40
Michael Bartenstein, Österr. Wirtschaftsminister „Österreich ist der Wirtschaftsstandort im Spitzenfeld.“ Logistik Die großen Potenziale in Europas Osten. Immobilien Lohnende Investitionen in solides Wachstum. Luxemburg Sprungbrett zu inter- nationalen Märkten. MEISTER DER FINANZEN Die Alpenländer Österreich, Liechtenstein und die Schweiz als Standorte der Spitzenklasse. Ausgezeichnet

VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Embed Size (px)

DESCRIPTION

„Österreich ist der Wirtschaftsstandort im Spitzenfeld.“ Die Alpenländer Österreich, Liechtenstein und die Schweiz als Standorte der Spitzenklasse. Logistik Die großen Potenziale in Europas Osten.

Citation preview

Page 1: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Michael Bartenstein,Österr. Wirtschaftsminister

„Österreich ist derWirtschaftsstandort

im Spitzenfeld.“

LogistikDie großen Potenzialein Europas Osten.

ImmobilienLohnende Investitionenin solides Wachstum.

LuxemburgSprungbrett zu inter- natio nalen Märkten.

MEISTER DERFINANZENDie Alpenländer Österreich, Liechtenstein und dieSchweiz als Standorte der Spitzenklasse.

Ausgezeichnet

Page 2: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Kundenbegeisterung ist unser Business.

Servicewüste? Da lachen doch die Zebras!Tierisch gute Servicequalität, die Spaß macht!

VCS-08-004 AZ_VIS-A-VIS 1 27.06.2008 9:38:30 Uhr

Page 3: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

EDITORIAL

VISAVIS ECONOMY 7/08 3

Magazin 3Editorial; ökonomische Auswirkungen derEuropameisterschaft; Zukunft des Costu-mer Service, Ausblick auf die BüromesseOrgatec im Oktober.

Privatschulen 5Nach der Reduzierung der Abzugsfähigkeitvon Schulgeld kommen auf Eltern, die ihreKinder auf nichtstaatliche Schulen schicken,neue finanzielle Lasten zu.

Messen 6Die internationalen Kommunikationsplatt-formen in Deutschland nehmen wieder anBedeutung zu. Steigende Umsatzzahlen las-sen auf eine positive Zukunft schließen.

Die Europameister 9Die Alpenregion steht durch die Fußball-europameisterschaft im Fokus der Welt-öffentlichkeit. Österreich, die Schweizund Liechtenstein spielen wirtschaftlich inder Ersten Liga Europas.

Luxemburg 17Durch Mehrsprachigkeit, qualifizierte inter-nationale Arbeitskräfte und hohe Investi-tionsrenditen gilt das Großherzogtum alsSprungbrett zu europäischen und außer-europäischen Märkten.

Immobilien 21Erfreuliche Konjunkturaussichten besche-ren der Branche eine solide Entwicklung,auch wenn diese mit nachlassendemKonsumverhalten der Verbraucher zurecht-kommen muss.

Logistik 23Europäische Logistiknetzwerke werden imGleichklang mit dem Zusammenwachsender Staatengemeinschaft engmaschiger.

Speichern und sichern 27In der Informations- und Telekommunika-tionstechnik spielen die Ablage und derSchutz von Daten eine große Rolle.

Zweitmärkte 31Der Zweitmarkt für geschlossene Invest-mentfondsanteile lebt auf. Anleger könnenderzeit ihre Beteiligung zu guten Konditio-nen vorzeitig verkaufen.

Britische Policen 33Es ist seit jeher ein traditionsreiches Duell,Deutschland gegen das Vereinigte König-reich – nicht nur im Fußball. In Bezug aufdie Renditen können britische Lebensver-sicherer zumindest vorerst den Sieg fürsich verbuchen.

Hidden Champions 39Sie stehen selten im Fokus der Öffentlich-keit. Heimlich, still und leise haben sie da-für gesorgt, dass ihre Produkte millionen-fach weltweit im Einsatz sind: mittelstän-dische Unternehmen aus Deutschland mithervorragenden Expansionsaussichten.

Das Themenportal im Netz – aktuelleNachrichten aus Wirtschaft und IT:www.visavis.de

NewsletterKostenloses Abonnement der VISAVIS-Pressenews unter:www.visavis.de/newsletter

Teure BildungDer schulpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt,über die geplante Abschaffung der steu-erlichen Abzugsfähigkeit des Schulgeldes:www.visavis.de/interviews

Die Europameisterschaft ist zu Endeund schon zeichnen sich erste positive Ef-fekte für die Wirtschaftsstandorte der Gast-geberländer ab. In unserer Titelreportagebewertet die renommierte LiechtensteinerJournalistin Kornelia Pfeiffer (Liechten-steiner Volksblatt) die Qualitäten der Al-penländer, die mehr zu bieten haben alsUhren, Käse und Ski.

Andreas Holpert vom LuxemburgerWort schließt sich mit einer Reportage überunseren kleinen Nachbarn im Westen an,für den die deutsche Abgeltungsteuer eine

besondere Herausforderung wird. Aber auchdie Attraktivität britischer Policen resultiertaus den Besonderheiten des deutschen Steu-errechts, wie Sabine Olschner in ihremBeitrag darlegt.

Fachautor Armin Hille zeigt in unse-rer Logistikreportage die großen Potenzia-le für Transportdienstleister in Osteuropaauf, während Christiane Appel, Chefredak-teurin von m + a Report, in ihrer Reportageden Aufschwung des MessestandortesDeutschland analysiert.

In weiteren Reportagen widmen sichunsere Autoren den Themen Immobilienals gefragte Investition, dem Bedeutungs-gewinn von Zweitmärkten, Speicherkapa-zitäten und IT-Sicherheitslösungen für dieWirtschaft, den Privatschulen und HiddenChampions.

Abschließend möchten wir noch aufunsere große VISAVIS-Nachhaltigkeitsaus-gabe im September hinweisen und unsereSpezialausgabe „Arbeitswelten“ ankündi-gen, die im Oktober pünktlich zur Orgatecerscheinen wird. Wir wünschen Ihnen ei-nen schönen Sommer. Ihre Redaktion

Das Beste aus Europa

IMPRESSUM Verlagsanschrift: Auguststraße 19-29, 53229Bonn; Tel.: 02 28/ 3 07 94-0, Fax: 02 28/ 3 07 94-10, Vanity:07000 / visavis, E-Mail: [email protected], http://www.visavis.de; Chefredaktion: Wolfgang Haselbauer; Schlussredak-tion: Andreas Hodapp-Schneider; Redaktion: BernhardHaselbauer, Oliver Hammel, Frank Grootens, Ellen Drechsler,Laura Mendelssohn, Jennifer Walther, Cornelia Hornschild,Martina Sauer, Peter Hanser (Saarbrücken), Martina Bart-lett-Mattis (Nürnberg), Ina Schmidt (London), ChantalSénéchal (Frankreich) Verlag: VISAVIS Verlags GmbH; Layout:Andreas Schnittker, Marcel Rohland; Bildmaterial teilweiseentnommen von www.photocase.com; www.pixelio.de;www.sxc.hu Druck: Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Industrie-straße 7, 52156 Monschau; Geschäftsführer: Bernhard Ha-selbauer. Verbreitete Auflage: 135.000 Exemplare. 130.000Exemplare liegen der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLANDbei. ISSN: 0942-8615; Konzeption und Marketing: newpu-blic communication KG, Bonn; www.newpublic.org

Page 4: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

4 VISAVIS ECONOMY 7/08

MAGAZIN

Auch wenn die Schweiz und Österreichbereits in der Vorrunde der diesjährigen Fuß-balleuropameisterschaft ausgeschieden sind,hoffen die Alpenländer – inklusive Liech-tenstein – auf den positiven Effekt des Eventsfür ihre Wirtschaftsstandorte. Zu diesemZweck legten die drei Länder millionenschwe-re Imagekampagnen auf, die auch jenseitsvon Sport und Tourismus für Mitnahmeef-fekte sorgen sollen.

Vor zwei Jahren hatte Deutschlandenorm von der WM profitiert – durcheinen kleinen Sommeraufschwung undauch bei den Sympathiewerten im Aus-land. Schweizer und österreichischeÖkonomen hoffen nun ihrerseits auch indiesem Jahr auf eine Sonderkonjunktur.

In Wien soll die Initiative „Öster-reich am Ball“ insbesondere die nicht-sportlichen Aspekte betonen. „Die EMbringt Österreich geschätzte Wertschöp-fungseffekte von 321 Millionen Euro.Dazu wird es rund 5.400 neue Vollzeit-arbeitsplätze geben“, so Heinz Palme,Koordinator der Bundesregierung und

Geschäftsführer der Kampagne. Dr. Chris-tian Helmenstein, Chefökonom der Indus-triellenvereinigung (IV) rechnet mit Wert-schöpfungseffekten von 640,8 Mio. Euro.Insgesamt sollen laut IV durch die EMknapp 13.400 Jobs entstehen.

Beim westlichen Nachbarn ist manebenfalls hoffnungsvoll und rechnet mit ähn-lichen Summen. Nicole Wespi, Sprecherindes Schweizer „Euro 2008 Komitee“ sieht

ebenfalls Deutschland als Vorbild, das es imZuge der WM 2006 geschafft habe, „vonseiner trockenen Art“ wegzukommen. „Wirwollen auch gern als freundlich und emo-tional gesehen werden.“

In einer ersten Bilanz sprechen dieVerantwortlichen von durchweg positivenEffekten auf das Image und die Sympathie-werte der Schweiz. „Die Gastgeberkam-pagne hat gegriffen“, so das Fazit der „Pro-jektorganisation Öffentliche Hand“.

Beide Länder rechnen nun mit einemImagezuwachs der den Alpenländern einnachhaltiges Ansehen als attraktiver Wirt-schaftsstandort beschert. www.oesterreich-am-ball.at, http://www.mittendrin08.li,http://www.switzerland.com

Mehr als reine Almromantik

Die Zukunft des Customer ServiceDas Marktumfeld der Kun-

denservices wird sich weiterhinrasant verändern: Produktinno-vationen, beschleunigter tech-nischer Fortschritt, demografi-scher, kultureller und ethnischer

Wandel sowie geänderte Kun-denerwartungen sind die He-rausforderungen für die Service-anbieter von morgen. Wie siehtder Customer Service 2025 inDeutschland aus? Was muss ein

Unternehmen heute tun, umden Serviceanforderungen derZukunft erfolgreich begegnenzu können?

Bereits zum zweitenMal in Folge hat die ViventoCustomer Services GmbH (VCS)ein Branchenfachbuch heraus-gegeben. Das aktuelle Fach-buch präsentiert verschiedeneBeiträge hochkarätiger Exper-ten aus Wissenschaft, Praxisund Medien, die ihre Zukunfts-vorstellungen und -szenarienüber die Branche darlegen –aus unterschiedlichen Pers-pektiven heraus.

Die einzelnen Beiträge the-matisieren einige der am meis-ten diskutierten Zukunftsaspek-te der Branche. Die Leser erhal-ten Denkanstöße, die ihre eige-nen Überlegungen und Planun-gen bereichern können. Der Sam-melband bietet damit einenÜberblick über die wichtigenThemen von morgen, welchedie Branche bewegen.

Das Buch „Die Zukunft desCustomer Service“ ist im Gab-ler-Verlag erschienen und absofort im Handel erhältlich. Vi-vento Customer Services GmbH(Hrsg.): Die Zukunft des Custo-mer Service – Analysen, Strate-gien, Konzeptionen, erste Auf-lage 2008, ca. 180 S. geb., ca.39,90 Euro, ISBN 978-3-8349-0708-0. Weitere Informationenunter: www.vivento-cs.de

Die wichtigste Kommunikationsformim Geschäftsleben sind Meetings. Allein inEuropa werden täglich Millionen von Be-sprechungen abgehalten. „Da partizipativesManagement sowie Entscheidungsfindungdurch Teamarbeit mehr und mehr Vorranghaben, ist die Effektivität von Meetings heu-te wichtiger denn je“, so Gabriele Zienterra,Managementtrainerin, Coach und Psycho-login am Zienterra Institut für Rhetorik undKommunikation in Bornheim bei Bonn.

Sie rät ihren Kunden, Meetings als wich-tigen Aspekt des Geschäftslebens zu sehen.Fest steht, dass Angestellte im Marketing-bereich durchschnittlich 21 Stunden proWoche bei Besprechungen verbringen, Füh-rungskräfte sogar 69 Prozent ihrer Arbeits-zeit. „Bevor Sie das nächste Mal eine Bespre-chung einberufen, überlegen Sie bitte, wasSie erreichen möchten und welche anderenKommunikationsformen Sie einsetzen könn-ten“, so Zienterra. Fragebögen, eine kurze No-tiz, Einzelgespräche oder eine schriftlicheIdeensammlung können als Alternative zustundenlangen Gruppenmeetings dienen.

„Das heißt nun aber nicht, dass Sie alleMeetings absagen sollen. Gute Meetings er-zeugen Synergie, sie sind unerlässlich für ei-nen herausragenden Geschäftserfolg“, betontGabriele Zienterra. www.rhetorik-online.de

Effizientere Mee-tings gestalten

Page 5: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

BILDUNG

VISAVIS ECONOMY 7/08 5

A ls der Europäische Gerichtshof imHerbst 2007 die steuerliche Benach-teiligung ausländischer Privatschulen

bemängelte, griff Berlin zu einer bildungs-politisch bedenklichen Lösung: der Abschaf-fung der Steuervorteile. Bisher konnten El-tern das Schulgeld als Sonderausgabe gel-tend machen und bis zu 30 Prozent abset-zen. Der im April 2008 vorgelegte Referen-tenentwurf sah bereits für das laufende Jahreine Deckelung bei 3.000 Euro vor, pro Jahrsollte dieser Maximalbetrag dann um 1.000Euro gesenkt werden und 2011 auf Null zu-rückgehen. Für Patrick Meinhardt, bildungs-politischer Sprecher der FDP-Bundestags-fraktion, ein Skandal: „Der EU-Gerichtshofhat klar entschieden, dass die Bundesre-

gierung im Unrecht ist, wenn sie unterschied-liche Kriterien für den Besuch von Privat-schulen in der EU anlegt. Dieses Urteil dannso zu interpretieren, dass die steuerliche Ab-setzbarkeit gestrichen wird, macht deutlich,wie falsch diese Bundesregierung denkt.“

Die Fraktionen von FDP und Grünensowie einige Abgeordnete der Union konn-ten das Schlimmste verhindern, sodass derEntwurf, der Ende Juni das Kabinett pas-sierte, vorerst nur die Begrenzung der Ab-setzbarkeit auf 3.000 Euro festlegt. DieserTeilerfolg tröstet kaum über die drohendenzusätzlichen Belastungen hinweg. „Damitwerden besonders Eltern benachteiligt, dieihr grundgesetzlich garantiertes Wahlrechtin Bezug auf die Bildung und Erziehungihrer Kinder dadurch ausüben, dass sie die-se an eine freie Schule schicken“, warnt

Michael Büchler, Präsident des Bundesver-bandes Deutscher Privatschulen. Die Kür-zungen treffen nicht nur die Eltern, sondernbelasten letztlich die Steuerzahler insge-samt. Derzeit besuchen über 656.000 Schü-ler die 2.860 allgemeinbildenden Privat-schulen in Deutschland.

DR. HARTMUT FERENSCHILD, Geschäfts-führer LEH-Service GmbH, Träger von 21Landerziehungsheim-Internaten, zeigt dasProblem auf: „Faktisch liegt die Kosten-erstattung zwischen 55 und 80 Prozent dertatsächlichen Aufwendungen. Die Privat-schulen und deren Elternschaft verhelfenauf diese Weise dem Staat zu Einsparung-en von jährlich rund zwei Milliarden Euro.Nicht der Staat finanziert den ‚reichen El-tern‘ die Privatschulbesuche, sondern um-gekehrt finanzieren diese die staatlichenSchulen mit.“

Wichtig sind Privatschulen als Impuls-geber mit kleineren Klassen, individuellerFörderung, besserer Personalausstattung undMehrsprachigkeit. „Bildungseinrichtungenmüssen auch im Wettbewerb um die besteBildung stehen. Das wissen die Schulen infreier Trägerschaft. Staatliche Schulen kön-nen von ihnen lernen“, so Meinhardt.

Die Stiftung Louisenlundbietet zum Schuljahr 2008/09 alserstes norddeutsches Internatzwei Wege zur qualifizierten Hoch-schulreife, die in Deutschlandund international anerkannt sind: das Abitur und dasInternational Baccalaureate (IB).

Louisenlund ist ein staatlich anerkanntes Gym-nasium, das nach 13 Jahren zum Abitur führt. AbKlasse elf besuchen die Schüler eine vielseitig ange-legte Profiloberstufe, die ihnen eine umfassende All-gemeinbildung ermöglicht.

Als anerkannte „IB World School“ bietetLouisenlund das Diploma Programme an. In Klasseelf und zwölf ist die Unterrichtssprache Englisch. DasIB-Examen erfolgt nach 12 Schuljahren.

Kleine Lerngruppen ermöglichen intensiveund persönliche schulische Förderung. Certificatesaus dem IB-Programm (z. B. Economics) ergänzendas Abitur. Ein attraktives „Gilden“-Programm (z.B.Theater, Sport oder Feuerwehr) unterstützt sinnvoll

den Fachunterricht. Wei-tere Informationen unter:www.louisenlund.de

Fit fürs Leben

Privat und besser !

Advertorial

von Andreas Hodapp-Schneider

SCHULE Der Wegfall der Privatschulen könnte den Steuerzahlerteuer zu stehen kommen. Verbände und Parteien protestieren.

Page 6: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

D ie Zeiten der Umsatzstagnation sindfür die Messeveranstalter mit Sitz inDeutschland laut Ausstellungs- und

Messe-Ausschuss der deutschen Wirtschaft(Auma) vorbei. Die Veranstalter erreichten2007 nach vorläufigen Ergebnissen einenUmsatz von rund 2,65 Mrd. Euro nach 2,55Mrd. Euro im Jahre 2006 und jeweils rund2,4 Mrd. Euro in den Jahren davor. Zuneh-mend mehr Geschäft ziehen die Veranstal-ter aus Services, denn mit dem Vermietenallein ist es schon lange nicht mehr getan.Für 2008 rechnet der Berliner Messever-band mit einem Gesamtumsatz zwischen2,7 und 2,8 Mrd. Euro.

Messen made in Germany erfreuen sichgroßer Nachfrage. Die Messewirtschaft istauf den Wachstumspfad zurückgekehrt underwartet für 2008 Aussteller- und Besu-cherzahlen, die selbst die Rekordjahre 2000und 2001 übertreffen dürften. Der Verbandkalkuliert mit 180.000 Ausstellern und rund10,3 Millionen Besuchern. Aber auch in denZeiten des wirtschaftlichen Abschwungs ha-ben sich die meisten deutschen Leitmessenals stabilisierende Ereignisse erwiesen.Zwei Drittel der Leitmessen finden inDeutschland statt, und die Teilnahmedaran gilt vielen Unternehmen als un-verzichtbar. Leitmessen bringen alleweltweit relevanten Marktführer einerBranche zusammen und ziehen im nächs-ten Schritt viele kleinere und mittlereUnternehmen nach. In einem engen Zeit-raum finden sich auf Produkt- und An-bieterseite alle wichtigen Unternehmeneiner Branche zusammen, und damitkonzentriert sich das komplette aktuel-le Weltmarktangebot an einem Ort. Dashat eine hohe Magnetkraft.

DIE WELTMARKTFÜHRERSCHAFT beruhtnicht nur auf der langen Messetradition.Die Messelandschaft hat viel zu bieten: guteKonzepte, vielversprechende Services, Aus-stellungsmöglichkeiten, die flexibel den Be-dürfnissen der verschiedensten Branchengerecht werden, und eine effiziente Logis-

tik – hervorragende Rahmenbedingungenfür eine erfolgreiche Branche. Die Veran-stalter investieren: in Konzepte und – füralle sichtbar – in Gelände. Von Hamburgbis Friedrichshafen wurde und wird gebautund modernisiert. Das Wort „Überkapazitä-ten“ hört man dennoch nicht gern, denn die

MESSEWIRTSCHAFT

Zurück

von Christiane Appel

6 VISAVIS ECONOMY 7/08

Ein gesundheitsbewusst und anspre-chend gestaltetes Büro, in dem sich dieMitarbeiter wohlfühlen, schafft nicht nureine angenehme Arbeitsatmosphäre undbeflügelt die Kreativität, sondern unter-stützt außerdem eine nachhaltige, auf dieZufriedenheit und die Gesundheit der An-gestellten ausgerichtete Unternehmenskul-tur, womit nicht zuletzt der Erfolg einesUnternehmens gefördert wird.

Dies hat auch die Wirtschaft erkanntund lässt Taten folgen, die sich in einerextrem positiven Entwicklung der Büro-ausstatterbranche niederschlagen: Für dasJahr 2007 hat der Verband Büro-, Sitz- undObjektmöbel ein Umsatzplus von rund 15Prozent gemeldet. Für das laufende Jahrrechnet der Verband mit einem Umsatzan-stieg von vier bis sechs Prozent.

Auch die internationale LeitmesseOrgatec – Office & Object – in Köln trägtdem gestiegenen Interesse Rechnung. Siepräsentiert sich in diesem Jahr unter demTitelthema „Erfolgsfaktor Büro“ mit einervergrößerten Ausstellungsfläche und attrak-tiven Sonderveranstaltungen rund um Ent-wicklungen und Trends einer wirtschaft-lich, aber auch menschlich gestalteten Ar-beitswelt. Die Themenmesse erstreckt sichin diesem Jahr über sechs Hallen und ver-fügt damit über eine Ausstellungsflächevon rund 130.000 m2. Die Messe zeichnetsich außerdem durch eine hohe Internatio-nalität nicht nur auf Besucher-, sondern

„I love my office“ – Verliebt ins BüroLEITMESSE Einrichtung, Licht, Boden, Akustik und Medientechnik – alldies trägt zu einem optimal gestalteten Arbeitsumfeld bei.

KULTUR Arbeitsatmosphäre, Kreativität, Zufrieden-heit der Mitarbeiter und der Unternehmenserfolgwerden durch die Büroausstattung beeinflusst.

Stärke!zur alten

UNVERZICHTBAR Messen dienen als internationale Kommunika-tionsplattformen. Ihre Bedeutung nimmt ständig zu.

Page 7: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Hallen sind die Produktionskapazitäten derMessegesellschaften. Die Flächen müssenvorgehalten werden, um überhaupt dieein oder andere Messe an Land zu ziehen.

B2B-GESCHÄFTE OHNE DIESE internatio-nalen Kommunikationsplattformen sindkaum denkbar. Wichtigste Messeziele sinddas Knüpfen und Vertiefen weltumspan-nender Geschäftskontakte. Der Export fängtvor der Haustür an. Im Schnitt kommen 53Prozent der Aussteller aus dem Ausland.„Die deutsche Industrie hat einen echtenStandortvorteil: Sie kann bereits auf ihrenMessebeteiligungen im Inland mit ihremExportmarketing beginnen“, unterstreichtPeter Neven, Geschäftsführer von Auma, an-

gesichts der Rekordzahl ausländischer Be-sucher. Er ist überzeugt, dass auch deshalbdie Bedeutung von Messen höher ist, als somanche betriebswirtschaftliche Analysedas deutlich macht: „Unternehmen kom-men ihren Kunden auf Messen entgegen.“

TROTZ REDUZIERTER Wachstumsprognosefür die Wirtschaft verzeichneten die inter-nationalen Messen ein bemerkenswert gu-tes erstes Halbjahr. Und auch an das zweiteHalbjahr sind die Erwartungshaltungen hoch,verzeichnet es doch zugkräftige Veranstal-tungen: In Leipzig lockt die GC Games Con-vention, in Berlin die Funkausstellung IFA,und in Stuttgart belegt die AMB das ge-samte Gelände. Die Online Marketing Düs-seldorf (OMD) zeigt am 17. und 18.9., wasdie Branche vermag, in Hamburg ist es dieSMM Shipbuilding, Machinery & MarineTechnologie. Starken Zulauf dürften auchdie IAA Nutzfahrzeuge in Hannover oderdie Expo Real in München haben. High-Season ist in Köln: Da geben sich die alle

zwei Jahre stattfindende Photokina und dieOrgatec, Office und Object die Ehre. Letzt-genannte widmet sich dem ErfolgsfaktorBüro und macht deutlich, wie sich ein op-timal gestaltetes Arbeitsumfeld positiv aufden Unternehmenserfolg auswirken kann.

Entsprechend der Dichte der Leitmes-sen gut aufgestellt ist die Dienstleistungsbran-che. Was temporäre Unternehmenspräsen-tationen betrifft, setzen deutsche Messebau-unternehmen die Benchmarks. „Der Messe-auftritt hat im Marketing-Mix besonderenStellenwert“, betont Elfie Adler, Geschäfts-führerin des Famabs, Verband Direkte Wirt-schaftskommunikation, Rheda-Wiedenbrück,und macht klar, dass Messebauunterneh-men mehr können als nur Stände bauen.

