50
GESCHICHTE DER REGION Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung Betreuer: Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Dillinger Lagger, Anna - 0826071 Schalk, Valentin - 0826557 Sommer, Frederik - 0825800 Spreitzer, Anna - 0526212 Timmerer, Christina - 0827161 19.01.2010

GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

GESCHICHTE DER REGION

Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung

Betreuer:

Univ.Ass. Dipl.-Ing. Dr.techn. Thomas Dillinger

Lagger, Anna - 0826071

Schalk, Valentin - 0826557

Sommer, Frederik - 0825800

Spreitzer, Anna - 0526212

Timmerer, Christina - 0827161

19.01.2010

Page 2: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

2

INHALTSVERZEICHNIS

INHALTSVERZEICHNIS........................................................................... 2

1. EINLEITUNG ............................................................................... 4

2. CHRONIK1 ................................................................................. 5

2.1. Römerzeit – 41n. Chr. bis 475 ........................................................ 6

2.2. Völkerwanderungszeit - 476 bis 768 ............................................. 7

2.3. Frühmittelalter - 687 bis 900 ......................................................... 8

2.4. Hochmittelalter - 900 bis 1250 ...................................................... 9 2.5. Spätmittelalter - 1250 bis 1492 ...................................................11

2.6. Neuzeit - 1492 bis 1918 ...............................................................13

2.7. 1918 bis Gegenwart .....................................................................20

3. PRÄGENDE ZEITEN FÜR DIE REGION ................................................ 24

3.1. Die Industrielle Revolution ..........................................................24

3.1.1. Triebfeder Innovation ..........................................................24

3.1.2. Industrialisierung in der Region Schwechat ........................25

3.1.3. Die neue Fabrik ....................................................................25

3.1.4. Die neuen Arbeiter ..............................................................25

3.1.5. Strukturwandel ....................................................................26

3.2. Die Region zu Zeiten des Nationalsozialismus .............................27 3.2.1. Der Anschluss Österreichs ...................................................27

3.2.2. Der 23. Bezirk Schwechat ....................................................28

3.2.3. Ende des 2. Weltkrieges und Wiederaufbau .......................29

3.2.4. Folgen des 2. Weltkrieges ....................................................30

3.2.5. Fokus Planungsregion ..........................................................31

3.3. Punktuelle Vertiefungen ..............................................................32

3.3.1. Jüngere Geschichte (ab 1955) .............................................32

3.3.1.1. Geschichte des Flughafens ..........................................32

3.3.1.2. OMV Raffinerie Schwechat ........................................ 32

3.3.1.3. Nationalpark Donau Auen .......................................... 33

3.3.1.4. Bundesheer ................................................................. 34

3.3.2. Wege | Verbindungen......................................................... 35

3.3.2.1. Römer | Ein gutes Straßennetz und neue Städte ...... 35

3.3.2.2. Zerstörung aufgrund der Lage .................................... 35

3.3.2.3. Straßenausbau ............................................................ 35

3.3.2.4. Die S7 .......................................................................... 36

3.3.2.5. Ostbahn....................................................................... 36

3.3.2.6. A4 | Ostautobahn | Flughafenautobahn ................... 36

3.3.2.7. B9 | B10 ...................................................................... 37

3.3.2.8. Anbindung an das Öffentliche Verkehrsnetz Wiens . 37

4. KULTURHISTORISCH BEDEUTSAME GEBÄUDE .................................... 38

4.1. Katharinenhof ............................................................................. 39

4.2. Aichhof ........................................................................................ 39

4.3. Papierfabrik Klein-Neusiedl ......................................................... 40

4.4. Baumwollspinnerei Schwadorf ................................................... 40

4.5. Schwechater Brauerei ................................................................. 41

4.6. Mühle in Enzersdorf an der Fischa .............................................. 41

4.7. Schwadorfer Schloss ................................................................... 42

4.8. Schloss Rothmühle ...................................................................... 42

4.9. Bründlkirche ................................................................................ 43

5. VERZEICHNISSE ........................................................................ 44

5.1. Quellenverzeichnis ...................................................................... 44

5.2. Abbildungsverzeichnis ................................................................ 50

Page 3: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

3

Präambel In dieser Arbeit wird die nach der Grammatik männliche Form in einem

neutralen Sinne verwendet. Es werden immer Männer und Frauen

gemeint. Der Verzicht auf „-Innen“ oder „/-innen“ soll der Lesbarkeit und

besseren Verständlichkeit dienen und keine sprachliche oder sonstige Diskriminierung darstellen.

Page 4: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

4

1. EINLEITUNG

Im Rahmen des Studiums der Raumplanung und Raumordnung an der

Technischen Universität Wien wird im fünften und sechsten Semester die

zweite Projektarbeit im Laufe des Studiums absolviert.

Das Ziel des Projektes 2 im Wintersemester 2010/2011 und

Sommersemester 2011 ist die Erarbeitung eines regionalen

Entwicklungskonzeptes für die Region Schwechat beziehungsweise für die

acht direkten Anliegergemeinden des Flughafens Wien.

Bei diesem Projekt 2 handelt es sich um eine Gruppenarbeit, die in zwei

Abschnitte unterteilt ist. Die vorliegende Arbeit ist Teil des ersten

Abschnittes, der Bestandsaufnahme und Analyse, der mit dem Ende des

Wintersemesters abgeschlossen sein sollte. Den zweiten Abschnitt des

Projektes stellt die Planungsphase dar, die vor allem für das

Sommersemester vorgesehen ist.

Der vorliegende Bericht handelt von der Geschichte der Planungsregion

und zeigt die historische Entwicklung der Gemeinden und der gesamten

Region.

Der erste Teil dieses Berichtes ist in Form einer Chronik gestaltet und gibt

einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse. Diese ist in sieben

Epochen untergliedert, beginnend mit der Römerzeit bis hin zur

Gegenwart.

Vertiefend werden einige geschichtliche Entwicklungen und Ereignisse

herausgegriffen und detaillierter betrachtet, die als prägend für die Region

eingeschätzt werden.

Abschließend werden in einem Katalog einige kulturhistorisch bedeutsame

Gebäude der Region vorgestellt. Diese stehen exemplarisch für die vielen

verschiedenen Gebäude aus unterschiedlichsten Epochen, die als Relikte

der vergangenen Jahrhunderte in der Region bestehen.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass für die Gemeinden der

Planungsregion unterschiedlich gute Datengrundlagen zur Verfügung

standen. Die höchste Datenqualität und -quantität bestand für die

Stadtgemeinde Schwechat als größte Gemeinde der Region.

Page 5: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

5

2. CHRONIK1

Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die wichtigsten historischen

Ereignisse, die die Gemeinden der Planungsregion geprägt haben. Die

Auswahl der dargestellten Ereignisse wurde anhand der Relevanz für die

Planungsregion vorgenommen und ist in sieben Epochen gegliedert. Wobei

sich deren zeitliche Abgrenzung an den Ereignissen in der Region und nicht

an der allgemeinen Geschichtsschreibung orientiert, weshalb zum Beispiel

der Beginn der Römerzeit auf 9 vor Christus datiert wurde.

Alle behandelten Epochen können der Überblickszeitleiste in Abbildung 1

entnommen werden. In der jeweiligen Epoche ist zur Orientierung und

geschichtlichen Einordnung der Ereignisse ebenfalls eine Zeitleiste

abgebildet. Diese gibt einen Überblick über die Ereignisse der Epoche,

wobei die auf der aktuellen Seite behandelten Daten hervorgehoben

Abb. 1: Überblickszeitleiste

1Quellen:

Barbieux 1960: online FOB (2007): online

Bode 2010: online Freiwillige Feuerwehr Kleinneusiedl 2010:

Büchner (2011a): online online

Büchner (2011b): online Gehart 1980: 72-103

Buchwald 2011: online Gehart 1989a: 113-130

Deutsches Museum 2010: online Gehart 1989b: 32

Endl 2009: online Gehart 1998: 36-52

Erfurth 2009: online Geiger 2010: online

Ezsöl 1992: 7-35 Geomix Development 2010: online

werden. Die restlichen Daten der Epoche sind hingegen transparent

dargestellt. Zur Einordnung in den geschichtlichen Kontext wird die

vorangegangene beziehungsweise folgende Epoche entsprechend der

Farbgebung der Überblickszeitleise angedeutet.

Obwohl verschiedenste Funde an unterschiedlichen Fundorten in der

Region die erste Besiedelung Schwechats und Umgebung in der jüngeren

Steinzeit um 2500 bis 2200 vor Christus bestätigen und weitere

archäologische Funde zudem Siedlungen in der Bronzezeit, der mittleren

Hallstattzeit sowie keltische Siedlungen in der La Tène-Zeit nachweisen,

beginnt die Chronik mit der Römerzeit. Diese ist als erste prägende Epoche

für die Region einzuschätzen.

Quelle: eigene Darstellung

Gemeinde Zwölfaxing 2010: online Pro Loco OG 2011: online

Gemeinde Rauchenwarth 2010: online Scheibenreif 2004: 19-42

Hoymann (2010): online Schwarzenberger, Marcel 2008: online

Liuzzo 2006: online SIT 2011: online

Marktgemeinde Enzersdorf an der Fischa Stadt Fischamend 2007: online

2006: online Stadtgemeine Schwechat 2000: online

Marktgemeinde Himberg 2010: online Teleschau 2008: online

Matthesius / Dittrich 2010: online Tillmann 2009: online

Past 1994: 54-67 Tomic 2010: online

Page 6: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

6

2.1. Römerzeit – 41n. Chr. bis 475

41 - 45

Unter Kaiser Claudius entstehen die Provinzen Vindobona und Carnuntum

Um 100

Errichtung des römischen Reiterkastells „Ala Nova“ = „Neues Lager“

(im Bereich der heutigen Klein-Schwechater Brauerei, des Pfarrhofes, mit

Ausdehnung bis in die Höfe der späteren Häuser an der Wiener Straße)

und Aequinoctium (in Fischamend)

375

Wiederaufbau der Lager Ala Nova und Carnuntum nach verheerendem

Einfall der Quaden in römische Gebiete durch eigentlich in Lauriacum

(Enns) stationierte Einheiten

Hunnen dringen von Osten nach Europa und besiegen die Ostgoten

Beginn der Völkerwanderung

379 - 380

Kaiser Theodosius I. (ab 394 letzter Herrscher des gesamten römischen

Imperiums) siedelt in Pannonien Gruppen von Goten, Alanen, Hunnen und

Quaden an

395

Römisches Reich wird nach dem Tod Kaiser Theodosius I. aufgeteilt

Markomannen, Quaden, Goten und Alanen überschreiten die

Donaugrenze und besetzen einen Teil Pannoniens, Markomannen siedeln

sich im Raum um Vindobona an

Um 400

Westwärts ziehende Vandalen, Alanen und Markomannen zerstören

Ansiedlungen im Donauraum von Vindobona bis nach Iuvavum (Salzburg),

Gebiet um Schwechat wird von Goten gebrandschatzt

401

Westgoten ziehen durch Pannonien (unter König Alarich) und beherrschen

das Land bis zum Tod des Königs (410), ziehen dann nach Gallien weiter

410 - 433

Pannonien steht wieder unter römischer Herrschaft

433

Hunnen (unter König Attila) tauchen auf

Oströmischer Kaiser Theodosius II. erkauft sich Frieden mit den Hunnen

durch die Übertragung der Herrschaft über Teile Pannoniens (bereits

weitgehend entvölkert)

453

Hunnenkönig Attila stirbt, Ostgoten besetzen Pannonien

Page 7: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

7

2.2. Völkerwanderungszeit - 476 bis 768

488

Slawische Stämme dringen in östlichen Donauraum ein

Im 5. Jahrhundert

Großteil der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum

Ab 540

Bajuwaren (Bayern) beginnen Besiedelung der ehemaligen römischen

Donauprovinzen

546

Oströmischer Kaiser Justinian tritt die unteren Donaugebiete an die

Langobarden ab

568

Langobarden ziehen nach Italien weiter und überlassen den befreundeten

Awaren, einem nomadischen Reitervolk, das Land

Page 8: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

8

2.3. Frühmittelalter - 687 bis 900

791

Frankenkaiser Karl der Große besiegt die im Osten herrschenden Awaren

Um 800

Karl der Große lässt zur Sicherung der Reichsgrenzen die Ostmark errichten

Um 850

Gründung des Dorfes Zwölfaxing

Page 9: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

9

2.4. Hochmittelalter - 900 bis 1250

900

Die Magyaren, ein Nomaden- und Reitervolk, das sich etwa auf dem Gebiet

des heutigen Ungarn angesiedelt hat, dringen in den mittleren Donauraum

ein und verwüsten das Land

957

Kaiser Otto I. besiegt die Magyaren in der Schlacht am Lechfeld bei

Augsburg, woraufhin neue Grenzen zu Ungarn festgelegt werden

976

Otto II. übergibt die Ostmark dem Markgrafen Luitpold aus dem

Geschlecht der Babenberger

996

Gebiet der Ostmark wird erstmals als „Ostarrichi“ urkundlich erwähnt

1020

Der zeilenartige Ort „Fischamend“ entsteht und es wird eine Verbindung

nach Orth an der Donau eingerichtet

1031

Erstmalige urkundliche Erwähnung des Flusses Schwechat als „Svechant“

1050

Erste urkundliche Erwähnung von Enzersdorf an der Fischa

1058

König Heinrich IV. schenkt dem Stift St. Pölten und der „Dienerin Imre“ ein

Grundstück im Ort „Manndeswerde“ (Mannswörth), in der betreffenden

Urkunde wird erstmals von landwirtschaftlichen Betrieben, der Fischerei

und von Mühlen im Raum Schwechat berichtet

Um 1100

Schwadorf wird unter dem damaligen Namen „Schwabendorf“ gegründet

und durch die Babenberger besiedelt

6. September 1108

Urkunde Heinrich V. bezeichnet ein Grundstück als „in Schwechat gelegen“

Erste Erwähnung des „Wolfger de Svechanti“, der sich als erster Adeliger

nach dem Fluss Schwechat benennt und als Begründer des Ortes

Schwechat gilt

1108

Erste urkundliche Erwähnung von Pellendorf

Page 10: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

10

1115

Erstmalige urkundliche Erwähnung des Dorfes Zwölfaxing als „Zo

Welfossingen“

7. Januar 1120

Erste urkundliche Erwähnung von Himberg und Velm

1130

Errichtung der Pfarrkirche Himberg, die einen Teil der Verteidigungsanlage

der Burg darstellt

1140

Erste urkundliche Erwähnung von „Rainhardtsdorf“ (Rannersdorf)

