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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Markt der Gewerbe- und Wohnimmobilie.
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Inhaltsverzeichnis
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL
Sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst möchte ich Ihnen ein (1) frohes, (2) gesundes und (3) erfolgreiches Neues Jahr wün-schen. Punkt 1 ist eine Haltungsfrage in Ihrem Einflussbereich. In Punkt 2 wird die aufgehobene Trennung zwischen Beruf und Freizeit mit dauerkommunikativem Ehrgeiz neue Beherrschungs-mechanismen erfordern. Punkt 3 sah in den Rahmenbedingungen für die Immobilienwirtschaft nie so gut aus wie heute.
Zum Amoklauf einiger krimineller gesellschaftlicher Versager in Paris fällt mir wenig ein, außer Hilflosigkeit. Ich möchte glauben, dass das mit Islam nichts zu tun hat. Mit Pressefreiheit auch nichts. Die gleiche Trauer wie für die sinnlosen Opfer bei „Charlie-Hebdo“ empfinde ich für die Opfer von Winnenden, für die Opfer des IS oder früher des Weltkriegsveterans, der 1964 mit einem selbstgebastelten Flammenwerfer auf einem Kölner Schulhof 10 Menschen tötete und 21 Kinder für das Leben zeichnete. Ein Paradigmenwechsel des Wahnsinns ist allerdings, dass der Islamismus sinnlosen Taten den Sinn des Märtyrer-Nachruhms verleiht. Unsicher in meiner religiö-sen Toleranz bis zur totalen Gleichgültigkeit werde ich, wenn ich mich an die tanzenden Menschen in arabischen Metropolen zum „9/11“ in 2001 erinnere. Und auch heute bleiben die klaren Be-kenntnisse der geistlichen und weltlichen Führerschaft des Islam eher selten. Das macht mich traurig.
Die Pressefreiheit wird dagegen nicht durch Terroristen, sondern in viel stärkerem Maße von den „normalen“ Entwicklungen bedroht. Der Leser zahlt nicht mehr für Informationen. Wenn er noch zahlt, wird er oft enttäuscht, denn er erhält doch „Paid Media“ Informationen. Der Weg vom „Paid Media“ zum „Shared Media“ der Einzelbetreuung und Blog-Kultur ist für alle gefährlich. Sachliche Information ist für niemanden Geld wert. Konzentrationsprozesse führen zu Hofbericht-erstattungs-Erwartungen. Branchen, die sich keine Branchenmedien leisten können, werden fest-stellen, dass Branchen niemand braucht, über die nicht oder nur in ahnungslosen Extremen be-richtet wird. Die „Geschlossenen Fonds“ spielen Versuchskaninchen. Auch die Immobilienwirt-schaft allgemein findet heute vor allem im publikumsmedialen Mietwucher- und Blasen-Topf statt.
Lassen Sie mich aber positiv ins Jahr 2015 überleiten. Es kann nichts schiefgehen. Bremsen wir das Global-Risiko-Gejammere. Wenn’s zuschlägt, geht es uns besser als den ande-ren. Soviel freiwillige und vor allem unfreiwillige Konjunkturprogramme allgemein und speziell zur Verbesserung der relativen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und noch spezieller für die deut-sche Immobilienwirtschaft hat es noch nie gegeben. Die Kapitulation der Schweizer Notenbank von gestern und Euro-Absturz zum Dollar tunen die Export-Industrie. Euro-Währungspolitik erhöht die relative Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in der Welt und im Euroraum. Die Ölpreis-halbierung ist insgesamt ein Konjunkturprogramm und begünstigt die energieintensive deutsche Industrie besonders. Sie macht auch noch die Auswüchse der Energiewende kurzfristig lächerlich. Niedriger Zins und Geldpolitik generell beschleunigen unvermeidbar die kapitalintensive deutsche Wirtschaft. Jetzt EuGH-sanktionierte Liquiditätspolitik lässt die Matadore mit Geld, das keiner braucht, auf den deutschen Immobilienmärkten plantschen. Krisenland-Zuwanderung be-günstigt im Euroland-Vergleich die deutsche Demographie. Investitionsprogramme verbessern die sowieso gute deutsche Infrastruktur. Krisenangst zieht Investitionen in den Safe Haven Deutsch-land. Und das besonders „Gute“: Im heutigen Euroland geht die Schere unaufhaltsam immer wei-ter zu unseren Gunsten auseinander.
Für 2015 stehen die Ampeln auf „grün“. Problem: Irgendwann merken das auch die anderen. Deshalb zahlt am langen Ende die Zeche der deutsche Steuerzahler. Die faktische Haftung des Euro-Bonds gibt es als Target-Saldo oder QE doch längst. Besonders schlimm: Der Euro und wirtschaftliche Ahnungslosigkeit der Politik haben das politi-sche Europa-Ziel eher unrealistisch gemacht. Re-Nationalisierung und nächste Krise kommen bestimmt. Aber 2015 werden deshalb noch Immobilien gekauft.
Werner Rohmert, Herausgeber
Editorial 1
Büromärkte 2014 - viertes Quartal rettet Bilanz
2
DIP 14 Städte Bilanz - B-Standorte uneinheitlich
4
Investments - 2014 bestes Jahr aller Zeiten
7
SEB AM verkauft Mrd-Portfolio an US-Reit
11
Jahresanfangsstatements 12
Wohnungen - Transaktio-nen nur durch knappes Angebot gebremst
16
Zinsen bleiben tief 18
empirica - Wohnungsmarkt entspannt sich
19
IMMAC startet mit drittem AIF ins neue Jahr
20
Impressum 33
IFM AG - Startschuss für „Kureck“ gefallen
21
KVG Genehmigungen zum Jahresende 2014
22
Büromarkt Frankfurt 28
Premium-Geschäftshäuser - Kaufpreis Alltime High
25
Wohnimmobilienmarkt HH - Mieten ausgereizt
23
Immobilienbrief Berlin 30
Büromarkt München 29
Interview - Ralf Ehrlich, EURA Grundbesitz zum Thema Holzbauweise
27
„Undermanaged“-Immobilien bieten Chancen, bei Core überwiegt Risiko (Dr. Wieland)
26
Transaktionsrekord 2014 für Logistik- und Industrieim-mobilien
16
Immoblienbrief Berlin 33
Impressum 32
Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real
Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG,
fairvesta, Garbe Group, Project Gruppe, publity AG, Ruhrwert Immobilien und Beteiligungs
GmbH, und sontowski & partner gmbh.
Wiesbaden: Die IFM Immo-
bilien AG hat das Gebäu-
deensemble Sonnenberger
Straße 2 und 2a vermietet.
Das Mietobjekt ist Teil des
IFM-Projekts „Kureck“. Allei-
niger Nutzer wird das Hessi-
sche Ministerium für Sozia-
les und Integration (HMSI)
sein. Die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Ministeri-
ums sollen ab Frühjahr 2017
einziehen. Das zum Teil
denkmalgeschützte Ensem-
ble soll hierzu ab Sommer
2015 restauriert und erweitert
werden. Der Mietvertrag läuft
über 20 Jahre.
„Die Vermietung der Sonnen-
berger Straße 2 und 2a ist
ein großer Erfolg. Gleichzeitig
bedeutet dies den Start-
schuss für das Gesamtpro-
jekt Kureck“, so Volker de
Boer, Vorstandsvorsitzen-
der der IFM Immobilien AG.
Im Rahmen des Projekts
werden die vorhandenen
beiden denkmalgeschützten
Gebäude aufwändig saniert
und um einen Neubau er-
gänzt. Eine Zertifizierung als
Green Building ist angestrebt.
Insgesamt entstehen ca.
10.000 qm Mietfläche. Um
die architektonische Qualität
des Vorhabens sicherzustel-
len, setzt IFM u.a. auf die
langjährige Erfahrung des
renommierten Architekturbü-
ros Max Dudler Architekten.
Viertes Quartal rettet deutsche Vermietungsmarkt-Statistik
Metropolen knacken 3 Mio. qm-Marke – Stabilität statt Boom
Die Zahl der Erwerbstätigen liegt mit rund 43 Mio. auf Rekordniveau. Das wird sich
positiv auf die Büromärkte auswirken, erwartet JLL. Im Zahlenwerk des letzten Jahres
spiegelten sich in den Metropolen aber eher ein knappes Angebot an erstklassigen
Flächen und Attentismus, der aus den globalen Risiken resultierte. Noch kurz vor Jah-
resende sah es so aus, als würden die Büro-Vermietungsmärkte im Sog der konjunk-
turellen Eintrübung im Verlauf des Jahres ihren Rückwärtsgang beibehalten. In jedem
Quartal gab in der Aggregation des Büroflächenumsatzes über die deutschen Immobi-
lienhochburgen ein Minus. (WR)
In der Statistik überspringen die Metropolen mit 3,02 Mio. qm die 3 Mio.-qm-Marke. In der
Übersichtstabelle, die die Werte von BNPPRE gegenüberstellt, fehlen die Umsätze aus
Stuttgart, die von BNPPRE nicht erfasst werden. In der Summe kam ein Plus von 3% her-
aus. Allein das 4. Quartal kam auf einen Umsatzanteil von über 30%. Das in der großen
Tabelle gegenübergestellte Zahlenwerk von JLL und BNPPRE ist weitgehend ähnlich. Rund
2,9 Mio. qm Büroumsatz ermittelte BNPPRE für die acht wichtigsten deutschen Standorten
Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München, was einem Plus
von 1% entspräche.
Während allerdings in Berlin das Umsatzvolumen mit über 616.000 qm und einem
Plus von 36% fast an Münchener Verhältnisse heranreichte, fiel das Umsatzvolumen in Düs-
seldorf um 22% auf knapp 324.000 qm. Auch Frankfurt musste deutlich Federn lassen
(siehe Artikel Frankfurt). Dagegen konnten Hamburg, Stuttgart und München wieder zule-
gen. Das Zahlenwerk bei BNPPRE sieht gleichfalls sehr deutliche Unterschiede. Für Berlin
ermittelte BNPPRE einen stolzen Anstieg um 34% auf 609.000 qm. Ähnlich positiv verlief bei
BNPPRE die Entwicklung in Hamburg mit 513.000 qm (+17%). In etwa das Vorjahresniveau
gehalten habe München mit 59.000 qm (-1%). Ein niedrigeres Ergebnis gab es mit über -
20% in Düsseldorf und in Frankfurt mit 360.000 qm im gif-Gebiet (-15,5 %) bzw. 411.000 qm
(-17 %) im gesamten Marktgebiet.
Für die nähere Zukunft sieht JLL-Chefresearcher Helge Scheunemann keinen
Trendwechsel hin zu boomenden Vermietungsmärkten, sondern eher eine längerfristige
Stabilisierung. Basis für die Nachfragestabilisierung seien der starke Arbeitsmarkt und ein
ungleich höheres Potenzial an auslaufenden Mietverträgen als 2014. 2015 würden in den
Big 7 zusammen rund 10 Mio. qm Bürofläche aus auslaufenden Mietverträgen marktrele-
vant. Davon münde erfahrungsgemäß rund ein Viertel in konkreten Umzügen. Einen Grund
für den relativ geringen Umzugsanteil aus auslaufenden Verträgen sieht BNPPRE in der in
den letzten Jahren gestiegenen Qualität eines aktiven Assetmanagements, wodurch es häu-
figer gelänge, gerade große Flächen zu verlängern.
Der Leerstand über alle sieben Hochburgen hinweg hat mit 6,81 Mio. qm bzw. einer
aggregierten Quote von 7,6%. einen neuen Tiefpunkt seit 2002 erreicht. Im Gegensatz zum
„Kureck“ an Land Hessen vermietet
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Umsatzvolumen war in den Hochburgen die Leerstandsentwicklung sehr einheitlich. Bereits
für 2014 lag die Nettoabsorption mit 861.000 qm um 10% über 2013. Der Fokus der Nutzer
liegt nach wie vor auf hochwertig ausgestatteten Flächen, die allerdings nur rund 35% des
Leerstandsvolumens ausmachen. Vor diesem Hintergrund weichen Büromieter vermehrt auf
projektierte oder im Bau befindliche Flächen aus. Im Gesamtjahr 2014 kamen rund 988.000
qm neu auf den Markt. Von den gesamten Fertigstellungen des Jahres zum Zeitpunkt der
Baufertigstellung waren fast 80% bereits vermietet oder an Eigennutzer vergeben. Aufgrund
der zeitlichen Verschiebung einiger für 2014 geplanten Projekte werde im nächsten Jahr das
Neubauvolumen leicht zunehmen. Nachdem 2014 der regionale Schwerpunkt der Bautätig-
keit auf München und Frankfurt mit zusammen mehr als die Hälfte des Neubauvolumens
lag, sei ein solcher geographischer Fokus für das laufende Jahr nicht zu erkennen.
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Flächen in den CBDs in den Big 7 hat der
Spitzenmietpreisindex um 0,6% zugelegt. Hamburg (+2,1 %), München (+4,8 %) und
Stuttgart (+2,7 %) als Gewinner des Jahres wurden relativiert durch Düsseldorf mit -5,5%.
Für 2015 rechnet JLL aufgrund der anhaltend positiven Nachfrage nach Top-Flächen in den
zentralen Lagen mit weiter steigenden Spitzenmieten in Berlin, München und Stuttgart und
aggregiert über die Big 7 in Höhe von etwas über einem Prozent. Auch B-Lagen und Immo-
bilien mit Flächen von nicht so hoher Ausstattungsqualität profitieren von der aktuellen Ent-
wicklung. Über die Big 7 hinweg stiegen auch die Durchschnittsmieten um 2%. Eine ver-
gleichbare Wachstumsrate prognostiziert JLL auch für 2015.
(Anmerkung: Wir haben am Ende des Briefes noch die einzelnen Büromärkte Frank-
furt, Hamburg, Berlin und München kurz beleuchtet.)
München: Dr. Andreas
Kneip, Vorstandssprecher
der Catella Real Estate AG,
wechselt nach 8 Jahren plan-
gemäß in den
Aufsichtsrat
des Unter-
nehmens. Er
hatte die
Tochter des
schwedischen Finanzkon-
zerns Catella AB seit der
Gründung im Januar 2007
gegründet, aufgebaut und
geführt. Catella Real Estate
AG ist als Kapitalanlagege-
sellschaft nach deutschem
Investmentrecht gestartet
und hat mittlerweile auch die
Erlaubnis für die Tätigkeit als
AIF-Kapital-Verwaltungs-
gesellschaft nach Kapitalan-
lagegesetzbuch erhalten.
Catella: Kneip wech-selt in Aufsichtsrat
DIC
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DIP-14-Städte-Bilanz sieht Vermietung knapp unter Vorjahr
B-Standorte uneinheitlich wie Metropolen
DIP – Deutsche Immobilien-Partner ergänzt durch die ergänzende Analyse der B-
Standorte, in denen die Partner zu Hause sind, das Bild der Büromärkte. Die kontinu-
ierliche und vergleichende Analyse von 14 deutschen Büromärkten ermöglicht Quer-
schnittsvergleiche zwischen Städten und Regionen verschiedener Marktgröße. Die
Analyse bestätigt auch in den B-Standorten die Stabilität des Büromarktes, aber auch
gleichzeitig die regional unterschiedlichen Entwicklungen. Insgesamt wurde das Vor-
jahresergebnis knapp verfehlt. Die deutschen Top-Standorte entwickelten sich nur
minimal besser als
die B-Standorte. (WR)
Im Jahr 2014
betrug der Büroflä-
chenumsatz inkl. Ei-
gennutzer in den Büro-
standorten der DIP –
Deutsche Immobilien
-Partner wie schon
im Vorjahr rd. 3,31
Mio. qm und liegt damit
nur -2% unter dem
Frankfurt: Andrew Groom
MRICS (49) übernimmt zur
Jahresmitte in der Partner-
Position die Leitung der Capi-
tal Market Group von
Cushman & Wakefield in
Deutschland
und wird zu-
dem Mitglied
des German
Board.