Für Peter Neven sind Messen als multi-funktionales Marketing- und Kommunika-tionsinstrument nicht zu ersetzen. „Wer neueKunden gewinnen, wer Kunden von neuenProdukten begeistern will, kann auf Messennicht verzichten, denn nur dort kann manüberzeugend Emotionen vermitteln.“

auch auf Ausstellerseite aus. Voraussicht-lich werden rund 60 Prozent der Ausstelleraus dem Ausland anreisen. Neben Deutsch-land präsentiert Italien als Marktführer derBranche das umfangreichste Angebot.Auch Spanien, Großbritannien oder Polensind mit zahlreichen Ständen vertreten.

Die Aussteller bilden mit ihren indivi-duellen Lösungen alle relevanten Themender gesamten Wertschöpfungskette der Bü-ro- und Businesswelt ab. So ist die Messenicht nur für Nutzer-Unternehmen, son-dern auch für Architekten, Designer, denBürofachhandel und Facility Manager ausdem In- und Ausland von Interesse.

Inhaltlich zieht sich das Motto „Er-folgsfaktor Büro“ wie ein roter Faden durchdie Veranstaltung und macht deutlich, wiesich ein optimal gestaltetes Arbeitsumfeldauf den Unternehmenserfolg auswirken kann.Sonderschauen zu den SchwerpunktthemenLicht, Boden, Akustik und Medientechnikinformieren die Besucher über Möglichkei-ten einer optimalen Bürogestaltung.

Außerdem gehen die Veranstalter mitdem Ultima Office, das in Zusammenarbeitmit dem Zukunftsforschungsbüro Z_punktgestaltet wurde, der Frage nach, welchenHerausforderungen der Arbeitsplatz derZukunft gerecht werden muss. Hierfürwird bereits im Vorfeld ein Think Tank zur

Zukunft des Büros geschaffen. Im Internetsind alle Interessierten aufgerufen, sich aneiner Online-Befragung zu beteiligen undsich hierfür individuelle Visionen vomBüro von morgen per Video-Statement an-zuschauen. Auch auf der Messe selbst (21.-25. Oktober) wird die „Think Tank“-Ideedurch weitere Videostatements und Teams,die Besucher und Aussteller befragen, fort-geführt. So entsteht ein individueller undzugleich kollektiver Denkprozess, zu demzahlreiche Menschen unterschiedlichsterHerkunft und verschiedenster beruflicherAusrichtung beitragen. Die interessantes-ten Ergebnisse dieses Prozesses werdenauf der Messe in künstlerischer Form um-gesetzt und von Experten in verschiedenenthemenbezogenen Foren diskutiert.

Der Andrang gibt den innovativenKonzepten des Messeteams der Orgatecrecht: Mehr als 700 Unternehmen aus 40Ländern werden erwartet. An den Erfolgder Messe glaubt auch Oliver P. Kuhrt, Ge-schäftsführer der Koelnmesse: „Das Kon-zept, das zukunftsorientierte Themen undLösungen präsentiert, Trends identifiziertund so Impulse für die gesamte Branchegeneriert, erweist sich als sehr erfolgreich.Die Teilnahme namhafter Unternehmenaus aller Welt an der Orgatec 2008 belegtdies eindeutig.“ www.orgatec.de

HINWEIS

Pünktlich zur diesjährigen Orgatec plant die VISAVIS-

Redaktion ein Special zum Thema „Arbeitswelten“.

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Telefon

0228 / 30794-0 oder [email protected]

Page 8: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Welchen Nutzen erhofft sich Wien von derFußball-EM?Erstens profitiert Wien von den Gästen, diezu den Spielen nach Wien kommen, zwei-tens von den 5.000 Journalisten, die währendder Euro 2008 von hier aus und über Wienberichten. Und drittens kann sich Wien –auch über die Medien – als wirtschaftlicherfolgreiche Metropole präsentieren.Warum stellen sich Stadt und Region ge-rade für Unternehmen, die in Zentral-, Ost-und Südosteuropa tätig sind, als idealerAusgangspunkt dar?Wien ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort,der sich durch seine geografische Lage imHerzen Europas, hervorragend ausgebilde-te Fachkräfte sowie ein hohes Maß an Le-bensqualität auszeichnet. Seit dem EU-Bei-tritt Österreichs hat Wien verstärkt auslän-dische Investoren angezogen. Jedes zweiteUnternehmen, das nach Österreich kommt,wählt Wien als Standort. Das belegen dierund 300 internationalen Unternehmen, dieihre Mittel- und Osteuropa-Zentrale hier er-richtet haben. Umgekehrt siedeln sich im-

mer mehr Unternehmen aus dem CEE-Rauman und nutzen Wien als Sprungbrett in denWesten. Das ungebremste Interesse und En-gagement internationaler Investoren ist einVertrauensbeweis für den Wirtschaftsstand-ort Wien und zeigt, dass Wien trotz der EU-Erweiterung nicht an Attraktivität verlorenhat. Im Gegenteil: Durch seine Nähe zu denMärkten Mittel- und Osteuropas erfüllt Wiendie Funktion einer zentraleuropäischen Dreh-scheibe und punktet nicht zuletzt durch seinelange Erfahrung im Ostgeschäft. Wiens Be-triebe waren unter den ersten auf dem ost-europäischen Markt, verfügen daher übergroße Erfahrung und agieren als Türöffnerfür nachfolgende Unternehmen. In vielenLändern Zentral- und Osteuropas sind Wie-ner Unternehmen mittlerweile die größtenausländischen Kapitalgeber.Welche Vorteile bietet der Standort?Wien punktet durch seine historisch ge-wachsenen Verbindungen, seine engenwirtschaftlichen Verflechtungen und seineNähe zu Ost-Mitteleuropa und zum West-balkan sowie durch den Flughafen Wien als

dem zentralen Hub für die neuen Märktedes CEE-Raums. Keine anderen europäi-schen Hauptstädte liegen so nahe beieinan-der wie Wien und Bratislava. Beide Städte-profile ergänzen sich exzellent. Die Stand-ortschwächen des einen sind die Standort-stärken des anderen. Wenn beide Städte ge-meinsam ihre Vorteile zu nutzen wissen,verfügen sie über einen im neuen Europaeinmaligen Mix aus attraktiven Standortbe-dingungen.Wie entwickelt sich der Standort in dennächsten Jahren?Wien wird auch weiterhin von der Entwick-lung der starken CEE-Märkte profitieren.Bereits heute geht über ein Fünftel der Wie-ner Exporte in die neuen EU-Mitgliedslän-der. Voraussichtlich wird die Nachfrage inden CEE-Ländern weiter steigen. Mittel-und Osteuropa ist eine der wichtigstenWachstumsregionen. Außerdem entwickeltsich Wien zu einer technologie- und dienst-leistungsorientierten Wirtschaft. Die meis-ten der neu angesiedelten Unternehmenkommen aus den Wachstumsbranchen IKT,Life Sciences oder Finanzdienstleistung –die Umwelttechnologien nicht zu verges-sen. Die Wirtschaftskammer Wien forciertQualitäts- und Innovationssteigerung. Wirengagieren uns in einer langjährigen Part-nerschaft mit der Technischen UniversitätWien in der Vernetzung von Wissenschaftund Wirtschaft. Dabei können Unternehmenrasch und einfach auf das Wissen der Wis-senschaftler zurückgreifen. Zukunftsorien-tierte Standortpolitik beinhaltet zudem diequalitative Förderung von Ausbildung, denAusbau der Infrastruktur sowie eine inten-sive Bestandspflege. Im Sinne einer nach-haltigen Entwicklung sollte am StandortWien auch eine Basis an Produktions-, Lo-gistik- und Großhandelsunternehmen erhal-ten bleiben. Dazu gehört eine Flächenpoli-tik, die Produktions- und Industriestandorteauch langfristig absichert. Klare Aussagendazu erwarten wir vom „Betriebsflächen-konzept“ der Stadt Wien, das derzeit finali-siert wird. Die laufende Optimierung derVerkehrsanbindungen ist gleichermaßen Be-standspflege und Zukunftsvorsorge. Dazuzählen etwa die wirtschaftliche Absiche-rung des Flughafens, der rasche Ausbau derWest- und Südbahn sowie die stabile Wei-terentwicklung der Wasserstraße Donau.Im Hinblick auf den Güterumschlag sindauch Straße und Schiene in der RegionWien auszubauen. www.wko.at/wien

Wien – Tor nach OsteuropaSTANDORT Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien, be-tont im Interview mit VISAVIS die Stärken der Stadt und Region.

ROLLE „Durch seine Nähe zu den Märkten Mittel- undOsteuropas erfüllt Wien die Funktion einer zentraleuro-päischen Drehscheibe“, erklärt Brigitte Jank.

8 VISAVIS ECONOMY 7/08

TITELTHEMA

Quel

le:O

neye

Page 9: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Alpen

Der

dergute Ruf

STÄRKE Liechtenstein, Österreich und die Schweiz haben sich zuden attraktivsten Wirtschaftsstandorten Europas entwickelt.Sie überzeugen durch gute nachbarschaftliche Beziehungen.

VISAVIS ECONOMY 7/08 9

D as Fußballfest in den Alpen ist abge-pfiffen. Die Schweiz, Österreich –und mittendrin Liechtenstein – sind

jedoch mehr als Top-Adressen für Spitzen-sportler. So waren Produkte und Private Ban-king mit dem Label „Swissness“ 2007 be-gehrt wie nie zuvor. Um die hohe Lebens-qualität im Alpenland zu sichern, hat derSchweizer Bundesrat in Bern die Wachs-tumspolitik 2008 bis 2011 neu formuliert.Und der Finanzplatz ist dabei, sich für dieZukunft zu rüsten.

DER INNOVATIONS- UND Wachstumsmo-tor in Österreich ist die Industrie. Ebenfallsfrüher als andere expandierten Banken undVersicherungen in Mittel-, Ost- und Süd-osteuropa. Der Bankplatz Österreich – undhier besonders Wien – entwickelt sich zurinteressanten Alternative zu anderen Finanz-plätzen rund um den Globus.

ALS HEIMLICHE STÄRKE gilt die Exportwirt-schaft im 35.000-Einwohner-Land Liech-tenstein, das rund 30.000 Arbeitsplätze hat.Bank-, Versicherungs- und Fondsplatz leis-ten somit einen beachtlichen Beitrag zum

Wohlstand Liechtensteins. Und: „Liechten-steinische Banken stehen seit Jahrzehntenfür Stabilität, Rechtssicherheit und Tradi-tion im Private Banking. Der gute Ruf desBankenplatzes beruht auf diesen Fakten“,erläutert Michael Lauber, Geschäftsführerdes Liechtensteiner Bankenverbandes dieVorteile des Fürstentums.

Nicht selten wird der Finanzplatz auchals „Außenstelle des Finanzplatzes Zürich“bezeichnet. Alle drei Alpenländer – Öster-reich, die Schweiz und Liechtenstein – ste-hen dazu, dass die Privatsphäre ein Wert ist,den es zu schützen gilt.

WIE MIT EINEM rohen Ei, so ist es auch mitder Privatsphäre: einmal aufgeschlagen,immer aufgeschlagen: Vom genetischenCode bis zur Finanzinformation, vom Pa-parazzi-Journalismus bis zur Internet-Kom-munikation – es gibt fast nichts mehr, wasdem Zugriff des Staates oder einiger Pri-vatpersonen verborgen bleibt. Das Privatescheint in Gefahr. Manches Land versucht,am Wert der Privatsphäre – wenn auch durchviele Ausnahmen und Bedingungen durch-löchert – festzuhalten. So bleibt Liechten-

steins Wirtschaftspolitik beim Leitmotiv:Transparenz wo nötig, Privatsphäre womöglich. Privatheit und Privateigentum ge-hören zusammen im Kleinstaat zwischender Schweiz und Österreich. Zugegeben: DasBankkundengeheimnis, das dem der Schweiz

SPITZENPOSITION „Österreichs Wirtschaft ist ausgezeich-net aufgestellt und Österreich als Standort allemal“, machtBundeswirtschaftsminister Martin Bartenstein deutlich.

von Kornelia Pfeiffer

Page 10: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Das Fürstentum Liechtenstein hat vorzwei Jahren sein 200-jähriges Bestehen alssouveräner Staat gefeiert. Beigetragen zudieser langen Geschichte und zur positivenEntwicklung haben zweifellos die engeVerbundenheit mit der Schweiz und dieTatsache, dass sich Liechtenstein im Laufeder Zeit von einem Agrarstaat in eine pro-sperierende Industrie- und Finanzdienst-leistungswirtschaft entwickelt hat. Dabeihat das Land schon im 19. Jahrhundert überden Zollvertrag mit Österreich /Ungarn oderdie Mitgliedschaft im Deutschen BundPartnerschaften gesucht und gefunden, diezum wirtschaftlichen Aufschwung undpolitischen Überleben beigetragen haben.Dies galt besonders durch die erwähntenVerträge mit der Schweiz sowie im späten20. Jahrhundert durch die Mitgliedschaftbeim Europarat, der EFTA, dem Europä-

ischen Wirtschaftsraum EWR und bei denVereinten Nationen. Der Kleinstaat Liech-tenstein hat damit auch den Schritt in einmultinationales und globales Zeitalter ge-tan, ohne die bilateralen Verbindungen zuseinen Nachbarn zu schwächen.

Erstaunlich ist nicht nur die lange Ge-schichte, sondern auch die heutige Diver-sität der Wirtschaft. Sind andere kleine po-litische Einheiten in der Regel von der Aus-richtung auf einen Wirtschaftszweig ge-prägt, weist Liechtenstein eine überdurch-schnittlich starke Exportindustrie, einen in-ternational tätigen Finanzdienstleistungssek-tor und ein regional ausgerichtetes Gewer-be auf. Diese Struktur bildet die Grundlagefür die Einbettung der liechtensteinischenWirtschaft in jene des Europäischen Wirt-schaftsraums, dessen Rechtsnormen fürLiechtenstein gelten. Ein wirtschaftlich stark

entwickelter Kleinstaat muss Standortbe-dingungen bieten, die besser sind als die-jenigen seiner Umgebung. Das FürstentumLiechtenstein ist gut damit gefahren, dassder Staat sich auf die Festsetzung der Rah-menbedingungen beschränkt und durch dieinternationale Zusammenarbeit allen Wirt-schaftsbereichen einen möglichst hinder-nisfreien Zugang zu den regionalen, euro-päischen und weltweiten Märkten sichert.

Dies gilt nicht nur für industrielle Pro-dukte, sondern auch für Finanzdienstleis-tungen. Gerade in diesem Bereich hat dieinternationale Kooperation in den letztenJahren eine starke Ausweitung erfahren.Eine wichtige Voraussetzung bildet diemoderne Finanzmarktaufsicht in Liechten-stein, welche die Umsetzung der hohenStandards sicherstellt. Das Vertrauen in ei-nen Finanzplatz hat wesentlich mit der po-litischen Stabilität und der Professionalitätder Aufsichtsorgane zu tun.

Dass Liechtenstein wie die Schweiz undandere Länder das Prinzip der Diskretion fürBankkundendaten hoch hält, entspricht ei-ner grundsätzlichen Haltung. Unabhängigvon der rechtlichen Ausgestaltung einerkünftigen internationalen Zusammenarbeitwird dieser Aspekt in der Beziehung zwi-schen Bank und Kunden weiterhin einenhohen Stellenwert genießen.

Die VP Bank ist vor über 50 Jahren alsPrivatbank für die Vermögensverwaltungentstanden und hat diese Zielsetzung biszur heutigen international tätigen VP BankGruppe weiterentwickelt. Das Aktionariatmit der nach dem Gründer der Bank be-nannten gemeinnützigen Stiftung als Haupt-aktionär steht für Stabilität und langfristigeZielsetzungen. Gerade die letzten Monatehaben gezeigt, dass Größe allein keine Si-cherheit bietet. Sicherheit basiert auf derVerantwortung gegenüber den Kunden.

Die VP Bank hat heute Kunden aus derganzen Welt. Sie ist damit ein Teil der glo-balen Vernetzung des Standorts Liechten-stein, aber auch ein Teil der Werte, welchedie Entwicklung dieses Kleinstaates prä-gen, der in zunehmendem Maße zu einerPlattform für Tätigkeiten in neuen Märktengeworden ist. Die VP Bank Gruppe ist über-zeugt, dass sich gerade für eine Bank in derGrößenordnung und mit der Strategie derVP Bank Gruppe große Chancen bieten,die Zukunft zum Wohle ihrer Kundinnenund Kunden erfolgreich zu gestalten. Infosunter: www.vpbank.com

Vertrauen in den PartnerLIECHTENSTEIN Politische Stabilität sowie eine florierende Industrie-und Finanzdienstleistungswirtschaft sprechen für den Standort.

VERTRAUEN Hans Brunhart, ehemaliger Regierungschef in Liechtenstein und seit 1996 Präsident des Verwaltungsratesder VP Bank, sieht Partnerschaften als wichtige Grundlage des Standortes Liechtenstein.

10 VISAVIS ECONOMY 7/08

TITELTHEMA

Page 11: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 11

nachgebildet ist, gilt als Markenzeichen. Wersich jedoch die Mühe macht, sieht rasch,dass Liechtenstein viel mehr bietet als nurein Bankgeheimnis: Das kleine Land machtauch als Hightech-Standort, als kleiner Ex-portweltmeister und mit Familienunterneh-men, die Weltmarken sind, auf sich aufmerk-sam. Forschungsintensive Spitzentechnolo-gie geht als Hauptexportprodukt in alleKontinente. Die Exportindustrie gilt alsheimliche Stärke des Wirtschaftsstandortes.

Liechtensteins Industrie ist mit ihrenProdukten auf allen internationalen Märk-ten vertreten. 2007 legte die Exportindus-trie – sie erwirtschaftet 40 Prozent der Wert-schöpfung – kräftig um 16 Prozent zu undlieferte Waren für 4,2 Milliarden Franken in137 Länder der Erde. Hinzu kommen Ex-porte für rund 800 Millionen Franken in dieSchweiz. 65 Prozent der Exporte gehen indie Europäische Union. Deutschland undÖsterreich gehören – wie die Schweiz – zuden wichtigsten Handelspartnern. Zugleichhaben Industrieunternehmen – wie etwa Hilti,Ivoclar Vivadent, ThyssenKrupp Presta –rund um den Globus eigene Produktionsstät-ten eingerichtet.

BANK-, VERSICHERUNGS- UND Fondsplatzerwirtschaften rund 30 Prozent des Brut-toinlandsproduktes und leisten somit einenbeachtlichen Beitrag zum WohlstandLiechtensteins. Bis Ende 2007 ist der Fi-nanzstandort Liechtenstein stark gewach-sen. Das verwaltete Kundenvermögen klet-terte auf 277,7 Milliarden Franken. Nichtselten wird der Finanzplatz auch als „Au-ßenstelle des Finanzplatzes Zürich“ bezeich-net. Auch für Versicherungen ist Liechten-stein ein europäischer Sonderfall: Es ist daseinzige Land, von dem aus Versicherungs-produkte im EU-Binnenmarkt und in derSchweiz vertrieben werden können.

PRIVATE INSURING „MADE in Liechtenstein“passt daher der österreichischen Uniqa-Gruppe gut ins Konzept. Uniqa Liechten-stein hat nicht nur einen Namen als Kunst-und Musikinstrumentversicherung, sogar in

der Schweiz und Deutschland, sondern istauch für den Konzern das Zentrum fürPrivate Insuring. Die Marke, die auf denStirnbändern österreichischer Skirennläu-fer zu lesen ist, konzentriert sich von Vaduzaus auf vermögende Privatkunden. Sie hatsich spezialisiert auf intelligente Produktemit den Privilegien der liechtensteinischenLebensversicherung.

Die Finanzakteure in Liechtenstein pfle-gen solide Geschäftsmodelle. So verfolgendie drei großen Banken – LGT Group, Lan-desbank-Gruppe und VP Bank Gruppe –konsequent Onshore-Strategien in Europa,

dem Mittleren Osten und in Asien. Die VPBank Gruppe begann schon vor mehrerenJahren neue Märkte zu erschließen. Heutesteuert der wichtige Schweizer Markt einViertel der verwalteten Kundenvermögenbei. Zugleich standen die vergangenen zwölfMonate im Zeichen markanter Projekte: Miteiner neuen Bank in Singapur und einerneuen Vermögensverwaltungsgesellschaft inHongkong und in Dubai haben der Mittlereund Ferne Osten höchste Priorität. Undauch in Deutschland will die VP Bank imOnshore-Private-Banking wachsen und ihreMarktpräsenz von München aus erweitern.

Die Nähe zu den dynamischen Märkten Süd-und Osteuropas machen den Börsenplatz Wienschon seit längerer Zeit zum etablierten Player imosteuropäischen Raum. Als Raiffeisen Centrobankim Januar 2003 das erste Index-Zertifikat auf denvon der Wiener Börse berechneten CECE-Indexemittierte, war dies eine Innovation. Erstmals gabes für Privatanleger ein einfaches und kostengüns-tiges Zugangsprodukt zu den aufstrebendenAktienmärkten der Länder Polen, Ungarn undTschechien. Der CECE-Index konnte sich in denfolgenden Jahren mehr als verdreifachen und be-scherte Anlegern saftige Gewinne.

Seit 2006 rücken die Länder Südosteuropasverstärkt in den Blickpunkt vieler Investoren. Über-proportionales Wachstum und stark steigende Kur-

se gelten fast schon als Synonym für die Aktien-märkte in Bulgarien, Rumänien, Slowenien und Kro-atien. Das hohe Wirtschaftswachstum sowie dieEU bzw. die EWU-Beitrittsfantasie sind die Motorendes Aufschwungs.

Die Region Ost- und Südosteuropa gilt alsjene mit dem zweithöchsten Wirtschaftswachstumnach China und Indien. Eine Potenzialwachstums-analyse der Osteuropa-Spezialisten von RaiffeisenResearch zeigt, dass der Aufholprozess noch langenicht abgeschlossen ist. Das Wirtschaftswachstumder SEE-Staaten (Rumänien, Bulgarien, Kroatien,Serbien und Bosnien) sowie der CE-Länder (Polen,Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei und Slo-wenien) sollte bis 2020 deutlich über jenem der„alten“ EU-12 liegen.

Nichtsdestotrotz konnten sich auch diemeisten osteuropäischen Märkte nicht dem globalschwachen Aktienumfeld der vergangenen zwölfMonate entziehen und mussten teilweise deutlicheKursrückgänge hinnehmen. Die Frage nach demrichtigen Einstiegszeitpunkt ist schwer zu beant-worten, doch gerade der mittel- bis längerfristigorientierte Anleger könnte jetzt attraktive Kaufgele-genheiten vorfinden.

Zusammenfassend kann gesagt werden,dass nicht nur die Märkte in Ost- und Südosteuro-pa dynamisch gewachsen sind, sondern auch dieAngebotsbreite und -tiefe an Zertifikaten auf Ba-siswerte dieser Region rasant zugenommen hat.Als Osteuropa-Spezialist bietet Raiffeisen Centro-bank eine Vielzahl an klassischen Marktzugangs-produkten an. Die Palette reicht von Garantie- undBonus-Zertifikaten über Index-Zertifikate bis hin zuHebelprodukten und spricht somit alle Anleger-typen – von sicherheits- bis tradingorientiert – an.Weitere Informationen unter: www.rcb.at

Erfolgsstory Osteuropa

DYNAMISCH Wer investieren will, kommt an den Län-dern Ost- und Südosteuropas nicht vorbei, die sich durchstarkes Wachstum und steigende Kurse auszeichnen.