1146

Der ungarische König Geisa überschreitet mit 70.000 Mann die Grenze an

der Leitha, König Heinrich II. Jasomirgott stellt sich mit dem

österreichischen Heer entgegen, wird vernichtend geschlagen und muss

den Rückzug über Schwechat nach Wien antreten, die ganze Region wird

von den Ungarn verwüstet

24. Juni 1203

Erstmalige urkundliche Erwähnung Kleinneusiedls unter dem Namen

„Niusiddele“

1246

Herzog Friedrich II., der letzte Babenberger, besiegt die eingefallenen

Ungarn in der Schlacht bei der Leitha und wird in der Endphase des

Kampfes getötet

Page 11: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

11

2.5. Spätmittelalter - 1250 bis 1492

1252

Ungarn fallen in die Region ein und verwüsten sie erneut

1257

Erstmalige urkundliche Erwähnung Rauchenwarths

1270

Hademar de Sunberg, Inhaber eines freien Landgutes in Schwechat (später

Gut Kettenhof), überträgt seinen Besitz an Konrad von Himberg

1282

Beginn der Habsburgerherrschaft über Österreich durch die Ernennung

Albrechts (Sohn von Rudolf I. von Habsburg) zum Herzog von Österreich

1291

80.000 Mann starke Truppe unter dem ungarischen König Andreas II.

überschreitet die Leitha und belagert Wien

Hauptlager der Ungarn mit dem Zelt des Königs wird in Schwechat

errichtet, der Ort erleidet schwere Schäden

1318

Heinrich von Swechent, letzter seines Geschlechts, bleibt ohne männliche

Nachkommen und verkauft einen Teil seines Besitzes an seinen

Lehnsherren Reinprecht II. von Ebersdorf

1334

Erstmalige urkundliche Erwähnung Schwechats als Markt

1365

Himberg erhält das Marktrecht

14. Jahrhundert

Seuchen und Elementarereignisse führen dazu, dass einige Orte

aufgelassen werden

November 1446

Ungarischer Heerführer Johann Hunyadi (Vater des späteren ungarischen

Königs Matthias Corvinus) verwüstet Schwechat während eines Raubzuges

gegen Wien

Page 12: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

12

1476

Erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft „Gletarn“ (Kledering)

25. Februar 1484

Ungarns König Matthias Corvinus fällt in Österreich ein, auch die

Ortschaften der Region erleiden große Schäden durch Plünderungen und

Brandschatzung

1. Juni 1485

Der ungarische König nimmt Wien ein und bleibt bis zu seinem Tode am 4.

April 1490 Herrscher über Niederösterreich

Page 13: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

13

2.6. Neuzeit - 1492 bis 1918

26. Januar 1494

Verkauf des Dorfes Rauchenwarth an das Stift Dorothea zu Wien

15. Jahrhundert

Streifzüge des ungarischen Heeres zerstören die Gemeinden

15. Jahrhundert

Schwadorf erhält das Marktrecht

Herbst 1529

Erste Türkenbelagerung

Zwischen Simmering und Schwechat kommt es zu den ersten Gefechten

zwischen der türkischen Vorhut und der kaiserlichen österreichischen

Armee, in den nächsten Tagen folgt die reguläre türkische Streitmacht

Sultan Süleyman II. lässt sein Lager in Schwechat und Simmering errichten

und befiehlt seiner Flotte alle Donaubrücken abzubrennen, um den

Wienern die Möglichkeit einer Flucht zu nehmen

Nach dreiwöchigem Kampf lässt Sultan Süleymann II. überraschend die

Belagerung abbrechen

Die Gemeinden der Planungsregion werden, wie alle Ortschaften im

Einzugsbereich der Türken, total verwüstet, die Einwohner werden

entweder getötet oder in Gefangenschaft verschleppt

Schwechat ist in Folge fünf Monate unbewohnt

Um 1530

Beginn der Neubesiedlung Schwechats durch die Diözese Passau, Großteil

der neuen Bewohner kommt aus Schwaben und Bayern

10. August 1533

Himberg erhält die Marktfreiheit und das Mautprivilegium als

Entschädigung für die Schäden der Türkenkriege

Um 1580

Gründung der Ortschaft Kettenhof

Um 1590

Die erste Schwechater Brauerei wird errichtet

1605

Die Truppen des habsburgerfeindlichen Siebenbürgers Stefan Bicskays

kommen im Verlauf ihrer Streifzüge von Ungarn bis vor Wien und richten

auch in der Region großen Schaden an

1618 – 1648

Während des 30jährigen Krieges ist Schwechat großen Belastungen durch

einquartierte und durchziehende kaiserliche Truppen ausgesetzt

Page 14: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

14

2. Juni 1619

Graf Matthias Thurn überquert bei Fischamend mit 6.000 Mann die Donau

und zieht über Schwechat gegen die Wiener Vorstädte, wird dort zwei

Tage später in die Flucht geschlagen

Die Region leidet an Plünderungen

26. November 1619

Die ungarischen Rebellen dringen bis zu den Toren Wiens vor und fügen

den Gemeinden der Region große Schäden zu

Um 1620

Landschloss Rothmühle wird als befestigter Landsitz errichtet

15. März 1624

Neukonfirmierung des Schwechater Marktrechts durch Kaiser Ferdinand II.

24. September 1627

Ferdinand II. erlässt ein Patent: alle lutherischen Pfarrer und Schulmeister

werden „abgeschafft“ und durch katholische Priester ersetzt

Gegenreformation setzt daraufhin ein und viele Protestanten verlassen

ihre Heimat

1632

Matthias Descrolier, Ritter des goldenen Sporns, erwirbt Freihof in Klein-

Schwechat und errichtet darauf eine Brauerei

18. Juni 1638

Kaiser Ferdinand II. nimmt die Gemeinde Schwechat per Dekret unter

seinen „kaiserlichen Schutz und Schirm“ und befreit sie damit von

künftigen Soldateneinquartierungen, anderen Kriegslasten und

Exekutionen

1645

Schwedische Truppen wollen bei Hainburg und Albern die Donau Richtung

Süden überqueren, können jedoch daran gehindert werden

Die Bevölkerung erleidet große Schäden durch stationierte kaiserliche

Soldaten und später durch dienstlose, herumstreunende Söldner

1663

Für einen befürchteten neuerlichen Krieg mit den Türken wird das Schloss

Kettenhof als Fluchtort bestimmt und mit Waffen ausgestattet

22. Februar 1666

Kaiser Leopold I. regt die Errichtung einer „Orientalischen

Handelscompanie“ an, in einem Gebäude in Schwechat sollen Stoffe für

den Handel mit der Türkei erzeugt werden

1673

Kaiser Leopold I verleiht Fischamend das Jahr- und Wochenmarktprivileg

1674 - 1848

Die Grundherrschaft Zwölfaxing gehört dem Grafen Gatterburg

Page 15: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

15

7. Juli 1683

Die kaiserlichen Truppen flüchten vor den Türken, die alle Ortschaften

entlang ihres Aufmarschweges in Brand stecken, nach Wien

Beginn der zweiten Türkenbelagerung In Rauchenwarth werden circa 80 Prozent der Bevölkerung getötet oder

verschleppt, durch Besiedelungsaktion durch Chorherren wird das Dorf vor

der Verödung bewahrt

6. September 1698

Kaiser Leopold I. stellt im Schloss (Kaiser-)Ebersdorf einen Majestätsbrief

aus, in dem er das Marktrecht Schwechats erneuert

Frühjahr 1704

Kuruzzen (ungarische Kreuzritter) fallen in der Region ein und richten sehr

große Schäden an, Schwechat, Mannswörth und Fischamend werden

niedergebrannt und viele Einwohner getötet

Juni 1704

Neuerlicher Einfall der Kuruzzen

Bevölkerung wird rechtzeitig gewarnt und kann sich in Sicherheit bringen,

die Rebellen plündern die wenigen unversehrten Gebäude

Februar 1705

Dritter Kuruzzen-Einfall wird durch das Zufrieren der Donau ermöglicht und die wenigen verbliebenen Einwohner werden überrascht

1718

Friedensvertrag mit den Türken wird geschlossen

27. Juli 1718

Kaiser Karl VI. schließt Handelsvertrag mit den Türken ab, ruft

„Orientalische Handelscompanie“ wieder ins Leben und stattet sie mit

vielen Privilegien aus

Ab 1724

In Schwechat wird Kotton, Berchent und Leinwand erzeugt

24. Februar 1732

Bei einer Überschwemmung werden in Schwechat alle Brücken und

Dämme weggerissen

1733

„In- und Ausländische Papierfabrik“ wird in Rannersdorf errichtet

1749

Kaiserin Maria Theresia ordnet an, den größten Teil der landesfürstlichen

Besitzungen, darunter auch den Markt Himberg, zum Verkauf

auszuschreiben Die zu dieser Zeit wohlhabende Bürgerschaft kauft den Markt mit allen

Rechten und Pflichten um den Betrag von 40.100 Gulden

Himberg wird dadurch ein freier Markt

Page 16: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

16

1766

Gründung der „Zitz- und Kattunfabrik“ in Altkettenhof

Um 1772

Gründung der Bründlkirche bei Rauchenwarth

26. Januar 1782

Beim „Großen Brand in Groß-Schwechat“ werden u.a. das Rathaus, das

Pfarrhaus und das Schulgebäude am Hauptplatz zerstört

30. April 1784

Kaiserliches Dekret verkündet die Einrichtung einer täglichen

Postkutschenroute von Wien über Schwechat nach Pressburg

1796

Errichtung der Papierfabrik „Neusiedler AG“ in Klein-Neusiedl

1782

Das Stift Klosterneuburg erlangt die Herrschaft über Rauchenwarth

16. Dezember 1803

Kaiser Franz I. befiehlt, dass der Staat die Rannersdorfer Papierfabrik in

Pacht zu nehmen hat

1805

Die drei Mächte Österreich, Russland und England verbünden sich zu

einem Krieg gegen Kaiser Napoleon I.