Groom, der bei
JLL das Valuation &
Transaction Advisory-Team
in Deutschland leitete, wech-
selt nach über 13 Jahren in
die deutsche C&W-Zentrale
in Frankfurt. Er wird die Kapi-
talmarktteams von Cushman
& Wakefield an den Standor-
ten in Frankfurt, Berlin, Ham-
burg und München leiten.
Personalie
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Realis
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Mittelwert der letzten zehn Jahre von ca. 3,37 Mio.
qm p.a.. DIP ist in den Städten Berlin, Bremen,
Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt/M., Ham-
burg, Köln, Leipzig, Magdeburg, München, Nürn-
berg, Rostock und Stuttgart vertreten. Gleichzeitig
sank der Büroflächenleerstand in den 14 Märkten
weiter um rd. 600.000 qm von 8,7 Mio. qm auf
aktuell rd. 8,1 Mio. qm. Die Leerstandsquote redu-
zierte sich entsprechend von 8,3% auf 7,7%.
Dabei führt die insgesamt geringe speku-
lative Neubautätigkeit zu einer zunehmenden Ver-
knappung an modernen Flächen in begehrten In-
nenstadtlagen. Daraus resultieren lt. DIP nahezu
marktübergreifend stabile bis steigende Spitzen-
mieten. Die Durchschnittswerte sind bei der gro-
ßen Bandbreite zwischen Rostock mit 10 Euro und
Frankfurt mit 38 Euro nicht besonders aussagefä-
hig. Der Büroflächenumsatz in den „Big Seven“
macht mit rd. 2,88 Mio. qm Büroflächenumsatz in
der DIP-Recherche (+0,7%) rd. 87% an den ge-
samten DIP-Büroflächenumsätzen aus. Hier ent-
sprechen die Trends den von den anderen Makler-
häusern recherchierten Ergebnissen.
Die B-Städte: Wichtig in der DIP-
Recherche sind die Büroflächenumsätze in den
sieben DIP-Bürozentren mittlerer Größe. Zwar
bestätigt das, dass die Musik in den Büromärkten
nun einmal vor allem in den Hochburgen spielt,
dass aber andererseits die B-Standorte durchaus
interessant sein können. Bereinigt um die immer
geringer werdenden Ost-/West-Unterschiede durch
Überbauung im Gefolge der Sonder-AfA sind die
Leerstände oft geringer als in den Metropolen.
Gleichzeitig sind die Mietmärkte stabiler.
In den übrigen sieben DIP-Bürozentren
mittlerer Größe wurden 2014 mit zusammen rd.
430.000 qm Bürofläche 4% weniger als im Vorjahr
umgesetzt. Wie in den großen Bürozentren wurden
auch hier unterschiedliche Umsatzentwicklungen
registriert. Höhere Umsätze konnten in Dresden
(100.000 qm; +25%) und Leipzig (80.000 qm;
+11%) erzielt werden. Größere Umsatzrückgänge
wurden dagegen in Bremen (72.000 qm; -24%),
Essen (95.000 qm; -17%) und Magdeburg (18.500
qm; -8%) analysiert. Nur in Nürnberg (60.000 qm)
und Rostock (8.000 qm) wurden in etwa genauso
viele Büroflächenflächen kontrahiert wie im Vor-
jahr. In nahezu allen DIP-Büromärkten reduzierten
sich die Büroflächenleerstände bzw. blieben stabil
(Rostock). □
publty
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Leipzig: Die publity Finanz-
gruppe konnte mit Ralf
Beese (52) einen kompe-
tenten Mitar-
beiter im
Bereich Ak-
quisition von
deutschen
Büroimmobi-
lien gewinnen. Nachdem Herr
Beese mehrere Jahre leiten-
de Positionen für verschiede-
ne Banken ausgeübt hat, war
er u. a. als Geschäftsführer
für die ALTOR Gruppe und
später in leitender Position
für die Lindorff Deutschland
GmbH tätig.
Er wird ab 01.02.2015 für
die publity Finanzgruppe
deutsche Gewerbeimmobilien
aus Bankenverwertung
akquirieren.
2014 mit drittbestem Investment-Umsatz aller Zeiten
Rund 40 Mrd. Euro Gesamt-Transaktionen
2014 wurden bundesweit rund 40 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien angelegt. Das sind
ca. 30% mehr als im bereits sehr guten Vorjahr. BNP Paribas Real Estate (BNPPRE)
ermittelt 40,15 Mrd. Euro. JLL recherchiert 39,8 Mrd. Euro Umsatz. Auch bei der Auf-
teilung zwischen Einzeldeals und Portfolios sind sich die beiden führenden Makler-
häuser einig. Mit ca. 27,9 bzw. 27,7 Mrd. Euro bzw. knapp 70% Anteil stiegen die Ein-
zelobjektumsätze um rund 20%. 12,3 bzw. 12,1 Mrd. Euro gingen als Portfolios über
die Theke. Dabei haben alle Marktsegmente von der dynamischen Entwicklung profi-
tiert. Besonders stark zugelegt haben mit plus 57% vor allem Portfoliodeals. (WR)
Die Investmentmärkte haben übereinstimmend mit einem Transaktionsvolumen von
deutlich über 14 Mrd. Euro das erwartet starke Schlussquartal hingelegt. Das Transaktions-
volumen war 2014 das drittbeste
jemals registrierte Jahresergebnis.
Bezogen auf Einzeldeals stellte
2014 lt. BNPPRE-Deutschlandchef
Piotr Bienkowski sogar einen
neuen Umsatzrekord auf. Alle Asset-
klassen und Standorte haben an der
positiven Entwicklung partizipiert. Vor allem großvolumige Büroobjekte im dreistelligen Milli-
onenbereich, wie die Verkäufe Silberturm und Winx in Frankfurt, Theresie und Allianz
Hauptverwaltung in München, tanzende Türme in Hamburg oder Hackesches Quartier in
Berlin, haben überproportional dazu beigetragen. Insgesamt
wurden 28 Einzelverkäufe in dieser Kategorie registriert.
Portfoliotransaktionen wurden zu mehr als 68% durch aus-
ländische Investoren getätigt. Sie zeigten ein sehr großes
Interesse an renditestärkeren Produkten. Mehr als 90% ihres
Portfolioumsatzes entfielen auf Core-plus- und Value-add-
Pakete. Vor allem Investoren aus Asien und Middle East
haben spürbar mehr angelegt als in den Vorjahren und kom-
men auf über 3 Mrd. Euro Gesamtumsatz.
Büroobjekte sind mit 16,95 Mrd. Euro (BNPPRE)
nach wie vor stärkste Assetklasse. Die stärksten Zuwächse
verbuchen aber Hotels mit einer Entwicklung von 1,68 auf
3,07 Mrd. Euro und Logistikimmobilien, die von 2,76 auf
4,23 Mrd. Euro zulegten. Einzelhandelsimmobilien als
zweitstärkste Assetklasse stiegen von 8,86 auf 9,3 Mrd.
Euro. Mit gut
22 Mrd. Euro
entfiel deut-
lich mehr als
die Hälfte
des Umsat-
zes auf die
Big-Six-Standorte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,
Köln und München. Der Anteil ausländischer Investoren ist
auf knapp 50% gewachsen.
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Nahezu gleichauf an der Spitze liegen München mit 5,35 Mrd. Euro (+13%) und
Frankfurt mit 5,32 Mrd. Euro (+37%). Platz drei belegt Berlin mit 4,28 Mrd. Euro (+19%),
gefolgt von Hamburg mit 3,82 Mrd. Euro (+43%). Düsseldorf konnte das bereits herausra-
gende Ergebnis des Vorjahres noch einmal um 4% übertreffen und überschreitet mit 2,16
Mrd. Euro erneut die Zwei-Milliarden-Schwelle. Ähnliches gilt für Köln, wo auch 2014 mit
1,34 Mrd. Euro (+23%) wieder die Milliardengrenze übertroffen wurde.
Die offiziellen Netto-Anfangsrenditen bei Ankauf, die noch einmal die Erwerbsne-
benkosten und Anteile der nicht umlagefähigen Nebenkosten, Instandhaltung und Sanie-
rungsrücklagen zur Ermittlung der echten anfänglichen Nettorendite korrigiert werden müs-
sen, haben für Büroobjekte an allen großen Standorten noch einmal nachgegeben. In der
Aggregation aller Big 7 sank bei JLL der Durchschnittswert um 10 Basispunkte auf 4,45%.
Am teuersten bleibt weiterhin München mit einer Netto-Anfangsrendite von 4,25%
(BNPPRE), gefolgt von Hamburg mit 4,40%, Berlin mit 4,45% und Frankfurt mit 4,50%. Et-
was günstigere Preise sind weiterhin in Düsseldorf mit 4,70% und Köln mit 4,80% zu erzie-
len. Für Spitzenobjekte in einer B-Lage in einer der Big 7 liegt lt. JLL die Rendite bei durch-
schnittlich 5,26%. Auch bei den anderen Assetklassen ergab sich aufgrund der großen
Nachfrage ein Rückgang der Renditen. Auch für 2015 weisen die deutschen Investment-
märkte übereinstimmend sehr gute Perspektiven auf. Vor allem Portfoliotransaktionen dürf-
ten noch an Bedeutung zunehmen. □
Ruhrwert
Stuttgart: Die balandis
Verwaltungs GmbH, die
Asset Management Tochter
der balandis real estate ag,
hat für das von ihr verwaltete,
über 40.000 qm große,
Bosch-Areal zwei neue
Mieter gewinnen können.
Rund 280 qm wurden von
der Firma f2k ingenieure
Fries Kürschner Kobler
GmbH angemietet. Eine
weitere Fläche mit 140 qm
ging an die Reederei MSC
Germany GmbH.
Damit sind die Büro-
flächen im Bosch-Areal
voll vermietet.
Deal
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 10
auch kaum Interesse feststellbar gewesen. Zuvor wären
Investoren nach „Der Immobilienbrief“-Erfahrungen eher
daran interessiert gewesen, ihre Kompetenz durch selbst
zusammengestellte und preislich optimierte Einzelerwerbe
zu belegen.
Seither sind aber Käufer durchaus bereit, die Zu-
sammenstellung eines großen Portfolios, das in sich be-
reits nach Nutzung, Region und Mietverträgen international
diversifiziert ist und vielleicht sogar eigenständig zu mana-
gen ist, zu honorieren. Während wir zu Beginn des letzten
Booms noch eher von Portfolioabschlägen ausgingen,
etablierten sich mit zunehmender Trennung von Eigentum
und Managementleistungen, was in USA eine längere Tra-
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 11
Mit einem Paukenschlag, der die neue Dimension
der Internationalität belegt, hörte das Jahr auf. SEB Asset
Management verkaufte das Büroimmobilien-Portfolio
SEB Europe Prime für 1,1 Mrd. Euro an den US-
amerikanischen REIT NorthStar Realty Finance Corp., New
York, der gemeinsam mit Cale Street Partners, London, den
Zuschlag erhalten hatte. Der Deal war eine der größten
Transaktionen des Jahres auf dem europäischen Gewerbei-
mmobilienmarkt. Insgesamt umfasst das Portfolio 11 euro-
päische Gewerbeimmobilien. Die Internationalität erreicht
damit eine neue Dimension. Vor gut einer Dekade wäre es
noch kaum möglich gewesen, ein 7-Länder-Portfolio unter
Berücksichtigung aller steuerlichen Rahmenbedingungen
aufzubereiten. Vor dem letzten Hype 2005 bis 2008 wäre
garbe
SEB AM verkauft Milliardenportfolio
Großer Europa-Deal pusht Investmentmarkt über 40 Mrd. Euro
Wenige Tage vor dem Jahreswechsel sorgte SEB Asset Management mit dem Verkauf eines Milliarden-Portfolios,
dem SEB Europe Prime, das für 1,1 Mrd. Euro an einen amerikanischen Reit verkauft wurde, dafür, dass das deutsche
gewerbliche Transaktionsvolumen noch die 40 Mrd.-Hürde nehmen konnte (vg. Investmentmarktberichterstattung
oben). 11 Gewerbeimmobilien in 7 europäischen Ländern waren von den SEB AM Spezialisten zu einem gestreuten
und eigenständigen Portfolio geschnürt worden, bei dem gleichzeitig der Käufer auch Assetmanagement zukaufen
konnte. (WR)
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dition hatte, Portfolioaufschläge. Davon profitieren heute vor allem diejenigen Verkäufer, die
im eigenen Bestand große Pakete zusammenstellen können. Insgesamt ergibt sich ein win-
win-Situation, da zum einen Investoren heute das Geld und die Investitionsnotwendigkeit für
„Großeinkäufe“ haben und zum anderen die Komplexität der Deals den Stakeholdern beider
Parteien Attraktivität und Kompetenz ihrer jeweiligen Partner aufzeigt. Gerade eine Mi-
schung aus Immobilien in unterschiedlichen Märkten zeigt, dass zwei professionelle lnvesto-
ren am Werk sind. Auch hat die Mischung von Objekten aus Märkten wie Niederlande oder
auch Italien, die aus zyklischer Sicht heute noch zu den Nachzüglern gehören, mit hoch
fungiblen Assets in UK und Deutschland für beide Seiten Charme.
Das Europe Prime Portfolio der SEB AM umfasst langfristig vermietete Core-
Büroimmobilien mit einer Gesamtfläche von rund 186 000 qm in den europäischen Metropo-
len mit je 2 Objekten in London (Portman Square House und St. Paul’s Churchyard), Paris
(Quai de la Bataille de Stalingrad und Boulevard MacDonald) und Hamburg (Drehbahn/
Dammtorwall und Valentinskamp) und jeweils einem Objekt in Mailand (Via della Chiusa),
Brüssel (Rue de la Loi), Rotterdam (Wilhelminakade), Amsterdam (Teleportboulevard) und
Göteborg (Lindholmspiren). SEB AM erhält über den Verkauf hinaus das Asset Manage-
ment Mandat und bleibt damit auch künftig für die Wertschöpfung der Immobilien zuständig.
Barbara Knoflach, VV der SEB AM, blickt nach vorne: "Das große Interesse
globaler institutioneller Anleger zeigt, dass wir ein attraktives Investment-Produkt aufgesetzt
haben. Im Rahmen unserer Portfoliostrategie werden wir auch zukünftig mit attraktiven Core
- und Value-Add-Produkten am internationalen Investment-Markt agieren." Das Asset Ma-
nagement Anschluss-Mandat durch den Käufer unterstreiche die Position der SEB AM als
einer der führenden Vermögensverwalter und Immobiliendienstleister Europas. Das Trans-
aktionsvolumen entspricht dem aktuellen Verkehrswert des Portfolios. Die zu 93% vermie-
ten Gebäude sind Teil der Publikumsfonds SEB ImmoInvest, SEB ImmoPortfolio Target
Return Fund sowie SEB Global Property. Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht sollten die kom-
menden 2 Jahre noch gute Verkäuferchancen beinhalten. □
Statements zum Jahresanfang
Marcus Kraft, Vorstand Vertrieb und Marketing ZBI Zentral Boden Immobilien AG
Für die ZBI war das vergangene Jahr wieder ein sehr erfolgreiches. Unsere beiden ersten
AIF`s, der ZBI Professional 9, der ZBI Regio Wohnen 1, sowie unsere Kapitalverwaltungs-
gesellschaft, ZBI Fondsmanagement AG, wurden durch die BaFin genehmigt. Der Plat-
zierungsstart für den mittlerweile neunten Fonds der Professional-Reihe hat bereits begon-
nen, nachdem der ZBI Professional 8 mit einem Eigenkapitalvolumen
von über 90 Mio. Euro erfolgreich platziert werden konnte. Nach einem
bereits gesicherten Berlin -Startportfolio sind wir dabei, weitere Objekte
in den Metropolregionen Deutschlands zu erwerben.
