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Zum ersten Mal: DieTagebücher 1660 – 1669 Vollständige Ausgabe in 9 Bänden nebst einem »Companion«. Deutsche Erstausgabe im Haffmans Verlag bei www.Zweitausendeins.de magazin – ausgabe nr.2 »Daß ein Buch wie das Tagebuch des Samuel Pepys überhaupt existiert, ist im Grunde ganz unbegreiflich. Ein rares Wunderwerk.« Robert Louis Stevenson Samuel Pepys

Pepys Magazin Nr. 2

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Das Pepys-Magazin Nr. 2

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Page 1: Pepys Magazin Nr. 2

Zum ersten Mal:

DieTagebücher1660– 1669

Vollständige Ausgabe in 9 Bändennebst einem »Companion«.

Deutsche Erstausgabe im Haffmans Verlag bei www.Zweitausendeins.de

magazin – ausgabe nr. 2

»Daß ein Buch wie das Tagebuch des Samuel Pepys überhaupt existiert, ist im Grunde ganz unbegreiflich. Ein rares Wunderwerk.« Robert Louis Stevenson

Samuel Pepys

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»Nie zuvor haben wir eine so reiche Darstellungdes Innern eines Menschen gesehen.«

Sir Walter Scot t

»Das intimste Erlebnisprotokoll, das bis dahin jeein Mensch geschrieben hatte.«

Dietrich Schwanitz, »Englische Kulturgeschichte«

»Eine Fülle von Details aus seinem Berufsalltag,aber auch aus seinem häuslichen Alltag. Es istvoller Musik, voller Theaterstücke, es wimmeltvon Gemälden, Büchern und wissenschaftlichenGeräten. Es ist eine Geschichte von Ambitionenund wachsendem Wohlstand.«

Claire Tomalin, »Samuel Pepys – The Unequal l ed Sel f«

»Wie Louis Armstrong zur Trompete oder Picassozum Pinsel gegriffen hat, so hat Pepys sich seinemTagebuch gewidmet.« Independent on Sunday

»Unser größter Tagebuchschreiber.«J. H. Plumb, Spec tator

»Pepys war ein Karrierist, ein rücksichtsloserLüstling, berechnend und egoistisch, aber erkonnte wie kein zweiter den aufregenden Puls der Gegenwart einfangen.« Ferdinand Mount , TLS

»Sex, Alkohol, Feuer, Musik, Ehekrisen, der Sturzvon Königen, Korruption und Zivilcourage, Kriege,Seefahrt, öffentliche Hinrichtungen, Kerkerhaftim Tower: das Leben des Samuel Pepys ist vollerunwiderstehlicher Details.« Hermione Lee

»Der genüßliche Lebensbericht des unermüd-lichen Hedonisten.« The Guardian

»Eine glänzende Beobachtungsgabe und scharfeZunge.« Jörg Drews, »Kindlers Neues Li t eraturlexikon«

»Pepys berührt wie ein großer realistischer Roman-autor, der Jahrhunderte zu früh geboren wurde.Das ist der Stoff eines Thackeray oder Balzac.Und Pepys’ Unterfangen, das tägliche Erleben inseiner Totalität darzustellen, begegnet uns imGrunde erst wieder bei Joyce oder Virginia Woolf.«

Phil ip Hensher, The At lant i c Monthly

»Ich habe in dieser Gattung Tagebuch, selbst-redend, meine relativen Lieblinge. Angefangenbeim ›König‹ SAMUEL PEPYS.«

Arno Schmidt , »Das Tagebuch und der moderne Autor«

»Des Kanzlers Helmut Schmidt Ferienlektüre amBrahmsee: Samuel Pepys.« Der Spiege l

»Seine Tagebücher sind so freizügig wie CasanovasMemoiren.« Hellmuth Karasek , Hamburger Abendblat t

»Als sie Anfang des 19. Jahrhunderts in Englandentdeckt worden waren, waren sie eine Sensation.Und das sind sie heute auch.« Volker Weidermann, FAS

»Niemand hat je seine Zeit so vollständig und sovielseitig abgebildet wie der erste Privatmann derLiteraturgeschichte.« Roger Wil l emsen

»Die Alltäglichkeiten sind es, die diese Aufzeich-nungen so interessant machen. “Kaufte mir heuteeine grüne Brille.” Das ist es. Das macht unserLeben aus.« Walter Kempowski

»Sein Selbstporträt ist unvergleichlich, seinLondon unvergeßlich. Ohne Pepys wüßten wirwesentlich weniger über das spannendste Jahr-hundert unserer Geschichte. Sein Tagebuch istdas größte, das je geschieben wurde.«

Claire Tomalin, The Guardian

»Er liebte das Leben, die Frauen und das Essen ebensowie Musik, Literatur und Theater. Vor 350 Jahren begann Samuel Pepys sein legendäres Tagebuch. Auswahlbände aus diesem Wunder-

werk hat es viele gegeben, doch nie eine vollständige deutsche Ausgabe – bis jetzt.«Felic i tas Lovenberg , FAZ

»Daß ein Buch wie das Tagebuch des Samuel Pepys überhaupt existiert,ist im Grunde ganz unbegreiflich. Ein rares Wunderwerk.«

Robert Louis Stevenson

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Der Fragebogen, den das Magazin der FrankfurterAllgemeinen Zeitung allwöchentlich ausfüllen ließ,war ein beliebtes Gesellschaftsspiel und wurde vonden meisten Lesern zuerst angeschaut. Wir spielenes weiter: heitere und heikle Fragen, die beant-wortet, vermieden oder überspielt werden können,jedoch hier aus den Tagebüchern 1660 – 1669 desBefragten gezogen wurden.

Samuel Pepys [sæmjuel pi:ps] wurde1633 als Sohn eines Schneiders in Lon-

don geboren. Er besuchte die St.-Paul-Schule in London und studierte am Magda-lene [mo:dlin] College in Cambridge. 1655heiratet er. Etwa zur gleichen Zeit tritt er indie Dienste eines adligen Vetters ein, Ed-ward Mountagu, des späteren ersten Grafenvon Sandwich. 1660 beginnt Samuel Pepys,ein Tagebuch zu führen. Fast zehn Jahrelang, bis Ende Mai 1669, hält er jedeneinzelnen Tag fest – und erschafft ein litera-risches Werk ohnegleichen. Pepys schildertals Augenzeuge und aus erster Hand dieEreignisse einer der aufregendsten Epochender englischen Geschichte – die Rückkehrzur Monarchie nach zwölf Jahren Cromwell-Republik, den Ausbruch der Pest im Jahr

1665, den gro-ßen Brand vonLondon imJahr 1666, denzweiten eng-lisch-hollän-dischen See-krieg. Auf niezuvor dage-wesene Weisev e r k n ü p f tPepys diegroße Welt-ge sch i ch t e

mit seiner nicht minder ereignisreichen pri-vaten Lebensgeschichte, berichtet vonseinem beruflichen Aufstieg im NavyBoard, dem britischen Flottenamt, von denWonnen und Qualen, die der wachsendeWohlstand mit sich bringt, von seinergroßen Leidenschaft für die Musik, dasTheater, die neuen Wissenschaften, fürgutes Essen und schöne Bücher undnicht zuletzt für Frauen. Pepys ging mitweit geöffneten Augen durchs Leben,seine Neugier kannte keine Grenzen, seinWissensdurst war unstillbar. Ihn interes-sierte das Leben in all seinen Aspekten.Davon sprechen konnte er nur im Tage-buch: Überschäumend vor Details, er-schütternd-komisch in seiner rückhalt-losen Offenheit, schildert es die erstaun-lich moderne Geschichte eines jungenMannes, der sich seinen Platz in der Welterobert. ar /gh

FRAGEBOGEN

Samuel Pepys

Sekretär des Flottenamtes

Was ist für Sie das größte irdische Glück? Genug Geld zu besitzen, um mir ein gutes Buch und einegute Geige zu kaufen, und eine gute Frau zu haben.

Wo möchten Sie leben? Ich möchte mich in Brampton zur Ruhe setzen und zufrieden meinenStudien nachgehen.

Ihre liebsten Bühnenwerke? »Ein Sommernachtstraum« ist das albernste und geschmacklosesteStück, das ich je gesehen habe. Zwar gab es einige gute Tanzeinlagen und einige hübsche Frauen.»The Siege of Rhodes« ist das beste Stück, das je geschrieben wurde.

Ihr Lieblingsmaler? Peter Lely.Aber er ist auch ein eingebildeter und prunksüchtiger Mensch.

Ihr Lieblingskomponist? Henry Lawes, Matthew Locke, John Banister, Cesare Morelli …

Ihr Lieblingsbuch? Francis Bacons »Faber Fortunae«, je häufiger ich es lese, desto mehr bewundereich es.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Mann? Ich bewundere Lord Clarendon; unserKanzler spricht mit einer Leichtigkeit und Autoritätwie kein anderer.

Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einer Frau? Über alle Maßen ihre Schönheit. Schönheitund Eleganz. Vor allem Mrs. Stuart: dieses Kleid, der kecke Hut, die rote Feder, ihr reizenderBlick, die kleine römische Nase und ihre gertenschlanke Figur: sie ist die schönste von allen.

Ihr Hauptcharakterzug? Mich hat der Zufall und nicht Verdienst ins Amt gebracht, so daß ichmich nur durch Fleiß halten kann, zum Glück bin ich von Faulpelzen umgeben.

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Meine Tagebücher, die mir sehr viel bedeuten.

Ihr größter Fehler? Ich schätze den Genuß über alles, selbst wenn die Arbeit noch so ruft, kann ichder Musik und den Frauen nicht widerstehen.

Was wäre das größte Unglück? Zu erblinden. Denn damit endet mein Tagebuch.

