Kafka - Brief an Den Vater

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  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    Franz Kafka

    Brief an den Vater

    Inhaltsverzeichnis

    1. Der Jger Gracchus2. Das Schweigen der Sirenen3. Brief an den Vater4. Ein Damenbrevier. Ges!rch mit dem Beter". Ges!rch mit einem Betrun#enen

    $. Die %er&!'ane in Brescia(. Ein )&man der Jugend*. Eine entsch'afene +eitschrift1,. Die erste 'ange Eisenbahnfahrt11. Gr&-er rm

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    Copyright der Konvertierung: Rainer Gievers

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    Der Jger Gracchus

    +wei /naben sa-en auf der /aimauer und s!ie'ten 0rfe'. Ein ann 'as eine +eitungauf den Stufen eines Den#ma's im Schatten des sbe'schwingenden e'den. Eindchen am Brunnen f''te 0asser in ihre Btte. Ein bstver#ufer 'ag neben seiner0are und b'ic#te auf den See hinaus. 5n der 6iefe einer /nei!e sah man durch die 'eeren6r7 und 8enster'9cher :wei nner beim 0ein. Der 0irt sa- v&rn an einem 6isch und

    sch'ummerte. Eine Bar#e schwebte 'eise; a's werde sie ber dem 0asser getragen; in den#'einen afen. Ein ann in b'auem /itte' stieg ans and und :&g die Sei'e durch die)inge. +wei andere nner in dun#'en )9c#en mit Si'ber#n9!fen trugen hinter demB&&tsmann eine Bahre; auf der unter einem gr&-en b'umengemusterten; gefranstenSeidentuch &ffenbar ein ensch 'ag.

    %uf dem /ai #mmerte sich niemand um die %n#9mm'inge; se'bst a's sie die Bahreniederste''ten; um auf den B&&tsfhrer :u warten; der n&ch an den Sei'en arbeitete; trat

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    niemand heran; niemand richtete eine 8rage an sie; niemand sah sie genauer an.

    Der 8hrer wurde n&ch ein wenig aufgeha'ten durch eine 8rau; die; ein /ind an derBrust; mit aufge'9sten aaren sich

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    und sagte; nachdem der Brgermeister seiner Ein'adung gef&'gt war@ A5ch wu-te es

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    Schwar:wa'd eine Gemse verf&'gte und abstr:te. %''es ging der rdnung nach. 5chverf&'gte; str:te ab; verb'utete in einer Sch'ucht; war t&t und diese Bar#e s&''te mich ins

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    ges!rengt. Daran aber dachte d>sseus nicht; &bw&h' er dav&n vie''eicht geh9rt hatte. Ervertraute v&''stndig der and v&'' 0achs und dem Gebinde /etten und in unschu'diger8reude ber seine itte'chen fuhr er den Sirenen entgegen.

    =un haben aber die Sirenen eine n&ch schrec#'ichere 0affe a's den Gesang; nm'ich ihr

    Schweigen. Es ist :war nicht geschehen; aber vie''eicht den#bar; da- sich sseus #am; die gewa'tigen Sngerinnen nicht; sei es; da-sie g'aubten; diesem Gegner #9nne nur n&ch das Schweigen bei#&mmen; sei es; da- der%nb'ic# der G'c#se'ig#eit im Gesicht des d>sseus; der an nichts anderes a's an 0achsund /etten dachte; sie a''en Gesang vergessen 'ie-.

    d>sseus aber; um es s& aus:udrc#en; h9rte ihr Schweigen nicht; er g'aubte; sie sngen;

    und nur er sei behtet; es :u h9ren. 8'chtig sah er :uerst die 0endungen ihrer 'se; dastiefe %tmen; die trnenv&''en %ugen; den ha'b ge9ffneten und; g'aubte aber; diesgeh9re :u den %rien; die ungeh9rt um ihn ver#'angen. Ba'd aber g'itt a''es an seinen indie 8erne gerichteten B'ic#en ab; die Sirenen verschwanden f9rm'ich v&r seinerEntsch'&ssenheit; und gerade a's er ihnen am =chsten war; wu-te er nichts mehr v&nihnen.

    Sie aber 7 sch9ner a's sseus w&''ten sie s&'ange a's m9g'ich erhaschen.

    tten die Sirenen Bewu-tsein; sie wren dama's vernichtet w&rden. S& aber b'ieben sie;nur d>sseus ist ihnen entgangen. Es wird brigens n&ch ein %nhang hier:u ber'iefert.d>sseus; sagt man; war s& 'istenreich; war ein s&'cher 8uchs; da- se'bst dieSchic#sa'sg9ttin nicht in sein 5nnerstes dringen #&nnte. Vie''eicht hat er; &bw&h' das mitenschenverstand nicht mehr :u begreifen ist; wir#'ich gemer#t; da- die Sirenenschwiegen; und hat ihnen und den G9ttern den &bigen Scheinv&rgang nur gewisserma-ena's Schi'd entgegengeha'ten.

    Brief an den Vater

    iebster Vater;

    Du hast mich 'et:thin einma' gefragt; warum ich behau!te; ich htte 8urcht v&r dir. 5chwu-te dir; wie gew9hn'ich; nichts :u antw&rten; :um 6ei' eben aus der 8urcht; die ich v&rdir habe; :um 6ei' desha'b; wei' :ur Begrndung dieser 8urcht :u vie'e Ein:e'heitengeh9ren; a's da- ich sie im )eden ha'bwegs :usammenha'ten #9nnte. ?nd wenn ich hierversuche; dir schrift'ich :u antw&rten; s& wird es d&ch nur sehr unv&''stndig sein; wei'

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    gew&rden; weder )&bert /af#a n&ch /ar' ermann; aber d&ch gan: anders; a's ichwir#'ich bin; und wir htten uns ausge:eichnet miteinander vertragen #9nnen. 5ch wreg'c#'ich gewesen; dich a's 8reund; a's Khef; a's n#e'; a's Gr&-vater;

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    auch n&ch berdies desha'b sehr gut geeignet; wei' du einen #rftigen mutigen

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    da- du s&'che Enttuschungen dem /inde immer und grundst:'ich bereiten mu-test#raft deines gegenst:'ichen 0esens; weiter da- dieser Gegensat: durch %nhufung desateria's sich unaufh9r'ich verstr#te; s&da- er sich sch'ie-'ich auch gew&hnheitsm-igge'tend machte; wenn du einma' der g'eichen einung warst wie ich und da- end'ichdiese Enttuschungen des /indes nicht Enttuschungen des gew9hn'ichen ebens waren;

    s&ndern; da es

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    'ngst aufgegessenA. /n&chen durfte man nicht :errei-en; du

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    GesichtA; !f'egst du :u sagen; aber in 0ir#'ich#eit s!ringt sie urs!rng'ich gar nichtF duverwechse'st die Sache mit der ers&nF die Sache s!ringt dir ins Gesicht; und duentscheidest sie s&f&rt &hne %nh9ren der ers&nF was nachher n&ch v&rgebracht wird;#ann dich nur weiter rei:en; niema's ber:eugen. Dann h9rt man v&n dir nur n&ch@Aach; was du wi''stF v&n mir aus bist du freiF du bist gr&-

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    desha'b :u machen;

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    v&rhanden war und nur :uf''ig gerade diese Sache a's %n'a- :um &sbrechengen&mmen habe. Da man ber:eugt war; da- sich ein %n'a-

