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seit 1998 Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News Oktober/No- vember 2012 Reise Baden und Biken in Venetien/Friaul www.wheelies.de Fahrbericht Retro-Bikes Intermot Neuheiten 2013 19.-20. Januar 2013 Wheelies Alb Donau Messe Ulm 09.-10. Februar 2013 Wheelies-Messe Dettelbach 09.-10. März 2013 Wheelies-Messe Arena Hohenlohe Kostenlos

Wheelies Oktober / November 2012

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WHEELIES - DAS Motorradmagazin, Motorradmessen, Motorradreisen

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Page 1: Wheelies Oktober / November 2012

seit 1998

Testberichte • Reiseberichte • Reportagen • News

Oktober/No-vember 2012

Reise Baden und Biken in Venetien/Friaul

www.wheelies.deFahrbericht Retro-Bikes

Intermot Neuheiten 2013

19.-20. Januar 2013 Wheelies Alb Donau Messe Ulm09.-10. Februar 2013 Wheelies-Messe Dettelbach09.-10. März 2013 Wheelies-Messe Arena Hohenlohe Ko

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Impressum

Herausgeber:Regio-Verlag Schwäbisch Hall e.K.Am Kühnbach 2774523 Schwäbisch HallTel. (0791) 53864Fax (0791) 959243Mobil: 0171/6019577eMail: [email protected]

Redaktion/Produktion:Eberhard Hermann (EH)

Anzeigenannahme/-preisliste:Eberhard HermannTel. (0791) 53864eMail: [email protected]

Erscheinung:8 x jährlich - einmalig - unbezahlbarBundesweit:an über 1500 Auslagestellen!

Auflage: 35.000 Stück

Satz & Repro:Klaus MackÖhringer Straße 3074545 Michelfeld-Gnadental

Druck:Mediengruppe Oberfranken –Druckereien GmbH & Co. KG95326 Kulmbach

Freie Mitarbeiter:Ralf Kistner, Marc Noll,Jürgen Hägele (Präsi), Heidi Hermann,Robert Scheu, Günther Hägele,Matthias Grams, Ruth Schmackler,

Sportfotograf:Reinhold TrescherPeter LangeEberhard Hermann

Termine und Veranstaltungen:Unter Angabe von Ort, Zeit und Datumwerden kostenlos Veranstaltungen ver - öffentlicht. An Presse material IhrerVeran staltung sind wir interessiert.

Für die Richtigkeit von eingesandtemPres se material wird keine Gewähr über-nommen. Nachdruck, auch nur auszugs -weise, gerne gesehen, aber bitte nur mitder Genehmigung des Verlags. Haftungder Redaktion bei fehlerhaften Anzeigenmax. nur in Höhe des Anzeigenpreises

Druckfehler unter Vorbehalt.

Vom Verlag angefertigte Anzeigen sindurheberrechtlich geschützt und dürfenausschließlich nur mit Genehmigung fürandere Zwecke verwendet werden.

Titelbild:Ebbse

Intermot 2013Hoffnungsträger für Motorradindustrie und Vertragshändler

Wie alle Profis der Motorradbranche –Fachjournalisten und Händler – bin auchich voller Spannung zum Pflichttermin „In-termot“ nach Köln gereist. Und so, wiealle anderen Motorradjournalisten auch,habe ich vorher die zahlreichen „Erlkönig-fotos“ zur Kenntnis genommen und fürmich bewertet, unabhängig davon ob sieoffensichtlich lanciert waren oder ob dajemand wirklich etwas Besonderes vor dieLinse bekommen hatte.

Paukenschlag KTMDie neue GS 1250 entpuppte sich nun tat-sächlich als relativ „normale“ GS 1200, al-lerdings in wassergekühlter Boxermotor-version und mit deutlich mehr Power –125 PS auf 125 Newtonmeter in den Eu-tern sind schon was! Auch die KTM 1190Adventure präsentierte sich ähnlich, wievorab gemutmaßt wurde. Sie gleicht imAussehen der alten Adventure, ist ihr so-gar wie aus dem Gesicht geschnitten. Mit150 PS und 230 kg vollgetankt ist die KTMaber für mich DER Paukenschlag mit abso-lut besten Genen zum „GS Killer“ auf Au-genhöhe. Kawasaki setzt seine Verkaufs-hoffnungen auf die neue Z800 und dieNinja 300. Gefallen hat mir persönlichauch die neue, mit Retrolook ange-hauchte Honda CB1100 und Suzukis neugestaltete 1000er V-Strom Concept.

Fast alle GS-Jäger ziert inzwischen einheit-lich der „Schnabel“. Ob der aber vomüberdimensionalen Verkaufskuchen derGS viel abpicken kann, muss sich 2013 erstzeigen. Ducati, Triumph, Yamaha, Harley –sie alle zeigten einige Faceliftings undneue Farbkombinationen. Dabei kam mirallerdings nicht wirklich umwerfendNeues unter die Augen. Bei einer japani-schen Markenpräsentation machte ich mir

eher Gedanken, ob ich langsam den Abge-sang auf die Marke anstimmen soll oderob das ganz im Gegenteil womöglich einmotivierendes Aufbruchzeichen in eineneue Motorenzukunft der Marke seinsoll? Vielleicht haben sich manche Mar-kenhersteller auch etwas ganz Besonderesfür die EICMA Motorradmesse aufgeho-ben, die Anfang November in Mailandstattfindet.

Gespannt bin ich persönlich auf die gan-zen Fahrtests der Neumodelle, die ich na-türlich alle möglichst selbst durchführenwill. Selbstverständlich – es wäre jaschlimm, wenn‘s nicht so wäre – werdenalle Neumodelle viel besser als die Vorgän-germodelle abschneiden.... Ich frage michdann immer wieder, ob die Vorgängermo-delle wirklich so schlecht waren. Oder wer-den die PS-Steigerungen nur immer alsDER Fortschritt oder DIE Verbesserungdargestellt?? Die Praxistests werden es be-weisen müssen! Wie immer wird jederJournalist in seiner Rolle als Testfahrer fürsich selbst ganz individuell und persönlichsein hoffentlich markenneutrales Urteilfällen können und müssen.

Unabhängig davon gilt nach wie vor fürjeden Biker: Das beste Motorrad ist für je-den das Motorrad, mit dem ER sich identi-fiziert, das IHM persönlich super gefällt,auf dem ER sich wohlfühlt und mit dem ERSpaß hat. Da spielt die Marke keine Rolle!

Was gibt’s Neues im WHEELIES Reisemarkt 2013?

Sardinien 31. 5. bis 9. 6. 2013 und5. 10. bis 13. 10. 2013

Korsika 15.6. bis 23. 6. 2013USA Rockies 6. 7. bis 20. 7. 2013USA Canyons 14. 9. bis 28. 9. 2013

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LWHEELIES Doppelausgabe Dezember/Januargibt’s ab 29. 11. 2012

Für alle Reisen gibt‘s ab sofort ausführli-che Infos + Preise. Buchungen sind ab so-fort möglich! Einen großen Infoabend mitBildern und Filmen von allen WHEELIES-Reisen 2013 gibt’s am 1. 11. 2012 (Allerhei-ligen) ab 18 Uhr im Hotel Sonneck, SHA-Gottwollshausen, Fischweg 2. Ich freuemich auf Euch!

Bitte meldet Euch kostenlos an unter –[email protected] , damit entsprechendviele Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Natürlich gibt‘s alle Infos und die ersten Neu-modelle 2013 auf den WHEELIES-Messen am:

WHEELIES-Alb-Donau-Messe in Ulm19./20. 1. 2013

WHEELIES-Messe Dettelbach9./10. 2. 2013

WHEELIES-Messe Arena Hohenlohe9./10. 3. 2013

Wir sehen uns!