Indizes der Wiener Börse- RTX (Russland)- RTX MID CAP (Russland)

- CECE (Polen, Ungarn, Tschechien)- SETX (Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien)- CECExt (CECE & SETX)- CECE Branchenindizes- ShortCECE- CECE MID CAP- CTX (Tschechien)- HTX (Ungarn)- KTX (Kasachstan)- PTX (Polen)- RDX (Russland)- ROTX (Rumänien)- UTX (Ukraine)

Indizes der Börse Stuttgart- S-BOX DIMAC Osteuropa Performance-Index

Basket Zertifikate von RCB- Ost-Basket (Rumänien, Bulgarien, Kroatien)- Ost-Basket XL (Türkei, Estland, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Kroatien)- Take-Over Ost Basket- CEE Telecom-Basket- Ost-Basket - Next Generation (Serbien, Kroatien)- Ost-Basket - UK (Ukraine, Kasachstan)- Türkei Value Basket

Indizes der Ljubljana Stock Exchange- SBI TOP

Aufstrebende Aktienmärkte bieten gute Gewinnchancen.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.wsoe.at

+ www.bankenverband.li

+ www.voebb.at

+ www.swissbanking.org

+ www.fhs.ch

Page 12: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Welche Rolle spielt die Versicherungs-branche beim Aufschwung des Wirt-schaftsstandortes Liechtenstein?Das Fürstentum Liechtenstein hat währendder Euro 2008 mit dem Slogan „Mittendrin“geworben. Dieses „Mittendrin“ lässt sichauch als Erfolgsfaktor für den Aufschwungdes Wirtschaftsstandortes ausmachen, be-sonders für die rasante Entwicklung desFinanzplatzes Liechtenstein. Der Schweizhistorisch verbunden, ist das Fürstentum1995 dem Europäischen Wirtschaftsraumbeigetreten und ermöglicht damit allenMarktteilnehmern, die Privilegien des Stand-ortes im gesamten EWR anzubieten. Dis-kretion, Flexibilität und politische Stabili-tät sind die Highlights unseres Landes. DieVersicherungsbranche nutzt die Vorzügedes Standortes, indem sie ihre Lösungenim freien Dienstleistungsverkehr offeriert.Der Erfolg gibt der Branche recht: Jährlichwerden enorme Zuwachsraten verzeichnet,PrivateInsuring aus Liechtenstein ist Fix-bestandteil von jedem guten Vermögens-veranlagungskonzept.Wie setzt die Uniqa LebensversicherungAG das in Liechtenstein verankerte Kon-zept der „Privatheit“ um?Wir ermöglichen unseren Kunden, ihrePrämien nicht wie üblich in einem kollek-tiven Deckungsstock verwalten zu lassen.Vielmehr bieten wir die Veranlagung in ei-

nem individuellen, nur für diesen Vertragangelegten Sonderdeckungsstock. Für un-sere Versicherungsnehmer heißt das: Maß-geschneiderte Veranlagung in einer PrivateInsuring-Police, Schatulle statt Einheits-topf! Die Privatheit wird von den idealenRahmenbedingungen der liechtensteini-schen Lebensversicherung abgerundet:Das Versicherungsgeheimnis ist in der Ver-fassung des Fürstentums verankert.Welche Stärken und Chancen ergebensich durch die Einbettung in den Uniqa-Konzern mit bewusst österreichischerIdentität?Unsere Einbettung in den Konzern ergibtausgezeichnete Synergieeffekte – für unsund unsere Schwestergesellschaften. Wirkönnen auf deren profunde Kenntnis derlokalen Märkte mit ihren regionalen Vor-schriften zurückgreifen. Im Gegenzug bie-ten wir den anderen Uniqa-Gesellschaftendie Möglichkeit, ihre regionalen Angeboteum unsere PrivateInsuring-Lösungen zu er-gänzen. Somit können wir gemeinsam de-ren Kunden, die privilegierte Veranlagun-gen im Ausland suchen, innerhalb des Kon-zerns eine High-End-Lösung aus Liechten-stein anbieten. Die österreichische Identitätpasst sehr gut zum Standort Liechtenstein– das Fürstentum orientiert sich neben derSchweiz sehr stark an Österreich, das bila-terale Verhältnis ist traditionell ein gutes.

Welche Produkte sind angesichts interna-tionaler Trends zukunftsweisend?Seit der Pionierzeit des Versicherungsstand-ortes Liechtenstein 1995 hat sich die Pro-duktentwicklung grundlegend gewandelt.Durch die konsequente Ausrichtung als Fi-nanzdienstleister am Puls der Zeit stehenindividuelle Lösungen im Vordergrund: Esgeht zunehmend um Maßkonfektion fürdie Veranlagung. Ein Beispiel ist die indi-viduell gemanagte PrivateInsuring-Police aufder Basis eines exklusiv für den Vertrag ge-führten Depots. In dieser intelligenten Ver-knüpfung von Private Banking und PrivateInsuring zu einem Kompetenz-Netzwerkkönnen Bank und Vermögensverwalter aufWunsch weiterhin ihre bewährten Funktio-nen ausüben – und die Vertragspartner pro-fitieren von den Privilegien der Lebensver-sicherung. Hand in Hand mit dem Trendzur individuellen Versicherungslösung gehtin zahlreichen Ländern die Erkenntnis, dassauch die Altersvorsorge zunehmend „selbst-gesteuert“ wird und jeder Einzelne dafürverantwortlich zeichnet. In diesem Zusam-menhang wird das bedarfsorientierte Ab-laufmanagement zentrale Bedeutung erlan-gen. Nach dem Vermögensaufbau suchtder Kunde attraktive, garantierte Finanzlö-sungen. Hier sehe ich durch die Longlife-Thematik ein großes Potenzial für flexibleIndividualrenten. Weitere Informationenunter: www.uniqa.li

Schatulle statt EinheitstopfINDIVIDUELL Christian Strasser, geschäftsführender Verwaltungsrat inVaduz, über die Vorteile der Versicherungsbranche in Liechtenstein.

VORTEIL Christian Strasser betont: „Wir bieten maßge-schneiderte Veranlagung in einem individuellen, nur für die-sen Vertrag angelegten Sonderdeckungsstock.“

12 VISAVIS ECONOMY 7/08

TITELTHEMA

Page 13: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

UHREN, SCHOKOLADE, BANKEN, Käse –das fällt Menschen in Deutschland, Japan, denUSA, China und weiteren 62 Ländern derErde ein, wenn sie an die Schweiz denken.Das Land, in dem Albert Einstein forschteund das Bond-Girl Ursula Andress aufwuchs,steht für erstklassige Produkte, Waren undMarken. Das Schweizer Kreuz, die Alpen-landschaft mit Matterhorn und Vierwaldstät-ter See, das Bild von Zuverlässigkeit, Spit-zenqualität, Exklusivität – all das gehörtzur Marke Schweiz. Die politische Sonder-rolle der Schweiz in Europa und die Finanz-welt werden jedoch auch kritisch beäugt.

Die Schweizer Banken bewegen sichzurzeit in zwei Welten: So sind die beidenGroßbanken in Zürich, UBS und CréditSuisse, von der US-Hypothekenkrise starkbetroffen. Zudem erreichen den SchweizerFinanzplatz aus den USA ungute Signale.Es geht um die Frage, ob die UBS das soge-nannte Qualified-Intermediary-Abkommenkorrekt umgesetzt hat. Das QI-Abkommenmacht die Banken faktisch zu assoziiertenAußenstellen des amerikanischen Fiskus.Allerdings haben UBS wie CS in den letz-ten Jahren ihr Onshore-Geschäft in denwichtigen europäischen Märkten und in denUSA ausgebaut.

DER FINANZPLATZ SCHWEIZ verwaltete En-de März 2008 rund 4,732 Billionen Fran-ken an Kundenvermögen. Jetzt ist er dabei,sich für die Zukunft zu rüsten. Interessiertwartet die Finanzbranche auf Ergebnissedes im September 2007 vorgestellten „Mas-terplan Finanzplatz Schweiz“, um den Fi-nanzplatz nachhaltig zu stärken. Der hatnämlich an Wachstumstempo eingebüßt.Ziel ist es, die Schweiz nach London undNew York als Top-3-Finanzzentrum zu eta-blieren. Derzeit erwirtschaftet die Finanz-branche etwa 18 Prozent der SchweizerWertschöpfung.

Die Marke Schweiz hat viele Marken-Manager: Bei den Anmeldungen von Pa-tenten ist die Schweiz Weltmeister, die Un-ternehmen genießen weltweit einen gutenRuf für ihre Spitzenqualität. Um die hoheLebensqualität im Alpenland zu sichern,hat der Schweizer Bundesrat die Wachs-tumspolitik 2008 bis 2011 neu formuliert.Auf mehreren Ebenen will die Politik dieBedingungen für die Wirtschaftsentwick-lung verbessern: Von der Pole-Position auswill der Wirtschaftsstandort seine Positionim globalen Wettbewerb stärken. Dabei

Der Kanton Jura, jüngster Kantonder Schweiz, darf bald 30 Jahre Unabhän-gigkeit und soziale wie wirtschaftliche Dy-namik feiern. In unmittelbarer Nähe vonBasel, Deutschland und Frankreich gele-gen, hat der Kanton sich die internationa-le Entwicklung auf die Fahne geschrieben.

Politische Abkommen mit europäi-schen, afrikanischen und asiatischen Län-dern sowie eine stark exportorientierteWirtschaft prägen den Kanton. Trotz sei-ner geringen Einwohnerzahl von nur rund70.000 findet man auf der ganzen Weltein „Stück“ Schweizer Jura. Wenn Sie –egal wo Sie sind – auf Ihre Uhr sehen,weil Sie wissen wollen, wie spät es geradeist, besteht eine sehr hohe Wahrscheinlich-keit, dass Sie dabei ein Stück Know-howaus dem Jura betrachten.

Dank seiner privilegierten Lage be-findet sich der Kanton Jura im Herzen derMikrotechnologie und vor den Toren einesder weltweit größten Chemie- und Phar-mazentren. Der Jura ist seit Jahrhunder-ten vor allem eine Uhrenregion. Die Uh-renindustrie wächst weiterhin stark, wobeisie sich auf prestigeträchtige Marken undein dichtes Netz von stark diversifiziertenZulieferern stützen kann.

Mit der Uhrenindustrie hat sichauch die Mechanik und Maschinenindus-trie entwickelt. Bereiche,in denen sich der Jura in-zwischen ebenfalls einenNamen gemacht hat. Diehohe technische Speziali-sierung erlaubt die Beliefe-rung von Chemie-, Pharma-und Medizinaltechnik-Un-ternehmen, aber auch derNahrungsmittel- und Auto-mobilindustrie.

Um neue Branchen zuentwickeln, bietet der Kan-ton Jura neben finanziellerund steuerlicher Unterstüt-zung für bestehende, tradi-tionell starke Industriezwei-ge, vor allem Hilfe für Be-

reiche mit enormem Entwicklungspoten-zial, wie Life-Science oder Informations-technologie. In den letzten Jahren fühltensich pro anno mehr als zwanzig belgische,französische und deutsche Unternehmenvon den vorteilhaften Strukturen (verfügba-res Land, niedrige Sozialkosten, qualifizier-te Arbeitskräfte, finanzielle Unterstützung,politische Stabilität, Arbeitsfrieden etc.)angezogen und siedelten sich erfolgreichim Jura an.

Die verkehrstechnischen Rahmenbe-dingungen des Kantons verbessern sichzunehmend. Für 2011 ist die Eröffnungder nahe der jurassischen Grenze gelege-nen TGV-Linie Rhein-Rhône geplant.Dies rückt Paris in unmittelbare Nähe derSchweiz (Reisezeit unter drei Stunden).Nach Fertigstellung der Autobahn A16(Transjurane) wird die Region über einedirekte Verbindung zwischen SchweizerMittelland und Frankreich verfügen. DerEuroAirport Basel-Mulhouse trägt mitnur 45 Autominuten Entfernung zur opti-malen Verkehrsanbindung bei.

Im Kanton Jura unterstützt die Wirt-schaftsförderung einheimische und aus-ländische Unternehmen, die sich in derRegion niederlassen möchten, tatkräftigbei ihrer gesamten wirtschaftlichen Akti-vität. Informationen: www.jura.ch/eco

Im Herzen von EuropaSTANDORT Der Schweizer Kanton Jura ist zentral gelegen und bietet optima-le Bedingungen für Unternehmen – in einer wunderschönen Region.

Page 14: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Innovative Services helfen nicht nurden Kunden, den Alltag zu managen, sieleisten auch einen Beitrag zur gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung. Die TelekomAustria Group fungiert als technologischerBrückenkopf und versorgt Menschen in neunLändern Mittel-, Ost- und Südosteuropasmit modernsten Informations- und Kom-munikationsservices. „Damit vertrauen ins-gesamt mehr als 2,4 Millionen Kunden imFestnetz und über 15,4 Millionen in derMobilkommunikation auf die Produkte undServices der Telekom Austria Group, diemit rund 17.600 Mitarbeitern im Geschäfts-jahr 2007 einen Umsatz von 4,9 MilliardenEuro erwirtschaftet hat“, erläutert BorisNemsic, CEO der Telekom Austria Groupund CEO von mobilkom austria.

Als Markt- und Innovationsführer inÖsterreich investiert die Telekom AustriaGroup in die Entwicklung innovativer Kom-munikationsdienste und in die dafür not-wendige High-Tech-Infrastruktur, die auchim Rahmen der Vorbereitungsarbeiten fürdie Fußball-Europameisterschaft weiteraufgerüstet wurde.

Ausfallsichere Netzwerke sowie gutausgebildete Arbeitnehmer gelten als wich-

tige Faktoren, welche die Attraktivität desWirtschaftsstandortes Österreich mitbe-stimmen. Darüber hinaus belegen interna-tionale Studien den hohen Stellenwert, denIKT (Informations- und Kommunikations-technologien) für die Entwicklung einesLandes haben: Alleine für Österreich gibt esSchätzungen, dass 2007 Investitionen inIKT 0,35 Prozentpunkte des gesamten BIP-Wachstums von 2,15 Prozent darstellen.

Außerhalb Österreichs gehören Ge-sellschaften in Liechtenstein, Tschechien,Slowenien, Kroatien, den Republiken Ser-bien und Mazedonien, Bulgarien und Weiß-russland zur Telekom Austria Group. Als1999 Vipnet in Kroatien als erstes auslän-disches Mobilfunkunternehmen der Tele-kom Austria Group on air ging, wurde derGrundstein für eine auf Wertzuwachs fo-kussierte Expansion gelegt. Die seither inden südosteuropäischen Ländern gesammel-ten Erfahrungen waren eine gute Basis, umerfolgreich in weitere Märkte vorzudrin-gen. Nach dem Launch der beiden neuenMobilfunkunternehmen in der RepublikSerbien und der Republik Mazedonien imSommer 2007 wurde im Oktober dessel-ben Jahres die mehrheitliche Übernahme

des weißrussischen MobilfunkanbietersVelcom besiegelt.

Bei allen ihren Auslandsunternehmensetzt die Telekom Austria Group auf einenstark lokal geprägten Ansatz. Dies trifftsowohl auf den Marktauftritt als auch aufdie Mitarbeiter und das Management zu.So zählt die frühzeitige Einbeziehung lo-kaler Spezialisten in die Unternehmens-führung der Tochterfirmen zu einem wich-tigen Erfolgsfaktor. Denn dadurch fließteinerseits das Wissen um örtliche Gegeben-heiten in die Arbeit ein, und andererseitskönnen die Arbeitnehmer von dem in derTelekom Austria Group vorhandenen Know-how profitieren. Basierend auf den sehr gu-ten Erfahrungen dieses offenen Führungs-stils finden zwischen den einzelnen Ge-sellschaften regelmäßig institutionalisierteAustauschprogramme statt, die den be-ruflichen und kulturellen Dialog fördern.

„Motivierte und gut ausgebildete Mit-arbeiter und der Einsatz innovativer Tech-nologien für die Kommunikationsdienste derZukunft ermöglichen eine positive Pers-pektive für die Telekom Austria Group undleisten gleichzeitig einen Beitrag zur Ent-wicklung der Region“, so Boris Nemsic.Weitere Informationen im Internet unter:www.telekomaustria.com

Think global, act localKREATIV Mit innovativen Telekommunikationsdienstleistungen punktetdie Telekom Austria Group sowohl am Heimmarkt als auch in Osteuropa.

ZUFRIEDEN „Wir profitieren von den fundierten Kennt-nissen örtlicher Spezialisten“, unterstreicht Boris Nemsic,CEO der Telekom Austria Group.

14 VISAVIS ECONOMY 7/08

TITELTHEMA

Page 15: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 15

scheint „Made in Switzerland“ begehrt wienie zuvor. Die Exporte stiegen Ende 2007auf 197,3 Milliarden Franken. Erfolgreichkonzentriert sich die Wirtschaft auf höher-wertige Segmente wie Uhren, Präzisions-maschinen, Chemie und Pharmazie. Im Taktder Zeit tickt auch die Zukunft im Jurabo-gen. Die Schweizer Uhrenindustrie – sie kon-zentriert sich auf die Städte La Chaux-de-Fonds im Kanton Jura sowie Le Locle, Bielund Grenchen – zeigt sich als Überfliegerim Exportgeschäft. Die Ausfuhren erhöh-ten sich auf rund 16 Milliarden FrankenEnde 2007 – ein Rekord. Luxusuhren sindgefragt. „Wer an die Schweiz denkt, sprichtvon ihren Uhren“, erklärt Jean-DanielPasche, Präsident Federation of the SwissWatch Industry FH. „Das Label ist einewichtige Referenz für die Konsumentenund lässt sie rund um Welt an Begriffe wieQualität, Präzision, Tradition oder Innova-tion denken.“ In der Uhrenproduktion spie-gelt sich wider, wofür „Swissness“ in einerglobalisierten Welt steht.

DER INNOVATIONS- UND Wachstumsmo-tor in Österreich ist die Industrie – auchwenn Kaiserin Sissi auf einem Westenta-schen-Computer durch Wien begleitet und2007 für den Tourismus ein Rekordjahrwar. Zwei Drittel des Wirtschaftswachs-tums verdankt Österreich dem technologi-schen Wandel, der Forschung und Innova-tion. Die Unternehmen entwickeln eine be-merkenswerte Dynamik, selbst die Klein-und Mittelbetriebe forschen mit Erfolg undbringen neue Produkte und Waren auf denMarkt.

Unter den Innovationsstandorten derEuropäischen Union liegt die Alpenrepublikauf Platz fünf und zeigt sich entschlossen,sich nach Schweden und Finnland unter diebesten Drei in Europa weiter nach oben zuarbeiten. „Österreichs Wirtschaft ist ausge-zeichnet aufgestellt und Österreich als Stand-ort allemal“, erklärte Bundeswirtschafts-minister Martin Bartenstein. Österreichsetzt jetzt 2,35 Prozent des BIP für For-schung und Entwicklung ein und wird ei-nes der wenigen Länder der EU sein, das2010 das Ziel des Lissabon-Prozesses errei-chen wird, nämlich eine Forschungsquotevon drei Prozent. Fünf Industriebranchensind besonders stark in Forschung und Ent-wicklung: Maschinenbau, Automobilzulie-ferer, Nachrichtentechnik, elektronischeBauteile und Pharmaunternehmen.

Jedes zweite Mobiltelefon weltweit istmit Minilautsprechern bestückt, die aus derWiener Entwicklungsabteilung eines inter-national tätigen Konzerns stammen – einBeispiel für Spitzenforschung aus Öster-reich. Die Kommunikationssysteme gehö-ren zur kritischsten Infrastruktur für Wirt-schaft und Gesellschaft. Durch Innovationdem Land Österreich international eine Po-sition im Spitzenfeld sichern, das will auchdie Telekom Austria Group. Das größteTelekommunikationsunternehmen des Lan-des betreut 15,4 Millionen Mobilfunkkun-den und 2,4 Millionen Festnetze.

Im Land an der Donau, die Mitteleu-ropa und Osteuropa verbindet, hat die Wirt-schaft eine besonders günstige Ausgangs-position. Kein anderer Staat der Europäi-schen Union profitiert mehr vom Ende desOst-West-Konflikts und den Erweiterungs-schritten der EU als eben Österreich, dasseine traditionellen Kernmärkte aus den Ta-gen der Habsburger Monarchie wiederge-wonnen hat. Unmittelbar nach dem Fall desEisernen Vorhangs expandierten Bankenund Versicherungen in die EU-Beitrittslän-der. Sie gehören heute zu den führendenInstitutionen der Region. Umgekehrt sinddie aufstrebenden Länder Osteuropas einTeil der österreichischen Erfolgsgeschichte.Bereits ein gutes Fünftel des Exports gehtnach Osteuropa. Russland entwickelt sicham schnellsten zu einem Top-Wachstums-markt für die österreichische Wirtschaft.2007 erwies sich Österreich als Exporteu-ropameister. Die Ausfuhren erhöhten sich

um 9,8 Prozent auf 113,9 Milliarden Euro.80 Prozent der österreichischen Produktebleiben in Europa.

Als Türöffner nach Osteuropa punktetÖsterreich auch bei deutschen Unternehmen.Und mit einer Körperschaftssteuer von nur25 Prozent gilt es als Land für internatio-nale Investoren. Die Steuerreform 2001machte die Alpenrepublik steuerlich attrak-tiv. Auch deshalb konnte sich der Finanz-platz Österreich als Finanzmarkt für Zen-tral-, Ost- und Südosteuropa etablieren. 2007stammten bereits 42,6 Prozent des Gewinnsvor Steuern aus diesem Geschäftsfeld. Pri-vate Banking gewinnt an Bedeutung.

Ein Institut hat das Potenzial der osteu-ropäischen Märkte früh erkannt: die Raiff-eisen Centrobank, eine Tochter der Raiff-eisen Zentralbank Österreich. Das Geldins-titut wurde als „Best Private Bank“ in Ös-terreich ausgezeichnet.

DER BANKPLATZ ÖSTERREICH – und hierbesonders Wien – sieht sich als interessan-te Alternative zu anderen Finanzplätzenrund um den Globus. Der Platz ist strenggeregelt, das Bankgeheimnis staatlich ver-ankert. Als Tor zum Osten für den Westenund als Tor zum Westen für den Osten spieltÖsterreich als Finanzzentrum und alsSprungbrett für Handel und Investitioneneine beachtliche Rolle. Die Internationali-sierung der Wirtschaft macht sich bezahltund geht kräftig weiter.

SICHERHEIT „Die Liechtensteiner Banken stehen seitJahrzehnten für Stabilität, Rechtssicherheit und Tradition imPrivate Banking“, betont Michael Lauber.

SCHWEIZ „Die Uhrenindustrie ist ein sehr wichtiger Sek-tor. Sie beschäftigt 45.000 Personen, die auf mehr als600 Unternehmen verteilt sind“, so Jean-Daniel Pasche.

Page 16: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

16 VISAVIS ECONOMY 7/08

LUXEMBURG

Fortis Assurances Luxembourg, ein Unter-nehmen der Fortis-Gruppe, ist seit mehr als150 Jahren in Luxemburg präsent. Der zweit-größte Lebensversicherer Luxemburgs pro-fitiert vom freien Dienstleistungsverkehr inder EU und gehört dank seiner effizientenund klar strukturierten Produkte zu denführenden Anbietern in Europa.

Herr König, mit der fondsgebundenen In-vestmentpolice „Liberty 2 Invest“ bietetFortis Assurances Luxembourg ein neuesProdukt speziell für den deutschen Marktan. Wodurch zeichnet es sich aus?Mit Liberty 2 Invest ist es uns gelungen, einin jeder Hinsicht flexibles und anpassungs-fähiges Versicherungsprodukt zu entwickeln,das die persönlichen Wünsche und Bedürf-nisse des Versicherungsnehmers in beson-derem Maße berücksichtigt. Dabei handelt essich um eine fondsgebundene Lebensversi-cherung gegen Einmalbetrag, die ihre Stär-ken in der individuellen Vorsorgeplanungeiner anspruchsvollen Kundenklientel vollausspielt. Neben den üblichen Steuervortei-len einer Lebensversicherung – also der vor-teilhaften 50-prozentigen Besteuerung derErträge, wenn der Berechtigte 60 Jahre altund der Vertrag mindestens zwölf Jahre ge-laufen ist – liegt der besondere Clou bei Li-berty 2 Invest in der hundertprozentigen Im-plementierung der nach luxemburgischemAufsichtsrecht vorgesehenen Anlageinstru-mente in den verschiedenen Anlageklassen.Dem Versicherungsnehmer ermöglichen die-se Instrumente einen wesentlich flexiblerenund umfangreicheren Gestaltungsspielraumbei der Planung seiner individuellen Vor-sorge. Der Vertrieb in Deutschland erfolgtausschließlich über Privatbanken, AssetManager und Family Offices und wird vonunserem deutschsprachigen Expertenteamin Luxemburg gesteuert.Die neue Fondspolice wird in zwei Va-rianten angeboten. Welche Unterschiedegibt es zwischen beiden Vertragstypen?Bei den zwei Varianten handelt es sich ge-nauer gesagt um zwei integrierbare Lösun-gen. Mit dem Multisupport-Portfolio kannder Kunde ab einem Betrag von 15.000 Euroin unsere Investmentpolice einsteigen. Da-bei stehen derzeit 187 externe Publikums-fonds und sieben hausinterne Kollektivfondszur freien Auswahl, die entsprechend derverfolgten Anlagestrategie auch miteinan-der kombiniert werden können. Ein Fonds-wechsel ist jederzeit möglich. Sollte derVersicherungsnehmer zusätzliches Kapitalinvestieren wollen, besteht die Möglichkeit,

ab einem Betrag von 500.000 Euro in unse-re „Luxusklasse“ – einem Individualfondsmit maßgeschneidertem Portfolio – umzu-steigen. Dieses Portfolio ermöglicht wesent-lich weit gefächerte Anlageinstrumente imRahmen unserer Luxemburger Investment-police. Der Kunde profitiert hier von einerwesentlich individuelleren Gestaltung sei-nes VertragesWie schneidet Liberty 2 Invest in Hinblickauf die 2009 kommende Abgeltungsteuer ab?Spätestens ab dem 1. Januar 2009 wird dieInvestmentpolice als klarer Gewinner derneuen Besteuerung dastehen, wenn der Fis-kus pauschal 25 Prozent Abgeltungsteuer plusSolidaritätszuschlag und gegebenenfallsKirchensteuer auf Zinserträge, Dividendenund Kursgewinne einbehält. Durch den Ab-schluss einer „Liberty 2 Invest“-Investment-police bleiben sowohl laufende Erträge desPortfolios als auch entsprechende Kursge-winne – bis zur späteren Auszahlung –steuerfrei. Durch diese Steuerstundung kannder Zinseszinseffekt seine volle Wirkungentfalten. Auch Umschichtungen innerhalbder Police werden nicht von der Abgeltung-steuer erfasst.In Deutschland wird in den nächsten Jah-ren mehr Vermögen vererbt werden als je-mals zuvor. Welchen Gestaltungsspielraumbietet Ihre Investmentpolice in diesem Punkt?Bei einer gezielten Nachlassplanung gibt eseine Vielzahl erbschafts- und schenkungs-steuerlicher Aspekte zu beachten. Mit derrichtigen Gestaltung unserer Investmentpo-lice können wertvolle Freibeträge in Anspruchgenommen werden, die meist ungenutztbleiben und einen Erbschafts- oder Schen-kungsbetrag ganz erheblich schmälern kön-nen. Über eine entsprechende Bezugsrechts-regelung können viele Fehler vermieden wer-den. Die steueroptimierte Übertragung vonVermögen an Dritte wie die an Kinder undEnkelkinder des Versicherungsnehmers istzum Beispiel ein solches Highlight der Li-berty 2 Invest Police. Auch nach der Über-tragung können die Eltern oder Großelternüber die Verfügbarkeit des Vermögens ihrerNachkommen entscheiden. Weitere Infor-mationen unter: www.fortisinsurance.lu

Individuell und steueroptimiertINTERVIEW Falko König, International Market Manager bei Fortis Assurances Luxembourg, erläutert imGespräch mit VISAVIS die Vorzüge einer Luxemburger Investmentpolice.

