EBM-Report 5-15

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  • 7/23/2019 EBM-Report 5-15

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    Infoblatt fr dieGruppenmitglieder vonEBM

    EBM-Report(vormals HTTENREPORT)www.einheit-berlin-mitte.de ++ Ausgabe 5/2015 (65)

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    Inhalt

    Editorial Seite 3

    Neues von der Htte 4

    Loslassen und festhalten 6

    Fr Euch gesehen: Everest 6b

    EBM-Aktivisten auf Tour 8

    Von Hhlenmenschen und Genusswanderern 11

    Unser ganz privates Bergsichtenfestival 13

    Das Matterhorn zum Letzten 16

    Das schne Foto 20

    Reisesplitter 28

    Elbsandsteinsplitter 32

    Vom Wir zum Ich 34a

    Aus aller Welt 34b

    Termine 36

    Was sonst noch erwhnenswert ist 37

    Bedenke: Drauen ist es anders! 38

    EBM-Kompakt 39

    Letzte Seite/Rtsel 40

    ______________________________________________________

    Das Titelbild stammt diesmal von Walter Hahn und ist aus einem Kalender Jahrgang

    1931 heraus kopiert worden. Die weien Flchen legen den Verdacht nahe, dass es im

    Winter gemacht worden ist. Und so wrde es auch zu diesem Dezember-Heft passen.

    Sicher bin ich aber nicht, denn Walter Hahn arbeitete oft mit Tricks, und so kann das

    auch weier Sand sein, der mit Hilfe einer entsprechenden Belichtung/Entwicklung

    noch zum Strahlen gebracht worden ist.

    Auch die Matterhrner im Beitrag Das Matterhorn zum Letzten stammen aus diese

    1931er Kalender.

    Impressum: Texte, soweit nicht anders gekennzeichnet, Layout, Druck und Versand:Harald Wiemann; Bilder: jeweilige Autoren; S. 34a E. Sievers

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    Editorial

    Der Jahreswechsel naht, und mit ihm der

    Weihnachtsstress, gefolgt dann hoffent-lich von der Entspannung beim Jahresan-

    fangsklettern an der Sdwand des Gro-

    en Zschirnsteins.

    Die langen Winterabende laden bekannt-

    lich zum Lesen ein, und so wird in dieser

    Ausgabe in einem lngeren Beitragnochmals das Matterhorn-Jubilum aufgegriffen. Das Jubilum

    liegt bereits hinter uns, ebenso wie die Jahresabschlussfahrt des

    DAV Brandenburger Tor nach Mezni Louka, fr deren Organisati-

    on wir diesmal zustndig waren. Trotz schwindender Manpower

    in unserer Gruppe haben wir das gut gestemmt. Dank des groar-

    tigen Einsatzes unserer Leute und der Hilfe der HSG ging alles rei-

    bungslos ber die Bhne. Besonders nennen mchte ich den Ein-

    lassdienst mit Brbel, Christiane und Ulf. Diese Aufgabe war

    durch den beraus kurzfristigen Ausfall eines Verantwortlichen

    zu einem echten Kraftakt geworden.

    Am Ende eines Jahres wird gewhnlich Bilanz gezogen. Der heit

    fr mich: Es waren keine gravierende Kletterunflle zu verzeich-

    nen. Ich hoffe, das bleibt auch im neuen Jahr so. Ich wnsche al-

    len EBM-Mitgliedern und -Sympathisanten besinnliche Feiertage

    und einen guten Rutsch ins neue Kletter-bzw. Wanderjahr.

    Und mir wnsche ich viel Untersttzung bei der Gestaltung unse-

    res EBM- Reports.

    r ld

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    Neues von der Htte

    Auch unsere Htte

    befindet sich im Herbstmodus

    (siehe Foto). Der Wintermodus

    ist bereits vorbereitet anlsslich

    des Httenputzes und der

    momentan laufenden

    Buddeleien (siehe weiter

    unten). Das bedeutet, dass das

    Wasser abgestellt ist.

    Mindestens fnf Liter

    Trinkwasser pro Person solltenmitgebracht werden, falls bis

    Mitte Mrz in der Htte

    bernachtet werden soll. Die

    Wintertoilette in der

    Auendusche ist betriebsbereit.

    Im toten Kirschbaum,

    dort, wo sich am Spielplatz derWeg gabelt, haben sich Hornissen eingenistet.

    Wei-rotes Flatterband und ein Schild warnen

    vor den unter Naturschutz stehenden Insekten,

    denn sie knnen unangenehm stechen. Ob die

    Knigin allerdings an der gleichen Stelle im

    kommenden Jahr weitermacht, muss man sehen.

    Bekanntlich berlebt ja nur sie den Winter, die

    anderen Flugsubjekte ihres Gefolges gehennormalerweise zugrunde.

    Der diesjhrige gewaltige Frisch-

    wasserverlust hatte den Vorstand der

    Ferienanlage veranlasst, fest zu legen, dass alle T-Abzweige in den

    Hauptzuleitungen, die jetzt noch in Eisenguss vorhanden sind, durch solche

    aus Kunststoff zu ersetzen sind. Die Rohre selbst sind aus Kunststoff. Das

    bedingt umfangreiche Buddeleien. Das Zuleitungsrohr mit dem Abzweig zu

    unserer Htte ist ausgebuddelt. Zu unse-

    >>>

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    rer berraschung gab es aber zwei T-Stcken mit je einem Rohr aus

    Kunststoff und einem aus Stahl in Richtung unserer Htte. Das Stahlrohr

    konnte in seinem Verlauf einigermaen sicher durch weitere Grabungen

    verfolgt werden, das Kunststoffrohr verliert sich irgendwo. Es steht

    allerdings, genau wie das andere unter Druck.

    Wir hoffen, durch weitere Grabungen Licht in das Dunkel zu bringen, denn

    wo es einen Anfang gibt, muss auch ein Ende sein.

    Und hier noch ein wenig Statistik: Mit Stand vom 15. November gab

    es 2015 insgesamt 185 bernachter und bernachterinnen mit 448Nchtigungen. Das sind mehr als in den jeweiligen Vorjahren. Die

    Betriebskosten sind damit gedeckt. Allerdings sind zum gegenwrtigen

    Zeitpunkt die Kosten fr die angekndigten Klempnerarbeiten noch nicht

    bekannt. Erst dann kann Bilanz gezogen werden.

    Das freut den Hobby-Koch: Die

    effektive Kchenbenutzung hat sichweiter verbessert, indem ein

    Kchenrollenhalter ganz im Design

    der Htte angebracht wurde.

    Desweiteren schtzt eine

    temperaturbestndige Glasplatte

    neben dem Herd die Arbeitsflche

    sowie den vorhandenen Schlitz in der Platte.

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    Loslassen und festhalten

    Totensonntag auf der Hohen Liebe

    Ich gehe zwar seit vielen Jahren schon am Totensonntag zu der Gedenkfeier

    auf die Hohe Liebe, aber noch nie musste ich dort trotz Novembertermin mit

    Regenschirm stehen. Und so war es auch dieses Mal, auch wenn das zunchst

    nicht so aussah. Ja, Schnee und Frost, das gab es, aber Regen? Ich kann mich

    jedenfalls nicht erinnern. Aber immer habe ich gute alte Bekannte getroffen.

    So auch diesmal. Aus unserer Gruppe zum Beispiel Lothar Kramer nebst

    Tochter Edith und weiterem Anhang.

    Die Ansprache hielt wie in den vergangenen Jahren Uli Voigt, diesmal zumThema Loslassen und festhalten. Es waren durchaus bedenkenswerte

    Anregungen, wenn auch die Rede insgesamt zu lang geraten war. Umrahmt

    wurde die Feier von Mitgliedern aus den Bergchren der Bergfinken und

    des Bergsteigerchores Schsische Schweiz.>>>

    6

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    Interessant fand ich die Altersverteilung des Publikums. Wir Fnf von EBM

    lagen mit im Durchschnitt 70 in der Mehrheit, es waren aber auch die

    Altersgruppe 35 bis 60 relativ stark vertreten, sogar einige u30-Bergsteiger

    habe ich gesehen. Gnzlich fehlte die Gruppe 14-25 Jahre, das aber aus

    verstndlichen Grnden.

