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Magazin der EB Zürich Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Nr. 33 – Frühling 2012 Arbeiten nach 65 Schluss mit der Altersguillotine Phenomden Wurzeln suchen in Jamaika

EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

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Arbeiten nach 65: Schluss mit der Altersguillotine

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Magazin der EB ZürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungNr. 33 – Frühling 2012

Arbeiten nach 65Schluss mit der Altersguillotine

PhenomdenWurzeln suchen in Jamaika

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2 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

EDITORIAL

EB KURS

Nr. 33 – Frühling 2012

Magazin der EB Zürich,

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung Zürich,

Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich

TELEFON

0842 843 844

FAX

044 385 83 29

INTERNET

www.eb-zuerich.ch

E-MAIL

[email protected]

HERAUSGEBER

Serge Schwarzenbach (für die Geschäftsleitung)

REDAKTION

Christian Kaiser, Fritz Keller (silbensilber, Zürich)

GESTALTUNG

Giorgio Chiappa

MITARBEIT

Felix Aeppli, Regula Brunner, Kati Dietlicher, Jürg Fischer,

Markus Ganz, Ute Ruf, Rita Torcasso

FOTOS

Sarah Keller, Miriam Künzli, Reto Schlatter, Iris Stutz

ILLUSTRATIONEN

Sämi Jordi, Cornelia Gann

DRUCK

Ringier Adligenswil AG

TITELBILD

Miriam Künzli

VOM ALTER UND VOM ALTERN

Prinz Charles wird am 14. November 64 Jahre alt und er durfte nie «arbeiten». Seine Mutter Königin Elisabeth ll (im April 86 Jahre alt) will sich noch immer nicht «pensio-nieren» lassen. Sophia Loren trat als 70-Jährige hüllenlos im Pirelli-Kalender auf und Fränzi Aufdenblatten ist mit 31 die Seniorin im Ski-Frauenteam. Simon Ammann gewann mit 22 Jahren zweimal olympisches Gold, und Bill Gates gab seinen Posten als CEO von Microsoft mit 45 Jahren ab, während Mao Zedong bis 83 als Vorsitzender der kommunistischen Partei Chinas agierte. Agnes Heller kämpft mit 82 gegen die rechtsnationale Regierung Ungarns, Gianna Nannini wird mit 56 noch Mutter, und Martina Hingis trat mit 22 Jahren zurück. Der bisher jüngste Nobel-Preisträger war mit 25 Jahren William Lawrence Bragg (Physik), die Schriftstellerin Doris Lessing erhielt den Literaturnobelpreis 2007 als 88-Jährige, und viermal wurden bisher Vater und Sohn mit dem Nobel-preis für Physik ausgezeichnet. Julia Bonk wurde mit 18 die jüngste Landtagsabgeordnete Deutschlands, und Hillary Clinton kandidierte mit 61 für die Nominierung ihrer Partei zur Präsidentenwahl.

Warum werden bei uns Frauen mit exakt 64 und Männer mit exakt 65 Jahren pensioniert? Alternativen sind gefragt. Lesen Sie dazu unseren Artikel ab Seite 8.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Serge SchwarzenbachHerausgeber

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INHALT

5 PORTRÄT Die Arbeit im Griff haben: «Ich weiss jetzt, was ich gerne mache und wo meine Stärken liegen», sagt Christine Matthey.

6 KURSFENSTER Die Story zum Film: Das Handwerk des Drehbuchschreibens kann gelernt werden.

8 ARBEIT IM ALTER Mehr Flexibilität: «Seniorinnen und Senioren, die weiterarbeiten wollen, sollen dies auch tun können», sagt der Altersforscher François Höpflinger.

18 PERSÖNLICH Lebenslinie: Hanna Züllig ist als Künstle-rin und Gestalterin immer auf der Suche nach interessan-ten Strukturen.

24 IM GESPRÄCH Zurück zu den Wurzeln: «Der Jamaika-Aufenthalt hat meine musikalische Herangehensweise verändert», sagt Mundart-Reggae-Sänger Phenomden.

KURZSTOFFE

4 Gesehen, gehört 15 WeiterBILDung 16 Rätsel «Wortquadrat» 17 Kolumne 22 Event 23 Auskunft 27 Seinerzeit Tagesthema 28 Tipps und Tricks 29 Kultur 30 Agenda 31 So finden Sie uns

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4 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

GESEHEN, GEHÖRT

BEGEGNUNG MIT BERGLERNBergwand. Emil Zopfi, Schriftsteller und pensionierter Kursleiter der EB Zürich, hat zum fünften Mal die Bergfahrt organisiert, ein Festival für alpine Literatur. Das «Zugpferd» in diesem Jahr dürfte der öster-reichische Höhenbergsteiger Kurt Diemberger sein. Auf sein Konto gehen die Erstbesteigungen von zwei Achttausendern im Himalaya: Broad Peak und Dhaulagiri. Der Filmemacher, Fotograf und Autor wird zur Bergfahrt sein neustes Buch vorstellen – er feiert 2012 seinen 80. Geburtstag! Gespannt sein darf man auch auf «Sez Ner», ein Theaterstück über das Leben auf einer Alp nach dem Roman von Arno Camenisch. Samstag, 21. April 2012, Gemeindesaal Amden SG.http://bergliteratur.ch/bergfahrt2012

BLICK ÜBER DEN TELLERRANDKein Eiland. Am 4. November 2011 fand im Bildungszentrum für Erwachsene BiZE zum vierten Mal das Schweizerische Forum für Erwachsenenbildung SFE statt. Jacqueline Fehr, Paola Ghillani, Lucien Criblez, Gunter Dueck, Nadine Gembler und Bänz Friedli sprachen zum Thema «Lernen ohne Grenzen». Die frühere Chefin der Max-Havelaar-Stiftung, Paola Ghillani, erinnerte daran, dass schon eine kleine Gruppe von bewussten und enga-gierten Menschen die Welt verändern kann. Und die Nationalrätin Jacqueline Fehr verglich die Politik mit einem Lern-Labor. Alle Beiträge sind in einer Bro-schüre zusammengefasst, die bei der Administration der EB Zürich bezogen werden kann ([email protected], Vermerk «SFE-Broschüre»).

AM STAND STEHEN BLEIBENStillstand. Dort, wo täglich 300 000 Pendler und Pendlerinnen unter-wegs sind, laden demnächst Stände dazu ein, innezuhalten und sich Gedanken über die berufliche Zukunft zu machen: Im Zürcher Haupt-bahnhof findet vom 21. bis 23. März 2012 die 12. Bildungsmesse statt. Das Motto: «Weiterkommen im HB Zürich». Manchmal muss man eben kurz stehen bleiben, um weiterzukommen. Zum Beispiel am Stand der EB Zürich, die diesmal zusammen mit den 19 anderen Berufsfach-schulen des Kantons ausstellt. Im Vorfeld werden auch die Resultate einer Bildungsstudie bekannt gegeben. Das überraschendste Resultat vorweg: Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Bildungs-institution ist der Standort! www.schoolexpo.ch

DAUMEN HOCHNeuland. EB Zürich goes Facebook. Soziale Netzwerke machen es mög-lich: Auf der Suche nach einem Kurs, der genau ihren Ansprüchen ent-spricht, blättern viele nicht mehr in dicken Katalogen. Sie loggen sich vielmehr in Facebook ein und fragen dort ihre Freunde um Rat. So sam-meln sie Informationen und wissen bald, wer was, wo, wann und zu wel-chem Preis anbietet. Seit einiger Zeit ist auch die EB Zürich in Facebook präsent. So können sich potenzielle Kundinnen und Kunden schnell ein Bild machen über das Angebot an Kursen und Bildungsgängen und wissen auch über Veranstaltungen Bescheid und vor allem: Sie wissen, wen sie dort von ihren Freunden antreffen werden. www.facebook.com/EBZuerich

Bildungszentrum für Erwachsene BiZE-Report 5Februar 2012

lErnEn ohnE GrEnzEnPerspektiven der WeiterbildungJacqueline Fehr, Paola Ghillani, lucien Criblez, Gunter Dueck, nadine Gembler, Bänz Friedli

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PORTRÄT

Vorausschauen bei der Arbeit. Christine Matthey hat einen gut gefüllten Bildungsruck-sack. Um ihre Arbeit bei der Kulturstiftung Pro Helvetia noch besser erledigen zu können, besuchte sie an der EB Zürich den Bildungsgang «Projektmanagement». Ausgerüstet mit neuem Wissen schaut sie gelassen in die Zukunft.

AUFGEZEICHNET Fritz Keller BILD Sarah Keller

«Fünf Sprachen sprechen, zwei universitäre Ab-schlüsse vorweisen können und dann keine Arbeit finden, das machte mir schon ein wenig Angst. Ich habe an der Universität Genf Geschichte, Spanisch und Kunstgeschichte studiert und einen Master in europäischen Studien angehängt. Aber der Übergang vom Studium in den Beruf erwies sich als eher schwierig. Als ich von der Schweizerischen Kultur-stiftung Pro Helvetia das Angebot für ein Praktikum bekam, sagte ich zu, obwohl ich schon zwei Praktika hinter mir hatte und natürlich lieber eine richtige Stelle bekommen hätte.

Nach dem Praktikum stieg ich 2010 im Projekt «Game Culture» (www.gameculture.ch) als Projekt assistentin ein. Mit diesem Programm greift Pro Helvetia die ge-sellschaftlichen, wirtschaftlichen und ästhetischen Fragen rund um Computerspiele auf und beleuchtet sie als neue Kunstform. Oft im Vordergrund steht in der öffentlichen Diskussion ja die Gewalt in Video

Games. Wir versuchen zu zeigen, welches künstleri-sche Potenzial sich in diesen visuellen Werken zeigt. Ich erledige in diesem Projekt viele verschiedene Auf-gaben. Da wir ein kleines Team sind – drei Personen – hatte ich von Anfang an die Chance, auch bei in-haltlichen Fragen immer mitreden zu dürfen.

Ich spürte aber, dass mir zum Ausüben meiner ver-schiedenen Tätigkeiten einiges an handwerklichem Wissen fehlte. Der Bildungsgang «Projektmanage-ment» an der EB Zürich kam meinen Bedürfnissen sehr gelegen: Er war nicht zu lang, er war nicht zu kurz. Wir waren eine aktive Gruppe, das war span-nend. Persönlich gefallen haben mir vor allem jene Module, in denen es ums «Menschliche» ging: Kom-munikation, Change Management. Profitieren kann ich aber auch von meinen neu erworbenen Kenntnis-sen in Sachen Projektmanagement-Software. Nach anderthalb Jahren und teilweise auf Grund dieser Ausbildung wurde mein Status geändert: Ich bin nicht mehr Projektassistentin, sondern Koordinato-rin.

Wie meine berufliche Zukunft aussieht, weiss ich nicht genau. Ende 2012 läuft das Projekt bei Pro Helvetia aus. Dann muss ich mir eine neue Stelle suchen. Aber ich bin nun viel gelassener als noch vor drei Jahren. Ich weiss jetzt, was ich gerne mache und wo meine Stärken liegen: systematisch denken und antizipieren. Und ich habe einen breiten Horizont. Ob ich weiter im Kulturbereich tätig sein werde oder ob es mehr in Richtung internationale Beziehungen geht, wer weiss? Projektmanagement ist ja so vielfältig!»

Was ist zu tun, wie ist es zu tun?

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KURSFENSTER

Die Königsdisziplin beim FilmemachenKino im Kopf. Das Geheimnis jedes guten Films ist ein gutes Drehbuch. Aber

wie wird aus der Geschichte im Kopf eine Filmvorlage? In ihrem Kurs vermittelt

die Filmemacherin Anna-Lydia Florin die Grundlagen des Drehbuchschreibens:

Das wichtigste Rezept heisst «show – don’t tell»: zeigen, nicht erzählen.

