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Vorwort ................................................................................................ 4
Wie das Auge sieht ............................................................................. 5 - 6
Sehkegel, Blickwinkel und Bildausschnitt ........................................... 7
Raumwahrnehmung ............................................................................ 8
Farbwahrnehmung .............................................................................. 9
Augenhöhe und Horizontlinie .............................................................. 10 - 11
Monokulare Tiefenmerkmale ............................................................... 12 - 13
Vorder-, Mittel- und Hintergrund .......................................................... 14 - 16
Raum auf der Fläche / Teil 1 ................................................................ 17 - 24- Höhenunterschied- Überdeckung- Staffelung- Größenunterschied
Raum auf der Fläche / Teil 2 ................................................................ 25 - 28- Helligkeitsunterschied- Luft- und Farbperspektive
Deinition Perspektive .......................................................................... 29
Parallelprojektion ................................................................................. 30 - 36
Zentralprojektion .................................................................................. 37 - 56- Zentralperspektive- Zweiluchtpunktperspektive- Dreiluchtpunktperspektive
Bedeutungsperspektive ....................................................................... 57 - 60
Geschichte der räumlichen Darstellung ............................................... 61 - 77
Optische Täuschungen ........................................................................ 78 - 87- Anamorphose- Trompe-I‘oeil- Unmögliches
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VorwortVorwortRaum und Perspektive - Theorie und Praxis in der Sekundarstufe ist das innovative lernstarke Standardwerk für alle Schulformen in der Sekundarstufe. Durch ein sehr effizientes Konzept werden Theorie und Praxis mit vielen Wissensbausteinen, Übungen, weiterführenden Aufgaben und unentbehrlichen Tipps direkt vermittelt. Beispielsweise werden Gegenstände, Einrichtungen, Landschaftsräume und a
Nie zuvor war es für Schülerinnen und Schüler leichter, bei viel Motivation undviel Spaß schneller und nachhaltiger zu lernen und fantastische Ergebnisse zu schaffen. Der Erfolg ist garantiert!
lle für den modernen Kunstunterricht relevanten und durch Standards und Kompetenzrichtlinien vorgegebenen Themen an, zum Beispiel das
Alle
für den modernen Kunstunterricht
rchitektonische Motive nach den Regeln der Perspektive und raumschaffender Mittel perfekt dargestellt.
Raum und Perspektive - Theorie und Praxis in der Sekundarstufe bietet a
Raum- und Perspektivprobleme lassen sich mit eindeutigen und kurzenKonstruktionsanleitungen lösen. Klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen zeigen, wie einfach die Raum- und Perspektivregeln sind. Prägnante Zeichnungenund anschauliche Fotos unterstützen die Unterrichtsprozesse. Die Inhalte in Raum und Perspektive - Theorie und Praxis in der Sekundarstufe können selektiv oder vollständig im Kunstunterricht eingesetzt werden. Die Lehrkraft hat die Wahl. Jede einzelne Seite entspricht einem Unterrichtsbaustein. Elementare Arbeitsmittel bei den praktischen Übungen und weiterführenden Aufgaben sind neben Lineal und Geo-Dreieck Bleistift, Farbstifte, Pinsel und Tuschfarben.
Viel Spaß, Begeisterung und Erfolg mit diesem neuen Lehr- und Lernwerk wünschen der
Kohl-Verlag und Eckhard Berger
Weitere Informationen für den modernen Kunstunterricht warten auf www.kohlverlag.de und www.teamberger.de.
Auge mit dem Sehvorgang, die Raumwahrnehmungen, die monokularen Hilfsmittel, die Luftperspektive, die Farbperspektive, die Bedeutungsperspektive, die Parallel-projektion, die Zentralprojektion, die Geschichte der räumlichen Darstellung, die Raumillusionen, die Anamorphose, das Trompe-l´oeil, Fachbegriffe, Tippsund mehr.
