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Das Mittelalter – Von 500 bis 700 Das späte römische Reich Eine wichtige Eigenschaft, die sich die während der römischen Eroberungsgeschichte breit macht, ist die Kolonisation der eroberten Reiche und Territorien, in denen sie sich eine lange Zeit aufhielten. Den Großteil der fünf Jahrhunderte nach Christus beherrschten die Römer den Nordwesten Europas, in dem sich später die Zivilisation des Mittelalter entfalten wird. Das römische Reich wird vor allen Dingen den Nordwesten Europas das Mittelalter über in unfassabarem Maße definieren und das noch stark nach dem Zerfall ihrer politischen Macht im Westen. Nordeuropa war in seiner Geschichte stets unberührt von südlicher und südöstlicher Macht des Mittelmeeres gewesen, in einer Zeit von starken persischen Expansionen zu Zeiten Kyros II und makedonischen Welteroberern Zu Zeiten Phillips II und Alexander dem Großen. Alexander der Große hat sich in seinem Eroberungszug lediglich auf den Osten fokussiert und Kyros II hat sich lediglich auf den ägäischen Raum und Kleinasien orientiert, wobei Rom eine „360 Grad – Eroberungspoltik“ geführt hat. Rom hatte zwei sehr wichtige Aspekte der militärischen Expansion, die diese gewaltige Eroberungspoltik ermöglichten: 1. Rom hat in der früher Enstehungsgeschichte militärische Organisationen in den Legien entwickelt und diese mit einem ausgeklügelten logistischen System unterstützt, welches vor allen Dingen während den Kriegen gegen die Samniten am Ende des 4 Jhr. Und Anfang des 3 Jhr. zu Gute kam. Die taktische, strategische Organsitation der Legien im Krieg ermöglichte den Römern eine unbeschwerte Eroberung von sog. „nicht – zivilisierten“ Stämmen und eine schwerere, aber durchaus durchführbare, Eroberung von zivilisierten Stämmen, bzw. Kulturen / Nationen. Zu Zeiten des großen Generals Gaius Julius Caesar erobertte das römische Reich den Großteil des Nordwesten Europas in einer Zeitspanne von sieben Jahren. 2. Die Römer waren geschickt in der Verwaltung von nationalen oder geographischen Grenzen, die sie mit anderen von Römern eroberten Zivilisationen teilten. Historiker gehen davon aus, dass das sonnige und fruchtbare mediterrane Land des Südens Stämme und Kulturen des kalten und unangenehmen Nordens wie ein Magnet angezogen hat. Die zwei großen Wanderungen um 1800 v. Chr. Und 1200 v. Chr. zogen Stämme des Nordens in die südliche

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Das Mittelalter – Von 500 bis 700

Das späte römische Reich

Eine wichtige Eigenschaft, die sich die während der römischen Eroberungsgeschichte breit macht, ist die Kolonisation der eroberten Reiche und Territorien, in denen sie sich eine lange Zeit aufhielten. Den Großteil der fünf Jahrhunderte nach Christus beherrschten die Römer den Nordwesten Europas, in dem sich später die Zivilisation des Mittelalter entfalten wird. Das römische Reich wird vor allen Dingen den Nordwesten Europas das Mittelalter über in unfassabarem Maße definieren und das noch stark nach dem Zerfall ihrer politischen Macht im Westen. Nordeuropa war in seiner Geschichte stets unberührt von südlicher und südöstlicher Macht des Mittelmeeres gewesen, in einer Zeit von starken persischen Expansionen zu Zeiten Kyros II und makedonischen Welteroberern Zu Zeiten Phillips II und Alexander dem Großen. Alexander der Große hat sich in seinem Eroberungszug lediglich auf den Osten fokussiert und Kyros II hat sich lediglich auf den ägäischen Raum und Kleinasien orientiert, wobei Rom eine „360 Grad – Eroberungspoltik“ geführt hat. Rom hatte zwei sehr wichtige Aspekte der militärischen Expansion, die diese gewaltige Eroberungspoltik ermöglichten:

1. Rom hat in der früher Enstehungsgeschichte militärische Organisationen in den Legien entwickelt und diese mit einem ausgeklügelten logistischen System unterstützt, welches vor allen Dingen während den Kriegen gegen die Samniten am Ende des 4 Jhr. Und Anfang des 3 Jhr. zu Gute kam. Die taktische, strategische Organsitation der Legien im Krieg ermöglichte den Römern eine unbeschwerte Eroberung von sog. „nicht – zivilisierten“ Stämmen und eine schwerere, aber durchaus durchführbare, Eroberung von zivilisierten Stämmen, bzw. Kulturen / Nationen. Zu Zeiten des großen Generals Gaius Julius Caesar erobertte das römische Reich den Großteil des Nordwesten Europas in einer Zeitspanne von sieben Jahren.