LÖSUNG „Mit Liberty 2 Invest bieten wir ein individu-elles und steueroptimiertes Produkt für die Vorsorge-und Nachlassplanung“, unterstreicht Falko König.

Page 17: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

AttraktivKompetenz

durch

VISAVIS ECONOMY 7/08 17

FINANZPLATZ Das kleine Großherzogtum Luxemburg ist in derFinanzwirtschaft ganz groß. Anleger schätzen die innovativenFinanzdienstleistungsprodukte und das Bankgeheimnis.

L uxemburg bietet einen hohen Lebens-standard und zählt weltweit zu densichersten Wohnorten. Die Mehrspra-

chigkeit der Bevölkerung, qualifizierte in-ternationale Arbeitskräfte und hohe Investi-tionsrenditen bewegen viele Unternehmendazu, Luxemburg als Sprungbrett zu euro-päischen und außereuropäischen Märktenzu nutzen. Das Umfeld ist zudem ideal fürGeldgeschäfte und Vermögensmanagement.Daher ist Luxemburg ein international aner-kannter und renommierter Finanzplatz.

Auf den ersten Blick erstaunt es, dassdas Großherzogtum mit seinem geringenweltpolitischen Einfluss zu den Volkswirt-schaften mit der höchsten Wirtschaftskraftund beeindruckenden Wachstumsratenzählt. Garant für den Erfolg ist der Finanz-sektor, der rund ein Drittel der nationalenWertschöpfung ausmacht. Ausschlaggebenddafür, dass Luxemburg sich in den letzten40 Jahren zu einem führenden Finanz-dienstleistungszentrum entwickelt hat, istdie Souveränität des Staates mit einem ent-sprechenden Handlungsspielraum.

„Der gesetzliche Rahmen ist die Basisfür einen erfolgreichen und vielseitigen Fi-nanzplatz“, erklärt Budgetminister Luc Frie-

den, der auch für den Finanzsektor zustän-dig ist. Allein die Existenz eines eigenenRessortministers macht die Bedeutung derFinanzwirtschaft für Luxemburg deutlich.Der Finanzplatz, weltweit der siebtgrößte,

ist aber nicht nur Triebfeder der Wirtschaft,sondern auch Jobmotor: Etwa 65.000 Ar-beitsplätze hängen vom Finanzgewerbe ab.Der Standort bietet ein hohes Maß an Pla-nungssicherheit. Die Regierung reagiertnicht nur flexibel auf sich verändernde Rah-menbedingungen. Auch werden EU-Geset-ze, die die Finanzindustrie betreffen, schnel-ler umgesetzt als anderswo. Ein professio-nelles aufsichtsrechtliches System ist ge-prägt vom konstruktiven Miteinander allerBeteiligten. Mit kurzen und unkomplizier-ten Entscheidungswegen wird direkt auf dieAnforderungen des Finanzplatzes einge-gangen. „Das gesetzliche und reglementari-sche Umfeld ist darauf ausgerichtet, An-lage- und Versicherungsprodukte für deninternationalen Markt anbieten zu können“,betont Fernand Grulms, Geschäftsführer derFinanzagentur LuxembourgForFinance.

Dass Luxemburg in einer globalisiertenWelt keine Insel ist, machte die internatio-nale Finanzkrise deutlich. Das Nettoresultatder Banken ist 2007 gegenüber dem Vor-jahr um 20 Prozent gesunken. Dafür warendie hohen Wertberichtigungen verantwort-lich, die infolge eines erheblichen Wertever-falls zahlreicher Finanzinstrumente gebil-

SICHERHEIT „Der Erhalt des Bankgeheimnisses stehtin Luxemburg nicht zur Diskussion“, erläutert MinisterLuc Frieden einen der Vorteile des Finanzplatzes.

von Andreas Holpert

Page 18: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

18 VISAVIS ECONOMY 7/08

LUXEMBURG

det werden mussten. Jean-Jacques Rommes,Direktor der Luxemburger Bankenverei-nigung ABBL: „Trotz der Finanzkrise war2007 ein erfolgreiches Jahr, auch deshalb,weil sich Luxemburger Banken hauptsäch-lich auf das Privatkunden- und Fondsge-schäft, nicht so sehr auf das Investment-banking konzentrieren.“

Der Finanzplatz profitiert von drei we-sentlichen Standbeinen: Private Banking,Investmentfonds und Versicherungen. Imvergangenen Jahr hat Europas größte Pri-vatbank, Sal Oppenheim, seinen Konzernsitzvon Köln nach Luxemburg verlagert. Ende

2007 existierten insgesamt 156 Banken inLuxemburg. Mit 43 Tochtergesellschaftenoder Niederlassungen kamen die meistendavon aus Deutschland.

IM FONDSGESCHÄFT KONNTE Luxemburgtrotz Krise die Erfolgsgeschichte fortset-

zen. Mit einem Plus von zwölf Prozent beiminsgesamt verwalteten Fondsvermögen ließzwar die Dynamik etwas nach. Die Aktivi-täten haben jedoch noch immer Potenzialund tragen auf dem erreichten Niveau enormzur Stärke des Finanzplatzes bei. „Bemer-kenswert ist, dass über das ganze letzte Jahrdie Nettozuflüsse positiv geblieben sind unddie Zahl der Neugründungen von Fonds um30 Prozent zugenommen hat“, erklärt Camil-le Thommes, Generaldirektor der Invest-mentfondsvereinigung Alfi.

Im Versicherungsgeschäft stand dasJahr 2007 im Zeichen einer erwarteten Kon-solidierung. Es wurde daher ein Rückgangum etwa fünf Prozent verzeichnet. Paul Ham-melmann, juristischer Berater des Versiche-rungsverbands ACA, sieht jedoch mit „vor-sichtigem Optimismus dem laufenden Jahrentgegen“. Die Zahlen geben ihm Recht: ImVergleich zum ersten Trimester 2007 stie-gen die Prämieneinnahmen bis März 2008um insgesamt 11,03 Prozent.

LUXEMBURG IST DER wichtigste Privat-bankplatz in der EU. Im Fondsbereich istdas Land Nummer eins in Europa und welt-weit hinter den USA die Nummer zwei. Fürpaneuropäisch operierende Lebensversi-cherer ist das Großherzogtum erste Wahl,aber erst die Kombination von Private-Ban-king-Dienstleistungen und kreativer Invest-mentfondsindustrie machen Luxemburg zueinem führenden europäischen Finanzplatz.

In Luxemburg gibt es Finanzprodukte,die es zu Hause nicht gibt“, erklärt FernandGrulms von der Finanzagentur den Unter-schied zu Deutschland. Gerade im Versi-cherungsgeschäft wird der Vorsprungdurch Innovation deutlich. Eine Spezialitätder Versicherer sind individuell verwaltetePolicen als Mantelstruktur für Investments.„Gegenüber fondsgebundenen Lebensver-sicherungen aus Deutschland berücksichti-gen diese Investmentpolicen in hohem Ma-ße die persönlichen Wünsche und Bedürf-nisse des Versicherungsnehmers“, erklärtFalko König, International Market Mana-ger bei Fortis Assurances Luxembourg. Da-bei wird durch die strikte Trennung der ein-gebrachten Vermögenswerte des Kundenvom Vermögen der Gesellschaft ein höchst-möglicher Anlegerschutz garantiert.

Anlegerschutz wird in Luxemburg ohne-hin großgeschrieben. „Die Priorität gründetauf der Erkenntnis, dass Integrität des Plat-zes und das Vertrauen der Anleger unser

Herr Rollinger, die Fortuna Bank ist in der lu-xemburgischen Bankenlandschaft gleich inmehrfacher Hinsicht ein Unikat. Schildern Sieuns bitte die Hintergründe!Als einzige Bank mit 100 Prozent luxemburgi-schem Kapital verfügt die Fortuna Bank mit ihremSitz in der Hauptstadt Luxemburg über 88 JahreErfahrung. Unabhängigkeit, Tradition, Erfahrungund Kompetenz machen das Bankhaus zu einemerfolgreichen Unternehmen. Nicht Expansion undWachstum, sondern wirtschaftliches Know-howund ganzheitliche Kundenbetreuung prägen unse-re Unternehmenspolitik. Unsere Stärken sindFaktoren wie Individualität, Flexibilität und Kunden-nähe. Als recht kleine Bank können wir den indivi-duellen, persönlichen Kontakt zu jedem Kundenflexibel sowie direkt gestalten.Luxemburger Banken erwirtschaften einenGroßteil ihrer Erträge grenzüberschreitend. Giltdies auch für die Fortuna Bank?Von dem multinationalen Umfeld Luxemburgs pro-fitiert natürlich auch die Fortuna Bank, die einenTeil ihrer Erträge grenzüberschreitend erbringt. Un-sere mehrsprachigen und hoch qualifizierten Mit-arbeiter sowie unsere sicheren Anlagenproduktesind der Grundstein für unsere erfolgreichen Ge-schäftsbeziehungen im Ausland.Mit welchen Produkten glauben Sie, insbesonde-re bei der deutschen Kundschaft anzukommen?Die Fortuna Bank versteht sich als Universalbankund bietet ihren Kunden sämtliche Bankgeschäftean. Mit dem Kunden werden Anlageziel und Risiko-grad festgelegt. Individuelle Portfolio-Gestaltung,fundierte Beratung und regelmäßige Berichterstat-tung sind die Kernstücke. Von Anleihe- bis hin zuAktienfonds bietet die Fortuna Bank auch eineBandbreite zur Veranlagung. Desweiteren kommt

uns unsere schlanke Verwaltung zugute, die kos-tengünstig für schnelle Entscheidungen und grö-ßere Kundenzufriedenheit sorgt.Gerade komplexe Bankleistungen sind jedochmit einem hohen Erklärungsbedarf verbunden.Erweisen sich die Landesgrenzen als hinderlich?Für die Fortuna Bank sind die Landesgrenzen nicht(besonders) hinderlich, da jeder unserer Mitarbei-ter mindestens zwei Sprachen beherrscht. Gut ge-schulte Mitarbeiter sowie modernste Technik un-terstützen die Fortuna Bank bei der Arbeit und sor-gen für Klarheit und Transparenz bei der Abwick-lung der Bankgeschäfte. Infos: www.fortuna.lu

Kurze Entscheidungswege

GRENZÜBERSCHREITEND Nicolas Rollinger, geschäfts-führendes Verwaltungsratsmitglied, Fortuna Bank: „Auslän-dische Kunden schätzen unsere Bankdienstleistungen.“

Interview mit Nicolas Rollinger, Fortuna Bank.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.luxembourgforfinance.lu+ www.abbl.lu+ www.alfi.lu+ www.aca.lu

Page 19: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

größtes Kapital sind“, stellt Grulms klar. Vordiesem Hintergrund ist auch das Ringen umden Erhalt des Bankgeheimnisses zu verste-hen. Die Angst vor dem „gläsernen Kun-den“ besteht in Luxemburg nicht. Zwarwird auch im Großherzogtum seit dem 1.Juli 2005 eine Quellensteuer auf Zinseinkünf-te von EU-Ausländern erhoben, allerdingsohne dass ein automatischer Informations-austausch mit den Finanzämtern stattfindet.Daran wird nach Aussage von Budgetmi-nister Luc Frieden auch die durch die Liech-tenstein-Affäre wieder angefachte Diskus-sion über eine Ausweitung der Richtlinienichts ändern.

DER SCHUTZ DER Privatsphäre ist ein wich-tiges Glied in der Kette. „Für das Geschäftder Banken mitentscheidend sind außerdemIndividualität, Flexibilität und Kundennähe“,erklärt Nicolas Rollinger, geschäftsführendesVerwaltungsratsmitglied der Fortuna Bank.

Der Finanzplatz Luxemburg ruht sichnicht auf seinen Lorbeeren aus. Neben ei-ner strikten Kostenkontrolle gilt die Innova-tionskraft als wesentliche Herausforderungzum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. „DieEinführung von Mobiliarpfandbriefen ist ei-ne Neuerung, die den Wettbewerb belebenwird“, ist Jean-Jacques Rommes von derABBL überzeugt. Mikrofinanz-Fonds undneue Kompetenzen im Bereich Islamic Fi-nance sind neue Nischen, die es zu besetzengilt. Die geschäftliche Basis von Luxemburgwird ständig erweitert und verbessert.

Der Finanzplatz Luxemburg ist zwi-schenzeitlich aufgrund der rechtlichenRahmenbedingungen zu einem attraktivenStandort für die Lebensversicherungs-branche geworden. Das gilt vor allem fürVersicherungen des privaten Bereichs. Ne-ben der besonderen Expertise im Private-Banking-Geschäft bestehen erheblicheVorteile in der Produktgestaltung sowie derTransparenz der Kostenstruktur. Zudemgewährleistet die luxemburgische Gesetz-gebung höchstmöglichen Anlegerschutz.

Bereits seit 1996 entwickelt die Vor-sorge Luxemburg Lebensversicherung S.A.vom Finanzplatz Luxemburg aus individu-elle Lebensversicherungslösungen. Fastzwölf Jahre Erfahrung im Bereich fonds-gebundener Altersvorsorge ermöglichen esihr, Dienstleistungen mit einem hohenIndividualisierungsgrad anzubieten.

Zwei Produktvarianten sind auf-grund ihrer Leistungsstärke und Flexibili-tät besonders hervorzuheben: Mit „GlobaltopReturn“ bietet die Vorsorge S.A. einderzeit einmaliges Produkt aus dem Be-reich „Variable Annuities“ am DeutschenMarkt an: eine fondsgebundene Renten-versicherung mit Kapitalgarantie und deraktuell höchsten garantierten Kapitalab-findung. Anders als bei herkömmlichenFondspolicen werden die Anlagerisikenbei „Global topReturn“ mittels der Kapi-talgarantie begrenzt.

Durch eine garantierte Verzinsungvon drei Prozent auf die Anlagebeiträgeerhält der Kunde ein garantiertes Kapitalzum Ende der Aufschubzeit – plus dieChance auf mehr Rendite. Denn er partizi-piert zusätzlich an den für dieses Produktzusammengestellten Anlagestrategien.

Zudem bietet „Global topReturn“ viel-seitige Gestaltungsmöglichkeiten, bei-spielsweise in Bezug auf Beitragszahlung,Zusatzversicherungsschutz, Leistung so-wie Anlagewechsel.

Die Produktlinie „LuxVORlife“ alsindividuelle Form der Lebensversicherungist auf die spezifischen Bedürfnisse ver-mögender Privatkunden zugeschnitten.

Gegenüber der direkten Anlage in Wert-papieranteile bieten Lebensversicherungenbereits heute erhebliche Steuervorteile beider Kapitalertragsteuer sowie Erbschafts-und Schenkungssteuer; mit der Abgel-tungsteuer ab 2009 werden noch weiterehinzukommen. Besonders vorteilhaft fürden Kunden ist die Freiheit der Kapitalan-lagen, die den Versicherungslösungen derVorsorge S.A. zugrunde liegen. In Luxem-burg können neben Investmentfonds auchalle übertragbaren Wertpapiere (z. B. An-leihen, Aktien, Zertifikate usw.) sowie Fi-nanzinstrumente (z.B. Geldmarktinstrumen-te, Derivate, Optionen) als Anlage einerfondsgebundenen Versicherung dienen.

Die Vorsorge S.A. ist damit ein idea-ler Partner, wenn es um Vermögensauf-bau, Vermögenssicherung und eine kom-petente Positionierung gegenüber Mitbe-werbern geht. www.vorsorge-leben.de

VISAVIS ECONOMY 7/08 19

Zukunft maßgeschneidertINDIVIDUELL Frank Wittholt, Generalbevollmächtigter der Vorsorge S.A., be-schreibt die Vorzüge luxemburgischer Lebensversicherungen.

LEISTUNGSSTARK Ideale rechtliche Rahmenbedin-gungen machen Luxemburg zu einem attraktiven Standortfür Lebensversicherungen, so Frank Wittholt.

Hintergrundinformation

Die Vorsorge Luxemburg S.A. ist eine 100 %-Be-teiligung der Vorsorge Lebensversicherung AG,einem Unternehmen der Ergo Versicherungs-gruppe. Für ihre Kunden verwaltet die Vorsorgeein Fondsvolumen von über eine Mrd. Euro.KREATIV „In Luxemburg gibt es Finanzprodukte, die

weltweit einzigartig sind“, beschreibt Fernand Grulms dieVormachtstellung auf dem Finanzsektor.

Page 20: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

20 VISAVIS ECONOMY 7/08

IMMOBILIEN

Stark steigende Energiekosten ver-teuern die Ausgaben für das Wohnen. Einegute Wärmedämmung und moderne Anla-gentechnik halten zumindest die Heizkos-ten auf einem bezahlbaren Niveau. Zur Fi-nanzierung von energetischen Gebäudesa-nierungen und Modernisierungen stehenzahlreiche Programme der KfW Förder-bank und der BayernLabo zur Verfügung.

Etwa jeder dritte Euro, den bayerischeHaushalte pro Monat für den privaten Kon-

sum ausgeben, wird für das Wohnen aufge-wendet. Der Anteil an Haushaltsenergie hatsich dabei auf rund 16 Prozent erhöht. DiePreissteigerungen betrafen vor allem Zen-tralheizung und Fernwärme, Gas und Öl.

Die Energieeffizienz von Wohngebäu-den wird deshalb auf dem Immobilien-markt eine wachsende Rolle spielen. DieEinführung des Energieausweises soll Trans-parenz und Wettbewerb auf dem Markt fürWohnimmobilien stärken. Nach der neuen

Energieeinsparverordnung (EnEV 2007)werden für Wohngebäude bis Baujahr 1965Energieausweise ab dem 01.07.2008 ver-pflichtend, für alle anderen Wohngebäudeab dem 01.01.2009. Bis zum 01.10.2008dürfen für alle Wohngebäude Verbrauchs-ausweise erstellt werden. Bei Verkauf undNeuvermietung ohne Nachweis drohen Buß-gelder bis zu 15.000 Euro. Der Energieaus-weis soll Auskunft über die Energieeffi-zienz und damit über die bauliche und anla-gentechnische Qualität des Gebäudes geben.

Eigentümer von Gebäuden mit gutenenergetischen Werten werden auf demWohnungsmarkt Vorteile haben. Das Wis-sen um die Energieeffizienz hilft ihnen, dieSchwachstellen eines Gebäudes zu erken-nen und die Verbesserungsmaßnahmen anzu-gehen. Deshalb begleiten den Energieaus-weis unverbindliche Modernisierungsemp-fehlungen. Um deren Umsetzung zu forcie-ren, bietet die KfW Förderbank bundesweitzahlreiche Förderprogramme an. Umfang-reiche energetische Sanierungen sind im„CO2-Gebäudesanierungsprogramm“ för-derfähig. Zur Finanzierung von Einzelmaß-nahmen zur Energieeinsparung und CO2-Minderung sowie von Modernisierungensteht das Programm „Wohnraum Moderni-sieren“ zur Verfügung. Die Programme„Ökologisch Bauen“ und „Solarstrom Er-zeugen“ sowie das „Programm zur Förde-rung erneuerbarer Energien“ runden dasAngebot der KfW Förderbank ab.

Um das Angebot der KfW Förderbankfür die Eigentümer von bayerischen Wohn-immobilien weiter zu verbessern, bündeltdie BayernLabo Bundes- und Landesförde-rung. Im Rahmen des „Bayerischen Moder-nisierungsprogramms“ zur Förderung vonenergetischen Sanierungen und Moderni-sierungen von Wohngebäuden mit mehr alsdrei Wohnungen reicht die BayernLabozinsverbilligte Kapitalmarktdarlehen aus.

Alle Förderprogramme der KfW För-derbank und der BayernLabo sind mitein-ander kumulierbar, soweit nicht für diesel-ben Maßnahmen gleichzeitig Mittel aus ei-nem anderen Programm in Anspruch ge-nommen werden. Über die KfW-Darlehenberaten alle Banken und Sparkassen. DieDarlehen der BayernLabo können bei derzuständigen Bezirksregierung, der Landes-hauptstadt München oder den StädtenNürnberg und Augsburg beantragt werden.Infos:www.kfw.de, www.wohnen.bayern.de,www.bayernlabo.de

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 200780

90

100

110

120

130

140

150

160

170

[Index 2000 = 100]

Indexierte Verbraucherpreisentwicklung für Haushaltsenergie in Bayern

Quel

le: B

ayris

ches

Lan

desa

mt f

ür S

tatis

tik u

nd D

aten

vera

rbei

tung

Strom Gas Heizöl Feste Brennstoffe Zentralheizung / Fernwärme

163,0162,0

143,4

125,6

114,8

In die Zukunft investierenENERGIEKOSTEN Mit Wohnraumförderprogrammen können Immobilien-eigentümer die Wohnqualität verbessern und zugleich Energie sparen.

KONDITIONEN Mit den niedrigen Zinssätzen aus den angebotenen Förderprogrammen rechnen sich Investitionen in dieenergietechnische Modernisierung eines Wohngebäudes wie etwa eine optimale Dämmungsschwelle.

Programm(Laufzeit/tilgungsfreie Anlaufjahre/Zinsbindung)

Nominal in %

CO2-Gebäudesanierungsprogramm(30/5/10)

3,50

4,80

3,55

5,44Wohnraum Modernisieren(30/5/10)

KfW Förderbank

CO2-Gebäudesanierung(30/–/10)

2,80

3,95

Stand: 12.06.2008

Quel

le: B

ayer

nLab

o

2,96

4,15Wohnraummodernisierung(30/–/10)

BayernLabo (Bayrisches Modernisierungsprogramm)

Effektiv in %

Preisentwicklung für Haushaltsenergie in Bayern

Page 21: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 21

D em deutschen Immobilienmarkt be-scheinigen Experten auch für diesesJahr eine solide Entwicklung. Die

gute Konjunktur sorgt für eine rege Nach-frage, auch wenn die Konsumneigung durchstark gestiegene Energiepreise zuletzt starkgetrübt wurde. Jedoch rentiert sich nicht auto-matisch jede Investition in die bleibendenWerte. Insbesondere wer Renditeobjekte imBlick hat, sollte regionale Unterschiede be-achten und nur auf eine sehr gute Lage set-zen. So steigen die Preise vor allem in den Bal-lungszentren der großen Städte, währendsie auf dem Land oftmals rückgängig sind.

Der Wunsch, in den eigenen vier Wän-den zu wohnen, steht bei vielen Menschenganz oben auf der Prioritätenliste. Auch fürdie private Altersvorsorge spielen Immobi-lien eine entscheidende Rolle.