Der ZBI Regio Wohnen 1, der in der Metropoleregion Nürn-
berg investiert, wird im 1. Quartal in den Vertrieb starten. Das Jahr
2015 hat für uns mit dem Beitritt zum Branchenverband BSI begonnen. Mit Genehmigung
der ZBI-Kapitalverwaltungsgesellschaft und dem inzwischen erbrachten Beweis der Leis-
tungsfähigkeit der ZBI und des Erfolgsmodell der ZBI Professional-Linie betrachten wir die
BSI-Mitgliedschaft als Chance, dass die Besonderheiten des erfolgreichen ZBI-Geschäftes
zukünftig in den Branchenstandards berücksichtigt werden können. Insofern war es für uns
eine konsequente Fortsetzung des jetzt regulierten Geschäftes mit geschlossenen Wohnim-
mobilien Investmentgesellschaften, dem bsi beizutreten und die Branchenstandards in der
Verbandsarbeit weiter zu entwickeln.
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Amsterdam: Die Catella
Real Estate AG erwirbt für
den ersten Offenen Immobili-
enfonds mit Nachhaltigkeits-
fokus „Sarasin Sustainable
Properties – European Ci-
ties“ eine rund 1.600 qm
große Büroimmobilie im
Jachthavenweg 130 von ei-
nem Finanzinvestor. Das im
Jahr 2000 gebaute moderne
Büroobjekt liegt im südlichen
Stadtzentrum „South Axis“
und ist derzeit an Renault
Nissan B.V. vermietet.
Hamburg: Die SEB Asset
Management hat das voll-
ständig vermietete Büro- und
Geschäftshaus an der Dom-
straße 10 im Wert von über
30 Mio. Euro von der Art-
Invest Real Estate über-
nommen. Der Kaufvertrag
wurde bereits im März 2014
geschlossen. Das zentral
zwischen Innenstadt und
Hafencity gelegene Multi-
Tenant-Objekt ist der erste
Ankauf in Deutschland für
den Immobilien-Spezialfonds
SEB Europe REI. Die insge-
samt rund 5.700 qm Büro-
raum sowie rund 560 qm
Einzelhandelsflächen im Erd-
geschoss sind langfristig an
vier Unternehmen vermietet.
Warschau: Union Invest-
ment erwirbt für ihren Offe-
nen Immobilienfonds UniIm-
mo: Deutschland den be-
reits zu 52% vorvermieten
Büroneubau „Dominikanski"
im Stadtzentrum. Das Objekt
umfasst rund 40.000 qm
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Berlin/Hamburg: Der Kapi-
talanlagespezialist und Im-
mobilienentwickler Project
hat zwei Grundstücke in
attraktiver Metropollage er-
worben: In der Hugo-
Cassirer-Straße in Berlin-
Spandau und in der Friedrich
-Ebert-Straße im Hamburger
Stadtteil Niendorf. In Ham-
burg ist der Bau von insge-
samt 100 Eigentumswoh-
nungen geplant.
Auf dem ca. 2.635 qm gro-
ßen, unbebauten Grundstück
in B-Spandau errichtet Pro-
ject ein 17-stöckiges Wohn-
hochhaus mit rd. 5.912 qm
Wohnfläche und 30 Tiefgara-
genplätze. Das Wohnbauvor-
haben hat ein Verkaufsvolu-
men von rund 25 Mio. Euro.
Deal
Dr. Marco Boksteen, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Ruhrwert Immobilien und Beteiligungs GmbH
Wir blicken zurück auf das erfolgreichste Jahr der RUHRWERT seit
Gründung. Insbesondere im Bereich Wohninvestment konnten wir mit
insgesamt über 600 verkauften Wohneinheiten im Ruhrgebiet einen
deutlichen Akzent setzen. Auf dieser Welle möchten wir in 2015 wei-
ter schwimmen. Gleichzeitig legen wir unser verstärktes Augenmerk
auf die Beratung im Bereich Gewerbeimmobilien. Hier haben wir im
letzten Jahr unser Team durch zwei neue, junge Consultants ergänzt,
so dass wir nun in der Lage sind entlang des Ruhrschnellwegs zwi-
schen Duisburg und Dortmund sowohl Büro- als auch Einzelhandels-
und Logistikflächen erfolgreich zu platzieren. Die Stimmung im Markt
ist durchaus positiv zu beurteilen. Einige spannende Projekte sind in
der Ruhr-Region in der Pipeline. Impulse in baukultureller Hinsicht gehen beispielsweise von
der kurz vor Jahreswechsel beschlossenen Realisierung des Baukunstarchivs NRW in der
Dortmunder Stadtmitte aus.
Lutz Aengevelt
Nach einem Transaktionsvolumen von rd. 30,5 Mrd. Euro in 2013 wurde 2014 am deutschen
Markt für gewerbliche Immobilieninvestments nach bisherigen Analysen ein Geldumsatz von
mehr als 37 Mrd. Euro erzielt - 2014 war damit ein Rekordjahr. Für 2015 gehen wir von einem
ähnlichen, je nach Objektverfügbarkeit bzw. Verkaufsbereitschaft auch noch etwas höheren
Transaktionsvolumen aus.
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Der Grund zeichnete sich bereits in 2014 ab:
Der Markt funktioniert perfekt, die gestiegenen Kaufprei-
se veranlassen Bestandshalter -
vor allem die institutionellen - zur
Gewinnmitnahme gegenüber ihren
Einstandspreisen. Auf der anderen
Seite treibt die anhaltende Nach-
frage nach Investmentobjekten in
Deutschland das Transaktionsvo-
lumen. Gleichzeitig gibt es – im
Gegensatz zu 2013 – keine irratio-
nalen Ängste bzw. die Erwartung eines Euro-
Währungsverfalls.
In Deutschland beobachten wir zunehmend
den Einstieg verschiedener Investorengruppen in rendi-
testärkere, aber mit Arbeit und Risikoübernahme behaf-
tete Immobilien, nicht nur nach dem Prinzip
„ABBA“ (entweder in A-Lagen der B-Städte oder in B-
Lagen der A-Städte), sondern auch in Richtung Value
Add, sowie den Umstieg in renditestärkere Asset-
Klassen, wie z.B. „Retail“ oder „Logistik“. Allerdings ist
das Profi-Liga im Vergleich zu "ewigen" Renten aus
Wohnungsinvestments.
Zudem wird die Tendenz zur Vereinbarung von
"Club Deals" genauso zunehmen wie das Auftreten und
die Erwerbstätigkeit durch semi-institutionelle, kleine
Kapitalsammelstellen mit persönlichem Hintergrund
zwischen den Anlegern und den Organisatoren und mit
regionalen oder assetbezogenen Schwerpunktbildun-
gen - quasi als Ersatz für rein bilaterale
"Privatgeschäfte".
Die größte Herausforderung betrifft 2015 ältere
Wohnungsbestände und hier die kostenmäßige und
handwerkliche Bewältigung von technischen Herausfor-
derungen aufgrund der Verschärfung gesetzlicher (z.B.
Energie-) Auflagen. Ferner wird der völlig irrationale
Anstieg der Transaktionskosten – Stichwort: Grunder-
werbssteuer-Schraube der Bundesländer - den Markt
noch vor Probleme stellen.
Eine negative Auswirkung ergibt sich auch aus
der Zurückhaltung der Banken zur Finanzierung selbst
sinnvoller bzw. risikobegrenzter Developments aller Art.
Hingegen wirkt sich die Tendenz der Kapitalgeber zur
Vereinbarung höherer Tilgungen im Markt disziplinie-
rend zugunsten der Bestandshalter mit ausreichendem
Eigenkapital aus. An der Zins-Front selbst erwarten wir
keine großen Änderungen. □
Bf
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Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlage-lösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobilien gesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investment-möglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infra struktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbe immobilien, Wohnimmobilien, Park hausimmobilien, Kommunikations infra-struktur und Farmland. Der Wert des verwalte-ten Gesamt portfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unter-hält regionale Geschäftsstellen in den Nieder-landen, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten.
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Fokussierung auf Real Assets
Frankfurt: Die DIC Asset
AG hat zum Jahresende
2014 für zwei ihrer Fonds
insgesamt vier weitere An-
käufe in einem Gesamtvolu-
men von 75 Mio. Euro erfolg-
reich abgeschlossen. Damit
erreicht das Ankaufsvolumen
im Fondsbereich rund 135
Mio. Euro.
Die Details zu den Ankäufen:
Für den „DIC Office Balance
II“ wurden in Hamburg und
Berlin je eine Büroimmobilie
für zusammen rund 44 Mio.
Euro erworben. Das Büro-
und Geschäftshaus
„Elbspeicher“ umfasst insge-
samt 10.900 qm Gesamtflä-
che, davon sind aktuell rd.
40% nicht vermietet. Makler-
büro : Grossmann & Berger.
Die Berliner Büroimmobilie
liegt nördlich des Kurfürsten-
damms. Das Gebäude mit
rund 5.300 qm ist an insge-
samt neun Mieter vollständig
vermietet. CBRE beriet den
Verkäufer im Alleinauftrag.
Für den „DIC High Street
Balance” wurden in Nord-
deutschland und Offenburg
Gewerbeimmobilien in einem
Gesamtvolumen von rund 31
Mio. Euro erworben: Das
Geschäftshaus in einer nord-
deutschen Stadt verfügt über
rund 3.700 qm Mietfläche
und ist langfristig an ein re-
nommiertes Textilunterneh-
men vermietet. Maklerbüro:
IAM Immobilien Asset Ma-
nagement GmbH.
Das Offenburger Geschäfts-
haus ist eine Highstreet-
Immobilie mit insgesamt rund
5.000 qm Gewerbeflächen,
die an mehrere Mieter ver-
mietet sind. Comfort Mün-
chen vermittelte.
2007er Transaktionsrekord für
Logistik- und Industrieimmobilien übertroffen
2014 punktet mit +60% auf 3,6 Mrd. Euro
Bislang markierten lt. JLL die 2,6 Mrd. Euro des Jahres 2007 die Bestmarke für den
Handel mit Logistik- und Industrieimmobilien. Die Latte wurde im abgelaufenen Jahr
deutlich nach oben geschraubt. Insgesamt flossen 2014 deutschlandweit 3,6 Mrd. Eu-
ro in Logistik- und Industrieimmobilien. Das sind ein Plus von über 60% im Jahresver-
gleich und das Zweieinhalbfache des Fünfjahresdurchschnitts. Nach schwächerem
zweiten und dritten Quartal (530 Mio. bzw. 420 Mio. Euro) toppte das letzte Quartal mit
1,35 Mrd. Euro die ebenfalls sehr starken ersten drei Monate (Q1: 1,3 Mrd. Euro). (WR)
Der Anteil von Portfoliodeals am Transaktionsvolumen lag nach Recherche von JLL
2014 mit 52% bzw. 1,86 Mrd. Euro deutlich höher als in anderen Assetklassen wie zum Bei-
spiel bei Büro (18%) oder Einzelhandel (36%). Die größte Logistik-Einzeltransaktion des
Jahres, der Verkauf eines Daimler-Logistikzentrums in Offenbach an der Queich an Investo-
ren aus der Golfregion. Knapp 150
Transaktionen wurden erfasst. Das
ca. 40 Transaktionen mehr regis-
triert als im Vorjahr.
Der Anteil ausländischer
Investoren ist mit 65% (2,35 Mrd.
Euro) bei Logistik- und Industrieim-
mobilieninvestments überproportio-
nal hoch. Auf Käuferseite sind die
Fonds führend. Asset/Fonds Mana-
ger, Private Equity / Hedge Fonds und Spezialfonds belegen in der Statistik die ersten drei
Plätze und zeichnen für insgesamt zwei Drittel des Transaktionsvolumens verantwortlich.
Asset/Fonds Manager zusammen mit Entwicklern und Corporates machen auf Verkäufersei-
te 63% aus.
Die hohe Nachfrage nach Logistikimmobilien spiegelt sich auch in der Renditeent-
wicklung wider. Die Spitzenrenditen sind im vierten Quartal erneut um durchschnittlich 10
Basispunkte gefallen, im Mittel erreichen die Werte über die Logistikregionen der sieben
Hochburgen hinweg 6,18%. Der Spitzenwert von 6% wird in Frankfurt und München, gefolgt
von Düsseldorf und Hamburg mit jeweils 6,15% erreicht. Die Teilnehmer bleiben 2015 sehr
aktiv. Die Pipeline ist gut gefüllt, resümiert JLL. □
Wohnungsportfolio-Transaktionen
nur durch knappes Angebot gebremst
226.000 Wohnungen für 13,3 Mrd. Euro gedreht
Die durchschnittlichen Preise pro Wohneinheit und pro qm sind leicht gefallen. Bei
gleichzeitig zu beobachtenden steigenden Preisen und anhaltender Knappheit bei
vergleichbaren Qualitätens müsste entsprechend die Durchschnittsqualität der ge-
handelten Immobilien gefallen sein. Kleinere Losgrößen und Bestandsbereinigung
dürften nach Ansicht vieler Analysten im direkten Immobiliengeschäft zukünftig im
Vordergrund stehen. Dies sollte nicht an der Nachfrage liegen, sondern eher daran,
dass ein großer Teil der auf dem Markt zu erwartenden Portfolios bereits einmal ge-
DIC: Neue Ankäufe
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 16
der Vermögensbildung. Nach Angaben von CBRE wurden
im Jahresverlauf 2014 bei 232 Portfoliotransaktionen
(+15%) über 226.000 Wohneinheiten (+4%) mit insgesamt
knapp 13,7 Mio. qm Wohnfläche gehandelt.
Vor allem der Verkauf sehr großer Wohnpakete an
börsennotierte Wohnungsunternehmen dominierte den In-
vestmentmarkt. Fünf Großportfolios, u. a. Vitus-Portfolio und
das Dewag-Portfolio an die Deutsche Annington und das
DGAG-Portfolio an die Buwog Group, mit insgesamt knapp
81.000 Wohneinheiten im Wert von 4,2 Mrd. machten knapp
ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens aus. Darüber
gab es 33 weitere Portfoliotransaktionen mit jeweils 1.000
und mehr Wohneinheiten mit einem Investitionsvolumen
von insgesamt über 5,0 Mrd. Euro.
Das Preisniveau stabilisiert sich auf hohem Niveau.
Lediglich in Berlin ist der Aufwärtstrend ungebrochen. Berlin
ist mit rund 2,5 Mrd. Euro neben Nordrhein-Westfalen wei-
terhin einer der gefragtesten Wohn-Investmentstandorte.
Derzeit liegen lt. CBRE die Ankaufsfaktoren für institutionel-
le Core-Produkte in Berlin überwiegen deutlich über der 20-
fachen Ist-Miete. Zum einen kaufen institutionelle Investoren
als langfristig orientierte als Bestandshalter. Zum anderen
dreht worden ist. Allerdings werden Unternehmenszu-
sammenlegungen das Zahlenwerk wieder pushen. (WR)
Zurückhaltung spiegelt sich im Zahlenwerk des letz-
ten Jahres allerdings noch nicht. Hier wurden Boom-Werte
erzielt. Lt. CBRE verhinderte lediglich das limitierte Angebot
einen neuen Rekordwert. Die Verkaufspreise stabilisierten
sich auf hohem Niveau. Die Aussichten für den Wohnportfo-
lio-Investmentmarkt 2015 sieht CBRE dank niedriger Zinsen
und potentieller Unternehmensfusionen sehr positiv.
