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Nr. 126, 45. KW, 12.11.2010, Seite 1 Meiner Meinung nach… Die deutsche Volkswirtschaft hat den Turnaround geschafft. Mit 3,7 Prozent wird sie in diesem Jahr nach Ansicht der fünf Wirtschaftsweisen so stark wachsen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2011 auf unter drei Mil- lionen sinken, und die Beschäftigten dürfen sich auf ein Gehaltsplus von im Schnitt 2,8 Prozent freuen. Alles bestens! Und wie sieht es in der Fonds-Branche aus? Die guten Nachrichten mehren sich auch hier. Feri hat ermittelt, dass die Bundesan- stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im dritten Quartal 61 neue ge- schlossene Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von knapp 1,6 Milliarden Euro ges- tattet hat. Seit Anfang des Jahres summiert sich das prospektierte Eigenkapital auf knapp 4,8 Milliarden Euro - eine Steigerung von zwölf Prozent gegenüber den ersten drei Quartalen im Jahr 2009. Nun müssen die Fonds nur noch platziert werden. Der Vertrieb schwächelte im dritten Quartal. Der Verband Geschlossene Fonds (VGF) hat bei seinen Mitgliedern nach- gefragt und ist auf ein Ergebnis von knapp 820 Millionen Euro gekommen. Das ist rund ein Drittel weniger als im zweiten Quartal. In Summe ist der Umsatz in den ers- ten neun Monaten mit 2,9 Milliarden Euro jedoch deutlich höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 2,2 Milliarden Euro. Rückhalt bekommen die Fondsinitiatoren von der Finanzbehörde. So bleiben 6b- Fonds zunächst verschont. Doch mehr als eine Gnadenfrist ist das nicht. Die Zeit war schlicht zu knapp für eine Gesetzesformulierung, die normale Gewerbetreibende nicht tangiert. So interpretiert unser Experte Robert Kracht die überraschende Mei- nungsänderung der Regierung. Er fasst die Auswirkungen des Jahressteuergesetzes 2010 in einem ausführlichen Beitrag zusammen. Viele Vorschriften sind auf den ers- ten Blick gar nicht zu erkennen. Hinter dem Anlegerschutzgesetz steht dagegen wieder ein Fragezeichen. Die Länder fordern weitere Maßnahmen. Auch die Europa-Richtlinie AIFM sorgt in breiten Teilen der Branche nicht gerade für Entspannung. Und bei den offenen Fonds? Aberdeen hat nach der angekündigten Liquidation sei- nes Degi Europa die Schließung der Fonds International und Global Business bis November 2011 verlängert. Das ist kein Beinbruch, meint Steffen Sebastian, unter anderem Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IRE|BS Internati- onal Real Estate Business School. Selbst die Auflösung mancher offenen Fonds nimmt er gelassen. Allerdings verlangt er neue Regeln für die Investmentklasse. Dar- über spricht er im Fondsbrief-Interview. Nr. 126 45.KW/ 12.11.2010 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail Inhaltsverzeichnis Editorial 1 Fonds-Check: Real I.S. schlägt Holland-Buch auf 2 Fondshaus Hamburg: Staatlicher Mieter in Bonn 2 Fonds-Check: Voigt & Collegen stechen in See 6 Fonds-Check: Buss Capital setzt erneut auf Boxen 9 Personalia 16 Auf ein Wort: Steffen Sebastian zu offenen Fonds 18 Offene Fonds 18 Kaputter Airbus: Folgen für Fonds-Vertrieb 20 Regulierung geschlossener Fonds 20 Recht einfach 21 Impressum 21 Steuern: Neue Regeln für die Fonds-Branche 12 Viel Spaß beim Lesen Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Meiner Meinung nach… · Nr. 126, 45. KW, 12.11.2010, Seite 1 Meiner Meinung nach… Die deutsche Volkswirtschaft hat den Turnaround geschafft. Mit 3,7 Prozent wird sie in diesem

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Nr. 126, 45. KW, 12.11.2010, Seite 1

Meiner Meinung nach…

Die deutsche Volkswirtschaft hat den Turnaround geschafft. Mit 3,7 Prozent wird sie in diesem Jahr nach Ansicht der fünf Wirtschaftsweisen so stark wachsen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2011 auf unter drei Mil-lionen sinken, und die Beschäftigten dürfen sich auf ein Gehaltsplus von im Schnitt 2,8 Prozent freuen. Alles bestens! Und wie sieht es in der Fonds-Branche aus? Die guten Nachrichten mehren sich auch hier. Feri hat ermittelt, dass die Bundesan-stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) im dritten Quartal 61 neue ge-schlossene Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von knapp 1,6 Milliarden Euro ges-tattet hat. Seit Anfang des Jahres summiert sich das prospektierte Eigenkapital auf knapp 4,8 Milliarden Euro - eine Steigerung von zwölf Prozent gegenüber den ersten drei Quartalen im Jahr 2009. Nun müssen die Fonds nur noch platziert werden. Der Vertrieb schwächelte im dritten Quartal. Der Verband Geschlossene Fonds (VGF) hat bei seinen Mitgliedern nach-gefragt und ist auf ein Ergebnis von knapp 820 Millionen Euro gekommen. Das ist rund ein Drittel weniger als im zweiten Quartal. In Summe ist der Umsatz in den ers-ten neun Monaten mit 2,9 Milliarden Euro jedoch deutlich höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 2,2 Milliarden Euro. Rückhalt bekommen die Fondsinitiatoren von der Finanzbehörde. So bleiben 6b-Fonds zunächst verschont. Doch mehr als eine Gnadenfrist ist das nicht. Die Zeit war schlicht zu knapp für eine Gesetzesformulierung, die normale Gewerbetreibende nicht tangiert. So interpretiert unser Experte Robert Kracht die überraschende Mei-nungsänderung der Regierung. Er fasst die Auswirkungen des Jahressteuergesetzes 2010 in einem ausführlichen Beitrag zusammen. Viele Vorschriften sind auf den ers-ten Blick gar nicht zu erkennen. Hinter dem Anlegerschutzgesetz steht dagegen wieder ein Fragezeichen. Die Länder fordern weitere Maßnahmen. Auch die Europa-Richtlinie AIFM sorgt in breiten Teilen der Branche nicht gerade für Entspannung. Und bei den offenen Fonds? Aberdeen hat nach der angekündigten Liquidation sei-nes Degi Europa die Schließung der Fonds International und Global Business bis November 2011 verlängert. Das ist kein Beinbruch, meint Steffen Sebastian, unter anderem Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IRE|BS Internati-onal Real Estate Business School. Selbst die Auflösung mancher offenen Fonds nimmt er gelassen. Allerdings verlangt er neue Regeln für die Investmentklasse. Dar-über spricht er im Fondsbrief-Interview.