Wer sich mit dem Gedanken trägt, inImmobilien zu investieren, findet günstigeBedingungen für einen Eigenheimbau oder-kauf, da die Zinssätze noch relativ niedrigsind. Für die Finanzierung gibt es zahlrei-che Möglichkeiten. Die Kunst besteht da-rin, verschiedene Verfügungs- und Förder-varianten so zu mischen, dass das individuel-le Konzept für den Bauherrn oder Käuferoptimal ist. Bausparvertrag, Bankdarlehen,Förderdarlehen und dann demnächst dieWohneigentumsrente, auch Wohn-Riestergenannt: Die Auswahl ist groß.

Für jeden Geldbeutel gibt es die richti-ge Finanzierung. Auch die Vollfinanzierungeinschließlich der Nebenkosten – im Aus-land gang und gäbe – ist hierzulande mitdem Vorschreiten ausländischer Banken imKommen. Damit gehen nicht grundsätzlich

höhere Risiken einher als bei einer Teil-finanzierung. Gefährlich wird es allerdingsdann, wenn die Eigentümer gezwungen sind,das Objekt zu verkaufen, da hier der Ver-handlungsspielraum beim Verkaufspreis deut-lich geringer ist. Aus diesem Grund solltengerade Vollfinanzierer auf eine gute Lageder Immobilie achten.

UM DIE WOHNEIGENTUMSQUOTE zu er-höhen, bieten der Bund über die KfW För-derbank und auch die Länder Förderpro-gramme an, die mit äußerst günstigen Kon-ditionen aufwarten. Beantragt werden müs-sen sie über die Hausbank. Die KfW Förder-bank hat zum Beispiel ein Wohneigentums-programm sowie Programme zur Wohn-

raummodernisierung und energetischenSanierung im Angebot. Letztere sind insbe-sondere für jene interessant, die ein älteresObjekt energietechnisch auf den neuestenStand bringen wollen. Ähnliche Maßnah-men gibt es auch auf Länderebene, wie etwavon der Bayern Labo. Die Programme vonBund und Ländern können in der Regel mit-einander kombiniert werden.

Die Sanierung eines Gebäudes unterenergetischen Gesichtspunkten spielt inZeiten steigender Energiepreise eine we-sentliche Rolle. Maßnahmen zur Reduktiondes Energieverbrauches sind gefragt.

Laut einer aktuellen Studie des BremerEnergie Instituts, die von der KfW Förder-bank und dem Bundesministerium für Ver-kehr, Bau und Stadtentwicklung in Auftraggegeben wurde, können durch die im Rah-men des CO2-Gebäudesanierungsprogrammszwischen 2005 und 2007 effektiv geförder-ten Energiesparmaßnahmen bis Ende 2008bereits Heizkosten in Höhe von rund500.000 Euro eingespart werden. Dies ent-spricht einer Reduktion des Energiever-brauchs in den sanierten Gebäuden um biszu 50 Prozent. So ist die energetische Ge-bäudesanierung nicht nur ein wichtigerSchritt für den Klimaschutz, sondern si-chert Wohnungseigentümer und Mieter lautDetlef Leinberger, Vorstandsmitglied derKfW Bankengruppe, auch gegen die stetigsteigenden Energiepreise ab.

Spätestens mit Einführung des Energie-passes werden klimaschädliche Objektewohl deutlich im Preis sinken, sodass Maß-nahmen zur Energieeinsparung letztlichauch dem Werterhalt dienen.

von Waltraud Pochert / Jennifer Walther

SINNVOLL Detlef Leinberger, KfW Bankengruppe: „Ener-giesparmaßnahmen reduzieren nicht nur die Heizkosten,sie dienen auch dem Werterhalt eines Gebäudes.“

Gutefür

KonditionenInvestoren

BETONGOLD Durch die immer noch relativ niedri-gen Hypothekenzinsen sind Anlagen in Immobi-lien nach wie vor äußerst attraktiv.

Page 22: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Produktivitätssteigerung in der La-gerlogistik – darin sind sich alle Experteneinig – basiert auf effizienten Kommissio-nierprozessen. 60 bis 65 Prozent der Ge-samtkosten im Lager und 50 bis 60 Prozentdes Personaleinsatzes entfallen auf dieKommissionierung – und bieten ein erheb-liches Rationalisierungspotenzial für dieNahtstelle zwischen Lagerung und Distri-bution. Im Fokus stehen insbesondere dy-namische, weitgehend automatisierte Kom-missioniersysteme und ganzheitliche Lö-sungen, die in Kombination mit leistungs-starken und marktgerechten fördertechni-schen Bausteinen den schnellen und wirt-schaftlichen Zugriff auf das Lagergut er-möglichen.

Als hundertprozentige Tochter derBertelsmann AG und eingebunden in diearvato AG liefert die Vereinigte Verlags-Auslieferung (VVA) von ihren drei Stand-orten Gütersloh, Verl und Gilching für mehrals 200 Verlage Bücher, CDs, Zeitschriftenund Spiele in den Handel und an die Leser.2005 entschloss sich das Unternehmen, dieProzesse zwischen dem vorhandenen Hoch-regallager mit 60.000 Palettenstellplätzenund der Versandfertigung neu zu konzep-tionieren. Den Zuschlag für Planung undAusführung als Generalunternehmer fürdie Intralogistik erhielt Mitte 2005 SSI Schä-fer Noell aus Giebelstadt. Basis der Kon-

zeption sind ein neues, viergassiges „Auto-matisches Kleinteilelager“ (AKL) sowie vierModule mit jeweils sechs Schäfer CarouselSystemen (SCS). Für die informationstech-nische Basis sowie die durchgängige Trans-parenz und reibungslose Steuerung deroperativen Prozesse zwischen Hochregalla-ger (HRL) und Versandfertigung sorgt zu-dem die Lagerverwaltungssoftware „ant“von SSI Schäfer, die unter dem kundensei-tig vorhandenem Host System für das HRLdie nachgelagerten Prozesse im AKL undin den SCS steuert.

Die Wareneingänge, 90 Prozent Bü-cher und Tonträger, zehn Prozent sonstigeErzeugnisse, werden von den Verlagen avi-siert und direkt aus den Druckereien ange-liefert. Die Erfassung der Wareneingängeerfolgt nach Länge, Breite, Höhe, Gewichtund mit einem Foto des jeweiligen Covers.Als titelreine Paletten werden die Ladehilfs-mittel dann an einem I-Punkt für die chao-tische Einlagerung im HRL oder in den an-deren Hauptlägern mit einer Gesamtkapazi-tät von mehr als 150.000 Palettenstellplätz-en bereitgestellt. Parallel dazu erfolgt dieBestückung des AKL. Bei einer Kapazitätvon 24.000 Behälterplätzen können somitrund 35.000 Artikel gelagert werden. In den270 Durchlaufkanälen des AKL und den 49Palettenstellplätzen sind durchweg schnell-drehende A-Artikel bereitgestellt.

Die weniger schnell drehenden B- undC-Artikel sind in Gütersloh in den jeweilssechs Karussellsystemen der vier SCS-Module eingelagert. Bei optimaler Raum-nutzung lassen sich mit dem System nachdem Kommissionierprinzip „Ware-zum-Mitarbeiter“ bis zu 1.500 Bücher pro Stun-de lagern und eine 50 Prozent höhere La-gerverdichtung erzielen.

80 Prozent der Aufträge gehen überTag im arvato-Logistikzentrum ein. Auf derBasis batch-basierter Prozesse werden sienachts fakturiert und gehen am kommen-den Tag in den Versand. Parallel dazu wer-den 20 Prozent Eilaufträge auf einer soge-nannten Schnellschiene noch am Tag desAuftragseingangs kommissioniert und aus-geliefert. Für ihre Kommissionierung sind

im AKL längs der Durchlaufkanäle sechsPick-by-light-Plätze eingerichtet. Die Auf-tragsdaten werden vom Hostsystem an dasLVS „ant“ übertragen, das die Kommissio-nierprozesse anstößt und steuert.

Auf ihrem weiteren Umlauf gelangendie Auftragsbehälter in das Schäfer Carou-sel System. Die im SCS gelagerten Artikelwerden ebenfalls nach dem Prinzip „Warezum Mitarbeiter“ an acht Pick-to-tote-Ar-beitsplätzen bereitgestellt. Die Ein- undAuslagerung der Behälter im SCS erfolgtdurch vollautomatische Handlingssystemein den rotierenden Karussells. Der vollstän-dige Fortfall von Wegezeiten durch dasPrinzip „Ware-zum-Mitarbeiter“ sorgt zu-dem für ermüdungsfreies Arbeiten.

„Grundlegende, Effizienz steigerndeKonzeption des Projektes war die Abkehrvon Karton- und Fachbodenlagerplätzenzugunsten der Einführung des Behältersals Systemträger, Kommissionier- und La-dungsmittel“, resümiert Davide Carlet, beiSSI für die Planungsphase des Projektesverantwortlich. Infos: www.ssi-schaefer.de

Automatisierter ZugriffLAGERGUT Zu einer schnellen und effizienten Kommissionierung der bestellten Artikel tragen Karussell-systeme, ein automatisches Kleinteilelager sowie eine Lagerverwaltungssoftware bei.

LEISTUNGSSTARK Optimale Raumnutzung und dasPrinzip „Ware-zum-Mitarbeiter“ sorgen dafür, dass jederArtikel bei Bedarf sofort ausgeliefert werden kann.

22 VISAVIS ECONOMY 7/08

LOGISTIK

Page 23: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 23

E uropa wächst nicht nur als Staaten-gemeinschaft weiter zusammen. Auchdie Logistiknetze werden engma-

schiger und bieten dadurch in vielen Regio-nen ein umfassendes Angebot logistischerDienstleistungen und Services. Auch in die-sem Jahr wird mit einem weiteren Wachs-tum der europäischen Logistikleistungen vonetwa sieben Prozent auf rund 900 Mrd.Euro gerechnet. Vielversprechende Perspek-tiven bieten die osteuropäischen Märkte, diesich aufgrund steigender Anforderungen anmoderne Logistikdienstleistungen zuneh-mend an westliche Standards angleichen.

Zu einem der dynamischsten undwachstumsstärksten Logistiksegmente dernächsten Jahre entwickelt sich die Kurier-,Express- und Paketdienstleister-Branche(KEP). Einerseits bauen nämlich westeuro-päische und international agierende Unter-nehmen wegen niedriger Produktionskos-ten und des gut ausgebildeten Personalsdort neue Produktionsstätten auf. Anderer-seits verfügt Osteuropa noch nicht über ei-ne Verkehrsinfrastruktur, die allen logisti-schen Prozessen gerecht wird. Hier bietensich für die KEP-Branche im Allgemeinenund für Special Speed Solutions bezie-hungsweise das Highspeed-Segment imBesonderen interessante Entwicklungsmög-lichkeiten. Sehr engagiert arbeitet in diesemSegment der Logistikdienstleister time:mat-ters, der im letzten Jahr in Polen ein Büroeröffnet hat. „Polen fungiert dabei als Naht-stelle für das westliche Osteuropa, beson-ders für die GUS-Staaten“, erklärt Franz-

Joseph Miller, Geschäftsführer der time:mat-ters GmbH. Gleichzeitig hat das Unterneh-men auch ein Büro in Wien eröffnet, was fürSüdosteuropa beziehungsweise Länder wieSlowenien und die Slowakei ein interessan-ter Ausgangspunkt ist.

SOLCHE VERSTÄRKTE PRÄSENZ vor Ort wirdflankiert von Partnerschaften und von Ko-operationen. „Logistik-Know-how wird im-

mer mehr auch zu Netzwerk-Know-how. Nurim Verbund mit Partnern können künftigdie komplexer werdenden logistischen Auf-gaben gelöst werden“, ist Andreas Hardt,Geschäftsführer der Chemion LogistikGmbH, überzeugt. In Zukunft würden des-halb leistungsstarke Partnernetzwerke in an-deren Regionen, Ländern und auch Leis-tungsbereichen an Bedeutung gewinnen.Chemion setzt schon heute auf Logistik-partner, deren Stärken sich ergänzend mitden firmeneigenen Kernkompetenzen kom-binieren lassen. „Mit unseren Partnern bauenwir eine Art ‚flexibles Netzwerk‘ auf, dassich je nach Marktanforderungen neu kon-figurieren lässt“, betont Hardt.

INNERHALB EUROPÄISCHER Netzwerkespielt der Duisburger Hafen eine wichtigeRolle. Da der Hafen unter anderem täglicheDirektverbindungen zu jeder relevanten In-dustrieregion in Europa sowie zu den nord-europäischen Seehäfen bietet, errichten im-mer mehr Logistikunternehmen ihr Um-schlags-Terminal direkt im Hafengelände.So investierte im vorigen Jahr auch dieSchenker Deutschland AG auf dem logport-Areal in ein neues Logistikterminal undden Ausbau des Netzwerks 10,5 MillionenEuro. Auf dem rund 40.000 Quadratmetergroßen Grundstück entstand in einem ers-ten Schritt ein 3.000 Quadratmeter großesUmschlagzentrum. „Mit unserem Engage-ment an dieser europäischen Verkehrsdreh-scheibe hier in Duisburg schaffen wir fürunsere Kunden in der Region einen neuen

EuropäischeLogistiknetze

von Armin Hille

KOOPERATION Prof. Dr. Michael ten Hompel, LeiterIMZ, lobt die Zusammenarbeit von Wissenschaft, For-schung und Unternehmen im Logistikcluster.

ENGMASCHIG Die Internationalisierung der Logistik schreitetweiter voran. Vor allem für die Logistikmärkte in Osteuropa.

Page 24: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

LOGISTIK

leistungsfähigen Zugang zu unserem welt-weiten Logistiknetzwerk“, versichert Hans-Jörg Hager, Vorstandsvorsitzender der Schen-ker Deutschland AG.

ZUDEM HAT DER Duisburger Hafen seinenStandort im Logistikcluster Metropole Ruhr,der das gesamte Ruhrgebiet mit 13 Prozentder Fläche Nordrhein-Westfalens und rund5,3 Millionen Einwohnern – das entsprichtdem größten Wirtschaftsraum in Europa – ab-bildet. „Hochschulen, Forschungseinrich-tungen, politische Partner und Verbände, ei-ne Vielzahl von KMU sowie viele Konzer-ne arbeiten in bisher beispielloser Form imLogistikcluster zusammen“, unterstreichtProf. Dr. Michael ten Hompel, Leiter desDortmunder Fraunhofer-Instituts IML, dasim Spitzencluster-Wettbewerb des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung(BMBF) mit seinen Partnern in die zweiteRunde gekommen ist. Der „LogistikclusterMetropole Ruhr – Logistik und IT-Design“gelangte als einer von 38 eingereichten An-trägen und als einziger Logistikcluster un-ter die ausgewählten zwölf Bewerber. DieProjektsumme beläuft sich insgesamt auf

98 Millionen Euro, die Fördersumme be-trägt allein 49 Millionen Euro. Das Ma-nagement des Logistikclusters MetropoleRuhr besteht aus vier Funktionseinheitenund vier Agenturen, die von einem Beiratfachkundig beraten werden.

ZU EINEM WACHSTUMSSTARKEN Unter-nehmen im europäischen Logistikmarktzählt der an der Londoner Börse notierteeuropäische Transport- und Logistikdienst-leister Wincanton. So stieg der Gesamtum-satz der Wincanton-Gruppe im Vergleich

DREHSCHEIBE „Wir schaffen für unsere Kunden in derRegion einen neuen Zugang zu unseren weltweiten Logistik-netzen“, betont Hans-Jörg Hager, Schenker Deutschland AG.

BEDEUTUNG „Polen fungiert als Nahtstelle für das west-liche Osteuropa, besonders für die GUS-Staaten“, weißFranz-Joseph Miller, Geschäftsführer time:matters GmbH.

Herr Hardt, der stetig wachsende Güterverkehrist eine große Herausforderung für alle Akteu-re in der Logistik. Wie stellt sich ein Dienstleis-ter wie Chemion Logistik darauf ein?Das Nadelöhr beim Gütertransport ist die Straße.Chemion sieht daher große Chancen für eine effi-ziente Logistik in der Entwicklung von intelligen-ten Konzepten für alternative Transportwege.Dabei setzen wir auf den Kombinierten Verkehr. In

den letzten Jahren haben wir unser Containerge-schäft stark ausgebaut und in moderne bimodaleContainer-Terminals sowie in Equipment investiert.Durch die gute Vernetzung der Anlagen mit demHafenterminal in Leverkusen können wir alle Va-rianten im Kombinierten Verkehr anbieten. Mit demAus- und Neubau der Terminals haben wir unse-re Lagerkapazitäten enorm erweitert und an Flexi-bilität gewonnen, sodass wir umfassende Logis-tikkonzepte entwickeln können, die echte Mehr-werte in der Prozesskette bringen.Inwiefern profitiert der Kunde von solchen„umfassenden Lösungen“?Je exakter ein Logistikkonzept die spezielle Situa-tion eines Unternehmens widerspiegelt, desto mehrprofitiert es von der Zusammenarbeit mit demDienstleister. So betrachtet Chemion nicht nur ei-ne Einzelleistung wie den Transport, sondern auchdie Prozesse, die vor oder nach dem Transport amStandort stattfinden. Wird der Transportprozess indie Produktions- oder Distributionsabläufe inte-griert, dann erhält der Kunde eine Gesamtlösung,die sich auch in puncto Effizienz auf der Haben-seite niederschlägt.

Welche Rolle spielen Partnerschaften bei IhrenLösungskonzepten?Chemion ist davon überzeugt, dass Logistik-Know-how immer mehr zu Netzwerk-Know-howwird. Nur im Verbund lassen sich Lösungen für diekomplexen Aufgaben der Logistikbranche entwi-ckeln, denn wie umfassend auch das Portfolio ei-nes Dienstleisters sein mag, keiner kann alles undüberall alleine leisten. Wir setzen schon heute aufLogistikpartner, deren Stärken sich mit unserenKernkompetenzen ergänzen. Mit unseren Part-nern bauen wir eine Art „flexibles Netzwerk“ auf,das sich je nach Marktanforderungen neu konfi-gurieren lässt. Und wir entwickeln ganzheitlicheLogistiklösungen mit diesen Partnern, um gemein-sam die Chancen des Logistikmarkts zu nutzen undSynergien im Sinne unserer Kunden zu schaffen.Informationen unter: www.chemion.de

Intelligente Konzepte schaffen MehrwertAndreas Hardt, Geschäftsführer von Chemion, beschreibt die logistischen Anforderungen der Zukunft.

UNVERZICHTBAR In zeitgemäßen Logistikkonzeptenspielt die Bahn eine bedeutende Rolle, denn die Straßeentwickelt sich immer mehr zum Engpass.

Advertorial

Page 25: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 25

zum Vorjahr um 12 Prozent von 1,933 Mil-liarden britischen Pfund (2,8 MilliardenEuro) auf 2,164 Milliarden Pfund (3,1 Mil-liarden Euro). Zusätzlich zur Kontraktlogis-tik gehören internationale Transport- undDistributionsleistungen auf der Basis eige-ner Netzwerkstrukturen zum Angebotsport-folio. Das Unternehmen entwickelt und rea-lisiert multimodale Transportkonzepte unterEinsatz der Binnenschifffahrt und der Bahnsowie spezialisierte Lösungen für die High-techindustrie.

BEI DER WEITEREN Optimierung europäi-scher Logistiknetze spielen auch die Naht-stellen zwischen Lagerung und Distributioneine zunehmend wichtige Rolle. 60 bis 65Prozent der Gesamtkosten im Lager und 50bis 60 Prozent des Personaleinsatzes entfal-len auf die Kommissionierung. Die arvatomedia GmbH, Gütersloh, eine hundertpro-zentige Tochter der Bertelsmann AG, setztdeshalb bei der schnellen, effizienten Auf-tragszusammenstellung auf eine Lösungvon SSI-Schäfer. Ein „Automatisches Klein-teilelager“ (AKL) mit 24.000 Behälterstell-plätzen sowie 24 Karussells des innovati-ven Schäfer Carousel Systems für raumspa-rende, automatisierte Kommissionierprozes-se nach dem Prinzip Ware zum Mitarbeitersorgen für gesteigerten Durchsatz und deut-lich optimierte Fertigungsprozesse. Resul-tat: hohe Verfügbarkeit, steigende Durch-satzzahlen, optimale Raumauslastung undtransparente Prozesse.

NEBEN DEM WEITEREN Ausbau europäi-scher Netze, in dem alle Verkehrsträgersinnvoll miteinander kombiniert werden,wird die Internationalisierung der Netzeweiter vorangetrieben. Eine wichtige Rollespielen dabei vor dem Hintergrund gesell-schaftlicher, ökologischer und sozioökono-mischer Verträglichkeit vor allem Flexibili-sierung, Kooperationen, Nachhaltigkeit undTransparenz sowie Energieeffizienz. Ent-scheidend ist dabei die Erkenntnis, dass eseines gemeinsamen Designs von Logistikund Informationstechnik bedarf und dieseGeschlossenheit nur durch einen Paradig-menshift beziehungsweise -wechsel vomProzess zum Service zu erzielen ist.

Herr Miller, der Markt für Kurier-, Ex-press- und Paketdienstleister wächst ra-sant. Was unterscheidet Ihr Unterneh-men von den Marktteilnehmern?time:matters besetzt mit seinen SpecialSpeed Solutions einen Sonderbereich derKEP-Branche. Mit global aufgestelltenPartnern wie Lufthansa, Swiss Internatio-nal AirLines, Air Berlin, Condor und Deut-sche Bahn verfügen wir über ein interna-tionales Netzwerk in der Luft, auf derSchiene und auf der Straße. Der Unter-schied zu anderen KEP-Dienstleistern ist,dass wir kein standardisiertes Transport-system betreiben. Dadurch bieten wir einwesentlich höheres Maß an Flexibilität. Sowird bei uns jede Transportlösung kunden-individuell geplant, persönlich betreut undumgesetzt: Point-to-Point.Welche Bedeutung hat der StandortDeutschland für Ihr Unternehmen?Deutschland ist unser Heimatmarkt. Un-sere wichtigsten Partner wie die Lufthansaund die Deutsche Bahn haben hier ihrenHauptsitz. Im letzten Jahr haben wir amFrankfurter Flughafen das time:matters-Courier-Terminal aufgebaut. Damit gibt eseinmalig in Deutschland eine Sonderhand-ling-Einrichtung, in der ausschließlichKuriersendungen abgewickelt werden. Welches Marktsegment wird künftig dengrößten Zuwachs erzielen?Aus meiner Sicht ist dies vor allem diezeitkritische Ersatzteillogistik. Unterneh-men wollen Kundenbindung und Wettbe-werbsvorteile über einen After-Sales-Ser-vice und über entsprechende Servicestruk-turen aufbauen. Da heute aufgrund derKapitalbindungskosten eine dezentrale La-gerstruktur vielfach nicht mehr darstellbarist, besteht die Tendenz, sich auf wenigezentrale Lagerstandorte zu reduzieren. Fürviele Unternehmen bedeutet das: Verschlan-kung der Lagerhaltung bei gleichzeitigerAufrechterhaltung einer ebenso kurzfristi-gen wie zuverlässigen Ersatzteilversorgung.Nur durch den Einsatz von „Highspeed-Logistiklösungen“ sind sie in der Lage,diese Herausforderung zu meistern.

Warum haben Sie den niederländi-schen Expresslogistikanbieter JNE über-nommen?Die Übernahme war Teil unserer strategi-schen Zielsetzung, time:matters zu inter-nationalisieren. Mit JNE konnten wir einUnternehmen integrieren, das über einelangjährige und sehr gute Marktpositionie-rung im Segment der Sameday- und Not-fall-Logistik verfügt, gepaart mit den spezi-fischen regionalen Marktkenntnissen. Fer-ner verfügen wir nun über eine eigene Prä-senz am Flughafen Amsterdam, der als ei-nes der wichtigsten Drehkreuze Europaseine signifikante Ergänzung unseres Trans-portnetzwerks darstellt. Welche weiteren Schritte planen Sie?Bis 2010 wollen wir weltweit in den wich-tigsten Wirtschafts- und Logistikzentreneigene Standorte etablieren. Ganz beson-ders stark fokussieren wir uns künftig aufAsien, weil dort ein Markt vorhanden ist,wo ähnlich wie in Osteuropa der Bedarfan extrem schnellen, gleichzeitig hoch zu-verlässigen Logistiklösungen sehr groß ist.Informationen unter: www.time-matters.de

Hohe ZuwachsratenKURIER VISAVIS Economy sprach mit Franz-Joseph Miller, CEO der time:mat-ters GmbH, über die strategischen Zielsetzungen des Unternehmens.