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    wenig :u behau!ten; :um 6ei' auch aus einer %rt )ache; fing ich ba'd an; #'einecher'ich#eiten; die ich an dir bemer#te; :u be&bachten; :u samme'n; :u bertreiben.0ie du :um Beis!ie' 'eicht dich v&n meist nur scheinbar h9herstehenden ers&nenb'enden 'ie-est und dav&n immerf&rt er:h'en #&nntest; etwa v&n irgendeinem#aiser'ichen )at &der derg'eichen Iandererseits tat mir etwas Derartiges auch weh; da-

    du; mein Vater; s&'che nichtige Besttigungen deines 0ertes :u brauchen g'aubtest undmit ihnen gr&-ttest. der ich be&bachtete deine V&r'iebe fr unanstndige; m9g'ichst'aut herausgebrachte )edensarten; ber die du 'achtest; a's httest du etwas bes&ndersV&rtreff'iches gesagt; whrend es eben nur eine !'atte; #'eine ?nanstndig#eit warIg'eich:eitig war es a''erdings auch wieder eine mich beschmende u-erung deinerebens#raft. S&'cher verschiedener Be&bachtungen gab es natr'ich eine engeF ich warg'c#'ich ber sie; es gab fr mich %n'a- :u Getusche' und S!a-; du bemer#test esmanchma'; rgertest dich dar7ber; hie'test es fr B&sheit; )es!e#t'&sig#eit; aber g'aubemir; es war nichts anderes fr mich a's ein brigens untaug'iches itte' :urSe'bsterha'tung; es waren Scher:e; wie man sie ber G9tter und /9nige verbreitet;Scher:e; die mit dem tiefsten )es!e#t nicht nur sich verbinden 'assen; s&ndern s&gar :u

    ihm geh9ren.

    %uch du hast brigens; ents!rechend deiner hn'ichen age mir gegenber; eine %rtGegenwehr versucht. Du !f'egtest darauf hin:uweisen; wie bertrieben gut es mir gingund wie gut ich eigent'ich behande't w&rden bin. Das ist richtig; ich g'aube aber nicht;da- es mir unter den einma' v&rhandenen ?mstnden im 0esent'ichen gent:t hat.

    Es ist wahr; da- die utter gren:en'&s gut :u mir war; aber a''es das stand fr mich inBe:iehung :u dir; a's& in #einer guten Be:iehung. Die utter hatte unbewu-t die )&''eeines 6reibers in der Jagd. 0enn sch&n deine Er:iehung in irgendeinemunwahrschein'ichen 8a'' mich durch Er:eugung v&n 6r&t:; %bneigung &der gar a- auf

    eigene 8-e htte ste''en #9nnen; s& g'ich das die utter durch Gutsein; durchvernnftige )ede Isie war im 0irrwarr der /indheit das ?rbi'd der Vernunft; durch8rbitte wieder aus; und ich war wieder in deinen /reis :urc#getrieben; aus dem ichs&nst vie''eicht; dir und mir :um V&rtei'; ausgebr&chen wre. der es war s&; da- es :u#einer eigent'ichen Vers9hnung #am; da- die utter mich v&r dir b'&- im Geheimenscht:te; mir im Geheimen etwas gab; etwas er'aubte; dann war ich wieder v&r dir das'ichtscheue 0esen; der Betrger; der Schu'dbewu-te; der wegen seiner =ichtig#eit se'bst:u dem; was er fr sein )echt hie't; nur auf Sch'eichwegen #&mmen #&nnte. =atr'ichgew9hnte ich mich dann; auf diesen 0egen auch das :u suchen; w&rauf ich; se'bstmeiner einung nach; #ein )echt hatte. Das war wieder Vergr9-erung desSchu'dbewu-tseins.

    Es ist auch wahr; da- du mich #aum einma' wir#'ich gesch'agen hast. %ber das Schreien;das )&twerden deines Gesichts; das ei'ige &smachen der &sentrger; ihr Bereit'iegenauf der Stuh''ehne; war fr mich fast rger. Es ist; wie wenn einer gehngt werden s&''.0ird er wir#'ich gehen#t; dann ist er t&t und es ist a''es v&rber. 0enn er aber a''eV&rbereitungen :um Gehen#twerden miter'eben mu- und erst wenn ihm die Sch'inge v&rdem Gesicht hngt; v&n seiner Begnadigung erfhrt; s& #ann er sein eben 'ang daran :u'eiden haben. Hberdies samme'te sich aus diesen vie'en a'en; w& ich deiner deut'ich

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    ge:eigten einung nach rge' verdient htte; ihnen aber aus deiner Gnade n&ch #na!!entgangen war; wieder nur ein gr&-es Schu'dbewu-tsein an. V&n a''en Seiten her #am ichin deine Schu'd.

    Seit

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    desha'b unbedingt ungnstiger ist a's es deine war; sie ist rannei. 0iedu :um Beis!ie' waren; die du mit anderen nicht verwechse't haben w&''test; mit einem)uc# v&m u't hinunterwarfst 7 nur die Besinnungs'&sig#eit deines +&rns entschu'digtedich ein wenig 7 und der /&rnmis sie aufheben mu-te. der deine stndige )edensarthinsicht'ich eines 'ungen#ran#en /&mmis@ AEr s&'' #re!ieren; der #ran#e und.A Dunanntest die %ngeste''ten Abe:ah'te 8eindeA; das waren sie auch; aber n&ch ehe sie esgew&rden waren; schienst du mir ihr A:ah'ender 8eindA :u sein. D&rt be#am ich auch diegr&-e ehre; da- du ungerecht sein #9nntestF an mir se'bst htte ich es nicht s&ba'dbemer#t; da hatte sich

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    das Geschft un'eid'ich; es erinnerte mich a'':u sehr an mein Verh'tnis :u dir@ du warst;gan: abgesehen v&m ?nternehmerinteresse und abgesehen v&n deiner errschsuchtsch&n a's Geschftsmann a''en; die

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    insicht hast du sie gan: genau s& wenig gesch&nt; wie wir sie gesch&nt haben.)c#sichts'&s haben wir auf sie eingehmmert; du v&n deiner Seite; wir v&n unserer. Eswar eine %b'en#ung; man dachte an nichts B9ses; man dachte nur an den /am!f; den dumit uns; den wir mit dir fhrten; und auf der utter t&bten wir uns aus. Es war auch #einguter Beitrag :ur /inderer:iehung; wie du sie 7 &hne

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    :ugestanden; da- sie deiner einung nach mit %bsicht dir immerf&rt eid und rgermacht; und whrend du ihretwegen 'eidest; ist sie befriedigt und freut sich. %'s& eine %rt6eufe'. 0as fr eine ungeheure Entfremdung; n&ch gr9-er a's :wischen dir und mir; mu-:wischen dir und ihr eingetreten sein; damit eine s& ungeheure Ver#ennung m9g'ichwird. Sie ist s& weit v&n dir; da- du sie #aum mehr siehst; s&ndern ein Ges!enst an die

    Ste''e set:t; w& du sie vermutest. 5ch gebe :u; da- du es mit ihr bes&nders schwer hattest.ich durchschaue scher

    6r&t:; Em!find'ich#eit; Gerechtig#eitsgefh'; ?nruhe; und a''es das gestt:t durch dasBewu-tsein /af#aCscher /raft. 0&h' habe auch ich sie beeinf'usst; aber #aum auseigenem %ntrieb; s&ndern durch die b'&-e 6atsache meines Daseins. Hbrigens #am sied&ch a's et:te in sch&n fertige achtverh'tnisse hinein und #&nnte sich aus dem vie'enbereit'iegenden ateria' ihr ?rtei' se'bst bi'den. 5ch #ann mir s&gar den#en; da- sie inihrem 0esen eine +eit 'ang geschwan#t hat; &b sie sich dir an die Brust werfen s&'' &derden Gegnern; &ffenbar hast du dama's etwas versumt und sie :urc#gest&-en; ihr wretaber; wenn es eben m9g'ich gewesen wre; ein !rachtv&''es aar an Eintracht gew&rden.ich htte dadurch :war einen Verbndeten ver'&ren; aber der %nb'ic# v&n euch beidenhtte mich reich entschdigt; auch wrest