Ihr Lieblingstier? Ich habe schon viele Haustiere gehalten:Amsel,Adler,Affe, sogar einen zahmenLöwen.Neulich erhielt meine Frau einen hübschen schwarzen Hund.Später gerieten wir in Streit,weil ich gesagt hatte, ich würde ihn aus dem Fenster werfen,wenn er noch einmal ins Haus pinkelt.

Ihr Lieblingsgericht? Am liebsten lade ich Gäste ein. Ein Festessen sieht etwa so aus: Eine SchüsselMarkknochen, ein Hammelbein, eine Kalbslende, Hähnchen, drei Masthühner und zwei DutzendLerchen, alles auf einer Platte, eine schöne Pastete, eine Ochsenzunge, eine Schüssel Sardellen,eine Schüssel Garnelen sowie Käse.

Ihr Lieblingsgetränk? In meinem Weinkeller sind zwei Fässer Claret, zwei Viertelfässer süßerKanarienwein, ein kleineres Fäßchen Sekt, eins mit spanischem Tinto und eins mit Malaga undnoch eins mit Weißwein.

Ihr Held oder Ihre Heldin in der Wirklichkeit? Lady Castlemaine, die große Mätresse des Königs.Ich verschlang sie förmlich mit Blicken.

Was verabscheuen Sie am meisten? Schlechte Bewirtung kombiniert mit Geiz.Aber auch alle Artenvon Unreinlichkeit.

Welche militärischen Leistungen bewundern Sie? Den Mut unserer Feinde im gegenwärtigenKrieg. Überhaupt das große Geschick der Holländer. Sie übertreffen uns an Klugheit, an Mut,an Streitkräften und sie kennen unsere eigenen Gewässer besser als wir, und deshalb gehen sieaus diesem Krieg als Sieger hervor.

Welche wissenschaftlichen Leistungen bewundern Sie? Die neuen Erfindungen: Mikroskope, Fern-rohre, Taschenuhren, Rechenmaschinen, schnellere Wagen, die Kurzschrift von Thomas Shelton,die Universalsprache & -schrift von John Wilkins, Robert Boyles neue Chemie, Isaac Newtons neuePhysik, die Errungenschaften der Medizin – soeben wurde die erste Bluttransfusion vorgenommen.

Welche Reform bewundern Sie? Meine Reformen der königlichen Marine.

Ihre Geistesverfassung Während alle Welt das Glück in der Zukunft sucht, richte ich meinen Blickauf die Gegenwart und genieße die Freuden des Augenblicks.

Ihr Motto? »Der Geist eines Menschen, das ist der Mensch selbst.« (Cicero)

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Samuel Pepys: Schauplätze seines Lebens.

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Die

Samuel PepysChronik

1633Samuel Pepys (SP) wird am 23. Februarin London in der Salisbury-Court-Straße(einer Seitengasse der Fleet Street) geborenals fünftes von insgesamt elf Kindern vonJohn Pepys, einem Schneider, und seinerFrau Margaret (einer geborenen Kite). Vonden Geschwistern überleben die Kindheitlediglich Thomas („Tom“, *1634), Paulina(„Pall“, *1640) und John (*1642). Die Taufefindet am 3. März in der St.-Bride-Kirche inder Fleet Street statt. Das Taufregister ver-zeichnet: „Samuell sonn to John Peapis wyefMargaret“. Um die Gesundheit des Kindessteht es nicht gut. SP wird später vermer-ken, daß er sich nicht erinnern könne, zuirgendeiner Zeit seiner Kindheit ohneSchmerzen gewesen zu sein. Er scheidetBlut im Urin aus, Folge eines Nierensteins,der irgendwann in die Blase gespült wurde.SP und Bruder John werden regelmäßig aufsLand verschickt, u. a. in die Gegend vonHackney, wo »Mütterchen Lawrence« sichliebevoll um sie kümmert.

1642 Die bereits seit Jahrzehnten währendenSpannungen zwischen Parlament undKrone führen zum Bruch: König Charles I.verläßt mit seiner Familie London underklärt dem Parlament den Krieg; seinerArmee der »Kavaliere« („Cavaliers“) tritt dieArmee der puritanischen »Stutzköpfe«(„Roundheads“) entgegen.

1644SP wird nach Brampton, in Huntingdon-shire, verschickt, wo sein Onkel RobertPepys, ein Bruder seines Vaters, ein Hausund Ländereien besitzt. Robert Pepys istals Gutsverwalter für einen jungen adligenVerwandten tätig: Edward Mountagu (denspäteren Grafen von Sandwich, *1625), derdort in der Nähe mit seiner Frau Jemima dasprächtige Hinchingbrooke House bewohnt,ein ehemaliges Nonnenkloster, das sich seit1538 im Besitz von Sir Richard Cromwellbefand. Dessen Enkel, Sir Oliver Cromwell,empfing hier häufig König James I. Als ihm

das Anwesen zu teuer wird, verkauft Crom-well es 1627 an Sir Sidney Mountagu (denVater von Edward), der 1618 Paulina Pepysgeheiratet hatte (eine Großtante von SP).Der junge SP geht in Hinchingbrooke einund aus. Im nahegelegenen Huntingdonbesucht er die Lateinschule (Free GrammarSchool). Das Hauptfach ist Latein, das denSchülern eingepaukt wird, bis sie es flie-ßend sprechen und lesen können wie Eng-lisch.

1646Vermutlich 1646 kehrt SP zurück nach Lon-don und besucht dort die St.-Paul-Schule,die sich neben der Paulskathedrale befindetund für ihre strenge puritanische Gesinnungbekannt ist. Ihr Direktor, Samuel Cromle-holme, ist Besitzer einer der größten Biblio-theken Londons. – König Charles I. ergibtsich den Schotten in Newark und wirdfortan in Hampton Court festgehalten.

1647Der König flieht von Hampton Court auf dieInsel Wight.

1648Beginn des zweiten Bürgerkriegs. Der Kö-nig wird zurück nach London gebracht. DasParlament wird von armeekritischen, gemä-ßigten Abgeordneten »gereinigt«(„Pride’sPurge“).

1649SP sieht die Hinrichtung Charles’ I. am30. Januar vor Schloß Whitehall in London.Pepys vermerkt später, er sei zu dieser Zeit»durch und durch Puritaner« gewesen. Vorseinen Mitschülern prahlt er, daß, wenn ereine Grabrede auf den König zu haltenhätte, er über die Worte sprechen würde:»Der Name der Frevler soll verwesen« (eineÄußerung, die ihm im Jahr 1660 sehr unan-genehm ist; tatsächlich werden in dieserZeit Cromwellianer selbst für ihre Äußerun-gen aus Jugendtagen verurteilt). Im Maiwird England zur Republik („Common-wealth“) erklärt.

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1650SP schließt die St.-Paul-Schule mit Aus-zeichnung ab und erhält ein Stipendium fürCambridge. In dem Gremium, das über dieVergabe der Stipendien befindet, sitzt unteranderem George Downing, SPs spätererArbeitgeber im Schatzamt.

1651SP nimmt sein Studium am MagdaleneCollege in Cambridge auf („Magdalene“sprich „Modlin“). Man studiert den klassi-schen Bildungskanon, die „septem artesliberales“ bestehend aus dem sprachlichen„Trivium“: Grammatik, Rhetorik, Logiksowie dem mathematischen „Quadrivium“:Arithmetik, Musik, Geometrie, Astronomie.Für die Zeit typisch ist eine sträfliche Ver-nachlässigung des Quadrivium. Erst 1662wird SP es unternehmen, das Einmaleinszu lernen. – Charles II. wird in Schottlandgekrönt; er versucht in England die Machtwieder an sich zu reißen, wird in derSchlacht von Worcester aber geschlagen undflieht nach Frankreich.

1652Das erste Kaffeehaus eröffnet in London.Kaffeehäuser werden bald zu geistigenZentren in London und den Universitäts-städten (der Begriff „Penny Universities“taucht auf). – Beginn des ersten englisch-holländischen Seekriegs.

1654SP schließt sein Studium mit dem Bakka-laureat ab. Vermutlich im selben Jahr wirder Diener (Laufbursche, Schreiber, Buch-halter) im Haushalt von Edward Mountagu,dem adligen Vetter aus Huntingdon. Moun-tagu hätte eigentlich Jurist werden sollen,doch in den Wirren des Bürgerkriegs ver-schlägt es ihn zum Militär und in die Politik.Von Cromwell in den Staatsrat berufen, istMountagu einer der treibenden Kräfte beider Wahl Cromwells zum Lordprotektor.Cromwell bezieht Schloß Whitehall, bislangResidenz der Monarchen. Auch Mountaguzieht mit seiner Familie nach Whitehall.

Die Daten entsprechen dem Kalender alten Stils, dem julianischen, der in England noch bis 1752 Gültigkeit hatte. In den meisten Ländern Kontinentaleuropas galt seit 1582 der Kalender neuen Stils, der noch heute gültige gregorianische,

der dem julianischen um 10 Tage voraus war. Die Schlacht von Lowestoft findet nach englischer Zeitrechnung daher am 3. Juni 1665 statt, nach kontinentaleuropäischer am 13. Juni.

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SP bewohnt in dessen Haushalt ein kleinesZimmer unterm Dach, sein »Turmzimmer«.Etwa zur gleichen Zeit wird SP Schreibervon George Downing im Schatzamt. –Ende des englisch-holländischen Kriegs.

