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08/2007 09/2007 Bis vor gut fünfzig Jahren war Homberg ein kleines Dorf mit zwei Kirchen und entlang der Dorfstraße,mit ein paar Häusern um den Dorfplatz herum, einigen Lebensmittelläden, einem Metzger und einigen Gastwirtschaf- ten. Es gab einen Schuster, einen Friseur, und beim Kolonialwarenhändler um die Ecke gab es alles, was man für den täglichen Bedarf so brauchte. Im Übrigen, das zeigen alte Fotos, war man Selbstversorger. Zu jedem Haushalt gehörte ein großer Obst und Gemüsegarten. Gearbeitet wurde von morgens früh bis spät in den Abend, wenn die Sonne unterging, und es war ganz normal, dass jeder, ganz gleich wel- chen Alters, mit anpacken musste. Alles wurde zu Fuß gemacht, schwere Lasten wurden mit dem Handwagen transportiert, und dies natürlich auf dem kürzesten Weg. So waren im Laufe von Jahrhunderten Wege zwischen den Häusern entstanden, die jeder nutzte und niemand in Frage stellte. Im Gegenteil, häufig wurden sie befestigt oder an Abhängen mit Treppenstufen und Geländern versehen. Typisch für Alt-Homberg ist die enge Bebau- ung. Die Häuser wurden direkt an der Grund- stücksgrenze errichtet. Dazwischen gibt es kleine Hofflächen, die früher für die Land- wirtschaft gebraucht wurden, etwa für den Misthaufen, für den Holzschober oder als Abstellplatz für Erntegeräte. Wen störte es, wenn die Nachbarn über den Hof gingen, um nebenan einzukaufen? Ganz im Gegenteil, die engen Kontakte mit den Nachbarn waren oft die einzigen Unterhaltungen, die das Dorf bot. Mit dem Einzug des Autos und dem Fernse- her in unsere Gesellschaft verloren die engen Nachbarschaftsbeziehungen an Bedeutung. Das Dorf wurde größer, man sanierte und modernisierte, riss ab, und überbaute, bis in den 70er Jahren allmählich klar wurde, dass mit der Vernichtung alter Dorfstrukturen unsere Geschichte verloren geht. Alt-Homberg mit seiner engen Bebauung und dem alten Wege- netz gehört zu den Dörfern, die typisch sind für den Dorfgrundriss des Bergischen Landes und ist nach dem Landesdenkmalschutzgesetz NRW bedeutend für die Siedlungsgeschichte, für dessen Erhalt volkskundliche und städ- tebauliche Gründe vorlägen, wie die Untere Denkmalbehörde der Stadt Ratingen in ihrer Beschlussvorlage für den Bezirksausschuss Ratingen-Homberg/Schwarzbach schreibt. Anlass für diese Vorlage war, dass zwei Hom- berger Grundstückbesitzer nicht mehr länger dulden wollen, dass die alten Wege auf ihrem Grundstück genutzt werden. Ihrer Meinung nach gibt es kein im Grundbuch eingetrage- nes Wegerecht, also nicht die Verpflichtung das Wegerecht einzuräumen. Anna Maria Voss von der Unteren Denkmalbehörde sieht dies dagegen anders. Sie legte in ihrer 206 Seiten starken Verwaltungsvorlage, nach gründlichem Studium alter Akten, dar, dass es die fußläufi- gen Wegverbindungen schon seit weit mehr als hundert Jahre gibt. Außerdem kann sie sich auf ein Gutachten des Landschaftsverbandes berufen, in dem die historische Bedeutung des Wegesystems dargelegt wird. Es bestehe ein öffentliches Interesse an der Erhaltung des Wegesystems und dessen derzeitiger Nutzung mit einer ungehinderten Begehbarkeit. Streit um altes Wegerecht in Alt-Homberg

Der Homberger 2007 08

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08/200709/2007

Bis vor gut fünfzig Jahren war Homberg ein kleines Dorf mit zwei Kirchen und entlang der Dorfstraße,mit ein paar Häusern um den Dorfplatz herum, einigen Lebensmittelläden, einem Metzger und einigen Gastwirtschaf-ten. Es gab einen Schuster, einen Friseur, und beim Kolonialwarenhändler um die Ecke gab es alles, was man für den täglichen Bedarf so brauchte. Im Übrigen, das zeigen alte Fotos, war man Selbstversorger. Zu jedem Haushalt gehörte ein großer Obst und Gemüsegarten. Gearbeitet wurde von morgens früh bis spät in den Abend, wenn die Sonne unterging, und es war ganz normal, dass jeder, ganz gleich wel-chen Alters, mit anpacken musste. Alles wurde zu Fuß gemacht, schwere Lasten wurden mit dem Handwagen transportiert, und dies natürlich auf dem kürzesten Weg. So waren im Laufe von Jahrhunderten Wege zwischen den Häusern entstanden, die jeder nutzte und niemand in Frage stellte. Im Gegenteil, häufig wurden sie befestigt oder an Abhängen mit Treppenstufen und Geländern versehen. Typisch für Alt-Homberg ist die enge Bebau-ung. Die Häuser wurden direkt an der Grund-stücksgrenze errichtet. Dazwischen gibt es kleine Hofflächen, die früher für die Land-wirtschaft gebraucht wurden, etwa für den Misthaufen, für den Holzschober oder als Abstellplatz für Erntegeräte. Wen störte es, wenn die Nachbarn über den Hof gingen, um nebenan einzukaufen? Ganz im Gegenteil, die engen Kontakte mit den Nachbarn waren oft die einzigen Unterhaltungen, die das Dorf bot. Mit dem Einzug des Autos und dem Fernse-her in unsere Gesellschaft verloren die engen Nachbarschaftsbeziehungen an Bedeutung.

Das Dorf wurde größer, man sanierte und modernisierte, riss ab, und überbaute, bis in den 70er Jahren allmählich klar wurde, dass mit der Vernichtung alter Dorfstrukturen unsere Geschichte verloren geht. Alt-Homberg mit seiner engen Bebauung und dem alten Wege-netz gehört zu den Dörfern, die typisch sind für den Dorfgrundriss des Bergischen Landes und ist nach dem Landesdenkmalschutzgesetz NRW bedeutend für die Siedlungsgeschichte, für dessen Erhalt volkskundliche und städ-tebauliche Gründe vorlägen, wie die Untere Denkmalbehörde der Stadt Ratingen in ihrer Beschlussvorlage für den Bezirksausschuss Ratingen-Homberg/Schwarzbach schreibt. Anlass für diese Vorlage war, dass zwei Hom-berger Grundstückbesitzer nicht mehr länger

dulden wollen, dass die alten Wege auf ihrem Grundstück genutzt werden. Ihrer Meinung nach gibt es kein im Grundbuch eingetrage-nes Wegerecht, also nicht die Verpflichtung das Wegerecht einzuräumen. Anna Maria Voss von der Unteren Denkmalbehörde sieht dies dagegen anders. Sie legte in ihrer 206 Seiten starken Verwaltungsvorlage, nach gründlichem Studium alter Akten, dar, dass es die fußläufi-gen Wegverbindungen schon seit weit mehr als hundert Jahre gibt. Außerdem kann sie sich auf ein Gutachten des Landschaftsverbandes berufen, in dem die historische Bedeutung des Wegesystems dargelegt wird. Es bestehe ein öffentliches Interesse an der Erhaltung des Wegesystems und dessen derzeitiger Nutzung mit einer ungehinderten Begehbarkeit.

Streit um altes Wegerecht in Alt-Homberg

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���������Herausgeber: Homberger Verein zur För-derung von Bürgerinteressen e. V.Anschrift der Redaktion:Schumannstrasse 15, 40882 RatingenTel.: 02102/51998

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Redaktionsteam:Helmut Frericks, Hermann Pöhling, Han-nelore Sánchez Penzo, Heinz SchulzeLayout: Simon SchulzeBild/Anzeigenbearbeitung:Josè Sánchez PenzoRedaktionsschluss: jeweils MonatsendeErscheinen: zweimonatlichDruck: Schöttler Druck, RatingenAuflage: 2500 ExemplareFür unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos sowie für deren Richtigkeit über-nimmt der Herausgeber keine Haftung.Namentlich gekennzeichnete Texte spie-geln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.

Am 9. September 2007 findet der diesjährige bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. In diesem Jahr nimmt unsere Kirchenge-meinde erstmalig daran teil. Unter dem Motto „Orte der Einkehr und des Gebets – histori-sche Sakralbauten“ wird sich die 1912 erbaute denkmalgeschützte Christuskirche mit einem breit gefächerten Programm präsentieren. Schon von weitem ist ihr Turm gemeinsam mit demjenigen der katholischen Kirche St. Jacobus d. Ä. als „Homberger Wiesnase“ zu erkennen. Aus der Nähe betrachtet fallen der Zentralbau von zwei sich durchdringenden Schiffen und die Fassade mit Giebel und seit-lich angebautem Turm ins Auge. Der gesamte Bau wurde aus Bruchstein mit Werksteinglie-derung gefertigt. Beim Eintritt in den Kirchenraum wird der Blick auf die alte Orgel mit ihrem reich ver-zierten Prospekt gelenkt. Die Orgel wurde im gleichen Jahr wie die Kirche von der Firma Koch & Höhmann erbaut und verkörpert mit ihrer zeittypischen Disposition und ihrer tech-nischen Anlage das einzige im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann noch erhaltene Klang-denkmal des spätromantischen Orgelbaus. Mit der unter ihr stehenden Kanzel und dem Altar bildet sie eine optisch geschlossene Einheit, die sogenannte „Bergische Dreifal-tigkeit“.

In einer Sitzungspause ließen sich die Mitglieder des Bezirksauschus-ses von den betroffenen Eigen-tümern ihr Anliegen vor Ort noch einmal erläutern. Es stellte sich allerdings schnell heraus, dass durch die alten Wegebeziehungen Tatsachen geschaffen wurden, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Einige Häuser haben an über diese alten Wege einen Anschluss an das öffentliche Straßennetz. Würden diese Wege geschlossen, könnte die Feuerwehr im Notfall nicht schnell genug an die Häuser heranfahren. So waren sich die Politiker aller Parteien schnell einig. Der Änderung der Denkmalbe-reichsatzung Alt-Homberg (Vorlage 188/2007) und damit die Einbezie-hung des alten Wegesystems in den Denkmalschutz, wurde mit einer Enthaltung zugestimmt und zur wei-teren Beratung an den Rat der Stadt geschickt. HSP

Einladung zum Tag des offenen Denkmals in der Christuskirche HombergWendet man den Blick vom Altarraum zur Westempore, entdeckt man eine zweite Orgel: diese 1968 erbaute Ott-Orgel wurde notwendig, da die ursprüngliche Orgel in den 60-ger Jahren nicht mehr bespielbar war und als unreparierbar galt. Heute bestehen die technischen Möglichkei-ten hierzu. Aus diesem Grunde setzt sich der

Förderverein „ROCK“ dafür ein, die hierfür benötigten finanziellen Mittel bis zum 100-

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Krach mit dem Nachbarn, weil der die Hecke nicht schneidet oder die Straße nicht kehrt, im Streit eine Rempelei oder ein Tritt gegen das Auto, dies alles sind Streitigkeiten, die beim Schiedsmann verhandelt werden sollen. Hinzu kamen vor einigen Jahren Straftaten, die nicht mit Gefängnis bestraft werden, um die Gerichte zu entlasten. Und weil aber der Schiedsmann zunächst die Funktion hat, das friedliche Miteinander in einer Gemeinde zu fördern und zu unterstützen, ist das Amt des Schiedsmanns ein Ehrenamt. Seit eini-gen Wochen versieht dieses wichtige Amt in unserem Dorf Heinz Bernards.Viele Homberger kennen ihn bereits, weil er die kleinen Flitzer vermietet, die man beson-ders an schönen Wochenende in unserem Umfeld herumsausen sieht, und wer ihn näher

kennt, muss zugeben, dass der Stadtrat für unser Dorf eine gute Wahl getroffen hat, denn Heinz Bernards bringt alles mit, was ein guter Schiedsmann ausmacht: Erfahrung mit Gesetzestexten und mit Nachbarstreitigkeiten als Hausverwalter, Erfahrung mit Grenzsitua-tionen durch 15 Jahre beim Rettungsdienst. Immer wieder hat er erlebt, dass Streitig-keiten meistens dadurch entstehen, dass bei den Beteiligten in den Köpfen die Dinge verfahren sind. Da kann nur helfen, wer aus der Distanz und mit Gelassenheit die Streit-ursache von außen betrachtet und neue Vorschläge in die Auseinandersetzung einbringen kann. „Ich bin ein friedliebender Mensch“, sagt Heinz Bernards, „und das wünschen sich auch andere.“ Das hat er oft erfahren während seiner Arbeit im Ret-tungsdienst. Men-schen in Bedrängnis, und dazu gehören auch Nachbar-schaftsstreitigkeiten,

jährigen Geburtstag der Christuskirche im Jahre 2012 zusammenzutragen.Unsere Kirchengemeinde lädt Erwachsene und Kinder herzlich ein, die Christuskirche auf eigene Faust oder unter Anleitung näher zu erkunden, den Turm zu besteigen, den sakralen Bau als Raum der Stille zu erfahren und sich an geistlicher Chor- und Orgelmusik zu erfreuen. Lassen Sie sich überraschen und halten Sie sich schon jetzt den Tag in Ihrem Terminka-lender frei. Antje Maijer