    Den Sonnabend hatten wir schon genutzt, um dem Geheimnis unserer Frisch-

    und Abwasserrohre auf unserem Grundstck auf die Spur zu kommen. Das ist

    aber trotz starkem Einsatz nur teilweise gelungen (siehe auch Neues von der

    Htte).

    Die Tage des Totensonntag-Wochenendes waren fr mich nach der doch

    eher hektischen Jahresabschlussfahrt der wirkliche Jahresabschluss, der das

    Jahr wieder in ruhigere Bahnen lenkte.

    Harald

    6a

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    Fr Euch gesehen:

    Everest

    Um diesen Film wurde bereits im Vorfeld eine Hype entfacht, die aber der

    Qualitt des Films nicht gerecht wird. Verglichen mit seinem Vorlufer In

    eisigen Hhen nach dem gleichnamigen Krakauer-Buch schneidet er

    meines Erachtens schlechter ab. Und das trotz der heutigen besseren

    technischen Mglichkeiten. Fr den unbedarften Konsumbrger bietet er

    natrlich Action und Hochgebirgsbilder vom Feinsten. Ich aber als

    sachverstndiger Auch-Bergsteiger empfand den Film eher als Dokument

    der Unzulnglichkeiten, der Fehler und des inzwischen ausufernden

    Everest-Tourismus. Das Basislager ist mittlerweile ja eine mittlere Zeltstadt

    mit allen zivilisatorischen Annehmlichkeiten bis hin zum Tanzzelt geworden,

    im Film gut zu sehen. Die einzig wirklich geeigneten Bergsteiger waren die

    Bergfhrer, die allerdings dem Erfolgsdruck ihrer Firmen unterlagen, alleanderen hatten nach meinem Empfinden eigentlich am Berg nichts zu

    suchen, sorgten allerdings fr die Verdienstspannen der Anbieter. Da kann

    ich Reinhold Messner nur zustimmen. Wenn eine Bergfhrerin einem

    Gipfelaspiranten erklren muss, was das L und das R auf dessen

    Steigeisen bedeutet, kann man sich nur an den Kopf fassen.

    Der Film des islndischen Regisseurs Baltasar Kormakur zieht alle Register der

    heutigen digitalen Filmtechnik, vor allem durch den Einsatz von

    Kameradronen. >>>

    6b

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    Das ist sehr beeindruckend, und da der Film in 3-D gedreht ist, breitet sich das Everest-

    Gelnde in seiner grandiosen Schnheit vor dem Auge aus. Viele Aufnahmen wurden fr

    die Hintergrundkulisse am Originalschauplatz gedreht, die Actionszenen allerdings in der

    Halle oder in Island. Der Schnee ist oft echt, so dass sich Ehrfurcht vor den Schauspielern

    fr deren Strapazen bei mir einstellte. Unter anderem spielt auch Jake Gyllenhal (124

    Stunden) mit.Die Story ist eigentlich banal. Konkurrierende Everest-Anbieter wollen alle am gleichen

    Tag auf den Gipfel, sind aber nicht wirklich in der Lage zu kooperieren. Die Katastrophe

    kommt in Gestalt eines Sturms, da waren aber schon diverse Fehlentscheidungen

    gefallen. Um den Nervenkitzel-Faktor zu erhhen, hat Kormakur einzelne Situationen

    ausgiebig dramatisiert, wobei sich die Spannung aber in Grenzen hlt, da man ja ahnt,

    das alles gut ausgeht bis auf den eigentlichen Gipfelangriff. Typisch amerikanischer Kata-

    strophenkitsch. Auch die Trnendrsen werden attackiert, wenn ber Satellitentelefon

    geschmust wird. Fr meinen Geschmack wurde zu schnell gestorben, und anschlieend

    wurden die Frostleichen dann in einer Art Gafferschaustellung dicht am Unappetitlichen

    dargeboten.

    Insgesamt aber wegen der Landschaften ein durchaus sehenswerter Film, auch wenn er

    Als groer Bldsinnvon Jon Krakauer gegenber Variety eingestuft worden ist. Der

    Journalist, Bergsteiger und Autor hat die Naturgewalten auf dem Gipfel des hchsten

    Berges der Welt am eigenen Leib erfahren. Im Auftrag eines US-Magazins schloss er sich

    damals der kommerziell gefhrten Expedition des Unternehmens Adventure Consultans

    auf den Mount Everest an, die am 10. Mai 1996 nach einem unvorhergesehenen

    Unwetter das bekannte tragische Ende nahm und acht Menschen das Leben kostete. Vonseinen Erfahrungen erzhlte spter Krakauer in dem Tatsachenbericht In eisige Hhen

    (Originaltitel: Into Thin Air), darin schildert er chronologisch und nahezu minutis den

    Verlauf der Katastrophe. Auch die Frage nach Schuld, menschlichem Versagen und

    verheerenden Fehlentscheidungen seitens der Bergfhrer, die die Kunden der

    kommerziellen Expedition auf das Dach der Welt fhrten, versucht Krakauer aus seiner

    Perspektive zu beleuchten. Das Buch entpuppte sich als weltweiter Bestseller. Schnell

    zeigten sich Filmstudios interessiert an den Rechten von Krakauers Bericht und so

    verkaufte er die Rechte 1997 an Sony Pictures. Das Studio schickte noch im gleichen Jahr

    das TV-Abenteuer In eisige Hhen Sterben am Mount Everest auf Sendung.Kormakur bezog bereits Stellung. Krakauers In eisigen Hhen sei nicht seine einzige

    Referenz gewesen, als er sich auf den Film vorbereitete. Er habe eine Vielzahl

    verschiedener Bcher ber das Unglck am Everest 1996 sowie die Aufnahmen der

    Anrufe im Camp am Everest als Quelle herangezogen. Dabei war es ihm wichtig, dass

    sowohl er als Regisseur als auch die Drehbuchautoren einen neutralen Blickwinkel

    einnehmen, der keine der Gruppen bevorzuge oder in ein negatives Licht rcke.

    Nun, gerade durch den Film ist bei mir jedenfalls ein negatives Licht auf die damaligen

    Vorgnge und den heutigen Everest-Rummel hngen geblieben. Harald

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    EBM-Aktivisten auf Tour19. 26. 9September 2015

    Harald hat es wieder einmal geschafft,

    einen kleinen Teil der EBM-Altersreserve 70 (Ausnahmen besttigen die Regel) in

    Bewegung zu setzen. Ziel war dieses MalMuggendorf in der Frnkischen Schweiz. Fahrt und Quartier hatte er wieder

    gut organisiert, und das Wetter spielte auch mit.Interessante Ziele gibt es dort genug fr felsaffine Wanderer, zu diesen zog

    es bei dieser EBM-Fahrt Harald, unseren Boss, Brbel und Jochen, Renate und

    Peter, Evi K. und Evi S., Irmgard und Volkmar, Christiane, Michael und uns,

    Hannelore und Peter.Die erste Tour ging mit der Museumsbahn bis Behringersmhle. Von dort

    wanderten wir auf dem Leo-Jobst-Weg in den schnen Ort Tchersfeld mitGipfelziel Fahnenfels. Von da ging es nach Gweinstein mit der

    sehenswerten Basilika aus frnkischem Marmor. Gipfelziel dort war derBurgberg. Nach der Besichtigung der dortigen Burg ging es den steilen

    Felsenweg abwrts ins Wiesenttal und zurck zum Bahnhof Behringersmhle.

    Im Zug trafen sich alle wieder. Am zweiten Wandertag zogen alle 13Wanderer gemeinsam los zur Hhlen- und Aussichtserkundigungstour rund

    um Muggendorf los. Zunchst die Oswaldhhle, durch die man mit leicht

    eingezogenem Kopf laufen konnte, aber dann brach bei einigen in derWunderhhle und besonders dann in der Witzenhhle das Hhlenfieber aus.

    Fr letztere htte man aber eine Ausrstung gebraucht, um auch in die

    letzten Winkel zu gelangen. Aufwrts ging es dann zum Hohen Kreuz, einemhlzernen Aussichtsturm, und weiter auf und ab zum so genannten

    Quakenschloss. Hier legten wir unsere Mittagsrast ein. Das, von der Sageher, zugehrige Felsentor haben wir allerdings nicht gesehen. Gestrkt ging

    es weiter auf den Adlerstein, der fest in Kinderhand war (Projektwoche!).

