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08. November 2013 IN DIESER AUSGABE Fokus Strategie: Die Weihnachtsrally startet mit Halloween-Effekt 3 Aktien UBS und CS: Grossbanken in Finanznöten 6 Fonds  und  ETFs Innovatives Fondskonzept: Langfristige Konkurrenzvorteile als Kaufargument 7 Derivate Kakao: Anlegen zwischen bitter und süss 8 Perspektiven Christian Gattiker, Julius Bär: Window Dressing – wer hat, dem wird gegeben 9 Wir werden nicht ruhen UBS Multi Asset Portfolio: Musik in den Ohren von weitsichtigen Investoren. Ihr Zugang zum harmonischen Gesamtportfolio ANZEIGE BLOOMBERG [email protected] www.handelszeitung.ch powered by DIGITAL Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) stand gestern vor einer ebenso schwierigen wie heiklen Wahl: Senkt das Gremium die Leitzinsen, obwohl es dafür keine unmittelbare Veranlassung gibt? Oder lässt es sie unverändert und riskiert damit womöglich den Zorn der Kapitalmärkte? EZB-Chef Mario Draghi entschied sich zusammen mit seinen Kollegen für die erste Alternative und senkte den Hauptrefinanzierungssatz um 25 Ba- sispunkte auf 0,25 Prozent. Die Entscheidung kam trotz diesbezüglicher Spekulationen sehr überraschend, denn die grosse Mehrheit der Öko- nomen war von einem unveränderten Kurs aus- gegangen. Der starke Rückgang der Inflationsrate auf 0,7 Prozent im Oktober, die stagnierende Kon- junktur in der Eurozone sowie eine historisch hohe Arbeitslosenquote führten dann aber doch zur Zinssenkung. Draghi ging gar noch einen Schritt weiter: «Wir werden den Banken weiter- hin so viel Liquidität zur Verfügung stellen, wie sie bis Mitte 2015 brauchen.» Durch die erneute Lockerung der Geldpolitik hofft die EZB, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Da ist zum einen der Euro/ Dollar-Wechselkurs, der in den Monaten zuvor kräftig angestiegen war und der der Exportin- dustrie das Leben schwer gemacht hatte. Unmit- telbar nach dem Zinsentscheid gab der Euro deutlich nach; die Aufwertung scheint gestoppt zu sein. Ein anderer Punkt: In der Eurozone droht derzeit keine Inflation, sondern eine als noch gefährlicher wahrgenommene Stagflation. Und diese bekämpft man bekanntlich am besten mit Liquidität. Schliesslich können die niedrige- ren Zinsen bis zu einem gewissen Grad auch die defizitären Staatshaushalte entlasten, da sich die Euroländer günstiger refinanzieren können. Bei aller Euphorie: Einen Haken hat die Sa- che trotzdem. Sollte sich die Konjunktur in der Eurozone trotz des gestrigen Entscheids weiter verschlechtern, hat die EZB kaum mehr geldpo- litischen Spielraum. Draghi muss sich dann die Frage gefallen lassen: «Was nun?» Es bliebe ei- gentlich nur noch, die Märkte mit Wertpa- pierankaufprogrammen à la Fed zu fluten. Doch das dürfte insbesondere in Deutschland auf hef- tigen Widerstand stossen. Die nächste Zerreiss- probe im Euroraum wäre vorprogrammiert. (ci) Draghis Zinswette EZB-Chef Mario Draghi senkte gestern überraschend den Leitzins. Dafür gibt es gute Gründe. Allerdings hat die Sache auch einen Haken. Börsen Diese Woche (Stand: Freitag 10h) SMI 8201,38 -0,25 % SPI 7805,98 -0,13 % DAX 9035,83 +0,31 % Dow Jones 15 593,98 -0,14 % Nasdaq 100 3321,41 -1,73 % Nikkei 14 086,80 -0,81 % Termine nächste Woche auf www.handelszeitung.ch/termine Sie lesen diesen Newsletter auf einem Tablet oder auf dem Computer? Tippen/klicken Sie auf das gelbe Symbol für aktuelle Informa- tionen und mehr! Neue Rubrik: «Sell-Spalte – Hände weg von diesen Aktien!» Lesen Sie alle zwei Wochen über Aktien, die Sie besser nicht besitzen. Heute: Transocean 7

08. November 2013 - Handelszeitung

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08. November 2013In dIeser AusgAbeFokusStrategie: Die Weihnachtsrally startet mit Halloween-Effekt 3AktienUBS und CS: Grossbanken in Finanznöten 6Fonds  und  eTFsInnovatives Fondskonzept: Langfristige Konkurrenzvorteile als Kaufargument 7

derivateKakao: Anlegen zwischen bitter und süss 8PerspektivenChristian Gattiker, Julius Bär: Window Dressing – wer hat, dem wird gegeben 9

Wir werden nicht ruhen

UBS Multi Asset Portfolio: Musik in den Ohren von weitsichtigen Investoren.Ihr Zugang zum harmonischen Gesamtportfolio

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powered bydIgITAL #23

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) stand gestern vor einer ebenso schwierigen wie heiklen Wahl: Senkt das Gremium die Leitzinsen, obwohl es dafür keine unmittelbare Veranlassung gibt? Oder lässt es sie unverändert und riskiert damit womöglich den Zorn der Kapitalmärkte? EZB-Chef Mario Draghi entschied sich zusammen mit seinen Kollegen für die erste Alternative und senkte den Hauptrefinanzierungssatz um 25 Ba-sispunkte auf 0,25 Prozent. Die Entscheidung kam trotz diesbezüglicher Spekulationen sehr überraschend, denn die grosse Mehrheit der Öko-nomen war von einem unveränderten Kurs aus-gegangen. Der starke Rückgang der Inflationsrate auf 0,7 Prozent im Oktober, die stagnierende Kon-junktur in der Eurozone sowie eine historisch hohe Arbeitslosenquote führten dann aber doch zur Zinssenkung. Draghi ging gar noch einen Schritt weiter: «Wir werden den Banken weiter-hin so viel Liquidität zur Verfügung stellen, wie sie bis Mitte 2015 brauchen.»

Durch die erneute Lockerung der Geldpolitik hofft die EZB, gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Da ist zum einen der Euro/

Dollar-Wechselkurs, der in den Monaten zuvor kräftig angestiegen war und der der Exportin-dustrie das Leben schwer gemacht hatte. Unmit-telbar nach dem Zinsentscheid gab der Euro deutlich nach; die Aufwertung scheint gestoppt zu sein. Ein anderer Punkt: In der Eurozone droht derzeit keine Inflation, sondern eine als noch gefährlicher wahrgenommene Stagflation. Und diese bekämpft man bekanntlich am besten mit Liquidität. Schliesslich können die niedrige-ren Zinsen bis zu einem gewissen Grad auch die defizitären Staatshaushalte entlasten, da sich die Euroländer günstiger refinanzieren können.

Bei aller Euphorie: Einen Haken hat die Sa-che trotzdem. Sollte sich die Konjunktur in der Eurozone trotz des gestrigen Entscheids weiter verschlechtern, hat die EZB kaum mehr geldpo-litischen Spielraum. Draghi muss sich dann die Frage gefallen lassen: «Was nun?» Es bliebe ei-gentlich nur noch, die Märkte mit Wertpa-pierankaufprogrammen à la Fed zu fluten. Doch das dürfte insbesondere in Deutschland auf hef-tigen Widerstand stossen. Die nächste Zerreiss-probe im Euroraum wäre vorprogrammiert. (ci)

Draghis ZinswetteEzB-Chef Mario Draghi senkte gestern überraschend den Leitzins. Dafür gibt es gute Gründe. Allerdings hat die Sache auch einen Haken.