2. Die Römer waren geschickt in der Verwaltung von nationalen oder geographischen Grenzen, die sie mit anderen von Römern eroberten Zivilisationen teilten. Historiker gehen davon aus, dass das sonnige und fruchtbare mediterrane Land des Südens Stämme und Kulturen des kalten und unangenehmen Nordens wie ein Magnet angezogen hat. Die zwei großen Wanderungen um 1800 v. Chr. Und 1200 v. Chr. zogen Stämme des Nordens in die südliche mediterrane Welt, jedoch wurden diese Wanderungen und Ansiedlungen zu Zeiten des erblüteten römischen Reiches und der Festlegung der Grenzen nicht zugelassen.

Um die gefallene Legende des römischen Reiches, die das Mittelalter so stark definiert hat, zu verstehen, müssen wir einen Schritt zurückgehen zu Zeiten der kulturellen, konventionellen und poltischen Blüte des römischen Reiches in das 1 Jhr. und 2. Jhr. zurückgehen und die geographischen Territorien des Westens des Reiches betrachten, der mit dem Fall im Jahre 476, die mittelalterliche Geschichte einleitete und mittelalterliche Zivilisationen ermöglichte.

Der Fall des westlichen römischen Reiches war ein andauernder Prozess von unparallel verlaufenden historischen Geschehen, die sich sehr langsam entwickelt hatten und ausschließlich politisch waren, wobei der Verlust der politischen Kontrolle im Westen in keinster Weise das Ende der römische Ära markierte. Der römische Einfluss au Europa war in der Ökonomie, der Gesellschaft, der Justiz, der Linguistik und der Religion so „eingraviert“, dass dieser Einfluss noch Jahrhunderte nach dem Kontrollverlust zu sehen war. Das politische System, das der Prinzeps Augustus während seines Kaisertums im römischen Reich einführte, dauerte mithilfe einigen kleinen Änderungen, bis zum Tod von Commudus im Jahre 192 n. Chr. Die „Pax Romana“(römischer Frieden), das sog. Goldene Zeitalter in Rom, rufte das „Prinzipat“ von Augustus hervor, wobei das Hauptmerkmal das Ende des senatorischen Oligarchie war, die schon seit dem Anfang der römischen Reiches den Staat und die Politik beherrschte und viele Kriege und Unruhen forderte. Das Prinzipat von Augustus, die sog.

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„Diarchie“, bedeutete eine ausgewogene (50 / 50) Verteilung von Macht zwischen dem „princeps“ und dem Senat. Diese ausgewogene Verteilung von Macht drehte sich im Laufe Augustus‘ zu seinem Gunsten, dadurch dass Augustus während des Prinzipats immer mehr politische Funktionen und Macht bekam. Der Senat verlor seine alleinige, absolute Macht über das römische Reich auf zwei verschiedene Arten:

Es entstanden neue Bürokratien in Rom im Dienste des „princeps“, die ihm immer mehr poltische Funktionen und Macht zusteuerten. Die Vorgesetzten dieser Bürokratien des „princeps“ waren die Präfektoren, die aus der aus einer Sozialschicht kommen, die genau unter der Sozialschicht der senatorischen Aristokraten steht, wobei sie trotzdessen sehr reich waren und großen politischen Einfluss hatten, ohne der traditionellen Oligarchie anzugehören. Die Präfektoren bekamen vom ihrem „princeps“ wichtige politische und wirtschaftliche Funktionen zu denen das Kommando der Legionen, Verwaltung der Provinzen, Eintreibung von Steurgeldern, Beaufsichtigung von öffentlichen Baumaßnahmen und die Verwaltung des Getreides. 1. Der Senat verlor die Legislative an den „princeps“, der die gesetzgebende Gewalt

hatte und die Legitimation hatte, unabhängig vom Senat politische Entscheidungen zu treffen.

2. Der Senat verlor die Exekutive an die Präfektoren, bzw. musste sich die ausführende Gewalt mit den Präfektoren teilen.

Mit diesen gravierenden Änderungen änderten sich auch die politischen Karrieren der Senatoren, die vom „Kopf der Politik“ zum Berater des „Kopfes der Politik“ heruntergestuft wurden.

