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Inhaltsverzeichnis Editorial 1 ZIA: Tag der Immobilienwirt- schaft (WR) 2 IVG: Verlieren Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen? (WR) 5 IVG: Enteignung durch die Hintertür (Ries) 8 Zensus 2011/2013 bekehrt Statistik-Fortschreibung (WR) 10 IMX: Erreichung von Mietobergrenzen (WR) 12 Büroimmobilie weltweit bevorzugte Assetklasse 15 Top-Performer der deut- schen Einzelhandelsmärkte 16 Erbbaurecht in der Praxis (AE) 16 Hotelmarkt: Differenzierung schreitet voran 18 Impressum 30 Immobilienbrief Berlin 31 IVG: Holland-Immobilien in Not 18 Hamburg: Industriemarkt (Richter) 20 Logistik-Ranking: Düsseldorf vorn 28 Deutscher Immobilien- markt: Alternativen gesucht 22 Knight Frank: Konzerne machen Wohnungsmärkte 21 Immobilienmanager: Fach- medium des Jahres 2013 29 LBS: Hauspreise gestiegen (CW) 29 Immobilien als Betongold (Vornholz) 26 Fonds-Augenmerk: SachsenFonds Deutschland 5 26 Effekte der finanziellen Repression (Wellstein) 14 NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL Sehr geehrte Damen und Herren, manche Verbände haben das Glück gepachtet. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am Mittwoch in Berlin präsentierte sich rd. 1.200 Managern der Immobilienwirtschaft wieder bei Kai- serwetter. Der Flughafen Tempelhof löste mit genug Platz für Wettersicherheit und besonderer Atmosphäre den Euref Campus als Veranstaltungsort ab. Der ZIA trumpft aber nicht nur beim Wetter. Auch als Verbands-Skeptiker muss man ZIA Präsidenten Andreas Mattner Hochachtung zollen. Der ZIA hat es in die politische Ebene geschafft. Diesmal reklamierte Bundesumweltminis- ter Peter Altmaier das Wetter für sein Resort, während letztes Jahr noch Bundesbauminister Pe- ter Ramsauer seine Dienstzuständigkeit für „wetter.de“ als Erfolgsfaktor anführte. Mit Wolfgang Schäuble kamen drei Bundesminister. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stellte sich auch. Eine Vielzahl Bundestagsabgeordnete rundete die Polit-Szene ab. Besonders wichtig: Auf dem ZIA-Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das Netzwerken noch in lockerer Atmosphäre statt. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ ersetzt jetzt die verloren gegangene lockere Messementalität der früheren Mipim und immer mehr auch der Expo Real. Längst verschanzen sich auf den Messen die Matadore in Hinterzimmern und ergehen sich in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten zu rechtfertigen. Um mir 5 min Gesprächspause zu gönnen, ging ich in die völlig leere Presselounge des Tages. Mit „haben Sie ein FIPP-Bändchen?“ verwickelte mich eine sommerlich berockte, attraktive, junge Dame in ein Gespräch. Nein, ich war am Abend nicht mehr wichtig. Na ja, die wohl umfirmierte leere Lounge steht aber schließlich da- für, dass sich die ganzen FIPP ausnahmslos unter das Immobilienvolk gemischt hatten. Frank Billand, Axel Gedaschko, Ulrich Höller, Tobias Just, Christoph Kahl und Christian Skrodzki mussten schließlich aus der Hand des Bundesbauministers – das wünscht sich ja jeder – ihre Auszeichnung „Köpfe des Jahres“ entgegennehmen, die von Immobilienjournalisten auf Einladung von Dirk Labusch, „Immobilienwirtschaft“, gewählt worden waren. Aus journalistischer Sicht boten die vier Prominentenvorträge bei engagiertem Mitschrei- ben eine Fülle von Botschaften, die ein ganzes Visitenkartenzwischenblatt füllten. Der Immobilien- wirtschaft käme eine Schlüsselrolle bei der Energiewende zu. Ziel sei „Umwelt und Wohlstand“, nicht „Umwelt oder Wohlstand“. Steuerliche Verlässlichkeit sei wichtiger als Steuerhöhe. Soziale Gerechtigkeit und Erhaltung der gewachsenen Standorte bestimmten die Mietpolitik. Wildgeworde- ne Finanzmärkte müssten gebändigt werden. Haftung und Risiko müssten in der Wirtschaft wieder zusammenfallen. Neben diesen konsensfähigen Botschaften gab es auch lehrreiche Statements von der Regionalpolitik nach dem Motto, man fördere den Wohnungsbau aktuell durch Mietpreis- begrenzungen. Die politischen Positionen der Parteien hat übrigens das IW Köln im ZIA-Auftrag gegenübergestellt, ausgewertet und am Mittwoch vorgestellt (ab S. 2). „Unbrauchbare Konzepte“ bescheinigt das Gutachten der Politik. Last but not least hier noch einige Gesprächsthemen der Immobilien-Matadore: Die IVG, die letzte Woche noch ein Loch von 2 Mrd. Euro bemerkte und damit ihren Aktionären wohl den annähernden Totalverlust beschert (S. 5), war kein Gesprächs-, sondern Resignationsthema. Immobilienwirtschaftlich erntete Sie Schulterzucken. Zur Kommunikationspolitik gab es hilfloses Kopfschütteln. Erfahrene und erfolgreiche Bauträger verabschieden sich aus München. Das Geschäft geht nicht mehr. Erreichen jetzt die Preise mancher Metropolen die Be- lastungsgrenze, wie der IMX andeutet (S.12). Geschlossene US Immobilien- Publikumsfonds laufen wieder in der Platzierung. Die Logik stimmt wieder. Die Deutsche Bank bringt wieder einen Geschlossenen Immobilienfonds mit deutschen Immobilien. Infos sollten heute kommen. Erwacht das Fonds-Geschäft wieder? Werner Rohmert, Herausgeber Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw- fonds Real Estate Investment Manage- ment Deutschland GmbH, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Invest- ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, FHH Fondshaus Ham- burg, Garbe Group, RWE Energie- dienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

Der immobilienbrief nr 297

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Gewerbeimmobilienmarkt.

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Page 1: Der immobilienbrief nr 297

Inhaltsverzeichnis Editorial 1

ZIA: Tag der Immobilienwirt-schaft (WR)

2

IVG: Verlieren Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen? (WR)

5

IVG: Enteignung durch die Hintertür (Ries)

8

Zensus 2011/2013 bekehrt Statistik-Fortschreibung (WR)

10

IMX: Erreichung von Mietobergrenzen (WR)

12

Büroimmobilie weltweit bevorzugte Assetklasse

15

Top-Performer der deut-schen Einzelhandelsmärkte

16

Erbbaurecht in der Praxis (AE)

16

Hotelmarkt: Differenzierung schreitet voran

18

Impressum 30

Immobilienbrief Berlin 31

IVG: Holland-Immobilien in Not

18

Hamburg: Industriemarkt (Richter)

20

Logistik-Ranking: Düsseldorf vorn

28

Deutscher Immobilien-markt: Alternativen gesucht

22

Knight Frank: Konzerne machen Wohnungsmärkte

21

Immobilienmanager: Fach-medium des Jahres 2013

29

LBS: Hauspreise gestiegen (CW)

29

Immobilien als Betongold (Vornholz)

26

Fonds-Augenmerk: SachsenFonds Deutschland 5

26

Effekte der finanziellen Repression (Wellstein)

14

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Sehr geehrte Damen und Herren,

manche Verbände haben das Glück gepachtet. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am

Mittwoch in Berlin präsentierte sich rd. 1.200 Managern der Immobilienwirtschaft wieder bei Kai-

serwetter. Der Flughafen Tempelhof löste mit genug Platz für Wettersicherheit und besonderer

Atmosphäre den Euref Campus als Veranstaltungsort ab. Der ZIA trumpft aber nicht nur beim

Wetter. Auch als Verbands-Skeptiker muss man ZIA Präsidenten Andreas Mattner Hochachtung

zollen. Der ZIA hat es in die politische Ebene geschafft. Diesmal reklamierte Bundesumweltminis-

ter Peter Altmaier das Wetter für sein Resort, während letztes Jahr noch Bundesbauminister Pe-

ter Ramsauer seine Dienstzuständigkeit für „wetter.de“ als Erfolgsfaktor anführte. Mit Wolfgang

Schäuble kamen drei Bundesminister. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stellte sich auch. Eine

Vielzahl Bundestagsabgeordnete rundete die Polit-Szene ab.

Besonders wichtig: Auf dem ZIA-Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das

Netzwerken noch in lockerer Atmosphäre statt. Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ ersetzt jetzt die

verloren gegangene lockere Messementalität der früheren Mipim und immer mehr auch der Expo

Real. Längst verschanzen sich auf den Messen die Matadore in Hinterzimmern und ergehen sich

in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten zu rechtfertigen. Um mir 5 min Gesprächspause zu

gönnen, ging ich in die völlig leere Presselounge des Tages. Mit „haben Sie ein FIPP-Bändchen?“

verwickelte mich eine sommerlich berockte, attraktive, junge Dame in ein Gespräch. Nein, ich war

am Abend nicht mehr wichtig. Na ja, die wohl umfirmierte leere Lounge steht aber schließlich da-

für, dass sich die ganzen FIPP ausnahmslos unter das Immobilienvolk gemischt hatten. Frank

Billand, Axel Gedaschko, Ulrich Höller, Tobias Just, Christoph Kahl und Christian Skrodzki

mussten schließlich aus der Hand des Bundesbauministers – das wünscht sich ja jeder – ihre

Auszeichnung „Köpfe des Jahres“ entgegennehmen, die von Immobilienjournalisten auf Einladung

von Dirk Labusch, „Immobilienwirtschaft“, gewählt worden waren.

Aus journalistischer Sicht boten die vier Prominentenvorträge bei engagiertem Mitschrei-

ben eine Fülle von Botschaften, die ein ganzes Visitenkartenzwischenblatt füllten. Der Immobilien-

wirtschaft käme eine Schlüsselrolle bei der Energiewende zu. Ziel sei „Umwelt und Wohlstand“,

nicht „Umwelt oder Wohlstand“. Steuerliche Verlässlichkeit sei wichtiger als Steuerhöhe. Soziale

Gerechtigkeit und Erhaltung der gewachsenen Standorte bestimmten die Mietpolitik. Wildgeworde-

ne Finanzmärkte müssten gebändigt werden. Haftung und Risiko müssten in der Wirtschaft wieder

zusammenfallen. Neben diesen konsensfähigen Botschaften gab es auch lehrreiche Statements

von der Regionalpolitik nach dem Motto, man fördere den Wohnungsbau aktuell durch Mietpreis-

begrenzungen. Die politischen Positionen der Parteien hat übrigens das IW Köln im ZIA-Auftrag

gegenübergestellt, ausgewertet und am Mittwoch vorgestellt (ab S. 2). „Unbrauchbare Konzepte“

bescheinigt das Gutachten der Politik.

Last but not least hier noch einige Gesprächsthemen der Immobilien-Matadore: Die

IVG, die letzte Woche noch ein Loch von 2 Mrd. Euro bemerkte und damit ihren Aktionären wohl

den annähernden Totalverlust beschert (S. 5), war kein Gesprächs-, sondern Resignationsthema.

Immobilienwirtschaftlich erntete Sie Schulterzucken. Zur Kommunikationspolitik gab es hilfloses

Kopfschütteln. Erfahrene und erfolgreiche Bauträger verabschieden sich aus München. Das

Geschäft geht nicht mehr. Erreichen jetzt die Preise mancher Metropolen die Be-

lastungsgrenze, wie der IMX andeutet (S.12). Geschlossene US Immobilien-

Publikumsfonds laufen wieder in der Platzierung. Die Logik stimmt wieder. Die

Deutsche Bank bringt wieder einen Geschlossenen Immobilienfonds mit deutschen

Immobilien. Infos sollten heute kommen. Erwacht das Fonds-Geschäft wieder?

Werner Rohmert, Herausgeber

Partner und Sponsoren der heutigen

Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-

fonds Real Estate Investment Manage-

ment Deutschland GmbH, Catella Real

Estate AG, Deka Immobilien Invest-

ment, E&P Real Estate GmbH & Co.

KG, fairvesta, FHH Fondshaus Ham-

burg, Garbe Group, RWE Energie-

dienstleitung GmbH, RA Klumpe,

Schröder & Partner und

sontowski & partner gmbh.

Page 2: Der immobilienbrief nr 297

Erlangen: sontowski &

partner group (s&p) als

Bauträger und Investor

sowie MAUSS BAU haben

im Stadtteil Röthelheimpark

das Wohnprojekt

„röthelheimgärten“ gemein-

sam realisiert. Auf einer Flä-

che von 4.360 qm wurden 10

Stadthäuser mit je 160 qm,

die am Petra-Kelly-Weg ge-

baut werden, 7 Haus-in-Haus

Wohnungen mit je 165 qm

sowie 14 Eigentumswohnun-

gen von 96 bis 221 qm, reali-

siert. Die Wohnungen verfü-

gen jeweils über einen eige-

nen TG-Stellplatz. Alle Woh-

nungen sind bereits veräu-

ßert. Mitte Mai sind die ersten

Bewohner eingezogen.

Insgesamt investierte s&p

14 Mio. Euro in das Projekt.

Hamburg/Dortmund: Die

Garbe Logistic AG errichtet

für die Schenker Deutsch-

land AG ein neues Logistik-

zentrum auf der Westfalen-

hütte in Dortmund. Die mo-

derne Logistikimmobilie mit

insgesamt 20.800 qm Hallen-

und Bürofläche, die dort auf

einem 45.300 qm großen

Grundstück entsteht, hat Gar-

be Logistic langfristig an

Schenker vermietet.

Der Baubeginn ist für Juni

2013 vorgesehen. Das Pro-

jekt hat ein Volumen von rd.

20 Mio. Euro.

Mietpreisbremse verschärft Wohnungsknappheit

in Ballungszentren

Neues Gutachten zur „Immobilienpolitik 2013“ auf ZIA

„Tag der Immobilienwirtschaft“ vorgestellt

Der „Tag der Immobilienwirtschaft“ des ZIA am Mittwoch in Berlin war wieder ein vol-

ler Erfolg. Er ersetzt jetzt die verloren gegangene lockere Messementalität der Mipim

und auch Expo Real. Dort verschanzen sich die Matadore längst irgendwo und erge-

hen sich in wichtigen Gesprächen, um die Messekosten noch zu rechtfertigen. Auf

dem ZIA Tag finden die Gespräche, das Kontakten und das Netzwerken noch in locke-

rer Atmosphäre statt (vgl. Editorial). Das IW Köln stellte im Vorfeld ein aktuelles Gut-

achten zu den beabsichtigten staatlichen Eingriffen in den Wohnungsmarkt vor. Der

ZIA rechnet in seiner ergänzend vorgetragenen Position mit sinkenden Investitionen

und geringem Neubauvolumen.

„Unbrauchbare Konzepte“ bescheinigt das Gutachten „Immobilienpolitik 2013“ des

Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), das im Auftrag des Zentralen Immobi-

lien Ausschusses (ZIA) am Mittwoch auf dem „Tag der Immobilienwirtschaft“ in Berlin vor-

gestellt wurde, der Politik. Es sieht eine erhebliche Belastung der deutschen Immobilien-

märkte durch die politischen Forderungen nach mehr Regulierung bei Wohnungsmieten und

der Einführung einer Vermögensteuer. Vor allem die aktuellen Vorschläge zur Mietpreisde-

ckelung seien kontraproduktiv und führten zu einer Schieflage im Wohnungsmarkt. Das IW

Köln hat die Positionen der Parteien CDU, CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen im

Bundestagswahlkampf zu den Themen Mietregulierung, Mietrecht, Subjekt- bzw. Objektför-

derung, Klimapolitik, Maklergebühren, Vermögen- und Grundsteuer verglichen und aus öko-

nomischer Sicht bewertet.

Die Wohnungspolitik erlebe derzeit ein Comeback unter allen großen Parteien. Be-

herrschend sei dabei das wahlorientierte, konsensfähige Ziel, die Wohnkostenbelastung zu

verringern und den Wählern einfache und schnelle Lösungsmöglichkeiten zu suggerieren.

Die Konzepte seien allerdings unbrauchbar, erläutert Professor Michael Voigtländer, IW-

Leiter des Kompetenzfelds Immobilienökonomik. Die Begrenzung von Neuvertragsmieten

verschärfe die Wohnungsknappheit. Der gerade wiederbelebte Wohnungsbau würde abge-

würgt. Das führe zu steigenden Mieten und einer Wohnungsnot in den deutschen Großstäd-

s&p: Neues Wohnbauprojekt

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 2

Garbe: Neues Logistikzentrum

Page 3: Der immobilienbrief nr 297

Geschlossene Immobilienfonds von einem der erfahrensten deutschen Initiatoren.

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Werte

Page 4: Der immobilienbrief nr 297

ten, warnt auch der ZIA. Eine Deckelung der Neuvertrags-

mieten würde es Wohnungsunternehmen nahezu un-

möglich machen, in den Neubau zu investieren.

ZIA-Präsident Andreas Mattner appellierte auf dem ZIA

Immobilientag etwas idealistisch an die Parteien, im Bun-

destagswahlkampf von populistischen Forderungen Ab-

stand zu nehmen.

"Der Immobilienbrief" sieht die politischen Forde-

rungen übrigens etwas pragmatischer. Was nach der Wahl

übrig bleibt, steht in den Sternen. An 80% der Geschoss-

wohnungsbau-Märkte ist in Bezug auf Mieterhöhung auch

noch wenig geschehen. Der Blick richtet sich auf wenige

Metropolen, in denen sich die Mieten derzeit an Belastungs-

grenzen herantasten (s.u. Artikel Indexentwicklung IMX).

Andererseits ist genau diese Fehllenkung der Politik und

der Immobilienwirtschaft das Gefährliche. Während in den

nachgefragten Ballungsräumen die Mietentwicklung schon

einen großen Schluck aus der Pulle genommen hat und

viele Eigentümer profitierten, hieße die Neuvertragsbegren-

zung 10% über Mietspiegel, der der Entwicklung sowieso

um Jahre nachläuft, die Zementierung nicht kostendecken-

der Mieten in schwierigeren Regionen in alle Zukunft. Neu-

bau stirbt dort. Das öffnet die Attraktivitätsschere zwischen

den Regionen immer weiter. Umgekehrt führt Gießkannen-

Steuerförderung zu Fehlallokationen in den weniger nach-

gefragten Regionen, da hier die Förderung tatsächlich den

Bau ermöglicht, während in München wohl vor allem die

Grundstückspreise weiter anziehen würden.

In den stark wachsenden deutschen Großstädten

sind lt. IW Gutachten die Wohnungsmieten in den vergange-

nen Jahren gestiegen, weil der Neubau zuvor aufgrund der

immer strenger staatlich reglementierend ausgerichteten

Wohnungspolitik stark eingebrochen war. Während 1996

nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch rund

292.000 neue Wohnungen (Gebäude mit 3 Wohnungen und

mehr) in Deutschland geschaffen wurden, waren es im Jahr

2008 lediglich rund 55.000. Zuletzt zog der Wohnungsneu-

bau wieder leicht an. Im vergangenen Jahr wurde der Bau

von insgesamt 96.000 neuen Wohnungen (Gebäude mit 3

Wohnungen und mehr) genehmigt. Laut Experten müssten

allein in Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstäd-

ten bis zu 250.000 Wohnungen gebaut werden, um eine

Wohnungsnot zu verhindern. ►

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 4

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einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.

Page 5: Der immobilienbrief nr 297

„Bauen ist immer besser als regulieren. Durch eine Mietpreisbremse würde die ohne-

hin unzureichende Neubautätigkeit erneut massiv abgewürgt“, warnt Mattner. Ohne Aussicht

auf kostendeckende Mieten seien Investoren und Wohnungsgesellschaften nicht bereit,

Milliardenbeträge für die Schaffung neuen Wohnraums aufzubringen. Dies würde zwangs-

läufig zu weiteren Mietsteigerungen führen und könnte letztendlich in einer neuen Woh-

nungsnot enden. Die Leidtragenden wären gerade die Bevölkerungsschichten, die sich stei-

gende Mieten nicht leisten können und damit an die Stadtränder gedrängt würden. Alle inter-

nationalen Erfahrungen zeigen, dass solche Regulierungen sich gegen die Mieter wenden,

weil sie dringend benötigte Neubauanreize nehmen und damit die Wohnungsknappheit ver-

stärken, sagt Voigtländer.

Aufgrund der hohen Grundstückspreise und der seit Jahren steigenden Baukosten

können in Großstädten selbst in mittleren Lagen neue Wohnungen nur noch zu Preisen er-

stellt werden, die beim Erstbezug eine Kaltmiete von neun bis zehn Euro pro Quadratmeter

erforderlich machen. Hingegen liegen die Vergleichsmieten in diesen Quartieren meist bei

rund sieben Euro pro Quadratmeter. Bei der Anschlussvermietung nach dem ersten Mieter-

wechsel wären Wohnungsgesellschaften in diesen Fällen gezwungen, ihre Mietforderung

auf maximal 7,70 Euro pro Quadratmeter zu begrenzen. Dies würde einem Verlust von

2,30 Euro pro Quadratmeter und Monat entsprechen. „Die Wohnungsunternehmen würden

somit durch Neubauten direkt auf ihre Insolvenz zusteuern“, erläutert der ZIA-Präsident

weiter. Wesentliche Ursache der hohen Neubaukosten sind neben hohen Grundstücks-

preisen die seit 2002 dreimal um jeweils 30 Prozent verschärften Auflagen der Energie-

einsparverordnung.

Das IW warnt in seinem Gutachten zudem vor einer Wiedereinführung der Vermö-

gensteuer. Derzeit trifft Sie aufgrund der angedachten Freibeträge hauptsächlich Immobi-

lienunternehmen, und zwar nahezu vollständig, da für juristische Personen (GmbHs, Aktien-

gesellschaften etc.) keine Freibeträge, sondern nur eine niedrige Vermögensfreigrenze in

Höhe von 200.000 Euro vorgesehen ist. Es sei davon auszugehen, dass die Steuer in den

stabilen Wohnungsmärkten langfristig zu einem Großteil auf die Mieten umgelegt wird. Min-

destens genauso schwerwiegend wirkt die Vermögensteuer laut IW in strukturschwachen

Regionen. Dort erzielen Vermieter mit den Wohnungen oftmals keine Erträge. Fällt nun die

Vermögensteuer an, müssen die Zahlungen aus der Substanz beglichen werden. Die Folge

könnten zahlreiche Verkäufe sein, die den Preisrutsch noch verstärken, Instandsetzungs-

und Modernisierungsinvestitionen erschweren. Um den Wohnungsbau anzukurbeln, sollten

die Kommunen ausreichend Bauland zu vernünftigen Preisen ausweisen, die Grunder-

werbsteuer als Teil der Erwerbsnebenkosten senken, die Genehmigungsverfahren be-

schleunigen und unnötige Bürokratiehürden abbauen“, fordert Mattner.

Verlieren IVG Aktionäre durch Milliardenloch ihr Vermögen?