Nr. 126 45.KW/ 12.11.2010 ISSN 1860-6369 kostenlos per E-Mail

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1

Fonds-Check: Real I.S. schlägt Holland-Buch auf

2

Fondshaus Hamburg: Staatlicher Mieter in Bonn

2

Fonds-Check: Voigt & Collegen stechen in See

6

Fonds-Check: Buss Capital setzt erneut auf Boxen

9

Personalia 16

Auf ein Wort: Steffen Sebastian zu offenen Fonds

18

Offene Fonds 18

Kaputter Airbus: Folgen für Fonds-Vertrieb

20

Regulierung geschlossener Fonds

20

Recht einfach 21

Impressum 21

Steuern: Neue Regeln für die Fonds-Branche

12

Viel Spaß beim Lesen

Markus Gotzi Chefredakteur Der Fondsbrief

Der Fondsbrief Nr 126.pdf 1 11.11.2010 10:56:58

Page 2: Meiner Meinung nach… · Nr. 126, 45. KW, 12.11.2010, Seite 1 Meiner Meinung nach… Die deutsche Volkswirtschaft hat den Turnaround geschafft. Mit 3,7 Prozent wird sie in diesem

Nr. 126, 45. KW, 12.11.2010, Seite 2

Fondshaus HamburgBonn-FondsHauptsache staatlicher Mie-ter. Dieser Eindruck drängt sich derzeit immer deutlicher auf (siehe auch Fonds-Check auf der rechten Seite). Das Fondshaus Hamburg setztebenfalls auf die Zahlungsfä-higkeit der öffentlichen Hand. Mieter im aktuellen Deutschlandfonds „FHH Immobilien 8“ ist das Be-schaffungsamt des Bundes-ministeriums des Innern. Rund 90 Prozent der Fläche sind an die Behörde verge-ben. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zunächst zehn Jahren. Noch befindet sich das sechs-geschossige Büro– und Ver-waltungsgebäude im Bau. Ende des Jahres soll es fertig gestellt sein und dann mit dem Goldzertifikat der Deut-schen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen ausges-tattet werden. So wird eine Geothermieanlage die rund 7.600 Quadratmeter Nutzflä-che beheizen. Für den Mieter ergeben sich dadurch nach Angeben des Initiators Ein-sparungen bei den Betriebs-kosten von deutlich über 50 Prozent gegenüber der klassi-schen Versorgung durch Fernwärme. Die Gesamtinvestition sum-miert sich auf knapp 27 Mil-lionen Euro. Anleger sind ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio mit insgesamt 15,2 Millionen Euro dabei. Die Ausschüttungen betra-gen 5,5 Prozent. Über die geplante Laufzeit bis 2021 sollen Zeichner Gesamtrück-flüsse von 171 Prozent vor Steuern erzielen.

Fonds-Check

Real I.S. schlägt erste Seite in Holland-Buch aufNiederländischer Staat mietet 15 Jahre lang „Het Boek“ in Amsterdam

Der holländische Immobilienmarkt ist bei deutschen Anlegern in Zyklen gefragt. Nach einem Hoch Anfang des neuen Jahrtausends konnten die Fondszeichner froh sein, dass es manchen Emissionshäusern vor rund drei Jahren gelang, die Holland-Immobilien im Paket auf einen Schlag zu verkaufen. Vor geraumer Zeit hat sich das Blatt erneut gewendet. Bürogebäude im platten Land sind wieder in. Und hat der Initi-ator einen staatlichen Mieter verpflichtet, wie Real I.S. in seinem ersten Holland-Angebot „Bayernfonds Niederlande 1“, werden Anleger gerne zugreifen, wie die Plat-zierung vergleichbarer Fonds zeigt. Doch ein guter Mieter ist nicht alles.

Objekt: Ursprünglich war das 1993 errichtete Bürogebäude mit knapp 40.000 Quad-ratmetern und 650 Parkplätzen für den Wissenschaftsverlag Elsevier gedacht. Daher heißt die Immobilie nicht nur „Het Boek“, sondern erinnert in ihrer Architektur auch an ein aufgeschlagenes Buch. Seit mehr als 15 Jahren wird das Hochhaus mit 21 Ge-schossen jedoch von der Zoll- und Steuerbehörde genutzt. Real I.S. hat 107 Millionen Euro dafür gezahlt. Hinzu kommen 10,5 Millionen Euro für Investitionen vor allem in die Klimatechnik, um den niederländischen Umweltstandard B zu erreichen. Der Kaufpreis bedeutet einen Vervielfältiger von 16,6 Jahresnettomieten. Nicht gera-de wenig für ein 17 Jahre altes Erbpacht-Objekt. Häuser mit staatlichen Nutzern haben offenbar ihren Preis.

Standort: Die Immobilie befindet sich in Amsterdam, gut drei Kilometer von der In-nenstadt entfernt. Im Stadtteil Sloterdijk liegt der Teilmarkt Businesspark Teleport, ein 75 Hektar großes Gelände. In den 90er Jahren begann die Entwicklung des Büro-standorts. Hier haben sich unter anderem die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche, die ING-Bank, das Finanzamt Amsterdam und der Computerher-steller Dell angesiedelt. Die übliche Marktmiete schwankt zwischen 10,40 Euro und 15,40 Euro. Der Leerstand beträgt sieben Prozent und liegt damit weit unter dem Amsterdamer Gesamtwert von 17 Prozent.

Markt: Die Region Amsterdam umfasst knapp sieben Millionen Quadratmeter Büro-fläche – und wächst zügig weiter. Verantwortlich dafür ist ein besonderes Verhältnis zwischen der Baubranche und den Mietern. Die Bauträger locken die Unternehmen oft mit exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Neubauten aus den bislang genutzten Immobilien. Nicht selten stehen die Bürogebäude daher nach der Erstver-mietung – in der Regel zehn Jahre – erst einmal leer. Anders im Fondsobjekt. Hier hat der Mieter seinen ersten Vertrag über 15 Jahre im Februar dieses Jahres um weitere 15 Jahre verlängert.

Szenarien: In seiner Prognose geht Real I.S. davon aus, die Immobilie zum Faktor von 16,6 Jahresmieten zu verkaufen. Im Alternativ-Szenario rechnet der Anbieter im günstigen Fall mit einem Faktor von 18,1, im schlechten Fall mit einem Faktor von 15,1. Deutliche Auswirkungen hätte auch eine Abweichung der Inflationsrate.

Der Fondsbrief Nr 126.pdf 2 11.11.2010 10:57:04

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United InvestorsMalle-Fonds Ein Hotel finanzieren Zeich-ner des Fonds „Cosmopolitan Estates Mallorca“ von Uni-ted Investors. Die Fondsge-sellschaft stellt dabei dem Projektentwickler ein Darle-hen von knapp 19 Millionen Euro zur Verfügung. Zeich-ner sind ab 25.000 Euro ohne Agio dabei und sollen bei einer Laufzeit von zweiein-halb Jahren eine Nachsteuer-rendite von acht Prozent be-kommen. Das Kameha Por-tals Hotel wird 30 Suiten bis zu 300 Quadratmeter Größe und mehrere Villen bieten.

Mieter: Die Zoll- und Steuerbehörde zahlt 13,68 Euro pro Quadratmeter und liegt damit im Bereich des Üblichen an diesem Standort. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren bis Ende Januar 2025. Bis dahin steigt die Miete vereinbarungsgemäß um knapp 40 Prozent. Während dieser Zeit dürfte nichts anbrennen. Der niederländische Staat als Mieter sollte über alle Zweifel erhaben sein.

Kalkulation: Die Gesamtinvestition summiert sich inklusive aller Nebenkosten auf gut 142 Millionen Euro. Anleger bringen mit 78 Millionen Euro inklusive Agio rund 55 Pro-zent davon auf. Den Rest finanziert die Real I.S. AG über ihre Mutter, die Bayerische Landesbank. Die Zinsen sind bis März 2021 über Swaps gesichert und steigen in sechs Stufen von nominal 3,7 Prozent auf 4,95 Prozent. Anschließend rechnet der Initiator mit 5,75 Prozent weiter. Das kann etwas zu optimistisch sein. Der zehnjähri-ge Kredit ist tilgungsfrei. Ein Minuspunkt, der aber auf Grund des relativ niedrigen Darlehensanteils nicht übermäßig ins Gewicht fällt. Sind Zinsen, laufende Vergütun-gen und Rückstellungen bezahlt, bleiben Anlegern Ausschüttungen, die von sechs Prozent auf 6,5 Prozent steigen.