Programm für Erwachsene und Kinder

11.00 Uhr Gottesdienst12.00 Uhr Herr Voortmann führt durch die Kirche und präsentiert die alte Orgel13.00 Uhr Herr Reuning begeistert Kinder mit der Maus „Kirchi“ für die Christuskirche14.00 Uhr Der Kirchturm wird zur Besteigung freigegeben. Parallel dazu stehen Frau Schroeder und Herr Voortmann zur Kirchen- und Orgelführung bereit. 15.00 Uhr Die Christuskirche lädt ein als Raum der Stille und des Gebets16.00 Uhr Kirchen- und Orgelbesichtigungen sind nochmals möglich17.00 Uhr Ein Festkonzert mit geistlicher Chor- und Orgelmusik unter Mitwirkung des Collegium Vocale beschließt den Tag des offenen Denkmals

Neuer Schiedsmann in Homberghilft man am besten, wenn man auf sie zu geht, offen ihr Problem anspricht, und ihnen Hilfe anbietet, aus dieser Situation wieder herauszukommen. Wichtig ist, und darauf legt Heinz Bernards besonderen Wert, dass der Schiedsmann niemandem verpflichtet ist und sich absolut neutral verhält, damit die Streitparteien mit Unterstützung durch den Schiedsmann wieder zu einer Vertrauensba-sis finden. Heinz Bernards ist zu erreichen unter 02102/1018329 und per Handy unter 016099130745 HSP

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Zu den jährlichen Highlights im Dorfleben gehört das ökumenische Pfarrfest. Die beiden Homberger Kirchengemeinden schafften es wie jedes Jahr ihre Gemeinsamkeit an diesem Wochenende im August zu demonstrieren.Diesmal zeigte sich auch das Wetter von seiner guten Seite. Am Samstag begann die Veranstaltung mit einer Vorabendmesse in St. Jacobus. Im Anschluss spielte die Rockband Comeback heiße Rhythmen aus den 60er und 70er Jahren. Peter Allgeier bot wieder an seinem Weinstand einen leckeren Tropfen an. Der Ökumenische Gottesdienst am Sonntag um 11.00 Uhr leitete das Programm am Sonn-tag ein. Im Anschluss konnte auf der Rasen-fläche zwischen Wichernheim und Luthersaal gefeiert werden. Alles was das Herz begehrte wurde angeboten. Egal ob Gegrilltes, Pommes Frites, Salat oder selbstgebackener Kuchen, alles fand reißenden Absatz. Wie immer standen die Kinder im Mittelpunkt der Veranstaltung. Es wurde gemalt und gebastelt und Hubert Kempken brachte wieder seinen alten Traktor für Kutschenfahrten durchs Dorf zum Einsatz. Die Kinder zeigten sich bei den Ballettaufführungen von ihrer besten Seite, was besonders die zahlreich anwesenden Bewohner des Wichernheims erfreute.Im Wichernsaal brachte Wilfried Mach mit seinen Trommeln die großen und kleinen Gäste wieder richtig in Stimmung. Natürlich konnte hier jeden mitmachen und die erzeug-ten Klänge stärkten das Gemeinschaftserleb-nis aller MusizierendenZahlreiche Infostände waren aufgebaut, so von der Frauenhilfe, dem Dritteweltladen, Herr Hennemann mit dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela und Rosel Schröder am Weinstand.Unerwähnt bleiben darf nicht Gerd Dörner, der wie schon in den vorherigen Jahren mit viel Fingerspitzengefühl die Veranstaltung moderierte.

Ökumenisches Pfarrfest in Homberg

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Es war ein würdevoller Abend am Mittwoch, dem 25. Juli 2007, als bei abendlichem Son-nenschein ein Gottesdienst aus Anlass des goldenen Priester-Jubiläums auf dem Kirch-hof neben der St. Jacobus Kirche gefeiert wurde. Über 300 Menschen, unter ihnen viele Gäste, die Pfarrer Egon Beckers auf seinem beruflichen Werdegang begleitet hatten, nahmen an der Eucharistiefeier teil.Seit dem Jahre 2000 ist Pfarrer Egon Beckers in Homberg und wohnt als Subsidiar in der direkt neben der Kirche befindlichen Pfar-rerswohnung. Seitdem Dr. Kurt-Peter Gertz

50-jähriges Priesterjubiläum in HombergPfarrer Egon Beckers feierte an der St. Jacobus d. Ältere

die Homberger Kirchengemeinde in Richtung Kirchengemeinde Kaarst verlassen hat, unter-stützt Pfarrer Egon Beckers das von Pfarrer Bünnagel geleitete Seelsorgerteam für den Bereich Ratingen.Pfarrer Egon Beckers wurde am 28.Juli 1929 in Düsseldorf geboren und am 25. Juli 1957 wurde er im Kölner Dom von Erzbischof Josef Kardinal Frings zum Priester geweiht. Sein Weg führte ihn von der Düsseldorfer Altstadt-Pfarre St. Maximilian zur Stiftskirche nach Bonn, wo er 18 Jahre als Pfarrer tätig war. Anschließend kam er zur Kirche St. Paulus

in Düsseldorf, wo er nach 15jähriger Amtszeit mit 71 Jahren in den Ruhestand ging und sich dann für Homberg entschied. Seit seinem 75. Geburtstag ist er vom Erz-bischof von seinen seelsorglichen Pflichten freigestellt. Aber Pfarrer Beckers engagiert sich weiterhin, er feiert Gottesdienste und ist auch für das Wichernhaus immer ansprech-bar.Eine besondere Freude war an seinem Fest-tage für Pfarrer Beckers, dass der Weihbi-schof von Köln, Dr. Heiner Koch, die Feier mitgestaltete. Dr. Heiner Koch ist ein lang-jähriger Freund von Beckers und er hielt auch die Predigt. Dabei nutzte Bischof Dr. Koch die Gunst des Tages, weil auch der 25. Juli der Schutzherr der Homberger St. Jacobus Kirche Namenstag hat.Bischof Koch wies auf den ständigen Wechsel in unserer modernen Gesellschaft hin, wobei dies auch mit dem Pilgern zu vergleichen sei. Das Pilgern des Christen mit seinen vielen Stationen unterscheidet sich aber darin, dass immer das endgültige Ziel das wichtigste sei. Bischof Koch würdigte die Frömmigkeit Pfar-rer Beckers und dankte ihm für seine Treue in der Ausübung seiner seelsorgerischen Tätig-keit.Einen besonderen Glanzpunkt erhielt die Eucharistiefeier zu ihrem Abschluss durch M. Trennhaus und W. Schmitz, die ein altes Pilgerlied auf lateinisch vortrugen und ein Flötentrio, das von A. Nolte, R. Hilgefort und H. Isenberg zu Ehren des Jubilar vorgetragen wurde. Der Übergang von der Messe auf

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dem Kirchhof zur anschließenden Feier auf dem Dorfplatz, wurde von dem ,,Beiern der Glocken“ durch Peter Peiffer begleitet. Auf dem Dorfplatz wurde Pfarrer Egon Beckers von zahllosen Gemeindemitgliedern aus seinen früheren Gemeinden begrüßt. Hier konnte man feststellen, mit wie viel Herzlich-keit und auch Humor das Verhältnis zu ihrem früheren Gemeindeoberhaupt geprägt ist. Für die kulinarische Seite der Veranstaltung hatte der Männerkochklub St. Jacobus mit Köst-lichkeiten gesorgt, den wie Pfarrer Beckers sagte, weniger beim Kochen als beim Essen unterstützte.Mit dem goldenen Priesterjübiläum hat die katholische Gemeinde Homberg ein strah-lendes Pfarrfest erlebt. Dies zeigt, welcher große Zusammenhalt in der Kirchengemeinde immer noch vorhanden ist und der auch wei-terhin mit ihrem Subsidiar Egon Beckers auf-rechterhalten werden kann. Ein Wunsch sollte man ihm erfüllen: eine gemeinsame Reise nach Santiagio de Compestela, den Weg, den schon viele Gemeindemitglieder gegan-gen sind.

Am Sonntag, den 05.08.2007, war Susanne Storck zurück an ihrer alten Wirkungsstätte in Homberg. 12 Jahre war sie Pfarrerin der Hom-berger Christus Gemeinde. Viele Homberger gratulierten ihr nach dem von ihr gehaltenen Gottesdienst im Lutherhaus. Susanne Storck hat am 18.06.2007 ihren 50. Geburtstag gefeiert.Nach ihrer Zeit in Homberg war Susanne

Susanne Storck zu Besuch in Homberg

Storck von 2002 bis 2007 Pfarrerin in Bar-celona. Mittlerweile ist sie an einer katholi-schen Schule evangelische Religionslehrerin und Seelsorgerin für ihre Schulgemeinde im Saargebiet. Frau Storck liegt die Jugend-arbeit und Ökumene sehr am Herzen. Wir Homberger freuen sich mit ihr, dass sie genau die Arbeitsstelle gefunden hat, die ihr große Freude bereitet.

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Seit 1965, 42 Jahre ununterbrochen im Schuldienst und kein bisschen müde, kein bisschen erschöpft, wie macht man das? „Es ist die Freude an der Spontanität der Kinder, ihre Offenheit, die aus dem Herzen kommt, die Kraft und Energie, mit der sich Kinder und Lehrer gegenseitig stützen“, erklärt Liesel Jacobmeyer. Aber damit ist ihr Erfolgsrezept-noch nicht ganz beschrieben. Hinzu kommt ihre Art, mit den ihr anvertrauten Schülern umzugehen. „Geduld ist das Wichtigste, dann kommt das Verständnis für die Schüler und deren Probleme, das alles verpackt mit viel Humor. Aber es gehört auch Konsequenz dazu als Richtschnur für beide Seiten, denn nur so lässt sich Vertrauen erwecken.“ Der Lehrer habe die Aufgabe, fährt Liesel Jacobmeyer fort, das Kind mit seiner heranwachsenden Persönlichkeit auf dem Weg zur Selbststän-digkeit zu begleiten. Unerlässlich waren ihr dabei die Gespräche mit den Eltern, für die sie sich immer viel Zeit nahm, um Schwierig-keiten des Kindes gemeinsam zu bewältigen. Die Arbeit eines Lehrers sei immer innerhalb eines Dreiecks zu sehen, das Schüler, Eltern-haus und Lehrer bilden.Außerhalb der Schule sagt sich dies vielleicht leicht daher, aber eingespannt in den Schul-

alltag, umringt von mehr als 20 Kindern gehört eine ganze Portion Erfahrung, Selbstdisziplin und Fleiß dazu, diesem Anspruch gerecht zu werden, denn der Unterricht, mag er noch so sorgfältig vorbereitet sein, verläuft niemals er so, wie es sich ein Lehrer zu Hause am Schreibtisch ausgedacht hat. Studiert hat Liesel Jacobmeyer an der Päd-agogischen Hochschule Niedersachsen in Hannover, damals noch das Amt des Volks-schullehrers. Nach dem ersten Staatsexamen wurde sie gleich mit 30 Unterrichtsstunden an einer Zwergschule eingesetzt, wie es sie damals noch überall gab: In den Klassen saßen mindestens 45 Schüler mehrerer Jahr-gänge. Das Unterrichtsmaterial bestand aus einer Tafel, einem Heft und einem Buch. An Arbeitsmaterial für die Schüler oder Kopier-geräte war gar nicht zu denken. Wenn Liesel Jacobmeyer einen Brief an die Eltern schrei-ben wollte, musste sie diesen mit Blaupapier auf der Schreibmaschine schreiben. Und trotzdem waren dies ideale Bedingungen, das Handwerkszeug des Lehrers zu erlernen, denn der Unterricht musste für Schüler un te rsch ied l icher Altersstufen je nach Lernleistung und Können vorbereitet werden. Was heute „differenzierter Unter-richt“ genannt wird, war damals Alltag. Mitte der siebziger Jahre zog Liesel Jacobmeyer mit ihrem Mann nach Homberg, aber es dauert noch eineinhalb Jahre, bis sie auch mit ihrem Lehramt von Nieder-

sachsen nach Nordrhein-Westfalen versetzt wurde und an der neu eröffneten Christian-Morgenstern-Schule in Homberg-Süd eine Stelle bekam. In Homberg fühlte sie sich von Anfang an mit dem Dorf und der Schule eng verbunden, knüpfte Kontakte mit den Menschen und übernahm zahlreiche Aufgaben innerhalb und außerhalb der Schule, organisierte Schulkon-zerte, Sportfeste und spielte in Konzerten auf ihrer Geige. Diese Vertrautheit mit dem Dor-fleben strahlte auch nach innen in die Schule hinein und trug dazu bei, dass die Schule und die Arbeit in der Schule in dem noch jungen Dorf viel Anerkennung fand. Dreißig Jahre war Liesel Jacobmeyer als Leh-rerin an der Schule in Homberg tätig. Viele Homberger sind bei ihr zur Schule gegangen, haben bei ihr das Einmaleins geübt, Lesen gelernt und haben ihrer Lehrerin ihr Vertrauen geschenkt. „Das Zusammensein mit den Kin-dern hat mir endlos Freude gemacht. Jeder Tag brachte etwas Neues, etwas Unerwarte-tes, es war nie langweilig.“ HSP

Nach dreißig JahrenAbschied vom Schuldienst in Homberg

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Sigi Kaiser ist 70 Jahre alt geworden. Da muss man erstmal richtig hingucken. Sicher, die Haare sind inzwischen weiß geworden, um die Augen ziehen sich beim Lachen ein paar Fältchen zusammen, aber sonst sieht er aus, als seien die Jahre spurlos an ihm vorübergegangen. Wenn man ihm allerdings gegenüber sitzt und ihm zuhört, wenn er aus seinem Leben erzählt, dann spürt man, dass auch um ihn das Schicksal keinen Bogen gemacht hat. Die Generation von Sigi Kaiser ist stark geprägt von den Kriegsereignissen. Als Kinder waren sie damals den Lebensumständen durch Bombenterror, Flucht und Verfolgung völlig hilflos ausgeliefert waren. Mit neun Jahren wurde Sigi Kaiser mit seiner Familie, der Vater war noch Ende des Krieges gefallen, aus Schlesien vertrieben. Mit einem Schlag verlor er alles, was für ihn bis dahin Heimat bedeu-tete, und dies hinterließ eine Wunde, die nur langsam verheilt, auch wenn er hier in Hom-berg heimisch wurde. Doch trotzdem habe das Schicksal es immer gut mit ihm gemeint, wie er im nach hinein versichert. Zunächst wuchs er nach der Vertreibung in der Nähe von Warburg auf und wollte nach der Schule Schreiner werden. Es fand sich jedoch in der Umgebung keine Lehrstelle und so zog er nach Gelsenkirchen, wo er sofort eine Lehrstelle als Bergmann antreten konnte. 1957, Sigi Kaiser hatte gerade seine Ausbil-dung abgeschlossen, folgte die erste Kohlen-krise. Die Bergleute mussten Feierschichten einlegen, d.h. sie verdienten kein Geld. Für Sigi Kaiser hatte der Bergmann keine Zukunft mehr, darum wechselte er zur Firma Jagen-berg in Düsseldorf, wurde als Fräser und später als NC-Fräser ausgebildet, und blieb in dieser Firma 34 Jahre lang bis zu seinem vorzeitigen Ruhestand.