TEXT Kati Dietlicher BILD Philipp Baer

Catarina Zweidler lernt jetzt klet-tern. Sie tut dies einzig, um sich in den Protagonisten ihrer Filmge-schichte einzufühlen. Er ist ein junger Kletterer, den sie im Lauf der Arbeit im Drehbuchkurs ge-funden beziehungsweise erfunden hat. «Ich bin ein totaler Filmfan», schwärmt die studierte Ethnolo-gin, die als Sprachlehrerin tätig ist. «Oft gehe ich ins Kino, und ich besuche gern Filmfestivals.» Die ersten Drehbuch-Schreibversuche hat Catarina Zweidler als Jugendli-che gemacht, zusammen mit Freunden träumte sie den Traum vom grossen Kino. Aus dem Pro-jekt ist dann nichts geworden. Den Traum, ein eigenes Drehbuch verfilmt zu sehen, den träumt sie aber noch immer.

Für Filmfreaks. Nicht alle Kursteil-nehmenden sind mit denselben Ambitionen unterwegs. Und es ha-ben auch nicht alle die gleichen Vorkenntnisse über das Medium Film oder gleich viel Erfahrung im Schreiben. Franziska Brühlmann erzählt fürs Leben gern Geschich-ten, tut sich aber schwer mit dem Schreiben von Prosa. Nun möchte

die Sachbearbeiterin herausfinden, ob ihr das Drehbuchschreiben liegt. Und der achtzigjährige Charly Schluchter, gestandener Theater-mann und Fotograf, möchte aus einer eigenen Erzählung ein Dreh-buch machen. «Fransen» heisst seine Geschichte. Sie erzählt von der be-tagten Rosalie Stäubli, die sich sehnsüchtig an ihre grosse Liebe erinnert. Alfred ist bereits im Him-mel – und da will Rosalie auch hin.

So unterschiedlich die Vorausset-zungen der Teilnehmenden auch sind, allen gemeinsam ist die Lei-denschaft für den Film. «Das sind alles Filmfreaks», sagt Anna-Lydia Florin lächelnd – und es kann keinen Zweifel geben, dass die Kursleitende und die Teilnehmen-den in dieser Hinsicht geistesver-wandt sind. Anna-Lydia Florin ist im Prättigau aufgewachsen. Nach der Matura hat sie an der Uni mit Germanistik, Film- und Theater-wissenschaften experimentiert. In der Filmklasse an der Zürcher Hochschule der Künste hat sie schliesslich ihren Beruf gefunden. Für ihren Diplomfilm «Aufhellun-gen im Laufe des Tages» (2001) er-

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KURSFENSTER

hielt sie eine Auszeichnung vom Bundesamt für Kultur. Inzwischen hat die Filmemacherin mehrere Dokumentarfilme und einen Kino-film realisiert: «Lüber in der Luft» (2007) ist ein Porträt über den Per-formancekünstler Heinrich Lüber.

Figuren und Formatierungen. Neben ihren eigenen Projekten und ihrer Tätigkeit an der EB Zürich unter-richtet Anna-Lydia Florin auch an der Hochschule der Künste in Bern. Das Medium Film sei eine komple-xe Angelegenheit, erklärt sie, ein Zusammenwirken von Ton, Text, Bild, Musik, Rhythmus. Die Zu-sammenarbeit mit Spezialisten aus den verschiedenen Bereichen emp-findet sie als besonders spannend. Doch die Königsdisziplin beim Fil-memachen sei definitiv das Dreh-buchschreiben: «Man kann die bes-te Crew der Welt haben, wenn das Drehbuch schlecht ist, lässt sich ein Film nicht retten.»

Was aber macht ein gutes Dreh-buch aus? An sieben Abenden ver-mittelt Anna-Lydia Florin ihren Ler-nenden die Grundlagen der Kunst des Drehbuchschreibens. Anhand

von konkreten Filmbeispielen er-fahren sie etwas über den klassi-schen Aufbau einer Geschichte, über fiktionale Erzählformen und filmische Erzählmittel. Beim Ent-wickeln eigener Figuren lernen sie, was es braucht, damit eine Fi-gur lebendig und glaubhaft wird. Sie beschäftigen sich mit dem Dia-log im Film und versuchen eigene Dialoge zu schreiben. Wie entsteht Spannung? Was bringt eine Hand-lung voran? Wichtig sind aber auch die eher technischen Aspekte des Drehbuchschreibens: Da gibt es ganz klare sogenannte «Formatie-rungsregeln». Ein Drehbuch ist kein Roman, sondern eine Arbeits-vorlage für diejenigen, welche die Geschichte filmisch umsetzen – eine geradezu nüchterne Hand-lungsanweisung eigentlich, gemes-sen am Zauber, den ein gelungenes Werk im dunklen Kinosaal zu ver-breiten vermag.

Keine Forellen. «Show – don’t tell!», lautet die Devise. «Um das hinzu-kriegen, muss mein Hirni anders denken», stellt Charly Schluchter fest und nimmt die Herausforde-rung gern an. Er liest seinen Dreh-

buchentwurf in der Gruppe vor und stellt ihn zur Diskussion. Funktionieren die Rückblenden? Wann sollen die Zuschauer erfah-ren, dass Rosalie stirbt? Ist die Spannung weg, wenn das gleich zu Beginn klar ist, weil ihr leeres Zimmer im Pflegeheim gezeigt wird? Warum darf der Drehbuch-autor nicht bestimmen, mit wel-cher Musik eine Szene unterlegt wird? «Ich möchte hier das Forel-lenquintett», sagt Charly Schluch-ter. «Vergiss es», entgegnet die Kursleiterin, «über die Wahl der Musik entscheiden andere.»

Die Diskussion ist angeregt. Das ist wichtig: «Im Dialog bringen sich die Leute gegenseitig voran», sagt Anna-Lydia Florin. Aber natür-lich ist es nicht möglich, im Rah-men dieses Grundlagenkurses ein Drehbuch fertig zu stellen. Des-halb ist ein weiterführendes Dreh-buch-Atelier in Planung. Das freut die Filmerin: «Ich empfinde es als Privileg, in die Phantasien anderer Menschen hineinschauen zu dür-fen. Das ist sehr inspirierend. Ich gehe nach dem Kurs jeweils ganz beschwingt nach Hause.»

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UNRUHESTAND

Alt, innovativ und leistungsfähigAktiv bleiben. Immer mehr Menschen möchten nach der Pensionierung

weiterhin erwerbstätig sein. Doch die Angebote von Firmen sind spärlich.

Die Initiative wird weitgehend den Pensionierten überlassen. Erfahrungs -

berichte zeigen, was möglich ist.

TEXT Rita Torcasso BILDER Reto Schlatter

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UNRUHESTAND

«Es ist noch ein Lebensinhalt», sagt der Lehrer Jürg Bach. Der 69-Jährige unterrichtet eine dritte Sekundarklasse. «Von einem Tag auf den andern von einem vollen Pensum auf Null runterzufahren, war schwierig», sagt er. Und fügt an, dass er auf jeden Fall nochmals eine Beschäftigung gesucht hätte. Dann wurde er von der Schulge-meinde Oberrieden für eine Ver-tretung angefragt und übernahm schliesslich das volle Pensum des erkrankten Kollegen. «Es gibt ein gutes Gefühl, durch Arbeit etwas Sinnvolles beitragen zu können», betont er. Und wichtig: «Ich nehme keinem Junglehrer die Stelle weg.» Allein im Kanton Zürich sind heute wieder 30 pensionierte Lehrerin-nen und Lehrer tätig. Das Volks-schulamt fordert als Massnahme gegen den Lehrermangel die Schul-behörden auf, pensionierte Fach-kräfte bis 70 zur Rückkehr zu moti-vieren. Er habe bis jetzt eigentlich vor allem positive Rückmeldungen erhalten, sagt Jürg Bach. «Ich un-

terrichte gerne und habe mit den Schülern noch Spass.» Einzig das Turnen habe er gerne abgegeben.

Es braucht mehr Flexibilität. Laut der Schweizerischen Arbeitskräfte-erhebung sind 15 Prozent der Män-ner und 7 Prozent der Frauen ab 65 noch erwerbstätig. Weitaus am häufigsten arbeiten sie als Selbst-ständigerwerbende. Angestellte ha-ben selten die Möglichkeit, ihre Arbeit flexibel zu reduzieren und auch über das Pensionsalter hin-aus weiter zu arbeiten. Als Ange-stellte waren sie laut einer Umfra-ge bei 800 Firmen am häufigsten mit Hilfsarbeiten und befristeten Projekten beschäftigt.

Jürg Weidmann ist ein typisches Beispiel dafür, wie viel Potenzial dadurch verloren geht. Der ehema-lige Bereichsleiter liess sich mit 63 früh pensionieren. In einer Füh-rungsfunktion mit zusätzlichen Aufgaben als Geschäftsleitungs-mitglied sei man voll gefordert,

sagt er. Er wollte mehr Zeit für die Familie mit den drei Enkelkindern und für Renovierungsarbeiten im Ferienhaus in Spanien haben. «Ich habe mich auf die Pensionierung gefreut, doch nach einem halben Jahr merkte ich, dass mir der Kick fehlt und ich wieder eine Heraus-forderung brauche», erzählt er. Und fügt bei: «Man unterschätzt auch die Situation, als Paar plötz-lich den Tag über mehrheitlich zusammen zu sein.» Er suchte ge-zielt ein Mandat mit seinen frühe-ren beruflichen Schwerpunkten Marketing und Verkauf. Zufällig hörte er von der Stellenvermitt-lung Emeritus-Work für Pensio-nierte. «Es war spannend, mich wieder einem richtigen Bewer-bungsprozedere zu stellen.» Rasch erhielt er ein Angebot der Liftbett Swiss AG, einer Startup-Firma für Pflegebetten. «Ich schätze es sehr, völlig selbstständig mit einem Teilpensum noch etwas leisten zu können», betont Weidmann.

Jürg Bach, 69, Sekundarlehrer

Pensionierung mit 65: Vorher Vollpensum als Sekundarlehrer und Stadtrat in Adliswil. Nach der Pensionierung: Kurz im Ruhestand, dann Stellvertretungen bis hin zu einem vollen Pensum. Heutiges Arbeitspensum: 70 Prozent.Lohn: Derselbe Lohn wie an der letzten Stelle.Planung: 2012 schliesst die jetzige Klasse ab; er möchte noch ein Jahr, allenfalls auch länger, unterrichten.Motivation: «Ich wollte wieder etwas leisten und Wertschätzung spüren.»

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UNRUHESTAND

Emeritus-Work wurde 2010 von zwei Dreissigjährigen gegründet. Einer davon war Fabio Babey. Er betont, dass es eine normale Stellen-vermittlung sei, doch ausschliess-lich für Pensionierte. Seit der Gründung meldeten sich 170 Stel-lensuchende. «Mehrheitlich suchen sie eine Stelle, weil sie ihre Erfah-rungen für Neues einsetzen möch-ten, einige sagen aber auch, dass sie froh um einen finanziellen Zu-stupf seien.» Seit Anfang 2011 konnte Emeritus-Work nur gerade fünf Personen vermitteln, auch weil geeignete Angebote fehlten.

