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Strategie 2014 - 2019 Ein soziales Unternehmen für Menschen mit Behinderung im Fricktal

Strategie 2014 - 2019 - Stiftung MBF · 2018. 1. 29. · Strategie 2014 - 2019 | 7 System Organisation und Führung Einführung und Umsetzung MbO / MbE in der gesamten Stiftung MBF

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  • Strategie 2014 - 2019

    Ein soziales Unternehmen für Menschen mit Behinderung im Fricktal

  • VorwortDank der Unterstützung aller Angestellten, Mitarbeitenden und Bewohnenden wurden

    die strategischen Ziele 2007 – 2012 zu 75% erreicht (Stand 2. Mai 2013).

    Nachdem der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung im 2012 die Erarbeitung des Geschäftsreglements (MHB MBF 1.1.001.3.02) erfolgreich abgeschlossen haben, wurde im Laufe des Jahres 2013 die Strategie 2014 – 2019 festgelegt.

    Die Strategie 2014 – 2019 ist durch das Projekt „Wohnen – Ateliers 2020“ geprägt, welches

    einen massgeblichen Entwicklungsschritt für die Stiftung MBF bedeutet und damit grosse Auswirkungen auf alle Unternehmensbereiche hat. Hinzu kommt, dass dieses Projekt bis zu seiner Realisierung einen Grossteil der personellen und finanziellen Ressourcen bindet. Im Rahmen des Projekts „Wohnen - Ateliers 2020“ plant die Stiftung MBF den Bau neuer Wohnungen, inkl. Ateliersplätzen (Eröffnung 2017) sowie den anschliessenden Umbau des bestehenden Wohnheims in Stein.

    Nach Abschluss dieses Projekts und mit den Erfahrungen des ersten Betriebsjahres werden im 2019 Stiftungsrat und Geschäftsleitung die Strategie 2020 – 2025 erarbeiten.

    Anspruchsgruppen „Menschen mit Behinderung“

    Gemäss Stiftungsurkunde bezweckt die Stiftung MBF

    – die Bereitstellung und den Betrieb von zeitgemässen, vielfältigen und dem Bedarf angepassten Arbeits-, Beschäftigungs- (bzw. Atelier-), Wohn- und Ausbildungsplätzen sowie die angemessene Begleitung an für Menschen mit Behinderung, welche IV-Renten berechtigt sind oder in IV-Massnahmen stehen. Grundsätzlich werden Personen aufgenommen, die ihren Wohnsitz im Fricktal haben.

    – die soziale und gesellschaftliche Eingliederung der Menschen mit Behinderung sowie deren berufliche Integration im Primärarbeitsmarkt, sofern es die persönlichen Möglichkeiten zulassen.

    Erste Anspruchsgruppe – Menschen mit geistiger Behinderung /

    Lernbehinderung – Menschen mit geistiger und körperlicher

    Behinderung (Doppeldiagnose)

    Bei der Platzbesetzung haben Menschen aus dem Fricktal Priorität. Sofern die Stiftung MBF

    über einen adäquaten Platz verfügt, entscheidet der Mensch mit einer Behinderung, resp. die gesetzliche Vertretung, ob sie oder er in die Stiftung MBF eintreten möchte.

    Zweite Anspruchsgruppe – Menschen mit geistiger Behinderung und

    psychischer Erkrankung (Doppeldiagnose) – Menschen mit geistiger und körperlicher

    Behinderung sowie psychischer Erkrankung (Mehrfachdiagnose)

    Bei der Platzbesetzung haben Menschen aus dem Fricktal Priorität. Sofern die Stiftung MBF

    über einen adäquaten Platz verfügt, entscheidet der Mensch mit einer Behinderung, resp. die gesetzliche Vertretung, ob sie oder er in die Stiftung MBF eintreten möchte.