    Dann erreichten wir Engelhardberg und suchten eine Einkehrmglichkeit, dasheit, Renate, Christiane und Peter machten sich ohne Pause auf den Weg

    zur Riesenhhle, whrend der Rest schlielich ein Trdelcaf fand. Ein Teil

    der Truppe whlte dann den direkten Weg nach Hause ins Quartier, whrendEvi S., Harald, Peter und ich mit erholten Fen auch noch zur

    beeindruckenden Riesenburg wanderten. >>>

    8

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    Fr uns Vier kamen dann

    dadurch noch etliche

    Hhenmeter dazu. Der weitere

    Rckweg durch den Wald, eine

    teilweise mit Ketten versicherte

    Schlucht nur fr Gebte und

    den Rest unterhalb zahlreicher

    Klettergipfel und oberhalb der

    Wiesent schafften wir auch noch.

    Etwa 15 km hatten wir

    hoch/runter zum Schluss in den

    Beinen.

    Der dritte Wandertag spaltete die Truppe am Aufstieg nach Trainmeusel, denHarald und einige Mitstreiter whlten, whrend der Rest, Brbel, Evi K., Evi S.

    und Peter mit mir den bequemen Weg zur Burgruine Neideck gingen. Von der

    Burg wanderte wir dann nach Streitberg, besichtigten dort die fantastische

    Bing-Hhle, stiegen auf die Ruine der Streitburg und abwrts durchs

    Wedenbachtal. Zurck nach Muggendorf fuhren wir mit dem Bus. Im

    gemtlichen Hotel Feiler lieen wir den Tag ausklingen. Haralds Truppe war

    noch in der Rosenmllershhle, und da wollten Evi S., Peter und ich auch

    noch die die Stimmung der vielen brennenden Kerzen, verstrkt noch durcheigene genieen, auch wenn ich eigentlich keine Lust auf den dorthin

    fhrenden steilen Aufstieg hatte. Romantisch ist es allemal.

    Am vierten Wandertag war Regen angesagt, und so fuhren fast alle mit nach

    Bamberg. Individueller Stadtbummel zum Dom. Evi S., Peter und ich nahmen

    an einer Fhrung durch die Bischhfliche Residenz teil und bewunderten den

    Prunk, in dem die Kirchenfrsten lebten. Zur Rckfahrt waren alle wieder da.

    Es gab einige Tropfen, aber ein wirklicher Regen blieb uns erspart.

    Am fnften Tag ging es zunchst zur Teufelshhle, und von da aus teilte sichdie ohnehin nicht ganz vollzhlige Truppe wieder. Die Langlufer um Harald

    machten einen weiten Bogen an einem Aussichtsturm vorbei Richtung

    Pottenstein, Peter, Evi K. und ich wanderten zum Schngrunder See, hatten

    unsere Premiere auf der Sommerrodelbahn und wanderten schlielich auch

    nach Pottenstein. Durch die Stadt einen Felsweg hinauf ging es fr uns zur

    Sngerhtte, weiter zur Hohen Warte und dann in die Burg Pottenstein. Hier

    trafen wir uns mit den anderen wieder. Besichtigung und Abstieg zum Bus,

    und da wir Drei flott sind, nimmt uns gleich ein frher fahrender Bus nochmit.

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    Am sechsten und zugleich letzten

    Wandertag lockte Harald fast alle noch zum

    Druidenhain, wir beide seilten uns ab

    nach Ebermannstadt, stiegen auf die

    Wallerwarte und den Schlsselstein,

    bewunderten das groe Wasserrad und

    wurden enttuscht: Museum geschlossen.

    Am Abreisetag ging es wieder mit Taxi nach

    Bayreuth, von wo gegen 16.00 Uhr uns ein

    Fernbus wieder zurck nach Berlin brachte.

    Wir beide und Evi S. nutzen die Wartezeit in

    Bayreuth noch fr eine Fhrung durchs

    Neue Schloss.Herzlichen Dank an Harald fr die gute

    Organisation, wir hoffen auf weitere schne

    Ziele und hoffen, dass dafr unser alter

    Krper noch willig bleibt.

    Hannelore Hentschel

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    Von Hhlenmenschen und Genusswanderern

    Es gibt noch Ecken in Deutschland, die auch fr bereits viel herum

    Gekommene noch Neues bietet. Dazu gehrt auch die Frnkische Schweiz,

    und das gilt selbst fr die, die schon einmal frher vor Ort waren. Wie schonin den vergangenen Jahren sind 13 EBMler, berwiegend 70, auf den

    Spuren einer Leipziger Seniorengruppe gefolgt, zu der ich seit JahrenVerbindung habe. Dieser Kontakt hat den nicht unerheblichen Vorteil,

    hilfreiche Tipps vor allem zur Quartierfrage zu bekommen.So waren wir diesmal also in Muggendorf im Wiesenttal. Frher war der Ort

    fr die nach Natur lechzenden Westberliner mit dem Bus direkt erreichbar.

    Wir sind mit dem Fernbus bis Bayreuth und dann weiter mit Taxen auch

    einigermaen gnstig hingekommen. Der Ort liegt ziemlich im Zentrumdieser mit vielen Hhlen durchlcherten Gegend. Manche kosten Eintritt, die

    meisten aber sind frei zugnglich. Dies nutzend haben wir am letzten Abend

    der Rosenmllershhle noch einen stimmungsvollen Abschiedsbesuchgemacht. Daneben gibt es dort eine Vielzahl von Klettergipfeln, an denen wir

    aber nur ehrfrchtig vorbei gewandert sind. Ich konnte es aber nicht lassen,wenigstens ein bisschen herum zu >>>

    11

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    bouldern, vor allem am Quackenschloss. Der fest und teils lchrige Kalk

    verleitet einfach dazu. So war es fr mich also auch eine Kletterfahrt. Aber

    das Wandern stand natrlich im Vordergrund, und man muss in dem internen

    Festkrperspeicher seines Kopfes schon noch ganz schn viele Speichpltze

    frei haben, wenn man alle Eindrcke sicher ablegen will. Das Gebirge ist eben

    auch ein Schmankerl fr die Seele. Ich knnte auf den diversen

    Aussichtspunkten stundenlang den Blick in die Landschaft entspannen, wenn

    nicht gemeinerweise schon der nchste Hhepunkt locken wrde. So wurden

    auch wegen des meist stabil guten Wetters die Wanderungen zu

    Genusstouren.

    An anderer Stelle im Artikel EBM-Aktivisten hat Hannelore einen kurzen

    Abriss der Unternehmungen aufgeschrieben. Es gab aber auch noch weitere

    Wanderungen, ber die es sich lohnte, berichtet zu werden, denn wir warenauch grppchenweise unterwegs. Wollte also jemand alle gemachten Touren

    der jeweiligen Untergruppen komplett ablaufen, msste der mindestens zwei

    Wochen dort verbringen. Da Hannelore an anderer Stelle die wichtigsten

    Einzelheiten aufgeschrieben hat, sollen hier nur noch ein paar Bilder von der

    Fahrt berichten.

    Es war eine harmonische Fahrt, und ich berlege derzeit, wohin wir im

    kommenden Jahr fahren knnten. Vorschlge sind willkommen.Harald

    12

    Versturzhhle

    Riesenburg

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    Unser ganz privates Bergsichtenfestivaloder: Pferde, Schafe und reichlich Berge

    Seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts war der Issyk-Kul-See in

    Kirgistan auf meiner to do-Liste*) ziemlich weit oben verankert. Nun ist

    diese Position erst einmal abgehakt.

    Denn im letzten August bin ich mit Steffi nun

    endlich am See gewesen und habe an

    dessen Gestade geweilt und natrlich auchgebadet. Ich wei gar nicht mehr, warum ich mir den Issyk Kul in den Kopf

    gesetzt hatte. Viel Mhe habe ich damals jedenfalls investiert. Extra Russisch

    gelernt bzw. vertieft. Die Russisch-Lehrerin kannte den

    Flughafenkommandanten von Bishkek (damals Frunse), und der hatte eine

    Datsche am See. Dort htte ich nchtigen knnen. Aber dem Nomenklatur-

    Kader war es letztlich zu hei, mir eine Einladung zu schicken. So schrieb ich

    in sauberem Russisch die Brgermeister der diversen Orte am See an mit der

    Bitte, mir eine Einladung zu schicken. Trotz korrekt frankierterRckumschlge kam keine >>>

    13

  • 7/23/2019 EBM-Report 5-15

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    einzige Antwort. Der See lag eben zu dicht an der Grenze zu China und in ihm

    testete die Rote Armee auerdem Torpedos. Das alles machte die Gegend

    zum sensiblen militrischen Sperrgebiet fr Auslnder.