Privat ging es auch weiter aufwärts. Zusam-men mit seiner Mutter konnte er sich ein Haus kaufen und zog 1961 zu uns nach Homberg. Hier fand er sofort im TuS Anschluss an die Dorfgemeinschaft, spielte Fussball im Verein und übernahm bald Verantwortung für eine Leichtathletikgruppe, wurde Jugendwart des Vereins, machte irgendwann den Übungslei-terschein, wurde Abteilungsleiter und, und, und. Der TuS ohne Sigi Kaiser? Nicht denk-bar. Wo immer im Verein jemand gebraucht wird, Sigi Kaiser ist da, hilft, wie und wo er kann, und alles geschieht auf so liebens-würdig zurückhaltende Art, dass man leicht übersehen könnte, wie umfangreich seine Arbeit für den Sport, für den Verein und für uns Homberger ist. Den meisten Hombergern ist Sigi Kaiser bekannt, weil er seit über 35 Jahren den Volkswandertag organisiert und vor ungefähr 25 Jahren den Angertal-Lauftreff gründete. „Ich fühle mich einfach wohl in der Sportge-meinschaft“, kommentiert er die Aufzählung all seiner Ämter und Funktionen innerhalb des Sports. Bleibt da noch Zeit für andere Hobbys? Skifahren, Schwimmen, Triathlon, seit neun Jahren Pool-Billard, und für den Hausgebrauch die Mundharmonika. „Aber leider habe ich keine Zeit zum Üben. Der Sport ist Schuld daran“, wie er augenzwin-kernd versichert. Das Zusammensein mit Freunden im Sport ist ihm eben wichtiger ist, als das einsame Üben im stillen Kämmerlein. Neun Jahre nach der Wende besuchte Sigi Kaiser noch einmal sein Heimatdorf und traf dort auf die jetzigen Besitzer seines Eltern-hauses, die sofort Vertrauen fassten, denn

Sigi Kaiser hatte sich mit einem Sprachkurs in Polnisch auf die Begegnung vorbereitet. Er wollte den Polen versichern, dass er nur noch einmal sein Elternhaus sehen wolle. „Toleranz ist wichtig für die Lebensgestaltung“, sagt Sigi Kaiser und verweilt einen Moment in der Erinnerung. Nach über 45 Jahren ist Homberg nun für ihn Heimat geworden? Die Frage überrascht, er muss einen Moment überlegen: „Nach den vielen Jahren, die Landschaft ist ähnlich, ich hatte eine schöne Kindheit, in der ich zwar immer arbeiten musste, aber es war immer interessant. Alles in allem war mein bisheriges Leben mehr auf der Sonnenseite.“ HSP

70 Jahre„ein Leben mehr auf der Sonnenseite“

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Das zweite Sommerfest im Einkaufszentrum Homberg-Süd am 11.08.2007

Die Geschäftswelt in Homberg zieht mittlerweile an einem Strang. Die Einzelhändler haben erkannt, dass in ihrem gemeinsamen Auftreten die große Chance liegt die Homberger Kunden für ihre Geschäftsideen zu interessieren. Mit Unterstützung der Homberger CDU veranstalte-ten sie auf dem Parkplatz des Einkaufszentrum in Homberg-Süd ein Sommerfest.Seit der Eröffnung des Frische Markts vor rund eineinhalb Jahren hat sich die Einkaufssituation besonders in Homberg-Süd stark verbes-

sert. Vorher hatte der Frische Markt lange keinen Betreiber und somit stand das gesamte Einkaufszentrum unter einem schlechten Stern. Mittlerweile hat man das gute Gefühl, dass man die Dinge für den täg-lichen Bedarf in Homberg erwerben kann und hierfür nicht unbedingt weite Wege mit dem Auto unternehmen muss.So zeigt das jährliche Sommerfest mit seinem bunten attraktiven Pro-gramm, dass man in Homberg nicht nur Butter und Salami kaufen kann. In unserem Dorf gibt es für die weibliche Bevölkerung und die

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Sonntag, 9. September

Steinhauser Straße

12 – 17 Uhr

Veranstalter

Stadt Ratingen

- der Bürgermeister -

www.ratingen.de/seifenkistenrennen

Sponsoring

Kinder ein attraktives Angebot an modischer Kleidung mit Ausblick auf die kommende Herbst- und Wintersaison. Dies konnte man auf dem von Arthur Lenhardt und Jörg Luderich aufgebauten Laufsteg bewundern. Sympatisch und voller Schwung wurde attraktive Mode präsentiert und man konnte feststellen, dass alle an der Vorführung einen großen Spaß hatten. Besonders Claudia Luderich und Silvia Schlabach hinterließen bei der Präsentation der eleganten Modelle einen nachhaltigen Eindruck.Egal ob „Herbes Moden“, „Mega Kids“, „Deselaers“ oder ,,Raschke“ die Homberger Geschäfte boten einen gelungenen Beitrag an der gelungenen Bühnenschau. Bei strahlendem Sonnenschein stand dem Erfolg der Veranstaltung nichts im Wege. Es begann am späten Vormittag mit der New Orleans Jazzband. Im Anschluss erläuterte Norbert Gerrits, der Leiter der frei-willigen Feuerwehr in Homberg, den Einsatzplan und die Rettungs-maßnahmen der Homberger Löschtruppe.

Für die Kinder gehörte die Besichtigung des Feuerwehrautos, die Torwand, die traditionelle Planwagenfahrt, das Schminken und das von Sporting Bruhy aufgebaute Trambolin zu den Höhepunkten der Veranstaltung. Die Biertische waren schon mittags gut besetzt und für leckere Brat-würste und Steaks sorgte Herr Koch selbst. Besonderen Spaß brachte die Karaoke-Show, bei der Zuschauer zeigen konnte, was man bei ,,Deutschland sucht den Superstar“ gelernt hatte.Mathias Vossel von der Tanzschule Wall in Ratingen führte mit Witz und Charme durch die Veranstaltung. Das Sommerfest dauerte mit Life-Musik bis eine Stunde vor Mitternacht. Es zeigte, dass man in Homberg nicht nur schön leben kann, sondern auch die Geschäfte mit ihrem positiven Auftreten viel zum attraktiven Ereinungsbild unseres Dorfes beitragen.

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Schon von alters her spielte der Dorfschulleh-rer am Sonntag in der Kirche die Orgel. Wir können dies bei Wilhelm Busch in seinem „Max und Moritz“ nachlesen. Die Lehrer wurden früher von den überwiegend mittello-sen Eltern ihrer Schüler bezahlt und so war das Amt des Organisten eine willkommene und notwendige Einnahmequelle. Aus diesem Grund gehörte zur Ausbildung eines Volks-schullehrers die Ausbildung an einem Musik-instrument, vornehmlich Klavier, Orgel oder Geige. Dies galt bis zur großen Schulreform Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhun-derts, obwohl inzwischen die Unterhaltung der Schulen und Bezahlung der Lehrer vom Staat übernommen wurden. Als 1965 die Organistenstelle der ev. Chris-tuskirche neu besetzt werden sollte, blieb man in der Tradition und vergab die Stelle an die Volksschullehrerin Fräulein Rosemarie Brinkmann, allerdings zum ersten Mal an eine Frau. Ganz abgesehen davon, dass sie die Tochter des Pfarrers war, erfüllte sie alle Vor-raussetungen: Sie war Lehrerin an der Schule

in der Meiersberger Straße und sie konnte neben zahlreichen anderen Musikinstrumenten die Orgel spielen. Eigentlich war das Amt der Orga-nistin Rosel Schröder schon in die Wiege gelegt, denn der Vater spielte jeden Morgen auf dem Klavier einen Choral und begründete damit ihre Liebe für die Musik von Paul Gerhardt, Christian Bach oder Georg Phi-lipp Telemann, aber vor allem für die barocke Musik. Wir wissen nicht, inwieweit der Vater, der allseits beliebte und

geachtete Pastor Brinkmann ein gutes Wort für seine Tochter im Presbyterium eingelegt hatte, aber die Entscheidung für Rosemarie Brinkmann war für die Homberger evangeli-sche Christusgemeinde eine segensreiche Wahl. Wenn es überhaupt so etwas wie die Seele einer Gemeinde gibt, dann war dies fortan Rosemarie Brinkmann, oder nach ihrer Heirat, Rosel Schröder, wie sie überall liebe-voll genannt wird. Trotz der drei Kinder, die sich bald einstellten, war sie in der Gemeinde unermüdlich tätig, spielte sonntags und bei Hochzeiten und Beerdigungen die Orgel, lei-tete den Kirchenchor und Musizierkreise, war immer da, wenn es darum ging, die Geschi-cke der damals noch kleinen, aber immer größer werdenden evangelischen Homberger Kirchengemeinde mitzugestalten. Nichts, aber auch gar nichts hätte sie davon abhalten können, ihren Dienst in und für die Gemeinde zu versehen. Die Geburten der drei Kinder hatte der liebe Gott so gelegt, dass seine Organistin am Sonntag wieder an der Orgel sitzen konnte und Beerdigungen und Hoch-

zeiten fanden eben erst ab zwei Uhr statt, wenn in der Schule der Unterricht beendet war. Runde Geburtstage, festliche Anlässe in der Gemeinde, kirchliche und staatliche Trauer-feiern, Rosel Schröder mit ihrem Kirchenchor und ihren Musizierkreisen war immer der klin-gende Höhepunkt dieser Veranstaltungen. Und dies kann nur gelingen, wenn wöchent-lich geprobt wird und intensiv Kontakte unter-einander gepflegt werden. Diese Kontakte reichten bis in die kath. Nachbargemeinde hinein, denn die Zusammenarbeit in der Öku-mene war Rosel Schröder immer sehr wich-tig. Die gemeinsamen Konzerte der beiden Kirchenchöre am ersten Adventsonntag sind inzwischen Tradition. Rosel Schröders Arbeit in der Gemeinde, ihre fröhliche Gelassenheit, ihr nie versie-gender Optimismus, haben das Leben der evangelischen Christusgemeinde weit über ihr eigentliches Tätigkeitsfeld hinaus geprägt. Sie arbeitete mit im Presbyterium und im Laufe der Jahre in zahlreichen Arbeits- und Förderkreisen, wenn es nur irgendwie die Zeit neben Familie, Schuldienst und Organisten-amt erlaubte. Doch nun, nach 42 Jahren, will Rosel Schrö-der einen neuen Lebensabschnitt beginnen, vor allem sich mehr der Familie und den Enkelkindern widmen, und manchmal auch an sich denken, obwohl sie seit einigen Jahren bereits die Aufgabe übernommen hat, für das Gustav-Adolf-Werk Kontakte zu pflegen zu evangelische Gemeinden in der Diaspora, vor allem in Südosteuropa. Aber so wie wir Rosel Schröder schätzen und lieben gelernt haben, wird sie sich auch an dieser Stelle mit ihrer unermüdlichen Zuversicht für die Kirche und den gemeinsamen Glauben einsetzen. HSP

Mehr als vierzig Jahre im fröhlichen Dienst für die ev. Christusgemeinde.