1655Am 1. Dezember heiratet SP die fünfzehn-jährige Elizabeth St. Michel (Frauen wa-ren mit zwölf heiratsfähig). Es muß eineLiebesheirat gewesen sein, denn für beideist es keine »gute Partie«. Elizabeth istdie Tochter verarmter Adliger, ihr Vater,Alexandre le Marchant de St. Michel, einFranzose, stammte aus einer vornehmenFamilie in Anjou, und auch die Mutter,eine Engländerin, hat Grundbesitzer inder Familie vorzuweisen, doch inzwischenschlägt Vater Alexandre sich und die Fami-lie mit Erfindungen durch, meldet einen»rauchfreien Kaminabzug« zum Patent anund experimentiert mit einem »perpetuummobile«, wenn er sich nicht als Söldnerverdingt. Der sonst so kühl rechnende SPseinerseits akzeptiert eine Ehe ohne jedeMitgift. Wenn die Eheleute sich späterstreiten, beschimpfen sie sich gern mit»Schneiderlein« bzw. »Bettelweib«. DieHeirat am 1. Dezember in der St.-Margaret-Kirche in Westminster ist keine kirchlicheTrauung (Cromwell hatte kirchliche Trauun-gen 1653 abgeschafft), sondern ein standes-amtlicher Akt vor einem Friedensrichter.Das Aufgebot lautet auf: „Samuel Peps ofthe perish (gent) and Elizabeth Marchant DeSnt. Michell of Martin’s in the ffields (spinster)“.Den Hochzeitstag feiern die beiden indesstets am 10. Oktober. Vermutlich hatte be-reits im Oktober 1655 eine nicht offiziellekirchliche Zeremonie stattgefunden, dieihnen wichtiger war als die gesetzlicheTrauung. Nicht lange nach der Hochzeitkommt es zum Krach und einer vorüberge-henden Trennung von unbekannter Dauer,während der Elizabeth bei Freunden inCharing Cross wohnt. – Nach 350 Jahrendürfen sich unter dem Einfluß der Puritanerin London wieder Juden ansiedeln.

1658Am 26. März unterzieht SP sich erfolgreicheiner Blasensteinoperation, da die Schmer-zen unerträglich geworden sind. Die Ope-ration wird von Mr. Hollier im Haus vonSPs Base Jane Turner vorgenommen, diemit ihrem Mann, dem Rechtsanwalt JohnTurner, ein großes Haus in der Salisbury-Court-Straße bewohnt. Der Stein, den SPspäter in einem eigens angefertigten Käst-chen aufbewahren wird, wird als tennis-ballgroß beschrieben (und die Tennisbällewaren damals nur unwesentlich kleiner alsheute: 21/4 inches imDurchmesser=5,65 cm).SP begeht diesen Tag in der Folge jährlichmit einem »Steinfest« (stone-feast). Etwaim August verlassen die Eheleute Pepys das»Turmzimmer« in Whitehall und beziehen

damit beauftragt, Charles II. zurück nachEngland zu holen. SP wird sein offiziellerSekretär auf der Mission, die bis AnfangJuni dauert. Am 28. Juni gibt SP seineStellung als Schreiber bei im Schatzamt auf.Am 29. Juni wird er zum Ersten Sekretär(Clerk of the Acts) des Flottenamts (NavyBoard) ernannt, damit ist er einer von vierleitenden Beamten dieser bedeutendenBehörde (die Flotte ist der größte Arbeit-geber des Landes). Das Flottenamt unter-steht unmittelbar der Admiralität (geführtvom Herzog von York, dem Bruder vonCharles II., und von dessen SekretärWilliam Coventry). Es ist verantwortlich fürdie Beschaffung, Ausrüstung, Bemannungund Wartung der Schiffe, die Verwaltungder Werften, die Bezahlung der Seeleute.Als Mitarbeiter im höheren Dienst darfSP sich nun „Esquire“ nennen und stehtdamit im Rang höher als ein „Gentleman“.Am 17. Juli zieht SP mit seinem Haushaltin eine der geräumigen Wohnungen, dieden leitenden Beamten im Gebäude desFlottenamts in der Seething Lane (westlichvom Tower-Berg) bereitgestellt werden.Will Hewer, SPs Gehilfe, zieht zu ihnen.23. Juli: SP wird zusätzlich Schreiber imSiegelamt (als Edward Mountagus Stellver-treter). Da sämtliche Ernennungsurkundender im Zuge der Restauration neu besetztenÄmter hier gesiegelt werden und die Schrei-ber Bearbeitungsgebühren kassieren, ist diesfür eine Weile ein lukrativer Posten. ImNovember notiert SP in seinem Tagebuch,daß Edward Mountagu zum ersten Mal sei-ner Frau Elizabeth Beachtung geschenkthabe.

1661Am 23. April wird Charles II. in London ge-krönt. Am 5. Juli stirbt SPs Onkel Robert.Er hat seinen Bruder John (SPs Vater) undSP als Haupterben eingesetzt. Sie erhaltendas Haus in Brampton in Cambridgeshiremit dem dazugehörigen Land sowie weitereLändereien in den Ortschaften Offord,Gravely und Stirtloe, übernehmen aberauch hohe Schulden und andere Zahlungs-

eine eigene Wohnung in der Axe-Yard-Straße in Westminster. Jane Birch tritt (vier-zehnjährig) in ihre Dienste. Am 3. Septemberstirbt Oliver Cromwell überraschend undzum Entsetzen der Nation. Sein Sohn Ri-chard wird neuer Lordprotekor, findet aberkeine Unterstützung in der Armee. Manfürchtet einen neuen Bürgerkrieg. EdwardMountagu wird unter dem neuen Protektorzum Oberst eines Reiterregiments ernanntund SP sein offizieller Sekretär.

1659Im Mai unternimmt SP eine Reise in dieOstsee. Dort befindet sich Edward Moun-tagu als Flottengeneral an Bord der Naseby.SP übermittelt ihm geheime Briefe – ver-mutlich vom Lordprotektor selbst und vonCharles Fleetwood, dem Führer der repu-blikanischen Armee, die um den Beistandder Flotte bitten. Doch es ist zu spät:Am 25. Mai tritt Richard Cromwell zurück.Das alte, unpopuläre sogenannte »Rumpf-parlament« Olivers tritt wieder zusammen.Die verschiedenen Militärführer können sichnicht auf einen gemeinsamen Kurs einigen.Der Ruf nach einem neuen Parlament wirdlaut, die Rückkehr zur Monarchie ist nichtmehr ausgeschlossen. Mountagu, der glü-hende Verehrer Olivers, verachtet die neuenMachthaber. Charles II., Sohn des hinge-richteten Königs, der sich seit 1651 im Exilbefindet, nimmt von Den Haag aus Kontaktmit ihm auf. Als ruchbar wird, daß Mountagudie Rückkehr von Charles Stuart vorbereite,wird er aus der Flotte entlassen. Er ziehtsich nach Hinchingbrooke Housezurück, SP hält ihn brieflich über die Ereig-nisse in London auf dem Laufenden.

1660Am 1. Januar beginnt SP sein Tagebuch. Andiesem Tag betritt George Monck, Ober-befehlshaber der Streitkräfte in Schottland,englischen Boden und marschiert nachLondon. Er erklärt sich für ein neugewähl-tes Parlament und verschafft damit denBefürwortern einer Monarchie den nötigenRückhalt. Im April wird Edward Mountagu

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verpflichtungen des Onkels (Legate, Leib-renten). Sollten sie diesen Zahlungen nichtnachkommen, fällt das Erbe an den BruderThomas Pepys, der als der ältere von beidender gesetzmäßige Erbe ist. Die meisten derGrundstücke sind überdies Lehensgüter,und es fehlen viele der alten Übertragungs-urkunden (surrenders). Ohne sie könnenVater und Sohn Pepys das Erbe ebenfallsnicht antreten. Dies macht Thomas Pepyssich zunutze, der mit seinem Erbteil (einerLeibrente von jährlich £20) nicht zufriedenist. Die Rechtsstreitigkeiten sollen sich fastzwei Jahre hinziehen. Ende August ziehtVater John mit Frau Margaret und TochterPall nach Brampton. SPs Bruder Tom über-nimmt die Schneiderei im Elternhaus. – Ro-bert Boyle veröffentlicht sein Buch »Derskeptische Chemiker« („The Sceptical Chy-mist“) und begründet damit die moderneChemie.

1662Am 15. Februar wird SP Mitglied des»Hauses der Dreieinigkeit« (Trinity House);ursprünglich eine Art Schiffergilde, ist esinzwischen »eine Mischung aus Freimaurer-loge und dem Garrick Club« (Claire Toma-lin). Am 31. Mai heiratet der König dieportugiesische Prinzessin Katharina vonBraganza. Teil ihrer Mitgift ist die Garni-sonsstadt Tanger am Eingang zur Straßevon Gibraltar. Mit ihr erhofft sich Englanddie Kontrolle des Mittelmeerhandels. Am17. August gibt SP seinen Posten im Siegel-amt auf. Am 20. November wird SP in denTanger-Ausschuß berufen, der sich um dieVerwaltung der Garnisonsstadt kümmernsoll. Viel Geld wird in die Befestigungsanla-gen gesteckt, denn die Stadt ist umgebenvon feindlichen Mauren. Der Bau einerneuen Hafenmole wird zum Prestigeobjektder britischen Außenpolitik. SPs privaterHaushalt ist inzwischen sechs Personenstark. – Die Königliche Akademie der Wis-senschaften (Royal Society) wird gegründetund erhält ihre Charta von Charles II.