12. November 1805

Französische Soldaten rücken in Schwechat ein

28. Dezember 1805

Der Frieden von Pressburg wird geschlossen und die fremden Truppen

verlassen danach Österreich

April - Oktober 1809

Österreich erklärt Napoleon I. neuerlich den Krieg, den Napoleon verliert

Der Krieg endet mit dem „Frieden von Schönbrunn“

August 1838

Großbrand in Klein-Neusiedl, bei dem unter anderem die ansässige

Kattunfabrik und die in ihr gelagerten Waren komplett zerstört werden

12. März 1846

Eröffnung der Eisenbahn von Wien nach Bruck an der Leitha

Streckenverlauf über Kledering und Rannersdorf, beide Orte bekommen

eine Haltestelle

Page 17: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

17

Oktober 1848

Die zweite Revolution bricht aus Arbeiter und Studenten treten bewaffnet

auf die Straßen

Kroatisch-slawonische Armee rückt in Schwechat ein und errichtet eine

halbkreisförmige Kampflinie von Fischamend über Schwadorf, Himberg bis

nach Rothneusiedl

Ungarisch Truppen kommen Österreich zur Hilfe und drängen die Angreifer

nach Kaiserebersdorf, Mannswörth, Schwechat und Rannersdorf zurück

und es kommt zur Schlacht bei Schwechat, wobei Schwechat große

Schäden erleidet

17. März 1849

Rauchenwarth wird selbstständig

November 1861

Erster Dampfpflug der Region wird in Betrieb genommen

Kaiser Franz Joseph I. kommt nach Schwechat, besucht Anton Drehers

Bauerei und lässt sich den Dampfpflug vorführen

1863

Die erste Schwechater Brauerei geht in Konkurs, wird 1869 von Anton

Dreher II. gekauft, aber nur mehr als Mälzerei betrieben

12. Februar 1867

Eröffnung der ersten Schwechater Telegraphenanlage

29. Juni 1867

Anton Drehers private Brauereieisenbahn wird als erste Industriebahn

Österreichs eröffnet

19. November 1867

Gemeinderat Schwechat beschließt Errichtung einer Straßenbeleuchtung

mit Petroleumlampen

September 1868

In Schwechat wird ein neuer Anschluss an die Kronprinz Rudolfs-Bahn vom

Westbahnhof nach Kaiserebersdorf eröffnet

6. September 1869

Großfeuer zerstört das Rathaus und 12 weitere Häuser in Schwechat

1870

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Schwechat

Februar 1871

Großbrand in der Schwarzmühle Rannersdorf

30. Juli 1871

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Rannersdorf

1871

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Himberg

Page 18: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

18

2. Februar 1873

Die „Innerberger Hauptgewerkschaft A.G.“ nimmt in Schwechat die ersten

zwei Hochöfen zur Roheisenerzeugung in betrieb

Das Werk ist das modernste in Österreich und bewirkt den Zuzug von

Arbeiterfamilien

1873

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Fischamend Markt

1874

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Mannswörth

1879

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zwölfaxing

1880

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Enzersdorf an der Fischa

8. Dezember 1881

Eröffnung des Abzweigers der Aspangbahn von Wien-Zentralfriedhof nach

Klein-Schwechat

12.09.1848

Eröffnung einer Eisenbahnstrecke über Himberg, Gramatneusiedl und

Götzendorf nach Bruck an der Leitha

5. Januar 1884 Lokalbahn von Schwechat nach Mannersdorf wird in Betrieb genommen

1885 Die „Österreichische Alpine Montan Gesellschaft“ eröffnet auf dem

Gelände der heutigen Mühlensiedlung in Schwechat eine Ziegelfabrik, in

der die anfallende Schlacke der Hochöfen der „Innerberger

Hauptgewerkschaft A.G.“ weiterverarbeitet wird

1885 Die Firma „Maximilian Schiff & Co.“ errichtet in Schwechat eine Fabrik zur

Erzeugung von Kohlenspitzen, Glühelektroden und der Herstellung von

Farben

3. Oktober 1886 Schwechat erhält eine öffentliche Gasbeleuchtung

1888 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Fischamend Dorf

1. Juni 1888 Einführung des Personenverkehrs auf der Zugstrecke von Wien-

Westbahnhof nach Kaiserebersdorf

1897 Errichtung der ersten Schwechater Buchdruckerei und erste Ausgabe des

Wochenblattes „Der Bezirksbote“

Page 19: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

19

26. Juni 1899

Eröffnung der Eisenbahnlinie von Klein-Schwechat nach Heiligenstadt

16. Juli 1902

Der Gemeinde Wien werden Grundparzellen für die Errichtung einer

Straßenbahn überlassen

1902 - 1903

Die Österreichische Alpine Montan Gesellschaft legt Fabriken (Ziegel,

Hochöfen etc.) in Schwechat still

1903

Gründung der „Vaselin- und Ölfabrik“ in Kledering

8. Dezember 1903

Eröffnung der Straßenbahnlinie vom Zentralfriedhof nach Schwechat

1. September 1904

Gemeinde Wien übernimmt „Wiener Brauhaus AG“ in Rannersdorf

Juni 1905

Vertragsschluss zwischen den Gemeinden Wien und Schwechat über die

zukünftige Stromversorgung Schwechats durch Wien

1906

Der Gemeinderat beschließt einen Regulierungsplan für das verbaute

Ortsgebiet Himberg

1908 - 1909

Die Firma „Skaret, Hanusch und Co.“ erwirbt das Werksgelände der

„Österreichischen Alpine Montan Gesellschaft“ und errichtet darauf die

sogenannten Hammerbrotwerke

In dieser Großbäckerei werden zu Spitzenzeiten täglich 50.000 Laib Brot

erzeugt

1909

Gründung der militär-aeronautischen Anstalt in Fischamend

9. Juli 1910

Einrichtung der ersten Telefonsprechstelle in Schwechat

1. Febr. 1914

Eröffnung der neu erbauten elektrischen Pressburgbahn

1914 - 1918

Erster Weltkrieg

Page 20: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

20

2.7. 1918 bis Gegenwart

21. September 1919

Verkehr der Straßenbahn von Wien nach Schwechat und der

Pressburgerbahn wird aufgrund von Kohlemangel eingestellt

11. November 1921

Gemeinderat des Marktes Schwechat beschließt die Ansuchung zur

Erhebung zur Stadt

1. Januar 1922

Wien (bisher Landeshaupstadt NÖ) wird ein eigenständiges Bundesland

2. Januar 1922

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Neusiedl

24. August 1922

Beschluss des Österreichischen Ministerrats Schwechat zur Stadt zu

erheben

1. Oktober 1924

Rundfunkdienst wird eingeführt

1925

Überfall auf einen Schnellzug im Bahnhofsbereich Himberg durch

Nationalsozialisten

1927

Bau der Schwechater Hochquellenwasserleitung und Anschluss

Rannersdorfs

1930

Elektrisches Licht zur Beleuchtung der Straßen in Enzersdorf an der Fischa

1932

Als Folge der Weltwirtschaftskrise (Schwarzer Freitag 1929) sind circa. 70

Prozent der Schwechater Bevölkerung ohne Arbeit

6. November 1933

NSDAP-Ortsgruppe Schwechat gewinnt vier Mandate bei den

Gemeinderatswahlen

15. Januar 1934

Bürgerkrieg aufgrund Schwechater Waffenfunde

18. März 1936

Der Betrieb „Nova Öl- und Brennstoff Aktiengesellschaft“ siedelt sich in

Schwechat an

Page 21: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

21

2. Januar 1938

Schwechat zählt zu den "ärgsten Notstandsgebieten" Niederösterreichs

März 1938

Einmarsch der deutschen Wehrmacht

Österreich wird ein Teil des deutschen Reiches

Mai 1938

Baubeginn des Fliegerhorstes Schwechat

15. Oktober 1938

Unter anderem werden die Gemeinden Schwechat, Zwölfaxing, Himberg,

Rauchenwarth, Schwadorf, Klein-Neusiedl und Fischamend zum 23.

Gemeindebezirk „Schwechat“ von „Groß-Wien“ eingegliedert

Enzersdorf an der Fischa wird Teil des Gaus Niederdonau

1. September 1939

Beginn des Zweiten Weltkrieges

1942

Am Schwechater Fliegerhorst wird ein großes Flugzeugwerk errichtet

17. März 1944

Erster Luftangriff auf Schwechat

22. März 1945

Letzter von insgesamt 23 schweren Luftangriffen der Alliierten auf

Schwechat

April 1945

Befreiung der Region durch sowjetische Truppen

9. Mai 1945

Ende des zweiten Weltkrieges

Gemeinden der Region befinden sich in der sowjetischen Besatzungszone

1954

Der Beschluss über die Abtrennung der ehemaligen Randbezirke von Wien

wird von den Alliierten anerkannt

Der zivile Betrieb des Flughafens wird aufgenommen

27. Juli 1955

Staatsvertrag tritt in Kraft, Österreich ist wieder frei

15. Juni 1955

Die Sowjets verlassen Schwechat

Page 22: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

22

22. April 1958

Grundsteinlegung für die ÖMV-Großraffinerie Schwechat

Juni 1961

ÖMV nimmt Betrieb auf

16. Juni 1961

Die letzte Straßenbahn der Linie 72 vom Schwechater Hirschenplatz zum

Zentralfriedhof fährt ab

Danach nur noch Autobus-Verkehr

1966

Neugestaltung des Schwechater Hauptplatzes

28. April 1967

Schwechater Gemeinderat beschließt Kauf des Schlosses Rothmühle in

Rannersdorf und lässt es anschließend renovieren

7. November 1969

Trinkwasserversorgung Schwechats erfolgt von nun an aus dem

stadteigenen Brunnen in der Zaineth-Au

1970

Freiwillige Vereinigung der Gemeinden Fischamend-Markt und

Fischamend-Dorf zur Gemeinde Fischamend

Zusammenlegung von Enzersdorf an der Fischa und Magarethen am Moos

1. Januar 1971

Freiwillige Zusammenlegung der Gemeinden Himberg und Velm

1. Januar 1972

Von der Landesregierung Niederösterreich wird eine zwanghafte

Vereinigung von Himberg mit der Gemeinde Pellendorf verordnet

2. Juli 1976

Eröffnung des Schwechater Heimatmuseum im Schloss Rothmühle

17. Dezember 1982

Eröffnung der Ostautobahn A4

Page 23: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

23

1983

Der Zentralverschiebebahnhof Kledering wird in Betrieb genommen

9. September 1983

Schwechat wird zur Europastadt ernannt

1983

Zusammenschluss von ÖMV, Petrochemie und Danubia-Delfin

1984

Errichtung einer Großkläranlage in Schwechat

1985

Wiederverleihung des Marktrechts an Enzersdorf

25. Dezember 1985

Terroranschlag am Flughafen Schwechat

1987

Fischamend wird zur Stadt erhoben

3. Oktober 1987

Eröffnung des Schwechater Radwegenetzes, mit dem nun alle Ortsteile

verbunden sind

15. Sept. 1988

Eröffnung des neuen Schwechater Einkaufszentrums EKAZENT

2006

Grundsteinlegung für weiteres Flughafen-Terminal (Skylink)

2006

Stillegung von Teilen der Brauerei Schwechat

1.März 2007

Einreichung der Planungsunterlagen zur dritten Piste beim Amt der

Niederösterreichischen Landesregierung durch den Flughafen

11. Januar 2011

Eröffnung der Veranstaltungshalle „Multiversum“ in Schwechat

Page 24: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

24

3. PRÄGENDE ZEITEN FÜR DIE REGION

Im folgenden Abschnitt sollen ausgewählte Themenbereiche genauer

beschrieben werden. Das Ziel dieser Vertiefungen ist es, einen Überblick

über das jeweilige Thema und seine Auswirkungen auf die Region zu

vermitteln.

3.1. Die Industrielle Revolution

Oder: Von Manufakturen und Fabriken zum modernen Industrie- und

Dienstleistungsstandort im Südosten Wiens.

Die industrielle Revolution setzte im 18. Jahrhundert in Großbritannien ein,

wo neben liberalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem

erforderlichen Kapital auch eine ausreichende Innovationskraft vorhanden

war. In den kontinental-europäischen Staaten begann die

Industrialisierung hingegen erst 20 bis 40 Jahre später. (vgl. Chaloupek

2003: 16)

Der Beginn der Industrialisierung und die damit einhergehende

Mechanisierung verlief in den verschiedenen Branchen unterschiedlich.

Die frühe Industrialisierung wurde vor allem von der Textilindustrie

dominiert, die gemeinhin als Auslöser der Industrialisierung bezeichnet

wird. (vgl. Chaloupek 2003: 22)

Das Südliche Wiener Becken zählte zu den am frühesten industrialisierten

Regionen auf dem europäischen Festland. So bilden die Räume des

Südlichen Wiener Beckens und die benachbarten Alpentäler den Kernraum

des so genannten Industrieviertels in Niederösterreich. Mit dem Entstehen

von Großmanufakturen ab 1723 und der Gründung mechanischer

Baumwollspinnereien ab 1801/02 nahm die industrielle Revolution in

Österreich (beziehungsweise Österreich-Ungarn) hier ihren Ausgang.

Die Region Schwechat ist heute vor allem durch den Standort des

internationalen Flughafens als spezialisiertes Dienstleistungszentrum

bekannt, allerdings ist sie auch ein bedeutender Industriestandort mit

langer Tradition. So profitierte die Region schon früh von günstigen

Standortfaktoren, wie der Nähe zu Wien, der Wasserkraft der

verschiedenen Flüsse, der Existenz großer Flächenreserven sowie der Lage

an der Ungarischen Landstraße beziehungsweise später an der Ostbahn

und an der Ostautobahn Wien-Budapest. (vgl. Schwarz 2001: 40f)

3.1.1. Triebfeder Innovation

Die unmittelbaren Auslöser der industriellen Revolution waren die

englischen Erfindungen in den Bereichen der Textilindustrie, Stahl- und

Eisenerzeugung sowie bezüglich der Nutzung der Dampfkraft. Eine der

wichtigsten Innovationen für die Industrialisierung stellt zudem die

Erfindung der arbeitsteiligen Fabrik an sich dar, in der die einzelnen

Produktionsschritte fließend miteinander verbunden werden. (vgl.

Chaloupek 2003: 17)

Auch Österreich bemühte sich schon im 18. Jahrhundert, die

Voraussetzungen für technische Innovationen zu verbessern. So wurden

Auslandsreisen, die Einfuhr ausländischer, zumeist englischer Maschinen,

der Import technischen Know-Hows durch Anwerbung ausländischer

Spezialisten und die technische und naturwissenschaftliche Ausbildung mit

den Zielen des Technologietransfers und der Innovationssteigerung

gefördert. Im frühen 19. Jahrhundert wurde diese Politik durch die gezielte

Erteilung von Privilegien für Innovationen auf dem Gebiet der Mechanik

und Industrie verstärkt. (vgl. Chaloupek 2003: 17)

Page 25: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

25

3.1.2. Industrialisierung in der Region Schwechat

Vor allem die ganzjährige Wasserkraft war bei der Errichtung der ersten

Textilmanufakturen in der vor- beziehungsweise frühindustriellen Phase,

also noch vor dem Einsatz von Dampfmaschinen, der entscheidende

Standortfaktor für die Region Schwechat. So siedelten sich hier bereits im

frühen 18. Jahrhundert Großmanufakturen an. Die 1724 gegründete

Schwechater Kottonmanufaktur und die 1765 entstandene Kettenhofer

Kottonmanufaktur zählten in der damaligen Zeit zu den größten

Produktionsstätten ihrer Art in ganz Europa. Die meisten der Angestellten

arbeiteten im so genannten Verlagssystem, also in Heimarbeit und

fertigten zum Beispiel als Spinner und Weber die Vormaterialien für die

Endfertigung in den Schwechater Betrieben. Der gesamte

Fertigungsprozess erfolgte zu diesem frühindustriellen Zeitpunkt noch in

handwerklicher Form, wobei aber schon das System der differenzierten

Arbeitsteilung, welches den späteren industriellen Fabriken unter anderem

zu ihrem Erfolg verhalf, angewendet wurde. (vgl. Schwarz 2001: 41)

In den Jahren 1802 und 1803 wurden in Niederösterreich vier große

Baumwollspinnereien errichtet. In Folge dessen entstanden entlang der

Flüsse und der abgeleiteten Werkskanäle viele weitere Textilfabriken, so

dass um 1850 im Industrieviertel insgesamt 56 Baumwollspinnereien

beheimatet waren. (vgl. Schwarz 2001: 42)

Neben den Manufakturen und Fabriken der Textilindustrie existierten in

der Region noch verschiedenste Produktionsstätten anderer Branchen,

teilweise mit großer regionaler, nationaler und auch internationaler

Bedeutung. Exemplarisch sollen hier vor allem die Papierfabriken in

Rannersdorf und Klein-Neusiedl genannt werden.