Das Prinzipat war eine italienische Institution, die darauf abgerichtet war, das römische Reich zu kontrollieren, das Militär zu stärken und die Früchte der goldenen Ökonomie, sowie des Handelns in die Hände zu bekommen, wobei sich die „Ernte“ der Früchte ausschließlich auf die appenische Halbinsel bezog. In den Jahrhunderten der politischen Expansion blühte das Wohlhaben der „Italiani“ auf der Halbinsel, jedoch waren die „Italiani“ zu Zeiten pausierenden Expansion gezwungen ihre Privilegien und ihr Wohlhaben mit anderen Teilen, besonders mit dem reichen Osten des Reiches, zu teilen. Die Goldene Zeit der „Pax Romana“ hatte eine typisch – römische Akzentuierung, in der der sog. „römische Frieden“ überwiegend auf der Halbinsel stattfand und das Antonym Krieg die Römer mit Reichtum und Glorie überschüttete, jedoch weit von dem Zentrum des Mediterranen entfernt und für die Römer weder hörbar, noch sehbar. Diese Kriege während des „römischen Friedens“ brachte Rom Prosperität, Städte wuchsen, der Handel blühtete und der Reichtum häufte sich an, jedoch war dieser Reichtum „rom – typisch“ nicht für alle gedacht, sondern für ausgewählte Schichten und Personen.

Die Herrschaft von Commodus (180 – 192) symbolisiert das Ende des goldenen Zeitalters von Rom, die von geistlichen Störungen der gesellschaftlichen Elite geprägt war, die nicht nur seine Berater, sondern auch seine Mörder wurden. Ähnliche Zwischenfälle und politische Konflikte gab es sehr oft in der lange Geschichte Roms, jedoch bahnte um das 3 Jhr. n. Chr. eine große politisch Krise, die den römischen Frieden ernsthaft in Gefahr bringen konnte. Diese Ungereimtheiten zwischen politischen Oppositionen waren zwar im ganzen römischen Reich zu spüren, jedoch erschütterten sie überwiegend das westliche politische Bauwerk Roms. Der Verlust der politischen Funktionen von autoriäteren Körpern der Poltik an den Herrscher, bedeutete eine Vergrößerung der zentralen Regierung, die wiederum den lokalen Regierungen in den verschiedenen Provinzen die Funktionen abnahm, sodass schlussendlich

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Konflikte in der zentralen Regierung größere Auswirkungen auf andere Provinzen hat und diese leichter ins Wanken geraten konnten. Der Verlust der politischen Funktionen vom Senat bedeutete eine Herabstufung von Senatoren in der Politik, die jetzt mit aunspruchsvolleren und kniffligeren Entscheidungen und Beratungen beauftragt sind, wobei die Frage der Loyalität und der Kompetenz unbeantwortet bleibt, sodass die Führung des Reiches undicht bleibt. Das wohl größte Problem bot der barbarische Druck an den römischen Grenzen (lat. „limes“), die von geschwächten und unmotivierten Armeen, die ihre Kraft und ihre Motivation in den Expansionen und Eroberungen bekamen, geschützt werden sollten. Der erhöhte barbarische Druck an den Grenzen bedeutete eine erhöhte Rekrutierung von Soldaten, sodass das Militär einen größeren poltischen Einfluss bekam, der den Soldaten politische Funktionen, wie manche judikative Funktionen und das Einsammeln von Steuergeldern. Alle diese Entiwcklungen und lang andauernden Probleme werden das Römische Reich, vor allen Dingen das Reich im Westen, bis zum poliischen Ende plagen.