Euer Eberhard „Ebbse“ Hermann

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Neuheiten2013Kawasaki Z 800

Harley probesitzen

BMW GS 1200

KTM 1190 Adventure

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BMW HP 4

Horex VR6

Kawasaki Ninja 300

BMW GS 1200 Elektro Max

Honda CB 1100 Honda Paris Dakar CR450 – Rennmaschine

Suzuki V-Strom 1000 Concept

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Fahrbericht Retro-Bikes: Kawasaki W 800/Moto Guzzi V7 Special/Triumph Bonneville T100

Text: Präsi/Marc Noll, Fotos: Präsi/Marc Noll/Uwe Sauerbeck

Aus alt mach’ neu“ – solautet ein vielzitiertesSprichwort. „Aus neu

mach (auf) alt“ – so darf man abergetrost den heutigen Modetrend de-finieren. Egal ob bei den Klamotten,wo die schrillen 70-er Farben wiedervoll im Trend liegen oder im Auto-mobilbau, wo riesige Minis und ku-gelige Golf-Käfer wieder im Straßen-bild auftauchen. Auch die Motorrad-branche besinnt sich teilweise wie-der auf ihre traditionellen Vorbilderund lässt manchen Klassiker im altenGewand vom Band laufen, der abermit moderner Technik versehen ist.

Sind die Kawasaki W 800, die MotoGuzzi V7 Special und die TriumphBonneville T100 die richtigen Bikes,um der Hektik der Moderne zu ent-fliehen? Können sie sich erfolgreichgegen den Trend „immer stärker, im-

mer schneller, immer schwerer“stemmen? Fragen, auf die Marc undich bei unserer Testtour durch denSchwarzwald und durch die VogesenAntworten finden wollen. Zuerst malein herzliches Dankeschön der Firma„Warm Up“-Zweiradtechnik(www.warm-up.net) in Aalen, dieuns die Kawa und die Triumph zurVerfügung gestellt hat. Dank gehtauch an die Firma „Däs Mototec“(www.daes-mototec.de) in Birken-lohe, die uns die Guzzi für den Fahr-bericht überlassen hat.

Einfach aufsteigen und losfahren –nicht mit diesen Bikes! Ein prüfenderRundgang ist angesagt. UnzähligeMale umrunden wir die modernenKlassiker, um uns an den vielen de-tailverliebten Features zu erfreuen.Ständig entdecken wir neue, liebe-volle Details, wie z. B. das charakter-

starke Königswellengehäuse an derKawasaki, die als Vergasergehäusegetarnte Einspritztechnik der Tri-umph oder die vielen hochglanzpo-lierten Alu- und schön anzusehendenChromteile der Moto Guzzi. Man(n)kann sich fast nicht sattsehen an die-ser schlicht-schönen Art des Motor-radbaus. Dass wir hier keine Aus-nahme bilden, werden später die vie-len Kommentare und neugierigenBlicke der staunenden Passanten zei-gen, wo auch immer wir mit den Mo-peds auftauchen.

Schon beim Aufsitzen werden plötz-lich längst verloren geglaubte Erin-nerungen wach: die erste Fahrt mitder Zündapp KS 50, lärmendes Zwi-schengas beim Herunterschalten,damit sich die Mädels auch gewissnach dir umdrehen! Das kräfterau-bende Ankicken der „Maschine“,

„Zurück in die Zukunft

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nachdem sie wieder mal abgesoffenwar, weil wir vergessen hatten, denBenzinhahn zu schließen. Als Hinter-grundmusik „Mexican Girl“ vonSmokie, die durch die offene Disco-Tür auf den Bürgersteig weht und,und, und ....

Nein, ankicken muss und kann mankeines der drei Bikes mehr. Schon einkurzer Druck auf den Starterknopfgenügt, um die jeweils zwei Zylinderzum Leben zu erwecken. Bei der Ja-panerin und der Engländerin sind siein Reihe angeordnet, bei der Italiene-rin in der traditionellen Moto-Guzzi-V-Form. So schön die beiden Reihen-motoren auch anzuschauen sind, in

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der Soundwertung müssen sie sichklar hinter dem V2 aus Mandello delLario einreihen. Herrlich bassig brab-belt es aus den beiden verchromtenEndrohren. Die Kawa versucht hierwenigstens noch etwas mitzuhalten,während sich die Triumph in dieserWertung ganz hinten anstellen muss.

Bei allen Kandidaten sitzt man aufund nicht im Motorrad, wobei die Ka-wasaki-Sitzbank sofort den be-quemsten Eindruck hinterlässt. Dieswird sich auch nach vielen Testkilo-metern so bestätigen. Auf der MotoGuzzi lässt es sich sitztechnisch eben-falls gut aushalten, wobei die rechthoch angebrachten Fußrasten großeFahrer in eine froschähnliche Sitzhal-tung zwingen. Die Bonneville-Vätersind wohl der Ansicht, dass ihr Bikenur zur Fahrt an die Eisdiele genutztwird. Anders lässt sich die karge undunbequeme Sitzbank nicht erklären.Und da man zum Eisessen in der Re-

gel auch kein Gepäck mitnimmt, istes natürlich auch nicht nötig, irgend-welche praktischen Gepäckhaken andas Motorrad zu basteln. Schade –hier sollte schleunigst nachgebessertwerden!

Zur Ehrenrettung der Engländerin seiaber gesagt, dass sie aufgrund derperfekten Lenkerkröpfung die insge-samt beste Sitzergonomie zu bietenhat. Alles sitzt da, wo man es vermu-tet und es hingehört. Überhaupt istzu sagen, dass alle drei Bikes mitadrett anzuschauenden klassischenRundinstrumenten ausgestattetsind. Das Thema „Antike trifft Mo-derne“ wurde von den italienischenDesignern wieder einmal am effek-tivsten für Sinne und Praxis umge-setzt. So informiert die V7 ihren Fah-rer sogar über die aktuelle Außen-temperatur. Diese zeigt frische 10Grad, als wir zu unserer TesttourRichtung Vogesen starten. Währenddie beiden Twins ihren Dienst sofortklaglos verrichten, ziert sich der Italo-V2 etwas. Schüttelt sich unwillig hinund her, als möchte er sagen: „Sol-che Temperaturen bin ich in Italienaber nicht gewohnt!“

Was sich auf dem Papier schon an-deutet, bestätigt sich auf der B 29,die bei der Anfahrt Richtung Stutt-

gart vierspurig ausgebaut ist. Dasmit 68 PS stärkste Triebwerk derBonni münzt seine Stärke auch indie besten Fahrleistungen um. Kräf-tig schiebt es schon knapp überStandgas an. Aufgrund seiner kurz-hubigen Auslegung fühlt es sichauch in höheren Drehzahlregionenwohl. Da verwundert es doch et-was, dass sich die fast 20 PS schwä-chere V7 im Zwischenspurt nichtabschütteln lässt. Ständig bleibt sieauf gleicher Höhe mit der Englände-rin. Dabei profitiert sie von der kür-zesten Gesamtübersetzung undvon ihrem immerhin 35 Kilogrammleichterem Gewicht gegenüber derTriumph. Die Kawasaki kann danicht ganz mithalten. Dafür begeis-tert ihr geschmeidiger Motorlauf.Sie packt zwar auch von ganz untenschon den Colt aus. Dafür geht ihretwas früher die Luft nach oben hinaus. Doch was soll’s: Mit Beschleu-nigungs- und High-Speed-Orgien

Fahrbericht Retro-Bikes: Kawasaki W 800/Moto Guzzi V7 Special/Triumph Bonneville T100

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Service welcome

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Service welcome

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wollen die drei Klassiker ohnehinnichts am Hut haben.

Dagegen sprechen auch die jeweilseinsamen Bremsscheiben am Vor-derrad. Gerade bei der W 800 istschon eine stark zupackende Handgefordert, damit die Zangen sichwirkungsvoll in die Scheibe verbei-ßen. Die Triumph vernichtet dieüberschüssige Geschwindigkeit amwirkungsvollsten. Allerdings habenwir uns schnell daran gewöhnt, et-was massiver als bei anderen mo-dernen Bikes in die Eisen zu langen.Leider ist keine der Maschinen mitABS lieferbar. Da wurde das Thema„Retro“ etwas ZU konsequent zuEnde gedacht.

Motorradgenuss pur bietet das Kur-venparadies Vogesen. Und dieseGattung Motorrad bringt einem einlange verloren gegangenes Biker-Feeling zurück. Wie von selbst fallendie „Mopeds“ mit ihrer schmalenBereifung von einer Kurve in die an-dere. Kein Drücken, kein Ziehen istnötig. Eine am Anfang fast schon er-schreckende Handlichkeit! Dabei istes egal, welches der Bikes wir unter

dem Hintern haben. Das weiche Ka-wasaki-Fahrwerk bietet auf Holper-strecken den höchsten Komfort. Beischnellen Kurvenkombinationenmacht sich jedoch ein leichtes Rüh-ren bemerkbar. Die Triumph und dieGuzzi bringt nichts aus der Ruhe. DieItalienerin legt allerdings eine ge-wisse sportliche Härte an den Taglegt und gibt manchen Flickentep-pich ziemlich ungefiltert an den Pilo-ten weiter. Hier weist die Englände-rin den besten Kompromiss auf.