1732/33 ließ der Wiener Magistrat in einer alten Mühle in Rannersdorf die

„In- und ausländische Papierfabrik“ einrichten. In dieser Papiermühle

wurde erstmals hochwertiges Papier produziert, welches eine ähnlich hohe

Qualität wie importiertes Papier aufwies. (vgl. Hahn 2006: 58f)

Die Papierfabrik Klein-Neusiedl wurde 1790 auf Betreiben des Wiener

Großhändlers Ignaz Theodor Pachner gegründet. Innerhalb von drei Jahren

Bauzeit entstand in der Gemeinde die größte Papierfabrik

Kontinentaleuropas. Der Erfolg dieser Fabrik basierte neben der

Verdrängung kleiner Konkurrenzbetriebe durch den schon benannten

Großbetriebsvorteilen auch auf dem Privileg, Banknoten,

Staatsschuldverschreibungen und staatliche Wertpapiere herstellen zu

dürfen. (vgl. Abenteuer Industrie 2010: online)

3.1.3. Die neue Fabrik

Mit der einsetzenden Maschinenspinnerei und dem Vormarsch der

industriellen Fabriken wurden viele Heimarbeiter arbeitslos und die neuen

Maschinen in den Fabriken zu den wichtigsten Arbeitsplätzen.

Die industrielle Fabrik als neuer Typ von Unternehmung arbeitete wie die

Manufaktur des 18. Jahrhunderts arbeitsteilig, war aber zentral organisiert

und mechanisiert. Das Aufkommen der Fabrik mit dem Konkurrenzvorteil

der „economies of scales“ (dts.: Großbetriebsvorteile) war für das

kleinteilige und traditionelle Handwerk, aber auch gleichermaßen für die

frühindustriellen Manufakturen bedrohlich. Im Wiener Umland gingen zu

Beginn des 19. Jahrhunderts aufgrund dieser Entwicklung innerhalb einer

Dekade etwa 90 Prozent der Heimarbeitsplätze verloren. (vgl. Chaloupek

2003: 18)

3.1.4. Die neuen Arbeiter

Manufakturen und vor allem die modernen Fabriken schufen eine neue

Klasse, die Arbeiterschaft. Durch die Aufteilung komplexer

Produktionsprozesse in einfache und leicht erlernbare Arbeitsschritte

wurde in der arbeitsteiligen Fabrik die Produktivität erhöht und der Einsatz

ungelernter Arbeitskräfte ermöglicht. Daraus ergab sich in Österreich bald

eine Diskrepanz zwischen Facharbeitern, von denen es zu wenig gab, und

Page 26: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

26

ungelernten Arbeitern, die übermäßig vorhanden waren. Facharbeiter, die

oftmals im Ausland angeworben werden mussten, genossen einen hohen

Status und eine deutlich bessere Bezahlung, während die ungelernten

Arbeiter den Auswirkungen von Konjunkturschwankungen direkt

ausgesetzt waren. Neben diesem Risiko der Arbeitslosigkeit und

Verarmung litten die einfachen Arbeiter vor allem in der Frühzeit der

Industrialisierung unter sehr schlechten Arbeitsverhältnissen. So betrug die

tägliche Arbeitszeit in der Textilindustrie oft bis zu 16 Stunden und es

herrschte ein großes Gesundheits- und Unfallrisiko, was vor allem für

beschäftigte Frauen und Kinder, die in der Regel mehr als die Hälfte der

Belegschaft stellten, galt. Erst die Revolution von 1848, in deren Endphase

auch die Arbeiterschaft aktiv teilnahm, bewirkte ein Umdenken bezüglich

des sozialen Status der Arbeiter. (vgl. Chaloupek 2003: 21)

3.1.5. Strukturwandel

Durch den wirtschaftlichen Strukturwandel, der durch die industrielle

Revolution bewirkt wurde, zogen mehr und mehr Menschen auf der Suche

nach Arbeit in die Städte beziehungsweise zu den Fabriken. Während der

vor- und frühindustriellen Phase hatte sich die Landflucht noch in Grenzen

gehalten, da durch das Verlagssystem viele Arbeiter aus

strukturschwachen Gebieten zu Hause arbeiten konnten. So wurden viele

Vormaterialien für die in der Region Schwechat ansässigen Manufakturen

im Waldviertel gefertigt. Durch den Vormarsch der industriellen Fabriken

wurde auch der Prozess der Verstädterung wesentlich verstärkt. In dessen

Folge entstanden auch in der Region Schwechat Arbeitersiedlungen. (vgl.

Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Sozialkunde 1997:72)

Neben der Funktion als bedeutender Industriestandort wurde Schwechat

zudem als Brauereizentrum bekannt. Zwischenzeitlich existierten in der

Stadt vier Brauhäuser, bis es dem Braumeister Anton Dreher um die Mitte

des 19. Jahrhunderts erstmals gelang, haltbares und untergäriges

Lagerbier herzustellen. In Folge dessen expandierte sein Unternehmen zur

größten Brauerei des Kontinents. 1985 wurde im Zuge eines

österreichweiten Fusionierungs- und Standortkonzentrationsprozesses der

Braubetrieb in Schwechat stark reduziert, wodurch ein großer Teil des

zentrumsnahen Betriebsgebietes brach fiel. (vgl. Schwarz 2001: 41)

Page 27: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

27

3.2. Die Region zu Zeiten des Nationalsozialismus

Erste Erwähnung fanden die Nationalsozialisten bei Überfällen in der

Region in der Gemeinde Himberg im Jahre 1925. Dort kam es zu einem

Überfall auf einen Zug im Bahnhofsbereich. (vgl. Gehard 1980: 216)

Danach gewannen die Nationalsozialisten, aufgrund der Arbeitsnot in der

Region, immer mehr Anhänger. Bei der letzten Nationalratswahl in der

Ersten Republik 1930 erhielten die Nationalsozialisten mit ihrer Partei der

NSDAP, die zum ersten Mal antrat, 4,2 Prozent der Stimmen in

Niederösterreich (vgl. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung

2009: online). Nicht nur bei der Nationalratswahl, sondern vor allem auch

in den Gemeinden der Region gewann die NSDAP immer mehr Stimmen.

1933 wurde die NSDAP, wegen eines Anschlages mit Handgranaten in

Österreich verboten (vgl. Langthaler / Melichar / Kühschelm 2008: 58).

Dies änderte jedoch nichts an den Terroranschlägen der NSDAP in

Österreich und auch in der Region kam es erneut zu Ausschreitungen. Im

Sommer 1934 verübten Anhänger der Nationalsozialisten mehrere

Anschläge in Schwechat. Die NSDAP legte direkt auf dem Hauptplatz, aber

auch auf den Gleisen der Preßburger Bahn Sprengstoff aus. (vgl. Ezsöl

2000: 114)

3.2.1. Der Anschluss Österreichs

Am 12.März 1938 marschierte Hitler mit seinem schwer bewaffneten Heer

in Österreich ein. Die Eingliederung ins Deutsche Reich erfolgte am

nächsten Tag und beendete somit die Eigenstaatlichkeit von Österreich.

Um den Österreichern die Identität zu nehmen, wurde der Name von

Österreich auf Ostmark geändert. Durch das „Gesetz über den Aufbau und

Verwaltung in der Ostmark“ wurde die Bildung von Reichsgauen und der

Einteilung in Stadt- und Landkreise angeordnet und veränderte somit die

damaligen Verwaltungsgrenzen. Es wurden sieben Reichsgauen gebildet

(Wien, Niederdonau, Oberdonau, Tirol - Vorarlberg, Salzburg, Kärnten,

Steiermark). Burgenland wurde auf die Gauen Niederdonau und

Steiermark aufgeteilt. (vgl. Zöllner 1990: 525)

Das „Gesetz über die Gebietsveränderung im Land Niederösterreich“, das

am 15. Oktober 1938 erlassen wurde, führte dazu, dass vor allem viele

Landeshauptstädte ihre Stadtgrenzen vergrößerten. Darunter waren Wels,

Klagenfurt, Leoben, Innsbruck, Salzburg, Graz, Steyr, St. Pölten und Wien.

Es gab viele gestalterische Pläne für Wien, jedoch wurde nur die

Gebietserweiterung umgesetzt. Die Stadt wuchs durch die Eingemeindung

von 97 niederösterreichischen Gemeinden von 278 Quadratkilometer auf

1215 Quadratkilometer an. Das machte die Stadt zur flächenmäßig größten

im gesamten deutschen Reich und damals auch zur sechst größten Stadt

der Welt. Die neuen Gemeinden wurden in vier neue Bezirke unterteilt:

Der 23. Bezirk Schwechat, der 24.Bezirk Mödling, der 25. Bezirk Liesing und

der der 26. Bezirk Klosterneuburg. (vgl. Magistrat der Stadt Wien 2010:

online)

Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurden 80 Gemeinden wieder in

Niederösterreich eingegliedert, wobei nur 17 Gemeinden blieben bei

Wien. (vgl. Dippelreiter / Hanisch / Kriechbaumer 2000: 92)

Page 28: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

28

3.2.2. Der 23. Bezirk Schwechat

Der Bezirk Schwechat wurde aus 27 niederösterreichischen Gemeinden

geründet1 und am 15. Oktober 1938 nach der neuen Bezirkseinteilung zum

23. Bezirk von Groß-Wien ernannt.

Der Bezirk Schwechat war mit 219 Quadratkilometern der größte Bezirk

von Wien, jedoch lag die Einwohnerzahl mit 42.000 Einwohnern nur an 23.

Stelle der 26 Wiener Bezirke. (vgl. Schirer 1998: 18)

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten entstand eine neue

Wohnsiedlung, die Dr. Robert-Ley-Siedlung. Sie war ein Geschenk des

Führers, der Deutschen Arbeitsfront (DAF), an die Gemeinde Schwechat,

da diese das Schloss Altkettenhof am 8. Mai 1938 der DAF übergeben

hatte. In der Dr. Robert Ley-Siedlung wurden 100 alleinstehende

Einfamilienhäuser und einige Doppelhäuser errichtet. In dem Schloss

Altkettenhof wurde eine „Führerschule“ eingerichtet. (vgl. Hauenfels 2000:

online)

Generell war Schwechat für die Nationalsozialisten von großer Bedeutung.

Zum einen aufgrund der Raffinerie, der „Nova Öl- und Brennstoff AG“ und

zum anderen wegen der von ihnen dort errichteten Fliegerhorste

Schwechat-Ost und Schwechat-Süd.

1 Klein- und Groß- Schwechat, Bruck a.d. Leitha, Albern, Altkettenhof, Ebergassing,

Fischamend-Dorf, Fischamend-Markt, Gutenhof, Himberg, Kledering,

Kleinneusiedel, Leopoldsdorf, Mannswörth, Marialanzersdorf, Neukettenhof,

Oberlaa, Oberlanzerdorf, Pellendorf, Rannersdorf, Rauchenwarth, Rothneusiedel,

Schwadorf, Unterlaa, Unterlanzersdorf, Wienerherberg, Zwölfaxing

Abb. 2: Groß-Wien

Quelle: Wuttke 2005: online

Page 29: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

29

Die Raffinerie wurde 1937 unter der Leitung der „Nova Öl- und Brennstoff

A.G.“ in Betrieb genommen. Nach dem Anschluss wurde die Raffinerie

enteignet und 1938 an die „Deutsche Erdölgesellschaft A.G.“ (DEA)

übergeben. Während des Krieges war diese Anlage neben den beiden

Fliegerhorsten eines der Hauptangriffsziele für feindliche Bombardements.

(vgl. Weihsmann 1998: 1057)

Der Bau der beiden Fliegerhorste begann kurz nach dem Anschluss von

Österreich an das Deutsche Reich. Der Fliegerhorst Schwechat-Süd, der in

Zwölfaxing lag, wurde als erster gebaut, da der Graf Gattenburg das

Schloss in Zwölfaxing mit den dazugehörigen 132 Hektar der Wehrmacht

sehr schnell verkaufte.

Am 14. Mai 1938 besuchte Göring die Baustelle bei Zwölfaxing, um dann

zum Spatenstich für den Fliegerhorst Schwechat-Ost weiterzufahren (vgl.

Schirer 1998: 18).

Während des Krieges wurden die Anlagen der Luftwaffe von den Ernst-

Heinkel-Werken für die Flugzeugproduktion verwendet. Für die Produktion

wurden Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen in das Außenlager

des Fliegerhorsts „Wien-Ost“ verlegt. Später wurde die Produktion auch in

die Brauerei Schwechat ausgelagert. In den Kellern der Brauerei

entstanden Fertigungswerkstätten der Flugzeugmotorenwerke „Ostmark“

der Steyr-Daimler-Puch A.G.. (vgl. Weihsmann 1998: 1055)

Beide Flugplätze waren wie auch die Raffinerie ein großes Ziel für die

Alliierten. Es kam zu insgesamt 23 schweren Luftangriffen auf Schwechat.

