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Aus dem Inhalt: •Verschwindet der Kiebitz aus der Landschaft? •Streit mit der Bahn geht weiter •Urwald in Deutschland - wo gibt's das? •Der Preis des Sonnenstroms Der Kiebitz als Vertreter der Regenpfeifer begleitet als "unbekannte Tierart" diese Ausgabe.
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1welt 1/2011
DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN UMWELTHILFE
12011
Streit mit der Bahn geht weiter
Urwald in Deutschland – wo gibt‘s das?Der Preis des Sonnenstroms
Verschwindet der Kiebitz aus der Landschaft?
2 welt 1/2011
schw
ecke.m
ueller
Wir machen Bio aus Liebe.
Nachhaltig handeln für eine lebenswerte Zukunft.
Unsere HAND IN HAND-Produkte stehen für soziale Gerechtigkeit, faire Handelsbeziehungen und langfristige Partnerschaften. Darauf kann sich der Verbraucher verlassen und dafür steht unser HAND IN HAND-Siegel. Bio. Fair. RAPUNZEL.
Weitere Infos unter: www.rapunzel.de
Bio-Pionier seit 1974
Erhältlich in Ihrem
Bio-Fachgeschäft
Felicidad Gonzales, eine der Bäuerinnen der Kleinbauern-kooperative ANAPQUI: „Es ist erfreulich, wie sich der Quinoa-Anbau in den letzten Jahren entwickelt hat. Das haben wir vor allem dem Bio-Anbau und dem Fairen Handel zu verdanken. Viele Familien sind aufgrund dieser guten Perspektiven wieder hierher zurückgekommen.“
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Auf ein Wort...
Prof. Dr. Harald KächeleBundesvorsitzenderDeutscheUmwelthilfee.V.
Liebe Leserin, lieber Leser,
gute Klimaschutzgesetze allein helfen nicht. Wenn die Verantwortlichen wegsehen, greifen die guten Ideen des Gesetzgebers nicht. Beispielsweise beim Vollzug von verbindlichem EU-Recht. Wir haben in Brüssel angeregt, Deutschlands Verbrau-cherschutz in Sachen Auto unter die Lupe zu nehmen. Denn unsere Bundesländer müssen sicherstellen, dass Neuwagenkunden übersichtliche Angaben von Kraft-stoffverbrauch und CO2-Emissionen von ihrem Autohändler erhalten. Unserer Meinung nach tun die Länder dies nicht ausreichend. Daraufhin antwortete die Bundesregierung den EU-Beamten, dass die Verbraucherrechte durchaus verlässlich kontrolliert würden, und zwar von der Deutschen Umwelthilfe! Das ist richtig, aber entbindet die Länder natürlich nicht von ihrer Pflicht!
Wie schön, dass unsere Arbeit so positiv wahrgenommen wird. Ein anderes Mal wird sie sogar geadelt. „Wer is(s)t fair?“, ein Schwerpunkt der DUH Nord, hat die Anerkennung als offizielles vorbildliches UN-Dekadeprojekt erhalten. Denn das Projekt sendet die wichtige Botschaft aus: „Ich kann etwas tun, um die Welt ein Stück zu verbessern.“ Genau diesen Gedanken wollen die Vereinten Nationen mit ihrer Bildungsdekade den Menschen nahebringen.
In Politik und Wirtschaft schätzt man unsere Unabhängigkeit und unseren Sach-verstand. Die Deutsche Umwelthilfe wird immer wieder zu Moderations- und Entscheidungsprozessen eingeladen. Bei der großen Zukunftsaufgabe, unsere Strom-netze für Wind- und Sonnenstrom fit zu machen, gibt es zahlreiche Konflikte und die Zeit wird knapp. Der DUH ist es gelungen, Stromnetzbetreiber, Naturschützer, Energieexperten und Vertreter regionaler Bürgerinitiativen an denselben Tisch zu holen. Das Bundesministerium für Umwelt ist an dem Projekt sehr interessiert und unterstützt es daher.
Aber nicht überall sind wir gern gesehen. Der Bahn AG zum Beispiel sind wir auf der Großbaustelle Stuttgart 21 nicht willkommen. Gibt es dort etwa noch Baumaschinen, denen ein Dieselrußfilter fehlt und die deshalb den Stuttgarter Smog weiter andicken?
Die einen zeichnen uns aus, die anderen lassen uns nicht aufs Betriebsgelände. In gewisser Weise ist beides eine Anerkennung unserer Arbeit. Offenbar sind wir auf dem richtigen Weg.
Ihr
schw
ecke.m
ueller
Wir machen Bio aus Liebe.
Nachhaltig handeln für eine lebenswerte Zukunft.
Unsere HAND IN HAND-Produkte stehen für soziale Gerechtigkeit, faire Handelsbeziehungen und langfristige Partnerschaften. Darauf kann sich der Verbraucher verlassen und dafür steht unser HAND IN HAND-Siegel. Bio. Fair. RAPUNZEL.
Weitere Infos unter: www.rapunzel.de
Bio-Pionier seit 1974
Erhältlich in Ihrem
Bio-Fachgeschäft
Felicidad Gonzales, eine der Bäuerinnen der Kleinbauern-kooperative ANAPQUI: „Es ist erfreulich, wie sich der Quinoa-Anbau in den letzten Jahren entwickelt hat. Das haben wir vor allem dem Bio-Anbau und dem Fairen Handel zu verdanken. Viele Familien sind aufgrund dieser guten Perspektiven wieder hierher zurückgekommen.“
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InhALt
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4
Fúquene-See vor dem Kollaps?n Einst war die Laguna de Fúquene der größte See in Kolumbien. Seit einigen Jahren schwindet ihre Was-serfläche dramatisch. Die verantwortliche Behörde ist nicht tatenlos. Im Gegenteil: Sie verschärft sogar die Umweltprobleme.
Fischbestände weiter gefährdetn Nutzfisch, Nachwuchsproduktion, Fischindustrie – diese Vokabeln lassen ahnen, wie kühl wir mit den Meereslebewesen rechnen. Dabei müssten wir uns fragen, wie nachhaltiges Wirtschaften funktioniert und wie wir die biologische Vielfalt im Meer schützen können.
Seite 12
DUh AKtUeLL6 Impressum
6 GDF Suez zieht sich zurück
6 Umweltpolitik im Zentrum der Naturschutztage 2011
7 Tschernobyl, Gedenken, Forsmark
Kommentar von Gerd Rosenkranz
7 Erfolgreiche Althandy-Sammlung
7 DUH-Projekt ausgezeichnet
8 EU-Kommission muss Haie wirksamer schützen
8 Nachhaltiges Wirtschaften gewürdigt
8 Zukunft wählen: Erneuerbare statt Atom!
nAtUrSchUtz 10 Wo die wilden Wälder wohnen
12 Fischbestände weiter gefährdet
12 GEO-Tag der Artenvielfalt
13 Eine Chance für die Esterauniederung
LeBenDIge FLüSSe 14 Lebendige Werra: „Drei in einem Boot“
15 Hochwasser im Wulfener Bruch
15 Zehnter Elbe-Badetag: Was passiert am Fluss?
Gemeinden und Initiativen bereiten sich jetzt schon auf den Badetag am 10. Juli vor.
16 Bleibt Lachs & Co. der Eingang zum Rhein versperrt?
gLoBAL nAtUre FUnD18 Letzte Hoffnung für den Fúquene See
19 Mit Sanddorn gegen Erosion und Wassermangel
20 Bekommt der Klimaschutz eine echte Chance?
Der GNF war bei der Klimakonferenz in Cancún dabei.
In deutschen Wäldern ist Wildnis rarn Das Bundesamt für Naturschutz forscht. Gründlich. Wo genau gibt es weitgehend ursprüngliche Wälder und wie groß ist ihre Fläche überhaupt? Die obersten deutschen Naturschützer wollen diese Fragen in zwei oder drei Jahren beantworten. Schon heute steht fest, Urwald in Deutschland gibt es viel zu selten.
Seite 18
5welt 1/2011
InhALt
„UnBeKAnnte“ tIerArt22 Erster Bote des rückkehrenden Frühlings
In Wiesenlandschaften kann man mit etwas Glück jetzt Kiebitze entdecken.
KommUnAL24 Viel Natur, weniger Autos und sogar mehr Pferde in den Städten!
Bürger im Gespräch über Stadtentwicklung
25 Kommunaler Klimaschutz: Durchstarten leicht gemacht
25 Neue Broschüre: Klimaschutz jetzt! Städte und Gemeinden gehen voran
energIe UnD KLImA26 Der Preis des Sonnenstroms
27 SolarLokal: Kampagne für Solarstrom in Kreisen, Städten und Gemeinden
28 Von „fliegenden Bauten“ und Wohnungen, die anmuten wie Gewächshäuser
Der Werkstoff Plexiglas hilft bei der Wärmedämmung.
30 Energiesparlampen, aber sicher!
31 Mehrweg-Innovationspreis – Kreative Ideen für Glas-Mehrweg gesucht
31 Pfandpflicht gilt auch bei eBay
VerKehr32 DUH fordert Plakettenpflicht für Baumaschinen
32 Ist Ihre Autoklimaanlage freundlich zur Umwelt?
33 Rußfrei mit Witz
Cartoons und Kurzfilme werben für „Rußfrei fürs Klima“.
33 Fahrzeugindustrie muss mehr zum Klimaschutz beitragen
menSchen Für nAtUr
34 Sie sind uns wichtig!
34 Bildnachweis
35 DUh mArKt
energiesparlampen, aber sicher! n Wie gefährlich sind die quecksilberhaltigen Lampen für Mensch und Umwelt? In der Lampe ist das giftige Metall hermetisch eingeschlossen. Doch was passiert, wenn sie zerbricht?
Der Preis des Sonnenstroms n Die Kampagne gegen die Förderung des Sonnen-stroms zieht ihre Kreise. Die Photovoltaik sei Schuld an steigenden Stromrechnungen, heißt es. Wer will uns das weismachen?
Der Streit um saubere Luft geht weitern Rund um die Großbaustelle Stuttgart 21 ist die Luft stickig und staubig. Werden die Umweltaufla-gen auf der Baustelle überhaupt erfüllt? Bauherr Grube lässt Blicke hinter den Bauzaun nicht zu. Die DUH kommt trotzdem dahinter.
Seite 30
Seite 26
Seite 32
6 welt 1/2011
DUh AKtUeLL
Sauberentschieden
n Der französische Energiekonzern GDF Suez hat sein Vorhaben zum Bau ei-nes Steinkohlekraftwerks im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel aufgegeben. Der Stromversorger begründete seinen Rückzug kurz vor Weihnachten mit dem „großen Zeitverzug im langen Ge-nehmigungsverfahren“, wodurch „die Rechtssicherheit für die Investition ge-fährdet war.” Ursprünglich wollte GDF Suez das 800-MW-Kraftwerk bis 2012 ans Netz anschließen. Das ist bereits das fünfzehnte Kohlekraftprojekt, das in Deutschland zu Fall gebracht wur-de. Die DUH hat ganz wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen.
GDFSuezziehtsichzurück
UmweltpolitikimZentrumder
Naturschutztage2011
n Vor allem politische Themen lockten umweltinteressierte Besucher vom 6. bis 9. Januar 2011 zu den Naturschutztagen nach Radolfzell am Bodensee.
Höhepunkt der Veranstaltung war die Podiumsdiskussion mit Landtagskandi-daten aus Baden-Württemberg. Zuhörer aus dem Publikum machten mit Plaka-ten ihrem Unmut über die Atompolitik der Landesregierung Luft. Insgesamt 620 Teilnehmer besuchten die viertägige Veranstaltung, die in diesem Jahr vom NABU Landesverband Baden-Württem-berg organisiert wurde. Die DUH stellte ihre Arbeit vor und unterstützte die Ta-gung finanziell.
Nina Wolff, Projektleiterin bei der DUH, berichtete über Herausforderungen, Perspektiven und Aktivitäten der Um-weltverbände im europäischen Meeres-schutz. (cg) o
Diskutiertundprotestiert
Das Anti-Kohle-Team der DUH kämpfte über zwei Jahre gegen den Klimakil-ler an der Elbe. Auch die Pläne für ein weiteres Steinkohlekraftwerk in Bruns-büttel greift die DUH mit juristischen Mitteln an: Anfang Februar reichten wir gemeinsam mit dem BUND Schleswig-Holstein Klage gegen den Bebauungs-plan beim Oberverwaltungsgericht ein. Nach Auffassung der Umweltverbände verstößt der Plan gegen europäische und nationale Umwelt- und Gesundheits-schutzvorgaben. Die sich abzeichnende erste Teilgenehmigung für das Kraftwerk wird die DUH ebenfalls dem Gericht zur Prüfung vorlegen. (jq) o
ImPreSSUm
zeitschrift für mitglieder und Förderer der Deutschen Umwelthilfe e.V.
n herausgeber: Deutsche Umwelthilfe e.V., Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 9995-0, Fax: 07732 9995-77, www.duh.de, E-Mail: [email protected] n V.i.S.d.P.: Rainer Baake, Jürgen Resch n redaktion: Michael Hadamczik (mha), Jutta Kochendörfer (jk), Melanie Fessler (mf), Christine Göcke (cg) n Autoren: Annette Bernauer (ab), Melanie Fessler (mf), Oliver Finus (of), Thomas Fischer (tf), Christine Göcke (cg), Annette Grass (ag), Tobias Herbst (th), Hendrik Hoeck, Dagmar Israel (di), Silvia Jablonski (sj), Stefan Jehle, Jutta Kochendörfer (jk), Jörg Lange, Stefan Mielke (sm), Franziska Müller (fm), Gerd Rosenkranz (gr), Sven Schulz (ss), Daniela Spannagel (dsp), Ulrich Stöcker (us), Jürgen Quentin (jq), Thomas Wey, Nina Wolff (nw), Albert Wotke (aw) n gestaltung: Claudia Kunitzsch n Druck: Wachter GmbH & Co. KG, Bönnigheim n Anzeigen: Michael Hadam-czik; es gilt die Anzeigenpreisliste 2010 n Verlag und Vetrieb: DUH Umweltschutz-Service GmbH, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell n gedruckt auf 100 % Recycling-Papier n heftpreis: 1,50 Euro
n Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft Köln (BLz 370 205 00) 8 190 002
BittebeachtenSiedieBeilage„Waschbär“indieserDUHwelt-Ausgabe.
Den Stellenwert der Natur in Baden-Württemberg diskutierten u.a. Friedrich Bullinger (FDP) und Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen). Die Zuschauer forderten ein schnelles Ende der Atomkraft.
