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Immobilienbrief 283, Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt
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INHALTSVERZEICHNIS
Editorial 1
Fondsszene atmet durch (Rohmert)
2
IVG Market Tracker Büro Europa (Rohmert)
10
JLL-Immobilienuhr (Rohmert)
14
Deutschlands erste Crowdfunding-Plattform für Immobilien (Rohmert)
15
Megatrends 2012: Gipfel-treffen soll Antwort auf Zu-kunft geben (Eberhard)
17
Megatrends - Shoppingcen-ter (Eberhard)
18
Kaufkraft Europas (Rohmert)
20
DB Research: Bullish für deutsche Wohnimmobilien (Ries)
20
Verdoppelung bei Woh-nungsportfolios (Rohmert)
21
Der Immobilienbrief Berlin 39
Besteht Gefahr einer Woh-nungsnot in Deutschland? (Vornholz)
22
Liebhaberpreise für „Trophy-Immobilien“ in Mün-chen (Rohmert)
24
Hamburger OxPark (Richter)
30
Europäische Logistikim-mobilien im Wert unter 2007 (Rohmert)
28
Regionale Investment-märkte in Deutschland im-mer wichtiger (Rohmert)
25
Folder Megatrends 33
Impressum 32
Logistikmarkt Hamburg (Richter)
29
Europäischer Logistik-markt verliert an Fahrt
28
Europäische Einzelhan-delsinvestitionen
18
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
diese Woche stand im Zeichen des 2. Gesetzesentwurfs zur Umsetzung der AIFM-Richtlinie
(Alternative Investmentfonds Manager). Zum Schmunzeln ist wie immer das Procedere. Auf der Home-
page des BMF wurde der Entwurf nicht veröffentlicht. Der VGF kann unter Vertrauensschutzgesichts-
punkten den Entwurf naturgemäß nicht herausgeben. Der irgendwo entwickelte Grundgedanke, einen
Gesetzesentwurf vertraulich zu behandeln und der Presse nicht zur Verfügung zu stellen, ist zumindest
intellektuell interessant und wohl auch „neuwertig“. Auch wir hatten den Freitagsentwurf erst am Mon-
tag vorliegen.
Das soll natürlich klar machen, dass das BMF keine weiteren Diskussionen mehr wünscht. Der
erste Entwurf aus Juli ließ weite Teile der Fondsbranche um ihre Existenz bangen. Das ist jetzt zur
Fußnote politischen Meinungsbildungsprozesses geworden. Die Offenen Fonds sind aus dem Schnei-
der. Die Geschlossenen Fonds befinden sich aber im grundlegenden Wandel. Fondsinitiierung nach
Gutsherrenart ist vorbei (Details ausführlich ab Seite 2).
Das Positive vorab: Das Gesetz ist eine Riesenchance für die Branche geschlossener
Immobilien-Publikumsfonds. Der Paradigmenwechsel der Einführung des materiellen Investment-
begriffs führt zum genialen Branding der „Kapitalverwaltungsgesellschaft“. Dasselbe Kapitalanla-
gegesetzbuch regelt jetzt alle alternativen Investments. Es gibt in professioneller Größenordnung nur
noch zugelassene Kapitalverwaltungsgesellschaften. Es gab seit 20 Jahren nie bessere Zeiten für Im-
mobilieninvestitionen. 80 Millionen Deutsche denken wieder in Immobilienkapitalanlagen. Wohnen mit
dem riesigen Markt ist zurück. Die Wertentwicklung zeigt in allen Segmenten Inflationsangst getunt
wieder in die richtige Richtung. Wenn Initiatoren und Vertriebe nicht völlig neben der Kappe sind oder
sich mit ihren Schiffen ertränken, haben wir bald wieder Immobilienfondsrekorde.
Natürlich bleibt ein Wehmutstropfen. „Die gesetzlichen Regelungen sind für den Anleger für
den Arsch“, möchte ein renommierter Branchenvertreter nicht zitiert werden. Also übernehme ich die
Aussage für mich. Anlegerschutz war der Auslöser der Regulierung. Die Umsetzung wird dann zum
Selbstzweck. Ein Ministerialrat hinterlässt seine Weltsicht. Die europäischen AIFM-Richtlinien-Macher
waren clever genug zu wissen, dass man bei hoher Branchenproduktivität Produkte nicht so einfach
regulieren kann. Also kümmerte man sich um die identifizierbaren AIF-Manager. Das sind Profis, die
Gesetzes-Anpassung seit es die Branche gibt, gewöhnt sind. Die AIFM-Regelungen selber haben aus-
schließlich Kostencharakter. Ertragsoptimierung bleibt aber die Devise der meist nicht karitativ ausge-
richteten Branche. Der Anleger wird es also zahlen.
Der Menschenverstands-Hausfrauentester fragt natürlich zuerst, was sich geändert hätte, wenn
es das Gesetz schon früher gegeben hätte. Ergebnis: Kein Skandal oder keine nicht kriminelle
Pleite wären verhindert worden. Vor Kriminalitätsschaden schützt ein Gesetz sowieso nicht. Vor
Marktveränderungen und Fehlallokationen durch Steuergesetze auch nicht. Vor Finanzkrisen nicht. Vor
Einkaufs- und Wachstumswahn nicht. Vor gestalterischer Optimierung mit Implosionsgarantie auch
nicht. Vor Risikosozialisierung mit Chancenmonopolisierung bei Innovationen überhaupt nicht. Vor
Unternehmenslebenszyklen nicht. Vor vertriebsgesteuertem, prozyklischem und trendigen Einkauf zu
Höchstpreisen erst recht nicht. Vor Ertragsoptimierung nicht.
Gleichzeitig senkt die Regulierung über die umgelegten Kosten die sowieso schon historisch
niedrigen Renditen von fondsfähigen Sachwerten/Immobilien. Die Risiken falsch verstandener Streu-
ung haben zu den größten Skandalen geführt. Blindpools werden gefördert. Auf der Ertragsseite tut
sich für den Anleger durch die Regulierung überhaupt nichts. Gleichzeitig wiegen Regulierung, Bran-
ding und Produktgestattung den Anleger in Scheinsicherheit. Vertriebe, die das nicht
umsetzen können, sind doch mit der Klobürste gepudert worden - oder machen besser
in Versicherungen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Werner Rohmert, Herausgeber
Partner und Sponsoren der heutigen
Ausgabe: Alfred Wieder AG, aurelis
Real Estate, Bilfinger Berger, Bouw-
fonds Real Estate Investment Manage-
ment Deutschland GmbH, Catella Real
Estate AG, Deka Immobilien Invest-
ment, E&P Real Estate GmbH & Co.
KG, fairvesta, Garbe Group, RWE
Energiedienstleitung GmbH und RA
Klumpe, Schröder & Partner.
Köln: Prof. Dr. Hans E.
Büschgen, Rittershausen-
Nachfolger, Multi-Fachautor
und früherer „Bankenpapst“
der Universität zu Köln fei-
ert am Sonntag seinen
80sten Geburtstag. „Der Im-
mobilienbrief“-Herausgeber
Werner Rohmert war in den
80er Jahren sein wissen-
schaftlicher Assistent. Herzli-
chen Glückwunsch von Sei-
ten des Verlages und des
Herausgebers! Alles Gute!
Hamburg: Claudia Plath
(40) übernimmt als Nachfol-
gerin von Karsten Hinrichs
zum 1. Januar 2013 als Ma-
naging Director die Verant-
wortung für den Finance-
Bereich der ECE. Sie wird
damit zugleich Mitglied des
Boards der ECE.
Karsten Hinrichs verlässt
zum 31. Dezember 2012
nach über 8 Jahren als Ma-
naging Director auf eigenen
Wunsch die ECE.
Augsburg: Dr. Sven Olaf
Eggers (36) wird zum 1. Ja-
nuar 2013 neuer Geschäfts-
führer der PATRIZIA Woh-
nInvest Kapitalanlagege-
sellschaft mbH (KAG). Als
Nachfolger von Cornelius
Hell, der das Unternehmen
zum 31.12.2012 verlässt,
wird er ab dem kommenden
Geschäftsjahr gemeinsam
mit Peter Willisch die
Geschäftsführung der PATRI-
ZIA WohnInvest KAG
wahrnehmen.
Pünktlich zum gestrigen VGF-Branchentag erblickte zum Wochenende der neue
„Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter
alternativer Investmentfonds“ (AIFM-Umsetzungsgesetz / AIFM-UmsG) das Licht
der Welt. Verhalten des BMF (siehe Editorial) und Terminplan legen die Vermutung
nahe, dass der Entwurf sehr nahe an der endgültigen Regelung liegen wird. Wir geben
Ihnen einen Überblick über erste Interpretationen und die Branchenresonanz.
Vorab-fazit: Die Fondsbranche – sowohl bei den Offenen Fonds und Spezialfonds als
bei den Geschlossenen Fonds - kann damit leben. Aber nicht alle Initiatoren werden
überleben. Paradoxerweise ist gerade der Anlegerschutz in der Regulierung hinten
heruntergefallen.
Wir haben uns von den vorliegenden 513 Seiten, die sicherlich einer ausführlichen
juristischen Analyse durch Fachleute bedürfen, bisher auch nur die relevanten Eckpunkte,
die über die Fortexistenz der Offenen Immobilienfonds (OIF), der Spezialfonds und der Ge-
schlossenen Fonds relevant sind, angeschaut. Vorab zu den OIF: Das Verbot neuer Offe-
ner Immobilienfonds und damit auch neuer Spezialfonds ist vom Tisch. Mit den verblei-
benden Regelungen, die sicher noch im Detail zu analysieren sind, kann die OIF-Branche
aber leben. Natürlich entstehen höhere Kosten und vielleicht auch eine höhere Volatilität
durch die neuen Bewertungsvorschriften. Das war aber bereits nach den letzten Änderungen
des Investmentrechts in Deutschland ebenso „eingepreist“ wie die Nicht-Kompatibilität der
Anlage-Verordnung, die Versicherungen und Pensionskassen betrifft, mit den Kündigungs-
fristen Offener Immobilienfonds.
Die Regelungen des Entwurfes aus Juli waren dafür für die mittelständische Szene
der Initiatoren Geschlossener Fonds und auch Immobilienfonds prohibitiv. Hier standen
existenzielle Fragen zur Lösung an. Neben dem VGF Verband Geschlossene Fonds, der
im systematischen Gespräch mit dem Ministerium war, haben auch Einzelgespräche von
Szene-Insidern mit gutem Politikkontakt und auch gemeinschaftlicher Aktionen von mittel-
ständischen Initiatoren, die sich durch den VGF nicht hinreichend in ihren Interessen
vertreten sahen, stattgefunden. Das Ergebnis kann sich in der Summe sehen lassen.
Auch der VGF bestätigt, dass der Gesetzesentwurf handwerklich und systematisch sauber
ausgeführt wurde. ►
Personalien
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2
Fondsszene atmet durch
Gesetzesentwurf AIFM-Umsetzung liegt vor Fotalia.com
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Was macht die
AIFM-Richtlinie überhaupt?
In der Folge der Finanzkrise entstand der Grund-
gedanke, in Europa alle Kapitalmarktprodukte ausnahmslos
zu regulieren. Der erste europäische Schritt hierzu war die
AIFM-Richtlinie. Sie betrifft aus pragmatischen Gründen
lediglich die Verwalter von Alternativen Investmentfonds
(AIF) und hier nur die alternativen Investments professionel-
ler Investoren. Anlegerschutz stand bei den ursprünglichen
europäischen und deutschen Bemühungen zur AIFM-
Richtlinie zwar Pate, wurde aber im Ergebnis komplett kon-
terkariert. Reguliert werden lediglich die Anlagegesellschaf-
ten. Produkte sind bei der Branchenkreativität faktisch nicht
regulierbar. Die Auswirkungen der Gesetzesbemühungen
auf den Anleger können die Beamten nicht einschätzen.
Die Umsetzung in nationales Recht hat zum 23.
Juli 2013 zu erfolgen. Der länderspezifische Umgang mit
der Richtlinie ist völlig unterschiedlich. Luxemburg hat eine
schnelle, flexible und freie Auslegung gestattet. Österreich
tut gar nichts und wartet auf die deutsche Regelung. Die
südeuropäischen Krisenländer haben derzeit andere Priori-
täten, so dass völlig in Frage steht, ob die Terminpläne
überhaupt eingehalten werden. Deutschland neigt wie im-
mer zu einer perfekten Lösung, bei der in der klassischen
politischen Vorgehensweise zunächst einmal der Entwurf
maximalen volkswirtschaftlichen Schadens im Juli in die
Diskussion geworfen wurde. Dies hatten wir Ihnen auch
erläutert.
Der oft zitierte Grundgedanke, warum Deutsch-
land nicht nur für eine 1:1-Umsetzung der AIFM-
Richtlinie gesorgt habe, scheitert an dem knock-out-
Kriterium, dass dies ein komplettes Verbot für alternati-
ve Investments für das Publikumsgeschäft bedeutet
hätte. Die Richtlinie erlaubt lediglich, dass „es den Mit-
gliedstaaten nach der AIFM-Richtlinie frei(steht), AIF
auch als Anlagemöglichkeit für Privatanleger zuzulas-
sen. Soweit die Mitgliedstaaten von dieser Möglichkeit
Gebrauch machen, gelten die Vorschriften der AIFM-
Richtlinie als Mindeststandard.“ Das erklärt alleine schon
die Gesetzesnotwendigkeit für das Publikumsgeschäft.
AIFM schützt die Anleger nicht -
Potpourri der ersten Eindrücke
Vor unseriösen und kriminellen Machenschaften
schützt kein Gesetz. Kein Skandal der Vergangenheit wäre
unter neuer Ägide verhindert worden. Ungeplante Marktent-
wicklung der Underlying-Assets kann auch das BMF nicht
verhindern. Alle regulierten und gutachterlich abgesicherten
Investitionsentscheidungen fallen immer vor dem Hinter-
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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4
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grund der aktuellen Märkte und unterliegen dem Primat einer marktwirtschaftlich optimierten
Ertragserzielung.
Die verhaltensorientierten Richtlinien für Verwalter bedürfen einer zusätzlich Struk-
tur, die grob mit „5 Köpfen“ eingeschätzt wurde und die wohl nur die Top 100 der Initiatoren-
liste stellen können. Eine Kürzung der Anbieterliste ist zu erwarten, wie der VGF deutlich
machte. Die Chancen neuer, innovativer Initiatoren dürften recht gering werden. Der Druck,
zukünftig verstärkt Blind-Pools zu gestalten, nimmt zu, wobei nach Ansicht des VGF viele
Vertriebe, insbesondere auch Banken, Blind-Pools nur in Ausnahmen verkaufen werden.
Die Kosten für die notwendigen Strukturen werden auf den Anleger zwangsläufig
umgelegt. Bei Immobilienrenditen, die im Zusammenspiel mit dem historisch niedrigen Zins-
niveau gleichfalls absolut gering sind, wird durch Managementkosten und Regulierungskos-
ten die Zinsdifferenz von Immobilien zu annähernd vergleichbaren Alternativanlagen weitge-
hend aufgefressen. Vor dem Hintergrund des Werteverzehrs und hoher Kosten sind sowie-
so nur geringe Ausschüttungen bzw. Fondsrenditen-Prognosen zu rechtfertigen.
Da der Fonds aber jetzt in einer Liga mit allen anderen regulierten, „seriösen“ und
„weißen“ Kapitalmarktprodukten spielt, wird das Image erheblich aufgewertet. Der Anleger
geht von einem genehmigten, geprüften und regulierten Produkt aus. Parallel werden die
Prospektierungsanforderungen herunter gefahren. Marketinginformationen gewinnen stärke-
re Bedeutung als heute. Und vor Markt, Unseriosität, Kriminalität oder Ertragsoptimierung
schützt kein Gesetz. Wo der Gesetzesentwurf dem Leitmotiv des Anlegerschutzes gerecht
werden soll, steht völlig in Frage.
Als positive Botschaft für die Branche ist mitzunehmen, dass in einer Zeit, die für
(Immobilien-) Sachanlagen seit 20 Jahren nicht mehr so gut war wie heute, die Aufwertung
Frankfurt: BNP Paribas
Real Estate baut seinen
Geschäftsbereich Valuation
Services weiter aus und hat
dafür drei neue Leiter er-
nannt:
Geertje Schumann MRICS
CIS HypZert (F) ist seit dem
1. September 2012 neuer
Head of Commercial Valua-
tion. Anne Tonscheidt
MRICS wurde zum 1. Sep-
tember 2012 zum neuen
Head of Residential Valua-
tion ernannt. Simone Schel-
sky FRICS wurde bereits im
Frühjahr 2011 zum Head of
Retail Valuation ernannt.
Personalien
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5
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Bamberg: Die Bamberger
PROJECT Investment und
die Nürnberger PROJECT
Immobilien Gruppe gründen
die Gesellschaft PROJECT
Real Estate Trust für institu-
tionelle Investoren. Als Ge-
schäftsführer werden Matthi-
as Hofmann (44) und Jür-
gen Uwira (47) bestellt.
Die PROJECT Real Estate
Trust GmbH bietet institutio-
nellen Investoren im In- und
Ausland deutsche Immobi-
lienprojektbeteiligungen auf
vollständiger Eigenkapitalba-
sis. PROJECT konzentriert
sich dabei ausschließlich auf
die Projektentwicklung deut-
scher Wertimmobilien in den
fünf Metropolregionen Berlin,
Hamburg, Frankfurt, Nürn-
berg und München.
Essen: Bilfinger Berger
Hochbau übernimmt am 1.
November das Planungs-
und Beratungsbüro PKA Pla-
nungsgesellschaft Kar-
nasch mbH sowie Projekte
und Teile der Mitarbeiter der
insolventen Schnabel AG.
Darüber hinaus wird zukünf-
tig die IKF Fassadentechnik
GmbH das Leistungsspekt-
rum von Bilfinger Berger
Hochbau ergänzen. Die Mit-
arbeiter werden am Standort
Berlin zukünftig als Büro Ber-
lin in die Hochbau-
Beteiligung bauperforman-
ce integriert.
Den begonnenen Ausbau
des Ingenieurbüros bauper-
formance wird zukünftig Tho-
mas-M. Vogt, bisheriger Ge-
schäftsführer der Arcadis
Deutschland GmbH, weiter
vorantreiben.
des Produktes zu einem weißen Investmentprodukt erhebliche Vertriebschancen und damit
im Verlauf von einigen Jahren wieder zu Immobilienfonds-Rekordumsätzen führen muss.
Wo lag das Drohpotential des Erstentwurfs?
Theoretisch hätte mit „Nichtstun“ ein Verbot aller Sachwert-Kapitalanlageprodukte
für das Publikum realisiert werden können. Der erste Entwurf aus dem Juli, über den wir
Ihnen berichteten, löste das Problem, war aber prohibitiv. Neue Offene Immobilenfonds und
Spezialfonds wurden verboten. Die Regelungen für Geschlossene Fonds waren oft fachlich
nicht nachzuvollziehen. Einige Fondshäuser stellten bereits allein aufgrund der Unsicherheit
und des dadurch schwachen Marktes das Fondsgeschäft ein. Nordcapital setzte den ge-
samten Vertrieb frei. Informationen aus einigen anderen Häusern, die einstellen oder eine
Fondspause einlegen, liegen uns gleichfalls vor. Bei allen Beteuerungen zur zukünftigen
Betreuung der alten Fondsanleger fragt sich dennoch, ob eine „Abwicklung“ den Interessen
der Anleger in vollem Umfang gerecht werden kann. Ohne Zukunftsperspektiven verschwin-
det bei allem guten Willen oft schon das Know-how.
Konsequenzen aus der 1:1-Umsetzung des ersten Entwurfes wäre das Ausschei-
den vieler mittelständischer Marktteilnehmer gewesen. Bei einer faktisch maximalen Fremd-
finanzierung von 25% des Fondsvolumens wären Blind-Pools unumgänglich geworden und
auch im Vertrieb quasi „legalisiert“ worden. Die Branche macht sich auch schon Gedanken
um alternative Gestaltungslösungen. Vor dem Hintergrund des Anlegerschutzes sind inter-
nationale, wenig regulierte Gestaltungen, Anleihen, bei denen kaum jemand durchblickt, an
welcher Rangstelle die Immobiliensicherheit beginnt, Genossenschaftskonstruktionen, Ge-
nussrechte, Zertifikatestrukturen oder auch stille Beteiligungen eher problematisch. Initiato-
ren und Vertriebe wären aber durch das Gesetz entschuldigt worden. Gleichzeitig erfüllen
die Alternativanlagen in der Regel nicht die hohen Anforderungen an die Prospektierung z.
B. Geschlossener Immobilienfonds. Welcher Anleger in Wertpapiere hat überhaupt je die
Börsenprospekte gesehen. Immobilienprospekte werden zwar auch nicht gelesen, sind aber
jederzeit nachschlagbar. Und im Übrigen wären durchaus Gestaltungen möglich gewesen,
die Investments in regulierte Vehikel ermöglicht hätten, die dann aber in Finanzinvestitionen
in Gesellschaften getätigt worden wären, die über das Geld ohne Mittelverwendungskontrol-
le frei verfügen können. Das soll es übrigens schon heute geben. Hoher Kreativität wären
weite Spielräume eingeräumt worden.
Geschlossene Fonds werden aufgewertet –
Der Weg in den weißen Kapitalmarkt
Der zweite Entwurf vom 30.10.2012 hat hier deutlich nachgebessert. Die hohen
Anforderungen an die AIF-Manager bzgl. interner Abläufe, Risikomanagement, externer Ver-
wahrstellen, Bewertung, laufende Einhaltung von Verschuldungsgrenzen (LTV), Transpa-
renz und Vermeidung von Interessenkollisionen bleiben ebenso wie die Zulassungsnotwen-
digkeit bestehen.
Gleichzeitig kommt es zu einem Paradigmenwechsel. Grundsätzlich werden Ge-
schlossene Fonds zukünftig im selben Gesetz geregelt wie alle anderen Kapitalanla-
gen. Das Kapitalanlagesetzbuch KAGB wird zur Bibel. Neben den allgemeinen Regelungen
sind die Offenen Publikums-AIF ab § 210 geregelt und die Geschlossenen Publikums-AIF ab
§ 225. Zukünftig gibt es nur noch erlaubtes oder unerlaubtes Fondsgeschäft. Die Trennung
zwischen regulierten Kapitalanlagegesellschaften, KAG, und nicht regulierten Initiatoren fällt
weg. Ein materieller Investmentbegriff wird eingeführt. Nicht mehr die formale KAG-
Genehmigung zählt. Zukünftig hat sich jeder, der gemeinsam mit anderen Investoren tätig
wird, zu fragen, ob er eine genehmigungspflichtige oder zumindest anzumeldende Kapital-
verwaltungsgesellschaft darstellt. Auch Initiatoren von Club-Deals oder Private Placements
müssen darüber zukünftig intensiver nachdenken. Das Problem ist die Strafbewehrtheit
„unerlaubten Fondsgeschäftes“. Alles, was „gemeinsam organisierte Anlagen“ angeht, wird
Unternehmens-News
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6
Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.