    Dritte AnspruchsgruppeIm Einzelfall und ausschliesslich bei Personen aus dem Fricktal wird bei Menschen mit folgenden Profilen eine Aufnahme geprüft:

    – Menschen mit psychischer Erkrankung – Menschen mit Sinnesbehinderung – Menschen mit Hirnverletzung: Eine Aufnahme

    erfolgt gegebenenfalls befristet – suchtkranke Menschen mit Behinderung, welche

    in keiner akuten Situation sind: Eine Aufnahme erfolgt gegebenenfalls befristet

    Eine der Platzierung von Menschen mit diesen Profilen erfolgt im Rahmen der vorhandenen

    Platzmöglichkeiten. Es werden keine speziellen Gruppen für Menschen mit psychischer Erkrankung geführt. Die Entscheidung über einen möglichen Eintritt von Menschen mit diesen Profilen trifft die Stiftung MBF.

    Das Projekt Wohnen - Ateliers 2020

    Im Rahmen dieses Projekts plant die Stiftung MBF den Bau neuer Wohnungen, inkl. Ateliersplätzen (Er-öffnung 2017) sowie den anschliessenden Umbau und die Sanierung des bestehenden Wohnheims in Stein. Damit schafft die Stiftung MBF 20 zusätzliche Wohn- und 20 zusätzliche Ateliersplätze für

    – erwachsene Frauen und Männer mit geistiger, motorischer und / oder psychischer Behinderung.

    – Senioren mit geistiger, motorischer und / oder psychischer Behinderung.

    – erwachsene Frauen und Männer mit geistiger, motorischer und/oder psychischer Behinderung und einer Demenzerkrankung.

    – erwachsene Frauen und Männer mit geistiger, motorischer und / oder psychischer Behinderung und einem Pflegebedarf.

    Das Wohnheim Rüchlig verfügt nach dessen Umbau und Sanierung über 18 Wohn- und 8 Atelierplätze. Dies entspricht einer Reduktion von 12 Wohnplätzen gegenüber dem Stand 2013. Die Liegenschaft der WG Regenbogen in Effingen mit je 6 Wohn- und Ate-lierplätze wird nach Fertigstellung des Neubaus und des Umbau/Sanierung des Wohnheims gekündigt. Dementsprechend wird der Neubau über 38 Wohn- und 18 Atelierplätze verfügen.

    Strategie 2014 - 2019 | 3

  • 4 | Strategie 2014 - 2019

    MarketingStrategische Leistungsgruppen „Menschen mit Behinderung“

    Das Projekt „Wohnen – Ateliers 2020“ bildet ein Kernelement für die Strategischen Leistungsgruppen „Menschen mit Behinderung“. Darin werden insbesondere die Angebote der Stiftung MBF für Menschen mit Behinderung intensiv weiter entwickelt.

    Bei der Erarbeitung der Strategie 2014 – 2019 wurde berücksichtigt, dass die personellen und

    finanziellen Ressourcen des Unternehmens stark in dieses Projekt eingebunden sind. Zusätzliche Innovationsprojekte sind daher aufgrund der vorhandenen Ressourcen nicht möglich.

    Verfeinerte, diversifizierte Wohnangebote unter Berücksichtigung der demo-

    grafischen Entwicklung (z.B. Senioren, Pflege, Demenz, Teilbetreutes Wohnen)

    Die Stiftung MBF verfügt über ein diversifiziertes Wohnangebot für die Region Fricktal. Dieses basiert auf einer sorgfältigen Analyse der demografischen Entwicklung (z.B. Senioren, Demenz, Pflege) und den Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung nach Autonomie und Individualität (z.B. Teilbetreutes Wohnen).

    Quantitativer und qualitativer Ausbau der Kreativ- und Werkatelierplätze, inklusive

    Laden mit Ateliersplätzen ausserhalb von Stein

    Spätestens bis zum Abschluss des Projekts „Wohnen – Ateliers 2020“ verfügt die Stiftung MBF über zusätzliche Kreativ- und Werkateliersplätze, um die Bedürfnisse der Region Fricktal abzudecken. Daneben verfügt die Stiftung MBF ausserhalb von Stein über einen Laden mit integrierten Atelierplätzen.