    Fr eine eventuelle Delegierung fr einen der in Kirgistan befindlichen 7000er

    reichte damals mein Knnen auch nicht, und so blieben Pik Lenin und der

    Issyk Kul Wunschtrume.

    Der Untergang des Sowjetimperiums

    nderte die Lage grundlegend. Aber

    zunchst war es in Bishkek zu unruhig,

    es wurde zeitweise sogar geschossen.

    Und so brach ich ernsthafte Versuche

    immer wieder ab.

    Eines Tages jedoch las ich in der FAZ

    einen Artikel ber die Suche nach

    dem Geist des Tien Schan, dem

    Schneeleoparden nmlich, nebst einer

    Reisebeschreibung durch Kirgistan,

    und das war der Stein, der ins Wasser

    fllt und Wellen schlgt.

    Nun aber war es also soweit. Die Lagedort unten war entspannt, jedenfalls

    im zentralen und stlichen Teil. Und

    so buchte ich fr mich und Steffi bei der Alpinschule Innsbruck (ASI) eine

    zweiwchige Reise nach Kirgistan.

    Das Land hat viel zu bieten. Es liegt durchschnittlich fast 3000 Meter hoch,

    was etlichen hohen Gebirgsketten, die sich meist lngs durch das Land

    ziehen, geschuldet ist. Der See selbst wird im Sden vom bis ber 5000 Meterhohen Terskey-Alatau und im Norden von der bis ber 4000 Meter hohen

    Kungej-Kette eingerahmt, alles Schnee bedeckte Berge, die einen

    berwltigenden Kontrast zum badewarmen Issyk Kul bilden. Ein tolles

    Panorama! Der Zeit entsprechend ist dort die die Art der Namensgebung von

    Gipfeln kontinuierlich aus der Sowjetzeit weitergefhrt worden. So gibt es im

    Terskey Alatau wenig berraschend jetzt auch einen Pik Wladimir Putin. Es

    gibt in diesen Ketten noch zahlreiche unbestiegene und damit auch

    unbenannte Gipfel. Erstbegeher erwartet ein weites Feld und so hoffe ich

    einfallsreichere Namen.

    14

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    Der Issyk Kul ist mit 80 Kilometern Breite und rund 180 Kilometern Lnge bei

    einer Tiefe bis zu 700 Metern die grte Wassermasse Mittelasiens. Obwohl

    er sich in einer Hhe von ber 1600 Meter befindet, friert er auch im Winter

    nicht zu, denn heie Quellen am Grund halten die Wassertemperatur des

    Sees ber Null Grad Celsius.

    Natrlich haben wir nicht nur gebadet. Zahlreiche Touren wurden in die

    Berge unternommen. Dreitausender fielen dabei ganz nebenbei ab. Kein

    Wunder, wenn man bereits auf ber 3000 Metern Hhe nchtigt, zumBeispiel am Son Kul-See, einem anderen groen Hochgebirgssee. Im

    Gegensatz zum Issyk Kul hat dieser See einen Abfluss. Zum See gelangt man

    auf abenteuerlichen Serpentinen ber einen 3400 Meter hohen Pass. Die

    Jurten, in denen wir dort bernachteten, waren gerumig und bequem. Die

    hygienischen Bedingungen dagegen nicht nur dort gewhnungsbedrftig. Die

    ganze Fahrt ber transportierte einer der beiden Kleinbusse neben unserem

    Gepck stets auch ganze Batterien von Selters-Flaschen, die fr das Waschen

    der Frchte >>>Schluss weiter auf Seite 30

    15

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    Das Matterhorn zum Letzten (in diesem Jahr)

    Bevor dieses Jubilumsjahr zu Ende geht, sei es gestattet, nochmals auf

    diesen Berg der Berge zurck zu kommen. Dies insbesondere deshalb,

    weil der Bericht unseres ehemaligen Mitglieds Kurt Sachse im letzten Heft,

    in dem Mitglieder von Aktivitten am Matterhorn berichtet hatten, keinen

    Platz mehr gefunden hat.

    Doch zuvor noch ein paar Zeilen zum Jubilum.

    Ich wei nicht, ob Hans Kammerlander im Jubilumsjahr auch oben

    gewesen ist. Er sammelt ja Matterhrner, was die Bergsichten-Teilnehmer

    in Dresden nacherleben durften. Auf dem Original war er insgesamt

    siebenmal, davon innerhalb von 24 Stunden ber alle vier Grate.Mindestens auf einem Grat war er dabei sicher nicht allein, denn rund

    3000 Besteigungen gibt es am Berg jhrlich, oft 100 und mehr Bergsteiger

    in der Whymperroute. Fast jedes Jahr gab es bisher auch Todesopfer,

    insgesamt mehr als 500. Auch im Jubilumsjahr war das so. Zwei Japaner

    strzten im August in den Tod. Auch sie erlagen der Anziehungskraft

    dieser Pyramide, wie seinerzeit Whymper. Damals hatte das Unglck bei

    der Erstersteigung dazu gefhrt, dass Queen Victoria ihren Briten das

    Kraxeln in fremden Bergen verbieten wollte. Englands bestes Blut drfenicht in fremden Bergen verschwendet werden, meinte sie, schlielich lie

    auch ein junger Lord sein Leben am Matterhorn.

    Doch ein entsprechendes Gesetz konnte sie nicht durchsetzen. Zum Glck,

    denn die Englnder waren berall in der Welt beraus erfolgreich

    unterwegs. Das mndete nicht zuletzt in die Erstersteigung des Mount

    Everest.

    Und hier nun aus dem Tagebuch von Kurt Sachsevon1975:

    Matterhorn(14. 26. August 1975)

    Noch vor zwei Jahren htte ich es fr vllig unmglich gehalten, dass ich

    jemals wrde zum Matterhorn fahren knnen. Und nun stand ich doch vor

    diesem Giganten. Ich sah seine Wnde und Grate, seinen Gipfel mit der

    >>>

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    charakteristischen Wolkenfahne und hatte Mhe, meine starke Erregung

    etwas zu dmpfen. Unbeschreiblich, welche Wirkung der Lwe von

    Zermatt auf mich ausbte. In diesen Minuten wurde mein Wunsch, ihn zu

    besteigen nicht nur vervielfacht, sondern zum festen Entschluss, alles zu

    versuchen, dieses Ziel zu erreichen.

    Mit dem sympathischen Wirt der Hrnlihtte wurde ich schnell darber

    einig, dass ich ein paar Tage

    auf der Htte bleiben kann,

    falls es fr die Besteigung

    des Horns erforderlich sein

    wrde. Die Htte hat eine

    Kapazitt von 50

    Lagerpltzen; bei meinerAnkunft war sie berfllt.

    Nach einer

    Schlechtwetterperiode hatte

    das herrliche Wetter an

    diesem Tag viele Bergsteiger,

    die aufs Matterhorn wollten,

    zur Hrnlihtte bzw. zum

    unmittelbar danebenliegende Hotel Belvedere

    empor gelockt. Unter diesen

    Bergsteigen befanden sich

    auffallend viele Japaner und

    Amerikaner. Gut und

    modern ausgerstet standen sie in kleinen Gruppen zusammen,

    diskutierten und trafen Vorbereitungen fr den geplanten Aufstieg am

    nchsten Morgen. Fr mich sollte der nchste Tag ein Ruhetag werden, andem ich lediglich noch einige Informationen einholen und die notwendigen

    Vorbereitungen fr den vorgesehenen Aufstieg am Samstag treffen wollte.

    Diese eintgige Ruhepause musste ich mir gnnen, denn die elfstndige

    Bahnfahrt ohne Schlaf und der unmittelbar anschlieende Aufstieg zur

    Hrnlihtte auf eine Hhe von rund 3300 Metern waren doch recht

    anstrengend gewesen. Zwar war ich von Zermatt zum Schwarzsee (10

    Franken) mit der Seilbahn empor geschwebt und hatte damit mhelos

    einen Hhenunterschied von rund 1000 Metern in circa 20 Minuten

    berwunden, >>>

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    aber den restlichen Hhenunterschied von rund 700 Metern musste ich mir

    mit gut 35 Kilogramm auf dem Rcken Schritt um Schritt erkmpfen.