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Erhebliche Sicherheitsrisiken stellt das Gutachten „Technische Beur-teilung des Projektes einer Kohlenmonoxidleitung von Köln nach Kre-feld“ vom 15. Mai 2007 fest, dass Prof. Gerd Falkenhain im Auftrag der Stadt Monheim erarbeitet hat. Kernaussage des Gutachtens sind 4 Punkte: 1. im Bundesgebiet existiert bisher keine derartige Rohrleitung in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung. 2. Kohlenmonoxid (CO) ist ein Gas, das deutlich gefährlicher ist, als alle anderen Gase, die per Fernleitung transportiert werden. CO ist nicht nur brennbar und hochgiftig, sondern vor allem für den Men-schen nicht wahrnehmbar, da es geruch-, farb- und geschmacklos ist. Bereits eine sehr geringe Konzentration (150 ppm)führt zu ernsthaften Gesundheitsschäden oder zum Tode (400 ppm). Deshalb ist es, ins-besondere in der Nähe von Wohnbebauung absolut notwendig, dass kleinste Lecks sofort erkannt werden können. 3. Die Antragsunterlagen der Bayer AG sind in wichtigen Punkten widersprüchlich, so zum Beispiel bei den Angaben zum Betriebs-druck. Während die Gutachten von einem Betriebsdruck von 13,5 bar ausgehen, ist ein Betriebsdruck von 40 bar genehmigt worden. Das macht das Sicherheitskonzept im Ergebnis wertlos. Eine präzise Leckerkennung ist nicht gewährleistet. 4. Besonderer Schwachpunkt sind oberirdische Ventilstationen, die weder mit einer besonderen Leckerkennung ausgerüstet sind, noch gegen unbeabsichtigte oder beabsichtige Beschädigung ausreichend gesichert sind. Auch der Trassenverlauf ist dem Gutachter unverständlich. Die vorge-sehene rechtsrheinische Route ist 67 km lang, während eine linksrhei-nische Route nur 33 km lang wäre. Möglicherweise wolle Bayer AG die überlange Trasse als CO-Speicher nutzen, so Prof. Falkenhain. In einem weiteren Gutachten von Prof. Stefan Muckel und Dr. Markus Ogorek wird festgestellt, dass das Gesetz, das extra für die Genehmi-gung der CO-Leitung im Landtag beschlossen wurde, verfassungs-widrig sei. Artikel 14 des Grundgesetzes schützt das Eigentum als Grundrecht. Die Verfassungsmütter und –väter wollten nämlich mit diesem Artikel verhindern, dass es nicht noch einmal möglich ist, auf einfache Weise, wie im dritten Reich, Juden und andere unliebsame Menschen zu enteignen. Darum darf eine Enteignung nur „zum Wohle der Allgemeinheit“ durchgeführt werden, und zwar auch nur dann, wenn sich die Enteignung mit dem höherrangigen Recht auf Eigentum vereinbaren lässt. Bei dem vorliegenden Gesetz zur Errichtung der CO-Rohrleitung wurden aber gerade diese beiden sich widerstreiten-den Interessen nicht gegeneinander abgewogen. Sie wurden weder in den Vorgaben für das Gesetz hinreichend erörtert, noch fand dies beim Gesetzgeber, dem Landtag von Nordrhein-Westfalen, statt. Es wurde lediglich auf Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen hin-gewiesen, wobei man davon ausgehen kann, dass dies vorgegebene Floskeln der Bayer AG sind. Eine Verfassungsklage, die hier nach Meinung der Gutachter dringend geboten wäre, kann jedoch den Bau der Trasse nicht aufhalten. Die Rohrleitung wäre längst fertig, wenn es endlich zur Verhandlung vor dem Verfassungsgericht käme. Darum haben die Bürgermeister der Städte Ratingen, Monheim, Hilden, Langenfeld, Erkrath und der Land-rat Thomas Hendele an den Ministerpräsidenten appelliert, den Bau der Rohrleitung zu stoppen bis eine gerichtliche Klärung erfolgt ist. Kohlenmonoxid ist schwerer als Luft und sammelt sich zunächst an

den tiefsten Stellen.Es entsteht bei Verbrennung von Kohle bei unzureichender Luftzufuhr und ist auch in den Abgasen der Autos in geringer Menge enthalten. Als man früher noch mit Kohlenöfen in den Wohnungen heizte, kam es hin und wieder zu Todesfällen, wenn das Feuer im Ofen herunter-gebrannt war. Berühmtes Opfer einer Kohlenmonoxid-Vergiftung war Emile Zola. Da die Rohrleitung auf der Ratinger Seite an der A3 entlangführt und Homberg höher liegt als die Autobahn, ist Homberg mit seiner Wohnbebauung zunächst nicht betroffen. Jedoch könnte sich in dem tiefer liegenden Schwarzbach- und Angertal und in den Tälern der Nebenarme im Falle eines Lecks eine gefährliche Gaskonzentration bilden. Auch der Ratinger Wald liegt so tief, dass sich hier Kohlen-monoxid sammeln könnte. Bewohner dieser Gegenden und Wande-rer bemerken davon nichts, denn das Einatmen vom Kohlenmonoxid führt zunächst zu einer Bewusstlosigkeit und danach wegen Sauer-stoffmangels zum Tod. Herbeigerufene Helfer geraten ebenfalls sehr schnell in Gefahr. Rettungsdienste sind auf die Hilfe in diesen Fällen nicht vorbereitet, denn sie wurden in die Planung der CO-Rohrleitung nicht eingebunden. Ihr Rat war nicht gefragt. Die Bezirksregierung, die eigentliche Genehmigungsbehörde, hat bisher alle Bedenken vom Tisch gewischt. Von der CO-Rohrleitung gehe nach den bisherigen Erkenntnissen keine Gefahr aus, sie sei sicher wie ein Kernkraftwerk, so der Chef der Behörde Jürgen Büssow. Seine Behörde habe für eine Erhöhung der Sicherheitsauflagen gesorgt. Die Leitung werde 1,40 m unter der Erde verlegt, vorgeschrieben sei nur ein Meter. Außerdem werde die Leitung mit einem hoch reißfesten Vlies ummantelt und mit einem modernen Leck-Erkennungssystem versehen. Es sei die Aufgabe der Bayer AG, die Feuerwehren entlang der Trasse entspre-chend eines Gefahrenabwehrkonzeptes auszurüsten. Erst wenn das erfolgt sei, werde überhaupt erst eine Betriebsgenehmigung erteilt. Der Regierungspräsident Büssow sieht denn auch keinen Anlass, die anhängigen Enteignungsverfahren für die Trasse nicht weiterzuführen. Die Bezirksregierung kann sich dabei auf ein Gesetz stützen, dass unsere Vertreter im Landtag ohne Aussprache durchgewunken haben. Sie hielten es nicht für nötig das verfassungsmäßige Recht auf Eigen-tum, gegen die Interessen der Allgemeinheit abzuwägen. HSP

Risiken durch CO-Leitung

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Der LKW-Fahrer lässt mich vor ihn auf die Autobahn, ich will die Spur wechseln, man verringert das Tempo, damit ich mich ein-fädeln kann, ich fahre auf die Überholspur, man hält Abstand. Kein Blinken, kein Drän-geln, kein zu dichtes Auffahren. Was ist los? Normalerweise macht sich der LKW-Fahrer einen Spaß daraus, mich in meinem Smart bis zum Ende der Auffahrspur nicht auf die Autobahn zu lassen, niemand nimmt Rück-sicht darauf, wenn ich die Spur wechseln will und wenn ich mich gar erdreiste, die Über-holspur zu benutzen, löse ich Tippen gegen die Stirn und Hupkonzerte aus. Bin ich zur aufregenden Blondine mutiert, oder gar zum bekannten Fernsehstar? Nein, ich fahre ein Auto vor dem offensichtlich viele Autofahrer Respekt haben. Immerhin stehen auf dem Tacho als Höchstgeschwin-digkeit 240 km/h, die ich aber sicherlich nicht ausprobieren werde. Das Auto ist, wenn ich ehrlich bin, äußerlich nicht gerade aufre-gend, aber es kommt eben auf die inneren Werte an, auf die man uns Frauen immer so gerne hinweist, wenn es mit der Schönheit hapert. Und so ist das Fahren mit diesem Auto ein einziger Genuss, zumal mich die Autofahrer-Gemeinde so huldvoll in ihrer Mitte duldet. Ich würge mitten auf der Kreu-zung den Motor ab, weil ich vergessen habe zu schalten, man wartet. Auch an der Ampel wartet man geduldig ab, bis auch ich merke, dass es grün geworden ist. Kavalierstarts an der Ampel, versucht man erst gar nicht, ich wäre in den Augen meines Nachbarn ohne-hin schneller. Stattdessen winke ich ihm nun huldvoll zu und lasse ihn vor. Das probiere ich gleich noch einmal und ernte pure Dankbar-keit. Ich biege in meine Lieblingsstraße ein und übersehe, dass sie wegen einer Baustele

nach 200 m gesperrt ist ohne Wendemöglichkeit. Die Bauarbeiter legen ihre Hände auf den Spatengriff sehen mir zu, wie ich ele-gant den Berg wieder hin-unter fahre. In ihren Augen blitzt generöse Bewunde-rung für meine Fahrkünste auf. Sie sehen nicht die Schweißperlen auf meiner Stirn, ich hasse rückwärts Fahren. Mit meinem Smart hätte ich wenden können

und mir dabei viel Häme der Zuschauer ein-gefahren. Schließlich kann jeder mit Bravour rückwärts fahren. Ich nicht! Also fahre ich nun über die Landstraße wieder heimwärts.

Bagger räumen den Mutterboden zur Seite, das Autohaus Bruhy will sich vergrößern: mehr Parkplätze, mehr Stellfläche für neue und gebrauchte Autos, besserer Werkstatt-service, größerer Verkaufsraum. Der Auto-kunde soll sich im Ambiente des Autohauses wohl fühlen und das beginnt beim Abstellen seines eigenen Autos bis hin zur großzügigen Präsentation der Neuwagen. Frank Bruhy hofft, dass bis zum Einbruch des Winters im November die Bauarbeiten abgeschlossen sind. HSP

Auch mal schön, dazu zugehören.

Autohaus Bruhy baut um.

Kein wildes Überholmanöver, wenn ich die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhalte, kein Hupen und keine eindeutigen Mund- und Fingerbewegungen, die ich im Rück-spiegel meines Smarts gewohnt bin. Kein Kopfschütteln, kein Schreien aus dem herun-ter gedrehten Fenster. Einfach nur Ruhe. Ich genieße das leise Schnurren des Motors, die Klimaanlage fächelt mir frische Luft zu, auf dem Display wird mit einem roten Pfeil meine augenblickliche Position gezeigt. Ich kann mich noch nicht einmal mehr verfahren, was angeblich für Frauen typisch ist. Noch nicht einmal das. Ein wohliges Hochgefühl durch-rieselt mich, ich gehöre dazu. Dieses Hochgefühl vermittelte ein Toyota Avensis mit einem 1,8 l-Motor, geliehen vom Autohaus Bruhy. HSP

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Eigentlich gibt es dies schon lange: Hom-berger Mütter telefonieren im Bekannten-kreis rum, weil sie eine Mitfahrgelegenheit für ihr Kind suchen. Zu oft ist es der Fall, besonders wenn man mehrere Kinder hat, dass sich Termine überschneiden, oder man vielleicht nicht recht-zeitig zu Hause ist, weil man ja auch noch arbeiten muss. Mancher Termin platzt deswegen sogar! Das Kind würde zwar gerne zum Turnen gehen, aber es ist organisatorisch einfach nicht machbar. Wie schön ist es, wenn man dann jemanden findet, der das Kind mitnehmen kann. Und genau das unterstützt die Elterninitiative „ Homberger Kinder-Taxi“.Das ganze funktioniert folgendermaßen:Man meldet sich über meine Homepage

www.Martina-Weiss.com zu dieser Aktion an.Dann wird man in die Verteilerliste aufge-nommen und bekommt ein Kennwort.Über ein Kontaktformular kann man auf der Homepage eine Mitfahrgelegenheit suchen, z.B. „Suche Kindertaxi Donnerstags 16.00 Uhr von Steinhauser Str. zur Turnhalle Mozartstr.“Über eine Auswahlliste aller Teilnehmer der Aktion, kann man dieses Gesuch an alle oder auch nur an einige geschickt werden. Dann wartet man einfach ab, vielleicht bekommt man ja eine nette Mail mit der Nachricht, „ich kann dein Kind mitnehmen,“ zurück. Dies kann natürlich dazu führen, dass man dann auch viele Anfragen bekommt, aber es bleibt

Homberger Kinder-Taxija jedem selbst überlassen, ob man auf eine Mail reagiert.Da Homepages weltweit zugänglich sind, wird diese Aktion (Internetseite) über ein Kenn-wort geschützt. Dieses erhalten die Teilneh-mer nach ihrer Anmeldung von mir per Mail. Das Kennwort wird mindestens monatlich geändert und allen aktuellen Teilnehmern per Mail mitgeteilt. Damit soll verhindert werden, dass Homberger Mail-Adressen veröffentlicht werden. Wer mitmachen möchte, kann sich über meine Homepage (www.Martina-Weiss.com) anmelden. Kündigungen sind jederzeit fristlos per Mail möglich. Nähere Infos bei:Martina Weiß, Tel.: 532645, Mobil: 01722436642, E-Mail: [email protected]