Exit-Szenario: Insgesamt machen Zeichner bis zum geplanten Verkauf der Immobilie im Jahr 2025 ein Plus von knapp 93 Prozent nach Steuern. Dabei geht Real I.S. er-neut von einem Faktor in Höhe von 16,6 Jahresmieten aus, berücksichtigt dabei aber knapp 13 Millionen Euro für Revitalisierung und Instandsetzung. Die Reserve ent-spricht einer mietfreien Zeit von sechs Monaten und zusätzlich umgelegten Kosten von 200 Euro pro Quadratmeter. Für laufende Modernisierungen plant der Anbieter in seiner 15-jährigen Prognoserechnung insgesamt weitere elf Millionen Euro ein.

Anbieter: In knapp 20 Jahren hat Real I.S. rund 100 geschlossene Fonds mit Immo-bilien, Medien und Schiffen aufgelegt. Logisch, dass nicht jedes Angebot rund läuft. Doch in solchen Fällen kümmert sich die Tochter der Bayerischen Landesbank vor-bildlich darum, Probleme zu lösen. Ein anerkannt seriöser Anbieter.

klumpe

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Nebenkosten: Provisionen und Vergütungen machen rund 10,5 Prozent der Ge-samtinvestition aus. Das entspricht knapp 19 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio - übliche Werte für einen geschlossenen Immobilienfonds.

Steuern: Die niederländischen Abgaben sind in der „Box-3-Besteuerung“ geregelt. Effektiv fallen 1,2 Prozent Steuern bezogen auf den Nettovermögenswert an. Für An-leger bedeutet das holländische Steuern von rund 15 Prozent der Gesamteinnahmen. Der deutsche Fiskus greift nicht mehr zu, seit der Progressionsvorbehalt für Erträge aus Europa weggefallen ist.

Meiner Meinung nach... Ein typischer Real I.S.-Fonds. Der Anbieter setzt vor allem auf zweifelsfreie Mieter. Auch beim „Bayernfonds Niederlande 1“. Der holländische Staat sorgt 15 Jahre lang für die Ausschüttungen. Maßgeblich für den Investitionser-folg ist jedoch, ob die Immobilie anschließend wie kalkuliert verkauft werden kann. Das wird nur mit langfristigem Mietver-trag gelingen. Real I.S. rechnet fest da-mit, dass der Nutzer seine Verlänge-rungsoptionen zieht. Nach Angaben des Initiators hat die Zollbehörde viel Geld ausgegeben, um in dem Gebäude spe-zielle Labore einzurichten. Muss den-noch ein neuer Mieter gefunden werden, wartet eine schwierige Aufgabe auf Real I.S. Und das trotz Reserven für mietfreie Zeit und Revitalisierung. Immerhin ist das Gebäude dann älter als 30 Jahre und muss sich gegen energiesparende Green Buildings behaupten. Het Boek in Amsterdam Sloterdijk.

Hamburg TrustNächster Wohnfonds Hamburg Trust hat sich das Objekt für seinen Immobi-lienfonds „Domicilium 7“ gesichert. Für rund 29 Milli-onen Euro hat der Initiator eine Wohnanlage in Sindel-fingen bei Stuttgart gekauft. Auf dem ehemaligen Flug-feld Sindelfingen/Böblingen entstehen unter der Leitung des Bauträgers Mörk 121 Wohnungen. Die Vorschrift EnEV 2009 wird um 30 Pro-zent unterschritten, was ge-ringe Heizkosten bedeutet. Baubeginn soll im ersten Quartal 2011 sein.

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SIGNA 11 Brüssel Objekt Sirius – der geschlossene Immobilienfonds in der ����������� ���� �� ����������������������������������������������������������Aussichten einer lebendigen, prosperierenden Stadt:� ����������� �!�� ����"�#$�����%��������&� '����(�����������������"��������������)�*+�-.�������������/�������0������������ �������������!2�����34����5������� �������� ����������� Hohe Ausgabensicherheit: 2009 fertiggestellte Class-A-Immobilie

Informationsmaterial anfordern unter [email protected] oder direkt informieren �����222������ ������

Investition in Brüssel – faszinierende Perspektiven in der Hauptstadt Europas

PLATZIERT

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ACRON AG

BUILDING WEALTH

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Fonds-Check

Grünes Schiff in blauer SeeSolarexperte Voigt & Collegen will Nachhaltigkeit auf Bulkermarkt übertragen

Nachhaltig – auf englisch „sustainable“ - ein positiv besetztes Schlagwort, mit dem sich derzeit Energiefonds und Green Buildings gut verkaufen lassen. Jetzt ist das erste nachhaltige Schiff auf dem Markt. Nur ein Marketing-Trick? Initiator ist das auf Solarfonds spezialisierte Emissionshaus Voigt & Collegen aus Düsseldorf in einem Joint Venture mit der Reederei Nordic Hamburg.

Objekt: Zeichner des Fonds „Sustainable Ship“ finanzieren einen Massengutfrachter mit 35.000 Tonnen Tragfähigkeit. Damit zählt der Bulker zur Klasse der eher kleinen Handysize-Schiffe. Der Kaufvertrag für das MS „Nordic Stavanger“ wurde im Januar 2010 abgeschlossen – zu einem Preis von knapp 24 Millionen Dollar. Auf dem Höhepunkt des Schiffbooms vor rund drei Jahren kostete ein vergleichbarer Frachter das Doppelte. Aktuell werden fünf Jahre alte Handysize-Bulker für 27 Millionen Dollar gehandelt.

Besonderheit: Was kann an einem Schiff nachhaltig sein? Grün ist ein Schiff vor allem, wenn es wenig Treibstoff verbraucht und damit die Luft weniger verpestet als andere Ozeanriesen. Das gelingt dem Fondsschiff zum Beispiel mit einem besonde-ren Rumpf, was rund zehn bis 15 Prozent Treibstoff einspart. Ein neuartiger – ungifti-ger - Farbanstrich verhindert, dass sich Muscheln und Seepocken am Rumpf festset-zen, was die Fahrt bremst. Technische Voraussetzungen für weitere Maßnahmen sind vorhanden, so etwa um das Ballastwasser zu filtern. Damit Feuerquallen aus dem Pazifik nicht plötzlich an die Nordseestrände gespült werden.

Nordc.

Sontowski & PartnerRegional-Fonds Mit dem „Regio-Fonds Süd-deutschland 8“ von Son-towski & Partner investie-ren Zeichner in ein Portfolio aus sieben Supermärkten in Bayern, Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz. Sie sind komplett an Einzelhändler wie Rewe, Lidl und Edeka vermietet. Die Verträge der Ankermieter haben eine Restlaufzeit von rund 15 Jah-ren. Anleger sind ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio dabei und sollen Ausschüt-tungen von anfänglich 6,25 Prozent bekommen. Geplante Laufzeit: 15 Jahre.

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NordcapitalNachträglich besser Nordcapital

Markt: Die Orderbücher sind voll. Die Reeder haben knapp 3.400 Bulker bestellt. Das ist eine gewaltige Tonnage, deren größter Anteil allerdings auf die gewaltigen Schiffe mit 60.000 Tonnen bis über 100.000 Tonnen Tragfähigkeit entfällt. Handysize-Schiffe dürften weniger von einer Überbauung bedroht sein, zumal jeder zweite Frachter die-ser Klasse 20 Jahre und länger im Dienst ist und vor der Ausmusterung steht.

