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diggla November 2009

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diggla ist ein Stadtmagazin im Pocketformat für den Bereich Westthüringen.

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LIEBER LESER

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Liebe

20 Jahre nach dem Fall der Mauer wächst die erste Generation heran, die nicht mehr zwischen ostdeutsch und westdeutsch unterscheidet. Das belegt jetzt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK im Auftrag der „Welt am Sonntag“. Demnach begreifen sich rund 80 Prozent der 14- bis 19-Jährigen einfach als Gesamtdeutsche. Als Wessi oder Ossi defi-nieren sich nur elf Prozent der Jugendlichen. Bei den 20- bis 29-Jährigen differenzieren noch 24 Prozent zwischen Ost und West, während sich 64 Prozent als Deutsche empfinden.Wir werten dieses Ergebnis als Ausdruck eines gesellschaftlichen Umdenkens: Zwei Dekaden nach dem Scheitern des kommunistischen Ex-periments bröckeln die Grenzen in den Köpfen. Bis alle vererbten Vorurteile in beiden Hälften der Bundesrepublik ausgeräumt sind, dürfte es allerdings noch ein Weilchen dauern. Das liegt vor allem daran, dass manche Zeitzeugen die Erinne-rungen an die DDR-Diktatur zum Teil verdrängen und lieber in Nostalgie schwelgen. Anstatt in Gedenken an die Grenzöffnung am 9. November

1989 zu verstauben, blicken wir im November-heft deshalb nach vorn. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht. Damit einher gingen einige Überlegungen, ob und wie man dieses so wich-tige Kapitel der DDR-Geschichte angemessen darstellen kann, ohne in Schwarzweiß-Malerei oder Unsachlichkeit zu verfallen.Auf der kulturellen Ebene gibt es weniger Berüh-rungsängste zwischen West und Ost. Passend zum Jahrestag des Mauerfalls besingt Songwriter Max Herre in seiner Neuauflage von Udo Linden-bergs „Wir wollen doch einfach nur zusammen sein“ die Liebe zu einem Ost-Berliner Mädchen. Im Interview mit unserer Redakteurin Sonja er-zählt der ehemalige Freundeskreis-Frontmann außerdem von der Entstehung seines zweiten Soloalbums Ein geschenkter Tag und der Zusam-menarbeit mit Kumpel Clueso. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Freunde,

© Rainer Sturm | PIXELIO

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DAS IST DRIN

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03 Brief an die Leser

04 Impressum

06 News in Kürze

08 Kurz geschrieben

08 Northern Lite

09 20 Jahre Schorschl

10 Stoppok & Worthy

12 A Place To Bury Strangers

14 Lang geschrieben

14 Interview: Max Herre

18 New York and me - ein Notizblog

Verlag/Herausgeber

bbsMEDIENBaller/Baller/Suhren GbR Lutherstraße 33 | 99817 EisenachTel.: +49 (0) 3691 | 70 85 74Fax: +49 (0) 3691 | 70 85 75

Schmarjestraße 42 | 22767 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 | 18 98 96 26Fax: +49 (0) 40 | 18 98 96 [email protected]

Gestaltung/IllustrationSvenja Suhren Sebastian Baller

AnzeigenMichael Baller / André Gieße

Chefredaktion / V.i.S.d.P.André Gieße

MitarbeitJuliane Beck (jub)Katrin Hausmann (kh)Madlen Reimer (mr) Sarah Reuter (sr)Falco Stienen (fs) Rüdiger Suchsland (rs)Sonja Berg (sjb)Klaus Peter Kaschke (kpk) Michael Baller (mb)Sebastian Baller (sb)Martin Böhnert, Gernod Siering

CoverMax Herre | Nesola GmbH

Fotos/BilderAaron Vidal, Enrico Leder, Sonja Berg, J.Konrad Schmidt, Veranstalter, pixelio.de, aboutpixel.de

DruckGrafische Werkstatt von 1980 GmbH

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der gesamten Redaktion wieder. Für die Richtigkeit der angegebenen Termine übernehmen wir keine Gewähr.

A Place To Bury Strangers blasen zur Attacke »auf eure Lauscher. Sie sind düster wie ein diesiger Novembertag, cooler als Marlon Brando und ihnen eilt der Ruf als lauteste Band New Yorks voraus.

aptbs

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DAS IST DRIN

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Gerade veröffentlichte Max Herre sein zweites »Soloalbum Ein geschenkter Tag, mit dem er alte Pfade verlässt und neue betritt. Im Interview spricht er über das Texteschreiben, die Emotionen dahinter und seine Tour.

MaX Herre

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Er heißt Eric, ist Fan von Manchester United »und Briefträger. Seit neuestem leidet er an De-pressionen, und wer das Reihenhaus im tristen Arbeiterviertel von Manchester sieht, versteht, warum. Dann erscheint Ex-Kicker Eric Cantona.

Looking For eric

49

22 Comic

24 Was kostet...

27 Terminpost

46 Theater

48 Film

48 Der Informant

49 Looking for Eric

50 Der besondere Film

52 Literatur 2.0

54 Platten

54 The Raveonettes / Shareholder Tom / Bad Lieutenant

55 Rumen Welco / Birdy nam Nam / Forro in the Dark

56 Faun / Wolfmother / Fanta4

57 Bücher

57 Xiaolu Guo

58 Irvine Welsh

59 Carl Morris

60 ea.zip

62 Horoskope

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KURZ & KNAPP

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Der „Historische Weihnachts-markt auf der Wartburg“ versetzt seine Besucher nun schon seit vielen Jahren in die Welt des historischen Handels und altehrwürdiger, schon fast

vergessener Handwerkskünste - Kerzen-zieher, Glasbläser, Gewandmeisterinnen, Laternenbauer, Seifensieder, Steinmetze, Kräuterfrauen, Zinngießer und fahrende Händler bieten ihre Waren feil, Musikanten sorgen für kurzweilige Unterhaltung und Freude. (an den Adventswochenenden)

Historischer Weihnachtsmarkt am 28. »& 29.11.2009 von 10.00 - 19.00 Uhr

HIStorISCHEr WEIH-NACHtSMArkt

Die 19. Ausgabe des Gothaer Bandstand Kneipenfestivals startet am 7. November in eine lange Nacht. In gleich 16 verschiedenen Kneipen und Locations warten auf alle fei-erfreudigen Gäste wie gehabt

eine bunte Mischung an musikalischen Programmpunkten. Von erdigem Rock über Jazz, Blues, Soul, Funk, Folk, Latin, Country, Rockabilly, Irish Folk, Reggae bis zum Oldie ist ganz sicher für jedes Ohr etwas dabei.

Bandstand - Kneipenfestival in Gotha (di- »verse Locations) am 07.11.2009 ab 20.00 Uhr

BANDStAND kNEIPEN-FEStIVAl IN GotHA

Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht. Obwohl Paul Klees abstrakte Werke wie Kinderzeichnungen anmuten, gehören sie zu dem Bedeutendsten, was das 20. Jahrhundert zu bieten hat. Eine

Ausstellung auf Schloss Friedenstein zeigt ab 22. November eine Auswahl von Blät-tern, die Klee im Jahr 1939 im Angesicht seines Todes zeichnete. Damals widmete er sich in ironischer, aber auch melancholi-scher Weise dem menschlichen Gesicht.

Späte Köpfe von Paul Klee: 22.11.2009 bis »03.01.2010 im Schloss Friedenstein/Gotha

klEE-BlättEr

Ponybeatz lädt am 21. No-vember zur „Fönissage“ mit anschließendem Tanz in das Kunsthaus (ehemals Alte Innenministerium) in Erfurt ein. Im Rahmen der Ausstel-

lungseröffnung geben neun Künstler ihre Fotografien, Plastiken, Grafiken, Video- und Rauminstallation dort zur eigenen Stellungnahme frei. Für die elektronische Beschallung sorgen danach DJs wie Asqui-laxxx (Zürich), El Tucain (EF), Commercial Starters (EF) und Kat Lanoe (Leipzig)

am 21.11.2009 im Kunsthaus EF, »„Aus‘stellungnahme“ läuft bis 20.12.2009

FöNISSAGE & PArty IM kuNStHAuS ErFurt

© Julia Gebhardt | PIXELIO

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Getragen von Kontrabass und Banjo schwebt eine dunkelklare Stimme über den Bühnenrand und hin-terlässt ein schweres Gefühl von Sehnsucht, Fernweh,

Melancholie. Dann Stille. Kühle. Da ist keine Heimeligkeit, keine Gemütlichkeit in ihren Kompositionen, keine Schönfär-berei. Schlichte Instrumentation und Re-duzierung auf das Wesentliche schaffen den erdigen Grund für K.C. McKanzies schauerlich-schöne Geschichtenn.

am 27.11.2009 ab 20.00 Uhr im Alten »Fabriksaal im Weyenhof (Wasungen)

k.C. MCkANzIE - SIN-GEr-SoNGWrItEr-Folk

Am 27. November steigt von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr ein hochkarätiger Bandworkshop im Elisabeth-Gymnasium. Hauptacteur und Workshop-leiter ist Mark Schulman, der

Drummer von Pink. Der Sonnyboy aus Californien übt einen Tag lang mit jungen Musikern und Sängern Stücke ein und feilt an ihrem Können. Eingeladen sind junge Sänger und Sängerinnen und MusikerIn-nen, die seit mindestens zwei Jahren ein Instrument spielen!

Infos & Anmeldeformulare: »www.wartburg-sparkasse.de

BANDWorkSHoP MIt PINk!-DruMMEr

PRESSENWERKBAD SALZUNGEN

Bambule Partymit dem Beatzaria Soundsystem

Kirsche & Co.Deutschrock aus Gotha

Info-Tel.: 03695 / 873733Tickethotline: 03695 / 628170http://www.pressenwerk.com

HouseParty„Back to the ground-Keep the sound“u.a. Stella, Martin Anacker, Bumich

Tom Pauls„Ilse Bähnert kommt“ - Sächsische Variationen

Stumpen (Knorkator)liest immer alles und singt vielleicht

Die HappyMost Wanted - Tour

Stoppok & WorthyAcustik-Tour „GrundBlues“

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Letters & Signs (Part One) heißt das neue Album von Northern Lite. Auf der nunmehr sechsten Scheibe präsentieren die Erfurter ihre schnellsten Elektro-Rock-Hymnen – mit harten Hooks, tiefgängigen Texten und hymnischen Melodien. Veröffentlicht wurde sie in Eigenregie bei Una Music, bandeige-nes Label und Nachfolgeprojekt von 1st Decade Records.

Kubat, Bohn & Co. lieben es, mit rockigen Gitarren-riffs, Elektro- und Techno-Elementen zu spielen – und das nicht nur im Studio. Auch auf der Büh-ne stehen sie für eine begnadete Live-Show und überzeugen ihre wachsende Fangemeinde mit außergewöhnlichen Variationen ihrer Titel. Längst hat sich für die Jungs der Erfurter Himmel gelichtet. Sie gastierten in kleinen, angesagten Clubs, unter anderem in London, Rio, Barcelona und Tokio. Nach unzähligen Gigs konnten sich Northern Lite in der internationalen Szene einen Namen erspielen.Mit Experimenten, klassischen Songwriter-Qualitä-ten und der unverwechselbaren Stimme von Front-mann Andreas Kubat hat sich die Band ihr eigenes Genre geschaffen. Und damit ist sie erfolgreich. Dass diese Mischung passt, zeigen Remixe für Rammstein und Peaches, die Auszeichnung mit dem Dance Music Award 2005 (Best Indie/Electro-nic Artist) und ein sechster Platz beim Bundesvision Song Contest 2007.

Trotz vollem Tour-Kalender zeigen die Jungs keine Spur von Müdigkeit. So arbeiten sie bereits an Let-ters & Signs – Part Two, dessen Veröffentlichung für Anfang 2010 geplant ist. (kh)

Northern Lite live am 06.11. im Stern »(Eisenach) - mehr Infos zur neuen Location findet Ihr auf Seite 61 im ea.zip

nortHernLite iM stern (ea)

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Das Schorschl hat Geburtstag. Gemeinhin reicht schon dieser eine Satz und die Hütte ist zum Bers-ten voll. Völlig schnuppe, ob die Sause auf einen Montag, Dienstag oder Sonntag fällt. Doch diesmal ist es der Zwanzigste und das an einem Freitag, der obendrein der Dreizehnte ist. Langsam, weil Zahlenjojo? Ok, also das Kleine, wie seine Fans das Schorschl auch gern nennen, wird stolze zwanzig Jahre jung!

Die Kneipe, die ursprünglich mal als Tages-Bistro für Buschzulagen-Bezieher begonnen hatte, avan-cierte nach Übernahme durch Thomas „Watson“ Braun Mitte der Neunziger zu einer der wichtigsten Adressen im Eisenacher Nachtleben. Als vermutlich kleinste Konzertbühne weit und breit spielten in dem Laden seitdem unzählige Bands aus zig ver-schiedenen Ländern und brachten damit einiges an musikalischer Abwechslung in die Stadt. Mehr Publikumsnähe ist für Musiker kaum erlebbar, schließlich müssen erst Stühle und Tische raus ins Treppenhaus, bevor ein Schlagzeug in die Ecke passt. Mindestens genauso legendär sind The-ater- und Kabarettabende, wobei allein die völlig schrägen Adventsaktionen des ehemaligen JTE für regelmäßigen Stau im Eingangsbereich sorgten.