Fazit:

Weder Marc noch ich konnten eineneindeutigen Favoriten unter den dreimodernen Klassikern finden. Alleine

Fahrbericht Retro-Bikes: Kawasaki W 800/Moto Guzzi V7 Special/Triumph Bonneville T100

das zeigt, wie gut die Ingenieure vonKawasaki, Moto Guzzi und Triumphihre Hausaufgaben gemacht haben.Schade, dass sich nicht noch mehrHersteller finden, die sich mit einerModellreihe zu ihren Wurzeln beken-nen. Anstatt immer mehr Powerbi-kes auf die Straßen zu bringen, dieeigentlich kein Mensch braucht,könnten wir uns eine moderne Ya-maha XS650, oder eine Honda 750Four mit aktueller Technik gut vor-stellen – nach dem Motto „Honda –warum enthaltet ihr uns Deutschendie wunderschöne CB1100 vor?!“.Als Biker zurück zu den Wurzeln oder„zurück in die Zukunft“: Wir hattenjedenfalls mit diesen Bikes wunder-volle Spaßtage und fühlten uns aufangenehme Weise um viele Jahrezurückversetzt. Der einzige Wer-mutstropfen: Trotz aller Nostalgieund Erinnerungen an die Vergan-genheit – WIR sind leider die glei-chen „alten Säcke“ geblieben!

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Fahrbericht Retro-Bikes: Kawasaki W 800/Moto Guzzi V7 Special/Triumph Bonneville T100

Technische Daten und Fahrleistungen

Kawasaki W 800 Moto Guzzi V7 Triumph Bonneville

Motor 2 Zylinder Reihe 2 Zylinder 90 Grad V 2 Zylinder Reihe

Hubraum 773 ccm 744 ccm 865 ccm

Leistung in PS 48 50 68

Drehmoment 63 Nm 60 Nm 72 Nm

Beschleunigung

0 – 100 km/h 6,0 Sek. 5,9 Sek. 5,2 Sek.

Durchzug

60 – 100 km/h 6,5 Sek. 5,5 Sek. 5,4 Sek.

Verbrauch Landstraße 3,7 Liter/100 km 4,0 Liter/100 km 4,0 Liter/100 km

Sitzhöhe 790 mm 800 mm 785 mm

Gewicht vollgetankt 215 kg 198 kg 233 kg

Preis ca. 8.500 Euro ca. 8.500 Euro ca. 9000 Euro

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Oldtimer Grand Prix Schotten 2012 – heiße Action auf glühendem Asphalt!

Text und Fotos: Ebbse

Heiße Action auf glühendem Asphal

achdem die letzten 2 OldtimerGrand Prix Veranstaltungen2010 und 2011 in Schotten dem

uneinsichtigen Wettergott mit demjeweiligen Rennabbruch geopfertwerden mussten, meinte er es die-ses Mal ganz besonders, ja zu gutmit den Veranstaltern. Fast 40 Gradquetschten aus den manchmalschon sehr betagten Fahrer- und Be-sucherkörpern und den Motorrad-kühlern die letzten Tropfen Flüssig-

keit und Kondition. Kühlwestchenund Trinkfläschchen in der Motor-radkombi gibt’s im Oldtimerrenn-sport nicht. Über 240 Starter mitSolo- und Gespannrennmaschinenfuhren trotz der brütenden Hitze sehrbeherzt mit ihren Schätzchen aufdem tollen Schottener Stadtkursund zelebrierten tollen Rennsport.Besonders Audi Tradition zeigte undfuhr mit ihren legendären und un-schätzbar teuren Ladepumpen DKW

und NSU Kompressormotorrädern,die man normalerweise nur im Zwei-rad Museum in Neckarsulm oderHockenheim zu sehen bekommt.Der Schotten Grand Prix ist ein Au-gen- und Ohrenschmauss der Extra-klasse. Über 50 Renngespanne, da-von 5 vom WHEELIES Classic Ra-cingteam, zeigten Action Pur und be-geisterten die ca. 15000 Zuschauer.Nach dem Grand Prix 2012 ist vordem Grand Prix 2013. Nächstes Jahr

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am 17. und 18.08. feiert der MSC Schot-ten seinen 25. Jubilä-ums-Schotten Oldti-mer Grand Prix und da bin ich mir ganz si-cher, dass alles wasfahrerisch Rang undNamen hat mit denschönsten und legen-därsten Rennmaschinenam Start sein werden!

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Eine Story – uneingeschränkt zur Nachahmung empfohlen…

Text und Fotos: Präsi

Abgefahren„Was wollt Ihr denn mit den Reisko-chern hier?“, so die erstaunte Fragevon Jürgen Haas, seines ZeichensGeschäftsführer von R.+H. Autologis-tik in Groß-Gerau. Da dieser meineMoto Guzzi Stelvio mit einem Japan-Bike verwechselt, kann nur zweiGründe haben: er kennt sich nicht mitMotorrädern aus oder er fährt Harley.Die zweite These sollte sich später alsRichtig heraus stellen. Dass ich ne-ben meiner „Schreiberei“ fürsWHEELIE’s und den ganzen Motor-radreisen auch noch einen „norma-len“ Job ausübe, dürfte für einen

Großteil der Leser durchaus überra-schend sein. So verdiene ich „meineBrötchen“ bei einem Anbieter fürTankkreditkarten, indem ich Speditio-nen im Außendienst betreue. Mitdem Auto bin ich so gut 70.000 Kilo-meter im Jahr in ganz Süd- und Mit-teldeutschland unterwegs.

Als mich mein Chef Jens an einemwüsten und kalten Wintertag fragte,ob wir im Sommer nicht mal mit denBikes zu den Kunden fahren sollten,juckte es mich spontan in der Gas-hand und herrlich warme Sommer-

luft umspielte meine Gedanken. Gesagt, getan: wir schreiben einenTag, Ende Juni 2012, die Sonnescheint vom strahlend blauen Him-mel. Natürlich darf ich nicht verges-sen zu erwähnen, dass der Sitz mei-nes Arbeitgebers in Hamburg ist undich demzufolge auf einen total über-raschten Menschen treffe, als ichJens in Stuttgart am Flughafen ab-hole. Als er knapp zwei Stunden vor-her in der Hansestadt den Fliegerbestieg, hat es gegossen, wie aus Kü-beln! Hamburg-Wetter eben! KurzeAnprobe der Klamotten und Suche

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nach einem passenden Helm undschon starten wir von Gaildorf ausauf den Versuch: „Customer-Visit-by-Bike“ mit der Yamaha MT-01 und derGuzzi Stelvio!

Durch das liebliche Rottal führt unsunsere Tour auf die Aussichtsplatte inLöwenstein, wo wir bei unserer kur-zen Kaffeepause den Blick über dieHohenloher Ebene und auf das Heil-bronner Land genießen. Am mittelal-terlichen Bad Wimpfen vorbei, folgenwir dem Lauf des Neckars. Die breitausgebaute Bundesstraße fordert

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nicht allzu viel fahrerisches Können,so dass wir uns an den gemächlichdahin ziehenden Transportschiffenund an den vielen mächtigen Burgenund Schlössern entlang der Route er-freuen können. Die Krönung davonstellt mit Sicherheit das HeidelbergerSchloss dar. Dort, sowie in der histori-schen Altstadt, tummeln sich die Tou-risten aus aller Herren Welt. Nicht nurdeswegen nehmen wir Reißaus,schließlich steht heute noch der Be-such bei oben genannter Speditionauf dem Programm. Wie so oft, hatdas Thema „Motorrad“ auch hier so-fort das Eis (das eigentlich nie da war)gebrochen. Geschäftliche Themengehen irgendwann in „Benzingesprä-che“ über. Zum Schluss stellt sichnoch heraus, dass Herr Haas auch be-geisterter USA-Harley-Tourer ist. Ja,wenn das mal keine Basis für eine ge-meinsame WHEELIE’s-Harley-Tourdurch den Westen ist!

