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VON ALF BARTHOLOMÄUS DAS ZÜCHTERPORTRAIT 2009 war ein außergewöhnlich erfolgreiches Jahr für die Familie Schoof aus Hedwigenkoog. Carassina gewann unter Thomas Kleis das Deutsche Spring Derby, Lamarque wurde unter Karl Brocks zum Weltmeister der sechsjährigen Springpferde in Zangersheide gekürt, und der Verbandshengst Nekton ist lt. ZWS der FN einer der bundes- weiten Topvererber. Alf Bartholo- mäus hat Familie Schoof besucht und die Zuchterfolge analysiert. Otto- Boie Schoof N AHE DES URLAUBSORTES BÜSUM, direkt am Nordseedeich, liegt der landwirtschaftliche Betrieb der Fa- milie Schoof, im Hedwigenkoog. Gemeinsam mit seiner Frau Inken bewirtschaftet Otto-Boie Schoof den Acker- baubetrieb in vierter Generation. Ein Schwer- punkt ist die Holsteiner Pferdezucht. >> Heinrich Schoof Otto-Boies Vater Heinrich war ein begnade- ter Landwirt und Pferdemann. Nach dem Zwei- ten Weltkrieg, in dem er als Kavallerist einge- setzt wurde, galt seine große Passion den Holsteiner Pferden. In den 50er und 60er Jah- ren kaufte er jährlich vier bis fünf Fohlen, die später zur Körung gestellt oder als Reitpferde vermarktet wurden. Die guten Kenntnisse über 94 Pferd+Sport 03 I 10 Passionierte und erfolgreiche Züchter aus Dithmarschen: Familie Schoof aus Hedwigenkoog. Pferd+Sport 03 I 10 95 Foto: Janne Bugtrup, mit freundlicher Genehmigung aus „Das Holsteiner Pferd - Die Erfolgsgeschichte der Sportpferdezucht zwischen den Meeren“, FNverlag Warendorf 2009 DER HOLSTEINER

Otto- DER HOLSTEINER Boie Schoof - otto-boje-schoof.deotto-boje-schoof.de/onewebmedia/Otto_Boie_Schoof_03-10_lowres.pdf · Hengst bei der Hengstleistungsprüfung in Schlieckau mit

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VON ALF BARTHOLOMÄUS

DAS ZÜCHTERPORTRAIT 2009 war ein außergewöhnlicherfolgreiches Jahr für die FamilieSchoof aus Hedwigenkoog. Carassina gewann unter ThomasKleis das Deutsche Spring Derby,Lamarque wurde unter KarlBrocks zum Weltmeister dersechsjährigen Springpferde inZangersheide gekürt, und derVerbandshengst Nekton ist lt.ZWS der FN einer der bundes-weiten Topvererber. Alf Bartholo-mäus hat Familie Schoof besuchtund die Zuchterfolge analysiert.

Otto-BoieSchoof

NAHE DES URLAUBSORTES BÜSUM,direkt am Nordseedeich, liegt derlandwirtschaftliche Betrieb der Fa-milie Schoof, im Hedwigenkoog.Gemeinsam mit seiner Frau Inken

bewirtschaftet Otto-Boie Schoof den Acker-baubetrieb in vierter Generation. Ein Schwer-punkt ist die Holsteiner Pferdezucht.

>> Heinrich SchoofOtto-Boies Vater Heinrich war ein begnade-

ter Landwirt und Pferdemann. Nach dem Zwei-ten Weltkrieg, in dem er als Kavallerist einge-setzt wurde, galt seine große Passion denHolsteiner Pferden. In den 50er und 60er Jah-ren kaufte er jährlich vier bis fünf Fohlen, diespäter zur Körung gestellt oder als Reitpferdevermarktet wurden. Die guten Kenntnisse über

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Passionierte und erfolgreiche Züchter aus Dithmarschen: Familie Schoof aus Hedwigenkoog.