7welt 1/2011
HermitdemHandy Super!
n tschernobyl. ein Viertel Jahrhundert vergangen. Wir ha-
ben uns gewöhnt an die runden Jahre der Katastrophe und
an die schmerzhafte erinnerung daran, dass
sie immer noch weitergeht. Dass dort immer
noch gestorben wird, gelitten und getrauert,
in der zone und um die zone. Und um die
heimat, aus der mehr als 300.000 menschen
evakuiert wurden.
In diesen Wochen ist wieder gedenkzeit. Wie
beim 11. September 2001 erinnert sich jeder,
der am 26. April 1986 halbwüchsig oder er-
wachsen war, wie er ein paar tage später vom
Super-gAU in der Ukraine erfuhr. Die klaffen-
de Wunde des explodierten reaktors im tV
und die Liquidatoren, die mit gartenschüppen
versuchen, die glühende Strahlenlava einzu-
sammeln – bizarr, anrührend und zum heulen – denn jeder
wusste: sie sterben daran. Als die Wolke kam und auch
über teilen Deutschlands abregnete. Und plötzlich die
Tschernobyl,Gedenken,Forsmarkn von Gerd Rosenkranz
verpönten Aldi-Konserven hoch im Kurs standen, wäh-
rend die Bauern den frischen Blattsalat unterpflügten.
Woran die meisten von uns sich kaum erin-
nern: zwei Wechselrichter haben sich anders
verhalten als zwei andere, die nach einem
Spannungsschlag den Dienst quittierten. Das
war vor fünf Jahren im schwedischen Atom-
kraftwerk Forsmark. Um ein haar wäre da der
zwanzigste tschernobyl-Jahrestag der letzte
gewesen, um den in Westeuropa Aufhebens
gemacht worden wäre. über 20 minuten fuhr
der reaktor im Blindflug, während drinnen
das Kühlwasser sank. Sicher ist: hätte uns
nicht ein gnädiger zufall gerettet, wir würden
uns in diesen Wochen nicht lange aufhalten
mit gedenken. millionen würden weiter ver-
suchen, sich einzurichten in ihrer geschrumpften euro-
päischen heimat. Und über alles nachdenken. nur nicht
über Laufzeitverlängerungen. o
Gerd Rosenkranz ist Leiter Politik und Presse der Deutschen Umwelthilfe.
ErfolgreicheAlthandy-Sammlung DUH-Projektausgezeichnet
n „Wer is(s)t fair? Gesunde, nachhaltige Ernährung – Zeit für eine Ernährungs-wende“ heißt das neue Nachhaltigkeits-projekt des DUH-Regionalverbands Nord (siehe Bericht in der DUHwelt 4/2010). Es wurde im Februar von der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen der didacta als offizielles UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. Eine schöne Anerkennung für diesen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwick-lung. (di) o
n Die Handy-Rücknahme-Aktion der Deutschen Telekom hat im Jahr 2010 das Ergebnis des Vorjahres um das Vierfache übertroffen: Fast 250.000 Althandys sind aus allen Teilen Deutschlands eingegan-gen. Die Altgeräte enthalten wertvolle Ressourcen und werden soweit möglich
wiederverwertet oder fachgerecht ent-sorgt. Gemäß dem Motto „Bringen und Gewinnen“ verloste die Telekom fünf Mini-Cooper unter allen Teilnehmern an der Handysammlung. Aus den Erlösen unterstützt die Telekom die Naturschutz-arbeit der Deutschen Umwelthilfe. (jk) o
Kommentar
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch lobte bei der Preis-verleihung in Bonn das Umweltengagement der Telekom.
DUh AKtUeLL
8 welt 1/2011
DUh AKtUeLL
Genauhinschauen
Blutigundillegal
Anspruchsvoll
n Die DUH, Mitglied der Shark Alli-ance, beteiligt sich an der aktuellen Kon-sultation zur Reform der EU-Finning-Verordnung. Die DUH spricht sich für eine obligatorische Anlandung der voll-ständigen Haikörper aus, wie es auch viele Wissenschaftler, Kontrollbehörden und Artenschützer empfehlen.
Eine Mehrheit des EU-Parlaments hat-te im Dezember 2010 die Kommission aufgefordert, rasch einen Vorschlag zur Beendigung des so genannten Finnings von Haien zu unterbreiten.
Das Finning von Haien – das heißt das Abtrennen von Flossen auf See mit Rück-wurf des Fischkörpers ins Meer – ist in der EU grundsätzlich verboten. Ob das Verbot eingehalten wird und wie viele Tiere getötet werden, ist in der Praxis für die Behörden kaum kontrollierbar. Denn die aktuelle EU-Verordnung er-laubt, Flossen und Körper von Haien in verschiedenen Häfen anzulanden. Die
EU-KommissionmussHaiewirkungsvollschützen
Wirgratulieren!
n Die DUH-Kooperationspartner C&A und Unilever zählen zu den Trägern des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2010. C&A wurde in der Kategorie „Deutsch-lands nachhaltigstes Produkt“ als welt-weit führendes Textilunternehmen bei Bio-Baumwolle prämiert, Unilever in der Kategorie „Deutschlands nachhal-tigste Zukunftsstrategien“, wobei von der Jury auch die Kooperation mit dem DUH-Projekt „Lebendige Elbe“ ange-führt wurde. Der Preis zeichnet Un-ternehmen aus, die wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Er wird vergeben von der Stiftung Deut-scher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zu-sammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, Wirtschaftsverbänden, zivilgesellschaft-lichen Organisationen und Forschungs-einrichtungen. (us) o
Internet: www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de
NachhaltigesWirtschaftengewürdigt
n Das Bündnis „Wir wählen Zukunft: Erneuerbare statt Atom!“ ruft alle Wahl-berechtigten für die Landtagswahl in Ba-den-Württemberg am 27. März auf, nur Kandidatinnen oder Kandidaten zu wäh-len, die sich gegen Atomkraft und für die Förderung erneuerba-rer Energien aussprechen. Dem Zusammenschluss aus Verbänden, kirchli-chen Gruppen, Unterneh-men und Einzelpersonen gehört auch die DUH an.
Rainer Baake, Bundesge-schäftsführer der DUH und Mitglied im Lenkungskreis der Kampagne, betont, dass „Baden-Württemberg schnell aus der Atomener-
Zukunftwählen:ErneuerbarestattAtom!gie aussteigen und auf den Neubau von Kohlekraftwerken verzichten muss, um beim Klimaschutz künftig eine Spitzen-position einnehmen zu können.“ Des-halb fordert das Bündnis alle Baden-Württemberger auf, die Kandidaten zu
ihrer Haltung in Energiefragen genau unter die Lupe zu nehmen. „Erneu-erbare Energien? Find‘ ich gut!“ wird wahrscheinlich jeder Landtagskandi-dat beteuern. Um es genau zu wissen, hat das Bündnis „Wir wählen Zukunft:
Erneuerbare statt Atom!“ den Kandidaten-Check gemacht. Denn wachsen-de Anteile erneuerbaren Energien und Atom passen nicht zusammen.
Wie Ihre Landtagskandida-tinnen und Kandidaten zu dieser Frage stehen, kön-nen Sie auf der Internetseite www.sauber-bleiben.de nachlesen. (mf) o
Haifischflossen sind vor allem in asiati-schen Ländern als Delikatesse geschätzt und erzielen lukrative Preise. (nw) o
Haie zählen zu den am stärksten bedrohten Meerestieren.
9welt 1/2011
DACHSPARKASSE
www.solarworld.deSolarWorld. And EveryDay is a SunDay.
DiE SonnE zAHlt Ein. tägliCH. Mit SiCHERHEit.Investieren Sie krisensicher auf dem eigenen Dach. Eine Solaranlage von SolarWorld macht Sie zum Stromerzeuger – umweltfreundlich und mit der doppelten Rendite eines Bundesschatzbriefes.Solarenergie sichert Zukunft: Garantiert, sauber, made in Germany.
10 welt 1/2011
nAtUrSchUtz
n Im dämmrigen Licht kämpft ein muti-ger Abenteurer mit der Machete gegen das undurchdringliche Dickicht an, überall hängen Lianen herunter und von Ferne ertönen unheimliche Schreie wilder Tiere… Kolportiert durch unzäh-lige Spielfilme verbinden viele Deutsche diese Bilder mit dem Begriff „Urwald“ . Dabei meint das Wort „Urwald“ einfach nur einen Wald, der sich schon immer ohne Einfluss des Menschen entwickelt hat.
Ein solcher Wald beheimatet faszinie-rende Baumpersönlichkeiten, die alt werden dürfen, sterben und vergehen – und in einem Zyklus neues Leben her-vorbringen. Stehendes und liegendes Totholz bietet tausenden Insekten- und Pilzarten hochspezielle Lebensräume. Wenn dann ein alter Riese fällt, dringt
wieder Licht auf den Waldboden, und rasch stellt sich üppiges Pflanzenwachstum ein, darun-ter auch Sämlinge, die sich in Jahrzehnten wiederum zu statt-lichen Bäumen entwickeln. In ei-
nem Urwald werden nicht alle Bäume zur gleichen Zeit alt, vielmehr existie-ren alle Stadien wie in einem Mosaik nebeneinander, der alte Höhlenbaum neben mit von Gräsern, Kräutern und Moosen bewachsenen Lichtungen, das stehende Totholz neben Bäumen in der Blüte ihrer Jahre.
Der Urwald – ein mythos in Deutschland
In Deutschland jedoch gibt es keine dieser Urwälder mehr. Zwei Drittel der Fläche werden heute von Ackerland, Siedlungen und Straßen eingenommen, nur ein Drittel ist noch Wald. Fast die gesamte Waldfläche ist Wirtschaftswald, angepflanzt zur Holzproduktion und regelmäßig geerntet – lange vor Errei-chen der natürlichen Altersgrenze. Vie-le Flächen werden von standortfernen Nadelforsten oder von nichtheimischen Baumarten wie der nordamerikanischen Douglasie dominiert. Aber auch dort, wo der Förster diejenigen Baumarten wachsen lässt oder anpflanzt, die von Natur aus dort vorkämen, fehlen wei-testgehend die ökologisch wichtigen Zerfalls- und Sterbephasen des Waldes.
Deutschland ist Buchenland
Wenn es den Menschen nicht gäbe, wäre heute ganz Deutschland bis auf Moo-re, Flüsse, Seen und das Hochgebirge von Wald bedeckt. Landschaftsprägend und auf zwei Dritteln der Fläche würde die Rotbuche dominieren. Am Ende der letzten Eiszeit war sie noch auf Rückzugs-flächen in den Pyrenäen, dem heutigen Italien und vor allem dem Balkan präsent. Dank ihres erstaunlichen ökologischen
Wodie
In Deutschland gibt es kaum mehr vom menschen
unbeeinflusste Wälder. Doch das soll sich ändern.
mindestens fünf Prozent des deutschen Waldes sollen
„Urwälder von morgen“ werden.
wilden Wälder wohnen
Die Europäische Wildkatze braucht
große, unzerschnittene „Wilde Wälder“.
11welt 1/2011
nAtUrSchUtz
Potenzials hat sie es in den folgenden 4.000 Jahren geschafft, weite Flächen Mitteleuropas zu besiedeln. Von den Küs-ten und Tieflagen im Norden bis in die Mittelgebirge im Süden Deutschlands, auf trockenen und feuchten Böden, von kalkreichem bis saurem Untergrund reicht das weite Spektrum. Dies stellt ein weltweit einmaliges Beispiel dar, wie sich eine einzige Baumart gegen-über ihren Konkurrenten durchzusetzen vermag. Trotz dieser Dominanz bieten Buchenwälder dabei Lebensraum für über 10.000 Tier-, Pilz- und Pflanzen-arten, darunter große Seltenheiten wie der prächtige Alpenbock und andere Tot-holzspezialisten, Wildkatzen und selten gewordene Orchideen.
Welche kulturelle Bedeutung die Buche hatte und hat, lässt sich schon daraus ermessen, dass etwa die Wörter Buchsta-be (ursprünglich Runenstab aus Buchen-holz) und Buch von der Bezeichnung des Baumes abgeleitet sind.
nich und Kellerwald. Diese Flächen sollen nun auch von der UNESCO zum „Naturerbe der Menschheit“ er-klärt werden. Um aber überlebensfähige Populationen zu gewährleisten und den genetischen Austausch etwa von Totholz-spezialisten zu ermöglichen, ist ein Vielfa-ches der jetzigen Fläche nötig. Nach Wis-senschaft und Naturschutz hat auch die Politik inzwischen die große Bedeutung von Wäldern erkannt, die sich natürlich entwickeln dürfen. Bereits vor dreieinhalb Jahren verabschiedete das Bundeskabinett die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“, die vorsieht, dass sich bis zum Jahr 2020 mindestens fünf Prozent der Wälder natürlich entwickeln dürfen. Nach langem Widerstand der Forst- und Holz-wirtschaft soll nun auch in der „Waldstra-tegie 2020“, die die Bundesregierung in Kürze beschließen will, dieses Ziel festge-schrieben werden. Gerade im „Internati-onalen Jahr der Wälder“ 2011 wäre dies ein wichtiger Meilenstein.
Die Diskussionen zwischen Forstwirt-schaft und Naturschutz sind derweil in vollem Gange. Ungeklärt ist beispiels-weise, wie viele Flächen mit natürlicher Waldentwicklung es heute schon gibt, wo und welche Flächen der natürlichen Entwicklung künftig überlassen werden sollen und wie gegebenenfalls Waldbe-sitzer für die „Flächenstilllegung“ zu ent-schädigen sind. (aw) o
Internet:
www.waldportal.org bietet Informationen zu allen Wäldern der erde an: nachrichten, hintergrundmaterial und Linktipps zu tro-pischem, borealem und heimischem Wald, zu Klimawandel, Waldbränden, entwal-dungszahlen und dem Kampf Indigener um ihren Wald. Die DUh fördert die Website mit mitteln aus dem hand in hand-Fonds.
zähe Verhandlungen um die „Stilllegung“ von Waldflächen
An nur wenigen Stellen und meist nur sehr kleinflächig gibt es heute wieder eine nahezu natürliche Waldentwick-lung hin zu einem „Urwald von morgen“. Den größten zusammenhängenden, na-turnahen Wald Deutschlands findet man im Nationalpark Bayerischer Wald, wo Fichten dominieren.
Zu den wertvollen und weitgehend in-takten Buchenwäldern zählen etwa Küs-tenwälder wie im Nationalpark Jasmund auf Rügen, Tieflandwälder wie im Bio-sphärenreservat Schorfheide-Chorin oder die Kernzonen der Nationalparke Hai-
Bevor sich das Blätterdach des Waldes schließt, blühen Buschwindröschen (oben) und Märzenbecher (unten). Die Türken-bundlilie (rechts) blüht von Juni bis August.
