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12. DEZEMBER 2014 Nº 25–26 www.wirtschaſtsverlag.at Tel.: (01) 546 64-0 www. handelszeitung.at P.b.b. Zul.-Nr. GZ 02Z030728 M Österr. Wirtschaſtsverlag, Grünbergstr.15, 1120 Wien Retouren an PF 100, 1350 Wien Postnummer 20 Unabhängige Fachzeitschriſt für Lebensmiel und Konsumgüter, seit 1971 hanspeter madlberger Vorweihnachtliche Festesfreude will heu- er im Handel nicht so recht auommen, angesichts der anhaltend flauen Verbrau- chernachfrage. Die gesamtwirtschaſtli- chen Rahmenbedingungen haben sich ja seit Ausbruch der Weltfinanzkrise im Jahr 2008 nicht grundlegend verbessert. Mi- lerweile hat auch der als nachfragestabil geltende Lebensmielhandel („gegessen wird immer“), seine Schrammen abbe- kommen. Wie den Konzern-Gewinn-und- Verlust-Rechnungen von Rewe und Spar zu entnehmen ist, spüren auch die beiden Branchenriesen die Folgen der europä- ischen Langzeitkrise immer deutlicher. Begleiten Sie uns bei der Expedition in das Zahlenreich von Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg, Spar, Interspar, Hervis und SES. Erste Station in unserem Fakten- check ist der Umsatz. Dessen Wachs- tum hat sich bei der Rewe wie bei der Spar in den letzten Jahren verlangsamt, die Marktanteile der Nummer 1 und der Nummer 2 im heimischen LEH sind sol- cherart festgezurrt. Die Formate der Rewe lagen 2013 laut Nielsen bei einem Anteil von 35,4 % (2012: 35,3 %), Spar kam auf 30,1 % (2012: 29,9 %). Schwaches Umsatzwachstum 2012/2013 bei Rewe und Spar Die Billa AG, in der die Handelsfirmen Billa Österreich, Penny Österreich, Penny Italien und Standa Italien zusammenge- fasst sind, erreichte 2013 ein Umsatzplus von 1,9 %. In absoluten Zahlen stiegen die Erlöse um 113,8 Mio. Euro (alle Um- satzzahlen sind neo ausgewiesen, also ohne Mehrwertsteuer). Dieses Wachstum geht zur Gänze auf das Konto von Billa Österreich, die heimische Supermarkt- kee legte um 157,6 Mio. € zu und kom- pensierte damit die Einbußen von Penny und Standa. Im österreichischen LEH ist Billa der Wachstumsmotor der Rewe mit einem Plus von 4,8 %, gefolgt von Merkur (+ 3,3 %) und Bipa (+ 2,9 %). Über die Umsatzentwicklung von Penny Österreich schweigt sich der Ge- schäſtsbericht der Billa AG aus, er ver- merkt lediglich, dass der Penny-LEH- Marktanteil laut Nielsen von 4,66 % (2012) auf 4,54 % (2013) gesunken ist. Als Grund für den Rückgang wird die Übergabe von zehn Penny Filialen an Billa im Septem- ber 2012 angegeben. So wie im Jahr zuvor umfasste das Filialnetz von Penny 288 Standorte. Aufschwung bei Adeg Eine Überraschung liefert die Perfor- mance der Adeg AG: Ihr Umsatz stieg 2012/2013 um 212,4 Mio. Euro (+ 70,46 %) auf 513,9 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dieser „Aufschwung“ auf die im Jänner 2013 durchgeführte Übernahme des Teil- betriebes „Rewe Großhandel“, der die Be- lieferung der Tankstellen-Shops umfasst. Die Zahl der belieferten Adeg-Geschäſte sank von 415 auf 396, dazu kommen als weitere Lieferadressen 462 Tankstellen. In der jüngsten Presseaussendung der Adeg ist allerdings von 430 Adeg-Märkten die Rede. Kassasturz bei Rewe und Spar Die Umsätze bei Rewe und Spar haben in Österreich den Plafond erreicht, die Bruo- spannen sind konstant. Aber die Personalkosten steigen, die Erträge sind im Keller. Unser Blick in die Gewinn- und Verlustrechnungen der Handelskonzerne zeigt zahlreiche Baustellen. Thinkstock Bio AMA- Gütesiegel Hey, Kunde Interview Ostendorf Ein Tag mit ... CSR-Typen S.3 S.18 S.10 S.9 S.14 S.4 Adressfeld ZIELPUNKT S.8 Fortsetzung: Seite 6 Das Team der handelszeitung wünscht Ihnen von ganzem Herzen schöne, erholsame und friedliche Feiertage und für das neue Jahr 2015 viel Erfolg und Kraſt! Zur Krönung aller Speisen Raspelstix ® Kren mit Raspeln www.schamel.de Familientradition seit 1846 Genuss a la française!

Die Handelszeitung 25/14

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Page 1: Die Handelszeitung 25/14

12. DEZEMBER 2014 Nº 25–26

www.wirtschaftsverlag.at Tel.: (01) 546 64-0 www. handelszeitung.at P.b.b. Zul.-Nr. GZ 02Z030728 M Österr. Wirtschaftsverlag, Grünbergstr.15, 1120 Wien Retouren an PF 100, 1350 Wien Postnummer 20

Unabhängige Fachzeitschrift für Lebensmittel und Konsumgüter, seit 1971

hanspeter madlberger

Vorweihnachtliche Festesfreude will heu-er im Handel nicht so recht aufkommen, angesichts der anhaltend flauen Verbrau-chernachfrage. Die gesamtwirtschaftli-chen Rahmenbedingungen haben sich ja seit Ausbruch der Weltfinanzkrise im Jahr 2008 nicht grundlegend verbessert. Mitt-lerweile hat auch der als nachfragestabil geltende Lebensmittelhandel („gegessen wird immer“), seine Schrammen abbe-kommen. Wie den Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnungen von Rewe und Spar zu entnehmen ist, spüren auch die beiden Branchenriesen die Folgen der europä-ischen Langzeitkrise immer deutlicher. Begleiten Sie uns bei der Expedition in das Zahlenreich von Billa, Merkur, Penny, Bipa, Adeg, Spar, Interspar, Hervis und SES.

Erste Station in unserem Fakten-check ist der Umsatz. Dessen Wachs-tum hat sich bei der Rewe wie bei der Spar in den letzten Jahren verlangsamt, die Marktanteile der Nummer 1 und der

Nummer 2 im heimischen LEH sind sol-cherart festgezurrt. Die Formate der Rewe lagen 2013 laut Nielsen bei einem Anteil von 35,4 % (2012: 35,3 %), Spar kam auf 30,1 % (2012: 29,9 %).

Schwaches Umsatzwachstum 2012/2013 bei Rewe und SparDie Billa AG, in der die Handelsfirmen Billa Österreich, Penny Österreich, Penny Italien und Standa Italien zusammenge-fasst sind, erreichte 2013 ein Umsatzplus von 1,9 %. In absoluten Zahlen stiegen die Erlöse um 113,8 Mio. Euro (alle Um-satzzahlen sind netto ausgewiesen, also ohne Mehrwertsteuer). Dieses Wachstum geht zur Gänze auf das Konto von Billa Österreich, die heimische Supermarkt-kette legte um 157,6 Mio. € zu und kom-pensierte damit die Einbußen von Penny und Standa. Im österreichischen LEH ist Billa der Wachstumsmotor der Rewe mit einem Plus von 4,8 %, gefolgt von Merkur (+ 3,3 %) und Bipa (+ 2,9 %).

Über die Umsatzentwicklung von Penny Österreich schweigt sich der Ge-

schäftsbericht der Billa AG aus, er ver-merkt lediglich, dass der Penny-LEH-Marktanteil laut Nielsen von 4,66 % (2012) auf 4,54 % (2013) gesunken ist. Als Grund für den Rückgang wird die Übergabe von zehn Penny Filialen an Billa im Septem-ber 2012 angegeben. So wie im Jahr zuvor umfasste das Filialnetz von Penny 288 Standorte.

Aufschwung bei AdegEine Überraschung liefert die Perfor-mance der Adeg AG: Ihr Umsatz stieg 2012/2013 um 212,4 Mio. Euro (+ 70,46 %) auf 513,9 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dieser „Aufschwung“ auf die im Jänner 2013 durchgeführte Übernahme des Teil-betriebes „Rewe Großhandel“, der die Be-lieferung der Tankstellen-Shops umfasst. Die Zahl der belieferten Adeg-Geschäfte sank von 415 auf 396, dazu kommen als weitere Lieferadressen 462 Tankstellen. In der jüngsten Presseaussendung der Adeg ist allerdings von 430 Adeg-Märkten die Rede.

Kassasturz bei Rewe und SparDie Umsätze bei Rewe und Spar haben in Österreich den Plafond erreicht, die Brutto-spannen sind konstant. Aber die Personalkosten steigen, die Erträge sind im Keller.

Unser Blick in die Gewinn- und Verlustrechnungen der Handelskonzerne zeigt zahlreiche Baustellen. Thinkstock

Bio AMA- Gütesiegel

Hey, Kunde Interview Ostendorf

Ein Tag mit ...CSR-Typen S . 3

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Fortsetzung: Seite 6

Das Team der handelszeitung wünscht Ihnen von ganzem Herzen schöne, erholsame und friedliche Feiertage und für das neue Jahr 2015 viel Erfolg und Kraft!

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Page 2: Die Handelszeitung 25/14

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Thema

I M P R E S S U M UNABHÄNGIGE FACHZEITUNG FÜR DEN LEBENSMITTELHANDELHERAUSGEBER, MEDIENINHABER UND VERLEGER: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel. (01) 546 64-0, Fax (01) 546 64/DW 538 für Redaktion, DW 528 für Anzeigen. E-Mail: [email protected]. www.handelszeitung.at REDAKTION (RED): Mag. Gabriele Jiresch (ELE) (Chefredakteurin), DW 383; Wolfgang Friedrich (FRI) (stellvertretender Chefredakteur), DW 384; Max Pohl (MP), DW 382. Redaktionelle Mitarbeit: Barbara Egger (BE). Anzeigen: Franz-Michael Seidl (Verkaufsleitung), DW 240; Nicole Hoffmann (Anzeigen- und Medienberatung), DW 268 (HOF); Sandra Schabauer (Anzeigen- und Medienberatung), DW 269 (SAS); Nina Hewson (Service), DW 484, Fax: DW 50484. E-Mail: [email protected]. GRAFIK DESIGN: Sibylle Exel-Rauth, DW 157ABONNEMENT: Aboservice Österreichischer Wirtschaftsverlag, Tel. ++43/1/361 70 70-570, Fax ++43/1/361 70 70-9570, E-Mail: [email protected]. Jahresbezugspreis: € 84,– inkl. MwSt. Abonnements, die nicht einen Monat vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter. ANZEIGENTARIF: Nr. 39, gültig ab 1. Jänner 2014. ERSCHEINUNGSWEISE: 14-täglich. HERSTELLER: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags- GmbH & CO KG, www.friedrichvdv.comUNTERNEHMENSGEGENSTAND: Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften. GESCHÄFTSLEITUNG: Thomas Zembacher. MARKETING: Paul Kampusch, DW 130. ONLINE-MARKETING: E-Mail: [email protected]. BETEILIGUNG: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Holger Hüthig mit 7,02 %, Ruth Hüthig mit 0,45 %, Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Sebastian Hüthig mit 0,28 %. BANKVERBINDUNG: Bank Austria, Kto. 042405712 21, BLZ 11 210, IBAN AT5111 21 2142405712 21, BIC BKAUATWW. DVR: 0368491. ISSN: 1816-2231

Nº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 3

gabriele [email protected]

Konsumenten machen ihre Kaufentscheidung heute davon abhängig, unter welchen Bedin-gungen Lebensmittel produziert werden und für welche Werte die Hersteller und Händler stehen. Sozial und öko-logisch verantwortliches Management und nachhaltiges Wirtschaften haben auf breiter Front Einzug in die Wirtschaft gehalten.

EinstellungssacheCorporate Social Responsibility (CSR) hat für Verbraucher vielfältige Dimensionen, von eher Ich-bezogenen Themen wie Ge-sundheit und Freizeit bis zu Allgemein-wohl-bezogenen Einstellungen wie Um-welt- und Klimaschutz, von emotionalen Gesichtspunkten wie Kinder- und Jugend-schutz bis zu eher rationalen Ansichten zu Bildung und Forschung. CSR ist mitt-lerweile für alle Konsumenten relevant geworden, jedoch mit unterschiedlicher Ausprägung.

Diese individuellen Einstellungen lassen sich in fünf idealtypische CSR-Kun-dentypen zusammenfassen. Jeder dieser Typen steht für ca. 20 % der Verbraucher, das bedeutet ein ausgewogenes Verhältnis beim Zugang zu CSR:l Verantwortungsbewusste Engagierte,l Ich-zentrierte Genießer,l Eigenverantwortliche Familienmen-

schen,l Fortschrittliche Macher,l Kritisch Konsumierende.

Die Einstellung dieser Gruppen prägt nachweislich das Kaufverhalten und hängt stark davon ab, wie gut sich Kon-sumenten informiert fühlen. „Kritisch

Konsumierende“ und „Ver-antwortungsbewusste En-

gagierte“ haben nicht nur eine positive Ein-

stellung gegenüber Bio- und umwelt-freundlichen Pro-dukten, sie „leben“ diese Einstellung

auch und kaufen diese Produkte in weit höherem Maße als alle anderen Gruppen.

Einkaufsstätte variiertDas Kaufverhalten unterscheidet sich nicht nur anhand einzelner Warengrup-pen; es wirkt sich auch auf die Wahl der Einkaufsstätte aus. So kaufen die „Kritisch Konsumierenden“ und „Verantwortungs-bewussten Engagierten“ überdurchschnitt-lich häufig im Fachhandel sowie in Bio-Su-permärkten ein. Speziell für diese beiden Gruppen gilt: Je höher der CSR-Informati-onsgrad über Produkte und Unternehmen, desto stärker ist auch die Bereitschaft diese Produkte zu kaufen.

Die Kenntnis über Einstellung und Erwartung von Konsumenten und über das tatsächliche Kaufverhalten ist für Herstel-ler und Händler gleichermaßen wichtig. Nur wenn die CSR-Aktivitäten des Unter-nehmens zu den Erwartungen der Kunden passen, wird sich dies auch in konkre-ten Kaufentscheidungen niederschlagen.

Direkt gewinnbringend kann eine CSR- Strategie nur dann sein, wenn sich die Kernkäufergruppen durch das ökologi-sche, soziale oder gesellschaftliche Enga-gement des Unternehmens angesprochen fühlen. Soziale Ethik und nachhaltiges Wirtschaften werden so zu einem wesent-lichen Bestandteil einer erfolgreichen Un-ternehmenskultur und Markenführung. Sie erzeugt gute Reputation und stützt die-se langfristig.

Zielgruppen genau ansprechenDer „Verantwortungsbewusste Engagierte“ kauft und trinkt beispielsweise überdurch-schnittlich viel Tee. Bei seiner CSR-Einstel-lung liegen ihm daher Themen wie Men-schenrechte und globale Fragen besonders am Herzen. Teehersteller können diesen Typ besonders dadurch ansprechen, dass sie sich für bessere Arbeitsbedingungen in den Teeanbauländern und Ressourcen schonende Anbaumethoden einsetzen.

Konsumenten erwarten sich generell einfachen Zugang zu relevanten CSR-In-formationen. Der Auftritt und die Kommu-nikation in sozialen Medien sowie online abrufbare Informationen bekommen daher eine immer zentralere Bedeutung und wer-den weiter stark wachsend projiziert. Die offene Diskussionskultur, die auf Netzwer-ken wie Facebook und Twitter stattfindet, kann überdies positiv zu Kundenbindung und Glaubwürdigkeit beitragen.

„Nachhaltigkeit im Lebensmittel-handel bedeutet neben Umweltschutz- und Mitarbeiteraktivitäten vorrangig ein nachhaltiges Sortiment, das alle Kunden gleichermaßen anspricht, für unterschied-liche CSR-Kundentypen jedoch besondere nachhaltige Schmankerl mit Geschichten bietet“, sagt dazu Spar-Sprecherin Nicole Berkmann. Zusammenfassend ist eines im Bereich CSR zu sagen: Die Transparenz der CSR-Strategie eines Unternehmens ist für die Akzeptanz beim Kunden sehr wichtig.

Editorial

Pause

In knapp zwei Wochen ist Weihnach-ten, für viele im Handel die wohl stressigste Zeit überhaupt. Und 2014 war mit Sicherheit ein Jahr, in dem man mehr laufen musste, um zum gleichen Endergebnis zu kommen. Viele Baustellen sind noch offen, wie wir in dieser Ausgabe lesen können. Das Gute an einer Baustelle ist, dass an einer Sache gearbeitet wird – im-merhin ein positives Zeichen.Aber jeder braucht Zeit zum Ver-schnaufen. Wir wünschen Ihnen, dass Sie diese finden und auch genießen können. Es stellt sich immer mehr heraus, dass wir mit unseren persön-lichen Ressourcen auch haushalten müssen, um gute Leistungen zu bringen. Und diese sind 2015 mit Sicherheit wieder gefragt, denn dann heißt es wieder: neu starten. Bezeich-nend für die momentane Unruhe ist die starke Fluktuation, die derzeit in Handel und Industrie stattfindet. Der schnelle Wechsel im Management einiger Unternehmen bereitet Sorge. Deshalb wünschen wir Ihnen, wenn möglich, eine geistige Pause vom Büro-Alltag, damit wir uns im Jänner 2015 so frisch wie möglich wieder-sehen!

Gabriele Jiresch [email protected]

Situationselastisch Das neue „Wort des Jahres“ beschreibt das Thema CSR sehr gut. Denn man sollte sich möglichst nach dem Kunden richten und transparent sein.

Nimm 2

Erich Schönleitner, Holding-Geschäftsführer der Handelsgruppe Pfeiffer:„Als Familienunternehmen ist es uns ein besonderes Anlie-gen, Konsumenten im Hinblick auf Wertigkeit von Lebensmitteln zu informieren und ein breites Sortiment anzubieten. Unsere Kun-den finden bei Zielpunkt, Nah&Frisch und Unimarkt ein vielfälti-ges Angebot, das den einzelnen Vorlieben entspricht: Dieses reicht von regionalen Bio Produkten unter unserer Eigenmarke ‚natürlich für uns’ bis hin zu Premium-Fleischprodukten für Genießer und perfekten Angeboten für Familien.“

Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin bei Spar:„Vor allem bei unseren nachhaltigen Spar-Eigenmarken erzäh-len wir Geschichten zu regionaler Herkunft, Produzenten mit Tradition, besonderem Geschmack oder ausgezeichneter Umwelt-verträglichkeit auch in Werbung, POS-Kommunikation und neuen Medien. Somit sprechen wir unterschiedliche Kundentypen mit Produkten an, zu denen sie einen persönlichen Zugang finden und stellen gleichzeitig durch die Marke eine Beziehung zum öster-reichischen Händler Spar her.“

Wie sehr gehen Sie auf CSR-Kundentypen ein?Marken und Produkte im Supermarkt-Regal haben unterscheidliche Zielgruppen, zu

denen sich jüngst auch die CSR-Kundentypen dazugesellt haben.

Jeder der fünf CSR-Kundenty-

pen repräsentiert 20 % der Bevölkerung.