Die Researcher ermittelten ein Transaktionsvolu-
men für 2014 von rund 13,3 Mrd. Euro (-3% gg. Vj.) für
Wohnpakete und Wohnanlagen ab einer Größenordnung
von mindestens 50 Wohneinheiten. Nach den Boomjahren
2004 bis 2006 sowie dem Rekordwert aus dem Vorjahr stellt
dies den fünfthöchsten Jahreswert seit Beginn der Erhebung
im Jahr 1997 dar. Das Interesse der großen Wohnungsbe-
standhalter sowie institutionellen Investoren, könne durch
das vorhandene Angebot nur unzureichend bedient werden,
meint Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei
CBRE. Wohnungsbestände würden angesichts der aktuellen
geopolitischen Unwägbarkeiten quasi zu einem „must-have“
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 17
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NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 18
gab es in Berlin eine hohe Investitionstätigkeit kommunaler
Wohnungsgesellschaften, die 2014 bei niedrigen Zinsen für
rund 960 Mio. Euro ihre Immobilienbestände nach dem Motto
Kaufen ist billiger als Bauen aufgestockt haben. Die weitere
Preisentwicklung in den kommenden Monaten werde im We-
sentlichen vom weiteren Verhalten der kommunalen Be-
standshalter bestimmt.
Infolge großvolumiger Paketverkäufe dominieren
überwiegend die heimischen börsennotierten Immobilienun-
ternehmen den Markt für Wohnportfolios, die mit über sieben
Mrd. Euro bei knapp 54% Marktanteil liegen. Institutionelle
Investoren wie Immobilienspezialfonds, Versicherungen und
Pensionskassen sind mit über 2 Mrd. Euro zweitstärkste Käu-
fergruppe. Die Bedeutung von Neubauprojekten nimmt weiter
zu. 2014 floss fast jeder zweite Euro in neuerstellte Ge-
schosswohnungen. Durchschnittlich wurden für Neubau circa
3.500 Euro pro qm Wohnfläche. Der Investitionsfokus richtete
sich hier auf die prosperierenden Top-Standorte und auf Uni-
versitätsstädte.
Die ungebrochen hohe Nachfrage institutioneller
Investoren nach Mehrfamilienhäusern in den großen Invest-
mentzentren und deren Speckgürteln haben die Kaufpreise
und Ankaufsfaktoren für Core-, Core+- und und Value Add-
Immobilien in den letzten Jahren kontinuierlich ansteigen
lassen. Aktuell beobachtet CBRE vor allem bei institutionellen
Investoren einen zunehmenden Investitionstrend in Richtung
wachstumsstarker Mittelzentren in Nord- und vor allem Ost-
deutschland mit Potsdam, Dresden, Jena, Rostock und
Leipzig. Daneben erweitern besonders börsennotierte Woh-
nungsgesellschaften mit einer im Markt verankerten und ver-
netzten Plattform ihre Portfolios um die B-Standorte in Ost-
und Westdeutschland. Nach der Übernahme der GSW durch
die Deutsche Wohnen im vergangenen Jahr haben die Deut-
schen Annington und GAGFAH bereits ihre Fusion ange-
kündigt. Für das kommende Jahr erwartet CBRE neben der
Marktkonsolidierung bei den börsennotierten Wohnungsge-
sellschaften auch einen verstärkten Trend hin zur Portfo-
liobereinigung auf Basis einer räumlichen Fokussierung.
Vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und schwacher
Alternativen werde die Nachfrage nach Wohnungsportfolios
trotz geplanter Mietpreisbremse auch 2015 ungebrochen
hoch bleiben. □
Zinsen in Deutschland bleiben tief
Euro-Talfahrt hält an
Hans Christoph Ries
Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ist zum Jahres-
anfang 2015 auf ein Rekordtief von 0,43% gefallen. Dies
ist nicht nur im historischen Vergleich eine unglaubliche
Größe und zeigt wie die Eingriffe der Notenbanken Märk-
te aushebeln können. Hieran dürfte sich in Europa im
laufenden Jahr genauso wenig etwas ändern wie am safe
haven-Status deutscher Staatsanleihen.
Die entscheidende Frage, die sich für 2015 stellt, ist
die nach der Reformwilligkeit von Italien und Frankreich.
Bleibt es hier weiterhin bei Lippenbekenntnissen und Still-
stand wird es in der EZB wohl zur Zerreißprobe kommen.
Und der Ausgang derselben wird direkte Auswirkungen auf
den Euro haben. Daher schauen die Märkte gebannt auf den
22.Januar, wenn der EZB-Rat tagt. Daran schließen sich drei
Tage später die Wahlen in Griechenland an, was zu erneuten
Turbulenzen führen kann.
Der Jahresauftakt steckt damit schon voller Brisanz.
Im Jahresverlauf dürfte dann die Auseinandersetzung der
Lager um Mario Draghi und Dr. Jens Weidmann das Gesche-
hen bestimmen. Ungeachtet wer der EZB-Politik mehr seinen
Stempel aufdrückt, dürfte das Zinsniveau in Deutschland
weiter niedrig bleiben. Dies muss so allerdings nicht für die
Krisenländer gelten. Bleibt es dort bei der halbherzigen Re-
formpolitik, könnte sich dies in diesen Ländern im Zinsniveau
widerspiegeln.
Für den Euro dürfte sich die Talfahrt zum Dollar fort-
setzen und dies umso stärker die monetäre Lockerung durch
die EZB zunimmt. Ein Trendwechsel ist derzeit nicht abseh-
bar. Allerdings gilt auch hier: Nur konsequent durchgeführte
Strukturreformen können den Zustand des überalterten und
maladen Europas verbessern und damit den Euro stärken.
Für die deutschen Immobilienbranche dürften sich
die paradiesähnlichen Zustände auf der Finanzierungsseite
vorerst fortsetzen. Das gilt auch für die börsennotierten Be-
standhalter. Nach deren atemberaubenden Kursperformance
in den vergangenen Jahren wird die Luft allerdings doch
deutlich dünner und das Risiko von Rückschlägen wächst. □
Frankfurt/Hamburg: Der
IVG Garbe Logistik Fonds
hat für insgesamt 25,7 Mio.
Euro zwei Logistikimmobilien
erworben. Es handelt sich um
eine Immobilie in Gernsheim
mit einer Gesamtfläche von
21.700 qm. Das Gebäude ist
langjährig voll vermietet. Auf
dem 39.000 qm großen
Grundstück sind 50 Pkw- und
sieben Lkw-Stellplätze aus-
gewiesen. Verkäufer ist
greenfield development.
Und um das 6.500 qm große
Logistikzentrum in Dettel-
bach, dass von Adler Immo-
bilien Investment erworben
wurde. Das Objekt ist lang-
fristig an einen Logistikdienst-
leister vermietet. Bei diesem
Ankauf fungierte JLL als
Makler.
Deal Wohnungsmarkt entspannt sich schon ohne Regulierung
empirica-Immobilienpreisindex IV/2014
Der empirica-Immobilienpreisindex des letzten Quartal 2014 sieht für die kreisfreien
Städte nur noch eine Steigerung der Neubaumieten um 2,8% im Jahresvergleich.
2014 waren es noch 4,0%, vor zwei Jahren 3,5%. Durch den zeitverzögerten Neubau
entspanne sich der Markt jetzt zunehmend auch ohne Wohnungspolitik. Das bestä-
tigt die schmunzelnde „Der Immobilienbrief“-These zum unvermeidbaren „Erfolg“
der Mietpreisbremse. Sie tritt dann in Kraft, wenn sich der Markt schon selber regu-
liert hat. Im Vorfeld hat sie in knappen Märkten bereits zu antizipativen Mieterhöhun-
gen geführt. Dazu hat die Medienstimmung auch in Lagen, die überhaupt nicht von
Knappheit betroffen sind, Mieterhöhungen überhaupt erst möglich gemacht.
Dagegen haben sich die Kaufpreise auch weiterhin vom Miettrend abgekoppelt. Im
Durchschnitt der letzten zehn Jahre sind sie lt. empirica-Immobilienpreisindex in den kreis-
freien Städten mit 2,7% p.a. stärker gestiegen als die Mieten mit 2,3% p.a.. Die lokale Bla-
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sengefahr steigt lt. empirica. Nach „Der Immobilienbrief“-
Abakus sind bei diesem Zahlenwert allerdings die Mietrendi-
ten bei heutigen Zinsen immer noch höher als vor 10 Jahren.
Außerdem reicht die empirica-Preisdatenbank gerade einmal
10 Jahre zurück und beginnt kurz vor Ende einer Flaute, die
1994 begonnen hatte.
Der Index für Eigentumswohnungen (alle Baujahre)
ist gegenüber dem letzten Quartal nochmals deutlich um
0,9% angestiegen. Er liegt nunmehr klar über dem Mietindex
(0,3%). Der Index neugebauter Eigentumswohnungen liegt
inzwischen geringfügig über dem Niveau des Mietindex. Der
Index für neue ETW ist gegenüber dem letzten Quartal um
1,2% gestiegen, der Mietindex um 0,4%. Der Kaufindex für
EZFH zieht mit 0,7% ebenfalls an, liegt aber nach wie vor
weit hinter den Preissteigerungen neugebauter Eigentums-
und Mietwohnungen zurück.
Inserierte Angebotsmieten neugebauter Wohnun-
gen legen auch im aktuellen Quartal noch zu, der Anstieg
fällt aber wie schon im letzten Quartal wieder moderat aus.
Gegenüber dem Vorquartal sind die Mietpreise in Landkrei-
sen mit 0,5% etwas stärker als in kreisfreien Städten
(+0,4%) gestiegen. Auch deutschlandweit liegen sie 0,4%
über dem Niveau des letzten Quartals. Im Jahresvergleich
(ggü. 4. Quartal 2013) beträgt der deutschlandweite Anstieg
3,0%. Seit Beginn der Zeitreihe im 1. Quartal 2004 haben
die Neubaumieten
deutschlandweit
um 15,5% zuge-
legt, in den kreis-
freien Städten um
23,2% und 11,2%
in den Landkrei-
sen. Der Verbrau-
cherpreisindex ist
im selben Zeit-
raum um 17,8% gestiegen. Inserierte Kaufpreise für neue
Eigentumswohnungen liegen in kreisfreien Städten aktuell
1,4% über dem Niveau des vergangenen Quartals, in Land-
kreisen 1,1% und deutschlandweit 1,2% darüber. Im Jah-
resvergleich (ggü. 4. Quartal 2013) sind sie deutschlandweit
somit um 5,8% gestiegen. Seit Beginn der Zeitreihe (1. Q
2004) sind die inserierten Kaufpreise für neue Eigentums-
wohnungen um 16,1% gestiegen, in den kreisfreien Städten
um 27,3%. In Landkreisen sind sie im selben Zeitraum um
9,8% angewachsen (Verbraucherpreise: +17,8%). Die süd-
deutschen Städte München, Freiburg und Stuttgart sind
weiterhin Spitzenreiter. Stuttgart verdrängt Frankfurt erst-
mals von Platz zwei. Darmstadt zieht an Freiburg vorbei und
Berlin überholt Wiesbaden. Erlangen rutscht zwei Plätze
nach oben auf Rang acht, Rosenheim ist „Schlusslicht“ der
teuersten Städte. □
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 20
IMMAC geht mit drittem AIF in Vertrieb
Hamburger Initiator setzt auf Österreich
Die Hamburger IMMAC, Spezialist und Marktführer im
Bereich geschlossene Investments in Sozialimmobilien,
hat mit dem Vertrieb des dritten AIF begonnen. Invest-
mentobjekt ist ein Seniorenpflegeheim im österreichi-
schen Gössendorf, südlich von Graz.
Nachdem bereits im Sommer letzten Jahres der
erste Publikums-AIF der IMMAC für den Vertrieb die Zulas-
sung der BaFin erhalten hat, startet das Unternehmen nun
mit dem Vertrieb der dritten Investment KG. Die eigene Kapi-
talverwaltungsgesellschaft (KVG), die Hanseatische, erhielt
bereits im Oktober 2013 als erste KVG der Branche die
Genehmigung der Behörden. Mit dem neuen Publikums-
AIF „IMMAC Austria Sozialimmobilien XII Renditefonds
GmbH & Co. KG“ setzt IMMAC wieder auf ein Seniorenpfle-
geheim im Großraum Graz. Bereits seit 2008 sind die
Hamburger in Graz investiert und haben die Stadt in
der Steiermark auch als Sitz des Tochterunternehmens
IMMAC GmbH (Austria) ausgewählt.
Das Seniorenpflegeheim „adcura –Gössendorf“
liegt im Süden von Graz in der Gemeinde Gössendorf etwa
20 Autominuten vom Grazer Zentrum entfernt. Es verfügt
über insgesamt 120 Betten in zwei Häusern, die 1999 und
2002 errichtet wurden. Das Zentrum ist unkündbar mind. 25
Jahre an die adcura Gössendorf Seniorenwohnen GmbH
vermietet. Mit 12,8 Millionen Euro Fondsvolumen und einem
Eigenkapitalanteil von 6,8 Millionen Euro gehört die Invest-
ment KG eher zu den kleineren Beteiligungen. Anleger sind
ab 20.000 Euro zzgl. Agio dabei und sollen Ausschüttungen
von anfänglich 6% p.a. ansteigend auf 7% p.a. erhalten.
Allerdings müssen sich Anleger, die nicht bereits im IMMAC
-Portfolio, das mit rund 120 Immobilien keine immobilien-
wirtschaftlichen, negativen Planabweichungen hat, investiert
sind und so vom Vertrieb angesprochen werden, sputen.
Aufgrund von vielversprechenden Vorgesprächen mit dem
Vertrieb ist sichergestellt, dass die Investment KG wohl in-
nerhalb kurzer Zeit platziert werden wird. □
Berlin: Die Potsdamer Platz
Arkaden sind 2015 um ein
neues Einkaufs-Highlight
reicher. Ab Januar mietet die
US-amerikanische Fashion-
Store-Kette „Forever 21“ ins-
gesamt 2.210 qm Fläche und
errichtet dann ihren vierten
deutschen Store. Der Miet-
vertrag wurde mit einer Lauf-
zeit von 10 Jahren mit Eigen-
tümer SEB Asset Manage-
ment abgeschlossen.
Mit dieser Vermietung sind
die Potsdamer Platz Arkaden
mit ihrer Gesamtfläche von
rund 40.000 qm auf drei Eta-
gen voll vermietet.
Weil in der Stadt: Aurelis
Real Estate GmbH & Co.
KG erwirbt ein insgesamt
18.736 qm großes bebautes
Grundstück in der Josef-
Beyerle-Straße. Kaufgegen-
stand waren ebenfalls vier
angrenzende Flurstücke mit
insgesamt 1.704 qm, die der-
zeit nicht genutzt werden.
Die Fläche ist mit einem Lo-
gistikgebäude bebaut, das zu
100% an die BLG Automotive
Logistics GmbH & Co. KG
vermietet ist.
Hamburg: Dream Global
REIT hat das Bürogebäude
Millerntorplatz 1 für 95,7 Mio.
Euro in St. Pauli erworben.
OLSWANG hat die Transak-
tion sowie die Finanzierung
rechtlich begleitet. Verkäufer
ist der in Auflösung befindli-
che Fonds CS Euroreal der
Credit Suisse.
Das 1997 errichtete Büroge-
bäude umfasst eine Gesamt-
mietfläche von rund 35.000
qm und ist zu 88% vermietet.