DIENSTLEISTER Jede Transportlösung wird vonder time:matters GmbH kundenindividuell geplantsowie persönlich betreut und umgesetzt.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@+ www.logistik-branchenbuch.de

+ www.iml.fraunhofer.de

Page 26: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

26 VISAVIS ECONOMY 7/08

STORAGE

Datacenter-Strukturen stehen auf demPrüfstand. Manager wissen, dass eine zeit-gemäße IT-Ausstattung flexibel und effi-zient sein muss. Silo- und Insellösungensind daher ebenso passé wie das geradebei Storage und Servern lange übliche Vor-gehen nach der Tonnenideologie. Dass diesbereits mittelfristig zu erschwerten Ma-nagementbedingungen, Versorgungseng-pässen und Platzproblemen führt, hat sichgezeigt. Heute ist Klasse statt Masse ge-fragt. Um IT-Umgebungen und Service-Level wieder in den Griff zu bekommen,sind Virtualisierungstechnologien für Ser-ver und Storage die logische Entwick-lung, wie Manfred Reitner, Area Vice Pre-sident Germany bei SpeicherherstellerNetApp, erklärt.

Herr Reitner, jeder spricht über Storage-Virtualisierung. Für welche Unternehmeneignet sie sich wirklich?Virtualisierung ist das probate Mittel gegenRessourcenverschwendung und Hersteller-abhängigkeit und eignet sich für jedes Un-ternehmen, das seine Speicherumgebungkonsolidieren und effizienter gestaltenmöchte und zudem für künftige Bedingun-gen gerüstet sein will. Gerade in kleinerenUnternehmen mit knappem Budget ist dieKostenersparnis durch eine bessere Ressour-cenauslastung überzeugend. Auch in Unter-nehmen mit verteilten Umgebungen kom-men die Vorteile durch eine universelle Be-reitstellung und flexible Zuordnung der Res-sourcen besonders zum Tragen. Virtualisie-rung sorgt für Flexibilität und Dynamik inder IT und damit auch im Business. Beides

sind Eigenschaften, die wettbewerbsstarkeUnternehmen heute mehr denn je brauchen.Wie entwickelt sich der Markt für Sto-rage-Virtualisierung?Die Anpassung von Datenservice an dieBusinessanforderungen ist ein wichtigesThema im Rechenzentrum. Virtualisierungist dafür eine Schlüsseltechnologie. LautForrester Research nutzen bereits 20 Pro-zent der Unternehmen eine Form der Spei-chervirtualisierung. In diesem Jahr erwar-ten die Marktforscher, dass etwa die Hälftealler größeren Firmen für ihre Speicher-systeme eine Virtualisierungslösung einset-zen wird. In Zeiten der Ressourcen- und Bud-getknappheit spielen die Vorteile der Virtu-alisierung, nämlich Effizienz, Flexibilität undManagebarkeit, eine wichtige Rolle. Was sind die kritischen Punkte?Virtualisierung ist ein Gebiet mit hohem In-novationstempo, was die Umsetzung der Pro-zesse erschwert. Viele Unternehmen scheu-en den Einsatz einer Storage-Virtualisierung,da sie entweder die Notwendigkeit nichtsehen, hohe Kosten befürchten oder sichschlichtweg nicht auskennen. InteressierteUnternehmen sollten ihren Bedarf genauklären und Prioritäten setzen, damit sichStorage-Virtualisierung bestmöglich aus-zahlen kann. Dabei ist Interoperabilität mitden gängigsten Server- und Desktop-Virtuali-sierungslösungen unerlässlich, um die vie-len Möglichkeiten der Storage-Virtualisie-rung auszuschöpfen. Wir arbeiten eng mitden führenden Herstellern zusammen undbieten auch gemeinsame Lösungen an. Fürden Kunden bedeutet das noch mehr Ein-fachheit, Flexibilität und Manageability.

Wie wird sich Virtualisierung künftig aus-wirken?Unserer Meinung nach gehört die Zukunftdes Enterprise Storage der horizontalen Ska-lierbarkeit, für die Virtualisierung eine wich-tige Voraussetzung ist. Zu Clustern verbun-dene Komponenten plus eine vom Storagelosgelöste Sicht auf die Daten werden denunterbrechungsfreien Betrieb erleichtern,wobei regelbasiertes Management für dienotwendige Effizienz, Beweglichkeit undAnpassungsfähigkeit sorgt. Die Kombina-tion einer horizontal skalierbaren Architek-tur mit Fähigkeiten der Server-Virtualisie-rung wird das neue IT-Paradigma eines dy-namischen Enterprise Datacenters erzeugen.Damit lassen sich Strukturen verwirklichen,innerhalb derer sich Applikationen und Res-sourcen ganz nach Anforderung sehr schnellund unterbrechungsfrei aktivieren und de-aktivieren lassen. Das ist die Zukunft imDatacenter, wie NetApp sie sieht. Ohne Vir-tualisierungstechnologien wäre dies nichtmachbar. Weitere Informationen finden Sieim Internet unter: www.netapp.de

Flexibilität und Dynamik im RechenzentrumSPEICHERMANAGEMENT In Zeiten der Ressourcen- und Budgetknappheit können Unternehmen von den offensichtlichen Vorteilen virtueller Storage-Systeme profitieren und Kosten sparen.

EMPFEHLENSWERT „Die Speichervirtualisierung isteffizient, flexibel und gut zu handhaben“, lobt ManfredReitner diese wichtige Schlüsseltechnologie.

Page 27: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 27

H öhere Speicher- und Sicherheitska-pazitäten sind im 21. Jahrhundert dieThemen der Informations- und Tele-

kommunikationstechnik (IT). Denn einer-seits müssen ständig wachsende Daten-mengen bewältigt werden, andererseitswächst die Gefahr von Hackerattacken aufdie Firmennetze. Zudem wird der Storage-Bedarf durch verschärfte Compliance-An-forderungen für Speicherung, Aufbewah-rung und Verwaltung permanent erhöht.

Wichtig ist, dass die Daten dem Anwen-der effizient zur Verfügung stehen. Ebensosind spezielle Web-Applikationen nötig, ummobile Mitarbeiter in ihren virtuellen Bürosvor Angriffen von außen zu schützen. DemDatenverlust beugen verschiedene Anwen-dungen beispielsweise von Dell, FalconStor,Hitachi, Brocade, NetApp, iC Compas unddie Utimaco Software AG vor.

Dem Ziel der zentralen Verwaltung derDaten, verbunden mit einer schnelleren, si-chereren und unternehmensweiten Verfüg-barkeit der Speicherressourcen im BereichStorage-Management, hat sich Dell ausFrankfurt am Main mit dem Programm iSCSIverschrieben. „Denn“, so Jürgen Schelbert,Produktmanager Storage, „Mittelständler,Vertriebsbüros und eigenständige Abteilun-gen stehen vor den gleichen IT-Herausfor-derungen wie große Konzerne. Der einzigeUnterschied ist, dass Mittelständler undVertriebsbüros mit einem kleineren Budgetund weniger Mitarbeitern auskommen müs-sen.“ iSCSI verfügt über leistungsfähigeFunktionen, die sich im Vergleich zum her-

kömmlichen Fibre Channel im Mittelstandden entscheidenden Vorsprung verschaffen.

DAMIT FIRMEN BEI einem Crash ihren Be-trieb fortsetzen können, hat die FalconStorSoftware GmbH aus München die IPStor-Plattform entwickelt, die eine umfassende,unternehmensweite Datensicherheit und-verfügbarkeit sowie eine schnelle Any-Point-in-Time-Recovery liefert. Mithilfe vonVirtualisierungslösungen lassen sich Serverkonsolidieren, Speicherplatz minimieren unddie IT-Administration vereinheitlichen. „Ne-ben einer verbesserten Business Continuitygarantiert unsere Plattform eine vereinfach-

te Verwaltung und sorgt für erhöhte Speicher-effizienz bei gleichzeitiger Optimierung derBetriebskosten“, erläutert Guy Berlo, Ge-schäftsführer der FalconStor Software.

Ebenso sollte ein Nebeneinander vonProdukten verschiedener Hersteller vermie-den werden. Zur Realisierung bieten sichVirtualisierungslösungen an. Sie fassen he-terogene Speichersysteme verschiedenerHersteller in einem oder mehreren Poolszusammen. Hitachi Data Systems hat mitder Universal Storage Plattform V die Vir-tualisierung über den Controller des Spei-chersystems entwickelt. „Der Vorteil derSpeichervirtualisierung liegt in der Verlän-

Sichern

von Michael Maiwald

SCHUTZ Software schützt Handys vor staatlichen Lauschan-griffen. Storage-Management verwaltet Dateien intelligent.

Speichernund

Eigene Angestellte

Einheimische Konkurrenten

Ausländische Konkurrenten

Klassische Hacker

Urheber von Computerangriffen

Ausländischer Geheimdienst

33%

15%

30%

11%

11%

GEFÄHRDET Vertrauliche Unternehmensdaten können verloren gehen oder in falsche Hände geraten. Die größte Be-drohung für die Datensicherheit geht von Hackern aus, gefolgt von einheimischen Konkurrenten und eigenen Angestellten.

Urheber von Computerangriffen

Quel

le:M

unic

h In

stitu

te fo

r IT-

Serv

ice

Man

agem

ent

Page 28: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Bislang richteten IT-Administratorenihr Augenmerk hauptsächlich auf Sicherheits-probleme durch externe Angreifer, doch inletzter Zeit nehmen die firmeninternen Vor-fälle mehr und mehr zu. Dabei handelt essich sowohl um unbeabsichtigte Datenver-luste durch Mitarbeiter als auch um mut-willigen Diebstahl. Content Monitoringund Filtering (CMF) sowie Data LeakagePrevention (DLP) richten sich exakt gegendiese Art von Verlust vertraulicher Informa-tionen, der oftmals mit Imageschädigung undfinanziellen Konsequenzen einhergeht. Sounterstützt beispielsweise SafeGuard Leak-Proof von Utimaco Unternehmen dabei,Datenlecks durch beabsichtigte oder unbe-absichtigte Handlungen von autorisiertenMitarbeitern oder Geschäftspartnern zu ver-hindern. Diese Lösung sorgt dafür, dassAnwender regelbasiert autorisierten Zu-griff zu wichtigen Informationen erhalten.Gleichzeitig verhindert sie, dass Informa-tionen ungeschützt das Unternehmen ver-lassen können.

Unternehmen müssen sich zunehmendmit Datenverlusten in den eigenen Reihen

beschäftigen. Daraus folgt, dass derdamit verbundene wachsende Zu-kunftsmarkt für Information Pro-tection and Control (IPC) eineimmer wichtigere Rolle spielt.Die Umsätze der IPC-Branchewerden bis 2011 auf 3,2 Mil-liarden Dollar ansteigen, er-klären die Analysten von IDCin einer aktuellen Studie.

Der Hintergrund ist kei-neswegs ein generelles Misstrauengegen die eigenen Angestellten undKollegen. Von der Präsentation, diefür den Kunden auf einen USB-Stick gezogen wird, bis zum Ver-sand eines Arbeitsdokumentesauf ein privates E-Mail-Konto zurweiteren Bearbeitung zu Hause: Esgibt genügend verständliche und legitimeGründe, warum ein loyaler Mitarbeiter einDokument aus einer gesicherten Domäneheraus auf ein anderes Medium kopierenmöchte. Bei diesen Texten, Projektarbei-ten, Zeichnungen oder Berechnungen kannes sich sowohl um vertrauliche als auch all-gemeine Dokumente handeln. Würden abergrundsätzlich alle Daten für Kopiervor-gänge gesperrt werden, würde dies die Ar-beitsabläufe sehr stark behindern.

Problemloser ist es, Daten nur dannumfassend abzusichern, wenn es sich wirk-lich um ein vertrauliches Dokument han-delt. Hierzu zählen beispielsweise Personal-daten, Verkaufszahlen, Kundeninformatio-nen und andere Daten, die nicht für dieÖffentlichkeit bestimmt sind. Und so funk-tioniert die Data Leakage Prevention: Wirdder versuchte Export eines vertraulichenDokumentes festgestellt, kommt es je nachPolicy-Einstellung zu entsprechenden Sank-tionen wie dem ausschließlichen Loggingder Operation, der weiteren Gewährung oderdem Blocken. Eine Variante ist der interak-tive Dialog mit dem Benutzer: Das Systemweist den Benutzer im Dialog auf Sicher-heitsbedenken hin. Dieser muss daraufhineine Begründung für den Export eingeben,die vom Administrator gespeichert wird.Bevor sich ein Unternehmen jedoch für

eine geeignete DLP-Variante entscheidet,sollte es sich einen Überblick über die ei-gene Risikolage und Gefährdungssitua-tion verschaffen. Ein erster Schritt hierfürist eine vollständige Analyse und Klassi-fizierung des Datenbestandes. Technischist dieser Scan recht einfach. Nach der Be-standsaufnahme folgt die Diskussion, wiedas Unternehmen mit vertraulichen Datenumgeht und ob gegebenenfalls neue Richt-linien vonnöten sind. Bei Bedarf solltedann ein vollwertiges DLP-Produkt mitEchtzeit-Überwachung eingeführt werden.Der Arbeitsauftrag an alle Unternehmenlautet: Datenlage erfassen, Informationenklassifizieren und passende Schutzmaß-nahmen planen.

Verschlüsselungslösungen können dieRisiken, die im Zusammenhang mit Daten-diebstahl stehen, erfolgreich abwehren. DochData Leakage Prevention bietet wichtigeZusatzfunktionen: Als softwarebasierte Me-thode zur Bekämpfung von Datenverlustdurch Innentäter ist DLP derzeit ohne Alter-native, da sie überzeugende Instrumente zurBestandserfassung, Risikoanalyse und sanf-ten Durchsetzung von Workflows im Sinneder Verhinderung von Datenverlust bietet.Weitere Informationen finden Sie im Inter-net unter: www.utimaco.de

Schutz vor DatenlecksSICHERHEIT Unternehmen können sich den Verlust vertraulicher Infor-mationen nicht leisten. Das Rezept: Data Leakage Prevention.

LÖSUNG Markus Bernhammer, Executive Vice Presi-dent Central and Eastern Europe bei Utimaco, empfiehlteine Software zur Bekämpfung von Datenverlust.

28 VISAVIS ECONOMY 7/08

STORAGE

Page 29: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 29

gerung der Lebensdauer vorhandener älte-rer Speichersysteme und der Gewährleistungdes Schutzes der Investitionen im Unter-nehmen. Virtualisierung ist grundsätzlich fürKonzerne und Mittelständler mit komple-xen IT-Infrastrukturen interessant. HitachiData Systems bietet ganzheitliche Virtuali-sierung auf der Basis der SpeicherfamilieHitachi Universal Storage Plattform V/VMmit sehr gutem Erfolg an“, erklärt AndreasWagner, Senior Marketing Manager, Hita-chi Data Systems. „Zudem sind Virtualisie-rungstechnologien die logische Entwick-lung, um überbordende IT-Umgebungen undService-level in den Griff zu bekommen“,so Manfred Reitner, Area Vice PresidentGermany beim Speicherhersteller NetApp.

Die Virtualisierung von Dateien wird auchvon der Münchener Firma Brocade Com-munications Systems Inc. mit der File Ma-nagement Engine (FME) unterstützt. Sievereinfacht die Verwaltung von Dateien inMicrosoft-Windows-Umgebungen und au-tomatisiert Datei-Bewegungen. Die richtli-nienbasierte Migration von Dateien senktdie Speicherkosten, hilft Kunden bei derBeseitigung ineffizienter manueller Prozes-se und beschränkt IT-Ausfallzeiten durchDatei-Migrationen auf ein Minimum. DieVirtualisierung eignet sich für alle Unterneh-men. „Gerade in kleineren Unternehmenmit knappem Budget sind die Kostenerspar-nisse durch eine bessere Ressourcenaus-lastung überzeugend“, betont Reitner.

FÜR ALLE UNTERNEHMEN ist es darüber hi-naus wichtig, sich vor Angriffen von außenzu schützen. Cyrill Osterwalder, CEO derVisonys AG: „Angriffe auf Web-Applika-tionen wie Online-Banking, Webshops,Geschäftsanwendungen und soziale Netz-werke werden sehr zielgerichtet ausgeführt.“Um dieses auszuschließen, spielen die The-men Authentisierung, Access Control, SSL-Terminierung, Filterung, Protokollvalidie-rung und Monitoring eine Rolle. Die Nut-zer werden beispielsweise beim E-Bankingaufgefordert, auf der durch strenge Filterkri-terien geschützten Login-Seite ihr Passworteinzugeben. Diese ist öffentlich zugänglichund angreifbar. Mithilfe einer vorgelager-ten Authentisierung sollen die Applikationenvor anonymen Zugriffen geschützt werden.Im Bereich Identity Management ist auchdie iC Compas GmbH&Co KG aus Paffen-hofen tätig. Mit TrustedSimp bietet das Un-ternehmen ein Softwareprodukt aus dem

Online-Banking, Web-Shops, Ge-schäftsanwendungen und soziale Netzwer-ke: Angriffe auf Web-Applikationen er-folgen heute zielgerichtet. UmfassenderSchutz ist das A und O. Ein gutes Mittel istdie vorgelagerte Authentisierung.

In vielen Unternehmen wird die Web-Applikationssicherheit noch immer stief-mütterlich behandelt. Die Folge ist immergeringere Effektivität. Um aber die richti-gen Sicherheitsentscheidungen fällen zukönnen, müssen verschiedene Informatio-nen zum richtigen Zeitpunkt am richtigenOrt vorhanden sein. Bei Web ApplicationFirewalls gilt dies insbesondere für dieThemen Authentisierung, Access Control,SSL-Terminierung, Filterung, Protokoll-validierung und Monitoring. Es ist bei Web-Applikationssicherheit entscheidend, sichmit diesen Fragen vorgelagert zu beschäf-tigen. Im Fall einer Web-Applikation oderWeb-Umgebung mit registrierten Benut-zern sollte die vorgelagerte Authentisie-rung im Vordergrund stehen. Für öffent-lich zugängliche Web-Applikationen undWebseiten ist die Filterung von Protokoll,Requests und Daten am wichtigsten. Daheutige Applikationen meistens beidesbeinhalten, sind technische Lösungen ge-fragt, die beide Themen abdecken.

Das einfachste Beispiel sindApplikationen mit registriertenBenutzern, die sich authentisie-ren müssen wie beim E-Banking.Die Login-Seite ist öffentlich zu-gänglich und entsprechend an-greifbar. Zum Schutz sind deshalbstrenge Filterkriterien vorgese-hen. Für den Rest der Applikationist es wichtiger, dass nur korrektauthentisierte Benutzer zugrei-fen dürfen. Diese zwei Herausfor-derungen lassen sich durch vor-gelagerte Authentisierung undumfassende Filterung in einer WebApplication Firewall (WAF) idealkombinieren.

Zudem gibt es bei mittlerenund größeren Unternehmen nicht

nur eine Art der Authentisierung, sondernverschiedene für externen Zugriff, inter-nen Zugriff oder den B2B-Kanal. Eine WebApplication Firewall bietet die Möglich-keit, die Authentisierung vorgelagert zu er-zwingen und die Prüfung selbst an den je-weiligen Authentisierungsdienst zu dele-gieren. Damit erreicht ein Unternehmenzwei Vorteile: Erstens sind die Applikatio-nen vollständig vor anonymen Zugriffengeschützt. Zweitens ist die einmalige An-bindung der Authentisierung an die WAFviel effizienter und flexibler. Das Unter-nehmen kann jederzeit über die Art derAuthentisierung entscheiden, ohne dabeialle Applikationen anpassen zu müssen.

Eine zentrale WAF, die sich als siche-rer Reverse Proxy sowohl um die Authen-tisierung als auch um die Filterung allerRequests und Daten kümmert, bietet denUnternehmen zu jeder Zeit alle Informa-tionen darüber, wer in der gesamten Web-Umgebung was getan hat. So ist beispiels-weise bei einem getriggerten Whitelist Fil-ter innerhalb einer E-Banking Session so-fort ersichtlich, wer den auslösenden Re-quest geschickt hat und was dieser Benut-zer sonst auf der Applikations-Session ge-tan hat. Weitere Informationen finden Sieim Internet unter: www.visonys.com

Web-Schutz durch KombinationAUTOR Cyrill Osterwalder, CEO der auf den Schutz von Web-Applikationenspezialisierten Visonys AG, über die Sicherheit von Internetanwendungen.

Page 30: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

30 VISAVIS ECONOMY 7/08

STORAGE

Bereich Identity Management für den Mit-telstand an, das zudem leicht erweiterbar ist.

ALLERDINGS KOMMT ES in Unternehmenauch zu vermehrten firmeninternen Vorfäl-len in Form unbeabsichtigter Datenverlustedurch Mitarbeiter. Um Unternehmen vorDatenverlusten zu schützen, hat die UtimacoSafeware AG aus Oberursel SafeGuard ent-wickelt. Es verhindert Datenlecks, indemdie Anwender regelbasierten Zugriff erhal-ten. „Es geht dabei nicht um ein generellesMisstrauen gegenüber Angestellten undKollegen“, erklärt Markus Bernhammer, Exe-

cutive Vice President Central and EasternEurope bei Utimaco. Es gebe verschiedeneGründe, warum ein Mitarbeiter ein Doku-ment auf ein anderes Medium kopiere.

EINE GENERELLE SPERRE aller Daten fürKopiervorgänge würde jedoch die Arbeits-abläufe stark behindern. So werden Datennur dann umfassend gesichert, wenn es umvertrauliche Dokumente geht. Der Exportdieser Daten muss dann beispielsweise übereinen interaktiven Dialog begründet wer-den, wonach die Freigabe erteilt wird. Wäh-rend in der Informationstechnik die Sicher-

heitsvorkehrungen immer besser werden,sind Handys Hackattacken und staatlichenLauschangriffen fast schutzlos ausgesetzt.Fälle von Telefonüberwachungen bei be-stimmten Berufsgruppen, die einem beson-deren Vertrauensschutz unterliegen, habendie Öffentlichkeit aufgerüttelt. Einen Aus-weg bietet die SecurStar GmbH aus Mün-chen mit ihrer Software PhoneCrypt an. Siewurde für die Abwehr von Abhörversuchenfür Microsoft-Windows-Mobile-fähige Com-municator und Smartphones entwickelt undschützt so vertrauliche Gespräche vor un-befugten Mithörern.

Der Markt für Storage-Virtualisierungwird in den nächsten Jahren weiter wach-sen. Für Manfred Reitner ist es eine Schlüs-seltechnologie, die laut Forrester Researchbereits 20 Prozent der Unternehmen nut-zen. Für 2008 erwarten die Marktforscher,dass etwa die Hälfte aller größeren Firmenfür ihre Speichersysteme eine Virtualisie-rungslösung einsetzen wird. Die Sicherheitder Systeme wiederum kann durch über-prüfbare und einheitliche Prozesse erhöhtwerden. Hier spielt eine durchgängige undkonsistente „Identity Management“-Infra-struktur eine Schlüsselrolle beim Aufbaueffizienter GRC-Strukturen (IT Gover-nance Risk and Compliance).

EMPFEHLUNG Andreas Wagner, Hitachi Data Systems,rät Konzernen und Mittelständlern mit komplexen IT-Infrastrukturen zu einer Virtualisierungslösung.

Eine Schlüsselrolle beim Aufbau effizienterGRC-Strukturen (IT Governance Risk and Com-pliance) spielt eine durchgängige und konsistente„Identity Management“-Infrastruktur, die gewähr-leistet, dass alle relevanten Basisprozesse, wiez.B. Erteilen und Sperren von Benutzerberechtigun-gen, sicher und überwachbar zur Verfügung stehen.Gerade im Zusammenhang mit der EU-weiten Um-setzung der Änderungen der achten EU-Richtlinie(„EuroSOX“) erhalten diese Prozesse eine beson-dere Bedeutung, da sichergestellte und personen-bezogene Berechtigungen in allen IT-Systemen dieGrundlage für jedes interne Kontrollsystem bilden.

Um eine flächendeckende Akzeptanz, insbe-sondere auch im Mittelstand, für Identity Manage-ment zu erreichen, ist es daher zwingend notwen-dig, Lösungen anzubieten, die aufgrund von stan-dardisierten Prozessen und Implementierungs-schritten ein kosten- und bedarfsoptimiertes Ein-satzszenario erlauben.

Zu den führenden Bestrebungen innerhalbdieses Marktes gehören die zurzeit laufenden Tä-tigkeiten des GenericIAM Gremiums, von dem jetztder erste „Identity Management“-Prozess standar-disiert wurde. Diese „Konzentration“ auf standardi-sierte Prozesse bedingt aber auch einen Wandel imMarkt, dem sich notwendigerweise alle Beteiligtenanschließen müssen, um damit erfolgreich zu sein.Wo in der Vergangenheit oft mit Ausschreibungen– basierend auf technischen Merkmalen – primärauf die Produkthersteller gezielt wurde, wird esnotwendig werden, sich für derartige Implementi-erungen auf spezialisierte Dienstleister zu stützen,die sowohl ein geeignetes Repertoire vordefinierterProzesse zur Verfügung haben (auch in Form ferti-ger „Out-of-the-Box“-Implementierungen), als auchübergreifend das gesamte Thema „IT-Security“ ver-stehen und integrieren können.

