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PAVILLON NOMADISCHE MOMENTE IN DER ARCHITEKTUR SERPENTINE GALLERY PAVILLONS AUSGEGRABENE BAUKUNST IN DER FALTUNG LIEGT DIE KRAFT #5 2012 www.modulor.ch MODULØR Architektur, Immobilien, Recht

Modulør 05/12

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Modulør 05/12

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pavillon

nomadische momente in der architekturserpentine gallery pavillons

ausgegrabene baukunstin der Faltung liegt die kraFt

#5 2012www.modulor.ch

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MODULØRMagazin

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EDITORIAL 201205

Roland MerzChefredakteur, [email protected]

thema pavillon

Was sind temporäre und was sind dauerhafte Bauten? Die Unterschiede zwischen Pavillon und Gebäude sind oft weni-ger deutlich, als es anfänglich scheint. Dauerhafte Gebäude sind oft weniger dauerhaft, als sie vorgeben, und temporäre Konstruktionen können beständiger sein, als es zunächst den Anschein hat. Für den Architekten Nikolaus Hirsch lösen sich die Unterschiede zwischen den beiden Gebäudetypen auf, und somit wird die Beziehung zwischen Architektur und Ausstel-lung neu bewertet (Seite 22).Die Historikerin und Kunstpädagogin Dr. Kerstin Bussmann spricht in ihrem Blick zurück in die Geschichte des Pavillons von Vergänglichkeit und vom Motiv der Bewegung. Zelte wie Pavillons sind Zeichen erstarrter Flexibilität, die als etwas Flüchtiges, Weiterziehendes der ständigen Veränderung un-terliegen. Doch auch für Bussmann haftet dem Pavillon eine „Zähigkeit des Archaischen“ an, und sie sieht zunehmend eine unscharfe Trennung zwischen Dauerhaftigkeit und Flüch-tigkeit: „Beinahe erweckt es den Anschein, als würde der Pavillon in neuer Zurichtung zur universellen Behausung für unsere eigene Völkerwanderung“ (Seite 30).Zu welch architektonischen Perlen eine beinahe vollkommene Freiheit in der Gestaltung führen kann, beweist die Idee der Serpentine Gallery in London. Jedes Jahr lässt die Kunstinsti-tution neben ihrem kleinen Teehäuschen, wo seit 1970 mo-derne und zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, durch einen renommierten Architekten einen Sommerpavillon bauen. Wie das temporäre Werk auszusehen hat, ist nicht vorgeschrieben. Einzig die sehr kurze Dauer des Entwurfs und der Umsetzung ist vorgegeben. Diese ausser-gewöhnliche Geschichte modernen Bauens finden Sie auf Seite 38. Im olympischen Sommer von London ist die Schweiz neben den Athletinnen und Athleten, die Anfang August um Medaillen kämpften, auch durch Jacques Herzog und Pierre de Meuron vertreten. Das Duo bildet zusammen mit dem Künstler Ai Weiwei ein kongeniales Trio und zeichnet verant-worlich für den aktuellen Serpentine Pavillion. Wie Archäo-logen haben sie in fünfwöchiger Arbeit die Fundamente der elf Vorgängerbauten freigelegt. Entstanden ist in Kensington Gardens eine architektonische Hommage an Vergänglichkeit und Erinnerung (Seite 46).

„MEhR ALs REvOLUTIOn InTEREssIERT Uns EvOLUTIOn“

Diesen Satz hörte ich im letzten Sommer, als ich dem dä-nischen Architekturbüro BIG einen Besuch abstattete. Das Team von Bjarke Ingels beeindruckte mich durch seine unkonventionelle, aber umso konsequentere Art, Architektur zu leben. BIG bejaht eine Architektur, die es gestattet, zu allen Aspekten des menschlichen Lebens Ja zu sagen, wie gegen-sätzlich sie auch sein mögen. Diese pragmatisch-utopische Architektur, wie es Bjarke nennt, will nichts weniger, als gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch perfekte Orte erschaffen.Beim dänischen Pavillon für die Expo 2010 in Shanghai hat BIG eine erfrischende Geschichte erzählt. Das Ziel war es, den Begriff Nachhaltigkeit so umzusetzen, dass der Lebens-standard tatsächlich verbessert würde. Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen Dänen und Chinesen wurde das Team erst bei einem Blick auf die Stadtentwicklung von Shanghai und Kopenhagen fündig. Es wollte den Menschen aus der Weltmetropole das Fahrrad als etwas Positives zu-rückbringen. BIG kreierte eine räumliche Infrastruktur für Fahrräder wie einen Fahrradweg, der um sich selbst kreiste. Im Zentrum der Raumskulptur befand sich ein Pool, der mit einer Million Liter original Kopenhagener Hafenwasser, wohlgemerkt sauberem, gefüllt war. Und mittendrin sass die kleine Meerjungfrau – keine Kopie, auch hier die echte. Wer sich zudem traute, durfte mit einem geliehenen rot-weissen Badeanzug einen Sprung ins Meer wagen und ein paar Runden schwimmen.Die Begegnung mit dieser lebensbejahenden Architektur und den Menschen, die dahinterstehen, hat mich tief beeindruckt.In diesem Sinn wünsche ich eine erfrischende Lektüre.

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MODULØRMagazin

007

INHALT 201205

MODULØR#5 2012

MAGAZIN

eDitORiaL 005

FORUM 010

Vis-a-VisDoris Wälchli 018

theMa PaViLLOn 021

KOLUMneWalter Maffioletti 059

aRchiteKtURSchauhaus, Botanischer Garten Grüningen 060Pavillon St.-Johann-Park, Basel 068Swiss-Re-Pavillon, Adliswil 074

Recht Die Ästhetik im Recht 078

aKtUeLL Designers‘ Saturday 2012 082

021

074

060

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MODULØRMagazin

008

201205

INHALT

110

SeRvIce

visit 116

aktuell 118

ticker 120

literatur 122

termine 124

gesehen 126

vorschau 128

impressum 128

118

098

PRODUkTe

toolbox 089Produkteneuheiten 090

spezialFenster,Türen,Tore 098Bodenbeläge 104Fassaden 110

104

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201205

FORUM

entdeckungen auf dem dach des RegenwaldesSeit drei Jahren verleiht das Büro von Sir Norman

Foster an Studenten einen Architekturpreis mit

dem Thema Nachhaltigkeit und Infrastruktur.

2012 hat das Projekt von Yvonne Weng von der

Architectural Association School of Architecture

in London die Juroren am meisten überzeugt. Für

den brasilianischen Regenwald entwickelte die

Studentin ein ultraleichtes, selbsttragendes und

einfach auf- und abzubauendes System, welches

direkt in den Baumkronen platziert werden kann.

Auf diesen Plattformen ist der Blick über den Re-

genwald schlicht atemberaubend. Die Natur kann

so auf eine ganz neue Weise entdeckt und erlebt

werden. Yvonne Weng sieht den Regenwald als

eine natürliche Infrastruktur, mit der man leben

und die man für sich nutzen kann. Mouzhan

Majidi, einer der Partner des Büros Foster, hofft,

dass sich Studenten durch das Beispiel von Yvon-

ne Weng angestachelt fühlen, am Preis mitzutun

und so einen Beitrag zum Diskurs der Nachhaltig-

keit in der globalen Architektur zu leisten. rm

www.fosterandpartners.com

QuaRteRpipes neben dem

kaminDer bekannte Skateboarder Philipp Schuster hat

es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Es

ist die Ruhe vor dem ersten Run in seinem neuen

Do-it-yourself-Playground: Der Wiener Skater hat

die einmalige Chance erhalten, eine Jagdvilla für

eine kurze Zeit nach seinen Wünschen umzuge-

stalten. An einem einzigen Wochenende bewegte

er mit Freunden 4 t Füllmaterial für die Scha-

lungen, 800 kg Zement, 1,2 t Kies und noch 2 t

Sand. Nun entstanden zwei Quaterpipes neben

dem Kamin, eine Transition für den Wall Ride, eine

„Pocket“ an der Fensterbank und zum Abschluss

eine steile Schräge mit abgerundeten Auffahrten

– ein Traum für jeden Skater. rm

www.philippschuster.com, www.redbull.at

staRaufgebot

Auf dem ehemaligen Industriegelände der Zellwe-

ger Uster AG entsteht ein vielschichtiges Quartier,

in dem Architektur, Kunst und Natur einen Dialog

eingehen. Der Gestaltungsplan stammt von den

Zürcher Architekten EM2N. Ende 2010 wurde die

Parkanlage, die von den Landschaftsarchitekten

Schweingruber Zulauf umgestaltet wurde, feier-

lich eröffnet. Zurzeit befindet sich die Siedlung

von Gigon Guyer gerade im Bau. Wenn alles nach

Plan läuft, werden in einem Jahr die ersten Mieter

einziehen. Weiter ist ein Eigentumswohnungspro-

jekt von Morger + Dettli in der fortgeschrittenen

Projektierungsphase.

Nun wird Herzog & de Meuron das architek-

tonisch hochstehende Ensemble mit einem

Wohnprojekt bereichern. Der Entwurf sieht ein

kompaktes achtstöckiges Gebäude inmitten der

Parklandschaft am Ufer des Herterweihers vor.

Die zentrale Erschliessung des Hauses reduziert

sich auf ein Minimum. Die 32 Mietwohnungen

sind grosszügig geschnitten und bieten durch

grosse Fenster und Zugänge über Aussentreppen

mit Balkonen einen starken Bezug zur Natur. 2015

soll die Fertigstellung sein. rm

www.zellweger-park.com

www.herzogdemeuron.com

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012

FORUM MODULØRMagazin

201205

Löwenbräu-kunst

Nach zweijähriger Bauzeit wird das Löwenbräu-Kunstareal, neuerdings mit

dem Zusatz „Kunst“ im Namen, am 31. August offiziell wieder eröffnet. Das

Areal, in dem bis Mitte der Achtzigerjahre Bier gebraut wurde, erlangte

Bekanntheit bis über die Landesgrenzen hinaus. Dies vor allem dank des

einzigartigen Konzepts des Gebäudekomplexes, der verschiedene Galerien,

private Sammlungen und Institutionen unter einem Dach vereint. Für den

Umbau zeichneten die Architekten Gigon Guyer sowie das Atelier WW ver-

antwortlich. Drei bauliche Eingriffe prägen das neue Bild: der weisse Kubus

im Westen, der Neubau Ost und der schwarze Turm. Der weisse Kubus ist

mit dem denkmalgeschützten Altbau verschränkt und legt sich teilweise auf

das alte Bestandwerk (Bild). Das ist insbesondere spannend für die Kunst-

halle Zürich, die sowohl im neuen als auch im alten Teil ausstellen wird. In

den Westflügel kehren auch die anderen ehemaligen Mieter wie das Migros-

Museum der Gegenwartskunst und diverse Galerien zurück. rm

www.gigon-guyer.ch, www.atelier-ww.ch

schweizer Übermacht

Im Jahr 2007 wurde der Best Architects Award ins Leben gerufen, um das

Beste und Interessanteste, was die Architekturszene aus dem deutschspra-

chigen Raum zu bieten hat, herauszufiltern und einer breiten, interessierten

Öffentlichkeit zu präsentieren. Zu diesem Anlass werden jährlich alle Archi-

tekten bzw. Architekturbüros aufgefordert, ihre Projekte zum Wettbewerb

einzureichen. Auch in diesem Jahr steckte eine unabhängige Jury mit Prof.

Andreas Gierer aus München, Prof. Lorenzo Giuliani von Giuliani Hönger Ar-

chitekten aus Zürich und Günter Katherl von Caramel Architekten aus Wien

die Köpfe zusammen und vergab in den sechs Kategorien Innenausbau,

Wohnungsbau, Büro- und Verwaltungs-, Gewerbe- und Industrie-, öffent-

liche und sonstige Bauten das Label Best Architects in Gold für besondere

Qualität. Dass die Schweizer Architekturszene lebt, hat die Ausgabe 2013

eindrücklich aufgezeigt. Mit einem Wohnhaus in Küsnacht von Käferstein &

Meister, dem Wasserreservoir Bruderholz in Basel von Berrel Berrel Kräutler

(Bild oben), der Ecole des Métiers in Freiburg von Graber Pulver Architekten

und der Panoramagalerie auf dem Pilatus von Niklaus Graber und Christoph

Steiger (Bild unten) sind nicht weniger als vier Gold-Gewinner aus der

Schweiz. Auch bei den Auszeichnungen sind mehr als die Hälfte der Projekte

helvetisch. rm

www.bestarchitects.de

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MODULØRMagazin

201205

FORUM

Touch DownFür einen Zwischenstopp

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line Wundertüte, dann ein ausgeklügel-

ter Arbeitsplatz – mit der futuristisch

anmutenden, zeltartigen Wohneinheit

„Tetra Shed“ hat der Londoner Architekt

David Ajasa-Adekunle ein cleveres

Stück Design auf den Markt gebracht.

Vielseitig einsetzbar lässt sich das

Büro nach Belieben modifizieren. Das

kleinste Modul bietet Platz für ungefähr

zwei Arbeitsplätze. Die einzelnen Ein-

heiten können jedoch je nach Wunsch

zusammengesetzt werden, sodass sich

vom Klassenzimmer bis hin zur Bürozel-

le fast alles bauen lässt. rm

www.tetra-shed.co.uk

Mekka der architektur

Am 27. August wird die Ausstellung „And Now the Ensemble“ von Miroslav

Šik im Schweizer Pavillon in Venedig feierlich eröffnet. Die Schau fordert

Architekten, Bauherren und Behörden auf, die Eigenheit alltäglicher Orte

weiterzuentwickeln, das Alte und das Neue zu einem vielfältigen Ensemble

zu vermischen und es mithilfe ungewohnter Stimmungsbilder zu verfremden.

Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit stehen die Menschen, die ein Gebäude

bewohnen und die Städte beleben. Die 13. Architektur-Biennale in der Lagu-

nenstadt hat ihre Tore bis zum 25. November geöffnet. Den Goldenen Löwen

für sein Lebenswerk erhält der Architekt Álvaro Siza. rm

www.biennials.ch, www.labiennale.org

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Für ein schickes heidi

Wunderschön ist das Maiensäss gelegen, mitten in der Walliser Berglandschaft. Galletti Matter Architekten aus Lausanne haben hier einen Anbau an ein

bestehendes Objekt realisiert. Der Neubau fügt sich perfekt in die Umgebung ein. In seinem Volumen und der Materialität ist er den alten Bauten nebenan

ähnlich – und doch ist er keinesfalls eine plumpe Kopie der Vergangenheit. Die Architekten sind der Überzeugung, dass es möglich ist, das historische Erbe zu

respektieren und gleichzeitig das Gebäude weiterzuentwickeln. So nehmen die Holzelemente der Fassade beispielsweise die Dimensionen der bestehenden

Strickbaukonstruktion auf. Dennoch hebt sich die neue Fassade in ihrer Erscheinung ab: Die überlappend verschraubten Holzlatten sorgen für ein bewegtes

Fassadenbild und lassen die Holzverkleidung wie gewoben erscheinen. In derselben Weboptik kommt die Treppe mit dreieckigen Stufen daher. sl

www.galletti-matter.ch

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MODULØRMagazin

016

201205

FORUM

Antriebs- feder: eigen-bedArfOft entstehen Möbelentwürfe aus

einer gewissen Not heraus. Mann/

Frau sucht vergeblich nach einem

passenden Modell, aber keines ent-

spricht den Bedürfnissen oder dem

eigenen Geschmack. So verhielt es

sich auch bei der Architektin Daniela

Saxer, die lange nach einem adäqua-

ten Sofa Ausschau hielt. In letzter

Konsequenz entwarf sie selbst

eines, das nun seit diesem Frühjahr

erhältlich ist: Das asymmetrische

Sitzmöbel integriert gleichzeitig ein

Kästchen, in dem etwas verstaut

werden kann, sowie eine Ablage, die

als Ersatz für ein separates Beistell-

tischchen dient. Eine kompakte,

praktische Sache! sl

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Vielschichtiger WohnpArk

Bis Mitte 2018 sollen auf dem Areal Hornbach

in Zürich-Riesbach nebst rund 120 neuen Woh-

nungen Räumlichkeiten für Gewerbe- und Dienst-

leistungsbetriebe, eine Kinderbetreuungsstätte

sowie ein Werkhof entstehen. Das Team von

Knapkiewicz & Fickert und den Landschaftsarchi-

tekten Ryffel + Ryffel zeigen mit ihrem Siegerpro-

jekt „1001 Nacht“ eine vertiefte Auseinanderset-

zung mit dem gemeinnützigen Wohnungsbau.

Trotz beschränkten Flächenvorgaben weisen die

Wohnungen grosse Qualitäten auf. Dank der ge-

schickten Anordnung der Balkone und Loggien ist

der Blick auf den nahen See gesichert. Der kleine

Platz an der Mündung der Hornbachstrasse sowie

das Erscheinungsbild des Zeilenbaus, der im

Minergie-P-Standard erstellt werden soll, zeigen

den sensiblen Umgang mit der Umgebung. Der

Werkhof und die Kindertagesstätte sind optimal in

die Bebauung integriert. rm

www.stadt-zuerich.ch, www.axka.ch

pionierbAu des neuen bAuens

Seit 2007 wird der Schweizer Denkmalpreis für besonders

gut gelungene Restaurierungen vergeben. Ausgezeichnet wird

dieses Jahr die Gesamtrestaurierung des Dula-Schulhauses

in der Stadt Luzern. Das Ensemble wurde zwischen 1931

und 1933 von Albert Zeyer erstellt und gilt als ein besonders

schützenswertes Denkmal des Neuen Bauens. Die Anlage ist

geprägt von Klarheit und Strenge in Konstruktion und Gliede-

rung sowie von Sachlichkeit in der Anwendung von Formen

und Materialien. Das Bauwerk wurde möglichst originalgetreu

wiederhergestellt, wo notwendig ergänzt und an die heutigen

Anforderungen angepasst, mit Rücksicht auf die vorhandene

Struktur. Die nun ausgezeichnete Schulanlage zeigt eine quali-

tätvolle, sorgfältige Synthese von denkmalpflegerischer Subs-

tanzerhaltung und architektonischer Gestaltung. Sie ist das

Resultat des Dialogs zwischen Bauherrschaft, dem Architektur-

büro Lengacher Emmeneger und der Denkmalpflege. Durch die

2008 abgeschlossene Gesamtrestaurierung bleibt das Dula-

Schulhaus als Pionierbau des Neuen Bauens für kommende

Generationen erhalten. rm

www.da.lu.ch

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MODULØRMagazin

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201205

VIS-A-VISDoris Wälchli

„diesuchenachdem

richtigen“

Welche aufgaben beschäftigen sie gerade?Wir sind sogenannte Generalisten, das heisst, wir bearbeiten grössere und kleinere Projekte in allen möglichen Sparten. Das reicht vom Bau der Wirt-schaftshochschule in Genf bis hin zum Gartenpavillon einer Freundin. Im Mo-ment beschäftigt uns jedoch besonders die Schweizer Botschaft in Moskau. Die kommenden zwei Wochen verbringe ich in Russland, um geeignete Unternehmer für die Realisierung dieses anspruchsvollen Projektes im historischen Stadtzentrum Moskaus zu finden.

Welches architektonische Werk hat sie kürzlich begeistert?Das neue Museum of Modern Art in New York von Yoshio Taniguchi! Bezeichnend für dieses Werk ist, dass man um der Sammlung willen ins MoMA geht und nicht, um ein Objekt eines Stararchi-tekten zu bewundern. Für einmal keine Zirkusnummer, was für eine Wohltat! Das Gebäude ist im Dienste der Kunst und der Besucher gebaut worden; dies ist eine Tatsache, die heutzutage besonders bei Museumsbauten leider immer mehr zur Ausnahme wird.

inwiefern unterstützen oder behindern neuartige materialien die architektur-sprache? Unsere Projekte sind kontextuell; sie beziehen sich auf den spezifischen Ort, an dem sie gebaut werden, erfüllen die funk-tionalen Bedürfnisse der Nutzer im gege-benen ökonomischen Rahmen. Deshalb suchen unsere Bauten keine gemeinsame Architektursprache. Je nach Aufgabe unterstützen neuartige Materialen die Projektidee, weil sie ins Konzept passen, wie beispielsweise beim Kaufhaus in Lausanne, bei dem wir die erste thermisch isolierte „aufgeblasene“ Fassade mit ETFE- und PTFE-Membranen entwickelt haben,

Doris Wälchli stammt aus Madiswil im Kanton Bern. Nach ihrem Architekturdiplom 1988 an der ETH Lausanne beginnt sie noch im selben Jahr ihre be-rufliche Laufbahn bei J.-L. Ma-teo in Barcelona. 1990 gründet sie zusammen mit Ueli Brauen das Architekturbüro Brauen + Wälchli. Nach ihrer Tätigkeit als Assistentin u. a. am Lehrstuhl von Prof. Inès Lamunière an der EPFL sowie an der ETHZ und bei Gastprofessor J.-L. Mateo an der ETHZ unterrichtet sie von 1998 bis 2000 als Gast-dozentin an der ETH Zürich, an der Universität von Pensylvania im Jahr 2000 und danach an der Accademia di architettura in Mendrisio. 2005 übernimmt sie für vier Jahre das Präsidium der Berner Stadtbildkommissi-on, und seit 2008 amtiert sie als Vorsitzende der Stiftung für Architektur Geisendorf.www.bw-arch.ch

weil sich der Bauherr einen leichten,luftigen Ausdruck für sein neues Referenz-gebäude im Quartier wünschte.

haben sie eine idee von schönheit?Wir halten uns an das Zitat von Platon: Schönheit ist der Glanz des Wahren. Die Suche nach dem „Richtigen“ führt unweigerlich zu einer Art Schönheit.

Wann wird ein gebäude zu architektur?Wenn es „schön“ ist im oben erklärten Sinne.

Welche tugenden sollte ein architekt erfüllen?Neugier und Offenheit, Grosszügigkeit und Bescheidenheit, Selbstbewusstsein und Selbstkritik . . .

Welche rolle spielt der architekt in der gesellschaft?Architekten haben eine wichtige gesell-schaftliche Verantwortung! Ihre Bauten bestimmen jahrzehnte- oder gar jahrhun-dertelang unseren Lebensraum.Nach bald 22 Jahren beruflicher Tätigkeit hoffen wir immer noch, dass gute Archi-tektur die Gesellschaft positiv beeinflusst. In gut proportionierten und lichtdurch-fluteten Räumen zu leben, zu lernen oder zu arbeiten, bestimmt das allgemeine Wohlbefinden.

Welche rolle sollte heute die Politik gegenüber der architektur spielen?Die Aufgabe der Politik wäre, gute Archi-tektur im Dienste der Stadt und der Bürger zu fördern! Die Erfahrung zeigt leider, dass die Politik heute meist rein zum Zweck der jeweiligen parteipolitischen Interessen gemacht wird.

Kann architektur die Welt verbessern?Ja, davon versuche ich mich jeden Tag zu überzeugen!

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die Pavillonisierung der architekturSchnell, experimentell, vergänglich – der Pavillon scheint der angenehme Teil der Architektur zu sein.von Prof. Nikolaus Hirsch

der Pavillon – nomadische momenteHäuser können nicht wandern, aber die Vorstellung, dass sie es könnten, ist auch in der Geschichte der Architektur nicht folgenlos geblieben.von Dr. Kerstin Bussmann

„Wir bieten architekten eine beisPiellose Freiheit“Seit dem Sommer 2000 steht in Londons Kensington Gardens jedes Jahr ein Pavillon, der die Architektenwelt in seinen Bann zieht.von Philip Jodidio und Roland Merz

ausgegrabene baukunstDie Basler Architekten Herzog & de Meuron und der chinesische Künstler Ai Weiwei lassen mit ihrem Pavillonentwurf für die Serpentine Gallery tief blicken.von Alice Werner

in der Faltung liegt die kraFt „TexFold“ heisst das System aus nicht miteinander verbundenen Stangen und einer gefalteten Textilhülle, welches Forscher der Hochschule Luzern entwickelt haben.von Ben Kron

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL:

Schauhaus, Botanischer Garten Grüningen, ab Seite 60

Pavillon St.-Johann-Park, Basel, ab Seite 68

Swiss-Re-Pavillon, Adliswil, ab Seite 74

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Pavillon: Die Unterschiede zwischen perma-nenter Architektur und temporären Bauten lö-sen sich auf. Das Titelbild zeigt die Dachunter-sicht des Musikpavillons von Robert Maillart, der seit 1908 am Bürkliplatz in Zürich steht.

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dasthema

Pavillon

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© Simone Vogel

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von Prof. Nikolaus Hirsch (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Schnell, experimentell, vergänglich – der Pavillon scheint der angenehme Teil der Architektur zu sein. Etymologisch verwurzelt ist das Wort Pavillon im französischen Begriff „papillon“. Die Unterschiede zwischen Pavillon und Gebäude lösen sich auf, und somit wird die Beziehung zwischen Architektur und Ausstellung neu bewertet. Die Rollen von Architekt und Künstler öffnen sich.

DiE

pavillonisierung DER

architektur

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„Der Pavillon ist ein Gebilde wie ein Schmetterling, er landet für kurze Zeit und fliegt wieder davon.“(1) Im Gegensatz dazu scheint nichts ausser träger Architektur zu existie-ren: ein langsames Medium, das sich schwertut, im Takt mit einem immer sprunghafteren kulturellen Umfeld und dessen immer schnellerer Abfolge von Ausstellungen zu bleiben. Anders als der Pavillon kann ein klassisches Gebäude eine Ausstellung zwar zei-gen, aber nicht selbst als Ausstellung agieren. Egal wie spektakulär und neu der Entwurf ist – es vergehen Jah-re bis zum Baubeginn und zur Fertig-stellung, mit dem Ergebnis, dass das Gebäude oftmals veraltet aussieht. Architektur ist immer ein bisschen zu spät.Und doch sind die Unterschiede zwi-schen Pavillon und Gebäude weniger deutlich, als es anfänglich scheint. Dau-erhafte Gebäude sind oft weniger dau-erhaft, als sie vorgeben, und temporä-re Konstruktionen können beständiger sein, als es zunächst den Anschein hat. Eine kritische Auseinanderset-zung mit dieser simplen Schwarz-Weiss-Sicht erscheint notwendig, um die Dichotomie zwischen „temporär“ und „permanent“, zwischen Pavillon und Gebäude zu überwinden. Ziel ist hierbei, eine produktive Strategie zu entwickeln, welche die unterschied-lichen Rhythmen von Architektur und Ausstellung sowohl gebraucht als auch missbraucht. Hierbei geht es um nicht weniger als um eine Angleichung der Formate Ausstellung und Architektur sowie den Versuch, Architektur als sol-che auszustellen und dadurch die Rol-len von Architekt und Künstler neu zu verhandeln.

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Schnelle MuSeen

Wie kann die Beziehung zwischen Architektur und Ausstellung kritisch bewertet werden? Der Konflikt zwi-schen diesen Formaten ist vor allem im Bereich der Museumsarchitektur virulent: Ist Museumsarchitektur le-diglich ein Gehäuse zur Unterbrin-gung von Ausstellungen? Ist sie mehr als nur ein stabiler Rahmen für eine ständig wechselnde kuratorische Pra-xis? Genauere Untersuchungen(2) zei-gen, dass Museumsarchitektur – trotz ihrer stabilisierenden und konserva-torischen Agenda – einer Logik des permanenten Wandels gehorcht, an-ders gesagt: einer Logik der inneren Pavillonisierung. Die Entwicklung der Tate Gallery in London im Verlauf der letzten hundert Jahre ist ein her-vorragendes Beispiel für den immer schneller werdenden Rhythmus von Kunstinstitutionen und ihrer räum-lichen Transformation. Ein Vergleich der programmatischen Struktur zeigt ein dramatisches Abnehmen der Aus-stellungsfläche von achtzig auf dreissig Prozent. Die Ausstellungsflächen wur-den durch eine zunehmend differen-zierte Mischung von Funktionen wie Kunstpädagogik, Cafés, Buchläden und anderen sekundären Funktionen ersetzt. Die stärkere Differenzierung der räumlichen Struktur ist nicht nur auf die fortschreitende Ökonomisie-rung durch Programme wie Muse-umsshops, Buchhandlungen und Gas-tronomie zurückzuführen, sondern ist auch eine Konsequenz veränderter künstlerischer Praktiken, die zuneh-mend Kunstvermittlung, Vorträge, Filme und Performances zum festen Bestandteil ihrer Arbeiten machen.