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Wie das Auge siehtWie das Auge sieht
Glaskörper
Sehnerv
Augenkammermit Flüssigkeit
Motiv
Pupille
Netzhaut
Hornhaut
Motiv seitenverkehrt
SehstrahlLinse
Das Licht, das von einer beliebigen Quelle kommt, gelangt durch Hornhaut, Linse und Glaskörper auf die Netzhaut, die die Rückseite des Augapfels bildet. Sie ist ein Netzwerk aus Empfangseinheiten, die Rezeptoren genannt werden und empfindlich auf Licht reagieren. Sie sind in zwei Arten unterteilt, Stäbchen und Zäpfchen.Die Stäbchen (etwa 120 Millionen) reagieren auf Helligkeitsunterschiede und die Zäpfchen (etwa 6 Millionen) auf Farben. Im Zentrum der Netzhaut ist dieaus Zapfen bestehende Fovea, Sehgrube, mit der scharf gesehen werden kann. Durch das Licht wird ein verkleinertes und umgekehrtes Bild auf dieNetzhaut geworfen. Stäbchen und Zäpfchen werden gereizt. Die Reize wer-den in Impulse umgewandelt und über Bahnen des Sehnervs an das Gehirn weitergegeben und dort als Sinneseindruck verarbeitet. Der Sehnerv befindetsich bei einer lichtunempfindlichen Stelle, die als blinder Fleck bezeichnet wird. Im Sehzentrum werden die Impulse so verändert, dass die Menschen das Bild in seiner realistischen Größe und Gestalt wahrnehmen.Unsere Fähigkeit, in der Nähe und Ferne liegende Dinge scharf zu sehen, geschieht dadurch, dass sich die Wölbung der Linse verändern kann. Beim Blick in die Ferne ist die Wölbung der Linse sehr flach. Beim Nahsehen wird ihre Krümmung stärker. Niemand kann gleichzeitig in der Nähe und in der Ferne scharf sehen. Das Gehirn steuert automatisch die Linsenwölbungen in Bruchteilen von Sekunden, ohne dass die Menschen es bewusst merken.
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Sehkegel, Blickwinkel und BildausschnittSehkegel, Blickwinkel und Bildausschnitt Der Mensch hat ein großes Gesichtsfeld, in dem Bewegungen an der Seitenoch erkannt werden können. Bilder werden aber nicht mehr gesehen. Ineinem Bereich von etwa 40 Grad, dem Sehkegel, werden Objekte ohne eineVerzerrung klar und scharf wahrgenommen. Dabei müssen die Augen ruhenund der Kopf darf nicht bewegt werden. Ab etwa 40 Grad sehen die beidenAugen zunehmend verzerrt.
Die roten Linien stellen den Blickwinkel dar und zeigen die Sehrichtung von einem Standort. Der schwarze Rahmen grenzt den Bildausschnitt ein, von dem links und rechts Verzerrungen beginnen. Mache einen Versuch: Nimm einen Standpunkt ein und konzentriere dich auf einen Ausschnitt deiner Umgebung. Fixiere deine Kopfhaltung und halte deine Augen ruhig. Beschreibe den Bildausschnitt, den du scharf, klar und unverzerrt wahrnehmen kannst.
Rahme den Bildausschnitt ein, den du unverzerrt siehst.
40Grad
40Grad
Auge links
Auge rechts
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Rainer Sturm/PixeliocO
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Zeichne mit dem Geo-Dreieck, Bleistift und Farbstiften auf einem Zeichenblockblatt eine ähnliche Treppe frontal von vorne, die geradewegs nach oben führt. Benutze zwei Fluchtpunkte, die Flucht- linien und die Linie für die Augenhöhe.
Schaue dir die Treppe an. Sie hat zwei Fluchtpunkte, P1 und P2. Sie beziehen sich einerseits auf die Außengrenzen der Treppe und andererseits auf die Grenzen der Stufen. Da, wo die erste Trittfläche der Stufen nicht mehr sichtbar ist, ist die Augenhöhe.