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DER HOLSTEINER

Hengst bei der Hengstleistungsprüfungin Schlieckau mit einem Springindexvon 132,7 Punkten Cento – ohne Frageein Ausnahmehengst aus der Zuchtvon Heinrich Schoof. In Anpaarung an

Coriano, selbst international erfolg-reich unter Judy Ann Melchior einge-setzt, lieferte Viola den 1999 gebore-nen und zwei Jahre später inNeumünster gekörten Hengst Casado.Ein interessanter Hengst mit enormemSpringvermögen, der an das Landge-stüt Moritzburg verpachtet wurde undseine HLP mit einem Index von 122Punkten beendete. 2007 erhielt seinSohn Colorido in Neumünster ein po-sitives Körurteil, ein Jahr später ver-

ließ Cassitano erfolgreich den Körplatz.Casados Vollschwester Legende (v. Co-riano), geboren 1996, steht bis heuteauf dem Zuchtbetrieb. Sie wurde vonHeinrich Schoof mit dem niederländi-schen Springpferdevererber Nimmer-dor angepaart. Daraus ging 2002 dergekörte Hengst Nekton hervor.

Nekton v. NimmerdorSeine Karriere begann mit seiner

Hengstleistungsprüfung 2003 in Adel-heidsdorf, wo er mit einem Springin-dex von 143 Punkten bester Hengst sei-ner Prüfungsgruppe war. Es folgtenSiege und Platzierungen in Spring-pferdeprüfungen unter Tina Vester-lund. 2006 kam Nekton unter den Sat-tel von Lars Bak Andersen und warbereits siebenjährig siegreich in Sprin-gen der Klasse S. Es folgten internatio-nale Platzierungen. Im vergangenenJahr gewannen sie gemeinsam die Sil-bermedaille bei den Landesmeister-schaften in Bad Segeberg und holtensich souverän den Gesamtsieg der Serie„Holsteiner Schaufenster 2009“. Miteinem Zuchtwert von 153 Punkten ge-hört er zu den deutschen Tophengsten.2008 war sein Sohn Nektos Prämien-hengst der Körung in Neumünster. ImJahre 2009 wurden zwei Söhne vorge-

stellt und gekört: Neurit und Nerrado. Ein Halbbruder zu Nekton ist

Lamarque v. Limbus, der 2004 nichtgekört wurde. Bernfried Erdmann,langjähriger Kunde auf Holsteiner Auk-tionen, hatte das Talent des Hengsteserkannt und über die Auktion der nichtgekörten Hengste erworben. Unter An-nette Hülsmann belegte Lamarque alsFünfjähriger den vierten Platz im Fi-nale des Bundeschampionates. Auchein Jahr später qualifizierte sich das

die Leistungsfähigkeit verschiedenerStutenstämme waren dabei das beson-dere Kapital des Züchters

Aufgrund seines Sachverstandeswurde Heinrich Schoof 1968 in dieKörkommission des Holsteiner Ver-bandes berufen und nahm diese wich-tige Aufgabe bis 1986 wahr. Bis zu die-sem Zeitpunkt war Heinrich Schoof imFahrsport aktiv und fungierte auf vie-len Turnieren als Richter.

Mit zunehmender Technisierung derLandwirtschaft verschwanden diePferde von den Höfen. So waren um1960 nur noch etwa 1500 Stuten imZuchteinsatz. Die Entwicklung desReitsports begann allmählich, aber eswar schwer, mit den Pferden ein Ein-kommen zu erzielen. In dieser Phaseder Holsteiner Zucht haben passio-nierte Züchter wie Heinrich Schoof,oft aus Idealismus, bedeutendeStämme vor dem Aussterben bewahrtund die moderne Sportpferdezuchteingeleitet. Ursprünglich wurde aufdem Hof in Hedwigenkoog mit demStamm 623 gezüchtet. Die großen Er-folge konnte Heinrich Schoof aber mitden Stämmen 2481 und 2137 feiern.

Stamm 2481Anläßlich der 100-Jahr-Feier des

Holsteiner Verbandes 1994 stellte Hein-rich Schoof die Reservesiegerstute, For-tuna v. Landgraf I, die später an die be-kannte amerikanische SpringreiterinGabriela Salick verkauft wurde. Als er-folgreichstes Halbblutpferd der Hol-steiner Zucht im Jahre 2006 wurdeMarlin v. Martell xx für seine interna-tionalen Erfolge unter Timo Beck an-lässlich des Schauabends geehrt. Dochdie herausragenden züchterischen Er-folge erzielte Heinrich Schoof mit demStamm 2137.