    Gestaltung des Lebens- und Arbeits-raumes mit Übergängen

    Neben dem Leitgedanken des Normalisierungsprinzips „Trennung von Arbeit – Wohnen – Freizeit“, wird auch der Leitgedanken „Übergänge von Arbeit – Wohnen – Freizeit fliessend gestalten“ verfolgt.

    Dies bedeutet, dass die Strukturen (räumlich, zeitlich und organisatorisch) mehr den Rhythmus der Menschen mit Behinderung angepasst

    sind. Vor allem für Menschen mit schwerer oder mehrfacher Behinderung sind im Rahmen der verfügbaren Mitteln und Möglichkeiten, kreativere Lösungen zu gestalten. Das Angebot ist fachlich fundiert und konzeptionell eingebunden.

    Qualitative Verbesserung (Agogik) der Begleitung und Unterstützung an den geschützten Arbeitsplätzen

    Bis zum Jahr 2019 ist die Qualität der agogischen Begleitung und Unterstützung der Mitarbeitenden an den geschützten Arbeitsplätzen markant erhöht. Alle Team- und Gruppenleitungen Verkauf – Produktion (VP) und Dienste (DI) verfügen bis 2019 über eine, vom Departement Bildung, Kultur und Sport, Abteilung Sonderschulung, Heime und Werkstätten (BKS-SHW) des Kantons Aargau, anerkannte Weiterbildung im Bereich Agogik oder besuchen diese und werden so befähigt, der steigenden agogischen Herausforderung gerecht zu werden.

    Unter Beachtung der kantonalen Rahmen-bedingungen quantitatives Halten der Anzahl geschützter Arbeitsplätze

    Sofern es die Rahmenbedingungen des BKS-SHW erlauben, wird die Anzahl der geschützten Arbeitsplätze im Rahmen der vorhandenen Ressourcen beibehalten, um die Bedürfnisse der Region Fricktal weiterhin abzudecken.

    Berufliche Massnahmen (PrA INSOS und EBA) im bisherigen Rahmen halten

    Im Rahmen der bisherigen vorhandenen Ressourcen ermöglicht die Stiftung MBF jungen Menschen mit Behinderung eine praktische Ausbildung nach INSOS oder eine Berufsausbildung mit eidgenössischem Attest.

    IntegrationsmassnahmenFür Integrationsmassnahmen hat das Management der Stiftung MBF ein regionales

    partnerschaftliches Netzwerk zu Drittanbietern aufgebaut.

  • Strategie 2014 - 2019 | 5

    Strategische Leistungsgruppen„Industrie, Gewerbe, Handel und Privatkunden“

    Bei der Erarbeitung der Strategie 2014 – 2019 für die Strategischen Leistungsgruppen „Industrie, Gewerbe, Handel und Privatkunden“ wurden die Rahmenbedingungen, welche im jährlichen Leistungsvertrag mit dem BKS-SHW festgehalten sind, das quantitative und qualitative Potential der Mitarbeitenden an den geschützten Arbeits- und Ateliersplätzen sowie das wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt.

    Eigenprodukte im Rahmen der Kreativ- und Werkateliersplätze ausbauen

    Dank des quantitativen und qualitativen Ausbaus der Kreativ- und Werkatelierplätze wird die Palette der Eigenprodukte erweitert und die Menge erhöht.

    Prüfung und Optimierung des heutigen Portfolios und neuen Geschäftsfelder „Verkauf - Produktion“ unter Beachtung / Haltung der diversifizierten Angebote

    für Menschen mit Behinderung und der Wirtschaftlichkeit

    Das Portfolio im Dienstleistungs- und Produktionsbereich an geschützten Arbeitsplätzen wird überprüft. Klientenbedürfnisse, Marktgegebenheiten und Wirtschaftlichkeit sind die Leitkriterien. Die Breite des aktuellen Spektrums für Menschen mit Behinderung wird beibehalten, um ihre Teilhabe am Arbeitsleben sicherzustellen.