Charterer: Nachhaltig - schön und gut. Die Investition in ein Schiff lohnt nur bei regel-mäßigen Einnahmen, den Chartern. Dafür sorgt zunächst drei Jahren lang die SanJuan Navigation Corporation mit Sitz im amerikanischen Seattle. Der Charterer zahlt zwei Jahre lang mindestens 10.800 Dollar am Tag, im dritten Jahr mindestens 13.000 Dollar. Weil San Juan das Schiff weiter verchartert, sind Mehrerlöse über Pro-fit-Sharing möglich. Anschließend rechnet der Initiator mit 15.000 Dollar weiter und geht dabei vom Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre aus.

Kalkulation: Anleger bringen die komplette Gesamtinvestition in Höhe von umge-rechnet 23,6 Millionen Euro auf. Das Angebot ist ein reiner Eigenkapital-Fonds. Läuft alles wie geplant, bekommen Anleger ab 2012 Ausschüttungen von sieben Prozent, die bis auf zehn Prozent steigen. Schon im Jahr 2018 will der Fonds das Schiff wie-der verkaufen und rechnet dabei mit 95 Prozent des Neubaupreises. Zieht der Markt bis dahin wieder stark an, ist ein höherer Verkaufserlös nicht unrealistisch. Gemäß der Prognose bleibt unter dem Strich ein Plus von rund 30 Prozent nach Steuern.

Steuern: Die Tonnagesteuer hat minimale Abgaben zur Folge.

Weiche Kosten: Provisionen und Gebühren summieren sich inklusive Agio auf 15,7 Prozent des Eigenkapitals und hiermit auch der Gesamtinvestition. Das ist für einen typischen Schiffsfonds nicht viel. Voigt & Collegen will das Schiff weniger über typische Schiffs-Vertriebe verkaufen, sondern in erster Linie über die bekannten Kontakte aus dem Solar-Bereich.

CFB

MPC CapitalJapan nicht gefragt MPC tut sich schwer mit dem Vertrieb seines Japan-Fonds, der ein Portfolio aus Handels– und Entertainment-immobilien finanziert. Anle-ger können sich weiterhin ab 10.000 Euro plus fünf Pro-zent Agio daran beteiligen. Trotz „schwieriger Marktbe-dingungen“ habe der Fonds die prospektierten Ergebnisse übertroffen. So seien Kosten reduziert und Rücklagen ge-nutzt worden, um neue Mie-ter zu gewinnen. Der Fonds zahlt Ausschüttungen in Hö-he von 6,25 Prozent.

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Der Fondsbrief Nr 126.pdf 7 11.11.2010 10:57:07

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HCI CapitalIn der Gewinnzone HCI Capital hat sich deut-lich erholt. Per Ende Septem-ber 2010 wurde ein Konzern-ergebnis von 9,3 Mio. Euro erzielt (Vj. minus 41,9 Mio. Euro). Das Eigenkapital er-höhte sich von 33 Mio. Euro auf knapp 52 Mio. Euro. An-leger investierten in den ers-ten neun Monaten rund 110 Mio. Euro, wobei Schiffe mit einem Anteil von 62 Mio. Euro die stärkste Assetklasse bleiben. Darüber hinaus be-teiligten sich Fondszeichner mit 41 Mio. Euro an Konzep-ten zur Sicherung bestehen-der Schiffsfonds.

Anbieter: Voigt und Collegen ist ein Emissionshaus aus Düsseldorf, das sich auf So-larfonds spezialisiert hat. Das erste Schiff bietet es als Joint Venture mit der Reederei Nordic Hamburg an. Verantwortlich hier sind Richard Grube und Rowil Ponta, die das Schiffs-Geschäft unter anderem bei anderen Reedereien gelernt haben.

Meiner Meinung nach... Der Markt für Schiffsbeteiligungen liegt noch immer weitgehend am Boden. Da können neue Konzepte nur begrüßt werden. Das nachhal-tige Schiff sollte seine Chance bekommen, zumal die nationalen Regierungen Regu-lierungen anstreben, um Energien auch in der Schifffahrt einzusparen und Treibhaus-emissionen zu reduzieren. Auch die Kalkulation dürfte aufgehen. Der Einkaufspreis ist günstig, die Charter niedrig kalkuliert. Die reine Eigenkapital-Struktur schränkt Risiken weiter ein. Eine unternehmerische Beteiligung bleibt allerdings auch ein nachhaltiges Schiff wie dieses.

Die Schifffahrt hat im Jahr 2007 mehr als eine Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausge-stoßen, was 3,3 Prozent der globalen Emissionen ent-spricht. Das ist zwar wenig im Vergleich zum Straßen-verkehr oder der Energiewirt-schaft, kann aber dennoch reduziert werden.

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Fonds-Check

Die Zeit der Verschrottungen ist vorbeiBuss Capital will positive Marktstimmung für weiteren Containerfonds nutzen

Der Welthandel erholt sich. Verpackt werden große Teile der weltweiten Handelsware in Containern, die somit endlich wieder häufiger nachgefragt werden. Marktführer Buss Capital nutzt die positive Marktstimmung für den „Global Containerfonds 9“ und peilt ein Eigenkapitalvolumen von 15,25 Millionen Euro an, das über eine Platzie-rungsgarantie sichergestellt wird. Anleger sind ab 15.000 Euro dabei, müssen kein Agio zahlen und binden sich für geplante sechseinhalb Jahre.

Markt: Von Mitte 2008 bis Mitte 2009 musste der Containermarkt einen deutlichen Rückgang hinnehmen, auf den die Hersteller mit Produktionskürzungen und die Betreiber mit verstärkten Verschrottungen reagierten. Seit etwa einem Jahr geht es wieder bergauf, für 2010 erwarten Marktbeobachter Steigerungen zwischen 7,5 und zehn Prozent, die Auslastung beträgt aktuell wieder bis zu 95 Prozent.

Investitionsobjekt: Die Fondsgesellschaft beteiligt sich an der BCI 4 Partnership mit Sitz in Singapur über eine Kommanditeinlage in Höhe von 15,5 Millionen Dollar, die auf bis zu 70 Millionen Dollar ausgeweitet werden kann. Gegebenenfalls können weitere Buss-Fonds beitreten. Diese würden mit kürzeren Laufzeiten konzipiert, so dass die Zeichner des „Global Containerfonds 9“ nicht benachteiligt wären. Bereits angeschafft wurde ein Startportfolio von 9.820 CEU (Cost Equivalent Unit: Ein Stan-

DoricProvence-SonneIn Frankreich investiert der aktuelle Photovoltaikfonds „Solar Provence“ von Doric.Nahe der Stadt Les Mées entsteht derzeit ein Solarpark mit einer Fläche von gut 23 Hektar. Die Leistung soll zwölf Megawatt betragen. Ähnlich wie in Deutschland sichert der französische Staat 20 Jahre lang die Einspeise-vergütung. Anleger sonnen sich ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio und bekommen innerhalb der zehnjährigen Laufzeit des Fonds Rückflüs-se von 205 Prozent.