Stamm 2137Dieser Stamm kam nach dem Tod

des Reitlehrers Otto Hinrichs aus Mel-dorf auf den Hof der Familie Schoof. Erzählt zu den leistungsstärksten in derHolsteiner Zucht, denn Legende v. Lö-

wenjäger war unter Reiner Hedde einesder erfolgreichsten internationalenSpringpferde der 60er Jahre und sieg-reich in vielen Großen Preisen. Unver-gessen bleibt der Sieg im Großen Preisvon Rom.

Nach dem Sporteinsatz wurde sie mitLiguster angepaart. Aus dieser Verbin-dung wurde 1974 die Stute Lady-Le-gende geboren. Sie wurde im Spring-sport eingesetzt und kam, wie auch ihreTochter Viola v. Caletto II, Anfang der80er Jahre, nach dem Tod von Otto Hin-richs, zu Familie Schoof. Damit sollteeine Erfolgsstory beginnen.

1985 wurde Lady-Legende von Lordbelegt, woraus der 1988 in Neumünstergekörte Hengst Ligorett hervorging.Eingesetzt auf der Station Bredenbeks-horst, hat er einige internationaleSpringpferde geliefert.

Viola v. Caletto IILady-Legendes Tochter Viola, die

den Spitzenvererber Caletto II zum Va-

ter hat, wird Stammstute auf demZuchtbetrieb der Familie Schoof undhat mit ihrer Nachzucht in HolsteinZuchtgeschichte geschrieben. In Ver-bindung mit Capitol I wird 1989 ihrSohn Cento geboren. 1991 in Neumün-ster gekört, wird er an das Gestüt Dobelin Baden-Würtemberg verkauft. Dortwirkte er außerordentlich erfolgreichin Zucht und Sport. Unter Otto Beckergehörte der Schimmel zu den gewinn-reichsten deutschen Springpferden al-ler Zeiten. Siege in Nationenpreisen,Mannschaftsgold bei den OlympischenSpielen 2000, Sieger im Weltcupfinale2002 und Siege in den Großen Preisenvon Calgary und Aachen sind Zeugnisfür seine überragende sportliche Lei-stung. Anläßlich der Weltmeisteschaftin Aachen 2006 wurde Cento vor gro-ßer Kulisse aus dem Sport verabschie-det. Centos züchterische Leistung istvon ebenso großer Qualität. In Holsteinwird sein Sohn Cheepetto 2005 gekört.Ein Jahr später war Cheepetto bester

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DER HOLSTEINERHeinrich Schoof (re.) mit dem Aufzüchter vonCento, Günter Kraut ausBalingen, anlässlich derKörung in Neumünster.

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Ein erfolgreiches Sportpferd, ein erfolgreicher Deckhengst: Nekton v. Nimmerdor

Hengststation AhlmannTurnier- und AusbildungsstallVierthstraße 82 · 25593 Reher

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CANNAVAROSv. Cassini I – Contender

CAROLINOv. Caretino – Calido I

CASTELANv. Casiro I – Sandro

CLINTORD IIv. Clinton I – Caletto I

FAVORITAS xxv. Reitar – Lipezk

Mehrere gekörte Hengste, mehrere Eli-teauktionspferde und hochtalentierteSpringpferde zeugen von seiner züch-terischen Bedeutung. Sein Sohn Cla-rimo, aktueller Landeschampion unterJanne-Friederike Meyer, zählt ebenfallszu den gefragtesten Vererbern in Hol-stein.1996 bekommt Wodka ein Stut-fohlen von Concerto II: Carassina. Zu-nächst gefördert durch Tina Vesterlundund Nisse Lüneburg bis zur Klasse Swird die Stute im Jahr 2009 Derbysie-gerin unter Thomas Kleis. Zwei Jahrespäter, 1998 wird eine Caretino-Tochtergeboren. Unter dem Namen Chika`sWay ist sie international erfolgreich mitJanne-Friederike Meyer. Sie warenDeutsche Vizemeister in Gera 2007 undkonnten sich in mehreren Großen Prei-sen im Vorderfeld platzieren. Eine Voll-schwester der Chika`s Way, geboren2000, befindert sich derzeit in Ausbil-dung bei Janne-Friederike Meyer. Dreiweitere Töchter der Wodka, von Alca-traz, Bachus und Capitol I wurden als

Paar in Warendorf wieder für das Fi-nale. Im Laufe des vergangenen Jahreskam Lamarque unter den Sattel vonKarl Brocks, und das Paar gewann dieWeltmeisterschaft der jungen (sieben-jährigen) Springpferde in Zangers-heide. Wieder ein hochtalentiertesSpringpferd aus diesem Stamm 2137,dass sich für internationale Aufgabenempfiehlt.