Unser Übernachtungsquartier, dasidyllische Landhotel Lortz (www.land-hotel.nu) liegt im Herzen des Oden-walds. Wir genießen die Kurvenorgiebei der Anfahrt und nutzen einigekleine Sträßchen für „erlebnisorien-tiertes Kurvenschwingen“! Für denNordmann Jens sind diese Streckenunbekannte Paradiespfade und solässt er das Yamaha-Schwergewichtmit einem Wahnsinns-Elan um dieEcken fliegen!

Durch den nördlichen Odenwald er-reichen wir am nächsten Tag Stock-stadt am Main. Dort haben wir Terminbei Frau Schuck, Geschäftsführerinder gleichnamigen Spedition. Auchhier weicht die anfängliche Verwun-derung über das doch ungewohnteAußendienst-Verkehrsmittel schnelleiner äußerst freundlichen und ange-nehmen Gesprächsatmosphäre. Auf-grund der mittlerweile gut 30 GradMittagshitze schaut uns das EhepaarSchuck etwas mitleidig hinterher, alswir gut eingepackt den Hof wiederverlassen. Die Fluten des Mains, demwir stromaufwärts folgen, laden dasein ums andere Mal zum erfrischen-den Bad ein. Um der Verlockung nichtnoch zu erliegen, biegen wir kurz nachGroßwallstadt ab und suchen Schat-ten auf den kleinen kurvenreichenSträßchen im Spessart. In Wertheimgelangen wir dann wieder ins Main-tal. Wasser ist bei dieser Hitze gut unddeshalb führt uns die weitere Fahrtder Tauber entlang. „Liebliches Tau-bertal“ schimpft sich die Strecke undwir werden nicht enttäuscht. Gleicher-maßen kommen Kurvenfreaks wieauch Kulturliebhaber (Kloster Bronn-bach) auf ihre Kosten. Zudem ladenunzählige Gasthäuser oder besser ge-sagt, deren schattige Biergärten zumVerweilen ein. Nach dem Taubertalfolgt das Jagsttal. Ortschaften wie auslängst vergangenen Zeiten schmie-gen sich links und rechts des kleinen

Flusses in das idyllische Landschafts-bild. Nach einem kühlen Eisbecher inLangenburg geht es über Bächlingennach Braunsbach ins Kochertal. Unterdem gigantischen Bauwerk der Ko-chertalbrücke hindurch steuern wirdie Salzsiederstadt Schwäbisch Hallan. Vor dort sind es nur noch wenigeKilometer bis zu unserem Ziel in Gail-dorf.

Hobby und Arbeit miteinander zu ver-binden. Natürlich ist dies nur für we-nige Menschen machbar. Wir habenes versucht und zum Spaß hat sichauch noch der Erfolg eingestellt. Eine„abgefahrene“ Idee, aber absolutWiederholens wert – vor allem wennman(n)/frau einen motorradbegeis-terten Chef zur Seite stehen hat!

Eine Story – uneingeschränkt zur Nachahmung empfohlen…

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Piaggio Vespa GTS 300 i.e.Weiss,EZ02/11, 3.900 km, 16kw, ABS,Topcase,Windschild,Reling hinten 3.900.-MOTO GUZZI Griso 850Schwarz,EZ11/06, 16.800 km, 55kw, Windschild,Kat,Steckdose 4.900.-BMW R 1200 GS AdventureAlu, EZ06/06,57.000 km, 72kw, ABS,HG,Öhlins,BC 9.900.-BMW R 1200 GSGelb, EZ04/06, 11.400km, 72kw, ABS,HG,Lenkererhöhung,Schutzbügel 9.900.-BMW S 1000 RRBlau, EZ01/11, 5.700 km, 142kw, ABS,DTC,Schaltassistent 13.500.-BMW R 1200 STGrau, EZ04/05, 6.000 km, 81kw, ABS,HG,Navihalter,Weiße Blinker 9.200.-BMW K 1200 SSchwarz, EZ11/06, 39.000 km, 123kw, ABS,HG,ESA,RDC,BC,SBK Lenker 8.200.-BMW R 1200 GS AdventureMagnesium,EZ10/08,52.200km, 77kw, ABS,HG,ESA,BC,Zusatzscheinwerfer10.400.-

Früher aufstehen-Große Auswahl haben-Jetzt lassen wir unsere Vorführer los !

Über 40 Vorführ- und Gebrauchtmotorräderwarten auf Sie in unserer neuen Ausstellungshalle !

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Superbike WM Nürburgring

Text: Ebbse I Fotos: Ebbse

Schlechter hätte es für das BMW Su-perbike WM Werksteam nicht laufenkönnen. Zweimal legte sich #33 Me-landri im Kampf um die Führung mit#3 Biaggi und # 66 Sykes auf denAsphalt und verwandelte damitseine 25 Punkteführung in der Su-perbike WM in einen 9,5 Pkt. Rück-stand auf Biaggi. Leider legte sichauch noch der 2. BMW WerkspilotLeon Haslam #91 zumindest einmaldazu und somit war auch die Füh-rung in der Marken WM futsch!

Schade. Beide wissen was sie falschgemacht haben und können in den 2restlichen Rennen in Portimao undMagny Cours (4 Läufe) nochmals al-les wieder in Richtung WM Titel än-dern. Aus dem Zweikampf Melandrigegen Biaggi ist nun ein Dreikampfgeworden, denn auch Tom Sykeshat nun noch ganz gute Karten beimKampf um die WM Krone.,

Lauf 1: Max Biaggi ist back!!

Mit einer souveränen Leistungsiegte Max Biaggi auf der ApriliaRSV 4 vor seinem Teamkollegen Eu-gene Laverty (#58 IRL) und demebenfalls auf einer Aprilia RSV 4 fah-renden Chaz Davies (#19 GBR). TomSykes (#66 GBR) der anfänglich mitseiner Kawasaki ZX 10R die Renn-pace machte, belegte den undank-baren 4. Platz. Carlos Checa Ducati(#7 E) belegte nach Sturz den 12.Rang.

Superbike WM Nürburgring – BMW vergibt

2 vorentscheidende WM-Matchbälle

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WM Stand Fahrer:

1. Biaggi 318,00 Punkte2. Melandri 308,50 Punkte3. Sykes 291,50 Punkte

WM Stand Marken:

1. Aprilia 384,5 Punkte2. BMW 377,0 Punkte3. Ducati 342,0 Punkte

Lauf 2: Chaz Davies nützt eiskalt die

Siegchance

Nachdem Biaggi gleich in Runde 1der Asphalt ausging und sich einendeshalb unvermeidlichen Abflug insKiesbett gönnte, war zumindest an-fänglich auch wieder für Melandri(#33 I) und Haslam (#91 GBR) undSykes (#66 GBR) DIE reelle Sieg-chance in Lauf 2 vorhanden. Dochwie schon erwähnt, nutzten wederMelandri noch Haslam die auf demSilbertablett dargereichte Sieg-chance nicht! Stattdessen nutzte derneue BMW Werksfahrer 2013 Chaz

Davies (#19 IRL) auf seiner ApriliaRSV 4 mit seinem sehr beherztenund spektakulären Fahrstiel eiskaltseine Chance auf den ersten Super-bike WM Sieg seiner Karriere. Eu-gene Laverty (#58 GBR) belegteRang 2 vor Leon Camier auf SuzukiGSX-R 1000 (#2 GBR). Dass Max Bi-aggi den Kampf um die WM Kronevoll annimmt, demonstrierte erdurch eine sehenswerte Aufholjagdvon der abgeschlagenen letzten Po-sition bis vor auf Platz 13, die ihmvielleicht sogar die ganz entschei-denden 3 Punkte einbrachten.

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Baden und Biken in Venetien/Friaul: Der „Passo di San Boldo“ und das Vajont- Tal

Text Ebbse, Bilder: Uwe Tauberschmitt, Ebbse

Baden und Bikener WHEELIES schon längerliest, der weiß von früheren

Tourenbeschreibungen, dass ich lie-ber im Friaul (im Nordosten von Ita-lien als in den Dolomiten unterwegsbin. Auf den herrlichen Strecken undPisten dort sind viel weniger Bikerunterwegs. Sie fahren ¬– oder bes-ser: stehen – sich nicht wie in den da-nebenliegenden Dolomiten kreuzund quer im Weg oder treffen in Ru-

deln aufeinander. Im Friaul gibt esspektakuläre Passstraßen oderSchotterstrecken, die nur die ken-nen, die sich dafür interessieren undnicht nur rein zufällig auf einer derberühmten Pässerunden daran vor-beikommen.