Management übersieht 2 Mrd. Euro Schulden

Werner Rohmert, Hrsg. Der Immobilienbrief, Immobilienspezialist Der Platow Brief

Manche Manager erleben Überraschungen. Kaum ist die endgültige Beseitigung aller

Altlasten gemeldet, finden sich noch ca. 2 Mrd. Euro, um die man sich kümmern

muss. Seit Anfang März hat sich die Situation der IVG Immobilien AG für den Leser

der offiziellen IVG Informationen um rd. 2 Mrd. Euro verschlechtert. Wir gehen nach

wie vor von einer „Überraschung“ des Managements durch aktuelle, für die Öffent-

lichkeit nicht nachvollziehbare, Entwicklungen aus. Denn sonst würde sich die Frage

nach dem Sinn der aktienrechtlichen Informationspflichten und nach den Aufgaben

von Vorstand und AR stellen. ►

Bochum: Die InWIS For-

schung & Beratung GmbH

hat einen neuen Geschäfts-

führer: Gemeinsam mit Dipl.-

Ökonom Michael Neitzel

wird zukünftig Dipl.-Ing.

Torsten

Bölting

(Foto) das

Unterneh-

men leiten.

Er folgt als

neuer Geschäftsführer auf

Dipl.-Ökonom Matthias

Wirtz, der das Haus auf

eigenen Wunsch

verlassen hat.

Hamburg: Dr. Ralf Fried-

richs, Vorsitzender des Vor-

standes der HCI Capital AG,

verlässt das Unternehmen

mit Wirkung zum 30. Juni

2013, um sich neuen Aufga-

ben zu widmen.

Gleichzeitig hat die HCI Ca-

pital David Landgrebe in

den Vorstand berufen. Die

beiden Vorstände werden

die HCI Capital AG zukünftig

als Doppelspitze führen.

Augsburg/Hamburg: Se-

bastian Lohmer (55, Foto)

ist zum neuen Geschäftsfüh-

rer der in Hamburg ansässi-

gen PATRIZIA GewerbeIn-

vest (KAG)

berufen wor-

den. Er folgt

auf Martin

Lemke (43),

aus der Ge-

schäftsführung ausscheidet,

um sich beruflich neuen Her-

ausforderungen zu stellen.

Lohmer war zuletzt sieben

Jahre Geschäftsführer

bei der KAG TMW

Pramerica Property

Investment GmbH.

Personalien

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 5

Page 6: Der immobilienbrief nr 297

München/Frankfurt: Peter

Kunz FRICS ist mit sofortiger

Wirkung zum Head of Indus-

trial & Logistics von Colliers

International, Deutschland

ernannt worden. Kunz, der

seit 2002 im Unternehmen

ist, verantwortet bei Colliers

International, Frankfurt als

geschäftsführender Gesell-

schafter den gesamten Ver-

mietungsbereich (Office, Re-

tail, Industrial) und wird diese

Aufgabe auch weiterhin

wahrnehmen.

Im Dezember 2011 wurde er

vom Berufsverband der Roy-

al Institution of Chartered

Surveyors (RICS) zum Fel-

low der RICS ernannt.

Liebe Leser, lassen Sie sich das einmal auf der Zunge zergehen. Da meldet das

Management der IVG Immobilien AG, das seit Jahren an Bord ist und schon die letzte Sa-

nierungsphase der Finanzkrise durchstand, nachdem es gerade Anfang März die endgültige

Beseitigung ALLER Altlasten berichtete jetzt Ergebnisse einer anscheinend neuen Prüfung:

„Ergebnis der bisherigen Prüfung ist, dass IVG ihre bestehenden Verbindlichkeiten um bis

zu 1,35 Mrd. Euro sowie um weitere 400 Mio. Euro (Hybridanleihe) reduzieren muss, um

ihren Verschuldungs- und Zinsdeckungsgrad auf ein marktübliches Niveau zu bringen und

somit wieder nachhaltig kapitalmarktfähig zu werden. … In diesem Zusammenhang sind

weitere Wertanpassungen bestimmter Bilanzpositionen in noch nicht bestimmter Höhe

wahrscheinlich.“ Lt. Immobilien Zeitung schätzt Baader Bank-Analyst Andre Remke den

Abwertungsbedarf für Bestandsimmobilien, Kavernen und Projekte auf 240 Mio. Euro. Das

summiert sich dann auf 2 Mrd. Euro Erkenntnis-Differenz zum Stand Anfang März dieses

Jahres. Zur Einordnung des Überraschungseffektes: Das ist rd. ein Drittel der Bilanzsumme

von knapp 6 Mrd. Euro, deutlich mehr als das EK zu Buchwerten von ca. 1,23 Mrd. Euro

und fast der Wert aller Büroimmobilien im eigenen Bestand von 3,2 Mrd. Euro. Macht Sie

das genauso hilflos wie den Autor?

Im Juni vergangenen Jahres hatten wir IVG-VV Professor Wolfgang Schäfers Gele-

genheit gegeben, im immpresseclub, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Immobilien-

journalisten, über die IVG zu berichten. Mit seinem immpresseclub-Auftritt hatte sich auch

2009 Gerhard Niesslein in der ersten Sanierungsphase einen erheblichen Verständnis-

Freiraum geschaffen. Wir nahmen aus dem Schäfers-Vortrag unwidersprochen die Bot-

schaft mit: „Unter der Voraussetzung weiterhin niedriger Zinsen sei der Turnaround aus

Personalie

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 6

Realis

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Page 7: Der immobilienbrief nr 297

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FOCUS NORDIC CITIESDER IMMOBILIENFONDS DES NORDENS

Page 8: Der immobilienbrief nr 297

heutiger Sicht zwar geschafft, aber der Veränderungspro-

zess müsse weitergehen. … Der NAV pro Aktie liege bei

4,83 Euro …“ (vgl. Platow v. 13.6.2012 und "Der Immobi-

lienbrief"). Am 5.3.2013 meldete die IVG dann eine vollstän-

dige Bereinigung der Altlasten und bestätigte das im münd-

lichen MIPIM-Gespräch (wir berichteten in Platow und "Der

Immobilienbrief"). Dies beträfe auch eine vorsorgliche Be-

rücksichtigung der Wandelanleihe, so dass der Zuhörer

auch von einer Beherrschung der Finanzierungsrisiken aus-

gehen musste. Das operative Geschäft sei gut und die Li-

quidität gesichert. Das entspricht wohl auch der internen

Haltung. Wie wir in Gesprächen durchaus hören, bekom-

men die Mitarbeiter der IVG von dem Drama nichts mit. Hier

herrscht business as usual. Das Desaster findet auf einer

Metaebene statt.

Der aktuelle Refinanzierungsplan sieht lt. IVG für die

einzelnen Kreditgeber insbesondere eine Sachkapitalerhö-

hung gegen Einlage von Bankkrediten (SynLoan I) sowie

Wandel- und Hybridanleihen (Debt/Equity-Swap) vor, um

die Finanzmarktfähigkeit wieder herzustellen. Nach Ein-

schätzung von Remke wird lt. IZ dieser Debt-to-Equity-

Swap darauf hinauslaufen, dass hinterher die Gläubiger die

Hauptaktionärsgruppe der IVG stellen und den aktuellen

Anteilseignern so gut wie nichts bleiben werde. Das Bank-

haus Lampe hatte das Kursziel in Erwartung eines Debt/

Equity-Swap schon Gründonnerstag auf 0,20 Euro gesenkt

(Platow vom 5.4.13). Verwunderlich ist die Ruhe der Haupt-

gesellschafter, der Familien Mann und Sprüngmann. Ent-

weder haben die ihre IVG Beteiligungen schon längst abge-

schrieben oder es könnte ein Know how Vorsprung genutzt

werden. Unsere Kritik richtete sich schon mehrfach gegen

eine Know how Klassengesellschaft, die der Kursverlauf

vermuten lässt.

"Der Immobilienbrief"-Fazit: Es fragt sich nach wie

vor, was seit Anfang März geschah, das die positiven Per-

spektiven des Berichtswesens so zerlegte. Natürlich waren

Prolongationsnotwendigkeiten bekannt, aber es gab zum

einen keine Risikohinweise und zum anderen lösten alle

anderen Immobiliengesellschaften wie z. B. die Gagfah

dies elegant und schweigsam. Damit bleiben neben der

Kompetenz- und Verschleierungsfrage nur wenige Erklärun-

gen. Durch Forderungsverkauf an Hedge Fonds könnten

die Banken kurzfristig die Reißleine gezogen haben. Man

wolle mit nichts mehr etwas zu tun haben, wo IVG draufste-

he, hörten wir von mehreren Seiten. Dies entspricht dann

auch unserem klassischen Szenario, das wir seit den 90ern

beobachteten und 2008/09 für Immobilien AG‘s herausar-

beiteten. Die Krise könne leicht in einen Circulus Vitiosus

führen, der dann zum Exitus führe, wenn sich Banken die

Abschreibungen wieder leisten können. Wir erwarteten das

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 8

für 2012/13 und waren bisher positiv überrascht. Die Woh-

nungs AG’s sind haben sich im Wohnungsboom besser

gehalten als die Gewerbe AG’s der Vergangenheit. Ande-

re AG’s wie die DIC hatten seriöse Bewertung und erst-

klassiges Management, während die IVG seit den 90ern

mit dem Squaire und speziell in der Leichnitz-Ära Maßstä-

be an Sportlichkeit setzte.

Es bleibt dann noch die Frage nach der Informati-

onssituation. Hier könnte das Finanz-Management vor der

tragischen Wahl gestanden haben, durch Risikoerwäh-

nung die Situation zu verschlechtern oder das dramatische

Kreditrisiko zu verschweigen. Das gefährliche Kreditver-

kaufsrisiko müsste aber seit dem NPL-Boom ab 2004 dem

Management bekannt sein. Da war der Finanzvorstand

aber noch Steueranwalt, der am Reit-Gedanken seine

Karriere aufbaute und auch dabei realitätsfern agierte. Das

besprachen wir übrigens damals noch direkt bei einer

immpresseclub-Tagung im Adlon, als mich Zweifel an

Erfahrung und gesundem Menschenverstand in der Reit-

Diskussion umtrieben. Vermutlich war aber das gut mei-

nende IVG Management der irrigen Auffassung, durch

anständiges „operatives“ Geschäft die Kreditgeber über-

zeugen zu können. Irren ist menschlich. Auf jeden Fall war

der dümmste Sonder-AfA Anleger in den abgezocktesten

Geschlossenen Immobilienfonds besser dran als der Akti-

onär bei Deutschlands Vorzeige Immobilien AG. Es fragt

sich zudem, warum nicht der NAV-Schatz von einer

Milliarde Euro zu Gunsten der Aktionäre durch Ver-

kauf gehoben wird, statt diese final zu verwässern. Als

Dienstleister wäre die IVG vielleicht besser aufgestellt.

Ist diese Chance längst vertan oder der gibt es den

NAV bei ehrlicher Betrachtung gar nicht?

Auch unser Börsenspezialist Hans-Christoph Ries ist

sauer. Wir haben seinen Artikel, der uns nach Fertig-

stellung des o.g. Artikels erreichte, trotz Überschnei-

dung gelassen, da Hans-Christoph Ries die Börsen-

psychologie seit über 20 Jahren vertritt.

IVG Immobilien

Enteignung durch die Hintertür

Hans Christoph Ries,

Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)

Die Aktionäre der IVG haben in den letzten gut 7 Jahren

etwas erlebt, was seinesgleichen sucht. Anfang 2007 er-

reichte die Aktie der Bonner ihren Höchststand und seither

geht es bergab und das um mehr als 99%. Der Weg dort-

hin ist geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Eine maßlo-

se Überschuldung der Gruppe, Millionengräber wie zum

Beispiel das „Prestigeobjekt“ The Squaire machten die

Page 9: Der immobilienbrief nr 297

Gesellschaft zum Sanierungsfall. Wie meistens in diesen Fällen kam das Eingeständnis der

desolaten Lage zu spät und auch das Tempo der Schuldenrückführung ließ aus heutiger

Sicht zu wünschen übrig. Glück hatte die Gesellschaft, dass sich Investoren fanden, die

bereit waren frisches Geld zuzuführen. Leider ist auch dieses der Verlustabsorption zum

Opfer gefallen. Es ist ein Drama, gerade vor dem Hintergrund, dass die Führungsspitze der

IVG vor rund einem Jahr Entwarnung gab und nach einem Turn-Around in 2012 für das nun

laufende Geschäftsjahr Gewinne in Aussicht stellte.

Das waren noch Zeiten im letzten Sommer. Vorstandschef Dr. Wolfgang Schäfers

versprühte Zuversicht und ließ keinen Zweifel am Erfolg der Sanierung. 2013 sollte erstmals

wieder eine Ernte eingefahren werden. Doch der Schein trog, das Jahr bescherte ein böses

Erwachen und seither jagt eine Hiobsbotschaft die Nächste. Die Finanzierung der IVG Grup-

pe wird auf neue Beine gestellt und das nicht etwa über den Verkauf des Immobilienbe-

stands. Als Abwickler will man nicht fungieren. Vielmehr sieht der aktuelle Refinanzierungs-

plan für die einzelnen Kapitalgeber eine Sachkapitalerhöhung gegen Einlage von Bankkredi-

ten sowie von Wandel- und Hybridanleihen vor. Damit sollen die Finanzschulden von 4,3

Mrd. Euro um rund 40% zurückgeführt werden.

Der Nettovermögenswert der Immobilien nach EPRA wurde im Quartalsbericht mit nahe-

zu 3 Euro pro Aktie angegeben. Damit notiert die IVG-Aktie aufgrund der sich anbahnenden

Verwässerung derzeit mit einem Abschlag von annähernd 90% auf ihren Nettovermögens-

wert. Die Konsequenz liegt damit auf der Hand: Die Altaktionäre und Hybridkapitalgeber

gucken in die Röhre.

RWE

Erlangen: Die sontowski &

partner group verkauft den

Wohnkomplex „suncorner“ im

bayrischen Olching an Kapi-

talanleger und Eigennutzer.

Die Wohnanlage entstand im

neu geschaffenen Wohn-

stadtteil „Am Schwaigfeld“

auf einem 6.600 qm großen

Gelände. Die Verkaufserlöse

betragen insgesamt 14 Mio.

Euro.

Die 46 Eigentumswohnungen

verfügen über 2 bis 4 Zimmer

und wurden in 6 Häusern

errichtet. Die neuen Eigentü-

mer beziehen die Wohnun-

gen zum Großteil selbst.

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NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 9

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Page 10: Der immobilienbrief nr 297

500.000 mehr Wohnungen,

1,5 Mio. weniger Einwohner

Zensus 2011/13 für Deutschland

bekehrt Statistik-Fortschreibung

80,2 Mio. Einwohner lebten am 9. Mai 2011 in Deutsch-

land. Das sind rund 1,5 Mio. Einwohner weniger als bis-

lang angenommen. Dagegen gibt es rund eine halbe

Million mehr Wohnungen als statistisch hochgerechnet.

Der Zensus ermittelte in Deutschland 19,1 Mio. Ge-

bäude mit Wohnraum und 10.000 bewohnte Unterkünfte

wie Wohncontainer, Gartenlauben und fest verankerte

Wohnschiffe. In Gebäuden mit Wohnraum ohne Wohnhei-

me und ohne bewohnte Unterkünfte, in denen es eine halbe

Million Wohnungen gibt, wurden 40,8 Mio. Wohnungen er-

mittelt. Das übertrifft die alten Hochrechnungen um ca.

500.000 Einheiten. Deutschland hat im internationalen Ver-

gleich traditionell eine niedrige Eigentümerquote. Dies be-

legt auch der Zensus. Allerdings sei die Eigentümerquote in

den letzten Jahren langsam aber kontinuierlich auf 45,8%

gestiegen. Damit wohnte aber immer noch die Mehrheit der

Haushalte zur Miete. In regulären Wohngebäuden liegt die

Leerstandsquote in Deutschland insgesamt bei 4,4%. Im

Osten ist sie allerdings höher als im Westen.

Hier noch einige Eckdaten der Statistik: Von den

80,2 Mio. Einwohnern haben etwa 74 Mio. Personen

(92,3%) die deutsche Staatsangehörigkeit. In Deutschland

sind rund 40 Mio. Menschen erwerbstätig. Davon sind

53,2% Männer und 46,8% Frauen. Die Erwerbstätigenquo-

te, das ist der Anteil der Erwerbstätigen im Alter von 15 bis

74 Jahren an der Bevölkerung im gleichen Alter, betrug

64,5%. 2,1 Mio. Personen waren erwerbslos. 28,3% besit-

zen die Fachhochschul- oder Hochschulreife. In Deutsch-

land lebten Anfang Mai 2011 insgesamt 15 Mio. Personen

mit Migrationshintergrund. Den höchsten Anteil in den west-

lichen Bundesländern gab es mit 27,5% in Hamburg, den

geringsten Anteil in Schleswig-Holstein (11,7%). In den östli-

chen Bundesländern liegt der Anteil der Bevölkerung mit

Migrationshintergrund durchweg unter 5%. (WR)

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10

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Page 12: Der immobilienbrief nr 297

IMX sieht Erreichung von Mietobergrenzen

Frankfurt und Hamburg erreichen Belastungsgrenze

Werner Rohmert, Hrsg. Der Immobilienbrief, Immobilienspezialist Der Platow Brief

Der Immobilienindex IMX von ImmobilienScout24 zeigt nach Ansicht der Statistikab-

teilung im April für einige deutsche Metropolen Grenzen auf. Lt. IS24 scheint sich bei

der Entwicklung der Angebotsmieten eine Stagnation abzuzeichnen. In Frankfurt und

in Hamburg sind die Mieten seit Beginn des Jahres lediglich um 0,2 bzw. 1,0 Prozent-

punkte gestiegen. Bundesweit stiegen die Mieten bei der Neuvermietung um

1,4 Punkte.

Das könnte lt. ImmobilienScout24 aufzeigen, dass die Belastungsgrenze für Mieter

in Frankfurt und Ham-

burg erreicht ist. Aller-

dings legen die Ange-

botspreise in Ham-

burg um 3,2 Punkte

und in Frankfurt um

3,3%-Punkte zu. Spit-

zenreiter bei den Miet-

und Kaufpreissteige-

rungen ist Berlin mit

einem Plus für Mieten

Passau: Die DIC Asset AG

erwirbt für ihren Fonds DIC

HighStreet Balance ein rund

8.000 qm großes Objekt in

der Bahnhofstraße für rd. 22

Mio. Euro von aik über Com-

fort. Die aik hatte das Objekt

für das Portfolio des Immobi-

lien-Spezialfonds Retail Ger-

many Plus erworben.

Düsseldorf: Die Mon-

keyspot GmbH mietet ca.

1.140 qm Fläche in der

Schiesstr. 76 von Union In-

vestment. Der Unternehmer-

park gehört zum Portfolio des

Offenen Immobilienfonds

UniImmo: Deutschland und

besteht aus insgesamt acht

Gebäudeteilen. Der Mietver-

trag läuft über zehn Jahre.

Deals

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 12

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Page 13: Der immobilienbrief nr 297

und Kaufpreise um 2,2 bzw. 3,9 Punkte. Das führt bei im-

mer noch geringerem Preisniveau in Berlin zu einer weite-

ren Angleichung an das Niveau der anderen deutschen

Metropolen.

"Der Immobilienbrief" hat ergänzend einige IS24-

Charts, die die Entwicklung von 2007 bis 2012 als

„langfristig“ aufzeigen, interpretiert. Der Blick auf die länger-

fristige Entwicklung des Index von März 2007 bis April 2013

zeigt eine insgesamt noch moderate Entwicklung der Preis-

indizes für Häuser und Wohnungen auf. Bedenkt man, dass

sich in der Zeit von 1994 bis 2006 in der Preisentwicklung

nominal nur in Metropolen überhaupt etwas getan hat, rela-

tiviert auch das eher dynamische Geschehen der letzten 6

Jahre die politische Panikmache deutlich. Bezogen auf ei-

nen Indexwert von 100 entwickelten sich die Preise für Neu-

bau-Wohnhäuser von März 2007 bis April 2013 auf gerade

einmal 112%. Das sind unter Berücksichtigung des Zinses-

zinseffektes weniger als 2% p.a. Hier erfolgte die Entwick-

lung sogar relativ gleichmäßig nach oben. Die Preise für

Bestands-Wohnhäuser stiegen dagegen lediglich von 100

auf insgesamt 107,7. Zwischen 2007 und 2011 brachen die

Preise sogar bis auf etwa 96 Indexpunkte ein. Seit Oktober

2011 legten sie dann wieder von 100,6 auf jetzt 107,7

spürbar zu. Bei Wohnhäusern im Bestand hat sich nach

mehr als einer trostlosen Dekade vorher gerade auch in

der oft beschworenen Steigerungsphase lediglich Real-

erhalt ergeben.

Im Vergleich zu Häusern hat sich jedoch eine spür-

bare Entwicklung beim IMX für Wohnungen in Deutschland

ergeben. Neubauwohnungen stiegen im Vergleichszeitraum

2007/2013 um 30% auf 130,6 bei einer insgesamt relativ

gleichmäßigen Entwicklung. Bestandswohnungen erreichten

in 6 Jahren immerhin eine Steigerung von 17,2%. Bei Woh-

nungsmieten war die Entwicklung noch ruhiger. Hier erga-

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NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

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Page 14: Der immobilienbrief nr 297

Am stärksten betroffen von der Vermögensentwer-

tung sind Bargeld und Sichteinlagen. Vom Geldvermögen

der privaten Haushalte in Deutschland in Höhe von rund 5

Bio. Euro entfällt etwas mehr als ein Fünftel auf diese Anla-

geklasse. Ihre Verzinsung liegt durchschnittlich nahe Null,

d.h. ein Durchschnittszinssatz von 0,25% dürfte unter Heran-

ziehung von Bundesbankdaten realistisch sein. Zieht man

davon die prognostizierte Inflationsrate von 1,6% für 2013

ab, ergibt sich eine negative Verzinsung von 1,35%. Hochge-

rechnet auf 1,06 Bio. Euro Bargeld und Sichtanlagen beträgt

der Verlust 14,3 Mrd. Euro bzw. rund 0,5% des deutschen

Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Jahr. Selbst wenn man die

Komponente Bargeld (ca. 220 Mrd. Euro) wieder abzieht, da

sie auch in „normalen“ Zeiten eine negative Rendite in Höhe

der Inflationsrate erbringt, bleibt ein Minus von knapp 11

Mrd. Euro pro Jahr (0,4% des BIP).

Mit jedem Jahr der weiteren Extrem-

Niedrigverzinsung laufen alte höhere Zinsbindungen aus und

werden durch den Fast-Nullzins ersetzt. Nach zehn Jahren

Nullzinspolitik kann man sich im Extremfall vorstellen, dass

fast das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte in

Deutschland hiervon erfasst wird, es sei denn die Deutschen

schichten ihre Anlagen verstärkt um in Richtung Sachwerte,

d.h. Aktien und Immobilien. Hochgerechnet auf die heutigen

Bestände und Zinsverhältnisse ergäbe sich bei 4,3 Bio. Euro

(Geldvermögen ohne Aktien, Aktienfonds und sonstige Betei-

ligungen) und einem negativen Realzins von 1,35% ein Ver-

lust von 58,1 Mrd. Euro p.a. (2,2% des BIP).