Als Sängerknaben des Jubiläumsfestes stehen die verrückten Sachsen Jochen Fünf und ihr durch und durch partytauglicher Kroatenbossanova in den Startlöchern, um mit uns ein schaurig-schräges Geburtstagsständchen anzustimmen. Mit wei-teren Überraschungsgästen ist zu rechnen und Bier gibt es übrigens auch. Happy Birthday, altes Haus! (mb)

am 13.11. im Schorschl (Eisenach) »

20 JaHrescHorscHL

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© Sebastian Niehoff

Stefan Stoppok gehört zu dieser Art von Musikern, die sich weder von der Musikindustrie vereinnah-men, noch vor irgendeinen Karren spannen las-sen. Er ist ein stimmliches Faszinosum, ein reifer Sänger erster Güte, der ohne Glanz und Gloria, große Lichtershow und einstudierte Tanzeinla-gen im schnelllebigen Popgeschäft noch immer zu begeistern weiß. Stoppok ist ein Rock-Star-Lieder-Singer-Song-Schreiber und als solcher ein bisschen allein unter den deutschsprachigen Künstlern. Denn seine Musik funktioniert abseits von Radio und Musikfernsehen, sein Mix aus Folk, Rock, Rhythm‘n‘Blues und Country ist weit weg von Mainstream-Trends und kennt vor allem keine irrealen technischen Metamorphosen.

Alles was Stoppok von sich gibt, ist handgemacht, handverlesen und verdient das Prädikat „absolut wertvoll“. Er ist das, was man im Ruhrgebiet eine „echte Fresse“ nennt. Im Oktober bereist der Barde wieder mal Südthüringer Gefilde. Im Bad Salzunger Pressenwerk zelebriert er gemeinsam mit seinem Freund und Musikerkollegen Reggie Worthy (Ike & Tina Turner) einen reduzierten Konzertabend: Karge Klänge, einfache Ekstasen und simple Vielfalt. Stoppok und Worthy geben live Songs aus der älteren und neuen Bandhistorie zum Besten. Dabei begnügen sie sich mit den Akustikklängen von Gitarre, Gesang und Bass – denn mehr braucht es nicht, um auszudrücken, was die Welt bewegt. Freut euch auf kritische bis humorvolle Alltagsge-schichten. (jub)

Stoppok & Worthy am »28.11. im Pressenwerk (Bad Salzungen)

einFacHe ekstasen

MAX HERRE WIRD PRÄSENTIERT VON: PIRANHA | LAUT.DE | TONSPION | KULTURNEWS | JUICE | STUDIVZ

CLUESO

MAX HERRE

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© Sebastian Niehoff

MAX HERRE WIRD PRÄSENTIERT VON: PIRANHA | LAUT.DE | TONSPION | KULTURNEWS | JUICE | STUDIVZ

CLUESO

MAX HERRE

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A Place To Bury Strangers blasen zur Attacke auf eure Lauscher. Sie sind düster wie ein diesiger Novembertag, cooler als Marlon Brando und ihnen eilt der Ruf als lauteste Band New Yorks voraus. Und erst der Name – mit den Typen aus Brooklyn ist nicht gut Kirschen essen.

Auf ihrem zweiten Album Exploding Head lotet die Noise-Rock-Combo aus dem Big Apple erneut die Schallgrenzen aus. In Anlehnung an den Sound von Black Rebel Motorcycle Club und 80er-Ikonen wie The Jesus and Mary Chain oder Joy Division jagen die Rebellen in den schwarzen Monturen ihre psy-chedelischen Songs durch die Effektgeräte, dass die Gehörgänge beben. „Ich liebe die Gratwande-rung zwischen dem Schönem und dem Frucht erre-gendem“, erklärt Kreativzentrale Oliver Ackermann den melodiöseren Nachfolger des selbstbetitelten Debütalbums, das im letzten Jahr erschienen ist. Auf Platte dauert die Lärmorgie 43 Minuten.

Live panscht das unnahbare Trio einen extrem ät-zenden Cocktail aus bedrückendem Shoegaze und aggressivem Wave-Rock. Erbarmungslos dröhnen auf der Bühne tonnenschwere Bässe, berauschen bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Gitarrenriffs. Während aus dem Hintergrund computergesteu-erte Drums scheppern und meterhohe Klangwände unaufhaltsam näherrücken, traktieren komplexe, postapokalyptische Dissonanzen den hypnotischen Gesang von Sänger und Gitarrist Ackermann. Packt euch Ohrstöpsel ein. Dieser Sound brennt wie ein Tritt in die Magengegend. (ag)

A Place To Bury Strangers am »28.11. im Museumskeller (Erfurt)

VoLLebreitseite

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LANG GESCHRIEBEN

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Gerade hat Max Herre sein zweites Soloalbum Ein geschenkter Tag veröffent-licht, mit dem er alten Pfade verlässt und neue betritt. Im Interview spricht er über das Texteschreiben, die Emotionen dahinter und seine Tour, die ihn im November nach Erfurt führen wird. Interview: Sonja Berg

die eMotionen Hinter deM teXt

diggla: „Ich hab‘ zwei Jahre auf ein dunkelweißes Blatt geschaut“, heißt es im Song „Weg von hier“ – ist dir die Arbeit am neuen Album wirklich so schwer gefallen?

Max Herre: Ja, es hat einfach ein wenig gedauert, bis ich wusste, was ich machen wollte und auch mit welcher Konsequenz. An den Texten saß ich eine ganze Weile. Irgendwann habe ich gedacht, dass ich jetzt lang genug daran gesessen hätte. Ich habe es Sékou vorgespielt und mich dann mit Clueso in Erfurt getroffen und wir haben gemein-sam Songs geschrieben auf der Grundlage von Sachen, die ich schon hatte. Daraus sind dann neue Lieder entstanden.

diggla: Warum wenden sich viele deutschen Hip Hop jetzt der Gitarrenmusik zu? Die Alben von Clueso und Dennis Lisk gehen ja in eine sehr ähnliche, nachdenkliche Richtung.

Max Herre: Ich kann da nur für mich sprechen. Ich bin nicht erst seit diesem Album ein Songwriter, sondern habe schon viele Songs geschrieben:

zum Beispiel für Joy Denalane die Mamani-Platte. Und natürlich gab es auch zu Freundeskreis-Zeiten schon immer diese Lieder. Mir war es wichtig, ein Album zu machen, das ho-mogen ist. Das erste Album war sehr eklektisch, ich bin damals gerade von Stuttgart nach Berlin gezogen, habe viel ausprobiert, und mich selbst mehr als Produzenten gesehen. Dabei sind ver-schiedene Stile entstanden, die wir alle auf eine Platte gepackt haben. Darunter waren eben auch gesungene Sachen wie zum Beispiel „Alter Weg“. Damit kann ich gerade am besten Ausdrücken, was ich erzählen will.

diggla: Kann man sich im Singer/Songwriter-Bereich besser oder emotionaler ausdrücken als in deutschem Sprechgesang?

Max Herre: Auf jeden Fall, ich glaube, dieses Genre lässt viel mehr Poesie zu. Man kommt mit weniger Worten aus und man kann die Dinge viel emoti-onaler rüberbringen. Im Rap erzählt man immer eine Geschichte, man bildet immer etwas ab. Das was ich jetzt mache ist die Art von Text, die eine

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Emotion hinter den Texten transportiert. Diese Kunst lässt einfach mehr Projektionsfläche für die eigene Geschichte des Hörers zu, ohne hun-dertprozentig die Geschichte zu teilen.

diggla: Wie reagieren die langjährigen Fans auf deinen Stilwechsel?

Max Herre: Meine größten Fans finden ihn toll: Das sind meine Eltern, meine Familie und mein Umfeld. Und die finden, dass es das schönste Album geworden ist, das ich je gemacht habe, wo ich am meisten bei mir bin und wo sie mich am meisten spüren. Ich sehe das ähnlich. Es ist ein Album ohne Filter, ohne Attitüde, ohne Habitus und ohne, dass ich mich verstellen müsste.

diggla: Mit „Wir wollen doch einfach nur zusam-men sein“ hast du eine Nummer von Udo Linden-berg gecovert, den du als einen deiner wichtigsten Einflüsse nennst. Wie war seine Reaktion?

Max Herre: Er war sehr gerührt darüber, hat sich gefreut und hat die dritte Strophe für mich jetzt

nochmal neu eingesungen. Das wird es als B-Seite auf der neuen Single „Scherben“ zu hören geben.

diggla: Warum fiel die Wahl gerade auf dieses Stück?

Max Herre: Es gibt wenige Udo Lindenberg-Stü-cke, die ich auch singen kann. Wir haben einfach einige Lieder aus Spaß im Studio aufgenommen und uns dann dafür entschieden, „Wir wollen doch einfach zusammen sein“ mit aufs Album zu nehmen. Mit dem Hintergrund des 20-jährigen Mauerfalls bekommt das Lied auch eine ganz neue und aktuelle Bedeutung.

Das, was ich jetzt mache, ist »die Art von text, die eine Emotion hinter den texten transportiert.

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diggla: Wie entstand die Idee zum Album-Artwork?

Max Herre: Das ist einfach so passiert, ich hat-te Lust, so einen Anzug aus der großen alten Theaterkunst zu tragen. Der Schemel sollte an die Speakers Corner in London erinnern, an den Typen, der sich auf die Straße stellt, um was zu sagen. Es hat sich dann so zusammengesetzt. Als wir das Foto geschossen hatten, ist uns auf-gefallen, dass es gut in den 20er-Jahre-Kontext passt.

diggla: Im Internet meinte jemand, dass bei dem Cover nur noch der Strick fehlen würde. Was hältst du von solchen Kommentaren?

Max Herre: Ich sehe das nicht so, aber ich habe gegen diese Assoziation nichts. „Der geschenkte Tag“ ist ja der Tag, an dem man dem Tod von der Schippe springt. Ich habe gegen die Visualisie-rung von Leben und Tod nichts. Ich habe auch eine Postkarte für Amnesty International mit diesem Cover gemacht, die sich gegen die Todesstrafe einsetzen. Also das passt schon zusammen.

diggla: Bald startet deine Tour. Was dürfen wir auf der Bühne erwarten?

Max Herre: Ich spiele natürlich das Album und ich spiele die Songs so ähnlich wie auf der Platte. Mich begleitet eine tolle Band, mit der ich das Album auch eingespielt habe. Die neuen Songs sind prä-destiniert dafür, vor Publikum gespielt zu werden. Sie erklären sich auf der Bühne nochmal anders, weil die Platte auch live eingespielt wurde.

diggla: Wird es auch Lieder vom ersten Max Herre-Album oder Freundeskreis-Lieder geben?

Ja, ich werde auch ein paar ältere Songs spielen!

diggla: Clueso hat auf deiner Platte im Hinter-grund mitgewirkt. Wird er dich bei der Show in

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Erfurt auch auf der Bühne unterstützen?

Max Herre: Vielleicht, wenn er da ist, wird er sicher vorbei kommen. Er ist allerdings ein viel-beschäftigter Mann. Deshalb kann ich nichts fest versprechen!

diggla: Was steht bei dir im Jahr 2010 auf dem Programm?

Max Herre: Ich will eine zweite Tournee spielen und es wird auch noch die eine oder andere Ver-öffentlichung geben. Dann werde ich an neuen Sachen arbeiten. Joy wird ihr neues Album veröf-fentlichen und somit werde ich meinen Familien-pflichten nachkommen.

diggla: Vielen Dank für das Interview.Max Herre live am 25.11. »

im Stadtgarten (Erfurt)

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Nach gut einem Monat bin ich wirklich in New York angekommen. Und im Unialltag. Gastvorträge bei Nobelpreisträgern, wöchentliche Leistungsnachweise und stapelweise Lektüre – die traditionsreiche Columbia University verlangt ihren Studenten einiges ab. Von Martin Böhnert

new York and Me – ein notizbLog

Mein geräumiges New Yorker Zimmer befindet sich in einem zumindest für deutsche Verhält-nisse dringend renovierungsbedürftigen Apart-menthaus hoch oben in den Washington Heights, wobei das Apartment selbst schön ist. Und vor allem vielfältig belebt: Ich teile Küche, Bad und Alltag mit einem Filmemacher aus Italien, einem Literaturstudenten aus Spanien, einer Kunst-studentin aus Korea und einem Gemmologen (Edelsteinkundler) aus North Carolina.

Knapp 60 Blocks südlich liegt die „Alma Mater on the Hudson Shore“ wie es im Fight-Song der hiesigen Lions heißt: Die Columbia – geistiges El-ternhaus solch illustrer Persönlichkeiten wie Paul Auster, Allen Ginsberg, Jim Jarmusch, Paul Lazars-feld, Peter Venkman oder Barak Obama. Und nun für eine gewisse Zeit also auch für mich. Das soll nicht überheblich klingen und noch weniger maße ich mir an, auch nur in einem Nebensatz in einer Reihe mit diesen genannt zu werden. Aber es er-füllt einen schon mit Stolz, wenn man hier ohne Einschränkung als ein „Columbian“ angesehen

wird und somit Teil der mittlerweile 255-jährigen Geschichte wird, sich auf dem beeindruckenden Campus bewegt, in die majestätischen Bibliothe-ken mit ihren säulenbewehrten Eingängen geht oder auf einem der Stühle in den holzmöblierten Seminarräumen Platz nimmt. Ich spiele hier das gleiche Spiel wie an anderen Orten, aber eben in einer anderen Liga. Und das im wörtlichen Sinne, denn die Columbia ist Gründungsmitglied der Ivy League der Eliteuniversitäten an der amerikani-schen Ostküste – und glaubt man Statistiken, auf dem vierten Platz im weltweiten Vergleich.

Wie sich dieser Unterschied im Detail äußert? Nun, zum Beispiel, indem sich jeder Dozent zweimal wöchentlich Zeit für ein persönliches Gespräch

» Ich spiele hier das gleiche Spiel wie an anderen orten, aber eben in einer anderen liga.