Schwarzspechte ernähren sich von Totholz bewohnenden Insekten, vor allem von Ameisen.
Küstenwald Jasmund Nationalpark,
Insel Rügen
12 welt 1/2011
nAtUrSchUtz
n Die weltweite Überfischung geht wei-ter – so der traurige Befund des am 31. Januar 2011 erschienenen Zustandsbe-richts zur Lage der Fischerei und Aqua-kultur der UN-Welternährungsorgani-sation (FAO): Ein Drittel der weltweit untersuchten Bestände wird übermäßig genutzt, ist zusammengebrochen oder gerade erst auf dem Weg der Erholung. Noch nie wurden mehr Bestände über-fischt (32 Prozent), noch nie hat die Menschheit mehr Fisch auf die Märk-te gebracht (142 Millionen Tonnen in 2008) oder konsumiert (jährlich ca. 17 Kilogramm pro Kopf).
Die internationale Staatengemein-schaft hat sich bereits 2002 auf dem Nachhaltigkeitsgipfel in Johannesburg ein Ziel gesetzt: Bis 2015 will sie die Fischfangmengen und damit den bio-logischen Zustand der Fischbestände so regulieren, dass diese eine nachhaltige Nutzung erlauben. Diese Nutzung wie-derum zielt auf einen höchstmöglichen, dauerhaften Ertrag.
Sind die neuen Beschlüsse ökologisch tragfähig?
Im Vorfeld der Verhandlungen über zulässige Fangmengen für europäische Fischbestände im Jahr 2011 hat die DUH die Bundesregierung daher wie-derholt aufgefordert, wissenschaftlichen Empfehlungen zu folgen, die eine nach-haltige Nutzung ermöglichen.
Die DUH sieht in den europäischen Fangmengen für 2011 immerhin eine positive Tendenz: Für einen Großteil der europäischen Bestände wurden diesmal wissenschaftlich – und nicht wirtschaft-lich oder sozial – begründete Fangquoten beschlossen. Dies gilt mit Blick auf die von Deutschland befischten Bestände beispielsweise für Hering, Seelachs und Kabeljau in der Nordsee. (nw) o
FischbeständeweitergefährdetViele Fischpopulationen brauchen gelegenheit, sich zu erholen.
ohne Beschränkung des Fischfangs ist die biologische Vielfalt in gefahr und eine
nachhaltige nutzung überhaupt nicht möglich.
Gerade Europa ist noch weit von diesem Ziel entfernt: 72 Prozent der von der Europäischen Union bewirtschafteten Bestände gelten, gemessen an dem Ziel des höchstmöglichen Dauerertrags, als überfischt.
Der Köhler wird meist verkaufsfördernd als Seelachs bezeichnet.
Sandaale werden überwiegend in der Industriefischerei gefangen. Sie sind als Nahrungsfische aber für andere Arten ökologisch bedeutend.
n Am 4. Juni 2011 sind wieder alle Na-turfreunde am GEO-Tag der Artenvielfalt dazu aufgerufen, innerhalb von 24 Stun-den in einem selbst gewählten Gebiet möglichst viele Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. Schüler jeden Alters oder ganze Schulklassen können mit ihren Er-gebnissen und Präsentationen an einem Schülerwettbewerb teilnehmen.
Das diesjährige Thema lautet „Lebens-raum Süßwasser: Warum es in Flüssen, Seen und Teichen noch viel zu erfor-schen gibt“. Zum Hintergrund: Nur ein
UntersuchenSieamGEO-TagderArtenvielfalteinGewässer
Prozent der Erdoberflä-che ist mit Süßwasser bedeckt, doch weltweit leben darin zehn Prozent aller Tiere und 35 Prozent aller Wirbeltiere. Der Rückgang der Ar-tenvielfalt schreitet in diesem Lebens-raum am schnellsten voran.
Wer mitmachen möchte, kann seine Ak-tion an diesem Motto ausrichten, doch jedes andere Thema ist auch geeignet. o
Internet: www.geo.de/artenvielfalt
13welt 1/2011
nAtUrSchUtz
n Frühlingssänger wie Heidelerche, Braunkehlchen und Nachtigall sollen in der Esterauniederung wieder eine Hei-mat finden. Noch vor wenigen Jahren waren sie hier zahlreich vertreten. Denn die Esterau, ein Flüsschen im nordöstli-chen Niedersachsen (Landkreis Uelzen), floss einst durch eine kleinräumig ge-gliederte Landschaft mit einer reichen Tier- und Pflanzenwelt.
Extensive Beweidung mit Pferden und Rindern, neu gepflanzte Hecken und Einzelbäume sowie die Schaffung von Flachgewässern sind Teile eines um-fassenden Naturschutzkonzeptes des NABU Uelzen, das bereits erste Erfolge zeigt. Selbst der Weißstorch versucht nach mehr als vierzig Jahren Abwesen-heit wieder in der Region heimisch zu werden und der Fischotter durchquert regelmäßig die Aue. Kreuzkröte, Laub-frosch und Sumpfschrecke werden von den neuen Feuchtbiotopen profitieren. Die Initiatoren des Projekts arbeiten mit dem Umweltamt des Landkreises Uelzen eng zusammen. Die DUH un-terstützt das Projekt finanziell.
Bedrohte heimat, gefährliche Wege
Ein in Deutschland wenig bekannter Sommergast ist der Ortolan, auch Gar-tenammer genannt. Er liebt halboffene Kulturlandschaften mit Einzelbäumen als Aussichtsplatz und Singwarte. In der
EineChancefürdieEsterauniederung
mit gezielten Pflanzaktionen, Baggereinsätzen und Weidetieren
wollen naturschützer die esterauniederung naturnah gestalten
und seltene tierarten dorthin zurückholen.
Nähe der Esterauniederung ist der Orto-lan noch zu hören.
Beethovens Fünfte kennt fast jeder: di-didu-dah, dididu-dah. Dass der große Meister dieses Motiv von einem spatzen-großen Singvogel gezwitschert bekam, wissen nur wenige, denn hierzulande ist der Ortolan fast ausgestorben. Das liegt nicht nur am Verlust seiner Lebensräu-me, sondern auch an der gnadenlosen Verfolgung während des Vogelzugs. Auf ihrem Weg nach Afrika werden viele Ortolane im Mittelmeerraum von Wil-derern lebend gefangen und einer bes-tialischen Tortur unterzogen: Sie werden mit energiereichem Getreide gemästet, anschließend in Armagnac ertränkt und als Ganzes mit Speck ummantelt ge-braten. Obwohl der Ortolan strengen Fangverboten unterliegt, hält sich dieser barbarische Brauch. Die DUH setzt sich für den europaweiten Schutz wandern-der Tierarten ein. (ab, jk) o
Fritz-Reichle-Ring 4 78315 Radolfzell Tel. 07732 9995-0Spendenkonto: 8190002 BLZ 370 205 00 Bank für Sozialwirtschaft
www.duh.de
Wirksam für Natur und Umwelt
Wir machen uns stark für biologische Vielfalt und verantwortliche Umwelt- politik. Jetzt und in Zukunft. Bitte helfen Sie uns dabei! mit einer Spende
als Fördermitglied mit einem Vermächtnis
Wir halten Sie auf dem Laufenden mit Projektinfor-mationen, unserem Magazin DUHwelt und mit unserem Jahresbericht.
Foto: W. Bittm
ann/Naturfoto-O
nline
Der Ortolan singt von Baumwipfeln herab oder auch im Flug.
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LeBenDIge FLüSSe
n „Miteinander Reden“ war wichtigstes Ziel eines Projektes des BUND Thü-ringen zum Kanusport und -tourismus auf der Werra. Mit dem dortigen Lan-dessportbund rief der BUND das Pro-jekt „Sport, Tourismus und Naturschutz: Drei in einem Boot“ ins Leben, um die Nutzung des Flusses so zu entwickeln, dass das Ökosystem möglichst störungs-frei bleibt. Angler wollen ihrem Hobby nachgehen und brauchen Ruhezonen für laichende Fische. Kanutouristik-An-bieter wollen mehr Paddeltouren anbie-ten. Doch die Werra steht als NATURA 2000-Gebiet von ihrer Quelle bis nach Treffurt unter dem Schutz europäischen Naturschutzrechts. Da bleiben Konflikte mit dem wachsenden Kanutourismus nicht aus.
Die ergebnisse des Projekts sind umfangreich
In moderierten Veranstaltungen erarbei-teten Vertreter der Kanu-Sportvereine, der Kanutouristik-Betriebe, der Angel- und Naturschutzverbände deshalb ge-meinsam „Goldene Regeln“ für Paddler. In einer freiwilligen Selbstverpflichtung legten sich drei Viertel der Kanuorga-nisationen auf Mindeststandards für das naturgemäße Paddeln fest. Unter anderem wollen sie ein generelles Be-tretungsverbot der Uferzonen außerhalb der offiziellen Anlegestellen durchset-zen. Steilhänge, in denen der Eisvogel
brütet, Kiesbänke und Röhrichtzonen sollen möglichst störungsfrei erhalten bleiben. Werden die Ziele erreicht, so hilft dies auch den flutenden Wasser-pflanzen und den Fischen in der Werra. Sogar Westgroppe und Bachneunauge leben hier, die nach der EU-Habitat-Richtlinie unter besonderem Schutz ste-hen. Ornithologen, Limnologen und Na-turschützer vermittelten in ganztägigen Weiterbildungsveranstaltungen solche ökologischen Hintergründe und warben um Verständnis für den Naturschutz. Die Aktiven des BUND Thüringen sind auch Mitglieder im DUH-Netzwerk „Leben-dige Flüsse“, dessen Referenten ebenso vertreten waren.
gut informiert an und auf der Werra
Thomas Wey, Projektleiter „Lebendige Werra“ des BUND Thüringen, erarbeite-te einen „Naturführer Lebendige Werra“,
eine Karte und erstellte einen laminierten Flyer zur Schnellbestimmung von Tie-ren und Pflanzen. Diese Materialien mit wichtigen Kontaktadressen und Informa-tionen können nun die Betriebe an ihre Kunden weitergeben. Schulen können künftig einen Wasseruntersuchungskoffer ausleihen, so dass schon die jüngsten Wassersportler mit ökologischen Fragen vertraut werden. o
Thomas Wey leitet im Rahmen des Projekts „Lebendige Werra“ das „Büro am Fluss“ in Meiningen.
Internet: www.bund.net/thueringen
n von Thomas Wey
naturschützer, Wassersportler und touristikbetriebe gehen gemeinsam Schritte, um die
nutzung der Werra-natur schonend zu gestalten. Fachwissen und neue Kontakte haben in
dem Projekt bereits viel bewegt.
Förderer des netzwerks „Lebendige Flüsse“:
LebendigeWerra:
„Drei in einem Boot“
Groppen leben am Gewässergrund und brauchen eine gute Wasserqualität.
Thomas Wey (2. v. r.) überreichte allen teilnehmenden Kanu-Vereinen einen Wasseruntersuchungskoffer.
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LeBenDIge FLüSSe
n Der Elbe-Badetag am 10. Juli 2011 bietet einen Anlass, den heimatlichen Fluss wieder einmal zu besuchen, sich über Bauprojekte oder Naturschutzent-wicklungen zu informieren, dort zu ba-den und zu feiern. Schon heute laden wir alle Elbe-Begeisterten herzlich ein, sich einzustimmen. Unter dem Motto „Big Jump“ finden wieder europaweit Flussbadetage statt – der Elbe-Badetag war in den Vorjahren einer der am bes-ten besuchten.
DUh-Service für Veranstalter:
Gemeinden und Initiativen, die ein Ba-defest an der Elbe planen, finden eine Checkliste mit Hinweisen zu Sicher-heitsfragen, Genehmigungen, Ideen für ein kulturelles Begleitprogramm und möglichen Partnern unter www.duh.de. Auf derselben Internetseite veröffentlicht die DUH Veranstaltungsorte und -pro-gramme zum Elbe-Badetag. (jk) o
Ihre Ansprechpartnerin für Ihre Badetag-Aktion:
Ines Wittig im Projektbüro in Köthen: [email protected], telefon 03496 2100-07
n Das Wulfener Bruch, in der Elbenie-derung westlich von Dessau gelegen, war in den vergangenen Wintermonaten so stark überschwemmt wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Elbe-Nebenflüsse, beispielsweise die Saale, führten außer-gewöhnlich viel Wasser und ein hoher Grundwasserstand kam hinzu.
Kiebitz, Großer Brachvogel und die Rotbauchunke leben hier. Der Arten-reichtum der Bruchwiesen hängt eng mit deren Wasserhaushalt zusammen. Er ist jedoch massiv bedroht, denn Deichbau und Entwässerungsgräben für den Ackerbau haben die einst ho-hen Wasserstände stark verringert. Dank Grundstückskäufen, die die DUH mit Fördergeldern ermöglichte, konnte der NABU Regionalverband Köthen seit den 1990er Jahren bereits 150 Hektar Wiesenflächen wiedervernässen und naturnah erhalten.
Heckrinder, Konik- und Przewalski-Pfer-de sind dabei wichtige Helfer, die gut an das Leben auf feuchten Wiesen ange-passt sind. Auf die außergewöhnlichen Überschwemmungen dieses Winters musste der NABU aber reagieren und hat die Tiere schnell auf ausreichend trockene Fläche umgesetzt. (jk) o
HochwasserimWulfenerBruch
ZehnterElbe-Badetag:WaspassiertamFluss?
Zu den Menschen, die häufig an der Elbe unterwegs sind und das Geschehen in der Natur beobachten, gehört unsere Leserin Ilona Meißner. Einen herzlichen Dank für ihre Fotos vom Elbufer aus der Nähe von Dessau.
Professor Dr. Gerhard Thielcke, lang-jähriger Vorsitzender der DUH, lag der Schutz des Wulfener Bruchs besonders am Herzen, denn es befindet sich ganz in der Nähe seiner Geburtsstadt Köthen.Gerhard Thielcke hätte im Februar 2011 seinen 80. Geburtstag gefeiert. Der Naturschützer, Ornithologe und DUH-Gründer verstarb 2007.
Heckrinder halten die Feuchtwiesen offen.