Als Fazit lässt sich sagen, dass es durch denEinsatz von standardisierten Lösungspaketen underprobten Vorgehensweisen insbesondere für mit-telständische Firmen möglich sein wird, eine um-fassende Identity-Infrastruktur aufzubauen, die so-wohl alle aktuellen und zukünftigen rechtlichen An-forderungen erfüllt, als auch zu einer messbarenEffizienzsteigerung und zu Kostensenkungen führt.

Eines der am Markt verfügbaren Lösungspa-kete ist TrustedSIMP (www.trustedsimp.de). Wei-tere Informationen im Internet unter: www.ic-compas.de

Notwendigkeit der StandardisierungErhöhte Sicherheit durch überprüfbare und einheitliche Prozesse.

VORTEILHAFT Andreas Netzer, Geschäftsführer deriC Compas GmbH & Co KG, beschreibt die große Be-deutung von standardisierten Lösungspaketen.

Page 31: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

INVESTMENT

VISAVIS ECONOMY 5/08 31

G eschlossene Fonds wie Immobilien-oder Schiffsbeteiligungen warenlange nur etwas für Leute mit einem

langen Atem: Wer hier investiert war, hattekaum Möglichkeiten, seinen Anteil vor Ab-lauf der Anlagedauer zu verkaufen, wenn erunerwartet liquide Mittel benötigte. Ledig-lich die Fondsgesellschaften nahmen in derRegel aus Kulanz gebrauchte Anteile zu-rück – mit schlechten Konditionen für denAnleger. Der vorzeitige Verkauf war damitmeist ein Verlustgeschäft.

Doch die Situation hat sich grundlegendverändert. In den vergangenen Jahren ist

der Zweitmarkt für gebrauchte Anteile angeschlossenen Investmentfonds stark gewach-sen. Etliche Börsen oder Fondsgesellschaftenbetreiben selbst Zweitmarktbörsen, und esgibt auch zahlreiche Fonds, die Zweitmarkt-anteile aufkaufen und verwerten. Die Um-sätze auf dem Zweitmarkt sind dementspre-chend gestiegen, von 612 Mio. Euro im Jahr2006 auf 1.040 Millionen Euro in 2007.

DIE ANLEGER PROFITIEREN von dieser Ent-wicklung. Wenn sie ihren Anteil verkaufenwollen – was nach wie vor meist aus einerNotlage heraus geschieht – stehen ihnen ei-

nige Plattformen wie etwa Zweitmarkt.de,Fondsdirekt oder Zweitmarkt Plus AG zurVerfügung. Das Prozedere für Anleger istbei den Fondsbörsen einfach: Sie müssensich lediglich anmelden, die Beteiligungvorstellen und einen Mindestpreis angeben.Die Börse erhält bei einem erfolgreichenVerkauf Gebühren – meist in Höhe vonzwei Prozent. Daneben gibt es auch Maklerwie die Deutsche Zweitmarkt AG, die sichauf die Vermittlung von gebrauchten Be-teiligungen spezialisiert haben.

Jedoch geht nicht jede Beteiligung gleichgut weg. Es kommt erheblich auf die Qua-lität des Anteils an. Für hochwertige Anlage-modelle gibt es unter Umständen mehrereInteressenten, während sich eine wenig at-traktive Beteiligung zum Ladenhüter ent-wickeln kann. Korrespondierend zu den ab-geschlossenen Beteiligungen am Erstmarktwerden am Zweitmarkt hauptsächlich Schiffs-und geschlossene Immobilienfonds gehan-delt. Die Käufer sind in der Regel Profis, dasich Privatanleger beim Kauf gebrauchterFondsanteile noch sehr zurückhalten. Siekönnen stattdessen von speziell konzipier-ten Zweitmarktfonds profitieren.

In Fahrtgekommen

Seit 1999 profitieren Schiffsfonds in Deutsch-land von der günstigen Tonnagesteuer. Viele älterenoch als Steuersparmodell aufgelegte Fonds habenseitdem die Möglichkeit genutzt, von der Gewinn-besteuerung in die pauschale Tonnagesteuer zuwechseln. Die Anleger haben also von der anfäng-lichen steuerlichen Verlustzuweisung profitiert undfreuen sich jetzt über den niedrigen Satz der Ton-nagesteuer. Dass diese Anleger bei Fondsauflösungeine Steuerzahlung durch den Unterschiedsbetragerwartet, wissen jedoch die wenigsten.

Die Deutsche Zweitmarkt AG, Experte für denHandel mit geschlossenen Fonds, informiert die An-leger gemeinsam mit der Wirtschaftsprüfungs- undSteuerberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoo-pers in einer Broschüre über das steuerlich rele-vante Thema Unterschiedsbetrag. Interessiertekönnen die Broschüre unter www.deutsche-zweit-markt.de/downloads im Internet abrufen.

Beim Unterschiedsbetrag handelt es sichum die Differenz zwischen dem Buchwert und demgeschätzten Marktwert eines Schiffes, die beimWechsel von der Ertrags- in die Tonnagebesteue-

rung festgestellt wird. Im Schnitt liegen die Unter-schiedsbeträge bei 60 bis 80 Prozent des nomina-len Beteiligungswertes. Betroffene Investoren müs-sen den Unterschiedsbetrag bei Fondsauflösungmit ihrem persönlichen Steuersatz versteuern, egalob sie bis Laufzeitende warten oder vorher amZweitmarkt verkaufen. Der Vorteil bei einem Ver-kauf ist, dass sich der Anleger den Zeitpunkt derBesteuerung aussuchen kann.

„Es ist äußerst wichtig, Anleger über den Un-terschiedsbetrag ihrer Schiffsfonds zu informieren.Nur dann können sie entsprechend vorsorgen“, rätBjörn Meschkat, Vorstand der Deutschen Zweit-markt AG. Durch den vorzeitigen Verkauf amZweitmarkt hätten die Anleger die Möglichkeit, denZeitpunkt der Besteuerung gezielt in ein Jahr mitniedrigem persönlichen Steuersatz zu legen. Auchsollten sie einen Teil der jährlichen Auszahlungenbeiseite legen, um die Steuerzahlung bei Fondsauf-lösung aufzufangen. Außerdem, so eine weitereEmpfehlung von Meschkat, sollte jeder Anlegerjährlich sein Portfolio vom Steuerberater prüfen las-sen. www.deutsche-zweitmarkt.de

Steuern sparen mit WertdifferenzenDurch vorzeitigen Verkauf am Zweitmarkt können Anleger den optimalen Zeitpunkt bestimmen.

RATSCHLAG Björn Meschkat: „Es ist äußerst wichtig,Anleger über den Unterschiedsbetrag ihrer Schiffsfondszu informieren, damit sie vorsorgen können.“

AUFWIND Der Zweitmarkt für gebrauchte Fondsanteile boomt.

von Waltraud Pochert

Page 32: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Selbstständige und Freiberufler, aber auch Angestellteund ältere Sparer können seit 2005 interessante Steuervorteilefür ihren Ruhestand nutzen: Bei der sogenannten Rürup-Rentewerden ihre Beiträge in die Altersvorsorge über die Möglich-keit des Sonderausgabenabzugs steuerlich gefördert. CanadaLife hat zum 1. Juli 2008 eine neue Versicherung auf denMarkt gebracht, die darüber hinaus für interessante Rendite-chancen sorgt. Das Besondere an Generation basic plus: Kun-den können sich je nach Wunsch das passende Angebot auseiner Auswahl aus 21 Fonds für ihre staatlich geförderteBasisvorsorge zusammenstellen.

Zwei Jahre nach ihrer Einführung sind Rürup-Versiche-rungen im Vergleich zu anderen Vorsorge-Modellen mit staat-licher Förderung noch vergleichsweise unbekannt. Die nachdem Wirtschaftsweisen benannten Policen unterstützen Kun-den beim Aufbau einer sogenannten Basisaltersvorsorge undbieten eine lebenslange Leibrente für den Ruhestand. Auchwenn Rürup-Policen letztlich private Rentenversicherungensind, so wurden sie doch an das Modell der gesetzlichen Renteangelehnt.

Wichtigstes Charakteristikum der Rürup-Policen: Nach § 10 EStG sind Beiträge zumAufbau einer Basisaltersvorsorge, d. h. einerRürup-Rente, sonderausgabenabzugsfähig.Auch eine ergänzende Absicherung von Hin-terbliebenen oder für den Fall des Eintrittsvon Berufsunfähigkeit oder Erwerbsunfähig-keit ist möglich.

Die Sonderausgaben für die Vorsorgeauf-wendungen können bis zu 20.000 Euro fürAlleinstehende und 40.000 Euro für Ehepaareberücksichtigt werden. Im Jahr 2008 könnenbis zu 66 Prozent des tatsächlichen Aufwands steu-erlich als Vorsorgeaufwendungen im Rahmender persönlichen Veranlagung geltendgemacht werden. Das sind je nach ver-bleibendem individuellen Abzugs-volumen bis zu 13.200 Euro für Al-leinstehende und 26.400 Euro fürVerheiratete.

Der Anteil der berücksichti-gungsfähigen Vorsorgeaufwendun-gen erhöht sich in Zukunft bis zumKalenderjahr 2025 um zwei Pro-zent pro Jahr. Dies gilt auch fürdie Beiträge zu eingeschlossenenZusatzoptionen.

Anders als bei der gesetz-lichen Rente können Kundenbei der Basisaltersvorsorge

die Art der Kapitalanlage frei wählen. Hier ist Fingerspitzen-gefühl gefragt, denn einerseits möchten die Sparer ihr Geldertragreich angelegt wissen. Andererseits soll das Ersparte fürsAlter nicht durch riskante Anlagen aufs Spiel gesetzt werden.Die neue Rürup-Rente von Canada Life verbindet beide Wün-sche auf optimale Weise miteinander.

Generation basic plus ist eine fondsgebundene Renten-versicherung, die nach typisch angelsächsischer Anlagestrategiearbeitet. Wichtiges Charakteristikum ist das sogenannte Uni-tised-With-Profits (UWP-) Prinzip. Hier werden die Gelder fürdie Altersvorsorge in den hinterlegten Generation-UWP-FondsI angelegt. Durch eine hohe Aktienquote kann der Kunde an denRenditechancen der Wertpapiermärkte teilhaben. Gleichzeitigbieten ein spezielles Glättungsverfahren und eine garantierteMindestwertentwicklung wichtige Sicherheitspolster.

Wer den renditeorientierten Aufbau des privaten Alters-kapitals noch stärker nutzen möchte, dem stehen weitere inter-essante Fonds- und Fondsportfolios namhafter Investment-gesellschaften zur Verfügung. Insgesamt können Kunden

aus 20 Fonds- und Fondsportfolios unterschiedlicherRisikoklassen eine Auswahl von bis zu zehn Fonds tref-

fen – je nach ihrer individuellen Risikoneigung.Auf Wunsch übernehmen die Anlagespezialisten derCanada Life im Rahmen des automatischen Port-folio-Managements nach dem gewünschten An-lageprofil auch die Einzelfondsauswahl für denKunden.

Neben Renditechancen und Sicherheit wün-schen sich Sparer mehr denn je auch ein gewisses

Maß an Flexibilität und Selbstständigkeit. Generationbasic plus bietet vielfältige Spielräume, zum Bei-

spiel bei der Beitragszahlung. Frei werdendeGelder können jederzeit flexibel und nach

Verfügbarkeit zusätzlich in die Al-tersvorsorge fließen, diese Zu-

zahlungen sind jederzeitmöglich. Auch zum Be-ginn der Rente wird Frei-heit geboten. Mit derMarktoption werdenauf Wunsch eine Aus-wahl der besten derCanada Life zur Ver-fügung stehenden An-gebote unterschied-licher Versicherer zurAuswahl gestellt. Wei-tere Informationen er-halten Sie im Internet:www.canadalife.de

Steuervorteil plus RenditeRÜRUPRENTEN Steuern sparen und Renditechancen nutzen: Günther Soboll, der Hauptbevoll-

mächtigte der Canada Life Europe, zeigt auf, wie sich beides kombinieren lässt.

BASISRENTE Günther Soboll: „Der Steuervorteil liegt auf derHand. Generation basic plus bietet zusätzlich Renditechancen.“

32 VISAVIS ECONOMY 7/08

VERSICHERUNGEN

Page 33: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VERY

VISAVIS ECONOMY 7/08 33

D er Fußballklassiker „Deutschlandgegen England“ hat viele Geschich-ten geschrieben. Zwar verpassten die

englischen Kicker die Teilnahme an derdiesjährigen Europameisterschaft, doch beider Champions League gehörten sie wiedereinmal zu den besten Mannschaften Euro-pas, während die deutschen Vereine eherschlecht abschnitten. Seit Anfang der 90er-Jahre findet das ewige Duell zwischen denbeiden Kontrahenten auch auf dem Lebens-versicherungsmarkt statt: Großbritanniengeht auch hier in die Offensive.

DASS DER DEUTSCHE Anleger mit briti-schen Lebensversicherungspolicen punktenkann, hat sich allerdings noch nicht überallherumgesprochen. „Diejenigen, die sich füreine britische Police interessieren, sind meistschon sehr gut über das Thema Geldanlageinformiert und suchen Alternativen zu ihrenbisherigen Anlagen“, so die Erfahrung vonChristos Kantaridis, Geschäftsführer undGründer des Competence Center-Berater-netzwerks, das sich mit britischen Policenund Investments befasst. „Die beste Markt-kenntnis haben in der Regel die sogenann-ten ,Best Ager‘, also Menschen, die sichnicht mehr mit dem Aufbau ihrer Altersvor-

sorge befassen, sondern zum Beispiel eineLebensversicherung ausbezahlt bekommenhaben und jetzt über die Wiederanlage die-ses Kapitals nachdenken.“ Diese Gruppesei demnach mehr an einer Vermögensver-rentung interessiert, so Kantaridis. Junge An-leger hingegen recherchierten weniger undstießen daher eher zufällig auf britische Le-

bensversicherungen. „Ein Geheimtipp sinddie Policen aber trotzdem schon lange nichtmehr“, macht Kantaridis deutlich.

SEIT KNAPP 15 Jahren drängen die Britennun mit ihren Produkten auf den deutschenMarkt. Wer sich die Angebote genauer an-schaut, wird merken, dass sie gegenüber

BRITISHOFFENSIVE Bei der Höhe der Rendite von Policen schlagen briti-sche Lebensversicherer ihre europäischen Wettbewerber.

von Sabine Olschner

TRANSPARENZ Dr. Mark Ortmann, GeschäftsführerITA: „Die britischen Versicherer sind verpflichtet, die Kos-ten für den Kunden nachvollziehbar zu machen.“

VORTEIL „Die rechtliche Situation erlaubt den britischenVersicherungsunternehmen eine flexiblere Anlagepolitik“,erklärt Johannes Bitter-Suermann, König & Cie.

Page 34: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Deutschland wird britischer, heißt es.Altersvorsorgelösungen aus dem weiter-entwickelten Finanz- und Versicherungs-platz London haben mittlerweile ihren Wegnach Deutschland gefunden. Davon profi-tieren hierzulande insbesondere fondsge-bundene Versicherungen. Diese neue Gene-ration der britischen Fondspolicen ist ganzdarauf ausgerichtet, Anlegern den kom-pletten Markt in einem einzigen Versiche-rungsprodukt anzubieten. Angesichts derkommenden Abgeltungsteuer wird dieseStrategie sich als Vorteil für den Anlegerbemerkbar machen.

Ab dem nächsten Jahr, nach dem In-krafttreten der neuen Abgeltungsteuer, istes sinnvoll, bevorzugt in solche Produktkon-zepte zu investieren, welche die Anlageent-scheidungen nicht einschränken und über-dies einen flexiblen Umgang mit dem Ver-mögen sowohl in der Anspar- als auch inder Rentenphase sicherstellen. Denn jederProduktwechsel kostet Geld. Auch in Groß-britannien gibt es eine Abgeltungsteuer. Sieist zwar etwas anders gestaltet, aber die Er-fahrungen zeigen, dass dem Anleger einesbesonders wichtig ist: Er möchte Optionenauf Fondswechsel, Strategieänderungenund Risikoabsicherungen, außerdem Aus-zahlungs- und Einzahlungsmöglichkeitensowie flexible Rentenlösungen nutzenkönnen. Und das möglichst so, dass er in-nerhalb eines Produkts ohne steuerpflichti-gen Wechsel agieren kann.

Altersvorsorgesparer sind also vordem Hintergrund der neuen Steuerregelnab 2009 gut beraten, bevorzugt in solcheProdukte zu investieren, die hinsichtlich desInvestmentangebotes den Markt komplettabbilden. Fondspolicen, die nur eine be-grenzte Fondsauswahl bieten oder aber denKunden dazu zwingen, sich auf eine Strategiefestzulegen, werden weniger nachgefragtwerden. Auch neue Anlagekonzepte müs-sen künftig ins Portfolio der Police aufge-nommen werden können, denn nur dannhat der Versicherungsnehmer die Chance,über die Vertragslaufzeit auf unterschiedlicheBörsenentwicklungen und Lebenssitua-tionen reagieren zu können.

Auf der Investmentseite sollten daheralle Assetklassen, Regionen und Märkte,Anlage- und Vermögensverwaltungskon-zepte sowie strukturierte Produkte in Ver-bindung mit leistungsstarken Garantiemo-dellen angeboten werden. Zu den Stan-dards gehört, dass der Wechsel von Fondsoder der Anlagestrategie kostenlos ist unddass die Kundenbeiträge taggenau ange-legt werden können.

In Großbritannien werden Altersvor-sorgeprodukte teilweise ähnlich einem De-pot genutzt. Das können auch die Fonds-policen, die Friends Provident Internatio-nal in Deutschland anbietet. Variable Bei-tragszahlungen (Einmalzahlungen, regel-mäßige Beiträge, Sonderzahlungen) sindohne Einschränkungen erlaubt. Für die

Rentenphase gibt es unterschiedliche Mo-delle der Teilkapitalisierungen und Teilver-rentungen, und auch vorher kann je nachBedarf bereits Geld aus dem „Friends Plan“entnommen werden.

Überdies spielen auch in Großbritan-nien Garantien eine große Rolle. Hierbeisetzen die neuen Konzepte der Briten aufeine klare Trennung von Garantie und Ka-pitalanlage, denn nur so wird die Anlage-entscheidung des Kunden nicht einge-schränkt. Die Garantieoption im „FriendsPlan“ folgt diesem Prinzip. Die Sicherheits-komponente ist völlig losgelöst von derKapitalanlageseite. Nach Abzug der Ga-rantiekosten, die fünf Prozent des Beitra-ges ausmachen, fließt der restliche Beitragin die vom Kunden gewählten Investment-fonds oder gemanagten Varianten. Einwichtiger Aspekt dabei ist: Es wird nichtnur eine hinterlegte Anlageform angebo-ten, sondern alle am Markt verfügbaren Ka-pitalanlagestrategien werden offeriert. EinWechsel ist während der gesamten Lauf-zeit möglich. Der Kunde bleibt zu jedemZeitpunkt in seiner Anlageentscheidungfrei. Bei anderen am Markt bekannten Ga-rantiemodellen hat der Kunde diese Hand-lungsfreiheit stattdessen an die Versiche-rungsgesellschaft und deren Kapitalanla-gemanagement abgegeben. Weitere Infor-mationen finden Sie im Internet unter:www.fpinternational.com; www.fpbag.de

Investmentkonzept ALL in ONE

Quel

le: F

riend

s Pr

ovid

ent

Investment• alle Assetklassen• alle Themen• alle Regionen• alle Märkte• Garantien• Vermögensver- waltung

Garantien• Beitragssummengarantie• Höchststandsgarantie• Todesfallschutz• Kapitalschutz• Versicherungsmantel

Steuer-Optimierung• Abgeltungsteuer• Erbschaftsteuer• Einkommensteuer• Staatliche Förderung

Flexibilität• Beitragsformen• Market Option• Ablaufmanagement• Rentenphase• Auszahlungs- und Entnahmepläne

Bedingungen• klar und transparent• keine Stornoabschläge• Treuebonus: vertraglich gesichert

Britische FondspolicenVORAUSSCHAUEND Im Hinblick auf die bevorstehende Abgeltungsteuerkommen interessante neue Versicherungsprodukte auf den Markt.

INVESTMENT Stefan Giesecke, Vorstand der FinancialPartners Business AG und für Friends Provident Interna-tional in Deutschland tätig, empfiehlt flexible Produkte.

34 VISAVIS ECONOMY 7/08

VERSICHERUNGEN

Page 35: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 35

deutschen Lebensversicherungen einige Vor-teile bieten – zum Beispiel beim Thema Ren-dite: Während deutsche Lebensversicherereine sicherheitsorientierte Anlagestrategieverfolgen, um eine hohe Garantieverzin-sung zu gewährleisten, setzen britische An-bieter auf eine hohe Aktienquote, die am En-de zwei bis drei Prozent mehr Rendite bedeu-tet, wie Experten schätzen. „Die rechtlicheSituation erlaubt den britischen Versi-cherungsunternehmen eine flexiblere Anla-gepolitik“, erklärt Johannes Bitter-Suermann,geschäftsführender Gesellschafter vom Ham-burger Emissionshaus König&Cie. Theore-tisch können die Briten bis zu 100 Prozentin Aktien anlegen, denn im Gegensatz zudeutschen Lebensversicherern sind diesenicht an die in Deutschland gesetzlich vor-geschriebene Aktienobergrenze von 35 Pro-zent gebunden. Tatsächlich liegt die Aktien-quote der Briten im Branchendurchschnitt bei50 bis 60 Prozent, wenn sie zu ihrer Versiche-rung eine Garantie bieten, beziehungsweisebei rund 90 Prozent bei Policen mit Garan-tieoption. Deutsche Versicherer hingegen in-vestieren bei konventionellen Produkten ge-rade einmal rund zehn Prozent in Aktien.

EINE BRITISCHE POLICE mit Garantie nenntsich „With Profit“ (zu Deutsch: „überschuss-berechtigt“) und garantiert dem Anlegersein Nettokapital abzüglich der Risiko-prämie für einen Versicherungsschutz biszum Ende der vertraglich festgelegten Lauf-zeit. Eine weitere Besonderheit von „WithProfit“-Policen ist das Glättungsverfahren,auch Smoothing genannt. Dabei wird das

Guthaben während der gesamten Vertrags-laufzeit auf einen Durchschnittswert geglät-tet, damit es nicht den Marktschwankungenausgesetzt ist: In guten Börsenzeiten wer-den Reserven gebildet, in schlechten Bör-senzeiten werden sie aufgelöst. Zudem wirdjeweils am Anfang des Jahres ein Bonus fest-gesetzt, der dem Anleger nicht mehr ge-nommen werden kann. Die positiven Fol-

gen dieses Verfahrens: Anteile können nie-mals fallen, sondern nur steigen oder allen-falls gleich hoch bleiben. Darüber hinaus erhältder Anleger zum Ablauf des Vertrages be-ziehungsweise im Todesfall einen Schluss-bonus, der bis zu 60 Prozent des Gesamt-guthabens ausmachen kann.

Die Nachfrage nach „With Profit“-Pro-dukten geht allerdings mittlerweile zurück.„Sie spielen auf der Insel kaum noch eineRolle“, so Stefan Giesecke, Vorstand der Fi-nancial Partners Business AG, Vertriebsma-nagement-Gesellschaft, die im Auftrag vonFriends Provident International in Deutsch-land tätig ist. „Die aus Kundensicht einge-schränkte Entscheidung über die Anlage-strategie und die unzureichende Transpa-renz bei dem komplexen Glättungsverfahrensind einige Gründe für den Nachfragerück-gang.“ Dafür spielen sich andere Anlagefor-men an die Spitze. „Fondspolicen sind dieGewinner dieser Entwicklung“, ist Gieseckeüberzeugt. Der größte Nutzen von Fonds-policen: Sie sind extrem flexibel sowohl inder Anspar- als auch in der Rentenphase.„Der Kunde kann Beiträge in allen denk-baren Varianten zahlen“, erklärt Giesecke.

DAS BRITISCHE Versicherungsmodell kannübrigens auch für die Rürup-Rente, dieAnlage mit den hohen Steuervorteilen,genutzt werden. „Wer bei der Altersvorsor-ge die Chancen der Wertpapiermärkte fürsich nutzen möchte, ist mit einer Versiche-rung nach angelsächsischem Prinzip gut auf-gehoben“, betont Günther Soboll, der Haupt-bevollmächtigte der Canada Life Europe.„Moderne Tarife können mittlerweile ganzunterschiedliche Risikotypen und Anlage-wünsche der Kunden berücksichtigen.“ DasGleiche gilt für die betriebliche Altersvor-sorge: Die Briten bieten auch hier mittler-weile eine breite Palette, von der Direktver-sicherung für Arbeitnehmer bis hin zu indi-viduellen Lösungen für Führungskräfte.