Es ist ein großes Vermächtnis, dasder 2004 verstorbene HeinrichSchoof der Holsteiner Zucht hinterlas-sen hat. Insgesamt erhielten sechsHengste aus seiner Zucht oder Auf-zucht ein positives Körurteil in Hol-stein, von denen zwei mit einer Prämiebedacht wurden.

>> Otto-Boie SchoofHeinrich Schoofs Sohn Otto-Boie ist

Züchter durch und durch. Es standfrühzeitig fest, dass er den elterlichenHof weiterführen sollte. 1978 über-nahm er die Verantwortung über denBetrieb in Hedwigenkoog.

Von 1985 bis 2000 war Otto-BoieVorsitzender des Rinderzuchtverban-des Schleswig-Holstein. Seit 2005 ist erKörbezirksvorsitzender der HolsteinerPferdezucht in Dithmarschen. Seine Er-fahrungen aus der Rinderzucht hat erstets in die Pferdezucht einfließen las-sen. Während die Erfolge des Betriebesmit dem Stamm 2137 in erster Linieauf seinemVater ruhen, basieren die Er-folge des Stammes 1916 auf seinerzüchterischen Kompetenz.

Stamm 1916Ein Freund seines Vaters war Hein-

rich Reimers aus Stördorf, wo derStamm 1916 seinen Ursprung findet.Die Sporterfolge dieses Leistungsstam-mes haben Otto-Boie Schoof frühzeitigfasziniert. So war Antoinette v. Anblickxx (geb. 1955) unter Dr. Josef Necker-mann eines der weltbesten Dressur-pferde der 60er Jahre. Das Paar gehörtezur deutschen Mannschaft, die Goldbei den Olympischen Spielen 1964 inTokio gewann. Insgesamt waren Dr.Neckermann und Antoinette 113 Malin S-Dressuren siegreich und platziert.Der 1970 geborene Mowgli v. Marlonxx wurde unter Lene Nissen-Lemke imParcours Deutscher Meister. 1980 bot

sich für Otto-Boie Schoof die Gelegen-heit, eine Stute aus diesem Top-Stammzu erwerben. Gerona v. Ramiro standnach Einsatz im Springsport zum Ver-kauf. Gerona v. Ramiro-Albrant-Matador, aus der Zucht von Carl-HansHarder aus Siethwende, geht in direk-ter Mutterlinie auf die genannten Er-folgspferde zurück. Ihr Vater Ramiro,ohne Frage einer der weltbestenSpringpferdevererber, war selbst inschweren Springen unter Fritz Liggeserfolgreich. Der unvergessene Albrantwurde Vize-Europameister in der Viel-seitigkeit unter Herbert Blöcker. Schoofpaarte diese nervige, aber leistungsbe-reite Stute mit Lord an. Aus dieser Ver-bindung ging die 1984 geborene StuteWodka hervor, die zu einer Ausnah-mestute in der Holsteiner Zucht wurde.

Wodka v. LordTypisch für den Stamm 1916 ist die

enorme Fruchtbarkeit, so lieferte auchWodka insgesamt 17 lebende Fohlen,meist von außergewöhnlicher Qualität.Ihre erste Tochte Carmen v. Capitol I istMutter des 2007 gekörten Hengstes Ca-ligari v. Cartani. Wodkas zweites Foh-len von Athlet war der 1990 gekörteHengst Arturo, der auf der Station Völzbeheimatet war. Nach Erfolgen inschweren Springen wurde Arturo indie USA verkauft. Das dritte Fohlen,

von Caretino, ist der in Süddeutsch-land gekörte Hengst Conway I, der miteinem Index von 142 Punkten Siegerder HLP in Medingen wurde. Unter BoKristofersen war Conway I im Finaledes Bundeschampionates. Aus seinemkurzen Zuchteinsatz in Baden Würt-temberg sind einige erstklassigeSpringpferde hervorgegangen. DerHengst wurde dann in die USA ver-kauft und war unter Gabriela Sallickund Will Simpson in 40 Springen sieg-reich. Eine absolute Ausnahmeer-scheinung war dieser unvergesseneHengst.