Startschuss für „Kureck“ Wiesbaden nach Großvermietung
IFM AG vermietet 10.000 qm an Ministerium
Mit dem 20-Jahresmietvertrag für das Hessische Ministerium für Soziales und Integra-
tion ist der Startschuss für das Wiesbadener Mega-Projekt „Kureck“, dem ehemaligen
Gelände der R+V in bester Wiesbadener Lage, gefallen. Während die regionale Presse
noch in der vergangenen Woche Planänderungen monierte und von Machtlosigkeit
und Unzuverlässigkeit privater Investoren berichtete, hatte das neue Management der
IFM um Volker de Boer längst die Fäden gezogen.
Jetzt ist mit dem 20-Jahresmietvertrag für das Hessische Ministerium für Soziales
und Integration (HMSI) der Startschuss für das Projekt der IFM Immobilien AG sichergestellt.
Die Vorfinanzierung von Wohnungen in Wiesbadens repräsentativster Stadtlage ist für die
IFM darstellbar. Die Skepsis bei Politik und Presse war allerdings
verständlich, da das das etwa 21 000 qm große Grundstück mit
dem aus den sechziger Jahren stammende Hochhaus vor 7 Jah-
ren von der IFM gekauft worden war und seit Dezember 2010 leer
stand. Nach der Planänderung von Volker de Boer (Foto), dem
neuen Vorstandsvorsitzenden der IFM, wird das 19-stöckige
Hochhaus durch ein Gebäude mit 15 Stockwerken ersetzt. Jetzt
sind in der Toplage mit freiem Blick über Wiesbaden ab dem 4.
OG 60% der Fläche für Eigentums-Wohnungen vorgesehen, wäh-
rend es ursprünglich fast ausschließlich Büros geben sollte.
Der Bezug der Büros ist für Frühjahr 2017 vorgesehen. Das zum Teil denkmalge-
schützte Ensemble soll hierzu ab Sommer 2015 restauriert und erweitert werden. Im Rah-
men des Projekts
werden die vorhan-
denen beiden denk-
malgeschützten
Gebäude im vorde-
ren Teil aufwändig
saniert und um ei-
nen Neubau
ergänzt. Die histori-
schen Bestands-
bauten sowie der
Neubau mit darun-
ter liegender dreige-
schossiger Tiefgara-
ge werden moder-
nen Ansprüchen an
Energieeffizienz und
Ausstattung entspre-
chen. Eine Zertifizierung als Green Building ist angestrebt. Der Bauantrag wird im ersten
Quartal 2015 gestellt. Der Abbruch soll bereits im zweiten Quartal 2015 beginnen. Parallel
dazu werden im ersten Quartal die Gespräche mit der Stadt zur Änderung des Bebauungs-
planes für das Gesamtareal fortgeführt. Das neue Konzept sieht unter anderem vor, weitere
ca. 5.000 qm Büro- bzw. Praxisflächen mit Einheiten ab 300 qm sowie ca. 1.000 qm Einzel-
handels- und Gastronomieflächen zu schaffen. □
Deals Deals Deals
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 21
Die IFM Projektentwicklung Kureck wird durch seine Lage zu einem der Land-mark Objekte in Wiesbaden (Foto: IFM)
Kurz vor Beginn des BSI Summit, der wieder mit
1.000 Teilnehmern Anfang Februar in der Frankfurter Mes-
se stattfindet, haben gleich zwei offene Fondsanbieter und
ein geschlossener
Fondsanbieter Ende 2014
noch die KVG-Lizenz er-
halten. Die UBS Real Es-
tate Kapitalanlagegesell-
schaft firmiert künftig
als UBS Real Estate
GmbH. Gleichzeitig
wechselt der bisherige
Geschäftsführer Tilman Hickl (Foto) in den Aufsichtsrat der
Gesellschaft und tritt dort die Nachfolge von Riccardo
Boscardin an, der in den Ruhestand geht. Geschäftslei-
tung der KVG sind künftig Gabriele Merz, Jörg Sihler und
Axel Verspermann. 52 Mrd. Euro Vermögen verwaltet
die Gesellschaft nach eigenen Angaben.
Die Catella Real Estate AG, bei der jüngst der
bisherige Vorstand Dr. Andreas Kneip (Foto) plangemäß in
den Aufsichtsrat wechselte, fir-
miert zukünftig insgesamt als
KVG. Den Vorstand bilden künf-
tig Bernhard Fachtner, Henrik
Fillibeck und Jürgen Werner.
Die Gesellschaft, die erst im
Januar 2007 gegründet wurde,
verwaltet über ihre Spezialfonds
ein Vermögen von über 2 Mrd.
Euro. Bisher sind 10 Sonderver-
mögen für institutionelle Anleger
und vermögende Privatkunden aufgelegt worden. „Für uns
ändert sich durch die Genehmigung im operativen Geschäft
nur wenig, da wir seit Gründung der Gesellschaft bereits
den strengen Anforderungen des deutschen Investmentge-
setzes als Kapitalanlagegesellschaft entsprochen haben“,
so Dr. Andreas Kneip.
Im geschlossenen Beteiligungssegment hat die
Bamberger Project Gruppe hat für ihre KVG, die Project In-
vestment AG, die Betriebserlaubnis nach KAGB von der
BaFin erhalten. Das Unter-
nehmen ist fokussiert auf Pro-
jektentwicklungen im Wohn-
segment der Metropolen
Deutschlands. Nachdem im
März der Spezial-AIF „Vier
Metropolen“ als erstes KAGB-
konformes Produkt der Project
von der BaFin genehmigt wur-
de, kam im Juli bereits der
Nachfolger „Fünf Metropolen“ in den Vertrieb. Auch im Publi-
kumssegment ist die Mannschaft um Wolfgang Dippold
(Foto) und Jürgen Seeberger mit dem Angebot „Wohnen 14“
vertreten. Der Nachfolger „Wohnen 15“ ist bereits bei der
BaFin eingereicht und im finalen Genehmigungsprozess.
Die steigenden Genehmigungszahlen sowohl der
Kapitalverwaltungsgesellschaften als auch der AIFs sind ein
gutes Zeichen für die Branche und deuten auf ein professio-
nelles Genehmigungsverfahren seitens der BaFin hin. Wenn
jetzt noch Vertrieb und Kunde nachziehen, könnte fast schon
so etwas wie „Normalität“ in einem geschrumpften Markt ein-
kehren. Allerdings dürfte das Zahlenwerk, das auf dem bsi
Summit veröffentlicht werden wird, noch einmal die Dramatik
der Regulierungsauswirkungen vor Augen führen. Nach un-
serem Abakus, der Schätzungen, Nichtmeldungen, aber auch
viele Erfolgsstories berücksichtigt, wären wir nicht überrascht,
wenn sich die Platzierungsergebnisse noch einmal um 30-
40% reduziert hätten. Die Verbandsoberen sprachen bereits
seit mehreren Jahren von Bodenbildung. Andererseits spre-
chen professionelle Vertriebe wie die BW Equity mittlerweile
wieder von wachsendem Vertrauen in den Markt der ge-
schlossenen Beteiligungen, auch wenn noch viel Aufklä-
rungsarbeit vor Verband und Marktteilnehmern liegt. □
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KVG Lizenzen zum Jahresende
UBS, Catella und Project erhalten BaFin Genehmigung
Zum Ende des vergangenen Jahres gab es gleich drei KVG-Lizenzen namhafter Branchenteilnehmer der offenen und
geschlossenen Fondsszene. Dabei wurden mit Catella Real Estate AG und UBS gleich zwei Unternehmen nun kom-
plett zur Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG). Die Bamberger Project Gruppe hat für ihre KVG, die Project Invest-
ment AG, die Betriebserlaubnis nach KAGB von der BaFin erhalten. Ein gutes Signal für die Branche.
Frankfurt: KKR und Deut-
sche Immobilien Chancen-
Gruppe geben die Grün-
dung der German Estate
Group AG (GEG) bekannt.
Die GEG mit Sitz in Frankfurt
ist als eine der führenden
deutschen Investment- und
Asset Management-Platt-
formen im gewerblichen
Immobilienbereich konzipiert
und wird sich dabei vor allem
auf den deutschen Büro-
und Einzelhandelsmarkt
fokussieren.
Die DIC-Gruppe überträgt ihr
operatives Geschäft auf die
GEG; dazu gehört auch ein
Team von rund 40 Immobi-
lienexperten. Ulrich Höller
(49) wird den Vorstandsvor-
sitz der GEG übernehmen.
Neugründung Wohnimmobilienmarkt Hamburg
Mieten weitgehend ausgereizt
Sabine Richter
Zum Jahresanfang lohnt ein Blick auf die Perspektiven des Wohnimmobilienmarktes.
Eine Reihe von Studien belegen, dass die Hamburger Wohnungsmieten seit Mitte 2013
weitgehend stabil sind. Laut JLL-Erhebungen lagen die durchschnittlichen Angebotsmieten
im ersten Halbjahr 2014 bei 10,65 Euro pro Quadratmeter und Monat, was einer Senkung
von 0,6% gegenüber dem Vorjahr entspricht. „Der Markt dürfte sich auch 2015 seitwärts
bewegen“, sagt Roman Heidrich von JLL.
Der Druck sei zwar nach wie vor hoch, für viele Haushalte sei aber nach den star-
ken Steigerungen seit 2007 eine Obergrenze erreicht. „Mieter weichen zunehmend auf
preiswertere Alternativen in Lage oder Ausstattung aus, davon profitiert auch das Umland“,
sagt Heidrich. Bei preiswerten Wohnungen, wozu insbesondere Bestände in Nachkriegs-
Siedlungen zählen, gibt es daher noch kleine Steigerungen auf durchschnittlich 8,95 Euro.
Neubaumietwohnungen in mittleren und einfachen Lagen werden stabil oder leicht steigend
zwischen neun und elf Euro angeboten.
Mieten im oberen Segment sinken
Teurere Bezirke sind von Stagnation oder sinkenden Mieten geprägt. In gefragten Lagen
z.B. nördlich der Elbe und um die Alster erreichen Neubauwohnungen zwar rund 14 Euro.
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Pfandbiref
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Zeiten eine besonders solide Anla-
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und seine stabilen Renditen werden
von Investoren im In- und Ausland
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Pfandbriefgesetz stellt sicher, dass
der Pfandbrief die Benchmark am
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NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 24
für 14,50 Euro vermietet wurden, gingen jetzt für 12,50
Euro weg. Allerdings müsse man differenzieren: In den
besonders gesuchten innerstädtischen Hotspots, wo nicht
nachgebaut werden könne, bleibe es eng und teuer. Ge-
radezu exemplarisch stünde dafür die HafenCity: „Mieter
zahlen hier für Blick und Image, aber es entsteht noch
ständig Neues“, sagt Kloth. Dadurch habe sich der Markt
komplett verändert. Mieten seien verhandelbar und brö-
ckeln, das Anfangsniveau von 14 bis 19 Euro habe sich
nicht halten lassen.
„Das Bündnis für Wohnen ist ein Riesenerfolg
und zeigt deutliche Effekte“, sagt auch Sönke Struck, Vor-
sitzender des Bundesverbandes Freier Immobilienunter-
nehmen in Hamburg. Spritzenmieten von 16 oder gar
18 Euro, aber auch Wohnungen mit Mängeln und in weni-
ger gefragten Stadtteilen ließen sich schon nicht mehr
einfach umsetzen. „Der Mark hat sich auf hohem Niveau
stabilisiert“.
Bautätigkeit spürbar belebt
2013 sind in Hamburg 10.328 Wohneinheiten genehmigt
und 6.407 fertig gestellt worden, 2.614 mehr als im Jahr
2012. Auch 2014 und 2015 werde das Ziel mit über 6.000
RMC
Aber das Produkt müsse zum Preis passen und stimmig
sein, sonst werde der Preis nicht mehr akzeptiert. „Der
Druck ist raus“, sagt Heidrich. „In keiner anderen Stadt hat
der Neubau sei 2013 so stark angezogen wie in Hamburg,
das zeigt Wirkung“. Sprünge bei der Wiedervermietung sei-
en kaum noch möglich. Die Masse der Nachfrage, die die
hohen Preise bezahlen kann, sei ausgeschöpft. „Wer Mieten
von über 16 Euro bezahlen kann, der kauft“, sagt Heidrich.
Engel & Völkers bestätigen diese Einschätzung
in ihrem „Wohnimmobilien Marktbericht Deutschland
2014/2015: „Nach Jahren deutlicher Preissprünge sorgen
zahlreiche Neubauten im Premium-Segment in den besten
Lagen für Entspannung“. Allerdings konstatiert E&V hier
noch Mieten bis zu 24 Euro. In einfachen und mittleren Lage
halte die Preisdynamik aufgrund höherer Nachfrage an, so
die Prognose.
Axel Kloth, Hamburger Vorsitzender des IVD,
bestätigte, dass der Zenit überschritten sei. „Der Markt rea-
giert auf den Neubau, die Bewerber werden weniger und
kritischer, es gibt zum Teil Leerstände über mehrere Wo-
chen oder sogar Monate“. In bürgerlichen Lagen gebe es
wieder frisch sanierte, 80 qm große Wohnungen für neun
Euro. Wohnungen in Alsternähe, die vor zwei Jahren noch
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Wohnungen mehr als erfüllt, versprach Bürgermeister Olaf Scholz. Die städtische Saga
GWG feierte 2014 ihre 1000. fertig gestellte Wohnung und kündigte für 2015 ebenso
viele an. Die 93 Hamburger Unternehmen des Verband Norddeutscher Wohnungsunterneh-
men haben 2014 rund 1.900 Wohnungen neu gebaut, 2015 soll das gleiche Volumen
in Angriff genommen werden.
Schwerpunkte der Bautätigkeit wird weiterhin die HafenCity mit dem Überseequar-
tier sein und die Neue Mitte Altona. Relativ frisch hat der Senat Viertel im östlichen Teil
Hamburgs in den Fokus gerückt, 20.000 neue Wohnungen sieht der Masterplan vor, 4.000
Wohnungen sollen allein in Wilhelmsburg entstehen. Der Senat beauftragte die IBA GmbH
mit der Projektentwicklung auf der Elbinsel.
Dass geklotzt werden muss, zeigen die Bevölkerungsdaten. Der Wachstumstrend
hält an, zum Jahresende 2013 lebten in Hamburg wieder fast 1,8 Mio. Menschen, 12.000
mehr als 2012. Neben der Binnen- gibt es auch eine anhaltend starke Zuwanderung von
außen. Der Anteil der Einpersonenhaushalte ist mit 50,6% einer der höchsten in einer deut-
schen Großstadt.
Damit dürften selbst die derzeit hohen Neubauzahlen der zusätzlichen Nachfrage
hinterherhinken. Laut JLL-Analyse müssten rund 10.000 Wohnungen im Jahr gebaut wer-
den, zumal die Stadt ein Defizit von 30.000 bis 40.000 Wohnungen vor sich herschiebt und
schon seit Jahren in keinem Bezirk mehr einen marktaktiven Leerstand aufweist.
Nach dem Bündnis für das Wohnen zur Ankurbelung der Wohnungsbaus haben
SPD-Senat, Bezirke und Wohnungswirtschaft nun ein „Bündnis für die Quartiere“ vereinbart.