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    Ein im +usammenhang des gan:en 'ehrreiches Beis!ie' deiner er:ieherischen 0ir#ungwar 5rma. Einerseits war sie d&ch eine 8remde; #am sch&n erwachsen in dein Geschft;hatte mit dir hau!tsch'ich a's ihrem Khef :u tun; war a's& nur :um 6ei' und in einemsch&n widerstandsfhigen %'ter deinem Einf'u- ausgeset:tF andererseits aber war sied&ch auch eine B'utsverwandte; verehrte in dir den Bruder ihres Vaters; und du hattest

    ber sie vie' mehr a's die b'&-e acht eines Khefs. ?nd tr&t:dem ist sie; die in ihremschwachen /9r!er s& tchtig; #'ug; f'ei-ig; bescheiden; vertrauenswrdig; uneigennt:ig;treu war; die dich a's n#e' 'iebte und a's Khef bewunderte; die in anderen &sten v&rherund nachher sich bewhrte; dir #eine sehr gute Beamtin gewesen. Sie war eben; natr'ichauch v&n uns hingedrngt; dir gegenber nahe der /inderste''ung; und s& gr&- war n&chihr gegenber die umbiegende acht deines 0esens; da- sich bei ihr Ia''erdings nur dirgegenber und; h&ffent'ich; &hne das tiefere eid des /indes Verge-'ich#eit;=ach'ssig#eit; Ga'genhum&r; vie''eicht s&gar ein wenig 6r&t:; s& weit sie dessenberhau!t fhig war; entwic#e'ten; w&bei ich gar nicht in )echnung ste''e; da- sie#rn#'ich gewesen ist; auch s&nst nicht sehr g'c#'ich war und eine tr&st'&se us'ich#eitauf ihr 'astete. Das fr mich Be:iehungsreiche deines Verh'tnisses :u ihr hast du in

    einem fr uns #'assisch gew&rdenen; fast g&ttes'ster'ichen; aber gerade fr die ?nschu'din deiner enschenbehand'ung sehr beweisenden Sat: :usammengefa-t@ ADie G&ttse'igehat mir vie' Schweinerei hinter'assen.A

    5ch #9nnte n&ch weitere /reise deines Einf'usses und des /am!fes gegen ihnbeschreiben; d&ch #me ich hier sch&n ins ?nsichere und m-te. #&nstruieren; au-erdemwirst du

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    Beweisen daran Schu'd ist; es sind vie'mehr Beweise da; die das Bi'd unertrg'ich #ra-machen #9nnten. Es ist nicht 'eicht; darin eine itte :u finden. ier gengt es brigens;an 8rheres :u erinnern@ 5ch hatte v&r dir das Se'bstvertrauen ver'&ren; dafr eingren:en'&ses Schu'dbewu-tsein eingetauscht. I5n Erinnerung an diese Gren:en'&sig#eitschrieb ich v&n

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    manchma' dadurch in Erstaunen; da- du mir im Gebetbuch die Ste''e :eigen #&nntest; diegerade re:itiert wurde; im Hbrigen durfte ich; wenn ich nur Idas war die au!tsache im6em!e' war; mich herumdrc#en; w& ich w&''te. 5ch durchghnte und durchduse'te a's&d&rt die vie'en Stunden Is& ge'angwei't habe ich mich s!ter; g'aube ich; nur n&ch in der6an:stunde und suchte mich m9g'ichst an den !aar #'einen %bwechs'ungen :u freuen;

    die es d&rt gab; etwa wenn die Bundes'ade aufgemacht wurde; was mich immer an dieSchie-buden erinnerte; w& auch; wenn man in ein Schwar:es traf; eine /astentr sichaufmachte; nur da- d&rt aber immer etwas 5nteressantes heraus#am und hier nur immerwieder die a'ten u!!en &hne /9!fe. Hbrigens habe ich d&rt auch vie' 8urcht gehabt;nicht nur; wie se'bstverstnd'ich; v&r den vie'en euten; mit denen man in nhereBerhrung #am; s&ndern auch desha'b; wei' du einma' nebenbei erwhntest; da- auch ich:ur 6h&ra aufgerufen werden #9nne. Dav&r :itterte ich

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    einer ihrer =ichtig#eit ents!rechenden G'eichg'tig#eit ausfhrtest; einen h9heren Sinnhaben #&nnten. 8r dich hatten sie Sinn a's #'eine %nden#en aus frheren +eiten; unddesha'b w&''test du sie mir vermitte'n; #&nntest dies aber; da sie

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    meiner

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    eines fr sich genug; aber #a't fantastischen /indes habe ich s&nst nirgends wiedergefunden; a''erdings war sie hier auch der ein:ige Schut: gegen die =erven:erst9rungdurch %ngst und Schu'dbewu-tsein. ich beschftigte nur die S&rge um mich; diese aberin verschiedenster 0eise. Etwa a's S&rge um meine GesundheitF es fing 'eicht an; hierund d&rt ergab sich eine #'eine Befrchtung wegen der Verdauung; des aarausfa''s;

    einer )c#gratsver#rmmung und s& weiter; das steigerte sich in un:h'baren%bstufungen; sch'ie-'ich endete es mit einer wir#'ichen /ran#heit. %ber da ich #einesDinges sicher war; v&n !&ch&ndrie frei; bis dann unter derbermensch'ichen %nstrengung des eiraten70&''ens Idarber s!reche ich n&ch das

    B'ut aus der unge #am; w&ran mnasia'#'asse bestimmt durch; nein; ich fie' nicht durch undes ge'ang immer weiter und weiter. Daraus ergab sich aber #eine +uversicht; imGegentei'; immer war ich ber:eugt 7 und in deiner abweisenden iene ha'te ichf9rm'ich den Beweis dafr 7 da-; mnasium ist nur das einheit'ichste Beis!ie'; bera'' um mich war es aber hn'ich;wie sie; wenn ich die rima berstanden hatte; a's& in der Se#unda; wenn ich diese

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    berstanden hatte; a's& in der 6ertia und s& weiter :usammen#&mmen wrden; um diesenein:igartigen; himme'schreienden 8a'' :u untersuchen; wie es mir; dem ?nfhigsten undmnasium; es hande't sich a's& darum;einen Beruf :u finden; der mir; &hne meine Eite'#eit a'':u sehr :u ver'et:en; dieseG'eichg'tig#eit am ehesten er'aubt. %'s& war Jus das Se'bstverstnd'iche. /'einegegentei'ige Versuche der Eite'#eit; der unsinnigen &ffnung; wie vier:ehntgigesKhemiestudium; ha'b

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    Er#'rung wird mir auch desha'b schwer werden; wei' ich hier a''es in s& vie'en 6agenund =chten immer wieder durchdacht und durchgraben habe; da- se'bst mich

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    5ch erinnere mich; ich ging einma' abends mit dir und der utter s!a:ieren; es war aufdem J&se!hs!'at: in der =he der heutigen nderban#; und fing dumm gr&-tuerisch;ber'egen; st&':; #h' Idas war unwahr; #a't Idas war echt und st&tternd; wie ich ebenmeistens mit dir s!rach; v&n den interessanten Sachen :u reden an; machte euchV&rwrfe; da- ich unbe'ehrt ge'assen w&rden bin; da- sich erst die itsch'er meiner

    hatten annehmen mssen; da- ich in der =he gr&-er Gefahren gewesen bin Ihier '&g ichmeiner %rt nach unverschmt; um mich mutig :u :eigen; denn inf&'ge meinerngst'ich#eit hatte ich #eine genauere V&rste''ung v&n den Cgr&-en GefahrenC; deuteteaber :um Sch'u- an; da- ich

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    einen &ffenen; seiner ebensauffassung ents!rechenden; nicht sehr sch9nen; aber d&chauch heute in der Stadt durchaus b'ichen; Gesundheitsschdigungen vie''eichtverhindernden )at. Dieser )at ist fr B m&ra'isch nicht sehr str#end; aber warum s&''teer sich aus dem Schaden nicht im aufe der Jahre herausarbeiten #9nnen; brigens mu-er