25+75+U 20 %

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Thema4 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

max [email protected]

Was die Konsumentenansprache betrifft, gab es im heimischen Lebensmittelhandel immer schon sehr unterschiedliche Auffa­sungen. Von der Ladengestaltung über die Sortimentspolitik bis hin zu Werbung und Kundenbindungsmaßnahmen gingen und gehen die Strategien mitunter weit ausein­ander. Was aber alle eint, sind die neuen Herausforderungen des Digitalzeitalters. Wer in Zukunft erfolgreich sein will, wird nicht umhin kommen, neue Wege der Dia­log­Kommunikation zu beschreiten. Ob in fünf bis zehn Jahren tatsächlich mehr als ein Drittel aller Lebensmitteleinkäufe über den Onlinehandel abgewickelt werden, wie es Markus Böhm, Geschäftsführer der Pfeiffer Handelsgruppe, prognostiziert, sei einmal dahingestellt.

Sicher ist, dass sich die Konsumen­ten schon heute zunehmend einbringen und sich als Geschäftspartner verstanden wissen wollen. Doch während ein Groß­teil der Österreicher permanent online ist und die neuen Medien in vielfältiger Weise

nutzt, sieht Alexander Ilic, Director Auto­ID Labs ETH Zürich und Professor an der Universität St. Gallen, die „Digitalisierung im LEH noch in der Steinzeit“. Kunden­kartenbesitzern Geburtstagsglückwünsche zu schicken und einen Geburtstagsrabatt zu gewähren, sei zwar nett, aber in Anbe­tracht der Möglichkeiten nur ein erster kleiner Schritt. Längst sollten die Händ­ler mit ihren Kunden in einen digitalen Dialog treten, etwa in Ernährungsfragen oder über Themen wie Nachhaltigkeit. Auch Dieter Rappold, Geschäftsführer der vi knallgrau GmbH, fehlt die individuelle Kundenansprache. „Ich glaube, dass solche Innovationen in der Kundenansprache aus der Peripherie kommen und nicht aus dem Zentrum. Der österreichische LEH ist aber sehr zentralisiert.“

Markus Kaser, Geschäftsführer In­terspar, sieht sich durch Erfolge mit der virtuellen Weinwelt seines Unternehmens durchaus bestätigt, verweist aber vor al­lem auf „Bastionen in den Sortimenten im stationären Handel“. Und für Kerstin Neumayer, Vorstand bei Merkur, verän­dern sich zum Teil die Absatzkanäle, „aber

nicht die Regeln der Kommunikation“. Ob stationär oder digital – da wie dort müsse man im Dialog mit den Kunden Kompe­tenz unter Beweis stellen.

Studie zu Lebensmittel-AbfällenDie größten Lebensmittelhändler des Lan­des – Hofer KG, MPreis Warenvertriebs GmbH, Pfeiffer Handels GmbH, Rewe In­ternational AG und Spar Österreichische Warenhandels AG – haben sich im Rahmen der ECR­Arbeitsgruppe Abfallwirtschaft an einer Studie des Instituts für Abfall­wirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien beteiligt

Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen des ECR­Infotags präsentiert. Erstmals wurde damit für nahezu die ge­samte Branche in Österreich (Marktanteil 83 Prozent) erhoben, wie viel Ware im Le­bensmitteleinzelhandel im Zeitraum von einem Jahr aufgrund von Bruch und Ver­derb über den Rest­ und Biomüll entsorgt werden musste. 2013 waren dies in Summe 74.100 Tonnen im Wert von 255 Mio. Euro. Das entspricht 1,5 Prozent des Gesamtum­satzes des österreichischen LEH (Food).

Zusätzlich wurden rund 6600 Tonnen an Lebensmitteln vom Handel an soziale Ein­richtungen weiter gegeben – es handelt sich dabei natürlich um verzehrfähige Ware, die daher im Zuge der Studie auch nicht als Verderb bewertet wurde.

Deutlich mehr an vermeidbaren Le­bensmittelabfällen wird in privaten Haus­halten entsorgt – allein über den Restmüll sind es 157.000 Tonnen im Wert von rund 1 Mrd. Euro bzw. 6,2 Prozent der jährlichen statistischen Ausgaben für Ernährung und alkoholfreie Getränke. Über andere Entsor­gungswege – insbesondere den Biomüll und hauseigenen Kompost bzw. Kanal – sind es laut Schätzung der BOKU auf Basis bisheriger Untersuchungen in etwa noch einmal dieselben Mengen.

Für andere Akteure der Wertschöp­fungskette, wie die Landwirtschaft oder Gastronomie, gibt es derzeit noch keine belastbaren Daten. Für die Außer­Haus­Verpflegung liegt beispielsweise nur eine sehr grobe Bandbreitenschätzung von 156.400 bis 257.500 Tonnen pro Jahr (inkl. unbekanntem Anteil an Zubereitungsres­ten) vor.

Kunden auf Augenhöhe begegnenÜber neue Formen der Konsumentenansprache wurde beim ECR-Infotag in Wien sehr kontroversiell diskutiert.

Ähnlich wie bei der Einführung der Selbst-bedienung ruft das Multichannel-Zeitalter einen Strukturwandel im Einzelhandel hervor. Vieles wird dabei auf den Kopf ge-stellt. Was jedoch bleibt, ist, dass Menschen nach wie vor von Menschen kaufen wollen. Über Veränderungen im Einzelhandel und die Interaktionen zwischen Käufern und Ver-käufern als wichtigstes Argument für den stationären Shop tauschten sich die mehr als 200 Teilnehmer im Rahmen der Regio-Plan-Jubiläumsveranstaltung „10. Retail expertenforum“ im Oktober aus.

Die Geschwindigkeit zähltDie grundlegende Frage lautet: Wie ent-wickelt sich der Online-Handel in den un-terschiedlichen Branchen und wie reagiert man darauf. Dazu RegioPlan-Geschäfts-führer Wolfgang Richter: „Die Verände-rung im Handel ist nach wie vor nicht sehr schnell. Die Revolution ist die Entwicklung in den Unternehmen selbst, dort muss es zu strukturellen Veränderungen kommen. Es genügt nicht mehr zu sagen: wir ma-chen jetzt einen Onlineshop, und das ist eine weitere Filiale von uns. Es stimmt, manche Branchen haben derzeit 30 % und mehr Onlineanteil, der Lebensmittelhan-del zum Beispiel lediglich 2 %. Doch die Entwicklung ist rasant. Früher war es z.B. undenkbar, Schuhe oder Wäsche online zu kaufen, heute ist das selbstverständlich. Es gibt nur unterschiedliche Geschwindigkei-ten.“ Google-Manager Matthias Zacek stellt fest, dass man – egal ob online oder stati-

onär – für den Kunden da sein muss, dann klappt es auch mit dem Umsatz. Denn: „60 % aller Suchanfragen beginnen mit dem Smartphone, 40 % aller Suchanfragen über das Smartphone haben lokalen Bezug und 41 % der Beauty-Kunden zum Beispiel, die in einer Filiale kaufen, haben online re-cherchiert.“ Deshalb ist es äußerst wichtig, seinen Kunden kennenzulernen.

So wie Tante Emma früher die Kon-sumgewohnheiten ihrer Kunden durch die persönliche Interaktion mit ihnen genau kannte und ihnen dadurch nicht nur die richtigen, sondern sogar mehr Produkte verkaufen konnte, so müssen auch heutige Verkäufer mehr Wissen über ihre Kunden erlangen. Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, dass der Weg des Konsumenten zum Produkt immer komplexer geworden ist, betonte Harald Eichsteller, von der Hoch-schule der Medien, Stuttgart.

Erst indem man die heute in großen Mengen generierten Kundendaten intel-ligent miteinander verknüpft, auswertet, analysiert und sie in Form von genauen Kundenprofilen auch den Verkäufern im stationären Geschäft zur Verfügung stellt, wird das Tante-Emma-Effekt im stationä-ren Geschäft wieder entstehen. TJ

Ein neues ZeitalterMit der Möglichkeit des Online-Shoppings entsteht für den Handel eine neue Ära, die es zu bewältigen gilt.

Wolfgang Richter, RegionPlan-Geschäfts-führer, sieht einen Umbruch in der Handelslandschaft.

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Thema Mitarbeiter

Nº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 5

IGLOFelix Fröhnerübernimmt mit Jänner 2015 die Ge­schäftsführung von Iglo Österreich. Er löst damit Rainer Herrmann ab, der über 20 Jahre hinweg die Entwicklung von Iglo in Österreich geprägt hat und sich neuen Aufgaben widmen wird. Fröhner, der zuletzt Vorstand der ÖAG war, wird die Geschäfte von Iglo Österreich gemein­sam mit der seit acht Jahren für Finanzen, Personal, Logistik und Lieferantenbe­ziehungen verantwortlichen Geschäfts­führerin Angelika Backhausen leiten.

VALORA TRADEErich Nepitahat die Verkaufsleitung beim Neunkirch­ner Distributeur Valora Trade übernom­men, wo er seine jahrelange Erfahrung aus dem Süßwaren­, Snacking­ und Getränkebereich einbringt. Sein Vor­gänger Harry Schütz orientiert sich konzernintern um und wird sich zukünftig ausschließlich dem Aufbau der Marke Ditsch in Österreich widmen.

DARBOKlaus Darbo jun. übernimmt als neuer Bereichsleiter die Gesamtverantwortung Marketing. Unter­stützt wird er dabei von Josef Goller, der als stellvertretender Marketingleiter vor allem für Marktforschung, Mediaplanung und die marketingtechnische Bearbei­tung ausgewählter Exportprojekte zuständig ist. Klaus Darbo jun. war von 2007 bis 2012 als Produktmanager bei der A.Darbo AG beschäftigt und wech­selte anschließend als Brandmanager zur Nestlé/Schweiz, wo er bis Herbst 2014 tätig war.

EFKOFlorian Schmidthat die Position des Category Mana­gers Industrie/Gewerbe bei der Efko Frischfrucht und Delikatessen GmbH in Eferding übernommen. Der Marketing­und Verkaufsspezialist war zuvor bei Berglandmilch und Backaldrin tätig.

ÖLZHerbert Galuschka (li.)verantwortet das gesamte Export­geschäft außerhalb der D­A­CH­Region sowie das B2B­Geschäft im Export. Seit 17 Jahren ist der gebürtige Tiroler und begeisterte Eishockeyspieler für nam­hafte internationale Markenartikler tätig.Frank Mühleneisen (re.),langjähriger Mitarbeiter des Backwaren­unternehmens verantwortet nun als na­tionaler Verkaufsleiter Deutschland den weiteren Ausbau der Ölz­Markenpräsenz im deutschen Lebensmittelhandel.

OTTAKRINGERChristiane Wenckheimscheidet im März 2015 aus dem Vorstand der operativen Brauerei Ottakringer AG aus und zieht mit der Hauptversammlung im Juni in den Aufsichtsrat der Börsehol­ding Ottakringer Getränke AG ein.Matthias Ortner,bisher Geschäftsführer der Tochter­Firma Kolarik und Leeb, wird die Vorstands­agenden Verkauf und Marketing über­nehmen. Gemeinsam mit Finanzvorstand Roman Schnait wird Ortner das künftige Führungsduo der Ottakringer Brauerei bilden.

ECKES-GRANINI Roland Geissler hat als neues Mitglied der Geschäfts­leitung die Marketing­ und Öffentlich­keitsarbeitsagenden bei Eckes­Granini Austria übernommen. In dieser Funktion koordiniert er alle Aktivitäten von Eckes­Granini Austria, die im Zusammenhang mit dem strategischen Marketing, Brand Management sowie Öffentlichkeitsarbeit für die Marken Yo, hohes C, Pago und FruchtTiger in Österreich stehen.

PENNYBrigitte Brunnerlöst in der Geschäftsführung von Penny Österreich Axel Bolten ab. Brunner war seit 2012 bei der Drogeriekette Müller in der Vertriebsleitung als Mitglied der Geschäftsleitung tätig, künftig wird sie gemeinsam mit Geschäftsführer Dietmar Stelzl das Diskontformat der Rewe in Ös­terreich leiten. Penny verfügt über 288 Fi­lialen und rangiert im Diskontsektor mit einem LEH­Marktanteil von 4,54 % (lt. Nielsen) hinter Hofer auf Rang zwei.

Karriere

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Thema6 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

Die Holdag-Gruppe, Holding des öster-reichischen Spar-Konzerns, steigerte ih-ren Umsatz 2013 im In- und Ausland um 2,8 % auf 8,672 Milliarden Euro. Das in-ländische Kernunternehmen, die Spar Österreichische Warenhandels AG, legte 2013 bei ihrem Nettoumsatz um 4,3 % auf 4,038 Milliarden Euro zu. Davon entfiel auf die Interspar-Hypermärkte ein Um-satz von 1,018 Mrd. Euro, was gegenüber 2012 ein Plus von 3,2 % ergibt. Die Ver-kaufsfläche der Spar-Gruppe in Österreich (inklusive Märkte der Spar-Kaufleute) erhöhte sich 2013 um 2,0 % auf 1.107.860 m2. Der Umsatz der Sportfachmarktket-te Hervis (Inland und Ausland) sank von 441 Mio. Euro (2012) auf 424 Mio. Euro (2013). Die Verkaufserlöse der Mieter in den Shopping Centers der SES stiegen von 2,53 Milliarden Euro (2012) auf 2,56 Mio. Euro (2013), also um bescheidene 1,2 %.

Überkapazitäten fordernihren TributBereinigt man diese Wachstumsraten der Rewe und Spar-Formate in Österreich um die Inflationsrate in Höhe von zirka 2 % (2013), dann bleibt als hartes Resümee: Die beiden führenden Handelsgruppen des Landes, die zusammen für knapp zwei Drit-tel des LEH Umsatzes aufkommen, stoßen an ihr Limit. Mehr geht bei der aktuellen Konjunkturflaute nicht. Zu hinterfragen ist daher die ökonomische Sinnhaftigkeit aller Expansionspläne, die stur auf die Be-seitigung der eigenen „weißen Flecken“ abzielen. Schon jetzt haben wir im Ver-brauchermarkt-, im Supermarkt- und im Diskontsektor erhebliche Überkapazitäten.

Investitionen amortisieren sich immer späterDie Amortisationsdauer von Investitionen in das Flächenwachstum wird daher im-mer länger, hohe Abschreibungen sind bei stagnierendem Umsatz in der Kalkulation immer schwieriger unterzubringen. Auch bei Modernisierungen bestehender Stand-orte, die unverzichtbar sind, ist Augenmaß angesagt. Beispiel Bipa: Die Parfümerie-kette der Rewe meldet einen Rückgang des EGT von 27,6 Mio. Euro (2012) auf 9,8 Mio. Euro (2013) und begründet diesen Ertrags-einbruch mit „dem Start eines groß ange-legten General renovierungs programms“. Bleibt zu hoffen, dass diese Investitions-saat in den nächsten Jahren aufgeht.

Schlaglichter auf das Match Merkur gegen IntersparÜberkapazitäten im LEH heizen den Ver-drängungswettbewerb an, mit massiven betriebswirtschaftlichen Folgen für die Beteiligten. Als sich kürzlich Merkur-Vorstand Kerstin Neumayer und Inter-spar-Chef Markus Kaser beim ECR-Info-Tag, angefeuert von ZIB-2-Starmoderator Armin Wolf, über die Vorzüge ihrer je-weiligen Marktmodelle austauschten, amüsierte sich das Publikum. Das The-ma „Verdrängungswettbewerb“ aber blieb ausgespart.

Aktuelle Daten des GfK-Haus-haltspanels lassen die Brisanz dieses Mat-ches erahnen. Im Zeitvergleich 1. HJ 2012 vs. 1. HJ 2013 legte Interspar bei der Käu-

ferreichweite von 48,2 auf 49,0 % zu, hinkt aber damit weiterhin deutlich hinter den Merkur-Märkten zurück, deren Reichwei-te von 58,8 % auf 58,1 % sank. Dass Mer-kur mit 127 Filialen (Stand 1. Jänner 2014) mehr Kunden erreicht, als Interspar mit 60 Standorten, liegt auf der Hand. Inter-spar verdankt seinen Reichweitenzuwachs nach Expertenansicht den intensiven Flugblattaktionen, während die frequenz-steigernde Wirkung des „Mr. Anonym“, der uns jetzt verlässt, offenbar nachließ.

Die Kunden sind im Großen und Ganzen loyalBei der Bedarfsdeckungsquote, Indikator für die Shopperloyalität, konnte die Rewe-Tochter gegenüber dem Tannen-Großfor-mat erneut punkten. Merkur hält im ers-ten Halbjahr 2014 bei 14,7 % (2012: 14,8 %), Interspar bei 13,2 % (2012: 13,4 %). Wenn die Kunden eines 2000 m2 großen Merkur im Schnitt mehr einkaufen als die Kunden eines 4000 m2 großen Interspar, muss das einen Grund haben. Und der heißt vermut-lich „Friends of Merkur“. Übrigens: Der Durchschnittseinkauf bei Merkur stieg von 22,86 Euro (2012) auf 23,08 Euro (2013).

Aktionsschlachten ohne Einfluss auf den RohgewinnSpektakulär manifestiert sich der Verdrän-gungswettbewerb in den seit Jahren toben-den Sonderangebotsschlachten. 2013 fei-erte Billa seinen 60. Geburtstag (heuer ist die Spar an der Reihe). Wie hat sich dieser Aktionshype auf die Roherträge der Einzel-handelsformate ausgewirkt?

Die Billa AG (mit Billa, Penny, Stan-da) erreichte 2013 eine Bruttospanne von 28,7 % (bezogen auf den Nettoumsatz), 2012 lag dieser Wert bei 28,6 %. Deutlich besser schneidet, wie nicht anders zu er-warten, Bipa ab. 2013 schaffte der Parfü-meriefilialist eine Bruttospanne von 37,9 %, ein Jahr zuvor waren es „nur“ 37,0 %. Da-zwischen liegt Merkur mit einer Spanne von 32,8 % (gleicher Wert in den Jahren 2012 und 2013).

Die Spar Warenhandels AG weist 2013 eine Bruttospanne von 29,1 % aus, 2012 lag

sie bei 29,2 %. Die Werte sind insofern mit jenen von Billa und Merkur nicht ganz ver-gleichbar, weil ja der Spar-Konzern neben seinen Filialumsätzen auch Großhandels-umsätze (Belieferung der Spar-Kaufleute) tätigt, während Billa, Penny und Merkur reine Filialisten sind.

Bei der Adeg AG, zu 100 % ein Groß-händler, sank die Rohspanne von 12,0 % (2012) auf 9,4 % (2013). Vermutlich besteht hier ein Zusammenhang mit der Über-nahme des Großhandels für die Tankstel-lenshops. Generell aber haben sich die Bruttospannen bei Rewe und Spar kaum verändert.

Stark gestiegene PersonalkostenDass sich die Personalkosten, der bedeu-tendsten Aufwandsposition des Einzel-handels, ebenfalls kaum verändert hätten, kann man hingegen nicht behaupten. Bei der Billa AG stieg der Personaufwand in Prozenten des Nettoumsatzes gemessen, von 13,2 % (2012) auf 13,6 % (2013), bei Merkur schnellte die Personalkostentan-gente von 16,4 % auf 17,1 % hinauf, bei Bipa gar von 14,6 % auf 15,8 %. Lediglich bei der Spar AG blieb der Personalaufwand kon-stant auf dem hohen Niveau von 16,6 % (2012) bzw. 16,5 %.(2013).