Wer sich für eine britische Versicherungentscheidet, sollte – genau wie bei deut-schen Versicherungsgesellschaften – auf dieQualität des Anbieters achten. Ralf Wechs-ler, Marketing Director Clerical Medicalund Heidelberger Leben, rät Anlegern, „beider Wahl des Versicherers insbesondere aufein Unternehmen mit hervorragendenFinanzstärke-Ratings zu setzen. Zusätzlichsollte die Gesellschaft den Insolvenzschutzder britischen Financial Services Compen-sation Scheme (FSCS) gewähren“. Mit die-

ENORM „Pro Jahr werden in Deutschland ca. 600 Mio.Euro in den britischen Lebensversicherungszweitmarktinvestiert“, erklärt Thomas Laumont, Vorstand BVZL.

Brit. Unit-linked-Police mit Garantieoption

Quel

le: F

riend

s Pr

ovid

ent

With Profit Product 40 %

95 %5 %

50 % 50 %

50 % Garantiefonds 25 %25 %

80 % 20 %

90 % 10 %

60 %

Fondspolice mitGarantiefonds

3-Topf Hybrid-Profit

3-Topf Hybrid-Profit

Konventionelles Produkt

Garantieprämie Aktienanteil Rentenanteil

BANDBREITE Deutsche Anleger, die sich für britische Versicherungsprodukte interessieren, können aus einer Palette vonProdukten auswählen. Neben dem Erstversicherungsmarkt gibt es auch bei Second-Hand-Verträgen lukrative Renditen.

Britische Lebensversicherungspolicen

Page 36: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Die Rente mit 67 ist beschlossene Sa-che, aber die Mehrheit der Deutschen sehntsich nach einem früheren Ausstieg. Wer sichjedoch vorzeitig aus dem Job verabschie-den möchte, muss das nötige Kleingeld be-reits heute privat beiseitelegen – beispiels-weise in Form einer Rentenversicherung.Regelmäßige Auszahlungen ab Vertrags-schluss, flexibles Renteneintrittsalter, Ak-tieninvestment mit Garantien und beimersten Anbieter jetzt auch eine Verrentungdes einbezahlten Kapitals in zwei Phasenkennzeichnen Verträge der neueren Gene-rationen, die passgenau auf die Bedürf-nisse von Vorruheständlern zugeschnittensind.

Ob Vorruhestand eine Option ist, ent-scheidet sich meist im Alter zwischen 40und 50 Jahren, wenn ein größeres Erbeansteht oder die Lebensversicherung fälligwird, die Mittel aber nicht mehr für denHausbau oder die Kinder benötigt werden.Wie finde ich eine renditestarke Anlageund welche Garantien erhalte ich? BietenVersicherungen die Flexibilität, die ich brau-che? Diese und weitere Überlegungen ver-zögern oftmals eine Entscheidung. Die Fol-ge: Vermögen wird unnötig lang auf Tages-geldkonten geparkt, anstatt in ertragsstar-

ken Anlagen für das finanzielle Auskom-men im Ruhestand zu arbeiten.

Unsere Analysen zeigen: Kundenwünschen ein hohes Maß an Flexibilitätvor und insbesondere während der Renten-phase, eine Garantie auf ihre Kapitalanlageund gute Renditechancen auf der Grund-lage einer aktienorientierten Anlage. Dabeinimmt Clerical Medical eine Vorreiterrolleein und bietet die erste fondsgebundeneRentenversicherung gegen Einmalbeitragan, bei welcher der Versicherungsnehmer denVertragswert in eine erste und eine zweiteRente aufteilen kann. Die Rentenleistungkann auf Wunsch zu unterschiedlichen Zeit-punkten erfolgen. Regelmäßige Auszahlun-gen ab Vertragsbeginn und freie Wahl desRenteneintrittsalters ab dem 50. Lebensjahrsorgen für umfassende Flexibilität in Sa-chen Ruhestandsplanung.

Ein 50-jähriger Mann hat z. B. 50.000Euro geerbt und legt diese für seine Frau ineine fondsgebundene Rentenversicherunggegen Einmalbeitrag an (z. B. Performance-master NobleRente von Clerical Medical).Fünf Jahre später zahlt seine Frau weitere30.000 Euro ein. Er geht mit 60 Jahren inRente und lässt sich eine Hälfte des bis da-hin erzielten Vertragswertes in eine monat-

liche Rente für seine Frau in Höhe von 227Euro umwandeln (erste Rente). Die andereHälfte soll später das Rentenpolster desEhepaars aufbessern. Nach weiteren zehnJahren entnimmt das Ehepaar regelmäßigeAuszahlungen von 550 Euro pro Monatund lässt sich zum 75. Geburtstag der Fraudie Hälfte des Kapitalstocks ausbezahlen.Der Rest wird in eine zweite Rente umge-wandelt (300 Euro monatlich).

Die Verträge werden flexibler, dochdie vorteilhafte Besteuerung bleibt erhal-ten: Rentenzahlungen werden auch nachEinführung der Abgeltungsteuer mit demgünstigen Ertragsanteil besteuert.

Eine längere Laufzeit wird aber auchvon Clerical Medical belohnt: Wer für zehnJahre oder länger anlegt, profitiert am zehn-ten Jahrestag der Anlage von 2,5 ProzentTreuebonus. Am 20. Jahrestag der Anlagekommen weitere 2,5 Prozent hinzu. Infor-mationen unter: www.clerical-medical.de

45 50 55 60 65 70 75 80 Alter Frau

2. lebenslange Rente300 Euro p.m.

1. lebenslange Rente227 Euro p.m.

Zeitpunkt des 1. Renten-beginns 227 Euro p.m.

Zeitpunkt des 2. Renten-beginns 300 Euro p.m.

VertragswertRentenbeginn

Gesamtrente527 Euro p.m.

55.604 Euroeinmalige Kapi-talabfindung

550 Euro p.m.

60.801 Euro 55.604 Euro

121.602 Euro

50.000 EuroAnlage

30.000Zusatz-zahlung

Aufschubphase Rentenphase

Vertragswert

Selbstbestimmt in den RuhestandEMPFEHLENSWERT Moderne Rentenversicherungen sind Investments, die den Einstieg in den Berufsausstiegbegleiten. Von Ralf Wechsler, Marketing Director bei Clerical Medical und Heidelberger Leben.

FLEXIBILITÄT Ralf Wechsler erläutert die Vorteile einerfondsgebundenen Rentenversicherung, deren Vertragswertsich in eine erste und eine zweite Rente aufteilen lässt.

Quelle: Clerical Medical; Vorgaben: Performancemaster NobleRente, Berechnung mit einer beispielhaft gleichbleibendangenommenen Wachstumsrate von 6 % p. a. Hinweis: Mögliche Steuern auf die Werte der Auszahlung sind nicht berück-sichtigt. Performance der Vergangenheit ist nicht notwendigerweise ein Hinweis auf zukünftige Performance.

36 VISAVIS ECONOMY 7/08

VERSICHERUNGEN

Page 37: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 37

sem Einlagensicherungsfonds sind Anlegergegen den Konkurs ihres Versicherers gefeit– sofern ihre Versicherungspolice in Groß-britannien ausgestellt wurde. Außerdemunterliegen die britischen Versicherer derstrengen Aufsicht der Financial ServicesAuthority (FSA), die prüft, ob die Gesell-schaften genügend Kapitalreserven haben,um die zugesagten Leistungen zu erfüllen.

EIN WEITERER VORTEIL für den Anleger:Die britischen Versicherer sind verpflichtet,die Kosten für den Kunden nachvollziehbarzu machen – eine Pflicht, der die deutschenAnbieter erst seit der diesjährigen Reformdes Versicherungsvertragsgesetzes nach-kommen müssen. „In dieser Hinsicht warendie Briten wesentlich weiter als wir“, er-klärt Dr. Mark Ortmann, Geschäftsführerdes Instituts für Transparenz in der Alters-vorsorge (ITA). „In ihren Policen sind diedirekten Abschlusskosten, meist in Prozent,seit Langem aufgeführt. Das, was der Ver-mittler bekommt, wird in absolutem Pfund-Betrag ausgewiesen.“ Darüber hinaus ver-öffentlichen britische Versicherer die Reduc-tion of Yield, eine Kennziffer, die Auskunftgibt, wie viel Prozent der Rendite für denVersicherungsmantel verwendet werdenund wie viel für die reine Kapitalanlage.„Sie vergleicht die Bruttorendite ohne Kos-ten mit der Nettobeitragsrendite des Ver-trags unter Beachtung aller Kosten“, erläu-tert der ITA-Chef.

Neben dem Neuabschluss von briti-schen Versicherungen bietet der englischeMarkt noch eine weitere interessante Va-riante: den Handel mit gebrauchten Versi-

cherungspolicen. Das Geschäft mit den Se-cond-Hand-Verträgen hat auf der Insel einelange Tradition: Die erste Police wurde be-reits 1844 über das Auktionshaus Foster &Cranfield versteigert, das übrigens heutenoch am Markt ist. Inzwischen hat dieseForm der Geldanlage auch hierzulandeFreunde gefunden. „In den vergangenenJahren wurden in Deutschland jeweils rund600 Millionen Euro in den britischen Le-bensversicherungszweitmarkt investiert“,schätzt Thomas Laumont, Vorstand des Bun-desverbands Vermögensanlagen im Zweit-markt Lebensversicherungen (BVZL). DerBVZL hat 40 Mitglieder, zu zwei DrittelnDeutsche, der Rest stammt aus Großbritan-nien und den USA.

DAS PRINZIP IST einfach: Statt eine Lebens-versicherung zu kündigen, wie es in Deutsch-land noch immer die Regel ist, verkaufendie meisten Briten ihren Vertrag und erhal-ten dadurch weit mehr als die magerenRückkaufswerte der Versicherungsgesell-schaften. Auch in Deutschland ist solch einVerkauf seit 1999 möglich, aber nur wenigeAnleger haben bisher von diesem Zweit-markt, der vor allem über die Firma Cash.Life abgewickelt wird, gehört. In Englandhingegen gehört er zum Alltag: SogenannteMarket-Maker prüfen, ob ein Dritter Rech-te an der angebotenen Police hat. Ist diesnicht der Fall, werden der Kaufpreis und dievoraussichtliche Ablaufleistung ermittelt.Je nach Versicherer zahlt der Käufer dierestlichen Prämien jährlich oder einmaligund erhält bei Fälligkeit des Vertrags dieLeistungen ausbezahlt.

„Neben dem Direkterwerb einer Policekann man sich auch an einem Policen-Fonds beteiligen“, erklärt Thomas Laumontvom BVZL. „Dabei ist die Risikostreuunggrößer.“ Mit einem Fonds sei man auf jedenFall besser gegen mögliche Ertragsschwä-chen einzelner Versicherungsunternehmenabgesichert. Wichtig sei auch hier – ebensowie beim Erstversicherungsmarkt – auf dieFinanzstärke des Anbieters zu achten.

BESONDERS INTERESSANT WERDEN diegebrauchten Versicherungen – auch Teps(Threaded Endowment Policies) genannt –durch die Ausschüttung von verwaistenVermögenswerten. Dieses Kapital ist vorallem während des Zweiten Weltkriegesentstanden, als viele Versicherte samt ihrerAngehörigen starben und daher die Gesell-

schaften die Leistungen nicht ausbezahlten.Diese Vermögenswerte werden nun als Son-derbonifikationen ausgeschüttet und lassendie Renditen von Teps glänzen. Wer sich fürsolch eine Anlage interessiert, sollte aller-dings beachten, dass die Verträge auf Briti-sche Pfund laufen. Je nach Währungskurs,der bei Ablauf der Police gültig ist, kann esim Zuge des Umtauschs in Euro zu Verlus-ten kommen. Zudem müssen die Erträge amEnde der Laufzeit voll versteuert werden.Trotzdem rechnet Thomas Laumont in denkommenden Jahren mit einem gleichblei-benden oder steigenden Interesse an Teps:„Aufgrund der derzeitigen Kreditkrise undder Unsicherheit an den Kapitalmärkten bie-tet der Lebensversicherungszweitmarkt einesichere Variante mit guten Renditemöglich-keiten.“ Wer auf dem englischen Markt mit-spielen will, hat mit ein wenig Sachverstandalso gute Chancen auf einen Volltreffer.

WISSEN „Wer sich für eine britische Versicherungspoliceinteressiert, kennt sich in Geldanlagen aus“, sagt ChristosKantaridis, Competence Center-Beraternetzwerk.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:

@www.britischepolicen.de

www.ifa-ulm.de

www.bvzl.de

www.ita-online.info

Angespartes Kapital nach 30 Jahren*

Englische Lebensver-sicherung mit neunProzent Rendite p.a.

160.880 Euro

Deutsche Lebensver-sicherung mit vierProzent Rendite p.a.

63.102 Euro

Angespartes Kapital nach 30 Jahren

Quel

le:C

VM G

mbH

Page 38: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

38 VISAVIS ECONOMY 7/08

FINANZIERUNG

Das Rennen um die größten Fondsvo-lumina und die fettesten Deals gehört derVergangenheit an. Seit die Subprime-Kriseden Markt für die fremdfinanzierten Rie-sentransaktionen jenseits des großen Tei-ches nahezu ausgetrocknet hat, entdeckenPrivate-Equity-Fonds die verborgenen Schön-heiten der näheren und weiteren Umgebung.Solche im Branchenjargon Small und MidCaps genannten Buy-out-Beteiligungen wer-den üblicherweise mit deutlich wenigerFremdkapital finanziert als die rekordträch-tigen Milliardendeals. Die Notwendigkeit,den Beteiligungserwerb mit höheren Eigen-kapitalquoten zu unterlegen, hat diesesMarktsegment weitgehend vor Bewertungs-höhenflügen bewahrt, sodass für die Zu-kunft auch keine hektischen Preiskorrektu-

ren samt Wertverfall zu befürchten sind.Mittelständische Firmen und Familienun-ternehmen in Nord- und Westeuropa geltenals ausgesprochen attraktives Investitions-ziel, denn die Fonds haben enorme Mitteleingesammelt, die sie renditeträchtig inves-tieren müssen. Da kommen die positivenNachrichten aus dem europäischen Mittel-stand gerade recht. Der Almeida CapitalSurvey des Beratungsunternehmens Almei-da Capital belegt diesen Wandel im Investi-tionsverhalten eindrucksvoll: Während gro-ße Buy-outs in der Gunst der Investoren nachunten sinken, hat das Segment der kleine-ren und mittleren Buy-outs, das sind Trans-aktionen in der Größenordnung bis etwa500 Millionen Euro, hinsichtlich seiner Be-deutung für die Branche erheblich zugelegt.

Gleichzeitig beginnt, gerade in Deutsch-land, der Mittelstand seine bisherigen Fi-nanzierungsgewohnheiten zu hinterfragen.Vor dem Hintergrund von Basel II und stei-genden Fremdkapitalzinsen erscheinen Fi-nanzinvestoren auch für Familienunterneh-men auf einmal nicht mehr als Heuschre-cken, sondern als Honigbienen. Herausfor-derungen wie der anstehende Generations-wechsel und die Expansion ins Ausland kön-nen in Zusammenarbeit mit Private-Equity-Gesellschaften durch deren operative Kom-petenz fachkundig gemeistert werden.

Beispiele hierfür gibt es zahlreich imPortfolio des zweiten Private-Equity-Fonds„Europäischer Mittelstand“ der MünchnerLHI Leasing GmbH. Einer der 19 bereits ge-zeichneten Zielfonds, der erfolgreiche deut-sche Mittelstandsfondsmanager Quadri-ga, unterstützt unter anderem den PassauerTextilproduzenten Eterna und Essmann,Deutschlands führenden Hersteller von in-tegrierten Systemlösungen für Beleuchtung,Entlüftung sowie Klimasteuerung in Ge-werbeimmobilien, bei Expansion und pro-fessioneller Positionierung im Markt. Gera-de bei dem Aufbau ihres Auslandsgeschäf-tes profitieren Mittelständler entscheidendvom internationalen Netzwerk eines exter-nen Investors. Über den DachfondsmanagerAccess Capital Partners partizipieren dieZeichner des LHI Private-Equity-Fonds II

an einem diversifizierten Portfolio mit kla-rem Fokus auf europäische Mittelständler;dies beinhaltet einen signifikanten Anteilan Beteiligungen in Deutschland, Österreichund der Schweiz. Hinter allen diesen Unter-nehmen stehen reale und bewährte Ge-schäftsmodelle mit nachhaltigen Erfolgs-chancen. Den Zugang zu Zielfonds mit ei-nem bewährten Auswahlprozess für solcheerfolgreichen Beteiligungen sichert AccessCapital Partners aufgrund seiner langjähri-gen Spezialisierung und Erfolge im Bereichder europäischen Mittelstandsfonds.

Konzeptionelle Stärke zeigt der LHIPrivate-Equity-Fonds II auch hinsichtlichder neu eingeführten Abgeltungsteuer: UmKapitalabrufe und Ausschüttungen flexibelhandhaben zu können, erwirbt die Fondsge-sellschaft Genussrechte, die eine indirekteBeteiligung am LHI-Mandat ermöglichenund den Anleger im Wesentlichen wirt-schaftlich so stellen, als ob der LHI-Fondsam Dachfonds beteiligt wäre. Da die Ge-nussrechte im Jahr 2008 angeschafft wer-den, fällt für Anleger, die sich noch in die-sem Jahr am LHI Private-Equity-Fonds IIEuropäischer Mittelstand beteiligen, aufVeräußerungsgewinne nach einer Halte-dauer von mindestens einem Jahr keine Ab-geltungsteuer an. Weitere Informationenfinden Sie im Internet unter: www.lhi.de

Heimspiel für starke MarkenPRIVATE EQUITY Investitionen in mittelständische Unternehmen gehörtdie Zukunft. Kleinere und mittlere Buy-outs gewinnen an Bedeutung.

RENDITE Dieter Seitz, Bereichsleiter Eigenkapital derLHI Leasing GmbH, sieht in europäischen Mittelstands-fonds beste Chancen für Anleger.

Page 39: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

VISAVIS ECONOMY 7/08 39

I hre Firmensitze befinden sich nicht inLondon oder New York, sondern in Viern-heim, Harsewinkel und Hornberg. Trotz-

dem erwirtschaften sie Jahresumsätze imdreistelligen Millionenbereich, und ihre Pro-dukte sind weltweit zu finden. Die Rede istvon den sogenannten „Hidden Champions“,ein Begriff, der vor allem durch Prof. Her-mann Simon, Chairman der Bonner Unter-nehmensberatung Simon – Kucher & Part-ners, geprägt wurde.

Als Hidden Champions oder „stille Welt-meister“ gelten in Deutschland mehr als1.100 Mittelständler, die auf ihren Märktenoder in ihrer Nische Weltmarktführer sind.Im Durchschnitt erzielen sie laut der Studievon Prof. Simon einen Umsatz von 326 Mil-lionen Euro.

IHR INTERNATIONALER ERFOLG beruht aufder Nachhaltigkeit ihrer Geschäftskonzepteund insbesondere dem Führungsverhalten ih-rer Gründer: die totale Identifikation mitdem Unternehmen, enorme Zielstrebigkeit,ein fördernder und motivierender Führungs-stil. Die erfolgreichsten Unternehmen gewäh-ren ihren Mitarbeitern die größtmöglichenSpielräume und führen mit weitaus wenigerVorschriften und Regeln als in vergleichba-ren Unternehmen üblich. Als stabilisieren-des Element kommt die große Kontinuitätin der Unternehmensleitung hinzu. So be-trägt die durchschnittliche Amtsdauer allerChefs der als Hidden Champions identifi-zierten Unternehmen 20 Jahre.

Mit hoher Innovationskraft und Kunden-orientierung waren sie schon Globalisie-rungsgewinner, als von Globalisierung nochkeine Rede war. Zum Beispiel Claas, dessen

Landmaschinen heute auf fünf Kontinentenim Einsatz sind. Oder auch die Adco-Um-weltdienste aus Ratingen, Weltmarktführerim Bereich der mobilen Sanitäranlagen –die Dixi-Klos kennt man in 130 Ländernder Erde und sie bescheren dem Unterneh-men global einen Marktanteil von 60 Pro-zent. Auch Namen wie Würth, Bulthauptoder Duravit kennen viele als erfolgreicheMittelständler, ohne zu wissen, dass dieselängst international ausgerichtet sind undeinen erheblichen Teil ihres Umsatzes durchden Export erwirtschaften. Aber auch diePräsenz im Ausland ist ein wichtiger Er-folgsfaktor. So ist beispielsweise die Wei-nig-Gruppe seit gut zehn Jahren mit einemWerk in China vertreten, um von dort ausdie asiatischen Märkte zu bedienen.

TECHNOLOGISCH ANSPRUCHSVOLLE undhochqualitative Produkte „Made in Germany“sind weltweit gefragt. Um diese Märkte zubedienen und die hohen Entwicklungskos-ten wieder einzuspielen, ist eine stetige Ex-pansion unverzichtbar. Zwar besitzen die„stillen Weltmeister“ meist eine im Vergleichzum Durchschnitt des deutschen Mittelstan-des hohe Eigenkapitalquote. Diese reicht je-doch oft nicht aus, um weltweiten Vertrieb,Forschung und Entwicklung sowie Investi-tionen in neue Produktionskapazitäten zufinanzieren. Hier zeichnet sich derzeit durchBasel II eine Wende in der Mittelstandsfi-nanzierung ab. Prof. Hermann Simon: „Tra-ditionelle Bankkredite verlieren massiv anBedeutung. Stark zunehmen wird die Fi-nanzierung am Kapitalmarkt, die bisher fürMittelständler eine untergeordnete Rollespielte.“ Damit scheint die Abneigung derMittelständler gegenüber der Private-Equity-Branche zu schwinden, während sich zu-gleich neue Chancen für Anleger bietenkönnten. Die häufig günstig bewerteten,aber wachstumsstarken Hidden Championsmachen sie zu lohnenden Investitionszielenfür Dachfonds wie den LHI-Private-Equity-Fonds, der sich als „Engel für den europäi-schen Mittelstand“ charakterisiert. Geradedurch den hohen Finanzierungsbedarf unddie vielfach ungelöste Nachfolgeregelungsieht LHI „attraktive Investitionsmöglich-keiten und Potenzial für Wertsteigerungen“.

Um weiterhin global erfolgreich mitmi-schen zu können, müssen die Mittelständlerumdenken. Die Einbeziehung alternativer Fi-nanzierungsformen parallel zum klassischenBankkredit könnte im internationalen Wett-bewerb überlebensnotwendig werden.

ENTWICKLUNG „Die Finanzierung am Kapitalmarkt, diebisher für Mittelständler eine untergeordnete Rolle spielte,wird stark zunehmen“, prognostiziert Prof. Hermann Simon.

von Andreas Hodapp-Schneider

STRATEGIE Innovative Produkte „Made in Germany“ und einehohe Kundenorientierung führen „stille Weltmeister“ in Zeitender Globalisierung zum Erfolg auf internationalen Märkten.

ChampionsHidden

Page 40: VISAVIS Economy 07/2008 - Meister der Finanzen

Qualität hat einen Namen.

Werterhaltende Verarbeitung.Verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen.

Garantierte und geprüfte Produktsicherheit. Global Regional denken. handeln.

ohne chemisch-synthetische Zusatz- & Konservierungsstoffe

Verzicht auf künstliche Aromen

ohne gehärtete Fette / unraffinierte Öle

ohne ultraviolette, radioaktive oder ionisierende Bestrahlung

(auch keine bestrahlten Zutaten)

ohne künstliche Geschmacksverstärker

vorwiegend aus ökologischem Anbau

Kosmetik ohne Tierversuche

hochwertig, rückstandsarm, natürlich

Erhalt der wertgebenden Inhaltsstoffe

weder gentechnisch bearbeitet

noch gentechnologischer Herkunft

umfassende Qualitätsrichtlinien für Rohstoffe und Verarbeitung

Grund- und Wirkstoffe aus Substanzen natürlicher Herkunft

strenge Rückständsgrenzen weit unter der gesetzlichen Norm

ständige unabhängige Kontrollen der Produkte im neuform Labor

alle Zutaten werden vollständig deklariert

artgerechte Tierhaltung / keine Massentierhaltung

ganzheitliche Qualität - ökologisch, sozialverträglich, fair gehandelt

umweltschonende Herstellung und Verarbeitung

minimale Verpackung und bessere Ökobilanz

Förderung von Bioprojekten / soziale Verantwortung

Qualifiziert*beraten

*

nachhaltig.Natürlich

WICHTIG WICHTIG

WICHTIG WICHTIG

UNS UNS

UNS UNS

verarbeitet.Schonend

bewusst.Umwelt

sicher.Garantiert

Reformhaus FachberaterInnen sind ExpertInnen für ganzheitliche Ernährung, Diät- und Nahrungsergänzungsmittel, Naturarzneimittel, Allergien, Naturkosmetikund werden ständig an der Reformhaus-Fachakademie aus- und weitergebildet.