Von unserem sehr motorradfreund-lichen Campingplatz „Punta Sabbia-doro“ direkt in Lignano (ca. 50 km

südlich von Udine direkt am Meer)sind es rund 100 km bis zum Beginndieses äußerst spektakulären Passesin der Nähe von Belluno. Durch aus-gedehnte Weinbaugebiete und teil-weise durchaus sehenswerte Städt-chen wie Portoguaro, Oderzo undConegliano fahren wir auf sehr schö-nen Straßen zu unserem Einstiegs-punkt, dem Dörfchen Tovena. AbTarzo ist der „Passo di San Boldo“

W

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sehr gut beschildert. Ein wunder-schöner Lago lädt noch zu einer klei-nen Badepause ein, bevor wir ge-spannt einen der spektakulärstenPässe der Alpen unter unsere Rädernehmen.

Spektakuläre PassstraßenAuf schmaler, geteerter Straße fah-ren wir in einigen Kehren stetigbergauf. In Richtung Talende baut

sich vor uns eine senkrechte Felsbar-riere auf. Wo soll hier bitte der spek-takuläre Pass beginnen? Plötzlich se-hen wir des Rätsels Lösung: Wie beieinem Schnürschuh sehen wirrechts und links im senkrechten FelsTunnellöcher, die durch eineschmale Straße miteinander ver-bunden sind. So etwas hatte ich bis-her noch nicht gesehen. Wie mit ei-ner Leiter hangeln wir uns ampelge-steuert eine fast senkrechte Wandempor. Der Tunnel ist hellerleuchtetund auf schmaler Fahrbahn geht’smit engem Kurvenradius nun vonLoch zu Loch. Viel spektakulärergeht’s fast nimmer. Nach insgesamtfünf solcher „Tunneltrittleitern“kommen wir auf der Passhöhe an.Unterwegs anhalten zum Fotografie-ren ist wegen der Einspurregelungnicht unbedingt empfehlenswert.Die Tunnelkehren sind wirklich nureinspurig befahrbar! Ein sehr schö-ner „Refugio“ lädt zum ersten Cap-

puccino ein. Der „Passo di SanBoldo“ wurde 1917 als Militärstraßeim 1. Weltkrieg erbaut. Bevor man inden ersten Tunnel einfährt, lohntsich ein kurzes Studium der ange-brachten Dokumentationstafelnüber die Bauphase dieser Kehrtun-nel.

Weniger spektakulär, aber nicht we-niger schön fahren wir nun auf gut

Fahrtstrecke: ca. 450 kmFahrtzeit: ca. 9 StdFahrkünste: mittel+Kartenmaterial: Tobacco-Auto-karte „Friuli-Venezia-Giulia“ 1:150 000 oder Kümmerly undFrey Blatt 4 Friaul Venetien 1:200 000, Denzels „Bikerbibel“Alpenstraßenführer

Informationen:

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ausgebauter sehr kurven- und keh-renreicher Strecke hinunter nach Tri-chiana, Limana, Belluno bis zumnächsten Ziel Longarone. Hier bie-gen wir rechts ab Richtung Maniagound überqueren den Piave-Fluss.Nach dem Fluss geht’s gleich linksund schon sind wir auf dem Weg inein sehr geschichtsträchtiges, trauri-ges Tal, das Vajont Tal. Zuerst geht’snun auf breiter Straße in herrlichen

Baden und Biken in Venetien/Friaul: Der „Passo di San Boldo“ und das Vajont- Tal

übersichtlichen Serpentinen berg-auf Richtung Barcis und Maniago Ei-nige entgegenkommende Biker ver-mitteln uns kurz Rennstreckenfee-ling. Sie zeigen uns, wie trotz Spagatvon fast 180 Grad immer noch reich-lich Platz zwischen ihren Racepadsund der Fahrbahn waren. Eine Am-pel, die alle sieben Minuten schaltet,verschaffte uns eine kleine verdienteVerschnaufpause, bevor wir in denersten von zahlreichen Felstunnelund Galerien hineinfahren. Am Endeder Tunnel sehen wir rechts ganzkurz einen gigantischen Staudamm.Der nach einigen Metern auf derrechten Seite angelegte Parkplatzlässt uns nun endgültig die Motorenunserer Bikes abstellen.

Erinnerung an eine Katastrophe

Was dieses Tal und besonders seineBewohner am 9. Oktober 1963 nungenau erlebt haben, veranschaulichtein Kirchlein, in dem zahlreiche far-bige Gedenkwimpel mit Kinderna-men zu sehen sind. Der 264 m hoheBogenstaudamm – damals derhöchste Bogenstaudamm der Welt –wurde zur Gewinnung umwelt-freundlicher Wasserenergie erbaut.Er sollte das Wasser des kleinen Ba-

ches sowie das Quell- und Schmelz-wasser der umliegenden Berge auf-stauen und auf verschiedene Weisein Strom verwandeln. Als der Stau-damm und das Tal 1960 zu einemDrittel der möglichen Kapazität an-gestaut war, zeigten sich erste Aus-wirkungen auf die umgebendenBerghänge. Es bildeten sich Spaltenund Risse. Ein erster Erdrutschrauschte 1960 ins Staubecken.Durch diesen Erdrutsch bildeten sichaber noch größere Risse in den Tal-hängen. Bevor man diese erfolg-

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Baden und Biken in Venetien/Friaul: Der „Passo di San Boldo“ und das Vajont- Tal

reich sichern konnte, geschah aneben jenem 9. Oktober eine unver-gessliche Katastrophe. Innerhalbvon fünf Minuten rutschten auf einerLänge von 500 x 250 m fast 270 Mio.m³ Erde und Geröll ins Staubecken.Ausgelöst wurde eine rund 70 m (!)hohe Flutwelle in beide Richtungendes Stausees. Der Staudamm selbsthielt der darüber sich ergießendenFlutwelle stand. Sämtliche, entlangdes Staudamms in Ufernähe lie-gende Höfe, Dörfer und Siedlungenwurden jedoch mitgerissen unddem Erdboden gleichgemacht. Be-sonders schwer getroffen wurde dasStädtchen Longarone am Talende.

1909 Menschen verloren ihr Leben. Da die Gefahr weiterer Erdrutschedurch das nun randvolle Staubeckennoch lange nicht gebannt war,wurde der Stausee über Jahre bisauf zwei kleine Seen mit riesigenPumpen leergepumpt. Erst jetzt, aufdem Parkplatz begreift man, dass dieBerge im Vordergrund und die neueStraße eigentlich ein Staubeckenwaren!

Herrliche BadegelegenheitenÜber den „Passo di San Osvaldo“entlang des Cellina-Gebirgsbachesmit seinem glasklaren, erfrischen-den Wassers erreichen wir Barcisam „Lago di Barcis“. Sein türkis-blaues Wasser und entsprechendeBademöglichkeiten laden geradezuzu einem Sprung ins Nass ein. EineFahrt entlang des Sees durch Barcis

bis zur Stelle, an der es rechts überden Staudamm geht (und zumgleich daneben liegenden Kaffee mitBikertreff) ist auf alle Fälle empfeh-lenswert. Von hier ab gibt es nunmindestens drei kurvenreiche Stre-cken zurück zum Ausgangspunkt Li-gnano. Sie bieten alles, was das Bi-kerherz begehrt. Eine Möglichkeitführt über den Damm zurück unddann rechts auf die Hauptstraßedurch zahlreiche Felsentunnel überAndreis, Poffabro nach Maniago.Eine andere biegt nach dem Stau-damm ebenfalls rechts ab und führtdurch den ca. vier km langen Tunnelnach Montereale Valcellina unddann nach Manigao. Wir entschei-den uns für die dritte Möglichkeit,die schmale Straße nach Pianca-vallo, ein mondäner Retortenwinter-sportort mit zahlreichen Hotels. Vom

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WINTERZEIT. WELLNESSZEIT.Der Winter kommt. Der nächste Saisonstart auch. Damit man den in Bestform genießen kann, gibt es den BMW Motorrad Winterservice. Das ist Wartung und Service, eventuell notwendige Reparaturen, professionelle Einlagerung* über die

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Kaffee geradeaus weiter auf ganzschmaler Straße geht es durch ei-nen abenteuerlichen Felstunnel,etwa drei km am linken Seeufer ent-lang bis zum Linksabzweig nach Pi-ancavallo. Achtung: Es gibt nurkleine, braune Tafel „Skigebiet Pian-cavallo“. Die schmale Straße ist offi-ziell und relativ gut ausgebaut. Mitvielen Kurven und Kehren werdenunsere Reifenflanken nochmals rich-tig abgerubbelt. Da ist hundertpro-zentige Fahraufmerksamkeit vonuns gefordert.

