz wohnen:INRswiss, Postfach, 8800 Thalwil Red. ●

Herausgeber: Arbeitskreis Gerinnungs- und Herzklappen-Patienten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen, Fax: (02102) 32991, E-Mail: [email protected]: www.die-herzklappe.deRedaktion: Christian SchaeferRedaktionsassistenz: Christiane Schaefer, Stefanie EbertTitelfoto: Frühling, Foto Seite 11: Uwe SchwanFotos: Christian Schaefer, Grafiken: medicalvision, EssenWissenschaftlicher Beirat:Dr. med. Angelika Bernardo, Gais/Schweiz;Dr. med. Artur Bernardo, Gais/Schweiz;Dr. med. Klaus Edel, Rotenburg a.d. Fulda;Prof. Dr. med. Jürgen Ennker, Lahr/Baden;Prof. Dr. med Heinrich Klues, Krefeld;Prof. Dr. med. Reiner Körfer, Essen;PD Dr. med. Heinrich Körtke, Bad Oeynhausen;Dr. med. Hermann Krüttner, Großgmain/Österreich;Dr. med. A.P. Marolf, Genf/Schweiz;Dr. med. Hannelore Rott, Duisburg;Dipl. Sportl. Uwe Schwan, Bad Schönborn;Prof. Dr. med. Ulrich Tebbe, Detmold.

In Zusammenarbeit mit: International Self-Monitoring As-sociation of oral Anticoagulated Patients (ISMAAP), Genf/Schweiz; Internet: www.ismaap.org; AnticoagulationEurope (ACE), Großbritannien; AKPatient, Dänemark; AVKcontrol, Frankreich, F.E.A.S.A.N., Spanien; A.I.P.A.-Padova, Italien; Girtac/Vibast, Belgien; INR-Austria, Österreich; INRswiss, Schweiz; STIZAN, Niederlande.

Erscheinungsweise: Viermal jährlich.

Bezug: Arbeitskreis Gerinnungs- und Herzklappen-Patienten, Hülsenbergweg 43, D-40885 Ratingen.Die Verbreitung von Texten und Abbildungen darf, auch aus-zugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Roche Diagnostics GmbH erfolgen.Die Redaktion veröffentlicht nur anonym. Sie behält sich vor, Leserbriefe zu ändern und zu kürzen.Mit freundlicher Unterstützung der Firma Roche Diagnostics GmbH, Mannheim. ©2011 Roche Diagnostics GmbH ●

Weitere Informationen auf unseren Websites:www.inrswiss.ch www.inr-austria.at

www.die-herzklappe.deBesuchen Sie die Patientenforen:

www.die-herzklappe.de und www.inr-austria.at

z. B. Kampf- oder Kontaktsportarten. Aber auch Badminton oder Segeln – unter Wettkampfbedin-gungen – sollten nur mehr aus der Ferne beob-achtet werden, wenngleich gegen ein ruhiges Federballspiel oder ein entspanntes Dahinsegeln nichts eingewendet werden kann. Doch nicht nur die Sportarten sind von Bedeu-tung, es stellt sich auch die Frage, weshalb eigent-lich Sport getrieben werden sollte. Die Antworten hierauf sind mannigfaltig, im Endeffekt läuft alles auf die Verbesserung der Lebensqualität hinaus – dazu zählt natürlich auch die Gewichtsreduktion. Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine rege Fragestunde zum angesprochenen Thema, bei der Dr. med. Gernot Diem und auch Dr. med. Hermann Krüttner viele Fragen zu beantworten wussten.

Abschließend referierte der Herausgeber des Rat-gebers „Die Gerinnung“, Christian Schaefer (D), zu zwei kürzlich abgeschlossenen Studien zum Thema „Antikoagulation und Reisen“. Hier hat sich ge-zeigt, dass sich die Reisegewohnheiten unter einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten im Vergleichzum „gesunden“ Reisenden doch etwas verän-dern. So wird z. B. die Reiselänge eher einge-schränkt oder es wird explizit darauf geachtet, dass als Reiseziele vermehrt Länder mit einer guten ärztlichen Versorgung gewählt werden. Auch hier war allerdings deutlich zu erkennen, dass Patienten, die das „Patienten-Selbst-Mana-gement“ anwenden, im Vergleich zu reinen „Labor-Patienten“ einen deutlichen Vorteil haben, der sich in einem etwas andersartigen Reiseverhalten manifestiert. Alles in allem war es ein informativer, dabei aber auch unterhaltsamer Nachmittag.Andreas Oldenburg, INR-Austria, Linz (Jan. 2011) ●

Wie immer gekonnt moderierte Dr. med. Hermann Krüttner den Patien-tentag in Anif.