Die Errichtung von Wohnungen soll von einer Aufwertung bislang vernachlässigter Quartie-
re begleitet werden. Öffentliche und private Investoren, Bezirksämter, Bürgerinitiativen,
Stadtplaner sollen unter Anleitung professioneller Moderatoren ein Gesamtkonzept für den
Stadtteil entwickeln. □
Kaufpreise für Premium-Geschäftshäuser im Alltime-High
Wie die Jahre zuvor, konzentrierte sich das Interesse der Investoren 2014 auf Ge-
schäfts- und Kaufhäuser in den Bestlagen der deutschen Innenstädte. Im Fokus la-
gen nicht nur die „Big Seven“, sondern auch Oberzentren wie Münster, Freiburg, Hei-
delberg. Zwar drückte das knappe Angebot das Transaktionsvolumen, jedoch er-
reichten die Preise Rekordniveau. (WR)
Vor allem Privateigentümer zeigten mangels alternativer Anlagemöglichkeiten nur
sehr geringe Verkaufsbereitschaft. Insgesamt ermittelt Comfort für den bundesweiten Pre-
miummarkt für Geschäftshäuser in High Street Lagen, also ohne Shopping-Center, Fach-
märkte oder Stadteillagen in 2014 ein Transaktionsvolumen von rund 1,7 Mrd. Euro nach
2,5 Mrd. Euro im Vorjahr. Dies entspricht in 2014 einem Marktanteil der Primärlagen an
allen im Inland gehandelten Einzelhandelsimmobilien von 18% (Vj.: 29%).
Parallel zur gewachsenen Knappheit an Objekten ist der Preistrend klar aufwärts
gerichtet. Die Renditeerwartung sank vom absoluten Minimum von 4,2% im vorletzten Jahr
in 2014 in der Kölner Hohe Straße, dem Berliner Kurfürstendamm oder der Frankfurter Goe-
the Straße auch schon mal auf 3,0% Rendite. Bislang wurden Faktoren über 30-fach allen-
falls mit Deutschlands wertvollstem Pflaster München verbunden. 2014 wurde diese Grenze
in den Bestlagen gleich mehrerer Metropolen, bis hin zum Faktor 35-fach durchbrochen.
Auch in B-Städten wie z. B. Freiburg sanken die Renditen manchmal unter 5%. In der Fünf-
München: Hubert Keyl (42)
leitet ab sofort als Partner die
Münchener Niederlassung
des Immobilienberatungsun-
ternehmens Cushman & Wa-
kefield (C&W). Weiterhin
bleibt Keyl als Head of Office
Agency Leiter der Münchener
Bürovermietungsabteilung
von C&W.
Paris/München: Charles
Pridgeon, CEO der Allianz
Real Estate, scheidet in
gegenseitigem Einverneh-
men aus der Allianz aus, um
sich neuen beruflichen Her-
ausforderungen außerhalb
der Gesellschaft zu stellen.
Düsseldorf: Seit 01. Januar
2015 erweitert Mark Aenge-
velt den Gesellschafter-
kreis der AENGEVELT IM-
MOBILIEN GmbH & Co. KG,
dem bislang Dr. Lutz Aenge-
velt und Dr. Wulff Aenge-
velt, Vater von Mark Aenge-
velt, angehören.
Mark Aengevelt ist seit rd.
zwei Jahren erfolgreich
in dem Familienunter-
nehmen tätig.
Hamburg: Nach langjähri-
ger Tätigkeit als Geschäfts-
führer ist Christoph Ringle-
ben (63) zum 31. Dezember
2014 aus der Geschäftsfüh-
rung der Grossmann & Ber-
ger GmbH ausgeschieden
und in Ruhestand gegangen.
Mit Wirkung zum 1. Januar
2015 ist Axel Steinbrinker
(48) in die Geschäftsführung
eingetreten und wird gemein-
sam mit Holger Michaelis den
Bereich Gewerbeinvestment
mit Standorten in Hamburg
und Berlin verantworten.
Weitere Personalien
jahres-Betrachtung fiel die Rendite im High Street Segment
bundesweit von durchschnittlich 4,6% in 2009 kontinuierlich
auf nunmehr 4,1% Rendite in 2014.
„Es bedarf keiner prophetischen Gabe, auch für
das laufende Jahr eine anhaltend hohe Nachfrage auf die
High Streets bei gleichzeitig weiterer Angebotsverknappung
zu prognostizieren“, ist sich Olaf Petersen, Chefresearcher
der Comfort, sicher. Entsprechend würden die Preise weiter
steigen. Eine Trendwende sieht Petersen solange nicht, bis
das Zinsniveau auf heutigem Niveau verharrt. Besonders in
den Metropolen würden erkennbare Wertsteigerungspoten-
tiale dementsprechend schon im Voraus bezahlt. □
Wohin mit all dem Geld?
„Undermanaged“-Immobilien bieten
Chancen, bei Core überwiegt Risiko
Dr. Joachim Wieland, CEO der
aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
Die EZB setzt die Maxime des billigen Geldes weiter
konsequent um. Das bringt für Investoren und Kreditge-
ber veränderte Marktbedingungen. Während Projektent-
wickler vor ein bis zwei Jahren noch jede Menge Klin-
ken putzen mussten, um eine Finanzierung auf die Bei-
ne zu stellen, scheitern heute weitaus weniger Entwick-
lungsprojekte an der Finanzierung. Banken, Versiche-
rungen, Pensionskassen und Kreditfonds stehen unter
Anlagedruck. Die klassische Core-Immobilie wird aber
noch am liebsten finanziert. Übersehen wird oft, dass
das Risiko im Lebenszyklus der Immobilie nicht sinkt,
sondern steigt.
Die Studie „Bank Lending Survey“ der Europäi-
schen Zentralbank belegt, dass Banken seit dem Frühjahr
2014 die Vergabekonditionen für Kredite gelockert haben.
Durch die gesunkenen Kreditmargen fallen die Preise für
Immobilienkredite deutlich geringer aus und der Handlungs-
spielraum für Immobilienunternehmen steigt. Der Bestand
kann zu günstigen Konditionen erweitert werden. Projekte,
die noch vor wenigen Jahren verschoben wurden, werden
angegangen. Damit kommt Bewegung in Portfolien und
somit auch ins Asset Management.
Immer noch finanzieren Kreditgeber am liebsten
die klassische Core-Immobilie, auch wenn in diesem Seg-
ment durch die Preisentwicklung der letzten Jahre die Ren-
dite gesunken ist. Hier wird – orientiert an der Marko-
witz´schen Portfoliotheorie – unterstellt, dass mit einer niedri-
gen Rendite auch ein niedriges Risiko einhergehe. Doch die
Core-Immobilie, vollvermietet in bester Lage mit einem lang-
fristigen, bonitätsstarken Mieter ist ein knappes Gut. Und so
reduziert sich die Marge der Kreditgeber weiter, mit der Fol-
ge, dass die Risikokosten kaum noch gedeckt werden. Je-
doch sinkt das Risiko im Lebenszyklus der Immobilie nicht,
es steigt. Schließlich ist der moderne Neubau nach 15 Jah-
ren nicht mehr so modern und verlangt nach den ersten gro-
ßen Investitionen. Der Makler der Nachbarimmobilie im Core
-Segment macht dem Mieter ein attraktives Angebot und
schon befindet sich dieser in einer hervorragenden Verhand-
lungsposition, um den Mietpreis zu drücken. Die Rendite
sinkt weiter, das Risiko nicht.
Mehr Potential bieten Immobilien, die gerne als
„undermanaged“ bezeichnet werden. Diese sind nicht voll
vermietet, selten auf dem neuesten Stand und noch seltener
im eigentlichen Core-District zu finden. Gerade wegen dieser
„Mängel“ wird den Objekten ein hohes Risiko nachgesagt,
doch dies ist ein Trugschluss. Was bei diesen Objekten tat-
sächlich höher ist, sind die Chancen. Der Mietpreis hat Luft
nach oben, die Vermietungsquote ebenfalls. Der Kaufpreis
hingegen ist eher gering. Mit einem professionellen Refur-
bishment und einer aktiven Vermarktung können Immobilien-
profis diese Objekte auf ihr eigentliches Potential anheben.
Die Immobilie mit den vermeintlich schlechten Aussichten
wird so der heimliche Champion, denn die Rendite steigt
durch die zusätzlichen Mieteinnahmen.
Die aktuelle Marktsituation macht diese manage-
mentintensiven Objekte immer attraktiver - auch für Kreditge-
ber. Noch sind es vor allem lokale Institute, die sich hier her-
antrauen. Sie erkennen aufgrund ihrer regionalen Markt-
kenntnis die Chancen von Immobilienprojekten mit Wert-
schöpfungspotenzial an B-Standorten. Zwar ist der Recher-
cheaufwand größer und es gilt, die Risiken sorgfältig zu ana-
lysieren und realistisch einzupreisen. Doch wenn der Asset
Manager auf einen langjährig stabilen Track Record verwei-
sen kann, ist das Ausfallrisiko faktisch überschaubar. Die
Kreditinstitute können so trotz der aktuellen EZB-Politik noch
Geld verdienen und die Diversifizierung leistet einen wichti-
gen Beitrag zur Risikostreuung im Kreditportfolio. (Dr. Joa-
chim Wieland ist CEO der aurelis Real Estate GmbH & Co.
KG, dem Spezialisten für Landentwicklung, Asset Manage-
ment und Hochbau.) □
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 26
Interview – Von der Natur lernen
EURA Grundbesitz und Bauträger setzt auf reine Holzgebäude
Die Redaktion im Interview mit Ralf Ehrlich, Geschäftsführer der EURA Grundbesitz und
Bauträger GmbH.
Der Immobilienbrief: „Von der Natur lernen – Das Geheimnis des Naturstoffes Holz“
ist eines Ihrer Maxime mit der Sie Mehrfamilienhäuser rein aus Holz bauen. Was ist
das Geheimnis?
Ralf Ehrlich: Holz ist das beste Baumaterial, richtig geerntet und verarbeitet bleibt es
lange haltbar, ganz ohne gesundheitsschädliche Chemie. Um das Feeling dieses einzigarti-
gen Stoffes zu erleben, waren wir vor dem Ent-
schluss, auf welche Art und Weise das nächste
Immobilienprojekt in unserer Lieblingsstadt Dresden
umgesetzt werden soll, zu einem Wochenende in
den Bergen in einem großen Vollholzhotel „zur Pro-
be“ eingeladen. Es war unbeschreiblich und es dau-
erte nicht lange bis wir uns sicher waren, genauso
müssen Menschen leben dürfen und genauso
möchten wir unser nächstes Projekt realisieren. Es
sollte etwas Besonderes sein, was es in dieser Art
und Weise noch nicht zahlreich zu finden gibt. Und
in der Tat ist das „Holz Palais“ erst das Zweite in dieser Form im Mehrfamilienbau in ganz
Deutschland!
DIB: Sie haben, nach eigenen Angaben das gesündeste Haus in Dresden auf höchs-
tem technischen Niveau erstellt. Wie haben Sie dieses Ziel umgesetzt?
Ehrlich: Die Lösung liefert die patentierte Thoma Holz100-Bauweise (Holz100=100%
Holz), bei der Kanthölzer und Bretter stehend, liegend und diagonal zu kompakten Bauele-
menten geschichtet werden und mit staubtrockenen Buchendübeln, ganz ohne Leim und
Metallteile, unlösbar verbunden werden. In richtiger Stärke und Anzahl verbinden diese Holz-
dübel die einzelnen Holzlagen zu unverwüstlichen Massivholzblöcken, mechanisch statt
chemisch.
Die bauphysikalischen Daten sind bemerkenswert. Die massiven Vollholzwände erzielen
höchste Schalldämmung, getestet an einigen in Holz100-Bauweise erstellten Hotels und
somit ein wichtiges Kriterium für den Objektbau.
DIB: Wie sind Sie mit dem Thema Wärmedämmung umgegangen?
Ehrlich: Beim Thema Wärmedämmung beschert die leimfreie Verbindung bspw. mit
einem Lambdawert von 0,078 einen Weltrekord aller statisch tragenden Baustoffe! Gegen-
über vollem und verleimtem Holz bedeutet es beinahe die doppelte Dämmung bei gleichem
Querschnitt. Das technische Geheimnis wiederum liegt in den aufeinander gelegten Holzla-
gen mit hauchdünnen Luftschichten dazwischen. Der Wärmestrom in der Wand wird so im-
mer wieder unterbrochen. Wir wissen inzwischen von diversen Bauherren, die mit Holz100
gebaut haben, dass die Einsparung in den Heizkosten pro Jahr bei 30 – 50% liegt. Es wird
also mit einer einstofflichen Bauweise der Standard eines Passivhauses (Null-Energie-Haus)
erreicht, und das mit 100%iger Sicherheit gegen Kondensat (Schwitzwasser) sowie Schim-
melbildung! Im Übrigen gibt die Firma Thoma eine Garantie auf die technische Funktionsfä-
higkeit der Holz100-Bauteile (statische Funktion, Wärmedämmung und Freiheit von Kon-
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 27
Hamburg: Die IMMAC Hol-
ding AG startet den Ver-
trieb des dritten Publikums-
AIF des Unternehmens. Der
„IMMAC Austria Sozialimmo-
bilien XII Renditefonds
GmbH & Co. KG“ investiert
in ein österreichisches Senio-
renpflegeheim südlich von
Graz.
Die BaFin hat bereits im De-
zember 2014 für den Publi-
kums-AIF der IMMAC und
deren Kapitalverwaltungsge-
sellschaft, der Hanseati-
schen, die Vertriebszulas-
sung für die Investment KG
„IMMAC Austria Sozialimmo-
bilien XII Renditefonds GmbH
& Co. KG“ erteilt. Die Invest-
ment KG investiert in ein Se-
niorenpflegeheim im österrei-
chischen Gössendorf, südlich
von Graz.
Das Seniorenpflegeheim
„adcura – Gössendorf“ be-
steht aus zwei Häusern, wel-
che 1999 und 2002 errichtet
wurden und eine Kapazität
von 120 Betten haben. Das
Zentrum ist unkündbar auf 25
Jahre an die adcura Gössen-
dorf Seniorenwohnen
GmbH vermietet.
Das Eigenkapitalvolumen
beträgt 6,8 Mio. Euro bei 12,8
Mio. Euro Fondsvolumen. Die
Ausschüttungen beginnen bei
6% p.a. ansteigend auf 7%
p.a. am Ende der planmäßi-
gen Laufzeit 2029. Anleger
können sich ab 20.000 Euro
zzgl. 5% Agio beteiligen.
Vertriebsstart
denswasserschäden) für 50 Jahre. Nennen Sie mir einen
Hersteller, der so etwas vorweisen kann!
Auch die Auskühldauer betreffend, macht diesem System so
schnell niemand etwas vor. So ist bspw. die Auskühldauer
einer 36er Holz100-Wand im Vergleich zu herkömmlichen
Massivbau-Systemen fünf mal so hoch, im Vergleich zu
Leichtbauwänden (Ständerwänden) sogar 15-20 mal so
hoch. Man erhält praktisch eine kostenfreie Klimaanlage
ohne Energieverbrauch.
DIB: Brandschutz hat im Wohnungsbau eine tragende
Rolle. Gebäude- und Baustoffklassen sowie Feuerwider-
standsklassen regeln, was gebaut werden darf. Wie set-
zen Sie den Brandschutz um?
Ehrlich: Zum Thema Brandschutz lassen sich ebenso
nur Bestwerte vorweisen. Mit F180 statt F30 wird der sechs-
fache Wert im Vergleich zu einem Haus in herkömmlicher
Bauweise erzielt. Das bedeutet 180 Minuten statt nur 30
Minuten Widerstand gegen die 1.000°C heiße Prüfflamme.
Doch wie funktioniert das? Die vollmassive Bauweise liefert
die Lösung, da Holz nur dann gut brennt, wenn es dünn und
von Luft umspült ist und somit eine große Oberfläche hat.
Ein großer Klotz verkohlt hingegen nur an seiner Außensei-
te, aber er brennt nicht.