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    derg'eichen. Das a''es ist wahr; aber wie #am es da:u

    Der Grundgedan#e beider eiratsversuche war gan: #&rre#t@ einen ausstand grnden;se'bststndig werden. Ein Gedan#e; der dir m!athisch ist; nur da- es dann in0ir#'ich#eit s& ausf''t wie das /inders!ie'; w& einer die and des anderen h't und

    s&gar !re-t und dabei ruft@ A%ch geh d&ch; geh d&ch; warum gehst du nichtA 0as sicha''erdings in unserem 8a'' dadurch #&m!'i:iert hat; da- du das Ageh d&chA seit

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    0enn er aber f'ieht; #ann er nicht umbauen; und wenn er umbaut; #ann er nicht f'iehen.0enn ich in dem bes&nderen ?ng'c#sverh'tnis; in we'chem ich :u dir stehe;se'bststndig werden wi''; mu- ich etwas tun; was m9g'ichst gar #eine Be:iehung :u dirhat 7 das eiraten ist :war das Gr9-te und gibt die ehrenv&''ste Se'bststndig#eit; aber esist auch g'eich:eitig in engster Be:iehung :u dir. ier hinaus#&mmen :u w&''en; hat

    desha'b etwas v&n 0ahnsinn; und rannischer; mitfh'ender;:ufriedener Vater sein #9nntest. %ber :u dem +wec# m-te. eben a''es Gescheheneungeschehen gemacht; das hei-t wir se'bst ausgestrichen werden.

    S& wie wir aber sind; ist mir das eiraten dadurch versch'&ssen; da- es gerade deineigenstes Gebiet ist. anchma' ste''e ich mir die Erd#arte ausges!annt und dich Muer

    ber sie hin ausgestrec#t v&r. ?nd es ist mir dann; a's #men fr mein eben nur dieGegenden in Betracht; die du entweder nicht bedec#st &der die nicht in deiner )eichweite'iegen. ?nd das sind ents!rechend der V&rste''ung; die ich v&n deiner Gr9-e habe; nichtvie'e und nicht sehr tr&streiche Gegenden und bes&nders die Ehe ist nicht darunter.

    Sch&n dieser Verg'eich beweist; da- ich #eineswegs sagen wi''; du httest mich durchdein Beis!ie' aus der Ehe; s& etwa wie aus dem Geschft; ver

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    abwehren #ann;

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    einfach durch dein Verschu'den er#'re; ich aber g'aube; da- du tr&t: u-er'icher%nstrengung es dir :umindest nicht schwerer; aber vie' eintrg'icher machst. +uerst'ehnst auch du

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    unseres Verh'tnisses =eues beitrgt; 'eugne ich nicht. S& #9nnen natr'ich die Dinge in0ir#'ich#eit nicht aneinander!assen; wie die Beweise in meinem Brief; das eben istmehr a's ein Gedu'ds!ie'F aber mit der /&rre#tur; die sich durch diesen Einwurf ergibt;einer /&rre#tur; die ich im Ein:e'nen weder ausfhren #ann n&ch wi''; ist meinereinung nach d&ch etwas der 0ahrheit s& sehr %ngenhertes erreicht; da- es uns beide

    ein wenig beruhigen und eben und Sterben 'eichter machen #ann.

    8ran:

    Ein Damenrevier

    0enn man sich in die 0e't aufatmend ent'-t; wie v&m h&hen Gerst der Schwimmer inden 8'u-; g'eich und s!ter manchma' v&n Gegenst9-en wie ein 'iebes /ind verwirrt;aber immer mit sch9nen 0e''en :ur Seite in die uft der 8erne treibt; dann mag man wiein diesem Buch :ie''&s mit geheimem +ie' die B'ic#e ber das 0asser richten; das einen

    trgt und das man trin#en #ann und das fr den auf seiner 8'che ruhenden /&!fgren:en'&s gew&rden ist.

    Versch'ie-t man sich

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    ehr'ich sind. 0ie #9nnte man aber hier an ein wichtiges Detai' vergessen in dergew&hnten mitterncht'ichen Be'euchtung whrend eines 'eisen Ges!rches I'eise; wei'es hei- ist nahe beim Bett

    Ges!rch mit dem Beter

    Es gab eine +eit; in der ich 6ag um 6ag in eine /irche ging; denn ein dchen; in dasich mich ver'iebt hatte; betete d&rt #nieend eine ha'be Stunde am %bend; unterdessen ichsie in )uhe betrachten #&nnte.

    %'s einma' das dchen nicht ge#&mmen war und ich unwi''ig auf die Betenden b'ic#te;fie' mir ein

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    dieser

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    Da set:te ich mich und sagte; indem ich mit schma'en %ugen :u ihm aufb'ic#te@ Aihr seidein ge'ungener 5rrenhus'er; das seid ihr 0ie benehmt ihr euch d&ch in der /irche 0ierger'ich ist das und wie unangenehm den +uschauern 0ie #ann man andchtig sein;wenn man euch anschauen mu-.A Er hatte seinen /9r!er an die auer ge!re-t; nur den/&!f bewegte er frei in der uft. Argert euch nicht 7 warum s&''t ihr euch rgern ber

    Sachen; die euch nicht angeh9ren. 5ch rgere mich; wenn ich mich ungeschic#t benehmeFbenimmt sich aber nur ein anderer sch'echt; dann freue ich mich; %'s& rgert euch nicht;wenn ich sage; da- es der +wec# meines ebens ist; v&n den euten angeschaut :uwerden.A

    A0as sagt ihr daA; rief ich vie' :u 'aut fr den niedrigen Gang; aber ich frchtete michdann; die Stimme :u schwchen; Awir#'ich was sagtet ihr da.

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    5mmer; 'ieber err; habe ich eine ust; die Dinge s& :u sehen; wie sie sich geben m9gen;ehe sie sich mir :eigen. Sie sind da w&h' sch9n und ruhig. Es mu- s& sein; denn ich h9re&ft eute in dieser 0eise v&n ihnen reden.A

    Da ich schwieg und nur durch unwi''#r'iche +uc#ungen in meinem Gesichte :eigte; wie

    unbehag'ich mir war; fragte er@ ASie g'auben nicht daran; da- die eute s& redenA 5chg'aubte; nic#en :u mssen; #&nnte es aber nicht. C0ir#'ich; Sie g'auben nicht daran %chh9ren Sie d&chF a's ich a's /ind nach einem #ur:en ittagssch'af die %ugen 9ffnete;h9rte ich n&ch gan: im Sch'af befangen meine utter in natr'ichem 6&n v&m Ba'#&nhinunterfragen@ C0as machen Sie meine iebe. Es ist s& hei-.C Eine 8rau antw&rtete ausdem Garten@ C5ch

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    Dann aber; wenn ich einen gr&-en 'at: :u berMueren habe; vergesse ich an a''es. DieSchwierig#eit dieses ?nternehmens verwirrt mich und ich den#e &ft bei mir@ C0enn mans& gr&-e 't:e nur aus Hbermut baut; warum baut man nicht auch ein Steinge'nder; dasdurch den 'at: fhren #9nnte. eute b'st ein Sdwestwind. Die uft auf dem 'at: istaufgeregt. Die S!it:e des )athausturmes beschreibt #'eine /reise. 0arum macht man

    nicht )uhe in dem Gedrnge %''e 8ensterscheiben 'rmen und die aternen!fh'ebiegen sich wie Bambus. Der ante' der hei'igen aria auf der Su'e windet sich unddie strmische uft rei-t an ihm. Sieht es denn niemand Die erren und Damen; die aufden Steinen gehen s&''ten; schweben. 0enn der 0ind %tem h&'t; b'eiben sie stehen;sagen einige 0&rte :ueinander und verneigen sich gr-end; st9-t aber der 0ind wieder;#9nnen sie ihm nicht widerstehen und a''e heben g'eich:eitig ihre 8-e. +war mssen siefest ihre te ha'ten; aber ihre %ugen schauen 'ustig; a's wre mi'de 0itterung. =ur ichfrchte mich.A Ai-hande't; wie ich war; sagte ich@ ADie Geschichte; die Sie frherer:h't haben v&n 5hrer 8rau utter und der 8rau im Garten finde ich gar nichtmer#wrdig. =icht nur; da- ich vie'e derartige Geschichten geh9rt und er'ebt habe; s&habe ich s&gar bei manchen mitgewir#t. Diese Sache ist d&ch gan: natr'ich. einen Sie;

    ich htte; wenn ich am Ba'#&n gewesen wre; nicht dasse'be sagen #9nnen und aus demGarten dasse'be antw&rten #9nnen Ein s& einfacher V&rfa''.A

    %'s ich das gesagt hatte; schien er sehr beg'c#t. Er sagte; da- ich hbsch ge#'eidet seiund da- ihm meine a'sbinde sehr gefa''e. ?nd was fr eine feine aut ich htte. ?ndGestndnisse wrden am #'arsten; wenn man sie widerriefe.