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nimmt. Indem Nobelpreisträger Gastvorträge halten. Indem Tony Blair per Videokonferenz Studierenden der International Affairs Frage und Antwort steht. Indem Drew Barrymore ihr Regie-debüt im campuseigenen Kino vorab präsentiert. Indem die Mensa täglich ein unvergleichliches Buffet anbietet. Indem die insgesamt 22 Biblio-theken rund um die Uhr, sieben Tage die Woche ihre gut zehn Millionen Bücher bereitstellen. Aber eben auch, indem man jede Woche gut 400 Seiten an Lektüre für seine Kurse vorbereitet, alle zwei Wochen kurze Essays abgibt sowie Noten und

Credits am Ende leider den studentischen Alltag bestimmen.Die nährende Mutter weiß ihre Zöglinge nur zu gut bemuttern. Hin und wieder auch zu sehr, wenn man es gewöhnt ist, sich und sein Leben selbst zu organisieren. Darum bin ich froh, wenn ich dem manches Mal zu wohl behütetem Unialltag entfliehen kann und in den weitaus raueren, dafür aber auch wirklicheren Lebensalltag in den Wa-shington Heights zurückkehre. New York ist hier weniger der saftige Big Apple und mehr das derbe Gotham. Und ich bin glücklicher Teil davon.

© M

artin

Böh

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COMIC

22mit freundlicher Unterstützung von www.cross-kult.de

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23The Lone Ranger von Brett Matthews, Sergio Cariello u.a.

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KOLUMNE

24Bild: Aaron Vidal

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KOLUMNE

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Die Mauer: 1393 Kilometer Stahlbeton quer durch Deutschland. Insgesamt 155 Grenzkilo-meter verlaufen zwischen Ost- und West-Berlin. Das macht allein für Berlin 302 Beobachtungs-türme, 20 Bunker und 259 Hundelaufanlagen. Bewacht, kontrolliert und „verteidigt“ von rund 40.000 Mann Grenztruppen. Von 1961 bis 1964 kostete der Aufbau und Betrieb der Grenze die DDR insgesamt 1,82 Milliarden Mark. Die laufen-den Kosten schätzen Historiker auf etwa 500 Millionen DDR-Mark pro Jahr. Doch was kostete es wirklich, dieses als „anti-faschistischer Schutzwall“ propagierte Boll-werk? Was ist noch übrig geblieben von dieser monströsen und mit allen Mitteln verteidigten Schnapsidee – außer Reliquien in verstaubten Grenzmuseen und dem ein oder anderen de-platzierten Turm in unschuldigen Rosamunde-Pilcher-Landschaften?Zugegeben, man kann das Thema nicht mehr hören. Aus allen Lautsprechern, aus jedem Medium blafft es einen an: 20 Jahre Mauerfall, aufbereitet und verziert mit Grenz-Geplänkel und Trabbi-Träumereien. Ossi-Witze à la: „Ja, ich komme aus dem Osten und nein, ich will kei-ne Banane“ dienen selbst heutigen Studenten zur Belustigung. Jenen Wende-Jahrgängen also, die, wenn überhaupt, nur in Sachen Pampers den Babypopos aus dem Westen hinterherhinkten beziehungswiese -krabbelten. Doch irgendwas ist da noch immer. Und sei es nur ein vererbtes Vorurteil oder eine plumpe Pau-schalisierung. Bei der jüngeren Generation, den 20-plus-x-Jährigen, mag das möglicherweise nur eine Brille sein, durch die man dieses Vergangen-

heits-Wirrwarr einzuteilen versucht – nicht fair, aber klar. Bei den Eltern und Großeltern dagegen sind es eher Kontaktlinsen: verinnerlicht und das Tragen ist zur Gewohnheit geworden. Die letzten Wahlergebnisse von Kommunal- und Bundestagswahl sprechen für sich: auf dem Vormarsch die Partei, die das „Linke“ schon im Namen trägt. Fette, schwarz-rote Letter verspre-chen das Blaue vom Himmel, natürlich umsonst und für alle, und machen damit ironischerweise der Bild-Zeitung höchste Konkurrenz. Linkisch? Oder ironisch? Wie glaubwürdig kann eine Partei sein, die aus einem alles andere als demokrati-schen System hervorgegangen ist? In den neuen Bundesländern stört man sich daran nicht. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein – man glaubt an die Milchmädchenrechnung und wünscht sich gerechte Verhältnisse. So wie damals.Vergangenheitsbewältigung als Stichwort und Parole mit Pauken und Trompeten. Da im schu-lischen Geschichtsunterricht meistens leider nach dem zweiten Weltkrieg Schluss ist (und man eigentlich daran schon genügend zu knabbern hätte), kommt das Thema DDR und die dazu-gehörige Mauer zu kurz. Wie viele Fakten sind nötig? Wie viel Hintergrundwissen braucht man, um sich der Unterschiede bewusst zu werden, um aber andererseits auch noch einen Blick für die Gemeinsamkeiten zu wahren? Irgendwann mal zusammen sitzen, nach einem Witz über die Mauer fragen und als Antwort hören: „Mauer? Was denn für `ne Mauer?“ Ein Wunsch- oder Albtraum? (sr)

was kostet... eine Mauer?

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Verflixt, ist das frostig da draußen. Zum Glück könnt ihr euch im MAD bei lässigen HipHop-Beats, heißen R’n’B-Rhythmen und der ein oder anderen leidenschaftlichen Soul-Nummer aufwärmen. Denn heute versetzt euch DJ Blackskin von Planet Radio die Hüften in Bewegung. Mit körperbetonten Grooves und dem Feinsten, was die schwarze Musik zu bieten hat, bringen die Jungs an den Turntables den Schuppen auf Betriebstemperatur.

Man nehme eine Brise Brian Setzer, einen Hauch Tarantino und einen Schuss Ärzte, Voilà! Fertig ist der TomTwist-Cocktail! Schmeckt nicht? Kann sein, denn so richtig hat das Rezept, das den drei verdammt gut aussehenden jungen Tollenträgern zu fast kometen-haften Aufstieg verhilft, noch keiner entschlüsselt. TomTwist ist Bühnenpower, Entertainment und Freak-a-delity. Genießt Pogo, Boogie und Bier zur Mucke dieses wahnsinnigen Sachsen-Trios aus L.E.

PlANEt rADIo 06.11. »MAD (EA)

toM tWISt _08.11. »Schorschl (EA)

NoV09 Mo 02.11. DI 03.11. MI 04.11.EISENACH

Pimp your Cocktail (Würfelt um Eure Geträn-kerechnung) BORDBISTRO

After Work Party BORDBISTRO

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 10.00 LANDESTHEATER

EISENACHGlückswürfeln in der Sau-na 19.00-21.00 AQUAPLEX

Der besondere Film: John Rabe 15.00, 17.30 & 20.00 CAPITOL

EISENACHLadys Special 19.00 AQUAPLEX

EISENACHWild Wednesday (Rock, Pop, Dance, Charts) 21.00 TANZBAR THE BEACH

EISENACHEuro Night 22.00 SOUND & CULTURE

EISENACHMFO – MAD Flirt Offensive MAD

EISENACHLadys Lounge BORDBISTRO

EISENACH

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TERMINE

29

Do 05.11. Fr 06.11. SA 07.11. So 08.11.Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 9.00 & 11.30 LANDESTHEATER

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 9.00 & 11.30 LANDESTHEATER

Schillernde Opern 19.30 LANDESTHEATER

Poolparty zum Hallenge-burtstag 14.00 AQUAPLEX

Vortrag: Händels Messias 19.00 BACHHAUS

Hilfe, wir fallen aus dem... (kulinarischer Themen-Abend) 20.00 VILLA ANTIK

Hands on Strings 20.30 ALTE MÄLZEREI

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 15.00 LANDESTHEATER

Ladies Night 19.30 THEATER AM MARKT

Live: Northern Lite 21.00 STERN

La Fiesta - Black Dance Night 22.00 SPITZ

Der besondere Film: 17.30 CAPITOL

Club-Culture (Heiße Getränke & heiße Musik) BORDBISTRO

Vamo Arriba (Salsa) 20.30 ALTE MÄLZEREI

MenschMaschinen (Den-ards, Symens u. Galaxys B-Day Session) 22.00 S & C

Kulinarium: Abendimbisz an des Lantgraven hove... 19.00 WARTBURG

Trommelparty (10 Ge-tränke = 1 Trommel = 10€) TANZBAR THE BEACH

B-Day Session (Olaf Korsten, Andre Le Son) 22.00 SOUND & CULTURE

Rockhead SCHLACHTHOF

Friday-Night-Mix (Long-drinks 1€) BORDBISTRO

Titty Twister Party (bottle beer 1€ & Tequila for free) BORDBISTRO

Cinderella Night (Damen bis 22h Eintritt frei + 3 Freicocktails) THE BEACH

Forever Young Party TANZBAR THE BEACH

Men´s World (Bier, Fleisch und Fernsehen) BORDBISTRO

Planet RadioBlackbeats MAD

Tripledecker (DJ Danny Dyk´s Birthdayparty) MAD

Tom Twist (Rock‘n Roll) SCHORSCHL

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TERMINE

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Paul Armfield kann alles spielen: Von Rock über Jazz bis Blues und Country. Gegenwärtig gehört der Songwriter von der Isle of Wight zu den interessan-testen Musikern der britischen Folkszene. Seine düs-teren Balladen in der Tradition von Lampchop sind wie tausend süße Tode. Bittersüß und charmant erzählt der Sänger mit dem warmen Timbre eines Jaques Brel aus seinem Leben, singt von den kleinen Dingen mit großer Geste.

Wo er zu Gast ist, herrscht Ausnahmezustand. Isa-jah Major alias DJ Rush zählt zu den besten internation-alen Plattendrehern. Fett pumpende Tracks, harsche Funk- und Rhythmusparts sind sein Markenzeichen. Heute kommt der Chicagoer für einen exklusiven Gig nach Erfurt, um im Centrum den Main-Floor zu rocken. An den Decks stehen zudem Para Siempere vs. Alex Meister (Seek&Destroy) und Carsten Schorr (Traum-schallplatten).

PAul ArMFIElD 06.11. »Spatz (WTH)

DJ ruSH 07.11. »Centrum (EF)

NoV09 Mo 02.11. DI 03.11. MI 04.11.gotha

Indie-Rock & Studentenbier20.00 FIFTY EIGHT

Der besondere Film15.00, 17.30 & 20.00 KIK

gothaNew Wave + Music of the80’s 20.00 FIFTY EIGHT

gotha

bad salzungen

bad salzungen

mühlhausenDer besondere Film: Coco Chanel 20.15 CINESTAR

dIVeRsesSven Plöger: Gute Aus-sichten für morgen 20.00 ATRIUM STADTWERKE (EF)

Spieleabend 18.00 STADTGARTEN (EF)

Achim Recihel 20.00 STADTGARTEN (EF)

dIVeRsesLesung: Uday Prakash 20.00 LITERARISCHES ZENTRUM (GÖ)

Jupiter Jones (Emo-Rock, Punk) 21.00 ENGELSBURG (EF)

Bürger Lars Dietrich: Schlecht Englisch kann ich gut 20.00 HSD (EF)

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TERMINE

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Do 05.11. Fr 06.11. SA 07.11. So 08.11.Vortrag: Gotha und das Bauhaus 14.00 VOLKSSOLIDARITÄT

Ernestiner-Party mit Quas-selecke und Programm 20.00 THE LONDONER

19. Gothaer Bandstand Kneipenfestival 20.00

Der besondere Film17.30 KIK

Bundi-Special (Klopfer zum großen Bier gratis) 20.00 THE LONDONER

ABBA-Revival 20.00 THE LONDONER

Bandstand-Abschluss-party mit Jennys Live Band BLAUE PERLE

Dogg Lounge Havana Night20.00 FIFTY EIGHT

4444 - 4 for U! Die ultimative Party 22.00 ATRIUM

Bambule Party (Hip Hop + Funk & Soul & Rock´n Roll) PRESSENWERK

Sport- und Presseball 20.00 WERNER-SEELENBINDER-HALLE

Vagrants (Rock aus Australien) KULTURFABRIK

Fachärzte - Ärzte Tribu-tenight KULTURFABRIK

M.-S. Vérollet:Das Leben ist keine Waldorfschule 20.00 CENTRUM (EF)

Paul Armfield (Singer/Songwriter) 21.00 SPATZ (WTH)

Rise Against 20.00 THÜRINGENHALLE (EF)

Tango 20.00 SPATZ (WTH)

Miyagi (Wave & Indie) + local Support: Volver 21.00 STADTGARTEN (EF)

Vibration Syndicate (Ska, Reggae, Punk, Jazz) 20.00 MUSEUMSKELLER (EF)

Ü 21 (80er / 90er Party) KW 70 21.00 (BaSa)

L. Schumacher & M. Spörr-le: Senk ju vor träwelling 20.00 AUDIMAX UNI (EF)

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TERMINE

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Während es draußen dunkler wird, die Blätter lang-sam von den Zweigen rieseln und ein stummer Wind die Häuserwände streift, haben sich Chapeau Claque ins Studio gekuschelt, um ihr drittes Album aufzuneh-men. Bevor das neue Material der Elektro-Chanson-Pop-Romantiker um Sängerin Maria Antonia fertig ist, entzücken die charmanten Erfurter im Schlachthof mit den verträumten Kompositionen des aktuellen Albums „Fabelweiss“.

Zur Party No. Five durchweht den Thüringer Hof ein Hauch von Las Vegas. Neben Roulette, Poker und Black Jack erwartet euch eine exklusive Show in edlem Ambiente. Stargast des Abends ist Motown-Solist Keith Sanders. Später rockt die DJ-Crew um Mr. Move mit ihrer Discoperformance die adrette Lobby und ver-wandelt das Hotel in einen Glitzertempel. Also holt das kleine Schwarze aus dem Schrank und schmeißt euch in Schale.