Sein gekörter Vollbruder Conway II,geboren 1999, im Besitz des Holstei-ner Verbandes, absolvierte seine HLPin Schlieckau mit Höchstnoten imSpringen und konnte sich fünf- undsechsjährig ebenfalls für das Bunde-schampionat qualifizieren. Fünfjährigwar er unter Tina Vesterlund Zweiterim Landeschampionat von Schleswig-Holstein.

Das fünfte Fohlen der Wodka ist der1992 geborene Hengst Clearway v. Ca-pitol I. Unter Lars Bak Andersen warder Schimmel mehrfach in Springender Klasse S platziert. Er zählt zu denstark frequentiertesten Hengsten in derHolsteiner Zucht. Ein Hengst mit über-ragendem Leistungspredigee, der sei-nen Nachkommen viel Nerv mitgibt.

Black Jackv. Cornet Obolensky

Florencianov. Florencio I

Cristallo Iv. Cornet Obolensky

Hengststation Gut NeuenhofGut Neuenhof · 52385 Nideggen · Deckstellenleiter: Volker Hagemeister · Tel.: 02427-902802 · Fax: 02427-904001e-mail: info@ gestuet-neuenhof.de · www.hengststation-gut-neuenhof.de

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DER HOLSTEINER

linkes Foto:Auch Chika's Way v. Caretino hat

Wodka zur Mutter. Wie ihre Halb-schwester Carassina ist die von

Janne-Friederike Meyer geritteneStute auch im internationalen

rechtes Foto:Annette Hülsmann ritt Lamarque(Foto) 2007 auf den vierten Platz

des Bundeschampionates. ZweiJahre später gewann der Limbus-

Sohn unter Karl Brocks in Zan-gersheide die Weltmeisterschaft

der siebenjährigen Springpferde.

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Zuchtstuten ins Ausland verkauft undlieferten von dort ebenfalls gekörteHengste. Vier Töchter und zwei Enkel-töchter befinden sich derzeit in derZucht der Familie Schoof. Die Nach-kommen der Wodka sind durchauskompliziert, da sie über viel Tempera-ment verfügen, das aber stets mit gro-ßer Leistungsbereitschaft verbundenist.

Weitere Erfolge des Stammes 1916Ein weiterer Zweig des Stammes,

der aber auf die gleiche Stute Korinnav. Heiner zurückgeht, brachte ebenfallszahlreiche internationale Springpferdehervor und untermauert die Bedeu-tung.

Peter Wilhelm Cordsen hat sehr er-folgreich mit dem Stamm 1916 ge-züchtet. Besondere Bedeutung findendie Vollgeschwister Amalva und Za-

louba v. Aloubé Z. Amalva v. Aloubé-Capitol I-Credo ist Mutter eines der ge-winnreichsten Holsteiner Spring-pferde: Controe v. Contender. Unterdem Sattel von Jörg Kreutzmann undMarco Kutscher gewann er viele GroßePreise, so dass er eine Lebensgewinns-umme von über 400.000 Euro aufwei-sen kann.

Sein Vollbruder Contour wurde vomBelgier Stanny van Paeschen in deninternationalen Sport gebracht. Amal-vas Tochter Caretina v. Caretino konntesich unter Elmar Gundel in schwerenSpringen platzieren. Die VollschwesterZalouba, ebenfalls von Aloubé Z, ist

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Wodka und Viola, zwei Stuten, die HolsteinerZuchtgeschichte geschrieben haben.

Auch Peter W.

Cordsen hat

erfolgreich mit

dem Stamm

1916 gezüchtet

Bereits international im Parcours erfolgreich istder Holsteiner Verbandshengst Nekton v. Nim-merdor, der auch einen hohen Zuchtwert auf-weisen kann und mit gekörten Söhnen und gutenTöchtern zu überzeugen weiss.

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Nachkommen Wodka

WODKA GEZ. 1984 v. LORD a.d. GERONA v. RAMIRO-ALBRANT

CARMEN v. Capitol Igeb. 1988

- Caligari v. Cartanigekört 2007

ARTURO* v. Athlet Zgeb. 1989

CONWAY I* v. Caretinogeb. 1990, gek. in Baden-Württ.