Musikpavillon (1908) von RobeRt MaillaRt: büRkliplatz, züRich

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Im Massstab eines einjährigen Zyklus wird ein weiteres Prinzip klar: stän-diger Umbau durch Ausstellungsarchi-tektur. Ein Jahr im Leben einer Kunst-halle wie der Schirn in Frankfurt am Main veranschaulicht die Verwen-dung von Ausstellungsarchitektur zur Herstellung von spezifischen Environ-ments, die dem Rhythmus der Ausstel-lungen folgen. Dabei scheint es jedoch ein Problem der Synchronisierung zu geben. Innerhalb der gegenwärtigen Museumspraxis berühren sich die Rhythmen der architektonischen Hül-le und jener der künstlerischen Tätig-keit gegenseitig nicht. Das Prinzip des ständigen institutionellen Umbaus ist konzeptuell in dem dauerhaften Mo-dell nicht bedacht. Daraus entstehen grundlegende Einschränkungen für die programmatische und kurato-rische Arbeit.

langSaMe PavillonS

Im Allgemeinen wird davon ausgegan-gen, dass Pavillons temporäre Gebäu-de sind, die nur eine kurze Lebensdau-er haben. Eine detaillierte empirische Untersuchung der Praxis des Pavil-lons zeigt jedoch vielschichtigere und auch gegensätzliche zeitliche Abläufe. Häufig werden Pavillons für einen Sommer erbaut, bleiben aber den fol-genden Winter über stehen, dann noch ein Jahr und ein weiteres und landen schliesslich auf der Denkmalliste oder werden zu Sammlungsobjekten. Und dann wird es undenkbar, dass sie wieder verschwinden sollen. Eini-ge Pavillons nähern sich dennoch der ursprünglichen Idee des Verschwin-dens an. So entstehen die von Julia Peyton-Jones und Hans Ulrich Obrist

kuratierten Serpentine Pavillions in extrem kurzer Zeit, nahezu ad hoc: Nur sechs Monate vergehen zwischen der Beauftragung der Architekten und der Eröffnung der Ausstellung. Dann steht der Pavillon drei Monate lang in Kensingotn Gardens, bevor er wie-der abgebaut wird und ein weniger spektakuläres Nachleben an einem anderen Ort beginnt. Cybermohalla Hub, eine experimentelle Institution in Delhi (Architekten Nikolaus Hirsch und Michel Müller), wurde 2008 auf der Manifesta 7 in Bozen gezeigt, be-vor sie für Francesca von Habsburgs Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary angekauft wurde und nach Wien wanderte und schliesslich zu einer neuen, größeren Version in Delhi führte.(3)

Mies van der Rohes Barcelona-Pavil-lon von 1929 veranschaulicht einen weiteren noch widersprüchlicheren Prozess, der kurze Zeitspannen mit der Dauerhaftigkeit der Rekonstruktion vermengt. Nach der Weltausstellung 1930 zerstört, wurde er 1983 bis 1986 als Ikone der modernen Architektur wieder aufgebaut. Andere Pavillons blieben einfach stehen: Dan Grahams Oktogon, 1987 gebaut für Kasper Kö-nigs Skulptur Projekte Münster blieb erhalten. Für Frei Ottos Multihalle für die Bundesgartenschau 1975 in Mann-heim waren nicht dauerhafte, sondern temporär eingestufte Materialien wie billige Holzelemente und einfache Plastikfolien verwendet worden, und trotzdem wurde sie schliesslich zu einem historischen Baudenkmal, das für die Ewigkeit bewahrt werden soll. Der Logik der kulturellen Wertstei-gerung folgend, verwandelt sich der Pavillon vom „papillon“ in ein eher

Waldpavillon (2003) von cas architekten: gulpWald, Willisau, lu

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schweres und unbewegliches Insekt; in ein Tier, das verlernt hat zu fliegen. In letzter Konsequenz wird es frag-lich, ob der dauerhafte Pavillon immer noch zu der Kategorie der „fliegenden Bauten“ – einem Rechtsbegriff der Bauordnung, der temporäre Gebäude bezeichnet – zu zählen ist.

PavilloniSierung

Im Kontext einer zunehmend un-scharfen Trennung zwischen Dauer-haftigkeit und Flüchtigkeit wird es möglich, ein Hybrid zwischen Pavillon und permanentem Gebäude zu entwi-ckeln. Der Entwurf für die European Kunsthalle arbeitet an einer extremen Strategie, die das Phänomen der tem-porären Serpentine Pavillions auf ein neues kritisches Level hebt. Anstatt die Pavillons nach dem Sommer wie-der abzubauen, initiiert dieser Ansatz eine endlose Sommerparty. Das Prin-zip der Pavillons wird verwendet, um eine nachhaltige, wachsende Kunst-einrichtung zu schaffen. Der Bau-rhythmus passt sich der Zeitstruktur der Ausstellung an. Durch die Akku-mulation von immer mehr Pavillons und programmatischen Einheiten wächst die Institution und wird im Lauf der Zeit immer stabiler. Die Ar-chitektur wird zur Ausstellung.Der heimliche Plan wäre, die recht-lichen Vorteile der „fliegenden Bau-ten“ so zu gebrauchen und zu miss-brauchen, dass eine Situation entsteht, in welcher der temporäre Pavillon zu einer permanenten Einrichtung wird. Das Resultat könnte als eine „Pavillo-nisierung“ der Architektur beschrie-ben werden: eine ständige Abfolge kurzfristiger Planungen. Jedes neue

Stück des Gebäudes wird zum neuen Stück der Ausstellung. Nicht ad hoc, aber in den für Ausstellungen ty-pischen Zyklen, zum Beispiel in drei Monaten. Auf diese Art wird Archi-tektur zum kuratorischen Objekt.

exquiSite corPSe

Die auf Pavillons basierende, wach-sende Kunstinstitution verweist auf die Logik des surrealistischen Spiels „Cadavre exquis“ (auch „Exquisite Corps“ genannt): Eine Prozedur, bei der sich eine Konstellation durch das kollektive Zusammenfügen individu-eller Einzelteile ergibt. Dieser Ansatz bricht mit der Vorstellung, dass der Entwurf einer Kunstinstitution – mit ihren Ausstellungsräumen, Büros, De-pots, Sanitäranlagen, Vortragssälen, Cafés und so weiter – eine in sich ko-härente Einheit formt, die von einem einzigen Autor, dem Architekten, ge-schaffen ist. Stattdessen teilt dieser Plan den Raum in autonome und doch zusammenhängende Komponenten auf. Das Resultat ist ein Netzwerk möglicher Wege, die einen Anfang haben und sich dann in eine Vielzahl möglicher unterschiedlicher Rich-tungen aufteilen.Die Neuverhandlung von Autoren-schaft und deren traditionellen Rol-lenmodellen bezieht sich auf die wachsende Zahl von Künstlern, die an infrastrukturellen Architekturen arbeiten: Liam Gillicks Conference Room für den Frankfurter Kunstver-ein, Monica Bonvicinis Toilet, Elm-greens & Dragsets Galerien (besser be-kannt als Powerless Structures) oder Anton Vidokles und Julieta Arandas Martha Rosler Library. Es ist jedoch

pavillon (1949) von Max Frisch: letzigraben-bad, zürich.

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Fussnoten

(1) Beatriz Colomina: Pavi-lions of the Future, in: Your Black Horizon Art Pavillion, hrsg. von Eva Ebersberger und Daniela Zyman, Köln 2007, S. 158.

(2) Siehe institution Building. Artists, Curators, Architects in the Struggle for institutional Space, hrsg. von Nikolaus Hirsch u. a., New York und Berlin 2009, S. 8–46.

(3) Siehe Cybermohalla Hub, hrsg. von Nikolaus Hirsch, Berlin/New York 2012; Sculpture Unlimited, hrsg. von Eva Grubinger, Jörg Hei-ser, Berlin/New York 2011; Manifesta 7 / index, hrsg. von Adam Budak u. a., Mailand 2008, S. 81.

(4) Andrea Phillips: The Body of a Building. Exquisite Corpse at Curating Architec-ture, in: Hirsch u. a., 2009 (wie Anm. 2), S. 54–73.

Erstveröffentlichung des Texts von Nikolaus Hirsch in: Der Pavillon. Lust und Polemik in der Architektur, hrsg. von Peter Cachola Schmal, Hatje Cantz, Frankfurt am Main 2009, S. 52-62.

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Nikolaus Hirsch ist Architekt und Direktor der Städelschule und des Portikus in Frankfurt am Main. Seine akademische Karriere begann mit Professuren an der Architectural Association in London (2000–2005), am institut für Angewandte Theaterwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Giessen (2003/04) und an der University of Pennsylvania, Philadelphia (2006). Zu seinen Arbeiten gehören die preisgekrönte Dresdner Synagoge, das Dokumentationszentrum Hinzert, ein Bürogebäude in Tiflis sowie zahlreiche Ausstellungsarchitekturen.

THEMAPavillon

paradox, dass im Allgemeinen immer noch davon ausgegangen wird, dass die räumlich-körperliche Einheit einer Institution eine kohärente physische Konstruktion sein muss, die von einem einzelnen Autor, dem Archi-tekten, erdacht ist. Exquisite Corpse, ein Projekt von Nikolaus Hirsch und Philipp Misselwitz im Rahmen des Curating-Architecture-Programms (4) des Londoner Goldsmiths College, for-derte Künstler und Designer (Judith Hopf, Raqs Media Collective, Tobias Rehberger, Rirkrit Tiravanija, Anton Vidokle und Eyal Weizman) auf, ge-meinsam eine Kunsthalle zu zeichnen, die sich in einer Abfolge von Faxsen-dungen entwickelte und schliesslich als dreidimensionales Modell um-gesetzt wurde (Abb. 5). Die traditio-nellen Rollen haben sich geöffnet, und – wer weiss – vielleicht wird eines Ta-ges der Künstler als Architekt agieren, der Kurator als Künstler und der Ar-chitekt als Kurator.

studentenarbeit (2012): eth hönggerberg, zürich.

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Der Pavillonnomadische momente der architekturvon Dr. Kerstin Bussmann (Text)

Häuser können nicht wandern, aber die vorstellung, dass sie es könnten, ist auch in der Geschichte der architektur nicht folgenlos geblieben. Bereits in einem fabelartigen, spätantiken roman über das leben alexanders des Grossen wird von einem mobilen Pavillon berichtet, mit dem sich die Königin Kandaka zu den Kriegsschauplätzen ihrer armeen bringen liess. Weiter im osten werden die beweglichen Bauten umso fantastischer, bis alexander schliesslich in indien in einem Chattree – einem indischen Pavillon – durch die lüfte fliegt, um aus der Höhe die wirkliche Form der erde zu erkennen.

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Für die chinesischen Philosophen be-stimmte die Einordnung des Menschen in Natur und Gesellschaft massgeblich die Kunst und die Gärten als eine Reflexion über die Welt. Diese Prinzipien sehen die Grünanlagen als den Ausschnitt einer kosmologischen Landschaft, als Ort der Kontemplation, Meditation und Stille; Innerlichkeit ist ihr Daseinszweck, und die Gebäude waren die „Pavillons des Gelehrten“. Einer der eifrigsten Verfechter des Kon-fuzianismus in Europa war der Englän-der Sir William Temple, der schon 1685 einen Essay mit einer detaillierten Be-schreibung der chinesischen Parkanlagen verfasste. Davon abgeleitet wurden nun in England „sharawadgi“ genannte Gärten von geschwungenen Wegen, Lichtungen, Rondellen mit einem Pavillon oder einer Statue in der Mitte bestimmt. Für die Ar-chitekturen in diesen Anlagen gab es kein einheitliches Formenrepertoire. Alles vom Ideal der Klassik Entfernte konnte als „exo-tisch“ bezeichnet werden. Gemeint wurde jedes Mal die Ableitung von chinesischen Bauten bzw. die Assoziation mit diesen. Charakteristisch war für sie – neben ei-ner für damalige Verhältnisse ungewöhn-lichen Farbenpracht – ihre Kleinteiligkeit und die Neigung zu elegant oder bizarr geschwungenen Kurven statt der klaren rechten Winkel der Säule-Architrav-Archi-tektur. Ein Musterbuch für diese grotesk-exotischen Entwürfe veröffentlichten Wil-liam und John Halfpenny in den Jahren 1750–1752, deren Vorlagen eher kleine Rokokoarchitekturen präsentieren.Gegen diese „Ungenauigkeiten“ der Ent-würfe versuchte sich der englische Hof-architekt William Chambers durch das 1757 in London erschienene Werk „De-signs of Chinese Buildings, Furniture, Dresses, Machines and Utensils“ ab-zugrenzen, in dem er behauptete, authen-tischere Bildvorlagen liefern zu können. Chambers hatte in der schwedischen Ostindienkompanie gedient und war dadurch mehrere Male in Indien und China gewesen, wo er sich mit Archi-tekturstudien befasste. Wenn auch die

Untrennbar verbunden mit die-sem Bautypus scheint der Charakter des zeitlich bedingten Gebrauchs und der Bewegung zu sein. Die Ableitung des Begriffs vom lateinischen Wort „papi-lio“ – Schmetterling, im Spätlateinischen „Zelt“, weist darauf hin. Diese vom Pavillon implizierten Dichoto-mien Bewegung und Fixierung – überall und ortlos zugleich zu sein – rücken den Ursprung des Pavillons ins Blickfeld: Ebenso wie ein Nomadenzelt vermag dieser nicht ohne direkten Bezug zur um-gebenden Welt gedacht zu werden. Der freie Blick auf die Landschaft bestimmt nicht nur den Pavillon im Alexander-Ro-man, sondern gehört zum wesentlichen Prinzip eines solchen Baus.

Ein Gast aus fErnEn LändErn

In Europa schon seit der ägyptischen Antike bekannt, wurde die Existenz dieses flüchtigen Bauwerks in ande-ren Kulturkreisen, wie dem Vorderen Orient, Indien, Thailand – das frühere Siam – und China und Japan, als Ort des Vergnügens oder für sakrale Momente erst im 17. Jahrhundert vermehrt wahr-genommen. Die Bilder der kaiserlichen Gärten und Paläste in China, die 1724 der Jesuit Matteo Ripa zusammen mit den ersten möglichen Reiseberichten der Neuzeit zeigte, verwiesen insbesondere auf die Gartenkunst Chinas, in der der Pavillon eine lange Tradition hat. Als architekto-nisches Experiment en miniature und Symbol einer bewussten Zeitlichkeit fand er vielfach seinen Niederschlag in den Gartenanlagen des Adels. Als archi-tektonisches Experiment en miniature und Symbol einer bewussten Zeitlichkeit fand er vielfach seinen Niederschlag in den Gartenanlagen des Adels. Ripas Veröffentlichungen unterstützten die Verbreitung der im Abendland po-pulär gewordenen Texte des Konfuzius und des Laotse, die die Grundlage für eine Umwälzung der europäischen Land-schaftswahrnehmung boten.

Palazzina Cinese, Palermo, 1802–1805.

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Abbildungen seiner Veröffentlichung in vielen Details nicht wirklichkeitsgetreu und einem europäisch-klassischen Prin-zip verpflichtet sind, so war sein Buch doch die erste historische Würdigung chinesischer Baukunst, die in ganz Eu-ropa vielfach Beachtung fand.Die anglo-chinesische Gartenidee konn-te Chambers erstmals in Kew Gardens von 1757–1762 verwirklichen. Verschie-denste Staffagearchitekturen wie das Haus des Konfuzius, griechisch-römische Tempel, ein römischer Ruinen-Bogen, ein gotischer Sitz, eine Moschee, eine Al-hambra und eine grosse Pagode statteten den Park aus. Mit der Einführung dieser unterschiedlichen Pavillons, doch vor allem des von ihm als „ting“ bezeichneten variablen Bautyps, dessen Begriff er aus dem Chinesischen abgeleitet hatte, war es Chambers gelungen, für den massen-haften Bedarf an Kleinbauten eine solide gestalterische Grundlage zu schaffen, die auch den nachfolgenden Architektengene-rationen noch Anregungen liefern sollte.Ausgehend von den Gärten Chinas und der konfuzianischen Philosophie symbo-lisierten diese aufeinander abgestimmten Pavillons, Skulpturen und zugehörigen Anpflanzungen in der chambersschen Vor-stellung eine philosophische Reise. Das Ziel war ein illusionistisches „Paradies“, in dem jeder Weltteil mit einem charakteri-

stischen Bauwerk vertreten war, durch de-ren Betrachtung Emotionen hervorgerufen wurden. Emotionen sollten eine „Reise zur inneren Erkenntnis“ ermöglichen.

ZELtarchitEkturEn

Die häufig in den als fernöstlich geltenden Farben Siegellackrot und Zitronengelb ge-stalteten Zeltarchitekturen ergänzten als „türkischer Kiosk“ die Kleinbauten in ih-rer Variationsbreite. Ob als Wohnbau, Gar-tenstaffage oder städtisches Kaffeehaus – das erste wurde in Paris im Jahr 1780 eröffnet –, sie enthielten zum einen den Hinweis auf die osmanische Kultur, deren Zeltstädte bei der Belagerung Wiens in den Jahren 1529 und 1683 deutliche Spuren in der bildenden Kunst Europas hinterlassen hatten. Zum anderen trägt die Zeltform des Pavillons den Hinweis auf den Ursprung des Pavillons als Provisorium in sich. Denn Zelte gelten als Unterkünfte der Rei-senden, sie bieten nomadische Momente des Stillstands inmitten der Bewegung. Der ständigen Veränderung unterliegend, spielen sie mit dem Reiz einer der festen Behausung oppositionellen Gegenwelt.

räumE Zum träumEn

Um 1800 wurde die Gestaltung der Pa-villons auf Lustschlösschen oder Land-

häuser übertragen. Ein imponierendes Beispiel bietet die eklektizistische Palaz-zina Cinese bei Palermo, die von 1802 bis 1815 für das neapolitanische Königshaus zu einem Exilsitz ausgebaut wurde.In der europäischen Perspektive wurde zunächst zwischen Chinesisch, Indisch und Japanisch nicht unterschieden. Noch im frühen 18. Jahrhundert konnte man ein Gebäude als indisch bezeichnen, das offensichtlich chinesisch sein wollte. Von der indischen Architektur war in Europa wenig bekannt, als der sächsische König August II. (der Starke) in Pillnitz an der Elbe seine indianischen Lustschlösser er-bauen liess. Um 1770 tauchten erstmals indische Bauten auf, deren Bauformen von Beginn an einen wissenschaftlichen Aspekt vermittelten. Diese erste Rezepti-on der indischen Architektur wurde von den Veröffentlichungen William Hodges’ getragen, der „Selected Views of India“ zwischen 1785 und 1788 herausgab, sowie durch die sich auch auf präzise Einzelheiten indischer Architektur kon-zentrierende Publikation von Thomas und William Daniell „Oriental Scenery“, 1795–1808.Eine der ersten Gartenstaffagen, die sich auf indische Architektur bezogen, war der indische Tempel in Melchet Park von Thomas Daniell aus dem Jahr 1800. Vor-bild des heute nicht mehr bestehenden Pavillons war ein Hindutempel aus „Ori-ental Scenery“. Damit lieferte Daniell zugleich das erste Beispiel für die prak-tische Umsetzung seiner Darstellungen indischer Architektur.Die bekanntesten Bauten der englischen Indienbegeisterung, die als repräsenta-tive Wohnbauten den Pavillon zitieren, sind das Landhaus Sezincote und der von John Nash ab 1815 errichtete Royal Pavi-lion in Brighton.Sezincote, das Samuel Pepys Cockerell für seinen Bruder, einen ehemaligen Be-amten der East India Company, ausge-führt hatte, präsentiert im Äusseren die Biografie des Besitzers anhand der Um-setzung exakter Detailaufnahmen der Mogularchitektur, mit denen ein aufge-

Pavillon ‚Ting’ aus William Chambers: new Designs for Chinese Tempels, london 1750–1752, Tafel ii.

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lockertes repräsentative Barockschloss-schema überzogen wurde. Es wurde zu einem Denkmal der Indienfaszination und ein grosses Vorbild für viele indische Pavillonbauten. Für den Thronanwärter George, den spä-teren George IV., wurde der Lustpavillon in Brighton errichtet. Dieser besteht aus einer linearen Aneinanderreihung von orientalisch anmutenden Zeltdächern und Kuppeln, die jeden üppig dekorierten Bauteil bekrönen. Anders als in Sezincote wurde hier die ausgeprägte Neigung des Bauherrn George IV. zu allen irdischen Genüssen und Lustbarkeiten deutlich. Für den Royal Pavilion standen indische oder chinesische Lösungen zur Auswahl, als es darum ging, den bestehenden klas-sizistischen Bau neu zu gestalten. Der in-dische Stil wurde gewählt – als neuester Trend einer gelebten Sinnlichkeit und weniger als ein Symbol der gefestigten Macht Englands in Indien. Gemeinsam ist diesen Objekten eine Abwendung von der realen Welt der Politik und Ge-sellschaft und eine Hinwendung zu ei-ner Architektur, die einen luxuriösen, durch Heiterkeit geprägten Aufenthalt verspricht. Ebenso unterstreicht ein extravaganter Entwurf für einen schwimmenden Pavil-lon von Robert Home (1752–1834), einem Schüler Angelika Kaufmanns, diese Ten-

denz. Seit der Ernennung von Nawab Ghazi-du-din Haidar (r. 1814–1827) zum König von Oudh im Jahr 1818 war er des-sen Hofmaler. Viele indische Herrscher engagierten europäische Künstler, die neben dem begehrten klassisch-europä-ischen Formenrepertoire die gegenseitige Faszination von Orient und Okzident in ihren Werken belegen.

WELtausstELLunGEn

Mit der französischen Kolonialisierung Nordafrikas und der Entdeckung des Ori-ents als Ursprung der griechischen Antike entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts vor allem eine verstärkte Auseinanderset-zung mit den islamisch geprägten Gebie-ten und deren kulturellen Erzeugnissen. Die architektonischen Inszenierungen der Weltausstellung bedienten von Be-ginn an durch aufwendige Gestaltung die Sensationslust des Publikums. 1878 wurde beispielsweise auf dem Pariser Marsfeld die „Rue des Nations“ errichtet, eine durch aneinandergereihte Pavillons führende Strasse, deren Bauwerke eine Vorstellung des jeweils als landestypisch angesehenen Stils vermitteln sollten und in den nächsten Jahrzehnten zu unzähli-gen Nachbildungen inspirierten.Dem einsetzenden Drang nach wissen-schaftlicher Exaktheit gehorchend, wur-

de es immer wichtiger, architektonische Versatzstücke als Zitate erkennbar zu machen. Exakte Details zur Umsetzung lieferten Veröffentlichungen wie die von Owen Jones oder Prisse d’Avannes. Sie unterstützten die Popularisierung der orientalisierenden Bauten durch detail-genaue Wiedergaben. Aufgrund kostengünstiger industrieller Fertigung entstanden nun überall Pa-villons aus preiswerten Materialien wie Gusseisen und Holz. Das Beispiel zeigt den Kenotaph für den indischen Maha-radscha Rajaram Chuttraputti von Kolha-pur, der in Florenz verstarb. An hin-duistische Bestattungsriten erinnernd, befindet das Denkmal sich am Zusam-menfluss zweier Gewässer im Cascine-Park.

VErGnüGunGsarchitEkturEn

Was zuerst dem elitären Geschmack diente, durch einen innovativen Charak-ter überzeugte und gleichzeitig auch die Lustbarkeiten der internationalen High Society dokumentierte, wurde schliess-lich zum grossstädtischen Phänomen. Freilufttheater, Pavillons in den Bade- und Kuranlagen sowie die architekto-nisch an die ferne Herkunft der Tiere er-innernden Unterstände in zoologischen Gärten, Treibhäuser, aber auch die

Samuel Pepys Cockerell, landhaus Sezincote, Gloucestershire,1803. „Rue des Nations“, Weltausstellung Paris, 1878.

John Nash, royal Pavilion, Brighton, 1815-23.

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Musik- und Aussichtspavillons in öffent-lichen Parkanlagen folgten dem Unter-haltungsverlangen der Zeit. Unabhängig von der Bedeutung der aussereuropä-ischen Bauten wurden diese zuweilen ex-trem transformiert. Im frühen 19. Jahr-hundert wurde die „Montagne Russe“ konstruiert, eine Achterbahn in einem Pariser Vergnügungspark, die deutliche Bezüge zum Observatorium Mishra Yan-tra in Delhi von 1710 aufweist.Solche architektonischen Orientalismen boten für wenige Stunden die Möglich-keit zur Flucht aus der industrialisierten Realität, um in eine märchenhaft sinn-liche und „unzivilisiert“ farbenprächtige Welt einzutauchen, wie sie die Bilder der Orientmaler und Bühnenbildner imaginierten und die bis weit in das 20. Jahrhundert hinein nicht an Faszination verloren. Bühnenbildentwürfe Galileo Chinis für Puccinis „Opera totale d’arte“ wie auch die der Ballets-Russes-Inszenie-rungen popularisierten eine ästhetische Verarbeitung und schufen eine Neuin-terpretation der Pavillon- bzw. Zeltarchi-tekturen, die vor allem an die emotionale Wahrnehmung appellierten.

Ex oriEntE Lux

Hundert Jahre nach dem „Brighton Pavi-lion“ stand Südostasien erneut im Mittel-

punkt des Interesses. Mit einer weiteren Welle des Orientalismus versuchte man einen Neuansatz für das alltägliche Le-ben zu entwickeln, wie es schon durch die Lebensreformbewegung und die Theo-sophie vorbereitet wurde. Nicht umsonst sahen die Architekten das „Licht“ der neuen Erkenntnis aus dem Osten kom-men. Das römische Schlagwort „Ex ori-ente lux“ wurde gerne gebraucht, so auch von Bruno Taut 1919 für einen Aufsatz, und Erich Mendelsohn pries die Pagode, „die ihren Formenrausch breit austrägt, die Welt mit der Urwüchsigkeit ihres Dschungellebens zu beglücken“. Nach einer ersten Annäherung dank der Weltausstellungen sind es die Rei-sen in den „Orient“, die, wie für Taut, Frank Lloyd Wright und Le Corbusier dokumentiert, eine nachhaltige Faszina-tion für die Funktionalität der Konstruk- tionsprinzipien und für die Schlichtheit der nordafrikanischen wie auch der ja-panischen Bauweise hervorriefen. Tauts Reisen zwischen 1916 und 1938 von Istanbul über Russland bis nach Japan finden ihren deutlichen Niederschlag in seinen Konzepten und in seinem Buch „Das japanische Haus und sein Leben“ von 1936. Neben der mit eigenen Augen gesehenen Architektur sind ihm genauso die nur auf Fotografien bewunderten hin-duistischen Tempelanlagen Indiens und

die buddhistischen Pagoden in Burma und Thailand Vorbild. Sein Entwurf zum Kristallhaus 1919 kann dem Chamukhte-Tempel in Palitana, Indien gegenüberge-stellt werden.Wie zuvor der Garten dienten die inter-nationalen Ausstellungen als Bühne für experimentelle architektonische Aus-drucksmöglichkeiten. Dort ist ein Frei-raum geschaffen worden, um sich ausser-halb der klassischen Konventionen und Bauordnungen an Stilformen und Mate-rialien zu versuchen. Damit seine architektonischen Vor-stellungen und vielfältigen utopischen Entwürfe nicht nur auf dem Papier be-standen, wählte Taut die Möglichkeit des ephemeren und spielerischen Aus-stellungsbaus zur Umsetzung; beispiel-haft kann das legendäre Glashaus der Werkbundausstellung von 1914 in Köln angeführt werden. Dementsprechend war auch der sowjetische Pavillon auf der Internationalen Ausstellung der dekorativen und angewandten Kunst 1925 in Paris von Konstantin Melnikow (1890–1974) der erste und zugleich tri-umphale Auftritt der nachrevolutionären Architektur vor den Augen der Welt. Mit einem in Leichtigkeit und Transpa-renz aufgelösten Baukörper entwickelte Melnikow neuartige Raumlösungen im Sinne von El Lissitzkys „transformablen

Kenotaph für den indischen Maharadscha rajaram Chuttraputti von Kolhapur. Cascine-Park, Florenz, 1874–1876.

Nikolaj A. Ladowskij, experimenteller entwurf für einen Kommunehaus, 1920.

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Räumen“, die wie japanische Häuser ver-schiedene Benutzungs- und Bewegungs-arten erlaubten.Mit dem Plan, der zum Ziel hatte, die Sowjetunion in ein Industrieland um-zuwandeln und die Landwirtschaft zu kollektivieren, gewannen Ideen der ver-gesellschafteten Lebensweisen und der Errichtung von Kommunehäusern an Aktualität, die neben Wohnungen, auch Kindergärten, Grossküchen und Speise-säle beherbergen sollten. Die heterogene Nutzung derartiger Bauten verdeutlicht der experimentelle Entwurf von Nikolaj A. Ladowskij, der kubische Bauformen Nordafrikas, chinesische und thailän-dische Pavillons und indianische Lang-häuser zusammenfügt, bekrönt mit den geblähten Segeln eines Schiffs.

das idEaL dEr kLarhEit

Das revolutionäre Selbstverständnis der Architekten des 20. Jahrhunderts bedeutete nicht, dass sie auf Vorbilder verzichteten, sondern dass neue Anstös-se gesucht und assimiliert wurden. „Im Übrigen beschmutzt die Geschichte nicht unsere Hände. Im Gegenteil, sie füllt sie uns.” Nach solchen Aussagen verwun-dert es nicht, dass Le Corbusiers Werk nicht ohne die Impressionen der isla-mischen Kultur zu denken ist. Er war es, der auf seiner grossen Orientreise 1911 Istanbul besuchte und hinter dem Reich-tum des Dekors die konstituierenden räumlichen Verhältnisse erkannte und in seinen Bauten umsetzte. Ebenso flossen die kubischen Wohnbauten Nordafri-kas in seine Konstruktionen ein, wie es markant am ersten Entwurf des von einer Dachterrasse bekrönten Citrohan-Hauses, 1919–1920, durch seine klare geometrische Anordnung der äusserst flachen Fassaden und der strukturlosen Glätte der Mauerflächen, erkennbar ist.

moduL und natur

Obgleich Ludwig Mies van der Rohe 1924 behauptete: „Es ist ein aussichtsloses Be-

mühen, Inhalt und Formen früherer Bau-epochen unserer Zeit nutzbar zu machen”, waren viele europäische Architekten nicht willens, sich von historischen und aussereuropäischen Anlehnungen zu lösen. Die traditionelle japanische Bau-weise schien in ihrer Versachlichung der natürlichen Materialien, der klaren Formgebung und des „offenen Grund-risses“ den veränderten politischen wie sozioökonomischen Verhältnissen Euro-pas gerecht zu werden. Die Villa Katsu-ra, um 1640 in Japan errichtet, galt als die architektonische Ikone, von welcher die veränderten Bauprinzipien abgeleitet wurden.Die Architektur Japans, eingebunden in die umliegende Natur wie ein Garten-pavillon, erinnert an das Provisorium der imaginierten Urhütte. Durch die Rezeption der japanischen Bauweise übernahm das Abendland einen As-pekt, der bisher nur in den Pavillons der Gärten zu finden war: eine Öffnung hin zur Umgebung, eine völlige Durch-dringung des Hauses durch die Natur. Die Schlichtheit der Raumarchitektur wählt sich den Landschaftsausblick als Bild. Westliche Architekten des ausge-henden 19. Jahrhunderts beschäftigten sich seitdem bis hin zur Gegenwart mit der Architektur Japans. Schon in den 1890er-Jahren waren an den frei stehen-

den Privathäusern Frank Lloyd Wrights nicht zu verleugnende Übernahmen zu erkennen. Er arbeitete jahrelang in Japan und baute in Tokio von 1916 bis 1922 das Imperial Hotel. Auch Mies van der Rohe, von Frank Lloyd Wright zur Auseinandersetzung mit dem japa-nischen Wohnbau angeregt, setzte die Verbindung zum Aussenbereich in sei-nen Planungen systematisch um. Der Ausstellungspavillon der Weimarer Republik auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona (Exposició Internacional de Barcelona), wie auch die zeitgleich entstandene Villa Tugendhat in Brünn weisen darauf hin.