Die Umverteilung vom Gläubiger zum Schuldner im

Rahmen der Finanzrepression findet im Konjunkturzyklus in

moderatem Umfang bei jedem Zinstief (beim Zinshoch um-

gekehrt vom Schuldner zum Gläubiger) statt. Das gegenwär-

tige extreme Zinstief und dessen zu erwartende lange Dauer

führen hier allerdings zu extremen Auswüchsen.

ben sich in 6 Jahren lediglich +14,1% auf einen Indexwert

von 114,1. Berücksichtigt man dann noch die ungleiche Ent-

wicklung in den Top-Ballungsräumen wie München, Frank-

furt, Hamburg, so wird klar, dass in Deutschland an breiter

Front keine Bubble-Gefahr erkennbar ist. Unter Einbezie-

hung der langen Flautephase seit 1994 dürfte noch nicht

einmal der Nachholprozess gegen die Inflation abgeschlos-

sen sein. Auch im europäischen Ausland ist trotz der Crash-

Entwicklung im Gefolge der Krise im Langfristvergleich im-

mer noch eine deutlich höhere Preissteigerung als in

Deutschland realisiert worden. Allerdings sind die Entwick-

lungen, die politische Reaktionen wie die aktuelle Mietpreis-

deckelung, die jetzt auch die CDU übernommen hat, zu beo-

bachten. Inwieweit regulatorische Maßnahmen hier helfen

können, mag bezweifelt werden. Gießkannenregelungen

sind auf keinen Fall sinnvoll, da regionale Probleme auch

regional, z. B. durch Baulandausweisung, gelöst werden

müssen. Grundsätzlich ist der Wohnungsmarkt in Deutsch-

land so weit ausgeglichen, dass Marktmechanismen ziehen

müssten. In Deutschland gibt es keine Wohnungsprobleme.

Es ist lediglich die Frage, inwieweit ein Menschenrecht auf

Wohnen in Schwabing oder am Gendarmenmarkt besteht.

Effekte der finanziellen Repression

Andreas Wellstein, Immobilien Research DekaBank

Nicht ohne Grund stehen Immobilien derzeit hoch im Kurs

bei privaten Anlegern. Für sichere, fest verzinsliche Produkte

wie Termingelder, Spareinlagen oder Bundesanleihen gibt

es Zinsen als Folge der Leitzinssenkung durch die EZB nur

noch in homöopathischen Dosen, d.h. deutlich unter Inflati-

onsniveau. Die reale Verzinsung ist folglich negativ. Diese

„Realzinsfalle“ ist eine Folge der finanziellen Repression, in

der der Staat mittels Regulierung finanzielle Mittel von den

Privatanlegern zu sich selbst umleitet und somit seine Ent-

schuldung erleichtert. Das Vermögen der Sparer bleibt zwar

nominal gleich, wird aber real, d.h. gemessen an der Kauf-

kraft, weniger wert. Der Verlust fällt dadurch viel weniger auf

als bei typisch unpopulären Maßnahmen wie etwa Steuerer-

höhungen oder Vermögensabgaben.

Wie hoch die Verluste durch die finanzielle Repres-

sion ausfallen ist in konkreten Zahlen nur schwer zu ermit-

teln. Die exakte Verzinsung des deutschen Geldvermögens

direkt aus den Beständen zu errechnen, ist nicht möglich, da

die Daten (erwirtschaftete Renditen) fehlen: Die Verzinsung

der Bestände müsste nach Anlagejahrgängen aufgeteilt wer-

den, die Wertpapierbestände müssten zusätzlich nach Lauf-

zeiten sortiert, die Versicherungsbestände bekannt sein usw.

Da dies kaum zu leisten ist, muss mit Annahmen gearbeitet

werden. ►

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 14

-2

0

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1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Inflationsrate (in % ggü. Vorjahr) Dreimonatszinsen (EURIBOR*; % p.a.)

Deutschland: Inflationsrate höher als Zinsen für langfristige GeldanlagenDeutschland: Inflationsrate aktuell höher als Zinsen für kurzfristige Geldanlagen (Realzinsfalle)

* vor 1999: FIBORQuellen: Statistisches Bundesamt, Bloomberg, DekaBank; blau schattiert: Prognosen DekaBank

Page 15: Der immobilienbrief nr 297

aurelis

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 15

Büroimmobilie weltweit bevorzugte Assetklasse

47 Mrd. Euro gingen weltweit in Q1 in Büros

Mit einem Transaktionsvolumen von rund 47 Mrd. USD hat die Büroimmobilie nach

Zahlen von Jones Lang LaSalle (JLL) fast doppelt so viel Kapital angezogen wie der

durch Mangel an Bestandsobjekten geprägte Einzelhandelsbereich.

Nach einem leicht rückläufigen Jahr 2012 konnten Handelsimmobilien im Q1 2013

mit 25 Mrd. USD wieder um rd. Ein Drittel zulegen. Einzelhandels- und Hotelimmobilien

bilden lt. JLL ein natürliches Gespann. Viele neue Projekte in den Schwellenmärkten ver-

binden diese beiden Immobilienarten sehr erfolgreich. Mit +67% registrierte der Hotelsektor

den höchsten Anstieg. Zwei große Hotelportfolios in Frankreich und Großbritannien mit

jeweils über 900 Mio.

USD trugen dazu bei,

dass Hotels ihren Markt-

anteil von 7% auf 12%

bzw. 12 Mrd. USD dem

des Logistik/Industrie-

Sektors mit 14 Mrd. USD

nahezu angleichen konn-

te. 28% aller im 1. Quar-

tal 2013 verzeichneten

Transaktionen waren

Portfoliotransaktionen

(+5%). Zum Ende des

ersten Quartals 2013 sieht die JLL-Risikowippe für den Büroimmobilienmarkt deutlich höhe-

re Investitionsrisiken als Chancen. Die zentrale Herausforderung für ein Investment in den

Büroimmobilienmarkt sei die angespannte Situation der Staatsfinanzen im Euroraum und

deren Auswirkung auf die Konjunktur und Finanzmärkte.

Regensburg: Das internatio-

nal ausgerichtete IT-

Unternehmen Omniga GmbH

& Co. KG mietet ca. 2.169 qm

Bürofläche im „BüroZ“, Bi-

schof-von-Henle-Straße 2b,

von der IVG Institutional

Funds GmbH über Engel &

Völkers.

Frankfurt: Die Joint-Venture-

Partner Tishman Speyer und

Commerz Real AG können

bereits den vierten Abschluss

für den TaunusTurm vermel-

den: Die internationale Wirt-

schaftskanzlei Norton Rose

Fulbright hat einen langfristi-

gen Mietvertrag über 4.000

qm Fläche in den oberen Eta-

gen unterschrieben.

Berlin: Die S.I.L.L.A GmbH

mietet 130 qm Bürofläche in

der Rankestr. 8 im Stadtteil

Charlottenburg über Catella.

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aurelis Real Estate GmbH & Co. KGRegion MitteMergenthalerallee 15–2165760 EschbornTel. +49 6196 5232-250Fax +49 6196 [email protected]

Wir entwickeln Potenziale.

Mit unseren gewerblichen Mietern sind wir eng verbunden. Für sie entwickeln wir fl exible Lösungen und bieten individuelle Betreuung – die stabile Basis für eine langfristige Beziehung.

Page 16: Der immobilienbrief nr 297

Hamburg: Die Coutinho &

Ferrostaal GmbH mietet ab

September ca. 1.600 qm

Fläche im 15. OG des EM-

PORIO Hochhauses am Va-

lentinskamp 70 von der Uni-

on Investment Real Estate

GmbH.

Das EMPORIO, bestehend

aus einem 24-geschossigen

Bürohochhauses sowie ei-

nem Neubau mit dem Scan-

dic Hotel und einer 800 qm

großen Loftfläche für Unter-

nehmen im Kreativbereich,

gehört zum Portfolio des Of-

fenen Immobilienfonds

UniImmo: Deutschland.

Berlin: Die SEB Asset Ma-

nagement hat den Mietver-

trag über 13.700 qm mit der

Stage Entertainment Thea-

ter Services GmbH am

Potsdamer Platz vorzeitig bis

2022 verlängert. Die ECE-

Tochtergesellschaft PPMG

Potsdamer Platz Manage-

ment GmbH war bei der Ver-

mietung unterstützend tätig.

Das zum Bestand des Offe-

nen Immobilienfonds SEB

ImmoInvest gehörende

Gebäude am Marlene-

Dietrich-Platz 1 beherbergt

eines der größten Musical-

Theater in Europa.

Gelsenkirchen: Henderson

Global Investors hat den

Mietvertrag über 13.000 qm

Bürofläche im „Servicepark

Emscherschnellweg“ um fünf

Jahre verlängert. Mieter der

Fläche ist die Atos IT-

Dienstleistung und Bera-

tung GmbH. Eigentümer der

Immobilie ist ein von Hender-

son Global Investors verwal-

teter Fonds.

1A-Lagen: Top-Perfomer der europäischen Einzelhandelsmärkte

Deutschland Zielland Nr. 1 in Europa

Lt. Savills wurden im 1. Quartal 2013 insgesamt 4,7 Mrd. Euro in europäische

Einzelhandelsimmobilien investiert (+25%). Die größten Anteile entfielen auf Deutsch-

land, Großbritannien und Frankreich mit 40%, 37% bzw. 11%. Investments in 1A-Lagen

nahmen mit einem Anteil von 20% im 1. Quartal 2013 gegenüber 14% im

1. Quartal 2012 signifikant zu. Die Spitzen-Einzelhandelsrenditen liegen aktuell bei

durchschnittlich 4,8% und damit nur 15 Basispunkte über ihrem Niveau von 2007. Die

niedrigsten Renditen wurden in London (3,0%) und München (3,5%) verzeichnet, die

höchsten in Lissabon (7,5%) und Athen (6,75%).

Seit dem 1. Quartal 2010 sind die Spitzenrenditen in 1A‑Lagen um 77 Basispunkte

zurückgegangen. Investoren zeigen erhebliches Interesse an hochwertigen Einzelhandels-

objekten haben. Die steigende Mieternachfrage für 1A-Lagen zeigt sich auch in den deutlich

gestiegenen Einzelhandelsmieten. Internationale Händler seien sehr stark an Deutschland

interessiert. Savills führe zahlreiche Gespräche mit Unternehmen aus Australien, China

oder USA, die insbesondere den deutschen Markt als sehr robust mit großem Potenzial be-

werten, meint Stephan Jung, Head of Retail Consultancy Germany bei Savills. So legten

die Spitzenmieten in den 1A-Lagen Londons und Wiens im Durchschnitt der letzten fünf Jah-

re um mehr als 12% p.a. zu. Dies gilt allerdings nicht europaweit, denn in Dublin und Athen

gingen die Mieten im gleichen Zeitraum um 11% p. a. zurück. Von Investoren besonders

nachgefragt sind Flächen im absoluten Topsegment, den etablierten Hochfrequenz- und

Luxuslagen. Dieser Assettyp ist gut für eigenkapitalstarke Privatinvestoren geeignet, die in

der Lage sind, in diesem komplexen Finanzierungsumfeld zu kaufen.

Auf den Shoppingcenter-Märkten zeigten sich die Spitzenrenditen Savills zufolge mit

etwa 6% stabil. Während die Spitzenrenditen in den meisten Kernmärkten um

50 bis 150 Basispunkte zurückgingen, stiegen sie in den peripheren Märkten um

25 bis 175 Basispunkte. Was die Kernmärkte betrifft, könnte ein guter Zeitpunkt gekommen

sein, in der Renditekurve weiter oben anzusetzen und Objekte außerhalb des Spitzenseg-

ments mit gutem Einzugsgebiet und Entwicklungspotenzial in Erwägung zu ziehen.

Erbbaurecht in der Praxis

„Die Erbpacht deckt bei uns alle fixen Kosten“

Stiftungen stehen vor einem Dilemma: Kaum eine Investitionsmöglichkeit deckt heute

noch die Bedürfnisse nach Kapitalerhalt und Inflationsausgleich bei gleichzeitiger

Notwendigkeit, den Stiftungszweck zu erfüllen. Niedrige Zinsen sorgen für echten Ka-

pitalverzehr. Die Investition in Immobilien ist für viele da eine sinnvolle Alternative

neben Aktien- und Rentenpapieren. Eine Diskussionsrunde am Deutschen Stiftertag

in Düsseldorf offenbarte das große Interesse an Immobilieninvestments. Für

die „Evangelische Stiftung Pflege Schönau“ bedeutet das vor allem Geld verdienen

mit Erbbaurecht.

Wer sich beim sonntäglichen Kirchengang wieder einmal gefragt

hat, wie die Kirchen eigentlich ihre Bauten und Pfarrstellen finanzieren, dem

verschaffte der geschäftsführende Vorstand der Evangelischen Stiftung

Pflege Schönau Ingo Strugalla (Foto) am Deutschen Stiftertag in Düssel-

dorf einen Einblick in die finanzielle Situation. Die Stiftung, die über ein bi-

lanzielles Vermögen von 540 Mio. Euro verfügt, baut ihre finanzielle Situati-

on im wesentlichen auf das Erbbaurecht. Insgesamt 500 ha mit 14.000 Ver-

Deals

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16

Page 17: Der immobilienbrief nr 297

Hamburg: Die HPV Marzi-

panfabrik GbR erwirbt ein

rund 15.180 qm großes, di-

rekt an die „Marzipanfabrik“

in Bahrenfeld angrenzendes

Grundstück in der Jürgen-

Töpfer-Straße von einem

Fonds der HIH Hamburgi-

sche Immobilien Handlung

GmbH über Grossmann &

Berger.

In dem heutigen Quartier

„Marzipanfabrik“ wurde um

die vorige Jahrhundertwende

Marzipanrohmasse durch L.

C. Oetker hergestellt.

trägen verwaltet die Gesellschaft aus Heidelberg, deren Zweck es ist die insgesamt 85 Kir-

chen und 41 Pfarrhäuser zu verwalten. Neben der Rolle als Erbpachtgeber, sind die Investiti-

onen in fünf pan-europäische Immobilienspezialfonds, 850 eigene Wohneinheiten, 7.500 ha

Forstwirtschaft sowie 6.000 ha landwirtschaftliche Pachtflächen mit insg. 6.000 Verträgen,

weitere Bausteine der Einnahmeseite.

Die Grundfrage jeder Stiftungsinvestition sollte die Abwägung zwischen Rendite

und Risiko sein. Wie viel Risiko kann die Stiftung verkraften bei gleichzeitiger minimaler Ren-

diteanforderungen, die lt. Stru-

galla bei 4% liegt. Selbst diese

Renditen sind am Geldmarkt

kaum noch zu bekommen.

Renten und Aktien zu volatil,

während hingegen Offene Im-

mobilienfonds in der langfristi-

gen Betrachtung seit Anfang

der 80 Jahre eine konstante

Performance von 5,9% p.a. lt.

BVI hingelegt haben. Die Nied-

rigzinssituation lässt selbst die

so sicheren Bundesanleihen

Deals

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17

Sontowski

Page 18: Der immobilienbrief nr 297

als Investment ausfallen. Lediglich spanische Papiere oder

Anleihen von Schwellenländern können die 4% Renditean-

forderung erfüllen, sind jedoch gleichzeitig für Stiftungen oft

zu risikoreich. Gleichzeitig waren die Inflationsraten der letz-

ten 30 Jahre außer 1992/93 stets unter 4%. Für die Evange-

lische Stiftung Pflege Schönau ergibt sich daher die logische

Konsequenz, die seit Jahrhunderten im Bestand befindlichen

Flächen, als Erbpachtgrundstücke an die Bevölkerung weiter

zu geben, um so die 4% Rendite zur Sicherung des Stif-

tungskapitals zu erhalten. Für die Stiftung ergibt sich so ein

stabiler Cashflow, der für die nächsten 60 bis 99 Jahre, je

nach Laufzeit des Vertrags, gesichert ist. Dem Argument der

Erbpachtkritiker, dass nach Ende der Laufzeit die Hausei-

gentümer enteignet werden, sieht Strugalla gelassen entge-

gen. Seine Institution hätte derzeit kein Interesse, die Pacht-

verträge nicht zu verlängern. Allerdings liegt die durch-

schnittliche Laufzeit der Verträge aktuell noch jenseits der 50

Jahre. Wie sich die Bodenwerte bis dahin entwickeln ist heu-

te noch nicht abschätzbar. (AE)

Differenzierung des deutschen

Hotelmarktes schreitet voran

Hotelkonzepte werden immer individueller

Hotelkonzepte derzeit erfolgreicher Betriebstypen wer-

den in Deutschland immer differenzierter. Es werden

konkrete und immer individuellere Zielgruppen ange-

sprochen. Dies zeigt eine Markteinschätzung des hotel-

forum, der europäischen Fachkonferenz für Hotel- und

Immobilienexperten. GF Andreas Martin weist darauf

hin, dass die neuen Konzepte und Marken sich stärker

an individuellen Kundenwünschen orientieren und Ni-

schen besetzten.

Beispiele für das gehobene Preissegment sind allein

in Berlin das „Soho House“ als exklusiver Privat Member

Club, das „Casa Camper“ mit 24-Stunden Lounge-Zugang

für Frühstück und Snackangebote oder das neueste Berliner

Deluxe-Hotel „Das Stue“ in einem historischen Gebäude mit

sehr individuellen Zimmerzuschnitten. Gut konzipierte Low

Budget- und Ferienhotels gehören laut hotelforum auch zu

den Gewinnern der Entwicklung. Das Angebot fächere sich

immer weiter auf in Hostels, Themenhotels, Boutiquehotels,

Serviced Apartments bis hin zu kombinierten Angeboten.

Der kleine städtische Pensions- und Familienbetrieb ist der

Verlierer dieser Marktentwicklung, in der sich die Nachfrage

zwischen preiswerten und luxuriösen Angeboten polarisiert.

Im heutigen Hotelmarketing entstünden neue, digitalisierte

Vermarktungswege, die einen Erfolg von sehr spezialisierten

Angeboten ermöglichen.

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18

Holland in Not

IVG sieht Holland-Immobilien unter Druck

Der Market Tracker der IVG Immobilien AG hat die Nie-

derlande ins Visier genommen. Unsere Nachbarn ste-

cken in der Rezession. Um 0,9% ist das BIP letztes Jahr

gefallen. Das erste Quartal war auch negativ. Schwere

Probleme am niederländischen Häusermarkt entstehen

durch die Folgen fallender Hauspreise für das Vermögen

der stark verschuldeten Privathaushalte für den Konsum

und den Wohnungsmarkt, durch Haushaltskonsolidie-

rung der öffentlichen Hand und durch den jüngsten

Wirtschaftsabschwung bei den wichtigsten Handelspart-

nern. Die Stimmung bleibt bei Verbrauchern und Unter-

nehmen trübe.

Auf den Büromärkten verharrt die Entwicklung eher

trostlos. Öffentlicher Sektor und Privatwirtschaft sparen Kos-

ten. Aktuell gibt es geringe Anmietungsaktivitäten. Mieter

präferieren moderne und effiziente Flächen in zentralen La-

gen mit guter Verkehrsinfrastruktur. Die monofunktionalen,

peripheren Bürolagen, in die deutsche Fonds so gerne in

Objekte mit 10-Jahres-Mietvertrag investierten, sind nicht

mehr gefragt. Hier bildet sich ein enormes Überangebot, das

vor allem deutsche Fondsanleger zu spüren bekommen wer-

den. Der Durchschnitt des niederländischen Büromarktes

liegt bei 15% Leerstand. Neue Flächen gibt es jedoch wenig.

Konversion alter Büroflächen in andere Nutzungen wie Ho-

tels oder Studentenwohnheime oder auch Abriss haben teil-

weise die Leerstandsquoten gesenkt.

Die nominalen Spitzenmieten sind dennoch konstant

geblieben. Jedoch wird die Aussagefähigkeit der Spitzen-

mieten immer geringer. "Der Immobilienbrief" hatte Ihnen

das vor einigen Jahren schon für Deutschland aufgezeigt.

Viele Mietentwicklungen finden innerhalb der „Incentives“

statt. Im Leipzig der 90er Jahre rechneten wir Ihnen durch-

aus 30% oder mehr Incentive auf den Barwert eines 10-

Jahres-Mietvertrages vor. Für die Niederlande hat die IVG

jetzt z. B. 12 bis 22 mietfreie Monate beim Abschluss neuer

5-Jahres-Mietverträge in den vier großen Märkten Amster-

Page 19: Der immobilienbrief nr 297

Berlin/ Hoevelaken: Der

offene Immobilienfonds

Bouwfonds European Resi-

dential (BER) vergrößert

seinen Immobilienbestand

um Wohngebäude in

Deutschland und Dänemark.

Insgesamt wurden 55,9 Mio.

Euro investiert.

Im Karlsruher Stadtteil Nord-

weststadt wurde eine möb-

lierte Studentenwohnanlage

mit 155 Apartments zu einem

Kaufpreis von rund 11,5 Mio.

Euro erworben. Verkäufer ist

die Wohnbau Blumenwinkel

Bauträger GmbH.

In Dänemark konnte der

Bouwfonds European Resi-

dential Fund sein Portfolio

um zwei voll vermietete Ob-

jekte in und bei Kopenhagen

auf insgesamt fünf Immobi-

lien erweitern. Das Investiti-

onsvolumen beträgt 28,7 Mio.

Euro. Im nordöstlichen Ko-

penhagener Vorort Søborg

wurde ein 2012 erstelltes

Wohnhaus mit 56 Wohnein-

heiten für rund 15,7 Mio. Eu-

ro akquiriert. Verkäufer war

der dänischen Projektent-

wickler Sjaelsø.

Polen: Ein internationales

Investorenkonsortium unter

Führung der Allianz erwirbt

das Silesia City Center in

Kattowitz für 412 Mio. Euro

von Nowe Centrum

Sp.z.o.o., Tochtergesell-

schaft der österreichischen

der Immofinanz Group. Ne-

ben der Allianz hält u. a. der

deutsche Shoppingcenter-

betreiber ECE weitere Antei-

le. Die mehr als 360 Shops

auf einer Verkaufsfläche von

rund 85.000 qm sind voll ver-

mietet.

dam, Den Haag, Rotterdam und Utrecht ermittelt. Hinzu kommen nach "Der Immobilien-

brief"-Erfahrungen, noch sonstige Incentives wie Umzugsbeihilfen, mieterbezogene Um-

bauten oder auch mieterfreundliche Flächen- und Nebenkostendefinitionen. Damit können

leicht 30% konjunkturelle Mietpreisschwankung ohne Statistikveränderung auf Incentive-

Ebene stattfinden.

Für die Büromärkte sieht IVG konstante Mieten in Amsterdam und Utrecht und fal-

lende Mieten in Den Haag und Rotterdam. Die Leerstandsquote sinkt in Amsterdam und

steigt in den übrigen Großstädten. Der Umsatz bleibt konstant niedrig. Die Spitzenanfangs-

rendite bleibt in Amsterdam konstant und steigt in den übrigen Standorten. Damit herrscht

genereller Druck auf die Preise. Die Leerstandsquoten liegen in Amsterdam in etwa wieder

auf dem Krisenniveau von 2004 und in den anderen Standorten deutlich darüber. Die Nach-

frage bleibt konjunkturell unter Druck. Flächenkonsolidierung führt zu steigendem Flächen-

angebot. Mietdruck besteht insbesondere bei zweitklassigen oder peripheren Flächen.