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Die Walton-Gruppe ist seit 1979 als

Familienunternehmen tätig, davon 20

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Weltweit betreut die Walton-Unteneh-

mensgruppe über 68.000 Investoren – in

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Der Fondsbrief Nr 126.pdf 9 11.11.2010 10:57:09

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Voigt & CollegenGroßanleger im Blick Institutionelle Investoren haben Solarfonds als Anlage-klasse entdeckt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Feri im Auftrag von Voigt & Collegen. Befragt wurden 51 Großanleger wie Banken und Sparkassen, Versorgungs-werke und Pensionskassen, Vermögensverwalter, Kir-chen, Stiftungen, Family Offices. Im Schnitt vergaben sie eine Kennzahl für das Rendite/Risikoverhältnis von 3,1 und bewerten damit So-larfonds besser als Aktien (3,0), Immobilien Asien (2,9) und Immobilien USA (2,4).

dardcontainer mit 20 Fuß entspricht 1 CEU, einer mit 40 Zoll 1,6 CEU) für knapp 20 Millionen Dollar. Derzeit sind 90 Prozent des Portfolios an Linienreedereien (knapp ein Drittel an CSAV) vermietet, die Restlaufzeit der Mietverträge beträgt fünf Jahre.

Mietvertrag: Die langfristig vermieteten Container bringen jährliche Nettoeinnahmen von etwa 14,6 Prozent des Einkaufspreises, kurzfristige Mietverträge können bis zu 18 Prozent einspielen.

Kalkulation: Die Fondsgesellschaft nimmt kein Fremdkapital auf. Die Kreditaufnah-me erfolgt auf Ebene der BCI 4, eine Zusage zu sechs Prozent p.a. liegt vor. Die Prognose geht von einer Auslastung von anfänglich fast 100 Prozent aus, die bis zum Jahr 2017 auf 90 Prozent absinken dürfte. Ab Mitte 2017 soll das Portfolio samt Miet-verträgen veräußert werden. Das Durchschnittsalter der Container nimmt Buss zu diesem Zeitpunkt mit gut acht Jahren an und geht deshalb von einem Verkaufspreis von 1.145 Dollar pro CEU aus. Daraus errechnet sich ein Gesamtmittelrückfluss von 130 Prozent nach Steuern. Die Besteuerung erfolgt in Singapur.

Anbieter: Buss Capital hat 15 Containerfonds aufgelegt und verwaltet damit fünf Pro-zent der weltweiten Containerflotte. Im Jahr 2009 musste ein Fonds die Ausschüttun-gen reduzieren, auch im laufenden Jahr müssen Anleger sich auf Kürzungen gefasst machen. Ähnlich kämpfen sich die beiden Fonds mit je einem Kreuzfahrt- und Fähr-schiff durch die Finanzkrise, die jeweiligen Probleme hat Buss offen kommuniziert.

Meiner Meinung nach... Für den Fall einer Ausweitung der BCI 4 auf weitere, neuere Fonds stellen die Auszahlungsregelungen der BCI 4 Partnership eine Gleichstellung früher und später beigetretener Anleger sicher. Den Markt kennt Buss wie kaum ein zweiter Fondsanbieter in Deutschland. Diese Expertise lässt Anleger sicher ver-schmerzen, dass der Fonds kein Sonderangebot ist, und die Renditeträume nicht in den Himmel wachsen. Stephanie von Keudell

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Von Robert Kracht, Steuer-Fachjournalist Neue Vorschriften für die FondsbrancheEffekte des Jahressteuergesetzes 2010 auf ersten Blick kaum zu erkennen

Ende Oktober hatte das Jahressteuergesetz 2010 den Bundestag passiert, jetzt muss noch der Bundesrat am 26. November 2010 zustimmen. Im wahrscheinlich Mitte De-zember 2010 verkündeten Gesetzespaket sind 180 Änderungen vorgesehen, die oft-mals in allen offenen Fällen und somit rückwirkend anzuwenden sind. Die sind nicht alle für Initiatoren und Fondsanleger relevant, so dass relevante Maßnahmen leicht übersehen werden könnten. Aus diesem Grund nachfolgend die aus meiner Sicht wichtige Punkte für geschlossene Fonds.

Verschonung in letzter Minute Unmittelbar vor dem Beschluss im Bundestag waren noch einige überraschende An-passungen erfolgt. Für die Fondsbranche besonders relevant ist dabei, dass 6b-Fonds verschont bleiben. Allerdings bedeutet dies keine Planungssicherheit auf Dau-er, denn die Zeit war nur zu knapp für eine sattelfeste Gesetzesformulierung, die nor-male Gewerbetreibende nicht tangiert. Insoweit ist zu erwarten, dass dieses Thema nicht endgültig vom Tisch ist, den 6b-Fonds wird nur ein Terminaufschub gewährt. Ob und wann sich das Zeitfenster schließen wird, ist derzeit schwer einzuschätzen.

Selbstanzeige Für steuerunehrliche Anleger sollte es deutlich schwieriger und teurer werden, beim Finanzamt eine strafbefreiende Selbstanzeige zu erstatteten. Über mehrere Ver-schärfungen in der Abgabenordnung sollten höhere Hürden für gebeichtete Sünden und ein Pauschalzuschlag auf die nachgezahlten Steuern eingeführt werden. Dieses Vorhaben wird zunächst einmal nicht gesetzlich fixiert. Das bedeutet aber nur einen terminlichen Aufschub. Denn in eines der nächsten Gesetzesvorhaben soll der ent-

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11 ChampionsAnspar-DachfondsKaum ein Hobby schweißt die Deutschen so eng zusam-men wie Fußball. Kein Wun-der, dass Unternehmen von dem Image profitieren wol-len. Die 11 Champions AG aus Rostock (inzwischen dritte Liga) kündigt einen Fonds an, auf den die Welt gewartet hat: Ein Dachfonds, der als Ansparmodell in un-terschiedliche Assetklassen investiert. 11 Champions ist eine Tochter der Vermögens-manager Daudert & Dau-dert, die seit 1997 das Kapi-tal von Profispielern und Trainern verwalten.

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sprechende Passus wieder aufgenommen werden. Hier wird nur auf das passende, nicht durch den Bundesrat zustimmungspflichtige Änderungsgesetz gewartet.

Zinsen vom Fiskus Erhalten Anleger Zinsen auf Steuererstattungen, weil sich beispielsweise bei der Fondsgesellschaft im Nachhinein geringere Einkünfte ergeben haben, gelten diese weiterhin als Kapitaleinnahmen und unterliegen der Abgeltungsteuer. Die Gesetzes-änderung ist eine Reaktion auf ein Urteil des Bundesfinanzhofs. Der hatte erst vor wenigen Wochen entschieden, dass die vom Finanzamt bezahlten Zinsen nicht mehr steuerpflichtig sind (Az. VIII R 33/07). Das wird jetzt ausgehebelt und die Auffassung der Finanzverwaltung gesetzlich manifestiert. Das Urteil war zwar eindeutig, Anleger können sich aber zunächst über einen Einspruch gegen ihren Einkommensteuerbe-scheid wehren, der die beanstandeten Erstattungszinsen enthält.

Steuerstundungsmodell Verluste aus Steuerstundungsmodellen können nur mit positiven Einkünften aus die-ser Einkunftsquelle verrechnet werden. Dies kommt vorrangig für geschlossene Fonds in Betracht. Mittlerweile sind auch offene Investmentfonds am Markt, deren Anlagepolitik darauf ausgerichtet ist, dem Anleger steuerwirksame Verluste zu vermit-teln. Ein solcher Fondsanteil kann jetzt ebenfalls als Steuerstundungsmodell gewertet werten. Das betrifft die geschlossene Fondsbranche zwar nur am Rande, stellt aber einen Gleichstand mit Verlustgebilden im Mantel eines Investmentfonds her.