DIB: Gibt es empirische Untersuchungen zum Thema
Massivbau mit Holz?
Ehrlich: Es gibt viele Studien diverser Universitäten und
Institute, die diese Prüfergebnisse im Detail belegen. Mas-
sivholzwände erzeugen ein wahres Geborgenheitsklima für
seine Bewohner. Alle unbehaglichen externen Einflüsse wie
Feuchtigkeit, Temperatur, Trockenheit oder gar elektrostati-
sche Aufladungen werden vom massiven Holz gepuffert,
gespeichert und auf das für uns Menschen behaglichste
Maß gebracht. Mit dem „Holz Palais“ entsteht ein besonde-
res Immobilienprojekt mit einem ganz speziellen Flair.
DIB: Welche Zielgruppe wollen Sie mit der Bauweise
ansprechen?
Ehrlich: Angesprochen werden gerade auch besonders
Gesundheitsbewusste oder Allergiker, da wir ausschließlich
mit rein durch ökologische Siegel geprüften Baustoffen bau-
en und somit bestes Raumklima erzielen. Nicht nur die Voll-
holz-Außenwände sowie auf Wunsch auch soweit statisch
möglich alle Vollholz-Innenwände tragen hierzu bei, sondern
auch alle anderen von uns verbauten Materialien. Beispiel-
haft nennen möchte ich an dieser Stelle den Bodenaufbau
aus Eifellava oder Ton, in dem die Fußbodenheizung verlegt
wird oder gar die Trittschalldämmung, wozu mineralisch um-
mantelte Holzspäne verwendet werden. Wir setzen mit die-
sem Projekt unseren Wunsch um, ein Stück weit das Be-
wußtsein der Menschen für einen gesunden Lebensraum zu
schaffen, in dem wir Stoffe verwenden, die die Umwelt erhal-
ten statt sie zu belasten. Baubeginn wird im April 2015 sein,
geplante Fertigstellung Ende 2016.
DIB: Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Informationen gibt es unter www.holz-palais.de oder
telefonisch unter 0351/309 17 131. □
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 28
Trotz eines guten Schlussquartals mit 135.000 qm
nach BNPPRE-Zusammenstellung blieb das Jahresergebnis
des Frankfurter Büromarktes mit insgesamt 411 000 qm
Umsatz 17% geringer als im Vorjahr. Für 2015 erwarten die
Makler wieder steigende Umsätze. Allerdings sind nach wie
vor keine Großabschlüsse in der aktuellen Pipeline.
Cushman & Wakefield sieht sogar einen Rückgang des
Flächenumsatzes von 20%. Im Trend sind sich alle Makler
mit einem Rückgang gegenüber 2014 mit 15 bis 20% nahe-
zu einig. Für BNPPRE liegt der Umsatz so niedrig wie seit
20 Jahren nicht mehr. Colliers hingegen registrierte 2004
und 2009 noch niedrigeren Umsatz. Grund für den schwa-
chen Markt sei vor allem der Mangel an Großabschlüssen.
Mit nur 21% Marktanteil gegenüber 40% im langjährigen
Durchschnitt sei die Größenklasse über 5 000 qm unter-
durchschnittlich vertreten. Allerdings liege das nicht nur an
der Nachfrage, sondern auch an fehlenden Alternativen für
eine Neuanmietung, da das Angebot an großflächigen, mo-
dernen Neubauflächen vergleichsweise niedrig sei. ►
Die Metropolen im Überblick
Frankfurter Büromarkt mit niedrigstem Umsatz der letzten 20 Jahre
Insgesamt recherchierten die Maklerhäuser einen Flächenumsatz für den Frankfurter Büromarkt zwischen 360.000
qm (C&W) und 411.000 qm (BNPPRE). Die Differenzen entstehen aus zeitlichen und regionalen Abgrenzungsunter-
schieden und natürlich Erfassungsgenauigkeit.
Dabei beobachten alle Makler weiteren Leer-
standsabbau. 1,81 Mio. qm (BNPPRE) standen Ende 2014
leer und damit 5% weniger als Ende 2013. Hiervon entfallen
798.000 qm auf Flächen mit moderner Qualität. In der In-
nenstadt stehen mit 242.000 qm die meisten Flächen leer.
69% davon sind moderne Flächen, die vornehmlich auf
Baufertigstellungen wie dem Taunusturm stammen. Die
Leerstandsquote liegt bei 12,5% (Colliers) bzw. 11,6%
(Savills) bzw. 11,4% (C&W) und damit 130 BP unter Vorjah-
resniveau. Die Flächen im Bau haben sich um 46,5% auf
239.000 qm reduziert. Dies sei das mit Abstand niedrigste
Bauvolumen der letzten 20 Jahre. Der Anteil der noch ver-
mietbaren Flächen liegt aktuell bei 46%. Die Spitzenmiete
liegt unverändert bei 38 Euro (BNPPRE) und wird im Ban-
kenviertel erzielt. Zweitteuerste Lage bleibt das Westend
mit 37 Euro/qm (BNPPRE) vor der Bürozone Innenstadt mit
35 Euro/qm (BNPPRE). In den Cityrandlagen sind die Mie-
ten leicht gesunken. Auch die Durchschnittsmiete liegt mit
19,50 Euro/qm (Colliers) ebenfalls auf Vorjahresniveau.
Die Citylage dominiert den Flächenmarkt. Mit
215.000 qm (BNPPRE) entfielen gut 52% auf die zentralen
Bürolagen. Das Bankenviertel liegt dabei mit 90.000 qm an
der Spitze. Die größten Deals waren hier die Anmietung der
Deutschen Bank AG über 32.000 qm im Tishman-
Speyer-Projekt MainZero gefolgt von Union Investment mit
20.500 qm im WinX Tower der DIC Asset und die Deutsche
Bundesbank mit 15.400 qm. Hinter der City folgt Esch-
born mit 28.000 qm und die City West mit 24.000 qm.
Stärkste Mietergruppe sind dabei nach wie vor Banken und
Finanzdienstleiter mit 31% Marktanteil gefolgt von Bera-
tungsgesellschaften mit 14% und sonstigen Dienstleistern
mit 11%. Für 2015 gehen die Researchhäuser davon aus,
dass das schwache Ergebnis des letzten Jahres übertroffen
werde, was aufgrund des niedrigen Niveaus nicht schwer
sein dürfte. Die Nachfrage vor allem im kleinen und mittle-
ren Segment sei ungebrochen.
Büromarkt München 2014
Umsatz etwa auf Vorjahresniveau
Der Münchner Büromarkt bleibt Deutschlands Nummer
1 beim Umsatz. Zwischen 593.000 qm (Savills) und
641.000 qm (JLL) notierten die Makler für das Gesamt-
jahr 2014. Für 2015 wird wieder eine Umsatzgröße von
600.000 qm prognostiziert.
Ein guter Jahres-Endspurt sorgte dafür, dass der Münchner
Büromarkt doch noch die 600.000-Marke erreichte. Allein im
vierten Quartal betrug der Umsatz lt. C&W 199.000 qm
(JLL: 218.000qm). Im langfristigen Vergleich liegt die-
ser damit lt. C&W rund 9% unterhalb des Fünf- und rund
8% unterhalb des Zehnjahresdurchschnitts. Im Jahresver-
gleich pendelt der Umsatzvergleich zwischen -4% (Savills)
und +3% (JLL). Mit 5 Mrd. Euro Investmentvolumen (JLL)
war der Umsatz im Investmentbereich sogar so stark wie
nie zuvor.
Dreiviertel des Umsatzes (JLL) wurde im Stadtge-
biet umgesetzt. 104.000 qm gingen allein in der Innenstadt
über die Theken der Vermieter. Allerdings war das deutlich
weniger als in den Vorjahren. Grund ist der Mangel an adä-
quaten Flächen. Vor allem die Innenstadt sei leergefegt, so
JLL. Demgegenüber kann für das Westend ein Zuwachs
von 26%, für das Umland-Ost und den Teilmarkt Olympia-
park ein Umsatzplus von jeweils über 100% mit deutlich
mehr Abschlüssen notiert werden. Der größte Abschluss
des Jahres ist die Vorvermietung von rund 21.000 qm
durch Brainlab im ersten Quartal. Der Vertrag mit Pa-
nasonic über rund 11.100 qm im Epsilon stellt die
größte Vermietung im vierten Quartal dar.
Die Leerstandsquote sank über alle Makler hin-
weg und liegt zwischen 6% (Savills) und 6,6% (JLL). Zum
Vergleich: 2010 betrug die Leerstandsquote noch 10,5%
(Savills). Der Büroflächenbestand beträgt aktuell 20 Mio.
qm. In der Innenstadt liegt die Leerstandsquote sogar nur
bei 3%. Die Teilmärkte Bogenhausen und der Norden
konnten lt. JLL in den letzten Jahren besonders viel Leer-
stand abbauen. Das sind auch die beiden Teilmärkte mit
den niedrigsten Leerstandsquoten von 2,5% bzw. 1,7%.
Für 2015 geht JLL von weiterem Leerstandsabbau aus.
185.000 qm beträgt das aktuelle Fertigstellungsvolumen
wovon allerdings nur noch 67.000 qm zur Verfügung ste-
hen.
Die Spitzenmiete liegt zwischen 33 €/qm (JLL)
und 34,5 €/qm (BNPPRE/Savills) und damit ca. 4,6%
(Durchschnitt aller Maklerhäuser) höher als noch im Vor-
jahr. JLL geht davon aus, dass 2015 ein weiterer Anstieg
um 3% zu sehen sein wird. Es gebe bereits heute Mietver-
träge für Flächen mit bestimmten Kriterien, für die Mieter
mehr zu zahlen bereit seien. Die Incentives für einen Fünf-
jahresvertrag für Topflächen bewegen sich nach wie vor
bei ca. 8% (JLL).
Für das Gesamtjahr sieht C&W den Büroflächen-
umsatz auf Vorjahresniveau. München bilde das Zentrum
einer starken Wirtschaftsregion mit weiteren Wachstums-
perspektiven. (AE) □
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 29
Nr. 339, 03. KW, 16.01.2015,
Becken baut auf letz-
tem Baufeld am
Hauptbahnhof
Die BECKEN Development
GmbH aus Hamburg legte
im Dezember 2014 im Lehr-
ter Stadtquartier südlich der
Europacity den Grundstein
für den neuen Bürokomplex
„Bertha Berlin“. Vis-à-vis dem
Kanzleramt entsteht bis Mitte
2016 in der Bertha-Benz-
Straße / Alt-Moabit das neun-
stöckige Bürogebäude mit
ca. 18.000 qm Mietfläche.
Ziel ist es, für die zukünf-
tigen Mieter einen kommuni-
kativen Arbeits- und Treff-
punkt an einem der leben-
digsten Orte des neuen
Berlins zu schaffen.
Dabei leistet die BECKEN
Development GmbH mit ih-
rem ersten, noch dazu spe-
kulativ errichteten Berliner
Projekt einen wichtigen Bei-
trag zur Stadtteilentwicklung
rund um den Hauptbahnhof
und sieht diesen Schlussstein
des Lehrter Stadtquartiers als
Initial für ein dauerhaftes
Engagement in der Haupt-
stadt. „Ich freue mich sehr,
dass wir mit „Bertha Berlin“
den Grundstein für unsere
Arbeit in Berlin gelegt haben“,
so Dieter Becken, geschäfts-
führender Gesellschafter der
BECKEN Holding GmbH, bei
der Grundsteinlegung. „Wir
sind stolz darauf, als Ham-
burger Projektentwickler
jetzt auch die Hauptstadt
mitzugestalten. Dafür inves-
tieren wir rund 70 Mio. Euro“,
erläutert Stefan Spilker,
Geschäftsführer der BE-
CKEN Development GmbH.
Berliner Büroflächenmarkt mit Rekordergebnis
Klassenbester 2014 der Top 7
Alle Maklerhäuser sind sich einig – Klassenbester 2014 der Top 7-Büromärkte ist der der
Hauptstadt Berlin. Und das gleich aus zwei Gründen wie Rüdiger Thräne, Regional Manager
Berlin bei JLL, erklärt: „Viele Unternehmen ziehen Berlin nicht mehr ausschließlich für ihre
Hauptstadtrepräsentanzen in Erwägung. Immer öfter werden auch Forschungs- und Ver-
triebskapazitäten aufgebaut. Für regierungsnahe Organisationen führt an Berlin ohnehin kein
Weg vorbei. Aus Sicht der Investoren ist die Stadt einer der wenigen Märkte mit Mietsteige-
rungspotenzial. Weitere wichtige Aspekte der Berliner Gewerbeimmobilien-Story, die insbe-
sondere internationale Investoren ansprechen, sind der Tech-Aufschwung, sinkende Arbeits-
losenzahlen, die moderate Bautätigkeit und der Hauptstadtbonus. Insgesamt finden Mieter,
Investoren und Entwickler hervorragende Perspektiven vor.“
Das zeigen die Zahlen aller Häuser, die den Jahres-Büroflächenumsatz von 773.800
bis 608.000 qm beziffern und sich in der Einordnung diese Ergebnisses fast gegenseitig
übertreffen. Da ist die Rede von
„Rekordniveau“, „Alle Erwartungen
übertroffen“, „Höchstes Ergebnis seit
Erhebung der Marktdaten“ und
dergleichen.
Im Gesamtjahr 2014 wurde
laut JLL ein Flächenumsatz von
616.600 qm erreicht. Gegenüber dem
Vorjahreszeitraum (454.600 qm) stellt
dies einen Anstieg um 36% dar. Das
Ergebnis ist der höchste jemals von JLL ermittelte Berliner Flächenumsatz. Er liegt rund 10%
über dem bislang gültigen Topergebnis aus dem Jahr 2006. Die Anzahl der Vermietungen
liegt mit insgesamt fast 700 Vermittlungen rund 29% über der des Vorjahreszeitraums und
um mehr als die Hälfte über dem 5-Jahres-Durchschnitt.
Sven Scharke, Team Leader Office Leasing Berlin bei JLL, fasst für alle zusam-
men: „Der Flächenumsatz stellt einen Allzeitrekord dar und hat die 5- und 10-
Jahresdurchschnitte ebenso übertroffen wie die Prognosen zu Jahresbeginn. Die Marktdyna-
mik spiegelt sich in der überdurchschnittlichen Zahl an Großvermietungen und dem gleich-
falls sehr hohen Anteil kleinerer Flächen wider. Auch ohne die ganz großen Deals hätte der
Flächenumsatz über den langjährigen Durchschnitten gelegen. Für 2015 prognostizieren wir
einen Flächenumsatz von rund 530.000 qm.“
„Kein anderer großer deutscher Bürostandort kann für das Jahr 2014 auch nur eine
annähernd ähnlich gute Entwicklung vorweisen. Im bundesweiten Vergleich positioniert sich
die Hauptstadt damit auf Platz 1 noch vor der traditionell starken bayerischen Landeshaupt-
stadt München“, sagt Jan Dohrwardt, Geschäftsführer und Berliner Niederlassungsleiter der
BNP Paribas Real Estate GmbH. Unternehmensbezogene Dienstleistungen waren 2014
mit einem Volumen von 91.600 qm und einem Flächenanteil von 15% die umsatzstärkste der
insgesamt 16 durch JLL analysierten Branchen. Nach der Anzahl der Abschlüsse liegt der
Anteil sogar bei rund einem Fünftel. Industrie, Neue Medien und der EDV-Sektor sind laut
JLL die wichtigsten Entwicklungsbranchen in Berlin.