    Reichlich drei Stunden brauchte ich fr diesen Kampf, dann hatte ich es

    geschafft. Allerdings betrat ich schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit

    auch als erster Gast den Schlafraum und versank bald in einen abgrundtiefen,

    erholsamen Schlaf.

    Der nchste Tag war ein Schlechtwettertag. Bereits am frhen Morgen tobte

    ein heftiges Gewitter, begleitet von teils wolkenbruchartigem Regen. Spter

    fiel Nebel ein und aus dem Regen wurde Schnee. Schon nach kurzer Zeit

    konnte man bis weit unterhalb der Htte eine geschlossene Schneedecke

    feststellen. Die Mehrzahl der Anwesenden sa im Aufenthaltsraum und war-

    tete auf Wetterbesserung. Mir

    war klar, dass unter diesenvernderten Bedingungen auch

    am nchsten Tag (Samstag) noch

    nicht an eine Besteigung des

    Horns zu denken sein wrde.

    Oben, ber der Solvayhtte,

    rechnete man mit ca. 50

    Zentimeter Neuschnee. Und der

    musste sich unbedingt erstsetzen, das heit mit dem

    Altschnee verbinden. In dieser

    Situation blieb natrlich auch mir

    nichts anderes brig, als geduldig

    auf bessere Bedingungen zu

    warten. Der Samstag brachte

    herrliches Wetter. Schon am

    frhesten Morgen war alles aufden Beinen. Die meisten standen

    mit Fernglas und Fotoapparat

    bewaffnet vor der Htte und

    diskutierten darber, ob man

    aufsteigen kann oder noch einen Tag warten sollte. Einige gingen zum

    Einstieg, um sich an Ort und Stelle von den Verhltnissen zu berzeugen. Es

    herrschte ein emsiges Hin und Her, ein lebhafter Meinungsaustausch in

    verschiedenen >>>

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    Sprachen, und es herrschte berall Frohsinn und gute Laune in Anbetracht des

    herrlichen Wetters. Ich berlegte eine Weile, ob ich auch einen

    Erkundungsvorsto machen sollte. Weil aber inzwischen mehrere Seilschaften

    eingestiegen waren, die unmittelbar hintereinander hoch kletterte, dachte ich

    unwillkrlich an lockere und los getretene Steine und nahm von einem

    Aufstiegsversuch Abstand. Eine Weile beobachtete ich noch das relativ

    langsame Vordringen der aufgestiegenen Seilschaften, dann aber galt mein

    uneingeschrnktes Interesse der einmalig schnen und unvergleichlichen

    Umgebung des Matterhorns. Von leichten Wolkenschleiern umwoben

    leuchtete die eisgepanzerte Ostwand der Dent Blanche herber. Ein

    unbeschreiblich schner Anblick. Rechts davon reckte das Obergabelhorn

    seinen markanten Gipfel in das Blau des Himmels, whrend ganz rechts die

    ebenmig und edel geformte Pyramide des Weihorns den Blick wie einMagnet auf sich zog. Auf der anderen Seite wurde der Blick von den prchtigen

    Gipfeln des Doms und des Tschhorns gefesselt. Dazwischen sah man Zermatt,

    das inmitten dieser Bergriesen aussah, als wre es Kinderspielzeug. Weiter

    wanderte mein Blick, vorbei am Strahlhorn, zum hchsten Berg in dieser

    Gruppe, und zugleich zu hchsten Berg in der Schweiz dem mchtigen, firn-

    und eisberzogenen Monte Rosa mit seiner 4634 Meter hohen Dufourspitze. In

    meinem Schauen wurde ich pltzlich durch einen dumpfen Knall gestrt.

    Unwillkrlich wandte ich meinen Blick in diese Richtung und sah, wie sich einemchtige Steinlawine in der Ostwand gelst hatte, die mit groem Getse in

    die Tiefe strzte und ihre Geschosse in den Gletscher bohrte. Es klang, als ob

    ein Gterzug in nicht allzu groer Entfernung vorberfahren wrde. Von

    diesem Zeitpunkt an bis etwa gegen Mittag gingen in unregelmigen

    Abstnden stndig Lawinen ber die Ostwand des Horns nieder.

    Kurz vor Mittag kamen die ersten beiden Seilschaften vom Hrnligrat zurck.

    Sie berichteten, dass in Hhe der unteren Moselejplatte bereits sehr viel

    Neuschnee liege, und dass der Fels mit Wassereis berzogen sei, was sieschlielich zur Umkehr bewogen habe. Ich war nun froh, dass ich keinen

    Versuch unternommen hatte. Um aber das herrliche Wetter zu nutzen, prfte

    ich am Nachmittag (am Fue der Nordwand) in aller Ruhe und in vlliger

    Einsamkeit meine neuen Leichtsteigeisen auf Firn und Eis. Mit dem Ergebnis

    dieser ca. zweistndigen Arbeit recht zufrieden, ging ich anschlieend zur

    Htte und packte meinen Rucksack fr den vorgesehenen Aufstieg am

    nchsten Morgen. Ich war berzeugt, dass mir die Besteigung gelingen wrde.

    >>>

    (weiter auf Seite 22)

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    Da erfuhr ich durch Zufall von zwei schwbischen Bergsteigern, dass ein

    Zermatter Bergfhrer, mit dem sie am nchsten Tag auf das Horn wollten,zwar auf die Htte gekommen sei, aber noch keine feste Zusage gegeben

    habe. Die Verhltnisse so htte er gesagt wren noch nicht sehr gnstig

    und das Wetter wrde sich bald wieder verschlechtern. Das war ein Schlagfr mich. Wenn ich auch nicht an diese Wettervorhersage glauben wollte, so

    musste ich die Einschtzung der zurzeit herrschenden Verhltnisse durcheinen ortskundigen, erfahrenen Bergfhrer auf alle Flle ernst nehmen.

    Doch zunchst bescherte uns der nchste Morgen (ein Sonntagmorgen) dasherrlichste Wetter mit wolkenlosem Himmel. Gro war der Auftrieb und gro

    die Anzahl der Seilschaften, die zum Einstieg eilten. Wohl als Letzter und

    um nicht im Fallbereich losgetretener Steine steigen zu mssen, habe ich denGrat alleine in Angriff genommen. Alles ging zunchst gut. Nirgends war es

    schwierig, nur berall sehr locker und brchig. Ich ging langsam, kam abermeines Erachtens recht gut voran. Ab und zu hrte ich Steine aufschlagen.

    Unwillkrlich zog ich dann immer den Kopf ein, aber es wurde meist schnell

    wieder ruhig. Bei der intensiven Sonneneinstrahlung wrde es allerdings inder Ostwand wohl bald recht lebendig werden, und mehr oder weniger groe

    Steinlawinen wrden den Weg in die Tiefe antreten. Nur gut, dachte ich, dass

    der Aufstieg jetzt nher am Grat entlang fhrt. Frher ging man weiter linksin der Ostwand und war dadurch in viel strkerem Mae dem Steinschlag

    ausgesetzt.

    Ich hatte nun das dritte Couloir hinter mir und stieg nach einer Linksschleifeschrg rechts hinauf zum Grat. Ein luftiger, aber herrlicher Ort. Hier mussteich mich unbedingt erst einmal etwas umschauen. Mein Blick wurde vor

    allem von der Nordwand gefesselt. Sie ist wesentlich steiler als die Ostwand

    und macht meines Erachtens einen etwas dsteren Eindruck. Aber nicht dieNordwand, sondern der Hrnligrat war mein Ziel. Also schaun wir da einmal,

    wie es weiter geht. ber mir wurden mehr und mehr Schneeflecken sichtbar.