Börsen  diese Woche (Stand: Freitag 10h)

SMI 8201,38  -0,25 %SPI 7805,98  -0,13 %DAX 9035,83  +0,31 %Dow Jones 15 593,98  -0,14 %Nasdaq 100 3321,41  -1,73 %Nikkei 14 086,80  -0,81 %

  Termine nächste Wocheauf www.handelszeitung.ch/termine

sie lesen diesen newsletter auf einem Tablet oder auf dem Computer? Tippen/klicken Sie auf das gelbe Sym bol für aktuelle Informa- tio nen und mehr!

neue rubrik: «sell-spalte – Hände weg von diesen Aktien!»Lesen Sie alle zwei Wochen über Aktien, die Sie besser nicht besitzen. Heute: Transocean 7

Page 2: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

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Zoff bei den Reichsten! Ab 29. November 2013

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Page 3: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital [email protected]

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#23 / 08. november 2013

Fokus

Steil nach oben?Die Wirtschafts -lage der USA

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September 2013 | Ausgabe 40www.zertifi kate.commerzbank.ch

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soCIAL medIA Corner

von @volkerstrohm

Nach dem #ring macht es bumm!75 Minuten warten für ein 75-prozen-tiges Kursfeuerwerk – so liesse sich der

 Börsengang des Kurznachrichten-dienstes Twitter auf einen einfachen Nenner bringen. Während viele noch entsetzt den Warnfinger in die Luft hielten, weil das erst 2006 gegründete Social-Media-Unternehmen den Emissionspreis auf vermeintlich fre-che 26 Dollar festgesetzt hatte, starte-te der Handel mit TWTR-Aktien bei 45.10 Dollar. Er durchbrach kurz so-gar die 50-Dollar-Marke und pendelte sich in der neuen Börsenwelt auf ei-nem Wert ein, der Twitter mehr als viermal so wertvoll wie Lufthansa machte, gleich teuer wie Swatch mit Blancpain oder Omega. Edles fürs Handgelenk, so wertvoll wie Hash-tags, Timelines oder Tweets?Den Investoren gefällt, dass Twitter bereits 70 Prozent der Werbeein-nahmen auf mobilen Geräten erzielt – dort liegt die Zukunft. Trotz Um-satzverdopplung in den ersten neun Monaten 2013 schreibt die Firma tiefrot, was aber ganz offensichtlich niemanden richtig stört. Viel eher sind es die Aussichten, die Investo-renherzen höher schlagen lassen: Twitter ist ein weltweit tätiges Me-dienunternehmen, Twitter kann mit seiner Technologie Kanäle vernet-zen. Wer hat sich nicht schon dabei ertappt, dass er bei einem  Tatort oder bei  The Voice of Germany auf Social Media in eine Parallelwelt eingetaucht ist? Obwohl Twitter, an-ders als Facebook und Google, aus den Profilen sehr wenig über seine 230 Millionen aktive Nutzer weiss, ist diese Verknüpfung ein ideales Umfeld für den Verkauf von Wer-bung. Bewertungstechnisch lässt sich aktuell ein Kurs-Umsatz-Ver-hältnis errechnen, das bei rund 40 liegt – und das jeden vernünftigen Anleger in die Flucht schlägt. Aber der Hashtag #Vernunft gehört auf Twitter nicht zu den Trendsettern …

Haben Sie Twitter-Aktien gekauft? Greifen Sie später zu? Diskutieren Sie ab sofort mit beim Hashtag #stocksdigital.

Zwar gibt es simple Anlagestrategien, die un-problematisch umgesetzt werden könnten, doch viele Börsianer nutzen sie nicht. Entweder sind diese Strategien der breiten Masse nicht be-kannt oder, falls sie bekannt sind, mangelt es an Geduld für deren Umsetzung. Oder auf die An-wendung wird bewusst verzichtet, weil ihre Performanceaussichten zu wenig spektakulär erscheinen – wie das vielleicht beim Phänomen der Jahresendrally der Fall ist. Viele scheinen sich mit Kursgewinnen von 4 bis 5 Prozent in zwei Monaten nicht zufriedenzugeben.

Weihnachtsrally ...Bereits jetzt ist oft von der Jahresendrally die Rede. Die Statistik zeigt, dass Aktien in den fünf Tagen nach Weihnachten und an den ersten bei-den Januartagen besonders gut laufen. Finanz-publizist Yale Hirsch entdeckte den Zusammen-hang in den 1960er-Jahren. Wie er feststellte, erzielten US-Aktien in diesen sieben Tagen über einen Zeitraum von 50 Jahren eine durch-schnittliche Performance von 1,5 bis 1,7 Prozent. Zwar klingt das nicht nach sonderlich viel, aber es handelt sich hier eben auch nur um den Zeit-raum von einer Woche. Die Kurssteigerungen

haben vor allem zwei Auslöser. Zum einen be-treiben institutionelle Investoren gegen Jahres-ende oft Kurspflege, das sogenannte Windows-Dressing (siehe Seite 9), vor allem bei Small Caps. Denn mit dem Kauf von vergleichsweise marktengen Titeln in der Urlaubszeit und vor allem in der stillen Zeit zwischen den Jahren mit geringen Handelsvolumina an der Börse lassen sich die Kurse schon mit geringen Mitteln nach oben ziehen, und so kann die Jahresperfor-mance eines Fonds positiv beeinflusst werden. Zum andern erhalten Arbeitnehmer im Dezem-ber Sonderzahlungen, wie das 13. Jahresgehalt, Boni, Weihnachtsgeld, usw. Diese Beträge wer-den zum Teil in Aktien gesteckt.

... und Halloween-effektDabei müssen Anleger nicht auf das Christkind oder auf den Weihnachtsmann warten. Die Kur-se fangen oft schon früher an zu laufen. So ver-buchten Anleger im SMI in 15 Jahren seit 1988 zwischen Anfang November und dem Jahresen-de Gewinn. Die restlichen zehn Jahre waren zu gleichen Teilen im Minus oder mehr oder weni-ger ausgeglichen. Anleger bezeichnen das als Halloween-Effekt. So fanden die Finanzwissen-

schaftler Ben Jacobson und Cherry Yi Zhang von der Massey-Universität in Neuseeland heraus, dass die Zeit zwischen Novem-ber und April an allen un-tersuchten 108 Börsenplät-zen weltweit die grössten Kurssteigerungen brachte. Über 50 Jahren ermittelten die Wissenschaftler eine durchschnittliche Outper-formance zwischen No-vember und April gegen-über den Monaten Mai bis Oktober von 6,3 Prozent.

Wer auf den Hallo-ween-Effekt setzen will, wählt ein SMI-Indexzertifi-kat (z.B.  CH0013211534, Laufzeit endlos). Damit sind in etwa dieselben Ge-winne wie im Index zu erwarten. Oder aber er he-belt Gewinne mit einem Knock-out Zertifikat (z.B.

 CH0200980776, Laufzeit endlos, Basispreis und Knock-out-Schwelle je-weils 7292 Indexpunkte). Steigt der SMI um 10 Pro-zent auf 9000 Punkte, wä-ren mit dem Zertifikat rund 75 Prozent verdient. (gp)

Auf zum Jahresschlussspurt!Üblicherweise startet die traditionelle Jahresendrally an der Börse nicht erst um die Weih-nachtszeit, sondern bereits Anfang november. Daher sollten Anleger jetzt schon einsteigen.