Spekulationsverluste Die von geschlossenen Fonds zugewiesenen Spekulationsverluste können Anleger nicht mehr mit ihren Gewinnen verrechnen, die der Abgeltungsteuer unterliegen. Dies betrifft den Verkauf von Immobilien und bei Leasingfonds zum Beispiel Flugzeuge, Container und Loks. Die dürfen nach einer gesetzlichen Klarstellung nur noch dann private Kapitaleinkünfte der Fondssparer mindern, wenn der Verkauf vor 2009 erfolgt

VGF-Zahlen3. Quartal schwächer Im dritten Quartal 2010 mussten die VGF-Mitglieder Umsatzrückgänge hinneh-men. Mit 819 Millionen Euro platzierten sie 31 Prozent weniger Eigenkapital als im zweiten Quartal. In Summe ist der Umsatz in den ersten neun Monaten mit 2,85 Mil-liarden Euro jedoch deutlich höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 2,23 Milliarden Euro. Mit mehr als einem Drittel am Gesamt-umsatz bleiben Immobilien-fonds die stärkste Assetklas-se. Zugelegt haben Flugzeug-fonds und Energiefonds.

HCI

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war. Dann lässt sich dieses Minus bis Ende 2013 mit dem Kursplus aus Aktien, ande-ren Wertpapieren oder Stückzinsen verrechnen, insoweit erstattet das Finanzamt dann die Abgeltungsteuer. Aktuelle Fondsverluste lassen sich hingegen nur mit Spe-kulationsgewinnen ausgleichen, etwa aus dem Verkauf von Goldbeständen, Kunst-sammlungen und Mietimmobilien oder dem Plus aus anderen geschlossenen Fonds.

Verkauf von Gebrauchsgütern Der Bundesfinanzhof hatte 2008 entschieden, dass die Veräußerung von Gegenstän-den des täglichen Gebrauchs innerhalb der Spekulationsfrist zu steuerlich verwertba-ren Verlusten führt. Dieses Urteil wird nun gesetzlich wieder ausgehebelt. Dieser Nachteil betrifft in Ausnahmefällen vermögensverwaltende Leasing-Fonds, sofern ihre vermieteten Wirtschaftsgüter unter den Begriff der Gebrauchsgüter fallen. Das ist bei Containern, Lokomotiven oder Flugzeugen aber wohl kaum der Fall. Damit kön-nen Anleger Spekulationsverluste auch weiterhin deklarieren.

Teilabzugsverbot Nach mehreren aktuellen Entscheidungen des Bundesfinanzhofs findet die Beschrän-kung des so genannten Halb- bzw. Teilabzugsverbots bei Auflösungsverlusten keine Anwendung, wenn aus dieser Beteiligung zuvor keine Einnahmen geflossen waren. Daher zählen die realisierten Verluste nicht nur zu 60 Prozent, sondern in voller Höhe zur Verrechnung mit anderen positiven steuerpflichtigen Einnahmen des Fondsanle-gers. Ab 2011 wird diese günstige Rechtsprechung gesetzlich durch Nichtanwendung manifestiert, indem es für den begrenzten Abzug von Verlusten nicht mehr darauf ankommt, ob aus der Beteiligung zuvor Einnahmen erzielt worden sind oder nicht. Das betrifft geschlossene Fonds, die Anteile an Kapitalgesellschaften halten, die sich als Fehlinvestition erwiesen haben. Ein Totalverlust kann nur noch dann in voller Hö-he steuerlich geltend gemacht werden, wenn das Minusgeschäft bis Ende 2010 ab-gewickelt wird. Das Bundesfinanzministerium hat seinen Nichtanwendungserlass ge-gen die Urteile wieder aufgehoben, so dass sie vor 2011 genutzt werden dürfen.

Zweitmarkt AGIndex steigt weiter Der Deutsche Zweitmarktin-dex für Schiffe (DZX) setzt seinen Aufwärtstrend fort. Im Oktober legte er sieben Pro-zent zu und liegt nun bei 969 Punkten. Der durchschnittli-che Kurs aller Transaktionen betrug 77 Prozent - mehr als 7,5 Prozentpunkte mehr als im September. Rückläufig war allerdings die Zahl der Abschlüsse an der Handels-plattform Deutsche Zweit-markt AG: 160 Transaktio-nen im Volumen von 6,56 Millionen Euro. Im Septem-ber waren es 231 Abschlüsse mit 8,35 Millionen Euro.

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EuroSelectImmobilienfonds

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Mit ihrem inflationsgesicherten Sachwertcharakter haben sich die EuroSelect Immobilienfonds der IVG als weitgehend krisenfest erwiesen und waren von Mieterinsolvenzen nur unwesentlich betroffen.

So zeigte sich der Gesamtvermie-tungsstand zum Jahresende 2009 – wie schon im Vorjahr – mit 99,8 % unverändert; außerdem wurden 103,5 % der prospektierten Mieter träge (in Landeswährung) erzielt.

Lesen Sie mehr in unserer aktuellen Leistungsbilanz 2009 unter www.ivg-funds.de.

Der verantwortungsvolle Umgang mit dem anvertrauten Kapital der Anleger hat dem IVG Fondsmanagement im August 2010 große Aner kennung beschert. Die Ratingagentur Scope bescheinigte der IVG Private Funds GmbH und der Private Funds Management GmbH mit einem „AA“ Rating ein ausgezeichnetes Management von „sehr hoher Qualität“.

Bereits im Februar 2010 hatte die IVG Private Funds GmbH von der europä-ischen Ratingagentur Feri Euro- Rating Services AG die erstmalig vergebene Auszeichnung „Bester Initiator – Im mo bilien International“ erhalten.

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Wechsel DichJens Müller (42), Geschäfts-führer der HGA Capital,wird das Unternehmen zum 15. November auf eigenen Wunsch verlassen. Er war seit 2007 dort tätig. Nach 17 Jahren wird Peter Le Loux sein Amt als Spre-cher der IVG Institutional Funds GmbH Ende des Jah-res niederlegen und in den Ruhestand treten. Guido Raddatz (43) wird Sales Director bei der Shed-lin Capital AG. Dort soll er vor allem den Vertrieb im Geschäftsbereich der offenen Fonds ankurbeln.

Vorläufigkeitsvermerk Fondsgesellschaften müssen bereits abgeltend besteuerte Kapitalerträge nicht mehr nur für den Zweck in der einheitlich und gesonderten Feststellungserklärung und ihre Beteiligten in der Einkommensteuererklärung angeben, um in den Genuss der Wir-kung eines Vorläufigkeitsvermerks wegen strittiger Rechtsfragen zu kommen. Eine vorläufige Festsetzung umfasst nämlich künftig auch nach 2008 zufließende Einkünf-te, die der Abgeltungsteuer unterliegen. Damit bleibt der Steuerfall hinsichtlich dieser Einkünfte verfahrensrechtlich gleichermaßen offen wie hinsichtlich der Einkünfte, die bei der Festsetzung über das Finanzamt berücksichtigt wurden.

Weitere Änderungen

Mindeststeuer: Bekommen Fondsanleger aus der Liquidation Gewinne aus dem Verkauf des Bestandes zugewiesen, gibt es unter bestimmten Bedingungen eine üp-pige Tarifermäßigung. Die werden nach einer gesetzlichen Klarstellung zumindest dem Eingangssteuersatz unterworfen, der seit 2009 nur noch 14 Prozent beträgt. Gold: Handeln geschlossene Fonds mit Gold, kommt es zur Umkehr der Umsatz-steuerschuld. Verkauft die Fondsgesellschaft ihren Bestand, erhält sie die Umsatz-steuer auf den Preis nicht mehr, weil die nur den Nettobetrag bezahlt. Dieses so ge-nannte Reverse-Charge-Verfahren soll Steuerbetrug verhindern, weil der Fiskus durch diese Regelung nicht auf der einen Seite Vorsteuer erstattet, die er auf der an-deren Seite nicht als Umsatzsteuer kassiert. Umsatz-Steuer: Ab 2011 müssen die Fondsgesellschaften ihre Umsatzsteuer-Jahreserklärung elektronisch einreichen. Das ist aber wenig problematisch, weil sie dies bei den monatlichen Voranmeldungen ohnehin schon seit Jahren machen. Steuernummer: Beim Grundstückskauf muss der Notar dem Finanzamt die bundes-einheitliche Steuernummer von Veräußerer und Erwerber zu Kontrollzwecken mel-den. Eine solche ID besitzen Fondsgesellschaften zwar nicht. Sie erhalten aber bald eine vergleichbare Wirtschafts-Identifikationsnummer, die der Notar ebenfalls meldet.