Von 193 bis 235 herrschte Septimius Severus und seine Familie, die die Militärisation des Staates beschleunigten. Eine wichtige Ironie in der bergablaufenden Geshcichte des römischen Reiches in dieser Zeit sind neben den starken außenpolitischen Probleme und Unstimmigkeiten, die inneren Ungereimtheiten und Missstände. Septimius Severus, der sich seine Macht mihilfe seiner Armee an den Nagel riss, wurde im Jahre 235 mit dem Mord an den letzten Severaner Severus Alexander (222 – 235) von seiner eigenen Armee gestürzt und ermordet. Die Ironie geht weiter: In den nächsten 50 Jahren werden werden 26 andere Herrscher von der Armee durchgesetzt und nach kurzer Zeit von der gleichen gestürzt und ermordet. Die Armee, die durch die starke Militärisation so viel politische Macht bekam, dass sie im Stande war die komplette Politik nicht nur zu beeiflussen, sogar zu beherrschen, übernahm alle Rollen der Führung der Politik im römischen Reich. Der Fokus der Armee, der auf die innenpolitischen Probleme gerichtet war, brachte das Fass zum überlaufen, bzw. löste einen Dammbruch aus. Der starke Druck der „Barbaren“ an den römischen limese lies das römische politische Gerüst wackeln, auf dem sich die innenpolitische Sicherheit befand. Nachdem das Gerüst nicht mehr aufhörte zu wackeln und die sogar die innenpolitische Sicherheit ins wackeln kam, folgte seitens der Innenpolitik eine folgenschwere Notlösung, die nicht unbedingt der Grund, aber das römische Reich in ein Dilemma brachte und es entstand ein „status quo“. Das absolute Chaos im Reich schwächte die Verteidigungen an der Grenze und „das Wasser durchschlug den Damm“, bzw. die Barbaren durchschlugen die römische Grenzverteidigung und traten auf römischen Boden. „Die Götter meinen es nicht gut mit den Römern“: Bürgerkriege, Barbarenkriege, großer territorialer Verlust, Piraterie und jetzt durchzog eine Seuche aus dem Osten das römische Reich. Dem Fall des Imperium Romanum werden alle Bausteine für die Realisierung gelegt: „Von Göttern verlassen“ beginnt das wackelnde, fast schon einstürzende Gerüst des Imperium Romanum morsch zu werden und jeden Moment einzustürzen. Aus dem politischen Chaos und der Seuche resultierten schlechte ökonomische Umstände, die die agragrwirtschaftliche Produktion stark schwächten, den Hunger vergrößerten, Gold und Silber aus der Zirkulation nahmen und die Regierung zu weiteren Steuererhöhungen zwangen. Sogar die Außenpolitik im Osten begann den Fall das römischen Reiches immer mehr Realität zu werden, als sich das einzige organisierte Imperium, das sich gegen das römische Reich als gewachsenen Rivalen beweiste, der Perser begann 227 eine politische Kräftigung mit dem großen Sassanidenreich. Die Macht und Stärke des Sassanidenreichs und die Erschöpfung und Kraftlosigkeit des römischen Reiches zeigte sich im Jahre 260 als die Perser es schafften den amtierenden römischen Herscher Valerian (253 – 260) gefangenzunehmen. So wurde das erste Mal in der Geschichte Roms der amtierende römische Herrscher von Fremden (Ausländern) gefangen genommen. Diese

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Kombinationen von gravierenden Problemen im 3 Jhr. beendeten das Prinzipat, wie auch die Bürgerkriege im 1. Jhr v. Chr. die Republik beendeten. Die Expansion, der wohl wichtigste Faktor der römischen Geschichte und der Ursprung ihrer Geschichte, blieb stehen und konnte nur mithilfe einer kompletten innenpolitishcen Reorganisierung fortgeführt werden. Die apennische Halbinsel verlor den Status des Monopols von Besitz und Macht. Im Jahre 212 wurde von dem Herrscher Caracalla die sog. „Constitutio Antoniniana“ in Kraft gesetzt, die allen freie Menschen (außer den „dedictii“) im Römischen Reich die römische Staatsbürgerschaft („civitas romana“)verlieh, sodass es rechtlich möglich und verpflichtend war der Armee beizutreten, wobei ein großer Teil der Armeen aus Soldaten der weniger romanisierten Provinzen eingezogen wurde. Im Jahre 284 wurde ein weiterer erfolgreicher Militärführer, der in der Geschichte unter dem Namen Diokletian bekannt ist, in die die Höhe der Politik gezogen. Der aus Illyrien stammende Diokletian stellte sich in der Geschichte nicht nur als bedeutender und wichtiger Politiker, der sein Amt 21 Jahre bekleidete, sondern sich seinen Namen mithilfe seines Sohnes und Nachfolgers Konstantin (306 – 337) vergrößerte. Diokletian machte sich seinen Namen in der Geschichtsschreibung mit der von ihm geformten, vierteilig zerteilten politischen Struktur als sog. Tetrarchie, die das Resultat der außenpolitischen und innenpoltischen Dringlichkeit nach Organisation und Festigkeit. Die Tetrarchie bestand aus insgesamt zwei primären Herrschern ( zwei sog. „augustus“) und aus zwei sekundären Herrschern (zwei sog. „caesar“). Die Aufteilung der politischen Macht ist eine große und wichtige Tradition in der römischen Geschichte, wobei sich Diokletians Tetrarchie von vorigen römischen Machtaufteilungen unterschied: Diokletians Plan war es das römische Reich, das durch die vielen außenpolitischen Probleme und die innenpolitischen Probleme sehr stark geschwächt war, von Erbfolgekonflikten zu erlösen, die für jedes Kaiserreich oder Königreich (siehe Fränkisches Reich bis 843) den Verfall bedeuten kann. Die Tetrarchie funktionierte so, dass nach dem Tode oder nach dem Amtsende des augustus, der ihm untergestellte caesar sein Amt übernimmt und damit ein neuer caesar nachrückt. .