Page 4: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital [email protected]

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#23 / 08. november 2013

Fokus

BBBiotechBellevue Investments

Jetzt anmelden unter www.bbbiotech.com/biodays

Veranstaltung:Innovation - massgebender Kurstreiber in der Biotechnologie

AnzEIGE

Wer an Schnellrestaurants denkt, hat sogleich fet-tige Burger und salzige Pommes vor den Augen. Doch das Bild der Fast-Food-Industrie ändert sich. Der Lifestyle rückt in den Vordergrund, und die Konsumenten werden auch immer gesund-heitsbewusster und fordern vermehrt Salate und Gemüse. Branchenprimus    McDonald’s kommt diesen Bedürfnissen mit seinem McCafé-Konzept und mit vegetarischen Angeboten entgegen, bleibt aber ansonsten seiner alten Linie treu. Dass das aber kein Selbstläufer mehr ist, zeigt sich be-reits seit einigen Quartalen in der Bilanz. Auch von Juli bis September kam der Umsatz mit 7,3 Milliarden Dollar nur um mickrige 0,9 Prozent vor an; der operative Gewinn kletterte hingegen um 6 Prozent empor. Gegenwind bekam der Kon-zern auch auf dem Heimatmarkt zu spüren. Hier kamen die Erlöse nur noch um 0,7 Prozent voran.

Konkurrenzketten wie    Chipotle Mexican Grill oder    Jack in the Box (JIB) holen hingegen kräftig auf. Der Letztgenannte, ein Fast-Food-Anbieter, ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von einem Zehntel sogar die Num-mer zwei in den USA. Mit frischen Menüs, flotte-rem Service und einer Umgestaltung der Läden ist die Firma auf Wachstumskurs. Zudem verfügt JIB über einen «mexikanischen Arm». Die Toch-ter Qdoba macht mit ihren Fajitas, Nachos und Burritos unter anderem Chipotle Mexican Grill immer mehr Konkurrent. Im abgelaufenen Quar-

tal steigerte JIB den operativen Gewinn um knapp einen Drittel. Die Dynamik soll hoch blei-ben. Bis 2015 gehen die Konsensschätzungen von durchschnittlichen Steigerungen beim Gewinn je Aktie von rund einem Viertel aus. Damit ist das 2015er-KGV von 16 nicht teuer. Dies gilt auch im Verhältnis zur Konkurrenz: Wettbewerber wie Chipotle oder Wendy’s sind bei vergleichbarem Wachstum rund doppelt so hoch bewertet.

Mit einem satten Gewinnsprung beendete   Burger King das abgelaufene Quartal. Unter

dem Strich verdiente der McDonald’s-Dauerri-vale mit 68,2 Millionen Dollar mehr als zehn Mal so viel wie im Vorjahr. Das liegt zum einen da-ran, dass Burger King vor allem in Asien mit sei-nen Menüs den Geschmack der Kunden gut trifft, zum anderen aber vor allem an der Um-stellung des Geschäftsmodells. Der Konzern hat nahezu alle eigenen Filialen an Franchise-Neh-mer verkauft und bezieht nun im Wesentlichen Lizenzgebühren. Damit reduzieren sich die Kos-ten bei diesem Unternehmen deutlich.

grosse bewertungsunterschiedeAn der Börse haben  Wendy’s und Chipotle Me-xican Grill im laufenden Jahr mit einem Plus von nahezu 100 Prozent klar die Nase vorne. Aller-dings ist deren Bewertung in astronomische Hö-hen aufgestiegen. Anleger müssen hier rund das 30-Fache der erwarteten Gewinne für 2015 zah-len. Deutlich günstiger ist JIB oder auch Burger King, deren KGVs deutlich unter der 20er-Marke liegen. Den günstigsten Wert weist McDonald’s bei der Bewertungskennziffer aus, allerdings ist der Marktführer auch am wachstumsschwächs-ten. Selbst wenn die Aktie nicht das grosse Poten-zial nach oben verspricht: Aufgrund milliarden-schwerer Gewinne, eines stabilen Cashflows und eines robusten Geschäftsmodells ist das Abwärts-risiko stark eingedämmt. Somit könnte bei die-sem Dow-Jones-Titel ein Renditeoptimierungs-produkt die passende Investmentlösung sein. (ci)

Fast Food mit FlairDie Fast-Food-Branche gilt als krisensicher und profitabel. Für Anleger ist das attraktiv.

Ausgewählte Finanzprodukte

nAme IsIn besCHreIbung rATIng rIsIko

Jack in the Box

US4663671091 Das US-Unternehmen ist auf Burger und mexikanisches Essen ausgerichtet. Angesichts des Wachstumspotenzials ist die JIB-Aktie moderat bewertet.

««««« 1

Burger King US1212201073 Der Geschäftsumbau treibt die Gewinne der Fast-Food-Kette kräftig an. Die Burger-King-Aktie hat derzeit gute Karten, um nach oben auszubrechen.

««««« 3

Chipotle Mexican Grill

US1696561059 Der Tacos-Spezialist ist wachstumsstark und hochprofita-bel. Allerdings sollten Anleger nach der starken Kursrally und der damit gestiegenen Bewertung Rückschläge abwarten.

«««« 1

BRC auf McDonald‘s

CH0215778462 Mit einem BRC der Bank Vontobel lässt sich eine Seit-wärtsspekulation auf den Branchenprimus McDonald’s eingehen. Die Renditechance beträgt 6,4 % p.a..

n.a. 3

rATIng: «  SEHR GERInG ««  GERInG «« « nEUTRAL « ««« HOCH «« ««« SEHR HOCHrIsIko: 1 TIEF 2 UnTER DURCHSCHnITT 3 MITTEL 4 ÜBER DURCHSCHnITT 5 HOCH QUELLE: THE SCREEnER, DP PAyOFF

musTerdePoT

«Nationale»-PhantasieDie    Quartalszahlen von Burckhardt wurden vom Markt gut aufgenommen.Geradezu euphorisch reagierte die Bör-se auf die    Nachricht, dass die Mobili-ar ihre Nationale-Suisse-Beteiligung auf 19,2 Prozent aufstockte. Kepler-Analyst Fabrizio Croce glaubt, dass die Mobiliar  bald ein Übernahmeangebot in der Höhe von bis zu 80 Franken pro Nationale-Suisse-Aktie unterbreiten könnte. Mobiliar und Nationale Suisse befinden sich jedenfalls in Gesprächen. Das sorgt für weitere Kursphantasie und weiteren Kursschub im Stocks-Musterdepot, das von theScreener.com automatisiert geführt wird. (ua)

Mehr zum Musterdepot aufwww.handelszeitung.ch/stocks-musterdepot

schweizer-Aktien-strategie

stk. Aktie (Aufnahme ins depot) Perf.*depotanteil % depotwert CHF

251 Autoneum (27.9.13) 7,9 %10,2 % 29 644

11 Belimo (20.9.13) -5,2 %8,8 % 25 521

235 Dätwyler Holding (19.4.13) 13,0 %9,2 % 26 697

566 Implenia (14.9.12) 72,7 %11,8 % 34 554

64 Interroll (26.7.13) 6,0 %9,7 % 28 416

134 Roche (27.6.12) 53,9 %11,5 % 33 606

549 nationale Suisse (12.9.12) 33,2 %9,4 % 27 450

61 St. Galler Kantonalbank (2.11.12) -2,5 %7,6 % 22 294

340 VP Bank (30.8.13) 7,4 %10,1 % 29 530

178 Vz Holding (18.6.13) 19,9 %9,8 % 28 605

Cash 5455 0,0 %

Gesamtwert 291  771seit 1.1.2013 21,8 %

SMI seit 1.1.2013 19,4 %

*Perf. seit Aufnahme ins Depot.

nationale suisse

55

50

45

40

35

in CHF

Jan.(13) Apr. Juli Okt.