    Ges!rch mit einem Betrunkenen

    %'s ich aus dem aust&r mit #'einem Schritte trat; wurde ich v&n dem imme' mit &nd

    und Sternen und gr&-er 09'bung und v&n dem )ing!'at: mit )athaus; ariensu'e und/irche berfa''en.

    5ch ging ruhig aus dem Schatten ins &nd'icht; #n9!fte den Hber:ieher auf und wrmtemichF dann 'ie- ich durch Erheben der nde das Sausen der =acht schweigen und fing:u ber'egen an@

    A0as ist es d&ch; da- ihr tut; a's wenn ihr wir#'ich wret. 0&''t ihr mich g'aubenmachen; da- ich unwir#'ich bin; #&misch auf dem grnen f'aster stehend %ber d&ch istes sch&n 'ange her; da- du wir#'ich warst; du imme' und du )ing!'at: bist niema'swir#'ich gewesen.A

    NEs ist

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    AEs scheint nun wir#'ich; da- es euch nicht gut tut; wenn man ber euch nachden#tF ihrnehmt ab an ut und Gesundheit. A AG&tt; wie :utrg'ich mu- es erst sein; wenn=achden#ender v&m Betrun#enen 'erntA A0arum ist a''es sti'' gew&rden. 5ch g'aube esist #ein 0ind mehr. ?nd die uschen; die &ft wie auf #'einen )dern ber den 'at:r&''en; sind gan: festgestam!ft 7 sti'' 7 sti'' 7 man sieht gar nicht den dnnen; schwar:en

    Strich; der sie s&nst v&m B&den trennt.A

    ?nd ich set:te mich in auf 5ch 'ief &hne indernis dreima' um den gr&-en 'at: herumund da ich #einen Betrun#enen traf; 'ief ich &hne die Schne''ig#eit :u unterbrechen und&hne %nstrengung :u vers!ren gegen die /ar'sgasse. ein Schatten 'ief &ft #'einer a'sich neben mir an der 0and; wie in einem &h'weg :wischen auer und Stra-engrund.

    %'s ich bei dem ause der 8euerwehr v&rber#am; h9rte ich v&m #'einen )ing her rmund a's ich d&rt einb&g; sah ich einen Betrun#enen am Gitterwer# des Brunnens stehen;die %rme waagrecht ha'tend und mit den 8-en; die in &':!ant&ffe'n sta#en; auf dieErde stam!fend. 5ch b'ieb :uerst stehen; um meine %tmung ruhig werden :u 'assen; dann

    ging ich :u ihm; nahm meinen +>'inder v&m /&!fe und ste''te mich v&r@

    AGuten %bend; :arter Ede'mann; ich bin dreiund:wan:ig Jahre a't; aber ich habe n&ch#einen =amen. Sie aber #&mmen sicher mit erstaun'ichen;

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    ist nicht immer a''es in rdnung; wie #9nnte es auch sein Es geschieht einma' ein?nfa''; eute samme'n sich; aus den =ebenstra-en #&mmend mit dem gr&-stdtischenSchritt; der das f'aster nur wenig berhrtF a''e sind :war in =eugierde; aber auch in8urcht v&r EnttuschungF sie atmen schne'' und strec#en ihre #'einen /9!fe v&r. 0ennsie aber einander berhren; s& verbeugen sie sich tief und bitten um Ver:eihung@ CEs tut

    mir sehr eid; 7 es geschah &hne %bsicht 7 das Gedrnge ist gr&-; ver:eihen Sie; ich bitte7 es war sehr ungeschic#t v&n mir 7 ich gebe das :u. ein =ame ist 7 mein =ame istJer&me 8ar&che; Gewr:#rmer bin ich in der rue du Kab&tin 7 gestatten Sie; da- ich Siefr m&rgen :um ittagessen ein'ade 7 auch meine 8rau wrde s& gr&-e 8reude haben.C S&reden sie; whrend d&ch die Gasse betubt ist und der )auch der Sch&rnsteine :wischendie user f''t. S& ist es d&ch. ?nd wre es m9g'ich; da- da einma' auf einem be'ebtenB&u'evard eines v&rnehmen Vierte's :wei 0agen ha'ten. Diener 9ffnen ernst die 6ren.%cht ed'e sibirische 0&'fshunde tn:e'n hinunter und

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    0ir berh&'en vie'e eute und werden v&n vie'en berh&'t. 0ir schauen in die uft; umdie es sich hier

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    angars; ruft sie :urc#; geht se'bst; a''e v&r sich drngend; hinein; whrend abseits seine8rau in engem; wei-en /'eid; einen #'einen schwar:en ut star# ins aar ge!re-t; dieBeine im #ur:en )&c# :art auseinander geste''t; in die 'eere it:e schaut; eineGeschftsfrau mit a''en s&rgen des Geschftes in ihrem #'einen /&!f.

    V&r dem benachbarten angar sit:t Kurtiss gan: a''ein. Durch die ein wenig ge'ftetenV&rhnge ist sein %!!arat :u sehenF er ist gr9-er; a's man er:h't. %'s wirv&rber#&mmen; h't Kurtiss den =ew>&r# era'd in der 9he v&r sich und 'iest eine+ei'e &ben auf einer SeiteF nach einer ha'ben Stunde #&mmen wir wieder v&rbei; er h'tsch&n in der itte dieser SeiteF wieder nach einer ha'ben Stunde ist er mit der Seite fertigund fngt eine neue an. 8'iegen wi'' er heute &ffenbar nicht.

    0ir wenden uns und sehen das weite 8e'd. Es ist s& gr&-; da- a''es; was sich auf ihmbefindet; ver'assen scheint@ die +ie'stange nahe bei uns; der Signa'mast in der 8erne; derStart#ata!u't irgendw& rechts; ein /&miteeaut&m&bi'; das mit im 0ind ges!anntemge'ben 8hnchen einen B&gen ber das 8e'd beschreibt; in seinem eigenen Staub stehen

    b'eibt und wieder fhrt.

    Eine #nst'iche Ein9de ist hier eingerichtet w&rden in einem fast tr&!ischen ande undder &chade' 5ta'iens; g'n:ende Damen aus aris und a''e andern 6ausende sind hierbeisammen; um vie'e Stunden mit schma'en %ugen in diese s&nnige Ein9de :u schauen.=ichts ist auf diesem 'at:; was s&nst auf S!&rtfe'dern %bwechs'ung bringt. Es feh'en diehbschen rden der ferderennen; die wei-en +eichnungen der 6ennis!'t:e; derfrische )asen der 8u-ba''s!ie'e; das steinerne %uf und %b der %ut&m&bi'7 und)adrennbahnen. =ur :wei7 &der dreima' whrend des =achmittags trabt ein +ug farbiger)eiterei Muer ber die Ebene. Die 8-e der ferde sind unsichtbar im Staub; dasg'eichm-ige icht der S&nne ndert sich bis gegen die fnfte =achmittagsstunde nicht.