Druck gibt es auch bei Büroinvestments, die in den letzten Quartalen durch geringe

Aktivitäten gekennzeichnet waren. Mit 1,2 Mrd. Euro Umsatz wurde letztes Jahr das ge-

ringste Transaktionsniveau der letzten 10 Jahre für Bürogebäude ermittelt. Auch dieser

Umsatz wurde im ersten Halbjahr, das 80% ausmachte, durch drei Großankäufe mit einem

Volumen von insgesamt 720 Mio. Euro getunt. Wie auch in Deutschland ist eine Polarisie-

rung zu beobachten. Konservative, langfristig ausgerichtete Anleger wie deutsche Fonds

jagen wenigen Angeboten-Spitzenobjekten in Toplagen hinterher. Angelsächsische, oppor-

tunistische Investoren erwerben dagegen Problemimmobilien zu verhältnismäß9ig günsti-

gen Preisen. Die Polarisierung spiegelt sich auch in den Spitzenrenditen, die in Toplagen

Amsterdams lediglich leichtem Aufwärtsdruck ausgesetzt sind aber bei Objekten mit schwa-

cher Vermietungsqualität oder

in Nebenlagen teilweise dra-

matisch anstiegen. Lt. IPD

Investment Property Daten-

bank war die mittlere Perfor-

mance niederländischer Büros

enttäuschend. Die Kapitalwer-

te der internationalen Charte-

red Surveyors, die sich als

synthetischer Wert aus Rendi-

te und Marktmiete ergeben,

sind 2012 um fast 9% und im

ersten Quartal noch einmal um weitere 2,7% gefallen. Daraus ergab sich ein jährlicher To-

tal Return aus Wertentwicklungsrendite und Mietrendite von minus 2,7% für 2012. Das ers-

te Quartal brachte allein in drei Monaten ein Minus von 0,9%. Die Preise fallen stärker als

die gesamten Mieteinnahmen. Gleichzeitig weitet sich das Investmentangebot aus. Allein

die offenen deutschen Immobilienfonds, die sich in Auflösung befinden, halten in den Nie-

derlanden ein Büro-Portfolio im Wert von rd. 2,3 Mrd. Euro, dem doppelten des gesamten

letztjährigen Investitionsumsatzes.

Deals

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Page 20: Der immobilienbrief nr 297

Industriemarkt Hamburg:

Schwacher Start ins Jahr 2013

Sabine Richter

Nach dem enttäuschenden Ergebnis des Vorjahres startete

der Hamburger Markt für Industrie-, Lager- und Logistikflä-

chen auch schwach ins neue Jahr.

BNP Paribas Real Estate, Grossmann & Berger

und Jones Lang LaSalle melden für das 1. Quartal Flä-

chenumsätze von knapp 60.000 qm, ein Minus von über

50% gegenüber dem Vorjahr und weit unter dem Durch-

schnitt der vergangenen fünf Jahre. Dabei sank der Eigen-

nutzeranteil deutlich auf 29%, wie G & B ermittelte.

Abschlüsse im großflächigen Hallenbereich sind fast

völlig ausgeblieben. Im Segment über 5.000 qm kam ledig-

lich ein Deal zum Abschluss; der Kauf einer 5.500 qm gro-

ßen Halle auf der Veddel durch ein Logistikunternehmen. „In

den kleineren Flächensegmenten besteht dagegen nach wie

vor ein reges Marktgeschehen“, so Hans-Jürgen Hoffmann

von BNPPRE. ►

Der schwache Jahresauftakt liegt an den langwieri-

gen Entscheidungsprozessen in den Unternehmen, für

die Andreas Rehberg von G&B die unsichere Situation

im Euroraum mitverantwortlich macht. Zum anderen sei

dafür auch das geringe Angebot an Flächen um die

5.000 qm in den gesuchten Lagen verantwortlich, so

Rainer Koepke von JLL. Das Angebot-Nachfrage-

Spiel funktioniere derzeit suboptimal. „Objekte ab

10.000 qm, die zum Beispiel auch im Teilmarkt

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20

Bf

www.bouwfondsreim.de

Immobilien und Infrastruktur

Bouwfonds REIM ist fokussiert auf Immobilien und Infrastruktur. Innerhalb der Rabo Real Estate Group strukturieren wir unterschiedliche Investmentprodukte für institutionelle und private Investoren mit attraktiven Rendite-Risiko-Profi l und

starken Diversifi kationsvorteilen. Auf der Grundlage von hochspezialisierten und erfahrenen Teams bieten wir diese Produkte in folgenden fünf Assetklassen an: Wohn- und Gewerbeimmobilien, Parkhäuser, Kommunikationsinfrastruktur und Farmland.

Page 21: Der immobilienbrief nr 297

Düsseldorf: Die HIH Ham-

burgische Immobilienhand-

lung (HIH) hat 1.600 qm im

Geschäftshaus köblick an der

Königsallee 61 vermietet.

Mieter sind SEGRO, die

Palmberg Büroeinrichtun-

gen + Service GmbH mit

jeweils 400 qm im zweiten

OG sowie das Cardio-

Centrum Düsseldorf mit

800 qm. Damit ist der im

Jahr 2012 fertig gestellte und

mit einem Vorzertifikat in

Gold des DGNB ausgezeich-

nete köblick zu rund 88%

vermietet.

Eigentümer der Immobilie ist

der Spezialfonds „RZVK-

Immo-Fonds“ der Warburg -

Henderson Kapitalanlage-

gesellschaft für Immobilien

mbH, Hamburg. Bei dem

Fonds handelt es sich um

einen Individualfonds für die

Rheinischen Versorgungs-

kassen. Die HIH führte als

exklusiver Asset Manager

von Warburg - Henderson in

Deutschland die Verhandlun-

gen auf der Eigentümerseite.

Regensburg: Die Berlinovo

Immobilien Gesellschaft

mbH hat mit der KEV Kü-

chen- und Elektro-

Vertriebsgesellschaft Meier

mbH einen Mietvertrag über

ca. 500 qm Fläche für min-

destens fünf Jahre im Fach-

marktzentrum in der Sulz-

feldstr. 3 – 5 geschlossen.

Das Fachmarktzentrum ist

somit voll vermietet. Das

1997 errichtete Objekt gehört

zu dem von berlinovo gema-

nagten Fonds LBB 10.

Industriehafen durchaus vorhanden sind, entsprechen wegen ihrer eingeschränkten Teilbar-

keit nicht den derzeit eher kleinflächigeren Nutzerbedürfnissen“.

Von den im ersten Quartal insgesamt ca. 21.000 qm fertig gestellten Logistikflächen

stehe dem Markt so gut wie nichts zur Verfügung, so Koepke. Allerdings zögen die Fertig-

stellungen im Gesamtjahr 2013 wieder an. Getragen von Eigennutzer-Projektentwicklungen

werden in den drei verbleibenden Quartalen noch 138.000 qm auf den Markt kommen, da-

von seien derzeit nur 11% frei.

Logistiker stärkste Nachfrager

Die Nachfrage nach Branchen entspricht der langfristigen Statistik. Wie JLL ermittel-

te, entfielen die meisten und größten Abschlüsse (36.000 qm) auf Unternehmen aus dem

Bereich Transport/Verkehr/Lagerhaltung, gefolgt von Handel und Industrie.

Gefragt war vor allem der Teilmarkt Billbrook-Billwerder-Billstedt mit 17.000 qm (28%

des Umsatzvolumens) vor den Teilmärkten Harburg - südlich der Elbe mit 14.000 qm (24%)

und Bergedorf mit 9.000 qm (15%).

Durch die hohe Nachfrage der vergangenen Jahre sind Hallenflächen in den beson-

ders begehrten Lagen wie Billbrook, Allermöhe und im Westen der Stadt weiterhin knapp.

Allerdings ist eine große spekulative Projektentwicklung mit rund 40.000 qm Logistikfläche

im Hafengebiet von Waltershof geplant.

Die seit dem 1. Quartal 2012 anhaltende Zunahme der Durchschnittsmiete setzte sich

fort. Sie stieg nach Angaben von G&B um 6% auf nun 4,60 Euro. Auch die Spitzenmiete

legte leicht zu auf aktuell 5,60 Euro (JLL, BNPPRE) bzw. 5,80 Euro (G&B). Sie wird für beste

Flächen in besonders gefragten Lagen erzielt, wozu Altenwerder sowie generell der Bereich

des Hafens zählen. Damit werden lediglich in Frankfurt und München höhere Mieten im Spit-

zensegment erreicht. Rund 45% der Mietverträge wurden zu Preisen zwischen 4,00 und

5,00 Euro abgeschlossen.

Perspektiven für 2013

„Aufgrund der Anzahl der von uns betreuten Gesuche rechnen wir für den weiteren

Jahresverlauf mit einer deutlich anziehenden Umsatztätigkeit“, hofft Andreas Rehberg von

G&B. Auch BNPPRE sieht aufgrund wirtschaftlicher Impulse und einiger großflächiger Gesu-

che in den Büchern für das Gesamtjahr einen Flächenumsatz im Bereich des zehnjährigen

Durchschnitts (450.000 m²). Der sei aber nur auf Basis von großen Eigennutzerdeals zu

bewerkstelligen. Da nach wie vor kaum neue Flächen auf den Markt kommen, werde die

Angebotssituation angespannt bleiben, sagt Hans-Jürgen Hoffmann von BNPPRE.

Logistik-Initiative fördert Innovationen

Im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Logistik-Initiative Hamburg kündigte

Wirtschaftssenator Frank Horch an, die Metropolregion Hamburg zu einem Vorzeigestand-

ort für innovative Logistik- und Technologiekonzepte machen. 12.660 Unternehmen waren in

2012 in der Metropolregion der Logistikwirtschaft zuzurechnen. Mit 3.650 Auszubildenden

stellt Hamburg ein Zehntel der bundesweiten Auszubildenden im Speditions- und Logistikbe-

reich. Die Förderung alternativer Antriebe, ein intelligentes Verkehrsmanagement und der

Einsatz umweltfreundlicher Hafentechnologien seien drei von zahlreichen Themenfeldern,

mit denen die Logistik-Initiative das Umwelt- und Innovationsklima positiv beeinflussen will.

Die Initiative stellte auf der Pressekonferenz die erste Innovationsdatenbank in der Logistik

namens LINDA vor, die einen umfassenden Überblick über alle geförderten Logistikprojekte

in der Region bringen soll.

Deals

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Page 22: Der immobilienbrief nr 297

Stiftung

Düsseldorf: Der chinesische

Telekommunikationsausrüs-

ter „HUAWEI“ mietet für sei-

ne Europazentrale vollständig

das Büroprojekt “SILIZIUM“,

Hansaallee 205 – 21, über

Aengevelt.

Am zukünftigen Sitz seiner

Europazentrale mit ca. 900

Arbeitsplätzen wird

„HUAWEI“ u.a. seine bisheri-

gen Düsseldorfer Standorte

zusammenführen. Bauherr

und Investor des „SILIZIUM“

ist die Projektentwicklungsge-

sellschaft bema-Gruppe, die

ebenfalls von Aengevelt bera-

ten wurde.

Der Büro- und Geschäfts-

hauskomplex „SILIZIUM“

umfasst rund 21.237 qm ge-

nehmigte BGF.

Unternehmen für weltweiten

Top-Wohnungsmarkt immer wichtiger

Konzerne machen Wohnungsmärkte

Knight Frank sieht eine wachsende Bedeutung von Großunternehmen für den Top-

Wohnungsmarkt in den wichtigsten Wirtschaftszentren.

Die meisten Führungskräfte kämen aus den westlichen Industrienationen und wech-

selten in erster Linie nach Asien. Um ihr Personal zu Auslandsaufenthalten zu motivieren,

mieten Unternehmen verstärkt attraktive Wohnungen und Häuser an. Durch Sparmaßnah-

men in der Finanzindustrie hätten sich die Branchen verschoben. In Schanghai gehen viele

leitende Mitarbeiter in den Automobilsektor In Hongkong arbeiten sie dagegen immer öfter in

den Rechts-, Wirtschafts- und Steuerabteilungen der großen Kanzleien. In Sao Paulo sorgt

die Benzin-, Öl- und Gasindustrie für den Zuzug hochqualifizierter Kräfte. In London lockt der

Technologie-, Medien- und Telekommunikationssektor. Neben attraktiven Wohnmöglichkei-

ten achten umzugswillige Führungskräfte auch stark auf gute Schulangebote für ihre Kinder.

Deal

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 22

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Schütze, was du liebst. Mit deiner Spende.

www.schuetze-was-du-liebst.de

Partner des Fördervereins NRW-Stiftung sind:

Lieber Heimat-Fan,ich erkunde Nordrhein-Westfalen am liebsten beim Wandern. Meine Heimat ist für mich da, wo ich mich auskenne wie in meiner Westenta-sche. Aber auch da, wo ich hinter jeder Wegbie-gung etwas Neues entdecken kann.

Unser Land hat eine große Lebensqualität. Da-mit es so attraktiv und vielfältig bleibt, sind wir alle aufgefordert, etwas dafür zu tun.

Deshalb unterstütze ich die NRW-Stiftung, weil sie seit mehr als 25 Jahren das schützt, was ich

liebe – die Natur- und Kulturschätze unserer Heimat. Mehr als 2.500 ehrenamtliche Projekte konnten mit Hilfe der NRW-Stiftung bereits gefördert werden – auch in Ihrer Region.

Schützen auch Sie, was Sie lieben – mit Ihrer Spende!

Manuel Andrack – Autor, Moderator, Wanderer

Mein NRW. Meine Heimat.Meine Stiftung.

Page 23: Der immobilienbrief nr 297

Alternativen gesucht

Der deutsche Immobilienmarkt wird für

institutionelle Investoren immer enger

250.000 – mit dieser Zahl machte der Mieterbund im vergangenen Jahr von sich re-

den. Danach sollen bereits jetzt eine Viertelmillion Wohnungen in Deutschland fehlen.

Insbesondere in Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main oder Mün-

chen sorgt dies bereits seit knapp zwei Jahren für stetige Preisanstiege bei den Mie-

ten und – folgerichtig – auch bei den Kaufpreisen. Nun rächt sich, wovor Experten

schon seit langem warnen.

Über viele Jahre hinkte das Volumen an Neubauaktivtäten deutlich dem Bedarf

hinterher. Berücksichtigt man zudem altersbedingten Abriss, sehen die Zahlen noch drama-

tischer aus. In Zahlen ausgedrückt führt Hamburg mit einem Plus an Mietpreissteigerungen

bei Neuvermietungen von 27 Prozent von 2007 bis heute die Statistik an. Doch selbst im

sowieso schon teuren München stiegen die Mieten um 13% im gleichen Zeitraum. Die bun-

desdeutsche Hauptstadt Berlin kann auf ein Plus von 20% verweisen, in Frankfurt sind es

aber immerhin auch schon 15 Prozent. Alles innerhalb fünf Jahren.

In Anbetracht derartiger Entwicklungen suchen immer mehr Investoren nach Immo-

bilien als Kapitalanlage. So bestätigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts

Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher

Banken, dass sich 46 Prozent der befragten Privatanleger eine Immobilie wünschen und

bereit wären, einen größeren Betrag zu investieren, wenn er ihnen zur Verfügung stände. Im

Jahr 2012 fiel die Entscheidung mit nur 17% deutlich niedriger aus. Institutionelle Investoren

– wie Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen wissen dies seit Jahren und

investieren einen stetig größeren Anteil ihres Portfolios in vermietete Bestandswohnimmobi-

lien in ausgesuchten 1a bzw. 1b-Lagen ausgewählter Metropolregionen. Der Vorteil hierbei

ist zum einen die Absicherung der Investition, denn in entsprechenden Lagen ist das Risiko

eines Preisverfalls des Objektes durchaus überschaubar. Ein weiterer Vorteil ist der perma-

nente Liquiditätszufluss aus dem Überschuss der Mieteinnahmen. Das Kapital kann somit in

der höchsten Sicherheitsklasse angelegt werden und erzielt gleichzeitig eine positive Rendi-

te – gerade vor dem Hintergrund der Anleiheproblematik bei Ländern mit einem vertretbaren

Bonitätsranking eine sinnvolle Alternative. Dort werden derzeit nämlich kaum noch positive

Renditen erzielt. Insofern ist die Nachfrage nach geeigneten Immobilieninvestitionen auch

entsprechend groß.

Institutionelle Investoren sind jedoch nicht die einzigen Aufkäufer, die den deut-

schen Immobilienmarkt bestimmen. Vielmehr sind es heute wieder ausländische Investoren,

die nach geeigneten Objekten suchen und zuschlagen. Dabei wird erkennbar, dass es die-

sen Investoren weniger um hohe Renditen als vielmehr darum geht, Kapital sicher zu

„parken“. Im Fokus stehen dabei immer wieder Objekte in sogenannter Premiumlage. In

München Bogenhausen, einem der teureren Stadtteile, wurde unlängst ein Objekt im High

Standard Level projektiert – von dem waren bereits vor Baubeginn rund die Hälfte der

66 geplanten Wohnungen verkauft. Zu Preisen, wie sie sonst kaum in einer anderen Stadt

in Deutschland umzusetzen gewesen wären. Es sind eher die fehlenden Angebote, die

den Aufkäufern und Investoren Kopfschmerzen bereiten. Wie will ich heute in ein Mehr-

familienhaus in Toplage investieren, wenn der Markt schlicht kaum mehr etwas hergibt?

Und selbst bei Versteigerungen stehen heute viele Interessenten vor dem eigentlichen Ver-

steigerungsraum. ►

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 23

Mülheim a.d. Ruhr: Die Lim

& Co. GmbH mietet insge-

samt rd. 5.200 qm Lager- und

Bürofläche in der Lahnstraße

27 über BNPPRE. Eigentü-

merin ist ein institutioneller

Investor, der durch die Ger-

man Property Holding

GmbH vertreten wurde.

Leverkusen: Die Dirk Ross-

mann GmbH verkauft ihr

16.600 qm großes Logistik-

zentrum, welches das Unter-

nehmen aufgrund des zwi-

schenzeitlichen Umzugs sei-

nes Logistikbetriebs nach

Köln-Niehl Anfang 2012 auf-

gegeben hatte. Käufer des

rund 70.000 qm großen Ge-

ländes in der Hitdorfer Straße

55 ist ein Logistikunterneh-

men, das die Flächen bereits

in Betrieb genommen hat.

BNPPRE begleitete Ross-

mann bei dieser Transaktion.

München: BT Germany hat

sich vorzeitig entschieden,

den Mietvertrag über ca.

4.500 qm Bürofläche im Tau-

nushaus, Taunusstraße 34-

36 für weitere 11,5 Jahre von

der German Acorn Real

Estate GmbH.

Flensburg: Ein institutionel-

ler Investor erwirbt eine ge-

mischt genutzte Gewerbeim-

mobilie für rd. 10 Mio. Euro

von Henderson Global In-

vestors. Das Gebäude mit

6.000 qm vermietbarer

Fläche verteilt auf Einzelhan-

del und Praxisräume. Die

Immobilie gehörte zum Port-

folio eines von Henderson

Global Investors verwalteten

Fonds für institutionelle

Kapitalanleger.

Deals

Page 24: Der immobilienbrief nr 297

Um an attraktive Immobilien zu kommen, wird die Übernahme höherer Risiken

kaum zu vermeiden sein. Nachdem das Angebot an bestehenden Objekten gering ist,

bietet sich die Alternative, Projektentwickler bei ihrem Tun zu begleiten. So ergibt sich

die Chance, rechtzeitig an attraktive Objekte zu gelangen. Institutionelle Investoren

engagieren sich bereits in anderen Assetklassen mit höheren Risikoprofilen wie Private

Equity, Beteiligungen und Aktien. Warum also nicht auch hier die höheren Chancen

nutzen? Das Gros der Projektentwickler arbeitet dabei nach dem Prinzip, sich die Ent-

wicklung geeigneter Flächen von Banken zwischenfinanzieren zu lassen. Arbeitet der

Projektentwickler mit einem Bauträger zusammen, wird auch dessen Arbeit in der Regel

von einer Bank zwischenfinanziert. Diese Vorgehensweise akzeptiert erhöhte Risiken,

die aus der Bankfinanzierung resultieren. Wenn das Objekt im geplanten Rahmen

(zeitlich wie wirtschaftlich) nicht erstellt und abverkauft werden kann, führt die Finanzie-

rung oft zur Ausweitung der bereits entstandenen Stresssituation. Ein Verzicht auf

Fremdfinanzierungen kann solche Risiken erheblich mindern und die Immobilienent-

wicklung in ein niedrigeres Risikoprofil bringen – bei gleichzeitiger Nutzung des Markt-

zugangs.

Die Bamberger PROJECT Investment Gruppe hat sich dieser Marktanforde-

rung gestellt und einen Zugang für institutionelle Investoren geschaffen. Unter Berück-

sichtigung der oben dargestellten Anforderungen will man dieser Zielgruppe einen Weg

eröffnen, gemeinsam mit dem Immobilienentwickler die Strategie mit überschaubaren

Risiken zu begleiten. Dies ist möglich, da PROJECT seit Firmengründung vor knapp 20

Jahren eine Vorgehensweise etabliert hat, die anders ist als bei anderen Marktteilneh-

mern: PROJECT steuert alle Maßnahmen aus einer Hand und setzt die Investitionskri-

terien enger als übliche Entwickler. Das Unternehmen kann deshalb eine langjährig

erfolgreiche und überzeugende Leistungsbilanz vorlegen. Zudem arbeitet PROJECT

auf allen Ebenen ausschließlich mit Eigenkapital. Mögliche Risiken aus Finanzierungen

sind dem Unternehmen fremd. Das wesentliche verbleibende Risiko besteht in der Ein-

haltung der zeitlichen Vorgaben. Und: PROJECT hat ein System entwickelt, das einen

schnellen Abverkauf der Wohnungen garantiert – und zwar zu einem erheblichen Teil,

bevor der Bau gestartet wird. Die eingehenden Kaufpreisraten nach Makler- und Bau-

trägerverordnung sichern die schnelle Umsetzung und hebeln das eingesetzte Eigenka-

pital. Wesentliches Asset für institutionelle Investoren: PROJECT kann durch seine

Marktstellung auf eine Milliarden-Pipeline an vorgeprüften Projektentwicklungen in den

Städten Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Nürnberg und München verweisen, die für

eine schnelle Umsetzung zur Verfügung stehen. Das derzeit in der Realisierung befind-

liche Projektentwicklungspotential liegt dabei bei 700 Millionen Euro.

Unabhängige Experten sehen diese spezielle Vorgehensweise weniger anfällig

als übliche Projektentwicklungen und somit deutlich weniger risikoreich. Ein besonderer

Aspekt für den Institutionellen Investor kommt aber noch dazu – bei entsprechender

Investitionshöhe kann er die erstellten Wohnkomplexe in attraktiven Lagen in den eige-

nen Bestand nehmen. Objekte, auf die er selbst nicht hätte zugreifen können. Um zu

vernünftigen Konditionen an geeignete Standorte für Immobilieninvestitionen zu gelan-

gen, müssen institutionelle Investoren in der Zukunft neue Wege gehen. Klassische

bankenfinanzierte Projektentwicklungsfinanzierungen wurden dabei aufgrund der Risi-

koverstärkung oft ausgeschlossen. PROJECT geht einen anderen Weg der planbaren

Projektfinanzierung auf vollständiger Eigenkapitalbasis und weist für diesen einen lang-

jährigen Track Record im Bereich der Publikumsfonds nach. Dies könnte eine Alternati-

ve darstellen.