Viele Interessierte, wenige Ange-bote. Im Internet bieten Hunderte von Seniorinnen und Senioren auf Stellenbörsen Dienstleistun-gen aller Art an – nicht selten zu Dumpingpreisen. Dazu kommen Netzwerke mit pensionierten Ka-derleuten, die ihre Kompetenzen einsetzen möchten. Doch in den Betrieben ist eine Weiterbeschäf-

tigung nach der Pensionierung noch selten. Zwar hat sich die Quote der Erwerbstätigen im Pensionsal-ter seit 2005 um einen Viertel auf 10 Prozent erhöht. Auf der andern Seite gehen aber 37 Prozent der Angestellten früher in Pension. Laut Prognosen des Bundesamtes für Statistik werden 2030 auf einen Rentner noch 2,3 Personen kom-men, die erwerbstätig sind. Günter Pfeiffer, ehemaliger Personalchef bei der Swisscom, gründete das «Demographie Forum Schweiz», das Unternehmen für diese Entwick-lung sensibilisieren soll. Die Mög-lichkeiten für eine schrittweise Teil-pensionierung und die Förderung älterer Mitarbeitenden habe zuge-nommen, sagt er. «Doch für die Weiterarbeit nach 65 bestehen kaum Konzepte.» Einen Grund sieht Pfeiffer in den unflexiblen Versicherungsregelungen (s. Kas-ten, S. 13). «Es fehlen Anreize – für die Firmen wie auch für die Ange-stellten.»

Ein Bereich, in dem seit Jahrzehn-ten Pensionierte arbeiten, ist der Zeitungszustelldienst. Bei der Schweizerischen Post sind 14 Pro-zent oder 720 der Angestellten im Pensionsalter; die meisten arbei-ten bei der zur Post gehörenden Konzerngesellschaft Presto Presse-Vertriebs AG. Heidi Peier trägt mit 74 an sechs Tagen ab vier Uhr mor-gens Zeitungen aus. Eineinhalb Stunden dauert ihre Tour. «Warum soll ich aufhören, es tut mir gut», sagt sie und erzählt stolz, dass sie der frühere Chef kürzlich als «bes-te Zeitungsverträgerin» bezeich-net habe. Vor der Pensionierung arbeitete sie in der Fakturierung einer Versicherung. Mit 62, dem damaligen Rentenalter für Frauen, musste sie gehen. «Ich hätte gerne weiter gemacht», sagt sie. Zeitun-gen habe sie aber schon ab 50 aus-getragen, während einiger Jahre zusammen mit ihrem Mann. «Wir waren froh um den Zusatzver-dienst.» Bezahlt werden ihr pro

Jürg Weidmann, 65, Geschäftsführer

Frühpensionierung mit 63 auf eigenen Wunsch: Vorher Stelle als Bereichsleiter und Geschäftsleitungsmitglied in einer mittelgrossen Firma. Nach der Pensionierung: Nach einem halben Jahr übernimmt er über die Stellenvermittlung Emeritus-Work ein Mandat in der Firma Liftbett Swiss AG, seit einem Jahr als Geschäftsführer. Heutiges Arbeitspensum: 50 Prozent.Honorar: Zirka 30 Prozent weniger als in der letzten Anstellung.Planung: Er möchte die Stelle weiterführen, solange es für ihn stimmt. Motivation: «Die Herausforderung, noch etwas bewegen zu können, fehlte mir.»

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UNRUHESTAND

Tag 81 Minuten, im Monat kommt sie so mit Ferien und Nachtzu-schlag auf zirka 900 Franken. In den letzten Jahren sei der Lohn für dieselbe Tour gesunken. Wo-für braucht sie das Geld? «Ich er-halte eine rechte Rente, bin aber trotzdem froh um den Verdienst», sagt sie. Nach dem Tod ihres Man-nes habe sie damit Schulden begli-chen, seit ein paar Jahren könne sie das Geld für später sparen – für Reisen oder wenn die Miete steigen sollte.

Mitbestimmung und Anerkennung. Ein wichtiger Faktor, der mitbe-stimmt, ob Rentnerinnen und Rentner länger im Erwerbsleben bleiben wollen, ist die Arbeitskul-tur. «Senioren wollen mehr Mitbe-stimmung, mehr Partizipation. Sie wollen auch selber profitieren und hätten gerne eine gewisse so-ziale Anerkennung», sagt der Al-tersforscher François Höpflinger (s. Interview S. 14). Dieselbe Ent-wicklung zeigt sich auch bei der

Freiwilligenarbeit. «Spass an der Tätigkeit» und «Mit andern etwas bewegen können» sind heute die Hauptmotive, die Freiwillige für ihr Engagement nennen. Wie dem Freiwilligen-Monitor Schweiz 2010 weiter zu entnehmen ist, stand früher «Helfen wollen» an erster Stelle.

Erica Benz-Steffen suchte sich als Pensionierte eine Freiwilligenar-beit, bei der sie ihre Fähigkeiten einbringen und Neues ausprobieren kann. Das Schwierige am Ruhe-stand sei, dass nach Jahrzehnten

in einem spannenden Beruf das ganze berufliche Umfeld wegfalle, bemerkt sie. «Man ist nicht mehr interessant.» Freiwillig engagiert sie sich nun bei Innovage, einem Netzwerk von Pensionierten, die Nützliches für die Gesellschaft leisten wollen. Erica Benz-Steffen begleitet das «Burghölzli-Projekt», mit dem der WWF die vielfältige Biodiversität rings um die Zürcher Klinik erhalten will. «Ich berate und strukturiere, unterstütze bei der Suche nach Sponsoren, organi-siere Events und Medienkontakte usw.» erklärt die engagierte Frau.

Heidi Peier, 74, Zeitungszustellerin

Pensionierung mit 62: Vorher Arbeit in der Fakturierung einer Bank mit Vollpensum und Nebenjob als Zeitungs-zustellerin. Nach der Pensionierung: Sie arbeitet weiter im Zeitungszustelldienst. Heutiges Arbeitspensum: 6 Tage von 4.00 bis zirka 5.30 Uhr. Lohn: Gleicher Lohn wie nicht pensionierte Zustellende; sie ist dem GAV der Presto Presse-Vertriebs AG unterstellt.Planung: Sie möchte weiterarbeiten, so lange es gesundheitlich geht. Motivation: «Es tut mir gut, und ich kann das Geld als Aufbesserung meiner Rente brauchen.»

WEITERARBEITEN NACH DER PENSIONIERUNG

Erwerbsarbeit: Es gibt verschiedene Stellenbörsen für Seniorinnen und Senioren sowie

Netzwerke, die Erfahrungswissen vermitteln.

Stellenbörsen: www.rentarentner.ch; www.pensiojob.ch; www.rentnerpower.ch;

www.arbeitsrentner.ch; www.activas.ch.

Stellenvermittlung für qualifizierte Fachleute: www.emeritus-work.ch.

Netzwerke von Führungskräften, die besondere Aufgaben übernehmen: z.B. Adlatus

(www.adlatus.ch) oder der Verein Senexpert (www.senexpert.ch).

Freiwilligenarbeit: Stellenangebote unter www.benevol.ch und www.freiwilligenjob.ch;

Netzwerk Innovage: www.innovage.ch.

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UNRUHESTAND

Erica Benz-Steffen, 68, Freiwilligenarbeit bei Innovage

Pensionierung mit 64: Vorher Vollpensum bei Pro Helvetia. Nach der Pensionierung: Zwei Jahre bezahltes Mandat für ein Übersetzungsprojekt in Südosteuropa; nachher Freiwilligenarbeit bei Innovage, einem Netzwerk, das Erfahrungswissen für die Gesellschaft zur Verfügung stellt. Heutiges Arbeitspensum: Zirka 30 Prozent. Planung: Sie will die jetzigen zwei Projekte gut aufgleisen, danach etwas reduzieren. Motivation: «Ich will etwas Sinnvolles tun und mich für die Gesellschaft engagieren.»

Als weiteres Projekt baut sie eigen-ständig eine Senioren-Gruppe auf, «die sich aktiv mit gesellschaftli-chen Fragen auseinandersetzen und sich auch einmischen soll». Dank der Freiwilligenarbeit bei Innovage komme sie mit neuen Themen in Berührung und sei in ein Team mit Menschen aus allen Berufsrichtungen eingebunden, betont Erica Benz-Steffen: «Ich kann etwas Sinnvolles tun und selber davon profitieren.»

Es braucht neue Altersbilder. 39 Prozent der Rentnerinnen und Rentner bis 74 leisten Freiwilligen-arbeit, doch es existieren immer weniger Möglichkeiten für nicht organisierte helfende Tätigkeiten. Ein Umdenken ist nötig, verbunden mit der Suche nach neuen Möglich-keiten zur Altersarbeit. Ein sozial-politisch interessantes Pilotprojekt soll noch in diesem Jahr in St. Gallen starten: Fitte Senioren können sich mit der Begleitung, Betreuung und der einfachen Pflege von Betagten

Zeitgutschriften für das eigene Al-ter erarbeiten; diese werden in ei-nem Zentralregister, einer Art Zeit-bank, deponiert. Wird man einmal selber pflegebedürftig, kann man diese Zeitgutschriften «in Zahlung geben».

Ganz pragmatisch setzen zwei Jungdesigner aus Zürich auf das Potenzial von 70+. Im Verein Seni-or Design Factory werden zusam-men mit Seniorinnen und Senio-ren Designprodukte entwickelt, hergestellt und im eigenen Shop verkauft; Seniorinnen bieten Strick-kurse an und arbeiten im zur Fac-tory gehörenden Bistro mit. Für ihren Einsatz erhalten sie einen kleinen Lohn. Die Gründer, beide um die 30, betonen, dass sie von der Erfahrung der Senioren profi-tieren und den Austausch mit ih-nen schätzen.

Solche Projekte zeigen, dass eini-ges in Fluss gerät. Was aber fehlt sind übergreifende Konzepte, die

der zunehmenden Alterung der Gesellschaft Rechnung tragen. 2010 waren annähernd 17 Prozent aller Schweizerinnen und Schwei-zer über 65 Jahre alt. Gleichzeitig steigt die Lebenserwartung weiter an. So entsteht eine neue Generati-on, deren Arbeitspotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist und die eben noch lange nicht zum «al-ten Eisen» gehört.

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UNRUHESTAND

Pensionierung planen

FINANZPLANUNG Experten empfehlen diese bereits ab 50. AHV- und BVG-Rente kann man bei den Kassen vor-ausrechnen lassen. So bleibt allenfalls noch Zeit, wenn die Rente nicht ausreicht, fehlende Mittel anzusparen. 3 bis 5 Jahre vor der Pensionierung sollte man entschei-den, ob man das Pensionskassengeld als Rente oder in bar beziehen will (muss nach Reglement vorher angemel-det werden).

ZEITPUNKT DER PENSIONIERUNG Den Zeitpunkt frühzeitig festlegen. Wer unfreiwillig vorzeitig in den Ru-hestand gehen muss, kann sich beim RAV anmelden. Beim Wunsch nach einer Frühpensionierung lohnt sich eine Beratung über das Vorgehen.

AUFSCHUB RENTENBEZUG Wer den Bezug der AHV-Rente bis max. 70 aufschiebt, kann einen Rentenzuschlag von max. 31,5 Prozent des erzielten Einkommens erarbei-ten. Der Aufschub muss innerhalb eines Jahres nach der Pensionierung angemeldet werden. Für einen Aufschub der BVG-Rente gibt es keine staatliche Regelung, die Vor-sorgeeinrichtungen entscheiden. Doch mit 65/64 besteht ein gesetzlich geregelter Anspruch, sich mindestens einen Viertel des obligatorischen BVG-Guthabens aus-zahlen zu lassen.

RENTENBEZUG MIT WEITERARBEIT Bis zu einem Einkommen von 16 800 Franken im Jahr müssen keine Versicherungsleistungen bezahlt werden, darüber bezahlt man AHV/IV/EO, ohne die eigene Rente damit aufbes-sern zu können.