    Das war zu erwarten gewesen und bereitete mir zunchst noch keine Sorgen.In den Spuren der vor mir aufgestiegenen Partien stieg ich langsam, aber

    stetig weiter aufwrts. Nach einer ganzen Weile bemerkte ich, dass je

    hher ich kam der Fels immer hufiger mit einer dnnen Wassereisschichtberzogen war. Das bedeutete fr mich, dass ich jetzt doppelt vorsichtig sein

    musste. Ich dachte pltzlich an die Einschtzung, die der ZermatterBergfhrer den beiden Schwaben >>>

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    gegeben hatte. Dabei fiel mir auch dessen Wetterprognose wieder ein, denn

    ohne dass ich darauf geachtet hatte zeichnete sich inzwischen deutlich

    eine Wettervernderung ab. Die Sonne war verschwunden, und mit einem

    Mal wurde es recht khl. Am Gipfel hing bereits wieder eine lange

    Wolkenfahne und schmckte den Furggengrat. Wolken und Nebel

    vermischten sich und schrnkten zunehmend die Sicht ein. Ich berlegte. Bis

    zur Solvayhtte waren es noch ungefhr 200 bis 250 Meter. Eine reichliche

    Stunde wrde ich dafr bestimmt noch brauchen. Wenn ich aber infolge

    schlechten Wetters wrde nicht bis zum Gipfel steigen knnen, was wollte

    ich dann in der Solvayhtte? Es war mit Sicherheit anzunehmen, dass einige

    der Seilschaften umkehren wrden. Meine Anwesenheit war also in der

    kleinen Schutzhtte nicht unbedingt erforderlich, denn diese ist ja nur als

    Notunterkunft fr maximal 12 Personen vorgesehen. Solche und hnlicheGedanken gingen mir durch den Kopf, bevor ich entschied, zurck zu steigen.

    Es war ein geordneter Rckzug ohne Hast und Eile. Wohlbehalten und fast

    trocken kam ich in der Htte an. Mein Entschluss war richtig gewesen, denn

    bereits kurze Zeit spter setzte Regen ein; erst in kurzen und oder auch

    lnger anhaltenden Schauern, dann spter als Dauerregen und gegen Abend

    schlielich in Schnee bergehend. Vom Horn war nichts mehr zu sehen, es

    war spurlos verschwunden.

    Einige Partien kamen bald nach mir zurck, andere meist krftigdurchgefroren erst

    gegen Abend. Ich war

    froh, dass ich

    wenigsten einen

    Versuch gemacht

    hatte, denn morgen

    wrde es in

    Anbetracht desWetters ganz sicher

    unmglich sein. Vier

    Stunden hatte mein

    Unternehmen

    gedauert, wobei ich

    mir im Abstieg viel Zeit

    gelassen hatte. Ewig

    schade, dass diese Wettervernderung dazwischen kommen musste. >>>

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    Ich trstete mich mit einem 71-jhrigen Innsbrucker, der mit seinem Enkel

    bereits ber die Solvayhtte hinaus vorgedrungen war, aber auf Grund der

    ungnstigen Verhltnisse und des Wetterumschlages umkehrte. Dem 16-

    jhrigen Enkel sah man es an, dass er mit dem Abbruch der Tour auch jetzt

    noch nicht einverstanden war.

    Wie nicht anders zu erwarten, brachte der nchste Tag auch wieder etwas

    Neuschnee. Statt Sonnenschein hingen lange, feuchte Nebelschwaden um das

    Horn und viele andere Gipfel. Die Temperatur war merklich zurck gegangen.

    Sehr viele Bergsteiger gaben das Warten auf und stiegen ins Tal ab. Ich

    berlegte lange, bevor ich mich entschloss, am anderen Tag auch abzusteigen.

    Zu gern htte ich bei gnstigem Wetter natrlich noch einen Versuch am

    Horn gestartet. In der letzten Nacht, die ich in der Htte schlief, tobte ein

    orkanartiger Sturm, dass man befrchten musste, die Htte wrdeweggetragen werden. Dieser Sturm wurde zum I-Punkt auf meinen

    Entschluss, abzusteigen.

    Und so zog ich denn, nach dem ich fnf Tage lang vergeblich auf eine Chance

    gewartet hatte, das Matterhorn zu besteigen, hinunter nach Zermatt. Obwohl

    ich wieder mein Riesengepck auf dem Rcken hatte, benutzte ich keine

    Seilbahn, sondern ging die 1700 Hhenmeter zu Fu hinab. Dabei hatte ich

    wie zum Hohn das herrlichste Wetter, so dass ich unterwegs das Gepck

    abstellte und schnell mal auf das Hirrli (2888 m) stieg. Diese kleine Spitzesieht zwar von Zermatt aus betrachtet recht keck aus, ist aber ohne jede

    Bedeutung: Sie bietet lediglich einen schnen Blick auf Zermatt.

    Fnf Stunden bentigte ich fr den Abstieg, den ich wegen meines enormen

    Gepcks genau wie beim Aufstieg leider nur im Zeitlupentempo

    durchfhren konnte. Nachdem ich ein Zuhause fr die nchsten Tage in

    einem kleinen Hotel gefunden und meine Siebensachen verstaut hatte, suchte

    ich schnellstens einen Friseur auf und lie mir - nach sieben Tagen - meinen

    Bart entfernen. Erleichtert (ich musste dafr sechs Franken berappen) ging ichdann auf ein gutes und gepflegtes Bier ins nchst gelegene Restaurant, mein

    Selbstvertrauen war nun wieder vllig hergestellt.

    Am nchsten Tag stieg ich mit ganz leichtem Gepck die wildromantische Trift-

    Schlucht empor. Mir steckte der Abstieg von der Hrnlihtte noch in den

    Kniegelenken, so dass es recht langsam vorwrts ging. Oft, sehr oft blieb ich

    stehen und schaute auf die gewaltige Kraft der tosend und schumend herab

    strzenden Wassermassen des Trift-Baches. Auf einer Hhe von

    schtzungsweise 2300 Metern lie ich mich zu einer ausgiebigen Rast nieder.

    Whrend ich mein Mittagsmahl verzehrte, >>>

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    hatte ich Zeit und Gelegenheit, das herrliche Panorama der Walliser

    Viertausender von diesem Standort aus zu bewundern. Selbstverstndlich

    kamen mir angesichts des schnen Wetters die Gedanken, dass ich lieber

    doch noch ein, zwei Tage auf der Hrnlihtte htte warten sollen. Doch

    was ntzten jetzt solche Gedanken? Ich hatte mich entschieden und war

    abgestiegen. Nun musste ich versuchen, in der neuen Situation jede sichbietende Gelegenheit zu nutzen. Aus diesem Grund war ich auch hier

    herauf gestiegen. Ich wollte mich etwas umschauen, um eventuell in den

    nchsten Tagen eine grere Tour machen zu knnen.

    Am anderen Morgen war ich schon sehr frh wach und sah, dass der

    Himmel zum groen Teil mit Zirruswlkchen bedeckt war. Mir wurde

    sofort klar, dass wir in Krze wieder schlechtes Wetter haben wrden.

    Kurz entschlossen nahm ich meinen bereits gepackten Rucksack und fuhr

    mit der ersten Gornergrat-Bahn bis zur Endhaltestelle. Anschlieend fuhr

    ich mit der Seilbahn sofort weiter bis Station Stockhorn. Etwa eine

    dreiviertel Stunde spter stand ich bereits auf dem Gipfel des Stockhorns

    (3532 m). Ich war ganz allein und konnte in aller Ruhe und Beschaulichkeit

    das einmalig schne Bild in mich aufnehmen. Whrend Gorner- undGrenzgletscher zum Teil recht schmutzig aussahen, >>>

    25

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    strahlten und glitzerten die Gipfel ringsherum in blendendem Wei. Monte

    Rosa, Lyskamm, Cima di Jazzi und Strahlhorn standen zum Greifen nahe vor

    mir. Fr mich stand fest, dass ich versuchen wrde, auf die Cima di Jazzi zu

    gelangen. Es handelte sich hierbei um eine relativ leichte, ca. dreistndige

    Gletscher- und Schneetour. Ich legte die Steigeisen an, weil ich auf dem

    kurzen Firnhang zum Stockhorn-Gipfel bemerkt hatte, dass der Firn teilweisevereist war, und ich begann meine Wanderung in dem Moment, als eine