Der Diskonter Hofer kann angesichts dieser Zahlen seiner Mitbewerber in fröh-lich-selige Weihnachtsvorfreude verfallen. Personalkostenführerschaft aufgrund ei-ner sensationell hohen Personalleistung, das ist die nie versiegende Ertragsquelle des Paradediskonters.

Werfen wir zum Schluss noch ei-nen Blick auf den Betriebserfolg, also das operative Ergebnis vor der Einbeziehung allfälliger Beteiligungserträge und Zinsen. Und da wird es nun wirklich eng. Die Billa AG weist als Betriebserfolg 2013 einen Ge-winn von 55 Mio. Euro aus, was 0,9 % des Umsatzes entspricht. Merkur rutschte in einen Verlust von 0,3 % ab, Bipa bilanziert mit 2,3 % Gewinn, die Spar Warenhandel mit 1,62 %. So schmelzen die Milliarden-umsätze unserer Handelsriesen zu ein paar Millionen an operativem Gewinn zusam-men. Eine schöne Bescherung.

Kassasturz bei Rewe und Spar

Kerstin Neumayer, Merkur-Vorstand, und Markus Kaser, Interspar-Chef, lobten beim diesjäh-rigen ECR-Infotag in einer Art Doppelconference die Vorzüge der jeweiligen Vertriebsschie-nen. Über den Verdrängungswettbewerb wurde nichts gesprochen. Johannes Brunnbauer

E-Commerce im Jahr 2015E-Commerce wird weiter wachsen, das ist offensichtlich. Wer das immer noch stei-gende Potenzial in Zukunft für sich nutzen will, muss sich schon jetzt für die neuen Trends und Möglichkeiten wappnen. Die-ter Kindl, CEO von Rakuten Österreich, dem internationalen eCommerce-Spezia-listen mit Fokus auf österreichische Händ-ler, definiert fünf Kerntrends, die die Ent-wicklung von E-Commerce im nächsten Jahr bestimmen werden:1. Kundenbindung und Shoppingerleb-nis durch Verschmelzung von Online- und Offline-MarkenauftrittKunden möchten heute auch eine Marken-erfahrung kaufen, die ihren persönlichem Geschmack entsprechend auftritt – online wie offline. Um dieses Kauferlebnis zu bie-ten, haben Händler ihr Angebot in den letz-ten Jahren immer mehr diversifiziert. On-line- und Offline-Erlebnisse wurden dabei voneinander getrennt gestaltet. Mit dem Jahr 2015 werden Händler ihre verschiede-nen Angebote unter einem gemeinsamen Markendach präsentieren, sowohl im In-ternet als auch in der Fußgängerzone.2. High-Noon für Krypto-Währungen2015 wird das Entscheidungsjahr für die Zukunft der Krypto-Währungen wie zum Beispiel Bitcoin sein, die zuerst ihre Re-levanz durch ein entsprechendes Trans-aktionsvolumen beweisen müssen. 2015 werden wir erfahren, ob diese Währungen überleben und damit ihr Versprechen einer neuen Weltwährung einlösen oder ob sie verschwinden werden.3. M-commerce nimmt weiter Fahrt aufImmer mehr Käufer entdecken und erwer-ben ihre Einkäufe auf mobilen Geräten. Laut einer Studie vom Handelsverband und der KMU Forschung Austria nutzen aktuell 9 % der Österreicher ihr Smartphone zum Einkaufen. Das dynamische Wachstum im heimischen M-Commerce zeigt sich weni-ger bei der Zahl der Smartphone-Käufer als vielmehr bei den Ausgaben. Diese stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 25 % an. Die-se Entwicklung wird an Geschwindigkeit zunehmen und wir erwarten daher, dass der Einzelhandel mehr in mobile Handel-sumgebungen und in das dazugehörige Marketing investieren wird.4. Cross-Border-Handel bringt weltweit Möglichkeiten für den EinzelhandelKunden werden durch Cross-Border-Han-del die Möglichkeit haben, bei Händlern überall auf der ganzen Welt einzukaufen. Dies macht den Weg frei, um Märkte in anderen Ländern zu erschließen und in-ternational die Reichweite des eigenen Geschäftsfeldes zu erweitern. Einzelhänd-ler können neue Märkte durch eine solche globale Plattform betreten und so signifi-kant wachsen.5. Social shopping ist EntertainmentSchon in 2014 führten Twitter und Face-book den ‚Jetzt Kaufen’-Knopf ein, und 2015 werden Einzelhändler dem Verkauf über diese Kanäle eine noch größere Be-treuung beilegen. Die wichtigsten Inno-vationen werden dabei 2015 bild-getrieben sein, weil soziale Bilderdienste wie Pinte-rest und Instagram starker wachsen und aktiver benutzt werden als viele andere so-zialen Angebote. Kunden teilen hier Dinge, die sie kaufen oder kaufen wollen und stel-len Kaufkollektionen zusammen. RED

Fortsetzung von Seite 1

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Thema Nachhaltigkeit

Nº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 7

„Mahlzeit – the story of men and meat“ ist die neue Multivisionsschau der öster-reichischen Umweltschutzorganisation Global 2000: es geht dabei um den eigenen und den globalen Fleischkonsum. Welt-weit steigt der Fleischverbrauch rapide an. Mittlerweile dienen rund 80 % der globalen Ackerfläche der Fleischproduktion. Das hat weitreichende Folgen: für die Bevöl-kerung armer Länder, die Naturreserven unseres Planeten und unsere Gesundheit. Seit 19.11. tourt die rund 3-minütige Global 2000 Multivision, die mit Unterstützung von Partnern wie dem Land Oberöster-reich, Schirnhofer, Donau Soja, dem Verein Soja aus Österreich und ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt entstanden ist, mindes-tens drei Jahre durch Österreichs Schulen und wird Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahre Themen und Problematiken näher bringen, die in direktem Zusammenhang mit unserem Fleischkonsum stehen: Er-nährungssicherheit, Futtermittel, Trans-port, ökologischer Fußabdruck, Klima, Regenwald, Tierhaltung, Gesundheit und Gentechnik.

Dazu Karl Schirnhofer: „Ein gemein-samer Weg zwischen NGOs und der Wirt-schaft ermöglicht echte Veränderungen. Deshalb arbeiten wir proaktiv mit Organi-sationen wie Global 2000 zusammen. Auch wir wollen zu der Lösung der Probleme bei Umwelt- und Klimathemen unseren Beitrag leisten und die Konsumenten an bewussten Fleischkonsum heranführen. Das Fleisch soll hochwertig sein und nachhaltig her-

gestellt werden. Unsere Almo-Almochsen sind ein echtes Positivbeispiel. Sie verursa-chen nachweislich weniger Treibhausgas-Emissionen als ein konventionell gemäste-ter Stier oder ein brasilianisches Rind.“ RED

Story of Men & MeatEin gemeinsames Projekt von Global2000 und Herstellern soll auf den richtigen Fleischkonsum hinweisen.

V. l.: Hans Peter Hutter, Ärzte für eine gesunde Umwelt; Leonore Gewessler, Global 2000; Ursula Bittner, Donau Soja; Karl Schirnhofer, Schirnhofer. Global 2000

Bester Big Player

Ihren wirtschaftlichen Erfolg und ihren engagierten Einsatz für den Wirtschafts-standort Österreich hat die Brau Union Österreich erneut unter Beweis gestellt: Beim Wettbewerb „Austria’s Leading Com-panies“ (ALC) – heuer bereits zum 16. Mal veranstaltet – wurde das Unternehmen als Österreich-Sieger im Bereich „Big Player mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz“ geehrt. Austria’s Leading Companies zeichnen sich durch nachhaltiges Wachs-tum aus und verfügen zugleich über eine solide finanzielle Basis. ALC ist somit kein Schönheitspreis, sondern es entscheidet objektiv die wirtschaftliche Performance der Firmen, gemessen anhand vieler Kenn-zahlen aus den letzten vier Bilanzen. Trotz eines schwierigen Jahres 2014 hat das Un-ternehmen gute Ergebnisse gezeigt. RED

Markus Liebl, Brau Union GD (re.) wurde geehrt von WKO-Boss Christoph Leitl. BU

www.ritter-sport.at

Süß oder salzig? Warum oder?DIE SORTE DES JAHRES 2015 – RITTER SPORT HONIG-SALZ-MANDEL.

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Honig-Salz-Mandel nach Verkostung kaufen* *Quelle: Unabhängiges Marktforschungsinstitut, Produkttests 2014

OPTIMALE AUSGANGSSITUATION• Abdeckung des Trends "Süß-Salzig"• Rezeptur beschert ein neues Geschmackserlebnis

BESTE ZUTATEN• prall gefüllt mit ganzen gerösteten Mandeln (23%),

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Handel8 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

+++ ADEG Umbau des Adeg-Marktes in Möll-brücke (K): Die Obstab-teilung wird zum Markt-platz, ofenfrisches Brot kommt aus der markteigenen Backstu-be. Gabi Hoffmann, seit vielen Jahren Mitarbei-terin in diesem Markt, übernimmt ihn als selbstständige Kauf-frau. + Brigitte Weiß hat nach 20 Jahren Zusam-menarbeit den Adeg-Markt in Anthering (S) von Friedrich Oberrei-ter übernommen, der in Pension gegangen ist.+++ SPAR I In Alten-felden (OÖ) wurde am 4. Dezember, ein neuer Eurospar-Markt der Spar-Kauffrau Maria

Streinesberger am Sandberg 6 eröffnet. Ehemals ein Spar-Markt, bietet der neue Eurospar den Kunden auf doppelter Verkaufs-fläche von über 1000 m² alles für das tägliche Leben zuhause. + Nach einem Totalrelaunch er-öffnete der Spar-Markt in der Stelzhamerstra-ße in Stadl- Paura (OÖ) am 3. Dezember auf über 800 m² Verkaufs-fläche. + Der neue Eurospar-Markt am südlichen Stadtrand von Bad Ischl (OÖ) erstrahlte bei der Eröff-nung am 3. Dezember mit 1200 m² Verkaufs-fläche in neuem Glanz. + Am 20. November

wurde der Spar in Horn (NÖ) auf über 600 m² wiedereröffnet. + Am 20. November eröff-nete der topmoderne Spar-Supermarkt in Hard (V). Der ca. 590 m² große Nahversorger ist Teil einer neu errich-teten Wohnanlage mit 28 Wohnungen direkt an der Ortseinfahrt. + Nach elf Monaten Bauzeit wurde das Interspar-Einkaufszen-trum in Unterwart (B) komplett umgebaut und modernisiert. Er-öffnung war am 20. No-vember. Der Markt ist 3200 m² groß.+++ NAH&FRISCH Der heimische, regional verankerte Nahver-

sorger eröffnete einen neuen Standort in Eberschwang (OÖ). Nah&Frisch-Kauffrau Traudel Öllinger (49) bietet in Maierhof 32 auf 241 m² Verkaufsflä-che über 4000 Pro-dukte an. + Ein neues Nah&Frisch-Geschäft eröffnete in Nußdorf am Attersee (OÖ). Franz Ragginger (31) und sein 16-köpfiges Team bieten Kun-den auf rund 225 m² Verkaufsfläche rund 4500 Produkte an.+++ HOFER Die Hofer-Filiale in der Ziegel-hofstraße in Wien-Donaustadt feierte am 4. Dezember Wiederer-öffnung – mit Backbox.

+ Größer, moderner und heller präsentiert sich das renovierte Verkaufslokal von Hofer in Walding (OÖ); seit 27. November auch mit Backbox.+++ SPAR II Im Rahmen der Lehrabschluss-feier am 27. Novem-ber in den Minoriten in Wels wurden 92 Absolventen/-innen der Spar-Akademie-Klassen ausgezeichnet und gefeiert.+++ PENNY Am 27. No-vember 2014 hat der Penny-Markt in Ferlach (K) neu eröffnet – mit einem modernen, res-sourcenschonenden Ladenbaukonzept.+++ MERKUR I Der neu

eröffnete Merkur-Markt in der Simmeringer Hauptstraße 101 in Wien bietet mit dem innovativen Marktplatz-konzept seit 27. No-vember ein besonderes Einkaufserlebnis auf rund 1900 m².+++ MERKUR II Die Verbrauchermarkt-Schiene Merkur wurde am 30. Oktober für seine herausragenden Leistungen in der Lehr-lingsausbildung mit dem Österreichischen Staatswappen ausge-zeichnet.+++ NORMA Der Lebensmittel-Diskonter eröffnete am 17.No-vember einen Markt in Gaspoltshofen (OÖ).

Newsticker

Unter neuer Geschäftsführung soll Ziel-punkt ab 2015 einen weiteren Qualitäts-schub bekommen. Der Fokus soll dabei auf Wien liegen, da die Kette hier mit 134 Fili-alen der zweitgrößte Lebensmittelhänd-ler nach Billa ist. 2015 nimmt Eigentümer Pfeiffer 2 Mio. Euro in die Hand, um die Wiener Standorte zu modernisieren. In Summe werden 10 Mio. Euro investiert. Das Geld kommt aus dem Pfeiffer-Cashflow.

So wird künftig das Angebot an Fer-tiggerichten und Ethno-Produkten aus-geweitet, kündigten die Geschäftsführer Jürgen Krizmanich und Roland Malli bei einem Pressegespräch in Wien an. Das Frischesortiment soll aufgestockt und überarbeitet werden, auch will Zielpunkt in den ersten Monaten 2015 in Wien mit der Hauszustellung beginnen. Sowohl die Selbstabholung der Waren in Abholstatio-nen (Pick-up-Boxen) als auch Hauszustel-lung (durch die Post) sind möglich. Ähn-lich dem Modell bei der Österreichischen Post sollen Kunden die zuvor bestellten Lebensmittel an frequentierten Standorten wie etwa U-Bahn-Stationen in den Boxen abholen können. Bis März 2016 plant die Lebensmittelkette 30 solcher Stationen.

Dynamisches DuoJürgen Krizmanich, der kürzlich zum Co-Geschäftsführer von Zielpunkt – neben

Roland Malli – bestellt worden ist (die handelszeitung hat berichtet), betont, dass Zielpunkt bei der Mitarbeiter-Schu-lung ansetzt. „Gerade in diesem Moment bedienen unsere Mitarbeiter die Kunden. Da ersparen wir uns Zukunftskonzepte wie Akademien und Ähnliches, obwohl wir Vergleichbares haben“, so Krizmanich. Der 39-Jährige verantwortet bei Zielpunkt die Bereiche Vertrieb, Marketing und Expansi-on. Roland Malli (41) ist bei Zielpunkt als Geschäftsführer für die Unternehmens-bereiche Category-Management, Control-ling sowie die kaufmännische Geschäfts-führung zuständig.

30 Franchise-Kandidaten„Inspiriert“ von der Zielpunkt-Schwester Unimarkt, startet auch Zielpunkt mit ei-nem Franchisesystem, sagte Aufsichtsrats-chef Erich Schönleitner. Ab Jänner 2015 würden „intensive Gespräche“ mit den bisher 30 Interessenten geführt. Mit ersten Pilot-Filialen will die Kette aber erst 2016 starten. Angedacht seien vorerst rund fünf Franchise-Standorte. Langfristig könnte ein Drittel der über 250 Filialen franchise-geführt werden.

Schönleitner will bei Zielpunkt im Geschäftsjahr 2016/17 Gewinne sehen. Im Jahr 2013/14 (per Ende Februar) lag der Jahresverlust bei 11,8 Mio. Euro. FRI

Alle Kraft nach WienHauszustellung, Abholstationen, mehr Ethno-Produkte, Fertigessen und Frischeartikel: Das sind die Trümpfe des neuen Zielpunkt-Geschäftsführers Jürgen Krizmanich.

Die Zielpunkt-Geschäftsführer Roland Malli (li.) und Jürgen Krizmanich. Pfeiffer

Procter & Gamble und Bipa unterstützen gemeinsam die Caritas Mutter-Kind-Ein-richtungen in Österreich. Zwischen Juli und September 2014 ging von jedem bei Bipa ge-kauften Oral-B- und blend-a-med-Produkt eine Spende an die Einrichtungen. Dabei kam eine Gesamtsumme von über 80.000 €

zusammen. Noch bis Ende Dezember 2014 gehen von jedem verkauften Gillette-, Aus-sie-, Pantene Pro-V- und head & shoulders-Produkt 10 Cent an die Caritas. Im Laufe des kommenden Jahres wird diese Aktion (mit anderen Produkten) fortgesetzt, 150.000 € könnten zusammenkommen. RED

Mutter-KindBipa und Procter & Gamble fördern Caritas-Einrichtung.

„Meistens beginne ich mit dem Satz: Darf ich Sie ganz kurz aufhalten?“ sagt Sylvia Drabek, 67, und eine „Pfeiffer-Oma“ mit der Mission, ihre Erfahrung im Umgang mit Lebensmitteln an Konsumenten weiterzu-geben. Wir haben sie und „Opa“ Heinrich Kramel, 60, bei einem Zielpunkt-Aktions-tag in Wien getroffen. Drabek ist für diese Aufgabe – als eine von insgesamt 150 Omas und Opas, die „Das ist doch noch gut!“ in die Welt posaunen – als „Quasselstrippe“ (Eigendefinition) wie geschaffen. Drabek sagt, dass die Kunden oft zu wenig Zeit haben, um von ihren Tipps zu profitieren. Kramel fügt hinzu: „Die jungen Menschen scheinen sich überhaupt weniger dafür zu interessieren.“

Auf die Frage, was zuhause mit den Resten passiert, antwortete ein Kind: „Das

isst der Papa. Die Mama sagt, der ist der Mistkübel.“ Generell stellen beide Seni-oren fest, dass die Städter häufiger bera-tungsresistent sind, als Kunden auf dem Land. „Aber manchmal erzählen sie uns auch ihre Lebensgeschichte“, schmunzelt Drabek. Seit sie sich aus tiefer Überzeu-gung dem Projekt angeschlossen hat, kauft sie „so wenig wie noch nie“ selbst ein; ein Lerneffekt, der missionsbedingt ist.

Die Senioren, die an dieser Aktion aktiv mitmachen, wurden gründlich ge-schult, etwa über gesetzliche Bestimmun-gen. Auch das im Rahmen der Nachhaltig-keitsinitiative der Pfeiffer Handelsgruppe präsentierte Restl-Kochbuch „Das ist doch noch gut! Vom Restl zum Rezept“ verkauft sich bestens, die erste Auflage (11.600 Stück) ist schon ausverkauft. FRI

„Papa, der Mistkübel“Es ist erstaunlich und skurril, was Omas und Opas im Dienst der Pfeiffer-Aktion zu hören bekommen.