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Auf die beiden letzen Jahre sieht Gudrun Kre-keler voller Dankbarkeit, denn in dieser Zeit hat sie viel gelernt. Nachdem sie durch eine Insolvenz arbeitslos geworden war und wegen ihres Alters keine Arbeit mehr fand, gründete sie voller Elan und Enthusiasmus einen eige-nen Pflegedienst. Aber falsche Personalent-scheidungen, ein zu kleiner Einzugsbereich und zu dem noch unbekannt auf dem Markt, ließen in Gudrun Krekeler einige Male den Gedanken aufkommen, aufzuhören. Doch immer fanden sich Lösungen, immer wieder traf sie auf Mitmenschen, die ihr Mut mach-ten, nicht aufzugeben. Und letzten Endes half ihr die Lebenserfahrung: Es geht auch wieder aufwärts, wenn man seine Fehler erkennt und

tatkräftig beseitigt. Nun nach zwei Jahren hat sie sich weiter qua-lifiziert, ihre Geschäftsräume etwas verkleinert, dafür ihren Einzugsbereich vergrößert, der mittlerweile den ganzen Kreis Mettmann und angrenzende Stadtteile Düsseldorfs umfasst und vor allem drei hochqualifizierte Mitarbei-ter eingestellt: Julia Sartor, die in Homberg aufgewachsen ist, und für ihre Arbeit bei den Hombergern viel Anerkennung genießt und außerdem zwei examinierte Fachkräfte, die zum einen zusätzlich für die psychiatrische Pflege, zum anderen als Wundmanager für offene Wunden ausgebildet sind. Die moderne Medizin hat hier Verfahren entwickelt, die die Heilungschancen erheblich erhöhen. Hierzu

In seinem reifsten Werk „Der große Gatsby“ analysiert Francis Scott Fitzgerald die psy-chologische und moralische Wirkung des Reichtums auf eine Gruppe von Charakteren: Das Ehepaar Tom und Daisy Buchanan, das die alteingesessene reiche Oberschicht ver-körpert, und als Gegenspieler der neureiche Jay Gatsby. Tom und Daisy, die beide ohne jegliche menschliche Rührung auf ihren Pri-vilegien bestehen, werden konfrontiert mit Jay Gatsby, der nach außen hin vulgär und geschmacklos erscheint, aber motiviert wird durch eine reine Liebe zu Daisy. Er scheitert an der Unvereinbarkeit von Traum und Rea-lität. Das Versprechen des amerikanischen

Traums erweist sich als Illusion. In meinem nächsten Literaturkurs möchte ich diesen Roman mit Ihnen gemeinsam lesen und sein Verständnis vertiefen. Ferner sind eine Theater- oder Kinoaufführung vorgese-hen und eine Kunstausstellung, die wir beide vorher gemeinsam auswählen. Ich lade alle Interessierten herzlich ein. Der VHS-Kurs beginnt am 10.9.2007 und findet alle 14 Tage in der Stadtteilbücherei Homberg, Dorfstr. 16 in der Zeit von 19.30 – 21.00 Uhr statt. Insgesamt umfasst der Kurs 8 Veranstaltungen, incl. 2 Exkursionen. Ansprechpartnerin: Ursula Finkbeiner, Tel. 02102/51748, e-mail: [email protected]

Brennpunkt Literatur

bedarf es allerdings Spezialkenntnisse. Zentrum des Pflegedienstes mit dem neuen Namen Sanitas soll auf jeden Fall Homberg bleiben, denn die Homberger haben ihr von Anfang an Vertrauen entgegengebracht. „Ohne dieses Vertrauen wäre ich nie so weit gekom-men!“ Trotzdem hat sie zum Schluss noch ein Anliegen. „Die Generation der über 70jähri-gen hat in der Kindheit und Jugend durch Kriegs- und Nachkriegszeit gelernt zu entbeh-ren, darum warten sie häufig zu lange, wollen niemanden zur Last fallen. Dabei sollte sich jeder, der es braucht, helfen lassen, um seine Lebensqualität zurück zu gewinnen.“ Es fällt eben oft schwer sich einzugestehen, dass das eine oder das andere nicht mehr geht. HSP

Pfl egedienst neu aufgestellt, mit neuem Namen – Sanitas.

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Paul Peiffer

Bisher wurde der Kindergarten Mozartstraße als zweigruppige Einrichtung geführt. Auf-grund rückläufiger Kinderzahlen in Homberg wird die pädagogische Arbeit ab Sommer 2007 mit einer Gruppe fortgeführt. Damit einher geht eine personelle Veränderung, die von der Stadt Ratingen vorgenommen wurde. An dieser Stelle möchten sich die verblei-benden Mitarbeiterinnen bei den beiden Mit-arbeiterinnen Frau Sobek und Frau Guiotto, die versetzt wurden, für die gute Zusammen-arbeit in den letzten 9 Jahren bedanken. Sie wünschen ihnen für ihre private und berufli-che Zukunft alles Gute. Zukünftig werden Frau Gebhardt, Frau Bern-kopf und Frau Pollok die Arbeit in gewohnter Form fortsetzen.Die pädagogische Arbeit wird auch weiterhin in allen Aktionsbereichen fortgeführt.Unterschiedliche Funktionsbereiche wie: Kreativ-, Bewegungs-, Bau- und Konstruk-tionsbereich, Puppenecke und Rollenspiel-bereich, sowie das Kindercafé und der Ruheraum werden den Kindern zur Verfügung stehen. Einmal wöchentlich wird Turnen in der benachbarten Turnhalle angeboten. Der spielerische Umgang mit dem Computer darf heutzutage auch nicht fehlen. Die mittleren Kinder dürfen sich im Zahlenland umschauen. Für die Vorschulkinder gibt es die Schwer-punkte Verkehrs- und Vorschulerziehung (u. a. Einführung in die englische Sprache), auf die sehr großen Wert gelegt wird.Es gibt täglich angeleitete Angebote aus allen Bildungsbereichen für alle Kinder inkl. natur-wissenschaftlicher Experimente sowie der Gesundheitserziehung. Für die Kinder ergeben sich immer wieder Freiräume, bei geringer Geräuschbelastung. Z. B. im Kindercafé, in dem das Frühstücks-buffet sowie der flexible Mittagstisch bereit-gestellt werden. Sie können täglich spontan entscheiden, ob Ihr Kind über Mittag bleibt. Apropos Essen; der Kindergarten ist süßig-keitenfreie Zone und im Cafe wird auf den kleinen Tischknigge Wert gelegt.Das schöne Außengelände, die gepflegten, großzügig geschnittenen Räumlichkeiten sowie die familiäre Atmosphäre runden die Kinderwelt ab.Sollten Sie neugierig geworden sein und Interesse haben, die Räumlichkeiten und uns näher kennen zu lernen, besuchen Sie uns doch mit Ihrer Familie zu unserer Kindersa-chenbörse am 15. September 2007 zwischen

14.30 – 17.00 Uhr auf unserem Kindergarten-gelände oder rufen Sie uns einfach an (Tel.: 5 50 - 54 40) und vereinbaren einen Termin mit Frau Gebhardt (Leiterin).

Neuorganisation im Kindergarten Mozartstraße

Neue Anmeldungen werden gerne ent-gegengenommen. Für Kinder unter 3 Jahren stehen 3 Plätze zur Verfügung.Der Elternrat

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Der Höhepunkt der Fußballsaison ist für die Homberger Fußballkinder traditionell ihre Saisonabschlussfahrt. Diesmal ging es mit 6 Mannschaften nach Hinsbeck am Nie-derrhein. Mit dabei waren alle Mannschaften von den Bambinis bis zur D-Jugend und der neu gegründeten Mädchenmannschaft U13. Die Sportanlage Hinsbeck bietet mit ihren vielen Freizeitmöglichkeiten, der Sport- und Schwimmhalle und der Cageballanlage opti-male Möglichkeiten. Die Kinder sind in sepa-raten Häusern untergebracht, so dass sie nach eigenen Vorstellungen sich einrichten können. Die erste Nacht wurde auch diesmal als höchste Sicherheitsstufe von den Betreuern und Trainern eingestuft. Doch nach einem lang andauernden Schwimmbadbesuch waren die Energien weit reichend aufgezehrt, dass die Nachruhezeiten fast ausnahmslos eingehalten wurden.

TuS Jugend zum Saisonabschluss in Hinsbeck vom 08.06.- 10.06.2007

Ein besonderer Höhepunkt war für die Kinder der E-Jugend als sie von ihren Trainern als Dankeschön für die erfolgreiche Saison bedruckte T-Shirts erhielten. Natürlich gab es auch Spiele gegen ASC Süchteln und Bracht.

Es war für alle wieder ein erlebnisreiches Wochenende wo alle miteinander, egal mit welcher mannschaftlichen Zuordnung, viel unternahmen, und somit die Verbundenheit der gesamten Jugendfußballabteilung geför-dert wurde.

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Nur zwei Kilometer von Bethlehem ent-fernt liegt auf palästinensischem Gebiet das 15.000 –Einwohner – Städtchen Beit Jala. Es wird zum größten Teil von Christen bewohnt und ist seit langem auch Heimat für gut 500 evangelische Christen. Gemeinsam mit ihrem Pfarrer Jadallah Shihadeh, der in Tübingen und Berlin Theologie studierte, und seiner Frau Hannelore haben die evangelischen Christen ein reges Gemeindeleben aufgebaut. Während meiner Israelreise 2005 lernte ich dort Abrahams Herberge kennen, dessen Mit-telpunkt ein Jungeninternat ist. 53 israelische und palästinensische, christliche und musli-mische Schüler, meist aus schwierigen fami-liären Verhältnissen haben dort ein Zuhause gefunden. Zusätzlich bekommen täglich 42 Kinder ein Mittagessen und machen dort ihre Hausaufgaben. Neben dem Jungen-Internat gibt es in Beit Jala noch ein Gymnasium mit einem Mäd-chen-Internat, dass vor allem durch Spenden aus Deutschland unterhalten wird. Das Friedensprojekt Abrahams Herberge ist untrennbar mit dem Namen des Pfarrers Jadallah Shihadeh und seiner Gemeinde ver-knüpft. Es soll eine Brücke zum Frieden sein, eine Brücke, die Menschen verschiedener Religionen und zweier Völker verbinden soll.

Oft heißt diese Brücke auch „Musik“, denn im gemeinsamen Musizieren wächst Vertrauen und Verständnis füreinander. Durch die Musik lernen die Schüler Gefühle und Aggressionen differenziert wahr zu nehmen. Über Generatio-nen gepflegte Feindbilder werden abgebaut. „Das Glück des einen Volkes hängt vom Glück des anderen Volkes ab. Der Segen des einen Volkes hängt vom Segen des anderen Volkes ab, “ Jadallah Shihadeh will die Ver-söhnung, als Alternative zur Katastrophe, auf die sich die beiden Völker zur Zeit scheinbar unaufhaltsam zubewegen. Die Zukunft der drei Religionen liegt in den Händen der Kinder, sie sollen in Abrahams Herberge lernen, sich friedlich zu begegnen. Im letzten Krieg haben 70 Menschen von der nordisraelischen Grenze eine Woche lang kostenlose Zuflucht in Abrahams Herberge gefunden. „Diese ehemaligen Flüchtlinge sind nun als Fürsprecher unsere Brücke nach Israel geworden“, schrieb mir Jadallah Shihadeh in seinem Ostergruß im April dieses Jahres. Die Friedensarbeit trägt inzwischen Früchte. Es sind Freundschaften entstanden zwischen Israelis und Palästinenser, man pflegt den Kontakt und besucht sich gegenseitig.Ich treffe Mohamed (23), der seit 18 Jahren im Internat lebt und bald heiraten will. Er erzählt mir, dass seine Verwandten sagen, er sei ein Kind der Schande, weil die Mutter bei seiner Entbindung gestorben sei, wie es die Wahrsa-gerin vorher gesagt habe. Er hat in Abrahams

Herberge ein Zuhause gefunden und erfahren, dass Menschen verschiedener Religionen und unterschiedlicher politischer Herkunft friedlich zusammenleben können. So will er in Zukunft leben, will seine Erfahrungen an seine Kinder weitergeben, wie „ein Stein, der ins Wasser fällt und weite Kreise zieht“.Das Friedensprojekt Abrahams Herberge hat mich zutiefst beeindruckt. Der Gedanke, dass Kinder, die heute miteinander an einem Tisch sitzen und essen, nicht aufeinander schießen, wenn sie einmal erwachsen sind, ist der tra-gende Gedanke. Ich will einen Beitrag leisten zu dieser Friedensarbeit, die auch uns hier in Deutschland zugute kommt. Darum werde ich mit allen Spendengelder, die die Zuhörer bei meinen Lesungen mir anvertrauen, und den Reinerlös aus meinen Postkarten mit den Homberger Wolken (der letzte Homberger berichtete darüber) das Friedensprojekt Abra-hams Herberge unterstützen. Ich vertraue darauf, dass irgendwann in naher Zukunft, die Arbeit der ev. Gemeinde in Beit Jala und die ihres Pfarrers Früchte des Friedens trägt.Pfarrer Jadallah Shihadeh wird am 5. Dezem-ber 2007 um 19.30 Uhr im Gemeindezen-trum Homberg – Süd einen Vortrag halten über seine Arbeit in Beit Jala und Abrahams Herberge. Meine Postkarten können Sie im Friseursalon Kohlhaas und beim nächs-ten Frühstückstreffen im Lutherhaus am 8. November 2007 erwerben. Renate Ursula Brechtel

Abrahams Herberge- Brücke zum Frieden - Beitn Ibrahim Jisrum Lissalam -

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Das Heizen mit Pellets ist für den Hauseigen-tümer inzwischen eine echte Alternative zu Öl und Gas und der damit verbundenen Abhän-gigkeit vom nur schwer einzukalkulierenden weltweiten Ölmarkt. So hat sich zum Beispiel der Preis für Heizöl in den letzten vier Jahr fast verdoppelt. Im gleichen Zeitraum ist der Gas-preis ist um ca. ein Drittel gestiegen. Aber vor allem handelt es sich bei den Pellets um eine erneuerbare Energie, die ständig nachwächst und das beim Verbrennen entstandene CO2 wieder bindet. Das Heizen mit Holzpellets belastet nicht das Klima. Allerdings hat die große Nachfrage nach Holz-pellet-Heizungen und Holpellets zu Preisstei-gerungen geführt, denen jeder Interessent mit Geduld und knallhartem Verhandeln begeg-nen muss. Auf einem verhältnismäßig neuen Markt müssen sich Angebot und Nachfrage erst einpendeln. Zu diesen Preiserhöhungen gibt es nämlich z.B. bei den Pellets keinen Anlass, denn der große Sturm im Frühjahr des Jahres hat in unseren Wäldern viel Bruchholz hinterlassen, das zu Pellets verarbeitet auf lange Sicht reichlich Brennstoff für Holzpel-let-Heizungen liefert.