1663SP ist in drei Ämtern fest installiert: imFlottenamt, im Tanger-Ausschuß und (als»Buchhalter«) im Haushalt von Sandwich.Er verfaßt seinen bislang mit Abstand um-fangreichsten Tagebuchjahrgang (nur derJahrgang 1667 wird noch einmal umfang-reicher sein). Er hat zu seiner charakteristi-schen Form gefunden,die er bis zum Schlußbeibehalten wird: »Aufgestanden und insAmt… Und dann zu Bett« („Up and to theoffice… And so to bed.“) Im Februar kommtMary Ashwell (eine junge Lehrerin) alsGesellschafterin für Elizabeth Pepys insHaus. SPs Zuneigung zu ihr erregt dieEifersucht von Elizabeth. Ab April nimmtElizabeth Tanzunterricht und erregt diemaßlose Eifersucht von SP (Pembleton).Im Sommer bricht das 100 000 Mann starkeosmanische Heer in Westungarn ein. 5. – 13.Oktober: SP erleidet einen schlimmen Ko-likanfall (»der bestdokumentierte Fall vonFlatulenz aller Zeiten«, so Robert Latham).Seit April unterhält Sandwich (EdwardMountagu) eine Liebesbeziehung zu einerjungen Frau in Chelsea (Betty Becke), dieseinem Ruf zu schadet, wie SP meint. Am17. November schickt er Sandwich ein devo-tes »Mahnschreiben«, das zur Entfremdungder beiden führt.

1664Am 15. März stirbt SPs Bruder Tom. Erhinterläßt zu SPs Bestürzung nicht nurSchulden, sondern auch ein uneheliches

Kind, das SP nicht anerkennt. Am 8. Aprilwird SP in den Ausschuß der KöniglichenFischerei berufen. Der junge Tom Edwards,ehemaliger Chorknabe der königlichenHofkapelle, wird SPs Dienstbursche. MaryMercer wird Gesellschafterin von ElizabethPepys. England bereitet sich auf einenKrieg gegen Holland vor.

166515. Februar: SP wird Mitglied der König-lichen Akademie der Wissenschaften (RoyalSociety). Am 22. Februar beginnt der zweiteenglisch-holländische Krieg. 20. März: SPübernimmt im Tanger-Ausschuß das Finanz-ressort (Kämmerer). Im Frühling bricht inLondon die Pest aus und wütet bis zumWinter. Etwa 70 000 Londoner sterben (ins-gesamt starben vermutlich 100 000 Men-schen). 3. Juni: In der Schlacht von Lowes-toft schlägt die englischen Flotte (unterFührung des Herzogs von York und vonSir William Penn) die holländische Flotte(unter Führung von Admiral Obdam).5. Juli: Elizabeth Pepys zieht mit den Be-dienten nach Woolwich. 21. August: DasFlotttenamt wird nach Greenwich verlegt.Im Oktober zieht SP ebenfalls nach Green-wich. 4. Dezember: SP wird Generalproviant-inspektor (Surveyor-General of the Victualling),ein Amt, das im Zuge der von SP angeregtenReform des Proviantwesens neu geschaffenwurde. Unterdessen stürzt Sandwich überdie »Prisen-Affäre«: ihm wird vorgeworfen,Beutegut veruntreut zu haben. – RobertHooke veröffentlicht sein Buch »Micro-graphia« mit eigenen Zeichnungen deruntersuchten Mikroorganismen und Zellen.

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1666Im Januar ziehen das Flottenamt und derPepys’sche Haushalt wieder nach London.Sandwich wird zum Botschafter in Spaniengemacht – um ihn kaltzustellen, wie seineFeinde sagen, oder um ihn aus der Schuß-linie seiner Feinde zu bringen, wie seineFreunde behaupten. Im März ist er inSpanien. 1.– 4. Juni: In der sogenanntenViertageschlacht erleidet die englischeFlotte eine schreckliche Niederlage, 6000Engländer sterben. Am 2. September brichtnachts in einer Bäckerei in der LondonerCity ein Feuer aus, das innerhalb von dreiTagen fast die gesamte Altstadt in Schuttund Asche legt. Im September erhalten SPund seine Flottenamtskollegen Sir WilliamPenn und Sir William Batten vom Königein Kaperschiff, die Flying Greyhound, dienach geltendem Recht »feindliche« Han-delsschiffe erbeuten darf. SPs Augenleidenkündigt sich an.

1667Am 25. März stirbt SPs Mutter in Brampton.10. – 13. Juni: Die Holländer dringen in dieThemse und in den Medway ein. Im Früh-jahr war beschlossen worden, aus Kosten-gründen keine neue Flotte auszurüsten,sondern die großen Linienschiffe abzutakelnund die Holländer lediglich mit kleinenKreuzern zu stören. Die Holländer nutzendie Gelegenheit. Auf dem Medway dringensie bis Chatham vor und setzen die vorAnker liegenden Schiffe der Engländer inBrand oder erobern sie (»Schlacht von Chat-

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ham«). Panik bricht in der Bevölkerung aus.Das Land stürzt in eine Finanzkrise, dieBankiers können nicht mehr zahlen.SP bringt seine Barschaft bei seinem Vaterin Brampton in Sicherheit. Am 28. Juli gibtSP sein Amt als Generalproviantinspektorauf. 30. Juli: Ende des Kriegs. 30. September:Deborah Willet (17) wird Gesellschafterinvon Elizabeth Pepys. 5. Oktober: Sir WilliamBatten, SPs Kollege im Flottenamt, stirbt.7. – 12. Oktober: SP reist nach Brampton,um sein Gold wiederzuholen. 22. Oktober:SP spricht vor dem »Ausschuß für Pflicht-verletzungen«, vor dem das Flottenamt sichfür die Ereignisse vom Juni verantwortenmuß.

166827. Februar: SPs Schwester Pall heiratet JohnJackson. (Ihr 1673 geborener Sohn John wirdSPs Ersatzsohn und Erbe werden.)Am 5. März spricht SP vor dem Unterhaus,um das Flottenamt vom Vorwurf der Miß-wirtschaft und Pflichtverletzung zu befreien.Dies begründet seinen Ruhm als Redner.5. Juni: SP unternimmt zusammen mit Eli-zabeth, Will Hewer, Deb Willet (ElizabethsGesellschafterin) und Betty Turner (derTochter von Jane Turner) eine Reise in diewestlichen Grafschaften. Sie führt sie vonLondon über Huntingdon nach Newport,Buckingham, Bicester, Oxford, Abingdon,Hungerford, Blackheath, Salisbury, Stone-henge, Wilton, Norton St. Philip, Becking-ton, Bath, Bristol, Avebury, Malborough,Wiltshire, Berkshire, Newbury, Reading,Maidenhead und nach Colnbrook und am17. Juni zurück nach London. Ende Septem-ber: Sandwich kehrt aus Spanien zurück.25. Oktober: Elizabeth ertappt SP in flagrantimit Deb Willet.

166926. März: Tom Edwards, SPs musikalischerGehilfe, heiratet Jane Birch, das Dienst-mädchen der Pepysens. Ende März beendetSP sein Tagebuch, sein Augenleiden istschlimmer geworden, er glaubt (irrtümlich)zu erblinden. SP erbittet vom Herzog vonYork einen dreimonatigen Urlaub, um mitseiner Frau eine Frankreichreise unterneh-men zu können, die die beiden seit Jahren

geplant hatten. Ende August reist das Ehe-paar ab. Sie besichtigen Paris, Rouen, Brüs-sel. Auf der Rückreise erkrankt Elizabeth,bekommt hohes Fieber. Am 20. Oktoberkehren sie zurück. Am 10. November stirbtElizabeth Pepys neunundzwanzigjährig. SPerrichtet ihr ein Denkmal in der St.-Olave-Kirche in der Hart Street (Büste von JohnBushnell, die sich noch heute dort befin-det). Am 2. Dezember ist SP offiziell wiederim Dienst. Er bereitet innerhalb von zweiWochen einen Rechenschaftsbericht für denparlamentarischen Untersuchungsausschuß(commission of accounts) vor, der die Aus-gaben im Krieg überprüft.

1670Im Januar und Februar muß SP fast täglichvor dem Untersuchungsausschuß erschei-nen. 30. März: SPs Bruder John wird Sekretärim »Haus der Dreieinigkeit« (Trinity House),wo er auch Wohnung bezieht. Im Mai reistSandwich nach Dover, um die SchwesterCharles’ II., Henrietta, in Empfang zu neh-men, Frau des Bruders von Ludwig XIV. Sieüberbringt Charles geheime Nachrichten.Der französische König bietet ihm ein Ab-kommen an: Charles soll £150 000 erhalten,wenn er sich zum Katholizismus bekenntund einen neuen Krieg mit Holland an-fängt. (Charles wird seinen Katholizismusjedoch bis zu seinem Tod geheimhalten.)September: Sir William Penn, SPs Kollegeim Flottenamt, stirbt. SP lernt Mary Skin-ner kennen, die künstlerisch ambitionierteTochter eines Kaufmanns aus der MarkLane, aufgewachsen bei einer reichen Tantein Hertfordshire. Sie wird seine Geliebteund Lebensgefährtin und bald allgemeinals „Mrs. Pepys“ anerkannt. – Die Ruineder alten Paulskathedrale wird abgerissen.

1671Februar: Sir John Mennes, SPs Kollege imFlottenamt stirbt.

167224. Februar: SP wird im Haus der Dreieinig-keit (Trinity House) vom Juniorbruder (Youn-ger Brother) zum Seniorbruder (Elder Brother)befördert. 17. März: Charles II. bricht einendritten Krieg gegen Holland vom Zaun.Sandwich wird Vizeadmiral. Am 28. Mai stirbter, sechsundvierzigjährig, in der Schlachtvon Solebay. Er erhält ein Staatsbegräbnis inder Kapelle Heinrichs VII. in Westmin-ster. Im August stirbt SPs SchwiegervaterAlexandre de St. Michel.