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Werte
vom Gesetz erfasst. Das BaFin machte schon deutlich,
dass es sich an den alten Loipfinger-Spruch hält „Was aus-
sieht wie ein Fonds und was sich benimmt wie ein Fonds,
ist auch ein Fonds“. Damit könnten viele Alternativgestal-
tungsideen Makulatur sein.
Was hat sich konkret im
2. AIFM-Entwurf geändert?
Der VGF hat den aktuellen Zwischenstand der
Diskussion aus dem vorliegenden Gesetzesentwurf zusam-
mengestellt. Die geplante Kreditaufnahme von Krediten soll
von ursprünglich 30 auf jetzt 60% des Wertes des Invest-
ments, also der Immobilie und nicht des Fondsvolumens,
begrenzt werden. Allerdings muss dieser Wert laufend in
Bezug auf die jeweils aktuellen Werte der Assets eingehal-
ten werden. Das kann durchaus zu Verwerfungen führen,
denn auch bei stabilem Cash Flow können die Wertermitt-
lungen von Assets erheblich schwanken. Schwankungen
des Kapitalmarktes sind dabei ebenso zu berücksichtigen
wie der Wertverlust bei abnehmender Mietvertragsdauer.
Wie ist mit degressivem Wertverlauf von Assets umzuge-
hen? Entweder findet hier die Bewertungspraxis eine Lö-
sung oder es besteht laufend die Gefahr, dass bei Umfeld-
änderungen allein schon aus LTV-Gesichtspunkten Aus-
schüttungen einbehalten werden müssen oder Nachschüs-
se eingefordert werden müssen.
Die Währungsrisiken bleiben auf 30% beschränkt,
wobei hier jedoch die Währungskongruenz im Vorder-
grund steht. US-Immobilien mit Dollar-Mietverträgen können
also auch in Dollar refinanziert werden. Es besteht also
nicht die Notwendigkeit, jeder US-Immobilie zwei Euro-
Griechenland-Immobilien beizumischen. In Bezug auf die
Risikomischung bzw. Mindestzeichnungssumme wird nicht
mehr auf die Anzahl der Objekte im Fonds abgestellt, son-
dern zwischen nichtrisikogemischten und risikoge-
mischten Fonds soll unterschieden werden. Der Grundsatz
der Risikomischung soll anders definiert werden. Risikomi-
schung besteht dann, wenn entweder in mindestens drei
Sachwerte investiert wird oder bei einer wirtschaftlichen
Betrachtungsweise die Streuung des Ausfallrisikos gewähr-
leistet wird. Dies bedarf noch einer praxisgerechten Inter-
pretation. Für Ein-Objekt-Fonds bzw. Nichtrisiko gemischte
Publikums-AIF wird die Mindestbeteiligungssumme von
ursprünglich angedachten 50.000 Euro auf jetzt 20.000 Eu-
ro gesenkt.
Wichtig ist, dass das Verbot, Vermögensgegens-
tände für den Fonds zu erwerben, die im Eigentum der
Kapitalverwaltungsgesellschaft oder eines verbundenen
Unternehmens stehen, ersatzlos gestrichen werden soll.
Die IVG mit ihrem Squaire wird es danken. An der Einfüh-
rung von Anlagebedingungen wird weiter fest gehalten.
Diese sollen aber stärker mit dem Gesellschaftsvertrag ver-
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knüpft werden. Im Rahmen des Vertriebsanzeigeverfah-
rens sollen die Fristen für die Vollständigkeitsprüfung
der Unterlagen und der Prüfung auf die Vereinbarkeit mit
den Bestimmungen des KAG von bisher 40 auf 20 Ar-
beitstage verkürzt werden. Jahresberichte für Geschlosse-
ne AIF sollen innerhalb von 6 Monaten nach Ablauf des
Geschäftsjahres erstellt und offen gelegt werden. Die bis-
her für den Bereich der Geschlossenen AIF vorgesehene
mindestens jährliche externe Bewertung soll jetzt auch
intern vorgenommen können.
Die Schwellenwerte für Manager, die sich ledig-
lich registrieren müssen, werden für verwaltete Vermögen
mit Fremdfinanzierungsanteil auf 100 Mio. und für reine
verwaltete Eigenkapitalvermögen auf 500 Mio. festgesetzt.
Allerdings soll die optionale Regelung mit vergleichsweise
weitreichenden Anforderungen verknüpft werden. Über die
Registrierung hinaus müssen die nationalen Produktrege-
lungen ebenso entsprechende Anwendung finden wie
auch die Regelungen über die Verwahrstelle, die Bewer-
tung und den Vertrieb.
Die Positivliste über zulässige Assets soll im
Grundsatz bestehen bleiben. Jedoch wurde die Liste er-
weitert und soll zukünftig exemplarisch und nicht wie bis-
her als starrer und abschließender Katalog ausgestaltet
werden. Dies ist sicherlich praxisnah, wobei sich allerdings
dann fragt, warum es überhaupt noch eine ausführliche
Liste gibt, die von Wein-, Todsünden- und Sexfonds ein-
mal abgesehen, alle Sachwerte inklusive elektrischer Rol-
latoren oder Autos als Fondsgegenstand ermöglicht.
Darüber hinaus wurden die Übergangsbestim-
mungen verbessert. Die Anwendung des KAGB für nach
altem Recht aufgelegten Fonds soll allein daran geknüpft
werden, ob zusätzliche Anlagen getätigt werden. Das Er-
fordernis der Vollplatzierung des Fonds soll gestrichen
werden. Ferner soll die Kapitalverwaltungsgesellschaft
grundsätzlich schon vor der Erlaubniserteilung neue
Geschlossene AIF verwalten und vertreiben können.
Dazu soll sie zusammen mit dem Antrag auf Genehmi-
gung der Anlagebedingungen für den neuen AIF den Er-
laubnisantrag für die KVG stellen und rechtsverbindlich
versichern, dass dies vor Ablauf der Erlaubnisfrist recht-
zeitig gestellt wird. Dies bedarf allerdings noch einer de-
taillierten Auslegung.
„Der Immobilienbrief“-Fazit: Das Fondsgeschäft der
Zukunft wird anders aussehen, als das Fondsgeschäft der
Vergangenheit. Aus der steuerorientierten Historie heraus
wird die Fondsgesellschaft zukünftig zum hochqualifizier-
ten Assetmanager, die dem gleichen rechtlichen Rahmen
unterliegt, wie alle anderen Kapitalanlagegestaltungen
auch. Mit der Kapitalverwaltungsgesellschaft wird ein
wichtiges Branding eingeführt. Der materielle Investment-
begriff beinhaltet aber auch, dass viele bisher völlig frei
agierende Marktteilnehmer sich fragen müssen, inwieweit sie unter das KAGB fallen. Die
Regulierungsdichte wird größer. Der Aufwand für die Einhaltung der regulatorischen Voraus-
setzungen wird auf 5 Köpfe geschätzt.
Der Anlegerschutz gerät allerdings in den Hintergrund. Der Trend zu Blind-Pools
wird sich weiter fortsetzen. Die Prospektierungsanforderungen werden zumindest formal
zunächst rückläufig sein. Ob die Praxis der Analyse und der Rechtsprechung jedoch dafür
sorgt, dass die bestehenden hohen Ansprüche beibehalten werden, ist noch offen. Aus
Sicht von „Der Immobilienbrief“ dürfte der aktuelle Entwurf des KAGB für die Immobilien-
sachanlage eher eine positive Entwicklung bedeuten. Dem „Fondsmanagement nach Guts-
herrenart“ werden Grenzen gesetzt. Mittelständische Unternehmer müssen sich in ihren
Entscheidungsstrukturen anpassen. Unklar sind jedoch noch eine Reihe von Punkten und
insbesondere die Auswirkung der Übergangsregelungen. Der Anbieter von Geschlosse-
nen Immobilienfonds wird jetzt zum originären Sachwertanbieter, wie der VGF deut-
lich machte. Das KAGB stärkt den Geschlossenen Fonds als Sachwertvehikel. Das
beinhaltet auch aus VGF-Sicht eine „Chance auf Wachstum“.
Wie immer bleibt am Ende die Frage, ob der teure und zum ungünstigsten Zeitpunkt
entstandene „Sturm im Wasserglas“ wirklich nötig war. Die Verunsicherung alleine hat
Vermögen gekostet. Der auslösende Anlegerschutzgedanke dürfte allerdings weitgehend
hinten herunter gefallen sein. Das KAGB wird sicherlich als Vertriebsargument für neue
Gestaltungsformen aus dem Obskuritäten-Kabinett verwendet werden. Der formale Anleger-
schutz ist sowieso zurück gefahren. Gleichzeitig wird der Anleger immer mehr in Sicher-
heit gewiegt. Regulierung, Zulassung und Produktgestattung täuschen eine Scheinsi-
cherheit vor. Am Erfolg des Underlying-Asset und der Marktentwicklung ändert sich nichts.
Fv
Frankfurt: Die Aberdeen
Immobilien Kapitalanlage-
gesellschaft mbH erwirbt für
den Immobilien-Spezialfonds
Städte und Wohnen das in
der Fertigstellung begriffene
Wohn- und Geschäftshaus
“Alex & Henry´s“ vom Pro-
jektentwickler PDI Property
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GmbH.
Das Gebäude wird auf einem
Grundstück von 1.523 qm
errichtet.
Die Fertigstellung ist im 2.
Quartal 2013 und der Ver-
mietungsstart für Mitte Janu-
ar 2013 geplant. Das Wohn-
haus umfasst rund 5.600 qm
oberirdische BGF.
Die Vermittlung erfolgte über
die Catella Property GmbH.
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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9
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jubiläum-Cash
Der Einkauf eher aktuell ausgerichteter, teurer Investments
bleibt ebenso möglich wie die konzerninterne Verschiebung
und die Optimierung von Ertragspositionen. Neue Kontroll-
mechanismen dürften da nicht erfolgreicher sein, als die
bisherigen Mechanismen der Analyse und des Marktes, die
sehr schnell auf Auswüchse bei aktuellen Gestaltungen
aufmerksam gemacht haben.
IVG Market Tracker Büro Europa
Gedämpfter Ausblick
Einen eher vorsichtigen Ausblick gibt der IVG Market
Tracker zur Büronachfrage in Europa für die nächsten
Monate. Die Rezession werde noch ein oder zwei Quar-
tale andauern. Dennoch erwartet die IVG eine langsame
Wiederherstellung des Vertrauens. Damit sollte die
Konjunkturwende im Laufe von 2013 zwar stattfinden,
jedoch bliebe das Wirtschaftswachstum in der Folge
weiterer Reformen und fortgesetzter Haushaltskonsoli-
dierung schwach. Die Länderunterschiede würden an-
halten. Weitere Rezessionen in Südeuropa, eine lahme
Expansion in Frankreich, Deutschland und UK nachlas-
sen, jedoch liege die Jahresinflationsrate in der Eurozo-
ne aufgrund der höheren Energiepreise weiter bei 2,6%.
Die saisonal bereinigte Arbeitslosenquote in der EU sei
seit Jahresanfang von 10 auf 10,5% gestiegen.
Steigende Preise bzw. eine sinkende Spitzenan-
fangsrendite erwartet die IVG in keiner europäischen Metro-
pole. Speziell in Nebenlagen von Amsterdam, Brüssel und
Helsinki sowie insgesamt in Madrid und Mailand erwartet
die IVG ein Nachgeben der Renditen. Die übrigen Metropo-
len bewegen sich seitwärts. Steigende Leerstände erwarten
die Researcher in Brüssel, Helsinki, Lissabon, Mailand,
Wien und Warschau. Das Spitzenmietniveau gehe lediglich
in den Toplagen der deutschen 7 Metropolen nach oben. In
den Krisenhauptstädten Lissabon, Madrid und in den Ne-
benlagen von Mailand und Paris gehen die Spitzenmieten
zurück. In den übrigen Metropolen bleiben sie gleich. Für
Europa insgesamt heißt das eine Seitwärtsbewegung der
Mieten in Zentrum- und Nebenlagen, eine insgesamt leicht
ansteigende Leerstandsquote von etwa 9,3%, ein gleichblei-
bendes Investmentvolumen und Preise, die in den Toplagen
konstant bleiben, aber in den Nebenlagen fallen. Die Spit-
zenanfangsrenditen in Europa liegen bei durchschnittlich
5,66% in Zentrumslagen und 6,43% in Nebenlagen. ►
Bouwf
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10
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Der europäische Flächenumsatz blieb im 3. Quartal trotz unsicherer Konjunktur in
etwa auf Höhe des langfristigen Mittelwertes. Die Flächennachfrage wird jedoch immer mehr
durch das Ziel der Kostensenkung bzw. durch Flächeneffizienzsteigerung getrieben. Berlin,
Stockholm und Warschau haben relativ hohe Anmietungen, während in Südeuropa generell
Anmietungsflaute herrscht. Bei gleichbleibender Leerstandsquote werden moderne Flächen
durch geringere Fertigstellungen aufgrund restriktiver Kreditvergabe knapper. Ausnahmen
beim Neubau sind lediglich London und Warschau. Laut IVG werde sich die Flächennach-
frage in den nächsten Monaten weiter abschwächen, aber im 2. Halbjahr 2013 wieder anzie-
hen. Spitzenmieten würden mangels Neuflächen angebotsstabil bleiben. Jedoch stünden
die Mieten für Flächen durchschnittlicher Qualität unter Abwärtsdruck. Südeuropa entwicke-
le sich weiterhin schwach. Deutschland bliebe dagegen vergleichsweise stabil.
Das Transaktionsvolu-
men auf dem Büro-
Investmentmarkt stieg gegen-
über dem Vorquartal um 15%
auf 28,4 Mrd. Euro. Starke
Marktaktivitäten gab es vor
allem in Central London als
Ziel ausländischer Investoren.
72% der Gewerbeimmobilien-
investments konzentrierten
sich im Q3 auf die Core-
Märkte UK, Deutschland und
Frankreich. Der Büroanteil an
den Investments lag bei 50%.
Die Yield-Polarisierung geht
weiter. Die Prime Yields in den
London: IVG Immobilien
AG erwirbt für einen ihrer
institutionellen Fonds das
Objekt 20 Cannon Street
EC4 für rd. 30 Mio. GBP von
Aerium und Allied London.
Das voll verglaste Gebäude
verfügt über Büroflächen von
rund 3.600 qm, die sich auf
sechs Stockwerke. Bereits
vor Fertigstellung konnten die
Büroflächen an ein internatio-
nal tätiges Beratungsunter-
nehmen vermietet werden.
München: aurelis Real
Estate GmbH & Co. KG
verkauft ein Gewerbe-
grundstück mit einer Fläche
von knapp 5.000 qm an
ihren langjährigen Mieter,
das Straßenreinigungs-
unter-nehmen J. u. D.
Schilcher GmbH & Co.
Betriebs-KG.
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aurelis
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nördlichen Core-Märkten bleiben stabil, jedoch sinken die
Preise („ansteigende Renditen“) für Spitzenimmobilien in
Südeuropa. Auch in näherer Zukunft bleibt die Core-
Fixierung der Investoren erhalten. Grund sei nicht zuletzt die
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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13
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Warschau: Die Deka Immo-
bilien GmbH erwirbt für den
Offenen Immobilien-
Publikumsfonds WestInvest
InterSelect das InterConti-
nental Hotel für rd. 103 Mio.
Euro von einer Objektgesell-
schaft, die zu gleichen Teilen
von der Warimpex Finanz-
und Beteiligungs AG und
der UBM Realitätenent-
wicklung AG gehalten wird.
Das InterContinental Hotel
verfügt über eine Gesamt-
mietfläche von 45.500 qm,
die im Rahmen eines Sale&
Leasebacks vollständig und
langfristig an den Verkäufer
vermietet sind.
hohe Renditedifferenz zu Staatsanleihen. Kurzfristig seien keine Änderungen der Prime
Yields zu erwarten. Kredite bleiben knapp. Das Deleveraging der Banken gehe weiter. Ande-
re Kreditgeber wie Versicherungen und Kreditfonds könnten diese Lücke wahrscheinlich
nicht füllen. Daher erwartet die IVG möglicherweise einen Finanzierungsengpass für zweit-
rangige Immobilien und daraus resultierend einen Abwärtsdruck auf die Preise. Das Invest-
mentvolumen 2013 bleibe auf heutigem Niveau. (WR)
JLL-Immobilienuhr stimmt bedenklich
Europas Büromarkt erschlafft in Konjunkturflaute
Während moderne Flächen in guten Lagen relativ schnell absorbiert werden, belasten
ältere Flächen mit qualitativ geringerem Ausstattungsstandard zunehmend die Leer-
standsquote. Europaweit konzentrieren sich die Nutzer auf Flächenkonsolidierung,
Kosteneinsparungen und Flächeneffizienz. Die Verhandlungen dauern länger. Auf der
aktuellen Immobilienuhr für Büros von Jones Lang LaSalle (JLL) setzt der europäi-
sche Mietpreisindex die Abwärtsentwicklung mit -0,4% fort. Die Maßnahmen von Poli-
tik und EZB haben die Unsicherheit nicht beseitigen können. Spanien, Griechenland,
Italien und Portugal bleiben Sorgenkinder. Die Sparmaßnahmen drücken auf den
Arbeitsmarkt und damit auf die Büroflächennachfrage. Das gesamteuropäische
Transaktionsvolumen im gesamten Gewerbeimmobilienbereich lag im dritten Quartal
mit 27 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorquartals. 77 Mrd. Euro (minus 10%) wurden
auf den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten in den ersten drei Quartalen insge-
samt investiert. ►
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NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14
Im SDAX notiert
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Der europäische Büroflächenumsatz lag im dritten
Quartal mit ca. 2,3 Mio. qm um -5% unter dem Vorquartal und
dem 10-Jahresschnitt. In den ersten
neun Monaten 2012 wurde der Vorjah-
reswert mit 7,1 Mio. qm um -15% unter-
schritten. In Westeuropa stützen vor
allem Paris und München die
Gesamtzahlen. Moskau und Warschau
waren die Umsatz-bringer in Mittel- und
Osteuropa. Die europäische Leer-
standsquote liegt bei 9,7% (-20 Basis-
punkte). Trotzdem sinken
die Leerstände auf Grund des niedrigen
Angebots und
der positiven Netto-Absorption. Der
europäische Kapitalwertindex wehrt
sich auch noch gegen die fallenden
Mieten und legt um 0,5% zu.
Nur noch München (+1,7%) und
Stockholm (+2,3%) haben steigende Spitzenmieten. Der euro-
päische Jones Lang LaSalle-Mietpreisindex basierend auf
der gewichteten Entwicklung von 24 Index-Städten zeigt das
dritte Quartal in Folge eine negative Entwicklung. Problema-
tisch waren im Q3 Madrid (-2,0%), Mailand (-1,9%), Den Haag
(-2,4%) und Utrecht (-2,3%). Zwar gehört auch Paris mit -1,9%
zu den Verlierern, jedoch konnte der CBD Steigerungen erzie-
len. Die Immobilienuhr von JLL zeigt eine zunehmende Polari-
sierung. Immer mehr Märkte bewegen sich weiter in Richtung
12 Uhr („Verlangsamtes Mietpreiswachstum“). Gleichzeitig
kommen die Schuldenmetropolen kurz vor 6 Uhr
(„Verlangsamter Mietpreisrückgang“) zur Ruhe. Das Umsatz-
volumen für 2012 wird ca. 10% unter 2011 mit 10,2 Mio. qm
bleiben und den 10-Jahresschnitt erreichen. Trotzdem bleibt
die jährliche Nettoabsorption in Europa mit 3,4 Mio. qm posi-
tiv, wenn auch um 10 bis 15% niedriger als 2011. Bis Jahres-
ende könnte der aggregierte Mietpreisindex im besten Fall
noch unverändert bleiben. Jetzt lässt auch in noch recht ge-
sunden Märkten wie Deutschland und Skandinavien, aber
auch in London die Dynamik nach. In den Eurozonen-Krisen-
Metropolen geht es weiter bergab. Der Rückgang der Leer-
standsquoten und die robuste Absorption sind auf die wohl
mindestens bis 2014 dauernde Zurückhaltung der Entwickler,
die kaum noch Kredite bekommen, zurückzuführen.
Das Ungleichgewicht zwischen den etablierten großen
europäischen Märkten und den transaktionsarmen Ländern
wie Spanien, Italien und Griechenland bleibt. Dies spiegelt die
Dominanz der eigenkapitalstarken Käufer, die nach wie vor
„sichere Häfen“ suchen. Für „Der Immobilienbrief“ sind damit
Enttäuschungen der Zukunft bereits programmiert. Die Rendi-
ten in vielen etablierten Märkten rechtfertigen die Risiken
nicht. Die Top 3 Märkte Großbritannien, Frankreich und
Deutschland erreichten im Q3 ein Transaktionsvolumen von
rund 19 Mrd. bzw. in der Summe rund 52 Mrd. Euro. Sie
machten 71 bzw. 67% des gesamteuropäischen Ergebnisses
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15
aus. Investitionen in den Büroflächensektor machten
im dritten Quartal knapp die Hälfte des Gesamtergeb-
nisses aus. Die gewichtete europäische Spitzenrendite
für Büroimmobilien ging im dritten Quartal um 4 Basis-
punkte zurück und liegt nun bei 5,22%. In den meisten
Märkten ist der Wert stabil geblieben. Mit weiteren
Preissteigerungen ist auch in den bevorzugten Core-
Märkten bis Ende des Jahres nicht zu rechnen.
Kapitalfreunde.de
Deutschlands erste Crowdfunding-
Plattform für Immobilien
geht an den Start
Der Crowdfunding Trend erreicht den Immobilien-
markt. Die Idee ist in Zeiten knapper Kredite beste-
chend. Da allerdings Kleinstanlegern oder extre-
men Streuungsanhängern mit Controlling-
Bereitschaft Beteiligungsmöglichkeiten geboten
werden, sind höchste Anforderungen an die Abläu-
fe und die Sicherheitsvorkehrungen zu stellen.
Viele kleine Beträge werden zu einem großen.
Mit der Idee des Crowdfunding für Immobilien begeg-
net uns mit Michael Ullmann ein alter Finanzierungs-
und Immobilienspezialist, der – damals noch als junger
Angestellter - schon in die hoch zweistellige Millionen-
Finanzierung von ImmobilienScout24 involviert war,
als die meisten Insider noch mit Pfifferlingen für die
IS24-Idee vorsichtig umgegangen wären. Die innovati-
ve Idee des Crowdfunding, Kapitalbeschaffung über
das Internet, ist aus der Finanzierung von Kulturprojek-
ten und Start ups in den USA bekannt. Die Idee über-
trägt das Münchner Unternehmen Betterterms jetzt
auf Immobilien. Über die Plattform
Hamburg: Die HVM-
Hamburger Versicherungs-
makler GmbH mietet 546 qm
Fläche im ABC-Forum aus
dem Offenen Immobilien-
fonds UniImmo: IMMOBI-
LIEN der Union Investment
Real Estate GmbH.
Essen: Die P.P. Logistik
& Service GmbH mietet für
3 Jahre rd. 3.700 qm Lager-
u. 124 qm Bürofläche Am
Stadthafen 25 von der Berli-
novo Immobilien Gesell-
schaft mbH.