Marina und Hubert Gamsjäger haben sich anlässlich der Erneuerung ihrer 30 Jahre alten Ölheizung für eine Holzpelletheizung ent-schieden. Als gebürtiger Österreicher kannte Hubert Gamsjäger diese Art des Heizens bereits aus seinem Heimatland, wo man schon seit 20 Jahren auf diese Weise klimaschonend die eigenen Wälder zum Heizen nutzt. Für beide war klar, Öl und Gas können nur teurer werden. Auf lange Sicht rechnet sich eine Holzpelletheizung, auch wenn die Anschaf-fung des Heizkessels erstmal viel teurer ist, als ein Öl- oder Gaskessel. Dies liegt daran, dass zum Heizkessel eine Ansaugvorrichtung für die Pellets installiert werden muss und neben dem eigentlichen Kessel noch ein Auf-fangbehälter von ca. 230 l steht, von dem aus mit einer „Schnecke“ die Pellets in die Feu-erung nachgeschüttet werden, und darunter der Aschekasten. Es fallen pro Heizperiode ca. 20 l Asche an. Eine Holzpellet-Heizung braucht also mehr Platz, der aber meistens in einem normalen Heizungsraum vorhanden ist. Der Vorrat an Holzpellets kann entweder im Heizöltankraum gelagert werden, wenn er schön trocken ist, in einem Erdlagertank, oder in einem Sacksilo, der in jeden Keller passt. Für ein gut gedämmtes Haus von 150qm sind etwa 9cbm Raumvolumen für den Jahres-vorrat notwendig. Über den Daumen gepeilt, haben zwei Kilogramm Holzpellets die Heiz-leistung von einem Kilogramm Öl. Das Haus der Gamsjägers erfüllte alle Voraus-setzungen für den Umstieg. Der Heizungs-raum war groß genug für den Heizkessel, und im Tankraum ließ sich mehr als ein Jahresvor-rat an Brennmaterial unterbringen. Selbst der Schornstein musste nicht umgerüstet werden.

Alles in allem haben Marina und Hubert Gams-jäger für den Heizkessel und dessen Installa-tion einschließlich aller Anschlüsse 15.000 € bezahlt und für den Umbau des Tankraumes „Marke Eigenbau“ ca. 400 – 500 €.Da Holzpelletheizungen das Klima schonen, gibt es mehrere Fördertöpfe, um die man sich möglichst früh bemühen sollte. Inzwischen ist jedoch die Nachfrage nach Holzpellet-Heizun-gen stark gestiegen darum die Töpfe meis-tens leer. Überhaupt gibt es die Förderung nur noch in Verbindung mit Solarenergie. Bei der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) kann man ein zinsgünstiges Darlehen beantragen. Die Bank sichert sich jedoch durch einen Eintrag ins Grundbuch ab, wofür Notarkosten fällig werden. Fazit: Der Umstieg auf das Heizen mit Holz-pellets ist eine echte Alternative, wenn man langfristig rechnet und nicht mehr abhängig sein will vom Öl- und Gasmarkt. Das gute Gewissen für den Beitrag zum Klimaschutz gibt es gratis dazu. HSP

Heizen mit Pellets

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Wer ist die Schönste im ganzen Land? Viele Städte am Mittelmeer bewerben sich um dieses Prädikat. Collioure hätte gute Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen. Das kleine, am Fuße der Pyrenäen in Südfrankreich gelegene Fischerdorf blickt auf eine jahrtausendlange Geschichte zurück. Wer sich dem Ort von See her nähert, erblickt zwei durch eine alte Königsburg getrennte Hafenbuchten. Die Burg entstand im 14. Jahrhundert als Sommerresidenz der Könige von Mallorca. Die Bucht zur Linken (Schiffe können hier nicht anlegen) wird durch das ehemalige Dominikanerkloster abgeschlossen; das beherbergt heute einen Weinkeller. Die Bucht zur Rechten wird begrenzt durch eine ins Meer vorgeschobene malerische Wehrkirche, deren Turm früher ein Leuchtturm war. Hinter dem Ort türmen sich die Pyrenäen – auf einem der Berge thront eine alte Mühle, auf einem anderen ein gewaltiges Fort. Collioure ist Anfang des letzten Jahrhunderts von Malern wie Matisse, Derrain, Braque und Dali neu entdeckt und wegen seiner prachtvollen Umgebung als Stätte der Inspiration ausgewählt worden. Danach entstand im Ort in den Jahren 1905/1906 der sogenannte Fauvismus (die Künstler wurden ob ihrer bunten, vereinfachenden Bilder als „les fauves“, die Wilden, bezeichnet). Was wäre aber ein Ferienort ohne seine Menschen? Gerne beobach-teten wir französische Autofahrer vom Balkon unseres Appartements aus, am Ortsrand gelegen, mit Blick auf eine kleine Kreuzung. Vor-zugsweise parkten sie ihre Fahrzeuge halb auf dem Bürgersteig, dabei möglichst in der Kurve, am liebsten an der Stelle mit dem Zebrastrei-

Collioure – Perle am Mittelmeer fen. Aber niemanden störte es, nicht einmal uns. Wie wir auch von weiterer Großzügigkeit der Franzosen profitierten, bei eigenen Fahr-fehlern: Kein Hupen, kein Blinken, kein Vogelzeigen, sie ließen uns einfach gewähren. Das machen sie übrigens auch mit ihren eigenen Landsleuten so!Besonders gefiel uns der gar nicht so kleine Markt, der 2x wöchent-lich stattfand. Obst und Gemüse aus der Umgebung, vielerlei Sorten Brot, eine große Auswahl an Käse und Wurstwaren, Bekleidung, Bilder, Grillhähnchen und Kaninchen, also alles, was man so täg-lich braucht, in guter Qualität und zu akzeptablen Preisen. Einmal fand ein Weinmarkt statt. Man konnte sich eingangs ein Glas für 3 Euro kaufen und damit an jedem Stand nach Herzenslust probie-ren, was nicht ganz ungefährlich war, wie die schmunzelnden Blicke der Händler auf einen Touristen mit onduliertem Gang zeigten. Er hatte die Wirkung der Sonne offenbar nicht einkalkuliert. Nachmit-tags hatte sich der Weinmarkt verändert, da gab es einen Stand mit Weißwein und Käse, eine halbe Stunde später einen mit Rosé und eingelegtem Gemüse und noch später einen Stand mit Rotwein und Serranoschinken. Gerade von dem Schinken waren Mengen „bis zum Abwinken“ aufgefahren – „all you can eat“ auf französisch.An einem anderen Sonntag luden „les amis du moulin“ zum Tag der offenen Tür ein. Man konnte sich zunächst die liebevoll restaurierte Windmühle ansehen. Danach sang der kleine Chor der Mühlen-freunde, einigen Einheimischen liefen die Tränen. Wir blieben davon weitgehend verschont, da unsere Französischkenntnisse nicht zum Verständnis der Texte ausreichten. Entschädigt wurden wir dafür durch eine Einladung zum Aperitif, die wir uns als vermutlich einzige Ausländer bei dieser Matinee nicht entgehen ließen. Nicht nur wegen der hier aufgezählten Sehenswürdigkeiten, seiner schönen Strandpromenade, der kleinen Strände, die ein Augen-schmaus sind, der netten Episoden, sondern auch wegen seiner prachtvollen Umgebung, die wunderschöne Bergwanderungen bietet und viele historische Schätze birgt, sieht sich Collioure als ide-alen Ferienort schlechthin. Wir wollen das gerne bestätigen. Und die Nähe zu Spanien, nach Cadaquès mit dem unbedingt sehenswerten Cap de Creus oder Figueres mit dem berühmten Dali-Museum, ist auch nicht zu verachten. Nur schade, dass Collioure fast 1300 km von Homberg entfernt liegt. Hermann Pöhling

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Es war wieder Dienstag. Wir saßen bei Kaffee und Kuchen und genos-sen das Beisammensein in gemütlicher Atmosphäre. Der neueste Dorfklatsch war bald besprochen. Ein Gefühl der Dankbarkeit erfüllte uns, als eine Dame an unserem Tisch das aussprach, was wir zwar alle miteinander fühlten aber noch nicht ausgesprochen hatten: Wir waren glücklich, in der Gemeinschaft des Altenclubs, unseren liebge-wordenen Dienstag verbringen zu können. Wir saßen in der Gaststube des Gutes Gützenhof in Hösel. Bisher war es so, daß wir uns jeden Dienstag im Lutherhaus treffen konnten. Und das seit vielen Jahren. Und die Besucher unter uns, die nicht mehr so gut zu Fuß waren, wurden früher von Erich Lomoth, und seit geraumer Zeit regelmäßig von Karl Verstappen oder Fritz Stricker mit dem „Wichernheim-Bus“ von zu Hause abgeholt und nach Beendigung jedes Treffens wieder nach Hause gebracht. Nun aber war die Sommerzeit angebrochen und das Lutherhaus wurde auf Geheiß des Presbyteriums für 3 Wochen zugeschlossen. Für uns war das ein schrecklicher Beschluss. Viele von uns „Alten“ wären nun in dieser Ferienzeit erst recht alleine und einsam. Denn die jungen Angehörigen nutzten natürlicherweise diese Zeit selbst, um zu verreisen.Wäre da nicht Erich Lomoth gewesen . . . . . Erich Lomoth ist der Mann, der über viele Jahre, gemeinsam mit seiner Frau, den Altenclub der „Original-Homberger-Wiesnasen“ geleitet hatte. Seit etwa zwei Jahren liegt die Leitung des Altenclubs in den Händen von Dr. Jürgen Schroeder. Aber fast jeder hier im Dorf weiß, daß Jürgen Schroeder immer wieder seit Jahren sein ärztliches Wissen und seine ganze Kraft den Ärmsten in dieser Welt zur Verfügung stellt. Sein ehrenamtliches Engagement (Ärzte ohne Grenzen) verdient höchste Anerkennung. So bereist er in dieser Sommer-Ferienzeit für etliche Wochen die Volksrepublik Bangladesch. In all diesen Wochen war und ist es ganz selbstverständlich, daß Erich Lomoth immer wieder die Vertretung der Altenclub-Leitung übernommen hat und auch weiterhin übernimmt. Und darüber sind wir – die Besucherinnen und Besucher des Altenclubs, die „Original-Homberger-Wiesnasen“ – sehr glücklich. Wir freuen uns, daß Erich Lomoth unser Bedürfnis nach Gemeinschaft erkannt hat, und daß er ein Gefühl dafür hat, auf die Wünsche der Älteren in unserer Gemeinde einzugehen. Er weiß wie wichtig es für uns ist, daß diese wöchentlichen Treffen stattfinden, denn diese Gemeinschaft belebt unseren sonst so einsamen Alltag. Mit der tatkräftigen Unterstützung (auf die wir nicht mehr verzichten möchten) von Heidi Potisk, Emilia Hagemann und Erika Dünnwald organisierte Erich Lomoth daher in der ersten Juli-Hälfte ein gemüt-liches Beisammensein für die „Original-Homberger-Wiesnasen“ im

Reiterhof „Gut Gützenhof“ in Hösel.Fahrgemeinschaften wurden gebildet. So war es möglich, daß wir uns alle wieder an einem Dienstag treffen konnten. So musste niemand zu Hause alleine sein. Für den darauffolgenden Dienstag plante Erich Lomoth eine Busfahrt nach Raesfeld /Münsterland. Auf dem Pro-gramm stand für den Mittag ein „großes“ Grill-Angebot, anschließen-der Besuch einer Töpferei (Besichtigung und evtl. Kauf von Keramiken) und ein gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen.Außerdem Spaziergang im Park rund um das Schloß Raesfeld.Wir sind überzeugt, daß Erich Lomoth auch für die kommenden Diens-tage Ausweich-Möglichkeiten für unsere Treffen finden wird, da das Lutherhaus weiterhin zugesperrt bleibt. Wir denken gerne an die Zeit zurück, die ausgefüllt war mit unserem Singen alten Liedgutes (unter der musikalischen Begleitung von Dieter Wegemann), mit Lesungen unterhaltsamer Erzählungen, Anekdoten und Gesprächen jeglicher Art. Und wir sind froh über die liebevolle und umsichtige Umsorgung von all denen, die an dem Gelingen solcher Dienstagnachmittage beteiligt waren und sind.Wir alle danken diesen lieben Helferinnen und Helfern und wir danken Erich Lomoth für seine Bereitschaft, den Altenclub immer wieder wäh-rend der Zeiten der Abwesenheit von Jürgen Schroeder zu leiten.Und weil Erich Lomoth Geburtstag hat, wünschen wir ihm von Herzen – von all unseren Herzen – alles Liebe und Gute und Gottes Segen. Und wir hoffen, daß er uns allen lange Zeit noch erhalten bleibt.Die „Orginal Homberger Wiesnasen“