EinE uniVErsELLE BEhausunG Seit dem 17. Jahrhundert durch ein in-tensiviertes Zusammentreffen mit den Kulturen Asiens und der islamischen Welt vermehrt im Abendland errichtet, bot der Pavillon nicht nur die Möglich-keit, mit Baustilen, Formen und Mate-rialien zu experimentieren. Aus dem Phänomen der Vorzeit – der Hütte und dem Zelt – und einem Satz einfachster Bauelemente wurde ein Gast aus fernen Ländern. In ihrer zeitlichen Begrenztheit und Ein-gebundenheit in die Umgebung erinnern Pavillons an den Ursprung des Menschen

Observatorium Mishra Yantra, Delhi, indien, 1710.

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Kerstin Bussmann (*1965 in Marl) studierte Kunstpädagogik, Kunstge-schichte und Germanistik in Frankfurt am Main. 2008 schloss sie ihre Promotion in Kunstgeschichte ab über „orientalisierende architektur in italien – 1800–1940“. Sie war Mitarbeiterin der verwaltung der Staatlichen Schlös-ser und Gärten Hessens, arbeitete als Kunstpädagogin und Kunsthistorikerin am liebighaus, Frankfurt am Main, und organisierte Bildhauerworkshops und Kulturreisen in italien. Seit 1994 leitet sie die museumspädagogische abteilung des Deutschen ledermu-seums. in den letzten zwei Jahren war sie zusätzlich am aufbau der Berufsakademie für Produktgestaltung und Designmanagement in Hanau beteiligt und hat einen lehrauftrag an der Goethe-Universität Frankfurt. Zu ihren arbeitsschwerpunkten gehören Gartenkunst, architektur des 19. und 20. Jahrhunderts, orientalismus und Kreativitätsprozesse.

und lassen den Beheimateten eine Sehn-sucht spüren nach dem ehemals noma-dischen Leben. Gleichgesetzt mit dem Streben des festansässigen Menschen nach dem einfachen, ungebundenen Le-ben, das mit dem Dasein von Nomaden und anderen naturnah lebenden Völkern verbunden wird, beinhaltet diese Konno-tation das Heimweh nach dem Paradies und den Glauben, dass alle, die sich ge-gen die Zivilisation gewehrt haben und sich ihrem Einfluss entziehen konnten, den Schlüssel zum Glück besitzen, das die städtische Menschheit verloren hat. Das Nomadendasein, gehasst oder ver-ehrt, dient als Spiegel des Niedergelas-senen, dessen eskapistische Träume wie eine Fata Morgana in den Pavillons er-scheinen. Zelte wie Pavillons sind Zeichen er-starrter Flexibilität, die als etwas Flüch-tiges, Weiterziehendes, der ständigen Veränderung unterliegen. Für die nomadischen Momente im Still-stand bieten diese ephemeren Erschei-nungen Unterkunft. Wie ein Kaffeehaus, die Halle an der Trambahnstation oder wie der Schirm in der Hand, der ein tragbares Zelt über den Spaziergänger spannt, geben diese Eintagsfliegen Zu-flucht im Irrgarten der Stadt oder einen geschützten Ort inmitten der (gestal-teten) Natur der Landschaftsparks wie

es Gustav Mahler in dem „Lied von der Erde“ beschreibt. In einem Pavillon aus zerbrechlichem weissem und grünem Porzellan, der allein über eine Brücke zu erreichen ist, sitzen Freunde: schön ge-kleidet, trinken, plaudern.Versenkt man sich in die Metamor-phosen des Pavillons im Verlauf seiner Geschichte, so entfalten sie sich zum Panorama eines langlebigen Gebildes, das jederzeit fähig zu sein scheint, trotz seiner Unstetigkeit überall Fuss zu fas-sen und sich für die unterschiedlichsten Zwecke anzubieten. Ebenso ist die zeit-liche Begrenztheit des Baus charakteri-stisch. Einen Pavillon baut man nicht für die Ewigkeit, er begleitet nur zeitweise die Reise durch die Zeit. Ein grosser Teil der Weltbevölkerung ist mehr denn je unterwegs: Touristen, Geschäftsleute, Wanderarbeiter, Aussteiger, politische Aktivisten, Pilger usw. Wie die Noma-den, die sich als Erste auf einem Pferd fortbewegten, verfügen wir wieder über die Mittel zur totalen Beweglichkeit. Und so verwundert es nicht, dass die Pa-villons der zeitgenössischen Architektur eine Zähigkeit des Archaischen und den Überschuss an genetischer Mitgift in ihren einfachsten Elementen beweisen, die im Kontext einer zunehmenden un-scharfen Trennung zwischen Dauerhaf-tigkeit und Flüchtigkeit steht. Beinahe

erweckt es den Anschein, als würde der Pavillon in neuer Zurichtung zur univer-sellen Behausung für unsere eigene Völ-kerwanderungszeit.

Le Corbusier, Citrohan-Haus, entwurf, 1919–1920. Ludwig Mies van der Rohe‚ villa Tugendhat, Brünn, 1929, innenansicht.

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warf der Designer Ron Arad für die Sommerparty 1999 eine Art Markise aus Tennisbällen. Aus diesen Erfahrungen entwi-ckelte man die Idee der „temporären Bauten“, die für die Dauer von drei Monaten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Galerie errichtet werden. Während seiner Recherche für die grossformatige Publikation sprach Philip Jodidio mit der Direktorin der Serpentine Julia Peyton-Jones und ihrem Co-Direktor Hans Ulrich Obrist. Das Interview zeigt eindrücklich, wie sich die Pavillons zu eigent-lichen Meisterwerken der heutigen Architektur entwickelten.

Das erste Mal, als Sie einen Architekten damit beauftrag-ten, einen Pavillon ausserhalb der Galerieräume zu entwer-fen, war im Jahr 2000 mit Zaha Hadid. Wie kam es dazu?JP-J: 1997 hatte unsere Schirmherrin, die Prinzessin von Wales, zugesagt, anlässlich der erfolgreichen Sanierung teilzunehmen. Wir wollten etwas bauen, was konsequent unser Ausstellungs-programm widerspiegelte, aber trotzdem nicht mehr kostete als ein Festzelt von der Stange. Wir beauftragten Zaha Hadid, weil wir wussten, dass sie etwas entwerfen würde, was in architek-tonischer Weise absolut zukunftsweisend wäre und reflektierte, wofür die Serpentine steht. Tragischerweise starb Prinzessin

von Roland Merz (Text) und Philip Jodidio (Interview)

Seit dem Sommer 2000 steht in Londons Kensington Gardens jedes Jahr ein Pavillon, der die Architektenwelt mit Nachdruck in seinen Bann

zieht. Im Taschen-Verlag ist ein umfassendes Werk erschienen, das die aussergewöhnliche Geschichte der Serpentine Gallery und ihrer

temporären Bauten erzählt.

Philip Jodidio gilt international als einer der be-kanntesten Autoren zum Thema Architektur. Er hat bereits Monografien über Tadao Ando, Norman Foster, Richard Mei-er, Jean Nouvel und Zaha Hadid verfasst. In der Publikati-on „Serpentine Gallery Pavilions“ hat er eines der interes-santesten Projekte der heutigen Architekturgeschichte ins Auge gefasst und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erstmals werden sämtliche Pavillons in einem Band dargestellt.Die Serpentine ist seit 1970 in einem 1934 erbauten Teepavillon mitten in Kensington Gardens untergebracht. Sie ist die ein-zige öffentliche Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst im Londoner Zentrum. Das erste Beispiel eines Sommerpavil-lons kreierte der Künstler Dan Graham. 1992 stellte er einen Glaspavillon auf den Rasen vor der Galerie, der die Gruppen-ausstellung „Like Nothing Else in Tennessee“ begleitete. Eine erste, völlig neuartige Erfahrung mit Architekten erhielten die Verantwortlichen bei der Sanierung der Galerie. Da zusätz-licher Platz nötig war, bat man den britischen Architekten Seth Stein, einen Anbau zu entwerfen, eine Art Festzelt für die Wie-dereröffnung. Er entwickelte eine sehr wirkungsvolle Lösung, obwohl er kein Budget und sehr wenig Zeit hatte. Später ent-

Serp

entine Gallery

Pavilions 2000-2010

„WIr BIeTeNdeN ArchITeKTeN eINe BeISPIeLLoSe

FreIheIT“

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Frank O. Gehry kreierte 2008 einen holzpavillon, der als öffentliche Strasse funktionierte und den Park und das Galeriegebäude miteinander verband.

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Diana am 31. August 1997 noch vor Abschluss der Sanierungsar-beiten und das Diner musste verschoben werden.

Trotzdem hatten Sie nicht wirklich freie Hand, alles zu tun, was Sie wollten, oder?JP-J: Einen Pavillon für den Park in Auftrag zu geben, ist fast eine fantastische Chance, aber da wir uns in einem königlichen Park befinden, gibt es erhebliche Einschränkungen. Vor 2000 musste jede Konstruktion auf unserem Rasen innerhalb eines Monats errichtet und wieder abgebaut werden. Das schränkte die Mög-lichkeiten für ehrgeizige Projekte erheblich ein. Der damalige Staatsminister für Kultur, Medien und Sport, Chris Smith, war ein Kunstfreund und Visionär. Als er den Pavillon von Zaha Hadid sah, meinte er: „Das gefällt mir.“ Also fragte ich: „Würden Sie uns gestatten, ihn stehen zu lassen?“ Und er erwiderte: „Absolut.“ Er intervenierte bei der königlichen Parkverwaltung und schuf damit einen Präzedenzfall für die Genehmigung semipermanenter Bau-ten auf dem Rasen der Serpentine Gallery. Mit Unterstützung der inzwischen sehr bekannten Köchin Allegra McEvedy bauten wir so etwas wie eine Feldküche und realisierten das erste Freiluft-

café an der Serpentine Gallery. Es war die Geburtsstunde unseres Pavillon-Programms.

Gibt es nicht normalerweise eine Trennung zwischen Kunst und Architektur, die Institutionen wie die Serpentine daran hindert, so direkt einen Architekten für die Gestaltung eines temporären Baus zu engagieren?JP-J: Ja, aber diese Trennung ist eine Fiktion. An der Serpentine arbeiten wir nach denselben Prinzipien, ob wir nun Künstler oder Architekten beauftragen. Der kreative Prozess ist das Entschei-dende. Das Konzept entwickelt sich aus Gesprächen und ist eine Reaktion auf den Standort. Arbeiten in Auftrag zu geben, ist eigentlich im Alltag einer Kunstinstitution ganz selbstver-ständlich.

In gewisser Weise nehmen Sie Bezug auf die lange Ge-schichte temporärer Pavillons, die von berühmten Archi-tekten entworfen wurden, sehe ich das richtig?HUO: Viele wesentliche Erfindungen in der Architektur sind das Resultat temporärer Pavillons oder Ausstellungen. Schaut man

sich beispielsweise Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon (1929), Alvar Aaltos finnischen Pavillon für die Weltausstellung in Paris (1937), Le Corbusiers und Iannis Xenakis’ Philips-Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel (1958) oder Buckminster Fullers geodätische Kuppel für die ame-rikanische Nationalausstellung in Moskau (1959) an, dann kann man diese Bauten als Teil der ungeschriebenen Architekturge-schichte des 20. Jahrhunderts verstehen. Weil sie nicht dauer-haft waren, gelten sie irgendwie nicht als Teil des architekto-nischen Kanons. Dabei ermöglicht diese leichtere, temporäre Form Experimente. Das Ungewöhnliche an den Serpentine-Pavillons ist, dass es die Serie noch immer gibt. Wäre sie nach Zaha Hadid oder Daniel Libeskind zu einem Ende gekommen, wäre sie nichts als einer der Funken gewesen, für die es so viele Beispiele gibt. Was so unglaublich ist, ist, dass sie eben nicht abgerissen ist.

Sie beschreiben das Ganze als einen natürlichen Prozess. Trotzdem haben Sie etwas erreicht, was niemand sonst geschafft hat, eine Institution für zeitgenössische Kunst mit

Zaha Hadid baute 2000 den ersten Pavillon für die Serpentine. das für das Galadiner anlässlich des 30. Jahrestages der Galerie entworfene Zelt solllte eigentlich nur wenige Tage stehen bleiben, doch der Bau überzeugte so sehr, dass er letztendlich den ganzen Sommer bewundert werden konnte.

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regelmässigen Aufträgen für temporäre Architekturprojekte in Verbindung zu bringen.JP-J: Einer der Gründe dafür ist, dass es keine ominöse Ent-scheidung war, etwas zu tun. Es war etwas Organisches, das sich formal und inhaltlich ganz selbstverständlich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Wenn wir tatsächlich geplant hätten, jedes Jahr gemeinsam mit den grössten Architekten, die zum Zeitpunkt unserer Einladung noch nicht in Grossbritannien gebaut hatten, etwas zu realisieren, wäre es vielleicht gescheitert. Doch weil das Konzept so bescheiden und die Umsetzung so spielerisch war, konnte das Programm irgendwie Wurzeln schlagen. Es war eine natürliche Weiterentwicklung früherer Projekte, an denen wir gearbeitet hatten. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Serpentine nicht besonders ge-räumig ist. Hätten wir für unsere Arbeit ein grösseres Gebäude zur Verfügung gehabt, hätte es vielleicht weniger Anlass gege-ben, den angrenzenden Rasen als Standort in Betracht zu ziehen.

Warum haben Sie es zum Kriterium gemacht, dass ein Architekt, wenn er den Auftrag für den Pavillon bekommt, noch nicht in Grossbritannien gebaut haben sollte?JP-J: Weil es darum geht, Architektur auszustellen, genauso wie wir ein Raum sind, der Kunst präsentiert. Als ich 1991 Direktorin der Serpentine Gallery wurde, gab es viele Architekten, die welt-weit gebaut hatten, aber noch keine Aufträge in Grossbritannien erhalten hatten. Das erstaunte uns sehr. Musste man tatsächlich Geld für ein Ticket nach Kalifornien ausgeben, um ein Gebäude von Frank Gehry persönlich zu sehen? Unsere Antwort lautete: „Nein, kommt hierher, und seht es euch an.“2005 besuchte ich die Vorführung eines Films von Peter Smith-son am Courtauld Institute. Dieser Besuch führte zu einer intensiven Debatte über Architektur in Grossbritannien und den in unseren Augen allgemein herrschenden Widerstand, sich auf zeitgenössische Architektur einzulassen. Noch heute kann man Menschen in den Serpentine-Pavillons begegnen, die sagen, dass sie zeitgenössische Architektur generell nicht mögen. Und dann sagt man: „Moment mal, was glauben Sie denn, worin Sie gerade stehen?“ Das ist ein wunderbarer Moment, wenn sich die Wahrnehmung verändert.

Ein Bauwerk in Auftrag zu geben, ist ein vollkommen anderer Prozess und erfordert eine spezifische Form von Kooperation. Meine persönliche Formel für unsere Zusammenarbeit lautet 1+1=11. Interessant ist, dass sich die Vorgaben für die Bauten von Anfang an recht natürlich ergeben haben, obwohl sich die Pavillon-Reihe in über zehn Jahren weiterentwickelt hat. Sobald Chris Smith gesagt hatte: „Ja, der Zaha-Hadid-Pavillon kann stehen bleiben“, kam die Frage auf: „Machen wir das wieder?“ Der nächste Architekt, den wir einluden, war Daniel Libeskind, der damals gerade das Jüdische Museum in Berlin realisiert hatte. Daniel musste unter enormem Zeitdruck arbeiten; hinzu kam, dass es kein separates Budget für den Bau gab. In gewisser Weise sind die finanziellen und zeitlichen Einschränkungen ein entscheidender konzeptueller Bestandteil jedes Pavillons. Diese Herausforderungen zeigen, was in der zeitgenössischen Architek-tur machbar ist.

Mit Ausnahme von Oscar Niemeyer hatten Sie bisher eine Avantgarde zu Gast, die Ihren Neigungen entspricht. Abge-sehen davon haben Sie keine Altmeister eingeladen.

Sanaa entwickelte 2009 ein durchgängiges, 26 mm starkes Aluminiumdach, das auf unregelmässig plat-zierten, 50 mm starken Stahlstützen ruht. die freie, geschwungene Linienführung des dachs nimmt den raum vor der Serpentine Gallery ein, ohne in zu verstellen.

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JP-J: Ein Kriterium ist, dass wir nach Architekten suchen, die durch ihre unverwechselbare architektonische Sprache einen entscheidenden Beitrag auf ihrem Gebiet geleistet haben. Eine weitere Bedingung ist, dass sie noch nicht in diesem Land gebaut haben. Unser Pavillon muss für den Chefarchitekten ein leidenschaftliches Anliegen sein und wird zu einem persönlichen Dialog mit ihm. Bei Niemeyer war das der Fall. Oscar Niemeyer ist ein Titan der Architektur des 20. Jahrhunderts. Es schockiert uns noch immer, dass er nie in Grossbritannien gebaut hat.

Wie kommt es, dass Sie sich nicht an Designer, sondern an Architekten gewendet haben, obwohl Ron Arad doch schon eine Markise für Sie entworfen hatte?JP-J: Vor kurzem haben wir den deutschen Designer Konstan-tin Grcic eingeladen, eine Designausstellung in der Galerie zu kuratieren (Design Real, 26. November 2009-7. Februar 2010). Bei den Pavillons geht es in erster Linie darum, Architekten zu beauftragen, und nach wie vor gibt es einiges zu tun, wenn es darum geht, das Werk grosser Architekten in Grossbritannien zu präsentieren.

Sie glauben nicht, dass Architektur enger mit der Kunst verwandt ist als Design?JP-J: Dieser Aspekt spielt keine Rolle in unserem Denken. Wir sind eine Institution, der es um die Präsentation zeitgenössischer Kultur geht.

Waren Sie je versucht, Kunstwerke mit den Pavillons zu verknüpfen?HUO: 2006 gab es einen ortspezifischen Fries von Thomas Demand im Pavillon und parallel dazu eine Ausstellung seiner Arbeiten in der Galerie. Abgesehen davon haben wir es bewusst vermieden, Kunstobjekte in den Sommerpavillons zu platzieren. Unser Ansatz ist programmatisch betont übergreifend. Auf diese Weise können wir viele Brücken zwischen den Disziplinen bauen.JP-J: Es ist eine Art soziale Plastik, die ihren rechtmässigen Platz in den Pavillons beansprucht: Das Bauprogramm berücksichtigt, wie Menschen den Pavillon nutzen, den Raum neu ordnen und sogar das Mobiliar einsetzen, um ihn sich zu eigen zu machen. Der Pavillon ist ein öffentlicher Raum, jeder kann eintreten und das Gebäude in Besitz nehmen.

Sie würden tatsächlich kein physisches Kunstwerk in einem Pavillon wollen?JP-J: Es geht hier nicht darum, einen Ort für eine weitere Art von Ausstellung zu schaffen. Der neue „Flügel“ , den wir jedes Jahr ent-stehen lassen, ist selbst Ausstel-lung. Wir bieten den Architekten eine beispiellose Freiheit. Alles, worum wir die Architekten bitten, ist, den Pavillon in ihrer typischen architektonischen „Handschrift“ zu gestalten.

Der Sommerpavillon 2005 war das Ergebnis einer Zusammen-arbeit zwischen den portugie-sischen Architekten Álvaro Siza und Eduardo Souto de Moura. Hatten die beiden vorgeschlagen zusammenzuar-beiten?JP-J: Nein, wir hatten die Zu-sammenarbeit angeregt, weil die beiden schon 1998 den portugiesischen Pavillon für die Weltausstellung in Lissabon gemeinsam entworfen hatten. In einem Kontext wie diesem kann man definitiv keine Zwangsheirat anordnen. Die Zeit ist zu kurz, als dass die Beteiligten sich kennen lernen könnten. Es sind sechs Monate vom

Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen: der Künstler und der Architekt vom Büro Snøhetta entwarfen 2007 einen Pavillon mit einer auskragenden rampe, die sich zweimal um den Baukörper windet. Für das duo ging es bei der Spiralform weniger um die Form selbst als vielmehr darum, wie sich Menschen im raum bewegen.

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Entwurf bis zur Fertigstellung des Pavillons.

In welchem Mass gibt es einen echten Dialog bzw. eine echte Zusammenarbeit zwischen Ihnen und den Architekten? Verändern sich die Entwür-fe stark vom anfänglichen Konzept bis hin zum fertigen Ergebnis?HUO: Der verantwortliche Archi-tekt ist immer sehr direkt betei-ligt. Es ist sehr intensiv – kurz, aber intensiv. Diese Auftragsar-beiten folgen Cedric Price’ Auffas-sung, dass Architektur mehr sein sollte als Hardware; es sollte eben auch um Inhalte gehen.

Sie verzichten bewusst darauf, Künstler und Architekten bei diesen Projekten kooperieren zu lassen, und doch hatten Sie 2007 ein Team aus einem Künstler, Olafur Eliasson, und einem Architekten, Kjetil Thorsen.HUO: Eine Reihe von Künstlern, etwa Eliasson, sind als Künstler und Architekten tätig, und man-che beschäftigen Architekten in ihren Studios. Eliassons Arbeit nimmt häufig architektonische Formen an. Abgesehen von Thorsen hat er mit verschiedenen Architekten zusammengearbeitet, darunter mit Tadao Ando am Haus für Takeo Obayashi, der Jewel Box. In jüngerer Zeit erhielt Eliasson den Auftrag, die Fassade des neuen Konzerthauses Harpa in Reykjavik zu gestalten.

Eliasson ist jedoch bekannter als Künstler, und er arbeitete für den Pavillon 2007 mit einem Architekten zusammen.JP-J: Olafur Eliasson hat ein Team von zehn oder mehr Mitarbei-tern, die sich ganz seinen Architekturprojekten widmen. Bei der Kooperation mit Thorsen entschied er sich für die Rolle des Archi-tekten und nutzte die Architekturabteilung seines Studios.

Hat er Sie in diesem Fall angesprochen?JP-J: Wir haben Eliasson und Thorsen eingeladen, als Team zu arbeiten. Wir wählen die Architekten des Pavillons auf genau dieselbe Weise aus, wie wir Künstler für das Ausstellungspro-gramm auswählen. Nach Siza und Souta de Moura hatten wir Eliasson und Kjetil Thorsen, was eine andere Art von Kooperation war. Ausserdem gab es die Zusammenarbeit von Koolhaas und Balmond, es war also eine Reihe von Kooperationen, eine Art

Minithema, das wir ausgelotet haben und zu dem wir vielleicht irgendwann zurückkehren werden.

Der Sommerpavillon 2007 scheint in vielerlei Hinsicht an-ders als die anderen gewesen zu sein.JP-J: Der Pavillon von Eliasson und Thorsen war von einer verin-nerlichten Komplexität. Eliasson stellte den Bezug zur „Folly“ her, die Cedric Price als Verzerrung von Raum und Zeit definiert hat. Darüber hinaus gibt es im englischen Gartenbau des 18. Jahrhun-derts die Tradition der Grotte. Dies wiederum schlägt den Bogen zum Programm 2006, als wir Thomas Demands Arbeit „Grotto“ in der Galerie hatten. In jüngster Zeit ist Architektur zunehmend auf das Äussere fixiert, und so war der Eliasson-Thorsen-Pavillon eine Gelegenheit, sich auf das komplexe Innenleben eines Gebäudes zu besinnen.

2007 hatten Sie einen Künstler, der Architekt sein will (Eliasson), und im folgenden Jahr einen Architekten, der Künstler sein will (Gehry). War es nicht im Grunde eine Skulptur, die Frank Gehry 2008 für Sie realisierte?

Jean Nouvel setzte 2010 mit seinem rot eingefärbten Pavillon einen knalligen Gegenpunkt zum Grün des Parks. der entwurf ist kühn und geometrisch, mit seinen ausfahrbaren Markisen, grosszügigen Sitzbereichen, Bars, roten Tischtennisplatten und hängematten jedoch auch spielerisch und einladend.

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SERPENTINE GAllERy PAVIlIONS

das vollständige Interview mit Julia Peyton-Jones und hans Ulrich obrist sowie ausführ-liche Beschreibungen aller Pavillons, inklusive grossforma-tiger Bebilderung, Plänen und Zeichnungen, finden Sie in dem gelungenen Werk.

Philip Jodidio, Taschen, 356 Seiten, deutsch/englisch/franzö-sisch, 30 x 30 cm, ISBN 978-3-8365-2613-5, 39.90 euro

JP-J: In meinen Augen gab es auffällige Bezüge zu dem Wohnhaus, das er in den späten 1970er-Jahren für sich in Santa Monica gebaut hatte, und zu seinem neuen Haus, das er gerade entwarf, als er am Pavillon arbeitete. Das Ganze war eher eine Art Torbogen und eine Bühne. Die Akustik war sehr gut. Ein Aspekt des Konzepts war der geplante Auftritt von Thomas Adès. Es wurde ein ganz aussergewöhnlicher Abend. Interessant waren die Beziehungen zwischen der Grösse von Gehrys Pavillon und dem Serpentine-Gebäude sowie die Art und Weise, wie Gehry die Galerie von der Strasse her rahmte. Es war ein performativer Ort, ein Aspekt, der für alle Pavillons prägend war.

In gewisser Weise sind die Pavillons für Sie Teil eines erweiterten Begriffs von Kunst als Performance, richtig?HUO: Das hängt nicht nur von der Architektur ab, sondern auch davon, wie der Bau von uns und der Öffentlichkeit oder dem Publikum bespielt wird. Im Sommer hat der Park etwas sehr Demokratisches. Für Gehry war es 2008 von entscheidender Bedeutung, Zeit und Klang in den Pavillon zu integrieren. In

Zukunft werden wir vielleicht einen Komponisten beauftragen, einen Soundtrack für den Bau zu schreiben oder eine Klanginstal-lation zu realisieren.

Werden die Pavillons nach ihrem Einsatz in Kensington Gardens nicht oft verkauft?JP-J: Der Verkauf der Pavillons ist ein entscheidender Aspekt unseres Konzepts und erlaubt uns, bis zu 40 Prozent des Budgets zu bestreiten. Aber auch im Sinne des kulturellen Erbes werden die Pavillons auf diese Weise geplant. Der Pavillon von Toyo Ito etwa wurde am Kraftwerk Battersea wieder aufgestellt und dann wie die von Frank Gehry und Jean Nouvel nach Südfrankreich umgesiedelt. Diese Pavillons haben, ebenso wie alle anderen, eine lange Lebensdauer.

Was können Sie über Ihre zukünftigen Pläne für die Som-merpavillons sagen?JP-J: Die Dringlichkeit, zeitgenössische Architektur auszustellen, bleibt bestehen. Letztendlich wird alles von Personen ange-stossen, mit denen wir arbeiten. Die Lösung liegt eher in den

Händen der Architekten, die wir beauftragen. Es gibt nach wie vor viele Möglichkeiten, grossartige Bauten von Architekten an der Serpentine zu präsentieren.

Álvaro Siza und Eduardo Souto de Moura: die stützenfreie holzkonstruktion der beiden spanischen Architekten spannte sich 2005 über eine Grundfläche von 22 mal 17 m und eine maximale höhe von 5,4 m. 427 individuell geformte holzträger wurden zu einem komplexen Muster verzahnt.

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THEMAPavillon

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von Alice Werner (Text) und Luke Hayes, John Offenbach (Fotos)

Die Basler Architekten Herzog & de Meuron und der chinesische Künstler Ai Weiwei lassen mit ihrem Pavillon-Entwurf tief blicken: Wie Archäologen haben sie in fünfwöchiger Arbeit die Fundamente der elf Vorgängerbauten freigelegt. Eine architektonische Hommage an Vergänglichkeit und Erinnerung.

DEr nEuE SoMMErPAVillon DEr SErPEntinE GAllEry in lonDon

AusgegrAbene bAukunst

KensingtonGardens,London:EineSenkeoderbessereineAushöhlungimkö-niglichenParkziehtdieAufmerksamkeitaufsich.HalbversunkenindieumgebendeRasenfläche,sinddieBesucherhiernurschemenhaftzuerkennen.ÜberihnenragteinflachesglänzendesDach–einerverspiegeltenDiskusscheibegleich–insGrüne.AusderVogelperspektivemusseswieeinverlorener,übergrosserSilberpennyausse-hen.ImHintergrund,untergebrachtineinemklassizistischenTeehaus,erhebtsichdieSerpentineGallery.ZumzwölftenMalinFolgeseitderJahrtausendwendehatsichdasvielleichtangesagtesteKunstmuseumLondonseinentemporärenSommerpavillonvordieTürsetzenlassen.HiertrifftalljährlichdieGrossstadtprominenz–KreativeundKönigliche–aufdiekunstbegeisterteMassezuPartys,KonzertenundPerformances.

Vergänglichkeit und Erinnerung sind thema des Pavillons, der bis zum

14. oktober in Kensington Gardens zu erleben ist.

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THEMAPavillon

DreiMonatedauertnormalerweisedasSpektakel.2012,anlässlichderOlympischenSpiele,istderPavillonbereitsAnfangJunieröffnetworden,alsoffiziellesZentrumdeskulturellenBegleitprogramms.