BERATUNG/KURSANGEBOTE Regionale Laufbahn- und Berufsberatungszentren und Pro Senectute: www.pro-senectute.ch; Service-Seite der Pro Senectute für ältere Arbeitnehmende: www.avantage.ch. Weitere Kursangebote: www.w-a-b.ch.

BÜCHER ZUM THEMA Beobachter-Ratgeber: Dieter Hanhart u.a., Fit für die Pensionierung, 2005, und Guntram Rehsche u.a., Richtig vorsorgen, 2006. Demografische Alterung: Klara Obermüller, Ruhestand – nein danke!, Verlag Xanthippe, 2005Peter Gross, Karin Fagetti, Glücksfall Alter, Herder, 2008

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14 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

UNRUHESTAND

Herr Höpflinger, Sie werden nächstes Jahr 65. Arbeiten Sie weiter ?An der Universität muss ich mit 65 gehen. Ich beziehe bereits heute eine Teilrente und baue meine selbst-ständige Arbeit aus. Dieser fliessende Übergang er-möglicht mir, weiterzuarbeiten.

Warum motivieren Betriebe ältere Mitarbeiter kaum, länger als bis 65/64 zu arbeiten? Lücken werden heute in vielen Bereichen von jünge-ren Ausländern gefüllt. Das Thema Weiterarbeit für Pensionierte scheuen Arbeitgeber auch, weil sich Arbeitnehmerverbände schwer damit tun, dass diese dann nicht selten in ungeregelten Arbeitsver-hältnissen arbeiten; dazu gehört auch Schwarzarbeit.

Mit welchen Massnahmen könnte sich das ändern? Eine politische Regelung würde Unsicherheiten be-seitigen. Ein wichtiger Schritt wäre die Möglichkeit eines flexiblen Teilrentenmodells statt eines fixen Rentenalters. So könnten Weiterarbeitende bereits vor 65 einen Teil der Rente beziehen, diese dann aber durch Weiterarbeit aufbessern.

Gibt es Arbeitsformen, die sich vor allem für über 65-Jährige eignen?Weil sie ja bereits Rente beziehen, können es auch Mischformen zwischen Erwerbs- und Freiwilligenar-beit sein. Es gibt auch mehr ältere Mitarbeitende, die sich früher pensionieren lassen, um etwas Neues zu beginnen. Ein Wechsel des Aufgabenbereichs könnte aber eigentlich auch betriebsintern ermöglicht werden.

Rentnerinnen und Rentner arbeiten nicht selten zu viel tieferen Löhnen. Tragen sie damit nicht dazu bei, dass langfristig die Löhne für bestimmte Dienstleistungen sinken? Lohndumping ist tatsächlich eine Gefahr. Ein weite-rer Aspekt ist, dass mehr bezahlte Dienstleistungen die Freiwilligenarbeit verdrängen könnten. Es ist deshalb sehr wichtig, dass genaue Abgrenzungen ge-macht werden, zum Beispiel im stark anwachsenden Pflegebereich. Rentnerinnen und Rentner sollen dort nur Aufgaben übernehmen, welche professio-nelle Pflegefachleute nicht konkurrenzieren.

Welche Art der Vorbereitung auf die Pensionierung ist wirklich von Nutzen? In den Betrieben geht es heute oft nur um die restli-chen Arbeitsjahre bis zur Pensionierung. Doch be-rufliche Erfahrungen müssten stärker mit ausser-beruflichen Aspekten und Perspektiven verbunden werden, um so das Spektrum der Möglichkeiten zu öffnen.

Wie wird der Arbeitsmarkt der Zukunft aussehen?Weil das Rentenalter höher angesetzt werden muss, werden sich flexiblere Übergangsmodelle entwi-ckeln. Seniorinnen und Senioren, die weiterarbeiten wollen, sollen dies auch tun können. Aus meiner Sicht müssten die Vorteile einer Weiterarbeit stärker gewichtet werden. Doch heute läuft vor den Kulis-sen immer noch das alte Stück der Erwerbstätigen, die bis zur Pensionierung voll arbeiten. Doch hinter den Kulissen hat sich einiges verändert; dort läuft bereits ein neues Stück.

«Hinter den Kulissen hat sich einiges verändert»Der Altersforscher François Höpflinger geht davon aus, dass 30 Prozent der Rentnerinnen und Rentner weiterarbeiten möchten. Ein Gespräch über Möglichkeiten und Hindernisse.

INTERVIEW Rita Torcasso

FRANÇOIS HÖPFLINGER, Jahrgang 1948, ist Professor für

Soziologie an der Universität Zürich und selbstständig in der

Altersforschung tätig. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und

vier Enkelkinder. (www.hoepflinger.com)

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 15

WEITERBILDUNG

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16 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

WORTQUADRAT von Jürg Fischer

WAAGRECHT (I = J = Y)

3 Die überlastete Polizei freut, was vom Hörensagen der Inserate-

abteilung Sorgen macht

11 Ist rundum das Ergebnis umfassender Reformbemühungen

12 Dieser Wehrmann ist im konstruktiven Fall ein Brückenbauer

13 Wenn sie in Graubünden stimmt, ist ökonomisch schon mal

einiges im Trockenen (2 Teile)

15 Sein Schlag kann zu seinem Schluss führen

16 Resultat der Umfriedensbemühung

17 Ein Sender, der ein bisschen Forfait gibt

18 Hierzulande ehedem unkündbare Tätigkeitsform

20 Roulette-Tipp oder -Ergebnis

21 Resultat von Druckversuchen auf Nuss und Olive im Land …

22 … wo dieser beschnittene Hain Departement ist

24 Verweist noch in den grössten Banalitäten auf psychische

Abgründe

25 Sind im Steuerparadies zu finden, aber auch im Streichelzoo

26 Wenn die Mutter nicht Courage heisst

27 Gnädig willkommen

28 Vom Bergbach hinterlassen

29 Ihr redensartlicher Rückwärtsgang verläuft eigentlich seitwärts

30 Von von Rohr voll Rohr gefordert

SENKRECHT

1 Professioneller Gesichtsausdruck

2 Mehr oder weniger niveauhaltiger Spielplatz

3 Gemeinsam teilen sich Fussballer und Verteidigungsminister

Logenplatz

4 Diese ist eine problemlos akzeptable Form des Patriotismus

5 Ihr Garten gilt vielen als einziges Sündenbabel

6 Ist in der Schweiz mehrfach Dorf und beinahe Fisch

7 Baumriese in Wuchsrichtung

8 Was immer kann, wer noch Potenzial hat

9 Eiszeitzeugin

10 Diese Antwort gibt oft, wer die Antwort nicht weiss (2 Wörter)

14 Wenn es nicht so gemeint war

19 Eine nur vom Hörensagen korrekte Bezeichnung ist Vergangen-

heitsform von etwas weniger Seligem

20 Schmuck ist es, dies zu sein

22 Was kriecht hier? Ein Kriechtier

26 Bietet niederschwellig Übergangslösung

Schicken Sie das Lösungswort, das sich aus den grauen Feldern ergibt, an [email protected]. Einsendeschluss: 24. März 2012.

Die Lösung findet sich ab dem 26. März 2011 auf www.eb-zuerich.ch/blog. Unter den richtigen Einsendungen werden 5 Preise verlost.

Erster Preis ist ein Bildungsgutschein der EB Zürich im Wert von 100 Franken. Zweiter bis fünfter Preis ist eine EB-Zürich-Tasche.

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 17

KOLUMNE

Meine Mutter sitzt da vorne am Tisch und beginnt ihren Vortrag. Chic sieht sie aus in ihrem Blazer über dem rosa T-Shirt. Silbrige Löckchen umrahmen ihr Gesicht. Sie liest ohne Brille. Die Biografie von Franz Liszt hat sie aus Bü-chern zusammengetragen, schön ordentlich mit Bleistift, auf fünf-unddreissig A4-Seiten.

In der Senioren-Volkshochschule hält meine Mutter jedes Jahr einen Vortrag. Über Goethe, Chopin, Thomas Mann oder die Wagner-Familie, über Mascha Kaléko, Spitzweg und Van Gogh. Einen Be-ruf hat sie übrigens nicht gelernt.

In meiner Jugend hat sie mich recht genervt. Immer diese kultu-rellen Abfragen! Von wem ist die-ses Klavierkonzert, welche Num-mer und welche Tonart, und weisst du noch den letzten Satz aus der Ballade «Nis Randers»?

Eigentlich hatte ich keine Zeit an jenem Vortragstag, aber meine Mutter rief ins Telefon: «Sag alles ab und komm! Du musst – wegen Liszt!» Ich sollte den CD-Player be-dienen. Besonders «Les Préludes» war anspruchsvoll. Ich liess sie lei-se eine Weile als Hintergrundmu-sik laufen und drehte genau bei dem Satz voll auf: «Hitler suchte diese Melodie aus für seine gross-spurigen Sondermeldungen im Radio.» Die Zuhörer schauderte es.

Ja, meine Mutter ist gebildet. 17 Jahre lang hat sie den zu unserem Lebensmittelgrosshandel gehören-den Tante-Emma-Laden betrieben, aber irgendwann war Schluss: «So nicht. Ich will keine Eier mehr verkaufen, ich mag nicht mit den Leuten über Eier reden, auch nicht über ungelegte.»

Auf der Bank musste sie schliess-lich lernen, was ein Wechsel ist, bis sie dann in der Immobilienabtei-lung landete und Häuser verkauf-te. Wie kommt es eigentlich, dass sie Brahms und Liszt auseinander-halten kann, Goethe und Schiller, Monet und Manet? «Pangsionat!»

Ja, mit achtzehn war sie ein Jahr lang im Pensionat für «Höhere Töchter» und hat sich dort mit Kunst, Musik und Literatur be-schäftigt. Das Pensionat hatte das Interesse gesät, und die Saat ist aufgegangen, und meine Mutter hat sich ihr ganzes Leben lang bei Volkshochschulvorträgen und -reisen weitergebildet, wurde spä-ter Mitarbeiterin der Senioren-volkshochschule und jetzt weiss sie fast alles, was Günther Jauch bei «Wer wird Millionär?» abfragt. Ach übrigens: Sie ist 91.

«Du musst – wegen Liszt!»

Ute Ruf schreibt mit Kindern und gibt Kurse,

wie man mit Kindern schreiben kann. Seit

über einem Jahrzehnt verfasst sie Kolumnen

und macht Interviews und Reportagen.

Für die Schweizer und die Zürcher Lehrer-

zeitung hat sie über 200 Glossen geschrie-

ben, die unter dem Titel «Rufnummer»

als Buch erschienen sind (Verlag LCH).

Sie ist auch Autorin eines Elternratgebers

und von SJW-Heften für Kinder. In Ihrer

Freizeit tanzt sie «wahnsinnig gern» Jive!

Die EB Zürich kennt Ute Ruf gut: 2002

und 2003 hat sie den Bildungsgang

«Literarisches Schreiben» besucht.

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18 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

PERSÖNLICH

Wie eine Feuerwehrkommandantin sieht sie nicht gerade aus. Schnellschüsse und Feuerwehrübungen sind sicher ihre Sache nicht. Sie spricht langsam und überlegt, den Blick in eine unbestimmte Ferne gerich-tet, als würde sie die Antworten im Licht suchen, das durch die grossen Bogenfenster fällt. Ihre langen Fin-ger beschreiben dabei kleine Kreise im Raum, so als ob sie die ihr wichtigsten Gedanken darum wickeln müsste, damit sie nicht verloren gehen.