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handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

5Aktien

Die EU-Kommission gab sich diese Woche mit ihrer  Herbstprognose verhalten opti-mistisch. Nachdem die 28 EU-Staaten 2013 im Mittel ein Nullwachstum verzeichnet hät-ten, würde die EU 2013 mit 1,4 und 2015 mit 1,9 Prozent wachsen, sagte EU-Wirtschafts-kommissar Olli Rehn. Die meisten europäi-schen Länder würden nun die Rezession hin-ter sich lassen, was den Bedarf nach flexiblen Arbeitskräften steigern dürfte, fügte tags da-rauf Adecco-CEO Patrick De Maeseneire an. Er präsentierte am Mittwoch die  Dritt-Quartals-Zahlen seines Unternehmens. Als

Reaktion schoss die Aktie auf ein Sechs-Jah-res-Hoch empor. Damit ist nun sehr viel Kon-junkturphantasie eingepreist, obwohl z.B. der für Adecco zentrale französische Arbeits-markt immer noch miserabel läuft. Im Ran-king des Researchhauses Obermatt liegt Adecco mit 73 Punkten tief im Sell-Bereich.

Mehr Kurspotenzial traut Obermatt Sul-zer zu. Trotz  durchwachsener Dritt-Quar-tals-Zahlen ist die Aktie der zweitbeste Titel im S&P Global Industrials Index, gemessen an Wachstum, Bilanzsicherheit und Bewertung. Noch besser bedient sein, dürfte man derzeit

aber mit einem ETF auf den ganzen S&P Glo-bal Industrials Index, z.B. mit dem in New York kotierten  Produkt von iShares. Der Sektor dürfte nämlich vom «Window-Dressing»-Effekt profitieren (Seite 9). In Er-wartung einer Konjunkturerholung dies- und jenseits des Atlantiks sind viele Titel bereits gut gelaufen. Damit Fondsmanager in ihren Jahresendausweisen zeigen können, dass sie auf die richtigen Pferde gesetzt haben, wer-den sie noch verstärkt Industrieaktien nach-kaufen. Und damit die Kurse dieser Branche bis zum Jahresende weiter hochtreiben. (ua)

Weiterer Kursschub bis zum JahresendeIndustrieaktien profitieren nicht nur vom Konjunkturaufschwung, sondern auch vom saisonalen «Window-Dressing»-Effekt.

brennPunkT

SiemensZwei Mal musste Siemens dieses Jahr die Prognose senken. CEO Peter Lö-scher kostete das am Ende den Job. Fast 100 Tage danach präsentierte sein Nachfolger Joe Kaeser die Zahlen fürs Geschäftsjahr 2012/13. Das auf 4 Milliarden Euro reduzierte Gewinn-ziel überbot der Konzern um rund 200 Millionen. Der Umsatz ging um 1 Pro-zent auf 75,9 Milliarden zurück. Zu-frieden könne man damit nicht sein, so Kaeser. Er verwies auch auf teure Probleme wie die Lieferverzögerung bei ICE-Zügen, auf den verlustreichen Ausstieg aus dem Solargeschäft und auf Probleme bei der Anbindung von Hochseewindparks ans Netz. Für die Aktionäre brachte Kaeser aber gute Nachrichten mit: Der Konzern will in den nächsten Jahren Aktien für bis 4 Milliarden Euro zurückkaufen und dieses Jahr trotz gesunkenem Ertrag erneut 3 Euro Dividende ausschütten – das alles vor dem Hintergrund  hö-herer Prognosen. Die Wachstumsaus-sichten sind nicht berauschend. Aber Siemens punktet im Ranking von Obermatt bei Bilanzsicherheit und Bewertung. Mit total 203 Zählern ist der Titel ein Kauf. (aho/ua)

siemens

S&P Global Industrials im Bewertungscheck ranking-strategien

do name best-of = Value + growth + safety branche

Philips 261 78 100 83 Industriekonglomerat

Sulzer 242 69 77 96 Industriemaschinen

Schneider Electric 230 85 59 86 Elektr. Komp. u. Ausrüstungen

ABB 220 86 48 86 Energie- u. Automationstechnik

Siemens 203 60 57 86 Industriekonglomerat

Honeywell 201 24 89 88 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

Danaher 197 32 80 85 Industriekonglomerat

Kühne + nagel 184 59 100 25 Transport und Logistik

Precision Castparts 169 5 82 82 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

East Japan Railway 168 68 100 0 Eisenbahn

Vinci 167 69 45 53 Bau u. Engineering

Union Pacific 164 59 31 74 Eisenbahn

United Technologies 163 50 63 50 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

Geberit 158 6 88 64 Bauzulieferer

Lockheed Martin 157 58 47 52 Rüstungsindustrie

Rolls-Royce 153 25 85 43 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

United Parcel Service 153 38 55 60 Transport und Logistik

SGS 141 4 73 64 Qualitätskontrolle

Eaton 133 74 45 14 Elektr. Komp. u. Ausrüstungen

Mitsubishi 131 98 33 0 Autobau

Canadian natl Railway 121 6 40 75 Eisenbahn

3M 113 13 0 100 Industriekonglomerat

Emerson Electric 105 31 10 64 Elektr. Komp. u. Ausrüstungen

Boeing 99 21 72 6 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

Schindler 96 31 20 45 Lifte und Rolltreppen

General Electric 82 65 17 0 Industriekonglomerat

EADS 77 44 33 0 Luftfahrt- u. Rüstungsindustrie

Adecco 73 30 0 43 Personalvermittler

FedEx 45 35 0 10 Transport und Logistik

Caterpillar 24 14 0 10 Baumaschinen

Die Aktientipps werden vom Obermatt-Aktien-Suchalgorithmus anhand von Bilanzkennzahlengeneriert. Die Eignung für die einzelnen Anlagestrategien wird mit 0 bis 100 Punkten bewertet.Buy: Best-of-Werte ab 190; Hold: Best-of-Werte 130–170; Sell: Best-of-Werte bis 110Quelle: www.obermatt.com/welche-aktien-kaufen.

sell

hold

bu

y

ranking-strategien erklärt

Was die Zahlen bedeuten

Aktien selber analysieren

99

93

87

81

75

in EUR

Jan.(13) Apr. Juli Okt.