GERONA v. Alcatrazgeb. 1992 (Zuchtstute in Schweden)

CLEARWAY* v. Capitol Igeb. 1993

K-BAJA v. Bachusgeb. 1997 (Zuchtstute in Belgien)

- Lujan v. Leoncegeb. 2004, gekört 2006

CARASSINA v. Concerto IIgeb. 1997Derbysiegerin

CHIKA’S WAY v. Caretinogeb. 1998

- T-Cassina v. Cassini Igeb. 2003, (Betrieb Schoof)

CONWAY II* v. Caretinogeb. 2000

RETINA V v. Caretinogeb. 2001 (Zuchtbetrieb Schoof)

- United Pleasure v. For Pleasuregeb. 2004(Zuchtbetrieb Schoof)

UT-WODKA v. Cassini Igeb. 2003 (Zuchtbetrieb Schoof)

WODKA II v. Casadogeb. 2006 (Zuchtbetrieb Schoof)

V. CORLANDgeb. 2008 (Nachzucht ZuchtbetriebSchoof)

* gekört

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Sie sind jederzeit herzlich willkommen in Bears

Mutter von Van Schindels Curtis, derunter Piet Raymakers bei den Weltrei-terspielen 2006 in Aachen Mann-schaftsgold für die Niederlande holte.

Nach den Erfolgen von Controe, Cur-tis, Conway I und Chika`s Way war derStamm 1916 laut „Sport Horse Bree-ding“ (Juli 2007) bester Springstammder Welt und zählt somit zu den lei-stungsstärksten in der internationalenSpringpferdezucht.

Zurück zur Familie SchoofEin gewaltiges züchterisches Poten-

tial ist unverkennbar in den zehn Stu-ten des Betriebes verankert. Umsoschöner, dass die fünf Kinder sich in-tensiv mit der Holsteiner Pferdezuchtund dem Reitsport befassen und somitden Fortbestand dieser Leistungszuchtgewährleisten. Sohn Neel-HeinrichSchoof, Student der Agrarwissenschaftin Kiel, engagiert sich im Vorstand derDithmarscher Jungzüchter und vertratHolstein mehrfach bei Jungzüchter -events. Als interessierter Züchternach-wuchs diskutiert er viel mit seinem Va-ter und hat ein gewichtiges Wort beider Anpaarungsplanung. Sohn Hart-wig, ebenfalls Agrarstudent in Kiel,

war im Zuge seiner Ausbildung auf ei-ner renomierten Embryotransferstationin den Niederlanden und auf einer Be-samungsstation in Kanada tätig. Töch-ter Kerrin und Wienke sind ebenfallsbei den Dithmarscher Jungzüchtern ak-tiv und widmen ihre Freizeit aktiv demReitsport.

ZuchtphilosophieOtto Boie Schoof ist ein bekennender

Holsteiner Züchter, der offen ist für in-novative Gedanken. So hat er stetsHengste anderer Populationen, die imZuchtversuch waren, mit seinen bestenStuten angepaart. Durch seine Kennt-nisse aus der Rinderzucht sieht er auchden Embryotransfer als eine Möglich-keit, Zuchtfortschritt zu praktizieren.So sind bereits mehrere seiner Zucht-produkte aus Embryotransfers hervor-gegangen.

Der Einsatz internationaler Top-

Hengste ist für ihn ebenso wichtig, wiedie Bereitschaft junge Hengste mit Spit-zenpedigree in seine Zuchtplanungeinzubeziehen.

Zehn gekörte Hengste und viele in-ternationale Sportpferde sind ein Zeug-nis seiner hochwertigen Zucht.

Lady-Mobilcom v. Concerto II, Sie-gerin der SLP ihres Jahrganges, wurdeVizechampionesse bei der Europastu-tenschau in Brüssel 1999.

Für seine Erfolge in der Tierzucht er-hielt Otto-Boie Schoof 1993 den Deut-schen Tierzuchtpreis, vergeben vomBundespräsidenten.

Im Hause Schoof wird HolsteinerPferdezucht über Generationen erfolg-reich betrieben. Top-Stämme undideale Aufzuchtbedingungen sind dieGrundlage, verbunden mit Passion undZielstrebigkeit und der Vision, dassdiese Zuchtstätte noch Generationeneine wertvolle Grundlage bietet.