Förderer des netzwerks „Lebendige Flüsse“:
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LeBenDIge FLüSSe
n Der Atlantische Lachs kann nicht an-ders. Ist er laichreif, folgt er einem an-geborenen Wandertrieb und schwimmt vom Ozean flussaufwärts an seinen Geburtsort. Die Haringvliet-Schleusen sind für Wanderfische wie Lachs, Meer-neunauge und Meerforelle das wich-tigste Eingangstor zu den Flusssystemen von Rhein und Maas. Auch Aale nut-zen diesen Wanderweg, allerdings in umgekehrter Richtung. Sie laichen im Salzwasser.
Eine teilweise Schleusenöffnung, bei der Tore ständig einen Spalt breit ge-öffnet bleiben, hatten die Niederlande bereits mehrfach beschlossen. Zuletzt war diese auf Dezember 2010 datiert. Dass der Staat die fischfreundliche Schleusenregulierung immer wieder aufgeschoben hat, dürfte vor allem an den hohen Folgekosten liegen. Denn sobald sich Salz- und Süßwasser wieder vermischen dürfen, müssten Trinkwas-serbrunnen und landwirtschaftliche Flä-chen im Rheindelta gegen Versalzung abgesichert werden.
Das von der DUH koordinierte Netzwerk „Lebendige Flüsse“ fordert die Koaliti-onspartner der neuen niederländischen Regierung auf, den Beschluss wie geplant
und ohne weitere Verzögerungen umzu-setzen. Denn damit die Zahl der Wan-derfische im Rheineinzugsgebiet stabil bleibt, brauchen sie den freien Zugang.
Der rhein wird wieder durchgängig gemacht
Seit vielen Jahren fordern alle Rheinan-liegerstaaten und Umweltverbände die
BleibtLachs&Co.derEingangzumRheinversperrt?
Was ist das haringvliet?1971 wurde ein teil des rheindeltas, das haringvliet, zum Schutz vor Sturmfluten mit dem haringvliet-damm und einem integrierten Sperr-werk von der nordsee getrennt. Das Sperrwerk besteht aus 17 doppel-seitigen toren auf einer Länge von 1.050 metern und einem maximalen Durchfluss von 23.000 Kubikmetern pro Sekunde.
n von Jörg Lange
An der nordsee trennen Dämme und ein riesiges Schleusen-Bauwerk die rheinmündung
vom offenen meer. Die haringvliet-Schleusen schützen die Küste vor Sturmfluten.
Für Wanderfische sind sie ein unüberwindbares hindernis.
Öffnung der Haringvliet-Schleusen. Der Nutzen für das Ökosystem des Rheins – insbesondere für Fisch- und Wasser-pflanzenbestände – ist durch umfang-reiche Untersuchungen belegt.
Mit dem „Masterplan Wanderfische Rhein“ haben die Rheinanlieger ein ge-meinsames Programm erarbeitet. Blei-ben die Schleusen geschlossen, würde die entlang des Rheins international ab-gestimmte Wiederansiedlung der Wan-derfische gefährdet. Im Vertrauen auf die Schleusenöffnung haben die Rheinanlie-gerstaaten bereits etliche Millionen Euro in Fischpässe und Wasserreinhaltung in-vestiert. Weitere Ausgaben sind geplant. Doch der Erfolg solcher Investitionen steht nun auf dem Spiel.
Nach Ansicht der Umweltverbände verstößt der Verzicht auf die Schleusen-öffnung darüber hinaus gegen die Ziele und Vorgaben der verbindlichen europä-ischen Wasserrahmenrichtlinie. o
Jörg Lange ist Mitarbeiter des Arbeitskreises Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V.
Internet: www.restrhein.de
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Waal (Rhein)
Rotterdam
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N i e d e r l a n d e
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Haringvliet
Antwerpen
Bergs che Maas
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online-shop: www.cunda.de
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gLoBAL nAtUre FUnD
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n Es sieht nicht gut aus für die Laguna de Fúquene. Von den ehemals 10.000 Hek-tar gingen in den letzten achtzig Jahren rund 70 Prozent der Seefläche verloren. Seine geringe Tiefe – an den tiefsten Stellen gerade einmal fünf Meter – wird dem See zum Verhängnis. Das Gewässer wird immer weiter trockengelegt, weil das fruchtbare Land in der Uferzone für die Beweidung durch Milchkühe ge-nutzt wird. Der See ist außerdem Trink-wasserquelle für 200.000 Menschen, die hauptsächlich von Milchwirtschaft, Acker- und Bergbau leben.
Ein weiteres Problem ist, dass die un-geklärten Abwässer der Gemeinden und die Nährstoffe aus der Landwirt-schaft den See von Jahr zu Jahr stärker
belasten. Dadurch gedeihen die ein-geschleppte Wasserhyazinthe und die Wasserpest umso besser.
raubbau mit behördlicher genehmigung
Die für den See zuständige Behörde Corporación Autónoma Regional hat sich über Jahrzehnte kaum um die öko-logischen Belange vor Ort gekümmert. Im Gegenteil, sie unternimmt alles, um den See weiter zu entwässern. Der Zu-fluss zum See wurde reguliert, und große Flächen einheimischen Rieds wurden gemäht. Dadurch ging Lebensraum für viele Tierarten verloren. Die Laguna de Fúquene ist mittlerweile so belastet, dass das Gewässer an Sauerstoff verarmt,
stinkt und viele Fische verenden. Über 80 Fischerfamilien haben ihre Existenz verloren, und die Entwicklung des noch jungen Ökotourismus ist gefährdet. >
LetzteHoffnungfürden
Fúquene SeeBis vor 80 Jahren war die Laguna de Fúquene Kolumbiens größter See.
heute wird die Laguna systematisch ausgetrocknet, um Land für die lukrative
milchwirtschaft zu gewinnen. mit der ernennung zum Bedrohten See des Jahres 2011
will der global nature Fund diese fatale entwicklung am Fúquene See stoppen.
n von Hendrik Hoeck
Unterstützen Sie uns bei der ret-
tung des Fúquene Sees und neh-
men Sie an unserer Unterschrif-
tenaktion teil. Die Unterschriften
werden der kolumbianischen Um-
weltministerin nach der Konferenz
im mai 2011 übergeben:
www.globalnature.org/
PetitionFuquene
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n Gachinorolbo Oyungerel brachten die Sanddornbäume Glück. Bevor sie Pflanzungen anlegte, hütete sie Scha-fe, Ziegen und Kühe. Von Beruf ist sie eigentlich Fahrerin für landwirtschaftli-che Traktoren, doch die Ernten wurden zunehmend schlechter und die Nach-frage nach Arbeitskräften in der Land-wirtschaft geringer. Da kam ein Angebot vom Bürgermeister gerade recht. Die-ser unterstützt Naturschützer bei einem Sanddorn-Projekt, das die Wüstenbil-dung bekämpfen und den Einheimischen neue Einkommenschancen eröffnen soll. Gemeinsam suchen sie Menschen, die Sanddorn aufziehen und dann in der trockenen Landschaft entlang des Flus-ses Onggi in der Uvurkhangai Provinz anpflanzen.
Wertvolle ernte
„Ich bin sehr stolz, dass mich der Bürger-meister im Jahr 2004 als erste Gärtnerin ausgewählt hat,“ erzählt Gachinorolbo freudig. Die vitaminreichen, orangefar-benen Sanddornfrüchte werden zu Saft oder Marmelade verarbeitet oder ihr Öl zur Kosmetikherstellung verwendet. 2010 wurde Gachinorolbo sogar für die gute Qualität ihrer Früchte ausgezeich-net. Chimgee Ganbold, Projektleiterin bei der GNF-Partnerorganisation Uni-ted Movement of Mongolian Rivers and Lakes, die für die Sanddornpflanzungen zuständig ist, sagt: „Gachinorolbo ist unsere beste Gärtnerin. Deshalb leitet sie mittlerweile Seminare, in denen sie ihre Erfahrungen an andere Gärtner wei-tergibt.“
Wüstenbildung stoppen
Der Fluss Onggi speist mit seinem Was-ser den Ulaan-See. Doch in den letzten Jahren kam immer weniger Wasser dort an. Der See trocknet zunehmend aus; die Wüsten sind auf dem Vormarsch. Ursa-
che ist das zeitgleiche Auftreten mehre-rer negativer Einflüsse wie Klimawandel, Minenarbeiten und falsches Wasserma-nagement.
Die Sanddornbäume gelten wegen ihres tief- und weitreichenden Wurzelsystems als gute Wasserspeicher. Sie verringern Bodenerosion und Wüstenbildung. Trotz des rauen Klimas gedeiht das Ölweiden-gewächs in der Mongolei sehr gut. Die Naturschützer planen deshalb, im Laufe der nächsten Jahre das komplette Ufer des Onggi mit Sanddorn zu bepflanzen. Für Aufzucht und Pflanzen der Gehölze gewinnen sie Menschen aus den umlie-genden Dörfern. Gachinorolbo ist auch dabei. Mit Unterstützung des Hand in Hand-Fonds pflanzen sie und ihre Helfer 1.200 Sanddornbäume am Fluss. (sj) o
Internationale Aufmerksamkeit als letztes mittel
Die Fundación Humedales, eine un-abhängige kolumbianische Umwelt-organisation, kümmert sich seit zwölf Jahren um die Naturschutzbelange des Sees und ist Mitglied im Living Lakes Netzwerk. Die Organisation ruft mit dem GNF die Laguna de Fúquene zum Bedrohten See des Jahres 2011 aus – ein Rettungsversuch in letzter Minute.
Für Mai 2011 plant die Fundación eine Konferenz mit lokalen Behörden und internationalen Organisationen. Der Druck auf die Regierung und die Um-weltministerin Beatriz Uribe soll damit stärker werden. Denn sicher ist: Werden Verschmutzung und Austrocknung des Sees nicht sofort gestoppt, ist der Um-weltkollaps in den kommenden zehn Jahren unausweichlich. Verlierer wären die Menschen, deren Lebensgrundlage vom Wasser der Laguna de Fúquene abhängt. Die Milchwirtschaft würde ebenfalls zu Grunde gehen.
Verloren wäre auch die beeindruckende Artenvielfalt des Gebietes. Die Laguna de Fúquene ist Lebensraum für ende-mische, also nur dort vorkommende, Fischarten und mehr als 120 heimische Vogelarten, darunter der Fischadler. o
Der Biologe hendrik hoeck ist Präsidiumsmitglied des global nature Fund und Südamerikaexperte.
H
AND IN HAND-FONDS
Deutsche Umwelthilfe & Rapunzel Natu
rkos
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MitSanddorngegenErosionundWassermangel
Im zentrum der mongolei sollen Sanddornbäume den Vormarsch
der Wüsten stoppen. ein ganzer Flusslauf soll mit den Bäumen
bepflanzt werden. Der Verkauf der Sanddornfrüchte bietet
menschen der region ein neues einkommen.
Der hand in hand-Fonds fördert soziale und ökologische Projekte in entwick-lungs- und Schwellenländern. Seit seiner gründung im Jahr 1998 hat der Fonds bislang 124 Projekte mit insgesamt 500.000 euro unterstützt. er ist eine gemeinsame Initiative des naturkosther-stellers rapunzel naturkost Ag und der Deutschen Umwelthilfe.
Die Region am Fúquene See ist der wichtigste Milchlieferant der Hauptstadt Bogotá mit acht Millionen Einwohnern.
Gachinorolbo Oyungerel und ihre Tochter beim Pflücken der Sanddornbeeren. Die Beeren sind in der Mongolei und China sehr gefragt.
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n Bei den Verhandlungen unter dem Dach der Vereinten Nationen hat sich die Staatengemeinschaft im Dezember 2010 erstmals darauf geeinigt, die globa-le Erderwärmung bis 2050 auf maximal zwei Grad zu beschränken. Dieses Ziel will sie durch ein umfangreiches Paket an Maßnahmen erreichen. Damit ist das Trauma des gescheiterten Klimagipfels in Kopenhagen hoffentlich überwunden.
Dennoch bleiben Streitpunkte zwischen Entwicklungs- und Industrieländern of-fen. So hat Bolivien als einziges Land dem ausgearbeiteten Maßnahmenka-talog nicht zugestimmt. Ein Grund für die ablehnende Haltung ist die unzurei-chende Bereitschaft der Industrieländer, ihre eigenen Treibhausgasemissionen entscheidend zu senken. Die unverbind-lich zugesagten Reduktionen sind zu gering und lassen nach einer Studie von „Climate Action Tracker“ die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2050 um 2,6 bis 4,0 Grad steigen. Damit würden einige Inselstaaten unweiger-
BekommtderKlimaschutzeineechteChance?
Von der Klimakonferenz im mexikanischen cancún gehen
positive Signale für den Klimaschutz aus. ein wirksames
Vertragswerk ist dennoch in weiter Ferne.
lich vom ansteigenden Meeresspiegel zerstört werden. „Climate Action Tra-cker“ ist ein Zusammenschluss von drei Klimaforschungseinrichtungen: Pots-dam Institut für Klimafolgenforschung, ECOFYS und Climate Analytics.
Trotzdem wurden in Cancún aus Sicht des GNF die Eckpunkte eines zukünfti-gen verbindlichen Klimaschutzabkom-mens beschlossen.
Die ungelösten Streitpunkte
Viele strittige Themen wurden auch in Cancún nicht gelöst und werden weiter verhandelt. So steht ein neuer Klima-schutzvertrag weiter in den Sternen. Wird es ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll geben, wie von den Entwicklungslän-dern gefordert? Werden Länder wie die USA, Kanada, Japan und Russland weiterhin verbindliche Reduktionsziele verweigern? Wird die EU ihre verloren gegangene Vorreiterrolle wieder ein-
Regierungsvertreter ringen um einen Kompromiss zum Klimaschutz.
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nehmen und eine Reduktion ihrer Treib-hausgase um mindestens 30 Prozent bis 2020 festlegen?
Das Gesamtergebnis spiegelt die Dring-lichkeit des Klimaschutzes nicht wider. Darüber täuschen die Teilergebnisse nicht hinweg. Selbst die Zwei-Grad-Marke sehen bereits jetzt vom Klima-wandel betroffene Länder als zu hoch an. Bei der nächsten Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban wird sich zeigen, ob die Industriestaaten endlich verbindliche Reduktionsziele festlegen
▲▲
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und ihre Finanzzusagen einhalten oder ob es reine Lippenbekenntnisse waren.
gnF fordert mangrovenschutz
Der GNF hat in Cancún unter anderem mit den Delegationen aus Sri Lanka und Indien gesprochen und sich dafür ein-gesetzt, dass der Schutz von Mangro-venwäldern in den Passus zum Schutz tropischer Wälder aufgenommen wird. Intakte Mangrovenwälder speichern bis zu 50 Mal so viel Kohlenstoff wie tro-pische Wälder, sie schützen die Küsten
vor Erosion und bieten Lebensraum und Laichplätze für zahlreiche Fischarten. Mit Umweltverbänden, internationalen Or-ganisationen und Unternehmen hat der GNF Projekte zum Schutz von Seen und Feuchtgebieten diskutiert.