167330. Januar: In Lord Brounckers Wohnungim Flottenamt bricht ein Feuer aus (an-geblich im Zimmer seiner Geliebten, Mrs.Williams). Innerhalb von wenigen Stundenbrennt das Amtsgebäude in der SeethingLane komplett nieder. SP gelingt es, seineBücher zu retten, aber nicht viel mehr. Das

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Flottenamt zieht in die Mark Lane um,einer Parallelstraße in westlicher Richtung,SP in die nahegelegene Winchester Street.Im Land wächst unterdessen die Angst voreinem »katholischen Komplott«. Charles II.ist nach wie vor kinderlos, und der Herzogvon York, der 1671 zum Katholizismus kon-vertiert war, heiratet eine fünfzehnjährigekatholische Prinzessin, die für den Stamm-halter sorgen soll. Das Parlament setzt diesogenannte „Test-Act“ durch, ein Gesetz, dasalle Staatsdiener verpflichtet, sich zur angli-kanischen Staatskirche zu bekennen. DerHerzog von York weigert sich und muß seinAmt als Großadmiral aufgeben. Am 15. Juniverläßt er die Admiralität, die fortan voneiner Kommission geführt wird. Am 18. Juniwird SP Sekretär der neuen Admiralitäts-kommission (ein Amt, das vorher Sir WilliamCoventry innehatte). Die Aufgaben des Ers-ten Sekretärs im Flottenamt übernehmenSPs Bruder John und SPs langjährigerSchreiber Thomas Hayter. 4. November:SP wird Parlamentsabgeordneter für CastleRising (Norfolk).

1674Januar: SP bezieht Wohnung im DerbyHouse, Westminster, dem neuen Sitz derAdmiralität. Als Schützling eines »Papi-sten« (des in seiner Position geschwächtenHerzogs von York) wird SP im Parlamentzum Ziel antikatholischer Anfeindungen.Ihm wird vorgeworfen, zu Hause einenAltar mit einem Kruzifix zu besitzen. Am10. Februar weist er im Plenum diesen Vor-wurf zurück. 19. Februar: Ende des drittenenglisch-holländischen Kriegs. November:Trotz der antikatholischen Stimmung imLand engagiert SP den italienischen (rö-misch-katholischen) Musiker Cesare Morellials Hausmusiker, persönlichen Musiklehrerund Komponisten, der im Frühjahr zu ihmziehen wird. (1680 wird er unter anderemden von SP so geliebten »Sein oder Nicht-sein«-Monolog für Baß – SPs Stimmlage –und Laute vertonen.) – Christopher Wren,der Architekt, beginnt mit dem Bau derneuen Paulskathedrale, der 33 Jahre dauernwird.

1675SP wird Gönner (governor) des Bridewell-Zuchthauses. Im selben Jahr wird dort zumersten Mal ein Lehrer für die inhaftiertenKinder angestellt.

16761. Februar: SP wird Gönner der Christ-Hos-pital- Armenschule (auch „Bluecoat School“,nach dem langen blauen Rock der Schüler).Er bittet den König um Spenden, um dasFach Mathematik einzurichten. 8. August:SP wird Innungsmeister im »Haus derDreieinigkeit« (Trinity House).

1677März: SPs Bruder John stirbt sechsund-dreißigjährig. 8. August: SP wird Innungs-meister der Tuchwirkergilde (Clothworker’sCompany). Zusammen mit den BrüdernHoublon pachtet SP ein Landhaus inParson’s Green bei Chelsea, wo man die Wo-chenenden verbringt.

1678Auf Antrag von SP beschließt die Admirali-tätskommission, daß Leutnant zur See nurwerden darf, wer wenigstens drei Jahre zurSee gefahren ist, eine Bescheinigung seinesKapitäns vorweisen kann und im Flotten-amt eine theoretische Prüfung abgelegt hat.Ein Meilenstein in der Reformierung derköniglichen Marine. Die antikatholischeStimmung im Land erreicht ihren Höhe-punkt. Ein gewisser Titus Oates bringt dasGerücht in Umlauf, Katholiken planten dieErmordung des Königs und wollten dieMacht im Land übernehmen. Im Parlamentsetzt Graf von Shaftesbury alles daran, zu er-wirken, daß der katholische Herzog vonYork von der Thronfolge ausgeschlossenwird (Exclusion Bill). Eine Hexenjagd aufvermeintliche oder wirkliche Katholikenbeginnt. Innerhalb weniger Monate werdenacht Unschuldige hingerichtet.

16795. Februar: SP wird Parlamentsabgeordneterfür Harwich. 21. Mai: SP tritt von seinenÄmtern in der Admiralität und im Tanger-Ausschuß zurück. Im März geht der Herzogvon York auf Anraten des Königs ins Exilnach Brüssel. Am 22. Mai klagt ein gewisserJohn Scott SP und James Deane, den Schiff-baumeister, an, Teil des »katholischenKomplotts« zu sein. Sie sollen Landkartennach Frankreich geschmuggelt haben, mitgenauen Angaben aller Häfen und Zahlender Schiffe und Soldaten. Scott will be-lauscht haben, wie Deane in Paris im Hausdes französischen Flottenkämmerers geäu-ßert habe, daß die Karten von SP stammten.Deane war tatsächlich dort, weil er im Auf-trag des englischen Königs zwei Jachten ge-baut hatte, als Geschenk für Ludwig XIV.,die er im August 1675 nach Versaillesüberführte. Neben den Karten soll Deaneauch einen detaillierten Bericht über dieVerwaltung der englischen Flotte von SPüberreicht haben. Einen solchen Berichthatte SP allerdings geschrieben, auf Anfragedes Parlaments, und die darin enthaltenenInformationen waren tatsächlich so brisant,daß Sir William Coventry beantragte, sie unter Verschluß zu halten und den Berichtnur einem Ausschuß anzuvertrauen. DerAntrag wurde abgelehnt, jeder Abgeord-nete konnte daher den Bericht einsehen.22. Mai – 9. Juli: SP sitzt im Towerim Gefängnis, wo er sich auf seine Ver-teidigung vorbereitet. Er schickt seinenSchwager Balty, Bruder seiner verstorbenen

Frau, nach Frankreich, wo dieser monate-lang Zeugen vernimmt und Aussagennotariell beglaubigen läßt. Andere Freundeversorgen SP mit Informationen über JohnScott. Am 9. Juli kommt es zur erstenVerhandlung. SP kann die Glaubwürdig-keit Scotts erschüttern. Die Verhandlungwird vertagt, SP auf Kaution freigelassen;die Summe von £30000 (etwa £3 Millio-nen nach heutigen Maßstäben) zahlt SPzu einem Drittel selbst, der Rest wirdvon James Houblon und drei weiterenFreunden aufgebracht. SP, arbeits- unddamit wohnungslos, zieht zu Will Hewerin die York Buildings (heute BuckinghamStreet 12).

1680Im Januar beginnt SP erneut, ein Tagebuchzu schreiben, in dem er festhält, was er überJohn Scott in Erfahrung bringt. Scott ent-puppt sich als ambitionierter Krimineller:als Erbschleicher, Urkundenfälscher, Hoch-stapler brachte er es bis zum »Präsidenten«von Long Island; er war Agent und Doppel-agent; mehrfach verurteilt, häufig auf derFlucht. Er war es, der englische Karten andie Franzosen verkaufte. 1678 wurde er inGravesend einmal ausnahmsweise zu Un-recht verhaftet. Verantwortlich für die Ver-haftung zeichnete der zuständige Friedens-richter von Kent: Samuel Pepys. Scottbeschloß, sich dafür zu rächen. Doch jemehr Details aus Scotts Leben ans Lichtkommen, desto schwächer wird seine Posi-tion. Als er am 30. Juni nicht zur Gerichts-verhandlung erscheint, wird die Anklage ge-gen SP und Deane fallengelassen. SPbeschließt das Tagebuch. Es umfaßt zweiBände mit über 1300 Seiten. Er nennt sieseine »Mornamont-Bände« – „Mornamont“war einer von mehreren Phantasienamen,die John Scott sich beilegte: Lord of Ash-ford and Mornamont. Die blühende Phan-tasie seines Feindes fand SP offensichtlichanregend. Im September stirbt SPs SchwagerJohn Jackson, der Mann seiner SchwesterPall. Anfang Oktober schreibt SP die Ge-schichte der Flucht des jungen Charles II.im Jahr 1651 nieder, die ihm der König dik-tiert (Pepys hatte sie bereits am 23. Mai 1660an Bord der Naseby von ihm gehört). Oktober:SPs Vater stirbt neunundsiebzigjährig inBrampton und wird am 4. Oktober beerdigt.

1681März: Charles II. ruft in Oxford das Parla-ment zusammen, nur um es für immeraufzulösen. Bis zu seinem Tod wird er ohneParlament regieren. Juli: Graf Shaftesbury,die treibende Kraft bei der Einbringung derExclusion Bill, der Anführer der „Whigs“,wie sich die regierungskritische Partei jetztgegenüber den „Torys“, der »Hof-Partei«nennt, wird verhaftet. Die Thronfolgescheint gesichert. Dezember: SPs ehemaligerBursche Tom Edwards stirbt, Jane, seine

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Frau, bleibt mit zwei Kindern zurück. Sietritt in die Dienste von Will Hewer in derBuckingham Street.

1682März: James, Herzog von York, kehrt ausdem Exil in Edinburgh zurück. Im Maisegelt der Herzog auf der Gloucester nocheinmal nach Edinburgh, um seine schwan-gere Frau zu holen. Er lädt SP ein, ihn zu be-gleiten. SP entscheidet sich in letzterMinute, nicht auf der überfüllten Gloucesterzu reisen, sondern auf der Jacht Mary. Am5. Mai läuft die Gloucester vor der Küste vonSuffolk auf eine Sandbank auf. Der Herzogwird gerettet, zweihundert Höflinge ertrin-ken. SP besichtigt Glasgow, Berwick, HolyIsland, Newcastle, Durham, Hull.