CHAPEAu ClAquE_13.11. »Schlachthof (EA)

PArty No.FIVE_14.11. »Thüringer Hof (EA)

NoV09 Mo 09.11. DI 10.11. MI 11.11.EISENACH

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 8.00 & 11.30 LANDESTHEATER

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 9.00 & 11.30 LANDESTHEATER

EISENACHSchnupper-Sauna 17.30 AQUAPLEX

Fondueabend (Käse- und Fleischfondue für alle) BORDBISTRO

Der besondere Film: 15.00, 17.30 & 20.00 CAPITOL

EISENACHPimp your Cocktail (Würfelt um Eure Geträn-kerechnung) BORDBISTRO

Wild Wednesday (Rock, Pop, Dance, Charts) 21.00 TANZBAR THE BEACH

EISENACHEuro Night 22.00 SOUND & CULTURE

EISENACHLadys Lounge BORDBISTRO

EISENACHMFO – MAD Flirt Offensive MAD

EISENACH

EISENACH

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TERMINE

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Do 12.11. Fr 13.11. SA 14.11. So 15.11.Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 9.00 & 11.30 LANDESTHEATER

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 9.00 & 11.30 LANDESTHEATER

Premiere: Die Schneekönigin 16.00 THEATER AM MARKT

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 15.00 LANDESTHEATER

Club-Culture (Heiße Getränke & heiße Musik) BORDBISTRO

Premiere: Die Schneekönigin 18.00 THEATER AM MARKT

Party No. Five - Casino & Shownight 19.30 THÜRINGER HOF

20 Jahre Schorsch‘llive: Jochen Fünf 20.00 SCHORSCHL

Willie Salomon (Country, Blues, Blues, Boogie Woo-gie) 20.30 ALTE MÄLZEREI

Men´s World (Bier, Fleisch und Fernsehen) BORDBISTRO

Deeply Moved 22.00 SOUND & CULTURE

Crazy Mixx (Bring Deine Platten mit) 22.00 SOUND & CULTURE

Live: Chapeau Claque SCHLACHTHOF

Kirsche & Co und support Kurz und Lang SCHLACHTHOF

Cinderella Night (Damen bis 22h Eintritt frei + 3 Freicocktails) THE BEACH

Schlag den DJ!BORDBISTRO

Friday-Night-Mix (Long-drinks 1€) BORDBISTRO

Casino Royale - Die Spiele-Nacht 21.00 TANZBAR THE BEACH

The Boogie PimpsMAD

YOU & MADThanks for adding!MAD

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TERMINE

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Es ist kurz vor zwölf Uhr nachts und die Tanzfläche füllt sich langsam. Während DJ Stella von Classroom Productions hinter den Plattenspielern die Knöpfe drückt, schließen sich Kongas, Gitarren und Samples an. Die Labelchefin und Instrumentalist Wecki zele-brieren minimalistische Klangkultur ohne Genregren-zen. Mit den Vinylkünstlern von Fine Flavour teilen sie Liebe, Lust und Leidenschaft an elektronischer Tanz-musik. Back to the ground, keep the sound!

Jochen Fünf sind zurück. Nach ihrer phänomenalen Thüringen-Premiere vor zwei Jahren haben es die vier Jungs auf das Publikum im Londoner abgesehen. Während ihres Auftritts veredeln die Görlitzer bekan-nte Stücke von Billy Idol, den Rolling Stones oder Oasis durch flippige Orgelrhythmen. Da mutieren ruppige Gitarrenkracher zu tanzbaren Disconummern, wird aus einem Rock’n’Roll- ein Bossanova-Star mit kroatischem Akzent.

BACk to tHE... 13.11. »Pressenwerk (BaSa)

JoCHEN FüNF_14.11 »The Londoner (GTH)

NoV09 Mo 09.11. DI 10.11. MI 11.11.gotha

Indie-Rock & Studentenbier20.00 FIFTY EIGHT

gothaNew Wave + Music of the80’s 20.00 FIFTY EIGHT

gotha

bad salzungen

bad salzungen

mühlhausenDer besondere Film: Home CINESTAR

dIVeRsesfinde-mich-sofort.de Lesung 19.30 FRIEDERI-KENSCHLÖSSCHEN (BaLa)

Konrad Beikircher: Wer weiß, wofür et jot es20.00 HSD (EF)

Wiglaf Droste: Am Nebentisch belauscht 20.00 HSD (EF)

dIVeRsesMontagskino: Illuminati 21.00 UNI-K.U.M (EF)

The Brew (Blues-Rock) 21.00 MUSEUMS-KELLER (EF)

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TERMINE

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Do 12.11. Fr 13.11. SA 14.11. So 15.11.Multivisionsshow: Süd-amerika 19.30 STADTBIB-LIOTHEK HEINRICH HEINE

Ein Abend mit Michael Naseband 20.00 THE LONDONER

Faschings-Fete 20.00 TANZBAR LA ELA

Dogg Lounge Havana Night20.00 FIFTY EIGHT

Kunst 20.00 KULTURHAUS

Jochen Fünf - Kroa-tenbossanova 21.00 THE LONDONER

Bundi-Special (Klopfer zum großen Bier gratis) 20.00 THE LONDONER

I love 80s - Simply the best! 22.00 ATRIUM

Back to the Ground - Keep the Sound PRESSENWERK

Kult of Cover - Iron Maiden Nacht 21.00 KW 70

Herbstfest mit „Herbsterwachen – ein Liederabend“ 20.00 3K

Metalnight mit drei BandsKULTURFABRIK

Easy DC (AC/DC-Tribu-tenight) KULTURFABRIK

Inge Jens: Unvollstän-dige Erinnerungen 20.00 HSD (EF)

Konny Reihmann 20.00 HSD (EF)

Felix Römer & Gäste - Show 20.00 E-WERK (ESW)

Tango 20.00 SPATZ (WTH)

The Scarabeusdream (Hardcore, Electronic, Klassik) STADTGARTEN (EF)

Christian Überschall (Kaba-rett) 20.00 E-WERK (ESW)

Surfbeat (Surf, Beat, Rock) 21.00 SPATZ(WTH)

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TERMINE

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Angefangen haben All Time Pain als Fünf-Mann-Coverband. Das war 2005. Damals spielten sie noch Alternative-Rock. Nach einigen Umbesetzungen zieht die Band inzwischen ihr eigenes Ding durch. Beein-flusst von diversen Musikstilen hat sich die nun For-mation dem Vollgas-Metal verschrieben. Gemeinsam mit Dirty Sanchez und Confused hauen euch die drei Thüringer Jungs im Sound & Culture ein paar brutale Kracher um die Ohren.

Dreißig werden ist Stress pur. Was man nicht alles vorher fix erledigen muss: Baum pflanzen, Kind zeu-gen, Haus bauen und haste nicht gesehen. Mit dreißig mag ja die Hälfte des Lebens vorbei sein, der Spaß geht jetzt allerdings erst los. Beruflich musst du nichts mehr beweisen, in deinen vier Wänden bist du der Boss und wenn du samstags mit deinen Leuten zum Feiern ins Kulturzentrum Behringen gehst, wackeln die Wände.

All tIME PAIN 21.11. »Sound & Culture (EA)

MEGA 30+ PArty 21.11. »Schlachthof (Behringen)

NoV09 Mo 16.11. DI 17.11. MI 18.11.EISENACH

Ladys Special 19.00 AQUAPLEX

7. SchulKinoWoche Thüringen 09.00 CAPITOL

7. SchulKinoWoche Thüringen 08.30 CAPITOL

EISENACHPimp your Cocktail (Würfelt um Eure Geträn-kerechnung) BORDBISTRO

Der besondere Film: 15.00, 17.30 & 20.00 CAPITOL

EISENACHWild Wednesday (Rock, Pop, Dance, Charts) 21.00 TANZBAR THE BEACH

EISENACHFondueabend (Käse- und Fleischfondue für alle) BORDBISTRO

Euro Night 22.00 SOUND & CULTURE

EISENACHLadys Lounge BORDBISTRO

EISENACHMFO – MAD Flirt Offensive MAD

EISENACH

EISENACH

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TERMINE

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Do 19.11. Fr 20.11. SA 21.11. So 22.11.Dia-Vortrag Geonatur: Abenteuer Alpen 20.00 BÜRGERHAUS

Mascha 18.00 THEATER AM MARKT

Mascha 16.00 THEATER AM MARKT

2. Sinfoniekonzert 20.00 LANDESTHEATER

Crazy Mixx (Bring deine Platten mit) 22.00 SOUND & CULTURE

Spätlese 20.30 ALTE MÄLZEREI

Die verzauberten Brüder (Kinderstück) 15.00 LANDESTHEATER

Trommelparty (10 Ge-tränke = 1 Trommel = 10€) TANZBAR THE BEACH

Top 90er 21.00 TANZBAR THE BEACH

Der besondere Film: 17.30 CAPITOL

Club-Culture (Heiße Getränke & heiße Musik) BORDBISTRO

Friday-Night-Mix (Long-drinks 1€) BORDBISTRO

Metalkonzert: Dirty Sanchez, All Time Pain u.a. 21.00 SOUND & CULTURE

Men´s World (Bier, Fleisch und Fernsehen) BORDBISTRO

Deutschrockabend mit Kuellmer und Solorot 21.00 SCHLACHTHOF

Partyalarm (Zahlst Du noch oder feierst Du schon?) 21.00 MAD

Cinderella Night (Damen bis 22h Eintritt frei + 3 Freicocktails) THE BEACH

Ü 30 Party (pro Jahr Ü30 5% Rechnungsra-batt) BORDBISTRO

Feier Dich ReichMADs

Die Mega30+ - Party mit Wenke Weber21.00 KUZE (Behringen)

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Die Idee der Party getreu dem Motto „fight against bad music“ist einfach: musikalische Grenzen und Spar-tendenken sind tabu, das Feinste aus verschiedenen Musikrichtungen in einem perfekten Mix auf einem Floor, Kampf der Deejays um den größeren Beifall des Publikums ... diesmal mit Adam Mills a.k.a. A-Skillz aus London und seiner rasanten Mischung aus HipHop, Funk-Breakz und Drum&Bass. Dazu shoRdy u.v.m.

Provokante Texte, kräftige Beats und viel, viel rab-enschwarzer Humor: Das sind K.I.Z. aus Berlin. Tarek, Maxim, Nico und DJ Craft sind spätestens seit ihrem 2007er Album “Hahnenkampf” die Überflieger des deutschen Hip-Hop. Auch mit “Sexismus gegen Rechts” begeistern und polarisieren sie mit ihren teils gesells-chafts-, wie auch szenekritischen Texten, in denen sie ihre Satire manchmal bis zur Schmerzgrenze treiben.

FIGHtSESSIoN: A-SkIllz »Unstruthalle Helmsdorf (UH)

k.I.z. »Stadtgarten (EF)

NoV09 Mo 16.11. DI 17.11. MI 18.11.gotha

Autorenlesung: 20 Jahre friedliche Revolution 19.30 RATHAUS

Gastspiel: Zwerg Nase 8.30 & 10.30 KULTURHAUS

gothaIndie-Rock & Studentenbier20.00 FIFTY EIGHT

New Wave + Music of the80’s 20.00 FIFTY EIGHT

gotha

bad salzungen

bad salzungen

mühlhausenDer besondere Film: Che Guerrilla CINESTAR

Das tapfere Schnei-derlein 10.00 3K

dIVeRsesPeter Rüchel: Rockpalast 20.00 CLUB CENTRUM (EF)

Wolf von Lojewski: Meine Heimat, deine Heimat 20.00 KAISERSAAL (EF)

Liedermaching: Kalter Kaf-fee 20.00 UNI-K.U.M (EF)

dIVeRsesLive: A-HA 19.30 MESSEHALLE (EF)

Bernd Begemann & Die Befreiung 21.00 MUSEUMSKELLER (EF)

Klaus Bednarz: Ferne und Nähe 20.00 KAISERSAAL (EF)

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TERMINE

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Do 19.11. Fr 20.11. SA 21.11. So 22.11.Bundi-Special (Klopfer zum großen Bier gratis) 20.00 THE LONDONER

Pyjama-Party 20.00 TANZBAR LA ELA

Indi-Rocknacht: Born to Hula & Astrohead 21.00 THE LONDONER

Dogg Lounge Havana Night20.00 FIFTY EIGHT

Jürgen Kerth live - die DDR Blueslegende 21.00 THE LONDONER

Kirsche & Co.- Deutschrock aus Gotha PRESSENWERK

Down Below - Tour 2009 21.00 KW 70

Funky Hip Hop meets Elek-tro Beats KULTURFABRIK

/hier ist, was übrig ist/ 20.00 3K

Peter Stamm: Sieben Jahre 20.00 HABEL & HUGENDUBEL (EF)

Live: Luxuslärm 20.00 UNI-K.U.M (EF)

Mesh - A Perfect Solution - Tour 2009 20.00 HSD (EF)

Tango 20.00 SPATZ (WTH)

Un Kuartito (Ska, Reggae)22.00 ENGELSBURG (EF)

Impro-Theater Impro-Vision: ImproMemory 20.30 ENGELSBURG (EF)

Live: Virginia Jetzt! 20.00 CLUB CENTRUM (EF)

Maria von Welser: Leben im Teufelskreis 20.00 HAUS AM BREITSTROM (EF)

KUZE Kulturzentrum Behringen

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Das MAD ist im Promifieber: Immerhin kommt mit Goldkelchen Ross Anthony ein echter Stargast zu Besuch. Einen Abend lang steht der Dschungelkönig, Fernsehmoderator und Musical-Darsteller für Auto-gramme, Fotos und den einen oder anderen Plausch an der Bar zur Verfügung. Also trainier unter der Dusche nochmal die hohen Töne und pack dich hübsch ein. Vor lauter Glamour und Glitzer aber bitte das Tanzen nicht vergessen.