DER HOLSTEINER

Gestütsleitung:Dipl.Agr.-Ing. Frank Bangert PferdewirtschaftsmeisterGestüt Hohenschmark 24329 Grebin (Plön) •Holsteinische SchweizTel.:+49(0)4383 - 518544 • mobil +49(0)[email protected]

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um 17:00 UhrTag der offenen Tür ab 11:00 Uhr

ReitpferdeVerkaufswoche6. - 13. MärzVerkauft werden hochveranlagte3-6 jährige ReitpferdeAbschlusspräsentation Verkaufspferde 13. März, 11:00 Uhr

Fohlenschauam SchmarkseeSonntag 18. Juli, 14:00 Uhrmit freiem Verkauf, ab 11.00 UhrFrühschoppen mit KlassischerMusik am Schmarksee

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ReitpferdeVerkaufswoche6. - 13. März

Veranstaltungen 2010 & Aktuelles...

T R A N S L A T I O N

Otto-Boie Schoof

2009 was an extraordinarily successful year for the Schooffamily of Hedwigenkoog. Carassina won the German JumpingDerby under Thomas Kleis, Lamarque became world cham-pion of the 7-yr-old show jumpers at Zangersheide under KarlBrocks, and the Verband-owned Nekton is one of the nation’stop sires according to the German Equestrian Federation’s es-timated breeding values.Originally, the Hedwigenkoog farm bred mares from the stem623. The late Heinrich Schoof achieved his greatest successesas a breeder with the stem 2137, one of the best perfor mancelines in Holsteiner breeding. After a career in competition,Legende by Löwenjäger, among other achievements underReiner Hedde winner of the Rome Grand Prix, was bred toLiguster. The resulting filly foal born in 1974 was Lady Leg-ende. She was acquired by the Schoof family, same as Viola,her daughter by Caletto II, who became a foundation mare atthe Schoof’s stud farm. Moreover, Viola went down in the his-tory of the Holsteiner breed with her produce. Her son Centoby Capitol I was foaled in 1989. Under Otto Becker, the greyhas been one of the most successful German show jumpersever, with equal success as a sire. Viola also produced the Co-riano son Casado. Born in 1999, he was approved for bree -ding in Neumünster two years later. To this day, the farm stands Casado’s full sister Legende (byCoriano), foaled in 1996. Heinrich Schoof bred her to theDutch jump horse sire Nimmerdor. The resulting foal was Nek-ton, approved in 2002. A highly successful sport horse, he isone of the German top sires with an estimated breeding valueof 153. The Limbus son Lamarque, last year’s world championof the 7-yr-old show jumpers under Karl Brocks, is a halfbrother to Nekton.Heinrich Schoof’s son Otto-Boie is a totally committed breeder.Early on he was determined to continue the family farm inHedwigenkoog and he has been in charge since 1978. Eventhough the farm’s success with the stem 2137 is to be cred-ited primarily to his father, the success with the stem 1916 isdue to his expertise as a breeder. In 1980, Otto-Boie Schoofseized the opportunity and purchased a mare from this topline: Gerona by Ramiro-Albrant-Matador was temperamental,but willing to perform. When Schoof bred her to Lord, she pro-duced Wodka, an exceptional Holsteiner brood mare. Foaledin 1984, Wodka produced 17 living foals, among them the ap-proved stallions Arturo, Conway I and II, and Clearway, andthe internationally successful show jumpers Carassina, thewinner of the 2009 German Jumping Derby under ThomasKleis, and Chika's Way, who won the Grand Prix at the CSINeustadt upon Dosse under Janne Friederike Meyer recently.Otto Boie Schoof is a dedicated, open-minded and innovativeHolsteiner breeder and has always bred his best mares to out-side blood breeding trial stallions. From his knowledge in cat-tle breeding, he also regards embryo transfer as anopportunity to improve the breed and has already bred sev-eral horses through embryo transfer.

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In Hedwigenkoogkam Carassina1997 zur Welt.

Zwölf Jahre spätertrug sich die Con-

certo II-Tochteraus der legendä-ren Wodka unterThomas Kleis in

die Siegerliste desDeutschen Spring

Derbys ein.

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im Sport und in der Vererbung

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