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handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

6Aktien

Innovation – massgebender Kurstreiber in der Biotechnologie

Einladung zur Veranstaltung Bioday der BB Biotech AG

Der Biotech-Sektor hat mit einem Anstieg von 128% (Nasdaq Biotech Index, in USD, per 30.09.2013) in den letzten zwei Jahren eine beeindruckende Entwicklung vollzogen. Mittlerweile hat der Sektor die Höchstwerte um die Jahrtausendwende erreicht bzw. bereits über-troffen. Die BB Biotech AG hat dank eines fokussierten Portfolios mit klaren Schwerpunkten den Referenzindex deutlich geschlagen. Seit Gründung resultiert eine jähr-liche Performance von 10.5% (in CHF, per 30.09.2013). Massgebender Kurstreiber ist dabei die Innovation. Gerade die Hepatitis-C-Therapie (HCV) ist von hoher Dynamik und markanten Fortschritten in der Forschung geprägt, die die HCV-Behandlung in naher Zukunft revolutionie-ren dürften.Namhafte Experten befassen sich mit den Trends und Anlageopportunitäten im Biotech-Sektor.

Programm: Paradigmenwechsel in der Hepatitis-C-TherapieProf. Dr. Christoph Sarrazin, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main Fortschritte in der Arzneimitteltherapie – Heute und in der ZukunftProf. Dr. Dr. Klaus Strein, Verwaltungsratsmitglied BB Biotech AG BB Biotech AG – Erfolgreich investieren in medizinische InnovationDr. Daniel Koller, Leiter Management Team BB Biotech AG

Zürich 19. November 2013, ab 17.00 Jetzt anmelden unter: www.bbbiotech.com/biodays

AnzEIGE

Das war ein böser Absturz. Anfang der Woche rutschten die Aktien von UBS und Credit Suisse um bis zu 6,1 und 9,6 Prozent nach unten. Auslö-ser war die Aussage von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf am Wochenende, die Eigenka-pitalausstattung der Schweizer Grossbanken müsse weiter gestärkt werden. Sie nannte eine Eigenmittelquote von 6 bis 10 Prozent. Derzeit sind 4,6 Prozent gefordert. Für Anleger bedeutet eine Erhöhung die mögliche Ausgabe zusätzli-cher Aktien und damit eine Verwässerung des Gewinns infolge höherer Aktienzahl. Damit wür-de sich die bisherige Bewertung auf der Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses verschlechtern. Hin-

zu kommt: Da in die Berechnung der Eigenmittel auch einbehaltene Gewinne einfliessen, ist bei den Banktiteln für noch längere Zeit mit niedrige-ren oder keinen Dividenden zu rechnen.

Verschärfte Eigenkapitalforderungen für die UBS und die CS könnten zwei Dinge bedeuten. Zum einen, dass das Management die Tätigkei-ten im Investment Banking noch schneller als bisher signalisiert zusammenstreichen wird, um die operativen Risiken und überproportionalen Eigenkapitalanforderungen zurückzufahren. Zum anderen könnte sich zeigen, dass die Höhe der Eigenmittel der Finanzhäuser doch nicht so vorbildlich ist, wie bisher gedacht worden war.

Grossbanken in FinanznötenDie Kapitallücken bei UBS und CS sorgen für volatile Kurse. Das lässt sich mit strukturierten Produkten spielen.

«Obwohl die bisherigen Regelungen in der Schweiz als relativ streng gegolten haben, zeigt sich, dass andere interna-tionale Banken mit Quoten von 3 bis 5 Prozent besser mit Eigenmitteln aus-gestattet sind als die UBS und die Cre-dit Suisse mit 2,7 und 2,4 Prozent», sa-gen Branchenexperten von Barclays Capital. Sie beziehen sich dabei auf das sogenannte harte Eigenkapital, das im Wesentlichen aus Aktienkapital und einbehaltenem Gewinn besteht (Common Equity Tier 1 , kurz CET1).

Die Analysten sehen bei der UBS bis Ende 2014 beim CET1 eine Unterde-ckung von 1,0 Milliarden Franken. Bei der Credit Suisse soll der Rückstand gar 9,4 Milliarden betragen. Während der Betrag bei der UBS rund 1,5 Prozent des Börsenwerts entspricht, sind es bei der Credit Suisse 25 Prozent. «Während die UBS die Anforderungen rein orga-nisch aus dem Gewinn von nur zwei Monaten nach Wirksamwerden der neuen Sätze ab 2015 erfüllen könnte, würde das bei der Credit Suisse nach unseren Schätzungen 1,7 Jahre bis Mit-te 2016 dauern», rechnen die Barclays-Experten vor.

Noch drastischere Folgen hätte die Forderung zur Anhebung der Eigen-mittel von 10 Prozent, wie sie von Wid-mer-Schlumpf ins Spiel gebracht wor-den ist. Das würde nach Angaben von Barclays bei der UBS eine Unterde-ckung von 22,7 Milliarden und bei der Credit Suisse eine solche von 35,7 Mil-liarden Franken bedeuten.

Statt mit milliardenschweren Kapi-talbeschaffungen ist bei beiden Geld-häusern eher mit einer weiteren Schrumpfung im Investment Banking zu rechnen. Die Unsicherheiten dürten mittelfristig auf jeden Fall hoch blei-ben. Das ergibt kurzfristig inte ressante Spekulationsmöglichkeiten für risi-kofreudigere Anleger – insbesondere bei der Credit Suisse, die wegen des grösseren Kapitalbedarfs stärkere Kursausschläge erwarten lässt. So drehte die Aktie Mitte Woche von der unteren Begrenzung des Aufwärts-trends vom November 2012 klar nach oben. Weitere Steigerungen lassen sich wegen der hohen Volatilität von 30 Prozent zwar gut mit der Aktie spielen, noch stärker aber mit einem Zertifikat (z.B.    CH0202930894, Laufzeit end-los, Basispreis und Knock-out je rund 19.79 Franken). Dort sind die Kursstei-gerungen etwa zwei- bis dreimal so hoch wie bei der Aktie. (gp)

Page 7: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

7Fonds+ETF

Alle Finanzinvestitionen beinhalten ein Risiko. Der Wert Ihrer Anlage und der Ertrag daraus variiert und Ihr anfänglicher Anlagebetrag kann nicht garantiert werden. ETFs orientieren sich an der Benchmark, die Zusammenstellung der ETFs werden bei steigenden oder fallenden Märkten nicht verändert. ETFs werden an der Börse zum jeweiligen Marktpreis gehandelt. Es fallen Transaktions- oder Maklergebühren an. Der Prospekt, der vereinfachte Verkaufsprospekt, die Vertragsbedingungen sowie die letzten Jahres-und Halbjahresberichte für die iShares ETFs nach Schweizer Recht können kostenlos bei der Credit Suisse Funds AG, Kalandergasse 4, 8070 Zürich bezogen werden. Zahlstelle ist die Credit Suisse AG, Paradeplatz 8, 8001 Zürich und alle Zweigstellen in der Schweiz. Die eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA hat BlackRock Asset Management Schweiz AG, Bahnhofstrasse 39, P.O. Box 2118, 8022 Zürich die Bewilligung als Vertreterin in der Schweiz für die in der Schweiz registrierten ETFs erteilt und JPMorgan Chase Bank, National Association, Columbus, Zürich branch, Dreikönigstrasse 21, 8002 Zürich die Bewilligung als Zahlstelle in der Schweiz. Der Prospekt, die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID), die Statuten oder die Ausfertigungen der Vertragsbedingungen sowie die letzten Jahres- und Halbjahresberichte können kostenlos bei der Vertreterin in der Schweiz bezogen werden. Bevor Sie investieren, lesen Sie bitte den Prospekt sowie das Dokument mit den wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) oder den vereinfachten Verkaufsprospekt. Herausgegeben von BlackRock Advisors (UK) Limited (autorisiert und reguliert durch die Financial Conduct Authority). Eingetragener Firmensitz:12 Throgmorton Avenue, London, EC2N 2DL. Eingetragen in England No. 00796793. Tel: +44(0)20 7743 3000 iShares® und BlackRock® sind eingetragene Marken der BlackRock, Inc., oder ihrer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern. © 2013 BlackRock Advisors (UK) Limited. Eingetragen unter Registrierungnummer 00796793. Sämtliche Rechte vorbehalten. Ref: 11614.