Hier spricht eine Philosophin. In einem Büro, das früher eine Feuerwache war, die Fensterbögen waren Ausfahrttore für die Feuerwehrautos. Von aussen er-innert das Gebäude an der Kernstrasse im Kreis 4 mit seinen dicken Sandsteinmauern an eine Trutzburg. Baujahr 1908.

Pflanzen-Geometrie. Doch wie in einem Klischee-Künstlerinnen-Atelier sieht es hier nicht aus: spärlich eingerichtet, die weissen Wände leer bis auf ein klei-nes zusammengesetztes Puzzle aus lauter roten Teilen. Der Bürotisch ist picobello aufgeräumt, ein einsamer Bildschirm thront auf ihm. Immerhin zieht gleich beim Eingang auf dem Büchergestell ein aufgeschla-gener Bildband mit grossformatigen Schwarz-Weiss-Fotografien von Karl Blossfeldt die Blicke auf sich. Blossfeldt war sozusagen der Erfinder der Makro-Pflanzenfotografie. «Mich faszinieren die Geometrie und die Struktur in seinen Bildern», sagt Hanna Zül-lig. Denn auch sie war und ist immer auf der Suche nach Mustern und Ordnungen – in der Natur, in der Kunst, eigentlich überall.

Die BlütenzüchterinAuf der Suche nach dem Muster. Hanna Züllig bezeichnet sich selbst als

«hybrid». Sie hatte schon immer zwei Leidenschaften: die Mathematik und

die Kunst. Bei beidem faszinieren sie Muster, Ordnungen und Strukturen.

Im Programmieren hat die Web-Entwicklerin den Brückenschlag zwischen

beiden Welten gefunden.

TEXT Christian Kaiser BILD Iris Stutz

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 19

PERSÖNLICH

Die Türen des Gestells, das sie selbst entworfen hat, sind aus weiss gespritztem Plexiglas, in welches fein ziselierte Pflanzen- und Blütenmuster eingelassen sind, mit einem Laser herausgeschnitten. Das Programm, welches diese Muster erzeugt, hat Hanna Züllig sel-ber geschrieben. Es lässt auf dem Bildschirm immer neue Blütenranken in verschiedenen Farben wach-sen, ohne dass zweimal dieselbe Struktur erzeugt würde. Generative Gestaltung nennt sich das.

Eine virtuelle Architektin. Die Leidenschaft fürs Pro-grammieren hat sie als Künstlerin entdeckt, wäh-rend sie dabei war, ihre installativen Arbeiten am Computer zu materialisieren: etwa, um die Abstände zwischen den Buchstaben im Wort «Löcher» in einen Ausstellungsraum zu stellen. Oder um den Lichtein-fall durch die Fenster im Helmhaus aus Styropor nachzubilden – dafür hat sie Berechnungen mit ver-schiedenen Sonnenständen angestellt.

«Das ist das Spannende am Programmieren: Man muss das zugrunde liegende Muster erkennen; wo repetiert es sich, wo ist es deckungsgleich, wo unterschied-lich?» Den Kristallisationspunkt ihrer Arbeit bilden das Digitale und der Raum. Früher veränderte sie als Künstlerin reale Räume mit digitalen Werkzeugen,

heute erzeugt sie mit ihrer Firma internauta by Hanna Züllig in digitalen Welten neue Räume. «Websites sind zwar zweidimensional, aber durch die Interaktion bekommen sie eine dritte Dimension.» Und diese vir-tuelle Architekturen zu entwerfen, durch die der User wandert – das reizt sie an ihrem Job.

Flut und Ebbe. Eben erst hat sie mit museums.ch eine Plattform der Schweizer Museen ins Netz gestellt, so-zusagen einen digitalen Raum für reale (Museums-)Räume. Den Einstieg in die Web-Entwicklung hat sie 1999 bis 2000 durch die Ausbildung zur Web-Publi-sherin an der EB Zürich gefunden. Jetzt unterrichtet sie selbst im Bildungsgang «Web-Publisher». Auf ih-rer eigenen Webseite zitiert sie das chinesische Weis-heitsbuch Tao Te King: «Ebbe und Flut der Dinge ak-zeptieren, sie nähren, aber nicht besitzen.» Es liege eine Schönheit in dieser Haltung, sagt sie.

«Mathematik ist Intuition.» Am Wochenende fährt sie nach Paris, um sich eine Ausstellung über «Mathema-tik und Intuition» anzusehen und gerät ins Schwär-men. Es gebe da eine interessante Verwandtschaft zwischen den Naturwissenschaften und der Kunst: «Der Moment, in welchem man ein Muster sieht, ei-nem die Möglichkeit bewusst wird, ein System, eine

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20 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

PERSÖNLICH

Ordnung zu erfassen, und man beginnt, Regeln zu formulieren.» In ihrem Leben seien immer beide Linien präsent gewesen: Man hatte ihr empfohlen, Mathe oder Physik zu studieren, stattdessen hat sie sich aber für die Hochschule für Kunst und Gestaltung entschieden.

Den ersten «Brotberuf» als Zeichenlehrerin hat sie aber alles andere als geliebt. Auch ihr Leben als frei-schaffende Künstlerin sieht sie im Nachhinein «gar nicht so romantisch». Ihre finanzielle Situation sei immer katastrophal gewesen: «Und eine allzu grosse Beschränkung hemmt die Kreativität.» Nicht einmal richtige Wanderschuhe oder einen guten Regen-schutz hat sie sich leisten können für eine ihrer Lieb-lingsbeschäftigungen: Pflanzen und Landschaften beobachten, einfach schauen, wie das Licht durch das Blätterdach fällt oder wie die Wellen sich bewegen.

Programmieren mit Herz. In der Programmiersprache Processing hat sie nun ein Werkzeug gefunden, mit dem sie ihre künstlerischen und ihre analytischen Neigungen miteinander verbinden kann. Processing ist eine Open-Source-Sprache, welche am Massachus-setts Institute of Technology, MIT, initiiert worden ist. Sie ermöglicht es, mittels eines Regelwerks in Form eines Algorithmus gestalterische Outputs zu erzeugen: Bilder, Klänge, Animationen, aber auch ar-chitektonische Pläne.

«In unserem Bildungssystem gibt es ja kaum Wege für hybride Menschen wie mich», sagt Hanna Züllig. Die generative Gestaltung löst nun den scheinbaren Gegensatz zwischen unterschiedlichen Lebensfrage-stellungen auf; gestalterische, ästhetische, künstleri-sche und rationale, mathematische, logische Fragen fliessen dabei ineinander. Sie holt ein Buch von John Maeda, um ihn als Kronzeugen für diesen Umstand zu zitieren. Maeda ist einer der Väter der generativen Gestaltung am MIT. Er hat ganz bewusst nach Hybri-den gesucht: «Gestalter mit Herz, die angezogen sind von den Möglichkeiten der Programmierung.»

Generative (Ent-)Würfe. Ein Funkeln der Begeisterung glänzt in ihren Augen, wenn sie anfängt, Beispiele für solche hybriden Gestalter aus der Geschichte auf-zuzählen: Guarino Guarini etwa, den Mathematiker, Philosophen und Architekten, der im 17. Jahrhundert die Cappella della Sacra Sindone erbaute, wo das Turi-ner Grabtuch aufbewahrt wird. Auch das Vogelnest in Peking wäre ohne generative Gestaltung nicht zu bauen gewesen. «Architektur interessiert mich sehr», sagt sie und verweist sogleich auf Patrik Schumacher, Partner bei der gefeierten Architektin Zaha Hadid, der sagt: «Man kann gar nicht mehr anders entwer-fen als über den generativen Prozess.»

Für Hanna Züllig steht ausser Frage, dass Programme wie Processing immer mehr in gestalterische Berufe Einzug halten werden. Mit ihrem neuen Kurs* an der EB Zürich will sie darum einen Einblick geben in die neuen Möglichkeiten, die Processing eröffnet. Auch privat geht sie gern abseits der ausgetretenen Pfade, auch mal im Gebirge mit Schneeschuhen. «Das sinn-liche Element, das man am Computer nicht so hat», gibt ihr das Kochen. Besonders das Rüsten hat es ihr angetan: Gemüse und Obst aufschneiden, sich das In-nenleben anschauen …

Auftanken kann sie auch in ihrem Schrebergarten, welchen sie gemeinsam mit vier anderen bewirt-schaftet. Die Natur überrascht sie dabei immer wie-der, zum Beispiel, wenn Gepflanztes, das sie schon für eingegangen hielt, ein Jahr später doch noch auf-taucht. «Die Pflanzen wandern einfach irgendwo hin.» Generative Gartengestaltung by Hanna Züllig sozusagen. Einen Ernteertrag erwartet sie dabei nicht von ihrer «Bünt»: «Ich mache eigentlich nur Blumen», lächelt sie.

* Einblick in die generative Gestaltung mit «Processing»

6 Abende, Start am 15. Mai oder 20. August 2012

Page 21: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

Weiterbildung – wie ich sie willwww.eb-zuerich.ch

Attraktiv schreibenFranzösischFirst Certifi cateDeutsch als Zweitsprache

Videofi lmSilverlight, PHPWord, ExcelKommunikationMarketing, PRSVEB-Zertifi katBeginn Mai 2012

Page 22: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

22 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

EVENT

Heute kann ich sagen, dass ich mir meine beruflichen Sterne vom Himmel geholt habe.

KME Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene Bildungszentrum für Erwachsene Mühlebachstrasse 112 8008 Zürich Telefon 044 266 14 14 [email protected]

Fühlen Sie sich in Ihrem Berufsleben zu wenig ge-fordert und merken, dass Ihre berufliche Entwicklung stark von einer umfassen-den Bildung abhängt? Die KME ermöglicht Erwachse-nen, die Matura auch be-rufsbegleitend nachzuho-len, um Berufswege neu auszurichten oder zu er-gänzen. Seit 1970 hat die KME rund 5000 engagier-ten Studierenden den Weg zur persönlichen Weiterent-wicklung geebnet und das Tor zu einer akademischen Berufslaufbahn geöffnet.

Ariana Kuster Ärztin und Mutter

kmeInserat_20120316_ebkurs.indd 1 01.02.12 17:03

Auf diesem Markt gab’s Frischpro-dukte, Dauerbrenner, Klassiker, Neuheiten, Beliebtheiten, Zug- und Steckenpferde der besonderen Art: Die EB Zürich präsentierte am 30. Januar zum ersten Mal ihr gesam-tes Weiterbildungsangebot in Form eines Marktes. Und rund 100 Wis-sensdurstige, Neugierige, Schlau-meierinnen, Ehrgeizige, Lernwillige und andere Weiterbildungsinteres-sierte strömten in die Aula des BiZE, um an den Ständen der einzelnen Bildungsbereiche zu schnuppern, Fragen zu stellen und konkrete

Tipps zu einzelnen Bildungsange-boten zu erhalten.

An elf Ständen berieten die Fach-leute persönlich zu über 350 Kursen und Bildungsgängen – von soliden Grundkenntnissen über Wunsch-fähigkeiten bis zu eidgenössisch anerkannten Abschlüssen. Am meis-ten Andrang herrschte dabei vor den Ständen zu Didaktik und Bil-dungsmanagement, Management und Kommunikation. «Für uns brachte der Weiterbildungsmarkt eine Optimierung in der Informa-

tionsarbeit», sagt Marlise Leinauer, Leiterin des Bereichs Didaktik.

Denn im Weiterbildungsmarkt kön-nen sich Kundinnen und Kunden in 20 Minuten über die ganze Palette an Möglichkeiten aus allen Bildungs-bereichen ein Bild machen und sich über Unterschiede und Abgrenzun-gen zwischen einzelnen Angeboten erkundigen. Im persönlichen Ge-spräch gehen die Expertinnen und Experten auf individuelle Wünsche und Vorlieben ein. Und sie bekom-men so auch einmal vom Publikum direktes Feedback auf ihr Angebot.