Eins, zwo, drei und Pogo. Die Itchy Poopzkids sind mal wieder im Lande und laden zum Tänzchen ins Erfurter Centrum. Die drei mit dem poetischen Band-namen verließen einst das beschauliche Eislingen an der Fils, um mit einfach gutgelauntem Punkrock die Bühnen der Republik wackeln zu lassen. Und genau das können Sibbi, Panzer und Saikov ganz dolle prima, wie sie beim Open Flair oder Highfield bereits bewiesen.

roSS ANtoNy _28.11. »Bordbistro & MAD (EA)

ItCHy PooPzkID _27.11. »CLub Centrum (EF)

NoV09 Mo 23.11. DI 24.11. MI 25.11.EISENACH

Eröffnung Weihnachts-markt 16.00 MARKTPLATZ

EISENACHPimp your Cocktail (Würfelt um Eure Geträn-kerechnung) BORDBISTRO

EISENACHEuro Night 22.00 SOUND & CULTURE

EISENACHMFO – MAD Flirt Offensive MAD

EISENACH

EISENACH

EISENACH

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Do 26.11. Fr 27.11. SA 28.11. So 29.11.Club-Culture (Heiße Getränke & heiße Musik)BORDBISTRO

Die Schneekönigin 18.00 THEATER AM MARKT

9. Historischer Weihnachtsmarkt 10.00-19.00 WARTBURG

9. Historischer Weihnachtsmarkt 10.00-19.00 WARTBURG

Trommelparty (10 Ge-tränke = 1 Trommel = 10€) TANZBAR THE BEACH

Bandworkshop 18.00 ELISABETH-GYMNASIUM

Ü30-Tanzparty 20.00 BÜRGERHAUS

Matinee zu Romeo und Ju-lia 11.00 LANDESTHEATER

Anger 77, Beats of Loner und The Sturgies SCHLACHTHOF

Susanne Menzel & Klaus Ignatzek & Band 20.30 ALTE MÄLZEREI

Die Weihnachts-gans Auguste 15.00 LANDESTHEATER

Anger77, Beats of Loner, The Sturgis 21.00 SCHLACHTHOF

Ibiza-Party 21.00 TANZBAR THE BEACH

Premiere: Ox und Esel 16.00 THEATER AM MARKT

Electronik Eighty‘s (Olaf Korsten) 22.00 SOUND & CULTURE

B-Day Clash von Reik und Matze 22.00 SOUND & CULTURE

Swinging Christmas Me-lodies 19.30 WARTBURG

Cinderella Night (Damen bis 22h Eintritt frei + 3 Freicocktails) THE BEACH

Meet and Greet mit Ross Antony LIVEBORDBISTRO

Men´s World (Bier, Fleisch und Fernsehen) BORDBISTRO

Feier Dich ReichMAD

Rambling StampsSCHLACHTHOF

Friday-Night-Mix (Long-drinks 1€) BORDBISTRO

Ross Antony + MAD-Doppeldecker MAD

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Mikroboy sind angetreten, um mehr Leidenschaft, Ehrlichkeit und Emotionalität in die heimische Pop-welt zu bringen. Musikalisch bewegen sich die vier Studenten der Popakademie Mannheim irgendwo zwischen Death Cab For Cutie und The Notwist. Auf ihrem Debütalbum „Nennt es, wie ihr wollt“ trifft mal sanft-leiser, mal hymnisch-lauter deutschsprachiger Gitarrenpop auf piepsende Laptopverzierungen und große Klaviermelodien.

Patric, Kenneth, Kalle und Jonas spielen schon seit Mitte der 80er zusammen. Ihr Musikstil ist ebenso kon-tinuierlich wie die Band selbst. Live wechseln die Booze Brothers zwischen Down-Home-Blues und Good-Time-Rock’n’Roll. Zu ihren Einflüssen zählen B.B. King, Stevie Ray Vaughan, Elmore James und Otis Rush. Die letzten Jahre verbachten sie damit, durch Schweden, Norwe-gen und Dänemark zu touren. Jetzt sind sie zurück.

MIkroBoy_27.11. »UNI-k.u.m (EF)

BoozE BrotHErS 26./27.11. »The Londoner (GTH) / Kulturfabrik (MHL)

NoV09 Mo 23.11. DI 24.11. MI 25.11.gotha

Indie-Rock & Studentenbier20.00 FIFTY EIGHT

The Very Best of Black Gos-pel 19.30 KULTURHAUS

gothaNew Wave + Music of the80’s 20.00 FIFTY EIGHT

gotha

bad salzungenIlse Bähnert kommt! Tom Pauls-Sächsische Variatio-nen 19.30 PRESSENWERK

bad salzungen

mühlhausenDer besondere Film: Maria, ihm schmeckts nicht CINESTAR

hikikomori 10.00 3K

dIVeRsesSilbermond 20.00 THÜRINGENHALLE (EF)

Sibylle Herbert: Bin ich zu blöd? 20.15 HAUS AM BREITSTROM (EF)

Matthias Frings: Der letzte Kommunist 20.00 CAFÉ NERLY (EF)

dIVeRses„Montagskino: Der Baader Meinhof Komplex 21.00 UNI-K.U.M (EF)

Les Grosses Papilles 21.00 STADTGARTEN (EF)

Live: Max Herre 20.00 STADTGARTEN (EF)

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Do 26.11. Fr 27.11. SA 28.11. So 29.11.The Booze Brothers (SWE) 20.00 THE LONDONER

Rock vom Feinsten 20. TANZBAR LA ELA

Oldie-Abend mit Micados und Oldie Factory 20.30 THE LONDONER

Dogg Lounge Havana Night20.00 FIFTY EIGHT

Fresh Beats von Blue Sky / Plug & Play 22.00 THE LONDONER

Main: Toni Rios, Justin Cowley, Gegen den Ton 22.00 ATRIUM

The Saturday Night Black Jamz 22.00 ATRIUM

Stoppok & Worthy PRESSENWERK

Verkaufsoffener Sonntag 13.00 INNENSTADT

The Booze Brothers KULTURFABRIK

Premiere „de cealo muta-to“ 20.00 KILIANIKIRCHE

theater-tee: Das tapfere Schneiderlein 16.00 3K

R. Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns... 20.00 HA-BEL & HUGENDUBEL (EF)

Live: Itchy Poopzkid - Dead Serious Tour 2009 20.00 CLUB CENTRUM (EF)

Live: A Place To Bury Strangers 20.00 MUSEUMSKELLER (EF)

Tango 20.00 SPATZ (WTH)

Live: Pink 20.00 MESSEHALLE (EF)

Live: Mikroboy - Nennt es wie ihr wollt - Tour 09 20.00 UNI-K.U.M (EF)

Jan Weiler: Mein Leben als Mensch 20.00 THEATER ERFURT

H. Münkler: Die Deutschen & ihre Mythen 20.00 ATRIUM STADTWERKE (EF)

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Wer Clueso steht für Musik mit Leidenschaft. Seit jeher arbeitet der Sänger, Songwriter und Beatbauer mit Künstlern verschiedener musikalischer Genres zusammen. Neben seiner Clueso-Band spielte er in den letzten Jahren unter anderem mit dem Bernewitz Trio und der bekannten HR-Bigband. In der Stadthalle Kassel präsentiert der Erfurter seine Songs in orches-traler Fassung zusammen mit der 80-köpfigen Stüba Philharmonie.

Eine Schlüsselfigur der deutschen Geschichte blickt zurück: Zu seinem 70. Geburtstag hat Joachim Gauck seine Erinnerungen aufgeschrieben. Dem ersten Bun-desbeauftragten für die Stasi-Unterlagen ist ein ebenso politisches wie emotionales Buch gelungen. Darin zeichnet Gauck in klaren Bildern die neu gewonnene Freiheit nach und beschreibt den schwierigen Über-gang von erzwungener Ohnmacht zu einem selbstbes-timmten Leben.

CluESo & StüBA PH. 30.11. »Stadthalle (KS) »

lESuNG: J. GAuCk 02.12. »Atrium der Stadtwerke (EF)

NoV09 Mo 30.11. DI 01.12. MI 02.12.EISENACH

Ladys Special 19.00 AQUAPLEX

EISENACHPimp your Cocktail (Würfelt um Eure Geträn-kerechnung) BORDBISTRO

EISENACH

EISENACHEuro Night 22.00 SOUND & CULTURE

EISENACHFlirten? 1,- Euro! (MAD-Flirt-Offensive) MAD

EISENACH

EISENACH

EISENACH

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TERMINE

45

NoV09 Mo 30.11. DI 01.12. MI 02.12.GotHA

Indie-Rock & Studentenbier20.00 FIFTY EIGHT

GotHANew Wave + Music of the80’s 20.00 FIFTY EIGHT

GotHA

BAD SAlzuNGEN

BAD SAlzuNGEN

MüHlHAuSENDer besondere Film: Zerrissene Umar-mungen CINESTAR

DIVErSESMonika Maron: Bitterfel-der Bogen 20.00 ATRIUM STADTWERKE (EF)

50 legendäre Szenen des dtsch.Fußballs 20.00 ATRIUM STADTWERKE (EF)

Winter im Sommer, Frühling im Herbst 20.00 ATRIUM STADTWERKE (EF)

DIVErSESMontagskino: X-Men Origins: Wolverine 21.00 UNI-K.U.M (EF)

Tolle Veranstaltungen, nette Leute, Gästelistenplätze...Hobbyfotografen für den Bereich GTH & EF meldet Euch!

äsäästelistenenpä stenplänpLeute, GäGäe Leutedet & E& EF mEFEF meldeEF memeldeH &ereich GTH &ereich H h GTH &

ananToToTooTolololyHobbyobbyfffotobyfyffotoVVeraVerafotoyfyfotoffoto

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Werde unser AUGE!

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!UGAUAUUGEUUGEdede uerWerrderd unsnseserer AAWWWeWWFotografiere für den diggla!

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THEATER

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tHEAtEr AM MArkt (EA)

05.11. 19.30 Ladies Night

21.11. 18.00 Der Tag an dem Mascha nicht mehr wollte

22.11. 16.00 Der Tag an dem Mascha nicht mehr wollte

27.11. 18.00 Premiere: Die Schneekönigin

29.11. 16.00 Premiere: Ox und Esel

04.12. 18.00 Die Schneekönigin

06.12. 16.00 Ox und Esel

kulturHAuS (GtH)

13.11. 20.00 Kunst

17.11. 08.30 Gastspiel: Zwerg Nase

10.30 Gastspiel: Zwerg Nase

GEorGIIkIrCHE (MHl)

07.11. 20.00 artedrale IV/ 3 „Zukunftsmu-sik“

lANDEStHEAtEr (EA)

01.11.. 15.00 Misery

07.11. 19.30 Schillernde Opern

19.11. 20.00 2. Sinfoniekonzert

21.11. 19.30 Premiere: Guglielmo Tell

26.11. 12.12 Mittagsmusik-L. v. Beetho-ven: 3.Sinfonie

28.11. 19.30 Nathan der Weise

29.11. 11.00 Vor der Premiere: Romeo und Julia

29.11. 15.00 Die Weihnachtsgans Au-guste

Sybille Ungers Kurztexte fangen frag- »mentarisch-lyrisch Situationen ein, die ver-weilen und vergehen. Was übrig bleibt ist die Erinnerung, die Spuren des Moments, eingefangen und belebt von 6 jugendlichen Darsteller/innen, die sich im Gedankenkons-trukt bewegen. Am 20.11. 3K (MHL)

preMiere:Hier ist, was..

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THEATER

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3k (MHl)

05.11. 10.00 Herbstfest mit „Herbsterwa-chen – ein Liederabend“

12.11. 20.00 Herbstfest mit „Herbsterwa-chen – ein Liederabend“

17.11. 10.00 Das tapfere Schneiderlein

20.11. 20.00 Premiere /hier ist, was übrig ist/

21.11. 20.00 /hier ist, was übrig ist/

25.11. 20.00 3K unterwegs „frau allein“ in Nordhausen

25.11. 10.00 hikikomori

27.11. 20.00 3K unterwegs artderstadt gotha

29.11. 16.00 theater-tee Das tapfere Schneiderlein

kIlIANIkIrCHE (MHl)

28.11. 20.00 Premiere: „de cealo mutato“ Filmfabrik Mühlhausen in der Kilianikirche

Gerda und Kai wohnen bei ihrer Großmut-ter. Gerda ist Kais beste Freundin und Kai ist Gerdas bester Freund. Am liebsten verbringen sie gemeinsam den ganzen Tag mit Geschichten erzählen, spielen und ihrem Geheimnis...... Wenn es nach ihnen ginge, könnte ihr Leben immer so bleiben, doch eines Tages taucht die wunderschöne und reiche Schneekönigin auf, be- und verzaubert Kai. Kai verfällt der Schneekönigin mehr und mehr. Das was er vorher so liebte, findet er immer hässlicher und erbärmlicher. Als Kai plötzlich verschwindet, ist Gerda sofort klar, dass er ins Reich der Schneeköni-gin entführt wurde. Gerda weiß, nur sie kann Kai retten. Also macht sie sich auf den Weg ins Land der Schneekönigin um ihren besten Freund zu befreien. Natür-lich hat sie viele Abenteuer zu bestehen ehe sie im Schloss der Schneekönigin angelangt ist, denn es ist ein langer und gefährlicher Weg dorthin.

Premiere: 27.11.2009 18.00 Uhr im »Theater am Markt in Eisenach weitere Vorstellungen im Dezember: 04.12.2009 18.00 Uhr 11.12.2009 18.00 Uhr

die scHnee-königin

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FILME

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Der Biochemiker und clevere Geschäftsmann Mark Whitacre (Matt Damon) hat beim Agrarkonzern Archer Daniels Midland (ADM) eine große Karriere vor sich. Praktisch an allen Produkten in den Supermarkt-Regalen ist die Firma auf die eine oder andere Art beteiligt. Aufgrund seiner Stellung kennt sich Mark im Räderwerk von ADM bestens aus – selbst in Bereichen, die nicht in den offizi-ellen Bilanzen erscheinen.