Die 1997 errichtete Immobilie
mit einer Grundstücksfläche
von rd. 14.465 qm gehört
zum Fonds Berlin Hyp 1.
Lodz: Union Investment
Real Estate GmbH erwirbt
das Shopping und
Entertainment Center
„Manufaktura“ für ihren
Offenen Immobilienfonds
UniImmo: Deutschland.
Union Investment investiert
rd. 390 Mio. Euro in das
vollständig vermietete Objekt.
Verkäufer ist eine
Objektgesellschaft der
französischen Unternehmen
Foncière Euris und Rallye
sowie des Projektentwicklers
Apsys, der auch weiterhin für
das Management des
Centers verantwortlich sein
wird.
Das in der Innenstadt gele-
gene Center verfügt über
112.500 qm Mietfläche mit rd.
300 Ladeneinheiten, die an
internationale und polnische
Filialisten vermietet sind.
Union Investment übernimmt
insgesamt 91.240 qm
Mietfläche; Baumarkt und
Kino sind nicht Teil der
Transaktion.
„Kapitalfreunde.de“ können private Kapitalgeber mit Beträgen ab 250 Euro zum Start ein
Immobilienprojekt des bekannten Projektentwicklers Dr. Steen Rothenberger in Frankfurt
finanzieren. Bis zu 200.000 Euro sollen in Form eines Nachrangdarlehens zusammenkom-
men. 34% weist der Blick auf die Homepage bereits als investiert aus.
„Was der Einzelne nicht vermag, vermögen viele.“ (Friedrich Wilhelm Raiffei-
sen) Kapitalfreunde verbindet die 150 Jahre alte Idee mit den Möglichkeiten des Web 2.0:
Über das Internet verbindet die Plattform Immobilienunternehmen und ihre Projekte direkt
mit Kapitalgebern. Offene Kommunikation soll Vertrauen schaffen. Weniger "Mitverdiener"
ermöglichen bessere Konditionen, meint Michael Ullmann. Sogar der Vertragsabschluss
kann online erfolgen. Die Darstellung der Projekte kann mit den modernen elektronischen
Präsentationsformen erfolgen. Die Kommunikation zwischen den Parteien ist keine Einbahn-
straße, sondern ein andauernder Dialog. Der Austausch kann auch auf andere Interessenten
erweitert werden, so dass der einzelne Interessent von der Meinung der anderen profitieren
kann – die sogenannte Schwarm-Intelligenz. Durch die Reduzierung der dazwischen ge-
schalteten Intermediäre und Profiteure entstehen eine enge und direkte Beziehung und die
Möglichkeit, für beide Seiten günstigere Konditionen zu bieten.
Im Background-Gespräch mit Ullmann, den wir seit vielen Jahren kennen, bleiben
natürlich die Sicherheitsfrage und die Ertragsfrage. Betterterms sieht das Geld selber nicht.
Das bleibt bei einem Treuhänder, der Secupay AG, die das Geld entgegennimmt und es auf
ein Treuhandkonto legt, bis das Funding abgeschlossen ist. Die Gesamtsumme wird grund-
buchlich gesichert. Für die Verzinsung steht der Kreditnehmer gerade und nicht nur das Pro-
jekt. Die rechtlichen Hürden sind lt. Betterterms genommen. Betterterms bekommt lediglich
Provision, die allerdings erst bei größerem Volumen die Kosten decken dürfte. Dafür ist als
weitere Hürde der Plattform die Projektidentifikation anzusehen. Vorteile für den Anleger
sind Zinshöhe, Streuung und Information ohne Verkaufsdruck. Als registrierter Kapitalgeber
hat man dann Zugang zu den Detailinformationen über das Projekt und die abzuschließen-
den Verträge. Der Anleger kann Fragen stellen und Antworten sehen. Die Community sieht,
wer das Projekt schon als Finanzierer unterstützt. Auf der Vertragsabschluss-Seite wählt der
Anleger Darlehenssumme und bevorzugte Zahlungsart. Die Dauer der Funding-Phase (30,
60, 90 Tage) wird durch den Kapitalsucher gewählt und kann einmalig verlängert werden.
Wird die im Vorfeld definierte Funding-Schwelle (Mindestsumme) erreicht, kommt die Finan-
zierung zustande. In der Projektphase bleibt der Anleger über die Kommunikationsfunktio-
nen im "Forum" der Projektseite, z.B. mit Bildern, Berichten und News informiert. Am Ende
der vereinbarten Laufzeit bezahlt die Darlehensnehmerin den Finanzierungsbetrag mit Zin-
sen zurück. Wir sind gespannt. Das erste Projekt macht einen guten Eindruck. Wir haben
uns einmal selbst registriert und spielen wohl auch ein wenig mit. (WR)
Deals
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Megatrends 2012
GIPFELTREFFEN soll Antworten auf die
Zukunft geben
Am 22. November findet in Berlin der Höhepunkt des
Kommunikationszyklus immobilien.megatrends statt.
Gemeinsam mit dem immobilienmanager Verlag
veranstaltet „Der Immobilienbrief“ in der Berliner
Freiheit 2 in Berlin das Highlight des Zyklus, das
GIPFELTREFFEN.
Die Branche ist im Wandel – das war Anlass genug
für den Start der gemeinsamen Kampagne „Megatrends
2012“, die initiiert wurde durch den immobilienmanager
und uns. Was bewegt die Branche? Wohin bewegt Sie
sich und wie reagiert sie auf die sich ändernden Rahmen-
bedingungen, waren die Fragen, die uns veranlassten,
Marktteilnehmer über ein Jahr hinweg zu begleiten. Wir
beschäftigen uns bei der Serie mit den Themen Shopping-
center, Wohnimmobilien, Gewerbe- und Büroimmobilien,
Kapitalmärkte und „Die Stadt von morgen“. Der Start zur
Serie fiel bereits im April. Durch verschiedene Instrumente
können die beobachteten Unternehmen des Zyklus ihre
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17
Sicht der Dinge über ein Jahr hinweg publizieren. Den
Höhepunkt bildet das GIPFELTREFFEN, bei dem Gäste
und Teilnehmer die Möglichkeit erhalten, sich in Debatten
und Vorträgen gemeinsam über die Megatrends der Bran-
che auszutauschen. Führende Entscheider der Immobi-
lienwirtschaft treffen auf Topreferenten aus anderen Bran-
chen, aus Wissenschaft und Politik.
Ohne Partner wäre diese Veranstaltung natürlich
nicht möglich. Jeder von Ihnen steht für seine Expertise
und einen jeweiligen Megatrend. Neben der Aareal Bank,
ECE und RWE Energiedienstleistungen GmbH gehört
auch Valteq und das Beratungsunternehmen Wüest &
Partner zu unseren Förderern.
Neben der Teilnahme an der Veranstaltung erhal-
ten Gäste auch Begleitmaterial, dass, anders als bei ande-
ren Veranstaltungen, Sie auch über das Event hinaus be-
gleiten wird. So bekommen Sie als Teilnehmer das Jahr-
buch, in dem alle Ergebnisse der bisherigen Analysen und
der während der Veranstaltung erfolgten Debatten zusam-
mengefasst werden. Auch ein Update gehört dazu, bei
dem wir Sie exklusiv nach der Mipim 2013 mit den aktuali-
sierten Thesen und Ergebnissen der Megatrends versor-
Realis
Reife Investitionschancen aus und in Süddeutschland!Wachstum gehört zu den wirtschaftlichen Erfolgsgeheimnissen in Bayern und Baden-Württemberg. Hier reifen neue Ideen, während bewährtes Know-how weiter veredelt wird. Eine erlesene Auswahl an Immobilienstandorten bildet jetzt die Basis für den „Real I.S. Regionalfonds Süddeutschland“. Sie investieren mit diesem Immobilien-Spezialfonds in ein breit diversifiziertes Portfolio an Handels-, Büro-, Wohn- und Logistikimmobilien mit Core-Strategie. Durchschnittliche Ausschüttungen von 4,5 bis 5,0 % p. a. werden bei einem Investmenthorizont von 10 bis 12 Jahren angestrebt.
Mehr erfahren Sie unter: www.realisag.de
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Calgary: Ein kanadischer
institutioneller Investor er-
wirbt das Bürogebäude Hom-
burg Harris Center in der
Innenstadt von der Aberdeen
Immobilien Kapitalanlage-
gesellschaft mbH. Haupt-
mieter des Gebäudes ist ein
kanadisches Unternehmen
der Erdöl- und Erdgasbran-
che. Die rund 59.000 qm
umfassende Immobilie war
2007 als Projektentwicklung
für das Portfolio des offenen
Immobilienfonds Degi Inter-
national erworben worden.
Der Verkaufspreis lag leicht
unter dem zuletzt festgestell-
ten Verkehrswert von anteilig
rund 356 Mio. CAD (rd. 276
Mio. Euro).
Die Liquidität des Degi Inter-
national stieg durch den Ver-
kauf auf ca. 20%. Der Degi
International befindet sich in
der geordneten Auflösung
New York: Quantum Global
Real Estate (“Quantum Glo-
bal”) und LaSalle Invest-
ment Management
(“LaSalle”) haben mit ihrem
Joint Venture Plaza Global
Real Estate Partners
(“Plaza”) einen Anteil von
49,5% an einem Bürogebäu-
de in der Fifth Avenue erwor-
ben. Verkäufer ist die SL
Green Realty Corp. (
München: Die Württember-
gische Lebensversiche-
rung AG erwirbt das Fach-
marktzentrum München-
Pasing in der Stockacher
Straße von der F&B Grund-
besitz München I GmbH. .
Das Fachmarktzentrum um-
fasst eine Mietfläche von
nahezu 17.000 qm und ist
vollständig vermietet .
gen. Last but not least bekommen Sie ein Jahr lang Zugang zur digitalen Version des immo-
bilienmanager für Ihr iPad und iPhone.
Wir würden uns freuen, Sie am 22. November in Berlin begrüßen zu dürfen.
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Europäische Einzelhandelsinvestitionen minus 18%
Schuldenkrise und Angebotsmangel sind die Gründe
Mit 7,1 Mrd. Euro wurde im dritten Quartal 18% weniger in europäische Einzelhandels-
immobilien investiert als im Vorjahresvergleich. Hauptgrund für die Rückgänge sind lt.
CBRE die fehlenden Angebote im Core-Segment.
Besonders in Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Polen sind lt. CBRE Co-
re-Objekte vergriffen. Eine steigende Nachfrage aus den USA erhöht den Druck. Stärkster
Markt war im dritten Quartal die britische Insel. 17 Transaktionen über 50 Mio. Euro zählte
CBRE. Der größte Deal war der Kauf des Einkaufszentrums Festival Place in Basingstoke
von TIAA-CREF für 354 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten lag Großbritannien mit
knapp 7 Mrd. Euro vor Deutschland mit ca. 5 Mrd. Euro. Frankreich blieb abgeschlagen
knapp unter 2 Mrd. Euro. Die südeuropäischen Länder spielen beim Investitionswettlauf der-
zeit kaum eine Rolle. Im dritten Quartal wurden in Italien, Spanien und Portugal zusammen
nur EH-Investitionen im Wert von 200 Mio. Euro gezählt. Das sind 75% weniger als der
Quartalsdurchschnitt der letzten drei Jahre. Für das laufende Jahr gehen die Researcher für
den deutschen Markt von einer „positiven“ Entwicklung aus.
Megatrends – Shopping Center
Wie viel Shopping-Center verträgt der Markt?
Wettbewerbsdruck und E-Commerce bedrohen die Umsätze von Shopping-Centern.
Der Boom der vergangenen Jahre, der immer mehr Center entstehen ließ und Online-
Händler wie amazon und zalando, könnten den Wachstumspfad der Shopping-Center
drehen. BulwienGesa untersuchte, wie Einkaufszentren dem wachsenden Druck ge-
recht werden können.
Shopping-Center punkten lt. der Untersuchung von BulwienGesa insbesondere
durch ihre Aufenthaltsqualität und Serviceleistungen. Dennoch fehle es an Innovationen wie
Center-Kreditkarten und Kundenbindungsprogrammen so die Researcher nach Untersu-
chung von zehn deutschen Shopping-Centern mit mehr als 20.000 qm. Darunter waren u.a.
der Limbecker Platz, das Forum Duisburg, das Loop5, die MyZeil und Pasing. Als Bench-
mark wurde das Westfield Centre Stratford herangezogen, das durch besondere Innovati-
onskraft in der bevölkerungsreichsten Stadt Europas heraussticht.
Besucher der ausgewählten Shopping-Center sind lt. Untersuchung besonders an
Kundenservice interessiert. Günstiges oder kostenloses Parken steht ganz oben auf dem
Kundenwunschzettel. Nur ein Center (Loop5 in Weiterstadt bei Darmstadt direkt an der A5)
setzt diesen Wunsch um. Es liegt allerdings auch als einziges Center auf der grünen Wiese.
Besucher wollen sich mit dem Center identifizieren. Das Einheitscenter, das von außen und
innen völlig identisch ist, ist out. Der Besucher will etwas erleben. Dazu gehört auch ausge-
fallene Architektur. So bieten z.B. die MyZeil Galerie in Frankfurt oder die Thier Galerie ein
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außergewöhnliches Design, das für den Besucher einen
Wiedererkennungswert hat. Wichtig sind auch konsumfreie
Zonen, in dem der Besucher sich ausruhen kann und der
abseits der Ladenlokale liegt.
Centern muss es gelingen, den Kunden an sich zu
binden. Hier haben sich Centergutscheine bisher gut etab-
liert. Auch die von Betreibern wie MFI und ECE entwickel-
ten Center-Apps, die auf Öffnungszeiten, Gastronomie und
Angebote hinweisen, sind bei Besuchern beliebt. Kunden-
karten gibt es allerdings bisher in noch keinem Center.
Grund dürften sowohl technische als auch rechtliche Hür-
den sein. Die Kassensysteme sind oft sehr unterschiedlich.
Einige Shops sind bereits Mitglied in Bezahlsystemen wie
Payback, so dass andere Systeme nicht erlaubt sind.
Um gezielter auf einzelne Kundengruppen reagieren
zu können, müssen Center sich immer ausgefallenere An-
gebote und Dienstleistungen einfallen lassen. So kann man
im Forum Duisburg sein Kind bis zu drei Stunden in eine
kostenlose Betreuung geben oder sich Kinder-Buggys aus-
leihen. Auch für Senioren und behinderte Menschen gibt es
Angebote. So werden ebenfalls im Forum Duisburg jeden
Dienstag von 9.30 bis 17.30 mobilitätseingeschränkte Kun-
den beim Einkaufen unterstützt. Auch hier setzen die Briten
Benchmarks. So sind spezielle Rückzugsmöglichkeiten für
Kinder und Mütter eingerichtet und wenn das Tütenschlep-
pen zuviel wird, werden einem die Einkaufstüten zu einem
zentralen Punkt im Center gebracht, an dem Sie beim Ver-
lassen des Konsumtempels wieder abgeholt werden kön-
nen.
Das Shopping-Center der Zukunft wird auch im Be-
reich E-Commerce Möglichkeiten haben zu bestehen. So
gibt es z.B. in Großbritannien die Möglichkeit, im Internet
bestellte Waren innerhalb von 90 Minuten liefern zu lassen.
Diese werden dann meist am nächstgelegenen Shopping-
Center von einem Kurier abgeholt und nach Hause geliefert.
Auch für deutsche Center ist dieses Konzept denkbar.
Schließlich ist ein Shopping-Center nichts anderes als ein
riesiges Warenlager mit Konsumartikeln aller Art. Selbst
Einzelhändler ohne Online-Shop können so am E-
Commerce Boom teilhaben. Die Betreiber müssen handeln,
schließlich steigt der Online-Handelsumsatz rapide an. Wur-
den 2007 noch 10,9 Mrd. Euro im Internet umgesetzt, waren
es 2011 schon 21,7 Mrd. Euro (Bundesverband des Deut-
schen Versandhandels). Ein weiterer Anstieg auf 29,5 Mrd.
Euro ist für 2012 prognostiziert. Die sinkende Flächenpro-
duktivität des stationären Einzelhandels lässt auch die
Shop-Betreiber handeln. So verkleinert der Buchhändler
Thalia seine Fläche und der Multi-Media-Riese Media
Markt lässt sich in seine Mietverträge eine Option auf Ver-
kleinerung der Flächen mit einbauen. (AE)
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 19
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Karlsruhe: Die HAMBOR-
NER REIT AG erwirbt ein
Gewerbeobjekt an der Rüp-
purrer Straße 1 für rd. 37
Mio. Euro mit EDEKA als
Ankermieter. In dem über
15.000 qm großen Komplex
befinden sich darüber hinaus
noch weitere Gastronomieflä-
chen im Erdgeschoß sowie
Büro-, und Praxisflächen in
den Obergeschossen.
Frankfurt: SSP Deutsch-
land – The Food Travel Ex-
perts, Dienstleister in der
Verkehrsgastronomie, verlegt
einen Teil seines Deutsch-
land-Headquarters an den
Rhein-Main Flughafen und
mietet hierzu rd. 870 qm Bü-
rofläche im „THE SQUAIRE“
über Aengevelt
In einem zweiten Schritt fand
Aengevelt für die in Eschborn
verbleibenden Teile des inter-
national tätigen Großunter-
nehmens einen neuen Stand-
ort in dem rd. 17.000 qm um-
fassenden Bürokomplex in
der Ginnheimer Straße 4-6
im Gewerbegebiet Ost und
vermittelten hier einen Miet-
vertragsabschluss über rd.
710 qm Bürofläche. Vermie-
ter ist die Monopolis-
Frankfurt GmbH.
Stuttgart: Axa Real Estate
erwirbt ein von der Robert
Bosch GmbH genutztes Bü-
ro- u. Verwaltungsgebäude
von der Holy AG. AXA wurde
von DLA Piper beraten. Der
Kaufpreis für den Gebäude-
komplex mit einer Gesamt-
mietfläche von rund 27.000
qm beträgt rd. 37 Mio. Euro.
Europas Kaufkraft zwischen
57.000 Euro und 1.250 Euro pro Kopf
Liechtensteiner haben 45-fache Kaufkraft der Moldavier
Das Kaufkraft-Ranking der Staaten Europas zeigt lt. der GfK Kaufkraftstudie "GfK
Kaufkraft Europa 2012/2013" wenig Überraschungen. Deutschland bleibt unter „ferner
liefen“. Es wird deutlich, wie stark innerhalb Europas noch die ökonomischen Unter-
schiede sind.
Liechtenstein liegt mit rund 57.000 Euro pro Kopf für das Jahr 2012 weit vorn. Mit
rd. 42.000 Euro pro Kopf folgen die Norweger und die Schweizer. Luxemburgischen
Verbraucher müssen sich mit "nur" rund 28.924 Euro pro Kopf und dem vierten Rang begnü-
gen. Dänemark erzielt mit 22 040 Euro den fünften Platz in Europa. Frankreich liegt mit
19.981 Euro auf Platz 9. Deutschland erreicht gut 20.400 Euro. Das Spektrum der europäi-
schen Kaufkraft reicht vom 4,5-Fachen des Europadurchschnitts in Liechtenstein bis zu ei-
nem Zehntel dieses Durchschnittswerts in Moldawien. Spanien markiert mit 12.943 Euro in
etwa die durchschnittliche europäische pro-Kopf-Kaufkraft von 12.800 Euro pro Einwohner.
Laut der GfK Kaufkraftstudie "GfK Kaufkraft Europa 2012/2013" stehen den europä-
ischen Verbrauchern für das Jahr 2012 insgesamt etwa 8,6 Billionen Euro für ihre gesamten
Ausgaben sowie zum Sparen zur Verfügung. Daraus errechnet sich der Durchschnitt der 42
Studienländer mit einer Kaufkraft von 12.802 Euro pro Einwohner. Das Wachstum pro Kopf
liegt bei 2,1%. Am Ende der Skala kommen die Bewohner des Kosovo, Weißrusslands und
Moldaviens mit weniger als 2.000 Euro pro Kopf. Moldawien markiert mit durchschnittlich
1.257 Euro den Schluss. Von dieser Summe müssen die Konsumenten alle Ausgaben für
Essen, Wohnen und Dienstleistungen sowie weitere Konsumwünsche bestreiten. Die Ein-
wohner der kaufkraftstärksten Länder Europas müssen jedoch einen großen Teil ihres Ein-
kommens für Mieten und allgemein teurere Lebenshaltungskosten ausgeben. Trotzdem
bleibt natürlich für den Konsum immer noch erheblich mehr Geld über. Bei der Länderbe-
trachtung wirkt sich die Einwohnerstärke aus und bringt Länder wie die Türkei und Polen, in
denen die pro-Kopf-Kaufkraft noch unterdurchschnittlich ist, unter die ersten zehn. Allein die
Top 3 nach Kaufkraftvolumen - Deutschland, Frankreich und Großbritannien - vereinen fast
die Hälfte der gesamteuropäischen Kaufkraft. Die anderen 39 Länder teilen die verbleiben-
den 53% unter sich auf. (WR)
DB Research
Bullish für deutsche Wohnimmobilien
Hans Christoph Ries, Finanzjournalist/Investmentanalyst (DVFA)
In den vergangenen beiden Jahren zogen die Preise am deutschen Wohnimmobilien-
markt spürbar an. Die Preissteigerungen lagen seit langer Zeit erstmals wieder über
der Inflationsrate. Gerade der Anstieg im 2. Quartal 2012 von nominal über 12%
(gegenüber Vorjahresperiode) in den Großstädten hat Befürchtungen über eine mögli-
che Blasenbildung aufkommen lassen.
Diese Sorge teilen die Experten von DB Research nicht und verweisen auf die
Preisentwicklung seit 1995, die ein anderes Bild zeigt. So lagen die Preise 2011 erstmals
über dem Niveau von 1995. Zuvor waren sie bis 2005 nahezu durchgängig gefallen. Inflati-
onsbereinigt liegen die Preise sogar knapp 20% unterhalb der Ausgangsbasis und verbes-
serten sich 2010 erstmals überhaupt im Betrachtungszeitraum. Auch die Baugenehmigun-
gen stiegen zuletzt an und zwar um mehr als 60% gegenüber 2009. Doch bleibt nach An-
sicht der Analysten zu bedenken, dass 1995 der Wert der Baugenehmigungen noch beinahe
Deals
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
Dortmund: Die Interhyp AG
mietet ca. 600 qm Bürofläche
am Königswall 21 über
BNPPRE.
München: CA Immo hat
weitere Mietverträge für das
Bürogebäude SKYGARDEN
im Arnulfpark abgeschlossen.
Das international tätige Bera-
tungsunternehmen Bearing-
Point mietet rund 1.730 qm
Fläche über Colliers Schau-
er & Schöll. Darüber hinaus
wurde ein Mietvertrag über
rund 286 qm mit BohnZirle-
wagen Prozess- und Mana-
gementberatung für Immo-
bilien sowie mit einem Unter-
nehmen aus der IT-Branche
über rund 380 qm abge-
schlossen. Mit dem Ab-
schluss dieser Mietverträge
liegt der Vermietungsgrad
des Gebäudes bei 90%.