Die Besucherinnen und Besucher waren mehrheitlich begeistert. Auch wenn das Setting für einige etwas ungewohnt war. Im Gegen-satz zu den Informationsveranstal-tungen in früheren Jahren konnte man sich nicht einfach hinsetzen und berieseln lassen. Selbstverant-wortung war gefragt; man musste sich trauen, sein Lernanliegen auch aktiv vorzutragen.

DIE KOMMENDEN

WEITERBILDUNGSMÄRKTE

Montag, 19. März 2012

Dienstag, 26. Juni 2012

Mittwoch, 5. September 2012

Mittwoch, 28. November 2012

Jeweils 17.30–19.00 Uhr

Frische Kurse und bewährte SpezialitätenEin Markt für Weiterbildungen. Am 30. Januar fand im Bildungszentrum für Erwaschsene BiZE der erste Weiterbildungsmarkt statt. Rund 100 Interessierte kamen und liessen sich an den Ständen von Expertinnen und Experten persönlich zu den Weiterbildungsangeboten der EB Zürich beraten: Bildungsgänge, Kurse, Ateliers, Einzelberatungen.

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Page 23: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 23

AUSKUNFTAUSKUNFT

Mail an die Expertin: Suchmaschinenoptimierung

Grüezi Frau Stucki

Ich möchte eine neue Website ins Netz stellen. Worauf muss

ich beim Konzipieren achten, damit sie nachher von den Such­maschinen auch gefunden wird?

Suchmaschinen brauchen Futter in Form von gut aufbereitetem,

einfach zugänglichem Text. Je mehr Text eine Website enthält,

desto mehr Wörter und Wortkombinationen können die Robots er­

fassen. Zur Optimierung gehört es, aussagekräftige Schlüssel­

wörter an wichtigen Stellen auf der Seite zu platzieren – zum

Beispiel in Pfad­ und Dokumentbezeichnungen (www.firma.ch/

produkte/kernangebot.html), im Title­Tag (Fenstertitel), in den

Überschriften und in den Ankertexten der Links.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen «Keywords» und

«Adwords»?

«Adwords» ist der Name für eine kostenpflichtige Werbekampagne

bei Google, bei der die beworbene Webseite nach der Eingabe

von ausgewählten Suchbegriffen (Keywords) prominent im Anzeige­

teil gelistet wird.

Wie finde ich heraus, welche Suchbegriffe für meine Website

wichtig sind?

Logfile­Statistiken zeigen, welche Seiten wie oft und mit welchen

Suchbegriffen aufgerufen werden. Beim Festlegen der Keywords

gilt es zu bedenken, dass die Suchenden meist mehrere Wörter

eingeben, um die Zahl der Treffer einzuschränken. So fügen sie

häufig Ortsangaben an.

Im Web gibt es ausserdem zahlreiche Gratis­Tools, die bei der

Suchwort­Überprüfung und ­Verfeinerung helfen. So kann man

etwa mit «Google Insights» Suchmuster über bestimmte Regionen,

Kategorien, Zeiträume und Webdienste hinweg vergleichen.

«Google Analytics» hilft dabei, die häufigsten Suchanfragen

für die Site zu verstehen und richtig einzusetzen.

Anscheinend ist es auch wichtig, wie eine Website mit anderen

verlinkt ist. Was empfehlen Sie da?

Die Suchmaschinen bewerten unter anderem die Beziehung einzel­

ner Webseiten untereinander, wobei die eingehenden und ausge­

henden Links wichtige Ranking­Faktoren darstellen. Am wertvolls­

ten sind Verweise und Empfehlungen aus Kreisen mit ähnlichen

Interessen, also aus der eigenen Branche. Von Linkfarmen rate

ich wegen der Gefahr schlechter Gesellschaft ab und Crosslinking

(wie du mir, so ich dir) wird bei der Beurteilung meist ignoriert.

Was kann ich sonst noch tun?

Um die Bekanntheit und Reputation im Netz zu verbessern, empfeh­

le ich die aktive Promotion und Beteiligung bei Websites, die

auf Interaktion und Community aufbauen. So etwa den Austausch

über Weblogs, Foren und Social­Media­Sites (Facebook und Co.).

Was gilt punkto Aktualisierung?

Das regelmässige Verschicken von Newslettern bringt viel, um

Interessierte und Kunden auf die Website zu holen. Die wirksams­

te Werbung ist aber immer noch, die Website laufend mit neuen

Inhalten zu bestücken. Das Datum der letzten Aktualisierung ist

übrigens ein wichtiges Kriterium für die Suchmaschinen.

MARGRIT STUCKI hat sich als Tex-terin und Web-Publisherin auf die Online-Kommunikation spezialisiert. An der EB Zürich unterrichtet sie in den Fächern PR, Web-Marketing, Projektmanagement und Webwriting.

2-tägiger Kurs:

Suchmaschinenmarketing

Eine gute Positionierung in den Such-maschinen ist heute mitentscheidend für

den Geschäftserfolg.

Freitag, 22. und 29. Juni 2012

Samstag, 22. und 29. September 2012

Jeweils 08.30 – 16.30 Uhr.

Page 24: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

24 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

IM GESPRÄCH

Sie haben fast eineinhalb Jahre auf Jamaika verbracht: Hatten Sie einen konkreten Plan, was Sie dort machen wollten?Nein, ich wusste nur, dass ich mir einen musikali-schen Profit versprach. Bei meinem ersten Aufenthalt hatte ich festgestellt, dass Jamaika voller Überra-schungen steckt. Was man dort plant, klappt oft nicht oder nicht so, wie erwartet. Dafür kommt etwas zustande, womit man nicht gerechnet hat.

Man muss also flexibel sein?Ja, man geht beispielsweise ohne Erwartungen am Morgen zum Haus hinaus, landet über Umwege in einem Studio, in das bei einer Aufnahmesession dann gerade ein bekannter Künstler hineinläuft.

Eine Planung hätte solche Chancen verhindert?Vieles hätte sich schlicht nicht planen lassen. Das Studio ist ein sehr wichtiger Treffpunkt für Musiker.

Sie gehen dort vorbei, um zu sehen, was gerade läuft und ob sich Chancen eröffnen, einen Song aufzu-nehmen.

Was war denn Ihre Absicht?Ich wollte Produzenten, Musiker und Sänger treffen, um sie bei der Arbeit beobachten zu können. Ich wollte aber auch Jamaika selbst besser kennenlernen, weil es mich seit langem fasziniert und der kulturel-le Hintergrund meiner Lieblingsmusik ist.

Wie haben Sie von diesen Beobachtungen profitieren können?Ich habe das Gefühl, dass ich den Reggae nun besser verstehe, einerseits textlich, aber auch die Herange-hensweise der Musiker, wie sie ein Stück im Studio entwickeln. Ich habe auch erfahren, dass kreativ vieles nicht im Aufnahmeraum, sondern draussen geschieht. Die jüngeren Dancehall-Künstler lassen neue Instrumentals gern im Auto mit weit geöffneten Türen laut laufen, während sie – manchmal auch mehrere gemeinsam – die Texte entwickeln. Allge-mein hat mich erstaunt, dass vieles direkt vor Ort aus einer momentanen Konstellation heraus entsteht.

Sie haben auch Gesangs- und Gitarrenstunden genom-men – hätten Sie dies nicht auch in der Schweiz tun können?Selbstverständlich, aber diese Lektionen kamen un-gewöhnlich zustande. Ich besuchte einmal ein Inter-nat für Kinder, in dem einst Bob Marley und Peter Tosh zur Schule gegangen sind. Dabei lernte ich einen älteren Lehrer kennen und sagte ihm ein anderes Mal, dass ich eigentlich gerne hier Unterricht nehmen

«Ich kann vieles nur ein bisschen»Lernen in der Fremde. Mit seinem Mundart-Reggae hat Phenomden schon

viele Musikfans verzaubert. Nun verbrachte der Zürcher Sänger längere Zeit

auf Jamaika, um mehr über seine Lieblingsmusik herauszufinden und von

lokalen Künstlern zu lernen. Fazit: Platz lassen für Überraschungen.

INTERVIEW Markus Ganz BILDER Miriam Künzli

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 25

IM GESPRÄCH

würde, aber leider kein Kind mehr sei … Er entgeg-nete, dass er mir gerne Einzelstunden gebe. Das war mir eine Ehre und kam mir gelegen, denn ich wollte die Zeit auf Jamaika besser nutzen und meine rudi-mentären Fähigkeiten an der Gitarre verbessern. Daneben begann ich, mit lokalen Musikern eine Bib-liothek von Riddims – die instrumentale Basis eines Reggae-Stücks – zu produzieren.

Waren solche Aufnahmen nicht die eigentliche Idee Ihres Jamaika-Aufenthalts?Ich hatte ursprünglich tatsächlich die Absicht, mög-lichst schnell in ein Studio zu gehen und etwas auf-zunehmen. Ich tat dies nicht, weil ich merkte, dass ich zunächst besser nur zuschaue, um herauszufin-den, wie dort alles läuft. Ich wollte auch nicht, dass man mich als jemanden kennenlernt, der in ein berühmtes Studio hineinläuft und mit Geldnoten herumfuchtelt. Ich wollte eher den normalen Weg einschlagen, den ein junger Sänger in Jamaika gehen

muss. Ich merkte auch, dass ich Zeit und Geduld brauchte, um eine Basis mit guten Kontakten aufzu-bauen, aber auch für die Entwicklung meiner Musik.

Suchten Sie Musse, damit die Musik natürlich wachsen kann?Ja, man kann sie nicht erzwingen. Aber manchmal kann man, nein: muss man sich auch disziplinieren und dranbleiben, etwas ausprobieren, auch wenn es ein Murks ist. Es gibt auch Momente, in denen es ein-fach aus einem herausflutscht. Wenn ich zusammen-fassen müsste: Der Jamaika-Aufenthalt hat meine musikalische Herangehensweise verändert. Ich ver-suche weniger vorauszudenken, wie ein Song werden muss, denn sonst wird er verkrampft. Ich probiere oft einfach etwas aus, folge einer inneren Eingebung.

Leidet darunter nicht die Qualität?Natürlich versuche ich, einen Text möglichst schön einzusingen, aber ich versuche auch, entspannt zu

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26 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

IM GESPRÄCH

bleiben. Man muss im Song Platz lassen für Überra-schungen, ihn fliessen lassen. Ich finde es cool, wenn ich etwas aufgenommen habe und dann er-staunt feststelle, wie der Song herausgekommen ist.

Ist Ihr neues Album «Eiland» auch vielseitiger heraus-gekommen, weil Sie mehr experimentiert haben?Ja, ich habe mehr ausprobiert und liess auch mehr stehen, an dem ich früher noch geschliffen hätte. Beim Song «Frei sii» etwa hatte ich zuerst den Refrain und sang ihn an den geplanten Stellen. Beim zwei-ten Durchgang sang ich den ersten Satz, der mir einfiel, gleich ins Mikrofon. Auch beim dritten Mal sang ich sogleich, was mir einfiel, und so weiter, bis der Song fertig war. Eigentlich hatte ich geplant, den Song dann nochmals als Ganzes aufzunehmen, aber ich nahm ihn gleich so auf das Album. Diese Arbeitsweise habe ich in Jamaika kennengelernt.