    ?nd damit nichts im %nb'ic# dieser Ebene st9re; feh't auch

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    verb&rgene Schrauben werden ge'&c#ert und :ugeschnrtF ein ann 'auft ins angar;h&'t ein Ersat:stc#F da !a-t es wieder nichtF er ei't :urc# und h&c#end auf dem B&dendes angar bearbeitet er es mit einem ammer :wischen seinen Beinen. B'eri&t wechse'tden Sit: mit einem echani#er; der echani#er mit eb'anc. Ba'd rei-t dieser ann ander Schraube; ba'd

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    Es war nur der %!!arat eb'ancs; der bisher ge:eigt wurde. =un aber #&mmt der%!!arat; mit dem B'eri&t den /ana' berf'&gen hatF #einer hat es gesagt; a''e wissen es.Eine 'ange ause und B'eri&t ist in der uft; man sieht seinen geraden ber#9r!er berden 8'ge'n; seine Beine stec#en tief a's 6ei' der aschinerie. Die S&nne hat sich geneigtund unter dem Ba'dachin der 6ribnen durch be'euchtet sie die schwebenden 8'ge'.

    ingegeben sehen a''e :u ihm auf; in #einem er:en ist fr einen andern 'at:. Er f'iegteine #'eine )unde und :eigt sich darin fast sen#recht ber uns. ?nd a''es sieht mitgerec#tem a's; wie der &n&!'an schwan#t; v&n B'eri&t ge!ac#t wird und s&gar steigt.0as geschieht denn ier &ben ist :wan:ig eter ber der Erde ein ensch in einem&':geste'' verfangen und wehrt sich gegen eine freiwi''ig bern&mmene unsichtbareGefahr. 0ir aber stehen unten gan: :urc#gedrngt und wesen'&s und sehen diesemenschen :u.

    %''es geht gut v&rber. Der Signa'mast :eigt g'eich:eitig an; da- der 0ind gnstigergew&rden ist und Kurtiss um den gr&-en reis v&n Brescia f'iegen wird. %'s& d&ch/aum verstndigt man sich darber; sch&n rauscht der &t&r des Kurtiss; #aum sieht

    man hin; sch&n f'iegt er v&n uns weg; f'iegt ber die Ebene; die sich v&r ihm vergr9-ert;:u den 0'dern in der 8erne; die

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    sch&n )&ugier; dessen gr&-er schwerer %!!arat sich

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    der ann; dessen berechtigte it:e uns erregt; seine Briefe schreibt; sch&nen ihn a''echte; die V&rhnge sind herabge'assen und bei )uhigsein des gan:en /9r!ers schiebter g'eichm-ig seine and ber das Brief!a!ier. Es wird des =achts im a'bsch'afgeschriebenF !eri&nA gan: berdec#t war; heute aber; &hne sich in einer Seitengasse deriteratur :u verstec#en; &hne aber auch mit a''gemeinen r&grammen :u strah'en; einer

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    der :ie'bewu-testen gr&-en deutschen Ver'age gew&rden ist.

    Die %bsicht der Grnder des A>!eri&nA war; mit ihm in !eri&n A an. 8rei'ich hat #aum !eri&nA hatte #eine. Ers&''te denen; die an den Gren:en der iteratur w&hnen; eine gr&-e 'ebendige)e!rsentati&n gebenF aber sie gebhrte !eri&nA versagten; #&nnten berdies !ein'iche =achtei'e nicht vermieden werden@Eine s&'che iteraturversamm'ung; wie sie im A>!eri&nA beisammen war; :ieht mitacht und &hne die 8hig#eit sich :u wehren; genhaftes anF dagegen gab es d&rt; w&die beste a''gemeine iteratur und /unst in den A>!eri&nA eintrat; #eineswegs immereinen v&''#&mmenen +usammen#'ang und !eri&nA nicht st9ren; denn sch&n der )ei: des Versuches machte a''es

    vergessenF dem A>!eri&nA se'bst a''erdings gingen diese Beden#en w&h' an den eib.Sein %nden#en aber wird sch&n desha'b nicht verschwinden #9nnen; wei' in dennchsten Generati&nen sich sicher #einer finden wird; der den 0i''en; die /raft; den!fermut und die begeisterte Verb'endung htte; ein hn'iches ?nternehmen wiederan:ufangenF und desha'b beginnt der unvergessene A>!eri&nA

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    seiner Schwche treiben; :eigt aber in seinem engen und :uf''igen /reise s& vie'5ntensitt und naive Se'bststndig#eit; da- er nie :u schru''enhafter /&mi# ausartet. DemBerufe nach ist Samue' Se#retr eines /unstvereines; )ichard Ban#beamter. )ichard hatVerm9gen; arbeitet nur; wei' er sich nicht fr fhig h't; freie 6age :u ertragenF Samue'mu- v&n seiner Iberdies erf&'greichen und sehr gescht:ten %rbeit 'eben.

    Die beiden; &bw&h' Schu'#&''egen; sind whrend dieser beschriebenen )eise :um erstena' andauernd mit einander a''ein. Sie scht:en einander; &bw&h' sie einanderunbegreif'ich erscheinen. %n:iehung und %bst&-ung wird vie'artig gefh't. Es wirdbeschrieben; wie sich dieses Verh'tnis :unchst :u berhit:ter 5ntimitt anstache't; dannnach manchen +wischenf''en auf dem gefhr'ichen B&den v&n ai'and und aris inmnn'iches Verstndnis gegenseitig beruhigt und gan: befestigt. Die )eise sch'ie-tdamit; da- die beiden 8reunde ihre 8hig#eiten :u einem neuen eigenartigen/unstunternehmen vereinigen.

    Die vie'en =uancen; deren 8reundschaftsbe:iehungen :wischen nnern fhig sind;

    dar:uste''en und :ug'eich die bereisten nder durch eine widers!ruchsv&''eD&!!e'be'euchtung in einer 8rische und Bedeutung sehen :u 'assen; wie sie &ft mit?nrecht nur eL&tischen Gegenden :ugeschrieben werden@ ist der Sinn dieses Buches.

    Samue'@ %bfahrt 2". V555. 1*11 ittag 1 ?hr 2 in.

    )ichard@ Beim %nb'ic# Samue's; der in seinen be#annten win:igen 6aschen#a'enderetwas /ur:es eintrgt; habe ich wieder die a'te sch9ne 5dee;

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    beste''en w&''e. Beste''t man; s& #'ebt er einen schma'en grnen +ette' fr ehema's; s& 'ange es #eine andungsbrc#e gab;der ferne Dam!fer durch 0im!e' die +ah' der B&&te; die :um %usb&&ten ben9tigtwurden; an:eigte; Samue' #ennt isdr&> gar nicht. Schade; da- ich nicht mit ihm d&rtwar. Es war dama's sehr sch9n. Diesma' wird es auch wunderbar sch9n werden. Die

    8ahrt ist :u schne''; es vergeht :u raschF die Begierde nach weiten )eisen; die ich steht. Der /affee in i'sen auf dem err&n. an mu- ihn mit+ette' nicht nehmen und be#&mmt ihn auch &hne.

    Samue'@ V&m err&n aus sehen wir ein fremdes dchen aus unserem /&u!eeherausschauen; die s!tere D&ra i!!ert. bsch; dic#nasig; #'einer a'sausschnitt inwei-er S!it:enb'use. Erste gemeinschaft'iche 6atsache bei der 0eiterfahrt@ ihr gr&-erut in seiner a!ierh''e schwebt aus dem Ge!c#net: 'eicht auf meinen /&!f herab. 70ir erfahren; da- sie die 6&chter eines nach 5nnsbruc# verset:ten ffi:iers ist und :uihren E'tern fhrt; die sie sch&n s& 'ange nicht gesehen hat. Sie arbeitet in einem

    technischen Br& in i'sen; den gan:en 6ag; hat sehr vie' :u tun; aber es macht ihr8reude; sie ist sehr :ufrieden mit ihrem eben. 5m Br& hei-t sie@ unser =esth#chen;unsere #'eine Schwa'be. Sie ist d&rt unter 'auter nnern; die

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    /&mma fnf Besch'eunigung 7 herausfeuern 7 !r&m!t sch'a!!.