London: Der KanAm grun-
dinvest Fonds verkauft das
Winchester House an einen
asiatischen Staatsfonds. Die
Anleger des KanAm grundin-
vest Fonds werden noch die-
ses Jahr aus dem Verkauf
des Winchester Houses ihre
dritte Auszahlung empfangen
und damit insgesamt bereits
365 Mio. Euro zurück erhal-
ten haben.
Das Winchester House im
Herzen der Londoner City ist
der Handelssitz der Deut-
schen Bank in unmittelbarer
Nähe der Londoner Börse.
Die Immobilie war seit März
2003 im Portfolio. Der Ver-
kaufspreis liegt über dem
Einkaufspreis.
doppelt so hoch lag. Daher sieht DB Research den aktuellen Anstieg eher als Erholung denn
als akutes Warnzeichen.
Die Analysten Jonas Harnau und Jochen Möbert sehen aber nicht nur aktuell
keine Preisblase am deutschen Immobilienmarkt, sondern halten auch für die Zukunft die
Gefahr einer Blasenbildung für gering. Die aktuellen Preisaufschläge seien nicht kreditfinan-
ziert, vielmehr durch Portfolioumschichtungen ausgelöst und eher als Normalisierung denn
als Übertreibung anzusehen. Als Fazit folge hieraus: „Den deutschen Wohnimmobilien-
markt sehen wir daher als ideales Investitionsumfeld an.“ (vgl. „Der Immobilienbrief“
Nr.1 vom Juli 2001!)
An dieser zuversichtlichen Einschätzung ändern auch rekordtiefe Zinsen, die ein
Nährboden für kreditgetriebene Preisblasen sind, nichts. Denn die konservative Kreditverga-
be der Finanzinstitute im Wohnungsbau sollte sich wie in den vergangenen Jahrzehnten
weiterhin als Bastion gegen Preisübertreibungen erweisen. Auch die deutschen Kreditnach-
frager seien risikoavers. Das spiegelt das Kreditvolumen der letzten Jahre wider, das real
gesunken ist. Angesichts der zahlreichen Verwerfungen an den globalen Kapital- und Immo-
bilienmärkten sind nach Ansicht von DB Research zudem der Gesetzgeber und die Regulie-
rer besonders wachsam, wenn sich Anzeichen von Preisübertreibungen verdichten. Diesen
öffentlichen Institutionen stehe grundsätzlich ein umfangreiches Arsenal im Kampf gegen
sich anbahnende Auswüchse zur Verfügung wie die nachstehende Tabelle darlegt.
Verdoppelung bei Wohnungsportfolios
8,67 Mrd. Euro in der Kasse
Der Investmentumsatz mit größeren Wohnungsbeständen hat sich lt. BNP Paribas
Real Estate (BNPPRE) in den ersten drei Quartalen 2012 mit rund 8,67 Mrd. Euro ge-
genüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (+108%). Auch der jeweilige Ge-
samtumsatz der letzten vier Jahre wurde bereits deutlich überschritten.
Im ersten Halbjahr dominierten die großen Deals z. B. der Verkauf von über 21.000
Wohnungen der LBBW für gut 1,4 Mrd. Euro, die Veräußerung der ca. 25.000 Einheiten der
DKB Immobilien AG für etwa 960 Mio. Euro sowie der Erwerb von rund 23.500 Wohnein-
heiten der BauBeCon durch die Deutsche Wohnen AG für über 1,2 Mrd. Euro. Im Q3 wur-
den lediglich zwei Großdeals über 100 Mio. Euro registriert. Insgesamt wurden 171 Transak-
tionen mit rund 150.000 Wohneinheiten in die vorliegende Analyse einbezogen. Nachdem
die Kaufpreise in den letzten 12 bis 18 Monaten spürbar anzogen, sind sie im Q3 überwie-
gend stabil geblieben. Bei Bestandsportfolios werden üblicherweise Preise zwischen 700
und 850 Euro/qm realisiert. Ältere Bestandsobjekte (Block sales) liegen weiterhin zwischen
1.200 und 1.300 Euro. Bei Bestandsobjekten, die jünger als 10 Jahre sind, ist eine leichte
Deals
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
Nachfolgender Beitrag ist Teil der Studie „Perspektiven der
Wohnungsmärkte in Deutschland“ der Deutschen Hypo.
In den nächsten Ausgaben werden wir weitere Fragestel-
lungen wie „Gibt es eine spekulative Blase bei deutschen
Wohnimmobilien?“ oder „Altersgerechte Wohnungen – Ein
Wachstumsmarkt?“ ihnen näher bringen.
Aktuelle Fragen zu den deutschen
Wohnungsmärkten
Besteht die Gefahr einer Wohnungsnot
in Deutschland?
Prof. Dr. Günter Vornholz
Das Gut „Wohnung“ ist für die Haushalte in Deutschland
lebensnotwendig und nicht substituierbar. Damit kommt
der ausreichenden Versorgung mit diesem Gut ein sehr
hoher Stellenwert zu. Sind Haushalte nicht in der Lage,
bezahlbare Wohnungen am Markt zu finden, liegt eine
Wohnungsnot vor, die eine existenziell bedrohliche Situati-
on bedeutet. Betroffen sind einkommensschwache Haus-
halte, da diese über die geringsten Mittel verfügen und bei
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22
Aufwärtstendenz auf rund 1.900 bis 2.100 Euro festzustel-
len. Projektentwicklungen an den großen deutschen
Standorten werden in der Regel von 3.300 bis 3.500 Euro
gehandelt.
Großdeals über 100 Mio. Euro dominieren mit
knapp 67% weiter das Marktgeschehen, auch wenn sich
ihr Anteil im Jahresverlauf verringert hat. Dahinter folgen
nahezu gleichauf Abschlüsse zwischen 50 und 100 Mio.
Euro (10%) sowie Verkäufe von 25 bis 50 Mio. Euro
(12%). Gut die Hälfte des Investmentumsatzes entfällt auf
die Immobilien AG‘s mit gut 30% und Equity/Real Estate
Funds mit knapp 21%. Pensionskassen haben 13% Markt-
anteil. Spezialfonds kommen auf 9%, Versicherungen auf
7%, Immobilienunternehmen auf 6% und geschlossene
Fonds auf gut 5%. Große Portfolioverkäufe mit unter-
schiedlichen Investoren wurden entsprechend aufgeteilt.
Mit einem Anteil von knapp 72% am Transaktionsvolumen
haben deutsche Investoren ihren Anteil ausgebaut. Euro-
päisches Ausland und Nordamerika kommen auf je ca.
14%. (WR)
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Geschäftsverbindungen zielsicher und schnell generieren
steigenden Wohnkosten einen immer höheren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für
Wohnzwecke aufwenden müssen.
Diese Wohnkosten sind 2011 nominal um 3,1 v.H. gestiegen, insbesondere wegen
der steigenden Energiepreise im Bereich der Nebenkosten. Diesen Steigerungen stehen
allerdings auch die Zunahmen der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte gegen-
über. Da eine Wohnungsnot zunächst einkommensschwache Haushalte erreicht, ist zu
prüfen, ob das Armutsrisiko in Deutschland gestiegen ist. Ein Indikator hierfür ist nach
OECD-Standards berechnete „Armutsgefährdungsquote“ (vgl. Schaubild 19). Diese gibt
den Anteil armutsgefährdeter Personen an der Gesamtbevölkerung an und ist 2010 gegen-
über Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte gesunken.
Zudem lag die Leerstandsquote im Jahr 2010 bei 8,6 v.H., was mit der These einer
„Wohnungsnot“ in Deutschland nicht vereinbar ist. Ein anderes Bild ergibt sich allerdings,
wenn einzelne Regionen untersucht werden. Hier zeigen sich gerade im unteren Preisseg-
ment in Groß- und Universitätsstädten Nachfrageüberhänge, die in der Folge zu Preisan-
stiegen führen. Neue Wohnungsfertigstellungen sind dagegen eher im höheren Preisseg-
ment angesiedelt, so dass es gerade für die Bezieher kleiner Einkommen hier deutlich
schwieriger wird, bezahlbare Wohnungen zu finden. Auch energetische Sanierungen tragen
zu einem Anstieg der
Kosten bei, dies bezieht
sich aber auf die Netto-
kaltmiete. Dieser An-
stieg wird zumindest
teilweise durch die er-
zielten Kosteneinspa-
rungen bei den Neben-
kosten kompensiert, so
dass sich die Wirkung
der energetischen Sa-
nierungen auf die Nach-
frage relativiert. Zudem
reichen die Fertigstel-
lungen in Großstädten
vielfach nicht aus, um
der gerade in den prosperierenden Städten steigenden Nachfrage nach Wohnungen ent-
sprechen zu können.
Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass die Förderung des sozialen
Wohnungsbaus in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken ist. Seit 2002 ist die
Zahl der geförderten Sozialwohnungen auf einen Bestand von unter 1,7 Mio. Wohnungen
gesunken, was einem Rückgang von rund einem Drittel entspricht. Eine Ursache hierfür ist
darin zu sehen, dass der Bund mit der Föderalismusreform 2007 die Zuständigkeit für den
sozialen Wohnungsbau an die Länder abgegeben hat und sich aus diesem Bereich voll-
ständig zurückgezogen hat. Zudem ist 2006 die Möglichkeit der degressiven Abschreibun-
gen für Mietwohnungen abgeschafft worden, was einen geringeren Anreiz für die Unterneh-
men der Wohnungswirtschaft bedeutet, neue Mietwohnungen zu schaffen.
München bringt Liebhaberpreise für „Trophy-Immobilien“
Mieten bis über 25 Euro in Top-Lage
Die Mieten steigen in der bayerischen Landeshauptstadt weiter an. In den mittleren
Lagen liegen sie zwischen 9,50 und 14,00 Euro pro Quadratmeter, in den einfachen
Lagen zwischen 7,50 und 11,00 Euro. In sehr guten Lagen werden Mieten bis zu 25
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
Düsseldorf: Der Projektent-
wickler PDI Property Deve-
lopment Investors GmbH
hat zwei Grundstücke in der
Westfalenstraße von 5 priva-
ten Eigentümern erworben.
Das Areal hat eine Gesamt-
größe von annähernd 6.000
qm. Auf den Grundstücken
befinden sich zurzeit Be-
standsgebäude die jedoch
nicht weiter genutzt und ab-
gerissen werden. Die PDI
wird bis zu 35 Mio. Euro in
das Projekt investieren.
Paris: Invesco Real Estate
(IRE) erwirbt den Büro- und
Einzelhandelskomplex 144
rue Rivoli im 1. Arrondisse-
ment vom französischen Pro-
jektentwickler Vinci. Das um
1800 errichtete Gebäude im
Hausmann-Stil wurde für den
iii-BVK Europa-Immobilien-
Spezialfonds akquiriert, ei-
nen pan-europäischen Immo-
bilienfonds der Bayerischen
Versorgungskammer
(BVK).
Das Objekt weist rund
6.750 qm vermietbare
Fläche (netto) auf, die Nut-
zung ist ein Mix aus Einzel-
handel (65%) und Büro. Die
Einzelhandelsfläche ist voll-
ständig und langfristig an
den amerikanischen Beklei-
dungshersteller Forever 21
vermietet.
Stuttgart: Die BearingPoint
GmbH mietet ca. 600 qm
Bürofläche in der Büchsen-
straße 28 von der Polis Im-
mobilien AG über Jones
Lang LaSalle.
Deals
München: Hesse Newman
Capital AG bietet mit dem
jüngst aufgelegten Immobi-
lienfonds Hesse Newman
Classic Value 8 eine Investi-
tionschance am begehrten
Immobilienstandort München.
Die Fondsimmobilie ist das
Nahversorgungszentrum des
Quartiers 'München Südsei-
te', das derzeit innerstädtisch
im Süden der Stadt, in direk-
ter Nachbarschaft zu den
beliebten Wohnadressen
München-Solln und Pullach,
entsteht.
Die Fertigstellung des ca.
18.900 qm großen Neubaus,
geplant als GreenBuilding
zertifiziert nach LEED Gold,
ist für die zweite Jahreshälfte
2013 geplant. Das Investiti-
onsvolumen des Immobilien-
fonds beträgt ca. 86,9 Mio.
Euro. Bereits vor Fertigstel-
lung sind für einen Großteil
der Mietflächen namhafte
Mieter unter Vertrag. Auch für
die 63 neuen Wohnungen im
Objekt, deren Vermarktung
im ersten Quartal 2013 star-
tet, wird eine hohe Nachfrage
erwartet, denn in München ist
Wohnraum ein knappes Gut.
Anleger können sich ab einer
Mindesteinlage von 20.000
Euro zzgl. 5% Agio beteili-
gen.
Euro verlangt. Einzelne Ausreißer könnten noch weit über dieser Marke liegen. Engel
& Völkers geht davon aus, dass sich die Preise für Wohn- und Geschäftshäuser auch
weiter auf historischem Höchstniveau bewegen werden.
Die durchaus bekannte Information knappen Wohnraums in München bestätigt der
aktuelle „Marktreport Wohn- und Geschäftshäuser 2012/2013“ von Engel & Völkers. „Die
Nachfrage ist deutlich höher als das Angebot“, sagt deshalb Florian Speigel, Leiter Wohn-
und Geschäftshäuser. Die Kaufpreisfaktoren erreichten schon in den einfachen Lagen in
der absoluten Spitze das 21-fache der Jahresnettokaltmiete. In den sehr guten Lagen lägen
die Vervielfältiger der Jahresmieten abhängig von der Objektqualität zwischen 25 und 30.
Für „Trophy-Immobilien“ würden auch reine und nicht repräsentative Liebhaberpreise be-
zahlt. Allerdings wurden im ersten Halbjahr 2012 lediglich 74 Objekte mit einem Umsatzvo-
lumen von 374 Mio. Euro gehandelt (-18%). Insbesondere bei kleineren Objekten dominie-
ren Investoren aus München und der Region das Marktgeschehen. Bei den Käufern han-
delt es sich hauptsächlich um Privatpersonen und Family Offices. (WR)
Regionale Investmentmärkte in Deutschland immer wichtiger
Metropolenfixierung bleibt in Frankreich und UK
Sinkende Spitzenrenditen und Core-Objektmangel sorgen für eine gestiegene Attrak-
tivität von Investments in regionalen Märkten. So stieg zwischen 2009 und 2011 lt.
Savills das Investitionsvolumen überproportional an. Wurden 2011 insgesamt
350 Mio. Euro in B-Städte investiert, sind es in der ersten Jahreshälfte 2012 bereits
450 Mio. Euro. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen in Gewerbeimmobi-
lien im 1. Hj. 2012 auf 3,5 Mrd. Euro. Regionalmärkte machen damit zwar nur knapp
13% des Investitionsvolumens aus, werden aber in ihrer Bedeutung gerade in Hin-
blick auf die hart umkämpften Core-Märkte immer wichtiger. Bei der sektoralen Be-
trachtung der Büromärkte liegt der Anteil der Büroinvestments in B-Städten im ers-
ten Halbjahr 2012 bei über 30% bei gleichzeitigem Einbruch des Investitionsvolu-
mens in den A-Städten.
Anders ist die Entwicklung hingegen in unseren Nachbarvolkswirtschaften Frank-
reich und Großbritannien. Hier fließt ein immer größerer Anteil in die Zentren. So lag der
Anteil von Paris am gesamten in französischen Gewerbeimmobilien investierten Volumen
im 1. Halbjahr 2012 bei 68%. Ähnlich ist die Situation auf der britischen Insel. Hier flossen
60% der Investments allein
nach London. 2003 lag der
Anteil noch bei 30%. Am briti-
schen Büroinvestmentmarkt
erreicht London sogar über
80%. Diese Entwicklung in den
drei betrachteten Ländern spie-
gelt sich auch in den Mieten
und Renditen wieder. Während
die Büromieten in den deut-
schen B-Städten seit 2009
leicht gestiegen sind, gingen
sie in den britischen Regional-
märkten leicht zurück. Die Ren-
diten entwickelten sich entspre-
chend gegenläufig. Zurückzu-
führen ist diese Entwicklung lt.
Savills auf die gute Erholung
Fondsstart
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 25
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HandbucH für GescHlos sene fonds 2012
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Die mittlerweile neunte Auflage des Jahrbuchs „BeteiligungsKompass 2012 - Handbuch für geschlossene Fonds“ gibt Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellungen, sich im Beteiligungsmarkt zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassendes Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beratern, Investoren und Anlegern.
Nach dem erneuten Rückschlag 2011 im Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen die Zeichen für das Vertriebsjahr 2012 wieder auf Schadensbegrenzung. Die zentralen Marktstatistiken von Feri EuroRating Services AG sowie vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. weisen erhebliche Unterschiede in den Zahlenerhebungen
auf. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten der unterschiedlichen Ergebnisse auf und interpretiert dabei den Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.
Daneben erfassen Marktinsider Trends und geben Ausblicke auf das Jahr 2012. Ein umfangreiches Adresswerk sowie eine Auflistung der im Jahr 2011 platzierten BaFin gestatteten Fonds runden den BeteiligungsKompass ab.
Das Jahrbuch kann im Buchhandel, bei Amazon.de oder direkt über die epk media GmbH & Co. KG formlos per E-Mail (sekretariat@epk24.de) oder mit beiliegendem Bestellformular per Post bzw. Fax zum Preis von 59,80 Euro bestellt werden.
Der Autor
Edmund Pelikan, Geschäftsführer der Landshuter Unternehmensberatung epk media GmbH &
Co. KG, ist Herausgeber des Fachmagazins BeteiligungsReport und des Investmentbriefs „anders
investieren“.
Als Wirtschaftspublizist, Autor, Referent und Interviewpartner äußert sich Edmund Pelikan regel-
mäßig in verschiedenen Medien. In Anhörungen des Finanzausschusses im Deutschen Bundestag
wurde er als Sachverständiger berufen. Ferner ist er Autor bundesweiter DIHK-Lehrskripten und ist
Gründer des Branchen-Business-Clubs „Deutsches BeteiligungsForum“.
Das seit Jahren bekannte und tagaktuelle Newsportal www.beteiligungsreport.de mit Nachrichten
rund um geschlossene Fonds wurde inzwischen um das Marktforschungsportal www.beteiligungs-
barometer.de erweitert. 2011 kam die App „epk kiosk“ im iTunes-Store hinzu, die kostenfrei zum
Download bereitsteht.
Zum Inhalt
Wie jedes Jahr werden im Februar und März die aktuellen Statistiken zum Beteiligungsmarkt ver-
öffentlicht. Im Jahr 2012 waren es die zwei zentralen Marktstudien von Feri EuroRating Services
AG und vom VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. Der BeteiligungsKompass zeigt die Feinheiten
bei den doch erheblichen Unterschieden in der Zahlenerhebung auf und interpretiert dabei den
Wahrheitsgehalt der daraus abgeleiteten Trends.
Neben dem Gesamtmarkt gibt Edmund Pelikan neben anderen Marktinsidern Trends und Ausblicke
für das Jahr 2012. Dazu gehören auch ein umfangreiches Adresswerk sowie Listen der im Jahr 2011
platzierten BaFin gestatteten Fonds.
Das Jahrbuch will Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellung geben, sich im Markt
der geschlossenen Fonds sicher zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassen-
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Herausgeber: Edmund Pelikan
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ISBN 978-3-937853-11-6
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platzierten BaFin gestatteten Fonds.
Das Jahrbuch will Orientierung, Unterstützung und praktische Hilfestellung geben, sich im Markt
der geschlossenen Fonds sicher zurechtzufinden. Das Handbuch gehört als sinnvolles und umfassen-
des Nachschlagewerk auf jeden Arbeitsplatz von Initiatoren, Beteiligungsberatern und Investoren.
Ergänzt wird die Marktschau mit wichtigen Informationen in Form von Grafiken, Bildern und Bei-
spielen der dazugehörigen Basismärkte. Ein Muss für jeden, der im Beteiligungsmarkt engagiert ist!
beteiligungslkompass
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Pelikansbeteiligungslko
mpass
HandbucH für GescHlos sene fonds
2012
www.beteiligungsreport.de
€ 59,80
Herausgeber: Edmund Pelikan
www.beteiligungsreport.de
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rt.de
ISBN 978-3-937853-11-6
Widerrufsrecht: Die Bestellung kann ich innerhalb der folgenden zwei Wochen ohne Begründung bei der epk media GmbH & Co. KG, Altstadt 296, 84028 Landshut schriftlich widerrufen. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung.
BeteiligungsKompass 2012:
Umfang: 312 Seiten (Hardcover)
22 x 15,5 cm
9. Auflage (Mai 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3937853116
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HandbucH für GescHlos sene fonds 2012
Preis:
59, €80
Beteiligungen im Jahr 2011BaFin-gestattete ProduktenlistenInitiatorenverzeichnisuvm...
hoch wie in Europa. Hier machen Logistikimmobilien der
Top-Kategorie lediglich 14% der gewerblichen Objekte
aus. Daraus schließt Prologis, dass der europäische Markt
für Logistikimmobilien daher noch verhältnismäßig unter-
entwickelt sei.
E-Commerce wachse und zwinge den Einzelhan-
del, seine Vertriebskanäle zur Unterstützung der Nachfra-
ge und des erwarteten Wachstums neu zu bewerten. In
den vergangenen 5 Jahren sei die Nachfrage nach La-
gerflächen in Großbritannien, Deutschland und Frank-
reich mit jeder Umsatzmilliarde des Online-Handels
um durchschnittlich rund 72.000 qm gestiegen. Lang-
fristig habe sich der Industrieimmobilien-Sektor für instituti-
onelle Investoren als solides und defensives Anlageinstru-
ment mit einem attraktiven Risiko-Rendite-Profil erwiesen,
fasst Vice President Ali Nassiri von Prologis Europe
zusammen. Gewerbeflächen leisteten einen wesentlichen
Beitrag zur Produktivitätssteigerung, Kostensenkung und
zur Supply-Chain-Strategie allgemein. Die anhaltenden
Bemühungen der Unternehmen um mehr Wirtschaftlichkeit
und Kosteneffizienz würden den Industrieimmobilien zugu-
tekommen und die Erholung der Branche sowohl kurz- als
auch langfristig vorantreiben. (WR)
Europäischer Logistikmarkt
verliert an Fahrt
Deutschland größter
Nutzermarkt für Logistik
Kurzfristig wird der europäische Logistikmarkt gegen-
über der Langfristbetrachtung (s.o.) deutlich an Fahrt
verlieren. Die aktuelle Logistikmarkt-Studie von BNP
Paribas Real Estate (BNPPRE) für das 1. Halbjahr 2012
sieht in den meisten europäischen Ländern eine Ab-
kühlung.