Zum Abzweig nach Piancavallo kön-nen wir auch über den Staudammzurück und dann links durch Barcisbis zum Ortsende fahren. Jetzt geht

Baden und Biken in Venetien/Friaul: Der „Passo di San Boldo“ und das Vajont- Tal

es an dem kleinen Gedenkmarterllinks über die sehr schmale einspu-rige Hängebrücke. Sie kann auchvon PKW überquert werden, aller-dings nur mit angelegten Ohren.Dann geht es wieder links bis nachrund einem km der Abzweig spitzrechts nach Piancavallo kommt.Nach zehn km auf bestens ausge-bauter Straße und vielen Kehrenfahren wir Richtung Aviano einemgroßen Nato-Luftwaffenstützpunkt.Nicht aber ohne zuvor, trotz zügigemKurventanz, am Berghang die un-glaubliche Aussicht auf Aviano zugenießen. Dahinter breitet sich dasFlachland wie ein riesiger Teppichbis zur Adria aus. Bei klarer Sichtkann man von hier tatsächlich bis

zur Adria am Horizont schauen, dienoch 100 km entfernt ist. Über Por-denone, Codroipo und Latisana keh-ren wir nach 450 km zurück zu unse-rem Campingplatz in Lignano-Sab-biadoro. Von dieser Strecke waren250 km mit den schönsten Kurvengarniert Selbst zum Baden in derwarmen Adria hat es noch gereicht.Bikerherz, was willst Du mehr?

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Motorrad-Champions bei der Retromotor am 8. und 9. September 2012

Text + Fotos: Katja Abt

Rainer Klink vom Boxenstop und Re-

tromotor-Macher hat ein kleines

Wunder vollbracht und das WHO’s

WHO der Motorradfahrer aus aller

Welt aufgeboten

Mit einem Eintrag in’s goldene Buchder Stadt Tübingen hat alles amSamstagabend angefangen - allenvoran: Giacomo Agostini, 15-facherMotorradweltmeister in 9 Jahren inFolge in der 350 ccm- und 500 ccm-Klasse – das wird niemand mehrschaffen können – auch kein Rossi,denn zwei Klassen fährt heute ja kei-ner mehr ! Jim Redman, 6-facherWeltmeister, ebenfalls in zwei Klas-sen unterwegs, hat in 4 Jahren inFolge seine Titel eingefahren. PhilRead, 7-facher Weltmeister in dreiKlassen: 125 ccm, 250 ccm und 500ccm. Dann noch Freddie Spencer,Dieter Braun, Marco Luchinelli, Ma-rio Lega, Gianfranco Bonera… dageht einem der Atem aus, bei diesenvielen großen Namen. FernandoCappellotto, Peter Rubatto, GiovanniMagni, Piero Laverda… starten am

Sonntag und auch Matthias Him-melmann mit seinem frisch er-kämpften Weltmeistertitel auf demMünch TTE E-Bike, Heiner Butz,Horst Burkhardt und Peter Frohn-mayer sind mittendrin im Starterfeldder Champions.

Es ist fast nicht zu erfassen, WER al-les da ist – so groß ist die Gruppe derGroßen !

Immer wieder schicken die Grid-Kids von Rainer Klink die Motorrad-VIPs auf den Circuit d‘Au. Dazwi-schen starten Rennmotorräder, E-Bi-kes und der MV Agusta Sonderlauf.Auch Gespanne und Sportwagensind vertreten – die zweirädrigenFahrzeuge sind in diesem Jahr einwenig bevorzugt.

Irgendwie scheint alles zu brennen:der Asphalt, die Motoren, die Luftund die Zuschauer. Der Asphaltbrennt unter der Sonne – RainerKlink hat erzählt, er betet regelmä-ßig in der Kirche für gutes Wetter

bei der Retromotor und führt seinenErfolg darauf zurück, dass er jedesMal auf den Knien von hinten nachvorne rutscht und zurück – das ZU-RÜCK sei wichtig, sagt er mit einemschelmischen Grinsen. Und sobrennt auch Rainer Klink für seineVeranstaltung und unterhält launigin der Hitze des Tages mit rotemKopf von seiner „Kanzel“. Zu seinenFüßen verläuft der Kurs und dortbrennen die Motoren von innen undaußen erhitzt – die Kupplung denkurzen und winkligen Kurs quälend– egal, ob auf zwei, drei oder vier Rä-dern. Die Maschinen brummen,dröhnen und brüllen und die Zu-schauer verwenden gerne die mit-gelieferten Ohrenstöpsel – nur beiden E-Bikes herrscht sakrale Stilleund die Luft scheint seltsam frischzu werden. Doch meist brennt auchdie Luft - der Duft von Benzin, Ölund Gummi schiebt sich in die Mas-sen und mancher Reifenherstellermacht Freudensprünge über denlustvollen Verschleiß restlicher Pro-filierungen. Und schließlich bren-

Retromotor

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nen auch die Zuschauer darauf IH-REN Stars zu begegnen – und dazugibt es jede Menge Gelegenheiten.Von Pagoden geschützt erwartendie VIPs und ihre Maschinen dieNeugierigen im behütenden Schat-ten: Hände werden geschüttelt, Fo-tos gemacht, Autogramme gegebenund ganz entspannt miteinander ge-sprochen. Schweiß und Besucherfließen in einem nicht enden wol-lenden Strom bei Wasser und Wurstdurch das Fahrerlager. Charmantund wortgewandt sind Alle für Je-dermann da und so bereichert man-cher Zuschauer mit einer Anekdoteden Geschichtenschatz eines VIP.

Erstaunlich ist, wie entspannt be-tagte Fahrer ihre Prachtstücke durchdie Hitze jagen – manch einer nur inJeans. Mir fällt der Musiktitel „WeAre The Champions“ von Queen ein– an diesem Tag sind alle Champi-ons! Denn das Besondere an der Re-tromotor in Tübingen ist: alle sindgleich und hautnah beieinander -ein Tag der echten Champions.

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Rocky Mountains

Auf ausgewählten Big-Twin-Harleysgeht es von Denver aus über Ne-braska in die Black Hills in South Da-kota. Dort erwartet uns der CusterState Park mit seinen riesigen Büffel-herden – wir statten den 4 Präsiden-ten am Mount Rushmore einen Be-such ab – Sturgis, das Harley-Mekkahält Biker-Souvenirs für uns bereit –über den sagenumwobenen DevilsTower und die Big Horn Mountainsführt uns die Tour nach Cody, derBuffalo-Bill-Stadt in Wyoming, wowir die Night-Rodeo-Show live erle-ben werden – der fast 3.800 Meterhohe Beartooth-Pass lässt Bikerher-zen jubeln – 2 Tage im größten undschönsten Nationalpark der Welt,dem Yellowstone NP schließen sichan – über den Grand Teton National-park, den berühmten WintersportortJackson Hole mit dem sehenswer-ten Silver Dollar Salon und vorbeiam Flaming George Reservoir führtuns die Tour über den grandiosenRocky Mountains Nationalpark wie-der zurück nach Denver.

Gesamtlänge der Tour: ca. 3.000 Kilometer

Folgende Leistungen sind im Tourpreis mit eingeschlossen:

- Flug Economy-ClassTransfer vom Flughafen zum HotelGruppentaxifahrten

- Transfer vom Hotel zur Vermietstation von Eaglerider- Big-Twin Harley Davidson auf neuesten Modellen nach Wahl

(E-Glide, Heritage, Roadking)- unbegrenzte Freimeilen- Zusatzhaftpflichtversicherung- VIP-Versicherung mit 0 € Selbstbeteiligung- Übernachtungen in Motels/Hotels der gehobenen Mittelklasse

Eintritte in die Nationalparkskühle GetränkeBegleitfahrzeug zum Gepäcktransport inkl. Fahrer

- Begleitung und Führung der Tour durch 2 erfahrene Tourguides

- Roadbook· komplette Organisation der Reise

– vorher Infoabende

Anmeldung: [email protected] mit eingeschlossen sind:

- persönliche Ausgaben- Benzinkosten

Reisepreis:4.990,- Euro Fahrer/-in

3.290,- EuroBeifahrer/-in

InfoabendWheelies USA-Reisen 2013Filme/Bilder/AblaufAnmeldung: [email protected]

01.11.2012 Allerheiligen18.00 Uhr

Hotel SonneckFischweg 2 • 74523 SHA/Gottwollshausen

Es sind alle Reiseinteressierten und bei denReisen schon dabeigewesen ganz herzlicheingeladen.