Der erste erfolgte am 17. März 1944, der letze ein Jahr später am 22. März

1945. In der Folge des Krieges wurden fast 70 Prozent der Betreibe und

Hausbestände der Gemeinde Schwechat zerstört. (vgl. Stadtgemeinde

Schwechat, 2000, 117)

3.2.3. Ende des 2. Weltkrieges und Wiederaufbau

Als die Rote Armee immer weiter an die Stadt Wien vorrückte, versuchten

die Nationalsozialisten einen militärischen Verteidigungsring um die Stadt

zu errichten, der allerdings nicht mehr fertiggestellt werden konnte. Dieser

Umstand bewahrte Schwechat vor der totalen Zerstörung. Auch der Führer

der österreichischen Widerstandsgruppe, Major Cal Szokoll, verhinderte

die weitere Verwüstung von Schwechat. Er sorgte dafür, dass deutsche

Kampftruppen abzogen und somit eine Konfrontation der Kriegsgegner auf

dem Gebiet ausblieb. Ebenso verhinderte er die geplanten Sprengungen

von weiteren zivilen Einrichtungen. (vgl. Ezsöl 2000: 118)

Am 6. April kam es schließlich zur Befreiung von Schwechat durch die

sowjetischen Truppen. Die deutschen Truppen, die sich bis zum

Donaukanal zurückgezogen hatten, beschossen Schwechat von dort aus

mit schwerer Artillerie und richteten so schwere Schäden an. (vgl. Ezsöl

2000: 120)

Nachdem die Besatzungszonen von den Alliierten im Sommer 1945

beschlossen wurden, endeten auch die letzten Aufstände. Dabei wurde

festgelegt, Wien in vier Sektoren aufzuteilen, welche unter Aufsicht der

jeweiligen Besatzungsmacht standen. Die Planungsregion lag gänzlich in

der sowjetischen Besatzungszone. (vgl. Arbeitsgemeinschaft Geschichte

und Sozialkunde 1998: 66)

Page 30: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

30

Abb. 3: Besatzungszonen Österreich 1945

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Sozialkunde 1997: 67

3.2.4. Folgen des 2. Weltkrieges

Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gemeinden der Planungsregion östlich

von Wien stark zerstört. Nach der Befreiung beziehungsweise dem

Kriegsende 1945 begannen die Wiederaufbauarbeiten. Neben den

Problemen, dass es keine Hilfsmittel und nur wenig Güter gab und auch die

Anlagen der Industrie zerstört waren, gab es zwar Fachkräfte in Österreich,

allerdings stand kein Geld für den Wiederaufbau zur Verfügung. Durch das

European Recovery Program (ERP), welches gemeinhin unter dem Namen

Marshallplan bekannt ist, boten die Amerikaner den europäischen Staaten

einen Rettungsanker.

Die Wirtschaftshilfe aus dem ERP betrug für Österreich rund 960 Millionen

Dollar. Allerdings lehnte die Sowjetunion den Marshallplan ab, weshalb der

Großteil der Wirtschaftshilfe in die westlichen Besatzungszonen floss, wo

damit neue Betriebe gegründet wurden. Die Sowjetunion selbst investierte

in den Gebieten ihrer Besatzungszone hingegen kaum. (vgl.

Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Sozialkunde 1998: 74-75)

Zudem erfolgte durch Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht im Juni

1946 die Übernahme der gesamten deutschen Vermögenswerte in der

russischen Besatzungszone in das Eigentum der Sowjetunion. Es wurden

insgesamt rund 300 Industrie- und Bergbaubetriebe sowie rund 140 land-

und forstwirtschaftliche Besitzungen zu einem sowjetischen Konzern

(USIA) zusammengefasst. (vgl. Sandgruber 2009: 1)

Durch die Eingliederung in die USIA (Uprawlenje Sowjetskim

Imuschestwom w Awstrii = Verwaltung des sowjetischen Vermögens in

Österreich) wurde der wirtschaftliche Wiederaufbau der Region

verlangsamt.

So wurde zum Beispiel im Sommer 1950 durch die USIA eine Kette von

Verkaufsläden errichtet. Dort konnte die österreichische Bevölkerung vor

allem billig Zigaretten und Alkohol einkaufen, allerdings kam es dadurch zu

einen erheblichen Abzug der Steuern des österreichischen Staates und

einer Schädigung des heimischen Handels durch die Konkurrenz. So boten

die Verkaufsläden der USIA eine breite Palette an unterschiedlichsten

Waren an, die zum Teil auch von eingegliederten österreichischen

Betrieben erzeugt wurden. Ein deutlich niedrigeres Preisniveau boten die

USIA-Läden bei Spirituosen und Tabakwaren, Zucker und Süßwaren,

Textilien, Treibstoffen und anderen Konsumgütern. Laut Pressemeldungen

unterhielt die USIA im Jahr 1954 in den östlichen Bundesländern und im

Mühlviertel 186 Detailhandelsgeschäfte, wovon es 72 in Niederösterreich

Page 31: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

31

gab. (vgl. Sandgruber 2009: 1) Im Jahr 1955 wurden durch die USIA-

verwalteten Betriebe rund 53.000 Personen beschäftigt. Abgesehen von

genannten bremsenden Faktoren „stellte die Frage der Ablöse der USIA-

Betriebe gegenüber der UdSSR lange Zeit ein Hindernis für den Abschluss

des Staatsvertrags dar.“ (Demokratiezentrum Wien 2010: online)

So verlor Niederösterreich gegenüber anderen Bundesländern wesentlich

an wirtschaftlicher Stärke. Erst mit dem Abschluss des Österreichischen

Staatsvertrags und dem Abzug der Truppen der Sowjetunion war nach 10-

jähriger Besetzung eine freie Entwicklung auf politischer und

ökonomischer Ebene möglich (vgl. Amt der NÖ Landesregierung 2009:

online).

Der nun beginnende Aufholprozess, den das Land Niederösterreich

durchmachen musste, führte erst um 1975 zu einem annähernden

Gleichziehen mit den Bundesländern, die unter westalliierter Besatzung

standen.

Dieser Aufholprozess brachte eine rasche Veränderung der Wirtschafts-

und Sozialstruktur mit sich, wodurch „[der] Anteil der Landwirtschaft

entscheidend [sank], während der Dienstleistungs- und der Industriesektor

enorm anwuchsen.“ (Amt der NÖ Landesregierung 2009: online)

Da die dadurch entstandene Landflucht in die Ballungszentren Wien und

Linz zu einem Bevölkerungsrückgang führte, wurde das Fehlen einer

Landeshauptstadt immer mehr als Mangel empfunden. Daher entschloss

sich der Landtag im Jahr 1986 zur Durchführung einer Volksbefragung und

in deren Anschluss dazu, St. Pölten zur Landeshauptstadt zu ernennen.

(vgl. Amt der NÖ Landesregierung 2009: online)

3.2.5. Fokus Planungsregion

Nach dem Krieg wollte man die Wiedereingliederung der zu Groß-Wien

angeschlossenen Gemeinden bewirken. Daher beschloss man am 22. Juni

1946 im Nationalrat ein Verfassungsgesetz, demnach sollten 80

Gemeinden wieder in Niederösterreich eingegliedert werden und 172

Gemeinden bei Wien verbleiben.

Jedoch verweigerte die sowjetische Besatzungsmacht ihre Zustimmung zu

diesem Gesetz, wodurch alle eingegliederten Randgemeinden weiterhin

bei Wien verblieben.

Erst am 11. Juni 1954 gaben die Sowjets ihren Widerstand gegen das

Gesetz auf. Somit konnten die 80 Gemeinden am 26. Juli 1946 wieder in

Niederösterreich eingegliedert werden.

Jedoch kam es nach dem Beschluss zu einigen Aufständen. In Betrieben

von Schwechat, Liesing und Rodaun wurde gegen das

Wiedereingliederungsgesetz gestreikt. Es wurde sogar eine Volksbefragung

in den Bezirken Mödling und Liesing durchgeführt, die klar für den Verbleib

bei Wien ausging. Dennoch wurde das Gesetz wie beschlossen

durchgeführt. (vgl. Dippelreiter / Hanisch / Kriechbaumer 2000: 92)

In den folgenden Jahren und vor allem zu Beginn der 1960er-Jahre fanden

viele Grundsteinlegungen für Betriebe und öffentliche Einrichtungen in der

Region statt. Speziell die Stadtgemeinde Schwechat strebt seit dieser Zeit

an, sich sowohl als Industriestandort als auch als Kulturstadt zu etablieren

(Stadtgemeinde Schwechat 2010a: online).

2 Inzersdorf, Atzgersdorf, Albern, Unter- und Oberlaa, Breitenbrunn, Breitenlee,

Eßling

Page 32: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

32

3.3. Punktuelle Vertiefungen

3.3.1. Jüngere Geschichte (ab 1955)

Das nachfolgende Kapitel setzt sich mit den Entwicklungen der jüngeren

Geschichte auseinander. Zu den wichtigsten Entwicklungen in der Region

zählen die Entstehung des Passagier-Flughafens Wien-Schwechat, die

Gründung der ÖMV Raffinerie und die Ernennung der Donau Auen östlich

von Wien zum Nationalpark sowie die Nutzung des Fliegerhorstes in

Zwölfaxing als Garnisonstandort des Bundesheeres.

3.3.1.1. Geschichte des Flughafens

Einen äußerst wichtigen Bestandteil der geschichtlichen Entwicklung der

Planungsregion im Besonderen ab 1945 stellt der Flughafen Wien dar.

Dieser hat unterschiedlichste Einflüsse, die auf die Gesamtregion wirken.

Dazu gehören beispielsweise Lärm, Verschmutzung, Siedlungsgrenzen im

Zusammenhang mit Anflugschneisen, verminderte Lebensqualität sowie

eine Veränderung der Siedlungsstrukturen bedingt durch den Ausbau des

Flughafens. Aber auch als Wirtschaftsfaktor in der Region ist der Flughafen

von großer Bedeutung, so schafft er eine Vielzahl direkter und indirekter

Arbeitsplätze und trägt zudem zu einer wirtschaftlich Stärke der Region

bei.

Der Flughafen Wien Schwechat wurde 1938 ursprünglich als

Militärflughafen gegründet und erst nach dem Zweiten Weltkrieg seiner

neuen Rolle als ziviler Passagier-Flughafen zugeführt. Weitere

Ausführungen zu diesem Themenbereich sind dem Bericht der Gruppe R8

zu entnehmen.

3.3.1.2. OMV Raffinerie Schwechat

Eine große Rolle bei der Entwicklung der Region spielt ebenfalls die OMV-

Raffinerie, Österreichs einzige Raffinerie, die vor übe 50 Jahren gegründet

wurde.

Die Geschichte des Standortes Schwechat für die Mineralölindustrie

begann bereits 1936 mit der Gründung der Nova Raffinerie. Die Gebäude

dieser wurden allerdings während des Zweiten Weltkrieges beinahe

gänzlich zerstört.

Erst im Jahr 1956 begann die Geschichte der ÖMV, die seit 1995 OMV

heißt, als verstaatlichtes Unternehmen. Heute zählt die OMV zu den

erfolgreichsten Industrieunternehmen in Österreich. Zweifelsohne ist die

Raffinerie mit ihren rund 750 Mitarbeitern ein bedeutender

Wirtschaftsfaktor für Österreich und vor allem für die Region, schränkt

aber zudem die Entwicklungschancen durch Geruchsemissionen und die

große Flächeninanspruchnahme ein. (vgl. Stadtgemeinde Schwechat

2010b: online)

Im Jahr 1958 wurde der Grundstein für den Bau der Großraffinerie gelegt.

Der Betrieb hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiterentwickelt

und die Kapazitäten wurden kontinuierlich ausgebaut. „Rund EUR 1 Mrd

hat die OMV bis Mitte der 80er-Jahre in die laufende Verbesserung der

Qualität ihrer Mineralölprodukte investiert und hat bis heute bei

Produktinnovationen eine Vorreiterrolle.“ (Petcom Medien- und

Dienstleistungs GmbH 2010)

Laut dem Schwechater Bürgermeister Hannes Fazekas ist „[d]ie Raffinerie

[…] einer der Leitbetriebe in Schwechat. Der Stadtgemeinde Schwechat

erwächst daraus aber auch große Verantwortung. Viele Menschen, die in

unserer Stadt arbeiten, möchten auch hier leben – so investieren wir Jahr

Page 33: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

33

für Jahr sehr viel in den Wohnbau und in den Ausbau der Infrastruktur.“

(Stadtgemeinde Schwechat 2010b: online)

3.3.1.3. Nationalpark Donau Auen

Der wohl wichtigste naturräumlich wertvolle Bereich des

Untersuchungsgebietes liegt an der Donau und ist bereits als Nationalpark

Donau Auen und als Europaschutzgebiet (Natura 2000 Gebiet) „Donau-

Auen östlich von Wien“ bekannt. Dieses Schutzgebiet erstreckt sich rund

40 Kilometer entlang der Donau Richtung Osten.

Abb. 4: Nationalpark Donau Auen

Quelle: Nationalpark Donau-Auen GmbH 2010a: online

Der Nationalpark Donau-Auen wurde im Jahr 1996 gegründet und seither

ist dieses Gebiet unter internationalen Schutz gestellt. Ziel ist eine freie

Entfaltung der Natur ohne wirtschaftliche Zwänge. (vgl. Nationalpark

Donau-Auen GmbH 2010a: online)

Zwar liegt der Nationalpark Donau Auen nur auf dem Gemeindegebiet der

nördlichen Gemeinden des Planungsgebietes, allerdings hat er eine große

regionale und auch internationale Bedeutung. „Er liegt zugleich zwischen

zwei europäischen Hauptstädten – Wien und Bratislava – und inmitten

einer historisch bedeutsamen Kulturlandschaft rund um die Marchfeld-

Schlösser auf dem Nordufer und die antike römische Stätte Carnuntum auf

dem Südufer der Donau.“ (Nationalpark Donau-Auen GmbH 2010b: online)

Derzeit gibt es einen Managementplan für die Jahre 2009 bis 2018, dem

die Wichtigkeit der Erhaltung natürlicher repräsentativer sowie

gefährdeter Lebensräume, Arten und Lebensgemeinschaften zu

entnehmen ist.