Auf dem deutschen Logistikvermietungsmarkt,
der 2011 historische Höchststände erreichte, ist trotz der
Rückgänge im 2. Quartal 2012 immer noch mit einem sehr
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28
Deutschlands nach der Rezession 2009. Während
Deutschland mit Wachstumsraten des BIP von 4,2% den
Tiefschlaf wieder aufholen konnte, sind Großbritannien und
Frankreich bis heute nicht aus der Konjunkturdelle gekom-
men. Auch zukünftig rechnet Savills mit vergleichsweise
hohen Investitionsvolumina in B-Städten. Allerdings werde
sich der Trend dank gestiegenen Projektvolumens in
A-Städten als nicht nachhaltig zeigen. Auch die Zahl
der Investoren, die in B-Städten investieren dürfen wird
gering bleiben. Gerade für langfristig orientierte Investoren
sind B-Städte attraktive Investmentmöglichkeiten, meint
Savills. (WR)
Europäische Logistikimmobilien im Wert
immer noch 22% unter 2007
Industrial-Durchschnittsrendite bei 7,3%
Gemessen am Wiederbeschaffungsendwert und an der
Entwicklung der Wertaufholung ist Logistik nach einer
aktuellen Studie von Prologis, einem der weltweit füh-
renden Spezialisten für Logistikimmobilien, gerade
heute attraktiv. Der Wert von europäischen Industrieim-
mobilien hat sich nach dem Absturz der Finanzkrise
um gerade mal 1,3% erholt. Damit liegen die Werte im-
mer noch um 21,9% unter dem Höchststand von 2007.
Investments in Industrial Real Estate haben in den
vergangenen Jahren beachtlich zugelegt. Investoren sind
an der Assetklasse interessierter, was zu mehr Transpa-
renz und Liquidität im Markt geführt hat. Damit vervierfach-
te sich das Volumen der europäischen Investments in Lo-
gistikimmobilien von annähernd 3,9 Mrd. Euro im Jahre
2001 auf 16,3 Mrd. Euro allein bis 2006. Nach einer an-
schließenden 3-Jahres-Periode totaler Zurückhaltung bei
Investmentaktivitäten sind sie bis 2011 wieder auf knapp 10
Mrd. Euro gestiegen. Das liegt dann etwa 10% über dem
10-Jahres-Durchschnitt. Laut Prologis erzielten europäi-
sche Logistikimmobilien in den vergangenen 10 Jahren
eine direkte Anlagerendite von 7,3% p.a.. Das seien rund
200 bis 240 Basispunkte mehr als die direkte Anlagerendite
von Büro- bzw. Einzelhandelsimmobilien.
Unter dem Titel „Möglichkeiten im europäischen
Markt für Industrieimmobilien“ beleuchtet die Studie Auswir-
kungen konjunktureller Faktoren, Defizite an „Class A-
Industrial“ sowie bedeutende strukturelle Trends des Logis-
tikmarktes wie die laufende Umstrukturierung von Supply
Chains und die Zunahme des E-Commerce. Trotz eines
schwachen BIP-Wachstum in der EU erwartet Prologis,
dass die Umstrukturierung von Handel und Zulieferindustrie
die Nachfrage nach Distributionsflächen in Europa stark
ankurbeln wird. Im US-Markt sei zum Vergleich der Be-
stand an Class A-Distributionsflächen mehr als viermal so
Bild von aktuellem DHL Lager der Prologis; Foto: Prologis
guten Jahr zu rechnen. Nach wie vor bleibt Deutschland mit einem Flächenumsatz von knapp
1,9 Mio. qm im 1. Hj. in Europa der größte Nutzermarkt für Lager- und Logistikimmobilien.
Erfasst werden Objekte mit einer Größe von mehr als 5 000 Quadratmetern. Die bedeutends-
ten Logistikstandorte sind weiterhin Hamburg und Frankfurt. An den meisten Standorten wird
der Umsatz von der Nachfrage nach Objekten der mittleren Größenkategorie bis 20 000 qm
bestimmt. Großabschlüsse blieben unbedeutend.
In Großbritannien erreichte der Flächenumsatz im 1. Halbjahr 2012 ein Ge-
samtvolumen von 1,4 Mio. qm (+5%). Dabei entfiel der größte Marktanteil auf die Midlands
(Birmingham), während der Nordwesten (Newcastle) das stärkste Wachstum bei den Flä-
chenumsätzen verzeichnete. Insgesamt dürfte die Flächenaufnahme 2012 die Umsätze der
Jahre 2010 und 2011 wegen der schwierigen Wirtschaftslage verfehlen. Frankreich verbes-
serte sich im 1. Halbjahr 2012 leicht auf insgesamt 773 000 qm. Die Aussichten für das
Gesamtjahr bleiben aber labil. In den Niederlanden zeigt sich der Markt zwar träge, insge-
samt jedoch stabil. Allerdings hat sich das Angebot durch das Freiziehen veralteter Objekte,
die den Bedürfnissen der Nutzer nicht mehr entsprechen, weiter vergrößert. Spanien ver-
zeichnet sowohl bei den Flächenleerständen wie auch bei der Flächenabsorption Rückgänge.
Hier spiegeln sich die äußerst geringe Anzahl neuer Projekte und das schlechte Wirtschafts-
klima wider.
Der Investmentmarkt konzentriert sich nach wie vor auf Spitzenobjekte in den
liquidesten Märkten Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Diese drei Länder vereinten
im 2. Quartal 2012 zusammen 80% des gesamten Investitionsvolumens in Logistikobjekte in
Westeuropa. Logistik macht etwa 9% der Gewerbeimmobilieninvestments aus. Die Spitzen-
renditen im Logistiksegment blieben Ende des 2. Quartals 2012 mit 5,75% in Großbritannien
(Großraum London) bzw. 6,5% in Deutschland (Frankfurt) stabil. In den meisten Ländern be-
wegten sie sich in einer Spanne von 7 bis 7,75%. Preissteigerungen sind nicht zu erwarten,
da ein verringertes Angebot an neu fertiggestellten Lager- und Logistikflächen auf ein allge-
mein gebremstes Marktgeschehen trifft.
Logistikmarkt Hamburg
Trotz starkem 3. Quartal Umsatz weit unter Vorjahr
Sabine Richter
Das dritte Quartal hat die Logistikexperten der großen Immobiliendienstleister endlich
wieder zufrieden gestellt: In den ersten neun Monaten wurde laut Jones Lang LaSalle
ein Volumen von rund 432.000 qm notiert, deutlich mehr als erwartet. Engel & Völkers
und BNP Paribas Real Estate melden 425.000 qm im Großraum Hamburg, Grossmann
& Berger 420.000 qm.
Obwohl im abgelaufenen Quartal mit über 200.000 qm gut doppelt so viele Flächen
als in den ersten drei Monaten und über 50% mehr als im zweiten Quartal umgesetzt wurden,
zeigten die ersten neun Monate im Jahresvergleich einen Rückgang von einem Drittel. Tröstli-
cher ist da der Blick auf den 5- und 10-Jahresschnitt: der wurde um 15 bzw. 38% übertroffen.
Im dritten Quartal wurden vier Deals über 10.000 qm registriert, darunter mit 26.300 qm
der zweitgrößte im laufenden Jahr durch den Outsourcing-Dienstleister Arvato im Teilmarkt
Harburg.
85.000 qm neue Flächen auf dem Markt
Die Flächenumsätze verteilen sich zu 60% auf Vermietungen und zu je 20% auf
Neubauten bzw. Bestandskäufe für den Eigennutz, so Erik Peuschel von Engel & Völkers.
Damit kam ein Flächenvolumen von mehr als 85.000 qm durch Neubauten auf den Markt.
Allein unter den Top-Ten-Flächenumsätzen seien vier Eigennutzer-Neubauten mit insgesamt
68.000 qm Nutzfläche gewesen. ►
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29
Hamburg/Lochau: Das
Emissionshaus DFV - Deut-
sche Fondsvermögen - eine
Schwester des renommierten
Fondsinitiators IMMAC – hat
für seinen geschlossenen
Immobilienfonds „DFV See-
hotel Am Kaiserstrand Im-
mobilienfonds GmbH & Co.
KG“ in den Ratings von TKL
und G.U.B. jeweils die Best-
note erhalten.
Vom anerkannten Analyse-
haus TKL.Fonds.GmbH er-
hielt der Fonds 5 Sterne und
die Gesamtnote 1,99. Im
Fazit der Gesamtbeurteilung
heißt es: „Insgesamt handelt
es sich um ein sehr gutes
Angebot mit durchschnittli-
cher Ertragsprognose vor
Steuern und weit unterdurch-
schnittlichem Risiko.“
Auch G.U.B. analysierte den
Fonds mit dem Gesamturteil
„sehr gut“ (+++) und vergab
83 Punkte.
Der geschlossene Immobi-
lienfonds „DFV Seehotel Am
Kaiserstrand Immobilienfonds
GmbH & Co. KG“ investiert in
ein vier Sterne Hotel im ös-
terreichischen Lochau am
Bodensee. Das Objekt ver-
fügt über 102 Zimmer und ist
für 25 Jahre an den Betreiber
RIMC Seehotel Am Kaiser-
strand Hotel Betriebs
GmbH, Wien, vermietet. Das
Investitionsvolumen des
Fonds beträgt 26,2 Mio. Eu-
ro. Von Anlegern sollen 11,9
Mio. Euro beigesteuert wer-
den. Die monatlich ausge-
zahlten Ausschüttungen be-
ginnen bei 5,75% p.a. anstei-
gend auf 8% p.a. Die prog-
nostizierte Fondslaufzeit liegt
bei 20 Jahren. Die Mindest-
beteiligungssumme beträgt
20.000 Euro zzgl. 5% Agio.
Bestnote
„Für das letzte Quartal sind keine überdurch-
schnittlichen Aktivitäten zu erwarten“, meint Per McKinnell
von JLL. Dafür sei der Mangel an adäquaten „Multi-User-
Flächen“ im Stadtgebiet zu groß. Trotz der voraussichtlich
20 bis 25%igen Umsatzeinbußen in diesem Jahr bewege
sich der Markt aber auf hohem Niveau. „Auch mit diesem
Umsatz führt Hamburg weiterhin die Rangfolge der großen
deutschen Logistikmärkte an“, bestätigt Hans-Jürgen
Hoffmann von BNPPRE. Für das Gesamtjahr erwarten die
Unternehmen einen Umsatz zwischen 500.000 und
600.000 qm.
Mit knapp 40 Abschlüssen ist nahezu die Hälfte
des Flächenumsatzes der Branche Transport/Verkehr/
Lagerhaltung zuzuordnen. Auf Platz zwei bleibt der Handel
mit ca. 96.000 qm. In dieses Segment fällt der bisher größ-
te Abschluss von Wellensteyn international mit rund
30.000 qm in Norderstedt.
Der Bereich Harburg/südlich der Elbe weist mit
insgesamt rund 130.000 qm zwar das höchste Umsatzvo-
lumen auf Basis der meisten Deals über 10.000 qm auf,
wird aber bei der Anzahl der Abschlüsse von Billbrock-
Billwerder-Billstedt übertroffen. Das deutlich geringere
Volumen (ca. 68.000 qm) weist darauf hin, dass an diesem
Standort die Mietverträge deutlich weniger Flächenvolu-
men aufwiesen.
Spitzenmiete konstant, Durchschnittsmiete steigt
Die konstante Nachfrage und das knappe Ange-
bot führte zu einem deutlichen Anstieg der Durchschnitts-
miete um 40 Cent auf 4,80 Euro/qm, meldet Grossmann &
Berger. Die Spitzenmiete für Lagerflächen ab 5.000 qm
liegt laut JLL konstant bei 5,50 Euro, (BNPPRE: 5,60 Euro,
Grossmann & Berger 5,70 Euro). Erzielt wird sie für Neu-
bauobjekte bzw. neuwertige Flächen in der Nähe des Ha-
fens oder der Containerterminals, mit guter Autobahnver-
bindung oder Bahnanschluss. Die meisten Abschlüsse
wurden zwischen 4,00 und 5,00 Euro realisiert. Sehr einfa-
che Flächen könnten kaum noch vermarktet werden, so
dass der Umsatzanteil unter 4 Euro gering ist, darauf weist
Hans-Jürgen Hoffmann von BNPPRE hin.
Ungebrochen hoch ist der Bedarf an größeren
und modernen Objekten. In den zentralen, gefragten La-
gen wie Billbrook, Altenwerder und Hafen nimmt das Flä-
chenangebot weiter ab, so Hoffmann. Der Eigennutzeran-
teil liege bei rund 41%. Dafür entstehen im Umland genü-
gend Flächen, so McKinnell, vor allem südlich der Elbe, im
östlichen Hamburg, aber auch im Norden mit einem poten-
tiellen Gesamtvolumen von rund 60.000 qm.
Das politische Drama um die Elbvertiefung ist naturge-
mäß ein Reizthema für die Branche.
Dazu Andreas Wende, Niederlassungsleiter Jo-
nes Lang LaSalle Hamburg: „Der Stopp der Elbvertiefung
ist ein Rückschlag für den Standort Hamburg insgesamt
und insbesondere den Lager-/Logistikmarkt. Die wirtschaft-
lichen Auswirkungen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt
noch nicht beziffern.“
Probleme bei der Luftfracht
Auch bei der Luftfracht steht die Logistik vor Her-
ausforderungen. Ab kommendes Frühjahr rechnet die
Branche auf Grund verschärfter Sicherheitsbestimmungen
zum „Bekannten Versender“ mit deutlich mehr Fracht, die
geröntgt werden muss. Das bedeutet: Luftfrachtimmobilien
müssen wie das World Cargo Center in Norderstedt über
ausreichende Röntgen- und Stauflächenkapazitäten verfü-
gen, um die erwartete explosionsartig steigende Nachfrage
bewältigen zu können. „Für den zunehmenden Luftfracht-
umschlag werden aber auch entsprechende Bürokapazitä-
ten benötigt“, sagt Jan Dietrich Hempel, Vorstand der
Garbe Logistic AG. Beim Logistikimmobilienentwickler
plant man deshalb einen 6.500 qm umfassenden Erweite-
rungsbau am Flughafen. Wann dieser jedoch fertig gestellt
sein wird, ist derzeit aber noch offen. Bereits in Planung ist
dagegen die Projektentwicklung einer 10.000 qm großen
Gebäudefläche auf dem Grundstück für Oktober 2013.
„Wir gehen von einer rund sechsmonatigen Bauzeit aus“,
sagt Hempel.
Hamburger OxPark
Neues Wohn-Quartier auf ehemaliger
Krankenhausfläche Sabine Richter
Hamburg bekommt nach dem Quartier 21 - Sanierung
und Konversion eines ehemaligen Krankenhausareals
im Stadtteil Barmbek - ein weiteres Vorzeigeprojekt in
Sachen Konversion. Auf der Fläche des ehemaligen
Krankenhausgeländes Ochsenzoll in Langenhorn im
Norden von Hamburg entsteht in den kommenden fünf
bis sechs Jahren das Quartier OxPark. ►
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30
Garbe World Cargo Center am Hamburger Flughafen (Foto: Garbe)
Auf einer Fläche von rund 200.000 qm werden insgesamt etwa 870 Wohneinheiten
in Einfamilienhäusern, im Geschosswohnungsbau und in denkmalgeschützten Gebäuden
errichtet. Neben 200 öffentlich geförderten Mietwohnungen sind weitere 420 Miet- und Ei-
gentumswohnungen in neuen Gebäuden beziehungsweise in den ehemaligen Klinikgebäu-
den geplant. 250 Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser wenden sich primär an junge Familien.
Familienfreundlich, grün und ökologisch soll das Projekt sein - in jedem Quartier wird es ei-
nen Kinderspielplatz geben, eine Kita wird neu errichtet. Die weiten, öffentlich zugänglichen
Parkflächen und die offenen Alleen des Krankenhausgeländes bleiben erhalten.
Zur phasenweisen Entwicklung wurde das gesamte Gelände in sechs Einzelquartie-
re unterschiedlichster Typologien aufgeteilt, die die Stadt in Ausschreibungen Bauträgern
und Wohnungsbauunternehmen angeboten hat. Baugemeinschaften wurden über ein Aus-
wahlverfahren durch die Agentur für Baugemeinschaften gefunden.
Ökologisch und familienfreundlich
Richtfest wurde soeben für eins der Quartiere mit 119 Mietwohneinheiten auf rund
32.000 qm Fläche gefeiert - zwei Einfamilienhäuser, 44 Doppelhaushälften und Mietwohnun-
gen. Investor des Areals „Waldquartier im OxPark“ ist die Augsburger Patrizia Wohninvest,
die auch die Verwaltung übernehmen wird. Das Investitionsvolumen beträgt 30,5 Mio. Euro.
Der Entwurf stammt von der Frankfurter raumwerk Gesellschaft für Architektur und
Stadtplanung, die den städtebaulichen Wettbewerb gewonnen haben. „Der Entwurf hat
neben seiner klaren, modernen Architektur auch mit der kleinteiligen Struktur überzeugt“,
sagt Peter Niermann, Geschäftsführer der Hamburger Garbe Wohnbau, die das Projekt
entwickelt, realisiert und vermarktet. Die meisten Wohnungen sind mit Terrassen, kleinen
Gärten und gut durchdachten Grundrissen familiengerecht. Wohnhöfe und Fußwege
zwischen den Gebäuden verbinden die einzelnen Bauten und sollen ein nachbarschaftliches
Miteinander fördern. Das Quartier selbst ist nur durch zwei ruhige Straßen erschlossen,
die den Bewohnern die Zufahrt zu den Stellplätzen ermöglichen. Die Carports bekommen
Gründächer.
Der besondere Clou ist das nachhaltige Energiekonzept. Alle Häuser entsprechen
dem Passivhaus- und Energieeffizienzhaus-40-Standard. Die Siedlung wird zudem durch
eine Nahwärmeversorgung mit regenerativen Energien über Holzpellets beheizt. „Damit ent-
steht hier eines von Hamburgs großen Bioenergie-Quartieren“, so Niermann. Eine kontrol-
lierte Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung in Kombination mit Flachheizkörpern soll
für niedrige Heizkosten ohne Verzicht auf Wohnkomfort sorgen.
Niedrige Nebenkosten ohne Verzicht auf Wohnqualität
Zur Beheizung einer Doppelhaushälfte mit circa 150 qm werden Wärmekosten
(ohne Warmwasserbereitung) von rund 17 Euro pro Monat erwartet.
„Der Bau von derart intensiv auf die ressourcensparende Energieversorgung ausge-
richteten Mietwohnungen ist für uns ein Novum. Angesichts der steigenden Wohnnebenkos-
ten wird sich der Trend zum Ausschöpfen aller Energiesparpotenziale auch im Mietwoh-
nungsbau durchsetzen“, so Niermann. Kalkuliert seien 1,85 Euro pro Quadratmeter für alle
Nebenkosten. Die Mieten sollen zwischen 9,80 und 12,80 Euro liegen.
Die Stadt freut sich über jedes größere Projekt: „Im Rahmen Bündnis für das Woh-
nen in Hamburg , in dem die Stadt den Bau von 6.000 Wohnungen pro Jahr anstrebt, leistet
der OxPark einen entscheidenden Beitrag“, heißt es auf der Internetseite der Baubehörde.
Die Wohnungswirtschaft fordert angesichts des Grundstücksmangels im Stadtge-
biet schon lange eine stärkere Nutzbarmachung von Brach- und Konversionsflächen.
„Hamburg hat noch viele solcher innerstädtischen Flächen mit Potenzial für den Wohnbe-
bauung“, sagt Ole Klünder, Geschäftsführer der wph Hamburg, die derzeit eine Reihe von
Wohnungsprojekten auf ehemaligen Polizei- und Krankenhausflächen realisiert. „Wir hoffen,
dass diese Vorteile zukünftig schneller erkannt und durch die Anpassung der zum Teil veral-
teten Bebauungspläne entsprechend erschließbar gemacht werden.“
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Köln: Die fünfte Runde des
immobilienmanager.
AWARD 2013 läuft. Der Im-
mobilien Manager Verlag
sucht wieder die erfolgrei-
chen Persönlichkeiten, Unter-
nehmen und Projekte der
Immobilienwirtschaft.
Der Award wird in insgesamt
14 Kategorien vergeben.
Nicht nur das normale Busi-
ness mit Finanzierung, In-
vestment, Projektentwicklung
und Vermittlung findet sich
hier wieder. Vielmehr zeich-
net der Preis auch Kompe-
tenzen aus, die über die gän-
gigen Tätigkeiten in der Im-
mobilienwirtschaft hinausge-
hen, wie beispielsweise sozi-
al verantwortliches und nach-
haltiges Handeln.
Den Gewinnern des immobi-
lienmanager.AWARD 2013
werden beim Gala-Abend am
28. Februar 2013 in Köln
feierlich ihre Trophäen über-
reicht.
Doch nicht nur derjenige, der
zum Schluss auf der Bühne
den Preis entgegen nimmt,
profitiert vom Prestige des
Awards schließlich ist es be-
reits eine Auszeichnung auf
der Shortlist zu stehen. Die
Nominierung können Unter-
nehmen für ihre Kommunika-
tion in der Branche einset-
zen, denn alle Nominierten
erhalten eine Urkunde und
ein Logo.
Bis zum 14. Dezember 2012
können sich Unternehmen
mit ihren preisverdächtigen
Leistungen für den immobi-
lienmanager.AWARD 2013
bewerben.
Alle Informationen und Be-
werbungsunterlagen stehen
zum Download bereit unter: www.award.immobilienmanager.de
Immobilienmana-ger.AWARD 2013
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Aareal Bank (17), Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft (9,18), Aengevelt (20),
Aerium (12), Allied London (12), Apsys (16), Arcadis Deutschland (6), Arvato (29), aurelis
Real Estate (12), Axa Real Estate (20), BauBeCon (21), Bayerische Versorgungskammer
(24), Bearing Point (21,24), Berlinovo Immobilien Gesellschaft (16), Beteiligungsreport
(26,27), Betterterms (15), Bilfinger (3), Bilfinger Berger Hochbau (6), BMF (4), BNP Paribas
Real Estate (5,21,28,30), BohnZirlewagen Prozess- und Managementberatung für Immobi-
lien (21), Bouwfonds (10), BulwienGesa (18), CA Immo (21), Catella Property (9), Catella
Real Estate (11), CBRE (18), Colliers Schauer & Schöll (21), DB Research (20,21), Degi
(18), Deka (5,14), Deutsche Hypo (22), Deutsche Wohnen AG (21), DFV (29), DHL (28),
DIC Asset (14), DKB Immobilien AG (21), DLA Piper (20), Ebertz & Partner (7), ECE
(2,17,19), Edeka (20), Engel & Völkers (25,29), EZB (14), F&B Grundbesitz (18), fairvesta
(9), Foncière Euris (16), Forever 21 (24), fotalia (2), G.U.B. (29), Garbe (13,30), Garbe
Wohnbau (31), GfK (20), Grossmann & Berger (29,30), Hamborner Reit (20), Hesse New-
man (25), Hochbau-Beteiligung bauperformance (6), Holy AG (20), HVM Hamburger Versi-
cherungsmakler (16), IKF Fassadentechnik (6), Immac (29), immobilienmanager Verlag
(17,18,23,31), ImmobilienScout24 (15), InterContinental Hotel (14), Interhyp AG (21), In-
vesco Real Estate (24), IVG (8,10,12,13,14), J. u. D. Schilcher GmbH & Co. Betriebs-KG
(12), Jones Lang LaSalle (14,15,24,29,30), KanAm (21), Kapitalfreunde.de (15,16), LaSalle
Investment (18), LBBW (21), Media Markt (19), mfi (19), Monopolis-Frankfurt (20), Nordcapi-
tal (6), P.P. Logistik & Service GmbH (16), Patrizia Wohninvest (2,31), PDI (9,24), PKA
Planungsgesellschaft Karnasch mbH (6), Plaza Global Real Estate Partners (18), Polis Im-
mobilien (24), Project Immobilien Gruppe (6), Project Investment (6), Project Real Estate
Trust (6), Prologis (28), Quantum Global (18), Rallye (16), raumwerk Gesellschaft für Ar-
chitektur und Stadtplanung (31), Real I.S. (17), RIMC (29), Robert Bosch GmbH (20), RWE
(4,17), Savills (25,28), Schabel AG (6), Secupay AG (16), SL Green Realty Corp. (18), SSP
Deutschland – The Food Travel Experts (20), statista (22), Targareal (22), Thalia (19), TIAA-
CREF (18), TKL (29), UBM Realitätenentwicklung AG (14), Union Investment (16), Univer-
sität Köln (2), Valteq (17), VGF (2,6,8,9), Vinci (24), Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG
(14), Wellensteyn (30), Wieder AG (19), wph Hamburg (31), Wüest & Partner (17), Württem-
bergische Lebensversicherung (18).