1683August: SP tritt nach vier Jahren wieder inStaatsdienste. Der König schickt ihn aufgeheime Mission nach Tanger. Erst an Borderfährt er, worum es geht: Tanger soll aufge-geben werden, die Garnison wird evakuiert,die Festungsanlage gesprengt. SP sieht derZerstörung der Mole zu, deren Finanzierunger vierzehn Jahre verwaltet hat. In Tangertrifft SP seinen Schwager wieder, der dortseit 1680 als Proviantinspektor tätig ist.Balty »hat sich verändert«, notiert SP inseinem Tanger-Tagebuch, das er bis EndeNovember führt, »das mache das harte Le-ben dort, sagt er mir«. Im Dezember machteSP mit Will Hewer, der ihn begleitet hat,einen Abstecher nach Spanien. Von Cadizreisen sie nach Sevilla. Es ist der kältesteWinter in Europa seit Jahren. In Londonfriert die Themse, in Südspanien regnet esin Strömen.

1684März: SP und Hewer kehren von Tanger zu-rück nach England. April: Lord Brouncker,SPs langjähriger Kollege im Flottenamt,stirbt. SP wird sein Testamtensvollstrecker.Brouncker vermacht alles seiner »geliebtenFreundin« Abigail Williams. 10. Juni: DerKönig macht SP zum Staatssekretär fürAdmiralitätsangelegenheiten (King’s Secre-tary for the affairs of the Admiralty). SeinJahresgehalt: £2000 (im Flottenamt warenes £350). 1. Dezember: SP wird zum Präsiden-ten der Königlichen Akademie der Wissen-schaften (Royal Society) gewählt.

1685Mary Skinner, seit vierzehn Jahren SPsGefährtin, zieht zu ihm in die Wohnung indie Buckingham Street. 6. Februar : KönigCharles II. stirbt knapp fünfundfünfzigjäh-rig. Der Herzog von York tritt die Thron-folge als James II. an. 19. Mai: SP zieht alsAbgeordneter für Harwich ins Parlamentein. 20. Juli: SP wird Innungsmeister des»Hauses der Dreieinigkeit« (Trinity House).

1686März: Eine von SP angeregte Sonder-kommission zur Reformierung der Flotte(Special Commission for the Recovery of theNavy), in der auch Schwager Balty sitzt,nimmt ihre Arbeit auf. 23. Juni: Sir WilliamCoventry, SPs langjähriger Vorgesetzter undväterlicher Freund, stirbt achtundfünfzig-jährig. 30. November: SP tritt vom Amt desPräsidenten der Akademie der Wissenschaf-ten (Royal Society) zurück. John Jackson,SPs Neffe und Ersatzsohn, besucht dieSchule des Magdalene College in Cam-bridge. – Isaac Newton veröffentlicht seine„Principia Mathematica“, mit der er diemoderen Physik begründet; SP, als Präsi-dent der Akademie der Wissenschaften(Royal Society) erscheint mit seinem Namenauf dem Titelblatt.

1687April: James II. erläßt seine »Deklaration fürGewissensfreiheit« (Declaration of Indul-gence), sie soll Glaubensfreiheit im Landgarantieren, doch die Bischöfe sehen in ihrlediglich einen Angriff auf das Primat der an-glikanischen Staatskirche.

1688Frühling : SP zieht in die BuckinghamStreet 14. Im April veröffentlicht James II.eine neue Fassung der „Deklaration“. Andie Geistlichen geht die Weisung, sie vonden Kanzeln zu verkünden. Als sich der Erz-bischof von Canterbury und sechs weitereBischöfe weigern, werden sie verhaftet undin den Tower gebracht. Im Juni wird ihnender Prozeß gemacht. (Auch SP sagt im »Sie-ben-Bischöfe-Prozeß« aus, da er mit einemder Bischöfe bekannt ist.) Als die Geist-lichen freigesprochen werden, brennen inden Straßen Freudenfeuer. 10. Juni: James’Sohn James Francis Edward kommt zurWelt. Damit gibt es einen katholischenThronnachfolger. Bislang wäre der Thronan Mary gegangen, James’ protestantischeTochter aus erster Ehe, verheiratet mitWilhelm von Oranien, dem Statthalter derNiederlande. Sieben einflußreiche prote-stantische Staatsmänner wenden sich darauf-hin an Wilhelm von Oranien und schickenihm eine »Einladung, den Protestantismuszu retten« („Invitation to William“). Am5. November landen Wilhelm und Mary inTorbay in England. Im Dezember ist Wilhelmmit seinen Truppen in London. Er emp-fängt in Schloß Whitehall auch SP, derzu seiner Überraschung nicht suspendiertwird. Am 23. Dezember flieht James II. nachFrankreich.

168916. Januar: SP wird nicht mehr ins Parla-ment gewählt. Er gilt wieder als verurteilter„Papist“. 13. Februar: Wilhelm (William) III.und Mary II. besteigen gemeinsam denThron (Glorious Revolution). 20. Februar: SP

gibt sein Amt in der Admiralität auf. Wie imübrigen auch die Sieben Bischöfe, sieht ersich nicht im Stande, den Treueeid, den erauf James II. geschworen hatte, zu brechen.Da SP 1684 erfolgreich darum gebetenhatte, daß das Admiralitätsamt in seineWohnung in der Buckingham Street 12 ver-legt wird, soll er jetzt die Wohnung räumen.Er stellt sich stur und erwirkt, daß stattdessen die Admiralität umzieht. 4. Mai:England rüstet sich zum Krieg gegen Eng-land. Man befürchtet, SP, Hewer und Deanekönnten mit dem vertriebenen König kor-respondieren. Sie werden daher verhaftet,ins Gatehouse-Gefängnis in Westminstergesteckt und nach sechs Wochen, als die Ge-fahr vorüber ist, auf Kaution wieder entlas-sen. August: SP gibt das Amt des Innungs-meisters des „Hauses der Dreieinigkeit“(Trinity House) auf. Im November stirbt SPsSchwester Pall. Er errichtet ihr ein Grabmalin Brampton, das heute noch dort steht.John Jackson, ihr Sohn, der die Schule inCambridge abgeschlossen hat, zieht zu SPin die Buckingham Street.

1690Juni: In England fürchtet man eine Lan-dung der Franzosen. SP wird als „Jakobit“(Anhänger James’ II.) verhaftet. Er leidet anUnterleibsschmerzen. Es wird ein Nieren-stein diagnostiziert. Nach fünf Tagen wird erauf Kaution freigelassen. SP gibt in seinemHaus samstägliche Abendgesellschaften, zudenen Freunde wie die Brüder Houblon,John Evelyn, Sir Isaac Newton und andereMitglieder der Akademie der Wissenschaf-ten (Royal Society) erscheinen. Im übrigenwidmet er sich der systematischen Vervoll-ständigung seiner Bibliothek und berätandere bei Zusammenstellung ihrer Biblio-thek. Die Houblons beschaffen ihm Titelaus dem Mittelmeerraum. SP legt eineHandschriftensammlung an (mit Autogra-phen von Königin Elisabeth, Königin MariaStuart von Schottland, Charles I. u. a.), ersammelt Kupferstichporträts von Berühmt-heiten, außerdem Volkslieder: Balladen, dieer in einem eigenen Buch nach Themen ge-ordnet binden läßt: »Treue und Moral«,»Tragisches«, »Liebe, glückliche«, »Liebe,unglückliche«, »Frohsinn, Scherz und Kurz-weil«. Diese Mischung aus »Hohem« und»Niederem« machte seine Bibliothek ein-zigartig. Im Oktober wird er vom Vorwurf desJakobitertums freigesprochen. In diesemJahr erscheint SPs einzige Buchveröffent-lichung: »Denkwürdigkeiten die KöniglicheMarine betreffend« („Memoires relating to thestate of the Royal Navy“) – eine Abrechnungmit dem Mißständen in der Admiralität seitseinem Ausscheiden dort im Jahr 1679.

1692Januar: Roger Boyle, der »Vater der Che-mie«, Mitbegründer der Akademie der

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Wissenschaften (Royal Society) stirbt. SPkann aus gesundheitlichen Gründen nichtan der Beerdigung teilnehmen. Mai: Dieenglische Flotte schlägt die französischenFlotte vor La Hogue in der Normandie.Es ist ihr größter Sieg seit vielen Jahren.Im Sommer zieht SP sich für drei Monate inseine Bibliothek zurück. Er macht General-inventur, prüft und ordnet und legt einneues Verzeichnis an, »zu meinem eigenenNutzen oder für jene, die nach mir kom-men«. Die sechs Bände seines Tagebuchswerden nicht ausgesondert, sondern sieerhalten ihre fortlaufende Nummer underscheinen im Gesamtverzeichnis.

1694SP wird noch einmal für die wenig geliebteneue Regierung tätig: als Berater beim Baueines Hospitals für Seeleute, das in Green-wich von Christopher Wren gebaut werdensoll, dem Baumeister der neuen LondonerPaulskathedrale. SPs Lieblingsneffe JohnJackson wird zum Mitglied der Akademieder Wissenschaften (Royal Society) gewählt.28. Dezember: Königin Mary II. stirbt.

1697September : Ende des englisch-französischenKriegs. Ludwig XIV. erkennt William III.als König von England an; James II. mußdie Hoffnung auf eine Rückkehr auf denThron endgültig aufgeben.

1698Januar : Schloß Whitehall in London geht inFlammen auf. Nur das Banketthaus bleibtstehen (es steht noch heute). Mit seinen1500 Räumen war Whitehall zwar einer dergrößten Herrschersitze Europas, aber docheher ein Sammelsurium von Gebäuden undkein repräsentativer Palast. William III.läßt Whitehall nicht wieder aufbauen. SPschickt seinen Lieblingsneffen John Jacksonauf die „Grand Tour“, auf eine Bildungs-reise durch Kontinentaleuropa.

169927. April: SP wird Ehrenbürger der Cityvon London (Freeman of the City) für seineVerdienste um die Christ-Hospital-Schule,deren Vizepräsident er jetzt auch ist.