Archäologischer Akt

DieListederer,dieinderVergangenheitdenSerpentinePavillioninSzenesetzendurf-ten,liestsichwiedas„Who swho“derinternationalenStararchitekten:ZahaHadid,DanielLibeskind,FrankGehry,RemKoolhaas.LetztesJahrschufenPeterZumthorundderniederländischeLandschaftsarchitektPietOudolfeinemönchischeKlausederRuheundZurückgezogenheit:Die fast geschlossenenAussen-und InnenwändemitversetztenEingängen ermöglichten, auf verschlungenenWegen zumgeheimenGar-tenimHerzendesehernüchternenGebäudeszugelangen.„Mystisch“wardaswohlmeistgenutzteWort,mitdemBesucherdenGartenpavillonbeschrieben.DiesesJahrkönntediepassendeVokabelfürdenSerpentinePavillion„memorial“sein.DenndieGestalter,dasgefeierteDesignteamdesPekingerBird`sNest,AiWeiweiundHerzog&deMeuron,habenmitihrerzweitenZusammenarbeiteinenNexusgeschaffen:IneinemfastarchäologischenAktholtensiediearchitektonischenÜberrestederelfvo-rangegangenenSommerpavillonsansTageslicht.„SokameineForm,eineArchitekturzustandeganzohneunserZutun“,liessJacquesHerzognonchalantverlauten.WarumNeuesschaffen,wennmanaufBestandaufbauenkönne.ThemadesPavillonsistda-mitVergänglichkeitundErinnerung.EineHaltung,diesichderunkritischenLustderWeltaufarchitektonischeZeichenverweigert.UndihrdafüreineskulpturaleBegeg-nungsstättewieeinrömischesAmphitheaterschenkt–immerhinfüreinenSommer.Nachdem14.OktoberwandertderPavillondannindiePrivatsammlungdesindischenUnternehmersundSponsorsLakshmiMittal.

erfolgreiche kollAborAtion

„Zuerst“,sokommentiertenHerzog&deMeuronsinngemässihreArbeit,„plantenwireinGebäude,einObjekt.AbermitdenletztenelfPavillonswurdeschonallesreali-siert.UndwirwolltennichtsvölligVerrücktesoderExpressionistischesmachen.EherdasGegenteil.InstinktivhabenwiralsonacheinemalternativenWeggesucht,demkonkretenBauausdemWegzugehen.UnddasagteAiWeiwei,derinseinemDenkenunheimlichschnell ist: ‚LasstunsunterdenBodengehenundgraben.‘“DasArchi-

Himmel und Natur spiegeln sich im als Schwimmbecken ausgebildeten Dach. Bei Events kann das Wasser abgelassen werden, und die Plattform wird zur Eventfläche.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Serpentine Pavillions liegt der

begehbare teil, der vollkommen mit Kork ausgekleidet ist, unter der Erde.

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THEMAPavillon

tektenpaarundderKünstlersindseitmehralszehnJahrenbefreundet.ImmerwiederreisensiegemeinsamdurchChinaaufdenSpurenderVergangenheit.AisHausarrestdurchdiechinesischeRegierunghabedieFreundschaftsbandeengerwerdenlassen,sodieArchitekten.DasProjektinLondonwarnurdankdererfolgreichenKollaborationüberSkypemöglich,daAiseinLandnichtverlassendarf.

kletterlAndschAft Aus kork

VielesistbeidiesemSerpentinePavillionanders:ZumerstenMaldürfenausländischeArchitektenbauen,diebereitsinEnglandgewirkthaben,undzumerstenMalliegtderbegehbareTeildesluftigenGebäudesunterderErde.Einhöhlenartiger,offenerRaumisthierentstanden.AlsdieArchitektenbeiihrenGrabungsarbeitenaufGrundwasserstiessen,legtensieamtiefstenPunkteinWasserlochan.EinearchaischeHandlung.Auch hier spürt man den Geist des chinesischen Künstlers. Ai Weiwei beschäftigtsichschonlangemitdemEinflussdesGesternaufdieGegenwart.SeineArchitekturnutzttraditionelleKonstruktionstechnikenundregionaleRessourcen–inLondonnunalsodieFundamentederVorgängerpavillons.ElfSäulen,diedasDachtragen,stehensymbolischfürdieseBauten,einezwölftewurdewieeinJokerbeliebigplatziert.DazuverworreneLinien,MarkierungenundStufenaufdemBoden,diedieFussspurenderfrüherenPavillonsdarstellenwieeinedreidimensionaleLandkarte.DiesesReliefbil-detnuneineplastischeSitz-undKletterlandschaft,«wiewirsieunsnichtbesserhättenausdenkenkönnen», so JacquesHerzog. «Ihre FormundGestalt ist ein glücklichesGeschenk.»AusgekleidetsinddasInnere,alleSitzbänkeundFormenmitKork.Wohlauch aus praktischen Gründen, weil sich das Material vielseitig schneiden und ge-staltenlässt.DasNaturproduktpasstaberauchperfektzurIdeederarchäologischenAnnäherungundverleihtdemRaumeinenorganischen,erdigenCharakter.ÜberdemPavillon–ineinerHöhevon1,40m–scheintdiekreisrundePlattform,dasEllsworth-Kelly-Moment,wie JacquesHerzog sagt, zu schweben. Sie ist einsichtig vomhöhergelegenenParkausundwurde,daleichtkonkav,mitWassergefüllt.Licht,HimmelundNaturspiegelnsichnunindiesemMinischwimmbeckenwider,auchantypischbritischenTagen.FürEventswirddasWasserwieineinerBadewanneabgelassenundfliesstindasangelegteWasserloch.AufdieseWeisekanndiePlattformalsTanz-undVeranstaltungsflächegenutztwerden.OderalsAusgucküberdasgepflegteGrün.DerenglischeRasenhatsichvondenfünfwöchigenschweizerisch-chinesischenGrabungs-arbeitenmittlerweileguterholt.

Beim Pekinger olympiastadion haben Jacques Herzog (links) und Pierre de

Meuron ein erstes Mal mit dem Künst-ler Ai Weiwei zusammengearbeitet.

Die Architekten holten die architektonischen Überreste der elf vergangenen Pavillons ans tageslicht. Eine kreisrunde Scheibe schützt die Aushöhlung.

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Die Forscher der HSLU entwickelten ein textiles Tragwerk, das flach auf dem Bauplatz montiert und erst im letzten Arbeitsgang hochgezogen

wird. Mit „TexFold“ können alle mög-lichen Geometrien ausgeführt werden.

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THEMAPavillon

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TexTilesTrAGwerksysTeM

in der

Die Forscherinnen setzten diese Idee in erste kleinformatige Papiermodelle um und experimentierten mit verschiedenen Faltungen. „Die Faltstruktur ist dabei nicht unüblich und ent-stand beim Ausprobieren im Atelier“, so Luzia Kälin weiter. Man habe damit eine hohe Stabilität erreicht und könne auf die unterschiedlichen Anforderungen an temporäre Bauten re-agieren.Mit dieser Idee gelangten sie ans Kompetenzzentrum „Material, Struktur & Energie in Architektur“, wo sich der Architekt Ale-xander Lempke des interdisziplinären Projektes annahm. „Ich habe ein kleines Modell gebaut, bei dem ich Stäbe in einem bestimmten Abstand zueinander auf Stoffbahnen klebte.“ Da-bei habe sich rasch gezeigt, dass das Potenzial dieser Bauweise gross sei: „Unser Ansatz, die Tragstruktur und das schützende Element in eine Einheit zu bringen, ist ebenso einfach wie wirkungsvoll.“ In der Folge entwickelten die Architekten die Idee weiter, in enger Zusammenarbeit mit den Materialforsche-rinnen des Departements „Design & Kunst“. Luzia Kälin: „Das System ist in einer Art Ideenpingpong aus den beiden Blickwin-keln Textil und Architektur entstanden.“Zwar gibt es in der Architektur schon zahlreiche Versuche von Flächentragwerken, doch dabei gibt es Hunderte von Gelenk-punkten, bei denen die Kraftabfuhr gelöst werden muss“, so Lempke. Beim Luzerner System, das den Namen „TexFold“ erhielt, besteht die Fläche aus Gewebe und Stäben, die sich gegenseitig nicht berühren. „Üblicherweise baut man bei sol-chen Zelten und Pavillons eine Tragstruktur, über welche die Hülle gezogen wird. Beim „TexFold“-System berühren sich die Stäbe nicht direkt, sondern steifen sich über das Gewebe

von Ben Kron (Text) und HSLU (Bilder)

„TexFold“ heisst das system aus nicht miteinander verbundenen stangen und einer gefalteten Textilhülle, welches Forscher der Hochschule luzern entwickelt haben. Mit der patentierten Vorgehensweise lassen sich rasch und einfach temporäre Bauten errichten, die verblüffend leicht und dennoch stabil sind. Nach erfolgreichen studien in kleinerem Massstab plant man nun einen Pavillon für 400 Personen, um die Tauglichkeit des systems auch in grossen Dimensionen zu illustrieren.

Der Sommer ist die Zeit der temporären Bauten: Wir schlafen auf dem Campingplatz im Zelt, nehmen im Garten den Aperitif unter dem Stoffbaldachin ein oder schunkeln beim grossen Sommernachtsfest im Partyzelt. Aber jeder weiss, wie mühsam der Aufbau schon eines kleinen Zeltes sein kann: Man muss mit vielen Stangen hantieren, unterschiedlich lan-ge Spannseile im Boden verankern und ein meist unförmiges Stoffgebilde aufspannen. Bei grossen Festzelten für Events oder Messen ist der Aufwand noch grösser.Nun haben Forscher der Hochschule Luzern (HSLU) ein Kon-zept entwickelt, das eine neue Art von Ausstellungs- und Event-pavillons verspricht: ein textiles Tragwerk aus Stoff und Stäben, das leicht aufbaubar, trotzdem stabil und dazu architektonisch ansprechend ist. Das Projekt basiert dabei auf einem Auftrag von Luzern Design, ein Konzept für einen textilen Eventpa-villon auszuarbeiten, der in seiner Funktion und Ästhetik den Ansprüchen gehobener Anlässe gerecht wird.Erste Studien für das Projekt unternahmen Professorin Tina Moor und ihre Mitarbeiterin Luzia Kälin vom Kompetenzzen-trum „Products & Textiles“. „Zu Beginn haben wir uns intensiv mit dem Thema temporäre Architektur beschäftigt und den Aufbau eines grösseren Eventpavillons beobachtet“, berichtet Luzia Kälin. Dabei hätten sie erkannt, dass gerade der Aufbau solcher textilen Bauten äusserst anspruchsvoll sei. „Es dauert etwa zwei Wochen, bis ein temporärer Bau steht. So entstand die Idee, einen Pavillon aus der Fläche aufzubauen.“ Das Textil liegt bei dieser Vorgehensweise flach auf dem Bauplatz, wird montiert und erst im letzten Arbeitsgang hochgezogen. „Das ist wesentlich einfacher und schneller als die übliche Bauweise.“

die kraftliegt

faltung

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THEMAPavillon

gegenseitig aus.“ Dadurch gibt es weder Knoten noch Gelenke, Bolzen, Schrauben oder andere Verbindungspunkte, bei denen eine Störung auftreten könnte.Mit dem „TexFold“-System können alle gewünschten Geome-trien ausgeführt werden. Massgeblich ist dabei das Verhält-nis zwischen Stababstand und Stabüberlappung, eine Art Sy-stemcode. Die Stäbe sind als Matrix zweidimensional auf der Oberfläche mit dem Stoff verbunden. Durch die Faltung die-ser Oberfläche ergibt sich die dreidimensionale Form. „Dazu schafft das Falten des Textilgewebes auch ästhetisch einen Mehrwert“, fügt Luzia Kälin hinzu.„Die Stäbe nehmen die Druckkräfte auf, das Textil die Zug-kräfte. Durch das Verhältnis des Stababstands zur Stabüberlap-pung, dessen Winkel und die Beziehung anderer vorhandener Überlappungspunkte, ist das Gesamtsystem in seiner Erschei-nung, Form und seinem statischen Verhalten präzise steuer-bar“, erklärt Lempke. Nachdem die ersten kleineren „TexFold“-Modelle überzeugt hatten, baute man ein grösseres Demonstrationsobjekt, das an der Swissbau im Januar 2012 vorgestellt wurde. „Für den Pavil-lon verwendeten wir ein technisches Gewebe, das uns die Ter-suisse Multifils zur Verfügung gestellt hat“, erzählt Luzia Kälin. „Dieser Pavillon ist nicht wetterfest, sondern bedeutet die erste Übersetzung der Modelle in architektonische Dimensionen.“Ebenfalls im Januar 2012 hat die Hochschule Luzern das „TexFold“-System beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum in Bern zum Patent angemeldet. Vorab hatte man weltweit 2500 Patente gesichtet und festgestellt, dass noch kein ähnliches Verfahren existierte.

„Der Messestand an der Swissbau war 4,5 m breit und kragte 4 m aus“, ergänzt Alexander Lempke. „Wobei hier im Gegensatz zum Modell die Stäbe nicht mehr aufgeklebt waren, sondern in Taschen eingeführt wurden, die auf das Textil aufgenäht wurden.“ Das System bewährte sich auch in diesem grösseren Mass-stab. Lempke: „Wir haben gesehen, dass die Kräfte von einem Stab zum nächsten übertragen werden. So werden auch Kraft-spitzen, die entstehen, über das ganze System verteilt.“ Um die Tragkraft der Konstruktion zu beweisen, hängte sich der 29-jährige Forscher selber an die Stangen des Pavillons: „Die Stäbe im Dach sind zwar so schmal, dass sie einzeln nicht in der Lage wären, mich zu tragen, aber durch die Kraftübertra-gung auf das gesamte System konnten sie dies problemlos lei-sten.“ An der Messe zeigten sich viele Besucher, unter ihnen auch Architekten und Planer, verblüfft darüber, wie sich ein so leicht wirkendes Gebilde von selbst trägt.Natürlich ist es denkbar, dass dennoch einmal eine Stange bricht, aber das stellt laut Lempke kein Problem dar: „Das Sys-tem ist so flexibel, dass sich die Kräfte auf die restlichen noch aktiven Stangen verteilen würden. Der Bau würde unter Um-ständen seine Form verändern, aber die tragende Struktur wür-de er erhalten.“ Auch die textile Haut kann kleinere Schäden absorbieren, ohne ihre Tragkraft gleich zu verlieren.Nachdem der Versuch an der Swissbau erfolgreich war, stellen sich nun für die Weiterentwicklung neue, praktische Fragen. Luzia Kälin: „Wie kann man zum Beispiel eine Isolation in dieses System integrieren? Das untersuchen wir in einem Fol-geprojekt. Wir suchen dabei nach einer möglichst nachhaltigen Lösung. Es gibt allerdings nur wenige Architekturtextilien die auf Naturfasern basieren; bei beschichteten Architekturtextili-en existieren jedoch schon Produkte mit sehr guten Recycling-kreisläufen.“ Auch in der Konstruktion sind noch Fragen zu klären. Alexander Lempke: „Die Endpunkte bilden eine grosse Herausforderung in der Struktur. Hier treten Kraftspitzen auf, und es braucht Lösungen, um die Kräfte möglichst schonend in das Textil zu leiten.“All diese Fragen will man nun an einem grossformatigen Bau klären: Bis Ende 2013 entwickelt die Hochschule zusammen mit dem Verein Luzern Design und weiteren Partnern aus In-dustrie und Wirtschaft einen Pavillon für 400 Personen. Die-ser wird gemäss Alexander Lempke 20 m breit und 40 m lang werden und soll zeigen, dass die Bauweise in der Praxis und in grossen Dimensionen funktioniert. „Das Prinzip des textilen Tragwerks könnte aber beispielsweise auch für Sonnensegel, Lampenschirme und Ähnliches eingesetzt werden.“ Eine Einsatzmöglichkeit sieht Lempke zudem in Krisengebie-ten: „Wir können die Hülle in der Schweiz unter Fabrikbedin-gungen konfektionieren und für Notfallhütten in Krisenge-biete schicken.“ Dank des kleinen Packmasses und geringen Gewichts stellt das Textil kein Transportproblem dar. „Vor Ort kann man dann aus vorhandenem Material, in Asien zum Beispiel aus Bambus, die Stäbe hinzufügen und so das Ganze zusammenbauen.“

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Beim „TexFold“-System berühren sich die einzelnen stäbe nicht direkt,

sondern steifen sich über das Gewebe gegenseitig aus.

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201205

THEMAPavillon

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findende Architekturausstellung in

Venedig.

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Bauwerks.

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bewahrt das Erbe des genialen

Tüftlers Richard Buckminster Fuller,

der mit seinen zukunftsweisenden

Konstruktionen für Furore gesorgt hat.

www.bfi.org

case study housesWissenswertes über das Programm,

der Case Study Houses, das zwischen

1945 und 1966 in Amerika den Bau

kostengünstiger Modellhäuser vorsah.

www.artsandarchitecture.com

expo 2015Das Architekturbüro Netwerch aus

Basel hat zusammen mit Daniel

Baumgartner und Georg Theurillat

den Wettbewerb für den Schweizer

Pavillon an der Expo 2015 in Mailand

für sich entschieden.

www.netwer.ch

Links und infos zum themapaviLLon

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ckelt, produziert und vertreibt seit 1993

modulare Architektursysteme für tem-

poräre Bauten in den Bereichen Messe

und Display, Office und öffentlicher

Raum, Museum und Ausstellung. Der

Tradition von Bauhaus und der Ulmer

Schule folgend, hat das Stuttgarter Büro

Massstäbe gesetzt für funktionale Ästhe-

tik im Messedesign.

Futuro1965 entwickelte der finnische

Architekt Matti Suuronen eine

futuristisch anmutende Skihütte.

www.futurohouse.com

serpentine galleryKunstmuseum innerhalb von Kensing-

ton Gardens im Zentrum von London.

Seit 2000 bietet die Galerie führenden

Architekten die Möglichkeit, einen

Pavillon auf dem Gelände zu errichten

und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

www.serpentinegallery.org

su-siOskar Leo Kaufmann und sein Cousin

Johannes konzipierten 1996 ein inno-

vatives Fertighaus. 2008 entwickelte

Oskar zusammen mit Albert Rüf das

Konzept weiter zum „System 3“, das

einige Zeit vor dem MoMA in New

York zu bewundern war.

www.su-si.at, www.olkruf.com

Fachstellen und inFormationsplattFormen

Le corbusiers paviLLon für zürich Lars Müller Publishers, ISBN: 978-3-03778-293-4, 48 Franken

Das Buch zeichnet anhand zahlreicher

handschriftlicher Dokumente, Zeich-

nungen und Schriften die Geschichte

des letzten gebauten Werks des Bau-

meisters nach. Die Rolle des Pavillons,

der sich stark vom „Beton Brut“ des

Spätwerks Le Corbusiers absetzt, wird

zum ersten Mal als zentrales und zu-

kunftsweisends Werk des Architekten

nachvollziehbar.

serpentine GaLLery paviLLion 2007Lars Müller Publishers, ISBN: 978-3-03778-116-6, 40 Franken

2007 wurden Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen eingeladen,

den Serpentine Pavillion zu gestalten. Basierend auf dem

Prinzip einer Rampe, erkundet ihr Ent-

wurf die Idee der vertikalen Zirkulation

innerhalb eines Raumes. Die Publikati-

on enthält Material zur Dokumentation

der Entwicklung und der Realisierung

des Pavillons, darunter Essays von Do-

reen Massey, Professorin für Geografie

an der Open University UK, und dem

Architekturkritiker Andreas Ruby sowie

ein Gespräch mit den Machern und den

Verantwortlichen der Galerie.

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201201

FORUM

MENDES DA ROCHA

In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória,

hat der Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha in Zusammenarbeit mit

dem Büro Metro Arquitetos den Neubau Cais das Artes realisiert. Einer

150 m langen Brücke aus Sichtbeton ähnlich, umfasst der neue Kultur-

komplex ein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m2 Aus-

stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café.

In der Enseada do Suá liegend, einer langen Flachebene, die die Insel von

Vitória bildet, schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade

entlang des Meeres. Zwischen den Bauten wird die Sicht auf die Berge des

Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche

Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum

war die Beziehung zwischen Natur und Konstruktion. Durch kristallklare

Plattformen ermöglicht die Rampe dem Besucher, mehrere Punkte der Stadt,

der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau

selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt

aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem

und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unter-

schiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

www.metroo.com.br

010

JOANNEUM MUSEUM GRAz

Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel

von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder

seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus

Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006

den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das

neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutor-

gasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger

klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch

verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachland-

schaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem

Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterir-

dischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler

Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch

diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand

weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums

ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen

Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt

räumt jedem einzelnen Gebäude seinen

Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue

räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer

Belag erstreckt sich über den ganzen

Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem

Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den

Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstle-

rischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum

lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

www.nietosobejano.com, www.eep-arch.com

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MODULØRMagazin

034

201201

THEMADas Einfamilienhaus

von Raimund Rodewald, Dr. Dr. h. c., Geschäftsleiter SL

„When houses are scattered through every part, the moral sense can never make a convert of the picturesque eye.“ Dieses Statement von 1782 des

englischen Pfarrers und Lehrmeisters des Pittoresken, William Gilpin, umschreibt vielleicht zum

ersten Mal die Zersiedelung durch verstreut in der Landschaft gelegene Einzelbauten.

Heute würde Gilpin wohl bei einem Besuch der Schweiz und weiter Teile Europas kehrtum machen angesichts der fortgeschrittenen

Verbauung der Landschaften.

AuslAuf- modell

einfAmilien- hAus

Der Drang nach Besitz ist noch heute in der reichen Schweiz mit

einer aber relativ niedrigen Wohneigentumsquote

nachvollziehbar.

Seit den 60er-Jahren begann sich das Einfamilienhaus boomartig als neue Wohnform durchzusetzen, die sich an dem Gartenstadtkonzept orientierte und die Trennung des Wohn- und Arbeitsbe-reichs und somit das moderne Pendler-tum zwischen Wohn- und Arbeitsort ver-körperte. Der Einfamilienhausboom, der die Schweiz in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre erfasste, kann laut der Credit Su-isse auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964 zurückgeführt werden. Einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, in dem typischerweise ein Umzug in ein Einfamilienhaus erfolgt. Dieselben Babyboomer haben in den 90er-Jahren dann als Kapitalanlage das Ferienhaus entdeckt.

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MODULØRMagazin

201201

FORUM

MENDES DA ROCHA

In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória,

hat der Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha in Zusammenarbeit mit

dem Büro Metro Arquitetos den Neubau Cais das Artes realisiert. Einer

150 m langen Brücke aus Sichtbeton ähnlich, umfasst der neue Kultur-

komplex ein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m2 Aus-

stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café.

In der Enseada do Suá liegend, einer langen Flachebene, die die Insel von

Vitória bildet, schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade

entlang des Meeres. Zwischen den Bauten wird die Sicht auf die Berge des

Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche

Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum

war die Beziehung zwischen Natur und Konstruktion. Durch kristallklare

Plattformen ermöglicht die Rampe dem Besucher, mehrere Punkte der Stadt,

der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau

selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt

aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem

und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unter-

schiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

www.metroo.com.br

010

JOANNEUM MUSEUM GRAz

Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel

von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder

seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus

Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006

den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das

neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutor-

gasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger

klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch

verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachland-

schaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem

Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterir-

dischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler

Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch

diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand

weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums

ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen

Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt

räumt jedem einzelnen Gebäude seinen

Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue

räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer

Belag erstreckt sich über den ganzen

Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem

Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den

Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstle-

rischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum

lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

www.nietosobejano.com, www.eep-arch.com

010-020_Mod_Forum_0112.indd 10 09.02.12 16:51

von Raimund Rodewald, Dr. Dr. h.

„When houses are scattered through every part,the moral sense can never make a convert of the picturesque eye.“ Dieses Statement von 1782 des

englischen Pfarrers und Lehrmeisters desPittoresken, William Gilpin, umschreibt vielleicht zum

ersten Mal die Zersiedelung durch verstreut in der Landschaft gelegene Einzelbauten.

Heute würde Gilpin wohl bei einem Besuch der Schweiz und weiter Teile Europas kehrtummachen angesichts der fortgeschrittenen

Verbauung der Landschaften.

Seit den 60er-Jahren begann sich das Einfamilienhaus boomartig als neue Wohnform durchzusetzen, die sich an dem Gartenstadtkonzept orientierte und die Trennung des Wohn- und Arbeitsbereichs und somit das moderne Pendlertum zwischen Wohn- und Arbeitsort ver

Der Einfamilienhausboom, der die Schweiz in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre erfasste, kann laut der Credit Suisse auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964 zurückgeführt werden. Einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, in dem typischerweise ein Umzug in ein Einfamilienhaus erfolgt. Dieselben Babyboomer haben in den 90er-Jahren dann als Kapitalanlage das

von Raimund Rodewald, Dr. Dr. h.

„When houses are scattered through every part,the moral sense can never make a convert of the picturesque eye.“ Dieses Statement von 1782 des

englischen Pfarrers und Lehrmeisters desPittoresken, William Gilpin, umschreibt vielleicht zum

ersten Mal die Zersiedelung durch verstreut in der Landschaft gelegene Einzelbauten.

Heute würde Gilpin wohl bei einem Besuch der Schweiz und weiter Teile Europas kehrtummachen angesichts der fortgeschrittenen

Verbauung der Landschaften.

Seit den 60er-Jahren begann sich das Einfamilienhaus boomartig als neue Wohnform durchzusetzen, die sich an dem Gartenstadtkonzept orientierte und die Trennung des Wohn- und Arbeitsbereichs und somit das moderne Pendlertum zwischen Wohn- und Arbeitsort ver

Der Einfamilienhausboom, der die Schweiz in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre erfasste, kann laut der Credit Suisse auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964 zurückgeführt werden. Einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, in dem typischerweise ein Umzug in ein Einfamilienhaus erfolgt. Dieselben Babyboomer haben in den 90er-Jahren dann als Kapitalanlage das

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MODULØRProdukte

201201

SPEZIALLicht

von Sarah Gatto (Redaktion) und Gerald Brandstätter (Interview)

Ob all der technischen Innovationen und lichttechnischen Eigenschaften sind immer auch die formalen Parameter

ausschlaggebend bei der Beschaffung von Leuchten. Diese haben dank LED eine regelrechte technische Revolution und formale

Miniaturisierung hinter sich. Wir zeigen Beispiele herausragender Leuchten.

Mehr LuMen, weniger watt?

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Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterir

dischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler

Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch

diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand

weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums

ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen

Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt

räumt jedem einzelnen Gebäude seinen

Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue

räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer

Belag erstreckt sich über den ganzen

Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem

Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den

Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstle

rischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum

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SPEZIALLicht

von Sarah Gatto (Redaktion) und Gerald Brandstätter (Interview)

Ob all der technischen Innovationen und lichttechnischen Eigenschaften sind immer auch die formalen Parameter

ausschlaggebend bei der Beschaffung von Leuchten. Diese haben dank LED eine regelrechte technische Revolution und formale

Miniaturisierung hinter sich. Wir zeigen Beispiele herausragender Leuchten.

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ästhetik

kontemplation und Gewohnheitdie andere präzision

professionelle ästhetik und laienGeschmacksinne und künste

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MODULØRMagazin

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KOLUMNEWalter Maffioletti, SIA

201205

denkmal und recht in mendrisio

teilweise verzichtet werden muss oder ob das Normen-ziel durch andere geeignete Massnahmen erreicht wer-den muss. Dieses Prinzip gilt auch bei Konstellationen, die Fragen in Zusammenhang mit Geländern und Brüstungen

aufwerfen, wie Daniele Graber, Bauju-rist, anhand von konkreten Fallbeispie-len erklärte.Dass neben den obigen beschriebenen Themen noch andere Aspekte im Um-gang mit denkmalgeschützten Bauten zu berücksichtigen sind, war die Quint-essenz der Intervention von Franz Graf, Professor in Lausanne und Mendrisio. Im hindernisfreien Bauen und im Um-gang mit Baustoffen steckt viel Spreng-stoff, der Planer zu leidenschaftlichen Diskussionen hinreisst, wie das Podi-umsgespräch am Ende des zweitägigen Seminars zeigte. Dass aber das Urhe-berrecht des ursprünglichen Schöpfers immer zu berücksichtigen ist, steht aus-ser Diskussion, wie der Autor des vorlie-genden Artikels monierte. Es beinhaltet auf Gesetzesebene die Konkretisierung von Grundrechten, und diese sind grund-sätzlich unantastbar.

Ende Juni fand an der Accade-mia di architettura in Mendrisio ein von Mario Botta eröffnetes internationales Seminar über das Spannungsfeld zwi-schen Unterschutzstellung von Architek-turwerken des 20. Jahrhunderts und den entsprechenden rechtlichen Rahmenbe-dingungen statt. Verschiedene Themen wurden durch fachkundige Persön-lichkeiten unter der Leitung von Bruno Reichlin und Roberta Grignolo interdis-ziplinär behandelt: Grundrechte, tech-nische Normen, EU-Recht, Brandschutz, Urheberrecht, Ausnahmeregelungen, Haftung, hindernisfreies Bauen, Erdbe-benschutz, Giftstoffe und Bauordnungen. Die Bundesverfassung stellt die oberste Stufe des schweizerischen Rechtssystems dar und ist Ausgangspunkt für die Be-handlung der Frage, ob der Schutz eines Bauwerks oder die Einhaltung der Regeln der Baukunde Vorrang hat. Nach Marco Borghi, Rechtsprofessor in Mendrisio, sind die Grundrechte der Bundesverfas-sung massgebend und dürfen nicht be-einträchtigt werden, auch nicht, wenn es um die Verbesserung der Beständigkeit von Bauwerken geht. Auch beim Bauen haben die Grundsätze der Gewaltentren-nung und der Verfassungsmässigkeit zu gelten. In diesem Zusammenhang ist der Einbezug der EU-Richtlinien und wei-terer Bestimmungen zu betrachten, die besonders in den benachbarten Ländern eine bedeutende Rolle spielen, wie an-hand von Fällen aus Schweden gezeigt wurde.