Für die Managementperiode 2009 bis 2018 werden die folgenden Punkte

als vorrangige strategische Ziele genannt:

−−−− „Verbesserung der flussmorphologischen und hydrologischen

Rahmenbedingungen

−−−− Reduktion menschlicher Eingriffe und Nutzungen

−−−− Aktive Erhaltung spezieller Lebensräume und Arten

−−−− Erhaltung der donauweiten Artenvielfalt durch gemeinsame

Schutzstrategien und verbesserte Kooperation der Schutzgebiete.“

(Nationalpark Donau-Auen GmbH 2009: 9)

Abb. 5: Donauauen vor der Regulierung östlich von Fischamend

Quelle: Nationalpark Donau-Auen GmbH 2009: 11

Page 34: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

34

Bevor die Donau reguliert wurde, war sie im Untersuchungsgebiet

besonders durch die ausgeprägte Geschiebe- und Abflussdynamik

gekennzeichnet. „Die dadurch bedingten Erosions- und

Sedimentationsprozesse gewährleisteten den Bestand unterschiedlicher

Habitattypen […].“ (Nationalpark Donau-Auen GmbH 2009: 11)

Somit gilt der historische Zustand der Donau vor der Regulierung mit der

Schaffung von ehemaligen, typspezifischen Verhältnissen als visionäres

Leitbild für das Gewässermanagement (vgl. Nationalpark Donau-Auen

GmbH 2009: 11).

3.3.1.4. Bundesheer

Abgesehen vom zweitgrößten Kasernen-Standortes Österreichs, der

Benedek-Kaserne, im Bezirk Bruck an der Leitha in Bruckneudorf, gibt es

vor allem in der Gemeinde Zwölfaxing einen wichtigen Standort des

Bundesheeres in Niederösterreich. Bereits während des Zweiten

Weltkrieges wurde in Zwölfaxing ein Fliegerhorst errichtet, weshalb die

Gemeinde während des Krieges stark bombardiert und zerstört wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt das Gebiet eine zunehmende

Bedeutung für das österreichische Bundesheer. Durch den

Garnisonstandort des Bundesheeres auf dem Gelände des ehemaligen

Fliegerhorstes erlangte Zwölfaxing überregionale Bedeutung (vgl.

Gemeinde Zwölfaxing 2010: online). Der Standort des Bundesheeres in

Zwölfaxing, die Burstyn-Kaserne, zählt zu den größten militärischen

Liegenschaften und verfügt über einen rund 4 km² großen Übungsplatz

(vgl. Bosezky / Stipschitz 2008a: online). In Zwölfaxing ist das

Panzerbataillon 33 (3. Panzergrenadierbrigade) stationiert und der

Standort ist für die Heerestruppenschule (Waffengattungsinstitute für

Aufklärer, Artillerie, Panzer- und Panzergrenadiere) bekannt. (vgl.

Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport 2010: online)

Abb. 6: Standort der Burstyn-Kaserne in Zwölfaxing

Quelle: Google 2010: online

Die wichtigsten Einsätze des Bataillons erfolgten während der Ungarnkrise

im Jahr 1956 und während des Einmarsches der Sowjetunion in die

Tschechoslowakei im Jahr 1968 sowie beim Zerfall Jugoslawiens im Jahr

1991, wobei das Panzerbataillon 33 vor allem bei Grenzsicherungen

eingesetzt wurde. Auch im Einsatz zum Schutz der EU-Außengrenzen sowie

zur Unterbindung illegaler Einwanderung und Schleppertum war das

Bataillon regelmäßig im Einsatz. (vgl. Bosezky / Stipschitz 2008b: online)

Außerdem werden in der Garnison Zwölfaxing mehr als 160 Bedienstete

beschäftigt, 44 Kampfpanzer (Leopard 2A4) und drei Bergpanzer (M88)

sind vorhanden. Bei zwei Einrückungsterminen pro Jahr erhält die Garnison

mehr als 80 bis 160 Rekruten, die dort ihre Grundausbildung erhalten und

ihren Grundwehrdienst ableisten. (vgl. Bosezky / Stipschitz 2008a: online)

Page 35: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

35

3.3.2. Wege | Verbindungen

Dieses Kapitel soll die Entwicklung der Wegeverbindungen seit der Zeit der

Römer darstellen. Es zeigt sich, dass die alten Verbindungen auch heute

noch eine wichtige Rolle für diese Region spielen.

3.3.2.1. Römer | Ein gutes Straßennetz und neue Städte

Für die Römer waren gut ausgebaute Straßensysteme für den

Gütertransport, die rasche Verlegung von Truppen sowie die Verbindung

nach und zwischen den Provinzen von großer Wichtigkeit.

Entlang der Donau richteten sich die Römer zur Verteidigung ein. Von

Italien führten mehrere Straßenzüge über die Alpenpässe an diese Linie

heran.

Die größte Römerstadt auf österreichischem Boden war Carnuntum. Sie

war neben einem Legionslager entstanden und bot dem römischen Handel

mit Nordosteuropa einen wichtigen Ausgangspunkt.

(vgl. Scheibenbein 2004: 32)

3.3.2.2. Zerstörung aufgrund der Lage

Aufgrund der Nähe zu Wien haben die Ortschaften im Laufe der

Geschichte oftmalige Zerstörungen erlitten, da die Truppen um nach Wien

zu gelangen, meist die Region queren mussten.

Schon während des 3.Kreuzzuges um 1190 zogen die Truppen von

Barbarossa durch die Region. Auch währen des 30jährigen Krieges 1618 -

1648 Krieges wurde Schwechat großen Belastungen durch einquartierte

und durchziehende kaiserliche Truppen ausgesetzt.

Durch die Türkenbelagerungen 1529 und 1683 wurden etliche Ortschaften

durch Brände zerstört und verwüstet und in manchen Orten, wie

Rauchenwarth, hat sich die Bevölkerung um ein Viertel verringert. 1866

glich Schwechat, aufgrund einer Kriegserklärung Preußens, einem

Heereslager.

Auch während des ersten und des zweiten Weltkriegs wurde die Region

von Zerstörung und Verwüstung geprägt (vgl. Arbeitsgemeinschaft

Geschichte und Sozialkunde 1998: 63).

3.3.2.3. Straßenausbau

Abb. 7: Straßen der Region

Quelle: Google Earth 2010: online

Wo die Nutzung des Wasserweges aufgrund der naturräumlichen

Gegebenheiten nur unter schwierigen Bedingungen möglich war oder

keine Wasserwege vorhanden waren, existierten in der Periode von 1700

bis 1850 kaum Alternativen zum teuren Straßentransport. So kommt es,

dass das späte 18. und frühe 19. Jahrhundert als erste große Blütezeit des

modernen Straßenbaus bezeichnet wird.

Trotz der im 18.Jahrhundert in die Kanalschifffahrt gesetzten Hoffnungen

war die Entwicklung der Wasserstraßen enttäuschend. Der Kanalbau blieb

allzu oft im Planungsstadium stecken und die Schifffahrt auf der Donau

und ihren Nebenflüssen war langsam und teuer.

Page 36: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

36

Ganz anders verlief die Entwicklung bei der Eisenbahn. Sie war ein

„Siegeszug“. Österreich war beim Start des Eisenbahnbaus in den

Dreißigerjahren des 19. Jahrhunderts innovativ und nahezu auf einer

Entwicklungsstufe mit anderen aufstrebenden Staaten, konnte aber in den

darauf folgenden Jahrzehnten beim Ausbau der Streckennetze nicht mit

dem westeuropäischen Tempo mithalten. Trotzdem beeinflusste die Bahn

die industriellen Standorte von Anfang an nachhaltig. Die Nord-Süd-Achse

der Nord- und Südbahn wurde zur Hauptverkehrsachse der Monarchie,

entlang der sich die Industrie entwickeln konnte. (vgl. Chaloupek 2003: 19)

3.3.2.4. Die S7

Die S7 wurde 1983 in Betrieb genommen und stellt besonders durch die

Anbindung an den Flughafen Wien-Schwechat eine der wichtigsten

überregionalen Verbindungen der Region dar.

(vgl: Kohlwein 2008: online)

Abb. 8: Schnellbahnen

Quelle: Verkehrsverbund Ost-Region GmbH 2010

3.3.2.5. Ostbahn

Da der Gütertransport auf der Donau nur geringfügig möglich war wurde

1846 das Projekt der „Wien-Raaber-Bahngesellschaft“ ins Leben gerufen.

Zu den wichtigsten Zielen gehörte auch eine bessere Verbindung zum

wirtschaftlich interessanten Wiener Becken herzustellen. Das

ursprüngliche Streckenziel war eine Verbindung von Wien und Györ.

Allerdings konnten nur die Verbindung von Wien-Gloggnitz, Wien-Bruck an

der Leitha und Wien-Sopron errichtet werden. 1855 wurde die

Bahngesellschaft von der „k.k. priv. Österreichischen Staatsbahn-

Gesellschaft“ aufgekauft und der Ostbahnhof errichtet. Im Zuge des

zweiten Weltkrieges wurde der Ostbahnhof allerdings zerstört und 1945

mit den Anlagen des Südbahnhofes vereinigt. (vgl. Oberegger, 2006:

online)

Seit 1979 befährt die Schnellbahnlinie S60 die Trasse der Ostbahn. Sie

führt vom Südbahnhof über Himberg nach Bruck an der Leitha. (vgl.

Kohlwein 2008: online)

3.3.2.6. A4 | Ostautobahn | Flughafenautobahn

Die als Ost-Autobahn bezeichnete A4 verbindet die österreichische

Bundeshauptstadt Wien mit der ungarischen Hauptstadt Budapest. Damit

ist nicht nur eine wichtige Handelsroute zwischen diesen beiden

Metropolen sichergestellt, sondern spielt diese Verbindung auch für den

Tourismus eine große Rolle.

Eine weitere wichtige Funktion der Ostautobahn ist es, Wien mit dem

Schwechater Flughafen zu verbinden. Der Flughafen ist es auch, der ein

starkes Verkehrsaufkommen auf der Autobahn produziert.

Die 66 Kilometer lange Ostautobahn zählt durch den wichtigen

Wirtschaftsstandort des Flughafens Wien/Schwechat und der Anbindung

Page 37: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

37

an Ungarn zu den meistbefahrensten Straßen Österreichs. (vgl.

Winkelbauer: online)

3.3.2.7. B9 | B10

Zwei weitere wichtige Bundesstraßen in der Region sind die B9 und die

B10, wobei die B9 ebenfalls unter den Namen „Pressburgerstraße“ und

„Hainburgerstraße“ und die B10 unter „Budapester Straße“ und „Brucker

Straße“ bekannt sind. Die 47 Kilometer lange B9 führt durch

Niederösterreich durch Schwechat und Fischamend zur slowakischen

Staatsgrenze. Die Budapester Straße hingegen führt über Schwechat,

Schwadorf und Bruck an der Leitha. Beide Straßen waren einst

Reichsstraßen und wurden 1921 als Bundesstraßen übernommen. 1834

bestanden an der B9 und der B10 Mautstationen welche insgesamt über

85.000 Gulden in die Staatskasse einbrachten. Vor dem Bau der A4 war die

Budapester Straße besonders stark belastet, da sie die

Hauptverkehrsachse zwischen Wien und Budapest war. (vgl. §1

Straßenverzeichnis Abschnitt 1: Landesstraßen B)

3.3.2.8. Anbindung an das Öffentliche Verkehrsnetz Wiens

Bis 1961 führte auch eine Straßenbahn der Wiener Linien (Linie 72) von

Wien aus durch die Simmeringer Hauptstraße bis nach Schwechat. Heute

gibt es Pläne, diese als Verlängerung der Wiener Straßenbahnlinie 6

wieder einzurichten.

Untersuchungen bezüglich des Fahrgastpotenzials ergaben, dass es am Tag

nur 2.700 Fahrgäste gäbe und somit eine Straßenbahnverlängerung der

Linie 6 wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre.

Abb. 9: Straßenbahn nach Schwechat

Quelle: Smetana 2002: 1

Laut Experten wurden allerdings bei der Berechnung des

Fahrgastpotenzials wesentliche Parameter, wie etwa eine Zunahme der

Nachfrage der Fahrgäste nach Schwechat nicht mit einbezogen. Die

Bürgerinitiative für eine Straßenbahnverlängerung nach Schwechat hat an

die 1.000 Unterschriften in den Nationalrat eingebracht. Ein wesentlicher

Punkt für die Grünen ist dabei, dass es gesetzlich ermöglicht werden soll,

dass sich auch der Bund an solchen Regionalbahnprojekten beteiligt.

Neben dem Projekt einer Straßenbahnverlängerung gibt es noch weitere

Projekte, wie die U3-Ost, welches lediglich an der dünnen Besiedelung

Kaiserebersdorfs scheitert. So wurde festgestellt, dass eine wesentlich

kostengünstigere Variante der Erschließung des Raums Schwechats die

Intervallverdichtung der S7 darstellt. (vgl. Prillinger 2005: online)

Page 38: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

38

4. KULTURHISTORISCH BEDEUTSAME GEBÄUDE

Im folgenden Kapitel wird ein Überblick über kulturhistorisch bedeutsame

Gebäude in der Region gegeben. Dies erfolgt in Form eines Kataloges, dem

die wichtigsten Daten bezüglich Baujahr, Nutzung und Fläche des

jeweiligen Bauwerkes entnommen werden können.