Büschgen, Prof. Dr. Hans E. (2); Eggern, Dr. Sven Olaf (2); Harnau, Jonas (21); Hell, Corne-
lius (2); Hempel, Jan Dietrich (30); Hinrichs, Karsten (2); Hoffmann, Hans-Jürgen (30); Hof-
mann, Matthias (6); Klünder, Ole (31); McKinnell, Per (30); Möbert, Jochen (21); Nassiri, Ali
(28); Niermann, Peter (31); Peuschel, Erik (29); Plath, Claudia (2); Raiffeisen, Friedrich Wil-
helm (16); Rohmert, Werner (2); Rothenberger, Dr. Steen (16); Schelsky, Simone (5); Schu-
mann, Geertje (5); Speigel, Florian (25); Tonscheidt, Anne (5); Ullmann, Michael (15); Uwira,
Jürgen (6); Vogt, Thomas-M. (6); Wende, Andreas (30).
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)
stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns
Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,
Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),
Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz
Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;
Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).
Wissenschaftliche Partner:
Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)
Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251
Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207
Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
Impressum
NR. 283 I 45. KW I 09.11.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 32
seit Mai 2012Berichterstattung
November 2012GIPFELTREFFEN
Januar 2013JAHRBUCH
März 2013nach der MipimUPDATE
April 2013RE-START
Themenschwerpunkte
immobilien.megatrends 2012
– Shoppingcenter
– Wohnimmobilien
– Gewerbe- und Büroimmobilien
– Kapitalmärkte
– Die Stadt von morgen
10:00 – 10:30 Empfang/ Get Together
10:30 – 11:00
Begrüßung und Eröffnung
Rudolf M. Bleser
Geschäftsführer
Immobilien Manager Verlag
11:00 – 13:00 Themenblock 1 // Neue Arbeitswelten
Externer Impuls
Hugo Daiber
Geschäftsführer
Daimler Real Estate GmbH
Sven Wingerter
Managing Director / Partner
Eurocres Consulting GmbH
„Corporate Work Place Management –
Trend ohne Einfluss auf das Kerngeschäft?“
Trenddiskussion
Branchen-Impuls:
Martin Rodeck
Project Director
ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG
„Investmenttauglicher Maßanzug –
Spagat für Office-Developer“
Trenddiskussion
13:00 – 14:00 Mittagspause
14:00 – 15:30 Themenblock 2 // Nachhaltigkeit und Energie
Externer Impuls:
Dr.-Ing. Markus Mönig
Geschäftsführer
RWE Energiedienstleistungen GmbH
„Lokal, regional, dezentral und grün –
Die Energieversorgung von Morgen“
Branchen-Impuls:
Dr. Thomas Herr
Geschäftsführer
VALTEQ GmbH
„Am Anfang war der grüne Schein –
zum Verhältnis von Nachhaltigkeit und ihrer Zertifizierung“
Themenblock 2 // Nachhaltigkeit und Energie
Branchen Impuls
Karsten Jungk MRICS
Geschäftsführer
W & P Immobilienberatung GmbH
„Nachhaltigkeit – nur Energieeinsparung und höhere Baukosten?
Ein Blick auf Trends und Werte“
Trenddiskussion
15:30 – 16:00 Kaff eepause
16:00 – 17:15 Themenblock 3 // Kapitalmärkte und Immobilienfi nanzierung
Externer Impuls:
Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen
House of Finance
Goethe-Universität Frankfurt
„Finanz- und Kapitalmärkte: Trends und Risiken“
Branchen-Impuls:
Prof. Dr. Nico Rottke
Leiter des Real Estate Management Institutes (REMI)
der EBS Universität für Wirtschaft und Recht
„Immobilienfi nanzierung im Umbruch“
Trenddiskussion
17:15 – 18:00 Abschlussdiskussion und Ausblick
18:00 – 23:00 Abendevent
Dinner Speech
Dr. Christian Humborg
Geschäftsführer
Transparency International Deutschland e.V.
„Schwarz, Weiß, Grau –
Gute Unternehmensführung und Dilemmata“
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 1
Nr.: 59 45. KW /09.11.2012
Kostenlos per E-Mail
ISSN 1860-6369
Liebe Leserin, lieber Leser,
ziemlich geräuschlos hat Berlin seinen 775. Geburtstag gefeiert, die Begeisterung hielt sich
angesichts von über 250 Dauerbaustellen, die pittoresker Weise zum großen Teil mit Stadtge-
schichte zu tun haben, in Grenzen. Was mit den frühzeit- und mittelalterlichen Bauresten aus
Berlins Historie geschehen soll wie am Petriplatz, ist einigermaßen nebulös, denn nun ist die
Diskussion voll entbrannt, wie mit dem kulturhistorischen Erbe in der Erde umgegangen werden
soll. Und das am Rande: Die ausgegrabene Funde belegen, dass Berlin eigentlich viel älter ist,
als die erste urkundliche Erwähnung von 1237 bisher vermuten ließ.
Mit ziemlich viel öffentlichem Geräusch ging die Ablösung des Projektsteuerers bei der Sanie-
rung der Staatsoper einher. Da stellt sich doch die Frage: beherrschen diese Spezialisten der
Branche ihr Handwerk nicht (mehr) oder was gibt es für Gründe? Der öffentliche Nebel, den
sich immer alle Beteiligten ausbitten, wenn es schief läuft und in Schweigen hüllen, hat sich
darüber gelegt. Vielleicht will auch der eine oder andere, dass es in Berlin schief läuft?
Auch die Geräusche um die Änderung des Flächenutzungsplans, mit dem der Senat zusätzli-
che Flächen für den Wohnungsbau schaffen will (lesen Sie dazu bitte Seite 3), um doch noch
die Vereinbarung im Koalitionspapier zu erfüllen, waren erheblich. Es verwundert dann doch,
wenn man die fünf Gebiete unter die Lupe nimmt: in zwei von ihnen wird schon heftig gebaut,
und nicht erst seit gestern.
Und dann gibt es noch die Geräusche in Mediaspree. Der Bezirksbürgermeister des gepflegten
grünen Biotops Friedrichshain-Kreuzberg Franz Schulz ließ per Bezirksverordnetenversamm-
lung seine Muskeln spielen und kippte einfach das Projekt East-Side-Tower, weil – wie er ge-
genüber dpa erklärte – „die Berliner sich an dieser Stelle kein Hochhaus wünschen“. Nur – wer
sind für Schulz „die Berliner“? Etwa die 19,1%, die 2008 im Bürgerentscheid für den Antrag der
Initiative „Mediaspree versenken!“ stimmten? Bei 180.000 Wahlberechtigten des Bezirks waren
das 30.000 Bürger und der Entscheid hat keine Rechtskraft.
Nur Investor Hinkel hat schlechte Karten, denn er hat das Projekt samt Baurecht, das schon
sieben Jahre lang bestand, gekauft. Das alles eine perfekte Anleitung: Wie vergraule ich Inves-
toren, erhalte mein Biotop und mache nix für die Stadt. Die schert Schulz schon lange nicht
mehr. Auf Anfragen von „Der Immobilienbrief Berlin“ hat Schulz nicht reagiert. Typisch für die
grünen Politiker mit dem Ohr am Bürger?
Die Immobilienbranche in Berlin gedeiht prächtig, unter den zehn reichsten Berlinern sind fünf
Immobilienunternehmer mit einem Vermögen von 1,90 Mrd. Euro bis 0,30 Mrd. Euro. Reichste
Berlinerin ist Friede Springer mit 3,40 Mrd. Euro. Deutschlandweit haben die 100 Superreichen
im vergangenen Jahr ihr Vermögen um gut 4% auf über 320 Mrd. Euro erhöht, wie das Mana-
ger Magazin errechnete.
Haben Sie eine gute Zeit und – bleiben Sie uns gewogen!
Karin Krentz
Inhaltsverzeichnis
Editorial 1
Mauerpark 2
Bauen, Bauen, Bauen! 3
Flächennutzungsplan geändert
3
Berliner Immobilienmarkt 4
Vier Thesen für die Zukunft der Stadt
5
Neue Studie der TLG Immobilien
6
Hotelstandort Berlin 7
Hohe Nachfrage auf Logistikmarkt
8
Leben, Natur und Sport 8
Hamborner Reit erwirbt Euref Campus
9
Schrottimmobilien 10
Europarc Dreilinden 11
Kurt-Berndt-Höfe wechseln Eigentümer
11
Berlin mit Sterneküche 11
Impressum 12
Ihr direkter Weg zu uns
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 2
Personalien
Neues aus der Hauptstadt
Mauerpark: Ist die leidige Dauergeschichte nun beendet?
Karin Krentz
Nun wächst wieder ein Stück Ost / West in Berlin zusammen: Prenzlauer Berg und Wedding.
Dem Senat ist es nach langem Hin und Her, zähen Verhandlungen mit Anwohnern, Bezirken
und Bürgerinitiativen gelungen, die Weichen für die Fertigstellung des Mauerparks zu stellen,
das war höchste Zeit. Lesen Sie bitte dazu auch „Der Immobilienbrief Berlin Nr. 58“.
Dazu wurde ein städtebaulicher Vertrag zwischen der Senatsverwaltung für Stadtent-
wicklung und Umwelt,
der Abteilung Stadtent-
wicklung, Bauen, Wirt-
schaft und Ordnung des
Bezirksamtes Mitte von
Berlin und der CA Immo
GmbH beschlossen.
Danach erhalten die Ein-
wohner von Wedding
einen direkten Zugang
zum Mauerpark, betont
Stadtentwicklungssena-
tor Michael Müller. Doch
am wesentlichsten für ihn
ist, dass „die Grundlage für den Bau dringend benötigte Wohnungen in guter innerstädtischer
Lage geschaffen“ wird. Nicht zu vergessen: 6.000 Wohnungen pro Jahr bis 2016 sind im
Koalitionsvertrag verabredet, die Zeit wird knapp. Doch der von Müller so gelobte „gute
Interessenausgleich nach langjährigen Debatten“ stößt bei den Anwohnern nach wie vor auf
massive Kritik.
Der Mauerpark wird von heute ca. 8 ha auf zukünftig ca. 15 ha erweitert. Neben der
Schaffung von 5 ha Parkfläche sollen an der Bernauer Straße parkverträgliche Nutzungen wie
der Flohmarkt und Gastronomien auf einer Fläche von 2 ha gesichert werden. Mit der Fertig-
stellung des Mauerparks wird dem langjährigen Wunsch vieler Nutzergruppen nach einer Ver-
größerung nachgekommen und der mit der Allianz Umweltstiftung bestehende Vertrag erfüllt.
Verbunden mit der Mauerparkerweiterung ist auch die Entwicklung eines Wohngebiets
mit rund 600 Wohnungen nördlich des Gleimtunnels durch die CA Immo GmbH. Dort sollen ca.
58.000 qm Geschossfläche für Wohnnutzungen und ergänzende Funktionen realisiert werden.
Der Vertrag sieht vor,
dass sich Berlin an den Erschließungskosten für die Entwicklung des Wohngebietes, die
insgesamt ca. 3,55 Mio. Euro betragen werden, mit ca. 600.000 Euro beteiligt,
dass Berlin bei der Deutschen Bahn AG Maßnahmen zur Verbesserung der Aufent-
haltsqualität im Gleimtunnel veranlasst und dafür ca. 1,52 Mio. Euro zur Verfügung
stellt,
dass die CA Immo die Kosten für die Herstellung von bis zu 40 Kita-Plätzen trägt, so-
bald sie erforderlich werden,
dass die CA Immo die Fläche südlich des Gleimtunnels mit einer Größe von ca. 7 ha
unentgeltlich an Berlin überträgt und
dass die parkverträglichen Nutzungen an der Bernauer Straße durch Erbpachtverträge
langfristig gesichert werden.
Alf Aleithe (43 Jahre) ist ab
dem 1. Oktober 2012 neuer
Geschäftsfüh-
rer der IBV
Immobilien
Beteiligungs-
und Vertriebs-
gesellschaft
der Berlinovo mbH.
Der Diplom-Betriebswirt
Aleithe war bisher bereits
stellvertretender Geschäfts-
führer der IBV und ist seit
Anfang 2012 in Personaluni-
on Bereichsleiter Fondsma-
nagement der berlinovo. Vor
Eintritt in die berlinovo im
Jahr 2008 war Aleithe u. a.
für die DB Real Estate In-
vestment GmbH und die
BCIA Berliner Gesellschaft
zum Controlling der Immo-
bilien-Altrisiken mbH tätig.
Aleithe tritt die Nachfolge von
Michael Piontek an, der -
ebenfalls zum 1. Oktober
2012 - den Bereich Finanzen
und Rechnungswesen von
berlinovo verantwortet.
Stefan Mohr wechselt von
der
HSH
Nord-
bank
AG zur
Acti-
vum
SG Advisory GmbH in Ber-
lin. Die Gesellschaft berät die
auf Jersey beheimatete Im-
mobilienfonds-Gesellschaft
Activum SG Capital Mana-
gement Ltd.
Deals
Quelle: CA Immo
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 3
Die aik Immobilien-Kapital-
anlagegesellschaft erwirbt
für das Portfolio eines ihrer
Individualfonds eine ca.
3.000 qm umfassende
Wohnanlage mit 41 Wohnein-
heiten im „Chausseehof“
von einer Objektgesellschaft
der Activum SG Capital
Management.
Weiterhin enthält der Vertrag eine Abwendungsvereinbarung, in der sich Berlin und die
CA Immo im Hinblick auf mögliche Schadensersatz- und Übernahmeansprüche der CA Immo
gegen Berlin verständigen. Hieraus ergibt sich eine Kostenerstattung Berlins an die CA Immo
in Höhe von ca. 3,82 Mio. Euro.
Bauen, Bauen, Bauen! Berlin braucht jedes Jahr 10.000
Baugenehmigungen für Wohnungen
In der laufenden Legislaturperiode benötigt Berlin verstärkt private und öffentliche Neubauvor-
haben. Zu diesem Ergebnis kommen die Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft zusam-
men mit der Industrie- und Handelskammer Berlin in einem gemeinsamen Grundsatzpapier.
Darin stellen die Beteiligten die fünf notwendigen Maßnahmen vor, um die Zahl der Neubau-
vorhaben zu steigern.
„Erfreulicherweise sind sowohl die Baugenehmigungs- als auch die Fertigstellungszah-
len in den vergangenen zwei Jahren wieder angestiegen“, bilanziert Christian Wiesenhütter,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin. „Doch die Diskrepanz zwischen beiden
ist weiterhin zu groß. In 2011 wurden von 7.300 genehmigten Wohnungen gerade einmal
4.500 gebaut.“
Die Gründe für die schleppende bauliche Umsetzung sind vielfältig. Um dem tatsächli-
Deals
BIH
chen Wohnraumbedarf Rechnung zu tragen, benötigt
Berlin deshalb eine kontinuierliche Erhöhung der Zahl
der Baugenehmigungen auf 10.000 pro Jahr.
„Damit die benötigten Wohnungen auch gebaut
werden, muss der Wohnungsbau in Berlin Chefsache
werden“, fordert Wiesenhütter. „Der Senat muss die
Verantwortung übernehmen und die Steine – bei-
spielsweise bei der Aktualisierung des
„Baulückenkatalogs“ oder bei langwierigen Baupla-
nungsverfahren – aus dem Weg räumen.“
Senat sichert weitere Flächen für den
Wohnungsbau
Flächennutzungsplan geändert
Der Senat hat weitere Flächen für den Wohnungsbau
gesichert und dafür auf Vorlage von Stadtent-
wicklungs- und Umweltsenator Michael Müller fünf
Änderungen des Berliner Flächennutzungsplans (FNP
Berlin) beschlossen.
Wesentliches Ziel der Änderungen ist die Be-
reitstellung und Sicherung von Flächen für den Woh-
nungsbau in attraktiven Lagen. Die Änderung der Pla-
nungsziele erfolgte vor allem durch Umnutzung nicht
mehr benötigter Gemeinbedarfs- und Gewerbeflächen
im Umfang von ca. 25 ha. Neben weiteren Nutzungen
umfasst das absehbare Potenzial für Wohnungsbau
ca. 1.400 bis 1.500 Wohneinheiten. Diese Flächennut-
zungsplanänderung ist ein Beitrag zur Umsetzung
unserer stadtentwicklungspolitischen Ziele zur Stär-
kung des Wohnungsbaus in Berlin, begründete Müller.
www.berlinovo.de
ImmobIlIenKompetenzhat eInen neuen namen.Aus der BIH-Holding wurde die berlinovo Immobilien. Wir sagen Dankeschön für Ihren Besuch an unserem Stand auf der EXPO REAL. Die berlinovo Immobilien ist ein eingespieltes Team von erfahrenen Immobilien-Dienstleistern und ein Unternehmen des Landes Berlin. Mit unserer neuen Marke setzen wir ein starkes Zeichen für unsere strategische Neuausrichtung sowie eine erfolgreiche Zukunft und Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Partnern. Wir freuen uns auf Sie!
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Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 4
Durch Nachnutzung aufgegebener Standorte wird der Flächennutzungsplan örtlich angepasst
und damit eine integrierte, Flächen sparende und nachhaltige Stadtentwicklung erreicht.
Die neuen Planungsziele wurden für folgende Gebiete beschlossen:
Kladower Damm/Neukladower Allee in Spandau – Auf dem ehemaligen Standort des
Deutschen Entwicklungsdienstes werden Wohnbauflächen am Kladower Damm erwei-
tert und als attraktiver Wohnstandort in Havelnähe gesichert.
Ehemaliger Hafen Sachtlebenstraße (Teltowwerft) in Steglitz-Zehlendorf – Die Aufgabe
eines isolierten Gewerbestandortes ermöglicht eine Nachnutzung. Ziel ist die Entwick-
lung von Wohnbauflächen unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes für den Bauha-
fen Teltowwerft sowie die Fortführung des Grünzuges am Teltowkanal.
Spindlersfeld in Treptow-Köpenick – Auf dem Gelände der ehemaligen Wäscherei Re-
watex wird gegenüber der Altstadt Köpenick die Entwicklung eines durchgrünten Wohn-
quartiers an der Spree, ergänzt durch nicht störendes, gebietsbezogenes Gewerbe und
durch Dienstleistungen, vorbereitet. Die denkmalgeschützte Bausubstanz soll wieder
nutzbar gemacht werden und zum Charakter des Quartiers beitragen.
Hessenwinkel – Hubertusstraße/Waldstraße in Treptow-Köpenick – Zur Sicherung des
landschaftlich geprägten Wohnstandortes Hessenwinkel wird die Einbindung der beste-
henden Waldstrukturen präzisiert. Die ehemalige Kaserne an der Fürstenwalder Allee
steht als Wohnungsbaupotenzial zur Abrundung der Wohnsiedlung Hessenwinkel zur
Verfügung.
Schragenfeldstraße/Allee der Kosmonauten in Marzahn-Hellersdorf – Nach Aufgabe
von größeren nicht mehr benötigten Schulstandorten werden Wohnbauflächen in unmit-
telbarer Nähe zu den Gärten der Welt arrondiert. Dies ermöglicht attraktive Entwick-
lungspotenziale für ergänzende Wohnungsangebote in der Großsiedlung Marzahn.
Der geänderte Flächennutzungsplan steht der Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung unter
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/fnp/.
Berliner Immobilienmarkt auch im 1. Halbjahr 2012 im Plus
Zurückhaltung bei Paketverkäufen
Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2011 zeigt sich, dass sich die Anzahl der Kaufverträge im
1. Halbjahr 2012 um 19% auf 15.920 Vertragsabschlüsse erhöht hat. Die umgesetzte
Geldmenge ist im gleichen Zeitraum insgesamt um 14% auf 5,2 Mrd. Euro angestiegen. Das
berichtet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Berlin für das 1.
Halbjahr 2012.
Die Zahlen belegen auch, dass die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Berlin so
hoch wie noch nie ist: Der Anstieg der Kauffallzahlen bei Eigentumswohnungen ist um 25% auf
fast 10.000 Kauffälle angestiegen. Beim Geldumsatz ist ein Anstieg um 29% auf knapp 1,7
Mrd. Euro verzeichnen. Berlin bleibt damit als attraktiver Immobilienstandort auch 2012 im be-
sonderen Fokus institutioneller und privater Käufer.
Die Umsatzsteigerungen der letzten Jahre bei Wohn- und Geschäftshäusern sind im
ersten Halbjahr 2012 ausgeblieben. Besonders die in den letzten Jahren umsatzstarken reinen
Mietwohnhäuser (ohne gewerblichen Nutzflächenanteil) verzeichneten einen rechnerischen
Rückgang nach Kauffällen von –18% auf 393 (2011: 481) Vertragsabschlüsse. Als Ursache
hierfür seien weitere Rückgänge bei sogenannten Paketverkäufen auszumachen, so der Gut-
achterausschuss. Der Umsatz einzeln verkaufter Objekte liegt nahezu auf dem Vorjahresni-
veau; das Interesse an derartigen Objekten ist damit, trotz zweistelliger Umsatzrückgänge,
faktisch ungebrochen.
almendier Partners – Mal-
mendier Hellriegel Rechts-
anwälte mietet ca. 495 qm
Bürofläche am Kurfürsten-
damm 213 in Charlottenburg
über Engel & Völkers.
Hainan Airlines mietet 180
qm Bürofläche am Gendar-
menmarkt über Aengevelt.
Teltow: Der Dienstleister
Serco GmbH mietet im Auf-
trag des Medienunterneh-
mens Sky Deutschland AG
2.500 qm Bürofläche im Kon-
torhof Teltow von der WGF
AG. Colliers Berlin war bei
der Vermietung auf Seiten
des Vermieters beratend
tätig. Die ZAB Zukunfts-
agentur Brandenburg war
bei der Ansiedlung des neu-
en Kundencenters in Teltow
entscheidend beteiligt.