Brandschutz

Die Angst vor dem Feuer ist im Men-schen tief verwurzelt, wie ein Blick auf die Geschichte zeigt. Die Frage, ob dieser

Umstand der Grund für die heute beste-hende Reglementierung ist, die manche Planer und Bauherren als besonders ein-schneidend und streng einstufen, wurde in Mendrisio nicht erörtert, aber anhand einiger beeindruckender Beispiele durf-ten die Anwesenden nicht nur die Umset-zung der Brandschutzbestimmungen bei denkmalgeschützten Objekten erleben, sondern auch die schwerwiegenden Fol-gen, wenn diese Bestimmungen vernach-lässigt werden. Régis Prunet, Generaldi-rektor des Kulturerbe-Departements in Paris und Brandsicherheitsverantwort-licher für das Palais de l’Elysée analy-sierte den Brand von der „Cité radieuse“ in Marseille, einem Werk von Le Corbu-sier: Es geht immer darum, zu wissen, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann, auch wenn Sondergenehmigungen aufgrund des architektonischen Werts des Gebäudes gerechtfertigt sind. Das Zauberwort heisst „Ersatzmassnahmen“, wie beispielsweise die Anpassung der Notbeleuchtung oder die Installation von Brandmeldern, um den Ersatz der alten originalen Türen, die den Brandschutz-bestimmungen nicht entsprechen, zu verhindern.

ErdBEBEnschutz, GEländEr und BrüstunGEn

Für Pierino Lestuzzi, Ingenieur, stellt der Erdbebenschutz bei Denkmälern eine besondere Herausforderung dar. In der Schweiz erlässt die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege Emp-fehlungen. Grundsätzlich dürfen Bau-normen auf Denkmäler nicht ohne ver-tiefte Abklärung angewendet werden, und von Fall zu Fall ist abzuwägen, ob auf das Einhalten einer Norm ganz oder

Walter Maffioletti, Rechtsanwalt SIA.

059_Mod_Kolumne_SIA_0512.indd 59 13.08.12 13:53

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060

MODULØRMagazin

201205

aRchITEKTURSchauhaus, Botanischer Garten Grüningen

aRchITEKTEnid.A Architekten, Zürichwww.id-a.ch

BaUhERRschafTZürcher Kantonalbank

BaUZEIT2011–2012

060-066_Mod_Arch_Grueningen_0512.indd 60 13.08.12 13:54

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061

Ein Glashaus in dEr naturID.a aRchITEKTEn, ZüRIch

Kontext und Konzept: Mit dem Botanischen Garten in Grüningen ZH beweisen Martina Wuest und Stephan Buehrer vom Zürcher Architek-turbüro id.A, wie ein Stahlbau kontrastreich mit der Natur harmoniert.von Delia Lenoir (Text) und Markus Bertschi (Fotos)

Es war der Baumbestand und nicht die gebaute Umgebung, der für den Entwurf massgeblich war. Das Schauhaus sollte auf die Bäume reagieren und diese ergänzen.

FrauWuestundHerrBuehrer,waswarendieVorgabenfürdiesenPavillon?Der Garten im Zürcher Oberland gehört der Zürcher Kantonal-bank (ZKB). Der Botanische Garten wurde 1961 von Privaten gegründet und nach einem Konkurs 1976 zunächst von der ETH und ein Jahr darauf von der ZKB übernommen. Seither ist sie Trägerin der Stiftung.Im Jahr 2009 entschied sich die ZKB dann, die Gewächshäuser im Zentrum der 1,7 Hektaren grossen Anlage zu erneuern. Das alte Schauhaus und das alte Gewächshaus waren in die Jahre gekom-men und mussten ersetzt werden. Zudem wollte die Bank den Garten durch ein grosszügigeres Schauhaus mit subtropischer Be-pflanzung aufwerten. Über einen Studienauftrag erhielten wir die Möglichkeit, die Anlage neu zu denken. Im Sinne der Nachhaltig-keit wurden blosse Sanierungsmassnahmen am Bestand verwor-fen, und man entschied sich für einen energieeffizienten Neubau.

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MODULØRMagazin

062

201205

aRchITEKTURSchauhaus, Botanischer Garten Grüningen

In einer ersten Phase erarbeiteten wir ein Konzept, welches vorsah, die Nutzungen zu trennen. Die Anzucht der Jungpflanzen wurde im hinteren Bereich der Anlage in einem Werkhof zusammengefasst. Damit wurde Platz geschaffen für ein repräsentatives neues Schauhaus.

WaswarIhregestalterischeIdeebeidiesemProjekt?Wir orientierten uns an dem, was für den Ort charakteristisch ist. Im Botanischen Garten in Grüningen war es der Baumbestand und nicht die gebaute Umgebung, der für den Entwurf massgeblich war. Im Unterschied zu den meisten botanischen Gärten im urbanen Umfeld ist die Anlage in Grünin-gen stark bewaldet. Also suchten wir sowohl in der Formenspra-che als auch in den konstruktiven Prinzipien den Dialog mit der Natur. Das neue Schauhaus sollte als Bestandteil des gesamten Gartens gelesen werden und sich in den selbigen integrieren. Nach dem Abbruch der alten Gewächshäuser gaben uns die Posi-tionen der umliegenden Bäume die Rahmenbedingungen für den Neubau vor. Das Schauhaus sollte auf den Baumbestand reagie-ren und diesen ergänzen. Die Basis für die Formfindung bildete die Voronoi-Interpolation, also die „Interpolation durch natürliche Nachbarn“. Die Position der Stämme der umgebenden Bäume wurde in einem Schwerpunkt-Voronoi-Diagramm erfasst, wo-durch unterschiedlich grosse Bäume unterschiedlich gewichtet werden konnten. Schliesslich wurde durch das Hinzufügen neuer, künstlicher Stämme in das Diagramm die erste Gebäudeform ge-neriert. Analog der Zellteilung in der Natur bilden sich durch die Position der alten und neuen Stämme die umgebenden Memb-rane, sprich das Dach. Der hohe Glasanteil sorgt für maximale Transparenz. Die subtropische Bepflanzung des Innenraums ver-eint sich mit dem umgebenden Wald zu einem kontrastreichen Gesamtbild. Das ursprüngliche Terrain des Gartens wie auch die Wegführung laufen durch das Gebäude hindurch weiter. So konn-te eine maximale Integration in den Garten erreicht werden.

KönnenSieunsIhrenkonstruktivenGedankenundIhreÜberlegungenzurEnergieeffizienzerläutern?Die Natur lebt ein Prinzip der Effizienz und der Qualität vor, an welchem wir uns orientieren wollten. Die Grundidee des

Konstruktes war, ein einfaches System von Stützen zu schaffen, welche ein gemeinsames, schüt-zendes Dach tragen – ganz im Sinne von Laugiers Urhütte und ihrem strukturellen Prinzip der vier Baumstämme als Ecksäulen. Um den gewünschten Kontrast zwischen den artifiziellen und den natürlichen Bäumen he-rauszuarbeiten wählten wir als Baumaterial Stahl, denn dieses Spiel zwischen Echt und Unecht fanden wir reizvoll. Den vorhan-denen Baumbestand ergänzten wir durch vier stählerne Bäume, welche das primäre Tragsystem

des Schauhauses bilden. Auf rund fünf Metern Höhe verästeln sich die Stämme zur Baumkrone hin, welche das natürliche Dach formt. Den horizontalen Raumabschluss formt eine von den Äs-ten abgehängte Sekundärkonstruktion. Diese begrenzt den Raum für das eigentliche Gewächshaus.Uns war wichtig, dass die Tragfunktion der Bäume als solche ablesbar bleibt. Deshalb wurde auf eine vertikale Profilierung der Glasflächen bewusst verzichtet. Es sollte auf keinen Fall der An-schein einer selbsttragenden Glaskonstruktion erweckt werden. Die Scheiben werden oben und unten durch U-Profile gehalten und haben so genügend Spielraum, um die Bewegungen des Stahls, herbeigeführt durch Temperaturschwankungen und Wind-druck, aufzunehmen. Weil konventionelle Isolierverglasung keine UV-Strahlung durch-lässt, sind die meisten Gewächshäuser nur einfach verglast. Aufgrund des hohen Energieaufwands, der mit einer Einfachver-glasung zur Konstanthaltung des Klimas einhergeht, schlossen wir diese Möglichkeit aus Gründen der Nachhaltigkeit aber schon früh aus. Die Energieeffizienz des Gebäudes stand im Vorder-grund. Die Lösung bot eine Spezialfolie im statisch notwendigen Verbundsicherheitsglas, welche im für das Pflanzenwachstum relevanten UV-Spektrum genügend Strahlung durchlässt. Das Ziel war es, auf aufwendige technische Lösungen in den Bereichen Heizen/Lüften/Kühlen zu verzichten. Die Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung erfolgt auf natürliche Weise durch ein System von automatisierten vertikalen Lüftungsflügeln. Uner-wünschte Hitze gelangt so gar nicht erst ins Gebäude, denn an-ders als bei konventionellen Gewächshäusern, welche mit einem innen liegenden Energieschirm für die Beschattung der Pflanzen

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Die Grundidee des Konstruktes war, ein einfaches System von Stützen zu schaffen, die ein gemeinsames, schützendes Dach tragen.

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Die subtropische Bepflanzung des Innenraums vereint sich mit dem umgebenden Wald zu einem kontrastreichen Gesamtbild.

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201205

aRchITEKTURSchauhaus, Botanischer Garten Grüningen

arbeiten, liegen die Sonnensegel hier als Blattwerk über dem Dach.

WelcheswarfürSiediegrössteHerausforderungbeidiesemProjekt?Die grösste Herausforderung für uns war, uns in kürzester Zeit in ein sehr spezifisches Thema einzuarbeiten und dabei ein Team zusammenzustellen, welches den hohen Anforderungen an die Konstruktion und die Gestaltung gerecht werden konnte. Mit der Firma Tuchschmid haben wir da-für einen mehr als kompetenten Partner gefunden, und zusammen mit allen Fachplanern befanden wir uns aufgrund technischer und gestalterischer Präzisierungen in einem permanenten Überarbei-tungsprozess. Nicht zuletzt war es eine grosse Herausforderung, das von der Bauherrschaft in uns gesetzte Vertrauen zu bestäti-gen.

Welchebaulichen,wirtschaftlichenundpolitischenHürdenwarenbezüglichderörtlichenGegebenheitenzumeistern?Eine der baulichen Herausforderungen stellte der Transport des Stahls dar. Zu Beginn war eine Vorfertigung der vier Bäume inklusive ihrer Kronen im Werk angedacht. Da die Stahlkonstruk-tionen jedoch zu gross für einen herkömmlichen Transport auf der Strasse und zu schwer für einen Helikopter waren, konnten letztendlich nur die Stämme im Werk vorgefertigt werden. Die Äste galt es, in präzisester Handarbeit vor Ort zu schweissen. Da die Bauherrschaft das neue Schauhaus noch in diesem Sommer eröffnen wollte, musste das Glas bereits vor Beginn der Schweiss-arbeiten berechnet und bestellt werden. Beim Bau der Stahl-struktur vor Ort war deshalb wiederum absolute Präzisionsarbeit gefragt. Die wirtschaftliche Herausforderung war, dass es sich beim Bau letztendlich um die Planung eines Prototyps handelte. Erfahrungswerte waren im Prinzip keine vorhanden. Die genauen Kosten konnten erst nach Vollendung der Detailplanung ermittelt werden, trotzdem war ein begrenztes Budget einzuhalten. Die ersten Richtofferten lagen weit über dem Budget, und das Projekt musste deshalb immer wieder an weitere Rahmenbedingungen

angepasst und überarbeitet werden. Wir sind allerdings über-zeugt, dass sich das Projekt durch die technischen und finanziellen Parameter, wie etwa das Einhalten ökonomischer Glasdimensionen, nur verbessert hat.

WaswarinGrüningenanFau-naundFlorabeimBauundbeiderKonzeptionzuberück-sichtigen?Der Gartenleiter hatte den Wunsch, das neue Schauhaus mit subtropischen Pflanzen zu bestü-cken. Dies hat zur Konsequenz, dass das Klima im Gewächshaus über das ganze Jahr hindurch konstant gehalten werden muss. Dies war nur mit einer Isolier-verglasung energieeffizient zu

bewerkstelligen. Um trotzdem die notwendige UV-Durchlässig-keit für das Pflanzenwachstum gewährleisten zu können, musste deshalb eine Spezialfolie ins Verbundssicherheitsglas integriert werden. Eine weitere Herausforderung stellte der Vogelschutz dar. Ziel war es, eine Lösung zu finden, welche die hohe Transparenz des Gewächshauses nicht beeinträchtigt. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein Konzept erarbeitet, das den Vogelschutz durch dezent ornamental bedruckte Schutzfolien auf den Gläsern gewährleistet.

WarenSiemitdemGebietumGrüningenbereitsvertraut,oder/undwelcheEntdeckungenhabenSiewährenddieserArbeitindieserRegiongemacht?Grüningen ist einer der schönsten Orte im Zürcher Oberland. Das romantische Städtchen mit Schloss und kurzer Hauptstrasse ist ein Bilderbuchidyll! Und auch der Botanische Garten selber, der etwas ausserhalb des Siedlungsgebiets liegt, ist ein wunderbarer Ort. Für uns war es ungewöhnlich, auf einen botanischen Garten mitten auf dem Land zu stossen, kennt man solche Gärten doch eher als grüne Oasen in Stadtzentren. Dennoch strahlt der Ort eine fast schon mystische Ruhe aus. Der Garten ist gross und be-herbergt allerlei Pflanzen. Man kann auf angenehmen Fusswegen unter den schattenspendenden Bäumen wandeln. Der Garten wird vom Gartenleiter Martin Salm mit äusserster Präzision

Da eine Vorfertigung der vier Bäume nicht möglich war, galt es, die Stahläste in präzisester Handarbeit vor Ort zu schweissen.

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Durch vier stählerne Bäume, die das primäre Tragsystem des Schauhauses bilden, ergänzten die Architekten den vorhandenen Baumbestand.

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aRchITEKTURSchauhaus, Botanischer Garten Grüningen

gepflegt. Diese Präzision war auch für die Planung des Schauhauses massgeblich.

InBezugaufdieVegeta-tionundaufdieBenutzung:WelchessindfürSiedieVor-teileeinesmodernenGlaspavil-lonsgegenüberbeispielsweiseviktorianischenPendants?Ein Vorteil ist sicherlich, dass durch die Isolierverglasung der Energiehaushalt im Vergleich zu einer Einfachverglasung viel einfacher zu kontrollieren und zu steuern ist. Der technische Ent-wicklungsstand der Bauteile birgt gerade im Bereich Energie etliche Vorteile, die es zu nutzen gilt. Wenn man bedenkt, dass früher Schattierfarbe auf die Verglasung aufgetragen werden musste, um die nötige Beschattung im Gewächshaus sicherzustellen, sind die aussen liegenden Sonnensegel in Grüningen um ein Vielfaches langlebiger und praktischer. Ausserdem gelangt so uner-wünschte Hitze gar nicht erst ins Innere des Gewächshauses.Unser Ziel war es, mit diesem Gewächshaus einen zeitgenös-sischen Ausdruck für eine klassische Bautypologie zu finden. Der Pavillon in Grüningen ist ein weit integralerer Bestandteil des Gar-tens, als es ein viktorianisches Glashaus je gewesen ist. Letzteres würde eher als objektbezogener Behälter fungieren.

UndwashatSieandiesemPavillon-Projektganzbesondersgereizt?Die Auseinandersetzung mit einer un-gewohnten Umgebung. Im Botanischen Garten in Grüningen haben wir nicht einen gebauten Kontext, sondern gewachsene Natur vorgefunden. Daraus resultierten ganz andere Parameter, die es beim Entwurf zu berücksichtigen galt. Schnell stellte sich die Frage, worauf sich das Vo-lumen beziehen sollte, denn eine Reaktion auf gebaute Strukturen war hier draussen in der Natur wenig sinnvoll. Für uns war der Dialog mit den natürlichen Elementen

des Gartens deshalb die logische Konsequenz. Das Spannende an einem Pa-villon wie diesem ist für uns die Reduktion der raumbildenden Elemente auf ein Minimum. Denn gerade bei so einem reduzierten Projekt ist der Qualitätsanspruch umso grösser. Die Details und die prägenden Elemente müssen in grösstmöglicher Perfektion ausgeführt werden. Es gibt ja nur einen Raum, und der muss überzeugen!

DieserPavillon–warerIhrersterBaudieserArt......das ist richtig, vordergründig ver-gleichbare Arbeiten gibt es bei uns in diesem Sinne nicht. Dennoch glauben wir, dass durch unsere Arbeitsweise alle unsere Projekte

miteinander verbunden sind. Was unsere Projekte charakterisiert, ist die auf Kontext und Konzept bedachte Herangehensweise an die Bauaufgabe. Wir sind daran interessiert, sehr spezifische Lösungen für unterschiedlichste Arten von Aufgabenstellungen zu entwickeln.

WelchessindIhrenächstenProjekte,undgibteseinWunschobjekt,dasSiegernerealisierenwürden?Wir haben das Glück, mit den unterschiedlichsten Massstäben und Bauaufgaben betraut zu sein. Nebst kleineren Umbauten

stehen grosse Wohnbauprojekte an, eine Museumserweiterung existiert in Skizzen-form. Gerade im Bau befinden sich unter anderem die Stadthalle in Laufenburg sowie ein Einfamilienhaus in Oberlunkho-fen auf einem eigentlich für unbebaubar erklärten Grundstück.Ein Wunschobjekt im klassischen Sinne gibt es nicht, immer ist es die sehr klar definierte Bauaufgabe und in diesem Rah-men die grösstmögliche Freiheit, die uns herausfordert.Obwohl, zu einer Anfrage für ein Wohn-hochhaus in Zürich-West würden wir wohl kaum Nein sagen...

Die Energieeffizienz stand beim Schauhaus im Vordergrund. So entwickelte man ein Verbundsicherheitsglas mit einer integrierten Spezialfolie, das genügend UV-Strahlung für das Pflanzenwachstum durchlässt.

id.A Architekten: Martina Wuest und Stephan Buehrer betreiben in Zürich ein eigenes Büro.

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Die Fassade des Pavil-lons ist in drei Module aus alternierenden Fich-tenstützen gegliedert.

MODULØRMagazin

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aRchITEKTURPavillon St.-Johann-Park, Basel

aRchITEKTEnBurckhardt + Partner, Baselwww.burckhardtpartner.ch

LanDschafTsaRchITEKTEnSchönholzer + Stauffer, Riehenwww.schoenholzerstauffer.ch

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Page 71: Modulør 05/12

3in Richtung Strasse offen – das Gebäude leuchtet von innen heraus. Die äussere Tragstruktur aus Fichtenholzstützen mit unterschiedlichen Abständen integriert sich in den lockeren Baumbestand auf der Westseite des Parks. Die raumhohe Verglasung zwischen den Stützen hebt die visuellen Grenzen zwischen Innen-raum und Landschaft auf. Auch die ein-heitliche, sehr einfache Materialisierung unterstützt den fliessenden Übergang von innen nach aussen. Der helle Asphalt der

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Flügelim

Park

BURcKhaRDT + PaRTnER, BasEL

Das Wort Pavillon bedeutete ursprünglich „Zelt“. Der Begriff geht auf das lateinische „Papilio“ für „Schmetterling“ zurück, da die Form der

römischen Zelte an die Flügel eines Schmetterlings erinnerten.Der kürzlich eingeweihte Pavillon von Burckhardt + Partner im

St.-Johann-Park in Basel wird der ursprünglichen Bedeutung des Wortes in mehrfachem Sinn gerecht.

von Katharina Marchal (Text) und Hans H. Münchhalfen (Fotos)

Die drei Flügel des Baukörpers trennen die Funktionen klar voneinander und ermöglichen eine starke Beziehung zum Park.

Drei Flügel ragen in die Park-landschaft hinaus. Das Wettbewerbs-projekt (2008) setzte sich noch aus vier Flügeln zusammen und glich tatsäch-lich einem Schmetterling. Zur Kosten-einsparung wurde ihm leider einer ge-stutzt, was dem Konzept nicht schadete. Die Figur ermöglicht sowohl die klare Trennung aller Funktionen sowie die maximale öffentliche Nutzung des Ge-bäudes. Bis zum Abend stehen die drei Türen zum Spielplatz, zur Terrasse und

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Parkwege passt sich farblich dem Hart-boden der Innenräume an. Die Mas-sivbauweise beschränkt sich auf das Fundament; der darüber aufgerichtete Montagebau ist komplett aus Holz. Klar oder blau lasierte OSB-Platten verkleiden die Innenwände, rohe Dreischichtplatten aus Fichtenholz die Decken. Sämtliche Installationen sind offen montiert, bilden jedoch eine überschaubare Ordnung. Der spartanische Innenausbau lässt viel Spiel-raum für unterschiedliche Nutzer; die Einfachheit entspricht hier dem Zweck.

Vielfältige NutzuNg

Das St.-Johann-Quartier zeichnet sich durch seine heterogene Bewohnerschaft aus. Mit der Finanzierung des neuen Pavillons (2,1 Millionen Franken) er-möglichte die Christoph-Merian-Stiftung

Ansicht von Osten: Durch die Gliederung der Fassade ent-steht im Innenraum ein vielfältiges Licht-und-Schatten-Spiel.

Die Gebäudehülle bildet die äussere Tragstruktur und fasst alle Funktionen zu einem einheitlichen Baukörper.

die Umsetzung des öffentlichen Begeg-nungsortes für Menschen aus unter-schiedlichen Kulturen, für Jung und Alt. Unter einem Dach werden hier verschie-dene Aktivitäten vereint: Im Kaffeehaus und in der Bar „Jonny Parker“ profitiert man von einem Blick aus leicht erhöhter Lage auf den Rhein. Die vorgelager-te, neu gestaltete Terrasse baut auf den Mauern der ehemaligen Aussichtskan-zel des versetzten Waaghauses auf. Im

grössten Flügel des Pavillons befindet sich der Spilruum St. Johann – ein of-fener Kindertreffpunkt mit Kreativraum und Stillem Raum. Direkt an das Foyer grenzt das Büro des Neutralen Quartier-vereins St. Johann an und bildet eine räumlich geschlossene Einheit inner-halb der offenen Struktur; auch die Ne-ben- und Lagerräume, das WC und die Küche sind als zusammengefasste Kerne mit Fenstern hinter dem durchlaufenden

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Auch im Quartierbüro prägen Hartbetonböden, OSB- und Dreischichtplatten die Einfachheit des Gebäudes.

Grundriss: Geschlossene und offene Bereiche liegen wie Waben aneinander und zonieren den Innenraum.

Das Foyer bildet das Zentrum des Pavillons, vernetzt alle Funktionen und verteilt die Besucher.

1 5m

Stiller RaumSpielraum

Lager

Technik

Stuhllager

Quartierbüro

Foyer

Lager Café

Abstellen

WCWC

Küche

Café

Kreativraum

N

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Fassaden platziert; die abgewinkelten Flächen der Einbauten bilden trichterför-mige Gänge und Räume. Durch welchen der drei Eingänge man den Pavillon auch betritt, man steht im Zentrum der Anlage und überschaut alle Aus- und Zugänge.

PaVilloN im Park

Der Pavillon ist Teil des neu gestalteten Parks von Schönholzer + Stauffer Land-schaftsarchitekten. Die neue Wegfüh-rung und der wieder geöffnete Zugang von der Elsässerstrasse binden den Park stärker an das Quartier an. Diese Auf-wertung verbessert nicht nur die soziale Kontrolle innerhalb des Parks, sondern verstärkt auch den Bezug zum Rhein. Anstelle der abgebrochenen Ruine des historischen Schlachthofgebäudes und des alten Spielplatzes entstand ein viel-

fältiger Spiel- und Aufenthaltsort für Jung und Alt. Auf dem neuen Spielplatz, der unmittelbar an die Terrasse des Pa-villons angrenzt, können sich die Kin-der auf den zwei riesigen Klettergeräten in Form eines Schweins und einer Gans austoben. Dazwischen fordert eine gros-se Sandspielanlage mit Wasserpumpe zum Experimentieren auf. Auf der gegen-überliegenden Seite des Pavillons erlaubt eine im Belag integrierte Wasserpfütze

mit Wasserdüsen das Planschen und Spritzen. Mehrere Fitnessgeräte im Park stehen den „Grossen“ zur Verfügung. Für die Senioren des Alters- und Pflegeheims nebenan erhöhte man sogar einige der Parkbänke zum erleichterten Aufstehen.Seit der Einweihung werden der neue Pa-villon und der Spielplatz intensiv genutzt. Nicht nur die Bewohner des Quartiers schätzen die Aufwertung des Parks und den neuen Treffpunkt.

Von der erhöhten Terrasse der Cafeteria eröffnet sich eine Aussicht über die Wiesen des Parks am Rhein.

Ein fantasievoll gestalteter Spielplatz grenzt direkt an den Pavillon und integriert sich in den dichten Baumbestand.

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aRchITEKTURSwiss-Re-Pavillon, Adliswil

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BaUZEIT2010–2011

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EinTragwErkwiE EinBlaTTsaM aRchITEKTEn, ZüRIch

Im Hof der Swiss Re in Adliswil steht ein Pavillon. Ein kleiner Bau, der grosse Wirkung zeigt, weil er auf die Struktur reduziert ist.von Brigitta Schild (Text) und Dominique Marc Wehrli (Fotos)

Der skulpturale Pavillon liegt in einem intimen, eng begrenzten Innenhof der Swiss Re.

Das Blatt einer Seerose diente als Referenz für das frei stehende, monolithische Objekt.

Kleine Bauwerke verbergen sich oft vor der Öffentlichkeit. So auch der Pavillon der SAM Architekten im Innenhof der Swiss Re. Längsseitig begrenzt durch den fünfgeschossigen Bürotrakt, die gegenüberliegenden ein- bis zweigeschossigen Raum- elemente und Annexbauten, bildet der Hof einen in-ternen geschützten Aussenraum. In den niedrigeren Raumstrukturen, deren Giebeldächer mit den roten Tonziegeln das Bild prägen, befinden sich Schu-lungsräume, Restaurant und Cafeteria. Damit der Innenhof bei jeder Witterung genutzt werden kann, wünschte sich die Bauherrschaft einen Unterstand und betraute die Architekten des bestehenden Bü-rokomplexes mit der Aufgabe. SAM Architekten aus Zürich entwarfen allerdings kein simples Dach, son-dern entwickelten ein frei stehendes, monolithisches Objekt. Entstanden ist ein skulpturaler Pavillon, der völlig unsichtbar von der Strasse dort einen räum-lichen Akzent setzt, wo sich die Mitarbeitenden ger-ne aufhalten.

Organisch strukturiert

Die organische Form des Pavillons steht im Ge-gensatz zur nüchternen Geometrie des Innenhofs, fügt sich aber trotzdem gut proportioniert in das Gefüge der bestehenden Gebäude ein. Inspiriert vom Aufbau eines Seerosenblattes, entwickelten die Zürcher Architekten die Dachstruktur. Ana-log der Pflanzengliederung übernehmen Stahlrip-pen die Funktion von Stützen und Trägern. In der Untersicht lässt sich der Kräftefluss im Rhythmus und in der Geometrie der Stege nachvollziehen und über die aufgefächerten Stützen bis hinunter zu den Auflagern verfolgen. Die Randrippe wird dabei zum Dachrand und ist Bestandteil des Rah-mentragwerks. Da Stahlblech das einzig verwen-dete Material ist, sind die einzelnen Teile direkt verschweisst. Die monolithische Konstruktion und die deutlich sichtbare Ordnung der Statik verleihen dem Bau nicht nur Plastizität, sondern auch eine

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aRchITEKTURSwiss-Re-Pavillon

sOrgfältig kOnstruiert

Bauingenieure optimierten das Verhältnis zwischen Material und Tragfähigkeit und in 3D-CAD-Model-len wurden Konstruktion, Gewicht und die Nahtstel-len laufend kontrolliert. Für die Walzung und den Zuschnitt insbesondere der komplexen Abwicklung des Dachrandes wurden sie ebenfalls gebraucht. Teil-weise fand die Überprüfung der Anschlüsse und des Erscheinungsbildes im Massstab 1:1 statt. Nicht nur die komplexe Konstruktion, sondern auch Lieferung und schliesslich Montage boten grosse Herausforde-rungen und benötigten absolute Sorgfalt. Schliesslich musste die Gesamtkonstruktion in zwei Teilen mit dem grösstmöglichen Kran über das fünfgeschossige Bürogebäude gehievt werden. Wer nicht dabei gewesen ist, ahnt heute nichts mehr von diesen Anstrengungen: Der Pavillon ist in den baulichen Kontext eingebunden und von oben, aus dem Bürotrakt gesehen, präsentiert er sich beschei-den in der Form eines leichten Blattes.

Stahlrippen übernehmen analog der Pflanzengliede-rung die Funktion von Stützen und Trägern.

Die Dachform leitet sich aus den Nutzungen und Grössenverhältnissen der angrenzenden Gebäude ab.

Zeichenhaftigkeit, die durch die weisse Farbe noch unterstrichen wird.

räumlich bestimmt

Zwar weist der Pavillon eine freie Form auf, doch keine beliebige. Abgeleitet aus den Parametern der umstehenden Gebäude, den Nutzungsanforde-rungen und Grössenverhältnissen, folgt die Form logischen Entscheiden: Damit das Licht ungehin-dert in die Cafeteria einfällt, weicht das Dach in einer grosszügigen Einbuchtung vor deren Fassade zurück. Um die Eigenständigkeit des Pavillons zu erhalten, reicht die eine Spitze des blattförmigen Dachs nur bis an den Annexbau – berührt ihn aber nicht. Es ist lediglich ein Schritt, der die schützende Überdeckung vom Ausgang der Cafeteria trennt, und wer hinaustritt, lässt sich unbewusst durch die dynamisch geschwungene Dachform in Längsrich-tung des Innenhofs führen. Im Unterschied zum Pflanzenstiel, der das Blatt von der Mitte aus trägt, wurden die Stahlstützen am Rand angeordnet, was grössere Auskragungen zur Folge hatte, aber eine freie Möblierung zulässt.

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RECHTÄsthetik

von Dr. Thomas Wetzel und Sarah Hilber (Text) und Alessandra Chemollo (Foto)

Welche ästhetischen Anforderungen hat eine Baute zu erfüllen? Ordnet sich das Bauwerk in die Umgebung ein? Wer entscheidet darüber nach welchen Kriterien? Der nachfolgende Artikel soll dem Leser anhand der Gestaltungsvorschrift des Kantons Zürich – des sogenannten „Ästhetikpa-ragrafen“ – einen Überblick über das Thema der Einordnung von Bauten und Anlagen in die Umgebung verschaffen.