Heinrich Kramel (li.) und Sylvia Drabek (re.) bei einem Kundengespräch. Handelszeitung

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HandelNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 9

Bio ist längst keine Nische mehr. Rund um den Globus steigt Jahr für Jahr das Interes-se an biologisch produzierten Lebensmit-teln. Ein immer größeres Angebot an Bio-Lebensmitteln, neue Vertriebskanäle sowie eine gute Kundenbindung führen zu nach-haltigen Umsatzzuwächsen. Der Umsatz im Bio-Sektor soll laut Organic Monitor derzeit rund 63,8 Mrd. US-Dollar (ca. 51,66 Mrd. €) betragen. Eine sensationelle Entwicklung, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2000 der globale Bio-Umsatz noch bei knapp 18 Mrd. US-Dollar lag. Man kann also davon ausge-hen, dass es in den nächsten Jahren weitere Zuwächse gibt. Mit an der Spitze ist Europa, auf das 41 Prozent des weltweiten Gesamt-umsatzes entfallen. Trotz Krisenzeiten ist Bio in Europa ein riesiger Erfolg. Laut Marco Schlüter, Direktor der International Fede-ration of Organic Agriculture Movements (IFOAM), sparen die Konsumenten mitt -lerweile bei Urlauben, aber nicht bei quali-tativ hochwertigen Lebensmitteln.

Alle Vertriebskanäle legen zuIn Deutschland stieg der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in allen Vertriebskanälen 2013 von 7,04 auf rund 7,55 Mrd. Euro. Das ist laut Bund Ökologische Landwirtschaft (BÖLW) in Berlin ein Plus von 7,2 Prozent.

Auch in den Niederlanden, das Partnerland der Biofach 2015, legt Bio kontinuierlich zu. Nach Schätzungen des Dachverban-des Bionext in Zeist hat der Umsatz 2013 rund 1,06 Mrd. betragen, wobei bereits 55 Prozent des Umsatzes über konventi-onelle Supermarktketten erzielt wurden. Ebenso erfreulich läuft es in Österreich. Der Bio-Sektor entwickelt sich auch hierzu-lande anhaltend positiv. Mit einem Umsatz

von rund 1,065 Millionen Euro (2011) be-legte Österreich 2012 im Ranking der größ-ten Märkte für Bio-Produkte weltweit den hervorragenden achten Platz (Quelle: FiBL ,AMI, IFOAM). Laut RollAMA, bei der Da-ten von rund 2500 österreichischen Haus-halten herangezogen werden, lag der Bio-Anteil aller Einkäufe von Frisch produkten im österreichischen Lebensmittelhandel 2013 bei 7,2 Prozent – ein international be-

achtlicher Wert. Den höchsten Bio-Anteil im heimischen Lebensmittelhandel haben Eier mit 16,5 Prozent, gefolgt von Milch (13,9 %) und Erdäpfeln (3,2 %). Summa summarum sollen die Pro-Kopf-Ausgaben für Bio-Produkte in Österreich laut FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Land bau) bei 127 Euro liegen. Damit be-legte Österreich 2012 den fünften Platz im weltweiten Ranking.

Nachfrage größer als das AngebotDiese positive Entwicklung hat nur einen Wermutstropfen: Die Nachfrage nach Bio-Produkten wächst in vielen Ländern, wie Deutschland, Frankreich und Niederlan-de, schneller als die eigene Produktion im Land. Eine Tatsache, die auch Gerard Versteegh, Gründer der holländischen Großhandelsfirma Tradin Organic und Präsident der internationalen Großhan-delsfirma Sun Opta, bestätigt. Das ist für Österreich, wo 19,7 Prozent der landwirt-schaftlich genutzen Fläche für den Bio-Anbau genutzt wird, aber kein Nachteil. Heimische Produkte haben sich in einigen Bereichen bereits über den Heimmarkt hi-naus entwickelt. Einer der wichtigsten Ex-portmärkte für Bio-Produkt aus Österreich ist Deutschland. AR

Bio trotzt weltweit allen KrisenBiologische Lebensmittel gehören mittlerweile zum normalen Alltag, sowohl für die Landwirtschaft, den Handel und auch für Kunden. Mit einem Bio-Umsatz von 127 Euro pro Kopf liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld.

Der Umsatz im Bio-Sektor ist weltweit auf fast 64 Mrd. US-Dollar gestiegen. www.thinkstock.de

Was 1854 als Krämerei in der Vorarlberger

Gemeinde Götzis begann, haben Franz Josef und Elisabeth Fleisch mit ihrer Übernahme im Jahr 1984 zu einem Ge­heimtipp entwickelt: für Käsefreunde, Liebhaber von Whisky und Rum sowie Kunden, die Regionalität und Bio schät­zen. 2014 ist das Jahr der runden Zahlen für das Geschäft: Vor 160 Jahren gegrün­det, vor 80 Jahren übernommen durch Franz Josefs Großvater der Gründerfami­lie Salzgeber, jährt sich ihr eigenes Jubi­läum zum 30. Mal.HerzensangelegenheitDer Ausbau des Whisky­Sortiments war und ist Liebkind von Franz Josef Fleisch. Vor 15 Jahren hat er damit begonnen. „Es war sehr schwierig am Anfang“, bekennt der innovative Kaufmann. Heute sind es rund 300 Sorten, darunter Spezialitäten wie Càrn Mòr Black Gold Edition, High­land Park oder eine Macallan Rarität für 629 Euro.

Mit im Team ist voller Begeisterung Sohn Benedikt, der um mehr Platz für sein Rumangebot neben Vaters Whiskyflaschen kämpft. „Mama hatte einen besonderen Rum geschenkt bekommen, da war ich ge­rade 18 Jahre alt. Die Harmonie am Gaumen hat mich begeistert.“ Rund 80 Sorten fin­den sich im Supermarkt­Regal. Natürlich sind da auch Raritäten darunter. „Wir ha­ben noch Ron Zacapa Black Label, der nicht

mehr produziert wird. Der größte deutsche Rumhändler hat von diesem keine Flasche mehr. Aber wir haben ihn noch“, strahlt Benedikt Fleisch.

Käse à-pointDie Käsetheke von Frau Fleisch ist Balsam für die Seele von Käseliebhabern. Die 140 bis 150 Sorten sind alle perfekt gereift, die meisten von ihnen lässt Käsefreundin Eli­sabeth selbst à­point reifen. Neben einer großen Auswahl heimischer Käse finden sich viele französische Weichkäsesorten und italienische Käse. Bereits seit 25 Jah­ren besteht dieses besondere Angebot. „Es hat uns gereizt, etwas Besonderes zu

haben. Darum dieses Sortiment. Das sind wir“, strahlt die Käseexpertin.

Neben Käse, Whisky und Rum und dem üblichen Spar­Supermarktgrundstock bietet der Supermarkt asiatische, brasi­lianische, italienische und französische Spezialitäten und Bio­Produkte aus der Region. Zu letzteren zählen Eier von glück­lichen Hühnern, verschiedene Honigsor­ten aus dem Bregenzerwald, Gemüse und Früchte von der Biogärtnerei Wegwarte aus Koblach, Bio­Wurstwaren aus Meinin­gen, Teigwaren, Senf, Joghurt, Brände und mehr. Kunden kommen aus dem ganzen Land, auch aus der Schweiz und Deutsch­land. KARIN SAURO

Der Reiz des BesonderenDer Spar Supermarkt Fleisch in Götzis/Vorarlberg bietet ein außergewöhnliches kulinarisches Sortiment.

Familie Fleisch (rechts Sohn Benedikt) forcieren in ihrem Spar Supermarkt das Spezielle. KS

Virtuell aussuchen, real abholen

Der klassische Bipa-Online-Shop mit Zu-stellung nach Hause besteht bereits seit Juni 2011. Der Stammkundenanteil ist 85%. Nach einer erfolgreichen Testphase, die bereits seit Oktober in Wien und Nieder-österreich läuft, erweitert Bipa nun als erster Drogeriefachhändler österreichweit seinen Online-Shop um das neue Feature „Click & Collect“. Dieses Service ermög-licht im Bipa-Online-Shop zu bestellen und die Einkäufe noch am selben Tag ab-zuholen. Die Mitarbeiter des ausgewählten Bipa-Shops bereiten die Bestellung vor und stellen sie innerhalb weniger Stunden den Kunden zur Verfügung. Sobald die Bestel-lung abholbereit ist, werden die Kunden per E-Mail verständigt. Dabei garantiert Bipa, dass alle bis 14 Uhr getätigten On-line-Einkäufe bereits ab 17 Uhr abgeholt werden können. Bezahlt wird entweder direkt in der Filiale oder über Kreditkar-te, Sofortüberweisung, EPS, Paybox oder Zahlung auf Rechnung. Dabei sind die Pro-dukte im Online-Shop zu POS-Preisen oder durch spezielle online-Promotions zu noch günsti geren Preisen erhältlich. RED

Bipa-Geschäftsführer Dietmar Gruber. Bipa

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Ein Tag mit Harald Christ

10 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

Seit knapp 25 Jahren arbeitet Harald Christ schon bei Mautner Markhof. Hineingeboren in eine Weinbauern- Familie, machte der gebürtige Stam-mersdorfer in seiner Jugend eine Ausbildung zum Weinbau- und Keller-meister und startete seine berufliche

Laufbahn in bekannten Sektkellereien. 1990 startete er bei Mautner Markhof in der Essigerzeugung. Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildung zum Werkmeister für Bio- und Lebensmit-teltechnologie übernahm Christ auch die Verantwortung für die Fruchtsirup-

und Feinkosterzeugung und ist nun für die gesamte Produktionsleitung verantwortlich. Im Zuge seiner führen-den Tätigkeit sind ihm das Treffen und Reden mit Kollegen und Lehrlingen besonders wichtig, um zu diesen engen Kontakt zu halten.

25 Jahre ErfahrungHarald Christ ist Produktionsleiter bei Mautner Markhof und im Werk in Wien Simmering nicht nur für alle Produktionsabläufe, sondern auch für die Ausbildung der Lehrlinge verantwortlich.

Harald Christ

7.15 UhrHarald Christ startet seinen Arbeitstag um 7.15 Uhr. Als erster Programmpunkt steht eine kurze, informelle Besprechung mit Mautner Markhof Geschäftsführer Jürgen Brettschneider an, um gleich zu Tagesbe-ginn die wichtigsten anstehenden Projekte durchzugehen.

7.30 UhrGleich danach beginnt Christ seinen täg-lichen Rundgang durch die Produktion. Erstes Ziel ist dabei die Senfproduktion, und danach schaut er auch gleich in der Abfüllung vorbei, um sich mit den Kolle-gen auszutauschen. Jedes Jahr werden in Wien-Simmering 5000 Tonnen „Mautner Markhof“-Senf hergestellt, das sind rund 10 Mio. Tuben.

7.45 UhrWeiter geht’s zur Sirup-Produktion und -abfüllung. Mautner Markhof produziert jährlich 10,5 Mio. Liter Sirup, die in 7,5 Mio. Flaschen abgefüllt werden.

9.00 UhrNach dem morgendlichen Checken der Emails findet von 9.00 bis 11.00 Uhr eine Projektsitzung mit Kollegen aus den Be-reichen Einkauf, Marketing und Quali-tätssicherung statt. Dabei werden neue Produktentwicklungen besprochen und abgestimmt.

11.00 UhrAm Vormittag wurde frische Senfsaat an-geliefert und in die Lagerräume gebracht. Diese wird neben der genauen Untersu-chung durch die Qualitätssicherung auch durch den Produktionsleiter einer Kontrol-le unterzogen. Seit 2010 bezieht Mautner Markhof die gesamte verarbeitete Senfsaat nur noch aus Österreich, genauer gesagt aus Niederösterreich und dem Burgenland. Durch eine Partnerschaft mit der Raiffei-sen Ware Austria ist somit beste Qualität der Rohware garantiert.

12.30 UhrNach dem Mittagessen setzt Harald Christ seinen Rundgang in der Essigproduktion fort, wo er u. a. die Fermentationsverläufe kontrolliert. Zudem werden aktuelle An-liegen mit den Mitarbeitern besprochen. Die derzeitige Produktionsmenge an Essig liegt bei etwa 12 Mio. Litern jährlich. Das entspricht ca. 10,5 Mio. Flaschen, von de-nen bei mehr als 2 Mio. am Etikett „Hespe-riden Essig“ steht.

13.30 UhrAls Wein-Experte ist Harald Christ na-türlich auch für den Einkauf der für die Essig-Produktion benötigten Weine zu-ständig. Darüber hinaus befasst er sich mit Verbesserungen von Produktionsabläufen und kümmert sich um außerplanmäßige Abläufe und Neuinvestitionen. Bevor es nachmittags einige Telefonate zu erledigen gibt, trifft er noch einige Kollegen für die Produktionsplanung. Denn gerade jetzt rund um Weihnachten muss das Lager aus-reichend mit Senf, Essig, Sirup und Kren gefüllt sein, um mögliche Liefer-Engpässe zwischen den Feiertagen zu vermeiden.

14.30 UhrSeit 2008 bildet Mautner Markhof Lehr-linge im Beruf Lebensmitteltechniker/in aus, derzeit sind es vier an der Zahl. Ha-rald Christ ist Lehrlingsbeauftragter und Prüfer bei den Lehrabschlussprüfungen. Er begleitet die Jugendlichen während der gesamten dreieinhalb-jährigen Lehrzeit als Ausbildner und Coach. Er lehrt den ange-henden Lebensmitteltechnikern das nötige Wissen in verschiendenen Bereichen wie Nahrungsmittelkunde, Mikrobiologie und Qualitätsmanagement. Dabei macht Christ mit den Lehrlingen Laborübungen und un-terrichtet sie in der handwerklichen Her-stellung von Lebensmitteln. Nachdem Christ zum Abschluss des Tages noch ein paar Mails bearbeitet und telefo-niert, geht er etwa gegen 18.00 Uhr in den wohlverdiensten Feierabend.

Nicole [email protected]

Gegründet im Jahr 1841, produziert Mautner Markhof am Wiener Standort heute ein breites Produktportfolio, das von Senf, Ketchup und Mayonnaise, über Kren, Dressings und Essig bis hin zu Fruchtsirup reicht. Als Produktions- leiter verantwortet Harald Christ alle Bereiche und kümmert sich dabei, in enger Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern, um die gesamte Produktionskette - vom Roh-stoff bis zur Auslieferung der fertigen Produkte.

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InternationalNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 11

Do it yourself – Let’s go PizzaInsel Krk, Kroatien: Eine Pizza zu backen ist im Normalfall aufwändig. Mit der auf der Insel Krk entdeckten Pizzamaschine „Let’s Pizza“ hat man in 2 Minuten und 30 Sekunden Backzeit eine vollwertige Pizza am Pappteller. Der Teig wird geknetet und die Toppings kann man sich aussuchen. Bis dato kann man sich eine von fünf Varianten aussuchen.Natürlich wird der Pizza-affine Gourmet die Augen verdrehen, doch für den hungrigen Touristen, der wenig Zeit im Lokal verbringen will und dafür mehr am Strand, ist die Pizza-Ma-schine eine willkommene Abwechslung. Ein weiterer Vorteil liegt in den Öffnungszeiten von „Let’s Pizza“: 24 Stunden steht die Maschine bereitwillig da und verwöhnt auch hungri-ge Nachtschwärmer. Vor einem belgischen Supermarkt gibt es neuerdings ein Pommes-Gerät. Findige Studenten haben nun auch einen Currywurst-Automaten entwickelt, „Currymax“ haben die Erfinder ihre Maschine getauft. Sie hat schon „gut über 100 Würste“ zubereitet. Jetzt warten wir auf die öster-reichische Antwort: Gulaschkanone und Schnitzelpresse!

KroatienFläche: 56.542 km²Einwohnerzahl: 4.284.889

Bevölkerungsdichte: 79 Einwohner/km²

Im Jahr 1881 von den Brüdern Harvey auf Islay gegründet, ist die Destillerie Bruich-laddich heute eine von insgesamt acht Whisky-Brennereien der berühmten Insel. Während zur Gründungszeit Destillerien meist in umgebauten Bauernhöfen unter-gebracht waren, errichteten die drei Brüder ein in den Himmel ragendes Gebäude, das Platz bot für sechs Meter hohe Destillier-kolben. Seit damals ist die Destillerie zur Gänze erhalten geblieben, und viele der alten Maschinen sind heute noch in Be-trieb, darunter die älteste in Produktion stehende Brennblase Schottlands.

Wie früherWie vor mehr als 100 Jahren wird der Whis-ky bei Bruichladdich unverändert in einem sehr aufwändigen Verfahren hergestellt. Die verarbeitete Gerste stammt meist von der Insel und wird zu einem großen Teil biologisch angebaut. Bruichladdich ist die einzige größere Destillerie, die ihren Whis-ky direkt auf der Insel destilliert, reifen lässt und abfüllt. Und da der Whisky in Holzfäs-sern und nicht in Stahlfässern fermentiert, entwickelt er neben der goldenen Farbe vor allem seine komplexen Geschmacks- nuancen: Er ist geprägt vom Charakter und der salzigen Meeresbrise der Insel. Abhängig von der Stärke des Torfs ist das Produktportfolio von Bruichladdich in

drei Linien gegliedert: „Bruichladdich“ steht für ungetorften Whisky, allen voran den „Bruichladdich The Classic Laddie“, das Flaggschiff der Destillerie in der un-verwechselbaren türkisfarbenen Flasche. „Port Charlotte“ hingegen ist der stark Ge-torfte, er steht als „Scottish Barley“ (aus 100 % schottischer Gerste) oder „Islay Barley 10 Years“ (nur Gerste von Islay) zur Verfügung. Eine echte Rarität für Connais-seure ist „Octomore“, der am stärksten ge-torfte Whisky der Welt aus 100 % Gerste der Insel Islay: Der ungewöhnlich rauchige Whisky lagert fünf Jahre lang in amerika-nischen Eichenfässern bis zur Perfektion.

Gin, Gin Neben Whisky produziert Bruichladdich noch eine weitere Premium-Spirituose: „The Botanist Gin“. Das Besondere an die-sem einzigen Islay Dry Gin ist die Zusam-mensetzung aus 31 Kräutern, von denen 22 direkt auf der Insel wild wachsen und von Hand gesammelt werden. Neben den neun klassischen Gin-Aromen, wie etwa Schwertlilie, Zimtkassie und Koriander-samen, wird „The Botanist Gin“ also mit einer Vielzahl weiterer duftender Kräuter veredelt, die für den vielschichtigen, kom-plexen Geschmack sorgen. Alle Produkte werden von Top Spirit in Österreich ver-trieben. NH

Schottische RaritätenDie Destillerie Bruichladdich produziert auf der Insel Islay den wohl torfhaltigsten Whisky der Welt.

Bruichladdich destilliert in Holzfässern und nicht in Stahlfässern. Bruichladdich

Die schwankenden Weltmarktpreise für Orangensaftkonzentrat an der Börse wir-ken sich direkt auf die Einkommen und die Arbeitsbedingungen der Pflücker und Kleinbauernfamilien in den Anbau-ländern aus. Auf den Großplantagen Brasiliens sind die Arbeitsbedingungen der Pflücker oft sehr schlecht, zudem verursachen riesige Monokulturen irre-parable ökologische Schäden. Inoffizielle Arbeitnehmer sind weder kranken-, noch renten- oder arbeitslosenversichert. Be-sonders fatal sind die gesundheitlichen Folgen, weil häufig Pestizide gesprüht werden, ohne dass die Pflücker vorher von den Plantagen geholt werden. Zu den größten Produzentenländern gehören neben Brasilien, auch die USA, die Mittelmeerländer, Mexiko und China. Der Pro-Kopf-Verbrauch in Österreich entspricht mit 30,6 Litern pro Jahr dem zweithöchsten in der Europäischen Union. Über 90 % des Orangensaftes auf dem österreichischen Markt stammen aus Brasilien. Für den Fairen Handel mit Saft-Früchten wie Orangen oder Mangos gelten im Fairtrade-System Mindestpreise, die un-

abhängig von den Preisschwankungen zu bezahlen sind.