207657_iShares_CHDE_HANDELSZEITUNG_STOCKS_DIGITAL_130X97_v3Description: iSharesArtwork Size: 130 x 97mmPublication: HANDELSZEITUNG STOCKS DIGITALInsertion: 24.09.2013Traffic: Tony Dowding

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Die folgenden zwei Ziele vereinen fast alle Anle-ger: Nie Geld verlieren und den Markt schlagen. Doch selbst viele Fonds schaffen das nicht. Kein Problem mit dieser Zielvorgabe hat der Wide Moat Focus Index. Dieses vom Research-Unter-nehmen Morningstar kreierte Produkt kam zum Stichtag Anfang November auf ein Plus von 30,5 Prozent während der letzten zwölf Monate und auf 20,1 Prozent im Schnitt der letzten fünf Jahre. Der S&P 500 Index kam gleichzeitig nur auf einen Zuwachs von 26,2 bzw. 15,2 Prozent pro Jahr.

Das Produkt basiert auf einer Vorgehenswei-se, die auch Warren Buffett verfolgt. Auch der Starinvestor setzt bevorzugt auf Unternehmen mit grossen Wettbewerbsvorteilen gegenüber der Konkurrenz. Der Milliardär hat deshalb frü-her des Öfteren das Wort «moat» zum Beschrei-ben seiner Strategie verwendet. Wörtlich über-setzt heisst «moat» Festungsgraben. Auf Unternehmen übertragen, ziehen diese mit Wettbewerbsvorteilen einen schützenden Gra-ben um sich, der es ihnen erlaubt, sich langfris-tig am Markt zu behaupten und dabei überpro-portionale Margen zu erwirtschaften. Und das wiederum, so die Idee, soll dann auch Anlegern überdurchschnittliche Renditen bringen.

Der bisherigen Wertentwicklung nach zu urtei-len, geht dieses Konzept beim Wide Moat Focus auf. In diesem Morningstar-Index sind Unterneh-men enthalten, denen zugetraut wird, dass sie ihre Wettbewerbsvorteile mindestens während der nächsten 20 Jahre behaupten können. Wer das schafft, fällt unter die Kategorie «Wide Moat». Als «Narrow Moat» werden hingegen Firmen ein-gestuft, deren Wettbewerbsvorteile voraussicht-lich nur 10 bis 20 Jahre Bestand haben werden. Als entscheidende Wettbewerbsvorteile gelten dabei Produktdifferenzierungen, Kostenführer-schaft, starke Kundenbindung oder hohe Markt-zutrittsbarrieren. Ausgewählt aus der «Wide-Moat»-Kategorie werden dann letztlich jene 20 Unternehmen, welche den grössten Kursabstand zu ihrem fairen Wert aufweisen.

Den Sprung von «narrow» zu «wide» schafften dieses Jahr die nordamerikanischen Eisenbah-nen, grosse australische Banken, Luxusgüteran-bieter, einige europäische Konsumfirmen und Vertreter aus dem Mediensektor. Aufnahme in den gleichgewichteten Index fanden bei der jüngsten quartalsweisen Überprüfung unter ande rem Coca-Cola (ISIN: US1912161007, aktuel-ler Kurs rund 40 Dollar, fairer Wert laut Morning-

star 45 Dollar) und der Eisen bahnbetreiber CSX (US1264081035, rund 26 bzw. 30 Dollar). Das Social-Media-Unternehmen Face-book musste aus Bewer-tungs überlegungen den In dex verlassen. «Am Ende des Quartals war der Titel einfach nicht mehr günstig genug für uns», erklärt Eliz-abeth Collins, Vorsitzende des Index-Komitees.

Wen dieses Konzept über zeugt und wer glaubt, dass es eine anhaltend besse re Entwicklung als beim S&P 500 Index geben kann, der sollte sich den Market Vectors Wide Moat ETF näher anschauen (US57060U1346). Dieser an der New Yorker Börse ko-tierte Indexfonds, in den derzeit mehr als 483 Millio-nen Dollar investiert sind, bildet den Morningstar Wide Moat Index ab. Aufge-legt wurde er im April 2012, und kommt seitdem auf eine etwas bessere Bilanz als der S&P 500 Index – dies selbst nach Abzug der jähr-lichen Verwaltungskosten von 0,49 Prozent. (jb)

Konkurrenzvorteil bringt RenditeFirmen, die der Konkurrenz dauerhaft voraus sind und unter Wert gehandelt werden, sind gute Anlagen. So das simple, aber erfolgreiche Konzept des Morningstar Moat Focus Index.

dIe seLL- sPALTe Kritische Analysen von The Investor – Der Schweizer Börsenbrief

Der Vorhang fällt für TransoceanDallas und Denver-Clan – zwei Er-folgsserien in den 1980er-Jahren, die heute verstaubt und überholt wirken. Man schwelgt in Erinnerun-gen – mehr nicht. Ähnlich verhält es sich derzeit beim Thema «Big Oil». Die goldenen Jahre, in denen die Ge-winne wie die Ölquellen sprudelten, sind vorbei. Die jüngst publizierten Quartalszahlen der grossen Bran-chenvertreter belegen dies – sie wa-ren enttäuschend. Zwar sind die Gewinne noch immer ansehnlich, aber sie befinden sich auf dem absteigenden Ast. Lange Zeit half der tendenziell steigende Ölpreis, um selbst in unwirtlichen Gegenden wie in Sibirien oder in der Tiefsee Rohöl rentabel zu fördern. Doch seit Mitte 2011 stagniert der Preis – eine schwache Nachfrage, der Aufstieg von billigerem Erdgas, neue Fördertechniken (Fracking) und die zunehmende Konkurrenz durch Staatskonzerne machen der Branche zu schaffen. Das Ölangebot ist gross. Jetzt setzen die Konzerne den Rotstift an: Expansionsvorha-ben und die aufwendige Suche nach neuen Ölvorkommen werden auf Eis gelegt. Letztlich muss sich die Explo-ration lohnen. Diese Entwicklung wird auch den Tiefseebohrspezialisten Transocean treffen, der am Mittwoch Quar-talszahlen vorlegte. Sein Know-how und seine Produkte werden in den nächsten Jahren weit weniger ge-fragt sein. Dass die Analysten in den letzten Monaten kontinuierlich ihre Gewinnprognosen nach unten korri-gierten, ist ein Hinweis darauf, wo-hin die Reise in Zukunft gehen wird. Die Wachstumserwartungen sind verhalten. «Big Oil» und Transocean sind wie Denver Clan und Dallas: Nan schaut es sich eine paar Minu-ten an und schaltet um. Verkaufen Sie Transocean – es gibt attraktivere Alternativen im Rohstoffsektor. www.theinvestor.ch

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Page 8: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

8Derivate

NEU: SCOACH MAGAZINJEtZt AUCH AlS EPAPErHIEr KlICKEN UNd AUSPrObIErEN

HIEr KlICKEN UNd AUSPrObIErENHIEr KlICKEN UNd AUSPrObIErENHIEr KlICKEN UNd AUSPrObIErEN

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Die Handelsaktivität an Scoach Schweiz hat sich im September etwas belebt: Die Anzahl der Trades (Einfachzählung) verbesserte sich um 4,17% auf 71'402. Davon wurden 98,07% bzw. 70'025 Trades während der offi ziellen Handelszeiten (On-Exchange) abgewickelt. Das Plus gegenüber dem Vormonat beträgt hier 4,38%. Vor Börsenbeginn beziehungsweise nach Börsenschluss (Off -Exchange) wurden 1'377 Trades getätigt, was 1,93% aller Trades entspricht. Im Vergleich zum Vormonat ging damit die Anzahl der Off -Exchange-Trades um 5,43% zurück. Für die Trades an Scoach Schweiz standen im September 20 Handelstage zur Verfügung – das sind zwei Handelstage weniger als im Vormonat.