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Harley-Davidson-Tourvom 06. Juli – 20. Juli 2013

Page 33: Wheelies Oktober / November 2012

Wir landen in der wohl verrücktestenStadt der Welt – in Las Vegas. Amzweiten Tag haben wir Gelegenheitdie „Gamblin’-Town“ richtig kennenzu lernen und auch mal ein paar Dol-lars zu verzocken. Nach Übernahmeder persönlichen Wunschbikes star-ten wir, vorbei am 221 Meter hohenHoover Dam nach Needles – Fahrtüber die „Motherroad“, die HistoricRoute 66 zum Südrand des GrandCanyon – Besuch der 450 Kilometerlangen und bis zu 1.800 Meter tiefenSchlucht – weiter geht es nach Pagewo wir 2 Tage Zeit haben, den far-benprächtigen Antelope Canyon zubesuchen und auf dem Lake Powellevtl. eine Motorbootfahrt zu unter-nehmen – Indianerland durchque-ren wir im „Marlboro-Country“,dem Monument Valley – ein absolu-tes Highlight sind die über 1000 Na-tursteinbögen im Arches National-park – Capitol Reef NP heißt unserenächste Station – das berühmte„Amphitheater“ im Bryce CanyonNP begeistert uns Biker mit seinenspektakulären Steinsformationen –monumentale senkrechte Fels-wände und enge Canyons bietet dasWander- und Kletterparadies, derZion NP – von dort führt uns diesetraumhafte Tour wieder zurück nachLas Vegas.

Reisepreis:

4.890,- Euro Fahrer/-in

3.190,- EuroBeifahrer/-in

Harley-Davidson-Tourvom 14. September – 28. September 2013

Canyons des Wilden Westens

Gesamtlänge der Tour: ca. 3.000 Kilometer

Folgende Leistungen sind im Tourpreis mit eingeschlossen:

- Flug Economy-ClassTransfer vom Flughafen zum HotelGruppentaxifahrten

- Transfer vom Hotel zur Vermietstation von Eaglerider- Big-Twin Harley Davidson auf neuesten Modellen nach Wahl

(E-Glide, Heritage, Roadking)- unbegrenzte Freimeilen- Zusatzhaftpflichtversicherung- VIP-Versicherung mit 0 € Selbstbeteiligung- Übernachtungen in Motels/Hotels der gehobenen Mittelklasse

Eintritte in die Nationalparkskühle GetränkeBegleitfahrzeug zum Gepäcktransport inkl. Fahrer

- Begleitung und Führung der Tour durch 2 erfahrene Tourguides

- Roadbook· komplette Organisation der Reise

– vorher Infoabende

Anmeldung: [email protected] mit eingeschlossen sind:

- persönliche Ausgaben- Benzinkosten

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Page 34: Wheelies Oktober / November 2012

Reisebericht – Zum Mittelpunkt Europas

Text und Fotos: Markus Siegel

rei Vorgaben musste unsereReise erfüllen. Erstens: Wirwollten die deutsche Mann-

schaft zum EM-Endspiel vor Ort un-terstützen. Zweitens: Ungarn darfnicht betreten werden, weil es daslangweiligste Motorrad-LandEuropas ist. Und drittens war da nochdie Forderung der Besten allerFrauen: „Ihr bleibt maximal zwei Wo-chen – oder für immer...!!“. Das ergabeine Reise über Tschechien, Slowakeiund Polen in die Ukraine. Nach demEndspiel ging es ab in die wilden Kar-paten und über Rumänien, Serbien,

Kroatien, Slowenien und Österreichzurück in die Arme der Liebsten.Macht knapp 4000 km bei strahlen-dem Sonnenschein. Und wenn derBlick doch mal trüb wurde, lag es amWodka (um Himmels Willen, Fahr-zeug abstellen) oder am Feinstaubder osteuropäischen Höllengefährte.Und Ungarn wurde gemieden wie diePest.

Als Treffpunkt der sechs FreundeMarkus und Fritz aus SchwäbischHall, Ase aus Dortmund und Hannes,Frank und Willem aus München

diente Prag. Im Hotel waren die Be-hindertenparkplätze für uns reser-viert. Das Public Viewing in der Alt-stadt hatte Atmosphäre. Das Bierschmeckte köstlich in lauer Nacht.Auf prima Wegen zog es uns zügigweiter in die Slowakei, wo wir dienächste Nacht am Orava-See im Nor-den des Landes zelteten. Ehrlichüberrascht waren wir darüber, wasdie Slowakei alles feil bietet, zum Bei-spiel ein „Kalaschnikow-Shooting“und „Adrenalin“, wie das Panzerfah-ren für Touristen dort heißt. Aber eslockten auch tolle Landschaften. Dass

Zum Mittelpunkt

Europas

D

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die Hohe Tatra toll ist, weiß man.Aber wer kennt schon die Beskidenoder die Fatra? Also hinfahren undsich überraschen lassen!

Wir blieben zwei zusätzliche Tage,auch weil Deutschland im Halbfinalerausflog und wir nicht mehr zum End-spiel in der Ukraine sein mussten. ImOsten der Slowakei verändern sichLand und Leute. Die Verständigungwurde schwieriger und das Essen fet-ter. Augenscheinlich herrscht eindeutliches soziales West-Ost-Gefälle,was den Reiz für den Neuland-su-

Bergdorf im Fatra-Gebirge

"Europapark" Slowakei: Panzerfahren und Kalaschnikov-Schießen als Freizeitvergnügen

Halbfinalniederlage: Ase, Willem, Hannes, Markus, Frankund Fritz trauern in Lemberg

Gut asphaltierte ukrainische Überlandstraße

chenden Motorradfahrer aber durch-aus nicht schmälert. Die letzte slowa-kische Nacht verbachten wir am Do-masa-See. Offiziell soll dieses Naher-holungsgebiet ein Stausee sein. Er er-innert aber eher an den Krater einesillegalen Atombombentests aus denSechzigern. Aufgrund des eindeuti-gen Geruches mieden wir ein erfri-schendes Bad und kühlten uns inner-lich mit den nationalen Getränken un-seres privaten Gastgebers ab. So-lange, bis alle Vorräte aufgebrauchtwaren und wir tags darauf in die ma-gische Welt der Ukraine eintraten.

Sozialismus auf UkrainischWoran erkennt man die Ukraine? Da-ran, dass dich niemand versteht,dass das Essen beigefarben ist oderaus roter Beete besteht. Die Männertragen Jogginganzüge und habenden Mund voller Nirosta. Die weibli-che Population trägt das Gold undSilber am Körper und ist „einfachunglaublich“. Du darfst ihnen nach-schauen, aber pass auf. Sonstschluckt dich das nächste Schlag-loch! Und ein bisschen lebt er auchnoch, der ehemalige Sozialismus.Beispiel: Nach Erledigung aller Ein-

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Page 36: Wheelies Oktober / November 2012

reiseformalitäten, jedoch noch un-mittelbar vor dem Schlagbaum, fo-tografierte Markus die ukrainischeFlagge. Der Vorfall wurde beobach-tet und landete nach einem Aus-bruch in wilde Flüche bei den Offizie-ren zur Rechtsprechung: Auf die Be-schlagnahme der Kamera wurdeverzichtet. Das Foto musste aber un-ter scharfer Beobachtung bewaffne-ter Soldaten gelöscht werden. An-schließend öffnete sich der Schlag-baum, ein Meter dahinter musstenwir stoppen. Dann erging die rüdeAufforderung, das gleiche Foto jetztnoch mal neu aufzunehmen. „Passtbitte gut auf euch auf“, fleht uns eineliebe Ukrainerin an.