P2
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Bei der Dreifluchtpunktperspektive blickt das Betrachterauge direkt auf einen Eckpunkt des quader- oder würfelförmigen Körpers. Alle Fluchtlinien, die in der Realität senkrecht sind, führen schräg zu den Fluchtpunkten. Alle Flächen erscheinen verzerrt. Eine Dreifluchtpunktperspektive kann wie auch andere Perspektivenformen von verschiedenen Standpunkten gesehen und dargestelltwerden.
P2HL P1
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P3
Vergleiche hier die Zwei- und Dreifluchtperspektive und beschreibe dieUnterschiede.
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Eckhard Berger Offene Landschaft mit Grenze 1 2008
Paul Cézanne gab die wissenschaftliche Perspektive auf und reduzierte dieRäumlichkeit und die plastischen Elemente. Vincent van Gogh ging scheinbar spielerisch mit der Perspektive um. Sie war für ihn eher eine GroborientierungGiorgio de Chirico, Vertreter des Surrealismus, schuf in seinen Bildern zumeist unwirkliche Räume mit besonderen perspektivischen Konstruktionen.Für Georges Braque und Pablo Picasso waren die facettenartigen Elemente in ihren kubistischen Kunstwerken wichtiger als die Raumelemente.Konstruktivistische Künstler erarbeiteten vielschichtige Flächen- und Raum-gebilde. Victor Vasarely, führender Vertreter der Op Art, entwickelte in seinenRasterfeldern mathematisch angelegte Farbformen, mit denen er optische Täuschungen gestaltete, um Raumirritationen beim Betrachter zu provozieren.Die junge Gegenwartskünstlerin Lee Heeju aus Südkorea hat sich auf Raum-gebilde mit vagen Würfel- und Quaderansätzen spezialisiert, die scheinbar durch unendliche Räume schweben.
Eckhard Berger verzichtet völlig auf die traditionelle Perspektive. Er schafft in seinen modernen „inneren und äußeren“ Landschaftsbildern illusionistische Räume. Er gibt Anreize, sodass sich der Betrachter dann in der Auseinander-setzung Räume und Bezüge vorstellen kann.
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Lee Heeju Ohne Titel 2009
Die Künstlerin Lee Heeju ausSüdkorea zeigt Eckhard Bergerihre scheinbar durch den Raumschwebenden geometrisiertenRaumgebilde, die einen neuenKonstruktivismus ankündigen.
Lee Heeju Ohne Titel 2011 Lee Heeju Ohne Titel 2011 Lee Heeju Ohne Titel 2011
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Optische TäuschungenOptische Täuschungen
Optische Täuschung bedeutet Provokationen, Manipulationen und Irritationen des gewohnten Sehens. Das Mittel der Täuschung oder Vortäuschung derDreidimensionalität auf der Fläche, der Zweidimensionalität, wird gewählt. So kann der Unterschied zwischen Nähe und Ferne oder die richtige Propor-tionalität aufgelöst werden. Ein Inhalt wird mehr oder weniger verändert oder scheinbar sich widersprechende Inhalte werden geschickt kombiniert. Oft reichen einfache fotografische Ideen, zum Beispiel die geöffnete Hand, in die scheinbar jeden Moment die untergehende Sonne hineinfällt.- Inszeniere Motive und fotografiere sie, zum Beispiel eine Person, die einen Turm stützt, oder ein großes Tier zwischen zwei Fingern hält.- Finde im Internet optisch täuschende Darstellungen des holländischen Künstlers Maurits Cornelis Escher, zum Beispiel die bekannte Grafik „Zeichnen“ (1948). Beschreibe, mit welchen Mitteln er Täuschung er- reicht.- Wähle ein Bild von Maurits Cornelis Escher oder von einem anderen Künstler. Lasse dich davon anregen, einen ähnlichen Bildinhalt mit Stiften oder Pinseln und Tuschfarben auf einem Zeichenblockblatt darzustellen. zur Vollversion