1700SPs Gesundheitszustand verschlechtert sich.Der Nierenstein macht es SP unmöglich,Kutschfahrten zu unternehmen. Die Narbeder alten Steinoperation bricht wieder aufund muß genäht werden.

1701Mai: SP zieht aufs Land, nach Clapham(heute zu London, Lambeth, gehörig), insHaus von Will Hewer (das von SP bewun-derte ehemalige Haus des ehemaligenFlottenlieferanten Gauden). Er erholt sich,vermißt aber seine Bibliothek. An John

Evelyn schreibt er: »Was aber – werden Siefragen – tun Sie den ganzen Tag? Nun,eigentlich nichts, was der Rede wert wäre,und doch bin ich (so meine ich) nicht untä-tig, denn wie könnte jemand, der über sovieles nachdenken muß wie ich (überVergangenes wie Zukünftiges), wie könntesolch einer nichts tun. Denn Denken (someine ich) bedeutet tätig sein.« Er stelltim verdunkelten Haus Newtonsche Licht-experimente nach. Unternimmt Ausflügenach Windsor, Hampton Court, Richmondund Epsom. Er schreibt einen Aufsatz überdie Musik als einer universellen Spracheund ihre Bedeutung in der Erziehung.18. September : James II. stirbt im französi-schen Exil.

1702SP läßt seine Bibliothek nach Claphamschaffen. Wohlweislich sind die Bücher-schränke so konstruiert, daß man sie ausein-andernehmen und leicht wieder zusammen-setzen kann. 19. März: König William III.stirbt nach einem Reitunfall. Anne, eine wei-tere protestantische Tochter von James II.,wird Königin. Sie ist die letzte der Stuarts.

1703Im April ist SPs Gesundheitszustand soschlecht, daß der Arzt ihn aufgibt. SP machtin seinem Testament seinen Neffen JohnJackson zum Alleinerben. Auch seine Bib-liothek vertraut er ihm zusammen mit WillHewer an. Er weist sie an, dafür zu sorgen,daß die Bibliothek auch in Zukunft unver-ändert bleibt. Und sie soll einer der Univer-sitäten gestiftet werden, Oxford oder besserCambridge, nach Möglichkeit dem Mag-da-lene College. Am 14. Mai besucht derzweiundachtzigjährige John Evelyn seinentodkranken Freund. Am 26. Mai stirbt SPsiebzigjährig in Clapham in Anwesenheitvon John Jackson, Mary Skinner, Will Hewer,Jane Penny (verwitwete Edwards, geboreneBirch) und der übrigen Dienerschaft sowieeinem Geistlichen. Am 4. Juni wird SamuelPepys in der St.-Olave-Kirche in der HartStreet in London in einer Gruft unterhalbder Büste seiner Frau Elizabeth beigesetzt.John Jackson bleibt bei Will Hewer inClapham, ergänzt und katalogisiert dieBibliothek.

1723John Jackson stirbt.

1724Im Juli wird SPs Bibliothek von Claphamnach Cambridge ins Magdalene Collegegebracht. Das Verpacken kostet £23, dasVerschicken weitere £18; Lord Anglesey,der Sohn von SPs einstigem Kollegen imFlottenamt, bringt die nötige Summe auf,um einem Bibliothekar »für alle Zeit« einJahresgehalt von £10 zu garantieren.

1766Sir David Dalrymple veröffentlicht dievon SP niedergeschriebene Geschichte derFlucht Charles’ II. im Jahr 1651 nach derSchlacht von Worcester.

1825Richard Lord Braybrooke veröffentlichterstmalig Auszüge aus SPs Tagebüchern(nach der Transkription von John Smith) zu-sammen mit Auszügen aus der Korrespon-denz in zwei Bänden: „Memoirs ofSamuel Pepys“, im Verlag Henry Colburn(London).

1828Die Braybrooke-Edition erscheint in einererweiterten Ausgabe in fünf Bänden.

1841John Smith veröffentlicht: „Life, Journals,and Correspondence of S. Pepys“ (darindas Tanger-Tagebuch) im Verlag R. Bentleyin London.

1848Die Braybrooke-Edition erscheint in einerstark erweiterten Ausgabe in fünf Bänden,jetzt unter dem Titel „Diary and Correspon-dence“.

1854Die Braybrooke-Edition erscheint durch-gesehen und verbessert in vier Bänden.

1875Mynors Bright veröffentlicht die erste (an-gestrebte) Gesamtausgabe der Tagebücher,in 6 Bänden: „Diary and Correspondence“(London: Bickers & Son 1875 – 1879).

1880Henry Benjamin Wheatley veröffentlicht:„Samuel Pepys and the World He Lived In“(London: Bickers & Son).

1893Henry B. Wheatley veröffentlicht die zweiteGesamtausgabe der Tagebücher, in zehnBänden: „The Diary of Samuel Pepys“ imVerlag George Bell & Sons (London 1893 –1896).

1903Sir Frederick Bridge (Organist der Westmin-ster Abbey), Sir D’Arcy Power (Arztund Autor medizinischer Schriften), GeorgeWhale (Autor und Büchersammler) undHenry B. Wheatley gründen in London denSamuel Pepys Club.

1970Robert Latham & William Matthews veröf-fentlichen die dritte Gesamtausgabe, dieerste wirklich vollständige, historisch-kriti-sche Edition der Tagebücher, in elf Bändenim Verlag George Bell & Sons (ab 1977 Bell& Hyman) (London 1970 – 1983).

H.A.

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im ersten Stock seines Hauses in Buckingham Street mit Blick auf die Themse.

Zwei Ansichten der Samuel-Pepys-Bibliothek

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Die erste Tasse TeeEine Veröffentlichungsgeschichte

Es war sein erklärtes Ziel, eine Bibliothek von 3000 Bändenzusammenzustellen; dieser Aufgabe widmete sich SamuelPepys in verstärktem Maß, als er sich aus dem Staatsdienstund den meisten öffentlichen Ämtern zurückgezogen hatte,und bei seinem Tod im Jahr 1703 hatte er dieses Ziel erreicht.1724, nach dem Tod seines Neffen und Erben, John Jackson,kamen die Bücher in den Besitz des Magdalene College inCambridge, an dem Pepys studiert hatte. Die Schenkungwar an eine Bedingung geknüpft: Die Bibliothek sollte unver-ändert bleiben, es durfte ihr kein Band entnommen oderhinzugefügt werden. Und so befinden sich die Bände nochheute in den zwölf eichenen Bücherschränken, die Pepyseigens von Zimmerleuten der königlichen Werften hatteanfertigen lassen, vergoldet und mit Glastüren (ein Novum),jeder Schrank tief genug, um zwei Reihen Bücher zu fassen –und exakt so, wie er sie angeordnet hatte, nämlich der Größenach: von Nr. 1 (dem kleinsten) bis Nr. 3000 (dem größten).

Im ersten Schrank, im zweiten Fach in der hinteren Reihe,befanden sich – lange Jahre unbemerkt – und befinden sichnoch heute die sechs gebundenen Bände des Tagebuchs.

1812 wird zum ersten Mal in einer Publikation auf die Tage-bücher hingewiesen. David Macpherson zitiert in seinemBuch „History of the European Commerce with India“ einenEintrag vom 25. September 1660: »Danach schickte ich nach einerTasse Tee (einem chinesischen Getränk, das ich nie zuvor getrunkenhatte) …« Macpherson ist wohl auf die Stelle gestoßen, weildie Worte „cup of Tea“ nicht wie das übrige Tagebuch in derShelton’schen Kurzschrift, sondern in Langschrift verfaßtwurden.

Pepys ist zu der Zeit in Gelehrtenkreisen durchaus kein Un-bekannter – er ist bekannt als Büchersammler, als Sekretärder Admiralität zu Zeiten Charles II. und James II. und als Ver-fasser eines Tagebuchs in einer nicht mehr bekannten Kurz-schrift, und Kurzschrift-Interessierte trafen sich zu Studien-zwecken gern in Cambridge, um dort unter anderem in denPepys-Texten zu stöbern. Die Erwähnung durch Macphersonerweckte das Interesse an den Tagebüchern auf neue Weise.

1818 erscheint das Tagebuch von John Evelyn, des Zeitge-nossen und Freundes von Samuel Pepys. Es ist ein großerErfolg. Der Verlag überlegt, dem Evelynschen Tagebuch(in dem Pepys häufig Erwähnung findet) das Tagebuch vonSamuel Pepys an die Seite zu stellen. Man gewinnt JohnSmith, einen Studenten des Magdalene College, für dieTranskriptionsarbeit. Smith kennt die von Pepys verwendeteKurzschrift nicht, aber eine ähnliche. Er arbeitet drei Jahre ander Übertragung. Dafür, daß der zu Beginn Zwanzigjährigekeinerlei wissenschaftliche Unterstützung erhält, ist sein Textsehr zuverlässig.

1825 erscheinen Auszüge aus dieser Transkription, herausge-geben von Richard Neville (dem Bruder des Rektors vomMagdalene College), dem späteren Lord Braybrooke, in zweiBänden (zusammen mit Auszügen aus der Korrespondenz:zwei Drittel Tagebuch, ein Drittel Briefe), unter dem Titel:„Memoirs of Samuel Pepys, Esquire, Fellow of the Royal Society(F. R. S.), Secretary to the Admiralty in the reigns of Charles IIand James II“, im Verlag von Henry Colburn, in dem auchdie Evelyn-Tagebücher erschienen waren. Das Buch ist sehrerfolgreich. Evelyns Tagebuch wird als das informativere,Pepys’ als das lebendigere gelobt.