Reisebericht – Zum Mittelpunkt Europas

Auf dem Weg zum Mittelpunkt EuropasMit vielen Mühen ging es weiternach Lviv (spricht: „wuf“), dem ehe-maligen Lemberg. Das Thermome-ter zeigte 41 Grad. Wegweiser exis-tierten nicht oder auf kyrillisch. Da-für winkten uns die Bauern auf demLand. Beim kurzen Warten auf dieKameraden stellte uns schon mal ei-ner einen Kaffee oder ein Eis auf denTank. Lemberg empfehlen wir alsPflichtprogramm. Die alte Haupt-stadt Galiciens lädt ein zum Sehenund Gesehenwerden. Die Mädchenin ihrem quietschbunten, hochhacki-gem Schuhwerk straucheln niemals,auch nicht auf dem grobem Kopf-steinpflaster.

Danach ging es weiter zum geogra-phischen Mittelpunkt Europas. Erliegt laut aktueller Messung bei Ra-chiv in den ukrainischen Karpaten.

Der Nationalpark beherbergt Bärund Wolf. Uns beherbergten Vasilyund seine Anna, ein tolles Gastge-ber-Paar, die uns wie so oft der Zufallschenkte. Dort entspannten wir ersteinmal. Mensch und Maschine wol-len gepflegt werden! Fritz' Reifenwurde nach ukrainischer Empfeh-lung mit Sekundenkleber und Spiri-tus geflickt. Dann ging es auf die Su-che nach dem Volk der Huzulen, dieals Halbnomaden in der 2000 m ho-hen Bergregion der Waldkarpatenleben sollen. Die Nacht diente derGeselligkeit mit einheimischenFisch-, Wurst- und Wodkahändlern(„Import/Export“), die uns auchohne Sprachkenntnisse die Regelndieses Landes beibrachten. ZumBeispiel ist es üblich, bei privatenEinladungen immer etwas zur Handhaben, um das Haustier der Familieschlagen zu können. Zehn FlaschenWodka gab’s zum Abschied. Dann

ukrainisches Karpatendorf

Motorräder werden vonukrainischen Gastge-bern grundsätzlich ver-schlossen

Übernachtung im Doppel-zimmer mit Frühstück

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Page 37: Wheelies Oktober / November 2012

ging es zurück in die Zukunft. HalloEU, hallo Rumänien!

Die erste rumänische Nacht ver-brachten wir am Calinesti-See imNordwesten. 40 Grad im Schatten,also schnell rein ins Wasser undnoch schneller wieder raus – wegender Wasserschlangen. Stolz erinnertein Schild, dass die EU in der RegionMillionen locker gemacht hat für denAufbau des Tourismus. Wir warendie einzigen Gäste und merktennichts vom Aufschwung. Auffallendnur die vielen neuerbauten Privat-Villen in den Dörfern. Stimmt da allesund war da nicht ähnliches bereits inder Slowakei zu beobachten?!

Über den Apuseni-Nationalparkging es in Richtung Süden durch ver-schlafene Karpatennester, in denendie Zeit stehen geblieben ist. Willemdrängte auf den 2200 m hohen Ur-

dele-Pass. Seine Erinnerungen ver-sprachen ein veritables Enduro-Abenteuer: eine kaum erkennbarePiste mit zahlreichen Sonderprüfun-gen wie umgestürzte Bäume undErdrutsche. Allerdings passte dashohe Verkehrsaufkommen am Pa-rang-Gebirge nicht zu Willems Er-zählungen. Ein rumänischerVFR800-Fahrer schwärmte von der„Transalpina“, der höchsten Pass-straße in ganz Osteuropa, eineTraumstraße, die wir unbedingt fah-ren müssten. Wir wollten aber aufden Urdele-Pass und brummtenweiter. Wir fanden auch bald die Ab-zweigung zum Pass. Von der Pistewar jedoch weit und breit nichts zusehen! Stattdessen zog sich ein na-gelneues Asphaltband den Berghoch – die „Transalpina“. Willi waram Boden zerstört, sein alter En-duro-Traum hatte sich in Luft aufge-löst. Kurz nach der Passhöhe er-reichte uns der nächste Gruß aus derZukunft: ein aus dem Nichts ge-stampftes „Ski-Ressort“ mit hunder-ten von Gebäuden im Rohbau. DerTourismus ist hier bereits mächtigam Brummen. Unsere Unterkunftwar fensterlos. Frank und Fritz muss-ten draußen bleiben. Sie wurdenvom Vermieter nachts nach einemKneipenbesuch ausgesperrt.

Abschied am „Eisernen Tor“Wir verließen Rumänien am „Eiser-nen Tor“. Der Donaudurchbruchdurch die südlichen Karpaten ist einlandschaftliches Spektakel. Das giltnicht für den anschließenden Rittdurch die serbische und kroatischeTiefebene. Die ist vergleichbar mitUngarn und da will ja bekanntlichkeiner hin, schon gar nicht bei 40Grad. Also in einem Rutsch hin-durch. In Slowenien fanden wir denkleinen, angenehm kühlen Cam-pingplatz wieder. Die kristallklareKrka lädt dort zum Schnorcheln einund das nagelneue 5-Sterne-Hotelsamt Wasserschloss lockt mit gutemEssen. Das erinnerte uns ans na-hende Zuhause. Fürs Urlaubs-Fee-ling sorgte der sozialistische Platten-bau nebenan. Hoffentlich bleibt ernoch eine Zeit lang stehen. Für denaufgeschlossenen Motorrad-Reisen-den ist er immer einen Urlaub wert.

ukrainische Markt-beschickung direkt aus der medizinischenForschungsstation ukrainische

Höllengefährt

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Der Besuch der Intermot 2012, der internationalenMotorrad-, Roller- und Fahrradmesse in Köln, wirddem S-Team aus Offingen sicher noch lange in Erin-nerung bleiben. Am Vorabend des Messebeginnshatte SUZUKI ausgesuchte Händler zu einem Pre-Opening geladen. Dabei wurde S-Team-Inhaber PeterSlupikowski, stellvertretend für sein ganzes Team,zum „Händler des Jahres“ prämiert.

Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen nichtnur die Verkaufszahlen stimmen, sondern der Ge-samteindruck des Unternehmens muss einfach „pas-sen“. S-Team in Offingen beweist dies auf mehr als1000 qm Ausstellungsfläche mit mehr als 200 Fahr-zeugen. S-Team ist nicht nur SUZUKI- Händler, son-dern auch Vertragshändler für Yamaha, aprilia, Ducatiund Peugeot.

Dass der Kunde auch in der Werkstatt in den bestenHänden ist, wurde durch die Auszeichnung „besteserviceorientierte Leistung“ belegt, mit der S-Team zuder Top Ten in Deutschland gehört. Als Prämie durfteSlupikowski eine seltene GSXR Kevin Schwantz Re-plica mit nach Hause nehmen. Hiervon gibt es nurzwei Exemplare auf der Welt – eine davon kann nunbald in Offingen bei S-Team bewundert werden.

Peter Slupikowski betonte bei der Dankesrede: „DieseAuszeichnung gebührt meinem ganzen Team, dennnur in einem tollen Team kann eine solche Leistungerbracht werden. Wir freuen uns, wenn unsere Kun-den zufrieden sind und uns und unseren starken Mar-ken die Treue halten und wir gemeinsam Spaß amMotorrad haben können.“

S-Team Suzuki-Händler des Jahres

38 WHEELIES

Verkaufsoffener Sonntag! 04. November von 12-17 Uhr

BMW S1000RRABS/DTC/Schalt/Akrapovic Komplettanlage, EZ 03/10,

193 PS, 8.165 km, HU 03/2014 12.500,- €

Ducati Diavel ABSEZ 07/11, 154 PS, 1200 ccm, 1.800 km, HU 07/13,

Garantie 07/2013 14.890,- €

Ducati Multistrada 1200 SEZ 06/10, 148 PS, 10.500 km, HU/AU neu 14.990,- €

Ducati 796 Hypermotard mit TermignoniEZ 03/10, 77 PS, 6.700 km, HU 04/14 7.990,- €

Ducati 1198 S CorseEZ 03/10, 170 PS, 6.800 km, HU 03/14, viel Zubehör 18.990,- €

Moto Guzzi Breva V 1100EZ 03/09, 86 PS, 31.500 km, HU 03/13 5.990,- €

Moto Guzzi California 1100 EVOEZ 08/03, 75 PS, 40.200 km, HU 08/13 6.200,- €

weitere Angebote unter:www.italienische-motorraeder.de oder home.mobile.de/ITALIENISCHE-MOTORRAEDER

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