Obwohl der Schutz von Mangrovenwäl-dern nicht explizit in die Abschlussdoku-mente aufgenommen wurde, ist es dem GNF und anderen Organisationen gelun-gen, auf die Bedeutung von Feuchtgebie-ten als Kohlenstoffspeicher hinzuweisen. In einem zukünftigen Klimaabkommen können die Industrieländer ihre Treibhaus-gasemissionen zum Beispiel durch die Re-generierung von natürlichen Kohlenstoff-speichern wie Mooren reduzieren. (sm) o
einrichtung eines Klimaschutzfonds Land- und Forstwirtschaft, Industrie, Energieversorgung und menschliche
Siedlungen müssen sich zukünftig an den Klimawandel anpassen. Dafür wird noch in diesem Jahr ein neuer Fonds für Klima- und Regenwaldschutz eingerichtet. Wer in den Fonds einzahlen soll, ist noch unklar. Die Leitung des Fonds liegt paritätisch in den Händen von Regierungsvertretern aus Industrie- und Entwicklungsländern.
Schutz der tropischen Wälder Intakte Tropenwälder sind für das Weltklima enorm wichtig. Der Wald-
schutz soll nach den Beschlüssen von Cancún verstärkt werden. Erreicht werden soll das mit REDD+. Das steht für„Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern“. Die Idee hinter REDD+: Länder, die ihren tropischen Wald nicht abholzen, erhalten für den Nut-zungsausfall einen finanziellen Ausgleich. Berechnungsgröße ist der in den Wäldern gespeicherte Kohlenstoff – für jede gesparte Tonne gibt es einen gewissen Geldbetrag. Die Umsetzung von REDD+ ist aber kompli-ziert. Es muss zum Beispiel sichergestellt werden, dass die Entwaldung nicht in andere Länder verlagert wird und dass die Rechte indigener Völ-ker bei der Nutzung des Waldes gewahrt werden. Offen bleibt, woher das Geld für die Ausgleichszahlungen kommen soll.
technologietransfer Der Austausch von Wissen und Technologie zur Minderung des Klimawan-
dels und zur Anpassung an dessen Folgen soll gefördert werden. Dazu wird unter dem Dach der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen ein Klimatechnologiezentrum eingerichtet. Details sind noch nicht beschlossen.
Anpassung an den Klimawandel Staaten, die bereits heute besonders vom Klimawandel betroffen sind,
wie beispielsweise El Salvador, Bangladesh und die Philippinen, erhalten von den Industrienationen für die nächsten drei Jahre eine Soforthilfe von jährlich 10 Milliarden US-Dollar. Desweiteren sollen alle Nationen langfristige Anpassungsstrategien an den Klimawandel entwickeln.
WichtigeErgebnissevonCancún
Berichtigung
n In der DUhwelt4/2010 hat sich
ein Fehler eingeschlichen. Im In-
terview zur Brandbekämpfung im
Pantanal auf Seite 25 wird gefragt,
wie Brände auf dem von ecotropica
betreuten 60 hektar Land gelöscht
werden. richtig ist hier die Flächen-
angabe von 60.000 hektar. Wir ent-
schuldigen uns für den Fehler. o
Intakte Mangrovenwälder sind einzigar-tige Lebensräume. Sie nützen Mensch, Natur und Wirtschaft. Für ihren Schutz setzt sich der GNF seit Jahren aktiv ein.
21welt 1/2011
welt 3/2010welt 2/2010
Living Lakes-Förderer:
22 welt 1/2011
„UnBeKAnnte“ tIerArt
22
n von Melanie Fessler
n Zeitig im Jahr, wenn Winter und Frühling noch miteinander kämpfen, kommen die ersten Kiebitze aus ihren südlichen Überwinterungsorten nach Deutschland zurück. Bei den Kiebitzen gibt es eine Vorhut, die der großen Schar vorauszieht und die Lage auskundschaf-tet. Oft werden diese ersten Rückkehrer auf eine harte Probe gestellt, wenn der Winter noch einmal wiederkommt.
Verbeugung vor dem Weibchen
Sind dann alle Kiebitze angekommen, besetzen sie ihre Reviere und „begin-nen ihr Sommerleben“. Wie jedes Ge-tier folgt jetzt auch der Kiebitz seinem natürlichen Drang – er hat nur noch sein Hochzeitsspiel im Kopf. „Das Männchen umschwenkt dann das am Boden stehende Weibchen zuerst mit den wunderbarsten Flugkünsten und stürzt sich endlich, wenn sich letzteres in eine kleine Bodenmulde geduckt hat, in der Nähe desselben auf die Erde, geht aber keineswegs immer sogleich zu ihm hin, sondern liebäugelt zuvor auf eine
Erster Bote des rückkehrenden
Der Kiebitz ist aus
seinem Winterquartier
zurück. mit etwas glück
lassen sich sogar große
Schwärme der Vögel
beobachten. Doch die
Bestände nehmen immer
weiter ab.
wunderliche Weise, trippelt bald rechts, bald links vor, immer mit kurzen Pausen, ehe es ganz still steht, und macht dabei jene eben beschriebene Bewegung, wel-che tiefen Verbeugungen auf das Haar gleicht.“ (Brehms Tierleben)
Lässt sich das Weibchen auf den Kava-lier ein, „kommt (das Männchen) nun näher heran und gibt seinen warmen Gefühlen dadurch Ausdruck, dass es einige Schritte zu dem Weibchen vor-läuft, stehen bleibt, dann Binsenhalme, ein Stängelchen oder sonst dergleichen mit dem Schnabel fasst und über den Rücken hinter sich wirft.“ Jetzt steht dem Nestbau nichts mehr im Weg.
Kühner Abwehrflieger
Der Brutplatz des Kiebitzes liegt in ei-ner kleinen Mulde und ist gepolstert mit Halmen und Wurzeln. Der Vogel ist immer dicht bei seinem Nest. Wach-sam verteidigt er es gegen neugierige oder hungrige Eindringlinge. In wildem Spiel umkreist er sein Nest und lässt
dabei sein lautes »Kiwit« ertönen. Bei Brehm lesen wir: „Kein Vogel unseres Vaterlandes fliegt wie er, keiner versteht es, in derselben Weise alle nur denk-baren Bewegungen mit den Fittichen auszuführen.“ Beim Laufen und beim Fliegen lässt der Kiebitz seine Holle, den charakteristischen Kopfschmuck, auf- und niedertanzen.
Der Kiebitz war früher ein typischer Vogel der offenen Feldflur. Heute ist er aus vielen Agrarlebensräumen verschwunden.
Frühlings
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„UnBeKAnnte“ tIerArt
Steckbrief: Kiebitz (Vanellus vanellus)
Seine Nahrung sucht der Kiebitz meist zu Fuß. Ein richtiges Ritual läuft dabei ab: Der Vogel pirscht sich etwa einen Meter weit vor, bleibt auf einem Bein stehen und sucht mit hervortretenden Augen seine Umgebung nach Fress-barem ab. Sein Kopf bleibt dabei ganz starr. Dann rennt er weiter und beginnt die Prozedur von vorn, so lange bis er seine Beute gefunden hat. Der Kiebitz liebt Regenwürmer, auch Schnecken und Insekten stehen auf dem Speiseplan. Am nahen Wasser trinkt er mehrmals täglich und ist auch einem Bad nicht abgeneigt.
ordnung im nest
Anfang April legt das Weibchen vier birnenförmige Eier. Es ordnet die Eier im Nest immer wieder so an, dass deren Spitzen in die Mitte zeigen. So nehmen die Eier die geringste Fläche ein und können am besten gewärmt werden. Das Weibchen brütet die Eier allein aus; nach ungefähr vier Wochen schlüpfen die Jungen. Eier und Junge verteidigen die Kiebitze dann „kühner als je“.
Bis vor einigen Jahren gab es auch menschliche Eierdiebe. Die Kiebitzeier galten als Delikatesse und wurden zu Ostern gerne verspeist. Mittlerweile ist das Sammeln der Eier verboten.
Denn die Kiebitzbestände sind seit Ende der 1980er Jahre dramatisch zurückge-gangen. In den intensiv bewirtschafte-ten Ackerflächen finden die Vögel keine geschützten Plätze für ihre Brutmulden. Entwässerungen und frühe Mahd ver-schärfen das Problem. Chemikalien ver-giften zudem die Insekten, mit denen sie ihre Jungen aufziehen.
Haben die jungen Kiebitze aber die Angriffe von Mensch, Habicht und Co. überstanden, fliegen sie im Spätsom-mer mit ihren Eltern nach Süden. Ab Ende Oktober werden die Vögel dann in Spanien und Nordafrika gesehen. Hier bleibt der Kiebitz, bevor es ihn im nächsten Frühjahr wieder nach Norden zieht – als „erster Bote des rückkehren-den Frühlings“.
Verwandtschaft
Der Kiebitz gehört zu den regenpfeifern (charadriidae), einer Familie der Wat- und
möwenvögel.
Aussehen
Der taubengroße Vogel hat ein schwarzweißes Federkleid. Die oberseite schimmert bei
erwachsenen Vögeln metallisch grün bis violett. Deutlich abgesetzt ist sein tiefschwarzes
Brustband. Unverkennbar ist der Vogel durch seinen Federschopf – auch holle genannt.
Vorkommen und Lebensraum
Der Kiebitz kommt in ganz europa sowie in nordafrika und Asien vor. Die Vögel sind
ursprünglich Bewohner von Feuchtgebieten, besiedeln heute aber vor allem Wiesen- und
Ackerlandschaften mit kurzem Bewuchs.
Fortpflanzung
Der Kiebitz ist ein typischer Bodenbrüter. nach der Balz baut er ein nest in einer flachen
Bodenmulde, die mit gras und anderen Pflanzen ausgekleidet wird. Kiebitze brüten in
Kolonien, sie verteidigen bei Angriffen ihre nester gemeinsam. mehrere Bruten sind beim
Kiebitz möglich, wenn das erstgelege verloren geht. Das Weibchen legt meist schon zu
Anfang April vier olivbraune eier mit schwarzen Flecken. nach 24 bis 28 tagen schlüpfen
die Küken und verlassen sofort das nest. Die Jungen werden von den eltern noch ständig
bewacht. ertönt der elterliche Warnruf, drücken sich die jungen Kiebitze auf den Boden,
wo sie dank ihrer guten tarnung kaum noch zu erkennen sind.
nahrung
Kiebitze ernähren sich von Würmern, Insekten und manchmal auch Pflanzensamen.
gefährdung und Schutz
nach der europäischen Vogelschutzrichtlinie zählen Kiebitze zu den streng geschützten
Arten. Ihr Bruterfolg sinkt bei starkem Pestizideinsatz und intensiver Bearbeitung der Äcker
und Wiesen, auf denen sie ihre nester bauen. Der Kiebitz reagiert auch empfindlich auf
Störungen durch zu hohen tierbesatz oder menschliche Aktivitäten. In manchen Fällen
unterbrechen die Vögel dann ihre nahrungssuche und wenden sich von ihren gelegen
ab. Auch nasskaltes Wetter gefährdet den Bruterfolg.
zum Schutz des Kiebitzes bedarf es vor allem der Verbesserung seiner Brutbedingungen.
Dazu zählen der erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Lebensräume in Auenland-
schaften und die großflächige Wiedervernässung von Wiesen. menschliche einflüsse und
Störungen sollten im Brutgebiet des Kiebitzes möglichst unterbleiben.
Junge Kiebitze lernen nach etwa 40 Tagen fliegen.
Kiebitzküken piepsen vor dem Schlüpfen hörbar. Frühlings
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n Die Kommunikation mit den Bürgern ist in einer Stadt von entscheidender Be-deutung. Die beste Idee aus Verwaltung, Kommunalpolitik oder -planung wird keine positiven Folgen haben, wenn die Bürger sie nicht mittragen. Daneben kann es sich eigentlich keine Kommune leisten, auf das kreative Potenzial ihrer Bürger zu verzichten. Wie aber weckt man in Zeiten mobiler Lebensstile und allgemeiner Politikverdrossenheit Inter-esse für nachhaltige Stadtentwicklung? Wie können Laien und professionelle Stadtplaner ins Gespräch kommen?
Spielend diskutieren und gestalten
Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Man spielt miteinander – und zwar das Spiel „Stadtspieler“! Dabei handelt es sich um ein Spiel, das als Moderations-methode entwickelt wurde.
Stadtspieler beginnt mit einem leeren Spielplan. Abwechselnd schlüpfen die Spieler in verschiedene Rollen: Als In-vestor platzieren sie ein Gebäude auf dem Plan, als Besucher nutzen sie eines der Gebäude und drücken damit ihre Zustimmung zu dem Bau aus. In der Rol-
le des Stadtplaners reflektieren sie das Geschehen auf dem Spielplan. Ein ganz besonderer Charme ergibt sich dadurch, dass die Gebäude aus Bienenknetwachs von den Spielern geformt werden. Was fehlt der Stadt? Braucht die Stadt wirk-lich noch mehr Parkplätze? Gibt es ge-nügend Raum für die Jugend? Stück für Stück gestalten die Teilnehmer anhand auftauchender Fragen eine „Stadtge-schichte“. Sie lernen auf unterhaltsame Weise Abwägungsprozesse kennen, die in der Stadtplanung eine Rolle spielen. Im besten Fall lösen sie sogar Konflikte.
Stadtspieler am Bodensee
Die Bodensee-Stiftung hat im vergange-nen Winter Konstanzer und Kreuzlinger
zum spontanen Spiel eingeladen. Die jüngsten Teilnehmer waren noch keine zehn Jahre alt, die ältesten genossen schon ihren Ruhestand. Gemeinsam bauten sie in Gruppen von jeweils fünf Spielern an ihrer „Stadt der Visionen“. Mobilität, Energie, Umweltschutz, Grün in der Stadt, Sicherheit im öffentlichen Raum oder demographischer Wandel wurden neben weiteren Themenfeldern diskutiert.
Den Einsatz von Pferden im Stadtver-kehr schlug eine junge Konstanzerin vor. Neue Parkplätze forderte kein einziger Spieler. Vielmehr suchten die Teilnehmer gemeinsam Lösungen für ein verbessertes Mobilitätsangebot in allen Städten. Damit verwirklichten sie einen langjährigen Wunsch von Umweltschüt-zern: Wir müssen aufhören über Verkehr in unseren Städten zu diskutieren und statt dessen endlich damit beginnen, Mobilität zu planen! (ss) o
Internet:
www.bodensee-stiftung.org www.stadtspieler.com
Auf dem Spielplan entsteht eine visionäre Stadt.