Von einer historisch-kritischen Edition ist man indes nochweit entfernt: Neville-Braybrooke hat nicht nur das Gesamt-konvolut beträchtlich gekürzt, sondern auch in den Satzbaueingegriffen und noch innerhalb der Kürzungen gestrichenund mitunter eigene Überleitungen eingefügt, um einzelneTeile miteinander zu verbinden. Natürlich sind alle anzüg-lichen Stellen herausgeflogen. (Diese sittliche Reinigung gehtso weit, daß ein Mann, der das Pech hat, Mr. Whore, »HerrHure«, zu heißen, in Mr. Where umgetauft wird.)Aber: Samuel Pepys ist als Tagebuchautor in der Welt, under findet seine Leser. 1828 erscheint eine zweite Auflage,jetzt mit einer Pepys-Biographie von Braybrooke; 1848/49erscheint eine dritte, erweiterte Auflage und 1854, da dasInteresse stetig wuchs, eine durchgesehene und verbessertevierte Auflage.

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1872 nimmt Mynors Bright, Professor am Magdalene College,eine neue Transkription in Angriff. Bright arbeitet sehr gründ-lich (wenn auch durchaus nicht so gründlich wie John Smith,dessen Manuskript ihm nicht zur Verfügung steht).Er übernimmt große Teile der Braybrooke-Edition (auch de-ren formale Gestaltung, was etwa Absätze und Interpunktionangeht), ebenso die Anmerkungen, die Auswahl der Briefeund die Pepys-Biographie von 1828. Immerhin ist jetzt zumersten Mal bekannt, daß Peyps die Shelton’sche Kurzschriftverwendet hat. Doch ausgerechnet Bright spricht in diesemZusammenhang zum ersten Mal von einer »Geheimschrift«(„cipher“), die Pepys angeblich verwendet habe. Von 1875 bis1879 erscheint die Ausgabe in sechs Bänden unter dem Titel:„Diary and Correspondence of Samuel Pepys, Esq., F.R.S. From hismanuscript cypher in the Pepysian Library, with a life and notes byRichard Lord Braybrooke“ (im Verlag von George Bickers). 1881veröffentlicht Robert Louis Stevenson aus Anlaß desErscheinens dieser ersten »Gesamtausgabe« im Londoner»Cornhill Magazine« seinen großen Aufsatz über SamuelPepys.

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Bereits 1875, anläßlich der Publikation des ersten Bandes,erschien eine kundige Rezension von Henry BenjaminWheatley (1838–1917), der 1880 die erste Monographie überPepys und sein Tagebuch veröffentlichen sollte: „Samuel Pepysand the World He Lived In“. Als Mynors Bright 1883 stirbt,wird Wheatley sein Nachfolger, als es darum geht, eineerweiterte Neuausgabe herauszubringen. Sie versucht zumersten Mal, einen vollständigen und zuverlässigen Text desTagebuchs herzustellen. Wheatley folgt getreu dem Satzbaudes Pepys’schen Originals und streicht nur allzu freizügigeStellen, deren Auslassung er mit Punkten kennzeichnet(und mußte sich den Vorwurf gefallen lassen, daß dieseStreichungen nicht weit genug gegangen seien). Seine Aus-gabe ist für lange Zeit die Standard-Edition. Sie erscheint von1893 bis 1899 in acht Bänden plus einem »Index«-Band undeinem Band „Pepysiana“ bei George Bell & Sons unter demTitel: „The Diary of Samuel Pepys, M.A., F.R.S., Clerk of theActs and Secretary to the Admiralty, transcribed from the shorthandmanuscript in the Pepsyian Library Magdalene College Cambridge by the Rev. Mynors Bright, M.A., late fellow and President of the College. With Lord Braybrooke’s notes. Edited with additions byHenry B.Wheatley, Fellow of the Society of Antiquarians (F.S.A.)“.

Seit 1929 wurde die Wheatley-Edition in Hinblick aufeine Neuausgabe von Francis Turner, ebenfalls Professoram Magdalene College, kritisch durchgesehen. Er gab dieArbeit (die durch den Weltkrieg unterbrochen wurde) 1950an seinen jüngeren Kollegen am Magdalene College RobertLatham (1912–1995) weiter. Latham zog William RichardMatthews (1905–1975), Professor an der University of Cali-fornia, Los Angeles, hinzu, der damit betraut wurde, einenvollständigen, zuverlässigen Text auf Grundlage des Manu-skripts neu herzustellen. Unter Mitarbeit mehrerer Gelehrteraus verschiedenen Bereichen der historischen Forschungerschien schließlich von 1970 bis 1976 in neun Bänden dieerste historisch-kritische Werkausgabe (wiederum bei Bellin London sowie bei der University of California Press inBerkeley und Los Angeles). 1978 veröffentlicht RobertLatham „The Illustrated Pepys“, eine mit reichem Bild-material illustrierte Textauswahl der Tagebücher. 1983 er-schien als Band 10 der Tagebuch-Ausgabe der „Companion“,ein Begleitband mit Sacherläuterungen und ausführlichemPersonenverzeichnis, sowie ein „Index“ (Band 11) mit einemerschöpfenden Register. 1995 erschien diese elfbändigeEdition erstmals in Broschur.

H.A

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Samuel Pepys: Die Originaltagebücher.

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Samuel Pepys Magazin

Verlage Haffmans & Tolkemitt

Impressum

Das Samuel Pepys Magazin erscheint als Werbemittel zu

Samuel PepysDie Tagebücher 1660–1669

Berliner Ausgabe.

Umschlag Magazin – Ausgabe Nummer 2:Samuel Pepys von John Greenhill, 1669.

Umschlagbilder der Bücher & Vignettenvon Jonathan Wolstenholme, 2009.

Texte & Redaktion: Heiko Arntz, Gerd Haffmans

& Till Tolkemitt.

Konzeption & Gestaltung:Werbeagentur Edelweiss & Reingold

in Winterthur.

Lithos: Fotosatz Amann, Aichstetten.Druck: Memminger MedienCentrum.

Das nächste Magazinerscheint im Juni / Juli 2010:

im Inhalt Porträts & Personenverzeichnis,

die Entschlüsselung des erotischen Vokabulars,

Karten & Schauplätzeu.v .a.

Alexanderstraße 7 · D-10178 BerlinTelefon 030 / 200 95 366 · Fax 030 / 200 95 368

www.haffmans-tolkemitt.deSamuel Pepys Magazin Nr. 2Seite 15

Cambridge: Magdalen College.

Die Samuel-Pepys-Bibliothek in Cambridge.

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Samuel PepysDie Tagebücher 1660 – 1669.

Vollständige Ausgabe zum ersten Mal vollständig auf deutsch in 9 Bänden.Aus dem Englischen übersetzt von Georg Deggerich, Michael Haupt, Arnd Kösling,

Hans-Christian Oeser, Martin Richter und Marcus Weigelt.Nach der Latham-&-Matthews-Edition mit Anmerkungen und Karten eingerichtet und

lektoriert von Heiko Arntz.Dazu ein

Samuel Pepys Companionmit dem grundlegenden Aufsatz von Robert Louis Stevenson,

mit Stammbaum, Entschlüsselung des erotischen Vokabulars, Chronik, ausführlichem Personenverzeichnisund Materialien in Wort und Bild, herausgegeben von Heiko Arntz & Gerd Haffmans.

9 schöne Leinen-Bände und 1 Companion als Broschur.Mit eigens gefertigten Umschlagbildern von Jonathan Wolstenholme.

Wer bis zum 21. Juni 2010 bestellt (und gleich bezahlt) wird doppelt belohnt.Sie sparen nicht nur ein Viertel des Preises und zahlen nur 129,90 € statt 169,90 €, sondern werden auch

als mutige Unterstützerin oder Unterstützer der ersten Gesamtedition im Pepys Companion namentlich verzeichnet.Verschenken läßt sich die Namensnennung natürlich auch.

Wer nach dem 21. Juni bestellt, kann leider aus drucktechnischen Gründen bei der Namensnennung nicht mehr berücksichtigt werden. Der Pepyskriptionspreis von nur 129,90 € statt 169,90 €

läuft mit Auslieferung der Tagebücher ab. 4’432 Seiten, 9 Bände Tagebuch, in Leinen gebunden, im Format 12 x19 cm; mit einem Companion,

168 Seiten, Broschur.Der Pepyskriptionspreis von nur 129,90 € statt 169,90 € läuft aber erst mit Auslieferung der Tagebücher am 24.8.2010 ab.

Bestell-Nummer 250 011ISBN 978-3-942048-18-7

Deutsche Erstausgabe im Haffmans Verlagnur bei www.Zweitausendeins.de

Die Bücher bekommen Sie im Versand, Postfach, D-60381 Frankfurt am Main, Telefon 069-420 8000, Fax 069-415 003. Internetwww.Zweitausendeins.de.

E-Mail: [email protected]. Oder in den Zweitausendeins-Läden in Aachen, Augsburg, Bamberg, Berlin, Bochum, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dortmund, Dresden, 2x in Düsseldorf, in Duisburg, Erfurt, Essen, Frankfurt am Main, Freiburg, Göttingen, Gütersloh, 2x in Hamburg, in Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Konstanz, Leipzig, Ludwigsburg, Mannheim, Marburg, München, Münster, Neustadt/Weinstraße, Nürnberg,

Oldenburg, Osnabrück, Speyer, Stuttgart, Trier, Tübingen, Ulm und Würzburg. In der Schweiz über buch 2000, Postfach 89, CH-8910 Affoltern a.A.

Einladung zur Pepyskription:

Am 24. August 2010 erscheint:

Samuel PepysTagebücher 1660

Samuel PepysTagebücher 1661

Samuel PepysTagebücher 1662

Samuel PepysTagebücher 1663

Samuel PepysTagebücher 1664

Samuel PepysTagebücher 1665

Samuel PepysTagebücher 1666

Samuel PepysTagebücher 1667

Samuel PepysTagebücher 1668/69

Samuel PepysCompanion