Der Übersichtskarte (siehe Abb.: 10) kann die Lage der vorgestellten

Gebäude in der Region entnommen werden. Diese stehen exemplarisch

für die vielen verschiedenen Bauwerke aus den unterschiedlichsten

Epochen, die als Relikte der vergangenen Jahrhunderte gelten können.

Dabei werden sowohl Gutshöfe und Fabriken als auch Schlösser und

Sakralbauten vorgestellt.

Abb. 10: Übersichtskarte

Quelle: Google Maps 2011: online

Page 39: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

39

4.1. Katharinenhof

Baujahr: 1884

Geschichte / Nutzung:

1884 von Anton Dreher errichtet, benannt nach seiner Frau Katharina

(vgl. Stadtgemeinde Schwechat 2011: Gespräch)

Landwirtschaftlicher Großbetrieb und Jagdrevier

(vgl. Dorsch Consult Wasser und Umwelt GmbH 2008: 73-81)

Während des Nationalsozialismus als Arbeitslager genutzt

(vgl. Lappin: 23-24)

Heute unter der Verwaltung der Buschmann‘schen Gutsverwaltung

Katharinenhof

Größe:

Landwirtschaft: nicht bekannt

Jagdrevier: 531 Hektar

(vgl. Dorsch Consult Wasser und Umwelt GmbH 2008: 81)

Abb. 11: Katharinenhof

Quelle: eigene Aufnahme, 10.01.2011

4.2. Aichhof

Baujahr: 1874

Geschichte / Nutzung:

1874 von Anton Dreher errichtet

(vgl. Stadtgemeinde Schwechat 2011: Gespräch)

Landwirtschaftlicher Großbetrieb und Jagdrevier

(vgl. Dorsch Consult Wasser und Umwelt GmbH 2008: 73-81)

Während des Nationalsozialismus als Arbeitslager genutzt

(vgl. Lappin: 23-24)

Heute Gutshof mit Pferdestallungen im Besitz von Serena Hamberg

(vgl. Neumann / Dolenz: 16)

Größe:

Landwirtschaft: 502 Hektar

(vgl. Neumann / Dolenz 2009: 16)

Jagdrevier: 205 Hektar

(vgl. Dorsch Consult Wasser und Umwelt GmbH 2008: 81)

Abb. 12: Aichhof

Quelle: eigene Aufnahme, 10.01.2011

Page 40: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

40

4.3. Papierfabrik Klein-Neusiedl

Baujahr: 1793-1796

Geschichte / Nutzung:

1793-1796 Gründung durch den Großhändler Ignaz Theodor Pachner Edler

von Eggenstorf

Die Klein-Neusiedler Papierfabrik war lange Zeit die größte Papierfabrik

Österreich-Ungarns, ihr Erfolg basierte auch auf dem Privileg, Banknoten,

Staatsschuldverschreibungen und staatliche Wertpapiere herstellen zu

dürfen

Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Papierfabrik zur Baumwollspinnerei

umfunktioniert

Heute gehören die Gebäude und Flächen der Papierfabrik der Firma

Ludwig Polsterer, Vereinigte Walzmühlen und liegen brach.

(vgl. Abenteuer Industrie 2011: online)

Größe: 3 Hektar

Abb. 13: Papierfabrik Klein-Neusiedel

Quelle: Abenteuer Industrie 2011:online

4.4. Baumwollspinnerei Schwadorf

Baujahr: 1802

Geschichte / Nutzung:

1802 gegründet als Baumwollspinnerei und Bleiche Brevillier & Co

(vgl. ÖKB 2011: online)

bis 1999 durchgehende Nutzung für die Textilerzeugung, zuletzt von der

Firma Schwadorfer Baumwollspinnerei und Bleicherei Kantor, Pollack & Co

(vgl. Mráz / Schwaiger / Hackinsholz 2011: online)

1999 erwarb die Gemeinde Schwadorf einen großen Teil der Flächen,

wobei die Gebäude von Herrn Wolfgang Horak aufgekauft wurden und an

verschieden Firmen vermietet werden (Textilhandel, Speditionen,

Möbelhäuser)

Auf einem Teil des Geländes stehen heute Wohngebäude (u.a. das

ehemaligen Herrenhaus), das örtliche Postamt, das Pfarrzentrum und eine

Arztpraxis

(vgl. o.V. 2007: 15)

2006 wurde ein Ideenwettbewerb zur Neugestaltung der Flächen als neuer

Hauptplatz des Ortes durchgeführt (Realisierung noch offen)

Größe: 8 Hektar

Abb. 14: Baumwollspinnerei

Quelle: eigene Aufnahme, 13.10.2010

Page 41: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

41

4.5. Schwechater Brauerei

Baujahr: 1632 von Peter Descrolier gegründet

Geschichte / Nutzung: 1632 Inbetriebnahme als Brauerei

1796 übernimmt Franz Anton Dreher die Brauerei

1850 ist die Schwechater Brauerei eine der größten

1925 endet die Dreher Dynastie der Brauerei Schwechat, die Brauerei wird

an die Vereinigte Brau AG verkauft

Seit 1998 ist die Brauerei im Besitz der Brau Union Österreich AG

(vgl. Brau Union Österreich AG 2010: online)

Anfang 2006 Stilllegung des alten Brauereigeländes

(vgl. Brau Union Österreich AG 2011: Gespräch)

2010 Umwidmung der Flächen des alten Brauereigeländes in Bauland-

Wohngebiet

(vgl. Stadtgemeinde Schwechat 2010: online)

Größe: 8,2 Hekar(vgl. Reichenwald/Schultz 2005:online)

Abb. 15: Altes Brauereigelände Schwechat

Quelle: eigene Aufnahme, 14.10.2010

4.6. Mühle in Enzersdorf an der Fischa

Baujahr: nicht bekannt

Geschichte / Nutzung:

1880 von Ludwig Polsterer als Weizenmühle gegründet

1890 Verbindung zu benachbarter Roggenmühle errichtet

1917 Großbrand, Roggenmühle musste neu errichtet werden

Bis heute Walzmühle

(vgl. Ludwig Polsterer Vereinigte Walzmühlen Ges.m.b.H.2010: online)

Größe: nicht bekannt

Abb. 16: Mühle in Enzersdorf an der Fisch – Heute

Quelle: bing maps 2011: online

Page 42: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

42

4.7. Schwadorfer Schloss

Baujahr: um 1220

Geschichte / Nutzung:

Etwa 1220 als Festungsanlage erbaut

Jahrhunderte im Besitz des Bistums Passau

1600 Neubau und Umgestaltung im 19.Jahrhundert

1806 vom Staat annektiert

1826 wieder in Privatbesitz übergeben

(vgl. Hofmann 2010: online)

Heute im Besitz von Herrn Auer-Welsbach und öffentlich nicht zugänglich

(vgl. Geomix GmbH 2010: online)

Größe: nicht bekannt

Abb. 17: Schwadorfer Schloss

Quelle: Latzenhofer 2009: online

4.8. Schloss Rothmühle

Baujahr: 1280

Geschichte / Nutzung:

1280 als Jagdschloss erbaut

(vgl. Richard 1953: 271)

Ab 1900 Nutzung als Stofffabrik und ab 1920 als Lederfabrik

1970 Renovierung und anschließend Nutzung als Frühstückspension und

Veranstaltungsort

(vgl. Kößler 2004:online)

Größe: nicht bekannt

Abb. 18: Schloss Rothmühle

Quelle: Kößler 2004: online

Page 43: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

43

4.9. Bründlkirche

Baujahr: 1686

Geschichte / Nutzung:

Der Geschichte nach gesundete ein kranker Zimmermann durch das

Wasser der Quelle und errichtete an dieser Stelle eine Kreuzsäule

Diese wurde im Laufe der Jahrhunderte ausgebaut und renoviert

1986/87 erfolgte die letzte Gesamtrenovierung

(vgl. Reichl 2010: online)

Heute gilt die Kapelle als beliebter Wallfahrtsort, zudem gibt es einen

anschließenden Friedhof

(vgl. Kager 2011: Interview)

Größe: nicht bekannt

Abb. 19: Bründlkirche

Quelle: Google Maps 2010a: online

Page 44: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

44

5. VERZEICHNISSE

5.1. Quellenverzeichnis

Abenteuer Industrie (2010): Papierfabrik Kleinneusiedl, um 1795. Die

größte Papierfabrik Kontinentaleuropas. URL: http://www.abenteuer-

industrie.at/index.php?etxsid=-

1&pid=3219&etxsid=433f99d4bb6b8dbd84889d1e211c2261 (Stand

11.12.2010)

Ableidinger, Johann (1929): Geschichte von Schwechat. Schwechat: Verlag

der Stadtgemeinde Schwechat

Amt der NÖ Landesregierung (2009): Landesgeschichte. URL:

http://www.noel.gv.at/Land-Zukunft/Geschichte-

Landeskunde/Landesgeschichte/Landesgeschichte.wai.html#Besatzungszei

t (Stand 11.10.2010)

Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Sozialkunde (Hrsg.) (1997):

Geschichte Kompakt. Band 3. Wien: Geographisches Institut und Verlag

Ed. Hölzl

Arbeitsgemeinschaft Geschichte und Sozialkunde (Hrsg.) (1998):

Geschichte Kompakt. Band 4. Wien: Geographisches Institut und Verlag Ed.

Hölzl

Barbieux, Jean-Jaxques (1960): Straßenbahn Wien. URL:

http://www.bahnbilder.de/name/einzelbild/number/76636/kategorie/%D

6sterreich~Stadtverkehr~Stra%DFenbahn+Wien.html (Stand: 09.01.2011)

bing maps (2011): Mühle Enzersdorf an der Fischa. URL:

http://www.bing.com/maps (Stand 14.01.2011)

Bode, Oliver (2010): Fibel-Bronze. URL: http://www.nordwelt-

versand.de/waren/de/Fibel-Bronze/c-WG152/a-

53%20013?sid070404=dc8de7c15388e547d26e43592dd565b1 (Stand

09.01.2011)

Bosezky, Sascha / Stipschitz, Gerhard (2008a): Panzerbataillon 33. URL:

http://www.pzb33.com/ (Stand 19.12.2010)

Bosezky, Sascha / Stipschitz, Gerhard (2008b): Über das Bataillon. PzB33 -

Panzerbataillon 33, ein traditionsreicher Verband. URL:

http://www.pzb33.com/content.php?id=2 (Stand 19.12.2010)

Brau Union Österreich AG (2010): Geschichte. Zeitreise in Wort und Bild.

URL: http://www.schwechater.at/home.html (Stand 04.01.2011)

Brau Union Österreich AG (2011): Gespräch mit Andreas Urban am

13.01.2011

Büchner, Max-Georg (2011a): Scheibenfibel mit geometrischem Dekor.

URL: http://www.arsmundi.de/scheibenfibel-mit-geometrischem-dekor-

sterlingsilber-vergoldet-ebvi6ij7sfs.html (Stand 09.01.2011)

Page 45: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

45

Büchner (2011b): „Schild von Ischl“. URL:

http://www.arsmundi.de/adlerbrosche-nach-dem-schild-von-

ischl%E2%80%9C-sterlingsilber-vergoldet-fterdu01b6t.html (Stand

09.01.2011)

Buchwald, Philipp (2011): Larp Schwerter. URL: http://www.schaukampf-

schwerter.de/larp-schwerter/ (Stand: 11.01.20101)

Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport (2010): Standorte.

Niederösterreich. URL:

http://www.bmlv.gv.at/organisation/standorte/niederoe.shtml (Stand

19.12.2010)

Chaloupek, Günter et al. (2003): 150 Jahre Industriegeschichte – Eine

Zusammenfassung. in: Österreichische Industriegeschichte GmbH Linz

(Hrsg.) (2003): Österreichische Industriegeschichte. 1700 bis 1848. Die

vorhandene Chance.

Demokratiezentrum Wien (2010): USIA. URL:

http://www.demokratiezentrum.org/wissen/wissenslexikon/usia.html

(Stand 15.12.2010)

Deutsches Museum (2010): Die Betriebs-Dampfmaschine von James Watt.