Die Ästhetikim Recht

Gemäss§238Abs.1desPlanungs-undBaugesetzesdesKantonsZürich(PBGZH)sindBauten,AnlagenundUm-schwungfürsichund in ihremZusammenhangmitderbau-lichenundlandschaftlichenUmgebungimGanzenundinih-ren einzelnenTeilen so zu gestalten,dass einebefriedigendeGesamtwirkungerreichtwird;dieseAnforderunggiltauchfürMaterialienundFarben. Erhöhte Gestaltungsanforderungengelten für Arealüberbauungen: Bauten, Anlagen und Um-schwungmüssennichtnurbefriedigend,sonderngutgestaltetsein (§71Abs.1PBGZH).EineguteEinordnungwirdauchgefordert, wenn auf Objekte des Natur- und HeimatschutzesbesondereRücksichtzunehmenist(vgl.§238Abs.2PBGZH;VB.2003.00301).ImGegensatzzudenBestimmungenandererKantone,welche(negativ) die Verunstaltung eines Stadt- oder Quartierbildesverbieten,ist§238PBGZHeinepositiveästhetischeGeneral-klausel.MitdieserpositivenGeneralklauselsollsowohlfürdieBauteselbstalsauchfürdiebaulicheundlandschaftlicheUm-gebung eine befriedigende Gesamtwirkung erreicht werden.VerlangtwirdbeiRegelüberbauungenjedochnureine„befrie-digende“Einordnung;gestütztauf§238Abs.1PBGZHkönnenkeinearchitektonischenSonderleistungenverlangtwerden.

Beurteilungskriterien

DieFrage,obeinebefriedigendeGesamtwirkung (Regelüber-bauung)odereineguteGestaltung(Arealüberbauungoderbe-sondereRücksichtnahmeaufObjektedesNatur-undHeimat-

schutzes)erreichtwird,istnachobjektivenundgrundsätzlichenKriterien zu beantworten (BGer. 1P.280/2002). SubjektivesEmpfinden rechtfertigt keinen Eingriff in das Eigentum. BeiderBeurteilungdesVorliegens einer befriedigendenGesamt-wirkung ist eineumfassendeWürdigungallermassgebendenGesichtspunkte vorzunehmen (VB.2009.00390). Ein Bestand-teilderbefriedigendenGesamtwirkungbildetdieWirkungdesObjektesansich(AussenwirkungdesObjekteslosgelöstvonderbaulichen und landwirtschaftlichen Umgebung), ein zweiterdessenBezugzurUmgebung.Dabeiistnichtnuraufdieunmit-telbareUmgebungabzustellen,sondernesisteineumfassendeWürdigung aller massgeblichen Gesichtspunkte unter Einbe-zug der weiteren Umgebung und der optischen Fernwirkungvorzunehmen(BEZ2000Nr.17).NebstderbaulichenistauchdielandschaftlicheUmgebungzuwürdigen(VB.2007.00294).MitRücksichtaufdieEigentumsgarantiesinddiesichgegenü-berstehendenöffentlichenundprivatenInteressengegeneinan-der abzuwägen; der Entscheid muss zudem verhältnismässigsein(BEZ2000Nr.17;VB.2005.00023).

BeurteilungsmassstaB

ÜberdiegenügendeEinordnungzuentscheidenhatdieörtlicheBaubehörde im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens. BeiderAnwendungvon§238PBGZHkommtdenGemeindeneinerheblicherErmessensspielraumzu,sodasssichdasBaurekurs-gericht (BRG)beiderÜberprüfungörtlicherBauentscheide–entgegenseinergrundsätzlichvollenKognition(§20Abs.1des

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Prämiert: Mit dem Pro-jekt „Wiedergewinnung der Festung Franzen-feste“ holte der Südti-roler Architekt Markus Scherer in diesem Jahr die Gold-Auszeichnung bei Best Architects 13.

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RECHTÄsthetik

VerwaltungsrechtspflegegesetzesdesKantonsZürich,VRG)–Zurückhaltungauferlegt.DasGerichtersetztsomiteinenochvertretbare Wertung der Gemeinde nicht durch eine eigeneandere Wertung. Hingegen greift es dann ein, wenn die äs-thetischeWürdigungderkommunalenBehördesachlichnichtmehrvertretbarist(A.Kölz/J.Bosshart/M.Röhl,KommentarzumVerwaltungsrechtspflegegesetzdesKantonsZürich,2A.,1999,§20Rz.17ff.).

Zwei neuere entscheide des Baurekursgerichts des kantons Zürich

Die Gestaltungsvorschrift von § 238 PBG ZH darf nicht zurAushebelung anderer baurechtlicher Vorschriften „miss-braucht“werden.TrotzgrossemErmessensspielraumderGemeindebeiderAn-wendung von § 238 PBG ZH hat das BRG im Entscheid Nr.0013/2012vom31.Januar2012(=BEZ2012Nr.26)einenRe-kurs gegen den erstinstanzlichen Bauentscheid gutgeheissen.DieVorinstanzhatteeinemAttikageschoss,welchesgegenüberden Vollgeschossfassaden um 0,9m zurückversetzt war, dieBewilligungsfähigkeit deshalb abgesprochen, weil dieses denAnforderungenaneinebefriedigendeEinordnung(§238Abs.1PBGZH)nichtgenüge.DasBRGkamzumSchluss,dassArt.38 der BZO der Gemeinde Erlenbach zwar eine Rückverset-zungdesAttikageschossesverlangte,ausdemBegriff„Dachge-schoss“jedochnichtabgeleitetwerdenkönne,dasseineRück-versetzung mit einem bestimmten Masse (im konkreten Fallgrösserals0,9m)notwendigsei(E.3.2).DieBaubehördedürfediesnichtquasi„nachverlangen“,indemsiediekantonaleGe-staltungsvorschrift(§238Abs.1PBGZH)herbeiziehteundsodieRegelunginderBZOfaktischausserKraftsetze.DerEntscheidzeigt,dassderGemeindezwareingrosserEr-messensspielraum bei der Beurteilung der Frage der Einord-nung zusteht, dass jedoch § 238 Abs. 1 PBG ZH nicht dazudienendarf,anderegesetzlicheAnforderungenaneineBautezuverschärfenbzw.kommunaleVorschriftenausserKraftzusetzen.

die örtliche BauBehörde üBt das ihr gestütZt auf § 238 PBg Zh Zustehende ermessen gar nicht aus

DasBRGhattesichimEntscheidNr.0301/2011vom20.Dezem-ber2011(=BEZ2012Nr.16)miteinemBeschlusszubefassen,derkeinerleiErwägungenderörtlichenBaubehördezurFragederEinordnungdervonihrbewilligtenMobilfunkbasisstation

RA Dr. iur. Thomas Wetzel ist Rechtsanwalt, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht und Partner in der Anwaltskanzlei Wenger Plattner Basel, Zürich, Bern.

RAin lic. iur. Sarah Hilber ist gleichfalls bei Wenger Plattner als Rechtsanwältin im Bereich Bau- und Immobilienrecht tätig.

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enthielt.DasBRGerwogmitHinweisaufdenEntscheiddesVerwaltungsgerichts des Kantons Zürich VB.2006.00026 (=BEZ2006Nr.55),dasssichdieörtlicheBaubehörde,wennsieihrenEntscheidüberdieAnwendungvon§238PBGZHinderBaubewilligung nur unzureichend begründet und eine nach-vollziehbareBegründung auch inderRekursvernehmlassungnicht nachgebracht habe, nicht auf ihren Beurteilungsspiel-raumberufenkönne.DamitseidieRekursinstanz insolchenFällennichtnurberechtigt,sondernsogarverpflichtet,dieAn-wendungvon§238PBGunterEinsatzihrervollenKognitionzuüberprüfen,andernfallseineArt.29derBundesverfassung(BV) verletzende Unterschreitung der Überprüfungsbefugnisvorliege. In Weiterführung dieser Rechtsprechung gilt in derPraxisderRekursinstanz,dass,wenndieBaubehördeerstimRahmeneineszweitenSchriftenwechselsoderanlässlicheinesLokalterminseinesubstanziierteBegründungfürdenEinord-nungsentscheidnachschiebt,dies inderRegelebenfallsnochaufeinehinreichendeErmessensausübungbeiderFällungdesbaurechtlichen Entscheids schliessen lässt (u.a. BRGE II Nr.0201/2011vom6.September2011,E.7.4).Daraus ergibt sich: Wenn es an einer Ermessensausübungfehlt, prüft das Baurekursgericht die Einhaltung von § 238PBG ZH mit voller Kognition, d.h. ohne Berücksichtigungeines qualifizierten Ermessenspielraums der kommunalenBaubehörde. Die kommunale Baubehörde hat allerdings dieMöglichkeit,dieBegründungauchnoch imRekursverfahrenvordemBaurekursgericht–unddassogarnoch imRahmendes zweiten Schriftenwechsels oder anlässlich eines Augen-scheins–nachzuschieben.

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Runtal: Projekt von Anaïde Davoudlarian und Gregory Brunisholz. Warme Luft strömt direkt aus dem neuen

Heizkörper „Folio“ in einen transparenten Kunststoffsack, der Richtung Himmel steigen will.

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AKTUELLDesigners‘ Saturday 2012

von Brigitta Schild (Text)

Im Gespräch mit Modulør gibt Sergio Cavero unter anderem darüber Auskunft, weshalb Design ein Statement braucht und was, ausser den Lokalitäten, das Besondere an der Ausstellung in Langenthal ist.

Design is a statement

seit 2003 sind sie Kurator des Designers‘ saturday. Können sie eine tendenz feststellen, wie sich die an-sprüche an eine ausstellung verändern?Ich glaube, es gibt ein stärkeres Verlangen nach Design-Ausstellungen, so wie wir sie betreiben. Man will die Produkte nicht nur im Massstab 1:1 betrachten. Es genügt nicht, was man in einem Showroom auf einer gewöhnlichen Messe sehen kann, denn die Informationen über Produkt und Firma sind im Internet verfügbar. Das ist eine etwas paradoxe Situation. Man verkehrt zwar immer mehr in der virtuellen Welt, braucht aber gleichzeitig immer mehr das physisch Reale. Ich denke, dass das Bedürfnis, die Geschichte der Pro-dukte in Natura zu erleben und zu sehen,

was sich wirklich dahinter verbirgt, immer stärker wird.

ist es das taktile?Ja, aber nur zum Teil. Mehr noch geht es um den Gesamteindruck, um die Ide-enwelt der Menschen, die am Produkt arbeiteten, und um das, was sie erreichen wollen. Das ist etwas, was in den Präsen-tationen spürbar ist. Da wird versucht, das zu sagen, was eben nicht über andere Medien zum Ausdruck kommen kann. Insofern bietet der Designers‘ Saturday Raum, diese Erfahrung zu machen.

„Design is a statement“ – eine klare ansage – wie ist das zu verstehen, wenn der Begriff allgegenwärtig ist?

Sergio Cavero, Architekt ETH BSA, führt seit 1995 das Büro

Architectures Générales und befasst sich mit Architektur,

Bühnenbildkonzeption und Ausstellungsgestaltung. Seit 2003

ist er Kurator des Designers‘ Saturday in Langenthal.

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AKTUELLDesigners‘ Saturday 2012

Mit diesem Leitsatz wollen wir klarstellen, dass wir uns zum Design bekennen. Es ist eine Deklamation, die man vertreten können muss. Zwar darf jeder Design als Etikette beanspruchen, aber die entschei-dende Frage ist, ob das Versprechen dann auch eingelöst wird. Einlösen kann das aber nur, wer versucht, die Exzellenz zu erreichen. Gutes Design ist immer exzel-lentes Design, das sein Versprechen hält.

Und welches Versprechen ist das?Dass man das Produkt schlicht nicht mehr verbessern kann … – und zwar auf allen Ebenen. Nicht nur optisch-ästhetisch – auch in der Fabrikation, in der Anwender-freundlichkeit und in seinem kulturellen Mehrwert. Die grössten Etikettenschwin-del passieren, wenn die Begriffe „Design“ und „Styling“ vermischt werden, denn Styling bleibt an der Oberfläche. Was sich kurzfristige Mode leistet, kann sich Design nicht erlauben. So besteht für Firmen qua-si der Zwang, in der Tiefe zu suchen und das gute Design zu schaffen.

Besteht dieser Zwang auch beim Desig-ners‘ Saturday? Muss man sich seinen Platz verdienen?Das muss man immer – aber genau das ist speziell. Es ist zweifelsohne eine kommer-zielle Veranstaltung, aber alle Veranstalter

und Teilnehmer sind überzeugt, dass sich nur die Qualität auszahlt. Und diese ist mit harter Arbeit verbunden, mit Selektion, Coaching, Gesprächen und Diskussionen. Wenn wir unsere Aussteller gewählt haben, führen wir Workshops durch und begleiten sie bis hin zur Ausstellung. Das ist ein gänzlich anderer Vorgang als bei anderen Veranstaltungen, wo man einfach eine Fläche mietet.Zwar verleihen auch wir als Anerkennung Awards, aber es ist nicht unsere Absicht, einen Wettbewerb zu veranstalten.

Sondern?Es geht uns darum, dass jede Firma das Potenzial der Ausstellung ausschöpft. Wir, d. h. der Vorstand, die Jurymitglieder und ich, verstehen uns als Sparringpartner der Unternehmen im Sinn, dass wir wider-spiegeln, was sie machen, und unsere Erfahrungen einfliessen lassen. Schliess-lich ist es das Ziel aller Beteiligten, dass die Eigenart und die Kraft zum Ausdruck kommen, die in den Firmen und Produkten liegen.

Andere Messen können nicht gross ge-nug sein. Sie setzen auf „Less Is More“. Warum?Der Designers‘ Saturday richtet sich in erster Linie an professionelle Akteure der

Szene. Uns interessiert das samstägliche Entertainment nicht. Trotzdem kann man die Ausstellung auf unterschiedliche Art und Weise geniessen, sei es rein intuitiv oder intellektuell, als passiver Besucher oder als Profi, der die Diskussion sucht. Die Qualität ist, dass man sich nicht vier Tage lang durch 400 Ausstellungsräume schleppen muss, um am Ende vielleicht zehn gute Objekte zu sehen. In dieser Konzentration liegt unsere Stärke. In dem Sinn wollen wir lieber mit weniger mehr geben …

Nach dem fünften Mal als Kurator: Worauf freuen Sie sich speziell im 2012?Eine sehr schöne Erfahrung hat sich mit der Jurierung und der Teilnahme vieler Schweizer Designer ergeben. Ich sehe die Projekte vorher, kenne die Konzepte und mache mir ein Bild – momentan sind es 70 Bilder, die ich im Kopf trage. Wenn ich dann durch die Ausstellung gehe und mir die Präsentationen anschaue, dann werde ich mich fragen, ob die Umsetzung besser als mein Bild oder gleich, schlechter oder auch total anders ist.

Dornbracht: Projekt von Nik Schweiger. Der Besucher wird in einer Art Parcours durch die Installation

geführt, die einen im Lounge-Stil angeordneten Wohn- und Baderaum zeigt, und kann dabei erleben, wie

sich die Wahrnehmung der Raumsituation durch drei vorprogrammierte Szenarien ändert.

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Sky Frame: Projekt von Studio Hannes Wettstein. 50 Glühwürmchen tanzen vor einem riesigen Vollmond

um die Wette. Die Gäste des Fensterherstellers können auf einer mit Teppich eingekleideten Tribüne

innehalten und dem faszinierenden Schauspiel beiwohnen.

Bauwerk Parkett: Projekt von Studio Hannes Wettstein. Drei Häuschen scheinen wie durch Riesenhand in

die Lagerhalle gepurzelt. Die Besucher sind eingeladen, dort Holzböden auf Augenhöhe zu betrachten..

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AKTUELLDesigners‘ Saturday 2012

Jurymitglieder 2012ElisabEth boEsch – Architektin, Zürich

Jan GEipEl – Architekt und Ausstellungsleiter Danish Architecture Center, Kopenhagen

iria DEGEn – Innenarchitektin, Zürich

aDriEn rovEro – Designer und Szenograf, Lausanne

Karin schultE – Herausgeberin Avedition Messedesign-Jahrbücher, Stuttgart

Ruckstuhl: Projekt von Atelier Oï. Ein Teppich-Periskop erstreckt sich über drei Etagen

und erzeugt ein aufregendes Licht- und Schattenspiel.

Die Visualisierungen der eingereichten Projekte wecken bereits grosse Vorfreude und

hohe Erwartungen an die Umsetzung. Oder wie es ein Jurymitglied formuliert hat:

„Wir freuen uns auf eine faszinierende Vielfalt an haptischen, akustischen und visuellen

Szenografien und räumlichen Erlebnissen.“

DESIGNERS‘ SATURDAY 2012

Dieses Jahr findet der Desig-ners‘ Saturday in Langenthal am 3. und 4. November statt.www.designerssaturday.ch

Modulør lädt exklusiv eine Gruppe von 20 Leserinnen und Lesern am Freitag, den 2. November, zur Preview ein. Melden Sie sich an unter:www.modulor.ch

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Nähere Informationen erhalten Sie bei den Flachglas Schweiz Standorten in Wikon, Thun und Münchenbuchsee, unter www.flachglas.ch oder der E-Mail-Adresse [email protected].

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vetroSol 62/29 PMit dem neuen vetroSol 62/29 P setzen wir neue Massstäbe. Eine neu entwickelte Dreifach-Silberschicht auf der zum Scheiben-Zwischenraum orientierten Fläche der Aussenscheibe ermöglicht den Technologiesprung.Lichtdurchlässigkeit von 62%, Gesamtenergiedurchlass von 29% und ein Wärmedämmwert von 1,0 W/m2K als 2-fach oder bis zu 0,4 W/m2K bei 3-fach Isolierglas zeichnen vertroSol 62/29 P aus.

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Fassade, Kunst odereffiziente Gebäudehülle?Filigran, lebendig, starr, kraftvoll, energetischoder unergründlich? Gebäude schöpfen ihre Kraft wesentlich aus der Strahlkraft ihrer Fassade.Wir liefern die Systeme für ihre Ideen. Fassaden-systeme von Colt – aus Glas, Metall, Textilien oder Holz, starr oder beweglich, mit innovativen Steue-rungs- und Regelungskonzepten, geben Gebäuden ein individuelles Gesicht.

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MODULØRProdukte

TOOLBOX 201205

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Graziler HinGucker

Die Pflege handwerklicher Tradition steht bei NovoliNe im Zentrum, auch wenn die zahlreichen Produkte mithilfe modernster Technologien gefertigt werden. Das Wissen aus dem Prototypen-bau und der Weiterentwicklung einzelner Leuchten bis zur Serien-herstellung gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, kundenspezi-fische und eigene Kreationen zu entwickeln und herzustellen. Man ist spezialisiert auf technisch und funktionell perfekte Leuchten und Lichtsysteme mit hohem Qualitäts- und Designanspruch. Das Modell „Pencil“ mit seiner reduzierten Formensprache unter-streicht das Qualitätsdenken von Novoline. Die NV-Pendelleuchte mit ihrem länglichen und äusserst grazilen Körper ist ebenfalls als Strahler und in den Farben Schwarz, Weiss und Silbergrau erhältlich.

[email protected], www.novoline.ch

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toolbox 089

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MODULØRProdukte

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für nachhaltiges bauen

Das bekannte Park Hotel Vitznau am Ufer des Vierwaldstättersees wird seit September 2009 zu einem besonders exklusiven Fünfsternhotel umgebaut. Die hohen Anforde-rungen an den Wärme- und Schallschutz sowie die Nachhaltigkeit des Umbaus haben auch Einfluss auf die Ausführung bautechnischer Details wie die Anschlussbewehrung eingebauter Bauteile. Isokorb-Typen und Tronsole-Systeme der Schöck Bauteile AG tragen durch hohe Wärmedämmung und Trittschallminderung gleichermassen zu bauphysika-lisch sowie wirtschaftlich optimalen Lösungen bei. Die neuen Balkone wurden zum Bei-spiel mit dem Isokorb wärmetechnisch entkoppelt, oder beim Anschluss der Laufplatten und Treppenpodeste an die Hauswände wurde ein speziell entwickeltes Tronsole-System verwendet. Schöck Bauteile

[email protected], www.schoeck-schweiz.ch

Designklassiker

Die Armaturenserie von Arne Jacobsen ist ein wahrer Klassiker in Bad und Küche. In ihrer Form auf das Wesentliche reduziert, ist die Vola-Serie auch in massivem Edel-stahl erhältlich und wartet mit verschie-denen Innovationen auf. Der elektrische Handtuchwärmer „T39“ zum Beispiel hat ein Einbausystem, bei dem alle technischen Funktionsteile in die Wand integriert sind. Das Modell ist als flexibles System von Heizstäben aufgebaut, welches in Anzahl und Anordnung der Heizstäbe frei kombinierbar ist und nach dem Fliesenraster ausgerichtet werden kann. Das Konzept erlaubt hohe Flexibilität und bietet eine perfekte Designlösung für jede moderne Badgestaltung.

[email protected], www.vola.ch

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robust, hochwertig unD schlicht

Eine robuste Konstruktion, grosse, arretierbare Rollen und langlebige Materialien zeichnen diesen fahrbaren Garderobenständer aus. „Pomcart“ eignet sich für überall, wo viele Kleider verstaut werden müssen, Ästhetik aber nicht zu kurz kommen soll. Die Basis besteht aus pulver-beschichtetem Stahl, die Vertikal- und Querrohre, diese mit Gummiabschlüssen, sind verchromt. Ebenso robust und hochwertig ist der kleine Bruder „Pom“. Die schwere Bodenplatte gibt dem Garderobenständer einen festen Stand. Für repräsentative Büros und Sitzungszimmer ist das Modell ebenso geeignet wie für den privaten Bereich. Mox

[email protected], www.mox.ch

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Den Vögeln zuliebe

Fassaden, Fenster und Schallschutzwände aus Glas können für Vögel eine grosse Gefahr darstellen. Denn so gut die Tiere mit ih-rem optischen Sinn an ihre natürliche Umgebung angepasst sind, so schlecht erkennen sie Glas als Hindernis. Diese Problematik ist nicht nur für Umwelt- und Tierschutzorganisationen ein Thema. Deshalb hat GlaS tröSch die Zusammenarbeit mit Spezialisten der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gesucht, um gemein-sam ein vogelschlaghemmendes Isolierglas zu entwickeln. Das Re-sultat sind neue Gläser, die dank einer speziellen Veredelung von den Vögeln als unpassierbares Objekt wahrgenommen werden. Durch die patentierte Innenschichtung ergeben sich Strukturen auf dem oder im Glas, die für die Vögel eindeutig sichtbar sind und sie frühzeitig abdrehen lassen. Die Serie „Silverstar Birdprotect“ ist in den drei Versionen „Office“, „Home“ und „Street“ erhältlich.

[email protected], www.glastroesch.ch

Puristische baDgestaltung

Das neue System aus emaillierter Duschfläche und integriertem Wandablauf nimmt den Trend zu einer harmonisch aufeinander abgestimmten und dabei offenen Badarchitektur auf. Mit dieser Designstudie hat kaldewei eine exklusive Duschfläche, die mit gewohnt vielen Abmessungen, allen gängigen Sanitärfarben und darüber hinaus mit den Farben der „Coordinated Colours Collection“ neue Planungsansätze bieten wird. Ihre reduzierte Formensprache lässt die Dusche nicht nur als Bad-, sondern als Designelement wirken. So kommt sie einer klaren, puristischen Badgestaltung entgegen und wird dabei dem Wunsch nach einer geschlossenen Duschfläche ohne Fugen gerecht. Die geschlos-sene Oberfläche aus 3,5 mm starkem Stahl-Email ist besonders pflegeleicht und hygienisch.

[email protected], www.kaldewei.com

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Kultur der Farben

mit Topshield 2

Entdecken Sie den neuen Linoleum OberflächenschutzTopshield 2 unter www.forbo-flooring.ch

Besuchen Sie uns an der Messe: Bauen & Modernisieren, Zürich 30. 8. - 2. 9. 2012, Halle 1/2 - Stand G 20

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KOMMUNIKATION HINTER GLAS

Ob im Bade- oder im Schlafzimmer, ob im Wohnraum oder in der Küche, ein LCD-Bildschirm, der dezent hinter einer Spiegel- oder Glaswand platziert ist, ist mehr als ein Hingucker. Mit dem „Mirror Image“ bietet AD NOTAM die weltweit einzige LCD-TV-Einheit an, die speziell für den Einbau hinter Glasfl ächen konzipiert und zertifi ziert ist. Die LCD-Technik des deutschen Unternehmens wurde speziell dazu entwickelt, unter erschwerten Bedingungen, wie eingeschränkten Platzverhältnissen und schlechter Belüftung, störungsfrei zu arbeiten. Dank magnetischer Halterungen erweist sich die Montage als einfach und anpassungsfähig. Die massge-schneiderten Lösungen eignen sich nicht nur für den privaten Bereich, sondern sind auch optimal zugeschnitten für Messeveran-staltungen und Showrooms.

[email protected], www.adnotam.ch

ENTSPANNUNG PUR

An der Bauen & Modernisieren, die vom 30. August bis zum 2. September in der Messe Zürich über die Bühne geht, stellt KÜNG SAUNA „Insieme Due“ vor. Wie die grosse Schwester „In-sieme“ bildet das neue Modell eine Verschmelzung von Sauna und Dampfbad. „Insieme Due“ beinhaltet anstelle eines angebauten Dampfbades eine in die Saunakabine integrierte Dampfdusche. Private Wellnessliebhaber geniessen damit zwei Entspannungs-formen unter einem räumlich begrenzten Dach. Grosse profi llose Glasfl ächen bilden die transparente Front. Die Duschtrennwände sowie die beiden separaten Türen zur Sauna und zur Dusche atmen diesselbe Transparenz. Das Interieur der Biosauna ist in hellem und gleichmässigem Espenholz gehalten. Die Dusche bildet mit ihrem schwarzen Dampfpanel und schwarz bedruckten Glas einen bewussten Kontrast zu den hellen Holzfl ächen.

[email protected], www.kuengsauna.ch

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Kultur der Farben

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stufenlos arbeiten

Aus dem Hause eMBru stammen für den Wohnbereich bereits zahlreiche Möbelklassiker. Nun hat das Unternehmen aus dem Zürcher Hinterland den höhenverstellbaren Arbeitstisch einem konsequenten Redesign unterworfen und lanciert nun die dritte Generation. „Level 123“ lässt sich bequem per Knopfdruck von 72 bis 122 cm stufenlos verstellen. Der elegante Teleskopfuss ist pulverbeschichtet in Glanz- oder Mattchrom erhältlich. Ob seriell im Grossraumbüro oder individuell im Homeoffi ce, Embru hat mit dem überarbeiteten Arbeitstisch Funktion und Ästhetik harmo-nisch vereint.

offi [email protected], www.embru.ch

heiss gekocht

Mit dem Kochend-Wasser-Hahn von Quooker wird der herkömmliche Wasserkocher überfl üssig. Dank der pa-tentierten Hochvakuum-Isolation beträgt der Energiever-brauch im Stand-by-Modus nur rund vier Rappen pro Tag. Mit der innovativen Armatur kann man genau die Menge Wasser aufheizen, die man wirklich benötigt, und man spart erst noch Zeit und Platz. Der Kochend-Wasser-Hahn, der fest mit der Arbeitsplatte verbunden ist, hat einen kindersicheren Druck-Dreh-Bedienknopf und ist sehr gut isoliert. Da der Wasserstrahl aus feinperligen Tröpfchen besteht, ist die Verletzungsgefahr gering.

[email protected], www.quooker.ch

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PlatzsParenDer wärmesPezialist

Der sparsame Umgang mit der Energie und der sinnvolle Umgang mit regenerativen Energien bei gleichzeitiger Steigerung von Kom-fort, Behaglichkeit und Sicherheit entsprechen einem aktuellen Anspruch in der Bau- und Renovationsbranche. Mit dem Wärme-pumpen-Wasserwärmer „Nuos“ bietet doMotec eine strom-sparende Alternative zum Elektrowassererwärmer an. Abgesehen von den überzeugenden Energieleistungen punktet das Modell mit weiteren Vorzügen. Es leistet eine aktive Wärmerückgewinnung, ist sehr leise im Betrieb, lässt sich einfach bedienen, ist leistungs-stark und benötigt wenig Platz. „Nuos“ ist in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich: mit je 200 oderr 250 Liter Inhalt, mit 250 Liter Inhalt und zusätzlichem Wärmetauscher oder mit 300 Liter Inhalt als Split-Version. Der Wärmepumpen-Wasser- wärmer ist auf einen zwei- bis fünfköpfigen Haushalt ausgelegt. Bei einer Umgebungs-Lufttemperatur bis minus 5°C und ohne elektrische Zusatzheizung produziert er Warmwasser bis zu 65°C.

[email protected], www.domotec.ch

ins runDe licht gerückt

„Laser Blade“ ist das erste lineare LED-Downlight mit kreisför-miger Emission. Die besondere Lichtverteilung vermeidet die für einzelne LED typische, punktförmige hohe Leuchtdichte und zeichnt sich stattdessen durch eine gleichmässige, kreisförmige Lichtverteilung aus. Das technisch ausgereifte und minimalistische Modell eignet sich mit seiner 25-Grad-Spotoptik besonders für eine Akzentbeleuchtung. „Laser Blade“ lässt sich aber auch für die Allgemeinbeleuchtung einsetzen. Das Modell ist auch mit einer 50-Grad-Floodoptik, die durch sehr effiziente Linsen erzielt wird und einen hohen Blendschutz gewährleistet, erhältlich. Durch die minimalen Abmessungen erzeugt das Produkt als Einbauversion mit starrer Optik grafisch anmutende Lichtzeichnungen an Wände und Decken. Die Leuchte ist in den Versionen mit Rahmen oder bündig zur Decke abschliessend zu haben. iGuzzini

[email protected], www.iguzzini.ch

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Auf lange Sicht.