    )ichard@ D&ra . hat runde 0angen mit vie' b'&ndem 8'aumF sie sind aber s& b'ut'eer;da- man sehr 'ange die nde in sie drc#en m-te; ehe sich eine )9tung :eigte. Dasieder ist sch'echt; ber seinem )ande auf der Brust :er#nittert sich die B'useF dav&n

    mu- man absehen. 8r&h bin ich; da- ich ihr gegenber und nicht neben ihr sit:e; ich #annnm'ich mit einem; der neben mir sit:t; nicht reden. Samue' :.B. set:t sich wieder mitV&r'iebe neben michF er sit:t auch gern neben D&ra. 5ch dagegen fh'e mich ausgeh&rcht;wenn sich

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    ernst'iche se'bststndige Gedan#en ber diese Sache gehabt; #ann beis!ie'sweise diesese#e'hafte r!arat gar nicht auf sich be:iehen. 7 0re ich mit dem 8ru'ein a''eingewesen; s& htte ich sie sch&n ber:eugt. Denn@ wenn ich in dieser Sache nicht )echthabe; habe ich es in #einer

    Die ?rsache ihrer B'utarmut ist mir

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    wenig v&n &ben herab behande't hat; scheint :u bereuen und wi'' nur mehr v&n der 8ahrts!rechen. Der Khauffeur; v&n uns aufgef&rdert; ruft die =amen der unsichtbarenSehenswrdig#eiten aus. Die neus rauschen auf dem nassen %s!ha't wie der %!!arat im/inemat&grafen. 0ieder diese Awei-e S#'avinA. Diese 'eeren 'angen gewaschenenschwar:en Gassen. Das Deut'ichste sind die unverhngten gr&-en 8enster des

    )estaurants AVier Jahres:eitenA; dessen =ame uns a's des e'egantesten irgendwie be#anntwar. Verbeugung eines 'ivrierten /e''ners v&r einer 6ischgese''schaft. Bei einemDen#ma'; das wir in einem g'c#'ichen Einfa'' fr das berhmte 0agnerden#ma'er#'ren; :eigt sie 6ei'nahme. =ur beim 8reiheitsm&nument mit seinen im )egen#'atschenden 8&ntnen ist 'ngerer %ufentha't geg9nnt. Brc#e ber die nur geahnte 5sar.Sch9ne herrschaft'iche Vi''en 'ngs des Eng'ischen Gartens. udwigsstra-e;6heatiner#irche; 8e'dherrnha''e; sch&rrbru. 5ch wei- nicht; wies& das #&mmt@ icher#enne nichts wieder; &bw&h' ich d&ch sch&n mehrma's in nchen war. Send'inger6&r. Bahnh&f; den recht:eitig :u erreichen ich Ibes&nders D&ras wegen S&rge hatte. S&sind wir wie eine daraufhin ausgerechnete 8eder in genau :wan:ig inuten durch dieStadt geschnurrt; nach dem 6aLameter.

    0ir bringen unsere D&ra; a's wren wir ihre nchner Verwandten; in einem dire#ten/&u!ee nach 5nnsbruc# unter; w& eine schwar: ge#'eidete Dame; die mehr :u frchten ista's wir; ihr fr die =acht ihren Schut: anbietet. Da sehe ich erst; da- man uns +weien mitBeruhigung ein dchen anvertrauen #ann.

    Samue'@ Die Sache mit D&ra ist grnd'ich mi-'ungen. Je weiter es ging; dest& sch'immer.ich hatte die %bsicht; die )eise :u unterbrechen und in nchen :u bernachten. Bis:um =achtmah'; etwa Stati&n )egensburg; war ich ber:eugt; da- es gehen wrde. ichversuchte mich mit )ichard durch ein !aar 0&rte auf einem +ette' :u verstndigen. Erscheint ihn gar nicht ge'esen :u haben; nur darauf bedacht; ihn :u verstec#en. Sch'ie-'ich

    'iegt

  • 7/25/2019 Kafka - Brief an Den Vater

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    0ir steigen in das /&u!ee ein; in dem wir :u )ichards er:#'&!fen unser Ge!c#ge'assen hatten. )ichard macht seine be#annten Sch'afv&rbereitungen; indem er sein'aid a's /&!f!&'ster unter'egt und den aufgehngten ave'&c# a's Ba'dachin um seinGesicht herabhngen '-t. Es gef''t mir; da- er; wenigstens wenn es sich um seinenSch'af hande't; rc#sichts'&s ist; :. B. die am!e verdun#e't; &hne :u fragen; tr&t:dem er

    wei-; da- ich in der Eisenbahn nicht sch'afen #ann. Er strec#t sich auf seiner Ban# aus;a's &b er ein bes&nderes )echt v&r den itreisenden htte. Er sch'ft auch s&f&rt fried'ichein. ?nd dabei hat der ensch immerf&rt ber Sch'af'&sig#eit :u #'agen.

    5m /&u!ee sit:en n&ch :wei mnasiasten. Der eine;schwar:haarige; 'acht immerf&rt; s&gar darber; da- ihn )ichard #aum sit:en '-t Is&strec#t er sich aus; dann darber; da- er einen %ugenb'ic#; in dem sich )ichard erhebtund die Gese''schaft bittet nicht s& vie' :u rauchen; bent:t um einen 6ei' v&n )ichardsager!'at: :u beset:en. S&'che #'eine /m!fe werden unter 8remds!rachigen stumm unddaher mit gr&-er eichtig#eit ausgef&chten; &hne Entschu'digungen und &hne V&rwrfe.Die 8ran:&sen ver#r:en sich die =acht; indem sie eine B'echbchse mit Ka#es einander

    hin7 und herreichen &der +igaretten drehn &der rische in 8rth mit seiner gr&-en r&ten 6asche; die ihm tief unten umdie Beine sch'en#erte. 7 ang dauernde %ussicht auf den v&n den +ugs'ichternbe'euchteten und geg'tteten B&densee bis hinber :u den fernen ichtern der

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    ihnen und unserem +ug hergesch&ben; dann durch den &rgendunst wie durchber'ichtfenster wei-'ich aufgehe''t; die atten erscheinen a''mh'ich frisch; wie nie:uv&r berhrt; saftig grn; was mich in diesem tr&c#enen Jahr sehr in Erstaunen set:t;end'ich erb'eicht das Gras bei steigender S&nne in 'angsamer Verwand'ung. 7 Bume mitschweren gr&-en =ade'sten; die 'ngs des gan:en Stammes bis :um 8u-e niederwa''en.

    S&'che 8&rmen sieht man hufig in Bi'dern Schwei:er a'er und ich hie't sie bis heutefr nichts a's st>'isiert. Eine utter mit ihren /indern beginnt auf der sauberen Stra-eden S&nntags!a:iergang. Das erinnert mich an G&ttfried /e''er; der v&n seiner utterer:&gen wurde.