KommUnALeS
VielNatur,wenigerAutosundsogarmehrPferdeindenStädten!
Vielen Bürgern liegen die themen natur und grün in der Stadt sowie nachhaltige mobilität
am herzen. In Konstanz hat die Bodensee-Stiftung jüngst Diskussionen darüber
angestoßen. mit ihrem Projekt chAmP unterstützt die Stiftung Kommunen bei der einfüh-
rung von nachhaltigkeitsmanagement. manchmal geht sie dabei ungewöhnliche Wege.
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n Städte und Gemeinden, die ihren CO2-Ausstoß senken möchten, stehen vor weit reichenden Entscheidungen. Häufig kommt eine missliche Finanzlage hinzu. Zu wichtigen Handlungsfeldern des kommunalen Klimaschutzes zählen Energiemanagement und Energieerzeu-gung ebenso wie Verkehr und Siedlungs-entwicklung. Welches Feld bietet sich für den Einstieg in den Klimaschutz an? Wie können finanzielle und personelle Res-sourcen sinnvoll eingesetzt werden? Wie kann die Minderung von Treibhausgasen mit der Umsetzung anderer kommunaler Ziele einhergehen?
Beratung führt zum ziel
Solche Fragen beantwortet ein neues gemeinsames Projekt von DUH, Klima-Bündnis und Ifeu-Institut. Das Projekt „Coaching Kommunaler Klimaschutz“ stellt über das Internet Instrumente zur Verfügung, mit deren Hilfe Kommunen bis zu 50.000 Einwohnern den Einstieg in ein strukturiertes Klimaschutzmanage-ment meistern können. Die Hilfsmittel bieten die Projektpartner allen Kommu-nen an. Darüber hinaus erhalten fünf Modellkommunen eine Einstiegsbera-tung vor Ort. Diese Kommunen werden zurzeit durch das Klima-Bündnis ausge-wählt. Die Beratungsinhalte ergeben sich aus den spezifischen Fragestellungen der Kommunen und der Ausgangssituation vor Ort.
Los geht´s mit dem (Durch-)StarterPaket
Das von der DUH entwickelte so ge-nannte (Durch-)StarterPaket bietet den Kommunen eine ideale Einstiegshilfe mit Empfehlungen, Maßnahmenvor-schlägen, nützlichen Tipps, Beispielen und weiterführenden Verweisen. Die Themen, zu denen die DUH Hinter-grundwissen für Politiker und Verwal-tungsmitarbeiter der kommunalen Ebe-ne zusammengestellt hat, sind vielfäl-
NeueBroschüre
Klimaschutz jetzt! Städte und gemeinden gehen voran
n 2010 hatte die die DUh den Wett-
bewerb „Bundeshauptstadt im Kli-
maschutz“ ausgeschrieben. Aus des-
sen ergebnissen hat die DUh nun
viele Praxisbeispiele aus teilneh-
merkommunen in einer Broschüre
zusammengestellt. Sie wird gemein-
sam mit dem Deutschen Städtetag
und dem Deutschen Städte- und ge-
meindebund herausgegeben. Wer
auf der Suche ist nach Ideen und
Anregungen für den Klimaschutz
in der eigenen Kommune, sollte die
rund 40 Seiten starke Publikation
auf jeden Fall nutzen.
Die Broschüre steht im Internet unter www.duh.de/2570.html bereit und kann kostenlos bestellt werden bei: [email protected], tel.: 07732 99 95-55
KommunalerKlimaschutz:Durchstartenleichtgemacht
Viele Kommunen haben bisher kaum erfahrung im Klimaschutz.
einsteiger-Kommunen steht im Internet nun ein Start-Paket zur Verfügung.
tig: der Austausch von Heizungen in kommunalen Gebäuden, die Umstel-lung auf erneuerbare Energien oder die Gründung einer Energiegenossenschaft, welche die Möglichkeit eröffnet, sowohl die Kommune selbst als auch die Bür-ger gemeinsam in die Finanzierung und Produktion von Energie für den eigenen kommunalen Bedarf einzubinden. (of) o
Internet: www.coaching-kommunaler-klimaschutz.de
Kommunen setzen beim Heizungstausch auf erneuerbare Energien.
Ein Beratungsgespräch klärt Handlungs-möglichkeiten.
Förderer:
KommUnALeS
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energIe UnD KLImA
n Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Solarenergie für die energetische Zukunftsoption schlecht-hin, wenn es um Klimaschutz, Versor-gungssicherheit und eine risikoarme Energiezukunft geht. Alle Bundestags-parteien stehen offiziell zu ihrer För-derung. Die Solarwirtschaft zählt wie die Erneuerbaren Energien insgesamt zu den Boombranchen, die in wenigen Jahren 340.000 Arbeitsplätze geschaffen haben.
Gleichzeitig sieht sich die Stromerzeu-gung aus Photovoltaik immer heftigeren Angriffen ausgesetzt, bis hin zur Forde-rung, den solaren Weg – mindestens in Deutschland – möglichst sofort zu
beenden. Von einer Kostenlawine ist die Rede, die alle Stromkunden unter sich zu begraben droht. Die Solarunter-nehmer werden als „Abzocker“ an den Pranger gestellt, Anhänger der Sonnen-energie als „Öko-Jakobiner“ denunziert. Ausgerechnet konservative Zeitungen entdecken ihre soziale Ader und eine „gewaltige Umverteilungsmaschine von unten nach oben“, mit deren Hilfe wohl-betuchte Hausbesitzer angeblich arme Hartz IV Empfänger schröpfen.
Was ist dran an der Debatte, die richtig Fahrt aufnimmt, seit die Bundesregie-rung zum Jahresbeginn die Laufzeitver-längerung für Atomkraftwerke durch-gesetzt hat?
Der Boom in zahlen
Tatsächlich sind die Großhandelspreise für Photovoltaik-Module in den Jahren 2009/2010 unter dem Druck der chi-nesischen Konkurrenz und des spani-schen Marktzusammenbruchs um mehr als ein Drittel abgestürzt und damit viel schneller als die Stromvergütung, die Solaranlagenbetreiber nach dem Erneu-erbare Energien Gesetz (EEG) erhielten. Dadurch und durch die Ankündigung der Bundesregierung, die Vergütung deshalb kräftig zu senken, gab es einen – eigentlich ja wünschenswerten – ge-waltigen Boom (inklusive „Schlussver-kaufseffekt“) beim Ausbau der Photovol-taik mit 3.800 Megawatt Zubau im Jahr
DerPreisdes
Wie der machtkampf zwischen alter und neuer energiewirtschaft eskaliert
und sich über der Solarbranche entlädt.
Sonnenstroms
Trotz sinkender Einspeisevergütung sind Photovoltaikanlagen eine lohnende Investition.
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energIe UnD KLImA
2009 und sogar um die 7.000 Megawatt 2010. Inzwischen wurde die Vergütung für Dachanlagen bis 30 Kilowatt binnen eines guten Jahres (Ende 2009/Anfang 2011) um mehr als ein Drittel gesenkt, bis Anfang 2012 geht es je nach Verlauf des weiteren Zubaus noch einmal um bis zu 24 Prozent abwärts. Entsprechend schrumpfen auch die zu erwartenden Renditen der Anlagenbetreiber, so dass allgemein mit einer Beruhigung des Photovoltaik-Ausbaus auf ein beherrsch-bares Maß gerechnet wird.
thoden“ gibt es seit 2010 eine virtuelle Erhöhung der EEG-Umlage. Weil die Umlage sich direkt aus der Differenz zwischen EEG-Vergütung und Börsen-preis herleitet, erhöhten paradoxerweise auch die im Zuge der Wirtschaftskrise massiv eingebrochenen Strompreise die EEG-Umlage.
Steigt der Strompreis wegen der Photovoltaik?
Das Umweltbundesamt (UBA) hat kürz-lich detailliert vorgerechnet, dass von 27 Euro, die ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt zwischen 2000 und 2009 mehr für seine monatliche Strom-rechnung zahlen musste, nur 3,25 Euro auf das Konto der Erneuerbaren gingen. Auch die aktuellen Strompreiserhöhun-gen lassen sich nach den Analysen des UBA und der Bundesnetzagentur nicht, wie von den meisten Stromversorgern behauptet, der Photovoltaik anlasten. Denn zusätzlich zu den Preis entlasten-den Effekten der Erneuerbaren sanken die Strombeschaffungskosten für die Stromversorger, und sie hatten im Jahr zuvor schon einmal zugelangt.
n SolarLokal, die bundesweite
Imagekampagne für Solarstrom in
Kreisen, Städten und gemeinden
hat das ziel, den Anteil des Solar-
stroms an der energieversorgung
zu erhöhen. Die Kampagne richtet
sich an Stromkunden, Betreiber von
Solarstromanlagen, handwerker
und mitarbeiterinnen und mitar-
beiter von Städten und gemeinden.
Auf der SolarLokal-Internetseite
finden Sie u.a. allgemeine Informa-
tionen zu Solarstrom, hinweise zu
wissenschaftlichen Studien, kom-
munale energiekonzepte sowie die
aktuellen eeg-Vergütungssätze.
Internet:
www.solarlokal.de
Was ist volkswirtschaftlich sinnvoll?
Volkswirtschaftlich, erklärt das Umwelt-bundesamt, ist die Förderung Erneuerba-rer Energien bereits heute „ökonomisch vorteilhaft“. Schließlich ersparen die Erneuerbaren Deutschland Milliarden-kosten für den Import von Kohle, Gas und Öl und erhöhen stattdessen die heimische Wertschöpfung. Sie vermin-dern aktuell und mehr noch in Zukunft Folgekosten des Klimawandels und im Gesundheitswesen, zum Beispiel durch Verbesserung der Luftqualität.
Nach Überzeugung der Deutschen Um-welthilfe ist die gegenwärtige Debatte vor allem Ergebnis einer widersprüch-lichen Energiepolitik der Bundesregie-rung. „Wer die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken durchsetzt, dazu den weiteren Zubau von Kohlekraftwer-ken propagiert und auf der anderen Seite das Zeitalter der Erneuerbaren Energien ausruft, darf sich nicht wundern, wenn es auf dem Strommarkt eng wird und der Machtkampf zwischen alter und neuer Energiewirtschaft eskaliert“, sagt Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der DUH. (gr) o
Das erneuerbare energien- gesetz (eeg) und das Börsengeschehen
Wegen des Solarbooms stieg auch die EEG-Umlage stark an, die private Haus-halte, Gewerbe, Handel (nicht die ener-gieintensive Industrie, die davon weit-gehend befreit ist) auf ihren Stromver-brauch zahlen müssen, von 1,31 Cent pro Kilowattstunde (Ct/kWh) 2009, über 2,0 Ct/kWh 2010 auf 3,53 Ct/kWh 2011. Doch diese zunächst beeindruckende Entwicklung ist allenfalls die halbe Wahrheit. Oft wird vergessen, dass den Kosten auch Preis senkende Effekte der Erneuerbaren Energien gegenüberste-hen. So führt immer mehr Strom aus Wind und Sonne zu einer Absenkung des Strompreises an der Strombörse, weil dort die teuersten konventionellen Anbieter nicht mehr zum Zuge kommen. Auch wegen veränderter „Buchungsme-
Im Berliner Regierungsviertel wird Sonnenstrom produziert. Im Hintergrund sieht man das Bundeskanzleramt.
Deutsche Photovoltaikprodukte sind nach wie vor begehrt. Die hiesigen Hersteller wollen nach Angaben ihres Verbandes Produktionskapazitäten weiter ausbauen.
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energIe UnD KLImA
n Unter Sehenswürdigkeiten firmiert in dem pfälzischen 320-Seelen-Ort St. Alban nicht nur die Dorfkirche. Auch eine Bio-Solar-Siedlung mit Informati-onszentrum für regenerative Energien ist seit einigen Jahren zum Anziehungs-punkt geworden. Äußerlich wirken die Bauten des „Sonnenparks“ am Ortsrand ein wenig wie Gewächshäuser. Doch es sind Wohnhäuser – nachhaltig nicht nur im Design, sondern auch in der Ener-giebilanz.
Außen Plexiglas – innen gesundes raumklima
Der Sonnenpark gilt als Musterbeispiel für nahezu energieautarke und baubio-logisch optimierte Bauten. Am Anfang stand viel Denkarbeit. Klaus Becher, Se-niorchef der Bio-Solar-Haus GmbH, er-baute sich ein Haus als Altersruhesitz: in St. Alban. Der einstige Maschinenbauer wollte nur natürliche Baustoffe einset-zen, ein gesundes Raumklima schaffen – gleichzeitig eine absolut wartungsarme und energieeffiziente Behausung bauen.
Wenig später war das Bio-Solar-Haus auf dem Markt. „Ein Haus-im-Haus-System“, wie Neffe Hubert Becher er-läutert: Nach dem geschützten Patent wurden europaweit rund 300 derartige Gebäude geplant und gebaut. Das „dop-
pelte Haus“ gilt als Prinzip. Eine Luft-schicht zwischen „zweiter Außenhaut“ und dem eigentlichen Haus innen – das zudem nach modernsten Prinzipien ge-dämmt ist – sorgt für Abschirmung.
Als Dachhaut wurde von Anfang an Ple-xiglas verwendet. Das Material gilt als extrem lichtdurchlässig, ist schlagfest und alterungsbeständig. „Ein gut iso-liertes Innenhaus wird durch die zweite Außenhaut warm gehalten“, schildert Becher den Bautypus. Erstellt sind die Häuser in Holzkonstruktion – das Dach wird auf Wunsch an der Nordseite be-grünt. Auf Photovoltaik verzichtet man aus prinzipiellen Erwägungen: der späte-re Wartungsaufwand wird so vermieden.
Plus-energiehaus: ausgezeich-net 2009 in Washington
Innovativ sind auch die Plus-Energie-häuser, die Architekten der TU Darm-stadt entwickelt haben. Mit dem so genannten „surPLUShome“ gewannen sie auf der US-amerikanischen Solar De-cathlon Ende 2009 in Washington einen ersten Preis. Die Urheber sprechen von „mobile working spaces“, „Fliegenden Bauten“: modular angelegt, in Holz-ständer-Konstruktion errichtet, sind sie jederzeit wieder abbaubar.