Obgleich es mehr Trades im Berichtsmonat gab, sank der Handelsumsatz an Scoach Schweiz im September. Insgesamt wurden 2'634 Millionen CHF umgesetzt. Gegenüber dem Vormonat ist das ein Minus von 27,05%. Im August hatte es noch einen Zuwachs von 33,23% gegeben. Der Umsatzrück-gang im Berichtsmonat vollzog sich vor allem ausserhalb der offi ziellen Handelszeiten. In diesem Segment ging der Umsatz um 69,70% auf 358 Millionen CHF zurück. Während der offi ziellen Handelszeiten

M A R K T R E P O R T ausgabe 09 | september 2012

Leicht belebter Handel 09 Entwicklung Markt Scoach Schweiz seit 01.01.2012

Quelle: Scoach Schweiz , Stand: 28.09.2012

NEU: MArKtrEPOrtJEtZt dOwNlOAdEN

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Wie es im Moment aussieht, wird 2013 für Roh-stoffinvestoren ein unerfreuliches Jahr werden. Quer durch die Anlageklasse ziehen sich tiefrote Vorzeichen. Zu den wenigen Ausnahmen zählt Kakao. Gegenüber dem 2012er-Ultimo steht für die braune Bohne ein Plus von mehr als einem Fünftel zu Buche. Damit beweist die wichtigste Zutat der Schokolade-Industrie, dass eine zen-trale Preiskomponente im Rohstoffmarkt wei-terhin intakt ist, nämlich das Verhältnis von An-gebot und Nachfrage.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Welt derzeit nach dem süssen Pulver giert. Nach Angaben des US-Verbands der Süsswarenhersteller nahm die Kakaovermahlung in Nordamerika im drit-ten Quartal um 8,3 Prozent auf 132 000 Tonnen zu. Die Kakaovereinigung Asiens meldete einen Anstieg um 12 Prozent auf 161 100 Tonnen. Auch in der grössten Verarbeitungsregion liefen die Mühlen auf Hochtouren: Laut Zahlen der Euro-päischen Kakaovereinigung übertraf die Ver-mahlung auf dem alten Kontinent mit 331 000 Tonnen den Vorjahreswert um 5 Prozent. Da die Produktion – nicht zuletzt wegen zeitweise un-günstiger Witterungsbedingungen in der Haupt-anbauregion Westafrika – nicht Schritt halten kann, droht ein globales Defizit. Der Rohstoff-händler Olam International geht davon aus, dass die Nachfrage im gerade zu Ende gegange-nen Wirtschaftsjahr 2012/13 um 150 000 Tonnen über dem Angebot gelegen hat. In der neuen

Periode soll sich die Unterversorgung auf 185 000 Tonnen ausweiten.

Cargill mit ÜbernahmeappetitFür zusätzliche Brisanz sorgt eine Konzentrati-onswelle in diesem Rohstoffsektor.  Gerüch-ten zufolge steht der US-Konzern Cargill kurz davor, die Kakaosparte des Konkurrenten Ar-cher Daniels Midland zu kaufen. Dieser Deal wäre ein direkter Konter auf die jüngste Über-nahme von Barry Callebaut. Der heimische Branchenkrösus hatte sich Ende 2012 das Ka-kaogeschäft der in Singapur ansässigen Petra Foods einverleibt. Barry Callebaut verspricht sich von diesem Zukauf unter anderem eine stärkere Präsenz in den Emerging Markts.

Eigentlich schien die Transaktion mit einem Volumen von ursprünglich 950 Millionen Dollar längst in trockenen Tüchern zu sein. Doch nun ist ein Streit um den Kaufpreis entbrannt. Nach-dem dieser bereits auf 860 Millionen US-Dollar reduziert worden war, pocht Barry Callebaut auf einen weiteren Abschlag von knapp 100 Millio-nen Dollar. Möglicherweise sind die Zürcher mit der operativen Lage des Zukaufs unzufrieden. Jedenfalls sorgte die erworbene Kakao-Einheit

 im Geschäftsjahr 2012/13 (per 31. August) für einen Gewinnrückgang. Immerhin: Der Kon-zern verdiente mehr als erwartet und konnte – auch wegen der Akquisition – die Volumen deutlich steigern. (wh)

Begehrter «Schoggi»-RohstoffDer steigende Kakaopreis geht mit einer Konzentration bei den Verarbeitern einher.

AkTueLLe derIVATe

Discount-Zertifikat auf den SMISzenario Mehr als die Hälfte der SMI-Mitglieder haben ihre Zwischenbe-richte mittlerweile offengelegt. Dabei zeigt sich kein klarer Trend. Fünf Un-ternehmen enttäuschten, sechs Bilan-zen fielen besser aus als erwartet, und zwei trafen exakt die Markterwartun-gen. Da wundert es nicht, dass auch der Index selbst orientierungslos zwi-schen 8200 und 8300 Punkten um-herirrt.Das Produkt Eine Seitwärtsphase beim SMI lässt sich hervorragend mit dem Discount-Zertifikat von Vontobel (ISIN:  CH0222768290) in bare Mün-ze verwandeln. Das Produkt bietet beim Kauf einen Abschlag von 3,7 Prozent auf den aktuellen Index-kurs. Um die Maximalrendite von 4,8 Prozent p.a. zu erreichen, darf der SMI sogar moderat fallen. Das Cap liegt bei 7907 Punkten. (ci)

Faktor-Zertifikat auf TwitterSzenario Grosse Erwartungen hegten die Investoren im Vorfeld des Börsen-gangs von Twitter. Aufgrund der ho-hen Nachfrage hob der Kurznachrich-tendienst kurz vor dem Börsengang die Preisspanne zwei Mal an. Am Ende war das IPO 30-fach überzeichnet, und der erste Kurs lag bei 45,10 Dollar – ein Plus von 73,5 Prozent. Das Produkt Zum Start lanciert die Commerzbank für Bullen ein Long-Fak tor-Zertifikat auf den Börsenneuling (ISIN: DE000CM2G6H9). Es hat einen konstanten Hebel von 3. Positiv: Es befindet sich kein Knock-out in der Struktur. Dennoch müssen Anleger aufpassen: Bei entgegengesetzter Kursentwicklung drohen überpropor tio-nale Verluste. Die Commerzbank wird später eine Short-Variante emittieren. (ci)

Ausgewählte Finanzprodukte

nAme IsIn besCHreIbung rATIng rIsIko

Faktor-zertifikat

DE000-CM2G0T7

Das Commerzbank-Produkt nimmt mit einem konstanten Hebel von vier an steigenden Kakao-notierungen teil. Die Laufzeit ist unbegrenzt.

n.a. n.a.