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24

Willich: Die Fressnapf Tier-

nahrungs GmbH mietet

langfristig etwa 12.000 qm

Lager- und Bürofläche im

Gewerbegebiet Münchheide,

Hanns-Martin-Schleyer-

Straße/Otto-Brenner-Straße

von der Deutsche Lager-

haus GmbH u. Co KG, eine

Tochtergesellschaft der IM-

MOFINANZ AG, Wien.

BNPPRE war beratend tätig.

Hamburg: Die InnoGames

GmbH mietet 6.700 qm Büro-

fläche in der Friesenstr. 13-

13a von ICADE über CBRE.

Damit ist das Gebäude voll

vermietet.

Duisburg: Der Heidelberger

Investor Harder & Partner

erwirbt ein 112.000 qm gro-

ßes Industriegrundstück im

logport I. Das unbebaute

Industriegrundstück bietet die

Möglichkeit einer Bebauung

mit bis zu ca. 60.000 qm mo-

derner Logistikflächen zzgl.

Büro- und Sozialflächen.

Pulheim: LaSalle Invest-

ment Management (LaSalle)

hat im Auftrag seines LaSalle

German Income and

Growth Fonds (LGIG) den

Logistic Point Cologne, kurz

„LPC“, an die Hammer Pul-

heim GmbH & Co. KG ver-

kauft.

Das Logistikzentrum wurde

vom LGIG im Jahr 2008 er-

worben und hat eine Gesamt-

nutzfläche von rund 37.500

qm, davon 35.000 qm Logis-

tikflächen. Die restliche Flä-

che entfällt auf Büros.

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Page 25: Der immobilienbrief nr 297

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Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU)

Ludwig Riepl (Fonds & Co.)

André Eberhard (Der Immobilienbrief)

Oliver Porr (VGF)

Eric Romba (VGF)

Frank Rottenbacher (AfW)

NEU: Trends und Aussichten zu den Themen

Steuer und Recht

Page 26: Der immobilienbrief nr 297

Inflation schützen und damit die Kaufkraft ihres Ver-

mögens erhalten.

Wenn ausschließlich emotional argumentiert

wird, werden Immobilien als werthaltige, nicht vergängli-

che Objekte dargestellt. Als Betongold bewerten Anleger

Immobilien, weil sie ihnen auch in Krisenzeiten Sicherheit

bieten sollen. Selbst wenn die Wirtschaft zusammen-

bricht und die Finanzmärkte crashen, gehört das Woh-

nen zu einem der elementarsten Grundbedürfnisse der

Menschen: „Gewohnt werden muss immer“. Die Anleger

sind sich sicher, dass der Wert von Wohnimmobilien aus

Grund und Boden sowie das darauf errichtete Gebäude

besteht. Es wird darauf hingewiesen, dass eine Immobi-

lie ein nicht vergängliches Objekt darstellt, das nur

schwerlich zerstört werden kann. Hierbei wird auf die

physische Existenz verwiesen. Da Grund und Boden

nicht vermehrbar ist, kann damit praktisch der Wert nur

steigen. Insbesondere steht aber dem eingesetzten

Geldkapital zumindest immer ein realer Wert gegenüber.

Diese Argumentation verwechselt aber die physische

Existenz der Wohnung mit deren monetären Werthaltig-

keit. Im Extrem: Ein leerstehendes Objekt bringt keine

Einnahmen und hat auch keinen oder nur opportunistisch

monetären Wert.

Scheinbar wissenschaftlich abgesichert wird die

Argumentation, wenn darauf hingewiesen wird, dass die

Rendite bei Wohnimmobilien mit z.B. 6 Prozent deutlich

über der in den letzten Jahren vorherrschenden Inflati-

onsrate von rund 2 Prozent liegt. Das klingt zunächst

logisch, sagt aber noch nichts über die der Rendite

zugrunde liegende Entwicklung von Mieten und Preisen

aus. Dies soll an einem einfachen Zahlenbeispiel ver-

deutlicht werden. Die Rendite von 6 Prozent möge sich

durch einer jährlichen Nettokaltmiete von 6.000 Euro bei

einem Preis der Wohnung von 100.000 Euro ergeben.

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26

Fonds-Augenmerk:

SachsenFonds Deutschland 5

Einkauf wird günstiger

Mit seinem aktuellen Beteiligungsangebot Deutschland

5 spricht SachsenFonds vor allem sicherheitsorientier-

te Zeichner an, die den gänzlichen Verzicht auf die Ein-

beziehung von Fremdkapital in das Fondskonzept zu

schätzen wissen.

Während der Platzierungsphase konnte der Initia-

tor jetzt bereits eine zusätzliche Aufwertung des Fonds er-

zielen. Möglich wurde dies durch einen weiteren, von der

positiven Geschäftsentwicklung des Mieters Bilfinger Ber-

ger Power Systems ausgelösten Flächenbedarf, dem mit

einem zusätzlichen Gebäudeflügel an dem gerade

übergebenen Neubau – der neuen Hauptverwaltung des

Mieters in Oberhausen – Rechnung getragen wird. Die Ge-

samtmietfläche steigt hierdurch auf 15.730 qm, die Gesamt-

investition auf 43 Mio. Euro, die vollständig aus Eigenkapital

bestritten werden. Mit der Nachinvestition konnte der Ein-

kaufsfaktor für das Gesamtprojekt von bislang 15,4 auf

14,95 reduziert werden.

Anlegergünstig wirkt auch der Umstand, dass Bil-

finger Berger Power Systems die Mietvertragslaufzeit auf 15

Jahre verlängert und auf das bisherige Sonderkündigungs-

recht nach 10 Jahren verzichtet hat. Investoren können sich

ab einer Mindestzeichnungssumme von 10.000 Euro zuzüg-

lich 5% Agio beteiligen. Die jährlichen Ausschüttungen star-

ten mit 5,5% und steigen prognosegemäß auf 6% im Jahr

2022. Nach der auf 11 Jahre angelegten Fondslaufzeit soll

die Immobilie veräußert werden. Bei einem unterstellten

Verkauf zum Einkaufsfaktor ergibt sich hierdurch prognose-

gemäß ein Gesamtmittelrückfluss für den Anleger in Höhe

von 170% seiner Nominalbeteiligung.

Immobilien als Betongold?

Günter Vornholz, Professor für Immobilienöko-

nomie an der EBZ Business School in Bochum

Die Angst vor vermeintlich drohender Inflation und die

niedrigen Zinsen treiben viele Deutsche zum Wohnim-

mobilienkauf. Diese Anleger suchen Schutz vor den

Auswirkungen der Euro-Krise. Oftmals ist dabei ein

entscheidendes Argument für die Investition in eine

Wohnung der Hinweis auf die Immobilie als Betongold.

Die Investoren erwarten, dass Immobilien einen beson-

ders wirksamen Schutz vor der Entwertung ihres Ver-

mögens darstellen. Der Kauf einer Immobilie soll vor

Page 27: Der immobilienbrief nr 297

Etwas günstiger sieht es aus, wenn die Ent-

wicklung der Mieten in den 7 großen A-Städten (HH, B,

D, K, F, S und M) betrachtet wird. Aber auch hier gab

es seit der Wiedervereinigung genauso viel Jahre mit

höheren als auch niedrigeren Mietsteigerungen im Ver-

gleich zur Inflationsrate. Jedoch legten vor allem in den

letzten Jahren seit 2009 die Mieten deutlich stärker zu.

Ein Wohnungskäufer, der in Zukunft seine

erworbene Wohnung wieder verkaufen möchte, wird

hingegen vor allem auf die Preisentwicklung der

Wohnungen achten. Auch hier zeigt sich beim Blick auf

die Daten, dass seit der Wiedervereinigung nicht in

jedem Jahr die Kaufpreise stärker als die Verbraucher-

preise anstiegen. Erst in den letzten Jahren war ein

teilweise deutlich höherer Anstieg

zu verzeichnen. Anleger, die direkt nach der Wieder-

vereinigung eine Wohnung gekauft haben, konnten den

Wert ihres Immobilienvermögens real steigern. Wurde

die Wohnung hingegen nur einige Jahre später gekauft,

so sank der reale Wert der Wohnung (auch wenn es

nominale Preissteigerungen gab).

Insgesamt ist das Thema Immobilien und Infla-

tion sehr differenziert zu betrachten. Empirische Stu-

dien kommen wie gezeigt für die Vergangenheit zu un-

terschiedlichen bzw. divergierenden Ergebnissen. All-

gemein gültige Aussagen sind auch deshalb schon un-

wahrscheinlich, da es sich bei Immobilien immer um

Unikate handelt. Auch beim Betongold gilt: Vorsicht vor

zu einfachen Argumentationen und Wahrheiten!

Weitere Informationen zu diesem Thema

finden Sie in dem neuen Buch des Autors Günter

Vornholz: „Volkswirtschaft für die Immobilienwirt-

schaft“

Logistik-Ranking

Düsseldorf vor Frankfurt und München

Colliers International sieht in dem Bericht Logistics

Cities, a European Comparison deutsche Städte auf

den Spitzenplätzen im europaweiten Vergleich der

wichtigsten Logistikstandorte. Der Bericht ver-

gleicht sowohl etablierte als auch aufstrebende Lo-

gistik- und Industriestandorte in Europa. Der deut-

sche Logistikmarkt könnte nach einem fulminanten

Jahresauftakt beim Transaktionsvolumen erstmals

die Marke von 2 Mrd. Euro zum Jahresende über-

treffen. Im ersten Quartal 2013 wurden bisher rund

697 Mio. Euro in Industrie- und Logistikimmobilien

investiert, ein Plus von 167% gegenüber dem ersten

Quartal 2012.

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27

Bleiben nun die Miete und der Preis bzw. Wert der Woh-

nung konstant, so ergibt sich auch in den Folgejahren je-

weils eine Rendite von 6 Prozent. Diese Rendite liegt offen-

sichtlich über einer angenommenen jährlichen Inflationsrate

von 2 Prozent, was ja immer wieder auch als Kaufargument

angeführt wird. Die Mieteinnahmen und der Preis der Woh-

nung sind zwar nominal konstant geblieben, ABER die reale

Miete und der reale Preis haben sich kontinuierlich, nämlich

um die 2 Prozent Inflation verringert. Bei einem angenom-

menen Zeitraum von zehn Jahren wären dies bereits Kauf-

krafteinbußen von deutlich über 20 Prozent.

Das Betongold Wohnimmobilie muss sich daher

immer daran messen lassen, ob seine Miet- und Preisstei-

gerungen über denen der Inflationsrate liegen. Wohnungs-

käufer verfolgen beim Kauf jedoch unterschiedliche Interes-

sen (Selbstnutzer werden hier nicht weiter beachtet).

Es gibt einerseits die Anleger, die eine Wohnung langfristig

halten wollen (Bestandshalter). Andererseits existieren

Investoren, die ihre Wohnung in absehbarer Zeit wieder

verkaufen wollen und daher an der realen Werthaltigkeit

der Immobilie interessiert sind: die Preis- bzw. Wertsteige-

rung soll damit mindestens so hoch wie die jährliche Inflati-

onsrate sein.

Die Bestandshalter sind an einem langfristigen

Erhalt der Kaufkraft ihrer Mieteinnahmen interessiert, von

daher soll die Mietsteigerung mindestens so hoch wie die

Inflationsrate ausfallen. Bei einem Blick auf die empirischen

Daten zeigt sich, dass die Mieten in Deutschland nur be-

dingt stärker als die Verbraucherpreise allgemein angestie-

gen sind. Vor allem direkt nach der Wiedervereinigung und

seit dem Jahr 2008 fällt die Mietsteigerung höher aus.

In den 15 Jahren nach 1993 lag die Miet- unter der

allgemeinen Preissteigerung. Entscheidend für den Vermie-

ter war der Zeitpunkt, zu dem der Mietvertrag abgeschlos-

sen wurde.

Page 28: Der immobilienbrief nr 297

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28

Düsseldorf ist im Gesamtvergleich der Spitzenreiter, gefolgt von Antwerpen und

Rotterdam auf den Plätzen zwei und drei. In der Kategorie Erreichbarkeit ist Nordeuropa

der eindeutige Gewinner. Dort liegen gleich drei deutsche Städte vorn: Frankfurt belegt

den ersten Platz mit 190 Mio. Personen, es folgen Düsseldorf mit 163 Mio. und München

mit 161 Mio. Personen. So gut wie alle belgischen und holländischen Städte liegen in den

Top-Ten. Dies ist auf ihre vergleichsweise geringen Kosten für eine gute Infrastruktur, das

positive Geschäftsklima und die etablierten Logistikmärkte zurückzuführen. Sie werden als

„Blue Banana“-Städte bezeichnet, die sich von Antwerpen über Rotterdam, Brüssel und

Düsseldorf bis nach Hamburg ziehen.

Die „Blue-Banana-Städte“ liegen strategisch vorteilhaft im wirtschaftlichen Herzen

Europas, in den bevölkerungsreichsten und wohlhabendsten Regionen. Unternehmen pro-

fitieren sowohl von der guten Erreichbarkeit als auch von den nahe gelegenen größten

Schiffs- und Flughäfen Europas, den größten Verbrauchermärkten sowie von der großen

Anzahl gut ausgebildeter Arbeitskräfte. Außerhalb Westeuropas erhielten Prag und Bratis-

lava die besten Noten im Bereich Distribution. Die Städte verfügen über geringere Lohn-

und Immobilienkosten.

Logistik als Investment: „Immer mehr Anleger nehmen renditestarke Logistikob-

jekte in ihren Bestand mit auf. Aufgrund des relativ geringen Neubauvolumens und des

Nachfrageüberhangs gelten inzwischen auch Objekte außerhalb des Core-Segments als

interessante Investitionsalternative“, so Andreas Trumpp, Head of Research bei Colliers

International, Deutschland. 2012 lag das Transaktionsvolumen bei Industrie- und Logistik-

immobilien bei 1,63 Mrd. Euro. Für dieses sehr gute Ergebnis, das mehr als 80% über dem

langjährigen Durchschnitt liegt, waren mit einem Anteil von etwa 52% Portfolioverkäufe

verantwortlich. Logistikimmobilien rücken in den Fokus der Anleger. Attraktiv sind die stabi-

len Spitzenrenditen von 6,90% (Frankfurt am Main und München) bis 7,40% (Berlin) sowie

die anhaltend hohen Durchschnitts- und Spitzenmieten.

Die Stabilität der Mietpreise von Industrie- und Logistikimmobilien belegt die

jüngst von Colliers International, Deutschland veröffentlichte Kennzahlenkarte. Einmal jähr-

lich werden die Spitzen- und Durchschnittsmieten sowie die Grundstückspreise in 19 be-

deutenden deutschen Logistikmärkten erhoben. Diese zeigen überwiegend stabile Werte:

In 15 von 19 Märkten konnte bei den Spitzenmieten keine Veränderung im Vergleich zum

Vorjahr festgestellt werden. Die teuersten Standorte waren dabei die Region München mit

einer Spitzenmiete von 6,30 Euro/qm für Logistikflächen der neuesten Generation, gefolgt

von den Ballungsräumen Frankfurt am Main und Stuttgart mit jeweils 6,20 Euro/qm. Diese

drei Standorte waren mit 5,50 Euro/qm, 5,00 Euro/qm und 4,70 Euro/qm auch im Durch-

schnitt die teuersten.

LBS: Hauspreise stiegen 2013 um 3%

Der deutsche Wohnungsmarkt hat sich nach Erhebungen der Landesbausparkassen

(LBS) in fast allen Teilbereichen und Regionen belebt. Dennoch, so die LBS, bleiben

die Preissteigerungen im Rahmen. Die Experten prognostizieren einen Preisanstieg

bis zum Jahresende von zwei bis vier Prozent und liegt damit im Rahmen der allge-

meinen Preis- und Einkommensentwicklung. Preisauswüchse könnten nur durch

aktive Neubauaktivitäten vermieden werden.

Bei den gebrauchten Häusern und Wohnungen bewegten sich im Frühjahr 2013 die

Preise knapp über dem Niveau von vor zehn Jahren. Ausgenommen davon sind süd- und

südwestdeutsche Städte. Die Preise für Neubauten in den Metropolen und Ballungsgebie-

ten sind deutlich gestiegen, die Qualität aber auch. ►

Hamburg/Stuttgart: Ham-

burg Trust hat nach nur 5

Monaten seinen bislang

größten geschlossenen Im-

mobilienfonds platziert. Der

im Januar gestartete

„Shopping Edition 3“ inves-

tiert etwa 147,6 Mio. Euro in

das im Bau befindliche Stutt-

garter ECE-Shopping-Center

„Milaneo“ und hat dafür etwa

68 Mio. Euro bei Privatanle-

gern eingesammelt. Diese

sollen ab Ende 2014 jährliche

Auszahlungen von 6%, stei-

gend auf 7% erhalten. Wäh-

rend der Bauphase bis zur

geplanten Fertigstellung des

Centers im Herbst 2014

betragen die jährlichen Aus-

schüttungen 3%. Nach Ende

der geplanten Fondslaufzeit

2030 und erfolgreichem Ver-

kauf der Immobilie prognosti-

ziert Hamburg Trust einen

Gesamtmittelrückfluss von

250,5% vor Steuern auf das

eingesetzte Eigenkapital.

Gleichzeitig kündigt der

Fonds- und Asset-Manager

weitere Investmentprodukte

an.

Das „Milaneo“ wird das größ-

te Shopping-Center Baden-

Württembergs mit einem Ein-

zugsgebiet von 2,9 Mio. Ein-

wohnern. Neben dem Ein-

kaufszentrum mit 200 Shops

auf drei Ebenen und etwa

43.000 qm Verkaufsfläche

umfasst dieses Projekt 415

Wohnungen, ein Hotel mit

rund 160 Zimmern, etwa

7.400 qm Geschossfläche für

Büros sowie eine Tiefgarage

mit 1.680 Pkw-Stellplätzen.

Das Investitionsvolumen des

Centers liegt bei rund 395,7

Mio. Euro.

Darüber hinaus kündigt Ham-

burg Trust den Start von zwei

weiteren Investmentproduk-

ten an.

Platziert

Page 29: Der immobilienbrief nr 297

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29

Gesucht sind vor allem gebrauchte frei stehende Einfamilienhäuser. Die Preisspitze mit

850.000 Euro halt München, gefolgt von Wiesbaden mit 750.000 Euro, Regensburg mit

650.000 Euro, Stuttgart mit 610.000 Euro sowie Heidelberg mit 580.000 Euro. Noch

teurer sind derartige Objekte in attraktiver Lage in den Vororten der Metropolen. Im

Nobel-Quartier Grünwald bei München sind 1,1 Mio. Euro zu zahlen.

Aber es gibt auch günstigere Regionen. So bewegen sich die Preise für ge-

brauchte Häuser etwa in Leipzig, Hannover, Bremen, Dortmund, Essen, Dresden und

Berlin zwischen 210.000 und 280.00 Euro. Unterboten wird dieses Preisniveau nicht

nur im Osten, etwa in Halle und Magdeburg (160.000 bzw. 150.000 Euro), sondern

auch in Bremerhaven (115.000) und Gelsenkirchen (1700.000 Euro)

Neue Reihenhäuser kosten in Westdeutschland um die 220.000 Euro, im Nor-

den und im Osten zwischen 140.000 und 180.000 Euro. Engpässe signalisieren die

Priese in süddeutschen Städten: München 690.000 Euro, Stuttgart 480.000 Euro, Re-

gensburg 475.000 Euro.

Merklich angezogen haben die Preise bei neuen Eigentumswohnungen. Auch

hier weist Grünwald mit 6.400 Euro/qm den Spitzenwert auf. Den zweiten und dritten

Rang belegen. Gauting mit 5.250 Euro/qm und Starnberg mit 5.200 Euro/qm. In Mün-

chen und Hamburg werden 4.800 bzw. 3.750 Euro/qm gezahlt. Für gebrauchte Etagen-

wohnungen werden im Vergleich zu neuen Abschläge von 35 bis über 40% vorgenom-

men, so die LBS.

Merklich teurer als im Vorjahr sind die Quadratmeterpreise für Bauland. In den

Groß- und Mittelstädten im Süden der Republik liegen sie bei 380 Euro, im Norden bei

130 Euro. Extreme Knappheit an Grundstücken signalisieren Quadratmeterkosten von

1.100 Euro in München und 800 Euro in Stuttgart. (CW)

immobilienmanager ist Fachmedium des Jahres 2013

Branchenpreis verliehen: Das Magazin gehört zu den

besten Fachzeitschriften Deutschlands

Das Magazin „immobilienmanager“ ist das „Fachmedium des Jahres 2013“ in der

Kategorie Handel/Dienstleistungen. Der Branchenverband der Deutschen Fachverla-

ge zeichnet seit 2005 jedes Jahr die besten deutschen Fachmedien aus. Zu diesen

Besten zählt ab sofort auch ganz offiziell die Fachzeitschrift „immobilienmanager“ aus

dem Immobilien Manager Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Rudolf

Müller.

In der Begründung der Fachjury heißt es u.a.: „Der „immobilienmanager“ ist

optimal auf seine Zielgruppen ausgerichtet. Die Zeitschrift ist bezüglich Inhalt und Ges-

taltung vorbildlich. Positiv aufgefallen ist die Vielfalt der journalistischen Stilmittel. Ins-

gesamt versteht es der „immobilienmanager“, viele Kanäle – Print, Digital und Events,

geschickt zu verbinden.“

Der Preis „Fachmedium des Jahres“ wird in insgesamt zehn Kategorien verge-

ben. Ausgewählt wurden die Preisträger in einem zweistufigen Bewertungsverfahren,

u.a. nach den Kriterien Textqualität, Verständlichkeit, Stilmittel, Leserführung, Zielgrup-

penrelevanz und grafische Gestaltung. Die Jurys setzen sich aus Vertretern der Wirt-

schaft, Experten aus B-to-B-Agenturen, Hochschulen und Fachverlagen zusammen.

Berlin: Die Project Gruppe

entwickelt auf einem Grund-

stück in der Durlacher Straße

5 / Kufsteiner Straße /

Wexstraße 15 knapp 200

Neubauwohnungen, 200 Stu-

dentenapartments sowie 100

Tiefgaragenplätze. Mehrere

der Project Reale Werte-

Beteiligungen investieren in

das 88 Mio. Euro Projekt.

Das Objekt stellt das nun-

mehr 18. Objekt von Project

in Berlin dar. Es wird auf ei-

nem 7.661 qm großen

Grundstück errichtet. Die

Gesamtwohnfläche wird bei

15.700 qm liegen. Darüber

hinaus baut der Immobilien-

entwickler in der Wexstraße

15 eine Wohnanlage mit 212

hochwertig möblierten Stu-

dentenapartments mit rund

4.400 qm Wohn- und Nutzflä-

che sowie 100 Tiefgaragen-

stellplätze. Der Baustart er-

folgt voraussichtlich im zwei-

ten Quartal 2015.