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Fv

Offene FondsAberdeen hält seine offenen Fonds Degi International und Degi Global Business weiter-hin geschlossen. Das Unter-nehmen kündigte an, die Aussetzung der Anteilsrück-nahme um zwölf Monate bis November 2011 zu verlän-gern. Der Fonds Degi Europa wird, wie berichtet, aufge-löst. Für 157 Millionen Euro hat der Fonds das Einkaufs-zentrum Hürth Park verkauft. Das Objekt stellte acht Pro-zent des Gesamtvolumens dar. Der Verkaufserlös liegt knapp unter dem von Gutachtern ermittelten Verkehrswert.

Auf ein Wort

„Liquidation offener Fonds ist kein Drama“Steffen Sebastian fordert unabhängige Immobilien-Bewertungen

Steffen Sebastian ist Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfi-nanzierung (Real Estate Finance) an der IRE|BS International Real Estate Business School sowie Direktor am Center for Finance der Universität Regensburg und ausgesprochener An-hänger offener Immobilienfonds. Die Berufung in den Aufsichtsrat eines Fonds hat er dennoch kürzlich abgelehnt, um sich weiter-hin ohne Interessenkonflikte auch kritisch zu einzelnen Angebo-ten und der gesamten Branche äußern zu können. Dass derzeit drei offene Fonds abgewickelt werden, hält er für kein Drama.

Der Fondsbrief: KanAm, Degi und Morgan Stanley lösen jeweils einen offenen Immobilienfonds auf. Ist das der Anfang vom Ende?

Steffen Sebastian: Nein, auf keinen Fall. Der offene Immobilienfonds bleibt ein hoch-interessantes, attraktives Produkt. Wie sonst können Kleinanleger mit einer nach La-ge, Standort, Alter, Qualität und Nutzung diversifizierten Immobilienanlage solche Renditen ohne zusätzliches Börsenrisiko erwirtschaften? Das gelingt mit keinem an-deren Immobilieninvestment.

FB: Drei Fonds werden aufgelöst, sieben weitere sind noch mindestens bis Mai 2011 zu. Nicht jeder Anleger wird den offenen Immobilienfonds so positiv bewerten.

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Sebastian: Wir müssen uns die Frage stellen: Ist der offene Immobilienfonds sinnvoll oder kompletter Blödsinn? Die Zahl der Anbieter, die die Krise unbeschadet überstan-den haben, ist deutlich in der Überzahl. Das Produkt funktioniert also.

FB: Immerhin ist mit rund 25 Milliarden Euro fast ein Drittel des gesamten Vermö-gens aller Fonds von 88 Milliarden Euro eingefroren.

Sebastian: Das stimmt, aber selbst eine Abwicklung bedeutet ja nicht, dass die Anleger Geld verlieren. Das Management hat die Fehler ja schon vor geraumer Zeit gemacht. Morgan Stanley zum Beispiel hat bei dem P2 Value das Risiko mit einem hohen Leverage erhöht und zusätzlich auf dem Höhepunkt der Märkte ein schlechtes Timing bewiesen. Hier konnten die Verantwortlichen dem Renditedruck nicht widerstehen.

FB: Jeder der Anbieter nennt individuelle Gründe für die fatale Entwicklung. KanAm betont bei seinem US-Fonds die Krise in den USA. Aberdeen beklagt, dass die Com-merzbank den Degi-Fonds der ehemaligen Dresdner Bank nicht mehr vertrieben hat. Welche Gründe können die übrigen sieben Fonds für sich in Anspruch nehmen?

Sebastian: Natürlich wurden viele individuelle Fehler gemacht. Aber noch einmal: Es ist keine Katastrophe, einen Fonds abzuwickeln. Außerdem haben andere Anbieter aus ihren Fehlern gelernt. Damit meine ich die Deka und die Deutsche Bank. Sie haben damals nicht mehr jeden institutionellen Anleger aufgenommen. Wer nicht zu gierig ist, kann also durchaus ein gutes Geschäft machen.

FB: War das wirklich der entscheidende Fehler? Dass die Fonds mit institutionellem Kapital gearbeitet haben?

Sebastian: Der offene Immobilienfonds ist ein Produkt für Kleinsparer, das von insti-tutionellen Großinvestoren missbraucht wurde. Der Fehler liegt auch in der Konstruk-

Offene FondsCatella hat für seinen Mün-chen-Fonds Catella Max eine Büroimmobilie in Schwabing für knapp zwölf Millionen Euro gekauft. RREEF hat für den grundbe-sitz europa die Bürogebäude „Topaz“ und „Nefryt“ in Warschau für rund 80 Millio-nen Euro gekauft. Verkäufer war die polnische Projektent-wicklungesellschaft Globe Trade Centre.Der SEB Europe REI hat ein Büroobjekt im schottischen Glasgow gekauft. Die 9.000 Quadratmeter sind bis 2022 komplett an die Bank of Scotland vermietet. Verkäu-ferin ist die britische Scarbo-rough Group. Zum Preis kein Wort.

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Triebwerks-Schaden

Initiatoren zeigen Gelassenheit

Die Anbieter von Flugzeug- und Turbinenfonds erwarten keine negativen Auswirkun-gen als Folge des defekten Rolls-Royce-Triebwerks am Airbus A380 der australi-schen Fluglinie Quantas. So sagte Doric-Geschäftsführer Matthias Böhm, der Airbus A380 im in Kürze kommen-den Fonds mit Emirates Airlines als Leasingnehmer sei mit Triebwerken von En-gines Alliance ausgestattet. Hier habe es noch keine Probleme gegeben. Mit Rolls-Royce-Turbinen fliegen allerdings die A380 von Singapore-Airlines. Die Airline ist Leasingnehmer in früheren Doric-Fonds und Angeboten von Hannover Leasing. Dazu sagt Böhm: „Sollte ein Fondsflieger von Singapore Airlines einen vergleichbaren Schaden ha-ben, so ist die Fluggesell-schaft weiterhin verpflichtet, Leasingraten zu leisten und den Schaden zu beheben. Eine direkte Auswirkung auf die Einnahmen des Fonds resultiert hierdurch nicht“. Anleger können sich nicht nur an kompletten Flugzeu-gen beteiligen, sondern ledig-lich an den Triebwerken. Ein Spezialist für solche Angebo-te ist der Initiator GSI aus München. Geschäftsführer Gerhard Krall kann eben-falls keine Verunsicherung feststellen. Er habe den Ein-druck, die Anleger könnten sehr wohl zwischen den ver-schiedenen Turbinen unter-schieden. GSI hat keine Triebwerke für Großflieger in seinen Portfolios.