Tracker-zertifikat

CH0036985031 Der Basiswert positioniert sich über die ganze Terminkurve hinweg, um den Rollvorgang zu optimieren. Die UBS erhebt für das währungsgesicherte Produkt 0,99 % Gebühr p.a.

n.a. n.a.

Tracker-zertifikat

CH0045454219 Auch die RBS verfolgt einen rolloptimierten Ansatz. Für das auf die Rohstoffvaluta US-Dollar lautende Papier fällt eine Gebühr von 0,85 % p.a. an.

n.a. 4

Tracker-zertifikat

CH0141502119 Alternative zum Rohstoffinvestment: Das Vontobel-Pro-dukt basiert auf sieben Firmen der Schokoladeindustrie, u.a. Barry Callebaut, Lindt & Sprüngli sowie nestlé.

n.a. n.a.

rATIng: DP-PREIS-LEISTUnGS-VERHäLTnIS « SCHWACH «« GUT ««« SEHR GUT rIsIko: DP-CHAnCEn-RISIKO-VERHäLTnIS 1 TIEF 2 MODERAT 3 MITTEL 4 ERHöHT 5 HOCH 6 SEHR HOCH QUELLE: DP PAyOFF.CH

Page 9: 08. November 2013 - Handelszeitung

handelszeitung.ch/stocks-digital #23 / 08. november 2013 [email protected]

9Perspektiven

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Wer hat, dem wird gegebenAb november schalten die Märkte in den «Mehr-vom-Selben»-Modus. Was das Jahr über gut lief, läuft auch gegen Jahresende am besten, so Bär-Chefstratege Christian Gattiker.

Jeder will glänzen, das ist nicht nur in der Fi-nanzbranche so. Allerdings kann hier der Druck besonders hoch sein – insbesondere dort, wo Geld verwaltet wird. Professionelle Anleger sind per Definition im Durchschnitt so gut wie der Markt (denn zusammengenommen sind sie der Markt) – abzüglich der von ihnen verrechne-ten Kosten. Das Letzte, was sie wollen, sind des-halb unangenehme Diskussionen mit den Kun-den. Aus diesem Grund widmen sich Fondsmanager schon frühzeitig dem «Schau-laufen», im angelsächsischen Raum anzüglicher «Window dressing» genannt.

Was wie ein aufregendes Manöver klingt, ist in Wahrheit eine recht nüchterne Angelegen-heit: Man kauft die Gewinner und trennt sich von den Verlierern in den Portfolios. Weil das jeder tut, weist die Performance von Aktien sai-sonale Muster auf. Im Grunde genommen gehen die Anomalien also darauf zurück, dass Fonds-manager ihr Karriererisiko zu mindern suchen.

der 2013er-JahrgangGehen wir einmal davon aus, dass uns dieses Jahr dieselben saisonalen Muster erwarten, denn es gibt genügend historische Daten, die darauf hindeuten. Worauf sollte man dann 2013 ins Jahresende hinein setzen? Ganz einfach: Wir müssen nur die Gewinner und Verlierer seit Jah-resbeginn identifizieren. Auf der Ebene der An-lageklassen übertrafen Aktien festverzinsliche Anlagen, Rohstoffe und andere alternative An-lagen bei Weitem. Innerhalb des Aktiensektors schnitten Japan, die USA und Europa am besten ab, während die Schwellenmärkte zurückblie-ben. Bei festverzinslichen Anlagen waren das Hochzinssegment und Wandelanleihen am stärksten, während die sogenannten «sicheren Häfen» enttäuschten. Im Rohstoffsektor liefer-ten Metalle und insbesondere Gold eine enttäu-schende Rendite, wogegen der Ölpreis um fast 10 Prozent zulegte.

das «schaulaufen»-Portfolio … Um vom «Schaulaufen» der Meister 2013 zu pro-fitieren, sollten wir verstärkt Aktien aus den USA und aus Europa (und natürlich aus Japan)

kaufen und sichere Häfen wie Gold und Staats-anleihen reduzieren. Schaut man sich die ein-zelnen Segmente des Aktiensektors genauer an, so führt dies dazu, dass man Aktien aus den Segmenten zyklische Konsumgüter, Industrie, Gesundheit und Finanzen kauft und Rohstoffe, Versorger und Grundkonsumgüter reduziert.

Diese einfache Strategie impliziert aber auch, dass die Anleger diese Positionen zu Be-ginn des nächsten Jahres überdenken müssen, denn das saisonale Muster nimmt ab nach dem Jahresende. Anleger, die nicht nur mechanisch Anomalien an den Finanzmärkten reproduzie-ren möchten, sollten daher ihr eigenes Urteils-vermögen einfliessen lassen. Mit anderen Wor-ten: Wählen Sie die Gewinner aus, die Sie ohnehin mögen, und verkaufen Sie die Verlie-rer, die Sie von vornherein nicht mochten.

… kombiniert mit ÜberzeugungFür uns bedeutet dies Folgendes: Bei festverzins-lichen Anlagen empfehlen wir, Hochrendite- und Wandelanleihen im Portfolio aufzubauen und si-chere Häfen sowie Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen weiter zu reduzieren.

Bei Aktien: Auf Sektorbasis würden wir In-dustrie- und Finanztitel hinzukaufen und Basis-konsumgüter und Versorger reduzieren. Auf re-gionaler Ebene versprechen europäische Aktien eine höhere Gesamtrendite. Für unsere Asien-Analysten ist Japan noch immer am überzeu-gendsten. Dies allerdings nur mit Währungsab-sicherung, denn ein Grossteil der starken Performance Japans kann auf einer weiteren Abschwächung des Yen basieren.

Und schliesslich Rohstoffe: Unsere Zurück-haltung gegenüber dem Rohstoffsektor hat sich im Jahresverlauf als richtig erwiesen. Trotz der emotionalen Bindung der Anleger an Gold hal-ten wir das Edelmetall in einem Umfeld positi-ver realer Zinssätze nicht für attraktiv. Wir set-zen stattdessen weiter auf diejenigen Edelmetalle, die von der Industrie nachgefragt werden (Palladium, Platin) und engagieren uns selektiv im Energiesektor (Erdgas).

Christian Gattiker-Ericsson, CFA, CAIAChefstratege und Leiter Research, Bank Julius Bär.

Die Stiftung Eigenverantwortung vergibt erstmals einen Award für Pensionskas-sen, die vorbildlich mit ihren Versicher-ten kommunizieren. Die Vergabe erfolgt in Zusammenarbeit mit der «Handels-zeitung», mit dem Schweizerischen Pensionskassenverband ASIP und mit dem VPS-Verlag. Infos unter:  www.stiftung-eigenverantwortung.ch/award. Vorsorgeeinrichtungen können sich bis zum 30. November 2013 anmelden.

ImPressumRedaktionHandelszeitung, Förrlibuckstrasse 70, Postadresse: Postfach, 8021 Zürich Tel. 043 444 59 00, Fax 043 444 59 [email protected] Aeberli (ua), [email protected],Jürgen Büttner (jb), Samuel Gerber (sg), Wolfgang Hagl (wh), Christian Ingerl (ci), Georg Pröbstl (gp), Volker Strohm (vs)

VerlagHerausgeberin: Axel Springer Schweiz AG, Förrlibuckstrasse 70, Postadresse: Postfach, 8021 Zürich, Tel. 043 444 59 00, Fax 043 444 59 [email protected]äftsleitung: Thomas Garms

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