In das Objekt wird u.a. der

aktuell in der Platzierung

befindliche Einmalanlage-

fonds Project Reale Werte

12 investieren. Alle Project

Fonds sind komplett eigenka-

pitalbasiert und verzichten

vollständig auf Fremdkapital.

Der ursprünglich im April

2012 konzeptionsbedingt als

Blind Pool gestartete Einmal-

anlagefonds hat binnen 13

Monaten bereits in 14 Objek-

te investiert. PROJECT er-

zielt für Anleger gemäß tes-

tierter Leistungsbilanz Rendi-

ten von sieben Prozent und

darüber pro Jahr.

Project: Neue Woh-

nungen und Studen-

tenapartments

Page 30: Der immobilienbrief nr 297

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Adlon (8), Aengevelt (22), aik (12), Allianz (19), Atos IT-Dienstleistung und Beratung GmbH

(16), Baader Bank (6), bema-Gruppe (22), Berlinovo (21), Bilfinger Berger Power Systems

(26), BNPPRE (20,21,23,24), Bouwfonds (19,22), BT Germany (23), Catella Property (15),

Catella Real Estate (7), CBRE (24), Colliers International (6,28), Comfort (12), Commerz

Real (15), Coutinho & Ferrostaal GmbH (16), Deka (13), Deutsche Lagerhaus GmbH (24),

DGNB (21), DIC Asset (8,10,12), Dirk Rossmann GmbH (23), Ebertz & Partner (3), ECE

(16,19,28), Engel & Völkers (15), fairvesta (4), Fressnapf Tiernahrungs GmbH (24), Gagfah

(8), Garbe Logistic (2,17), German Acorn Real Estate (23), German Property Holding (23),

GfK (23), Grossmann & Berger (17,20,21), Hamburg Trust (28), Hammer Pulheim GmbH &

Co. KG (24), Harder & Partner (24), HCI Capital AG (5), Henderson Global Investors

(16,23), HIH (17,21), hotelforum (18), HPV Marzipanfabrik GbR (17), Icade (24), Immobilien

Manager (11), Immobilien Zeitung (6), ImmobilienScout 24 (12,13), Immofinanz Group

(19,24), InnoGames (24), InWIS Forschung & Beratung (5), IVG (5,6,8,9,15,18,19), IW Köln

(2), Jones Lang LaSalle (15,20,21), KAG TMW Pramerica Property Investment GmbH (5),

KEV (21), Knight Frank (21), L.C. Oetker (17), LaSalle Investment Management (24), LBS

(29), Lim & Co. GmbH (23), Mauss Bau (2), Monkeyspot GmbH (12), Norton Rose Fulbright

(15), Omniga GmbH & Co.KG (15), Patrizia GewerbeInvest (5), PPMG (16), Project Gruppe

(24,29), Real I.S. (6), Rheinische Versorgungskassen (21), RICS (6), RWE (9), S.I.L.L.A

(15), SachsenFonds (26), Savills (16), Scandic Hotel (16), Schenker Deutschland (2), SEB

(16), Segro (21), sontowski & partner (2,9,20), Stage Entertainment Theater Services GmbH

(16), Tishman Speyer (15), Union Investment (12,16), Warburg Henderson (21), Wohnbau

Blumenwinkel Bauträger GmbH (19), ZIA (2,4).

Friedrichs Dr., Ralf (5); Hoffmann, Hans-Jürgen (20,21); Horch, Frank (21); Jung, Stephan

(16); Koepke, Reiner (20); Kunz, Peter (6); Landgrebe, David (5); Lemke, Martin (5); Loh-

mer, Sebastian (5); Martin, Andreas (18); Mattner, Andreas (4,5); Neitzel, Michael (5); Ni-

esslein, Gerhard (6); Rehberg, Andreas (20,21); Remke, Andre (6); Schäfers Prof. Dr., Wolf-

gang (6,9); Strugulla, Ingo (16,18); Trumpp, Andreas (28); Voigtländer, Michael (2); Wirtz,

Matthias (5).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,

Chefredaktion: André Eber-hard (V.i.S.d.P.)

stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Tho-mas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert,

Immobilienaktien: Hans Chris-toph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.),

Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz

Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Part-ner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin;

Redaktl. Beirat: Klaus Ans-mann (Deutsche Post Immobi-lien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG)

Wissenschaftliche Partner:

Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hoch-schule Baden-Württemberg Stuttgart)

Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hoch-schule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen -Geislingen)

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rhe-da-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251

Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz),

Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage.

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Impressum

NR. 297 I 23. KW I 07.06.2013 I ISSN 1860-6369 I SEITE 30

Page 31: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 1

Nr.: 66 23. KW /07.06.2013

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Liebe Leser,

Surprise, Surprise – Wer sind wir und überhaupt wie viele? So fragen sich nun die Berliner

nach den Ergebnissen des Zensus. Irgendwie sind uns mit dem Stichtag 9. Mai 2011 genau

179.391 Personen abhanden gekommen. Nur, wo sind die hin?

Die Suche nach ihnen ist müßig, fort ist fort, nur die Folgen wiegen umso schwerer:

Über Jahre muss Berlin dreistellige Millionenbeträge in den Länderfinanzausgleich zurückzah-

len, einen gewissen Horst Seehofer wird es freuen, für uns ist es bitter. Wer hat sich da bloß

so fatal verrechnet?

Für immobilienaffine interessant: Erstmals sind auch Gebäude und Wohnungen gezählt

worden sowie die Eigentumsformen. Mit 62,8% war der überwiegende Teil der Berliner Gebäu-

de im Besitz von Privatpersonen. Zum Zensus lesen Sie bitte weiter auf den Seiten 10.

Schon hat der Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum eine Giftliste aufgestellt, dabei lä-

chelnd wie immer. Denn davon rückt er nicht ab: Im Jahr 2015 soll ein ausgeglichener Haushalt

vorgelegt werden. Doch die Erträge der landeseigenen Unternehmen können die Löcher nicht

stopfen, die Berliner zahlen schon bundesweit die höchsten Wasserpreise, eine Preiserhöhung

der BVG steht das zweite Jahr in Folge vor der Tür, Vattenfall dreht ebenfalls unablässig an

der Preisschraube und die BSR mischt ebenfalls mit. Was bleibt? Eine „kräftige“ Erhöhung der

Zweitwohnsteuer (damit Berlin als erster Wohnsitz attraktiver wird, so Nußbaum), Maklergebüh-

ren, Grundsteuer, Grunderwerbsteuer, Hundesteuer …? Ganz sicher kommt die City-Tax.

Was wird aus den kühn angedachten Vorhaben wie Rückkauf der Versorgungsbetriebe,

neue Liegenschaftspolitik (keine Verkäufe zu Höchstpreisen), Wohnimmobilienfonds, Unterstüt-

zung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften mit Krediten, damit die günstig preiswerte

Wohnungen bauen – und überhaupt: Brauchen wir die noch (bis 2016 über 140.000), was ist

mit der Bevölkerungsprognose 2030 (jährlich wächst die Einwohnerzahl Berlins um 40.000)?

Deren Grundannahme waren die Daten aus dem Einwohnerregister.

Nun wird eine Arbeitsgruppe gebildet nach dem Motto: wenn du nicht mehr weiter weißt,

bilde einen Arbeitskreis. Nichts stimmt mehr, nichts ist mehr richtig. Fragen über Fragen. Ant-

worten lassen sich so schnell wohl kaum finden. Und die Antworten müssen die richtigen sein.

Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen!

Karin Krentz

Inhaltsverzeichnis

Editorial 1

Christie + Co.: Hotelmarkt weiter im Steigflug

2

Mietspiegel 2013 5

BBU begrüßt neuen Miet-spiegel

6

BFW: These widerlegt 7

ZIA: Bessere Rahmenbe-dingungen und Regeln für Neubau

7

BMV: Mietspiegel 2013 übersichtlicher

8

Stadtrand und Umland teurer als Stadt

8

LBS: Wohnungspreise 9

IW: Häuslebauer finanzie-ren solide

10

Zensus 2011: Neue Ein-wohnerzahlen

10

Zensus 2011: Ergebnisse 11

Zensus 2011: Gebäude– und Wohnungszählung

11

JLL: Cup sammelt für Kin-derhospiz

12

Impressum 13

Ihr direkter Weg zu uns

Page 32: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 2

Die Mitgliederversammlung

des Bundesverbandes Öf-

fentlicher Banken Deutsch-

lands, VÖB, hat einstimmig

Dr. Gunter Dunkel, Vor-

standsvorsitzender der

NORD/LB, zum neuen VÖB-

Präsidenten gewählt. Christi-

an Brand, der das Präsiden-

tenamt seit 2009 innehatte,

wurde zum neuen Stellvertre-

tenden Verbandspräsidenten

gewählt.

Die turnusmäßige Neuwahl

des gesamten VÖB-

Vorstandes ist in der Mitglie-

derversammlung am 14. No-

vember 2013 in Frankfurt

vorgesehen. Die Amtsperiode

des VÖB-Vorstandes beläuft

sich auf drei Jahre.

Kathrin von Woisky (49) ist

seit 01.06.2013 neue Leiterin

für den Bereich Rechnungs-

wesen bei der Berlinovo

Immobilien Gesellschaft

mbH.

Durch ihre 20-jährige Tätig-

keit bei der KPMG AG als

Wirtschaftsprüferin und zu-

letzt als Director und „Head

of Legal Reporting Europe“ in

Berlin und London kann Frau

von Woisky auf eine breitge-

fächerte und fundierte Fach-

und Führungserfahrung im

Bereich Rechnungswesen

zurückgreifen.

Dania Berger verstärkt das

Maklerteam Retail im Berliner

Team des Maklerhauses

Lührmann. Zuvor war sie bei

BNP Paribas in Berlin.

Christie + Co: Berliner Hotelmarkt weiter im Steigflug

Doch dunkle Wolken ziehen heran und zerstören die Idylle

Karin Krentz

Die aktuelle Marktanalyse von Christie + Co zeigt: Der positive Trend aus dem Beherber-

gungsmarkt der Bundeshauptstadt Berlin hält weiter an. In 2012 zählte die Metropole rund 24

Mio. Gästeübernachtungen. Aktuelle Werte bestätigen einen positiven Trend auch für 2013.

Trotz des langen und kalten Winters haben im ersten Quartal dieses Jahres mehr Touristen als

je zuvor die Stadt besucht, so die Marketinggesellschaft der Stadt Visit Berlin.

Allerdings erhöhte sich auch das Beherbergungsangebot weiter und auch für die kom-

menden Jahre ist die Pipeline gut gefüllt. Trotz des Angebotszuwachses hat sich die Produkti-

vität der hauptstädtischen Hotellerie verbessert; ein Zeichen für die Robustheit des Marktes;

meint Christie. Die durchschnittliche Zimmerauslastung lag in 2012 bei rund 73%. Das erste

Quartal in 2013 hat sich bereits um 2,7% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres

verbessert. Der durchschnittliche Netto-Zimmerpreis lag in 2012 bei rund 88 Euro. Auch hier

konnte eine leichte Verbesserung um 1,5% im ersten Quartal 2013 gegenüber dem des Vor-

jahrs beobachtet werden. Als Ergebnis erhöhte sich der Zimmererlös im ersten Quartal 2013

gegenüber 2012 um 4,3%.

Das Beherbergungsangebot

2012 waren 517 Hotels inklusive Hotels garni mit einem Bettenvolumen von rund

101.400 in Berlin geöffnet. Während sich die Anzahl der Beherbergungsbetriebe seit 2008 um

rund 18% erhöht hat, stieg das Bettenangebot in den 5 Jahren sogar um 30%. Bis 2016 sind

weitere rund 6.800 Hotelzimmer in Berlin geplant. Nach der Statistik des Hotel- und Gaststät-

tenverbands kamen im Jahr 2012 genau 1.680 Hotelzimmer auf den Markt und in den ersten

vier Monaten 2013 mindestens 815. Der Großteil der geplanten Hotels siedelt sich im unteren

beziehungsweise im mittleren Segment an.

Aktuelle Hotelprojekte

In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Hotelangebot in Berlin geradezu stür-

misch. Auch in 2013 eröffneten bereits zahlreiche neue Betriebe. Darunter das berühmte Wal-

dorf Astoria am Zoologischen Garten (232 Zimmer), das Winter’s Hotel am Checkpoint Char-

ly (170 Zimmer), das Wyndham Grand Hotel Potsdamer Platz (256 Zimmer) und das B&B

Personalien

Hotel Esplanade Quelle: Grand Hotel Esplanade

Page 33: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 3

Hotel Berlin Airport (140 Zimmer). Für 2013 sind weitere Hoteleröffnungen in Berlin geplant,

insgesamt 15. Im Bikini Projekt am Zoofenster eröffnet beispielsweise das 25hours Hotel Biki-

ni Berlin (149 Zimmer).

Und auch für die kommenden Jahre stehen weitere Hotelprojekte in den Startlöchern.

Beispielsweise soll die Titanic Hotels Group gleich mit zwei Häusern in Berlin Mitte an den

Start gehen. Das Titanic Comfort Hotel am Gendarmenmarkt (208 Zimmer) und das Titanic

Hotel (388 Zimmer) sollen im Sommer 2014 ihre Pforten öffnen. Weiterhin sind für 2014 ein

Dormero Hotel (265 Zimmer) sowie ein weiteres Hotel der Motel One Gruppe am Leipziger

Platz (231 Zimmer) geplant.

Die Nachfrage

Der Beherbergungsmarkt Berlins registrierte 2012 circa 24 Mio. Übernachtungen, davon

rund 20,4 Mio. in Hotels und Hotels garni. Aktuelle Daten für das Jahr 2013 zeigen eine weitere

positive Nachfrageentwicklung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Trends in der Hotelmarkt-Performance

Nach einem guten Start in das erste Quartal ist mit einer weiteren positiven Entwicklung

der Berliner Hotels in 2013 zu rechnen. Dies freut nicht nur Eigentümer, Betreiber und Bänker,

sondern wirkt auch Fantasie anregend auf Investoren. Zahlreiche Veranstaltungen sowie

Messen in Berlin sollen für eine konstante Auslastung während der Woche sowie an den Wo-

chenenden sorgen. Vergleicht man das erste Quartal 2012 mit dem ersten Quartal von 2013,

so ist festzustellen, dass Hotels in Berlin durchschnittlich bessere operative Ergebnisse erzie-

len konnten.

Die dunklen Wolken: 1. Zimmerpreise

Doch so rosig bleibt es mitnichten, dunkle Wolken sind im Anmarsch. Schon sehen Ex-

perten wie Jürgen Grangl, seit 2008 General Manager des Grand Hotel

Esplanade & Regionaldirektor Eventhotels Berlin oder Willy Weiland

vom Hotel- und Gaststättenverband ein drohendes Überangebot und

einen sich verschärfenden Preiskampf, besonders Zwei- und Drei-Sterne

Kategorie vs. Vier- und Fünf-Sterne-Hotels. Von zehn Übernachtungen in

Berlin werden mehr als acht von Touristen generiert. Die werden zu Tau-

senden Tag für Tag durch die Low Coast Carrier in die Stadt geschüttet,

alles muss billig sein.

Die Touris nächtigen allgemein in Häusern des Low-Budget-

Bereichs und sind nicht bereit, höhere Übernachtungspreise wie etwa im

Adlon, Four Seasons, Ritz Carlton oder Waldorf Astoria zu zahlen. Das

aber wirkt sich negativ auf die durchschnittlichen Zimmerpreise in allen

Kategorien aus, schmälert den Rev. Par (Revenue per available room) -Erlös, also den Logis-

erlös pro verfügbarem Zimmer und so die Einkommenssituation der Hotel-Eigentümer.

Dabei schneidet der Berliner Hotelmarkt noch gut ab, bis jetzt. Berlin ist unter den Top

Five der wachstumsstärksten Hotelmärkte in Europa. Das zeigt der „European cities hotel fore-

cast 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC von 19 Hotel-Standorten.

Mit einem Rev. Par-Plus von 3,2% landet die Hauptstadt auf Platz fünf der Wachstums-Hitliste

– nach St. Petersburg (+7,3%), Moskau (+5,2%), Paris (+5,0%) und Frankfurt am Main

(+3,5%). Trotz anhaltenden Bettenbooms konnten die Hoteliers in den vergangenen Jahren die

Auslastung und 2012 auch die Preise steigern, so die Studie. Für 2013 prognostizieren die

Experten den Berliner Hoteliers eine Belegung von 73,5 Prozent, immer noch besser als als

der europäische Durchschnitt, für den PwC 69,8% erwartet.

Die dunklen Wolken: 2. Das Tagungs- und Kongressgeschäft schrumpft

Noch im Jahr 2012 konnten lt. AHGZ unter den 15 besten Tagungs- und Kongressho-

tels Deutschlands gleich fünf Hotels aus Berlin vordere Plätze belegen, das Estrel Hotel kam

sogar auf Platz zwei, es folgten Adlon Kempinski, Interconti, Park Inn und das Hilton auf

Kondor Wessels ernennt

Britta Biela (39) und Volker

Hein zu neuen Geschäftsfüh-

rern der Kondor Wessels

Projektentwicklung GmbH.

In dieser Position verantwor-

ten sie den Bereich Projekt-

entwicklung in den alten

Bundesländern. Die beiden

neuen Geschäftsführer sind

bereits seit Jahren für Kondor

Wessels tätig.

Britta Biela

war zuvor

rund zehn

Jahre kauf-

männische

Leiterin und

Prokuristin der Kondor Wes-

sels Projektentwicklung

GmbH.

Volker Hein

(44) verant-

wortet seit

2006 als Ge-

schäftsführer

der Kondor

Wessels West GmbH den

Bereich Bau in den alten

Bundesländern.

Die CVB Fitness GmbH

mietet rd. 130 qm Fläche im

Wohn-/Büro-/Geschäftshaus

„Chausseestraße 15“ von

einem Privatinvestor über

Aengevelt.

Karl by Karl Lagerfeld mie-

tet rd. 135 qm Verkaufsfläche

im Shopping-Center am Leip-

ziger Platz über Jones Lang

LaSalle.

Personalien

Deals

General Manager Hotel Esplanade Jürgen Grangl; Quelle: Grand Hotel Esplanade

Page 34: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 4

den Plätzen. Das könnte sich ändern – die Unwägbarkeiten heißen ICC und der immer noch

ausbleibende Flughafen Berlin-Brandenburg. Das Possentheater des Senats von Berlin um

das ICC – Abriss, Neubau oder Sanierung für 200 Mio. Euro – ist bereits über Jahre geöffnet,

der Vorhang noch nicht gefallen. Doch es muss geschlossen werden, definitiv, höchste Asbest-

belastung und mangelnder Brandschutz sind die zwingenden Gründe. Zwar ist die marode

Deutschlandhalle abgerissen, aber der an ihrer Stelle im Bau befindliche City Cube, eigentlich

nur eine Mehrzweckhalle für 65 Mio. Euro, ist nicht imstande ab 2014 das gesamte immense

Tagungs- und Kongressgeschäft, das oft mit Messen einhergeht, aufzufangen.

Wunschträume

Da wunschträumt die landeseigene Messegesellschaft: Sie will unbedingt mit diesem

zweigeschossigen Messeneubau für

10.000 Gäste das Eventgeschäft

anstelle des ICC auffangen. Berlin

muss das Business- und Corporate-

Geschäft in der Stadt halten, so

die Forderung der Hoteliers der

oberen Sterne-Kategorie. Die hat

eigentlich schon genug Sorgen,

denn spurlos sind die Querelen um

die Nobel-Herbergen Adlon Kem-

pinski und Interconti / Dorint oder die

immer wieder über zwei Jahre hi-

nausgeschobene Eröffnung des

Waldorf Astoria nicht geblieben.

Schon wird über einen neuen Wa-

ckelkandidaten der Sternehäuser

hinter vorgehaltener Hand offen ge-

munkelt – das Rocco Forte Hotel de

Rome soll es sein.

Die dunklen Wolken: 3. Verkäufe von Nobelherbergen?

Gerüchte um Schwierigkeiten im Unternehmen Rocco Forte Hotels kommen nicht von

ungefähr. Erst im Frühjahr 2013 beendete die Hotelgruppe ihr Engagement in Abu Dhabi und

Prag. Die Lage in Deutschland war in der Vergangenheit für die Gruppe ebenfalls alles andere

als rosig. Die Bilanzen der Hotels in Berlin und Frankfurt wiesen 2010/11 hohe Fehlbeträge

aus, so die AGHZ. „Wenn ein Hotel einen Umsatzeinbruch von 20% oder mehr hat, ist eben

der gesamte Profit weg“, betont Rocco Forte gegenüber der AGHZ und bestreitet, dass er zu

hohe Pachtverträge abgeschlossen habe.

Unterdessen meldet das Branchenblatt „Top Hotel“ nun im Mai 2013: Die Immobilie

Hotel de Rome am Bebelplatz werde nicht verkauft. Auch bleibe Rocco Forte Hotels als Betrei-

ber der edlen Fünf-Sterne-Herberge erhalten. Monatelang war spekuliert worden, dass das

Gebäude neben der Deutschen Staatsoper zum Verkauf stehe. „Uns lagen einige interessante

Kaufangebote vor. Nach eingehender Prüfung sind wir jedoch zu dem Schluss gekommen, an

der Immobilie aus unserem Fonds HausInvest festzuhalten“, heißt es vom Eigentümer Com-

merz Real AG.

Die dunklen Wolken: 4. + 5. MwSt. und City Tax

In ganz Deutschland sind die Hoteliers vier Monate vor den Wahlen nur noch „verhalten

optimistisch“, wie Esplanade-General Manager Grangl die Situation umschreibt. Bei

vielen herrscht große Sorge, dass der im Jahr 2009 reduzierte Mehrsteuersatz wieder zurück-

genommen werden könnte. Die Folge wären steigende Preise für den Gast, zurückgehende

Investitionsbereitschaft der Eigentümer und als Folge ein verlangsamter Aufschwung der

deutschen Hotellerie.

Die SEB Asset Manage-

ment hat den Mietvertrag

über 13.700 qm mit der Sta-

ge Entertainment Theater

Services GmbH am Potsda-

mer Platz vorzeitig bis 2022

verlängert. Die ECE-

Tochtergesellschaft PPMG

Potsdamer Platz Manage-

ment GmbH war bei der Ver-

mietung unterstützend tätig.

Das zum Bestand des Offe-

nen Immobilienfonds SEB

ImmoInvest gehörende

Gebäude am Marlene-

Dietrich-Platz 1 beherbergt

mit 1.800 Zuschauerplätzen

eines der größten Musical-

Theater in Europa.

Die Entwicklung des Lehrter

Stadtquartiers um den Haupt-

bahnhof herum schreitet wei-

ter fort. Das südlich des

Bahnhofs gelegene Baufeld

MK6 erwarb ein Hamburger

Joint-Venture bestehend aus

der BECKEN-Gruppe und

der HanseMerkur-

Versicherung von der Cura-

Unterneh-mensgruppe.

Grossmann & Berger über-

nahm die Koordination der

Verkaufsaktivitäten. Auf dem

rd. 2.960 qm großen Grund-

stück zwischen Berta-Benz-

Straße, Katharina-Paulus-

Straße, Alt-Moabit und dem

Ulap-Park ist ein Multi-

Tenant-Bürogebäude mit rd.

17.000 qm Bürofläche in

DGNB-Silber geplant.