DEr INForMANt – MAtt DAMoN AlS uNFrEIWIllIG »koMISCHEr INDuStrIESPIoN

Start: 05-11-09

Vielleicht macht ihm sein Gewissen zu schaffen, vielleicht gibt es auch andere Gründe, jedenfalls wendet sich Mark plötzlich gegen seinen Arbeit-geber und verrät dem FBI ein Komplott internati-onaler Preisabsprachen, bei dem es um den Preis eines neuen Lebensmittelzusatzstoffes namens Lysin geht. „Das ist alles hochwissenschaftlich, aber die Aktionäre interessieren sich nur dafür, dass vorn Mais hineingeschüttet wird und hinten Profit herauskommt“, sagt Mark.Weil es um multinationale, illegale Preisabspra-chen geht, sieht er sich bereits als aufrechten Einzelkämpfer, der am Ende mit einer Beförde-rung belohnt wird. Sein Augenzeugenbericht über die ADM-Beteiligung an den Preisabspra-chen lässt die Regierung aufhorchen, reicht aber nicht aus, um die Firma vor Gericht zu belangen. Um die nötigen Beweise zu bekommen, fordert das FBI ihn auf, heimlich ein Mikrofon zu tragen. Sofort fühlt sich Mark, der ursprünglich Mikro-ben mit Zucker fütterte, um Lysin herzustellen, zum Geheimagenten berufen – er benutzt die allerneuesten, technischen Geräte. Und er nennt

sich Agent 0014, weil er „doppelt so schlau ist wie 007“. Leider findet das FBI bald heraus, dass dieser Hauptzeuge seine eigenen Unterschlagun-gen in der Firma tunlichst verschwiegen hat. Weil Mark seine Aussagen immer wieder ändert, sind die zuständigen Agenten völlig frustriert, denn damit steht das gesamte Verfahren gegen ADM auf dem Spiel – inzwischen lässt sich nicht mehr auseinanderhalten, wann er die Wahrheit sagt und wann seine Fantasie mit ihm durchgeht.Die wahre Geschichte hinter Der Informant folgt der recht merkwürdigen Laufbahn von Mark Whitacre, der sich zwischen 1992 und 1996 vom Sonnyboy der Wirtschaft in einen FBI-Informanten verwandelte. „Je mehr ich über die Story erfuhr, desto mehr faszinierte sie mich“, sagt Regisseur Steven Soderbergh. „Doch mir war klar, dass gro-ße Filmemacher ähnliche Themen bereits sehr ernsthaft abgehandelt haben. Um mich von ihnen abzusetzen, überlegte ich, wie man die Ironie der Situation herausarbeiten könnte. Ich entschied mich für diesen Weg, und plötzlich passte alles zusammen.“ (Warner Bros./ag)

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FILME

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Start: 05-11-09

Im Schrank stapeln sich Briefe, die er nicht ausgetragen hat. In der Betriebs-Psychogruppe, die es auch bei der britischen Post gibt, wird ihm und seinen Arbeitskollegen vorgeschlagen, sich ein Vorbild und Idol zu wählen. Eine illustre Runde kommt da zusammen: Ghandi, Mandela, Castro, Sinatra, Sammy Davis Jr. Eric wählt seinen Namensvetter, er wählt den ehemaligen Fußballprofi Eric Cantona, der von 1992 bis 1997 bei Manchester United spielte.

lookING For ErIC – ErIC CANtoNA, DEr zEN-MEIStEr »DES FuSSBAllS, IM NEuEN FIlM VoN kEN loACH

Das ist die Ausgangssituation von Ken Loachs neuem Film Looking For Eric. Loach ist berühmt für politisch engagierte Arbeiterdramen aus liberal-trotzkistischer Perspektive. Das Hoch auf die Arbeitersolidarität gibt es auch hier, aber im Zentrum des Films steht die poetische Überschreitung der Wirklichkeit. Denn als Man-U-Fan Eric, der im Schlafzimmer ein lebensgroßes Poster seines Idols Eric Cantona an der Wand hat, einmal einen Joint zu viel raucht, steht „Mr. Cool“ persönlich plötzlich leibhaftig in seiner Küche. Es ist der Coup von Loach, dass es ihm gelungen ist, den Franzosen im Ruhestand für die Leinwand zu reaktivieren, Cantona also dazu zu gewinnen, sich selbst zu spielen.Cantona tut das mit einer Präsenz und einem Charisma, das alles andere hier leicht in den Schatten stellt. Durch Cantona wird Looking For Eric großes Kino. Cantona wird zum persönlichen Trainer der Hauptfigur, des Losers Eric, der diesen – wie einst Bogart die Woody-Allen-Figur in Play It Again, Sam – mit Rat und Tat unterstützt. Bei Loach wirkt Cantona wie ein relaxter Zen-Meister,

der im Dutzend Weisheiten abfeuert wie „Without danger one cannot get beyond danger“. Oder: „Surprise first. If they are strong on the right, you go left. But not always.“ Oder: „There is no such word as can‘t.” Oder: „You have to trust your team mates. Always.“ Am Ende des Films ist man über-zeugt: „I am not a man. I am Cantona.“Diese humorvollen, aber auch tiefsinnigen Mo-mente bilden den Hintergrund einer klassischen Geschichte aus der Kino-Werkstatt des Regis-seurs Ken Loach und seines Drehbuchpartners Paul Laverty: Eine Geschichte über die Solidarität der kleinen Leute, ein Hohelied auf die Bildung, viele gute Witze und über den Mut und das richti-ge Timing für Rebellion. Zudem ein Film, der auch für Fußball-Ignoranten funktioniert. Am filmisch wirkungsvollsten sind aber immer noch die Ausschnitte mit den schönsten Szenen aus Cantonas Sportlerkarriere. Sein schönster Moment? „Es war kein Tor. Es war ein Pass im Spiel gegen die Tottenham Hotspurs.“ Auf großer Leinwand denkt man da: Hätte Loach doch einfach eine Dokumentation über Cantona gedreht. (rs)

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FILME

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Der besondere Film

koMMISSAr BElAMy » »

Wie jedes Jahr verbringen der Pariser Kom-missar Paul Bellamy und seine Frau Françoise die Sommerferien in ihrem Elternhaus im südfranzösi schen Nîmes.

Capitol Eisenach25.10. / 17.30 Uhr28.10. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha01.11. / 17.30 Uhr04.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

JoHN rABE »Nanking, 1937: Um die Bevölkerung vor

den japanischen Truppen zu schützen errichte John Rabe, Leiter der Siemens-Niederlassung, mit Hilfe der Amerikanerin Minnie Vautrin eine Sicherheitszone.

Capitol Eisenach01.11. / 17.30 Uhr04.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha08.11. / 17.30 Uhr11.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

MArIA, IHM »SCHMECktS NICHt!

Jan Armbruster arbeitet als Sachbuchlektor. Er hasst das Chaos und liebt die Ruhe. Sein Leben nimmt eine turbulente Wende, als er die Deutsch-Italienerin Sara Marcipane heiraten will.

Capitol Eisenach08.11. / 17.30 Uhr11.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha15.11. / 17.30 Uhr18.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

WHISky MIt WoDkA »

Otto Kullberg ist ein Mann, den Frauen lieben & Männer mögen. Gelegentlich trinkt er zu viel. Als er deshalb einen Drehtag seines neuen Films verpatzt & auszufallen droht, wird ein jüngerer Kollege engagiert.

Capitol Eisenach15.11. / 17.30 Uhr18.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha22.11. / 17.30 Uhr25.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

CoCo CHANEl »

Ein kleines Mädchen, das irgendwo im tief-sten Frankreich mit seiner Schwester in einem Waisenhaus lebt und jeden Sonntag vergeblich darauf wartet, vom Vater abgeholt zu werden.

Capitol Eisenach22.11. / 17.30 Uhr25.11. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha29.11. / 17.30 Uhr02.12. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

BEIM lEBEN MEI- »NEr SCHWEStEr »

Sara & Brian Fitzgerald haben einen Sohn & eine Tochter – ihr unbeschwertes Leben nimmt eine Wendung, als sie eines Tages erfahren, dass die 2-jährige Kate an Leukämie erkrankt ist.

Capitol Eisenach29.11. / 17.30 Uhr02.12. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

KIK Gotha06.12. / 17.30 Uhr09.12. / 15.00, 17.30 & 20.00 Uhr

© Majestic

© Constantin

© Senator

© Warner

© Warner

© Concorde

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LIVE IN ERFURT 25.12.09 ERFURT ARENA

SUPPORT: TRANSMITTER & LILA BUNGALOW

PART ONE

27. DezemberPresseklub Erfurt

NEW ALBUM

OUT NOW

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ZWEI.NULL

52© Manfred-Walker | PIXELIO

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ZWEI.NULL

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Mit einem Medienwechsel gehen in der Regel Argwohn, Skepsis und Missverständnisse einher: Ob Buchdruck oder Funk und Fernsehen – der Einführung eines neuartigen Mediums folgt stets eine Diskussion über den Untergang des Abendlandes.

lItErAtur 2.0 »– AuF DEr SPur DES DIGItAlEN BüCHErWurMS »

Diese These lässt sich am Beispiel des an dieser Stelle betrachteten digitalen Literaturbegriffs eindringlich belegen. Denn seit neuestem haben der Literaturbetrieb und seine Komparsen das Internet für sich entdeckt. Ob sie es wirklich ver-standen haben, scheint fraglich.Die Schmähworte von Marcel Reich-Ranicki waren noch nicht ganz verhallt, da erhielt der Chef-Kritiker schon Unterstützung aus dem öffentlich-rechtlichen Lager des ZDF. In einem Akt kalkulierter Solidaritätsbekundung bekannte Elke Heidenreich Flagge. Ihr verschmähter Arbeitgeber ließ sich darauf nicht zweimal bitten und setzte das Flaggschiff polarisierender Literaturkritik vor die Tür. Die Suche nach einer neuen Projektions-fläche währte nicht lange. Mit www.litcolony.de fand die Moderatorin schneller als gedacht eine neue Heimat. Unter dem augenzwinkernden Titel „Weiterlesen!“ macht Heidenreich nun online da weiter, wo sie in ihrer ZDF-Sendung geifernd auf-gehört hat. Die Frage, wie und warum das Internet ihrer Meinung nach besser geeignet sei als das Fernsehen, ließ sie bis dato unbeantwortet. In-wieweit Sponsor www.thalia.de den literarischen Gusto der Päpstin beeinflusst, sei an dieser Stelle ebenfalls mal in Klammern gesetzt.Dem gegenüber steht auf der Autorenseite die für den Grimme Preis 2009 nominierte Online-präsenz www.zehnseiten.de. Hier präsentieren Schriftsteller zehn ausgewählte Seiten ihrer

eigenen Werke. Allerdings kann die puristische Schwarz-Weiß-Optik des Portals nicht darüber hinweg täuschen, dass der Fokus des Betrach-ters nicht vordergründig auf dem eigentlichen Text liegt. Hier zeigt sich für den Literaturbetrieb vor allem eins: Literatur im Internet ist Popkultur in Reinform. Die Fokussierung auf das literarische Werk selbst als Objekt der Kunst scheint in An-betracht der neuen Medien nicht mehr möglich. Immer schwieriger wird die Trennung von Fiktion und Autor, da Vieles biografisch wirkt. Eine Tat-sache, die sich die umstrittene Autorin Charlotte Roche bewusst zunutze gemacht hat. Nicht nur junge Autoren, sondern auch gestan-dene Persönlichkeiten der Kulturwelt haben die digitale Form der Literatur für sich entdeckt. So präsentiert die diskutierte Literatur-Nobelpreis-trägerin Elfriede Jelinek auf ihrer eigenen Inter-netpräsenz www.elfriedejelinek.de eine Vielzahl der von ihr verfassten Texte. Ihre Auffassung des neuen Mediums gleicht dabei aber der eines CD-Rohlings in Vinyl-Optik. Denn es widerspricht dem Selbstverständnis des Internets, Texte in digitaler Form, ohne Rücksicht auf Lesekomfort und mit ausdrücklicher Einschränkung anderweitiger Ver-wendung durch den Nutzer zu veröffentlichen. Ihr in den Jahren von 2007 bis 2008 ausschließlich online veröffentlichter Privat-Roman Neid bringt zudem auf stolze 900 Seiten und kann somit als online unlesbar angesehen werden. (fs)

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PLATTEN

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Auf ihrem vierten Langspieler bemühen sich The Raveonettes um Abwechs-lung. Demgemäß wirken die neuen Stücke des dänischen Duos weitaus poppiger als der rückwärtsgewandte Garagenrock des Vorgängers Lust, Lust, Lust. Trotzdem erinnert In And Out Of Control unwillkürlich an den Soundtrack zu einem Schwarz-Weiß-Roadmovie. Als hätten sich The Ronet-tes mit Blondie und The Jesus And Mary Chain im Studio eingeschlossen, kombinieren Songwriter, Sänger und Gitarrist Sune Rose Wagner und Sharin Foo, die singt und den Bass zupft, zuckersüße Sixties-Melodien mit

krachigem 80er-Jahre-Trash. Laut Sharin Foo handeln die Drei-Minuten-Nummern des innerhalb von drei Monaten in Kopenhagen aufgenommenen Albums von „Vergewaltigung, Gewalt, verlorener Liebe und Selbstmord“. Harter Tobak, der in Klang gegossen seine Licht- und Schattenseiten hat. Denn so überschwänglich der Auftakt, so bedrückt klingt der Abspann. Dann versinken sägende Surfgitarren, zweistimmiger Engelsgesang und blecherner Beat im Feedback-Inferno. (ag)

Vö 09-10-09 »

Shareholder Tom ist das Alter Ego des in Köln ansässigen Tausendsas-sas Thomas Berghaus. Sein Debüt auf dem hauseigenen Label Soulplex Recordings vereint die stilistische Vielfalt von Soul- und Funk-Anleihen mit den afrikanischen Ursprüngen und deren diversen Ausbildungen von Latin Groove bis Reggae. Beschwingte Weltmusik aus dem Kosmos eines wahren Musikliebhabers, die im Herzen des belgischen Veedels seinen Schmelztiegel gefunden hat. In seiner Funktion als Leiter des Büro.9-Verlags, Herausgeber des preisverdächtigen und unbedingt lesenswerten