Umsatzstärkster Teilmarkt war Mitte mit einem Flächenumsatz von über 150.000 qm
(2013: 89.500 qm). Bezogen auf den Gesamtmarkt liegt der dortige Umsatzanteil bei rund
Seite 30
Nr. 339, 03. KW, 16.01.2015,
einem Viertel. JLL hebt zudem den Anstieg des Flächenumsatzes in den Nebenlagen inner-
halb des S-Bahn-Ringes hervor. Hier zeigt sich eine hohe Nachfrage außerhalb der Top-
Lagen, sofern die infrastrukturelle Anbindung gut ist.
Spitzenmiete steigt, Leerstand sinkt, Potenzial wächst
„Der Berliner Vermietungsmarkt bietet für Entwickler derzeit viel Potenzial“, sagt Scharke.
Zurzeit hielten viele internationale Akteure den Markt für „underrented“ (Teil der Miete, der
unter den ortsüblichen Mietsätzen liegt – KK). Noch würden die Mieten durch viele Options-
regeln im Zaum gehalten.
Das Zusammenspiel von guter Nachfrage, anhaltend geringer Bautätigkeit und sin-
kendem Leerstand hat im Jahresverlauf zu einem kontinuierlichen Anstieg der Höchstmiete
geführt, konstatiert Dohrwaldt. Zum Ende des vierten Quartals liegt sie bei 23 Euro/qm. Er-
zielt wird sie am Potsdamer/Leipziger Platz, der damit seit mehreren Jahren die teuerste
Lage im Berliner Markt ist. Aber auch die Topcity West hat sich hervorragend entwickelt: Hier
stieg die Spitzenmiete um 12% auf 22 Euro. Bei den Durchschnittsmieten wurden zum Groß-
teil sogar noch kräftigere Steigerungen im deutlichen zweistelligen Bereich registriert. Dies
betrifft vor allem Citylagen wie den Hackeschen Markt oder Charlottenburg. Der Leerstand
liegt je nach Lage bei 5 bis 7%.
Investmentjahr überdurchschnittlich, Rendite stabil
Der Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien markiert ebenfalls ein neues Rekordjahr. Das
Transaktionsvolumen in Höhe von rund 4,36 Mrd. Euro bewegt sich laut JLL rund zwei Drittel
über dem 5-Jahres-Durchschnitt. Der
Vorjahreswert (3,53 Mrd. Euro) wird
um etwa ein Viertel übertroffen.
Selbst das außerordentlich gute Jahr
2007 wurde in den Schatten gestellt.
Ausschlaggebend war ein sehr star-
kes zweites Halbjahr, das im Metro-
polenvergleich nur von Frankfurt
übertroffen wurde. Mit Blick auf die
sieben größten Städte Deutschlands
(Big 7) hat Berlin den Sprung von
Platz 5 zum Halbjahr auf Platz 3 zum Jahresende geschafft. Insgesamt weist Berlin mit über
160 Transaktionen in 2014 die meisten Deals nach Hamburg auf.
Die durchschnittliche gewichtete Bruttoanfangsrendite für erstklassige Büroobjekte in
der Bundeshauptstadt lag infolge der ungebrochenen Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr
stabil niedrig bei 4,75%, wonach Berlin in der Betrachtung von Robert-Christian Gierth, Ma-
naging Partner bei Colliers, hinter München und Hamburg auf dem dritten Rang der teuers-
ten Immobilienstandorte Deutschlands bleibt.
Der Anteil ausländischer Investoren ist im Vergleich zu 2013 deutlich gestiegen. Auch
der 5-Jahres-Schnitt wird übertroffen. Allerdings haben Ausländer auch Objekte mit einem
Verkaufswert von knapp 1,7 Mrd. Euro verkauft. Der Saldo aus Käufen und Verkäufen bleibt
2014 aber mit über 350 Mio. Euro positiv.
Alexander Kropf, Team Leader Office Investment bei JLL, ist sicher, dass der
Anteil asiatischer Investoren 2015 erheblich zunehmen wird: „Im Vordergrund stehen dabei
Investoren aus China, Taiwan und Indonesien. Auch aus dem Nahen Osten stellen wir ein
Dem deutsch-amerikani-
schen Architekturbüro Bar-
kow Leibinger, auch Archi-
tekten des Total-Towers, ist
ein eleganter Entwurf gelun-
gen, der sich trotz Eigenstän-
digkeit harmonisch in seine
Nachbarschaft einfügt.
Als Joint-Venture Partner
für „Bertha Berlin“ konnte
die HanseMerkur Versiche-
rungsgruppe gewonnen
werden. KK
KCM erwirbt Wohn-
immobilien-Portfolio
von ZBI
Die Kauri CAB Management
GmbH hat in einem ersten
Deal für ihr neues Joint Ven-
ture mit einem international
agierenden Staatsfonds und
Apeiron Capital, London/
Stockholm, für 130 Mio. Euro
ein Portfolio von 61 Wohnge-
bäuden mit ca. 120.000 qm
vermietbarer Fläche in Berlin
(70%) und Magdeburg (30%)
übernommen.
Es handelt sich um 1.675
Wohn- sowie 105 Gewerbe-
einheiten in den Bezirken
Mitte, Reinickendorf, Tempel-
hof, Steglitz und Lichtenberg
sowie in Magdeburg. Verkäu-
fer des Zeus-Portfolios ist die
ZBI Zentral Boden Immobi-
lien AG aus Erlangen.
Unterstützt wurde KCM beim
Kauf durch die Strategis AG,
Berlin als Investmentberater
und rechtlich durch Beiten
Burkhardt, Berlin beraten.
Finanziert wurde der Ankauf
durch die Unicredit Bank.
Seite 31
Nr. 339, 03. KW, 16.01.2015,
wachsendes Interesse fest. Die Investoren sehen Berlin als
boomenden Markt und gehen in einem vergleichsweise at-
traktiven Marktzyklus aussichtsreiche Wetten auf die Ent-
wicklung in den kommenden fünf bis zehn Jahren ein. Ver-
stärkt wird diese Anlegestrategie durch im internationalen
Vergleich sehr günstige Kaufpreise und gute Renditechancen
bei Entwicklungsobjekten und Immobilien mit Optimierungs-
potenzial.“ KK
Der Liegenschaftsfonds Berlin ist
Geschichte
Aus und vorbei – die Ära des Liegenschaftsfonds Berlin
(LFB) geht nach 14 Jahren zu Ende, der LFB wird noch im 1.
Quartal 2015 mit der Berliner Immobilienmanagement (BIM),
die die landeseigenen Immobilien verwaltet, fusionieren. Das
neue Unternehmen hat zwar noch keinen Namen, aber einer
der beiden Geschäftsführerposten ist bereits vergeben, und
zwar an Birgit Möhring, derzeitige LFB-Geschäftsführerin.
Möhring folgt auf Holger Lippmann, der im Februar 2013 sei-
nen Posten quittierte. Damit setzt die rot-schwarze Koalition
einen Beschluss aus ihrem Koalitionspapier nach Bestäti-
gung durch das Abgeordnetenhaus nun endlich um.
Viel Zeit ist vertan, ganze zwei Jahre wurden benötigt,
den Liegenschaftsfonds – wie es so heißt –„neu auszurich-
ten“ hin zu einer „transparenten Liegenschaftspolitik“.
Kernpunkt dieser Entscheidung soll die nachhaltige Quartiers
- und Stadtentwicklung anstelle des Verkaufs nach dem Pri-
mat des Höchstpreises sein. Damit hat die Fehde Ressort
Stadtentwicklung vs. Ressort Finanzen oder umgekehrt
endlich ein Ende.
„Hierzu bedarf es der Clusterung der Liegenschaften,
das heißt der vollständigen Bestandsaufnahme und – in der
Folge – einer Einschätzung des landeseigenen Immobilien-
portfolios“, begründet Möhring die neue Politik. In den ver-
gangenen zwei Jahren wurde der Fonds bzw. sein Portfolio
einer gründlichen Inventur unterzogen nach dem Motto „Was
haben wir noch, was können wir noch brauchen, was kann
wirklich weg“. Bisher waren damaliger Finanzsenator, Abge-
ordnetenhaus und nicht zuletzt Bezirke über jeden Cent, der
aus dem Verkauf von (damals) nicht mehr benötigten Immo-
bilien in ihre Kassen floss, hoch angetan. Jeder Veräußerung
mussten der Portfolio- und Steuerungsausschuss, in denen
Vertreter der Senatsverwaltungen für Finanzen und Stadtent-
wicklung ihren Sitz hatten, sowie letztendlich das Abgeordne-
tenhaus zustimmen. Alles vergessen?
"Mit der Clusterung und der qualitativen Portfolioana-
lyse werden die Grundlagen gelegt für die Umsetzung der
transparenten Liegenschaftspolitik. Endlich erlangen wir ei-
nen genauen Überblick über den landeseigenen Bestand
und dieser durch die Clusterung eine Struktur. Damit werden
die Vermarktungsmöglichkeiten differenzierbarer und ge-
schärft", erklärte Möhring. Das provoziert die Frage: Bis 2013
gab es keinen Überblick? Alles nur Schall und Rauch?
Offiziell heißt es, dass mit der Neuausrichtung der
Liegenschaftsfonds den Forderungen der Bezirke, aber auch
unterschiedlichen Interessengruppen aus dem sozialen und
künstlerischen Bereich entspreche, Verkäufe nicht nur an ein
monetäres Ziel zu knüpfen, da das Prinzip des Meistbieten-
den einer komplexen und vielschichtigen Entwicklung von
Quartieren oder Konversionsflächen oft entgegenstehe. Das
Konzeptverfahren jedoch hatte im LFB bereits unter Lipp-
mann Konjunktur und das scheint nun vergessen.
Die neue Politik ist auch an den Verkaufserlösen 2014
ablesbar. Viele Liegenschaften blieben erst einmal im
Bestand (viel gibt es nicht mehr zu verkaufen), die Erlöse
sanken im Vergleich zum Jahre 2013 von rund 118 Mio.
Euro auf knapp 70 Mio. bis Ende November 2014. In den
vergangenen 14 Jahren hatte der LFB etwa 2,5 Mrd. Euro
eingenommen.
Auch ein Schwenk in der Vergabe von Liegenschaften
an sich wurde vollzogen – nunmehr ist es möglich, den lan-
deseigenen Wohnungsbaugesellschaften Grundstücke im
Wege einer Sachwerteinlage in die Gesellschaften zu über-
tragen bzw. mittels Kaufvertrag zum Verkehrswert zu veräu-
ßern. Bisher duckten sich der LFB bzw. der Finanzsenat weg
mit dem Argument, das sei eine „unerlaubte Beihilfe“ nach
EU-Vergaberecht. Nun jedoch heißt aus der Finanzverwal-
tung, „das Vergaberecht werde nicht tangiert, geschweige
denn verletzt“, es handle sich nur um „eine Verstärkung des
Eigenkapitals“ der entsprechenden Gesellschaften. 98
Grundstücke sind für eine Sachwerteinbringung vorgesehen
bzw. wurden bereits eingebracht oder sind noch in Prüfung.
Weitere 40 Grundstücke sind den Wohnungsbaugesellschaf-
ten angeboten worden; zu 15 Grundstücken laufen die Ver-
handlungen bzw. sind zum Teil bereits abgeschlossen. KK
Problemimmobilie Steglitzer Kreisel Quelle: CG
Seite 32
Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:
Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250, F: 05242-901251 [email protected], www.rohmert-medien.de,
Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.)
Dr. Karina Krüger-Junghanns (stellv. Chefredaktion)
Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gu-drun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert
Immobilienaktien: Hans Christoph Ries
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Namens-Beiträge geben die Mei-nung des Autors und nicht unbe-dingt der Redaktion wieder.
Impressum
Apeiron Capital (31), adcura Gössendorf Seniorenwohnen GmbH (20), Adler Immobilien In-
vestment (19), Aengevelt (25), Allianz Real Estate (25), Altor Gruppe (7), Art-Invest Real
Estate (12), Aurelis Real Estate (17,21), balandis real estate AG (10), Barkow Leibinger (31),
Becken Development (30), Beiten Burkhardt (31), BFW (24), BIM (32), BLG Automotive Lo-
gistics GmbH & Co. KG (21), BNPPRE (2,7,8,10,28,29,30), Bosch (10), Bouwfonds (15),
Brainlab (29), Buwog Gruppe (17), C&W (28,29), Catella Real Estate AG (3,5,12,22), CBRE
(16,17,18), Colliers (28,29), Comfort (16,25,26), Credit Suisse (21), Cushman & Wakefield
(4,25), Deka (19), Deutsche Annington (18), Deutsche Bank AG (29), Deutsche Bundesbank
(29), Deutsche Wohnen (18), Dewag (17), DGAG (17), DIC Asset (3,16,23,29), DIP (4,6),
Dream Global Reit (21), Ebertz/Dorint (9), ECE (23), empirica (19,20), Engel & Völkers (24),
EURA Grundbesitz und Bauträger GmbH (27), f2k ingenieure Fries Kürschner Kobler GmbH
(10), fairvesta (7), Forever 21 (21), Gagfah (18), Garbe (11,19), GEG (23), greenfield develo-
pment (19), Grossmann & Berger (16,25), GSW (18), Hanseatische (20), HanseMerkur Ver-
sicherungsgruppe (31), HMSI (2), IAM Immobilien Asset Management GmbH (16), IBA
GMbH (25), IFM Immobilien AG (2,21), Immac (20), Immobilien Scout GmbH (23), Immobili-
enmanager (13), IVD (24), IVG (19), JLL (2,3,7,10,16,19,23,25,29,30), Kauri CAB Manage-
ment (31), KKR (23), Liegenschaftsfonds Berlin (32), Lindorff Deutschland (7), Max Dudler
Architekten (2), MSC Germany (10), NorthStar Realty Finance Corp. (11), Olswang (21),
Panasonic (29), Project Gruppe (8,14,22), publity AG (6,7), Real I.S. (4), Renault Nissan B.V.
(12), Ruhrwert (10,14), Saga GWG (25), Savills (29), SEB Asset Management (11,12,21),
sontowski & partner (14), Strategis AG (31), UBS (22), Unicredit Bank (31), Union Investment
(12), Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V. (23), Vitus (17), ZBI (12,31).
Aengevelt Dr., Lutz (14,25); Aengevelt Dr., Wulff (25); Aengevelt, Mark (25); Becken, Dieter
(30); Beese, Ralf (7); Bienkowski, Piotr (7); Boer de, Volker (2,21); Boksteen Dr., Marco (14);
Boscardin, Riccardo (22); Dippold, Wolfgang (22); Dohrwardt, Jan (30,31); Draghi, Mario
(18); Ehrlich, Ralf (27,28); Fachtner, Bernhard (22); Faltis, Dagmar (27); Fillibeck, Henrik
(22); Groom, Andrew (4); Heidrich, Roman (23); Hickl, Tilman (22); Höller, Ulrich (23); Keyl,
Hubert (25); Klotz, Axel (24); Kneip Dr., Andreas (3,22); Knoflach, Barbara (12); Kraft, Mar-
cus (12); Kropf, Alexander (31); Lippmann, Holger (32); Lüttger, Konstantin (17); Merz, Ga-
briele (22); Michaelis, Holger (25); Möhring, Birgit (32); Petersen, Olaf (26); Pridgeon,
Charles (25); Ringleben, Christoph (25); Scharke, Sven (30); Scheunemann, Helge (2);
Scholz. Olaf (25); Seeberger, Jürgen (22); Spilker, Stefan (30); Steinbrinker, Axel (25);
Struck, Sönke (24); Thräne, Rüdiger (30); Vespermann, Axel (22); Weidmann Dr., Jens (18);
Werner, Jürgen (22).
NR. 339 I 03. KW I 16.01.2015 I ISSN 1860-6369 I SEITE 33