    5m 0iesen'and bera'' die s&rgf'tigsten +uneF manche sind aus grauen wie B'eistifte:uges!it:ten Stmmen gebaut; &ft aus ha'bierten s&'chen Stmmen. S& tei'ten wir a's/inder B'eistifte; um den Grafit heraus:ube#&mmen. Derartige +une habe ich n&ch niegesehen. S& bietet

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    Schu'd auf diesen u-eren rm schiebe 7 whrend in der Eisenbahn die G'eichm-ig#eitder 8ahrtgerusche; &b es nun gerade die arbeitende 8ederung des 0ag&ns ist; &der dassich )eiben der )der; das %neinandersch'agen der Schienen; das +ittern des gan:en&':7; G'as7 und Eisenbaues ein =iveau wie v&n v&''#&mmener )uhe bi'den; auf dem ichsch'afen #ann; scheinbar wie ein gesunder ensch. Dieser Schein weicht natr'ich s&f&rt

    :.B. einem v&rdringenden fiff der &m&tive &der einer Vernderung des 8ahrttem!&s&der gan: bestimmt dem Eindruc# in den Stati&nen; der sich genau wie durch den gan:en+ug auch durch meinen gan:en Sch'af f&rtset:t bis :um Erwachen. Dann h9re ich &hneErstaunen die =amen v&n rten ausrufen; die ich nie :u !assieren erwartet habe; wiedieses a' indau; /&nstan:; ich g'aube auch )&mansh&rn und habe v&n ihnen wenigerGewinn; a's wenn ich v&n ihnen nur getrumt htte; im Gegentei' nur St9rung. Erwacheich whrend der 8ahrt; dann ist das Erwachen str#er; wei' es wie gegen die =atur desEisenbahnsch'afes ist. 5ch 9ffne die %ugen und wende mich einen %ugenb'ic# :um8enster. Vie' sehe ich da nicht und was ich sehe; ist mit dem nach'ssigen Gedchtnis des6rumenden erfa-t.

    D&ch m9chte ich schw9ren; da- ich irgendw& im 0rttembergischen; wie wenn ich auchdieses 0rttembergische ausdrc#'ich er#annt htte; um :wei ?hr in der =acht einenann gesehen habe; der auf der Veranda seines andhauses sich :um Ge'nder beugte.inter ihm war die 6r seines be'euchteten Schreib:immers ha'b ge9ffnet; a's sei er nurherausge#&mmen; um v&r dem Sch'af n&ch den /&!f :u #h'en. 5n indau war imBahnh&f; aber auch whrend der Einfahrt und der %usfahrt vie' Gesang in der =acht undwei' man berhau!t in einer s&'chen 8ahrt in der =acht v&n Samstag auf S&nntag vie'ncht'iches eben auf weiten Strec#en; nur 'eicht im Sch'af beirrt; :usammen#ehrt;scheint einem der Sch'af bes&nders tief und die ?nruhe drau-en bes&nders 'aut :u sein.%uch die Schaffner; die ich 9fter an meiner getrbten 8ensterscheibe v&rber'aufen sahund die niemanden wec#en; s&ndern nur ihre f'icht erf''en w&''ten; riefen in der eere

    der Bahnh&fsrume ber'aut eine Si'be des Stati&nsnamens :u uns herein und weiterhindie andern. Dann '&c#te es meine )eisegen&ssen sich den =amen :usammen:uset:en&der sie erh&ben sich; um durch die immer wieder abgewischte Scheibe den =amense'bst :u 'esenF mein /&!f aber fie' sch&n :urc# aufs &':.

    0enn man aber sch&n einma' s& gut im 8ahren sch'afen #ann wie ich 7 Samue' durchsit:tdie gan:e =acht mit &ffenen %ugen; wie er behau!tet 7 dann s&''te man auch erst bei der%n#unft erwachen drfen; um sich nicht im %ugenb'ic# des %ufwachens aus gesundemSch'af mit fettigem Gesicht; nassem /9r!er; #reu: und Muer gedrc#ten aaren; in0sche und /'eidern; die 24 Stunden; &hne ge!ut:t und ge'ftet :u werden; imEisenbahnstaub bestanden habend; in einen 0in#e' des /&u!ees ge#rmmt :u finden undin diesem +ustand weiterfahren :u mssen. tte man

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    0ir standen nebeneinander beim 8enster; ich nur seinetwegen und whrend er mir :eigte;was v&n der Schwei: :u sehen war und v&n dem er:h'te; was ich versch'afen hatte;nic#te ich und bewunderte; wie er w&''te. Es ist n&ch ein G'c#; da- er s&'che +ustndean mir entweder nicht mer#t &der nicht richtig beurtei't; denn gerade :u s&'chen +eiten ister freund'icher :u mir; a's dann; wenn ich es besser verdiene. Ernsthaft aber dachte ich

    dama's nur an die i!!ert. Ein wahres ?rtei' ber neue #ur:e Be#anntschaften; bes&ndersmit 8rauen; #ann ich mir

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    si'berner Schi'd gegen den; der v&n ihm i'fe wi''. 5ch mu- /&h'e habenF ich darf d&chnicht erfrierenF hinter mir der erbarmungs'&se fen; v&r mir der imme' ebens&Finf&'gedessen mu- ich scharf :wischendurch reiten und in der itte beim /&h'enhnd'eri'fe suchen. Gegen meine gew9hn'ichen Bitten aber ist er sch&n abgestum!ftF ich mu-ihm gan: genau nachweisen; da- ich #ein ein:iges /&h'enstubchen mehr habe und da-

    er daher fr mich gerade:u die S&nne am 8irmament bedeutet. ich mu- #&mmen; wie derBett'er; der r9che'nd v&r unger an der 6rschwe''e verenden wi'' und dem desha'b dieerrschafts#9chin den B&densat: des 'et:ten /affees ein:uf'9-en sich entscheidetFebens& mu- mir der nd'er; wtend; aber unter dem Strah' des Geb&tes Adu s&''st nichtt9tenA eine Schaufe' v&'' in den /be' sch'eudern.

    eine %uffahrt sch&n mu- es entscheidenF ich reite desha'b auf dem /be' hin. %'s/be'reiter; die and &ben am Griff; dem einfachsten +aum:eug; drehe ich michbeschwer'ich die 6re!!e hinabF unten aber steigt mein /be' auf; !rchtig; !rchtigF/ame'e; niedrig am B&den hinge'agert; steigen; sich schtte'nd unter dem St&c# des8hrers; nicht sch9ner auf Durch die fest gefr&rene Gasse geht es in ebenm-igem 6rabF

    &ft werde ich bis :ur 9he der ersten St&c#wer#e geh&benF niema's sin#e ich bis :uraustre hinab. ?nd au-ergew9hn'ich h&ch schwebe ich v&r dem /e''ergew9'be desnd'ers; in dem er tief unten an seinem 6ischchen #auert und schreibtF um diebergr&-e it:e ab:u'assen; hat er die 6r ge9ffnet.

    A/&h'enhnd'er A rufe ich mit v&r /'te h&h' gebrannter Stimme; in )auchw&'#en des%tems geh''t; Abitte /&h'enhnd'er; gib mir ein wenig /&h'e. ein /be' ist sch&n s&'eer; da- ich auf ihm reiten #ann. Sei s& gut. Bis ich #ann; be:ah' ichCs.A

    Der nd'er 'egt die and ans hr. A9r ich rechtA fragt er ber die Schu'ter weg seine8rau; die auf der fenban# stric#t; Ah9r ich recht Eine /undschaft.A A5ch h9re gar

    nichtsA; sagt die 8rau; ruhig aus7 und einatmend ber den Stric#nade'n; w&h'ig im)c#en gewrmt. A,

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    C6rau /&h'enhnd'erinA rufe ich; Aergebenen Gru-F nur eine Schaufe' /&h'eF g'eich hierin den /be'F ich fhre sie se'bst nach ause7 eine Schaufe' v&n der sch'echtesten. 5chbe:ah'e sie natr'ich v&''; aber nicht g'eich; nicht g'eich.A 0as fr ein G'&c#en#'ang sinddie :wei 0&rte Anicht g'eichA und wie sinnverwirrend mischen sie sich mit dem%bend'uten; das eben v&m nahen /irchturm :u h9ren ist. A0as wi'' er a's& habenA ruft

    der nd'er. A=ichtsA; ruft die 8rau :urc#; Aes ist