Mit dem Bau soll voraus-

sichtlich Mitte 2014

begonnen werden.

Deals

Hotel de Rome bei Nacht Quelle: Rocco Forte Hotels

Page 35: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 5

Düster sei auch die Zukunft mit Blick auf Einführung der CityTax. Während die gesamte

Hotellerie unisono dagegen ist, sie für ein bürokratisches Monstrum hält, ist die Politik meist

dafür, zumindest in Berlin. Angesichts der Zahlen des neuen Zensus sagt Finanzsenator Dr.

Ulrich Nußbaum: „Die Zahlen sind ein Rückschlag auf unserem Weg zu einem ausgegliche-

nen Haushalt. Das zeigt, dass wir auch in den laufenden Haushaltsberatungen keine Spielräu-

me für zusätzliche Ausgaben haben. Gleichzeitig müssen wir alle Optionen nutzen, die Einnah-

meseite des Haushalts weiter zu stärken. Das gilt auch für die zügige Einführung der City-Tax.“

Neues aus der Hauptstadt

Berliner Mietspiegel 2013: Die Mieten steigen weiter und schließen

zum Bundesdurchschnitt auf

Karin Krentz

Die Situation: Gegenüber dem Jahr 2011, dem Jahr des letzten Mietspiegels, sind die Mieten

im Durchschnitt um 3,1% gestiegen. So die Zahlen des neuen Berliner Mietspiegel 2013.

Dagegen sind die Verbraucherpreise in Berlin im Mai 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat

um 2,4% gestiegen, meldete das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. Die Durchschnitts-

miete liegt bei 5,54 Euro netto kalt pro Quadratmeter im Monat im Vergleich zum Mietspiegel

2011 mit 5,21 Euro. Damit liegt Berlin auf dem Niveau von Bielefeld, Essen, Greifswald oder

Leverkusen.

Die Stadt werde immer attraktiver für Zuzügler und dies lasse die Mieten steigen, so der

Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller in der Begründung. Der Mietspie-

gel enthält Angaben zu üblicherweise gezahlten Mieten in mehr als 1,2 Mio. nicht preisgebun-

denen Wohnungen in Berlin. Mit der Anerkennung durch die beteiligten Mieter- und Vermieter-

verbände als qualifizierter Mietspiegel wurde der Berliner Mietspiegel auch dieses Jahr wieder

in seiner Bedeutung gestärkt. Der Mietspiegel hat sich als bewährtes Instrument für Berlin er-

wiesen, so Müller.

In anderen Zahlen: Die Erhöhung beträgt jährlich seit 2011 0,17 Euro/qm und Monat.

Überdurchschnittlich gestiegen sind Mieten im Altbau sowie in der einfachen Wohnlage; auch

Die Project Gruppe entwi-

ckelt auf einem Grundstück in

der Durlacher Straße 5 / Kuf-

steiner Straße / Wexstraße

15 knapp 200 Neubauwoh-

nungen, 200 Studentenapart-

ments sowie 100 Tiefgara-

genplätze. Mehrere der Pro-

ject Reale Werte-

Beteiligungen investieren in

das 88 Mio. Euro Projekt.

Das Objekt stellt das nun-

mehr 18. Objekt von Project

in Berlin dar. Es wird auf ei-

nem 7.661 qm großen

Grundstück errichtet. Die

Gesamtwohnfläche wird bei

15.700 qm liegen. Darüber

hinaus baut der Immobilien-

entwickler in der Wexstraße

15 eine Wohnanlage mit 212

hochwertig möblierten Stu-

dentenapartments mit rund

4.400 qm Wohn- und Nutzflä-

che sowie 100 Tiefgaragen-

stellplätze. Der Baustart er-

folgt voraussichtlich im zwei-

ten Quartal 2015.

In das Objekt wird u.a. der

aktuell in der Platzierung

befindliche Einmalanlage-

fonds Project Reale Werte

12 investieren. Alle Project

Fonds sind komplett eigenka-

pitalbasiert und verzichten

vollständig auf Fremdkapital.

Der ursprünglich im April

2012 konzeptionsbedingt als

Blind Pool gestartete Einmal-

anlagefonds hat binnen 13

Monaten bereits in 14 Objek-

te investiert. PROJECT er-

zielt für Anleger gemäß tes-

tierter Leistungsbilanz Rendi-

ten von 7% und darüber

pro Jahr.

Project entwickelt weitere Wohnungen

Page 36: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 6

kleinere Wohnungen haben leicht höhere Steigerungsraten. Dagegen haben sich Mieten in

den Baujahren 1950 bis 1972 und 1973 bis 1990 Ost sowie in der mittleren und guten Wohnla-

ge nur unterdurchschnittlich erhöht. „Das ist eine Steigerung, die nicht wegzudiskutieren

ist“, meint Müller.

Trotz des Anstiegs sieht Müller einen Fortschritt: Der Anstieg der durchschnittlichen

ortsüblichen Vergleichsmiete fällt geringer aus als beim letzten Mietspiegel 2011. „Der Senat

wird auch weiterhin alles tun, um mit der Strategie „Wohnen in Berlin“ den Wohnungsmarkt zu

entspannen. Besonders freue ich mich, dass der Senat durch die neue Kappungsgrenze die

Spielräume des Bundesmietrechts genutzt hat: Berlinweit dürfen Mieterhöhungen im Bestand

bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete nur noch um 15% in drei Jahren erfolgen. Diese Kap-

pungsgrenze ist seit Pfingsten in Kraft“, unterstreicht der Senator.

Allerdings liegen die Preise für neu vermietete Wohnungen deutlich höher. Dass dage-

gen bis heute noch keine gesetzliche Initiative erfolgreich durchgesetzt werden konnte, sieht

Müller als „starkes Versäumnis“ an. „Das ist mit dieser Bundesregierung nicht zu machen“,

sagte Müller als Begründung.

Mit den Erhebungen zum Mietspiegel wurden gleichzeitig Angaben über die einzelnen

Betriebskostenarten erfragt und ausgewertet. Grundlage für die Übersicht waren die im Sep-

tember 2012 vorliegenden Abrechnungen des Jahres 2011. Die Betriebskostenübersicht bildet

ab, was in Berlin an Kosten für Wasser, Straßenreinigung, Gartenpflege, Heizung usw. norma-

lerweise abgerechnet wird und ist damit eine wichtige, allerdings nicht rechtsverbindliche Ori-

entierung für alle Mieterhaushalte sowie Vermieterinnen und Vermieter.

Die Daten für den Mietspiegel hat das Forschungsinstitut F+B aus Hamburg erhoben,

9.000 Adressen wurden neu aufgenommen, es gab über 800 Anträge zu 7.000 Einzeladres-

sen, die vorwiegend die Einstufung in eine andere Wohnlage betrafen. Und eine Erkenntnis,

die auch der Wohnungsmarktbericht der IBB bereits verbreitete (Der Immobilienbrief Berlin

berichtete): Die Berliner ziehen seltener um, der Bestand an Mietverträgen, die älter als zehn

Jahre sind, ist von 30 auf 40% gestiegen.

Service und Informationen zum Mietspiegel 2013

Der Mietspiegel 2013, das Straßenverzeichnis und der Mietspiegel-Abfrageservice ist

ab sofort im Internet abrufbar unter http://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/mietspiegel

Zudem ist der Mietspiegel einschließlich Straßenverzeichnis im Berliner Amtsblatt

(23.Mai 2013) veröffentlicht.

BBU begrüßt neuen Berliner Mietspiegel

„Der Mietspiegel belegt die insgesamt sehr moderate Mietenentwicklung in Berlin. Auf dieser

Grundlage sollte die zuletzt sehr aufgeregte Berliner Mietendiskussion jetzt konsequent

versachlicht werden.“ So kommentierte Maren Kern, Vorstand beim Verband

Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), die heute veröffentlichten

neuen Zahlen.

Kern weiter: „Es zeugt von der Ausgewogenheit des Berliner Wohnungsmarkts und der

sozialen Verantwortung der Vermieter, dass sinkender Leerstand und anhaltend hohe Nachfra-

ge noch nicht zu einem Mietenproblem führen. Mietwohnen in Berlin ist und bleibt bezahlbar.“

Sicherung des Rechtsfriedens

Die Überarbeitung der Erhebungs- und Auswertungssystematik für den Mietspiegel

2013 habe der Vermieterseite etliche Zugeständnisse abverlangt, so bei der Neuordnung der

Tabellenstruktur. Kern: „Es ist ein großer Erfolg, dass der Mietspiegel 2013 wieder einver-

nehmlich von Vermieter- und Mieterseite anerkannt worden ist. Der Mietspiegel leistet damit

einen wichtigen Beitrag zum fairen Interessenausgleich beim Wohnen. Er schafft Rechtssicher-

Das amerikanische Jeans-

und Lifestylelabel Guess

Jeans mietet rd. 150 qm Ver-

kaufsfläche im neu entste-

henden Shopping-Center am

Leipziger Platz 12 über Jo-

nes Lang LaSalle.

Ein Architekturbüro mietet

312 qm Bürofläche am Hack-

esche Markt, Rosenthaler

Str. 51, von der Rosenthaler

Str. 51 GbR über Cushman

& Wakefield.

Der Bereich Residential In-

vestment von BNPPRE konn-

te in den ersten drei Monaten

d. J. bereits 11 Einzeltransak-

tionen erfolgreich abschlie-

ßen. Die beeindruckendste

Transaktion war der Verkauf

eines gründerzeitlichen

Wohnensembles in Schöne-

berg für rd. 11 Mio. Euro. Der

Altbau aus dem Jahr 1912

verfügt über eine Gesamt-

mietfläche von knapp 2.500

qm und historische Stilele-

mente. Verkäufer ist eine

Berliner Immobiliengesell-

schaft, Käufer ein Family

Office.

Aengevelt vermittelt zwei

Mietvertragsabschlüsse über

insgesamt rd. 228 qm Einzel-

handelsfläche in dem Wohn-/

Geschäftshaus „Bismarckstr.

61“ Charlottenburg an die

Triathlon.de Shop GmbH

(rd. 123 qm) und an eine

Textil-Reinigung (rd. 105

qm). Vermieter ist eine

internationale Vermögens-

verwaltung.

Deals

Page 37: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 7

Der Geschäftsbereich Resi-

dential Investment von BNP

Paribas Real Estate

(BNPPRE) ist auf Wachs-

tumskurs und wird aus die-

sem Grund weiter kontinuier-

lich ausgebaut. Am Standort

Berlin sind zwei Consultants

neu an Bord: Paula Hähnsen

(24) unterstützt seit Februar

als Consultant Regional Resi-

dential Investment das Team.

Seit dem 1. Mai verstärkt

Rolf Wilkening (55) den

Geschäftsbereich Residential

Investment. Er wechselte

innerhalb von BNPPRE vom

Bereich Industrial Services in

den Bereich Residential In-

vestment.

Der Verband Deutscher

Bürgschaftsbanken e.V.

(VDB) mietet ab Juni 236 qm

Fläche im Michaelsen Palais.

Das Büro- u. Geschäftshaus

befindet sich unweit des Gen-

darmenmarktes in der Schüt-

zenstr. 6a/Charlottenstr. 77.

Eigentümer des Gebäudes ist

die Axa Gruppe, vertreten

durch die Bilfinger Real

Estate Inserv GmbH.

Catella Property war vermit-

telnd tätig.

Hanwha Q Cells, eines der

weltweit führenden Photovol-

taik-Unternehmen, mietet c.

1.500 qm Bürofläche im Lo-

renzweg 5 von einer Immobi-

lienverwaltungsgesellschaft

über Cushman & Wakefield.

heit und festigt den sozialen Frieden in Berlin“, unterstrich Kern. Damit biete der neue Mietspie-

gel auch eine gute Grundlage für die dringend notwendige Anpassung der Kosten der Unter-

kunft für ALG II-Empfänger.

BFW: These von sprunghafter Mietentwicklung widerlegt

Die dem Mietspiegel zugrunde liegenden Daten wurden nach wissenschaftlichen Kriterien und

ohne Einflussnahme einer der beteiligten Seiten erhoben und stellen somit eine objektive

Grundlage für die Einschätzung der Berliner Mietentwicklung dar, so der BFW Berlin/

Brandenburg.

„Die objektiven Daten des neuen Berliner Mietspiegels dokumentieren eindrucksvoll,

dass von einer Mietenexplosion in Berlin keinesfalls die Rede sein kann. Eine Mietentwicklung

von jährlich 3,1% liegt nur wenig über der letztjährigen Inflationsrate von 2,4%. Dabei enthalten

diese Daten bereits einen Anteil von etwa 40% Neuvermietungsmieten, die öffentlich als be-

sonders stark ansteigend beklagt werden. Hier wird in der politischen Diskussion deutlich über-

trieben, da diese ausdrücklich von der Entwicklung bestimmter Gebiete der Innenstadt geprägt

wird und der umfangreiche gesamte Wohnungsbestand außerhalb des S-Bahnrings außer

Betracht bleibt“, betont BFW-Vorsitzender Matthias Klussmann.

Klussmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass sogar die vom Deutschen

Mieterbund veröffentlichten Zahlen für Berlin einen gegenüber anderen Großstädten modera-

ten Abstand von Neuvermietungs- gegenüber Durchschnittsmieten aufweise. So lägen die Mie-

ten beim Neuabschluss von Mietverträgen in Berlin nur 19% höher als der Durchschnitt der

Mieten in bestehenden Mietverhältnissen. Für einen umziehenden Berliner Mieter würde seine

neue Miete also durchschnittlich nur von etwa 5,50 Euro/qm auf 6,50 Euro/qm ansteigen. In

Frankfurt/Main beträgt die Differenz zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten 31%, in Mün-

chen 28% und beim Spitzenreiter Konstanz sogar 44%.

„Insgesamt ist die Mietendiskussion in Berlin leider verfälschend von der Sondersituati-

on in den Innenstadtbezirken mit ihren gesuchten Szenekiezen und ihrem hohen Anteil an auf-

wändig modernisierten Wohnungen geprägt. Außerhalb des S-Bahnrings gibt es dagegen eine

deutlich moderatere Entwicklung und nur geringe Mietsteigerungspotentiale.“

In der Konsequenz forderte Klussmann den Senat und die Regierungskoalition dringend

auf, weitere gesetzliche Eingriffe in den Berliner Mietwohnungsmarkt zu unterlassen, um nicht

die gerade wieder langsam ansteigende Investitionstätigkeit im Berliner Wohnungsneubau zum

Erliegen zu bringen. Es gäbe keine Mietpreisexplosion in Berlin, wohl aber eine regional zu-

nehmende Angebotsverknappung. Dieser könne ebenso wie dem prognostizierten anwachsen-

den Zuzug nach Berlin nur mit verstärktem Wohnungsneubau begegnet werden. In den not-

wendigen Größenordnungen seien dazu in Berlin derzeit nur private Wohnungsunternehmen in

der Lage. Weitere Eingriffe in den Markt würden die Rahmenbedingungen für diese Unterneh-

men so verschlechtern und in ihrer Wirtschaftlichkeit gefährden, dass eine Realisierung der

Neubauobjekte unmöglich gemacht wird.

ZIA fordert verbesserte Rahmenbedingungen und klare Regeln für

Wohnungsneubau

Niclas Karoff, ZIA-Regionalvorstand für Berlin und die Neuen Länder, kommentiert: „Der

neue Berliner Mietspiegel zeigt deutlich: Weiter steigende Mieten und Bevölkerungszuzüge

nach Berlin machen es dringend notwendig, den Wohnungsneubau nachhaltig in Schwung zu

bringen, um ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen.“ Karoff weiter: „Wir appellieren

daher an die Berliner Politik, deutliche Anreize zu schaffen. Sinnvoll ist es, ausreichend Bau-

land auszuweisen, die Grunderwerbsteuer zu senken, die Genehmigungsverfahren zu be-

schleunigen und unnötige Bürokratiehürden abzubauen.“

Personalien/Deals

Page 38: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 8

Die Gewerbesiedlungs-

Gesellschaft mbH (ORCO-

GSG) vermietet in Kreuzberg

an insgesamt vier Standorten

rund 1.800 qm:

Im GSG-Hof Köpenicker

Straße 154a nutzt die Surpri-

se Internet GmbH, Wum-

melkiste (Onlineversand)

zukünftig ca. 310 qm Gewer-

befläche. Das Objekt hat

damit wieder die Vollvermie-

tung erreicht.

In der Adalbertstraße 5-8

mietet die PR-Beratung Lite-

raturtest ca. 216 qm im

GSG-Hof an.

Im kreativen Kreuzberger

Hotspot nahe Moritzplatz hat

sich die Flaconi GmbH

(Internethandel) im GSG-Hof

Lobeckstraße 36 mit knapp

415 qm angesiedelt.

Im GSG-Hof Schlesische

Straße 27 wurden zwei Ver-

träge mit insgesamt 848 qm

abgeschlossen. Die binfort

GmbH (Programmierung) mit

228 qm und die URGE IO

GmbH (Internetvergleichs-

portal) mit knapp 620 qm.

Das E-Commerce-

Unternehmen 7trends-

Enamora GmbH mietet zum

01. Juni rd. 1.621 qm im Bu-

siness Quarter des neuen

SEGRO Park Berlin-Airport.

Sauer Immobilien war ver-

mittelnd tätig.

Damit sind ca. 90% der Flä-

chen der Phase I des Busi-

ness Quarters im SEGRO

Park Berlin-Airport vermietet.

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert Bund, Länder und Gemeinden auf,

eine aktive Liegenschaftspolitik zu betreiben, um Flächen für den Wohnungsbau bereitzustel-

len. Dabei kommt den Kommunen die besondere Verantwortung zu, durch ein vorausschau-

endes Flächenmanagement und die Ausweisung von Bauland die unabdingbaren Vorausset-

zungen für eine höhere Neubautätigkeit zu schaffen.

„Investoren wünschen sich bereits während des Planungs- und Abstimmungsprozes-

ses mit den Gemeinden klare Regeln. Den Unternehmen auferlegte Bedingungen und damit

verbundene Belastungen dürfen nicht unverhältnismäßig sein, denn eine geringere Rendite

führt zu steigender Investitionszurückhaltung. Zudem müssen die Genehmigungsverfahren

von den Kommunen zügig durchgeführt werden", fasst Karoff die Forderungen des ZIA zu-

sammen.

Des Weiteren dürften gesetzliche Regelungen und Verordnungen den Wohnungsneu-

bau nicht behindern. Insbesondere das Bau- und Planungsrecht sollte deshalb ins Visier ge-

nommen werden, um die für die Innenentwicklung notwendige Flexibilität, z.B. beim Maß der

baulichen Nutzung, zu erhöhen.

BMV: Mietspiegel 2013 übersichtlicher und gerechter

Der Berliner Mieterverein lobt Aufbau und Methodik des Mietspiegels durch F+B. So habe u.

a. die Angleichung vieler Wohnungsbestände hinsichtlich Ausstattungsstandard und Wohn-

wertmerkmalen hat eine Zusammenfassung von Spalten des Mietspiegels ermöglicht. In der

Tabelle des neuen Mietspiegels wurden die Baujahre 1950 bis 1955 und 1956 bis 1964 nun

zu einer Baualtersklasse 1950 bis 1964 zusammengelegt. Die West-Berliner Wohnungen der

Altersgruppen 1973 bis 1983 und 1984 bis 1990 wurden einer West-Baualtersklasse 1973 bis

1990 zugeordnet. Wegen der unterschiedlichen Ausstattungen und Mietpreise in der Alters-

klasse 1973 bis 1990 gibt es weiterhin für Ost und West getrennte Mietspiegelspalten. Neu ist

in der Mietspiegeltabelle zudem, dass die Spalte der jüngsten Neubauten nur noch die Bau-

jahrgänge 1991 bis 2002 umfasst. Danach fertig gestellte Wohnungen tauchen in der Tabelle

nicht mehr auf. Für sie wird die ortsübliche Vergleichsmiete pauschal mit 1,47 Euro über den

Beträgen der Jahrgänge 1991 bis 2002 festgesetzt. In der neuen Mietspiegeltabelle gibt es

auch keine gesonderten Spalten für Minderausstattungen mehr. Bisher hatten die Baualters-

klassen bis 1918 und 1919 bis 1949 neben den Werten für Vollstandard-Wohnungen auch

eine Spalte für Wohnungen, denen entweder Sammelheizung oder Bad fehlen. Weil es immer

weniger solche Teilstandard-Wohnungen gibt, wurde diese Kategorie in der Tabelle aufgege-

ben. Stattdessen wurden – je nachdem, was an Ausstattung fehlt – für die älteren Baujahr-

gänge Minderungsbeträge errechnet, die zwischen 0,40 und 2,23 Euro liegen und vom jewei-

ligen Wert für eine Vollstandard-Wohnung abgezogen werden.

Wohnen am Stadtrand und im Umland teurer als im

zentralen Stadtbereich

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt veröffentlicht erstmals Ergebnisse

einer Studie zu den Wohn- und Mobilitätskosten der privaten Haushalte in der Stadt und im

Umland. Danach ist das Wohnen am Stadtrand und im Umland ist nicht selten mit höheren

Folgekosten verbunden als Wohnen im zentralen Stadtbereich, wenn neben den Wohnkosten

auch die Kosten der alltäglichen Mobilität (Pkw-Besitz, Pkw-Nutzung und ÖPNV-Fahrkarten)

mit hinzugerechnet werden.

Die Immobilienpreise sind am Stadtrand und in den Umlandgemeinden in aller Regel

deutlich günstiger als in den zentralen Stadtbereichen. Diese vermeintliche Ersparnis wird

aber durch die höheren Mobilitätskosten am Stadtrand und im Umland in aller Regel ganz

oder teilweise aufgezehrt. Nicht selten erweisen sich Wohnstandorte am Rand – trotz der

günstigeren Kauf- und Mietpreise – als insgesamt teurer. Die zwischen Stadtzentrum und

Deals

Page 39: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 9

Umland ansteigenden Mobilitätskosten haben vor allem einen Grund: Die Haushalte am Stadt-

rand und im Umland finanzieren für ihre Alltagsmobilität üblicherweise deutlich mehr Autos.

Zum reinen Besitz jedes (zusätzlichen) Pkw kommen die Spritkosten für die täglichen Fahrten

noch dazu.

LBS Nord: Wohnungspreise in Berlin: Mitte am teuersten

In sechs Stadtbezirken ist Wohnungskauf günstiger als Miete

Wohnungen in Berlin sind begehrt – das zeigt auch die Preisentwicklung der vergangenen Jah-

re: Seit 2008 sind die Preise für gebrauchte

Eigentumswohnungen durchschnittlich um

9% pro Jahr gestiegen. Aktuell ist Mitte der

teuerste Bezirk: Als Spitzenwerte werden hier

rund 3.900 Euro pro Quadratmeter Wohnflä-

che verlangt. Wohnungen mit Quadratmeter-

preisen unter 1.000 Euro finden sich nur noch

in Marzahn-Hellersdorf.

Die Daten stammen aus dem aktuel-

len Kaufpreisspiegel, den die LBS Norddeut-

sche Landesbausparkasse Berlin - Hanno-

ver (LBS Nord) für das erste Quartal 2013

veröffentlicht hat. Die Auswertung wird regel-

mäßig in Zusammenarbeit mit dem For-

schungsinstitut empirica erstellt. Grundlage

sind die Verkaufsangebote in den Berliner

Tageszeitungen und Online-Portalen.