Mindestpreise gesichert, bessere ArbeitsbedingungenDer allgemeine Standard für Plantagen-anbau im Fairen Handel fördert in diesem Fall auch gezielt die Arbeiter auf Orangenplantagen und sorgt für gute und faire Arbeitsbedingungen. Auch die Löhne müssen gleich oder höher als die regionalen Durchschnittslöhne oder der lokale Mindestlohn sein. Die Fairtrade-Prämie für Soziales, Infrastruktur und Bildung wird für die Entwicklung der Gemeinschaft verwendet. Um Verletzun-gen bei der Arbeit zu vermeiden, müssen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Sicherheit der Arbeiter vorhan-den sein.Seit 1999 gibt es fair gehandelten Oran-gensaft in Österreich. Zudem sind heute neben Orangensaft auch Bananen-, Multivitamin- und Mangonektar mit dem Fairtrade-Gütesiegel je nach Listung bei Merkur, Billa, Zielpunkt, MPreis, Hofer, Interspar, Adeg, Spar und Spar Gourmet erhältlich.

Fairtrade

Die Orange mit dem fairen PreisBei Orangenplantagen sind die Arbeitsbedingungen nicht gerade rosig – Fairtrade schafft Abhilfe.

90 % des in Österreich verkauften Orangensaftes kommen von brasilianischen Plantagen. Fairtrade

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Mit 340 Sonnentagen im Jahr ist Zypern die ideale Destination für einen Urlaub. Die handelszeitung hatte allerdings einen anderen Auftrag, nämlich her-auszufinden, was die Mittelmeerinsel an landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie an Verarbeitungsprodukten zu bieten hat. Auf Zypern werden häufig

Zitrusfrüchte angebaut. Hinzu kommt die Erzeugung von Gemüse. Bei vielen Anbausorten (Obst, Gemüse und Ge-treide) sind durch das ausgesprochen freundliche Klima zwei Ernten im Jahr Standard. Auf der Insel gibt es außer-dem einige größere Olivenbaumhaine. Neben dem Export landwirtschaftlicher

Erzeugnisse suchen auch immer mehr Verarbeitungsbetriebe Vertriebspartner in Europa. Vor allem in Großbritannien sind zypritiosche Unternehmen bereits gut im Geschäft. Zypriotisches Ethno-Food auf tradi-tioneller Basis rückt aber auch in Ös-terreich zunehmend in den Fokus des

Ethno-Food mit langer TraditionAuf Einladung der Handelsabteilung der zypriotischen Botschaft besuchte die handelszeitung auf der sonnigen Mittelmeerinsel Unternehmen der Lebensmittelbranche.

Der Olivenbaum be­nötigt viel Zeit zum Wachsen und kann sehr alt werden. Das Exemplar links (fotografiert in der Nähe der zyprioti­schen Küstenstadt Larnaca) steht nach Angaben der Ein­heimischen bereits seit 1500 Jahren dort.

Christina und Maronis Mavrochanna sind zwei der Three Bakers in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia.

Zorbas­Manager (v. l.) Stefanos Aloneftis (Export), Panicos Shiouftas (Produktion) und George Fiakas (Logistik).

Yiangos Katsaris, Managing Director bei Artozym, mit Abneh­mern seiner Pita­Brote, das sind u.a. Fast­Food­Restaurants.

Lebesmitteleinzelhandels. So hat zum Beispiel Halloumi, ein halbfester Käse aus der Milch von Kühen, Scha-fen oder Ziegen, der vor allem gegrillt oder gebraten auf den Teller kommt, mittlerweile auch hierzulande Be-kanntheit erlangt.

Mit Österreich in KontaktVerschiedene Halloumi-Produkte wie z.B. Halloumi-Kroketten, aber auch Teigwaren mit Halloumi u.v.m. erzeugt das Unternehmen The three Bakers in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia. Das Familienunternehmen beschäf-tigt 16 Mitarbeiter und vertreibt seine Produkte in tiefgekühlter Form neben dem Heimmarkt auch in Griechen-land, England und in der Schweiz. Und auch mit österreichischen Ver-triebspartnern (z.B. Concept Cool) sei man in Kontakt. Firmenchef Maronis Mavrochanna besucht mit seinem Team internationale Messen und war auch schon in Österreich. „Wir können unseren Rezepturen an die Gewohn-heiten in den Exportmärkten anpas-sen und sind auch bereit, private La-bels herzustellen“.www.thethreebakers.com

Business statt SirtakiDen Namen Zorbas dürften Öster-reicher älterer Jahrgänge mit Alexis Sorbas assozieren. Der gleichnamige Film (Originaltitel: Zorba the Greek) aus dem Jahr 1964 mit Anthony Quinn in der Hauptrolle zählt zu den erfolgreichsten aller Zeiten und wur-de mit drei Oscars ausgezeichnet. Das Management des in Larnaca beheimateten Familienunterneh-mens Zorbas hat zwar nichts gegen die Assoziation einzuwenden, nach dem Motto „weder verwandt noch verschwägert“ ist eine Identifikation allerdings unerwünscht. Hier geht es nicht um griechische Klischees, son-dern um seriöses Business. Zorbas zählt schließlich mit 1300 Beschäf-tigten und 80 Millionen Euro Umsatz zu den größten Bäckereiunterneh-men Zyperns. Das Sortiment reicht von tradionellen Back- und Süßwaren über internationale Spezialitäten (Ba-guette, Pita Bread, Kaizer Semmel) bis hin zu Brötchen für Hotdogs oder Burger von McDonald´s. Tiefgefroren

Text & Fotos: Max Pohl

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ENTGELTLICHE KOOPERATION MIT DER ZYPRIOTISCHEN BOTSCHAFT

werden die Produkte mittlerweile bis nach Kanada und Australien exportiert. Kontakte zu potenziellen europäischen Kunden werden über Messen wie Anu-ga (Deutschland) und Sial (Frankreich) geknüpft. Export-Manager Stefanos Aloneftis stellt „ein wachsendes Inte-resse für mediterrane Produkte“ fest und verweist, darauf, dass die „Roh-stoffe so weit wie möglich aus lokaler und regionaler Produktion“ kommen. Das Unternehmen produziert auch private Labels, beliefert wird damit u. a. Lidl in Griechenland. Das Hauptge-schäft läuft allerdings über die eigene Marke Zorbas. Und schließlich betreibt das Unternehmen mit dem klingenden Namen in Zypern 54 eigene Filialen, in denen das gesamte Sortiment angebo-ten wird.www.zorbas.com.cy

Spezialist für Pita BrotDie zypriotische Bäckereibranche re-präsentiert auch Yiangos Katsaris, Ma-naging Director der Artozym Bakery Industries mit Sitz in Larnaca. 1990 mit einem umfassenden Backwarensorti-ment gestartet, spezialisierte sich das Unternehmen schon ein Jahr später auf die Produktion von Pita Brot. Pita ist ein von Griechenland bis zum Nahen Osten verbreitetes Fladenbrot aus Hefeteig. Es dient als Beilage zu fast allen Mahl-zeiten oder als Hülle für Gyros, Kebab, Sandwiches u.v.m. Pita ist allerdings nicht gleich Pita. Es gibt unterschied-liche Rezepturen für zypriotisches, griechisches, libanesisches Pita und andere mehr. Artozym hat in Zypern einen Marktanteil von rund 50 Prozent, exportiert Pita Brot nach Griechenland und England und sieht vor allem in Eu-ropa großes Wachstumspotenzial. Auf einer Produktionslinie werden 6000 Stück pro Stunde erzeugt, insgesamt stehen vier Produktionslinien zur Ver-fügung. „Bei Bedarf könnten wir unser derzeitiges Produktionsvolumen ver-doppeln und sogar verdreifachen“, er-klärt Katsaris.e-mail: [email protected]

Schokoladen KönigDer Firmenname Choco King könnte als Alter Ego verstanden werden. Stavros Soteriou ist Inhaber, Managing Director und Produktionsleiter in Personalunion. Bevor er seine Schokoladenmanufaktur im zypriotischen Dherynia eröffnet hat, studierte er Lebensmitteltechnologie in Helsinki/Finnland und praktizierte bei Barry Callebaut. Ausgestattet mit reichlich Know-how startete Soteriou 1990 mit seiner eigenen Süßwarenpro-

duktion. In all den Jahren ist er seiner Premium-Philosophie treu geblieben, mit nur neun Mitarbeitern produziert er etwa zweieinhalb Tonnen pro Wo-che, wobei hier sehr viel in Handarbeit gemacht wird. Unter den Marken Cho-coking und Golden Chocolate bedient er Bäckereien, Lebensmittelmärkte und Hotels auf Zypern, exportiert aber auch in kleinem Umfang z. B. nach Katar. „Ich bin derzeit in Verhandlungen, in ein größeres Firmengebäude zu übersie-deln. Gleichzeitig suche ich Importeure in Europa“, berichtet Soteriou.www.chocoking.com.cy

Hochwertige TK-ProdukteEiner der führenden Hersteller von hochwertigen Tiefkühlprodukten ist Avgoustinos Food Industry in Limassol. Das Hauptprodukt ist Pizza, hergestellt werden aber auch zahlreiche andere Snacks von Käse-, Oliven-, Würstchen- und Cremeröllchen bis zu Halloumi-Kä-sebällchen. Das Pasta-Sortiment um-fasst u.a. Ravioli, und Tortellini. Weiters gibt es Baklava und Kataifi, ein süßes Gebäck aus dem orientalischen Raum. Dazu kommen Burgers von „Ham“ bis „Vegetarian“. Die Zutaten kommen hauptsächlich aus Zypern, wo auch der Hauptabsatzmarkt ist. Avgoustinos produziert aber nicht nur unter seiner eigenen Marke sondern beliefert die Lidl-Märkte in Zypern und Griechen-land unter dem private Label „Deluxe“. Auch für eine englische Supermarkt-kette wird eine Handelsmarke herge-stellt. Das Familienunternehmen, das in Zypern zu den Top 3 seiner Branche zählt und mit 22 Mitarbeitern rund drei Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, war in Österreich schon einmal bei der Messe „Alles für den Gast“ vertreten, konnte aber bisher im Alpenland noch keinen Geschäftspartner finden. Das Exportgeschäft auszubauen wird künf-tig eine der Aufgaben von Konstantinos Avgousti sein. Der Sohn und die rechte Hand von Firmeninhaber Avgoustinos Avgousti hat in Frankreich Wirtschaft

studiert und spricht fließend franzö-sisch und englisch. Regelmäßig will er nun bei den großen europäischen Lebensmittelmessen Anuga und Sial für sein Unternehmen werben. „Wir ha-ben auch bereits alle Auflagen der EU Lebensmittel-Informationsverordnung erfüllt, auch was die Allergenkenn-zeichnung betrifft“, erklärt der Junior-chef.www.avgoustinosfoodindustry.com

Franchisenehmer gesuchtBäckerei, Café, Snackbar – das alles ist „Marios“ im Zentrum von Limassol. Das Unternehmen hat Marios Kleovou-lou gegründet. Er und seine 28 Mit-arbeiter verkaufen ein Sortiment von traditionellem Gebäck, inspiriert durch mediterrane Rezepte, handgefertigt mit natürlichen Inhaltsstoffen, frei von Zusatz- oder Konservierungsmitteln.Eng in die Unternehmensleitung ein-gebunden ist Marios‘ Sohn Charis, der in der Schweiz Hotelmanagement studiert hat. Er sagt: „Unsere Produk-te stammen aus unserer hochtechni-sierten Bäckerei. Wir bieten Kunden im In- und Ausland aber auch unser Kücheneinrichtungs-Know-how sowie Franchising unter unserer Marke an.“ Frisch zubereitete mediterrane Snacks begeistern die Kunden ebenso wie Marios‘ Großhandel mit gefrorenem Gebäck. „Das Gebot der Stunde ist es, die Qualität zu halten“, betont Charis Kleovoulou. Das Konzept, hochwertige Produkte in einer gehobenen Preiska-tegorie anzubieten, ist aufgegangen. Im Shop kaufen durchschnittlich 700 Kunden pro Tag.www.marios-snacks.com

Eiscreme und TiernahrungPapafilipou – kurz P&P – ist der füh-rende Eiscremehersteller in Zypern. Exportiert wird nach Griechenland, Slowenien, in den Libanon und nach Kuwait. Das Geheimnis des Erfolgs sind frische, natürliche Zutaten und das Weglassen jeglicher Zusatz- oder Kon-

servierungsmittel. Die Produkte enthal-ten auch kein Gelatin und sind somit auch für Vegetarier geeignet. So weit verfügbar, kommen sämtliche Rohstof-fe aus Zypern, u.a. von Vetragslandwir-ten. Was aus dem Ausland zugekauft wird, muss höchsten Qualitätsstan-dardsd entsprechen. Neben Eiscreme in den verschiedensten Varietäten für den Impuls- und für den Vorratsbe-reich bietet P&P auch Frozen Joghurt, Sorbets und andere gefrorene Spezia-litäten an. Zahlreiche Auszeichnungen zeugen von höchster Qualität und Inno-vationskraft.Ein echtes Convenience-Produkt ist tiefgekühlter Zitronensaft (100 %), her-gestellt aus zypriotischen Zitronen. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von Kochen, Backen bis hin zu Geträn-kezubereitungen. Und nächstes Jahr steigt P&P auch ins Tiernahrungsge-schäft ein. In diesem Bereich will P&P neue Standards im Bezug auf natür-liche Zutaten setzen – die Produkte werden fast ausschließlich für den Ex-port entwickelt. „In Österreich hat doch jede Familie ein Haustier oder nicht?“, lacht P&P-Exportmanager Theodoros Theodorou. www.pandpicecream.com

LebensmitteltechnologieEin schier unendliches Betätigungsfeld im Bereich Forschung und Entwicklung gibt es in der Lebensmitteltechnologie. Food Ram ist in Zypern ein führendes Unternehmen dieser Branche. Viele Lebensmittel- und Getränkehersteller greifen auf die Dienste von Food Ram zurück, wenn es um die Optimierung ihrer Produkte geht. Das kann bei-spielsweise den Geschmack ebenso betreffen, wie die Konsistenz oder die Haltbarkeit. Dazu ist freilich eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Auf-traggeber und Food Ram notwendig. „Wir bieten unseren Kunden maßge-schneiderte Lösungen an“, so Ge-schäftsführer Andreas Frantzias.www.foodram.com

Vater Marios Kleovoulou (re.) hat das Geschäft aufgebaut, jetzt übernimmt mehr und mehr Sohn Charis.

Yiannos Christoforou, Marketing Manager (li.) und Theodoros Theodorou, Export Manager bei Papafilipou.

Choco King Stavros Soteriou mit zwei seiner Mitarbeiterinnen. Fast alles wird hier in Handarbeit gemacht.

Andreas Frantzias, Geschäftsführer von Food Ram (2.v.r.) mit seinem Expertinnenteam.

Family­Business: Avgoustinos (li.) und Konstantinos Avgousti sind Hersteller hochwertiger Tiefkühlkost.

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Industrie14 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

gabriele [email protected]

Man kann darauf vertrauen, dass dieses Lebensmittel mehrfach kontrolliert ist und die Inhaltsstoffe mehrheitlich aus Öster-reich stammen – das ist die Kernaussage jenes Siegels, das heuer seinen 20. Geburts-tag feiert: das AMA-Gütesiegel.

1993 startete ein kleines Team der Abteilung Agrarmarkt Austria mit ei-nem großen Auftrag. Das AMA-Gesetz, beschlossen am 30. Juni 1992, stellte drei Anforderungen: die Qualität von Lebens-mitteln zu sichern, den Absatz zu fördern und verbraucherrelevante Informationen an die Konsumenten zu vermitteln. Die-ser Auftrag mündete in der Idee eines Gü-tezeichens. Mit den Skandalen, wie BSE, Dioxin im Futter oder EHEC wurde die Lebensmittelsicherheit in den Fokus ge-rückt und immer wichtiger. Auch die Er-wartungen der Konsumenten haben sich gewandelt. War vor EU-Zeiten das Angebot in den Regalen überschaubar, sehen sich Konsumenten heute einer enormen Ange-botsvielfalt gegenüber, die bei jedem Ein-kauf Entscheidungen einfordert. Siegel, Zeichen, Marken und Logos rittern um die Aufmerksamkeit der Konsumenten und

stehen im Wettbewerb um Vertrauen. Dazu GF Michael Blass. „Wir wollen die Allein-stellung unserer beiden staatlichen Sie-gel, AMA-Gütesiegel und AMA-Biosiegel, künftig noch deutlicher kommunizieren“. Dabei soll jedoch das „werbliche“ mehr in den Hintergrund treten und die Informa-tion nach vorne rücken. Das AMA-Gütesie-gel wird bei Mono- und zusammengesetz-ten Lebensmitteln verwendet, wenn es um Rohstoffe geht. Wenn bestimmte Kompo-nenten, wie etwa Bananen im Joghurt, in Österreich nicht erhältlich sind, so werden diese trotzdem exakt von einer unabhängi-gen Stelle auf ihre Qualität überprüft. Diese Qualitätssicherung wird in den nächsten Jahren noch eine große Herausforderung.

Schau drauf!Eine Initiative in diese Richtung ist die neue Kamapage „Schau drauf!“ Bundesmi-nister Andrä Rupprechter startete vor kur-zem gemeinsam mit Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Gesundheitsministerin Sabi-ne Oberhauser, der AMA-Marketing und der Landwirtschaftskammer Österreich diese Kommunikation. Ziel der Initiative ist es, auf die Stärken regionaler Produkte aufmerksam zu machen. Details zur Um-setzung werden noch folgen.

„Österreichs Milch ist sicher“Das bekräftigte der Präsident der Vereini-gung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Chef der Kärntner Milch, Hel-mut Petschar, anlässlich des Milchforums in Baden nach dem Auftreten von HCB (Hexachlorbenzol) in Kärnten (lesen Sie dazu auch den Bericht auf Seite 18).

Österreichische Milch ist ein hoch-wertiges Lebensmittel und kann gerade mit ihrer Qualität – flächendeckende Gen-technikfreiheit, hoher Bio-Anteil, Regio-nalität – punkten. Der Konsum steigt weltweit, bis 2020 wird mit einem An-stieg der Weltmilchproduktion von 600 auf 740 Mio. Tonnen gerechnet. Mit dem EU-weiten Auslaufen der Milchquote (im März 2015) wird auch in Österreich eine steigende Milchproduktion erwartet; Pet-schar spricht von +15 % und einer anzu-nehmenden Steigerung der Exportquote von derzeit 48 auf deutlich über 50 %. Die Milchanlieferung ist heuer deutlich gestie-gen, bis Anfang November wurde ein Zu-wachs von 5,1 % verzeichnet. Blass sprach von einem beschatteten Umfeld für die Branche: Man stehe am Rande einer Re-zession, der Exportmotor – bisher Wachs-tumstreiber für die Lebensmittelwirtschaft – stottere.

Alleinstellung seit 20 JahrenDie Agrarmarkt Austria Marketing GmbH wird heute um das AMA-Gütesiegel europaweit beneidet. Es ist das einzige Siegel mit einer klaren Botschaft.