Von„fliegendenBauten“undWohnungen,dieanmutenwieGewächshäuser
Klimaschutz im eigenheim gelingt durch bewusste Wahl der geeigneten Baumaterialien.
traditionswerkstoffe wie holz oder auch das bereits vor rund 80 Jahren erstmals
eingesetzte Plexiglas können hier Verbesserungen bringen.
Das „Plus-Energie-Haus“ aus Darmstadt lockte in Washington D.C. tausende Besucher an.
Hubert Becher ist überzeugt vom Haus-im-Haus-System: demonstriert am Holzmodell.
n von Stefan Jehle
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energIe UnD KLImA
Die in der Fassade integrierte Photo-voltaik – mit Strom erzeugenden Zwi-schenschichten – besteht im Grundauf-bau hauptsächlich aus Plexiglas. Der Prototyp eines solchen Gebäudes mit 167 Quadratmeter Fläche kommt auf 40 Tonnen Gewicht: davon entfällt die Hälfte auf Holz, allein zehn Tonnen wie-gen Kunststoffe und Glasanteile. Martin Zeumer, Doktorand an der TU Darm-stadt, ist überzeugt, dass die Erfahrungen mit den energieautarken mobilen Ge-bäuden sehr gut verwertbar sein werden bei umfangreichen Altbausanierungen im ganzen Land. o
Internet:
www.bio-solar-haus.de www.solardecathlon.tu-darmstadt.de
Stefan Jehle ist freier Journalist. Er veröffentlicht u.a. in der regionalen Tagespresse in Karlsruhe und Stuttgart.
TraditionswerkstoffmitneuenQualitäten
Als effizienter und kostengünstiger
Werkstoff zur Dämmung hat sich
Plexiglas tausendfach bewährt. Im
Februar besuchten Journalisten auf
einladung der DUh Umweltschutz-
Service gmbh zwei preisgekrönte
Anwendungsbeispiele in St. Alban
(nahe Bad Kreuznach, rheinland-
Pfalz) und auf dem gelände der tU
Darmstadt (hessen). ziele der reise
waren auch das Produktionswerk
„evonik röhm“ in Weiterstadt,
das seit generationen Plexiglas
erzeugt und das Unternehmen
„Krall Kunststoff-recycling“ in el-
senfeld/hessen, das Plexiglas zu
100 Prozent recycelt. (ag)
Ich ermächtige den zeo2-Vertrieb widerruflich, die Abonnementbeträge von unten stehendem Konto im Lastschriftverfahren einzuziehen.
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DUHwelt 1/2011
Jahrzehntelang hatten die Menschen Angst vor dem Tiger. Jetzt haben sie Angst um den Tiger. Gelingt die Rettung der größten und schönsten Raubkatze der Welt? Nach dem Rummel um den Tigergipfel in St. Petersburg müssen die Tigerländer zeigen, ob ihr Aktionsplan mehr ist als nur ein Stück Papier. Der König des Dschungels braucht mehr Platz, mehr Beute, mehr Schutz vor seinem einzigen Feind: dem Menschen. Wenn wir den Tiger retten, retten wir ein wenig auch uns selbst!
Weitere Themen im Heft:n 25 Jahre Tschernobyl: Interview mit Alexej Jablokow, dem früheren Umweltberater von Gorbatschow n Die Guten gegen die Guten: Warum sich Klima-und Naturschützer immer heftiger beharken n Zwerge unter Krebsverdacht: Schlüsselchemikalien der Nanotechnologie verursachen Tumore im Tierversuch n Asphaltorgie im Tierparadies: Tansanias Regierung will den Highway durch die Serengeti n Leben ohne Plastik: Wie eine Grazer Familie ganz ohne Kunststoff auskommt.
Ja, ich abonniere zeo2 zum Preis von 12 Euro jährlich.
Ausfüllen, ausschneiden, eintüten, ab die Post! zeo2-Vertrieb - Regional & Gut Hans-Gerd Staschewski, Arminius-Markthalle 2-4, 10551 Berlin
Tel.: 0180-3-9362226 Fax: 0180-3-9362229 E-Mail: [email protected] oder [email protected]
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n Energiesparlampen enthalten geringe Mengen Quecksilber, aber nur falls eine Lampe zu Bruch geht, kann das Queck-silber entweichen. Quecksilber ist ein leicht flüchtiges Metall und verdampft bei Zimmertemperatur. Deshalb sollte man dann zuerst das Fenster öffnen und den Raum für einige Minuten verlassen. Danach die Splitter aufsammeln oder vorsichtig mit einem Blatt Papier zu-sammenkehren. Einen Staubsauger soll-te man nicht verwenden, da dieser das Quecksilber in der Luft verteilen würde. Die Reste der zerbrochenen Lampe luft-dicht verpacken (zum Beispiel in ein Schraubglas) und dann – wie auch jede ausgediente, heil gebliebene Energie-sparlampe – auf dem Wertstoffhof oder am Schadstoffmobil zur fachgerechten Entsorgung abgeben.
Die Vorteile überwiegen
Obwohl Energiesparlampen geringe Mengen Quecksilber enthalten, sind sie für Umwelt und Verbraucher sinn-voll. Glühlampen verursachen durch ihren höheren Energiebedarf sogar höhere Quecksilberemissionen als Energiesparlampen. Beim deutschen Strommix, mit einem hohen Anteil von Strom aus Kohleverbrennung, werden nach Berechnungen des Öko-Instituts pro Kilowattstunde 0,0147 Milligramm Quecksilber emittiert. So verhindert jede gesparte Kilowattstunde auch den zu-sätzlichen Ausstoß des giftigen Schwer-
metalls. Hochwertige Energiesparlampen mit einer langen Brenndauer ersparen daher der Umwelt mehr Quecksilber als sie selber enthalten. Denn die klimascho-
Energiesparlampen,abersicher!manch ein Verbraucher ist verunsichert und befürchtet gefahren durch Quecksilber.
Doch im normalbetrieb entweicht das giftige Schwermetall nicht.
nenden Lampen verbrauchen bei glei-cher Helligkeit bis zu 80 Prozent weniger Strom als eine Glühbirne und haben eine vielfach höhere Lebensdauer. >
Eine Energiesparlampe schneidet auf allen drei wichtigen Gebieten besser ab als eine Glühlampe. Allein durch den wesentlich geringeren Stromver-brauch werden bei der Nutzung von Energiesparlampen auch viel geringere Mengen Kohlendioxid (CO2) und Quecksilber emittiert. Es wurde eine 60 Watt-Glühlampe mit einer gleich hellen 11 Watt-Energiesparlampe verglichen. Grundlage der Berechnung war die jährliche Emissionsmenge bei einer täglichen Brenndauer von drei Stunden. * Der Stromverbrauch einer Energiesparlampe verursacht 0,18 mg Queck-silber-Emissionen. Das in der Energiesparlampe enthaltene Quecksilber (0,44 mg) gelangt bei ordnungsgemäßer Entsorgung nicht in die Umwelt.
Dreifach Sparer
Quelle: Lightcycle
31welt 1/2011
KreISLAUFWIrtSchAFt
einkauftipps
Wie bei jedem anderen Produkt gibt es auch bei Energiesparlampen Qua-litätsunterschiede. Gutes kostet zwar etwas mehr, hält dafür aber länger und ist somit auf Dauer billiger. Unabhän-gige Testberichte, zum Beispiel von der Stiftung Warentest oder der Initiative EcoTopTen des Öko-Institut e.V. helfen bei der Kaufentscheidung. Auch die fol-genden Kriterien helfen Ihnen beim Kauf von Energiesparlampen:
Form
Energiesparlampen gibt es mittler-weile in vielen verschiedenen Formen für große und kleine Lampenfassungen, so dass sie
in fast jeder Leuchte eingesetzt werden können. Es gibt sie in der
klassischen Glühbirnenform, der Ker-zenform bis hin zu Strahlern.
Bruchsicherheit
Einen besonders guten Schutz vor Lam-penbruch bieten Energiesparlampen in Glühlampenform, die zusätzlich mit ei-ner Silikonschicht ummantelt sind. So ist das Entladungsrohr, das das Queck-silber enthält, weitgehend vor Bruch geschützt. Man sollte beim Kauf auch auf einen niedrigen Quecksilbergehalt unter zwei Milligramm achten.
Lichtfarbe
Moderne Energiesparlampen bieten ein breites Spektrum an Lichtfarben. Die Farben reichen von „tageslichtweiß“ (eher kaltes Licht) über „warmweiß“ (ähnlich dem Licht einer Glühlampe)
bis „extra-warmweiß“. Es gibt auch dimmbare Energiesparlampen. Achten Sie auf deren spezielle Kennzeichnung, denn nicht jede Energiesparlampe ist für einen
Dimmschalter geeignet. (fm) o
Internet:
www.duh.de/energiesparlampe.html
n Einweg-Plastikflaschen, Getränkedo-sen oder Einweg-Glasflaschen – all die-se unökologischen Verpackungen sind pfandpflichtig, wenn sie Bier, Wasser, Erfrischungsgetränke oder alkoholische Mischgetränke enthalten. Testkäufe und Recherchen der DUH haben den illega-len pfandfreien Verkauf von Getränken über eBay aufgedeckt.
Insgesamt hat die DUH mehr als 200 ordnungswidrige pfandfreie Angebote von Getränken in Dosen und Plastik-flaschen an eBay gemeldet. eBay hat die angezeigten Angebote zwar gesperrt und die Verkäufer verwarnt, sieht sich aber bislang nicht in der Pflicht, den ord-nungswidrigen Verkauf einzudämmen. Die DUH fordert das Internetportal auf, sich nicht für rechtswidrige Verkaufs-praktiken missbrauchen zu lassen. Die eBay AG muss den pfandfreien Verkauf pfandpflichtiger Getränke in Deutsch-land konsequent ahnden, indem solche
Angebote gelöscht und kriminelle Ver-käufer gesperrt werden. Viele Lebens-mittelhändler vertreiben ihre Produk-te inzwischen über das Internet. Ihre Kunden sind beispielsweise Vereine und Gastronomen.
Plastik-Einwegflaschen und Dosen müs-sen seit 2003 mit 25 Cent bepfandet werden. Durch das so genannte „Dosen-pfand“ – korrekt heißt es Einwegpfand – wird zum einen die Landschaftsvermül-lung eingedämmt, da die Verbraucher gegen Rückerstattung des Pfandes ihre Getränkeverpackungen wieder im Han-del abgeben können. Zum anderen führt das Pfand zu hohen Rücklaufquoten von Einweg-Getränkeverpackungen für ein stoffliches Recycling. Durch den Verkauf von Einweggetränken ohne Pfand lan-den Getränkedosen und Plastikflaschen im Hausmüll oder in der Landschaft, wodurch wertvolle Rohstoffe verloren gehen. (tf) o
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PfandpflichtgiltauchbeieBay
DUh-recherchen haben ergeben, dass händler bei
getränkeverkäufen über das Internet-Portal eBay gegen
die Pfandpflicht verstoßen.
n Die Deutsche Umwelt-hilfe und die Stiftung Initi-ative Mehrweg schreiben gemeinsam den vierten Mehrweg-Innovationspreis aus. Gesucht werden her-ausragende Leistungen und Initiativen, die zu einfalls-reichen und innovativen Weiterentwicklungen im Bereich der Glas-Mehr-wegsysteme beitragen. Kontakt:
Deutsche Umwelthilfe e.V., thomas Fischer, tel. 030 2400867-43, e-mail: [email protected]
Mehrweg-Innovationspreis:KreativeIdeenfürGlas-Mehrweg
gesucht
An der Ausschreibung kön-nen Abfüller von Lebensmit-teln, Verpackungshersteller, Handelsunternehmen, aber auch wissenschaftliche Ins-titute, engagierte Gruppen und Einzelpersonen teil-nehmen.
Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 30. April 2011. o
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VerKehr
Förderer: Pro KLImA wird im rahmen des eU-Programms LIFe+ gefördert.
IstIhreAutoklimaanlagefreundlichzurUmwelt?
n Machen Sie mit bei unserer On-line-Umfrage! Der Verkehrsclub Deutschland und die DUH gehen der Frage nach: Was wissen Ver-braucher über Autoklimaanlagen und deren Umweltauswirkungen? Für jede Antwort werden Sie mit nützlichen Informationen belohnt! www.umfrage-autoklimaanlage.de
n Baumaschinen sind mit ihren leis-tungsstarken, häufig alten Motoren und zeitintensiver Nutzung für 30 Prozent der innerstädtischen verkehrsbedingten Feinstaubemissionen verantwortlich. Trotzdem sind sie im gesamten Bundes-gebiet generell von der Plakettenpflicht befreit. Die DUH fordert, dass Bauma-schinen analog zu Pkw, Transportern und Lkw je nach Emissionsklasse einer Plakettenfarbe zugeordnet werden und dass nur noch saubere Maschinen in belasteten Städten zum Einsatz kommen dürfen.
Stuttgart 21: Die DUh im Streit mit der Bahn
Die Deutsche Bahn hat sich verpflichtet, dass seit dem 1. Februar 2011 bei den
Bauarbeiten für Stuttgart 21 nur noch Baumaschinen und Fahrzeuge mit Die-selrußpartikelfilter zum Einsatz kom-men. Das ist das Ergebnis eines vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart geführten Verfahrens. In einem Vergleich hat die Bahn allen inhaltlichen Forderungen ei-nes von der DUH unterstützten Stuttgar-ter Bürgers, der in unmittelbarer Nähe zur Großbaustelle wohnt, zugestimmt.
Um sich selbst zu überzeugen, dass die Auflagen aus dem Vergleichsbeschluss eingehalten werden, hatte die DUH vergeblich um das Betretungsrecht für die Baustelle gebeten. Von außerhalb war am 1. Februar jedoch erkennbar, dass ungefilterte Lkw und Baufahrzeu-ge auf der Baustelle im Einsatz waren. Die DUH forderte daraufhin das Eisen-bahnbundesamt auf, einen sofortigen Stopp der Bauarbeiten zu verfügen. Auch in den folgenden Wochen wird die DUH auf den Nachweis über die im Vergleichsbeschluss festgelegten Maß-nahmen bestehen.
Die Plakettenregelung hilft der Luft
Immer mehr deutsche Städte setzen sich für gute Luftqualität ein. Messwerte aus der Berliner Umweltzone belegen die Wirksamkeit von Einfahrverboten: Dort sanken Dieselrußemissionen um 30 Pro-zent und Stickoxidwerte um 19 Prozent. Der Senat verfolgt seine Luftreinhal-testrategie konsequent. In der Haupt-stadt haben Polizei und Ordnungsamt im vergangenen Jahr rund 45.000 Ver-warnungen an Autofahrer verschickt, die ohne korrekte Plakette in der Um-weltzone unterwegs waren. (dsp) o
DUHfordertPlakettenpflichtfürBaumaschinen
Abgase von Baumaschinen gelangen immer noch ungefiltert in die Luft.