Die „Orginal Homberger Wiesnasen“ bedanken sich bei Erich Lomoth

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Es kommt heute nicht mehr oft, dass der Sohn in die Fußstapfen des Vaters tritt, aber bei Heiko Kranz war das so. Der Vater war Fliesen-leger in einem großen renomierten Unternehmen, und als es um die Berufsausbildung für den Sohn ging, war es keine Frage, dass Heiko Kranz im gleichen Betrieb eine Lehre als Fliesenleger begann. Doch bald wurde es zu eng zusammen mit dem Vater im gleichen Betrieb. Heiko Kranz begann sich anderweitig umzusehen, arbeitete mal hier, mal da, suchte neue Kenntnisse, neue Erfahrungen und lernte in diesen vier Jahren des „Tingelns“, wie er es nennt, viel Neues dazu. Danach war für ihn klar, jetzt kommt der Meister. Nach drei Jahren Abendschule – abend für abend nach der Arbeit - war auch dieses Ziel geschafft. Und mit dem Meisterbrief in der Tasche macht er sich 1999 selbstständig. Die erste Zeit der Selbstständigkeit war eine auf-regende Zeit, denn der junge Meisterbetrieb war noch nicht auf dem Markt bekannt und musste sich zunächst als Subunternehmer über Wasser halten, zumal inzwischen der Sohn geboren wurde und das Gehalt von Avelina Kranz wegfiel. Aber Heiko Kranz fiel auf den Bau-stellen durch seine solide Arbeit auf. Und schon bald sprach es sich in der Baubranche herum, dass es da einen Fliesenleger gibt, der nichts anderes als die Qualität seiner Arbeit kennt. Architekten wurden auf ihn aufmerksam und empfahlen ihn vor allem gern weiter, wenn es um Luxusbäder ging. Die anspruchsvolle Kundschaft sollte auf keinen Fall verärgert werden. „Ein modernes gut ausgestattetes Bad muss nicht einmal teuer sein“, versichert Heiko Kranz. „Auf die Ideen kommt es an.“ Gute Handwerksarbeit sei zwar nicht billig, aber an einem gut gestalteten Bad habe man Jahrzehnte Freude. Als zweites Standbein hat sich Heiko Kranz als Systemhandwerker ausbilden lassen für Ter-rassen- und Balkonbeläge. Auch hier kommt es auf die Fachkenntnisse an, denn die Beläge von Balkon und Terrasse sind Wind und Wetter ausgesetzt und müssen beson-ders gut abgedichtet werden. „Was nützt die billige Arbeit, wenn der Belag nach einigen Frostperioden kaputt gefroren ist? Bei billiger Arbeit zahlt man doppelt.“ Viele Hausbesitzer werden dem beipflichten können. Seit einiger Zeit wohnt Heiko Kranz mit seiner Familie bei uns in Homberg. Eigentlich wollten sie nicht aufs Land ziehen, aber inzwischen fühlen sie sich in Homberg aufgehoben. „Es ist, als würden wir hier schon immer wohnen, es ist hier sehr familiär.“ Avelina Kranz ist immer noch beeindruckt von der freundlichen Aufnahme, die sie in Homberg erfahren hat. HSP

Fliesen nach Maß

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Übersicht Angebot Abteilung Kinderturnen– TuS Homberg

Eltern und Kind Anmeldung / Start

Montag 10.30 – 12.00 Uhr Alter der Kinder: 1,5 – 3 JahreOrt: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Donnerstag 15.00 - 16.15 Uhr Alter der Kinder: 3 – 5 Jahre [email protected]: Halle Mozartstr. Übungsl.: Fr. Weiß, Fr. Kämmer 02102/532645

Freitag 9.00 – 10.00 Uhr Alter der Kinder: 1,5 – 3 JahreOrt: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Samstag 10.30 - 12.00 Uhr Alter der Kinder: 3 – 5 Jahre (2 Gruppen)Ort: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Kinderturnen

Montag 15:15 – 16:15 Uhr Alter der Kinder: 4 bis 7 JahreOrt: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Fr. Billion 02102/528355

Montag 17.00 – 18.00 Uhr Alter der Kinder: 5 und 6 JahreOrt: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Dienstag 15.00 - 16.00 Uhr für die 1. Grundschulklasse Start: 14. AugustOrt: Halle Ulmenstr. Übungsl.: Fr. Weber, Fr. Weber 02102/950876

Dienstag 16.00 – 17.00 Uhr für die 2. bis 4. Grundschulklasse Start: 14. AugustOrt: Halle Ulmenstr. Übungsl.: Fr. Weber, Fr. Weber 02102/950876

Donnerstag 16.15 – 17.30 Uhr Alter der Kinder: 4 bis 7 Jahre [email protected]: Halle Mozartstr. Übungsl.: Fr. Weiß, Fr. Kämmer 02102/532645

Kinder spielen Ball

Mittwoch 15.00 – 16.00 Uhr für die 1. u. 2. Grundschulklasse Start: 22. AugustOrt: Halle Ulmenstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Mittwoch 16.00 – 17.00 Uhr für die 3. u. 4. Grundschulklasse Start: 22. AugustOrt: Halle Ulmenstr. Übungsleiter: Fr. Lauf 02102/50835

Wettkampfgruppe GerätturnenKinderturnen

Donnerstag 17.00 - 18.30 Uhr Interesse? Schau rein, mach mit! für Mädchen ab 7 JahreJahrenOrt: Halle Ulmenstr. ÜlÜbungsl.: Hr. Rönnberg, Fr. Wegner 02102/705706

Tanzen für Kinder

Samstag 10.00 – 11.00 Uhr Mädchen ca. 10-14 Jahre [email protected]: Halle Ulmenstr. Übungsleiter: Fr. Berein 02102/51701

Samstag 11.00 – 12.00 Uhr Mädchen ca. 15-17 Jahre [email protected]: Halle Ulmenstr. Übungsleiter: Fr. Berein 02102/51701

Samstag 12.00 – 13.00 Uhr Mädchen ca. 6-9 Jahre [email protected]: Halle Ulmenstr. Übungsl.: Fr. Berein, Fr. Weber 02102/51701

Badminton für Kinder

Dienstag 16.30 - 18.00 Uhr Mädchen und Jungen ab 8 Jahre [email protected]: Halle Mozartstr. Übungsleiter: Hr. Kuhlmey 0201/2487545

Wir freuen uns auf euch!Für weitere Fragen steht Stefanie Thessel (Tel.: 02102 / 705103, [email protected]) gerne zur Verfügung. Stand: 04.08.07

“Ein Herz für den Breitensport”Die Samstags-Hobbymannschaft des Tennisclub Homberg-Meiersberg (TCHM) bedankt sich bei Volker Kröll - Elektroanlagenbau in Ratingen - der die Spielerinnen dieser Mannschaft mit TCHM-Trikots ausstattete. Diese gefielen so gut, dass auch die Sportjugend begann, ihren Aktiven entsprechende Trikots anzubieten.

Am Sonntag, dem 02. September 2007, ver-anstaltet die Radsportgruppe der Abteilung Spiel & Sport des TuS Homberg ihren 11. Radwandertag. Die Organisation dieser mit-tlerweile zur Tradition gewordenen Breiten-sport-Veranstaltung liegt in den bewährten Händen von Viktor Hamann, dem Sportbe-auftragten des TuS Homberg. Alle, die gerne Fahrrad fahren, sind herzlich zu diesem Radwandertag eingeladen. Das Angebot richtet sich aber weniger an die Leistungssportler, sondern mehr an aktive und sportliche Hobby-Radfahrer/innen aus Homberg und Umgebung. Insbesondere an Familien und vor allem an Kinder. Gestartet wird am Sportplatz in Homberg, Füstingweg, zwischen 10 Uhr und 11 Uhr. Einzelne Gruppen unter der Führung von Mitgliedern der Radsportgruppe machen sich auf die unterschiedlich langen Stre-cken. Die kürzeste Route von ca. 8 km ist vorgesehen für kleinere Kinder und ihre Begleiter. Auf die 15-km-Route gehen vor allem Familien mit Kindern. Die längeren Strecken über ca. 22 km bzw. ca. 33 km sind schon ein wenig anspruchsvoller. Sie sind aber sehr schön zu fahren und normaler-weise von Jugendlichen, aber auch von größeren Kindern und von Erwachsenen gut zu bewältigen. Die Strecken sind viel-fach bekannt und werden beim Start mittels Informationsblätter genauestens beschrie-ben. An markierten Rastplätzen werden die Teilnehmer/innen mit Getränken und kleinen Stärkungen versorgt.Im Startgeld von 2,- € bzw. 3,- € (inkl. Medaille) ist am Ziel die Teilnahme an der Tombola enthalten. Dort sorgen auch - wie jedes Jahr - die fleißigen Helfer des TuS für das leibliche Wohl der Teilnehmer/innen in Form von Getränken, Bratwurst, Kaffee, Kuchen, usw. Nähere Informationen erhalten Sie montags und donnerstags zwischen 09:00 Uhr und 12:00 Uhr im TuS-Servicebüro (Tel. 52440), im Internet unter www.tus-homberg.de oder per E-Mail an [email protected] an der Veranstaltung Beteiligten des TuS Homberg hoffen auf schönes Radfahr-Wetter für diesen Tag und freuen sich schon jetzt auf rege Beteiligung.G.W./S.K.

11. Radwandertag des TuS Homberg

am Sonntag, 02. September 2007 – ab 10 Uhr

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Im Rahmen des Ratinger Jugendkulturjahres veranstaltete Pauline Kugler zusammen mit Monika Haenlein einen Ytong-Workshop für Kinder und Jugendliche. Zwei Wochenenden lang sägten, feilten, schmirgelten und malten die jungen Künstler vor der alten Schule in der Mozartstraße an ihren Skulpturen mit den fantasievollen Namen wie „Dalmatiner mit Kissen“, „Alien mit Hut“oder „Lady Blum“. Insgesamt wurden 12 Skulpturen von den jungen Künstlern geschaffen. „Die Kinder und Jugendlichen haben ohne Pause an ihren Objekten gearbeitet“, stellt Monika Haenlein begeistert fest. Und Pauline Kugler bewun-dert die Kreativität, die beim Arbeiten an den Plastiken zum Vorschein kam. Im Rahmen der Veranstaltung „Ratingen blüht auf“ wurden anschließend die Skulpturen im Agenda-Park ausgestellt. Mit dieser Veranstaltung nahm Ratingen an dem bundesweiten Wettbewerb „Entente Florale“ teil, an dem sich 24 Städte beteiligen. ImZDF-Fernsehgarten wurden am 21.8.2007 die Preise für die „blühensten“ Städte verteilt. Ratingen bekam eine von acht Goldmedaillen. HSP

Junge Kunst aus Ytong

Wie schon in der Vergangenheit stellte die in Velbert geborene Künstlerin Anna Schriever mit der Aktion „Kunstpunkte“ ihre Werke am Grashausweg 10 aus.Anna Schriever ist Mitglied im Ruhrländischen

Im Rahmen der Ausstellung ;,Kunstpunkte“ waren im Atelier am Grashausweg 10 wieder Bilder der Homberger Künstlerin Mo Kleinen zu sehen.Thema ist der weibliche Körper, individuell und allgemein dargestellt. Das neue Thema von Mo Kleinen ist die Künstlerin Paula Modersohn-Becker mit deren Werken sie sich

Anna SchrieverVon den täglichen kleinen Toden und der Geburt des Trotzdem

Künstlerbund und GEDOK A46. Sie lebt und arbeitet in Mettmann. Mit diversen Ausstellun-gen in Galerien, Kirchen und Kunsthäusern im Mettmanner Raum, aber auch in den Nieder-landen und Spanien hat sich Anna Schriever einen Namen gemacht. Im Jahre 2000 erhielt sie den Kulturpreis des Kreises Mettmann.Thema der Künstlerin Anna Schriever ist die Auseinandersetzung mit den täglichen klei-nen Niederlagen, mit den Befindlichkeiten und Stimmungen. Ihre Bilder haben eine eigene Faszination, die darin liegt, dass die Konturen verwischt und übermalt erscheinen, und damit dem Betrach-ter die Möglichkeit geben die Konturen der dargestellten Personen selbst zu vollenden. Damit erhalten die Bilder etwas Rätselhaftes, dass dem Betrachter die Enthüllung des in dem Menschen Verborgenen überlässt.Kontakt:Tel: 02104/[email protected]

Mo Kleinenim Einklang mit der Weiblichkeit

zu ihrem 100.Todestag im Dezember 2007 im Frauenmuseum in Bonn auseinandersetzen wird.Unter dem Titel ,,HUMAN INTEREST – immer und überall –“ soll eine Verbindung zu Paula Modersohn-Becker hergestellt werden, die mit ihren Werken mit ihrer nackte Weiblichkeit ausgelebt und sich so in Selbstportraits dar-gestellt hat.Mo Kleinen hat ihr Atelier am Kockshof 104 und hält dort auch Kurse für Erwachsene ab:Kurstermine:Montag: 08.10. - 10.12.07Dienstag: 09.10. - 11.12.07Mittwoch: 10.10. - 12.12.07Donnerstag 11.10. – 13.12.07jeweils von 20:00 Uhr bis 21:00 UhrDie Workshops und Kurse finden in kleinen Gruppen und persönlicher Atmosphäre statt und sind für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet.Kontakt:Fon 02102/51987Fax 02102/136288Mobil 0177/[email protected]