tion der Großanleger. Nehmen Sie die Dachfonds. Als die Aktienkurse einbrachen, mussten sie ihre Immobilienquote reduzieren und verkauften Fondsanteile in großem Stil. Das kann jeden der sieben noch geschlossenen Fonds ebenfalls treffen, sofern große Anteile von Dachfonds gehalten werden. FB: Aber auch die Fonds sind nicht ohne Fehler konstruiert. Ist es nicht einfach falsch, ein langfristiges Immobilieninvestment börsentäglich verfügbar machen zu wollen? Sebastian: Nein, auch Banken funktionieren so. Kurzfristige Einlagen werden transferiert zu langfristigen Darlehen. Der grundsätzliche Fehler liegt woanders. Wie alle Finanzprodukte sind auch offene Immobilienfonds nicht für den Anleger konzipiert, sondern für den Vertrieb, der ihn verkaufen muss. Daher ist die Regulierung auch so schwierig. Hier hat die gesamte Branche es versäumt, sich selbst zu verpflichten. Immerhin hat das Parlament inzwischen erkannt, dass es das Gesetz nachbessern muss. FB: Wie sieht Ihrer Ansicht nach eine ideale Regulierung aus? Sebastian: Die unabhängige Bewertung ist dabei ein ganz wichtiges Thema. Wir brauchen ein System, bei dem wir den Gutachtern uneingeschränkt vertrauen kön-nen. Sie übernehmen hoheitliche Aufgaben des Staates und müssen daher auch vom Staat beauftragt werden. Dann ist es völlig egal, ob der Anbieter den Gutachter be-zahlt. Derzeit sind die Gutachter wirtschaftlich von den Fondsanbietern abhängig, weil diese entscheiden, wer weitere Aufträge bekommt. Das lässt sich leicht umge-hen, wenn zum Beispiel die BaFin die Bewertungsaufträge koordiniert. FB: Eines Ihrer Forschungsthemen ist das Design von Investmentfonds. Wie sieht der ideale offene Immobilienfonds aus? Sebastian: Der ideale Fonds hat einen Ausgabeaufschlag für alle Investoren, von dem die Hälfte ins Fondsvermögen fließt. Genauso wichtig ist aber auch ein Rückga-beabschlag, der verhindert, dass Anleger nach kurzer Zeit ihr Kapital wieder abzie-hen. Der Gutachter muss darüber hinaus im Auftrage des Staates tätig werden. Und sollte ein Fonds trotzdem abgewickelt werden, muss der Anbieter ausreichend Zeit dazu haben. So werden Verluste vermieden oder reduziert. FB: Das heißt: Mittelfristig rechnen Sie mit steigenden Immobilienwerten. Sebastian: Nicht jede Immobilieninvestition ist sicher. Niemand kann dem Anleger das damit verbundene Risiko nehmen. Das wird auch keiner wie auch immer gearteten Regulierung gelingen.

Zange aus AIFM und Anlegerschutzgesetz Von zwei Seiten gerät die Fonds-Branche derzeit unter politischen Beschuss. Wäh-rend der Bundesrat Nachbesserungen beim Anlegerschutzgesetz fordert, hat das Europa-Parlament die AIFM-Richtlinie verabschiedet. Sie dürfte zum 1. Januar 2011 bindend sein und muss innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden. „In Sachen geschlossene Fonds krankt AIFM vor allem weiterhin in der Defi-nition der Manager“, sagt Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Johannes Nölke von der Kanzlei optegra:hhkl. Der künftige, höhere Kostenaufwand werde zudem zwar für eine Professionalisierung der Branche sorgen, die Markteintrittsbarriere für New-comer mit guten Ideen und kleinere Anbieter jedoch erhöhen. Das Hick Hack um das Anlegerschutzgesetz bezeichnet Nölke als Posse: „Hier pas-sieren Dinge, die niemand für denkbar gehalten hat.“ Nach dem Veto der Länder steht unter anderem wieder ein Fragezeichen hinter den Plänen, die Fonds-Vermittler der Gewerbeaufsicht zu unterstellen.

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Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Recht einfach - die Pflichten des AnlageberatersEin Berater, der sich in Bezug auf eine bestimmte Anlageentscheidung als kompetent geriert, hat sich aktuelle Informationen über das Beteiligungsangebot, welches er empfehlen will, zu verschaffen. Ein altbekannter Grundsatz. Dazu gehört auch die Auswertung vorhandener Veröffentlichungen in der Wirtschaftspresse (vgl. z.B. BGH, Urt. v. 05.03.2009, III ZR 302/07 und vom 05.11.2009, III ZR 302/08). Der BGH hat den Pflichtenkreis des Anlageberaters nun erst vor kurzem weiter präzisiert:

Bei einer Kapitalanlage in Form der Beteiligung an einem Filmfonds beziehen sich die diesbezüglichen Pflichten eines Beraters auch auf den in Aussicht genommenen Er-lösversicherer, selbst wenn dieser nur beispielhaft genannt wird. Der Erlösversiche-rung kommt nämlich bei einem Filmfonds, der mit einer Erlösausfallversicherung wirbt, eine zentrale Bedeutung zu (BGH, Urt. v. 16.09.2010, III ZR 14/10).

Der Abschluss der Erlösversicherung bei einem seriösen und bonitätsmäßig akzeptablen Versicherungsunternehmen stellt dabei einen zentralen Baustein eines solchen Beteiligungskonzeptes dar. Dies rechtfertigt die Erstreckung der Pflichten des Anlageberaters dahingehend, sich über den Erlösversicherer kundig zu machen (vgl. BGH a.a.O.).

Ein Anlageberater kann allerdings regelmäßig davon ausgehen, dass für die Öffent-lichkeit bestimmte Informationen der zuständigen Aufsichtsbehörde (heute: BaFin) von der einschlägigen Wirtschaftspresse aufgegriffen werden und dort publiziert wer-den. Der Anlageberater muss sich anhand aktueller Wirtschaftspresse über solche Presseerklärungen und Informationen schlau machen. Über deren Lektüre hinaus schuldet er jedoch grundsätzlich keine Nachfrage bei der Aufsichtsbehörde (BGH, a.a.O.). Soweit keine Nachforschungspflicht begründet ist, besteht auch keine Aufklä-rungspflicht im Hinblick auf eine diesbezügliche Unterlassung.

Soweit nun Aufklärungspflichten bestehen, sind diese rechtzeitig zu erfüllen. Es ist nicht ausreichend, am Tag der Zeichnung einer Beteiligung einen Beteiligungspros-pekt zu übergeben. Dies gilt auch dann, wenn dem Anleger ein Widerrufsrecht auf Widerruf seiner Beteiligung eingeräumt wird. Das Widerrufsrecht soll vor vertraglichen Bindungen schützen, die ein Verbraucher möglicherweise übereilt und ohne gründli-che Abwägung des Für und Wider eingegangen ist.

Dies setzt aber voraus, dass der Widerrufsberechtigte vor Beginn der Widerrufsfrist sämtliche maßgeblichen Informationen für seine Anlageentscheidung kennt, um sich in Ruhe nochmals die Vor- und Nachteile des Geschäfts durch den Kopf gehen zu lassen (vgl. OLG Karlsruhe, Urt. v. 28.07.2006, 7 U 225/05 und LG Mannheim, Urt. v. 26.08.2010, 9 O 413/09).

Die Widerrufsfrist bezweckt nicht, dem Anlageinteressenten erstmals die Möglichkeit einzuräumen, sich die für die Anlageentscheidung notwendigen Informationen zu ver-schaffen (vgl. OLG Karlsruhe, a.a.O.).

Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechtsnewsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR,www.rechtsanwaelte-klumpe.de

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Der Fondsbrief Nr 126.pdf 21 11.11.2010 10:57:33