    Zweier-Partie sich anschickte, das Stockhorn zu erklimmen. Von der Tour

    selbst gibt es nichts Besonderes zu berichten. Nach dem Abstieg vom

    Stockhorn ging es meist in gut

    getretener Spur ber den

    rechten Rand des Findelen-

    Gletschers, einige grere

    Spalten in weitem Bogen nachrechts ausweichend, ganz

    allmhlich ansteigend zum

    Gipfel der Cima di Jazzi (3818

    m). Ich hatte fr den Aufstieg

    vom Stockhorn aus 2 Stunden

    bentigt, und mir war dabei

    ziemlich hei geworden. Das lag aber nicht an meinem Lauftempo, sondern

    an der enormen Hitze, welche die Mittagssonne ausstrahlte. Auf der

    italienischen Seite hatte sich bereits eine dicke Wolkenwand gebildet. Das

    war auch der Grund, weshalb ich mich nach einer nur knapp halbstndigen

    Rast, die ich wiederum ganz allein auf dem Gipfel verbrachte, schon wieder

    auf den Rckweg machte. Dieser war, obwohl es stndig abwrts ging, weit

    anstrengender als der Aufstieg. Der Firn war inzwischen so weich geworden,

    dass ich stndig bis ber die Knchel einsank, 3 Stunden brauchte ich

    deshalb fr den Rckweg. Inzwischen hatten sich drohende Gewitterwolken

    gebildet, und die Sonne kam nur noch ab und zu zum Vorschein. Froh

    darber, dass mir diese Tour noch gelungen war, sah ich der Wetternderung

    nun mit groer Gelassenheit entgegen. Auf dem Weg zur Seilbahn zuckten

    die ersten Blitze, begleitet von mchtigem Donnergrollen, und als ich in die

    Gornerbahn stieg, begann es zu regnen: Whrend der gesamten Fahrt

    hinunter nach Zermatt prasselte der Regen nieder und peitschte gegen die

    Fensterscheiben. Als ich in Zermatt ausstieg, regnete es noch genau so heftig,

    und es regnete pausenlos weiter drei Tage lang. Am vierten Tag lie derRegen endlich nach. Oben sah es wie zu Weihnachten aus. >>>

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    Bis auf 1800 Metern hinunter lag eine geschlossene Schneedecke. Das hatte

    natrlich seine Auswirkungen. Viele Touristen, Sommer- und Feriengstewaren abgereist, und mit einem Mal gab es pltzlich freie Zimmer, mitten in

    der Saison. Ich berlegte diesmal nicht lange, ob ich noch bleiben oder

    abreisen soll, sondern entschloss mich ganz schnell fr die Abreise. Nochmalsempor zum Matterhorn war bei diesem Wetter vllig nutzlos. Und fr eine

    andere Tour, die in den meisten Fllen mit der berwindung eines Gletschersverbunden gewesen wre, fehlte mir ein Gefhrte.

    Ich packte also meine Sachen, machte anschlieend noch einen Bummel

    durchs abendliche Zermatt, dessen buntes, internationales Leben undTreiben fr mich sehr interessant war, und trat am anderen Morgen die

    Heimreise an. Wenn sich auch mein sehnlichster Wunsch, das Matterhorn zu

    besteigen, nicht erfllt hatte, so war doch der Aufenthalt in diesembedeutenden Bergsteigerzentrum der Westalpen fr mich ein Erlebnis,

    welches unauslschlich in meiner Erinnerung haften bleiben wird.

    Limerick:

    Ein Kletterer aus Tegel,der kannte am Fels keine Regel.

    Er griff in die Ringe,

    und trat in `ne Schlinge.

    So klettern nur Sandsteinflegel. - wie -

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    Reisesplitter

    Wenn das Urlaubsziel in Sdtirol liegt, dann bietet sich an, die Fahrstreckezu halbieren. Und so haben wir uns als Zwischenaufenthalt das Dahner

    Felsenland im Pflzer Wald zum Erkunden ausgesucht. Die Region ist mitihren vielen Buntsandsteinfelsen

    ein bedeutendes und beliebtes

    Kletter- und Wandergebiet. DieFelsen liegen allerdings weit in

    der Landschaft verstreut, und

    eine Vielzahl von Felsmassivenwar im Mittelalter mit stolzen

    Burgen bebaut, deren Reste sich

    auch heute noch ber demgrnen Waldmeer erheben. EineWanderung in Hinter-weidentalfhrte uns zum "Teufelstisch".

    Zwei junge Kletterer waren

    gerade dabei, diesen Fels zu

    besteigen, und ich war sehrgespannt, wie der beachtliche

    berhang der "Tischplatte" zuberwinden sei.

    Um es kurz zu machen: Mit denHnden an der Kante hngend, musste das linke Bein in den in Handhhe

    liegenden Querriss gehoben werden und dann konnten mit

    Hftkraftuntersttzung die nchsten Griffe erreicht werden. Sah ziemlicheinfach aus - von unten! Im anschlieenden Gesprch mit den beiden

    Kletterern und der Frage, ob ihnen unser Klettereldorado imElbsandsteingebirge nahe Dresden bekannt sei, erntete ich erstaunte

    Gesichter.

    Na ja. Sie sind ja noch so jung und Deutschland ist gro.

    Berg Heil Volkmar

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    (Fortsetzung von Seite 15)

    und zum Zhneputzen unverzichtbar sind.

    Trotzdem erwischte es meinen Darm und

    meinen Magen zweimal ziemlich heftig.

    Etliche Rucksacktouristen, teils auf Fahrrdernsind uns begegnet, aber die durchdachte

    Organisation eines versierten Anbieters in

    kleiner Gruppe (10 Leute) lsst es in der

    begrenzten Zeit doch besser zu, die

    wesentlichen landschaftlichen Highlights

    kennen zu lernen. So wanderten wir zum

    Beispiel von Bishkek aus in zwei

    wunderschne Naturreservate hinein, besuchten die roten Sandstein-

    Canyons von Komorchek sowie den Skazka Canyon und lieen auch nicht die

    Kultur und das handwerkliche Knnen der Bewohner links liegen. >>>

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    Es wrde an dieser Stelle zu weit fhren, alles Erlebte ausfhrlich

    darzustellen. Im Rckblick trume ich jedenfalls von Menschen auf Pferden,

    von Schafherden und immer wieder von faszinierenden, Schnee gekrnten

    Bergen. Kirgistan ist ein Land, das sich wirklich zu entdecken lohnt. Aber

    wenigstens ein paar Fotos sollen neugierig auf das Land machen.Nhere Infos, zum Beispiel bernachtungsmglichkeiten, Ansprechpartner

    etc. beim Verfasser.

    Harald

    PS.: Und als ich wieder zu Hause war und wieder einmal eine Zeitung las,

    sprang mir dort eine Nachricht entgegen, nmlich die, dass im Dresdener

    Zoo gerade ein Schneeleopardenjunges geboren worden sei. In Kirgistan

    habe ich keinen Schneeleoparden gesehen, noch nicht einmal eine Fhrte.

    Das ist bei dem uerst scheuen, auf der roten Liste der bedrohten Tierarten

    stehendem Tier auch nicht verwunderlich. Aber in Dresden werde ich mirbestimmt bald einen leibhaftigen mal anschauen.

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    Elbsandstein-Splitter

    Der diesjhrige extrem niedrige Pegelstand der Elbe brachten an

    einigen Stellen Schtze zum auf tauchen, die blicherweise unseren

    Blicken verschlossen sind. So tauchten bei Wehlen so genannteHungersteine aus den Fluten. Die Steine wurden vor Hunderten Jahren

    bei extremen Niedrigwasserstnden in den Fluss gelegt und meist auch mit

    einer Jahreszahl versehen. Den Namen Hungersteine bekamen sie, weil

    Ernteausflle oder das Ende der Schifffahrt drohten, wenn diese sichtbar

    wurden.

    Anfang September fand zum zweiten Mal auf der Festung

    Knigstein der von Hobby-Kanonieren organisierte Kanonendonner berder Elbe statt. 200 Kanoniere aus Tschechien, Deutschland und den USA

    feuerten ihre nach historischem Vorbild gebauten Geschtze ber der Elbe

    ab. 33 Schtzenvereine in historischen Uniformen gaben eine bunte Kulisse

    ab. Gehrschutz hatten die Veranstalter empfohlen.

    Ein anderes, eher geruschlos ablaufendes Schie-Ereignis findet

    regelmig im Frhjahr statt. Dann tummeln sich diverse verhinderte Robin

    Hoods mit viel Ernsthaftigkeit und ausgerstet mit Pfeil und Bogen zwischen

    den Felsen und in den Wldern.