Die Fluggesellschaft Etihad
Airways hat mit der SEB
Asset Management einen
10-Jahres-Mietvertrag über
rd. 1.600 qm Bürofläche in
der Linkstraße 2 am Potsda-
mer Platz abgeschlossen. Im
April 2013 wird die National-
fluglinie der Vereinigten Ara-
bischen Emirate im 8. Ge-
schoss des Bürogebäudes
ihre europäische Hauptnie-
derlassung eröffnen. Haupt-
sitz und Heimatflughafen
befinden sich in Abu Dhabi.
Die ECE-Tochter PPMG
Potsdamer Platz Manage-
ment GmbH war bei der Ver-
mietung unterstützend tätig.
Deals
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 5
Im 1. Halbjahr 2012 blieb der Umsatz bei den unbebauten Grundstücken mit einem ge-
ringen Rückgang von -2% der Kauffälle auf 1.101 (2011: 1.122) und –5% des Geldumsatzes
auf 354,6 Mio. Euro (2011: 371,5 Mio. Euro) nahezu konstant. Dem gegenüber ist der Flächen-
umsatz mit 12% auf insgesamt 185 ha deutlich gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahr wurden in zentralen Lagen in Mitte, Tiergarten und Prenzlauer
Berg insgesamt 3 (2011: 6) Baugrundstücke mit Einzelkaufpreisen von jeweils über 10 Mio.
Euro verkauft.
Nach wie vor ist ein verstärktes Interesse an hochwertigen Immobilien zu beobachten.
Aber auch hier ist die Lage des Objekts ein wesentliches Kriterium bei der Kaufentscheidung,
da diese sich im Gegensatz zur Ausstattung nicht im Nachhinein verändern lässt.
Berlin zeigt sich unverändert als äußerst attraktiver Immobilienstandort mit insgesamt
guten Perspektiven sowohl für institutionelle als auch private Käufer. Dies belegt auch die stei-
gende Zahl der Haushalte und die zunehmende Einwohnerzahl.
Die zum 1. Halbjahr vorliegenden Zahlen lassen erwarten, dass auch im Jahr 2012 das
Gesamtergebnis des Vorjahres erreicht bzw. erneut leicht überschritten wird.
Weitere Zahlen und Fakten unter www.gutachterausschuss-berlin.de
Nußbaum vor der Wirtschaft: Ab 2020 wird alles besser
Auf dem Wirtschaftspolitischen Frühstück der Industrie- und Handelskammer zu Berlin am 17.
Oktober formulierte der Berliner Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum für die Zukunft der Stadt
vier Thesen: „Alles läuft auf das Jahr 2020 zu: Es wird dann eine veränderte Finanzarchitektur
geben, denn drei Fakten kommen an diesem Datum zusammen:
Die Schuldenbremse tritt in Kraft, so dass die Länder keine Schulden mehr machen
dürfen; die Aufbau-Ost-Hilfen fallen ab diesem Jahr weg, es wird damit ein nen-
nenswerter Betrag fehlen (ca. 1,5 Mrd. Euro) und auch der Länderfinanzausgleich
läuft aus und Berlin verliert auf einen Schlag rund drei Mrd. Euro.“
Als zweites prognostizierte Nußbaum die tendenzielle Entwicklung Berlins in eine
„Supranationalität“ – weg von den engen Bundesländergrenzen. Durch „Fusionen“
würde es weniger Bundesländer als heute geben – und dies wiederum werde Aus-
wirkungen auf die Handhabung der Länderschulden haben.
Im dritten Schritt würde die Bundesregierung möglicherweise einen „Altschulden-
Fonds“ bilden und das Finanzmanagement zentral ausüben. Die Bundesländer
würden ihre Schulden los und müssten im Gegenzug Funktionen an die Bundesre-
gierung abgeben. Zum Beispiel könnte die Steuer- und Finanzverwaltung zentraler
agieren – in Gestalt einer neuen „Bundessteuerverwaltung“.
Der vierte daraus folgende Punkt ist laut Nußbaum die richtige Vorbereitung: Berlin
muss sich überlegen, was es sich leisten kann. „Die Stadt und der Haushalt müs-
sen sich fit machen für 2020“, forderte der Finanzsenator. Er führte aus, dass die
Stadt bereits 2016 ohne neue Kreditaufnahme auskommen sollte. Aber: „Dazu
muss die Wirtschaft weiter ordentlich laufen und das Gewerbesteueraufkommen
muss kontinuierlich stabil bleiben.“ Damit verband Nußbaum ein Kompliment an die
Wirtschaft: Sie könne auf die bisherigen Leistungen stolz sein. Sein Fazit: „Berlin
wird als Hauptstadt ein Gewinner sein.“
Quelle: Berliner Wirtschaft, Magazin der IHK zu Berlin
BNP Paribas Real Estate
(BNPPRE) vermietete in den
vergangenen Wochen gut
24.000 qm Logistikfläche in
der Hauptstadt. Dazu zählen
folgende Abschlüsse:
Die docdata fulfilment
GmbH, einer der führenden
Anbieter für die Abwicklung
ganzheitlicher E-Commerce-
Services, mietete 9.000 qm
Lager- und 350 qm Büroflä-
che im Gewerbegebiet Pots-
dam Drewitz. Das Objekt
befindet sich im Eigentum
eines regionalen Logistikers.
docdata hat die Fläche nahe
der A115 seit Oktober für
einen Kunden aus dem
Bereich Onlinehandel gemie-
tet. Bereits im Mai dieses
Jahres vermittelte BNPPRE
13.200 qm in Marienfelde
an docdata.
Seit November hat ein Paket-
dienstleister temporär 12.600
qm Logistikfläche in Spandau
gemietet, davon rund 4.600
qm in einer Lagerhalle sowie
ca. 8.000 qm befestigte Frei-
fläche. Eigentümer des
Grundstücks in Siemensstadt
ist ein ausländischer Investor.
Die Flächen werden zunächst
für das Weihnachtsgeschäft
genutzt und danach gegebe-
nenfalls bis zum Umzug in
einen Neubau in Siemens-
stadt betrieben.
Die Akademie der Künste
nutzt ab November rund
2.250 qm Lagerfläche in
Charlottenburg. Eigentümerin
ist eine Berliner Grundstücks-
gesellschaft.
Deals
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 6
Neue Studie der TLG Immobilien
Potsdam unterstreicht Spitzenposition auf ostdeutschen
Immobilienmärkten
Wachsende Bevölkerungszahl, sinkende Arbeitslosigkeit, hohe Kaufkraft – Die Attraktivität
Potsdams ist in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. „Potsdam entwickelt immer mehr
eine eigene wirtschaftliche Dynamik, unabhängig von Berlin“, erläutert Jörg R. Lammersen,
Leiter der Niederlassung Nord der TLG Immobilien die Ergebnisse der aktuellen Studie
„Immobilienmarkt Ostdeutschland 2012“. „Zahlreiche Unternehmens-Ansiedlungen und ein
ständiger Zuzug neuer Einwohner beleben sowohl den Markt für Wohnimmobilien wie auch
den für Gewerbeimmobilen“, führt Lammersen weiter aus.
Wohnimmobilien: Reihenhäuser und Doppelhaushälften teurer als in Ost-Berlin
Die hohe Nachfrage nach Wohnraum wirkt sich vor allem auf den Wohnimmobilienmarkt
in Potsdam aus. In nahezu allen Kategorien nimmt Potsdam die Spitzenposition innerhalb Ost-
deutschlands mit Ausnahme Berlins ein. In Potsdam stehen die teuersten frei stehenden Ei-
genheime (150.000 - 650.000 Euro) und Reihenhäuser und Doppelhaushälften (140.000 -
350.000 Euro), letztere sogar teurer als im nahen Ost-Berlin.
Führend bleibt Potsdam auch im Wohnungs- Bereich der sanierten Altbau-
Eigentumswohnungen (1.100 – 3.800 Euro/qm) und nirgendwo werden höhere Mieten erzielt,
die auch noch über denen des Vorjahres liegen (Modernisierter Altbau: 4,20 – 10,00 Euro;
Neubau 6,00 – 10,50 Euro/qm). Gerade einmal 2% der rund 83.000 Potsdamer Wohnungen
stehen leer. Und auch die schon erreichte Steigerung der Bauleistung auf 5,8 Wohneinheiten
pro 1.000 Einwohner innerhalb eines Jahres wird den zusätzlichen Bedarf nicht kompensieren
können. Die Folge: Die Mieten steigen in Potsdam tendenziell weiter.
Die besondere Dynamik des Marktes wird deutlich, wenn man die beiden Kategorien
betrachtet, in denen sich Potsdam in Ostdeutschland (noch) von der Hansestadt Rostock ge-
schlagen geben muss. Sowohl die Bodenpreise für individuellen Wohnbau stiegen auf maximal
460 Euro/qm (Vorjahr: 450 Euro/qm) in guten und sehr guten Lagen, aber auch Neubau-
Eigentumswohnungen legten mit 1.800 – 3.500 Euro/qm (Vorjahr: 1.400 – 3.200 Euro/qm) teil-
weise deutlich zu. Zum Vergleich: In Rostock liegen die Bodenpreise derzeit bei maximal 550
Euro/qm und die Preise für Neubau-Eigentumswohnungen bei 1.500 – 3.600 Euro/qm. Die
Lücke wird also immer kleiner.
Gewerbeimmobilien: Steigende Preise in allen Kategorien
Die Ansiedlung von Unternehmen wie Volkswagen, Oracle oder SAP und das Biotech-
Unternehmen Alcat Europe sowie die hohe Kaufkraft der Einwohner sorgen für eine verstärkte
Nachfrage nach Büro- und Einzelhandelsflächen. Die Preise für Büroflächen sind nach wie vor
die teuersten in ganz Ostdeutschland (ohne Berlin): Büros mit einfachem bis mittlerem Nutz-
wert kosten 4,00 – 8,00 Euro/qm, Flächen mit gutem Nutzwert sogar 8,00 - 12,00 Euro/qm.
Damit lagen die Mietpreise stabil auf dem Niveau des Vorjahres, lediglich die Bürospitzenmiete
erhöhte sich leicht von 11,50 auf 12,00 Euro/qm.
Mietpreise für Einzelhandelsflächen erhöhten sich übergreifend, unabhängig von Größe
und Lage, im Stadtkern werden für Einzelhandelsflächen Mieten von 18 Euro/qm bis maximal
75,00 Euro/qm verlangt, wodurch sich vor allem der untere Wert der Mietspanne von 16 auf 18
Euro/qm erhöhte. Ein ähnlich positives Bild ergab sich bei größeren Flächen ab 150 qm: hier
stieg die Mietspanne im Vergleich zum Vorjahr von 8,00 – 30,00 Euro/qm auf 10,00 – 32 Euro/
qm. Die verstärkte Nachfrage spiegelt sich auch in den Preisen für gewerbliche Grundstücks-
flächen wider, die sich auf 20 – 190 Euro/qm erhöhten und damit die teuersten in Ostdeutsch-
land sind. Außerhalb Berlins muss nirgendwo mehr gezahlt werden.
Telefónica Deutschland
mietet für einen neuen Flag-
shipstore der Kernmarke
„O2“ Flächen in der Tauent-
zienstr. 8. Die Eröffnung ist
für Sommer 2013 geplant.
Das traditionelle Geschäfts-
haus – ehemals Mini-City –
wird z. Zt. von der Samuel
Braun Group revitalisiert.
Nach Fertigstellung werden
auf ca. 4.000 qm bekannte
Einzelhandelsmarken ihr
Geschäft eröffnen. Noch in
diesem Jahr eröffnet der ers-
te Flagshipstore von Ross-
mann. Bis Mitte nächsten
Jahres wird sich der Fitness-
Betreiber McFit mit einem ca.
2.000 qm großen neuen Kon-
zept im 1. OG zum Tauent-
zien darstellen. Das heutige
Hotel Berliner Hof wird
ebenfalls modernisiert.
Die Volkswohl Bund Versi-
cherungen erwerben das
Geschäftshaus an der
Schloßstr. 30 von der Deve-
lopment Partner AG über
Lührmann. Das Geschäfts-
haus, das im 1. Quartal 2013
fertig gestellt werden soll, ist
im Einzelhandelsbereich be-
reits vollständig an Aktiv-
Schuh (rd. 1.400 qm) und
DEPOT (627 qm) vermietet.
Das Geschäftshaus bietet
auch Büroflächen in einer
Größenordnung von etwa
1.750 qm. Die Gesamtfläche
des Gebäudes wird mit Ne-
benflächen etwa 4.000 qm
betragen.
Deals
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 7
Hotour sieht Hotelstandort Berlin auf Platz 3 in der European
Champions League
Die Positionierung der deutschen Bundeshauptstadt als Reisedestination trägt Früchte: 22,4
Mio. Übernachtungen konnten die Berliner Hoteliers im vergangenen Jahr verbuchen. Das sind
170% mehr als 1998. Berlin hat sich deutlich besser entwickelt als die übrigen europäischen
Top-Metropolen. So belegt die Bundeshauptstadt inzwischen hinter London (51,6 Mio. ÜN) und
Paris (36,9 ÜN) den dritten Platz und befindet sich damit noch vor Rom (22 Mio. ÜN), Madrid
(16,4 Mio. ÜN), Wien (11,4 Mio. ÜN) und Amsterdam (9,7 Mio. ÜN). Berlin ist somit endgültig in
die Champions League der europäischen Top-Reisedestinationen aufgerückt.
Gleichwohl hinkt die durchschnittliche Zimmerauslastung im internationalen Vergleich
hinterher, auch bei den Logiserlösen gelingt es den Hoteliers in Berlin nicht, zu Rom, Amster-
dam oder Wien aufzuschließen. Ursächlich dafür ist u.a. der hohe Wettbewerbsdruck, der
durch das wachsende Marktsegment der so genannten „Grauhotellerie“ zusätzlich an Dynamik
gewinnt. Das geht aus einer aktuellen Langzeitanalyse der Frankfurter HOTOUR Hotel Con-
sulting GmbH zum Hotelmarkt Berlin hervor.
„Der erhebliche Anstieg der Übernachtungsnachfrage ist eng verbunden mit der seit der
Wiedervereinigung kontinuierlichen Ausweitung des Angebotes“, erläutert Hotour-Consultant
Philipp Linder. „Eine Vielzahl an verfügbaren, preisgünstigen und großen innerstädtischen
Grundstücken sowie die vergleichsweise geringe Büronachfrage hat die Realisierung von Ho-
telprojekten begünstigt – in Teilen sogar erst ermöglicht.“ 2011 wurden in Berlin mit knapp
124.000 Betten in rd. 770 Betrieben so viel angeboten wie noch nie.
Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten: „Im internationalen Vergleich ist die Performan-
ce der Berliner Hotels etwas schwächer“, sagt Linder. Mit einer durchschnittlichen Zimmeraus-
lastung von knapp unter 70% befinden sich die führenden Hotels in der deutschen Hauptstadt
immer noch im Mittelfeld europäischer Großstädte. Beim durchschnittlichen Netto-Zimmererlös
(ARR) liegt Berlin mit unter 90 Euro deutlich hinter Städten wie Rom (ARR > 140 Euro), Ams-
terdam (ARR > 130 Euro) oder Wien (ARR > 95 Euro) sowie den Spitzenreitern Paris (ARR >
230 Euro) und London (ARR > 150 Euro).
Viel Hauptstadt für wenig Geld
Berlin profitiert touristisch seit Jahren vom Boom der Low Cost Carrier. „Ganz gleich ob Air
Berlin, Germanwings oder Easy Jet, Berlin ist heute von fast überall in Europa zum günsti-
gen Tarif erreichbar“, so Lindner. Und darauf haben sich auch die Hoteliers eingestellt: So wird
das vielfältige Angebot durch nationale und internationale Budget-Marken wie Ibis, Motel One
oder Meininger geprägt, die mittlerweile mit zumeist mehreren Häusern flächendeckend in
Berlin vertreten sind. „Mit der Kombination aus Low Cost Flug, modernen Budgethotels und
vergleichsweise geringen Nebenkosten sticht Berlin die übrigen europäischen Metropolen im
Kampf um Städtetouristen aus“, heißt es dazu in der Hotour-Analyse.
Wachstumssegment „Grauhotellerie“
Der Berliner Hotelmarkt hat aufgeholt. Und mit jedem neuen Hotel steigt der Wettbe-
werbsdruck. Hinzu kommt, dass die Situation durch das Betten-Angebot privater Anbieter zu-
sätzlich erschwert wird. „Die in Branchenkreisen so genannte Grauhotellerie ist auch in Berlin
auf dem Vormarsch“, sagt Philipp Linder. Die zu Ferienwohnungen umgenutzten Mietwohnun-
gen erfreuen sich vor allem bei preissensiblen Gästen einer wachsenden Beliebtheit. „Über
zahlreiche Online-Portale lassen sich inzwischen mehrere Tausend Wohnungen in Szenebezir-
ken und nahe von Sehenswürdigkeiten anmieten“, weiß Linder. Offizielle Statistiken dazu gebe
es jedoch nicht, der Markt gelte als intransparent.
Schätzungen zufolge soll das Gästepotenzial bei über 3 Millionen liegen. „Bereits heute
entfallen 8% aller Übernachtungen in Deutschland auf die Bundeshauptstadt -Tendenz stei-
gend. Berlin bleibt ein Wachstumsmarkt und ist nicht nur für Kettenbetrieb von Interesse, son-
dern bietet auch pfiffigen Individualhotels und smarten, kleineren Hotelgesellschaften Chan-
cen“, so das Fazit der Analyse.
Wie das Amt für Statistik
Berlin-Brandenburg mitteilt, ist die Anzahl der genehmigten
Neubauwohnungen in den
ersten 9 Monaten des Jahres
2012 um 19,6% auf 5.085
Wohnungen gegenüber dem
Vorjahreszeitraum gestiegen.
Während die Genehmigungs-
zahl für neue Wohnungen in
Ein- und Zweifamilienhäusern
um 5,4% sank, hat sich die
Zahl der geplanten Wohnun-
gen in Mehrfamilienhäusern
um etwa ein Drittel erhöht
(+33,1%). Aufgrund von Bau-
maßnahmen an bestehenden
Gebäuden, z.B. Dachge-
schossausbau, werden dem
Wohnungsmarkt weitere 1.626
Wohnungen zur Verfügung
stehen. Die meisten Bauge-
nehmigungen für Wohnungen
sind in den Bezirken Pankow
und Treptow-Köpenick erteilt
worden. Insgesamt haben die
Berliner Bauaufsichtsbehörden
in den ersten 9 Monaten d. J.
2.659 Anträge für Bauvorhaben
im Wohn- und Nichtwohnbau
genehmigt; 1% weniger als im
gleichen Zeitraum des Vorjah-
res.
Wie das Amt für Statistik Ber-
lin-Brandenburg weiter meldet,
sind im Berichtszeitraum
189 Genehmigungen (Vor-
jahreszeitraum: 205) für den
Neubau gewerblicher Bauten
mit einer Nutzfläche von
471.100 qm erteilt worden. Die
veranschlagten Kosten aller in
den ersten 3 Quartalen 2012
genehmigten Bauvorhaben im
Wohn- und Nichtwohnbau
betragen 1,8 Mrd. Euro, das
sind über ein Drittel mehr als
im Vorjahreszeitraum
(+36,5%).
Bis September mehr
Wohnungsneubau-
ten genehmigt
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 8
Union Investment hat in den
ersten 3 Quartalen d. J. acht
Mietverträge über insgesamt
12.042 qm für den B1 Busi-
ness Park in Mahlsdorf in der
Landsberger Straße abge-
schlossen. Der B1 Business
Park ist erst Anfang des Jah-
res durch die drei Eigentümer,
zu denen Union Investment
mit sechs Gebäuden zählt,
neu positioniert worden und
erhielt in diesem Zuge auch
seinen neuen Namen.
Im Einzelnen konnte eine Flä-
che von 3.851 qm für 10 Jahre
für die Nutzung als Schulungs-
räume mit den Schwerpunkten
Hotellerie und Gastronomie
vermietet werden. Ein Mietver-
trag wurde mit der Sauter
Cumulus GmbH über 1.327
qm abgeschlossen. Der Be-
standsmieter D 4 Projekt hat
seine Bestandsflächen über
1.976 qm verlängert und dar-
über hinaus eine Hallenfläche
mit 1.962 qm sowie eine zu-
sätzliche Bürofläche über 185
qm angemietet. Die Peter
Krause Akten-Service und
Logistik GmbH hat zusätzlich
zur bestehenden Fläche einen
Mietvertrag für eine Hallenflä-
che über 826 qm unterschrie-
ben. Ein weiterer Bestands-
mieter hat eine zusätzliche
Bürofläche von 1.240 qm an-
gemietet. Neben einer Ver-
tragsverlängerung über 115
qm konnte eine Servicefläche
von 418 qm nachvermietet
werden und ein Mieter hat sich
seine Bürofläche auf 142 qm
ausgedehnt.
Die Immobilien gehören zum
Portfolio des Offenen Immobi-
lienfonds UniImmo: Deutsch-
land und zum für institutionel-
le Anleger aufgelegten DIFA-
Fonds Nr. 3.
Anhaltend hohe Nachfrage auf dem Berliner Logistikmarkt
Der Berliner Markt für Lager- und Logistikflächen kann in den ersten drei Quartalen 2012
wiederholt ein sehr gutes Ergebnis vorweisen. Mit einem Flächenumsatz von 267.000 qm
wurde der Vorjahresrekord zwar nicht noch einmal erreicht, dennoch wurde eines der
besten Ergebnisse der letzten Jahre erzielt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real
Estate (BNPPRE).
„Dabei ist besonders hervorzuheben, dass bisher nur ein Abschluss mit mehr als 20.000
qm registriert wurde, wohingegen Großabschlüsse im Vorjahr das Ergebnis erheblich beein-
flussten. Besonders begehrt waren erneut Flächen im südlichen Berliner Raum, die unter an-
derem von bereits hier ansässigen, etablierten Großunternehmen zu Erweiterungszwecken
gesucht werden“, erläutert Hans-Jürgen Hoffmann, Bereichsleiter Industrial Investment &
Services von BNPPRE. Für diese Lagen ist die Nachfrage deutlich höher als das Angebot.
Die Verteilung des Flächenumsatzes nach Branchen weist eine hohe Ähnlichkeit mit der
des Vorjahres auf und spiegelt die breite Nachfrage des Berliner Marktes wider. Sowohl hin-
sichtlich der Fläche als auch der Anzahl der Abschlüsse liegen Logistikdienstleister mit mehr
als der Hälfte des Flächenumsatzes deutlich vorne. Durch mehrere größere Abschlüsse kom-
men sie auf gut 53% des Ergebnisses. Fast 23% entfallen auf Handelsunternehmen, wobei die
Abschlüsse von Rossmann mit 22.000 qm in Wustermark und Zalando mit 13.600 qm in Mar-
quardt eine wesentliche Rolle gespielt haben. Auch Unternehmen aus Industrie und Produktion
sind als starke Nachfragegruppe aufgetreten und steuern mit knapp 17% ebenfalls einen zwei-
stelligen Anteil bei.