Martin Greßl (li.), Leiter des AMA-Qualitätsmanagements, und Michael Blass, GF der AMA-Marketing, sehen im AMA-Gütesiegel ein hohes Vertrauensplus für Österreichs Lebensmittel .

+++ NIEMETZ Zum 80. Geburtstag gibt es jetzt für alle Traditi-onsprodukte aus dem Hause ‚Heidi Chocolat AG Niemetz Schweden-bomben Niederlassung Österreich’ das Fairtra-de-Kakao-Programm.

Dazu zählen die Schwe-denbomben selbst, sowie die Nussriegel Manja und Swedy. +++ SAN LUCAR versorgt ab sofort Österreich von der neuen Firmenzentrale in Ebreichsdorf aus mit

90 Obst- und Gemüse-sorten. Sie wurde im November eröffnet und erstreckt sich über 3,5 ha. +++ WIBERG Russland ist bereits bekanntes Terrain: Die Produkte und die technologische

Fachkompetenz sind seit mehr als 20 Jahren in der regionalen Wirt-schaft verankert. Nun wurde auch in Moskau eine Niederlassung eröffnet.+++ TETRA PAK Die preisgekrönte Tetra Brik

Aspetic Edge-Produkt-familie hat ein neues Mitglied: Tetra Brik Aseptic 500 Edge wurde speziell für die Bedürf-nisse kleinerer Haushal-te entwickelt.+++ SCHLUMBERGER Mit den K. u. K. Hoflie-

feranten auf der Wiener Kärntner Straße 51 er-öffnen die Traditionsun-ternehmen Gerstner und Schlumberger einen un-verwechselbaren Shop mit Café, Confiserie und Sparkling Bar. Der Shop ist 170 m2 groß.

Newsticker

Käsekaiser 2015: Galanacht für Käse

Die besten Käsesorten wurden am 3. De-zember bei der Käsekaiser-Gala im Casino Baden prämiert. Geehrt wurde auch Rein-hard Schuster, AMA-Exportmanager, der für sein hochprofessionelles Engagement für den österreichischen Käse in Deutsch-land den Ehrenkäsekaiser entgegennahm.

„Regionale Qualitätsprodukte stehen nicht nur für sicheren, qualitativ hochwer-tigen Genuss, sondern auch für eine starke Landwirtschaft, einen lebendigen ländli-chen Raum und eine intakte Umwelt“, er-klärte Bundesminister Andrä Rupprechter.

„Kompetenz, Erfahrung, Innovations-geist, Engagement und viel Herz beschrei-ben jene Menschen, die uns zu einer Käse-nation machen. Inzwischen sind es viele Käseliebhaber, die Qualität und Vielfalt zu schätzen wissen. Es ist uns eine Ehre, all-jährlich jene großen Könner auf die Bühne zu bitten und sie mit dem begehrten Kä-sekaiser auszuzeichnen“, betonte Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Die Sieger auf einen Blickl Frischkäse: Schlierbacher Bio Ziegen-frischkäse Natur, Käserei Stift Schlierbachl Weichkäse: Kräuter-Binkerl, Pranz Josef und Ulrikel Schnittkäse mild-fein: SalzburgMilch Almkönig, SalzburgMilchl Schnittkäse g’schmackig: Murtaler, Obersteirische Molkereil Schnittkäse würzig-kräftig: Ländle Klos-tertaler, Vorarlberg Milchl Hartkäse: Mölltaler Almkäse, Kärntner-milchl Bio-Käse: Berggold Bio Camembert, Ge-schwister Bantell Schaf, Ziege & Co.: Schärdinger Gourmet Ziegenkäse, Tirol Milch Wörgll Innovationen: Gmundner Milch Brat- und Grillkäse Röllchen Natur, Gmundner Molkereil Beliebtester öst. Käse in Deutschland: Pfefferrebell, Sulzberger Käserebellenl Käsevitrine LEH bis 600 m²: Spar Super-markt Leonfelder Straße 123, 4040 Linzl Käsevitrine LEH von 601 bis 1600 m²: Eu-rospar Ressavarstraße 1, 8230 Hartbergl Käsevitrine LEH über 1600 m²: Merkur Südpark 1, 9020 Klagenfurt RED

Minister Andrä Rupprechter: „Starke Land-wirtschaft, intakte Umwelt.“

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IndustrieNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 15

OttakringerIn den letzten zwei Jahren investierte Otta kringer knapp zwei Mio. Euro in den Umbau seines Sudhauses, dem „Herzen“ der Brauerei. Im Sudhaus durchlaufen die Bierzutaten ihre wichtigsten Stationen, hier wird die Güte des Bieres wesentlich bestimmt. RED

Ziel erreichtSeewinkler Sonnengemüse hat in der Sai-son 2014 mehr als nur das Umsatzziel er-reicht – die Investition in ein zusätzliches Paprika-Gewächshaus war erfolgreich und hat sich gelohnt. 10 % Gesamtumsatzzu-wachs waren das Ziel – rund 15 % sind es geworden. Mit 16 Millionen Euro Umsatz beendet Seewinkler Sonnengemüse zufrie-den die heurige Saison und ist bestrebt, diesen in der kommenden Saison auch zu halten. RED

Josef Peck, Geschäfts-führer Seewinkler Sonnengemüse

Frische Kooperation

Efko hat in Kooperation mit Vitana („salad and more“) eine neue Salat-Linie entwickelt, die das Know-how beider Unternehmen verbindet: Während Efko als Delikates-sen-Hersteller mit 118 Landwirten aus der Region zusammenarbeitet, ist die 1986 gegründete Tochtergesellschaft Vitana, Ös-terreichs führender Anbieter von Schnitt-salaten und Gemüseprodukten am Sektor der Frische-Convenience. Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist daher eine Salat-Range im Standbeutel (Kartoffel Salat, Rote Rüben Salat und Kraut Salat mit Speck), die mit regionalen Zutaten bei Efko in Eferding hergestellt wird und aufgrund des Frischeanspruchs gekühlt zu lagern ist. „Damit wird die Produktvielfalt von Efko weiter ausgebaut“, so Efko-GF Klaus Hraby.

Efko-Geschäftsführer Klaus Hraby.

Fast jedes dritte Bonbon, das in Österreich gelutscht wird, stammt aus dem Hau-se Storck. Denn mit seinem etablierten Marken-Portfolio, das neben „nimm 2“, „Werther`s Original“ und „Riesen“ auch die „Englhofer“-Range umfasst, ist Storck am heimischen Bonbon-Markt seit Jahren unangefochtene Nummer Eins und konnte den Umsatz, entgegen der rückläufigen Marktentwicklung, zuletzt weiter um über

8 % steigern (Nielsen, Wert, LH exkl. Hofer/ Lidl, YTD KW 36/14).Die absatzstärkste Bonbon-Marke in Öster-reich ist nach wie vor „nimm 2“. Das klas-sische nimm2-Bonbon konnte bis zum Herbst (YTD KW 36) mengenmäßig um 6,5 % wachsen und wird aktuell unter dem Motto „Verlängere deinen Sommer mit nimm 2“ mit einer Consumer-Promotion werblich unterstützt. Als Hauptpreis winkt eine Woche Traumurlaub in Mauritius, Spanien, Griechenland oder der Türkei. Auch „Werther’s Original“ wächst mit +11,5 % weiter im Absatz: Die „Werther’s Original Sahnebonbons“ sind unverändert die beliebtesten Karamell-Bonbons und er-freuen sich einer Mengensteigerung von +14,5 %. Und die weichen „Sahnetoffees“ wachsen sogar um mehr als 15 % (Niel-sen, Menge, LH exkl. Hofer/Lidl, YTD KW 36/14). Das stärkste Plus verzeichnen mit +22,5 % aber die Englhofer-Produkte „Firn“, „Eiszapfen“ und „Wiener Zuckerl“. Alle drei Marken können an Absatz dazu gewinnen, allen voran das klassische Eizapfen-Bon-bon mit +47,7 %. RED

In aller MundeStorck verzeichnet mit all seinen Top-Marken ein starkes Wachstum am Bonbon-Markt.

Storck-Geschäftsführer Mag. Ronald Münster freut sich über starke Zuwächse.

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Industrie Messe

16 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

karin sauro

Bei der Wahl der 163 Aussteller legte Mes-segeschäftsführer Daniel Mutschlechner Wert auf hohe Qualität und Nachhaltigkeit, ausgerichtet für den Besuch von kritischen und mündigen Konsumenten. 8300 poten-tielle Kunden flanierten durch das „Haus Gustav“. Im neuartigen Messekonzept mit Wohlfühlambiente präsentierten sich die Aussteller wie in einem Wohnhaus. Küche und Speisezimmer verführten zu Verkos-tungen vielfältigster Art, die Ankleide er-freute mit besonderen Kreationen vorwie-gend junger Designer, Wohnzimmer und Kaminzimmer luden mit ihren Einrich-tungsgegenständen zum Staunen, Schauen und gemütlichen Verweilen ein.

Qualität an erster StelleDie vielen kleinen und mittleren Hand-werks- und Handelsbetriebe prägten das Bild. Sie alle vereint die gemeinsame Un-ternehmensphilosophie, qualitativ hoch-wertige Produkte zu produzieren und/oder zu vertreiben. Da gab es den ZirbelWirbel, einen antibakteriellen Flaschenverschluss von Lirutti Holzkultur, hochwertige Wohn-objekte und Möbel in Häkeltechnik und ei-nem außergewöhnlichen Materialmix von

Monka, ergonomisch passende Holzstüh-le und -liegen, die auch noch schön sind, von holzWerk sowie Modeaccessoires, Kleinmöbel und Wohnobjekte aus Fahr-radschläuchen von stef-fauser, um nur ein paar wenige der außergewöhnlichen Aus-steller zu nennen.

Zu ihnen gesellten sich Anbieter von edlen Tropfen, angefangen vom beson-deren Bier über Wein, Schaumwein und Champagner, alles auch in Bio-Qualität, bis hin zu hochwertigen Rum- und Whis-key-Spezialitäten und natürlich auch Al-koholfreies vom Feinsten. Überall dort gab es die Möglichkeit ein Gläschen zu heben oder wurden Kostproben angeboten, wie auch bei allen Ausstellern von Lebens- und Genussmitteln, beispielsweise Edelschoko-lade von Fenkart, Schwarze Nüsse und Tro-ckenfrüchte von Schobel Höchstgenuss, frisch gepresste Öle von verschiedenen kleinen, regionalen Ölmühlen, Dinkel-nudeln aus der Ein-Frau-Nudelwerkstatt Feist, Gewürze, Fruchtmuskreationen und Käsespezialitäten. Für die kleine Kaffee-pause beim Rundgang sorgte der Vorarl-berger Kaffeeröster Amann mit seinen be-sonderen und hochwertigen Kaffeesorten, auch in Bio-Qualität, und dem neu zum Leben erweckten Trend zum Filterkaffee.

Ein Highlight im Rahmenprogramm der zweitägigen Messe plus einer Preview-Öffnung am Vorabend waren wie im letz-ten Jahr die „Chef’s Tables“. Eine exklusive Gruppe von jeweils 20 Personen hatte die Möglichkeit, Spitzenköche wie Johann La-fer, Jacob Jan Boerma, Dieter Koschina oder Marcus G. Lindner hautnah bei der Arbeit zu erleben, mit ihnen fachzusimpeln und die Gourmetgerichte anschließend ge-meinsam zu genießen.

Salon für gehobene KonsumkulturRund ein Drittel mehr Besucher und Aussteller kamen zur zweiten Auflage der „Gustav“, dem Salon für gehobene Konsumkultur. Mit dem neuen Konzept scheint die Dornbirner Messeleitung die Weichen richtig gestellt zu haben.

Gustav 2015

Der Termin für die nächste Gustav ist fixiert: Samstag und Sonntag, 24. bis 25. Oktober 2015, ab 10 UhrInternationaler Salon für Konsumkultur,6850 Dornbirn

Fotos v. l. n. r.: Messe Geschäftsführer Daniel Mutschlechner und Projektleiter Franz Ha bei einem Tässchen Kaffee vom Familienbetrieb Amann.Elisabeth Fleisch bemüht sich um den besten Käse.Hochwertige, kalt gepresste Öle erzeugt Familie Sailer aus Lochau und bietet die Spezialitäten sowohl im Lochauer Geschäftslokal als auch online an.Vorarlberger Käsespezialtäten, präsentiert von der Sennerei Schnifis.Auf die Herstellung feinster handgearbeiteter Edelschokoladen hat sich das Familienunternehmen Fenkart aus Hohenems spezialisiert.

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Messesplitter

SIAL 2014: 5890 Firmen aus 100 Ländern stellten auf einer Fläche von 215.000 m² in 8 Hallen aus. Die Produktpalette reichte vom Rohstoff bis zum Conveniencepro-dukt. Über 150.258 Fachbesucher aus 200 Ländern garantieren die Internatio-nalität der Messe SIAL. Der französische Lebensmittelmarkt weist konstante Steigerungsraten bei den Importen auf. Chancen für österreichische Produkte bestehen in erster Linie bei Produkten, die im Wellness- bzw. Gesundheitstrend liegen. Der nächste SIAL in Paris findet vom 16. bis 20. Oktober 2016 statt.

ICOP 2014: Zum 9. Mal kamen Vertreter der europäischen Obst- und Gemüsebran-che vom 24. bis 26. November 2014 zusam-men. Dieses Mal hat der Veranstalter, das österreichische Beratungsunternehmen gfa-consulting gmbh Irland als Veranstal-tungsort für den Internationalen Kongress für Erzeugerorganisationen für Obst und Gemüse (ICOP 2014) gewählt. Neben den irischen Lokalmatadoren – den beiden Erzeugerorganisationen für Pilze CMP-Commercial Mushroom Producers und Northway Mushrooms, dem Handelsun-ternehmen Keelings, sowie Teagasc – das irische Forschung- und Ausbildungszen-trum für Landwirtschaft und Lebens-mittel – wurden Projekte der deutschen Gemüse-EO Reichenau-Gemüse eG sowie das Projekt Fresh Produce Center aus den Niederlanden vorgestellt.

ProWein 2015: Vor allem in Asien und Nordamerika gewinnt Wein im-mer mehr Freunde. Während der Trend zu nachhaltigem Weinbau und zu Weinen aus kühlem Klima anhält, expe-rimentieren Winzer in vielen Ländern mit schwefelfreiem „Naturwein“ und Weinen aus Tonamphoren. Die Ernte 2014 kann den weltweiten Verbrauch und den Bedarf an Verarbeitungsweinen abdecken. Gute Nachrichten für alle Akteure des interna-tionalen Weinhandels, die sich vom 15. bis 17. März 2015 in Düsseldorf zur ProWein, der internationalen Leitmesse für Wein und Spirituosen, treffen: Der internationa-le Austausch gewinnt im Weinsektor im-mer mehr Bedeutung. Seit 2005 stieg die weltweit im- bzw. exportierte Weinmenge von 72 Mio. hl auf 99 Mio. hl im Vorjahr. Das sind 40 % des globalen Weinkonsums, der bei kleineren Schwankungen relativ stabil bei etwa 240 Mio. hl bleibt.

ProSweets/ISM: Parallel zur ISM findet vom 1. bis 4. Februar 2015 erneut die Pro-Sweets Cologne statt und bietet damit den Produzenten von Süßwaren und Knabber-artikeln die einzigartige Möglichkeit, die für sie wichtige Zulieferbranche konzent-riert zu treffen.

Von Paris über Dublin nach Düsseldorf

Page 17: Die Handelszeitung 25/14

www.wirtschaftsverlag.at

Wir wünschen allen Lesern unseres Magazins eine ruhige, besinnliche Zeit und für das kommende Geschäftsjahr einen guten Start.

FROHE WEIHNACHTEN UND ALLES GUTE FÜR 2015

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Page 18: Die Handelszeitung 25/14

Industrie18 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

max [email protected]

Dass sich eine Bäckerei als Frühstücksort eignet, liegt auf der Hand. Ankerbrot-Vorstand Peter Ostendorf geht jetzt aber gleich mehrere Schritte weiter: „Forma-te verändern sich, Konzepte vermischen sich. McDonald´s macht Kaffeehäuser auf, Tankstellen-Shops werden zu Imbiss-Stu-ben, und auch bei uns geht es immer mehr in Richtung Verzehrkundschaft.“ Kürz-lich hat er deshalb unter dem Titel „City Lunch“ ein vom Haubenkoch Toni Mör-wald kreiertes Snack-Konzept vorgestellt, das sich aus Suppen und überbackenen Broten zusammensetzt. Im nächsten Jahr soll dieses Angebot erweitert werden. Und es sei auch nicht ausgeschlossen, dass es bei Anker eines Tages auch Würstel und Bier gibt.

Den Bemühungen, die Anker-Filia-len als Snack-Shops auzurichten, kommt auch die Gastronomie-Lizenz zupass. The-oretisch könnte Anker alle 116 Filialen auch am Sonntag offenhalten, tatsächlich geschieht dies bereits an rund 60 Stand-orten, „in den anderen Filialen ist es wirt-schaftlich – noch – nicht sinnvoll“, so Ost-endorf. Fix ist jedenfalls, dass bis Ende des nächsten Jahres alle Filialen modernisiert werden. 2,5 Mio. Euro wurden dafür heuer investiert, im nächsten Jahr noch einmal 4 Mio. Euro. Um die Kunden zum längeren Verweilen einzuladen, werden alle Filialen gratis WLAN anbieten.

Mit Franchising expandierenNach der Strukturbereinigung, der in den vergangenen Jahren rund 50 Filialen an unrentablen Standorten zum Opfer gefal-len sind, wird nun wieder expandiert. Un-ter anderem auch mit Franchisenehmern, die aus zwei Varianten wählen können: Beim Soft-Franchisemodell ist Anker Mie-ter und Investor, und der Partner fungiert als Betreiber; beim Hard-Franchising-Mo-dell ist Anker Know-how-Geber und Liefe-rant, der Partner ist Mieter, Investor und Betreiber. Bislang werden rund 25 heimi-

sche Anker-Filialen auf Franchise-Basis betrieben. Ostendorf: „Wir sind laufend auf der Suche nach Franchise-Partnern, die mit uns kooperieren wollen und uns Lokale an frequenzstarken Locations an-bieten können. Speziell in Städten wie Linz, Graz, Salzburg oder Innsbruck kön-nen wir uns sehr gut neue Anker-Filialen vorstellen.“

Kürzlich sind in der slowakischen Hauptstadt Bratislava zwei Anker-Filialen eröffnet worden. Dazu kommt die bereits seit rund zwei Jahren bestehende Filiale

im Einkaufszentrum Central, die – ebenso wie die beiden neuen Outlets – von einem Franchise-Partner geführt werden. Marke in den Vordergrund stellenMit einem Umsatzanteil von 58 Prozent ist der Lebensmittelhandel noch immer der wichtigste Absatzmarkt für Anker. Ein steigender Anteil von Tiefkühlware (für die Aufbackstationen im LEH) geht zu Lasten des Frischdienstes. Ein Umstand, der dazu führt, dass die Marke Anker im LEH kaum erkennbar ist. Dem begegnet Anker zum ei-nen mit der Premiumschiene „Meisterstü-cke“, zum anderen wird aber auch über ein Branding für herkömmliche Anker-Back-waren nachgedacht. „Wir produzieren na-türlich private Labels, aber wir wollen dem Handel mit unserer Markenstrategie auch einen Mehrwert bieten“, so Ostendorf. Im nächsten Jahr werden auch 4 Mio. Euro in die Produktion investiert, neben den „ho-hen Qualitätsstandards“ möchte Ostendorf auch nicht unerwähnt lassen, „dass 75 Pro-zent der Rohstoffe aus einem Umkreis von 150 Kilometern um Wien kommen“ – das Ziel seien 90 Prozent.