URL: http://www.deutsches-museum.de/sammlungen/ausgewaehlte-

objekte/meisterwerke-iii/dampfmaschine/ (Stand 23.12.2010)

Dippelreiter, Michael / Hanisch, Ernst / Kriechbaumer, Robert (2000):

Geschichte der österreichischen Bundesländer seit 1945. Wien: Böhlau

Dorsch Consult Wasser und Umwelt GmbH (2008):

Umweltverträglichkeitserklärung. URL:

http://drittepiste.viennaairport.com/jart/prj3/dritte_piste/data/uploads/U

mweltvertraeglichkeitserkUmweltv_UVE_080325.pdf (Stand 02.01.2011)

Endl, Thomas (2009): Pompeij liegt an der Donau. URL: http://www.mit-

der-zeyt.de/TV/tv.html (Stand 11.01.2011)

Erfurth, Holger (2009): Zeittafel. URL:

http://www.croionberga.de/zeittafel.htm (Stand: 11.01.20101)

Ezsöl, Adolf (2000): 70 Jahre Stadt Schwechat - Ein Spaziergang durch die

Geschichte Schwechat. Schwechat: Verlag der Stadtgemeinde Schwechat

FOB - Face of Buildings (2007): Auf Augenhöhe mit der Zeit. URL:

http://www.hs-

stpeterak.stsnet.at/Wienwoche%202009/Wienwoche_mittwoch.htm

(Stand 18.12.2010)

Freiwillige Feuerwehr Kleinneusiedl. Geschichte. http://ff-

kleinneusiedl.jimdo.com/%C3%BCber-uns/geschichte/ (Stand 12.12.2010)

Gehart, Alois (1980): Enzersdorf an der Fischa. Geschichte des Ortes und

der Herrschaft. Enzersdorf an der Fischa: Gemeinde Enzersdorf an der

Fischa

Gehart, Alois (1989a): Kleinneusiedl. Geschichte eines Ortes. Kleinneusiedl:

Gemeinde Kleinneusiedl

Page 46: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

46

Gehart, Alois (1989b): Schwechat in alten Ansichten. Band 3. Schwechat:

Zaltbommel

Gehart, Alois (1998): Rauchenwarth im Wandel der Zeit. Geschichte eines

Dorfes. Rauchenwarth: Gemeinde Rauchenwarth

Gemeinde Rauchenwarth (2010): URL: Geschichte.

www.rauchenwarth.gv.at (Stand 12.12.2010)

Gemeinde Zwölfaxing (2010): Unsere Ortsgeschichte. URL:

http://www.zwoelfaxing.gv.at/gemeindeamt/html/Ortsgeschichte.htm

(Stand 30.11.2010)

Geiger, Markus (2010): Rainau-Buch-weitere Bauten der Römerzeit. URL:

http://www.schule-

bw.de/unterricht/faecheruebergreifende_themen/landeskunde/material/

altertum/roemerbaeder/rainau/umgebung.htm (Stand 09.01.2011)

Geomix Development (2010): URL: Schwadorf.

http://www.geomix.at/oesterreich/Nieder%F6sterreich/Wien-Umgebung/Schwadorf.html (Stand 12.12.2010)

Google Maps (2010a): Bründlkirche. Rauchenwarth. URL:

http://maps.google.at/maps?hl=de&tab=wl (Stand 19.12.2010)

Google Maps (2010b): Ressner. Kapelle. URL:

http://maps.google.at/maps?hl=de&tab=wl (Stand 19.12.2010)

Google Maps (2011): Region Schwechat URL:

http://maps.google.at/maps?hl=de&tab=wl (Stand 15.01.2011)

Hahn, Sylvia (2006): „Papiermacherei“ und Papierarbeiter/innen in

Österreich (16. Bis 19. Jahrhundert). in: Bayerl, Günter / Meyer, Torsten /

Popplow, Marcus (Hrsg.) (2006): Technik, Arbeit und Umwelt in der

Geschichte. Günter Bayerl zum 60. Geburtstag. Münster: Waxmann Verlag

GmbH

Hauenfels, Theresia (2010): Architekturlandschaft Niederösterreich.

Objektbeschreibung. URL: http://www.architektur-

noe.at/be/detailansicht.php?architekturobjekt_id=467 (Stand 11.12.2010)

Hofmann, Regina & Herbert (2010): Schloss Schwadorf. URL:

http://www.hofmann.tv/schwadorf/weiter3.htm (Stand 08.01.2011)

Hoymann, Rainer (2010): Orden vom goldenen Vlies. URL:

http://www.heimat-kleve.de/geschichte/chronik/06_08.htm (Stand

09.01.2011)

Kager, Richard (2011): Interview vom 04.01.2011. Schwadorf

Kohlwein, Thomas (2008): Schnellbahn. URL: http://www.schnellbahn-

wien.at/geschichte/schnellbahn.htm (Stand 11.12. 2010)

Kößler, Christian (2004): Schloss Rothmühle. URL:

http://www.rothmuehle.at/ (Stand 03.01.2011)

Langthaler, Ernst / Melichar, Peter / Kühschelm, Oliver (2008):

Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 1. Wien: Böhlau Verlag

Lappin, Eleonore (2006): Ungarische Jüdinnen und Juden in

Niederösterreich 1944/45. URL: http://www.mahnmal-

viehofen.at/docs/Ungarische_J%FCdinnen_und_Juden_in_N%D6_194445.

pdf (Stand 02.01.2011)

Page 47: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

47

Latzenhofer, Ulrich (2009): Schloss Schwadorf an der Fischa. URL:

http://www.flickr.com/photos/29680252@N05/3412219357 (Stand

14.01.2011)

Liuzzo, David (2006): Wappen Österreich-Ungarn 1916. URL:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a7/Wappen_%C3%96

sterreich-Ungarn_1916_%28Klein%29.png (Stand 09.01.2011)

Ludwig Polsterer Vereinigte Walzmühlen Ges.m.b.H. (2010):

Firmengeschichte. URL:

http://www.lupo.at/index.php?option=com_content&view=article&id=81

&Itemid=87&lang=de (Stand 04.01.2011)

Magistrat der Stadt Wien (2010): 26 Wiener Bezirke von 1938 bis 1954.

URL: http://www.wien.gv.at/kultur/archiv/politik/bezirke1938.html (Stand

11.12.2010)

Marktgemeinde Enzersdorf an der Fischa (2006): Ortschronik. URL:

http://www.enzersdorf-

fischa.gv.at/system/web/zusatzseite.aspx?detailonr=220113000 (Stand

12.12.2010)

Marktgemeinde Himberg (2010): Ortschronik. URL:

http://www.gemeinde-himberg.at/chronik.htm (Stand 30.11.2010)

Matthesius, Roman / Dittrich, Georg (2010): Nasalhelm. URL:

http://www.maskworld.com/german/products/kostueme/ruestungen--

280/helme--2802/nasalhelm--105074 (Stand 18.12.2010)

Mráz, Markus / Schwaiger, Christoph / Hackinsholz, Werner (2011):

Spinnerei Schwadorf. URL:

http://schlot.wordpress.com/2007/03/30/spinnerei-wu-schwadorf/ (Stand

04.01.2011)

Nationalpark Donau-Auen GmbH (2009): Managementplan Nationalpark

Donau-Auen 2009 – 2018.

Nationalpark Donau-Auen GmbH (2010a): Der Nationalpark Donau-Auen.

URL: http://www.donauauen.at/?area=nationalpark (Stand 19.12.2010)

Nationalpark Donau-Auen GmbH (2010b): Tourismus/Region. URL:

http://www.donauauen.at/?area=region (Stand 19.12.2010)

Neumann, Fritz / Dolenz, Nikolaus (2009): Eine Frau, fünf Hunde, sechs

Sinne, 13 Traber. In: DER STANDARD, 10.9.2009

Nikles, Günter (2009): Schwechat. URL:

http://www.austriasites.net/jakobsweg/ort_schwechat.htm (Stand

11.12.2010)

Oberegger, Elmar (2006): WIEN-RAABER-EISENBAHNGESELLSCHAFT. URL:

http://members.a1.net/elob/enzyklopaedie/wien-raaber.htm (Stand

11.12.2010)

o.V. (2007): „Sanierung ‚Herrenhaus‘ abgeschlossen: Erinnerungstafel

unterstreicht die historische Bedeutung für Schwadorf“. In: Schwadorf

Journal 25. Jahrgang Nr. 3 - 2007

Page 48: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

48

ÖKB - Österreichischer Kameradschaftsbund, Ortsverband Schwadorf

(2011): Marktgemeinde Schwadorf. URL:

http://members.kabsi.at/oekbschwadorf/schwadorf.htm (Stand

04.01.2011)

Past, Josef (1994): Chronik der Marktgemeinde Himberg. Himberg: Wiener

Verlag

Petcom Medien- und Dienstleistungs GmbH (2010): OMV Raffinerie

Schwechat feiert 50-jährige Erfolgsgeschichte. URL: http://www.zeit-

maschine.at/industriegeschichte/industrie-

topographie/Industriegeschichte-Niederoesterreich/Industriegeschichte-

Wien-Umgebung/Industriegeschichte-Schwechat/Raffinerie-

Schwechat/Raffinerie-Schwechat-Geschichte.html (Stand 11.12.2010)

Prillinger, Horst (2005): Verworfene Projekte. URL:

http://homepage.univie.ac.at/horst.prillinger/metro/deutsch/verworfene_

projekte.html

Pro Loco OG (2011): Zweite Türkenbelagerung. URL:

http://www.hietzing.at/Bezirk/geschichte1.php?id=239 (Stand 09.01.2011)

Reichenwald Marc-Philip / Schultz Peter-Karsten: Europan 8. Wien-

Schwechat. URL:

http://www.reichwaldschultz.de/architektur/europan_8/europan_8_text.

html (Stand 04.01.2011)

Richard, Kurt (1953): Die Kunstdenkmäler Österreichs Wien: Dehio

Sandgruber, Roman (2009): Die USIA-Geschäfte. forum oö geschichte.

URL: http://www.ooegeschichte.at/Die_USIA-Geschaefte.855.0.html

(Stand 15.12.2010)

Scheibenreif, Leopold (2004): Nicht alle Wege führten nach Rom: die

Geschichte des Verkehrs im Südosten von Niederösterreich und dem

Burgenland. Wiener Neustadt: Eigenverlag Scheibenreif

Schier, Wilhem (1966): Atlas zur allgemeinen und österreichischen

Geschichte (Hrsg) Ed. Hölzel, Hölder-Pichler-Tempsky, Wien

Schirer, Renato (1998): Chronik der Garnison Zwölfaxing 1938-1945. Eine

Ortschaft im zweiten Weltkrieg. URL:

http://members.aon.at/kgrimm1/CHRONIK_teil1.pdf (Stand: 11.12.2010)

Schwarz, Wolfgang (2001): Das Südliche Wiener Becken. Entstehung und

Transformation eines alten Industrieraumes. in: Hitz, Harald / Wohlschlägl,

Helmut (Hrsg.) (2009): Das östliche Österreich und benachbarte Regionen.

Ein geographischer Exkursionsführer. Wien: Böhlau Verlag Ges.m.b.H. und

Co.KG

Schwarzenberger, Marcel (2008): Eine Welt in Bewegung. URL:

http://chronico.de/erleben/menschenorte/0000489/ (Stand 09.01.2011)

SIT - Southern Information Technologies Entwicklungs- und

Beteiligungsgesellschaft m.b.H (2011): Frühmittelalter Museum Carantana.

URL:

http://www.kaernten.at/de.aspx/Sehenswertes/View/241?tags=Sehenswe

rtes%2C (Stand 09.01.2011)

Page 49: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

49

Smetana, Manfred (2002): 1.000 für die Bim. URL:

http://bimback.at/downloads/stabl-bim-maerz2010.pdf (Stand

17.12.2010)

Stadt Fischamend (2007): Chronik. URL: http://www.stadt-fischamend.at/ (Stand 12.12.2010)

Stadtgemeinde Schwechat (2010a): Geschichte der Stadt Schwechat. URL:

http://www.schwechat.gv.at/fs1/cs1/home/geschichte/geschichte (Stand

30.11.2010)

Stadtgemeinde Schwechat (2010b): 50 Jahre Schwechater OMV Raffinerie.

URL: http://www.schwechat.gv.at/fs1/cs1/home/aktuelles/2065/ (Stand

30.11.2010)

Stadtgemeinde Schwechat (2010c): Startschuss für den neuen Stadtteil.

URL: http://www.schwechat.gv.at/fs1/cs1/home/aktuelles/2687/ (Stand

04.01.2011)

Stadtgemeinde Schwechat (2011): Gespräch mit Frau Bahl,

Kulturabteilung am 12.01.2011

Teleschau-der Mediendienst (2008): Mit Kind und Kegel auf

Völkerwanderung. URL:

http://www.monstersandcritics.de/artikel/200815/article_73795.php?pag

e=2 (Stand 09.01.2011)

Tillmann, Thorsten (2009): Ritterrüstung. URL:

http://www.amazon.de/Tillmann-Media-Ritterr%C3%BCstung-Hellebarde-

Versandkosten/dp/B001T887FM/ref=pd_sim_sbs_diy_2 (Stand

09.01.2011)

Tomic, Slavo (2010): Zum Römer. URL: http://zumroemer.xorio.de/ (Stand:

09.01.2011)

Weihsmann, Helmut (1998): Bauen unterm Hakenkreuz. Architektur des

Untergangs. Wien: Promedia

Winkelbauer, Wolfgang: Ostautobahn-A4. URL:

http://www.wissenswertes.at/index.php?id=ostautobahn-a4 (Stand

11.12.2010)

Wuttke, Peter (2005): Karte von Groß-Wien. URL:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ca/GR-Wien.png

(Stand 18.12.2010)

Zöllner, Erich (1990): Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur

Gegenwart. München. Oldenbourg.

Page 50: GESCHICHTE DER EGIONp2.iemar.tuwien.ac.at/p2_10_schwechat/downloads/Bestands... · 2011. 6. 28. · P2 Schwechat – WS10 REGION – Geschichte der Region 3 Präambel In dieser Arbeit

P2 Schwechat – WS10

REGION – Geschichte der Region

50

5.2. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Überblickszeitleiste ........................................................................... 5

Abb. 2: Groß-Wien .......................................................................................28

Abb. 3: Besatzungszonen Österreich 1945 ..................................................30

Abb. 4: Nationalpark Donau Auen ...............................................................33

Abb. 5: Donauauen vor der Regulierung östlich von Fischamend ..............33

Abb. 6: Standort der Burstyn-Kaserne in Zwölfaxing ..................................34

Abb. 7: Straßen der Region ..........................................................................35

Abb. 8: Schnellbahnen .................................................................................36

Abb. 9: Straßenbahn nach Schwechat .........................................................37

Abb. 10: Übersichtskarte .............................................................................38

Abb. 11: Katharinenhof ...............................................................................39

Abb. 12: Aichhof ..........................................................................................39

Abb. 13: Papierfabrik Klein-Neusiedel .........................................................40

Abb. 14: Baumwollspinnerei .......................................................................40

Abb. 15: Altes Brauereigelände Schwechat .................................................41

Abb. 16: Mühle in Enzersdorf an der Fisch – Heute ....................................41

Abb. 17: Schwadorfer Schloss .....................................................................42

Abb. 18: Schloss Rothmühle ........................................................................42

Abb. 19: Bründlkirche ..................................................................................43