Das verfügbare Flächenangebot hat sich deutlich reduziert. Dies gilt vor allem für das
Segment der größeren zusammenhängenden Flächen. Besonders in den südlichen Berliner
Bezirken, im südlichen Umland und entlang der Stadtautobahn A100 übersteigt die Nachfrage
bei weitem das Angebot. Dem steht ein relativ großes Angebot im nördlichen und östlichen
Umland sowie dem Bezirk Marzahn-Hellersdorf gegenüber, wobei für diese Lagen jedoch nur
eine geringere Nachfrage verzeichnet werden kann. Die spekulative Bautätigkeit ist überschau-
bar, Entwicklungen wie der Air Link Park am zukünftigen Flughafen BER bleiben nach wie vor
eher die Ausnahme.
Spitzenmiete stabil – mittleres Preissegment dominiert
Parallel zur Entwicklung an den anderen großen deutschen Logistikstandorten hat sich
die Spitzenmiete auch in Berlin auf dem erreichten Niveau stabilisiert. Wie zum Vorjahreszeit-
punkt werden für moderne Lagerflächen an den besten Standorten, beispielsweise in den in-
nerstädtischen, zentrumsnahen Lagen wie in Charlottenburg entlang der A100, rund 4,70 Euro/
qm gezahlt. Auch im GVZ Großbeeren werden bei Vermietungen Spitzenwerte erzielt. Doch
nicht alle Lagen weisen stabile Mietpreisniveaus auf. Durch die im Herbst 2013 geplante Flug-
hafenverlagerung stehen die Logistikmieten am alten Standort Tegel bereits seit längerer Zeit
unter Druck. Auch im nördlichen und östlichen Berliner Umfeld macht sich der Angebotsüber-
hang bei Mietverhandlungen bemerkbar.
Für das gesamte Jahr 2012 wird ein recht gutes Ergebnis erwartet, dass zwar nicht an
den hervorragenden Vorjahresumsatz heranreichen wird, aber dennoch deutlich über dem
langjährigen Schnitt liegen dürfte, sagt Hoffmann.
Leben, Natur und Sport – nur neun Minuten vom Alexanderplatz
Die Moritz Gruppe entdeckt das Potenzial von Alt-
Hohenschönhausen und räumt mit Vorurteilen auf
Die Berliner Moritz Gruppe GmbH ist mit ihrem Unternehmensbereich Immobilienprojektent-
wicklung auf die Planung und Umsetzung von außergewöhnlichen Projekten spezialisiert. Nach
dem 2010 initiierten Immobilienprojekt Schokostücke in Berlin Alt-Hohenschönhausen soll nun
Deal
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 9
Berlins Senatorin für Wirt-
schaft, Technologie und For-
schung, Cornelia Yzer, zeigt
sich erfreut über die vom
Amt für Statistik Berlin-
Brandenburg veröffentlich-
ten Erwerbstätigenzahlen
für das 1. Halbjahr 2012.
Diese sind ein weiterer Beleg
für das hohe und überdurch-
schnittliche Wachstumstem-
po in der Hauptstadt.
"Berlin entwickelt sich dyna-
misch und liegt beim Zu-
wachs an Arbeitsplätzen
auf dem Spitzenplatz unter
den Ländern. Im gesamten 1.
Halbjahr 2012 gab es rd.
41.000 Erwerbstätige mehr
als ein Jahr zuvor, das ent-
spricht einem Plus von 2,4%.
Im Bundesdurchschnitt sind
es nur 1,3%. Erfreulich ist,
dass sich damit auch der
positive Trend der letzten
Jahre fortsetzt.
Die steigenden Erwerbstäti-
genzahlen sind das Resultat
stabilen Wirtschaftswachs-
tums. Berlins Wirtschaftsse-
natorin: „Bereits die Wirt-
schaftsleistung ist im 1. Halb-
jahr in Berlin stärker als in
jedem anderen Bundesland
gestiegen. Damit verbunden
ist auch ein großer Zuwachs
an sozialversicherungspflich-
tig Beschäftigten. Hier sind
es z. B. Bereiche wie Infor-
mation und Kommunikation
oder Gesundheit, die bestän-
dig Beschäftigung aufbauen
und wichtige Bestandteile
unseres zukunftsgerichteten
Clusteransatzes sind.
ein weiteres interessantes Immobilienkonzept vor Ort realisiert werden: THE SQUARE³ mit
einer Grundstücksfläche von 62.000 qm soll dazu beitragen, die Gegend rund um das Berli-
ner Sportforum, Olympiastützpunkt und Orankesee weiter positiv aufzuwerten.
Der Kiez soll attraktiver gestaltet, das soziale Angebot vergrößert und die Lebensquali-
tät für die Anwohner verbessert werden.
Der nur wenige Autominuten vom Alexan-
derplatz entfernte Ortsteil im Bezirk Lich-
tenberg befindet sich mitten in Europas
größtem innerstädtischen Naturschutzge-
biet und weist sehr gute Sozialprognosen
auf. Doch trotz dieser Standortvorteile
wurde Alt-Hohenschönhausen bisher nur
bedingt als anziehende Wohnumgebung
wahrgenommen und pauschal eher mit der Stasi-Gedenkstätte und DDR-Plattenbauten in
Verbindung gebracht. Dies soll sich durch das Projekt THE SQUARE3 ändern.
Leben, Natur und Sport – dafür steht Alt-Hohenschönhausen. Mit fast 43.000 Anwoh-
nern auf 9,3 kqm Fläche leben hier nur knapp ein Drittel der Einwohner, die im naheliegen-
dem Bezirk Friedrichshain auf einer vergleichbaren Fläche wohnen. Besonders für Familien
ist der nur wenige Fahrminuten vom Alexanderplatz entfernte Bezirk geeignet. Eine über-
durchschnittlich große Auswahl an Freizeit- und Sportangeboten sowie Naturerlebnissen fin-
den sich vor Ort. Zudem bietet Alt-Hohenschönhausen ein gutes Betreuungs- und Bildungs-
angebot. Der Bezirk befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Europas größtem innerstädtischen
Naturschutzgebiet, zu dem der Faule See, der Orankesee, der Obersee und der Volkspark
Prenzlauer Berg gehören. Hier vereinen sich Stadt und Natur auf eine einmalige Weise, was
den Bezirk ausgesprochen attraktiv macht. Nicht umsonst befindet sich vor Ort Europas größ-
tes Sportzentrum: das Sportforum Berlin mit dem Deutschen Olympiastützpunkt. Die offen-
sichtlichen Standortvorteile und weitere Stadtentwicklungsmaßnahmen werden dazu führen,
dass das Potenzial der Mikrolage zukünftig noch stärker erkannt und genutzt wird.
Geplant ist ein unverwechselbares und vielseitiges Nutzungskonzept, bestehend aus
unterschiedlichen Wohn-, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, Gastronomie und Hotellerie,
ein auf Sport ausgerichtetes Shoppingzentrum, ein Medizinzentrum, soziale Einrichtungen
wie z. B. Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen sowie Einrichtungen zur Förderung des
Bildungsangebotes und des Leistungs- und Breitensports. Eine Projektentwicklung, die ein
Zeichen setzen wird für Alt-Hohenschönhausen und von der sowohl das Sportforum als auch
der Stadtbezirk sowie die Stadt Berlin durch modernste Stadtentwicklung nachhaltig profitie-
ren werden.
Den Grundstein für eine zukünftige, positive Stadtplanung in Alt-Hohenschönhausen
hat die Moritz Gruppe GmbH bereits 2010 mit dem Immobilienprojekt Schokostücke gelegt.
Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von insgesamt 45 Mio. Euro und wird im Sommer
2013 komplett abgeschlossen sein. Dadurch wurde das Interesse von weiteren Entwicklern
und Investoren für bis dahin jahrelang brachliegende Flächen geweckt. Der Stadtentwicklung
von Alt-Hohenschönhausen steht damit eine positive Zukunft bevor.
Hamborner Reit kauft Büroobjekt auf Euref-Campus Berlin
Die Hamborner Reit AG hat nach dem Erwerb des E-Centers in Tübingen, des Obi-Markts in
Hamburg und des Einzelhandels-Objekts in Karlsruhe nun den Kaufvertrag für die letzte Im-
mobilie aus der im Rahmen der Kapitalerhöhung aufgebauten Objektpipeline unterschrieben.
Damit hat die Gesellschaft die Mittel aus der Kapitalerhöhung wie versprochen zügig inves-
tiert. Bei dem jetzt akquirierten Objekt handelt es sich um einen Büroneubau auf dem Euref-
Campus in Berlin-Schöneberg. Der derzeit in Entwicklung befindliche Büro- und Wissen-
schaftscampus Euref steht für ökologisch und ökonomisch nachhaltige Lösungen, soll sich als
europaweit einmaliges Zentrum für Innovationen und Zukunftsprojekte positionieren und das
Berlin ist Spitzen-platz bei neuen Arbeitsplätzen
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 10
erste C02-neutrale Büroviertel der Welt sein. Schon heute
arbeiten mehr als 600 Personen auf dem Euref-Campus.
Das Gesamtprojekt soll bis 2018 fertig entwickelt sein.
Das von Hamborner an der Torgauer Straße 12-15
erworbene Büroobjekt „Euref-Campus 12-13“ mit einer Miet-
fläche von rund 12.600 qm befindet sich derzeit noch im Bau
und soll eine LEED-Gold-Zertifizierung erhalten. Fertigstel-
lung ist für Dezember 2012 geplant. Hauptmieter sind
u.a. Schneider Electric, Arcadis und BLS Energieplan.
Auch die Euref AG selbst wird Flächen im Gebäude
anmieten. Damit beträgt die Vorvermietungsquote derzeit
80%, bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit der Mietverträ-
ge von 6,3 Jahren.
Verkäufer der Immobilie ist eine Projektgesellschaft
von Reinhard Müller, dem renommierten Berliner Architek-
ten, Projektentwickler und Initiator des Euref Campus. Der
Kaufpreis beträgt rund 33 Mio. Euro und die Bruttoanfangs-
rendite liegt bei rund 6,7%.
Hamborner will weiterhin in den Asset-Klassen Einzelhandels- und Büroimmobilien ex-
pandieren. Die Erwerbe der Immobilien in Tübingen, Hamburg, Berlin und Karlsruhe mit einem
Gesamtinvestitionsvolumen von rund 110 Mio. Euro entsprechen somit der wachstumsorientier-
ten strategischen Ausrichtung des Unternehmens.
Schrottimmobilien: Bundesratsinitiative soll Verbraucher durch
Gesetzesänderung schützen
Berlin startet eine Bundesratsinitiative, um Verbraucher besser vor dem Erwerb von sogenann-
ten Schrottimmobilien zu schützen. Das hat der Senat auf Vorlage von Justiz- und Verbraucher-
schutzsenator Thomas Heilmann beschlossen. Geändert werden sollen zwei Bundesgesetze.
Zentraler Punkt im Entwurf des geänderten Beurkundungsgesetzes: Nur noch der Notar,
der später den Kauf beurkundet, darf den Text des geplanten Rechtsgeschäfts dem Kunden
zusenden. Dies muss er mindestens zwei Wochen vor der geplanten Unterzeichnung tun. Wird
die Zwei-Wochen-Frist nicht eingehalten, muss der Notar es schriftlich begründen, wenn er
trotzdem beurkunden will.
Flankiert werden soll diese Änderung von der geplanten Anpassung der Bundesnotar-
ordnung: Verstößt künftig ein Notar wiederholt grob gegen diese Pflichten, muss er seines Am-
tes enthoben werden.
Beide Änderungen sollen sicherstellen, dass die gesetzlich vorgeschriebene zweiwöchi-
ge Bedenkzeit bei Immobilienkäufen auch wirklich eingehalten wird. Zwar gilt die Zwei-Wochen-
Frist auch schon heute, aber es muss nicht zwingend der Notar, sondern es darf auch der Ver-
käufer dem Käufer den Text des geplanten Rechtsgeschäfts überreichen. In letztgenanntem
Fall hat der Notar bislang keine Möglichkeit zu überprüfen, ob die zwei Wochen auch wirklich
schon verstrichen sind.
Diese Frist ist zudem eine Regelfrist, von der unter bestimmten Voraussetzungen abge-
wichen werden kann. Nach derzeitiger Rechtslage ist aber gerade in den kritischen Fällen nach
der Beurkundung nur noch schwer zu ermitteln, ob ein solcher Ausnahmefall vorgelegen hat
oder nicht. Wird die Zwei-Wochen-Frist unterschritten, soll der Notar zukünftig im Vertrag be-
gründen müssen, warum dennoch beurkundet werden kann. Diese Begründung in der Urkunde
kann dann auch im Wege der Notarrevision überprüft werden.
Nach dem regionalisierten
Ergebnis der aktuellen Steu-
erschätzung erwartet das
Land Berlin für das laufende
Jahr Einnahmen aus Steuern
und Finanzausgleich in Höhe
von rd. 16 Mrd. Euro und für
2013 von rd. 16,3 Mrd. Euro.
Das sind 656 Mio. Euro
(2012) bzw. 206 Mio. Euro
(2013) mehr gegenüber der
Steuerschätzung im Mai.
Maßgeblich beeinflusst ist
diese Entwicklung durch ein
derzeit gutes Wirtschafts-
wachstum, das u. a. aber
auch den Nachholbedarf auf-
grund der internationalen
Finanz- und Wirtschaftskrise
widerspiegelt. Die Nettokredit-
aufnahme des Landeshaus-
halts (einschließlich Nach-
tragshaushalt) kann im lau-
fenden Jahr voraussichtlich
von 915 Mio. Euro auf etwa
500 Mio. Euro gesenkt wer-
den.
„Berlin hat gut gehaushaltet
und richtig geplant. Wir halten
unseren Konsolidierungskurs
ein. Bereits im nächsten Jahr
sind jedoch nur noch geringe
Zuwächse über die bisherigen
Annahmen hinaus zu erwar-
ten. Die konjunkturellen
Warnsignale sind unüberseh-
bar“, sagt Finanzsenator Dr.
Ulrich Nußbaum. Nach heu-
tiger Einschätzung könnten
sich zwar Mehreinnahmen in
einer Größenordnung von
200 Mio. Euro pro Jahr erge-
ben, denen aber Minderein-
nahmen aus den absehbaren
Maßnahmen der Bundesre-
gierung zur Sicherung des
steuerlichen Existenzmini-
mums gegenüberstehen.
Steuerschätzung November 2012
Der Gasometer ist das Symbol des Campus; Quelle: Euref
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 11
Mit den angestrebten Änderungen von Beurkundungsgesetz und Bundesnotarordnung
sollen diese Lücken geschlossen werden. Zusätzliche Kosten für die Käufer entstehen durch
diese Änderungen nicht.
Europarc Dreilinden entwickelt zwei neue Bürogebäude
Die Europarc Dreilinden GmbH errichtet im gleichnamigen Gewerbegebiet in Kleinmachnow
bei Berlin ab Ende des Jahres ein Bürogebäude mit 6.000 qm BGF für die Highyag Laser-
technologie GmbH. Mit der Technologiefirma wurde ein langfristiger Mietvertrag abgeschlos-
sen. Zudem befindet sich bereits ein Bürogebäude mit 5.500 qm BGF im Bau, das spekulativ
errichtet wird und im Januar 2013 bezugsfertig sein soll. Seit Jahresbeginn konnten laut der zu
Société Générale gehörenden Europarc Dreilinden GmbH rd. 50.000 qm Grundstücksfläche
entwickelt bzw. neu vermarktet werden. Insgesamt sind nun 75% des 450.000 qm großen Ge-
ländes entwickelt und vermarktet.
"Kurt-Berndt-Höfe" in Mitte wechseln Eigentümer
Ein institutioneller Investor aus Deutschland hat die "Kurt-Berndt-Höfe" in Berlin-Mitte erwor-
ben. Verkäufer des 1912 fertig gestellten und nach der Wende originalgetreu sanierten Büro-
und Geschäftshauses am Hackeschen Markt ist ein von einer spanischen Großbank gemanag-
ter und von verschiedenen spanischen Versicherungen getragener Immobilienfonds. CMS Ha-
sche Sigle beriet den Verkäufer. Die insgesamt rd. 5.600 qm Mietfläche fassende Immobilie ist
u.a. an das H&M-Label COS und das Goethe-Institut vermietet. Die Spanier hatten die Immo-
bilie 2007 erworben. Der Kaufpreis damals lag laut früheren Angaben bei rd. 20 Mio. Euro.
Berlin mit Sterneküche
Berlin ist die Stadt mit den meisten Sternerestaurants Deutschlands und damit Gourmet-
Hauptstadt. Das wird im neuen vorgestellten Guide Michelin bestätigt. 12 Berliner Restaurants
werden darin ausgezeichnet, vier davon mit zwei Sternen und acht mit einem Stern.
„Berlin kocht nicht, Berlin experimentiert und das mit Geschmack“, sagt visitBerlin-
Geschäftsführer Burkhard Kieker. „Die Sterneküche gehört zum Stadtleben, es gibt sie hier in
Vorzeigehäusern und Hinterhöfen. Dieser Kontrast macht Berlin für Gourmetfans aus aller Welt
besonders anziehend. Essen in Berlin ist ein Kulturereignis, das man sich hier im internationa-
len Vergleich durchaus leisten kann.“
93% der Touristen besuchen während ihres Aufenthalts ein Restaurant. Damit ist das
Probieren der Berliner Küche die mit Abstand wichtigste Aktivität, gefolgt von „Flanieren und
Bummeln“ (81%) und „Sehenswürdigkeiten besuchen“ (79%)*.
Zu den Gewinnern des neuen Guide Michelin zählt Tim Raue. Für seine Kreationen im
Restaurant „Tim Raue“ erhielt er einen zweiten Stern. Auf demselben hohen Niveau kochen
Christian Lohse im „Fischers Fritz“, Otto Hendrik im „Lorenz Adlon Esszimmer“ und Daniel
Achilles im „reinstoff“.
Jeweils einen Stern halten konnten das „FACIL“, „First Floor“, „Hartmanns“, „Horvárth“,
„Hugos“, „Margaux“, „Rutz“ und das „VAU“. Wegen eines Kochwechsels wurde das Restaurant
„Quadriga“ dieses Jahr nicht berücksichtigt. Mit dem „Bib Gourmand“ als bestes preiswertes
Haus wurde „Die Nussbaumerin“ in Berlin-Charlottenburg ausgezeichnet.
Weitere Informationen zur Berliner Gastronomie bietet die Internetseite www.visitBerlin.de.
Ein Konsortium aus 5 deut-
schen Banken hat diese Wo-
che durch schriftliche Erklä-
rungen der ORCO-GSG,
einer Tochtergesellschaft der
ORCO Germany S.A., die
Zustimmung und Absicht
bestätigt, das Darlehen der
GSG bei The Royal Bank of
Scotland plc in Höhe von
aktuell 284,5 Mio. Euro zu
refinanzieren. Das Konsorti-
um wird 271 Mio. Euro zur
Verfügung stellen. Weitere
13,5 Mio. Euro werden von
der Muttergesellschaft der
GSG, der ORCO Germany,
abgedeckt. Der Abschluss
der neuen Kreditvereinba-
rung ist im November vorge-
sehen, die finale Transaktion
wird im Dezember erwartet.
"Nachdem wir diesen wichti-
gen Schritt gegangen sind
freuen wir uns darüber, dass
wir den angestrebten Zeitplan
zur Refinanzierung des GSG-
Darlehens bis zum Jahresen-
de einhalten können", sagte
Oliver Schlink, Kaufmänni-
scher Geschäftsführer der
GSG.
Des Weiteren sichert der
Verkauf des Sky Office in
Düsseldorf den verbleiben-
den Refinanzierungsbedarf
der GSG und komplettiert
zudem die strategische Kon-
zentration der Aktivitäten der
ORCO Germany auf Berlin.
Banken bestätigen
GSG-Refinan-
zierung der ORCO-
Tochter
Nr. 59, 45. KW, 09.11.2012, Seite 12
Neuerscheinung
Die 17. aktualisierte Ausgabe des „Plötz Immobilienführers Berlin, Potsdam
und Umland“ ist im Immobilien Manager Verlag IMV GmbH & Co.KG erschie-
nen. Der Immobilienführer beschreibt detailreich den Berliner Immobilienmarkt –
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Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251
info@rohmert.de www.rohmert-medien.de
Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Marion Götza
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert
Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück
Vorstand: Werner Rohmert
Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).
Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207
Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder
Impressum
Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Achilles, Daniel (11);
Aleithe, Alf (2); Hendrik, Otto, (11); Hoffmann, Hans-Jürgen (8); Kieker, Burkhard (11); Lam-
mersen, Jörg R. (6); Lindner, Philipp (7); Mohr, Stefan (2); Müller, Michael (2,3); Müller, Rein-
hard (10); Nußbaum, Dr. Ulrich (5,10); Piontek, Michael (2); Raue, Tim (11); Schlink, Oliver
(11); Schulz, Franz (1); Wiesenhütter, Christian (3); Yzer, Cornelia (9).
Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Activum SG Advisory (2),
Activum SG Capital Management (3), Aengevelt (4), aik (3), Air Berlin (7), Akademie der
Künste (5), Aktiv Schuh (6), Alcat Europe (6), Allianz Umweltstiftung (2), almendier Partners –
Malmendier Hellriegel Rechtsanwälte (4), Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (7,9), Arcadis
(10), BCIA Berliner Gesellschaft zum Controlling der Immobilien-Altrisiken mbH (2), Berliner
Hof (6), Berlinovo mbH (2,3), BLS Energieplan (10), BNPPRE (5,8), CA Immo (2,3), CMS
Hasche Sigle (11), Colliers (4), D 4 Projekt (8), DB Real Estate Investment GmbH (2), Depot
(6), Deutsche Bahn AG (2), Development Partner (6), docdata fulfilment (5), Easy Jet (7),
ECE (4), Engel & Völkers (4), Etihad Airways (4), Euref AG (10), Europarc Dreilinden (11),
Germanwings (7), Goethe Institut (11), Guide Michelin (11), H&M (11), Hainan Airlines (4),
Hamborner Reit (9), Highyac Lasertechnologie (11), Hotour Hotel Consulting (7), HSH Nord-
bank (2), Ibis (7), IHK Berlin (3), Immobilien Manager Verlag (12), Lührmann (6), Manager
Magazin (1), McFit (6), Meininger (7), Moritz Gruppe GmbH (8,9), Motel One (7), O2 (6), Obi
(9), Oracle (6), ORCO-GSG (11), Peter Krause Akten-Service und Logistik GmbH (8), PPMG
(4), Rossmann (6,8), Samuel Braun Group (6), SAP (6), Sauter Cumulus GmbH (8), Schnei-
der Electric (10), SEB (4), Serco GmbH (4), Sky Deutschland (4), Societe Generale (11), Te-
lefonica Deutschland (6), The Royal Bank of Scotland (11), TLG Immobilien (6), Union Invest-
ment (8), visitBerlin (11), Volkswagen (6), Volkswohl Bund Versicherungen (6), Wäscherei
Rewatex (4), WGF (4), ZAB (4), Zalando (8).
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