Wieso haben Sie «Eiland» nicht in Jamaika, sondern nach ihrer Rückkehr in die Schweiz aufgenommen?Ich habe in Jamaika begonnen, englisch zu singen, weil nur so ein Austausch mit lokalen Künstlern möglich war, bei dem ich etwas lernen konnte. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich meine schweizer-deutschen Songs mit Leuten aufnehmen will, die diese Sprache und damit die Message verstehen. Also habe ich das Album mit den Mitgliedern meiner langjährigen Begleitband «The Scrucialists» kompo-niert und eingespielt. Und eigentlich wollte ich die Zeit in Jamaika vor allem zur Weiterbildung nutzen.

Haben Sie denn eine musikalische Grundausbildung?Nein, ich bin Autodidakt. Ich begann einst einfach Musik zu machen und nahm später einige Lektio-nen: im Alter von etwa 14 Jahren Bassunterricht, damit ich mit meiner Band spielen konnte, und vor wenigen Jahren Gesangsunterricht.

Ist es nicht ein Handicap, wenn man keine solide Basis hat?Ich tu mich schon etwas schwer mit den fehlenden Grundlagen. Ich kann vieles nur ein bisschen – mehr Kenntnisse würden mir bestimmt einiges Potenzial eröffnen. Auf meiner unsichtbaren To-do-Liste steht denn auch, einmal Unterricht am Piano zu nehmen, gut wäre auch etwas Musiktheorie … Ich kann zwar vieles selbst produzieren, weiss dann aber zum Bei-spiel nicht, in welcher Tonart ein Stück ist. Das wäre bestimmt hilfreich, weil ich so die Musik gezielt spannender machen könnte.

Ihr Album «Gangdalang» erreichte Gold – eine Aus-zeichnung des Erfolgs. Bedeutet das auch, dass Sie von der Musik leben können?Seit 2006 setze ich voll auf Musik – und komme damit irgendwie durch. 2009 erhielt ich zudem das mit 42 000 Franken dotierte Werkjahr des Stadtzürcher Popkredits, dank dem ich mir auf Jamaika deutlich mehr Zeit nehmen konnte.

Hatten Sie den Traum, von der Musik leben zu können, als Sie damit anfingen?Ja, aber ich habe mich lange nicht getraut, dies als realistisch zu betrachten und anderen Leuten zu erzählen. Wegweisend war für mich, dass ich 2003 die Mitglieder der süditalienischen Reggaeband «Sud Sound System» kennenlernte. Mich beein-druckte, wie sie fast alles selbst machten und dass sie von der Musik leben konnten; aber auch, dass sie mit ihrer Muttersprache ihre Landsleute besser erreichten. Das bestärkte mich darin, es selbst zu wa-gen, und zwar mit Reggaesongs in meiner eigenen Sprache, weil ich eine Message verbreiten will, die verstanden wird. Ich ging äusserst motiviert nach Hause und begann an meinem Debütalbum «Fang ah» zu arbeiten.

Haben Sie einen Plan B für den Fall, dass Sie nicht mehr von der Musik leben können oder keine Freude mehr daran haben?Einkommensorientiert habe ich keine Lösung bereit. Ich kann mir aber vorstellen, mich in der zweiten Lebenshälfte wieder stärker dem Zeichnen zu widmen und Trickfilme zu machen – dafür wurde ich ja ausgebildet.

Wollten Sie ursprünglich in diesem Bereich tätig werden?Eine Zeit lang wusste ich nicht, ob ich auf Musik oder auf Trickfilm setzen sollte. Ich hatte schon als Kind viel gezeichnet, vor allem Comics, und wollte Trickfilmer werden. Als ich im Gymnasium merkte, dass mir ein Studium an der Universität nicht so lag, war die Wahl der «Kunschti» an der Hochschule Luzern naheliegend. Ich fand sie und ihre Möglich-keiten toll, hatte meinen Kopf und mein Herz aber bereits voll bei der Musik. Ich gab bereits Konzerte und arbeitete an meinem ersten Album, so dass ich im gestalterischen Bereich nie wirklich tätig wurde. Nach dem Diplomabschluss setzte ich dann allein auf die Musik.

PHENOMDEN heisst bürgerlich Dennis Furrer und wurde 1980

in Adliswil geboren. Er studierte an der Luzerner Hochschule für

Gestaltung und Kunst im Fachbereich Animation und schloss

2006 mit Diplom ab. Mit dem bereits 2005 veröffentlichten De-

bütalbum «Fang ah» gelang dem Reggaesänger der Durchbruch.

Sein drittes Album «Gangdalang» (2008) wurde für über 15 000

verkaufte Exemplare mit Gold ausgezeichnet. Nach einem

Jamaika-Aufenthalt veröffentlichte er im Dezember 2011 sein

viertes Album «Eiland», das es bis auf Platz 4 der Schweizer Hit-

parade schaffte.

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 27

SEINERZEIT TAGESTHEMA

Etwas kamerascheu blicken die acht Tierwärter unter ihren Schirmmützen hervor. Doch mit sichtlichem Berufsstolz präsentieren sie einen 165 Pfund schweren Netzpython; auch Inspektor A. Glenewinkel (rechts) scheint beeindruckt. Die Eröffnung des Zürcher Zoos am 7. September 1929 war eine Sensation: In Scharen strömte das Publikum auf die Allmend Fluntern, um die grosszügige Anlage in Beschlag zu nehmen, deren Fertigstellung durch die kalten Monate von Januar bis März 1929 (mit Seegfrörni!) verzögert worden war.

150 000 Besucherinnen und Besucher zählte man im ersten Monat, zahlenmässig mehr als sechzig Prozent der damaligen Stadtbevölkerung. Zu den Attraktionen gehörten die moderne Architektur – etwa das

Raubtierhaus oder die Affenfreianlage mit den hohen Betonmauern – genauso wie die exotischen Tiere.

Das Unternehmen «Zoo Zürich» war ein Joint Venture, an dem sich ein Verein, eine Genossenschaft, Stadt und Kanton Zürich sowie Sponsoren beteiligten. Das Löwenpaar «Felix» und «Regula» war ein Geschenk

des Warenhauses Jelmoli, das sibirische Tigerpaar ein solches der Firma Grieder. Die Volksbank hatte die Kosten für die Malayen-, Kragen- und Lippenbären übernommen, welche mit den aus Siebenbürgen stam-menden Braunbären und den Eisbären zusammenlebten. Bei Kindern besonders beliebt war das Elefanten-reiten zu 20 Rappen pro Runde auf dem Rücken der mächtigen «Mandschullah», welche gelegentlich vom

jungen Bullen «Chang I.» begleitet wurde, offensichtlich einem ungestümen Kerl, der schon bald gegen eine Elefantenkuh namens «Rani» getauscht wurde. Aus heutiger Sicht schwer nachvollziehbar nehmen sich die «Völkerschauen» aus, die dazu beitrugen, die tote Jahreszeit zu überbrücken. So wurde im Spätwinter 1930

eine Senegalesen-Truppe mit vierzig Personen beiderlei Geschlechts auf dem Zoogelände präsentiert.

Felix Aeppli

Felix Aeppli, Historiker und Filmexperte, erteilt an der EB Zürich einen Kurs über den Schweizer Film.

Mit «Seinerzeit Tagesthema» wirft er einen Blick auf spezielle Ereignisse aus der Geschichte von Stadt und Kanton Zürich.

Die Eröffnung des Zoologischen Gartens Zürich (1929)

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28 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

KULTUR

Eigene Welt. Als Autist lebt Axel Brauns woanders. Nicht am glei-chen Ort wie Buntschatten, wie er Nicht-Autisten bezeichnet. Worte der Buntschatten haben Klang oder gar Bedeutung, oft erreichen sie ihn aber nicht in seiner Welt. Axel Brauns kann mit seinen Lippen Laute formen – seine starke, eigenwillige Sprache und sein Handeln sind meist nicht gleich motiviert wie bei den Buntschatten. Das führt zu Konflikten. Er sagt, Buntschatten hätten keine Gefühle. Oft ist Enttäuschung zu Gast auf seinem Gesicht. Ein unbekanntes Gefühl verklebt sein Inneres. Er erzählt seine Kindheit und Jugendzeit. Die Lektüre eröffnet neue Muster, die Belohnung in sich selbst fin-den.

Gefährliches Versprechen. Der Hobby-Angler und Detektiv Jerry Black (Jack Nicholson) ist nach seiner rauschenden Pensionie-rungsparty eigentlich auf dem Weg nach Mexiko. Doch am sel-ben Tag wird im verschneiten Wald ein achtjähriges Mädchen mit aufgeschlitzter Kehle gefun-den. Black übernimmt die unan-genehme Aufgabe, den Eltern des getöteten Kindes die schlimme Botschaft zu überbringen. Dabei wird Black bei den Eltern zu einem Versprechen gezwungen: Er schwört bei Gott und dem Verlust seines Seelenfriedens, den Täter zu finden. – Sean Penn’s dritte Regiearbeit «The Pledge» basiert auf dem Dürrenmatt-Roman «Das Versprechen». Ein Film ohne Happy End, am Ende bleiben ein paar unbehagliche Fragen.

Kompakter Sound. Musik zwi-schen Mississippi und Wodka, durch die Hinterhöfe der grossen Städte, vorbei an abgelegenen Bauernhöfen und überfüllten Busstationen. Moll und Dur wech-seln wie das Wetter im April. Zwei Bläser geben den Ton an, ein zurückhaltender Gitarrist sorgt für den Swing, ein subtiler Drummer begleitet sich selber beim Singen, und die Dame am Akkordeon legt den Teppich für einen kompakten Sound. Eigene Kompositionen wechseln mit überraschenden Interpretationen bekannter und weniger bekannt-er Songs. Rossi ist keine Beilage, sondern ein Hauptgang. Keine Nouvelle Cuisine, sondern währschafte Kost, hervorragend zubereitet.

MAURO GORGI

Kursleiter Deutsch

MIRIAM SELMI

Kursleiterin Digitale Medien

PETER HAUSER

Leiter Bildungsgang

«Werbung, PR und Marketing»

Kursleitende und Mitarbeitende der EB Zürich geben Tipps zu interessanten Büchern, CDs und Filmen.

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R OS S I I N T E R N A T I O N A L

A M E N O

1 BABy BABy 2 Tu VuO Fà L‘AMERIcANO 3 IwAN

4 My GIRL JOSEphINE 5 JhONNy 6 MIS hERz 7 DONAu

8 GOOD Luck chARM 9 ?y Tu Qué hAS hEchO?

10 True Love 11 TELL ME 12 ROSA 13 VOLVER 14 AMENO

rossi-international.ch

Axel Brauns

Buntschatten und Fledermäuse

2002

Sean Penn

The Pledge

2001

Rossi International

Ameno

2011

Lesen Hören Sehen

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 29

TIPPS UND TRICKS

Curriculum Vitae: Einen Lebenslauf haben wir alle. Aber nicht alle haben ihn auch in schriftlicher Form. Und einige haben sogar mehrere Varianten davon. Kann das gut gehen?

TEXT Regula Brunner ILLUSTRATION Eva Kläui

Ihr Lebenslauf soll einen raschen Überblick bieten über den bisherigen beruflichen Werdegang und die wichtigsten persönlichen Daten. Achten Sie auf eine klare Struktur und eine gezielte Gewichtung der Da-ten: das Wichtigste zuerst und das Unwichtige gar nicht! Wenn Sie berufliche Erfahrungen aus mehre-ren Gebieten mitbringen oder sich gleichzeitig in un-terschiedlichen Branchen bewerben, ist es durchaus sinnvoll den eigenen Lebenslauf in verschiedenen Fassungen bereit zu haben. Jede Fassung stellt eine andere Seite von Ihnen in den Vordergrund.