    Verpflegung, Wäscherei und Raumvermie-tung: halten unter Berücksichtigung der mittelfristigen internen Bedürfnisse

    Die Angebote der Geschäftsfelder Wäscherei, Verpflegung und Raumvermietung orientieren sich primär an den internen Bedürfnissen der Stiftung MBF. Angebote für externe Kunden werden im Rahmen der vorhandenen Ressourcen angeboten.

  • 6 | Strategie 2014 - 2019

    RessourcenPersonal

    Kompetenzen der Angestellten im agogi-schen Bereich weiterentwickelnUm die Anforderung der Rahmenkonzepte des BKS-SHWs zu erfüllen, werden die Kompetenzen der Angestellten im agogischen Bereich gefördert. Dies unter Berücksichtigung der agogischen Weiterbildungsangebote sowie der personellen und der finanziellen Ressourcen.

    Kompetenzen der leitenden Angestellten in Führungsfragen / -aufgaben weiter-entwickeln

    Die Kompetenzen der leitenden Angestellten werden in Führungsfragen und -aufgaben weiterentwickelt.

    Prüfung der Attraktivität der Stiftung MBF als Arbeitgeberin im Hinblick auf die Realisierung

    und Implementierung des Projekts „Wohnen – Ateliers 2020“

    Das Projekt „Wohnen - Ateliers 2020“ erhöht den Bedarf an Professionellen Angestellten, namentlich im Bereich der sozialen Arbeit. Es gilt die Attraktivität der Stiftung MBF als Arbeitgeberin zu überprüfen und diese gegebenenfalls durch geeignete Massnahmen zu erhöhen.

    FinanzenDie Stiftung MBF arbeitet u.a. im Auftrag des BKS-SHW und bezieht den Hauptteil (über

    80%) ihrer Einnahmen aus öffentlichen Geldern (Steuereinnahmen und Sozialabgaben). Der Spardruck nimmt stetig zu und der finanzielle Rahmen wird enger. Bei der Planung der Weiterentwicklung der Stiftung MBF als soziales Unternehmen muss deshalb mit den finanziellen Ressourcen verantwortungsbewusst umgegangen werden.

    Das Projekt „Wohnen – Ateliers 2020“ ist in der Wirkung auf die gesamte Stiftung MBF eine besondere Herausforderung für das Finanzmanagement.

  • Strategie 2014 - 2019 | 7

    SystemOrganisation und Führung

    Einführung und Umsetzung MbO / MbE in der gesamten Stiftung MBFDie Stiftung MBF wird auf allen Ebenen nach dem Konzept „Führung durch Zielvereinbarung und nach dem Ausnahmeprinzip“ (MbO / MbE) geführt. Ein partizipativer Prozess, in den alle Hierarchieebenen eingebunden sind, führt zu Zielvereinbarungen für alle Ebenen der Organisation (Organisationsziele). Dabei ist darauf zu achten, dass diese im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen sind. Die Organisationsziele werden im Rahmen der MBF-E (Angestelltengespräch und persönlicher Zielvereinbarungsprozess) auf die persönlichen Ziele umgesetzt.

    Qualitäts-Management und IKS praxis-gerecht weiterentwickeln

    Die Prozesslandschaft und das interne Kontrollsystem (IKS) werden so ausgestaltet, dass sie praxis- und alltagstauglich sind.

    Genehmigt vom Stiftungsrat am 23. Oktober 2013.

    Die Definition der Anspruchsgruppen wurde angepasst und vom Stiftungsrat in seiner Sitzung vom 09. August 2017 genehmigt.

  • Stiftung MBFMünchwilerstrasse 61, Postfach 4332 SteinTel. 062 866 12 12 Fax 062 866 12 [email protected]

    Verein zur Unterstützung der Stiftung MBFMünchwilerstrasse 61, Postfach 4332 SteinSpendenkonto: PC 40-3302-5

    © 2013 Stiftung MBF© 2017 Stiftung MBF