Sogar in Umweltzonen gilt eine Ausnahmeregelung.
Weiter wie bisher? Auf der Großbaustelle Stuttgart 21 sind offensichtlich noch immer ungefilterte Baufahrzeuge unterwegs.
Korrekt wäre hier die grüne Plakette, die es aber nur für Fahrzeuge mit Diesel-partikelfilter gibt.
33welt 1/2011
VerKehr
n Den ersten Platz unter den Cartoons erzielte Marcus Wilke, Cartoonist und Il-lustrator aus Berlin. Sein Beitrag mit dem Titel „Asylanträge“ veranschaulicht die Folgen der Erderwärmung für die Tiere in der Arktis. Die Aussage und zeichne-rische Umsetzung überzeugten die Jury. Marcus Wilke kann sich über ein Preis-geld von 1.500 Euro freuen.
Simon Kaiser und Yannik Markworth von der Medienakademie Hamburg zeigen in ihrem Kurzfilm mit Witz und Ironie: Rußschleudern sind uncool! Und nicht einmal ein junger und smarter Frauen-held kann die weiblichen Fans beeindru-cken, wenn er ein Auto mit roter Plakette
RußfreimitWitzruß lässt die Arktis schmelzen. Diese Botschaft hat die
Kampagne „rußfrei fürs Klima“ in den mittelpunkt eines cartoon-
und Kurzfilm-Wettbewerbs gestellt. Im Januar wurden die
Preisträger gekürt.
n Vans, Transporter, Pritschenwagen und Co. müssen ab 2016 in der Euro-päischen Union einen Grenzwert von 175 Gramm CO2 pro Kilometer einhalten. Dies regelt eine neue EU-Verordnung.
Immerhin zwingen solche Gesetze die Hersteller zum Bau effizienterer Fahr-zeuge. Doch die Deutsche Umwelthilfe bewertet die Zielvorgabe für die leichten Nutzfahrzeuge als zu schwach. Auch das für 2020 beschlossene Langzeitziel von 147 Gramm CO2 pro Kilometer könnte ambitionierter sein.
Analog zu den Grenzwerten für Pkw müs-sen leichte Nutzfahrzeuge ab 2016 den so genannten Flottengrenzwert einhalten. Dies bedeutet, dass der durchschnittliche Ausstoß aller innerhalb eines Jahres ver-kauften Neufahrzeuge eines Herstellers den CO2-Grenzwert nicht überschreiten darf. Andernfalls drohen Strafzahlungen.
Fahrzeugindustriemussmehr
zumKlimaschutzbeitragen
fährt. Die beiden jungen Filmemacher erhielten 3.000 Euro Preisgeld.
Zahlreiche Kreative, vom Hobbyzeich-ner bis hin zum Profi-Cartoonisten aus ganz Deutschland, sendeten Wettbe-werbsbeiträge ein. Die Kampagnen-träger BUND, NABU, DUH und Ver-kehrsclub Deutschland hatten Vertreter in die Jury entsandt. (ag) o
Internet:
Wählen Sie auf www.blackcarbon.de den menüpunkt „Die Kampagne“ und gehen Sie weiter zu „cartoon Wettbe-werb“ und „Kurzfilmwettbewerb“.
Hersteller von leichten Nutzfahrzeugen müssen ab 2016 einen CO2-Grenzwert beachten.
2. Platz Cartoon Wettbewerb: Christian Depenbusch
Derzeit in der EU neu zugelassene leich-te Nutzfahrzeuge emittieren im Durch-schnitt 203 Gramm CO2 pro Kilometer. Mit der Einführung des neuen Grenz-werts 2016 wird eine Minderung um 14 Prozent erreicht.
Die EU-Kommission hat ein For-schungsvorhaben auf den Weg ge-bracht, das die Messung von CO2-Emissionen von schweren Fahrzeugen über 12 Tonnen ermöglichen soll. Eine geeignete Messmethode ist die Voraussetzung für eine CO2-Regulie-rung für diese Fahrzeuggruppe. (ag) oVerdammter Ruß, das ist schon das vierte Dach in diesem Jahr
3. Platz Cartoon Wettbewerb: Kristina Ruprecht
1. Platz Cartoon Wettbewerb: Marcus Wilke
34 welt 1/2011
menSchen Für nAtUr
n Bildnachweis: Titelseite: Kiebitz, K. Wernicke/Naturfoto-Online; S. 3: A. Busch (o), M. Kessler/
Pixelio (m), R.B./Pixelio (u); S. 4: O. Hahn/hahn-film (o), J. Hempel/wikimedia (m.l.), Pitopia/P. Jobst/2007
(m.r.), GNF-Archiv (u.l.), H. Hoeck (u.r.); S. 5: aleo solar AG (o.l.), A. Trepte/photo-natur/wikimedia (o.r.),
Lightcycle (m.l.), S. Jehle (m.r.), P. Weiberg (u); S. 6: Die Klimaallianz (l), B. Brobeil/NABU LV Baden-
Württemberg (r); S. 7: Deutsche Telekom (u); S. 8: Marine PhotoBank (o); S. 10: R. Erl/Naturfoto-Online
(m), J. Raff/Naturfoto-Online (l.o.), O. Hahn/hahn-film (l.u.); S. 11: Dr. E. Nerger/Naturfoto-Online (m),
J. Schiersmann/Naturfoto-Online (r.o.), O. Hahn/hahn-film (r.u.); S. 12: obs/Deepwave e.V./S. Koschinski
(o), H. Bäsemann (u); S. 13: L. Wellmann; S. 14: BUND Thüringen (o., m.), H. Hillewaert/wikimedia (u);
S. 15: A. Bernauer (o.l.), NABU LV Köthen (o.r.), I. Meißner (u); S. 16: Svdmolen/CC-By-2.5./wikimedia,
Karte: C. Göcke; S. 18: H. Hoeck; S. 19: GNF-Archiv; S. 20: GNF-Archiv (l), unfccc (r); S. 21: GNF-Archiv;
S. 22: J. Raff/Naturfoto-Online (o., m.l.), A. Trepte/photo-natur/wikimedia (m.r.), H. Hillewaert/CC-By-
SA-3/wikimedia (u); S. 23: O. Hahn/hahn-film (l), Dr. E. Nerger/Naturfoto-Online (r); S. 24: S. Schulz;
S. 25: Stadt Prenzlau (o), Gemeinde Saerbeck (u); S. 26: Rolf/Pixelio (o), R. Strum/Pixelio (u); S. 27: P.
Langrock/Agentur Zenit (l), BSW-Solar/aleo (r); S. 28: A. Schmautz (o.l.), S. Jehle; S. 29: A. Schmautz
(l); S. 30: Lightcycle; S. 31: Lichtcycle (l), DUH-Archiv (r); S. 32: P. Weiberg; S. 33: R. Strick/wikimedia
(r); S. 34: A. Bernauer
Sie sind uns wichtig!Die DUh dankt Ihnen für die Unterstützung im vergangenen Jahr! Das Vertrauen zahlreicher
naturfreunde ist uns etwas wert: transparenz, Verlässlichkeit und Service.
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n Die DUH muss jedes Projekt über Spenden, Zuschüsse von öffentlichen oder privaten Institutionen oder andere externe Mittel finanzieren. Ihre private Spende ist ein wichtiger Baustein für unsere Aufgaben und Ziele im Natur- und Umweltschutz. Guter Service ist für uns selbstverständlich, deshalb können Sie für Ihre Spende auch einiges von uns erwarten:
Bitte empfehlen Sie die DUHwelt auch Ihren Freunden. Bei Adressangabe schi-cken wir ihnen gerne ein Probeexemplar.
transparenz: Blick hinter die Kulissen
Sie sind uns wichtig! Das Jahrestreffen von „Menschen für Natur“ bietet Ihnen neben Umweltbildung mit Vorträgen und Exkursionen in faszinierende Land-schaften auch die Begegnung mit Mitar-beitern und Projektpartnern der DUH. Im vergangenen Jahr führte die Reise in den Großstadt-Dschungel von Berlin und zur Verleihung des DUH-Umwelt-Medienpreises.
Gerne registrieren wir Sie unverbindlich als Interessent für unser Spendertreffen. Die Einladung und das Programm wer-den Ihnen rechtzeitig zugeschickt.
Service: Spendenbescheinigung
Zahlreiche Spendenbescheinigungen hat die Radolfzeller Geschäftsstelle schon zu Beginn des Jahres verschickt. Dies ist ein besonderer Service für Sie. Denn bei Einzelspenden bis 200 Euro müssten Sie den Einzahlungs- oder Bu-chungsbeleg für das Finanzamt sorgfäl-tig aufbewahren. Die DUH hingegen erstellt auch für Ihre kleinen Spenden eine übersichtliche und komfortable Jahresquittung.
Falls Sie bisher schon im Jahresverlauf Einzelquittungen erhalten: Bitte prüfen Sie, ob eine Umstellung auf die jährliche Bescheinigung für Sie vorteilhaft wäre. So können wir Verwaltungskosten und Ressourcen einsparen.
Eine Spende an die DUH ist wirksam für Natur und Umwelt. Machen Sie mit!
Ihre Ansprechpartnerin:
Annette Bernauer, tel. 07732 9995-60 [email protected]
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resümee und Ausblick: Unsere Jahresberichte
In unserem informativen und reich bebil-derten Jahresbericht 2010 bekommen Sie Einblicke in die verschiedenen Arbeitsbe-reiche der DUH, vom Naturschutz über Energie- und Klimaschutz, Verbraucher-schutz bis hin zu Umweltbildung.
Zudem gibt der Bericht Auskunft zu Per-sonal, Verwaltung und Mittelverwen-dung bei der DUH.
Wir senden Ihnen unseren Jahresbericht gerne kostenlos zu. Sie finden unsere Jahresberichte auch im Internet unter www.duh.de/jahresberichte.html
Aktuelle themen: DUhwelt
Fachwissen, Kompetenz und Engagement sind der Nährboden, auf dem viermal im Jahr die DUHwelt entsteht. Umfassend und lesefreundlich präsentieren wir Ih-nen Neues aus unseren Arbeitsbereichen. Hochwertige Beiträge liefern Denkanstö-ße zur aktuellen Umweltpolitik.
Fachkundige Führungen und die Begegnung mit Experten des Natur- schutzes machen das Jahrestreffen der Spender zu einem lehrreichen Erlebnis.
35welt 1/2011
Informationsblätter:Die sechsseitigen Informationsblätter behandeln die wichtigsten Themen des Natur- und Umweltschutzes. Stückpreis 0,50 Euro, bei größeren Abnahmemengen Rabatt auf Anfrage.
Über ihre DUH Umweltschutz-Service GmbH vertreibt die DUH Bücher und Broschüren zur Umweltbildung. Eine kleine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor. Die Versandkostenpauschale für die hier angebotenen Produkte beträgt 3,50.
Ihre Bestellung direkt per telefon: 07732 9995-0 oder per e-mail: [email protected]
Ich bestelle folgende Artikel:Bestell-Nr. Stückzahl
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Name
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PLZ, Ort
Datum/UnterschriftAn die DUH Umweltschutz-Service GmbHFritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Fax 07732 9995-77
1/2011
DUHmarkt
● Energiesparlampen● Treibhaus Erde● Amphibien● Erfolge und Defizite im Vogelschutz● Biber ● Hornissen ● Spinnen ● Libellen ● Rettet die Wale● Soziale Faltenwespen● Kleinwale in Nord- und Ostsee● Grundwasser● Aktion Biberschutz ● Lebendiger Neckar ● Lebendige Elbe● Energie aus lebendigen Wäldern● Lebendige Werra● Lebendige Radolfzeller Aach ● Lebendige Donau ● Lebendige Weser
Unter StromUlla Gahn, Pendo Verlag, 2008, broschiert, 200 Seiten; Während andere noch über das Klima debattie-ren, ergreift Ulla Gahn die Initiative und organi-siert Stromwechselpartys bei denen sie alle nötigen Informationen vermittelt. Ein Buch, das Mut macht und zum Mitmachen einlädt.
E 16,90 Bestell-Nr: 2067
Marie-Monique Robin Wie der Biotech-Konzern Monsanto unsere Welt verändert, gebunden, Verlag: DVA Sachbuch
E 19,95 Bestell-Nr: 2073
Mit Gift und Genen
Bernward Janzing Die Geschichte der Schönauer Stromrebellen, 128 Seiten, farbig bebildert, dold.verlag
E 18,00 Bestell-Nr: 2074
Störfall mit Charme
Mythen der AtomkraftGerd Rosenkranz Wie uns die Energielobby hinters Licht führt, oekom-Verlag, 110 Seiten, erschienen: März 2010
E 8,95 Bestell-Nr: 2075
Atlas der Globalisierung spezial. KlimaLe Monde diplomatique (Hrsg.), broschiert, 96 Seiten, über 100 farbige Karten und Schaubilder, taz Verlag, 2008
E 10,00 Bestell-Nr: 2047
„Dieser Atlas ist einzigartig. Er zeigt die globalen Wirkungen unseres Handelns, und er zeigt, wie wir anders leben, produzieren und transportieren können. Wer aktiv sein will, findet hier seine Pflichtlektüre. Gleich morgen früh.“(Renate Künast, Bündnis 90/Die Grünen)
Ihre private ÖkobilanzUlrike Fokken Linde Verlag Wien 2007 192 Seiten, broschiert Durch kluges Verhalten kann man Energie und Geld sparen. Ein Ratgeber mit überraschenden Fakten und ausführlichen Checklisten, die dazu anregen, umweltschonend zu leben.
E 9,90 Bestell-Nr: 2069
KlimaProf. Dr. Mojib Latif, Fischer Verlag, 2004, Sachbuch, 130 Seiten; Eine bündige Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen der Klima forschung und der Prognosen für die Entwicklung des Klimas im 21. Jahrhundert.E 8,95 Bestell-Nr: 2045
Urwälder DeutschlandsGeorg Sperber, Stephan Thierfelder, BLV Verlagsgesell-schaft mbH, 2005, Bildband, 160 Seiten, spektakuläre Farbfotos
E 29,90 Bestell-Nr: 2023
36 welt 1/2011
8.–10. Juni 2011
Die weltweit größte
Fachmesse der Solarwirtschaft
Neue Messe München
www.intersolar.de
2.000 Aussteller
165.000 m2 Ausstellungsfläche
75.000+ Besucher
AZIS2011_Master 1.1_end:v1 09.02.11 10:37 Seite 1