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Homberger Kunstspuren in KaarstBilder und Performance von Renate Hoffmann Korth

Im Frühjahr 2003 trafen sich in den Fasten-monaten Homberger Kunstinteressierte und auch die breite Anhängerschaft des Pfarrers Dr. Kurt-Peter Gertz an seiner neuen Wir-kungsstätte in der St. Martinus Kirche in Kaarst. Hier hatte die aus Homberg stam-mende Künstlerin Renate Hoffmann Korth Verhüllungen an Christusfiguren und am Kreuzweg vorgenommen. Insbesondere durch die Einführung und Interpretation von Dr. Gertz erhielt die Kunstaktion mit dem Begriff ,,Fasten mit den Augen“ einen sinnge-

benden Hintergrund.Eine neuerliche Chance auf die Begegnung von Kunst und Kirche besteht nun wieder am Sonntag, den 14. Oktober 2007 um 12.00 Uhr, wenn vier Arbeiten von Renate Hoffmann Korth zum Sonnengesang von Franziskus von Assisi in der Pfarrkirche St. Martinus aus-gestellt werden. Auch hier wird Dr. Gertz die Einführung halten und den geschichtlichen Rahmen in Verbindung mit dem Lebenswerk von Franz von Assisi herstellen. Die Einfüh-rung wird von einer Orgelmeditation von Annika Monz begleitet.Franz von Assisi, der von 1181 bis 1226 lebte, gründete den Orden der ,,Minderen Brüder“ und lebte streng in der Bescheidenheit von Jesus von Nazareth (Imitatio Christi). Bei seinem Tode erklang der von ihm gedich-tete Sonnengesang, der in den großforma-tigen Bildern von Renate Hoffmann Korth ein Spiegelbild gefunden hat. Die Bilder sind bis zum 15. November in der Martinus Kirche zu besichtigen.Bereits einen Monat früher findet gegenüber der Kirche in Kaarst in der Galerie Splett-stößer, Rathausstraße 3, am Sonntag den 9. September um 12.00 Uhr eine Vernisage statt. Unter dem Titel ,,Instabile Bildorte“ werden Arbeiten von Ingrid Obendiek und Renate Hoffmann Korth gezeigt. Die Galeris-tin Dr. Brigitte Splettstößer hat zusammen mit

Hedi El Abed hat sein Atelier in der Mozart-strasse in Homberg. Er stammt aus Tunesien, aber Grenzen und Mauern akzeptiert er nicht, weder die zwischen Völkern noch in Köpfen. Die Kunst ist für ihn Überlebensprogramm, der Künstler ein Aufklärer, Botschafter und Mahner.Hedi El Abed hat die Gestaltungsmittel, die auch einen Bezug zu ihm haben: Er benutzt Wüstensand, Kreide, Kitt, Pappe, Holz und Lappen. Die Farben sind Naturfarben, auch Kaffee und Tee. Das verspachelt er dann zu Flachreliefs, aus denen sich Menschen und Häuser wie Schemen aus dem Niemandsland Wüste lösen, gesichtslose Figuren mit blas-sen Konturen.Kontakt:Tel.: 0173/2105625

Renate Hoffmann Korth und Ingrid Obendiek, die ihre Bilder als malerisches Handeln im Dialog mit der entstehenden Struktur auf der Bildfläche versteht, eine Auswahl von Male-rei, Zeichnungen und Objekten getroffen, die einen Ausschnitt in die Schaffenskraft der beiden Künstlerinnen eröffnet.Zu dieser Ausstellung findet am Mittwoch den 3.Oktober 2007 um 17.00 Uhr eine Perfor-mance statt. Die Begrüßung hält der Kaarster Bügermeister Franz-Josef Moormann. Den einführenden Kommentar Dr. Brigitte Splett-stößer. Frank Michaelis unterstützt mit Saxo-phon und Geräuschen.Um der Kunst willen wird sich der Weg nach Kaarst auf jeden Fall lohnen, auch wegen der Auffrischung schöner Erinnerungen im Dialog mit Wegbegleitern, die uns in Homberg jahre-lang Freude gemacht haben.

Hedi El AbedKunst ohne Grenzen

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Durch Zeitverschiebungen in den einzelnen Kindersportgruppen, ist auch die Abtl. Gym-nastik und Turnen betroffen. Die Rückengym-nastik am Donnerstag-Abend findet ab sofort von1. Gruppe: 18.30 – 19.30 Uhr und die zweite Gruppe von 19.30 – 20.30 Uhr statt.Ein besonderer Augenmerk wird in dieser Stunde neben der rückengerechten Haltung und Bewegung auch auf den Einsatz funkti-oneller Gymnastik, Dehnung und Kräftigung der Rückenmuskulatur gelegt. Neue Teilneh-mer/innen aller Altersgruppen sind herzlich willkommen. Die Gruppe ist für Männer und Frauen offen. Schauen Sie einfach mal rein!

Wer so richtig was für Fatburner (Fettstoff-wechsel) und Koordination tun möchte, dazu Gymnastik mit viel Musik liebt, trainiert dieses bestens in einer Step-Aerobic-Gruppe.Damit auch ihnen ein Einstieg Spaß macht, beginnt am 9.10.2007 die Step-Aerobic-Truppe des TuS-Homberg mit einem neuen Training. Unter der Leitung von Petra Kulage trainiert die Gruppe dienstags von 17.30 – 18.30 Uhr bei Bruhy-Sporting in Homberg. Sie werden über einfache Basic-Übungen an anspruchvollere Kombinationen herangeführt. Vor allem sollen alle Übungen Spaß machen. Die Gruppe ist für Frauen und Männer offen. Im Anschuß der Trainingsstunde kann der Saunabereich des Sportstudios genutzt werden. So kann der Abend im Bewußtsein etwas Gutes für sich getan zu haben beendet werden.Noch weiter Fragen ? Dann rufen Sie nach 20.00 Uhr Tel.: 02102/51091 an

Neuanfang bei der Step-Aerobic

Neue Trainingstermine für die Rückengymnastik

Fit und entspannt mit Pilates

Jede Zeit hat ihre Fitnessmethoden. Wir erin-nern uns noch an Aerobic, Spinning, Hypoxi und Wirbelsäulengymnastik. Sie alle hatten zu ihrer Zeit ihre Berechtigung. Nun also Pilates. Dabei gibt es das Pilates-Training bereits seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die Gymnastikmethode geht zurück auf Joseph Hubert Pilates, der während des ersten Welt-kriegs in einem englischen Internierungslager aus Langeweile begann, das Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings zu entwickeln. Er studierte östliche Trainingsmethoden wie Yoga, Zen-Meditation und Tierbewegungen und entwickelte daraus sein Pilates-Training, das er an seinen Mitgefangenen ausprobierte. 1923 wanderte er nach New York aus, eröff-nete dort ein Trainingsstudio im Gebäude des New York City Ballet, was die Nähe zum Ballett erklärt. Zunächst wurde Pilates von Tänzern, später von Sportlern und Stars der Showbran-che ausgeübt. Madonna, Sharon Stone, Patrick Swayze, Dustin Hoffmann sie alle schwören auf die Trainingsmethode, die sich ihrer Meinung nach auf Körper und Geist gleichermaßen posi-tiv auswirke, und ihnen Ausstrahlung, Haltung, Beweglichkeit und Kraft verleihe. Am Pilates-Training bei Carmen Weber nehmen heute 6 Frauen und ein Mann teil. Leise klingt Musik durch den Raum, alle üben zunächst einmal entspannt zu atmen. Die Hektik des Tages abstreifen, sich ganz auf den Körper

konzentrieren, das ist zunächst gar nicht so einfach. Aber Carmen Weber lässt nicht locker, wartet, bis alle Teilnehmer so weit sind. Dann aus der Entspannung heraus die erste Bewe-gung, Muskel für Muskel, dabei langsam Ein- und Ausatmen. Alle Übungen gehen dynamisch und fließend ineinander über, immer im gleichen Rhythmus, beugen, strecken, einatmen, aus-atmen. Fast eine Stunde lang ist der Körper bei leiser Hintergrundmusik ununterbrochen in langsamen und sanften Bewegungen, mal angespannt, dann wieder entspannt, immer im Takt der Atmung.Grundlage aller Übungen ist das Trainieren des so genannten „Powerhouses“, womit die in der Körpermitte liegende Muskulatur rund um die Wirbelsäule gemeint ist, die so genannte Stützmuskulatur. Diese Muskeln und die des Beckenbodens, sowie die tiefen Rumpfmus-keln werden gezielt gekräftigt. Darum ist es nicht erstaunlich, dass das Pila-tes-Training im Moment so beliebt ist. Noch nie hatten so viele Menschen Rückenprobleme und noch nie wurden so viele Bandscheibenvorfälle operiert. Unsere Sprache weist schon darauf hin: Wir gehen aufrecht durchs Leben, wir tragen schwer an einer Last, wir schultern das Kreuz. Wen wundert’s, dass in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, die Last zu groß wird, Men-schen ihre Rückenmuskulatur verkrampfen, vor Schmerzen manchmal nicht mehr ein noch aus wissen. Unsere bewegungsarme Lebensweise tut da ihr Übriges. Das Pilates-Training mit seiner bewussten Entspannung, mit den flie-ßenden Bewegungen und seiner Konzentration auf die Muskulatur der Körpermitte ist die ideale Antwort auf unseren geschundenen Rücken und unsere gestresste Seele. Carmen Weber ist ausgebildete Pilates-Traine-rin. Sie unterrichtet Mo. 17:45, Di. 19:45, Freitag 19:00, ab September „Guten-Morgen Pilates“ Di. 9:15 – 10:15 immer im Gymnastik-Saal bei Bruhy-Sporting, Am Weinhaus 13, 40882 Ratin-gen-Homberg, Tel. 02102/5966

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Die Abteilung Gymnastik und Turnen mußte sich leider von der Diabetiker-Gruppe, die donnerstags nachmittags in der Halle an der Mozartstr. trainierte verabschieden. Frau Astrid Weßnigk konnte aus persönlichen Gründen die Gruppe leider nicht mehr trainie-ren. Eine neue Übungsleiterin, die natürlich für diesen speziellen Bereich eine Sonder-ausbildung benötigt, konnte nicht gefunden werden. Der TuS bedauert das sehr. Hatten sich doch in dieser Gruppe viele Gleichbe-troffene gefunden, die nicht nur den Sport gemeinsam machten, sondern auch sonst viele Erfahrungen austauschen konnten. Frau Astrid Weßnigk war auch in Ernährungsfra-gen immer eine kompetente Beraterin. Wir wünschen Frau Weßnigk alles Gute und den Gruppenmitgliedern eine gute Möglichkeit, ihren Sport weiter betreiben zu können.H.B. Abtlg. Gymnastik und Turnen

Abschied derDiabetiker-Sportgruppe

Der Turn- und Sportverein Homberg 1912 e. V., ein Breiten-sportverein mit 1200 Mitgliedern, sucht zum 01. September 2007eine(n)

Übungsleiter(in) / Trainer(in)für die Betreuung der männlichen Handballjugend (7 bis 14 Jahre). Trainingszeitjeden Montag von 18:30 Uhr bis 20:00 Uhr.

Sie sollten im Besitz der Übungsleiter-C-Lizenz sein oder über eine mehrjährigeSpielpraxis verfügen. Erfahrungen in der sportlichen Arbeit mit Jugendlichen dieserAltersgruppe sind hilfreich und erwünscht. Kreativität und Engagement werdenerwartet.

Bei mehrjähriger Tätigkeit bieten wir kostenfreie Aus- und Fortbildungsmaßnahmenund eine leistungsgerechte Übungsleiterentschädigung. Bei entsprechendenAmbitionen können Sie Ihre Fähigkeiten auch in anderen sportlichen Bereichendes Vereins unter Beweis stellen.

Ist Ihr Interesse geweckt? Dann wenden Sie sich für weitere Informationen per E-Mail ([email protected]) oder telefonisch (02102/51904 – ab 19 Uhr)an Siegfried Kleine, Abteilungsleiter Spiel & Sport, oder schreiben uns:

TuS Homberg, Abt. Spiel & Sport, Füstingweg 30, 40882 Ratingen.

Tagesfahrt zur Meyerwerft nach Papenburg

Die AWO Ratingen, Begegnungsstätte „Weiße Villa“, Düsseldorfer Str. 141, bietet eine Mit-fahrgelegenheit für alle Interessenten, am Mittwoch, 29. August 2007 für einen Besuch der Meyerwerft in Papenburg an. Abfahrt Homberg Post 7.30 Uhr; Düsseldorfer Platz 7.45 Uhr; Europaring / Ecke Düsseldorfer Str. 7.50 Uhr. Die Kosten für Busfahrt in einem modernen Reisebus, Werftbesichtigung und Mittagessen in einem Schlemmerlokal betra-gen Euro 40,00. Informationen und Anmeldung unter Tel.: 02102/50975 bei Erich Lomoth.

Herbstferien in Bad Zwesten Die AWO-Ratingen, Begegnungsstätte „Weiße-Villa“, bietet allen Interessierten eine preiswerte Freizeit vom 15. Oktober 2007 bis zum 29. Oktober 2007 in einem 4-Sterne Hotel in Bad Zwesten (wunderschönes Hes-sisches Bergland) an.Information und Anmeldung unter Tel. 02102-50975.

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