Soul- und Funk-Magazins Uptown Strut hat Herr Berghaus an dieser Stelle schon des Öfteren Erwäh-nung gefunden. Seine Rückbesinnung auf die eignen musikalischen Ambitionen unterstreicht dabei eindringlich die eigene und zweifellos teilbare Auffassung von guter Musik mit emotionalem Wert anno 2009. Würde Fortuna Köln-Fan Sönke Wortmann gute Heimatfilme im Stile eines Fatih Akin drehen, dann währe diese Platte der dazu passende Soundtrack. Wort drauf. (fs)

Vö 02-10-09 »

Zuerst die schlechte Nachricht: New Order sind Geschichte. Eine der wich-tigsten britischen Formationen liegt seit einem öffentlich ausgetragenen Clinch zwischen Bassist Peter Hook und Sänger Bernard Sumner vorerst auf Eis. Beide hatten die Band 1980 nach dem Suizid von Ian Curtis als Nachfolgeprojekt von Joy Division gegründet. Jetzt zum erfreulichen Teil: Statt einfach hinzuwerfen, haben sich die Überbleibsel der New Wave-Veteranen aus Manchester neu formiert. Als Ehrerbietung an einen Film firmieren Sumner, Gitarrist Phil Cunningham und Stephen Morris am Schlagzeug mittlerweile unter Bad Lieutenant. Zur Band gehört auch Jake

Evans, Sänger und Gitarrist von Rambo And Leroy, der nicht nur als Zweitstimme einen Gewinn darstellt. Ein Neuanfang ist Never Cry Another Tear trotzdem nicht. Zu sehr setzen die Popsongs des Debüts auf bewährte Muster – auf Sumners silberhellen Gesang, auf die eingängigen Gitarrenmelodien und die atmosphärischen Keyboards. Um es mit Grönemeyer zu sagen: Alles bleibt anders. (ag)

Vö 09-10-09 »

The RaveoneTTes • In And Out Of Control • FIERCE PANDA

shaReholdeR Tom • emotional Value • Soulplex recordingS

Bad lieuTenanT • Never Cry Another Tear • Triple echo

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PLATTEN

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Ein paar Teenager aus Deutschlands östlichster Großstadt gründen Ende der Neunziger eine Band. Soweit passt die Geschichte auch auf eine andere, mittlerweile sehr erfolgreiche Band aus Dresdens ureigener Musikszene. Doch hier ist die Rede von Rumen Welco (benannt nach einem rumänischen Mitschüler), die uns mit I Never Learned To Raise My Fist eins der schrullig-schönsten Indie-Folkalben der letzten Zeit bescheren. Auch wenn die ge-ballt gestreckte Faust auf dem CD-Aufdruck sicher andere Assoziationen weckt, steckt in dem über das kleine wie feine Dresdner Label K&F Records erscheinende Debüt des Fünfers eine rundum entschleunigt daher schleichende Gelassenheit. Nichts ist auf Hockglanz-Neonpop produziert und die phasenweise im Duett daherkommende Zweistimmig-keit von Sänger Mathias Weilandt und Tastenfrau Diana Kirsch sind schlicht charmant. Und mit The Girl In The Painting ist den fünf Elbstädtern ein Ohrwurm gelungen, der aus dem generell sehr homogenen Werk doch etwas heraus sticht. Toll! (mb)

Vö 13-11-09 »

Dunkle, tiefhängende Wolken verdecken den Mond, die Straßenlaterne flackert altersschwach und ein kalter, beißender Wind wirbelt den Dreck des vergangenen Tages durch die Nacht. Es ist nicht das verklärte Paris der Liebe, des Chansons und der Laufstege, in dem sich Birdy Nam Nam mit ihrem Zweitling Manual For Successfull Rioting bewegen. Dieses Paris ist düster, weit draußen in den Vorstädten und hochexplosiv. Spätestens seit dem das Szenelabel Ed Banger für weltweite Furore sorgte, steht die sehr eigenständige französische Elektroszene nicht mehr im Schatten englischer oder deutscher Genrekollegen. Zwar erscheinen Birdy Nam Nam nun gerade nicht über Ed Banger, transportieren dafür aber genau diesen besonderen Style, wie ihn beispielsweise Justice etablierten. Auf tiefschwarzen Bassfrequenzen rotieren ihre 1210er mit allem, was nach vorne treibt und geben mit dem Album einen vagen Vorgeschmack auf ihre bereits legendären Livesets zwischen Beats, HipHop und Gitarrenriffs. (mb) Live: 21.11. Leipzig - Sweat

Vö 13-11-09 »

Bisher trat die ehrenwerte National Geographic Socity eher durch ihre monatlich sehr aufwendig produzierten Magazine in Erscheinung, ohne das man sie in irgendeiner Form mit Musik in Verbindung gebracht hätte. Das dürfte sich zukünftig ändern, denn mit Nat Geo Music haben die re-nommierten Welterklärer ein eigenes Label gegründet, um „mit der Musik ein Bewusstsein für die Belange des Planeten zu schaffen.“ Gleich eine der ersten Veröffentlichungen auf eben diesem erweist sich als wirklich spannende Entdeckung für all diejenigen, denen bei Lateinamerika mehr als Reggae oder Bossa Nova in den Sinn kommt. Forro In The Dark sind vier Exil-Brasilianer aus New York, die der traditionellen Seite der brasilianischen Forro-Musik ein paar urbane Ecken und Kanten verpassten und dabei die herkömmlichen Regeln nicht ganz so streng beherzigen. Dreizehn Songs dauert die bewegungsfreudige Party und am Ende bleibt meist nur eine Option: Caipi’s ordern und dann Replay! Vergesst bis dahin den Winter. (mb)

Vö 30-10-09 »

Rumen Welco • I Never Learned To... • K&F recordS

BiRdy nam nam • manual For successful... • columbia berlin

FoRRo in The daRk • Light A Candle • naT geo muSic

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PLATTEN

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Auf eine romantische-melodische Zeitreise in die farbenfrohe Welt der Dra-chen, Trolle und Wassermänner begeben sich die Musiker des deutschen Pagan-Folk-Ensembles Faun auf ihrem aktuellem Longplayer Buch der Balladen, einem weiteren akustischen Diamanten aus dem schimmerndem Diadem des Münchner Quintetts um die drei sangesfreudigen Bandmit-glieder Oliver s. Tyr, Sandra Elflein und Fiona Rüggeberg. Verstärkt um mehrere hochkarätige Gäste lassen Faun gleichermaßen eigenwillige wie exotische Instrumente aus dem Mittelalter erklingen, darunter schwedische

Schlüsselfidel, irische Bouzouki, Streichpsalter oder Nyckelharpa, um damit einen überaus filigranen, dennoch sehr irdischen Sound zu erzeugen, der den märchenhaften Eindruck des Balladen-Albums noch verstärkt. Auch optisch ist das Werk ein auffälliger Leckerbissen: Versteckt in einem 44-seitigen geprägten Hardcover-Buch voller Lieder, Noten und Gitarrenakkorde zum Mitspielen wird die CD fast zur Nebensache. Alles in allem eine sehr runde, harmonische Angelegenheit. (kpk)

Vö 20-11-09 »

Wolfmother – also das, was nach dem Abgang von Schlagzeuger Myles Heskett und Keyboarder Chris Ross noch davon übrig ist – sind Gefangene ihrer eigenen Zeitmaschine. Abgesehen von der Besetzung, hat sich bei den australischen Retro-Rockern wenig verändert. Vier Jahre nach dem umju-belten Erstling ist das behaarte Biest aus dem Sunset Boulevard Studio in Los Angeles gekrochen und hält das zweite Album Cosmic Egg in seinen Klauen. Neben psychedelische Balladen glänzt das kosmische Wuchtel durch knallharte Kracher. Die neuen Songs stammen aus verschiedenen

Zeiten und Orten. „Einige wurden recht spontan während der letzten zwei Wochen des Trackings geschrieben, andere schwebten unvollendet seit zwei Jahren umher“, sagt Gitarrist und Sänger Andrew Stockdale, der erneut seiner Schwäche für klassischen 70er-Heavy-Rock frönt. Dabei kombinieren der gelockte Schreihals und seine drei neu gecasteten Kollegen bluesigen R’n’B mit ebenso brillanten wie langen Led Zeppelin-Riffs und warmen Pianopassagen. (ag)

Vö 23-10-09 »

„Schau zurück man, schon ein paar Jahre her, da war das Plattenfach mit Rap in deiner Sprache noch leer“, hieß es auf dem 1995 erschienen Fanta 4-Album Lauschgift. In diesem Sommer feierte das Quartett vor 60.000 Besuchern auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart seinen 20. Geburtstag mit einer riesigen Show und einem 80-köpfigen Orchester. Nun gibt es das Spektakel auch für zu Hause, entweder auf drei Audio CDs, Blu-ray-Disk, DVD oder als Sammlerbox. Die Fantas laden darauf zur Zeitreise. Dabei klingen die Lieder vom ersten Album, zum Beispiel „Spießer“, so brillant wie nie zuvor. Aber auch aktuelle Songs brauchen sich nicht zu verstecken

und wurden neu arrangiert, „Pippis und Popos“ gibt es zum Beispiel mit einer „Killing In The Name Of“-Einlage. Sound und Bild können ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen, eine rundum gelungene Sache. Michi Beck, Thomas D, And. Ypsilon und Smudo beweisen damit mal wieder, dass das Plattenfach mit deutschem Rap zu recht schon lange prall gefüllt ist. (sjb)

Vö 02-10-09 »

Faun • Buch der Balladen • Screaming banShee recordS

WolFmoTheR • Cosmic egg • univerSal

die FanTasTischen vieR • Heimspiel • columbia

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BÜCHER

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China ist dieses Jahr Gastland auf der Frankfur-ter Buchmesse. Wie schon bei den Olympischen Spielen begleiten Debatten über Menschen-rechte, Meinungs- und Pressefreiheit die Ver-anstaltung. Eine der vielen Künstlerinnen, die Repressionen am eigenen Leib erfahren haben, ist Xiaolu Guo. Während ihres Studiums an der Filmakademie in Peking fielen ihre Arbeiten der Zensur zum Opfer. Seit einigen Jahren lebt sie nun in Großbritannien. Mit She, A Chinese hat sie bereits einen preisgekrönten Film produziert und mehrere Bücher geschrieben. Ihr neuer Roman, der auf der Frankfurter Buchmesse keine große Rolle spielen dürfte, gleichwohl aber das Lesen lohnt, heißt Ein UFO, dachte sie. Wovon handelt er? In einem kleinen, rückständigen, chinesischen Dorf in der Provinz Hunan sichtet die 37-jährige Bäuerin Kwok Yun am 9. November 2012 ein UFO und rettet kurz darauf einem ziemlich behaartem Wesen, das von einer giftigen Schlange gebissen wurde, das Leben. Die Ortsvorsteherin Chang Lee meldet den Vorfall umgehend den Behörden und drei Tage später sind zwei Agenten aus der Provinzhauptstadt und aus Peking im Dorf. Sie befragen viele Dorfbewohner über die Erschei-nung, kommen aber zu keinem befriedigenden Ergebnis. Niemand außer Kwok-Yun hat etwas gesehen, viele der zum Großteil wenig gebil-deten Dörfler zeigen sich wenig interessiert an dem Vorfall, manche wissen nicht einmal, was ein UFO ist. Ihre Sorgen sind andere: „Ich weiß wirklich nicht, wovor ich Angst habe sollte. Wenn ich wüsste, dass wir morgen nicht mehr zu essen

haben, dann hätte ich Angst.“ Die ehrgeizige Ortsvorsteherin allerdings erkennt in der plötz-lichen Aufmerksamkeit und Freigiebigkeit der Behörden eine Chance, das rückständige Dorf in eine moderne Industrie-stadt umzugestalten. Innerhalb weniger Jahre ist anschließend nichts mehr so wie es war. Es gibt unter anderem ein großes Sportstadion, ein Touristenzentrum, eine Einkaufsstraße, dagegen sind die Reisfelder, die uralten Bäume und der See verschwunden. Die meisten Dorfbewohner haben von der Umwälzung keinen Vorteil. Ihr einst mühsames, doch eingerichtetes Leben wurde von einer ihnen fremden Welt überrollt. Ein UFO, dachte sie ist originell, klug und unterhaltend. Originell, da es aus den Vernehmungsprotokollen der Agenten, Mitschriften des Sekretärs der Orts-vorsteherin und anderen Dokumente besteht. Es gibt Randbemerkungen, zahlreiche Schwärzun-gen in den Berichten und zwei Übersichtskarten des Ortes. Klug ist es, indem es weder die alten Zustände verherrlicht noch die neuen pauschal verurteilt. Unterhaltend ist es schließlich durch die lockere Dialogform der Berichte, in dem die Dorf-bewohner mit ihren Eigenheiten auf amüsante und volksnahe Weise gezeichnet werden. Es wird kräftig geflucht und über die anderen gelästert. Wer ein leichtes, aber nicht triviales Buch sucht, dem sei Ein UFO, dachte sie ans Herz gelegt. Gernod Siering/Buchhandlung LeseLust (EA)

XIAolu Guo • Ein UFO, dachte sie • ALBRECHT KNAUS, 2009

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BÜCHER

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Michael, der Protagonist in Irvine Welshs Erzählung Dann lieber gleich arbeiten, hat dem ewig feuchten Wetter Großbri-tanniens den Rücken gekehrt, um in den vermeintlich son-nigen Gefilden von Teneriffa Abstand zu gewinnen von Verpflichtungen, Alltag und Ex-Frau. Der nahtlose Übergang

von Midlife Crisis in den behüteten Lebensabend gestaltet sich dabei schwieriger als gedacht. Denn sein von Alkohol und Sex geprägter Alltag lässt sich nicht mit seiner pubertierenden Tochter vereinbaren. Im Sinne des unfolgsamen Zau-berlehrlings wird Michael die Geister die er rief, nicht mehr los und plötzlich kommen besagtes Töchterchen sowie seine feurig-griechische Ge-liebte zeitgleich zu Besuch. Eine Kausalität der Ereignisse, das Prinzip Ursache und Wirkung oder wie Michael es ausdrückt „ausgleichende Gerech-tigkeit“ sprengen einen sowieso schon geschei-terten Lebensplan und führen ihn vom Regen in die Traufe. Mit seinem neuen Buch hat Irvine Welsh seinen Erzählradius geografisch erweitert. Drei seiner Geschichten spielen in den USA, eine in Spanien und nur eine in Schottland. Die titelge-bende Kurzgeschichte Dann lieber gleich arbeiten ist gleichermaßen Ursprung neuen Erzählens wie schlüssige Fortsetzung des brodelnden Kosmos, den der schottische Schriftsteller im Jahr 1993 mit seinem Debütroman Trainspotting begründet hat.