Was Zahlen betrifft, tut sich Osten-dorf offensichtlich wieder leichter. Zwar musste 2013 noch ein Verlust von 5 Mio. Euro ausgewiesen werden, der Grund da-für waren aber Verlustvorträge der vergan-genen Jahre. Das operative Ergebnis (EGT) lag mit knapp 602.000 Euro im Plus, der Umsatz betrug 122 Mio. Euro (inkl. Fran-chisenehmer).

Bäcker und Snack-Shop-BetreiberAnker-Chef Peter Ostendorf setzt ein neues Filialkonzept um und führt die Traditionsbäckerei wieder in die Gewinnzone.

Der Anker City Lunch besteht aus drei Suppen und drei überbackenen Broten. Anker-Chef Peter Ostendorf will das Snack-Konzept sukzessive ausbauen und alle Filialen modernisieren.

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GS1 Austria baut Onlineservices ausDas myConnect Onlineportal ist Teil des Leistungspakets GS1 Connect zur Nut-zung sämtlicher GS1-Standards. Es er-laubt die einfache und sichere Erstellung von GTINs (Global Trade Item Numbers) und GLNs (Global Location Numbers), die Verwaltung der Firmenstammdaten, die Generierung von EAN-13 Strichcodes, die Prüfziffernberechnung uvm. Version 2.0 ermöglicht den Export vieler GTINs als Excel- oder csv-Datei und in der Folge eine raschere Übernahme in andere Systeme.

Strichcodes können individuell er-stellt und stapelweise in unterschiedli-chen Dateiformaten ausgegeben werden. 1370 Kunden nutzen bereits den Service und haben schon rund 56.700 Produkt-GTINs angelegt. Zudem können alle GS1-Austria-Kunden, die einen GLN 2- oder GLN 3-Vertrag haben, über myConnect 2.0 auch GS1 Print Premium nutzen. Dieser-Service ermöglicht die Erstellung von GS1 Transportetiketten (mit SSCC und GS1-128) durch Übernahme der eingepflegten Arti-keldaten aus myConnect. Die Basisversion von GS1 Print ist unter http://gs1print.gs1.at frei verfügbar.

GS1 Print Premium mit noch mehr Funktionen steht ausschließlich den GS1-Austria-Teilnehmern im Rahmen ihres GS1 Connect Leistungspakets über das myCon-nect Kundenportal zur Verfügung. RED

„Nicht im Görtschitztal wurden aktuell die höchsten HCB-Werte gemessen“, sagte Landesveterinär Holger Remer. Um Ver-gleichswerte zu bekommen, werde nun auch andernorts die HCB-Belastung im Bo-den kontrolliert. Remer verwies auch auf Untersuchungen im Auftrag des Umwelt-bundesamts in ganz Österreich. Welche ös-terreichischen Regionen allenfalls stärker belastet sind als das Görtschitztal, wollte Remer nicht sagen. Umweltbundesamt-Ex-perte Alarich Riss verwies auf die Boden-zustandsinventur, die in einigen Bundes-ländern vor mehreren Jahren durchgeführt wurde. Aktuelle Stichprobenziehungen aus dem Anlassfall Görtschitztal gebe es nicht. Lediglich im Görtschitztal seien ak-tuell Proben gezogen wurden, deren Aus-wertung ergab „einige erhöhte Werte“.

In Kärnten wurde indes der Kontroll-bereich rund um das mit Hexachlorbenzol-Emissionen belastete Görtschitztal aus-geweitet. Von Hüttenberg (Bezirk St. Veit) bis Pischeldorf (Bezirk Klagenfurt Land) reicht nun das Gebiet. Laut Remer bezieht sich die Ausweitung des Kontrollbereichs nur auf Umweltmaßnahmen, nicht auf Agrarprodukte. Es gibt jedoch ein beglei-tendes Monitoringsystem bei den Bauern

der umliegenden Gemeinden. Dort werden Proben gezogen, gesperrt sind die Betriebe aber nicht.

Bericht über VorgehensweiseDie Experten des Landes berichteten bei ei-ner Infoveranstaltung in Sachen HCB über ihre Arbeit im Rahmen der Krisenkoordina-tion des Landes Kärnten. „Die Milch in der HCB über dem Grenzwert nachgewiesen wird, muss entsorgt werden. Messungen finden alle zehn Tage statt, um gesicherte Informationen zu erhalten“, erklärte Re-mer. Das Fleisch von Tieren werde zudem untersucht. Der Leiter der Agrarabteilung, Gerhard Hofer, berichtete, dass bis zum 17. November 70 amtliche Futtermittelpro-ben gezogen wurden, vier Ergebnisse sei-en noch ausständig. In 15 Proben wurden erhöhte HCB-Werte festgestellt. Auf Basis des Futtermittelgesetzes wird das kontami-nierte Futter entsorgt. Zudem wurden ge-meinsam mit der Landwirtschaftskammer 18 Bodenproben entnommen. „Diese sind alle unbedenklich“, erklärte Hofer.

Günther Vogl von der Lebensmittel-untersuchungsanstalt erklärte, dass bisher 144 amtliche Proben von Lebensmitteln gezogen wurden, deren Ergebnisse wei-

testgehend ausstehen würden (98). „Das Trinkwasser kann unbedenklich getrunken werden. In Milch wurde bekanntlich HCB nachgewiesen, diese wird entsorgt.“

Alfred Dutzler von der Lebensmit-telinspektion betreibt derzeit Ursachen-forschung, wie das HCB in Lebensmittel gelangt ist. Die geografische Ausweitung habe vor allem mit dem Luftstrom zu tun. „Wir arbeiten derzeit auf Hochtouren“, so Dutzler.

Laut Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung wurden von seinen Mit-arbeitern Luftemissionen- und immissio-nen überprüft, die Ergebnisse sind deutlich unter den Grenzwerten. Zudem werden derzeit Fichtennadeln, Klärschlamm und Fische untersucht. „Die Untersuchungen beim Zementwerk W&P werden verstärkt weitergeführt“, so Tschabuschnig.

Landessanitätsdirektorin Elisabeth Oberleitner ist derzeit dabei, alle Befunde zu sammeln und gemeinsam mit der Med-Uni Wien auszuwerten. „Die Warnung vor dem Verzehr von Lebensmitteln aus dem Görtschitztal bleibt aufrecht. Außerdem bestehe für die Menschen die Möglichkeit, ihr Blut untersuchen zu lassen, wenn diese es wünschen.“ RED

HCB-Skandal: Kein Ende in SichtAndere Regionen sind stärker mit dem Umweltgift HCB (Hexachlorbenzol) belastet als das Kärntner Görtschitztal. Umfangreiche Untersuchungen laufen auf Hochtouren.

Page 19: Die Handelszeitung 25/14

InterviewNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 19

gabriele [email protected]

Handelszeitung: Wie geht es Mars hier in Österreich und international?Christer Gavelstad: Das aktuelle Ge-schäftsjahr ist in Österreich deutlich schwieriger als die vergangenen Jahre, ins-besondere die Inlandsumsätze sind nicht so stabil wie geplant. Weltweit beschäftigt Mars heute in 74 Ländern über 75.000 Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter, die mehr als 33 Milliarden Dollar pro Jahr erwirt-schaften. Wobei Mars – als nicht börsen-notiertes Familienunternehmen – nicht auf Quartalszahlen schaut, sondern auf die langfristige Entwicklung.

Wie wirkt sich das aus?Unser Konzernmotto lautet „People, Planet and Performance“. Wir wollen natürlich geschäftlich erfolgreich sein, aber darü-ber hinaus auch Positives für Mensch, Tier und Umwelt bewirken. So haben wir das Programm „Sustainable in a Generation“

ins Leben gerufen, um alle unsere Betrie-be weltweit innerhalb einer Generation nachhaltig zu machen: Bis 2040 wollen wir unseren CO2-Fußabdruck vollständig eli-miniert haben, unseren Wasserverbrauch minimieren und auch bei der Abfallentsor-gung neue Maßstäbe setzen.

Wie wollen Sie als produzierendes Un-ternehmen CO2-neutral arbeiten?Indem wir systematisch unseren Energie-verbrauch reduzieren – womit wir ja auch Kosten sparen – und den verbleibenden Bedarf aus erneuerbaren Energien decken. Wobei das nicht direkt in unseren Betrie-ben passieren muss – es geht ja um die CO2-Gesamtbilanz. In diesem Sinne wer-den wir kommendes Jahr gemeinsam mit unserem Partner Sumitomo in Texas einen riesigen Windpark mit einer Gesamtleis-tung von 200 Megawatt errichten. Damit können wir den gesamten Stromverbrauch aller Mars Unternehmen in den USA kom-pensieren und unser Etappenziel für 2015 erreichen: unseren globalen CO2-Fußab-druck um 25 % zu reduzieren.

Was tun Sie für den Umweltschutz in Österreich? Auch wir in Österreich arbeiten mit un-zähligen Einzelmaßnahmen daran, das Unternehmen auch im Umweltschutz zu-kunftsfit zu halten. Wir investieren laufend in Verbesserungen – dieses Jahr in Energie-einsparung in unserer Süßwarenfabrik in Breitenbrunn und in Abwasserreinigung in der Heimtiernahrungsfabrik in Bruck. Und

natürlich ist unsere neu errichtete Produk-tionsanlage in Bruck auch umweltmäßig auf dem aktuellen Stand der Technik.

Mars gehört zu den wenigen, die der-zeit in Österreich in neue Produktions-anlagen investieren?Ja, Mars glaubt an unsere österreichischen Standorte und wir hier tun alles, um dieses Vertrauen zu rechtfertigen. In den letzten beiden Jahren haben wir in Bruck insge-samt 53 Millionen Euro in die Errichtung einer neuen Halle und neuer Produktions-linien für Tiernahrung in Frischebeuteln investiert – ein Segment mit stark wach-sender Nachfrage. Diese Investition war die mit Abstand größte seit der Gründung von Mars Austria vor fast 50 Jahren. Und nächstes Jahr kommen nochmals fünf Mil-lionen für ergänzende Einrichtungen hin-zu.

Wie entwickelt sich Ihr Tiernahrungs-geschäft in Österreich, wohin geht der Trend? Die stärksten Wachstumstreiber der Kate-gorie Tiernahrung sind Katzennahrung in Frischebeuteln und Snacks für Hunde und Katzen.

Welche Innovationen stehen 2014 im Mittelpunkt?Ganz sicher die neuen 50-g-Frischebeutel von Sheba und Whiskas. Studien haben ergeben, dass etwa ein Drittel der Frische-beutelverwender immer nur einen Teil des Beutelinhalts (z.B. die Hälfte) füttern. Mit den neuen 50g-Beuteln im Sechserpack – jeweils in drei Varietäten – bieten wir die optimale Portionsgröße für eine Einzel-mahlzeit, die jeweils frisch serviert werden kann. In der zweiten Jahreshälfte schenken wir der Aktion „Pet Ribbon – Tiere machen Kinderträume wahr“ besonders hohe Auf-merksamkeit. Whiskas und Pedigree haben die erfolgreiche Kooperation mit der Stif-tung Kindertraum auch 2014 fortgesetzt, um tierische Herzenswünsche schwer kranker und behinderter Kinder erfüllen zu können. Mit dieser Spendenplattform konnten seit 2012 mehr als 120.000 Euro gesammelt werden und auch im heurigen Jahr ist die Unterstützung sehr groß – wir sind gespannt wie hoch die gesamte Spen-densumme aus der laufenden Aktion sein wird.

Welche Schwerpunkte setzen Sie im zweiten großen Bereich, Schokolade?Mars setzt seit jeher auf starke Marken, und mit M&M’s und Snickers haben wir ja die zwei weltweit stärksten Süßwarenmar-ken. In Österreich haben wir unsere dritte starke Marke Twix neu aktiviert, die zuletzt mit 12 % überproportional stark gewach-sen ist. Die originelle Promotion „Probier sie beide und entscheide dich“ hat eine ab-surde Geschichte von den beiden angebli-chen Twix-Gründern erzählt, die sich nach einem Streit entzweien und seitdem zwei „unterschiedlich-gleiche“ Twix produzie-ren – der eine das linke und der andere das

rechte Twix. Neben umfangreicher Werbe-unterstützung setzen wir Schwerpunkte im Bereich der POS-Platzierung – mit innova-tiven Displays wie den M&Ms-Figuren..

Ein kleiner Exkurs zu Reis? Bei Uncle Ben´s setzen wir auf bewährte Produkte verbunden mit Kommunikati-on, die Reis interessant macht. Im Herbst haben wir eine neue Uncle Ben´s-Initiative gestartet: „Kleine Köche, Grosse Küche“. Eltern und Kinder werden ermutigt mitei-nander zu kochen und dadurch eine gesün-dere Beziehung zum Essen zu entwickeln. Die neue Initiative soll zeigen, dass das Zu-bereiten vieler Mahlzeiten einfach, rasch und unkompliziert sein kann und nicht unbedingt großen Zeiteinsatz oder speziel-les Geschick erfordert. Kochen ist in jedem Fall ein lustiges Erlebnis und ein span-nendes Kennenlernen von Nahrungsmit-teln, Zutaten und Zubereitungsarten. Wir konnten den Haubenkoch Bernie Rieder für diese Promotion gewinnen, der kleinen Köchen mit viel Kreativität und Humor die große Küche nahe gebracht hat.

Mars Austria, gegründet 1966, betreibt eine Süßwarenfabrik in Breitenbrunn und eine Heimtiernahrungsfabrik in Bruck/Leitha. Die mehr als 500 Mitarbeiter erwirtschaf-ten in den drei Produktsegmenten Süßwa-ren, Lebensmittel und Heimtiernahrung einen Jahresumsatz von rund 370 Mio. Euro.

My GenerationMars will seinen globalen CO2-Fußabdruck bis 2040 auf Null reduzieren. In Österreich werden Millionen in den Ausbau der Heimtiernahrungsfabrik investiert. General Manager Christer Gavelstad über die aktuellen Verantwortungen.

Mars Österreich General Manager Christer Gavelstad. Mars

Zur Person Der Norweger Gavelstad ist seit 2011 Geschäftsführer von Mars Austria. Nach einem Wirtschaftsstudium hat er bei verschiedenen Unternehmen in Skandina-vien und Mitteleuropa gearbeitet. Zu Mars kam der heute 45Jährige vor acht Jahren als Country Manager für Schweden. Vor seinem aktuellen Job war er zuletzt General Manager von Wrigley Skandinavien.

Wir investieren laufend in Verbesserungen – in diesem Jahr in Energie-einsparung und Abwas-serreinigung.

Page 20: Die Handelszeitung 25/14

Panoptikum20 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

Anziehungskraft Um die Anziehungskraft von Marken zu messen, entwickelte die Agentur Demner, Merlicek & Bergmann mit Unterstützung des m.core Institut der Wirtschaftsuniversität Wien ein wissenschaftliches Tool. Markenma-gnetismus ist ein geschützter Begriff, den die Werber entwickelt haben. Durch drei wichtige Komponenten stellt man fest, wie eine Marke beim Konsumenten ankommt und in welche Richtung die dazugehörige Werbung gehen muss, um erfolgreich zu sein: Emotion, Reputation und Neugierde sind die drei wesent-lichen Attribute, die eine Marke stark beeinflussen. Der Wunsch aller Werbetreibenden ist es, die Anziehungskraft von Marken zu erhöhen. Schließlich haben magnetische Marken loyalere Kunden und werden häufiger weiterempfohlen. Ein unver-zichtbarer Vorteil nicht nur in heiß um-kämpften Märkten. Die gute Nachricht dazu: Statt wie bisher auf das Bauchge-fühl zu vertrauen, gibt es nun erstmals eine wissenschaftliche Methode, um die Anziehungskraft nicht nur mit Worten zu beschreiben, sondern in Zahlen auszu-drücken und damit vergleichbarer zu machen. Das beste Beispiel ist die neue Kampagne zu Niemetz-Schwedenbom-ben. Dem Bauchgefühl nach tippte man auf „Reputation“ (Herkunft) und wollte die Kampgane in diese Richtung steu-ern. Doch nach einer Abfrage erkannte man, dass die Schwedenbomben ihren Magnetismus in erster Linie aus derEmotion schöpfen. Die neue TV-Wer-bung ist derzeit on air.

Markus KalbhennCountry Manager Verso

„Durch die zunehmende Internet-Trans-parenz müssen Unternehmen immer mehr Rechenschaft über ihr Tun ablegen. Hersteller und Handel werden zunehmend daran gemessen, ob sie sozial und ökologisch verantwortlich han-deln. Es bedarf weit mehr, als „umweltfreundlich“ und „nachhaltig“ auf die Verpackung zu kleben. Will eine Marke wirklich glaubwürdig überzeugen, muss Nachhaltigkeit Teil der Unternehmensstrategie sein. Warum das so ist, zeigt eine Eurobarometer-Studie: 92 % der Befragten in Europa ist es wichtig, dass sich Unternehmen für mehr Umweltschutz einset-zen. 52 % der Verbraucher glauben Werbung nicht, in der Hersteller auf die ökologischen Vorteile ihres Angebots hinweisen. 70 % gehen sogar davon aus, dass den meisten großen Unternehmen der Schutz

der Umwelt ziemlich egal ist. Das Kaufver-halten wird durch die Kommunikation von CSR-Informationen in unterschiedlicher Ausprägung beeinflusst. Negative Bericht-

erstattung, wie passive/intransparente Haltung bei Umweltverschmutzung oder

unethischen Produktionsmethoden, führen leicht zur Abkehr bis hin zum Boykott von Marken oder Unternehmen. Im Gegenzug dazu kann der Einsatz von neuen Informationstechnologien die CSR-Kom-munikation zwischen den Marktakteuren positiv be-einflussen. Vor allem Online-Kommunikationstech-nologien ermöglichen auch passiven Kunden aktiv in die Kommunikation einzusteigen. Die Interaktivität und ständig wachsende Individualisierung ermögli-chen eine wesentliche Steigerung der Informations-qualität, da es sich nicht länger um einen anonymen Massenappell handelt, sondern vermehrt um indi-vidualisierte, persönliche Kommunikation.“

Die mittlerweile wirksame Lebensmittelin-formations-Verordnung (LMIV) der Europä-ischen Union ist für die Lebensmittelbran-che eine große Herausforderung. GS1 Sync sollte die Lösung für den einfachen und effizienten Austausch von vertrauenswürdigen Produktdaten zwischen Lieferanten und Handel sein. Doch kurz vor dem Ende der Übergangsfrist war noch nicht alles auf Schiene. GS1-Chef Gregor Herzog nahm am 10. Dezember dazu Stellung.

Hat GS1 Austria Fehler gemacht?Wir haben unterschätzt, wieviel Vorarbeit in den Unternehmen zu leisten ist. Wir sind davon ausge-gangen, dass es für die Lieferanten einfacher ist, die erforderlichen Daten zu beschaffen.