Umfang: Ein Lebenslauf ist in der Regel zwischen 2 bis max. 3 Seiten lang. Minimaler Inhalt: Ihre persönlichen Daten, Ihre Aus- und Weiterbildung, Ihre Berufstätigkeit, evtl. Erfah-rungen aus ehrenamtlichen Tätigkeiten, spezielle Fä-higkeiten und ein Hinweis auf vorhandene Referenzen. Persönliche Daten: Ihre Erreichbarkeit (Telefon, Han-dy und Mail) gehört hier dazu. In der Schweiz ist es üblich, den Zivilstand und die Kinder anzugeben. Foto ja oder nein? Folgende Regel gilt: Ein sehr gutes Bild ist immer besser als kein Bild. Und wenn ein Bild verlangt wird, dann bitte ein professionelles, sympa-thisches und vor allem aktuelles Foto. Aus- und Weiterbildung: Wenn Ihre Abschlüsse und Diplome nichts mehr zu tun haben mit Ihrer heuti-gen Tätigkeit, dann müssen Sie dem Leser behilflich sein. – Seien Sie bei den Weiterbildungen selbstkri-tisch. Führen Sie nur auf, was für die momentane Si-tuation von Bedeutung ist.

Das Leben in Form bringen

Berufstätigkeit: Beginnen Sie mit Jahreszahlen und Monaten und bringen Sie das Neueste zuerst. Nach dem Namen der Firma erwähnen Sie Ihre Funktion und dann in wenigen Stichworten Ihre Aufgabengebiete. Erfahrungen aus ausserberuflichen oder ehrenamtli-chen Engagements: Wenn Sie berufliche Auszeiten hatten (Familienphase, Sabbatical, Auslandaufent-halte etc.) können Sie anderweitige Engagements aus dieser Lebensphase aufführen und damit Ihre Viel-seitigkeit und Ihr soziales Engagement betonen.Spezielle Fähigkeiten: Erwähnen Sie hier Ihre aktuellen mündlichen und schriftlichen Sprachkenntnisse, je nach Stelle auch Ihr momentanes Niveau beim Anwen-den der benötigten Computerprogramme und weitere Spezialkenntnisse, die von Bedeutung sein könnten.Referenzen: Diese liefern Sie nur auf Anfrage und er-stellen dafür ein separates Blatt. Bei jeder Referenz-person sollte festgehalten sein, in welcher Funktion Sie mit dieser Person zu tun hatten.

KURSE ZUM THEMA

Mein Bewerbungsdossier: zeitgemäss und aussagekräftig

Sie können Ihr Bewerbungsdossier entsprechend den heute in der

Schweiz geltenden Normen aufbauen und formulieren.

Erfolgreiche Bewerbungsgespräche – Training mit Video

Sie können sich zielgerichtet auf eine Bewerbungssituation vorbe-

reiten und dabei Körpersprache und Stimme sicher einsetzen.

Beratung «Bewerbung und Stellensuche»

Sie erhalten ein ausführliches Feedback zu Ihren kompletten

Bewerbungsunterlagen.

Schreiben mit Stil

Variationsreich schreiben lernen und Stilformen anwenden.

Atelier «Drucksachen gestalten»

Technische und gestalterische Hürden meistern.

Weitere Infos und Anmeldung unter www.eb-zuerich.ch

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30 EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012

AGENDA

SchreibLeseZentrum SLZ: «Schreiben im beruflichen Alltag»Faszination Sprache. Schreiben und Lesen gehören für die meisten Menschen zum beruflichen Alltag. Briefe, Protokolle, Berichte, Mails, Rapporte werden von den einen geschrieben, von den andern gelesen. Lesen und Schreiben gehören zur Kommunikation, wir verständigen uns mit der Sprache, selbstverständ-lich auch in mündlichen Formen. Mit der zunehmen-den Digitalisierung ist die Bedeutung der schriftli-chen Kommunikation in den letzten Jahren noch gestiegen. Schreibend und lesend orientieren wir uns in dieser Welt, verständigen uns und bringen Projekte zum Abschluss. Schreiben und Lesen heisst immer auch Austausch von Haltungen und Meinun-gen. Das macht die Faszination der Sprache aus.

Schreiben und Lesen sind auch in der Weiterbildung ein wichtiges Thema. An der eigenen Sprache zu ar-beiten sorgt für Klärung von Inhalten und Struktu-ren. Das SchreibLeseZentrum SLZ der EB Zürich bie-tet verschiedene Möglichkeiten, um sich mit Schreiben und Lesen auseinanderzusetzen. Das Angebot um-fasst Kurse zum sachlichen wie zum literarischen Schreiben, Lektürekurse vermitteln zielgerichtete Lesestrategien. Neue Lernformen wie Textateliers erlauben es, in ungezwungener Atmosphäre im Aus-tausch mit anderen an eigenen Texten zu arbeiten. Ausserdem bietet das SLZ auch individuelle Beratun-gen für all jene an, die sich gezielt Unterstützung für ein bestimmtes Lese- oder Schreibprojekt holen wollen. (Für das ausführliche Angebot bitte Spezial-prospekt bestellen: [email protected])

Periodisch organisiert das SchreibLeseZentrum SLZ Veranstaltungen, die sich rund am das Thema Sprache drehen. Fachleute aus der Wissenschaft werden ei-nen speziellen Aspekt der sprachlichen Entwicklung beleuchten: Wie schreibt man heute richtig? Was ist moderner Sprachstil? Gibt es Deutsch in hundert Jahren noch? – Lesungen von aktuellen Autorinnen und Autoren werden Einblick in das literarische Schaffen geben.

VERANSTALTUNG, 30. MÄRZ 2012

17.00–18.00 Uhr Deutschmarkt mit Apéro

Kursleiterinnen und Kursleiter der EB Zürich

zeigen Beispiele aus ihrer Arbeit.

18.00–19.00 Uhr Vortrag von Dr. Eva L. Wyss

Privatdozentin für deutsche Sprachwissen-

schaft am Deutschen Seminar der Universität

Zürich:

«Der Wandel der Schreibpraktiken im

beruflichen Alltag»

Ort: Aula des Bildungszentrums für Erwach-

sene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich

Bildung weltweit: OECD- Bildungsbericht 2011

Der OECD-Bildungsbericht 2011 gibt anhand ver-schiedener Indikatoren den Bildungsstand von Er-werbsgruppen und Ländern wieder. Der Bildungs-stand wird oft als Kennzahl für das in einzelnen Ländern vorhandene Humankapital herangezogen, d.h. für die in der Bevölkerung vorhandenen Kennt-nisse und Fähigkeiten. Gemessen wird der Bildungs-stand anhand der prozentualen Anteile einer Bevöl-kerung mit einem bestimmten Bildungsabschluss.

Gemäss dem OECD-Bericht liegt die Schweiz beim Tertiärbereich mit einer Abschlussquote von knapp unter 30 Prozent bei den 55- bis 64-Jährigen und et-was über 40 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen nur an 18. Stelle der OECD-Länder. Hingegen liegt sie bei den berufsbildenden Bildungsgängen des Sekundar-bereichs II hinter Tschechien, Slowakei, Österreich, Deutschland und Schweden an 6. Stelle. Berechnet man den Anteil der 25- bis 64-Jährigen, die mindestens einen Abschluss auf Sekundarstufe II haben, kommt man für die Schweiz auf beachtliche 87 Prozent.

Der Bericht kommt wenig überraschend zum Schluss, dass der Bildungsstand der jungen Generation (ge-messen an den tertiären Abschlüssen) in fast allen OECD-Ländern deutlich höher ist als bei der Genera-tion, die demnächst aus dem Erwerbsleben ausschei-det. Der Anteil der 25- bis 34-Jährigen, die einen Ab-schluss im Sekundarbereich II aufweisen können, liegt im Durchschnitt der OECD-Länder um 20 Prozent höher als bei den 55- bis 64-Jährigen.

Der OECD-Bericht erklärt diese Entwicklung mit der sich verändernden Nachfrage: «Nach einem Rückgang der Nachfrage nach Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten und für Tätigkeiten mit gerin-gen kognitiven Anforderungen, die von Computern übernommen werden können, verweisen jüngste Entwicklungen auf eine deutlich steigende Nach-frage nach Arbeitskräften, die komplexe Kommuni-kationsprozesse beherrschen und über ausgeprägte analytische Fähigkeiten verfügen.»

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EB Kurs Nr. 33 – Frühling 2012 31

WEITERBILDUNG – WIE ICH SIE WILL

Weiterbildung liegt im Interesse des Wirtschaftsstandor-tes Zürich und muss darum für alle zugänglich sein – unabhängig vom finanziellen oder sozialen Status. Seit bald 40 Jahren unterstützt die kantonale Berufsschule für Weiterbildung deshalb Berufsleute aus allen Branchen und Bildungsschichten dabei, beruflich am Ball zu bleiben; Lehrabgänger und Akademikerinnen, Handwerker und kaufmännische Angestellte, Kader und Berufseinstei-gerinnen lernen neben- und miteinander.

Der persönliche Weg zum Ziel: Der Weg zum Lernerfolg ist individuell. In Weiterbildungs- und Lernberatungen werden die Ziele geklärt und geeignete Lernmethoden und -formen aufgezeigt. Nicht nur Privatpersonen, son-dern auch immer mehr Personalchefs und Weiterbil-dungsverantwortliche vertrauen darum auf den Slogan der EB Zürich:

«Weiterbildung – wie ich sie will»

Der erste Schritt zu neuen Horizonten:– Bestellen Sie unser neues Programm mit über 400

Kursen und Bildungsgängen.– Besuchen Sie eine unserer Informationsveranstaltun-

gen.– Lassen Sie sich über unser Angebot beraten.– Nutzen Sie unsere Lern- und Arbeitsplätze im

Lernfoyer.– Buchen Sie eine Weiterbildungsberatung und klären

Sie Ihre Ziele.– Machen Sie Selbsteinstufungstests auf unserer

Webseite.– Lernen Sie anhand unserer Imagebroschüre unsere

Werte kennen.– Informieren Sie sich auf www.eb-zuerich.ch.– Fragen Sie telefonisch oder per Mail bei uns nach. – Kommen Sie vorbei und lernen Sie uns kennen.

Weiterkommen mit der EB ZürichMit jährlich 16 000 Kundinnen und Kunden ist die EB Zürich die grösste von der öffentlichen Hand getragene Weiterbildungsinstitution der Schweiz.

QuaibrückeBahnhofstrasse

Klosbachstra

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Forchstrasse

Asylstrasse

Theaterstrasse

rasse

Steinwiesstr.

Münsterbr.

Rathausbr.

Rämist

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Zeltweg

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Dolderstr.

Bhf. Stadelhofen

Kunsthaus

Minervastrasse

Höschgasse

Dufourstrasse M

ühlebachstassse.

Zollikerstrasse

Fröhlich

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Feldeggstr.

Riesbachstrasse

Bellerivestrasse

Utoquai

Pfauen KunsthausTram 3, 5, 8, 9,Bus 31

Kreuzplatz Klusplatz

Quaibrücke

Seefeldstrasse

Kreuzstrasse

Paradeplatz

Bellevue

PZürichsee

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Bus 33 bis Höschgasse

Tram 2/4 bis Feldeggstrasse

So erreichen Sie unsTram Nummer 4/2 bis FeldeggstrasseBus 33 bis Höschgasse

So kontaktieren Sie [email protected] 0842 843 844

So finden Sie uns im Netzwww.eb-zuerich.ch

EB ZürichKantonale Berufsschule für WeiterbildungBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 118090 Zürich

Page 32: EB Kurs - Magazin der EB Zürich Frühling 2012

Weiterbildung – wie ich sie will

Kantonale Berufsschule für Weiterbildung WBildungszentrum für Erwachsene BiZERiesbachstrasse 11, 8090 ZürichTelefon 0842 843 844 www.eb-zuerich.ch [email protected]

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