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Die gute Wahl

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MODULØRProdukte

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SPEZIALFenster, Türen, Tore

von Roland Merz (Redaktion)

Fenster und Türen sind eine funktionale Notwendigkeit. Viele Architekten würden gar auf sie verzichten, um die Präsenz des Raumes zu verstärken. Gesetzliche Vorschriften, klimatische Einflüsse und Sicherheitsdenken treiben den technischen Fortschritt an. So entstehen Produkte, die Funktionalität und Design vereinen.

Funktionale alleskönner

Um zusätzliches Tageslicht in Räume zu bringen, bietet Velux festverglaste oder zu öffnende Flachdach-Fenster an. Die elektrische Version verfügt über ein Funk-Fernsteuerungs-System, das auch mit einem Regensensor ausgestattet ist. Weiter sind steuerbare Faltrollos als Sonnenschutz erhä[email protected], www.velux.ch

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1 Trotz der vergleichsweise geringen Bautiefe von 80 mm und Profilan-sichtsbreiten von nur 85 mm lassen sich mit dem Stahlprofilsystem „Ja-nisol“ Flügelgrössen von bis zu 4000 mm Breite und 3265 mm Höhe als Hebeschiebetüren realisieren. In der Standardausführung sind Flügel-gewichte bis zu 300 kg möglich, als Sonderausführung mit einem zweiten Laufwerk können es bis zu 600 kg sein. Die gewählte Bautiefe ermöglicht den Einbau von 3-fach-Isoliergläsern bis 54 mm Stärke. Ein unteres Schwel-lenprofil aus glasfaserverstärktem Kunststoff ermöglicht ausserdem eine barrierefreie Ausbildung der Schwelle. [email protected], www.jansen.com

2 Das „connect“-Profil ist die stilvolle Fusion von Holz und Aluminium. Im In-nenraum sind die schmalen Profile mit hochwertigen Holzsorten ausgeführt, die bei Massivholz-Metallfenstern sonst nicht zur Anwendung kommen. Die Aussenraumprofile der Fassade bestehen aus dauerhaftem Aluminium, oberflächenveredelt mit Architektur-Pulverlacken oder hochwertigen Eloxalverfahren. Typisch aiR-luxsind die boden- und deckenbündige Einbauweise sowie die grosszügigen Dimensionen bis zu 18 m2. Optional können Sicherheitspakete integriert werden. [email protected], www.air-lux.ch

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6 Die automatische Schiebetür „ST Flex Green“ ermöglicht erhebliche Einsparungen von Energie- und Heiz-kosten. Durch ein schmales, durchge-hend thermisch getrenntes Profilsy-stem auf der Basis des „Flex“-Profils bleibt das filigrane Erscheinungsbild erhalten und ermöglicht zugleich eine überzeugende Wärmedämmung. Die „ST Flex“ ist staatlich geprüft und entspricht der aktuellen Energieein-sparverordnung „EnEV 2009“. Der darin für Gesamtanlagen geforderte U-Wert wird selbst mit der kleinsten Ausführung erreicht und bei jeder Anlage ausgewiesen. DoRMa [email protected], www.dorma.ch

7 Felber Widmer Kim Architekten aus Aarau gewannen den international ausgeschriebenen Wettbewerb für den Um- und Erweiterungsbau des Obergerichts Zürich. Der hohe archi-tektonische Anspruch widerspiegelt sich in den Anforderungen an die ver-schiedenen Fassadenkonstruktionen. Zur Stadt hin bestimmen Kastenfenster mit äusserem Krawallschutz das Bild. Zum Einsatz gelangte das 4B -Fenster „meba“ aus Holz-Aluminium mit einge-bauten Drehkippflü[email protected], www.4-b.ch

8 Anstelle einer Netz- oder Gitter-konstruktion garantiert eine 2-fach-Isolierverglasung die Durchsturz-sicherheit. Zwischen dem Aufsetzkranz und der Lichtkuppel wird „Cupolux-multiperform“ montiert. Das ist ein PVC-Profilrahmen mit Verglasung. Dank thermischer Trennung des Rahmens, der 2-fach-Verglasung und der darüberliegenden Lichtkuppel ergeben sich sehr gute Dämmwerte. [email protected]

3 Die Aussentüren der „Alupan Edition“ lassen bezüglich Qualität und Design nichts anbrennen. Die be-währte Ziernut-Optik gibt den glatten Türen das gewisse Extra und lässt in der Gestaltung beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Neben den 12 Editi-onsmodellen stehen viele Nutbilder zur Auswahl. Dazu wartet die Serie mit ausgezeichneter Statik, besten Schall- und Wärmedämmwerten und hohen Sicherheitsstandards auf. JelD-Wen [email protected]

4 Aus dem Naturstoff Holz kreiert MaRkieWiCz exklusive Türen, Treppen und Böden. Sowohl klassische Formen wie auch modernes Design verbunden mit Eleganz und Persön-lichkeit zeichnen die Holzprodukte des Unternehmens aus. Die hochwertigen Einzelanfertigungen (im Bild einflüge-lige Tür mit Kassettenfüllung aus der westafrikanischen Holzart Amazak-oue), die unter dem Label Marchewka produziert werden, resultieren aus einer kontinuierlichen Entwicklung, akribischer Detailpflege und höchsten Qualitätsansprüchen. Dabei gilt der Plege des traditionellen Tischlerhand-werks ganze Aufmerksamkeit.info@markiewicz-holztreppen.chwww.markiewicz-holztreppen.ch

5 Die antriebsfreie Schiebetür „ST“ und das neue Modell „ST Drive“ sind Teil des Holz-Metall-Systems „HME-32“, mit dem sich vollständige Fassa-den bauen lassen. Dazu gehört eine bodenbündige, raumhohe Festvergla-sung. Das System lässt sich boden-, decken- und wandbündig ausführen und beliebig über Ecken kombinieren. Da die Fugen zwischen den Fenster-fronten sehr schmal und somit kaum sichtbar sind, erscheint die Ganzglas-ecke besonders leicht. Die Verglasung von aussen erlaubt eine leistenfreie Konstruktion mit hohem Glasanteil. eRnst sChWeizeR aG [email protected] www.schweizer-metallbau.ch

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9 Die „Slimdrive“-Baureihe beinhaltet auch das Drehtürantriebssystem der „7-cm-Klasse“. Wie alle „Slimdrive“-Antriebe zeichnet es sich durch eine besonders niedrige Bauhöhe von nur 7 cm und eine klare Designlinie aus. Die Serie eignet sich besonders für schmale Profile und bei beengten Platzverhältnissen. Geze [email protected], www.geze.ch

10 Komfortfenster von eGo kiefeR mit der „EgoFresh“-Fensterlüftung bieten einen Luftaustausch mit Wär-merückgewinnung auch bei geschlos-senem Fenster. Der Einbau eignet sich sowohl bei Neubauten als auch bei Renovationen. Das Bundesamt für Energie hat das fensterintegrierte Lüf-tungssystem letztes Jahr ausgezeich-net. Neben der ästhetischen Lösung wurde vor allem die gute Lärmdäm-mung positiv [email protected]

11 Die neue Haustürlinie „Protecta von RuBneR tüRen ist durch die pflegefreie „Max-Exterior“-Oberfläche im Aussenbereich besonders witte-rungsbeständig. Auch im Innenbereich ist das Modell durch einen geprüften Türblattaufbau verzugsfrei und form-stabil. „Protecta“ mit ökologischem Dämmkern in Kork gibt es in drei Mo-dellen, vier Oberflächen beim Türflügel und vier Designs beim Türstock. [email protected]

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Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut.

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SPEZIALBodenbeläge

von Roland Merz (Redaktion)

Die Wahl des Bodenbelags hat massgeblichen Einfluss auf die Ausstrahlung eines Raumes – drinnen wie

draussen. Ob Parkett, Stein, Teppich oder mineralischer Boden, die Auswahl ist grenzenlos.

Inbodennähe

Teppichböden haben in den letzten Jahren ein Comeback erfahren. Sie struktu-rieren Räume und strahlen Wärme und Behaglichkeit aus. Aufgrund ihrer guten raumakustischen Eigenschaften sind sie in Büros und Hotels unverzichtbar. Die Kollektion „Facts & Vision“ wartet mit neuen Designs und Farbkombinationen auf (im Bild Modell „Buttons 900“ mit 3-D-Effekt). Object [email protected], www.object-carpet.com

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1 Insgesamt 18 Farben umfasst die neue „Timberline“-Kollektion. Traditio-nelle Hölzer wurden sowohl klassisch als auch modern interpretiert. So gibt es Eiche-Designs in elegant feiner Ausführung, aber auch im rustikalen Vintage-Look. Hier sind die Planken innerhalb der Bahnenware fast dreimal so gross wie die der klassischen Eiche. Astlöcher sowie Maserung kommen deutlich zur Geltung. Neu in der Kollektion sind Optiken mit gekalkten Poren in warmem Dunkelgrau, einem rötlichen und einem fast schwarzen Braun. aRMstROng [email protected]

2 Seit über 60 Jahren steht der Name eMiliO stecheR für höchste Quali-tät in der Natursteinverarbeitung, die das Handwerk mit modernster Tech-nologie und Leidenschaft für Steine verbindet. Naturstein ist zeitlos schön und hat alle Voraussetzungen für einen langen Bestand. Im ehemaligen Weinkeller des Klosters St. Gallen, dem Pfalzkeller, unterstreicht der archaische Bodenbelag aus Rorschacher Sand-stein optimal die moderne Architektur. [email protected]

3 Die eigene Terrasse ist die Erwei-terung des Wohnraums. Damit der Boden den vielfältigen Nutzungen gerecht wird, hat jagO die Fliese „Lignodur terrafina“ entwickelt. Der Holz-Verbund-Werkstoff verbindet die Eigenschaften von Holz mit den Vorteilen von Kunststoff. Die Terras-senprofile sehen aus wie Holz, riechen wie Holz und fühlen sich wie Holz an. Zudem sind sie splitterfrei, auch bei Nässe rutschsicher und pflegeleicht. Durch ein ausgeklügeltes Steckverbin-dungssystem sind die Fliesen leicht zu montieren. [email protected], www.jago.ch

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7 Die „Vintage Edition“ wirkt jung, trendy und unkompliziert. Sie verleiht jedem Raum eine ganz besondere Atmosphäre. Mit ihren unterschied-lichen Oberflächenfarben, Strukturen und Verlegearten bietet die Edition, die von der Designerin Virginia Maissen entwickelt wurde, fast unbeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten. bauweRk [email protected]

8 Mit den Polyurethan-Fliessbelägen „Duro“ und „Comforto“ bietet texOlit zwei fugenlos gegossene Kunstharzböden, die sowohl in Wohn- wie auch in repräsentativen Geschäfts-bauten einsetzbar sind. Optisch sind die beiden Beläge nicht zu unterschei-den. „Duro“ ist die zähelastische, aber dennoch fussfreundliche Variante mit hohem Gehkomfort. „Comforto“ ist weichelastisch, trittschalldämmend und vor allem barfuss oder in Socken angenehm zu begehen. Beide Beläge sind wärmeschützend und fühlen sich nicht kalt [email protected], www.texolit.ch

9 „StoCreativ Mineral“ ist ein mine-ralisches Wand- und Bodenbelags-system, das Raumästhetik und Nach-haltigkeit miteinander vereint. Es erfüllt alle Ansprüche an exklusive Lebens-räume und ist auch in Nassräumen bedenkenlos einsetzbar. Das fugenlose System ist atmungsaktiv, mechanisch belastbar, UV-beständig, pflegeleicht und rutschsicher. Neben 22 Standard-farben kann auch ein eigener Farbton kreiert werden. [email protected], www.stoag.ch

4 Jede Holzdiele von schOtten & hansen wird sorgfältig von Hand bearbeitet. Die so entstehenden Aus-prägungen im Holz geben der Diele ein ganz eigenes Temperament und erzeugen ein natürliches Lichtspiel. Durch traditionelle Methoden wird der ureigene Grundton des Holzes zur Entfaltung gebracht. Insgesamt 32 Nuancen bietet das Unternehmen [email protected]

5 Die Individualisierung spielt bei Bodenbelägen eine immer grössere Rolle. Standard-Kollektionen sind für den Überblick gut, aber im Kunden-gespräch müssen die individuellen Bedürfnisse abgeklärt und Ideen umgesetzt werden. belcOlOR kann dies mit der umfangreichen Produkte-palette, wie zum Beispiel der Serie „Swissfloors“-Parket optimal anbieten (im Bild „Swissfloors olive brown Eiche“)[email protected], www.belcolor.ch

6 Sauberlaufzonen in Eingangsbe-reichen werden oft vernachlässigt, und doch sind sie extrem wichtig. Sie spielen, wenn es um die Sicherheit eintretender Personen, den Schutz angrenzender Bodenbeläge und die Eingangsästhetik geht, eine entschei-dende Rolle. Die Kollektion „Coral Aktiv-Sauberlaufzonen“ eignet sich sowohl für die optimale Lösung eines 3-Zonen-Sauberlaufs als auch für den kleineren, schmal konzipierten Eingangsbereich. Zudem erlaubt das breite Farbenspektrum eine individu-elle Gestaltung in Abstimmung auf das Farbkonzept des jeweiligen Interieurs. FORbO [email protected]

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10 Das Schweizer Produkt bOdaR-tO ist ein mineralischer Boden- und Wandbelag, der zu 99 Prozent aus na-türlichen Rohstoffen besteht. Die Optik des Bodenbelags, der mehrschichtig gespachtelt und nicht gegossen wird, verändert sich je nach Lichteinfall. Allergiefrei, hygienisch, pflegeleicht, atrmungsaktiv, fleckenfrei, tempera-turfest und reparierbar – Bodarto bietet unbegrenzte Möglichkeiten, auch in der [email protected], www.bodarto.ch

11 Eine Optik wie Holz, aber dauerhaft wie Beton – die Kollektion „Lenia“ für den Aussenbereich besteht aus brettähnlichen, rechteckigen Platten im Format von 89 mal 25 cm und mit einer Stärke von 5 cm. Es sind drei unterschiedliche Holzmaserungen und die Farben Naturgrau, Altgrau-Anthra-zit (Bild) und Erdbraun lieferbar. In der gleichen Optik bietet cReabetOn ei-nen Hocker an, der einem Baumstamm nachempfunden [email protected]

12 Dunkle Parkettböden liegen im Trend - von tiefen Rottönen wie Kirsch- oder Birnbaum bis zu dunklen, fast schwarzen Böden aus geräucherter Eiche. Auch mittels mechanischer Bearbeitung oder Laugenbehandlung gealterte Produkte werden immer häufiger von Kunden bevorzugt. Bei der Oberflächenbehandlung wird mit neuen Materialien und Substan-zen experimentiert. So werden die natürlichen Inhaltsstoffe des Holzes auf verschiedene Arten angeregt, was fortlaufend zu neuen Farbtönen führt. Die Erfahrung und das handwerkliche Geschick des Fachmanns ist dabei unabdingbar. lenzlingeR [email protected]

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SPEZIALFassaden

von Roland Merz(Redaktion)

Stein und Holz waren einst die Naturstoffe, die die Fassaden von gestern bestimmten. In unserer Zeit sind der Materialviel-falt keine Grenzen gesetzt. Metall- oder Keramikpaneele und textile Hüllen machen Stein, Holz und Glas Konkurrenz. Eines ist klar, die Fassadenkonstruktionen von heute sind technisch ausgeklügelte Wunderwerke.

Verbindung Von Technik und äsTheTik

Auf 2653 Metern Höhe, auf dem Weisshorn-Bergplateau, steht das neue Gipfelrestaurant der Architektin Tilla Theus. Der rhombenförmige Monolith ist eingekleidet mit einer Schuppenhaut aus Aluminiumblech. Diese äussere Schicht von mehreren Dämm- und Isolationshäuten sorgt dafür, dass weder Eis noch Schnee, weder Regen noch Sturm, weder Sonne noch Hitze dem Gebäude etwas anhaben können. [email protected], www.scherrer.biz

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1 Textile Hüllen erlauben neuartige Formgebungen und lassen sich, ob grobmaschig, lichtdurch- oder -undurchlässig, bedruckt, fix montiert oder flexibel verschiebbar vielseitig bei Renovations-, Um- und Neubauten anwenden. Für den temporären Pavil-lon „Schaulager Satellite“ anlässlich der Art Basel wählten die Architekten Herzog & de Meuron eine textile Ein-kleidung. Das Gitternetz „Vutek 5300“ von bieRi tenta wurde einfach über die Stahlkonstruktion [email protected], www.bieri.ch

2 Das innovative Stabsystem „Detan“ vereint Dauerhaftigkeit, Sicherheit und hohe Qualität mit Ästhetik. Das technisch ausgereifte System lässt sich leicht einbauen und kann sowohl bei fi-ligranen Tragkonstruktionen als auch in der Leichtbauweise eingesetzt werden. Neben den Stäben und Kreisscheiben sind auch die „Detan“-Gabelköpfe so-wie die Muffen und Kontermuttern mit einer hochwertigen Feuerverzinkung beschichtet. Sie bietet in Kombination mit der bewährten Abdichtung der Ge-winde einen Langzeit-Korrosionsschutz bei hoher mechanischer Belastbarkeit. halfen [email protected], www.halfen.ch

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7 Beim Roche-Hochhaus haben Burckhardt + Partner eine „Closed Cavity Fassade“ von JoSef GaRtneR eingesetzt. Die geschlossene zwei-schalige CCF-Fassade ist in mehrjäh-rigen Tests erprobt worden und bietet noch bessere energetische Werte als eine Zweite-Haut-Fassade. Innen ist sie 2- oder 3-fach verglast, aussen einfach. Da der Raum zwischen der inneren und der äusseren Verglasung vollständig geschlossen und vor der Witterung geschützt ist, kann er nicht verschmutzen. Dem abgedichteten Zwischenraum wird konstant gerei-nigte und getrocknete Luft zugeführt. So kann sich bei Temperaturwechseln an der Aussenscheibe kein Kondensat [email protected]

8 Mit ins Dach integrierten Fotovol-taikmodulen des Technologiekonzerns Schott hat die Migros-Gruppe ein neues Einkaufszentrum in Siders VS versehen. Die „312 ASI“-Archi-tekturmodule werden rund 10000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeu-gen. Zudem sorgen sie für natürliche Beleuchtung sowie Verschattung und fügen sich ästhetisch in die Gesamt-architektur ein. [email protected]

3 Auf dem Gelände des Campus der Chalmers University of Technologie in Göteborg baute das Architekurbüro Wingårdh ein ungewöhnliches Büro-gebäude. Eine vorgehängte Schindel-fassade aus glasierten Keramikplatten bildet im Wechsel mit den dreieckigen Fenstern die eigentliche Aussenhaut des Gebäudes. Fünf Rottöne und zwei Grünvarianten, alles bleifreie Glasuren, die hohen ökologischen Ansprüchen genügen, stechen umgehend ins Auge. MoedinG KeRaMiKfaSSaden [email protected], www.moeding.de

4 Auf dem Gelände der Royal Artillery Barracks wurden drei temporäre Indoor-Schiessanlagen für die Olym-pischen Spiele in London errichtet, die durch ihr Design einen Kontrast zu den historischen Gebäuden bilden. Insge-samt wurden 30000 m2 Composit-membranen von SeRGe feRRaRi für die Anlage verbaut, die so konstruiert ist, dass sie nach ihrer Demontage an anderer Stelle wieder aufgebaut werden [email protected] www.sergeferrari.com

5 Fassadenbahnen von Fassawall kom-binieren langfristigen Schutz mit einer fast unbegrenzten Palette an gestalte-rischen Möglichkeiten. Die wasserab-weisende, dampfoffene, wärme- und UV-beständige Folie ist eine ideale Ergänzung zu Fassadenbekleidungen in Streckmetall, Holzschalungen mit offenen Fugen und transluzenten Werkstoffen wie Polyester oder Glas. Die „Architectura“ ist erhältlich in allen RAL-Farben. PRoPanel [email protected], www.propanel.ch

6 Das Pentol-Holzschutz-Sortiment umfasst die grösste Anzahl „Lignum“-geprüfter Holzschutzmittel für Holz-werk, Fassaden, Fenster und Türen im Aussenbereich. „Swiss Silver Protect 2180“ erlaubt die dekorative Oberflä-chengestaltung mit Altholzcharakter. Ein enormes Sortiment von Grautönen ist [email protected]

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9 Mit einer dreissigjährigen Erfah-rung in vorbewittertem Titanzink hat „VM ZINC“ seine Produktpalette um „Pigment“, farblich vorbewittertes Zink, erweitert. Titanzinkfassaden und -dä-cher in roten, blauen, grünen und neu auch braunen Abstufungen eröffnen weitere Möglichkeiten für architek-tonische Ideen. Neben den bereits bekannten Qualitäten „Quartz-Zinc“ und „Anthra-Zinc“ stehen vier weitere Oberflächenvarianten zur Verfügung. UMicoRe [email protected], www.vmzinc.ch

10 Die Verwendung von Streckmetall im Fassadenbau erlaubt grosse Gestal-tungsfreiheit. Das Fassadenmaterial ist in Sachen Sonnenschutz, Lichtdurch-lässigkeit und Anpassung an räumliche Formgebung ideal. Durch das immer wieder wechselnde Licht erfährt die Fassade eine stetige Veränderung, die von transparent zu geschlossen pendelt. Metall [email protected], www.metallpfister.ch

11 Rorschacher Sandstein ist äusserst vielseitig einsetzbar. Vom Gartenbau bis in den Wohnbereich sind den Einsatzmöglichkeiten kaum Gren-zen gesetzt. Auch im Fassadenbau kann der Naturstein seine Ausstrah-lung entfalten. Im Bodenseeraum ist der Sandstein bereits in längst vergangenen Zeiten zum Einsatz ge-kommen. Das Münster von Konstanz, Teile des Munots in Schaffhausen oder die Hafenanlagen von Rorschach und Lindau zeugen von der Vielfältigkeit und Schönheit des Naturprodukts. bäRlocheR [email protected], www.baerlocher-natursteine.ch

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MODULØRService

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VisitTürenfabrik Brunegg

HanDweRk UnD innOVatiOnsgeist

Auf einem felsigen Ausläufer des Chestenbergs thront das Schloss Brunegg. Der Blick über das nahe Birrfeld, das Reusstal und in die Alpen ist atemberaubend. Am Fusse des Hügelzugs hat die Türenfabrik Brunegg seit der Gründung 1954 ihren festen Standort. Im Handelsregister fand man damals den Vermerk, dass das aargauische Unternehmen „die Herstellung von Türen nach neuen Verfahren“ bezweckt. Carlo Iseli erkann-te frühzeitig, dass sich nach dem Krieg in den 1950er-Jahren ein Bauboom abzeichnete und dass die Handwerksbetriebe der Nachfrage nach Türen in gestemmter Ausführung nicht nach-kommen konnten. So stiess der Gründer und innovative Geist in eine Marktlücke. Nach schwierigen Anfangsjahren etablierten sich die Brunex-Türen auf dem Schweizer Markt. Innerhalb von nur sechs Jahren konnte man die Produktion auf bis zu 500 Tü-ren pro Tag steigern und im März 1969 wurde die Herstellung der millionsten Türe gefeiert.

Schweizer Marktleader

Heute hat Brunex die 6-Millionen-Grenze geknackt und ist Schweizer Marktleader. „Blickt man zurück, hat Brunex in den 1950er-Jahren als ein reiner Halbfabrikathersteller mit einem Türentyp angefangen“, weiss Martin Schmid, Mitglied der Ge-schäftsleitung, zu berichten. „Nach der Jahrtausendwende ha-ben wir die Fertigungstiefe entscheidend ausgebaut und somit die Weichen für die Zukunft gestellt. Aktuell bieten wir, abge-stimmt auf die Kundenbedürfnisse, komplette Systemlösungen an.“ Der Türenproduzent verbindet die Vorteile industrieller Fertigung mit handwerklicher Leidenschaft. Raumabschlüsse erfüllen heute vielfältigste Anforderungen: Die Ansprüche der Kunden wachsen, Individualität in der Gestaltung ist gefragt. Zusammen mit den immer strengeren gesetzlichen Auflagen werden Türen zu Multifunktionsele-menten. Für Martin Eisele, der zusammen mit Martin Schmid 2003 die Geschicke des Unternehmens übernahm und für Pro-duktion und Logistik zuständig ist, liegen die veränderten An-forderungen an Türen im Bereich kürzere Lieferzeiten, höchste Produktionsqualität und in der Flexibilität: „Der Kunde möchte keine Abstriche machen.“ Design, Funktion und Wirtschaftlich-keit sind die zentralen Parameter. Um diesem Wandel gerecht zu werden, nehmen Forschung und Entwicklung eine zentrale Rolle ein. Das Unternehmen investiert jedes Jahr in die Verbes-serung der Prozessabläufe, modernste Fertigungsanlagen und

Vor bald 60 Jahren begann die Marke Brunex mit einem Türentyp. Heute wählt der Kunde aus einem umfassenden Sortiment, egal ob individuelles Designstück oder komplette Systemlösung.

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abschluss. Die Planungsarbeit wird unter anderem unterstützt mit interaktiven Ausschreibungstexten und detaillierten tech-nischen Unterlagen. Dienstleistungen wie das Onlineportal mit 24-Stunden-Lieferservice belegen das Qualitätsdenken des Un-ternehmens, das sich seit 1954 zum Standort Schweiz bekennt. Den Innovationsgeist hat sich die Türenfabrik Brunegg bis heu-te bewahrt. Für Martin Schmid muss man den Puls im Markt spüren, um gegenüber den Mitbewerbern einen Vorsprung zu haben, und mit einem Lächeln fügt er hinzu: „Ziel muss es sein, in jedem Haushalt eine Brunex-Tür hängen zu sehen.“ rm

Vertriebskonzepte, damit man Kunden und Partner unverän-dert hohe Qualität und effiziente Bestellwege anbieten kann. Gemäss Martin Brübach, Chef der Entwicklungsabteilung, muss man sich stets mit offenen Augen im Markt bewegen und den Kunden anhören: „Wir müssen Strömungen aufsaugen und diese umsetzen. Der Idealfall wäre, selbst Trends zu setzen.“ Mit dem kontinuierlich erweiterten Angebot stellt Brunex ein umfassendes Sortiment zur Verfügung. Ob individuelle Ein-zelstücke oder wirtschaftliche Grossserien, ob einfache Innen-türen oder aufwendige Designportale mit Brandschutz und Ver-glasung, die Türenfabrik Brunegg liefert Lösungen, die genau auf die Kundenwünsche abgestimmt sind.

innovationen alS lebenSverSicherung

„Innovationen sind die Lebensversicherungen für ein erfolg-reiches Unternehmen. Ohne Innovation wird niemand in den nächsten Jahren überleben“, beschreibt Martin Schmid, der im Betrieb für Marketing und Verkauf zuständig ist. Brunex-Innovationen sind zum Beispiel das „Blockmodul“ – ein Block-futtersystem für flächenbündige Türenlösungen, die Brand-schutztüren mit unsichtbaren Aufschäumstreifen oder die überaus schlanken Aussentüren mit 52 mm Türblattstärken. Neben Fachhandel und Schreiner gehören Architekten zu den wichtigsten Partnern im Brunex-Netzwerk. Das Unternehmen begleitet den Keyplayer von der Entwurfsidee bis zum Projekt-

Die Türenfabrik Brunegg AG ist mit der Marke Brunex Schweizer Branchenleader im Bereich Türen und Türensysteme. Kirchstrasse 3, 5505 [email protected], www.brunex.ch

Um die Prozessabläufe zu verbessern, investiert das Aargauer Unternehmen jedes Jahr in modernste Fertigungsanlagen und Vertriebskonzepte. Forschung und Entwicklung sind dabei wichtige Komponenten, um auf die Veränderungen im Markt schnell reagieren zu können.

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MODULØRMagazin

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AKTUELLLED

Niedriger Energieverbrauch,50‘000 Stunden Lebensdauer, kleinekompakte Grössen und vielfältige Ein-satzmöglichkeiten, das sind die Schlag-worte,mitdenenLEDsgernebeworbenwerden. Doch ein Blick hinter Werbe-slogans und Verkaufsargumente lohntsich. Denn nur professionelle BeratungundPlanungsowiedieWahlvonQuali-tätsproduktenguterHersteller–fürdiemanzugegebenetwastieferindieTaschegreifen muss als für chinesische Billig-produkte–garantierendasgewünschteLichtambiente,einewartungsfreie,langeLebensdauer und die verlässliche Haf-tung des Herstellers bei einem eventu-ellenSchadensfall.

EnErgiEsparEr odEr EnErgiEfrEssEr

InZeitenknapperwerdenderRessourcenundständigsteigenderStrompreiseistdieenergiesparende LED-Technologie einwahrerSegen.Sokönntemanzumindestmeinen.Dochweresvorzieht,nichtnurnach dem – in diesem Fall sprichwört-lichen – schönen Schein zu gehen, son-dernauchzuhinterfragen,wirdschnellfeststellen, dass LEDs nicht so energie-sparendsind,wiemandenKonsumentenallgemeinglaubenlässt.LEDssindklein,kompakt, in allen erdenklichenFormenerhältlich – und entwickeln durch ihrekompakteLichtquellemithoherLeistungsehr viel Hitze. Diese muss über einengrossen Kühlkörper abgeführt werden.Sehroftgeschiehtdiesüberein inAlu-minium ausgeführtes Leuchtengehäuse.AberwoherkommtdasAluminium?Wieviel Arbeit muss investiert werden, umes abzubauen, zu verarbeiten, zu trans-portieren? Diese sogenannte „Grauener-gie“wird inkeinerTabellezurEnergie-einsparungaufgeführt.Dochsolltenichtauch dieser Aspekt berücksichtigt wer-

LED – ALLEsKönnER ODER DOch nUR BLEnDER?

von Felix Kessler, Beleuchtungstechniker HAMK

Im Bereich der LED-Technik gibt es kaum einen Tag, an dem nicht ein neues, scheinbar noch besseres Produkt auf den Markt kommt. LED ist längst in aller Munde. Doch für die stets hochgelobte LED-Technologie gilt: Guter Rat ist nicht teuer, sondern verhindert, dass es richtig teuer wird.