Überdurchschnittliche Preissteigerun-

gen (13% pro Jahr) gab es in Berlin-Mitte.

Der Standardpreis für gebrauchte Eigentums-

wohnungen liegt hier inzwischen bei 2.770 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet: Für den Kauf

muss ein Berliner Durchschnittshaushalt fast das Zehnfache seines Jahreseinkommens aufbrin-

gen, so die Berechnung von empirica.

Auf Mitte folgen Charlottenburg-

Wilmersdorf, Pankow und Friedrichshain-

Kreuzberg. In allen drei Bezirken sind die

Standardpreise höher als 2.500 Euro/qm.

Die Spitzenpreise betragen mehr als 3.000

Euro/qm.

In elf Berliner Bezirken liegt der Stan-

dardpreis momentan über 1.500 Euro/qm. Im

günstigsten Bezirk, Marzahn-Hellersdorf,

wird die Hälfte aller inserierten Wohnungen

für mindestens 1.276 Euro/qm angeboten.

Für den Wohnungskauf ist hier knapp das

Vierfache des durchschnittlichen Berliner

Haushaltseinkommens erforderlich.

Ein Viertel aller inserierten Wohnun-

gen wird in Marzahn-Hellersdorf bereits für

947 Euro/qm angeboten. In allen anderen

Bezirken werden mindestens 1.000 Euro/qm

verlangt. In Charlottenburg-Wilmersdorf und

Berlin/ Hoevelaken: Der

offene Immobilienfonds

Bouwfonds European Resi-

dential (BER) vergrößert

seinen Immobilienbestand

um Wohngebäude in

Deutschland und Dänemark.

Insgesamt wurden 55,9 Mio.

Euro investiert.

Im Karlsruher Stadtteil Nord-

weststadt wurde eine möb-

lierte Studentenwohnanlage

mit 155 Apartments zu einem

Kaufpreis von rund 11,5 Mio.

Euro erworben. Dabei han-

delt es sich um ein Neubau-

objekt, das noch im Juni

2013 fertig gestellt wird. Ver-

käufer ist die Wohnbau Blu-

menwinkel Bauträger

GmbH.

Der Berliner Einzelhandel

(ohne Kraftfahrzeughandel)

konnte für das 1. Quartal

2013 nach vorläufigen Be-

rechnungen einen nominalen

Umsatzzuwachs von 1,8%

im Vergleich zum Vorjahr

bilanzieren. Wie das Amt für

Statistik Berlin-Branden-

burg auch mitteilt, lag unter

Ausschaltung der Preisent-

wicklung, d. h. real, der Um-

satz um 0,6% über dem Vor-

jahresniveau.

Dem Einzelhandel standen

75 Verkaufstage im 1. Quar-

tal 2013 zur Verfügung und

damit 3 Verkaufstage weni-

ger als im gleichen Zeitraum

des Vorjahres.

BER vergrößert Im-mobilienbestand

Berliner Einzelhandel positiv

Page 40: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 10

in Friedrichshain-Kreuzberg zahlt man sogar für die preiswertesten Wohnungen mehr als 2.000

Euro/qm.

Sechs Bezirke bieten Käufern Vorteile

In einer Modellrechnung hat empirica für die einzelnen Bezirke analysiert, ob die monat-

liche finanzielle Belastung beim Kaufen oder Mieten einer Wohnung höher ist. Dabei haben die

Experten angenommen, dass eine Eigentumswohnung mit 25% Eigenkapital und einer monat-

lichen Belastung von 6% (3% Zins und 3% Tilgung) finanziert wird.

Das Ergebnis: In sechs Stadtbezirken haben Wohnungskäufer gegenüber Mietern die

Nase vorn. Am größten ist der finanzielle Vorteil für Immobilienerwerber in Neukölln. Bei einem

Durchschnittspreis von 106.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie mo-

natlich 124 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt mieten würden.

Eine ähnliche Situation besteht in Reinickendorf: 90 Euro im Monat beträgt hier die Ersparnis

eines Käufers. Auch in Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Tempelhof-Schöneberg und

Spandau liegt die Belastung von Wohneigentümern unter der Monatsmiete.

„Vor allem durch die günstigen Finanzierungskonditionen ist der Wohnungskauf bereits

heute in vielen Fällen vorteilhafter“, erläutert LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.

„Dieser Vorsprung gegenüber einer Mietwohnung wird im Lauf der Zeit immer größer, da die

Finanzierungslast durch die Tilgung beständig sinkt.“

IW: Deutsche Häuslebauer finanzieren grundsolide

In den vergangenen Jahren sind die Preise für Häuser und Wohnungen zwar gestiegen, mittel-

fristig aber wird sich die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt wieder entspannen. Das

geht aus einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervor, die auf dem

IW-Symposium „Wohnungspreisboom in Deutschland – Zwischen Überhitzung und sozialer

Schieflage?“ in Berlin vorgelegt wurde.

Demnach ist der Preis für eine Eigentumswohnung seit 2010 bundesweit zwar durch-

schnittlich um 8,3% gestiegen. Nennenswerte Preissprünge gab es aber nur in den Wachs-

tumsmetropolen München, Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main. Dort verteuerten sich die-

se Immobilien um rund 15%. Gründe dafür sind die gute Lohn- und Beschäftigungsentwick-

lung, die Zuwanderung und der Trend zum Leben in der Stadt. Der Boom in den Metropolen

hat inzwischen aber auch Investoren angelockt, sodass mehr gebaut wird und sich Angebot

und Nachfrage mittelfristig wieder annähern werden. Als kontraproduktiv stuft das IW Köln des-

halb die oft diskutierte Mietpreisbremse für Neuverträge ein. Diese würde nur Investoren ver-

schrecken und die Wohnungsknappheit vergrößern.

Die Gefahr einer Immobilienblase wie in den USA oder Spanien sehen die IW-Forscher

für Deutschland nicht. Dagegen spricht ihrer Ansicht nach vor allem die grundsolide Finanzie-

rungsstruktur hierzulande. So ist die Fremdkapitalquote bei Baufinanzierungen von 80% im

Herbst 2009 auf 78% im Frühjahr 2013 gesunken. Zudem werden die niedrigen Zinsen von

vielen Bauherren zur schnelleren Tilgung ihrer Hypothekendarlehen genutzt. Ein Absturz der

Immobilienpreise ist aus den genannten Gründen ebenfalls nicht zu erwarten.

Veröffentlichung erster Ergebnisse des Zensus 2011 für das

Land Berlin

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS) hat am 31. Mai 2013 erste Ergebnisse des

Zensus 2011 für das Land Berlinveröffentlicht.

Für das Land Berlin wurde zum Zensusstichtag 9. Mai 2011 eine Einwohnerzahl von 3.292.365

Personen ermittelt, 179.391 bzw. 5,2% weniger als nach der bisherigen Bevölkerungsfort-

schreibung zum 01.05.2011.

Der Münchener Filialbetrieb

COFFEE FELLOWS mietet

ca. 100 qm Fläche am Hack-

eschen Markt, Neue Prome-

nade 5, von einem Privatin-

vestor über Comfort.

Im Neubau für das Bundes-

ministerium des Innern wurde

Ende Mai in Mitte auf dem

Moabiter Werder Richtfest

gefeiert. Der Bauherr, das

Bundesamt für Bauwesen

und Raumordnung, hat den

Auftrag an eine Arbeitsge-

meinschaft aus drei Bauun-

ternehmen vergeben:

WOLFF & MÜLLER und die

Bateg Ingenieurbau GmbH

waren für den Rohbau zu-

ständig und Bilfinger trug

Verantwortung für die Bau-

grube und den Spezialtief-

bau.

„Das neue Bundesinnenmi-

nisterium ist der Beweis da-

für, dass auch Großprojekte

in Berlin innerhalb des Kos-

tenrahmens und sogar

schneller als geplant gebaut

werden können“, sagte Bun-

desinnenminister Dr. Hans-

Peter Friedrich beim Richt-

fest.

Ende 2013 wird die Arge ihre

Bauarbeiten abschließen,

das gesamte Gebäude soll

bis Ende 2014 fertig gestellt

sein.

Deals

Neues Bundesinnen-ministerium

Page 41: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 11

Im langfristigen Vergleich über 20 Jahre mit dem Bevölkerungsstand zum 31.12.1991 ergibt

sich ein Bevölkerungsrückgang von 153.666 Personen bzw. 4,5%. Deutlich vom Rückgang

betroffen war die Altersgruppe der Sechs- bis unter 15-Jährigen (–26,1%, gefolgt von den Drei-

bis unter Sechsjährigen (–25,5%). In den Altersgruppen der 40- bis unter 50-Jährigen und ins-

besondere der 65- bis unter 75-Jährigen gab es Zuwächse von 12,3 und 67,8%. Der Anteil der

Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit stieg von 9,9% im Jahr 1991 auf 11,3%

(372.280 Personen) am 09.05.2011. 23,9% der Berliner Bevölkerung (780.930 Personen) hat-

ten zum Stichtag einen Migrationshintergrund, von denen 47,7% auch eine ausländische

Staatsangehörigkeit besaßen.

Nach der neuen Gebäude- und Wohnungszählung gab es im Land Berlin zum Stichtag

1.841.540 Wohnungen in Wohngebäuden (ohne Wohnheime). Das sind 39.889 bzw. 2,1%

weniger als in der Wohnungsbestandsfortschreibung zum 31.12.2010. Die Anzahl der Wohn-

gebäude verringerte sich um 1,8% von 316.669 auf 310.941 Wohngebäude. Insgesamt stan-

den 66.962 Wohnungen leer, das entspricht einer Leerstandsquote von 3,6% (Deutschland:

4,5%).

Ergebnis des Zensus 2011: Rückschlag für den

Berliner Konsolidierungskurs

Die Zahlen des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg zum Zensus 2011 werden nach

erster Einschätzung der Senatsverwaltung für Finanzen erhebliche Auswirkungen auf die Ein-

nahmen des Landes Berlin haben.

Danach muss das Land dauerhaft mit Mindereinnahmen von fast einer halben Milliarde

Euro pro Jahr rechnen. Aufgrund der teilweise rückwirkenden Anwendung droht dem Land

Berlin zusätzlich im laufenden Jahr eine Belastung von rund einer Milliarde Euro.

Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum: „Die Zahlen sind ein Rückschlag auf unserem

Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt. Das zeigt, dass wir auch in den laufenden Haushalts-

beratungen keine Spielräume für zusätzliche Ausgaben haben. Gleichzeitig müssen wir alle

Optionen nutzen, die Einnahmeseite des Haushalts weiter zu stärken. Das gilt auch für die

zügige Einführung der City-Tax.“

Zensus 2011: Gebäude- und Wohnungszählung

Eigentumsformen bei Gebäuden mit Wohnraum in Berlin

und Brandenburg

Zum Stichtag 9. Mai 2011 gab es in Berlin 317.739 Gebäude mit Wohnraum mit insgesamt

1.891.402 Wohnungen. Mit 62,8% war der überwiegende Teil der Berliner Gebäude im Besitz

von Privatpersonen, gefolgt von 12,3% im Eigentum von Wohnungseigentümergemeinschaften

und 9,2% von privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen.

Auf Wohnungsebene betrachtet fallen die Unterschiede zwischen den Eigentumsformen gerin-

ger aus. 29,0% der Wohnungen waren in Besitz von Privatpersonen, 20,% gehörten Woh-

nungseigentümergemeinschaften und 18,1% privatwirtschaftlichen Wohnungsunternehmen.

In Brandenburg waren mit 556.904 der insgesamt 646.604 Gebäude mit Wohnraum sogar

86,1% im Besitz von Privateigentümern. An zweiter Stelle folgten die Kommunen bzw. kommu-

nale Wohnungsunternehmen mit 27.218 Gebäuden

(4,2%) knapp vor den Wohnungseigentümergemeinschaften, die bei 27.081 Gebäuden, eben-

falls 4,2% der Gebäude mit Wohnraum, Eigentümer waren. Bei den Wohnungen verfügten

Privatpersonen über einen Anteil von 56,0%. 16,3% waren im Besitz von Kommunen oder

kommunalen Wohnungsunternehmen. 10,2% sind im Eigentum von Wohnungsgenossenschaf-

ten und 9,6% gehören der Gruppe der Wohnungseigentümergemeinschaften.

Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, haben die Berliner Bauauf-sichtsbehörden in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 insgesamt 741 Anträge für Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau geneh-migt; 8,2 % mehr als im glei-chen Zeitraum des Vorjahres. Von den geplanten 2.030 Wohnungen werden 1.584 neu gebaut; ein Anstieg um 42,6% gegenüber dem Vor-jahreszeitraum. 379 Wohnun-gen werden als Einheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern (+2,2%), 1.203 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern (+63,2%) geplant. Durch Baumaßnahmen an beste-henden Gebäuden, z.B. Dachgeschossausbau, wer-den dem Wohnungsmarkt weitere 446 Wohnungen zur Verfügung stehen. Die meis-ten Baugenehmigungen für Wohnungen sind in den Be-zirken Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Trep-tow-Köpenick erteilt worden. Wie vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg weiter gemeldet, sind im Berichts-zeitraum 62 Genehmigungen (Vorjahreszeitraum: 46) für den Neubau gewerblicher Bauten mit einer Nutzfläche von 143.600 qm erteilt wor-den. Die veranschlagten Kos-ten aller im ersten Vierteljahr 2013 genehmigten Bauvorha-ben im Wohn- und Nicht-wohnbau betragen, auch bedingt durch Großaufträge, 810,4 Mio. Euro; das ist mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr (+101,3%).

Mehr Baugenehmi-gungen im 1. Quartal 2013

Page 42: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 12

JLL-Cup sammelt für das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin -

Spiel, Spaß und Geberfreude

Die Tradition wird fortgesetzt

Rund 12.000 Euro und mehr als 300 Teilnehmer und Zuschauer: Das ist das Ergebnis des von

Jones Lang LaSalle Berlin ausgerichteten Benefiz-Fußballturniers zugunsten des

„Sonnenhofes“ in Berlin, einem Kinderhospiz der Björn Schulz-Stiftung.

„Als King's Cup wurde 2010 das Fundament für dieses Wohltätigkeitsturnier gelegt.

2013 hat sich zwar der Name geändert, der gute Zweck jedoch ist geblieben“, so Rüdiger

Thräne, Niederlassungsleiter Jones Lang LaSalle in Berlin, der sich mit dem Ergebnis der

Veranstaltung sehr zufrieden zeigt.

Insgesamt 28 Mannschaften aus der Immobilienwirtschaft und anderen Branchen waren

am vergangenen Freitag im Dr. Hans-Hess-Stadion in Berlin-Mariendorf zur Unterstützung

einer Einrichtung angetreten, die schwerst- und unheilbar kranken Kindern Hilfe in der existen-

ziellen Not bietet.

Neben Jones Lang LaSalle Berlin als Ausrichter des Wettbewerbs wurde die Veranstal-

tung von der Allianz, dem Berliner Fußballverband, BMW Nefzger, der Werbeagentur Hep &

Co., Motel One, der Objektgesellschaft Leipziger124 und dem Sprintout Digitaldruck

unterstützt. Für einen unterhaltsamen Rahmen sorgten nicht zuletzt die Cheerleader der

Berlin Bears.

Übrigens: Als Sieger vom Platz ging die Mannschaft von Angermann GmbH,

Zweiter wurde BNP Paribas Real Estate GmbH, Platz drei erreichte DTZ Zadelhoff

Tie Leung GmbH.

Die Teilnehmer auf einen Blick: ►

Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg aus den Meldungen der Bauauf-sichtsbehörden entnahm, wurden im Jahr 2012 in Ber-lin 5.417 Wohnungen fertig gestellt; über ein Fünftel mehr als im Vorjahr (+20,6%), davon 1.847 als Eigentumswohnungen, also gut ein Drittel. 4.205 Woh-nungen wurden neu gebaut; durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden ent-standen 1.212 Wohnungen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Wohnungs-neubauten um 19,6% und durch Baumaßnahmen um 24,4%. Die meisten Wohnun-gen entstanden in den Bezir-ken Pankow, Treptow-Köpenick und Lichtenberg. Insgesamt wurden im Jahr 2012 in Berlin 3.151 Bauvor-haben fertig gestellt; über ein Fünftel mehr als im Jahr 2011 (+21,9%). Das ist der erste zweistellige Zuwachs seit dem Jahr 2004. Bei den Ein- und Zweifamili-enhäusern stieg die Zahl der Fertigstellungen gegenüber dem Vorjahr um knapp ein Drittel (+31,6%) auf 1.986 neue Wohnungen und bei den Mehrfamilienhäusern um 10,3% auf 2.194 fertig gestellte neue Wohnungen. Wie das Amt für Statistik weiter meldet, wurde im Jahr 2012 bei den 204 im Nichtwohnbau abgeschlosse-nen neuen Bauvorhaben eine Nutzfläche von 426.800 qm fertig gestellt und damit 43,8% mehr als im Jahr 2012.

Mehr Wohnungen in 2012 fertig gestellt

Anzahl der Gebäude mit Wohnraum und Wohnungen in Gebäuden mit Wohnraum in Berlin und Brandenburg nach der Eigentumsform des Gebäudes

 

Berlin* Brandenburg

Gebäude Wohnungen Gebäude Wohnungen

 Eigentumsform

des Gebäudes absolut in % absolut in % absolut in % absolut in %

 

Wohnungseigentümer-

gemeinschaften  

Privatperson/-en

Wohnungsgenossenschaft

Kommune oder kommuna-

les Wohnungsunterneh-

men  

Privatwirtschaftliches

Wohnungsunternehmen  

Anderes privatwirtschaft-

liches Unternehmen  

Bund oder Land  Organisation ohne

Erwerbszweck  

Gesamt

 39 167 12,3 392 492 20,8 27 081 4,2 122 466 9,6

 199 440 62,8 548 501 29,0 556 904 86,1 717 899 56,0

 16 964 5,3 183 934 9,7 15 385 2,4 130 193 10,2

  

14 004 4,4 200 191 10,6 27 218 4,2 209 297 16,3 

  

29 126 9,2 343 284 18,1 10 183 1,6 56 729 4,4  

10 503 3,3 130 418 6,9 5 957 0,9 29 242 2,3

 6 430 2,0 72 891 3,9 1 883 0,3 9 804 0,8

 2 105 0,7 19 691 1,0 1 993 0,3 6 658 0,5

 317 739 100 1 891 402 100 646 604 100 1 282 288 100

 

Page 43: Der immobilienbrief nr 297

Nr. 66, 23. KW, 07.06.2013, Seite 13

Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Berger, Dania (3); Biela,

Britta (4); Brand, Christian (2); Dunkel Dr., Gunter (2); Friedrich Dr., Hans-Peter (10); Grangl,

Jürgen (3); Hähnsen, Paula (7); Hein, Volker (4); Kamp Dr., Rüdiger (10); Karoff, Niclas (7,8);

Kern, Maren (6); Klussmann, Matthias (7); Müller, Michael (5,6); Nußbaum Dr., Ulrich (5,11);

Schlabritz, Carsten (13); Thräne, Rüdiger (12); Weiland, Willy (3); Wilkening, Rolf (7); Woisky

von, Kathrin (3).

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: AHGZ (3), Aengevelt (3,6),

Allianz (12), Amt für Statistik Berlin Brandenburg (9,11,12), Axa Gruppe (7), Bateg Ingenieur-

bau GmbH (10), BBU (6), Becken Gruppe (4), Berlinovo (2), BFW (7), Bilfinger RE (7,10),

BMV (8), BNPPRE (2,6,7,12), Bouwfonds (9), Catella Property (7), Christie + Co. (2), Coffee

Fellows (10), Comfort (10), Commerz Real (4), Cura-Unternehmensgruppe (4), Cushman &

Wakefield (6,7), CVB Fitness (3), DGNB (4), DTZ (12), ECE (4), empirica (9,10), F+B (6,8),

Grossmann & Berger (4), Guess (6), HanseMerkur Versicherung (4), Hanwha Q Cells (7), Hep

& Co. (12), IBB (6), Immowelt AG (13), IW Köln (10), Jones Lang LaSalle (3,6,12), Karl by Karl

Lagerfeld (3), Kondor Wessels (3), KPMG (2), LBS (9), Leipziger 124 (12), Lührmann (2), Mo-

tel One Gruppe (3,12), Nord L/B (2), ORCO-GSG (8), PPMG (4), Project Gruppe (5),PwC (3),

Rocco Forte Hotels (4), Rosenthaler Str. 51 GbR (6), Sauer Immobilien (8), SEB Asset Man-

agement (4), Segro (8), Sprintout Digitaldruck (12), Stage Entertainment Theater Services

GmbH (4), Things I like GmbH i.Gr (7), Titanic Hotels Group (3), Triathlon.de Shop GmbH (6),

VDB (7), Visit Berlin (2), VÖB (2), Wohnbau Blumenwinkel Bauträger GmbH (9), Wolff + Müller

(10), ZIA (7,8).

Strategisches Wachstum: Immowelt AG eröffnet Standort in Berlin

Mit einem neuen Standort in Berlin schreibt die Immowelt AG ihre Erfolgsgeschichte weiter:

Ab sofort betreuen sechs Mitarbeiter in den Räumlichkeiten in der Straße Am Treptower Park

Kunden in Berlin und den neuen Bundesländern. Mittelfristiges Ziel ist es, den Berliner Stand-

ort mit rund 20 bis 30 Mitarbeitern zum zweiten großen Standort der Immowelt AG neben dem

Firmensitz in Nürnberg auszubauen.

„Die Eröffnung unseres Hauptstadtbüros ist ein weiterer wichtiger Meilenstein der Unterneh-

mensgeschichte der Immowelt AG. Wir haben bereits ausgezeichnete Beziehungen zu zahlrei-

chen Immobilienprofis von Rang und Namen aus der Region“, erläutert Carsten Schlabritz,

Vorstand der Immowelt AG. „Diese wollen wir künftig ausbauen und natürlich wollen wir in Ber-

lin und den neuen Bundesländern weiter wachsen.“

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Redaktion: Marion Götza

Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert

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Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz).

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Impressum

Allianz Real Estate Germany GmbH, Angermann GmbH, Autohaus Nefzger GmbH & Co.

KG, Beos AG, Berlin-Hannoversche Hypothekenbank AG, Björn Schulz Stiftung, BNP Pari-

bas Real Estate GmbH, Bouwfonds REIM, Cobalt Deutschland GmbH, Cofely Deutschland

GmbH, Dentons, DTZ Zadelhoff Tie Leung GmbH, EB Group, Ernst & Young GmbH Wirt-

schaftsprüfungsgesellschaft, Estama Gesellschaft für Real Estate Management mbH, GBI

AG, Gleiss Lutz, Grundstücksverwaltungsgesellschaft Leipziger Straße 124 mbH, High Gain

House Investments GmbH, HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH, Immobilien

Scout GmbH, JNP Real Estate Management GmbH, Jones Lang LaSalle GmbH, K&L Gates

LLP, Lindemann Schwennicke & Partner, MAZARS GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,

Raumhaus GmbH, Rickmers Immobilien Management GmbH & Co. KG, Valad Europe, Sir-

ius Facilities GmbH, Zebitz & Heyden Real Estate GmbH.