Die Sprache ist erneut drastisch, das Erzählte wirkt schockierend realistisch. Unangenehme, bisweilen ekelige Figuren am Rand der Ge-sellschaft werden dabei zu Protagonisten mit Sympathiewert. Profillosen und neurotischen Püppchen mit Sex in the City-Attitüde wird ihr eigenes Dasein als ewige Blaupause der schon wartenden Nachfolgerin vor Augen geführt.Insgesamt fünf Kurzgeschichten präsentiert der Spezialist für das Skurrile und Groteske in seinem Buch. Alle teilen die Erkenntnis, dass Egozentrik und Narzissmus letztendlich auf Isolation und Unzufriedenheit folgen. Egal ob in Manhattan, im amerikanischen Outback oder in der schottischen Heimat: Der Egoismus der Menschen eint Völker und Geschlechter, Hautfarben und Alter. Es sei ihm eine Freude extrem Situationen zu kreieren, das Verhalten seiner Protagonisten in diesen zu beobachten, um zu sehen, wie sie es schafften, diese selbst noch schlimmer zu gestallten, sagt Welsh. Nicht die dramaturgische Verkettung aufeinander folgender Extrema ist dabei das Erschreckende. Dem Leser erschließt sich der eigentliche Albtraum an der Stelle, an der der Autor die Geschichte verlässt und man den Nachwirkungen schutzlos ausgeliefert ist. Dann lieber gleich arbeiten ist wie ein schotti-scher Whisky: Eingangs hart und rauchig-mild im Abgang, mit einer angenehm benebelnden Wirkung. Folgeschäden am Morgen danach sind nicht ausgeschlossen. Und zur Erinnerung: Nur der Feiglinge verdünnen ihren Scotch mit Cola, um vor der Wahrheit die Augen zu verschließen. (fs)

IrVIN WElSH • Dann lieber gleich arbeiten • KIWI VERLAG, 2009

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Wisst ihr noch, was Schallplatten sind? Habt ihr vielleicht noch eine ungefähre Ahnung? Nein? Nicht schlimm, hier kommt eine kurze Zusam-menfassung: Thomas Edison - der Urvater der Telekommunikation, Elektrizität, Medienwelt und noch hunderter anderer Dinge, die wir im alltägli-chen Leben benutzen - schaffte es im Jahre 1877 zum ersten Mal ein Lied („Mary had a little lamb“) aufzunehmen und zwar so, dass es auch abge-spielt werden konnte. Zwar hatte es der Franzose Édouard-Léon Scott de Martinville schon zwanzig Jahre vorher geschafft, Töne über einen großen Trichter aufzuzeichnen, nur war sein Gerät nicht in der Lage, die aufgezeichneten Töne wiederzu-geben. Im thüringischen Waltershausen wurden dann ab Juli 1890 die ersten Grammophone in Serie gebaut. Später entwickelten sich Schall-platten zu einem nicht wegzudenkenden Teil der Weltkultur. Der DJ im Club um die Ecke heißt nur DJ, weil er Disc Jockey ist, also die schwarze Disc zum Unterhalten kreisen lässt. Mit der Seri-enproduktion von Schallplatten begann auch die Herstellung von Plattencovern, zum Schutz der Platten. Die Gestaltung der Cover entwickelte sich immer mehr zur Kunstform. Mit Einführung der CD 1983/84 brachen die Verkaufszahlen von Vi-nylplatten langsam ein. Heutzutage ist der Markt von Schallplatten jedoch stabiler, als der Absatz von CDs und mp3s. Soweit zur Geschichte.

Sleeveface - Sei Deine Schallplatte ist ein Spiel, eine Kunstform, eine Ode an die Schallplatte und die Kunstform Cover. Das ganze funktioniert

recht simpel, sofern man noch Zugriff auf Schallplatten hat. Man sucht sich ein Plattenco-ver, kleidet sich wie der Star auf dem Cover und versucht den nicht sichtbaren Teil des Co-vers mit seinem Körper darzu-stellen. Wer jetzt „Häh?“ fragt, sollte schleunigst ins Internet gehen und www.sleeveface.com aufsuchen. Auch lohnt es sich auf youtube nach „How to Sleeveface“ zu suchen. In kurzen Filmen wird erklärt wie man sleevefaced. Das Buch Sleeveface - Sei Deine Schall-platte hat die besten Einsen-dungen von www.sleeveface.com zusammengestellt und als Bildband herausgebracht. Auch ihr könnt Sleevefaces produzieren und auf der Web-site veröffentlichen. Wer weiß, vielleicht seid ihr ja im nächs-ten Buch? Und wer jetzt fragt, warum er sich das Buch kaufen soll, wo er sich doch auch alles im Internet anschauen kann, der hat den Grundgedanken nicht verstanden. Analog, baby, analog! (sb)

CArl MorrIS • Sleeveface • hoFFmann & campe, 2009

• HAMBURG & THÜRINGER WALD •

www.bbsmedien.de

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Der Winter ist da, die ersten Schneeflocken er-reichten das diggla-Gebiet und früh galt es schon mal ordentlich Scheiben frei zu kratzen. Könnte also gut sein, dass bald der Glühwein knapp ist und die Stollenpreise ins Unvorstellbare schnel-len. Ach, wie ist das alles schön.Auch wenn es schon im letzten zip zu lesen war, so müssen wir an dieser Stelle doch noch einmal auf den Stern in Eisenach zu sprechen kommen. Offensichtlich ist der gemeine Eisenacher jünge-ren Baujahres nach wie vor etwas orientierungs-los, wenn es um die geografische Einordnung dieser traditionellen Vergnügungsstätte geht. Ganz verwunderlich ist das dann ja auch nicht, denn wer weis schon so genau, wo Oma und Opa sich früher mal beim Tanztee galant im Kreise drehten. Also der Stern hörte mal vollständig auf den glanzvollen Namen „Haus zum golde-nen Stern“ und war so etwas wie die gute Stube der Eisenacher Weststadt. Nach einem kurzen Intermezzo als Möbellager verfiel der eigentlich ganz schnieke Jugendstilsaal in einen bis dato dauernden Dornröschenschlaf. Und bei allem aufkommenden Optimismus der Beteiligten wird wohl unsere unterschwellige Skepsis in Sachen Fertigstellung erst beim ersten gespielten Nor-thern Lite - Song verschwinden. So richtig kann man sich das wirklich nicht vorstellen, oder? Aber andererseits würden Außenstehende auch kaum glauben, das ein diggla-Mag immer wieder bei Null beginnend pünktlich fertig ist. Deswegen warten wir es einfach mal ab. Ordentlich was verpasst haben die allermeisten von euch, die Rummelsnuff kürzlich im Schlacht-hof nicht gesehen haben. Allein der vorab laufen-de Film über Feeling B und andere Ostpunkbands der Wendezeit war spitze. Der folgende Rummels-nuff-Auftritt dürfte einer der schrägsten Gigs in

der bisherigen Geschichte der Backsteinlocation gewesen sein – mit viel zu wenig Publikum. Doch so ist das heutzutage offenbar. Apropos Feeling B – wusstet ihr, das einige von denen Rammstein gründeten und Rammstein live im KUZE Behrin-gen spielten? Das war 1995 und damals füllte die Band noch keine Megahallen zu gutbürgerlichen Ticketpreisen. Tja, so ändern sich die Zeiten.In Gotha zog eine Institution für Jugendstil vom alten Domizil am Neumarkt zum neuen Standort am Hauptmarkt. Gemeint ist selbstverfreilich der Temple of Cult, in dem ihr neben wirklich schnie-ken Klamotten Monat für Monat auch dieses klei-ne Heftchen hier abstauben könnt. Nun denn, wir wünschen Gerrit und seinen Mädels (und Jungs) viel Erfolg im neuen Umfeld. Ganz neu ist dagegen der höchst interessante Wishproject – Laden zweier Gothaerinnen, der sich – wie unser Chefschreiberling André in Gotha stehend feststellen durfte - in Erfurt auf der Langen Brücke befindet. Mehr dazu in der kommenden Dezemberausgabe. Einen richtig kugelrunden Geburtstag gibt es im November auch zu feiern. Zwanzig Jahre Mau-erfall, ok – das ist ganz große Geschichte. Doch schon vier Tage danach öffnete mit dem Schor-schl Eisenachs dienstälteste Szenekneipe. Deren Ursprungskonzept würde dem heutigen Stamm-publikum arg grausig vorkommen, aber auch das ist ja Geschichte. Nun wartet an einem Freitag (den 13.) erst Chapeau Claque im Schlachthof und dann die Sause im Schorschl auf uns, bevor es am Abend drauf zur Party No.5 gediegen wird. Kann man sich wieder einmal zerteilen, oder? Also dann, putzt die Schuhe und denkt an Rammstein 1995 – denn das habt ihr größtenteils verpasst. Wir übrigens auch.

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Text: Madlen Reimer

Während andere sich in letzter Zeit zurücklehnen konnten, hast du das genaue Gegenteil getan – hat sich aber gelohnt, wie sich jetzt herausstellt. Und trotzdem, übertreib es nicht, denk daran, dass Superman und Wonderwoman auch mal erkältet oder zumindest gen-ervt von dem drohenden Winter sein dürfen.

Tja, die Eiszeit ist ja nun schon angebrochen – keine perfekten Voraussetzungen für einen sonst vom Erfolg hofierten Fisch. Es sei denn beim Eisbaden, da ist auf jeden Fall der Sieg drin, also streng dich ein bisschen an und protze mit deiner Schokoladenseite. Das kannst du ja nun wirklich ausgezeichnet.

Den Sternen ist zu Ohren...obwohl, das erklär ich jetzt nicht, wie das ist mit den Sternen und den Ohren, das musst du dir eben selber mal kurz vorstellen. Also jedenfalls wissen die Sterne, dass du überhaupt gar nicht kochen kannst. Such dir also einen Kochkurs. Und zwar schnell.

So, also wir hatten das ja beim letzten Mal schon besprochen, mit der Lockerheit. Hat ja auch nicht sooo schlecht funktioniert. Übe mal schön weiter. Und dann noch eine Sache: Die Idee, die du letztens aufgrund scheinbarer Unbrauchbarkeit verworfen hast, die pack doch nochmal aus und dreh sie mal hin, her und vor allem um. Die ist dann vielleicht doch gar nicht so ungut.

Lieber Zwil, lieber Ling. Ihr geht auf Reisen. Schön, nicht wahr? Und da das in letzter Zeit schon öfter vorkam, habt ihr ja Übung im Packen, Planen und Zugfahren. Diesmal ist aber nicht alles Spaß, was nach Spaß aussieht. Haltet lieber die Augen offen, vier sehen sch-leißlich mehr als zwei.

Du solltest ein bisschen besser auf die Zeichen deiner Umwelt achten und diese nicht im-mer so negativ sehen. Das sind sie nämlich ganz und gar nicht, auch wenn das am anfangs vielleicht ein klitzekleines bisschen anders wirkt.

Man kann fast schon sagen, dass die Vorweihnachtszeit begonnen hat. Was alle ander-en aufstöhnen lässt, macht dir eigentlich nicht so viel aus. Im Gegenteil, du freust dich darüber sogar. Hast du dich mal gefragt, warum das so ist? Vielleicht kannst du dein Har-moniebedürfnis ja auch mal außerhalb von Lametta und Kitsch äußern, hm?!

Junge Dame, ich denke... also, ich weiß es nicht hundertprozentig...naja, ich sag es dir jetzt einfach mal direkt und dann musst du selber sehen: Also, ich glaube gehört zu haben, dass der Löwe dir vielleicht, eventuell, unter Umständen irdendwie irgendwas zu sagen hat.

Der Anteil, den du an dieser misslichen Lage hast, der ist auch nicht unerheblich. Das solltest du dir echt mal überlegen, bevor du dich in Tiraden und schrägen Argumentatio-nen verfängst. Endlich ein kleines Fehlerchen einzugestehen, mein Gott, komm doch mal runter, das ist doch nun nicht so schlimm.

A L L E S G U T E Z U M G E B U R T S T A G U N D N I M M D I R D O C H D E M N Ä C H S T M A L Z E I T E I N B I S S C H E N B E S S E R H I N Z U S C H A U E N D A S W I R D A U F J E D E N F A L L Z U W A H N S I N N I G I N T E R E S S A N T E N E R K E N N T N I S S E N F Ü H R E N.

Dir hatte ja vor kurzer Zeit jemand eine sehr aufregende Wende in deinem Leben prophe-zeit und da sitzt du nun und wartest und wartest und wartest. Tja, vielleicht musst du mal kurz aufstehen & vielleicht musst du sogar mal ein winziges bisschen Risiko eingehen, damit die aufregenden Dinge passierten, die du dir doch so sehr wünschst.

Steinbock: Da der vergangene Monat letztlich ja auch über die Maßen vorbildlich an dir vorüberzog, solltest du dir langsam mal angwöhnen deinen nagenden Pessimis-mus im Zaum zu halten und dir Beine machen. Und das geht so: tip tap tip tap tiptap-tiptappppppp!

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