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Marianne Metzner*Friedrich-Hegel-Str. 1201187 DresdenTel.: (0351) 4 01 49 61

Klaus-Dieter Zitzmann*Fritz-Weineck-Str. 1906766 WolfenTel.: (03494) 38 39 51

Sieglinde Heidecke*Muldestraße 3206122 HalleTel.: (0345) 8 05 68 20

Reiner RögerBernsdorfer Str. 4509126 ChemnitzTel.: (0371) 5 21 35 19

Manfred SteinbachRibbecker Str. 5210315 BerlinTel.: (030) 5121983E-Mail: [email protected]

Wolf-Hubertus Gruendel*Werderstr. 1612105 BerlinTel.: 030 7 51 69 14

Peter Grams**12279 BerlinTel.: (030) 7 21 59 49E-Mail: [email protected]

Martina SeifertSchönstr. 713086 BerlinTel.: (030) 92 40 67 07

Gunter PröhlErnst-Thälmann-Straße 2515306 NiederjesarTel.: (033602) 51 24

Eckhard Barthel*Sadowstraße 2523554 LübeckTel.: (0451) 4 17 19

Peter Plantikow**Prüne 724103 KielTel.: (0431) 2 40 70 89E-Mail: [email protected]

Rolf Kickel*Grüner Brink 425436 UetersenTel.: (04122) 3564, Fax:907994E-Mail: [email protected]

Karin Wiedenhöft**Hermann-Löns-Str. 4427578 BremerhavenTel.: (0471) 6 00 91

Heinrich Buhlert*Luneplate 428259 BremenTel.: (0421) 580542

Heidrun AselmannHohes Feld 329690 SchwarmstedtTel.: (05071) 693E-Mail: [email protected]

Johannes Lütkehaus*Anton-Spilker-Straße 2832839 SteinheimE-Mail: [email protected]

Horst Jacob**Am Schildhof 233617 BielefeldTel.: (05621) 3 04 29 85E-Mail: [email protected]

Detlef FortnagelQuellerstraße 12633803 Steinhagen/Westf.Tel./Fax: (05204) 84 80E-Mail: [email protected]

Wolfgang FürchTeutoniastr. 1134439 WillebadessenTel.: 017 17 88 09 84E-Mail: [email protected]

Siegfried Zimmermann*Weststr. 0236448 SchweinaTel.: (036961) 3 19 15

Rothraut Horn-VogtTel.: (0211) 45 11 66E-Mail: [email protected]

Karin Kliemchen*Höhenstraße 4142111 WuppertalTel.: (0202) 7 75 05

Barbara Streich*Overgünne 21944269 DortmundTel.: (0231) 48 61 30Fax: (0231) 4 96 00 27E-Mail: [email protected]

Helmut MergenMatthias-Erzberger-Str. 2745309 EssenTel.: (0201) 214896E-Mail: [email protected]

Maria Franken*Raadter Straße 2145472 Mülheim/RuhrTel.: (0208) 49 13 53

Hans BrandLangeworth 10048159 MünsterTel.: (0251) 211880

Heinz-Günther Dülken*Langenbruchweg 6552080 AachenTel.: (0241) 1 69 18 93E-Mail: [email protected]

Harald Gaber**Hauswertstr. 4760435 Frankfurt/MainTel.: (069) 5481185E-Mail: [email protected]

Horst Müller*Mondorfstraße 1961231 Bad NauheimTel.: (06032) 3 21 28

Norbert Wiese*Beckstraße 5964287 DarmstadtTel.: (06151) 4 54 79

Evelyne Schmitt**Eisenbahnstraße 5666117 SaarbrückenTel.: (0681) 58 53 83E-Mail: [email protected]

Karl-Heinz Henig**Joh.Gottlieb-Fichte-Str. 3767435 Neustadt/Weinstr.Tel.: (06321) 482737E-Mail: [email protected]

Elvira RoßSchlehdornweg 4769469 Weinheim Tel.: (06201) 18 68 29E-Mail: [email protected]

Peter Drescher*Karlstr. 371088 HolzgerlingenTel.: (07031) 60 16 11E-Mail:[email protected]

Gerhard HippTübingerstr. 672144 DusslingenTel.: (07072) 92 17 37Fax: (07072) 92 17 38E-Mail: [email protected]

Milan Sagner*Ursula-Herking-Weg 681739 München

Margarete Sommer**Haidstr. 8 a83607 HolzkirchenTel.: (08024) 47 82 90E-Mail: [email protected]

Elfie PötzschRingstr. 1184030 ErgoldingTel.: (0871) 7 54 39

Jörg BarkholzHecken 685461 BockhornTel.: (08122) 955458Fax: (08122) 959483E-Mail: [email protected]

Hans-Peter GüntherLupinenstr. 1586179 AugsburgTel.: (0821) 81 37 81

Heinz Braun*Oberhäuserstr. 4691522 AnsbachTel.: (0981) 6 47 77

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Herzrhythmusstörungen SHGChristine BlaudszunM.-v.-Richthofen-Str. 8948145 MünsterTel.: (0251) 31 55 95E-Mail: [email protected]

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Selbsthilfe ThromboseCornelia SchmittAlte Ziegelei 565812 Bad SodenTel.: (06196) 2 27 26

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