Wie ist der Status quo und wie geht es nun weiter? Wir haben derzeit 25.000 Artikel im Pool, die auch qualitätsgesichert sind. Der

Qualitätssicherungsprozess ist bei mehr als 225 Firmen abgeschlossen. Weitere 110

Firmen durchlaufen gerade den Qualitätssicher-ungs prozess. Wie schnell das geht, hängt von der Datenqualität ab bzw. von der Reaktionsschnelligkeit der Firmen, wenn sie von uns aufgefordert werden, Daten nachzuliefern. Multinationale Unternehmen wie Nestlé oder Unilever speisen die Daten über GDSN (Global Data Synchronisation Network; Anm.) ein. Ursprünglich wollten 500 Firmen bei GS1 Sync mitmachen, von dieser Anzahl sind wir weit entfernt, da haben es sich wohl manche anders überlegt.

Cartoon Gerald Mayerhofer

Herr Kalbhenn mag’s gerne csr-kommunikativ

Jetzt mal ehrlich, Herr Herzog

Nachhaltigkeitskommunikation als große ChanceWill eine Marke wirklich glaubwürdig überzeugen, muss Nachhaltigkeit Teil des Kerngeschäftes sein.

Läuft bei GS1 Sync nicht alles rund?

Agenturecke

Consumer Watch

Coca-Milch Coca-Cola USA will in Zukunft „gesunde Milch“ verkaufen. Der Getränkehersteller beteiligt sich an „Fairlife“. Das ist eine Milch, die bekömmlicher und somit auch gesünder als herkömmliche Milch sein soll. Experten relativieren die Wirkung der neuen Super-Milch. „Im Prinzip ist Fairlife die ‚Premiumisierung‘ der Milch“, bestätigt Sandy Douglas, Vizechef bei Coca-Cola Nordamerika, die Berichte. Ziel sei es, mit Fairlife so erfolgreich zu werden wie mit der Marke Simply. Unter diesem Namen werden ungezuckerte Fruchtsäfte vertrieben. Die Marke ist in den USA sehr erfolgreich, während der Absatz von Fruchtsäften generell sinkt.Einfach dürfte es aber für Coca Cola nicht werden. Jeder zweite Amerikaner trinkt gar keine Milch. Der Absatz sank landesweit in den vergangenen zehn Jahren um acht Prozent.

Aus der TV-Werbung für Schwedenbomben.

Page 21: Die Handelszeitung 25/14

PanoptikumNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 21

Das HerbstfestÜber 500 Gäste aus dem In- und Ausland – die weitest gereisten Gäste kamen aus Moskau – folgten der Einladung der Weinkellerei Lenz Moser zum traditionellen Herbstfest. Unser Bild zeigt Prior Maximilian Krenn, Wolfgang Böck, NÖ-Weinkönigin Tanja Dworzak, Jürgen Lethmayer, Bezirkshauptfrau Elfriede Mayrhofer, Weinbaupräsi-dent Johannes Schmuckenschlager, Weinbotschafter Brigadier Rudolf Striedinger und Lenz-Moser-Vorstand Walter Holzner (v.l.)., der einen Scheck in Höhe von 2000 Euro für die karitativen Projekte über-reichte.

Gourmets unter sichKürzlich besuchte eine Delegation französischer Obst- und Gemüseexporteure den Großmarkt Inzersdorf. Ruggiero-Savino Rizzi, Vorsteher des Wiener Agrarhandels, informierte den französi-schen Botschafter Pascal Teixeira da Silva über die heimischen Konsumgewohnheiten.

Zwei runde JubiläenGeneraldirektor Markus Liebl feiert heuer seinen 60. Geburtstag, und begeht gleich-zeitig das 30. Jubiläum bei der Brau Union Österreich – er hat das Unternehmen in dieser Zeit höchst erfolgreich gelenkt und laufend weiterentwickelt. Für seine Verdienste in diesem Zusammenhang, die nicht zuletzt äußerst positiv für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich waren, wurde Liebl im Rahmen seiner offiziellen Geburtstagsfeier am 7. Dezember mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich geehrt. Unser Bild zeigt Thomas Stelzer, Obmann des ÖVP-Landtags-klubs, Vizekanzler und Bundesminister Reinhold Mitterlehner, Markus Liebl mit Gattin Susanna sowie OÖ-Landeshauptmann Josef Pühringer (v.l.).

Geschüttelt, nicht gerührtDie Beefeater Global Bartender Competition wird jähr-

lich in 30 Ländern ausgetragen. Das österreichische Finale gewann Loos-Barkeeper Peter Kunz – im Bild

mit Beefeater Brand Managerin Martina Porhansl und Brand Ambassador Sebastian Hamilton Mudge.

Wärmende Spende Unter Anleitung von Knorr-Chefkö-chin Elisabeth Strunz (re.) kochten

prominente Helfer Suppen und ver-teilten diese an Menschen in Not.

Zudem wurden 6000 Suppenportio-nen an die Caritas Wien übergeben.

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Einreichungen bitte an Max Pohl, [email protected]

Page 22: Die Handelszeitung 25/14

Neue Produkte22 HANDELSZEITUNG Nº 25–26 · 2014

Danone Actimel

Schärdinger Weinkäse & Kaisertaler

Ritter Sport Honig-Salz-Mandel

Julius Meinl Die Feine & Die Fruchtige

Recheis Goldmarke

Danone Activia

Mionetto Prosecco DOC Treviso Brut

nimm 2 Lachgummi sauer

Häagen-Dazs caramel biscuit & cream speculoos

Em-eukal Gummidrops

Weight Watchers Zum Aufgabeln

Corny 6+1 gratis

Actimel konnte 2014 mehr als 7 % an Umsatz zulegen (Nielsen LH inkl. HD, KW 1-44/14 vs. Vj.). Um an diesen Erfolg anzuknüpfen, wird die Promotion unter dem Motto „Hat Dein Immunsystem heute schon gefrühstückt?“ zu Jahres-beginn weiter fortgeführt. Wer nach dem Kauf von „Actimel“ seine Rechnung ein-schickt, hat die Chance, eines von fünf Wochenenden mit Nächtigung im Iglu zu gewinnen. Und: Ab Jänner läuft nun auch in Österreich der neue TV-Spot mit Testimonial Guido Maria Kretschmer.

Pünktlich zum Jahreswechsel präsen-tiert Ritter Sport die neue Sorte des Jahres 2015 – und sie heißt Honig-Salz-Mandel. Prall gefüllt mit ganzen, gerösteten Mandeln (Anteil 23 %) und mit Honig und Salz verfeinert, verbindet diese Schokoladen-Kreation sehr gelungen süßen und salzigen Geschmack. Was bekanntermaßen gut miteinander harmoniert. Zu haben ist die limitierte Sorte ab Jänner ein ganzes Jahr lang als klassisches 100-g- Quadrat.

Der weiter steigenden Nachfrage der Konsumenten nach kleineren Packungs-einheiten trägt die Berglandmilch mit einer neuen 125-g-Schachtel für den Schärdinger Weinkäse Rechnung. Mit drei einzeln verpackten Portionen ist die neue Angebotsform ideal für kleine Haushalte. Aber auch den Schärdin-ger Kaisertaler gibt es ab sofort fürs SB-Regal im 125-g-Stück. Er überzeugt durch geschmeidigen Teig und die Naturrinde mit natürlichem Milchschim-melanflug.

Die Frage nach der beliebtesten Marme-laden-Konsistenz ist nach einer Um-frage von Meinl bei den Österreichern stark umstritten. Deshalb lanciert das Traditionsunternehmen jetzt gleich zwei verschiedene Linien: Speziell für Heavy User kommt im 500-g-Glas Die Feine in den Sorten „Donau-Marille“, „Erdbeere“, „Himbeere“ und „Brombeere“. Daneben steht Die Fruchtige im 250-g-Glas zur Wahl, die kleine Stückchen von „Donau-Marillen“, „Erdbeeren“, „Himbeeren“ oder „Orangen“ enthält.

In einem modernisierten Outfit zeigt sich ab Jänner Activia am Point of Sale. Die Nummer Eins der Bunten Palette wurde einem sanften Packungsrelaunch unterzogen und sticht künftig durch ein reduziertes Design mit neuem, sattem Grünton und größeren Abbildungen der je nach Sorte geschmacksgebenden Früchte ins Auge. Gleichzeitig wurde auch das Logo leicht adaptiert und durch die Darstellung des aus der aktuellen Werbung bekannten Sternenstaubes zum Leben erweckt.

Recheis nimmt sein 125-jähriges Firmenjubiläum zum Anlass, um sein Top-Produkt, die Recheis Goldmarke, einem Design-Relaunch zu unterziehen. Die prägnante rote Farbgebung bleibt selbstverständlich erhalten, jedoch ist das Erscheinungsbild jetzt insgesamt moderner. Das leicht adaptierte Logo stellt sowohl das Gründungsjahr 1889 als auch den Adler als Markenzeichen stark in den Vordergrund, während Abbildungen der Teigwaren für einen hohen Appetite Appeal sorgen.

Im Jahr 1887 gründete Francesco Mio-netto im Herzen des Veneto seine gleich-namige Kellerei, die heute international zu den führenden Anbietern von Prosec-co zählt und immer wieder mit trendigen Produktinnovationen aufhorchen lässt. So etwa aktuell mit dem Mionetto Prosecco DOC Treviso Brut – einem Prestige-Spumante mit viel Raffinesse und Eleganz. Der fein perlende Prosecco wird aus der Rebsorte Glera gekeltert und überrascht geschmacklich durch Noten von Honig, Akazie und Marille.

Zweimal im Jahr bringt Häagen-Dazs neue, zur Saison passende Eiscreme-Kreationen in den Handel, die sich mit ihrem besonderen Geschmack vom Standardsortiment abheben und für noch mehr geschmackliche Vielfalt sorgen. Diesen Winter heißt die limitierte Edition caramel biscuit & cream speculoos. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus zartschmel-zendem Eis mit kleinen, knusprigen Spekulatius-Stückchen und Karamell-Sauce.

Mit 8 % Mengenwachstum entwickelt sich nimm 2 Lachgummi sauer weiter-hin sehr positiv (GFK Consumer Tra-cking, Jan-Aug 2014 vs. Vj.). Um diese erfreuliche Entwicklung aufrecht zu erhalten, wurde das Produkt nun weiter optimiert und ist ab Februar 2015 mit verbesserter Rezeptur zu haben: Einer-seits ist der „nimm 2 Lachgummi sauer“ künftig noch saurer im Geschmack, und andererseits locken in der Packung die drei neuen fruchtigen Sorten „Grape-fruit“, „Limette“ und „Kirsche“.

Von Em-eukal gibt es jetzt neue Gummidrops zum Kauen, die wie die bewährten Hustenbonbons der Marke durch ihre Rezeptur mit wohltuender Wirkung punkten: Während die Sorte „Anis-Fenchel“ dank Kräuterextrakten und ätherischen Ölen Hals und Stimme beruhigt, sorgt die Variante „Eukalyptus-Menthol“ für ein besseres Durchatmen. Und die „Em-eukal Gummidrops Ingwer-Orange“ verbinden die Schärfe des Ingwers mit dem fruchtigen Geschmack sonnengereifter Orangen.

Zum Aufgabeln lautet das Motto bei den neuen frischen Salaten von Weight Watchers. Die drei Variationen „Nu-delsalat Asia“, „Nudelsalat Italia“ und „Bulgursalat Orient“ sprechen mit ihrer kalorienoptimierten Rezeptur v.a. ernäh-rungs- und figurbewusste Konsumen-ten an und sind mit ihrer convenienten Verpackung ideal für unterwegs. Denn die Salate werden im transparenten Be-cher mit wiederverschließbarem Deckel und beigepackter Gabel angeboten. Zu beziehen über Winkelbauer.

Corny startet mit einer attraktiven Promotion ins Jahr 2015. Denn ab Jänner gibt es die drei beliebtesten Geschmacksvarianten des Müsli- Riegels („Schoko-Banane“, „Schoko“ und „free Schoko“ ohne Zuckerzusatz) wieder für kurze Zeit im Aktionspack mit 6+1 gratis. Die Promotion-Sorten werden gemeinsam auf aufmerksam-keitsstarken Displays am Point of Sale platziert, wodurch die Abverkäufe noch zusaätzlich angekurbelt werden sollen.

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Neue ProdukteNº 25–26 · 2014 HANDELSZEITUNG 23

Bresso à la Quiche

VandemoorteleWinter-Donuts

Schwarzkopf Live Color XXL Ultra Brights

Stiegl Original Stieglbock 2014

evian Kenzo

Mars Valentierstag

alpro Cremoso

L´Oréal Mega Volume miss manga

PrittAlleskleber

SchenkelKarst Prosciutto

Nivea Cellular Perfect Skin

Vileda window matic

Mit dem neuen „Bresso des Jahres“ verwandelt Bongrain einen Klassiker der französischen Küche in eine luftig-cremige Frischkäse-Kreation: Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei Bresso à la Quiche um eine Variante mit herzhaftem Speck und Zwiebelstück-chen, die sich gleichermaßen gut zum Dippen wie als Brotaufstrich eignet. Der Clou: Wie das Vorbild lässt sich auch „Bresso à la Quiche“ heiß genießen und kann z.B. auf frischem Brot einfach im Ofen gratiniert werden.

Als schrilles Statement gegen den grauen Herbst ergänzt Schwarzkopf derzeit die knallig bunten Live Color XXL Ultra Brights-Haarfarben um zwei neue Nuancen: Auf natürlich blondes oder blondiertes Haar aufgetragen, sind das intensive „Pillar Box Red“ sowie der Farbton „Turquoise Temptation“ ein ga-rantierter Blickfang. In Kombination mit Conditioner können die Farben, die sich auch für Dip-Dye-Anwendungen eignen, hingegen in weiche Pastelltöne verwan-delt werden.

Bestens auf die frostigen Außentem- peraturen abgestimmt, sorgen die saisonalen Donut-Kreationen von Vande-moortele noch für kurze Zeit für winterli-ches Flair in den Backwaren-Theken des heimischen LEH. Mit ihrer dunkelroten Erdbeerglasur, die von weißen Zucker-Schneeflocken geziert wird, sind die Winter-Donuts aber nicht nur optisch ein Hingucker, sondern punkten außer-dem auch mit einer sehr soften Konsis-tenz. Zu beziehen in Verpackungsein- heiten mit jeweils 3 x 12 Stück.

Speziell für die Weihnachtszeit kreier-ten die Stiegl-Braumeister auch heuer wieder ein Bockbier, das als limitierte Edition zu haben ist: Seine leuchten-de Kupferfarbe verdankt der Original Stieglbock 2014 einer speziellen Karamell-Malzmischung, und mit den perfekt ausbalancierten Malz- und Hopfentönen sowie der gut eingebunde-nen Hopfenbittere harmoniert er gut mit Wild, Ente oder Gans. Zudem punktet das Spezial-Bier mit 7 % Alkohol und einer Stammwürze von 16,5 °.

Vom 5. Jänner bis 21. Februar 2015 dreht sich bei Mars wieder alles um den Valentierstag. Während des Aktions-zeitraumes sind Österreichs Katzen- und Hundebesitzer aufgerufen, online eine Liebeserklärung und ein Foto ihres vierbeinigen Lieblings hochzuladen – unter allen Teilnehmern wird täglich ein Futter-Vorrat im Wert von € 500,- verlost. Das Gewinnspiel-Konzept hat sich in den letzten Jahren bereits bestens bewährt: 2014 wurden im Rahmen der Promotion mehr als 38.000 Tierfotos hochgeladen.

Das Premium-Mineralwasser evian schlüpft wieder in ein Designer-Kleid: Diesmal haben die Kreativ-Direktoren von Kenzo ein unverwechselbares Outfit entworfen, das vom geheimnisvollen Werk des Künstlers und Regisseurs David Lynch inspiriert ist: Lilafarbene Fragmente und limettengrüne Streifen kreuzen sich und erzeugen einen Effekt, der die Flasche schief und leicht verzerrt erscheinen lässt. Und: Wenn die Flasche gefüllt ist, kann man einen Lupeneffekt beobachten.

All jenen Verbrauchern, die auf Molkerei-Produkte verzichten möchten oder müs-sen bietet Bioquelle mit alpro Cremoso jetzt noch mehr Abwechslung: Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine sehr cremige Joghurtdessert-Alternative, die in den Geschmacksrichtungen „Apfelstrudel“ sowie „Zitronenkuchen“ zu haben ist. Frei von tierischem Fett, Laktose, Gluten und Weizen eignen sich die Desserts im 400-g-Becher bestens für Lebensmit-telallergiker.

Dem Verbraucherwunsch nach mög-lichst umwelt- und kinderfreundlichen Klebstoffen folgt man bei Henkel aktuell mit dem Relaunch der Pritt Alleskleber: Dank der neuen Formel besteht die Range ab sofort zu 90 % aus natürlichen Inhaltsstoffen auf Stärkebasis und lässt sich bereits bei 20 ° C auswaschen. Neben dem transparenten Klassiker sind auch zwei farbige Varianten in Grün und Pink zu haben, die sich mit ihrem flexi-blen Applikator für Punkt- und Flächen-verklebungen eignen.

Nach einem nationalen Design-Wett-bewerb ist die Mega Volume miss manga Mascara von L´Oréal für kurze Zeit in neuer Aufmachung zu haben: Die limitierte Edition steht ganz im Zeichen der asiatischen Comics und zeigt ein „kawai“-Mädchen auf der einen sowie ein feminines Blumenmuster auf der anderen Seite der Mascara. Der Inhalt bleibt nach wie vor unverändert und verspricht mit biegsamem Bürstenkopf sowie der 360 °-Bürste intensiv getusch-te, voluminöse Wimpern.

Das Importhaus Schenkel erweitert sein umfangreiches Feinkost-Portfolio um einen traditionellen slowenischen Rohschinken, der am Rande des Karst-hochlandes von Hand verarbeitet wird. Mit grobem Meersalz aus der Saline Piran eingesalzen, erhält der Schinken sein charakteristisches Aroma durch die mindestens einjährige Reifezeit, in der er vom Karst-Wind langsam getrocknet wird. Zu haben ist der Karst Prosciutto entweder im Ganzen oder vorgeschnit-ten in der 100-g-Packung.

Mit dem window matic von Vileda können glatte Oberflächen wie Glasfens-ter oder Spiegel nun im Handumdrehen streifenfrei gereinigt werden. Denn nach dem nass Wischen entfernt der hand-liche Fenstersauger mit der bewährten „Vileda Gummilippe“ die restliche Flüs-sigkeit inklusive der darin enthaltenen Schmutzpartikel einfach und effektiv. Das Fassungsvermögen des Schmutz-wasserbehälters bietet Platz für 100 ml Flüssigkeit, was einer gereinigten Fläche von bis zu 60 m² entspricht.

Ersten Pigmentflecken, die durch eine Überproduktion an Melanin entstehen, sagt die neue Nivea Cellular Perfect Skin-Linie ab sofort den Kampf an. Dank der speziellen Formel mit dem Wirkstoff Lumicinol wird die Melaninproduktion verlangsamt und dem Entstehen von weiteren Pigmentflecken vorgebeugt. Bestehend aus „Tagesfluid“, „Tagespfle-ge“ sowie „Korrigierender Augenpflege“ und „Nacht Essenz“ mit Magnolien-Extrakt, bietet die Range intensive Pflege und mildert zudem auch Falten sichtbar.

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