Hotel Savoy, Zürich: Mit LED-Technik konnte die Leistung der Fassadenbeleuchtung von 3600 auf 951 Watt gesenkt werden, und dies bei heute doppelter Lichtstärke.

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den?Eineandere, jedochkaumenergie-sparendere Möglichkeit ist die Kühlungder Leuchten mittels Ventilatoren oderMembranen. Leider braucht auch dasjedeMengeEnergie.OhneentsprechendeKühlung verkürzt sich die LebensdauerderLEDsjedochenorm.

profEssionalität zahlt sich aus

GuteHerstellermarkierenihreLEDsmitTemperaturmesspunkten (TC-Punkten).AnhanddieserMesspunktekanneinpro-fessioneller Beleuchtungstechniker prü-fen, wie heiss die LED tatsächlich wirdundobdiesihrerLebensdauerzuträglichist. Generell empfiehlt sich die Einbin-dung eines professionellen Fachplanersbereits in der Planungsphase. Denn dieBerechnung von Zuleitungslängen, Ka-belquerschnitt, Einschaltstrom, Span-nungsabfall, Konstantspannungs- oderKonstantstromkonvertern,12V,24VoderMilliampere(mA)klingtnichtnurkom-pliziert,sieistesauch.Dabeientscheidetdie richtige Dimensionierung all dieserWerte nicht nur über Lichtfarbe undLichtstärke,sondernebenauchüberdieLebensdauerderLEDs.SindetwadieZu-leitungslängenzugross,könnendieLEDsnicht ihre komplette Leistung entfalten.Sieleuchtenentwedergesamthaftzudun-kel,oderdasLichtwirdzumEndeeinesLichtbandes hin immer weniger. Beidesistunschönundwirddurchdie richtigeBerechnung von Kabelquerschnitt bzw.LängederZuleitungverhindert.AuchdieWahldesLED-Herstellerssolltewohl überlegt sein. Wer viel Geld füreine Beleuchtung mit LEDs ausgibt, er-wartet naturgemäss, dass die Lichtstär-ke auch nach vielen Jahren noch gleichhoch ist.Das ist leider nicht immer so.VieleHändlergebennurGarantienvoneinemJahr–beieinerpropagiertenLe-bensdauer von 50‘000 Stunden an undfür sich schon ein Witz. Etwaige Licht-verluste werden als „im Rahmen derToleranz liegend“ abgetan. Da es nochkeineNormenundGesetzegibt,diede-finieren,wiehochderLichtverlustnacheinem, zwei oder drei Jahren sein darf,schauen Bauherren und Konsumentenmeist in die Röhre, wenn es um ihreGarantieansprüchegeht.Fachplanerver-

einbarendeshalbbereitsbeiderLeuch-tenauswahl vertraglich festgelegte Tole-ranzen mit dem Hersteller und prüfenmit Spezialmessgeräten Abweichungenvon Lichtstärke und Farbwiedergabe inregelmässigen Abständen. Nur so kanngewährleistetwerden,dassLEDsbeizugrossen Abweichungen auch wirklichproblemlosersetztwerden.

gut zu wissEn

Ein weiteres Qualitätsmerkmal, auf dases zu achten gilt, ist die Lichtfarbe vonLEDs. Gute Hersteller sorgen durch dassogenannte Binning von LEDs, also dieUnterteilung in gleiche Lichtfarben undIntensitäten,dafür,dassLED-Bänderbzw.-Leuchten stets die gleiche Farbqualitätaufweisen.SelbstbeieinemetwaigenLED-Tausch nach mehreren Jahren könnenQualitätshersteller damit LEDs mit derexaktgleichenLichtfarbenachliefern.BeiBilligproduktenhingegenwerdendieein-zelnenLeuchtdiodennichtinnerhalbeinesbestimmtenFarbfenstersausgesucht.Dashat zur Folge, dass verschiedene, neben-einanderaufgehängteLeuchten–allean-geblichausgestattetmitLEDsdergleichenLichtfarbe–ganzunterschiedlicheWeiss-töne aufweisen: Eine Leuchte erscheintgrünlich, die andere bläulich, wiederumeineandererötlich.PassiertdiesbeiLED-Bändern, wirkt das schnell wie eine bil-lige Weihnachtsbeleuchtung. Da ist eströstlich,dassdasnächsteWeihnachtsfestbestimmtkommt.Behagt einem diese Idee nicht, gibt esneben dem Austausch der Anlage nocheine weitere Möglichkeit. Wasser! Denn

bringt man LEDs mit Wasser in Berüh-rung, löst das Probleme wie jenes derFarbunterschiede dauerhaft. Nur nichtso,wiemandasgernehätte.DieAnsichtmancherHändler,dassihreLEDsfürdenAussenbereichkeinProblemmitWasserhaben, ist schlichtweg falsch.DurchdieErhitzungbei InbetriebnahmederLEDsdehnt sich dieLuft imLeuchtengehäuseaus, beim Abkühlen entsteht dann einVakuum. Ist das Gehäuse nicht kom-plettdichtbzw.sinddieKabelverschrau-bungenschlechtgemacht,wirddurchdiekapillareWirkungLuftundFeuchtigkeitinsGehäusegesaugt.DaessichbeiLEDsum elektronische Komponenten handelt,wie sieauchbeiSmartphoneseingesetztwerden, bedeutet das dann das sichereEnde. Sein Smartphone mit Wasser inBerührung zu bringen, versucht man jaschliesslich auch zu vermeiden. EinzigLEDs,welchemiteinerspeziellenMassevergossensind,diebeständiggegenFeuerund alle Arten von Chemikalien ist, ge-währeneinensicherenEinsatzvonLEDsimAussen- oderPoolbereich.DerNach-weis für solche Vergusstechniken durcheinZertifikatdesHändlers ist dabei ob-ligatorisch.Das Fazit in Sachen LED-Beleuchtungmussalso lauten:WermitseinerneuenLED-Beleuchtung keine bösen Überra-schungenerlebenwill,tutgutdaran,aufQualität zu setzen.SowohlwasdieUn-terstützung durch einen professionellenFachplaner als auch was die Wahl vonHerstellerundProduktenangeht.

The Dolder Grand Hotel: Im Wasserbecken kam eine LED-Leuchte mit Linsentechnik zum Einsatz.

Hotel Sommerau, Chur: Direkt- und Akzentbeleuchtung mit LED-Technik.

LIGHT ON Beleuchtungstechnik GmbH: www.light-on.ch

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TICKER

Die Welt Des NatursteiNs auf eiNeN Blick

Anfang Juli hat sich eine Schar von Architektinnen und Architekten nach Gibswil ZH aufgemacht, um in die Welt des Natursteins einzutauchen. Real Stein und

die Architekturzeitschrift Modulør haben eingeladen, sich auf eine Reise um den Globus zu begeben und sich von Namen wie „Onice Green Pakistan , „Lapis

Lazuli“, „Golden Tiger Iron“, „Amazonite Graphic“ oder „White Mother of Pearl Snow“ verzaubern zu lassen.

Im Jahr 1989 hat Walter Alberti im beschaulichen Tösstal Real Stein gegründet. Mit der Idee, Natursteine für Küchenabdeckungen zu importieren, ist Alberti ge-

startet. Heute zählt das Unternehmen über 50 Mitarbeiter und bietet qualitativ perfekt erhaltene und bearbeitete Natursteine in über 900 verschiedenen Farben

und Strukturen an. Als Glücksfall erwies sich der Kontakt zu Antolini & Co. mit Sitz in Verona. Das italienische Unternehmen gilt als weltweit führender Anbieter

in Sachen Natursteine. Seit Juni 2009 befindet sich in Gibswil ein spektakulärer Showroom, der in enger Zusammenarbeit zwischen Antolini und Real Stein

entstanden ist. Auf einer Fläche von 2000 m2 können die Besucher auf eindrückliche Weise entdecken, wie vielfältig und kreativ das Material eingesetzt werden

kann. Bereits im Eingangsbereich ist die Ausstrahlung und Kraft der verschiedenen Steine zu spüren. Neben dem 6000 m2 grossen, gedeckten Schaulager ist

die Lifestyle-Ausstellung als Höhepunkt zu nennen. Dort wird unter professioneller Begleitung von Zimmer zu Zimmer geführt. Man ist überrascht, wie Natur-

steine im Wohnbereich in Szene gesetzt werden können. Das facettenreiche Material kommt längst nicht mehr nur im Küchenbereich zum Einsatz. Jedermann

ist herzlich eingeladen, sich für einen Rundgang anzumelden.

www.real-stein.ch

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DieNstleistuNgszeNtrum für um- uND NeuBau

Zum Sommeranfang wurde in Rothrist, mit optimaler Anbindung an die Autobahn N1, der neue Flag-

shipstore von Sanitas Troesch und HG Commerciale eröffnet. Im Dienstleistungscenter „Ausfahrt46“

werden auf 2000 m2 Fläche eine grosse Küchenauswahl verschiedener Marken, Badeinrichtungen unter

dem Motto „Mix and Match“ sowie Wand- und Bodenbeläge gezeigt. Mit ideenreichen, praxis- und

kundenorientierten Einrichtungsbeispielen und einer Palette führender Kollektionen weist sich die neue

Ausstellung als umfassendes Kompetenzzentrum für den Um- und Neubau aus. Besonders ins Auge

sticht das Showlager, wo 16 Einrichtungswelten gezeigt werden und Planungsinstrumente zur Raum-

visualisierung zur Verfügung stehen. rm

www.sanitastroesch.ch, www.hgc.ch

125 JahreDas Unternehmen AEG feiert dieses

Jahr sein 125-jähriges Bestehen.

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte

im Jahr 1887 mit der Herstellung von

Glühbirnen. Die Designphilosophie der

Firma war stark geprägt von Peter Beh-

rens, der als Begründer des Industrie-

designs gilt. Er verfolgte schon im Jahr

1907 ein konsequentes Corporate

Design, das sich nicht nur in den Pro-

dukten, sondern auch im Firmenge-

bäude und im Logo widerspiegelt.

Für die aktuelle Haushaltgerätelinie

erhielt die AEG letztes Jahr neun

IF-Awards.

www.electrolux.ch

flachDachschWeiz.chDie Aktion „Flachdachschweiz.ch“ von

Velux zeichnet besonders gelungene

TELEgRaMM

Objekte mit Flachdach aus und

prämiert sie mit einer professionellen

Fotodokumentation. Die Objekte der

Preisträger werden von einem renom-

mierten Architekturfotografen aufge-

nommen. Teilnahmeberechtigt sind

realisierte oder gerade entstehende

Bauwerke, bei denen Velux-Flachdach-

fenster eingesetzt werden. Ein Fach-

gremium wird aus allen Bewerbungen

die Projekte auswählen, die sich durch

einen aussergewöhnlichen Gesamt-

entwurf sowie hohe technische und

gestalterische Qualitäten auszeichnen.

www.flachdachschweiz.ch

schlaNk geführtAls erfolgreiches Unternehmen ist die

Simmen Group seit Jahren führend

in der Planung und Abwicklung

von anspruchsvollen Bauprojekten.

Qualität, Zuverlässigkeit und Kreativität

stehen an erster Stelle. Um diesen

Werten noch konsequenter Rechnung

zu tragen, wird seit dem 1. August die

Struktur des Unternehmens angepasst.

Patric Simmen übernimmt die Aktien-

mehrheit, und gleichzeitig werden

die operativen Führungsstrukturen

verschlankt mit dem Ziel, das Geschäft

noch effizienter zu betreiben.

www.simmengroup.ch

holzBau PlusDer Verband Schweizer Holzbauunter-

nehmungen hat das neue Qualitätsla-

bel „Holzbau Plus“ aus der Taufe ge-

hoben. Es verschafft den wichtigsten

Interessengruppen der Holzbaubran-

che diverse Mehrwerte. Zusätzlich

zeichnet es die Holzbaubetriebe von

Holzbau Schweiz aus, die auf der Basis

des Gesamtarbeitsvertrages eine part-

nerschaftliche Unternehmenskultur

und Personalführung praktizieren. Mit

einem systematischen Verfahren wer-

den sowohl materielle als immaterielle

und kulturelle Aspekte überprüft.

www.holzbau-schweiz.ch

WeitereNtWickluNgDie Akuwa AG ist das Kompetenzzen-

trum für Wand- und Akkustiklösungen

innerhalb der auf Büroeinrichtungen

spezialisierten Lienhard Office Group.

Als Folge der strategischen Weiter-

entwicklung wird die Akuwa neu dem

Bereich Marketing und Innovation der

Unternehmensgruppe zugeordnet. Der

bisherige Geschäftsführer der Akuwa,

Sergio Baumann, verlässt auf eigenen

Wunsch das Unternehmen.

www.akuwa.ch

Planung & Ausführung Fassaden Innenausbau Mauerwerk & Betonelemente Nachhaltigkeit & Innovation

Auf die Erstellung hochkomplexer Klinker- und Sichtsteinfassaden haben wir unser Fundament gebaut. Dass wir visionär denken und entsprechend planen und realisieren, beweisen wir täglich in sämtlichen Bereichen unserer Geschäftsfelder. Wir schaffen Mehrwert, mit System am Bau: www.keller-ziegeleien.ch

Wir bieten mehr.

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LITERATUR

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Socialist Modernism

Der Fotograf Roman Bezjak wurde in Slowenien geboren und wuchs in Deutschland auf. Im Rahmen seiner freischaffenden Tätigkeit – unter ande-rem für „Geo“, den „Spiegel“ oder das Magazin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ – war er immer wieder in Ost-europa unterwegs. Sei 2005 hielt er dort die Bauten der 60er-, 70er- und 80er-Jahre in eindrücklichen, grossformatigen Fotografien fest und spürte der Frage nach, wie diese Gebäude, welche einst für den Kommunismus gebaut wurden, im heutigen Kontext bestehen. Zu den Motiven, die immer mit einer ähnlichen Distanz und aus einer undramatischen Perspektive aufgenommen wurden, ge-hören mitunter Plattenbauten, funktio-nale Bauten, Kulturpaläste und Kauf-häuser an vertrauten und fremden Orten von Tallinn bis Tirana, von Dresden bis Dnjepropetrowsk. In Serien entsteht dadurch eine Art Archäologie der Nach-kriegsmoderne ohne ostalgische Verklä-rung. So hält die Publikation eine vom Abriss bedrohte Welt fest, die teilweise, etwa im Fall des Palasts der Republik in Berlin, schon nicht mehr existiert. nh

Roman Bezjak: Socialist Modernism, Hatje Cantz, 2012, 160 Seiten, 76 Farbbilder, 31,3 x 25,6 cm, deutsch/englisch, ISBN 978-3-7757-3188-1, 50.50 Franken

Versuche das Glück im Garten zu finden

Im Vorwort beschreibt Prof. Günther Vogt eine Darstel-lung des Paradieses um 1600. Dabei kommt er auf die Mauer zu sprechen, die den Garten umgibt: „Sie bietet Privatsphäre und Schutz vor Eindringlingen (...). Denn je-der Garten, vom ersten, dem Garten Eden, bis zum letzten, dem Friedhof, definiert sich auch über die Gegenwelt, die er ausschliesst.“ Das Bild des Rahmens zieht sich durch die gesamte Gestaltung: Alle Bilder und die Essays sind mit einem feinen Goldrand umfasst. Die acht Texte beschreiben verschiedene Gärten, vom Gemeinschafts- über den Kriegsgarten bis hin zu Darstellungen auf Gebets-teppichen, und drehen sich um die Frage nach den Kom-ponenten, die es braucht, um den Garten zu einem Raum des Glücks zu machen. nh

Franziska Bark Hagen: Versuche das Glück im Garten zu finden, Lars Müller Publishers, 2011, 152 Seiten, 54 Abbildungen, deutsch,ISBN 978-3-03778-247-7, 36 Franken

Bruno Giacometti erinnert sichAm 21. März dieses Jahres ist der Schweizer Ar-chitekt Bruno Giacometti im biblischen Alter von 104 Jahren in Zollikon verstorben. Seine Bauten sind zwar weithin weniger bekannt als die künst-lerischen Arbeiten seines älteren Bruders Alberto Giacometti (1901–1966), dennoch lässt auch er auf ein umfangreiches Lebenswerk zurückblicken. Sein Grundsatz: „Man baut für den Menschen, (...) und nicht, um ein architektonisches Manifest zu verwirklichen, das zwar zu einem Monument für den Architekten werden, den eigentlichen Daseinszweck jedoch verfehlen könnte.“ Das Buch zu Leben und Arbeit Giacomettis entstand aus zahlreichen Gesprächen, die Felix Baumann (ehe-maliger Direktor des Kunsthauses Zürich) mit dem Architekten führte. Roland Frischknecht stellte ergänzend das Werkverzeichnis zusammen. sl

Bruno Giacometti erinnert sich, Gespräche mit Felix Baumann, Werkverzeichnis von Roland Frischknecht, Scheidegger & Spiess, 2009, 173 Seiten, 98 SW- und 65 Farbbilder, deutsch, 21 x 27 cm, deutsch, ISBN 978-3-85881-248-3, 39 Franken

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201205

TERMINE

basELIBA BAsel 2020am 19.10.12

Die landschaftliche Vielfalt ist eine der Stärken der Stadtregion Basel. Das

Rheintal, die Erhebungen der Vogesen, des Juras und des Schwarzwalds,

die Wiese und die Birs, all diese Elemente zusammen prägen das Bild

dieses Raums. Mit dem mobilen Landschaftskongress 2012 will

die Internationale Bauausstellung (IBA) Basel 2020 bei Verantwortungs-

trägern und Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung der Land-

schaft und deren weitere Entwicklung stärken und die Wichtigkeit einer

grenzübergreifenden Vernetzung aller Akteure verdeutlichen.

Die IBA Basel 2020 organisiert in Zusammenarbeit mit dem Bund Schwei-

zer Landschaftsarchitekt (-innen) (BSLA) sowie dem Schweizer National-

fonds am Freitag, 19. Oktober, den internationalen Landschaftskongress

2012 „Eine Reise zur Landschaft“. Der Kongress will die Perspektiven der

landschaftlichen Zukunft der Metropolitanregion Basel aufzeigen und dazu

beitragen, neue, tragfähige Landschaftskonzepte zu entwickeln.

www.iba-basel.net

aUssTELLUNgEN

basel zoom – orte hIer, orte dortEin Pilotprojekt im Rahmen der IBA

Basel 2020: mehr als ein Stadtplan

von und für Kinder und Jugendliche.

www.drumrum-raumschule.ch

bis 2.9.12

basel tAtlIn – neue kunst für eIne neue weltVladimir Tatlin als Leitfigur der

Russischen Avantgarde in einer

umfassenden Retrospektive.

www.tinguely.ch, bis 14.10.12

baselcIty Inc. – BAtA‘s corporAte townsDie städtebaulichen und kulturellen

Hinterlassenschaften einer Stadtutopie

des frühen 20. Jahrhunderts.

www.sam-basel.org, bis 14.10.12

basel edgAr degAsNeben Van Gogh, Cézanne und

Gauguin gilt Degas als einer der

wichtigsten Wegbereiter der

modernen Kunst. Eine der raren

Ausstellungen über sein Spätwerk.

www.fondationbeyeler.ch

30.9.12 bis 27.1.13

bregenz ArchItekturmodelle peter zumthorEinblick ins das architektonische

Schaffen von Peter Zumthor.

www.kunsthaus-bregenz.at

bis 28.10.12

dessaumArcel Breuer: de-sIgn und ArchItekturDie Stiftung Bauhaus Dessau zeigt

in Kooperation mit dem Vitra Design

Museum eine Retrospektive, in der

die zwei Seiten des Designers und

Architekten Marcel Breuer erstmals

gleichberechtigt beleuchtet werden.

www.bauhaus-dessau.de, bis 31.10.12

frankfurt am main dAs ArchItektur- modell – werkzeug, fetIsch, kleIne utopIeDie Entwicklung von Architektur-

modellen ab 1920 bis heute.

www.dam-online.ch

bis 16.9.12

genf yonA frIedmAnDer Architekturtheoretiker Yona

Friedman im Blickpunkt.

archizoom.epfl.ch

19.9. bis 27.10.12

innsbruck ÁlvAro sIzABauten und Projekte des Pritzker-

Preisträgers aus Portugal.

www.aut.cc, bis 22.9.12

la chaux-de-fonds construIre l‘ImAge: le corBusIer et lA photogrAphIe Die Rolle der Fotografie im architekto-

nischen Werk von Le Corbusier.

www.chaux-de-fonds.ch/musees/mba

30.9.12 bis 13.1.13

münchen mArcel duchAmp – le mystÈre de munIchDer junge Duchamp wohnte für drei

Monate in München. Dieser kurze

Aufenthalt führte zu einer nachhaltigen

Veränderung der Kunstauffassung

des 25-Jährigen, der dann bald

die gesamte moderne Kunst

revolutionieren sollte.

www.architekturmuseum.de

bis 30.9.12

münchen der ArchItekt – geschIchte und gegenwArt eInes BerufsstAndesDie historische Entwicklung und die

vielen Veränderungen des Berufsbildes

vom Baumeister zum Künstler und vom

Konstrukteur zum Organisator werden

ausführlich dargestellt.

www.architekturmuseum.de

27.9.12 bis 3.2.13

Rheinufer: Der Rhein markiert ebenso die Grenze, wie er die anliegenden

Länder miteinander verbindet: Naturnahe Uferabschnitte, moderne und

traditionelle Parkanlagen, Industrietechnologie, regenerative Energiege-

winnung, mittelalterliche Altstädte und moderne Baukultur wechseln sich

ab und prägen den Charakter der Kulturlandschaft.

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125

st. gallen pIpIlottI rIstBlutbetriebene Kameras und

quellende Räume,

www.kunstmuseumsg.ch, bis 26.11.12

stuttgartmut zur stAdtDie Architekturgalerie am Weissenhof

stellt eine Auswahl aktueller Positionen

urbanen Intervenierens vor.

www.weissenhofgalerie.de

bis 16.9.12

weil am rhein pop Art desIgnDie Pop Art gilt als einflussreichste

Kunstströmung der Nachkriegszeit:

eine spektakuläre Werkauswahl.

www.design-museum.de

13.10.12 bis 3.3.13

wien mIes vAn der rohe AwArd 2011Ausstellung der Preise für einen der

wichtigsten Preise für Architektur im

europäischen Wettbewerb.

www.azw.at, bis 8.10.12

winterthur AmAr kAnwArDer Filmemacher durchleuchtet

Ursachen und Wirkungen und wie

diese ins Alltagsleben und in seine

kulturellen Formen übersetzt werden.

www.fotomuseum.ch

8.9. bis 18.11.12

winterthur duktA – holz In formDie Ausstellung zeigt historische

und aktuelle Beispiele zu den verschie-

denen Formgebungsverfahren.

www.gewerbemuseum.ch

18.11.12 bis 20.5.13

zürich dIe schönheIt des AugenBlIcksIm Mittelpunkt der Ausstellung

stehen sogenannte „bijinga“ (Bilder

schöner Frauen). Ihrer Schönheit wird

in Momentaufnahmen gehuldigt.

www.rietberg.ch

bis 14.10.12

zürichpostmodernIsm.style And suBversIon 1970–1990Erstmals wird die Epoche der

Postmoderne in einer umfassenden

Präsentation mit internationalen

Objekten aus den Bereichen

Architektur, Kunst, Mode, Grafik,

Musik und Design gewürdigt.

www.postmodernism.landesmuseum.ch

bis 28.10.12

zürich wohnort cAmpusProjekte für studentisches Wohnen

rund um den Hönggerberg und den

Irchel in Zürich.

www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch

6.9. bis 8.11.12

Auftraggebers. Zudem werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Nach- und/oder Mehrforderungen im Rahmen der Vertragsge-staltung aufgezeigt. Im zweiten Kursteil werden die Möglichkeiten zur Reduktion von Nach-/Mehrforderungen im Rahmen der Auf-tragsabwicklung sowie das Vorgehen zur effizienten Erledigung von Streitfällen behandelt. Neben Einführungsreferaten werden in Gruppenarbeiten konkrete Fälle gelöst und anschliessend die Ergebnisse im Plenum besprochen.www.sia.ch/form, 6.9. und 12.9.12

züricharbeitsrechtArchitekten und Ingenieure sind im Alltag nicht nur mit plane-rischen, sondern auch mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen — unter anderem betreffend Krankheiten, Unfall, Schwangerschaft, Überstunden, Urheberrecht, Kündigung — konfrontiert. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird man über den komplexen Bereich des Arbeitsvertrages und die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich informiert. Ein „Must-have” für alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber.www.sia.ch/form, 20.9.12

zürichProjektmanagement – Führen von ProjektenDie Komplexität der Projektabwicklung und die stetig steigenden Anforderungen des Marktes verändern die Rolle des Projektleiters. Eine systematische und bewusste Führung trägt massgebend zum Projekterfolg bei. Der Kurs richtet sich an alle Architekten und Ingenieure, die Projekte leiten oder leiten werden.www.sia.ch/form, 28.9.12

zürichUnternehmensFührUng Für architekten Und ingenieUre (cas-UFai)Der CAS-UFAI ist als berufsbegleitender Lehrgang konzipiert, der die theoretischen Grundlagen der Unternehmensführung vermittelt und mit deren Anwendung in der Praxis verknüpft. Der Zertifikatslehrgang befähigt die Teilnehmer, ihr Büro auf der Basis eines zeitgemässen Führungsverständnisses zu leiten. Der Lehrgang vermittelt das nötige Wissen, um Führungsaufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros übernehmen oder effektiver gestalten zu könnenwww.sia.ch/form, 28.9.12

sIA-kurse

zürichgründUng PlanUngsbüroWie läuft eine Gründung ab? Welche Verträge müssen abge-schlossen werden? Welche Versicherungen sind notwendig? Benötige ich einen Businessplan? Welche Rechtsform eignet sich für mein Geschäftsmodell? Wenn Sie diese und weitere Fragen betreffend Gründung haben, dann erhalten Sie in diesem Kurs die entsprechenden Antworten. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an angehende Selbstständige als auch an alle, die sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben.www.sia.ch/form, 4.9.12

zürichclaim management – Umgang mitnachForderUngenDer Kurs ist aufgeteilt in zwei Nachmittage. Der erste Kursteil gibt einen Überblick über die häufigsten Ursachen für Nach- oder Mehrforderungen, wie zum Beispiel Bestellungsänderungen, Unvorhergesehenes und ungenügende Vorgaben seitens des

vERaNsTaLTUNgEN

berlin ArchItektur Am wAsserArchitektensymposium 2012 zum

Thema „Architektur am Wasser“.

www.architektur-wasser.de

27./28.9.2012

langenthal desIgners‘ sAturdAyUnter dem Motto „Design Is a

Statement“ findet am 3. / 4. November

2012 die 14. Edition des Designers‘

Saturday statt.

www.designerssaturday.ch

2.11.12 Fachpublikum, 3.11. / 4.11.12

münchen BAu 2013Weltleitmesse für Architektur,

Materialien, Systeme.

www.bau-muenchen.de

14.1. bis 19.1.2013

venedig ArchItekturBIennAleVon David Chipperfield kuratiert,

steht sie unter dem Motto „Common

Ground“. Die Ausstellung stellt eine

Provokation für Architekten dar, die

viel mehr Kooperationen bilden sollten,

um Austausch und Diskussion mit der

Gesellschaft anzustossen.

www.labiennale.org

29.8. bis 25.11.12

stuttgart ArchItect@workExklusive Messe für Architekten, In-

nenarchitekten, Ingenieure und andere

Auftraggeber mit dem Schwerpunkt

„Ton und Architektur“.

www.architectatwork.eu, 7./8.9.12

zürich phototropIADipl.-Ing. Manuel Kretzer thematisiert

die Anwendung von elektroaktiven

Polymeren und die Kurzlebigkeit dieser

prototypischen Konstruktionen.

www.baumuster.ch

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gesehen

Sasso San Gottardo: Es wurde erzählt, dass die Urner einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sind und dieser die erste Brücke über die Schöllenenschlucht gebaut hat. Seit Jahrhunderten ist der Gotthard ein Ort voller Mythen und Legenden. Er ist aber auch ein Ort, der Norden

und Süden verbindet, ein Symbol für den Aufbruch in die Moderne und für den technischen Fortschritt. Auf der Passhöhe öffnet am 25. August die Themenwelt „Sasso San Gottardo“ ihre Tore. Tief im Felsen kann man einerseits die historische Festung Sasso da Pigna wie auch fünf Räume

entdecken, wo die Themen „Wasser“, „Klima“, „Mobilität und Lebensraum“, „Energie“ und „Sicherheit“ ins rechte Licht gerückt werden. Bereits während der Bauzeit des Projektes von Holzer Kobler Architekturen übten die Kavernen eine eigentümliche Faszination aus.

www.sasso-sangottardo.ch, www.holzerkobler.ch

© Thomas Staenz

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IMPRESSUM / VORSCHAU

IMPRESSUM

Modulør 5. Jahrgangwww.modulor.ch

HerausgeberinBoll Verlag AGStationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 UrdorfTel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 [email protected], www.bollverlag.ch

Redaktion, [email protected], [email protected], [email protected]

Geschäftsführer Thomas Walliser, [email protected]

ChefredakteurRoland Merz, [email protected]

Autoren in dieser AusgabeKerstin Bussmann, Sarah Gatto, Sarah Hilber, Nikolaus Hirsch, Nina Huber, Philip Jodidio, Felix Kessler, Ben Kron, Delia Lenoir, Susanne Lieber, Walter Maffioletti, Katharina Marchal, Brigitta Schild, Alice Werner, Thomas Wetzel

Art DirectionMoritz Ulrich, [email protected]

FotografieSimone Vogel, [email protected]

LektoratRita Frommenwiler, Josefine Gamma

KundenberatungLorenza Balzarini, [email protected] Frey, [email protected] Gasche, [email protected]ür Italien: Claudia Micheloni, [email protected]

GestaltungskonzeptSmall Stories, www.small-stories.net

DruckAVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 GoldachTel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55

PreiseJahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten)Einzelheft 14 Franken

ISSN1662-7741

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

MODULØR #6 2012

VORSCHAU

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