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Zu den Künstlern der Anamorphose zählen beispielsweise Adrian P. Goddijn, Erhard Schön, Cornelis Anthonisz, Jean-François Niceron, Athanasius Kircher, Johann Stommel, Gaspard Antoine de Bois-Clair und Lodovico Buti. AuchLeonardo da Vinci und Albrecht Dürer beschäftigten sich mit diesem Thema.In der Renaissance wurde diese Bildform für Deckenwölbungen eingesetzt.Der amerikanische Fotograf Arthur Samuel Mole benutzte die Technik für einriesiges Bild mit einem Inhalt aus bis zu 30.000 Menschen. Sie waren erst von einem Turm in einer bestimmten Höhe unverzerrt zu erkennen. Auch in der Videokunst wird die Anamorphose immer wieder eingesetzt, um das Auge zu provozieren.Eines der bekanntesten Anamorphosebeispiele ist das bekannte Gemälde Porträt der französischen Gesandten, das Hans Holbein der Jüngere 1533 schuf. Zwischen den beiden männlichen Personen malte er einen länglichenGegenstand, eine Anamorphose, die geheimnisvoll erscheint. Aus einembestimmten Blickwinkel heraus ist erkennbar, dass es sich um einen Toten-schädel handelt, der den Tod symbolisieren soll. Vom Standpunkt der beidenGesandten ist der Schädel nicht zu sehen.
Kunst, in der Inhalte so perfekt genau dargestellt werden, dass der BetrachterSchein und Realität nicht oder kaum unterscheiden kann, heißt Trompe-l´oeil.Sie täuscht durch perspektivische Darstellung und eine besonders gut ent-wickelte Technik Dreidimensionalität vor. Besonders in Wand- und Decken-malereien erweitern solche Darstellungen Räumlichkeiten. Raumzuschnitte können verbessert und Räume werden durch gemalte Ausblicke auf Land-schaften vergrößert.Die ältesten erhaltenen Beispiele sind aus Pompeji bekannt. Später geriet dieTechnik in Vergessenheit. Seit dem 14. und 15. Jahrhundert wurden haupt-sächlich in Innenräumen Ausblicke durch Fenster und Kuppeln gemalt, um Räume aus Gründen des Ansehens der Auftraggeber größer erscheinenzu lassen. Beispiele dieser Scheinarchitektur schuf Andrea Mantegna mitFresken zwischen 1465 und 1474. Im Barock sind weitere Beispiele zu fin-den. Andrea Pozzo malte das Deckenfresko Allegorie des Missionswerkesder Jesuiten (1685) so tiefenräumlich illusionistisch, dass der Betrachterdas Gemalte von der wirklichen Architektur optisch kaum trennen kann.Weitere Motive waren Nischen mit Blumen- und Früchtestillleben, Regale und kleine Schränke mit Blumen und dekorativen Gegenständen, Wände mit Bildern und Briefen und Stillleben mit erlegtem Wild und Jagdwaffen. Die Inhalte wurden oft verändert in verschiedenen Ansichten geschaffen. ImRokoko änderten sich die Inhalte. Bevorzugt wurden Götterdarstellungengewählt.Im 20. Jahrhundert nahmen sich beispielsweise die Peintres de la Réalité der Trompe-l´oeil-Techniken wieder an. Die Malerei der Gruppe wollte zur Weiterentwicklung des Realismus beitragen. Deutsche Vertreter der Gruppewaren Liselotte Schramm-Heckmann und Werner Schramm.Seit 1980 kommt das Trompe-l´œil wieder häufiger bei der Raumgestaltung und bei der Wand- und Fassadenmalerei im öffentlichen Bereich vor.
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