    Im Juni des kommenden Jahres findet bekanntlich in Sebnitz der

    Deutsche Wandertag statt. Prominente Botschafter haben sich fr das

    Ereignis mit ihrem guten Ruf zur Verfgung gestellt. Dazu gehrt auch

    Bernd Arnold. Zuletzt 1929 war das Wandertreffen im Elbsandsteingebirge

    zu Gast.

    Das Prinzip Natur Natur sein lassen gilt jetzt schon fr ber dieHlfte der Flche des Nationalparks. Bei dessen Grndung vor 25 Jahren im

    Jahre 1990 waren es lediglich 34 Prozent.

    Die beiden Schweizen des Elbsandsteingebirges sollen noch

    besser zusammenarbeiten. Die Tourismusvereine beider Seiten

    unterzeichneten in Prag ein entsprechendes Abkommen, die Prager

    Erklrung. Etwa eine Million Euro Frdergelder, die vorwiegend in die

    Infrastruktur und die Barrierefreiheit investiert werden sollen, werden inden kommenden drei Jahren von der EU erwartet.

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    Wieder gab es einen Waldbrand in der Schsischen Schweiz. Ende

    August brauchten etwa 100 Einsatzkrfte drei Tage fr das Lschen auch nochder letzten Glutnester. Eine 1200 Meter lange Schlauchleitung musste vom

    Lschteich am Winterberg bis zum Brandherd in den Affensteinen verlegt

    werden.Ursache war eine illegale Feuerstelle, die zudem leichtsinnig verlassen

    worden war.

    (brigens sind fast zeitgleich in Indonesien mindestens sieben Bergsteiger bei

    einem Waldbrand am 3265 Meter hohen Berg Lawu ums Leben gekommen.

    Auch dort war der Brand von einem nicht ordentlich gelschten Lagerfeuer

    ausgegangen.)

    Der Landrat des Landkreises Schsische Schweiz-Osterzgebirge undalle seine Brgermeister haben im Oktober bei Angela Merkel Alarm

    geschlagen, weil sie sich in der Flchtlingsproblematik besonders bei der

    Unterbringung an Grenzen angekommen sehen. Das knnte frHttenbetreiber zur Folge haben, dass deren Kapazitten beschlagnahmt

    werden knnten, falls sie wintertauglich sind.

    Der sehr trockene Sommer im vergangenen Jahr hat den schsischenWldern sehr zugesetzt. Bei den Bumen in der Schsischen Schweiz hatbesonders der Borkenkfer zugeschlagen. Die Kferdichte stieg auf bis zu

    8000 Tiere pro Falle in einer einzigen Woche. Von April bis einschlielich

    September waren es an einigen Standorten bis zu 30 000 Tiere.

    Wichtig fr unsere Jahresabschlussfahrt: Die Nationalparkverwaltung

    der Bhmischen Schweiz plant 2016 einen Weg anzulegen, der direkt von

    Hrensko bis Mezni Louka abseits der Strae fhrt. Er wre vier Kilometer langund ersparte den Wanderern das Tippeln auf der Landstrae. Er wre aucheine Alternative fr Teilnehmer unserer Jahresabschlussfahrt, die unbedingt

    mit dem PNV anreisen wollen.

    Es ist nicht auszuschlieen, dass die Burg Hohnstein zum

    Asylbewerberheim fr 200 Personen wird. 300 Leute haben am 22. Oktober

    auf dem Hohnsteiner Marktplatz dagegen protestiert. >>>

    33

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    Auch in Cunnersdorf soll das dortige Erbgericht ein Heim fr 50 Bewohner

    werden. Ein bayerischer Investor hat das Haus gekauft und anschlieend

    umgehend der Gemeinde als Asylbewerberheim angeboten.

    Die Schsische Schweiz Initiative (SSI) ist aus der Grnen Liga

    ausgetreten. Grund: Die Grne Liga schreckt seit dem Fhrungswechsel durchradikalen Naturschutz die Menschen vom Naturschutzgedanken ab.

    Hintergrund war eine von der Grnen Liga gebilligte Aktion an der Biwakwand

    bei Freiberg, bei der an dem Kletterfelsen alle Sicherungsringe abgesgt

    wurden. Der Felsen steht auf dem Grund und Boden des bisher eher

    unbekannten Schsischen Naturschutzverbandes Sachsen e.V., dessen Chef

    zugleich der Vorstandsvorsitzende der Grnen Liga ist. Eine einvernehmliche

    Lsung mit dem SBB hat dieser strikt abgelehnt und selbst eine

    Kommunikation verweigert.

    Die Nationalpark-Infostelle im Blockhaus auf dem Brand wurde

    vollstndig erneuert. Geffnet ist ganzjhrig von 10-18 Uhr. Auch das von

    Irmgard Uhlig geschaffene Relief der Schsischen Schweiz ist dort zu

    besichtigen.

    Bei den Epson International Pano Awards 2015 sind zwei 360o-

    Panorama-Aufnahmen des Fotografen Christoph Simon mit je einer

    Bronzemedaille ausgezeichnet worden. Sie sind auf der Homepage von

    BIWAK beim MDR unter http://mdr.de/static/biwak/panoramagalerie_3/ zu

    sehen. Die Bilder sind unbedingt sehenswert. Man kann mittels Cursortasten

    sich selbst drehen, eine irre Sichtweise, als ob man sich selbst am

    Kamerastandort befindet. Ein sieben Meter hohes Stativ hat auf dem

    Schrammsteingrat einen atemberaubenden Rundblick ber die

    Schrammsteine, das Kirnitzschtal, die Affensteine und das nebelverhangeneElbtal ermglicht. Auch einen Sonnenaufgang und die Milchstrae mit

    Barbarine sind zu bewundern. Einfach super.

    Im BIWAK-Archiv sind brigens auch andere interessante Filme zu sehen,

    beispielsweise von einer Kontrollbesteigung der Barbarine.

    Die Ortsumgehung von Pirna ist jetzt planfestgestellt. Es fehlt nur

    noch das Geld vom Bund. 77 Millionen Euro soll die Entlastung der jetzigen B

    172 kosten.- wie -

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    Vom Wir zum Ich

    Traditionell macht EBM im Frhjahr eine Radtour,

    die uns immer ein wenig das Berliner Umland

    nher bringt. So war es auch diesmal. Leider gabes bei der Vorab-Erkundigungsfahrerin einenUnfall, weshalb die diesjhrige Radtour erst im

    Herbst stattfinden konnte.Vom Potsdamer Hauptbahnhof aus ging eszunchst ber die Leipziger und die Templiner

    Strae in Richtung Caputh. Dort konnte dasLustschloss der Kurfrstin Dorothea, der Gemahlinvon Friedrich Wilhelm von Brandenburg besichtigt

    werden.Der Weiterweg fhrte uns immer mehr oderweniger dicht am Schwielowsee entlang ins kleine

    Malerdorf Ferch. Dort gibt es auch einen sehr

    interessanten Bonsaigarten. Das Seeufer

    begleitete uns bis Petzow. Auf dem Weg dorthinkommt man auch an der Pumpstation fr die

    Fontnen in Sansouci vorbei, die so tuschend

    hnlich einer Moschee vom Architekten Persiusgestaltet worden ist, dass hin und wieder

    Moslems dort anklopfen, um zu beten. DerSchornstein der Pumpstation ist brigens als

    Minarett gestaltet. Heute erledigen allerdingsElektromotoren die Arbeit, frher waren esDampfmaschinen. Auch Petzow hat ein Schloss

    nebst zugehrigem Schlosspark. Wenn manunsere Runde an einem Tag schaffen und auch

    Pausen einlegen will, muss man sich beiBesichtigungen sehr zurckhalten, denn Sehenswrdigkeit gibt es reichlich.

    ber die geschichtlich interessante Baumgartenbrcke ging es dann im weiten Bogenzurck nach Potsdam.

    Nach einem Bericht der Tourenleiterin nacherzhlt von Harald.

    PS. Wer beim Lesen dieses Berichts stutzt, dem sei empfohlen, einfach das Wir durch ein Ich zu ersetzen.

    Die Fahrtenleiterin stand am Potsdamer Hauptbahnhof nmlich allein mit ihrem Fahrrad in Warteposition

    und begab sich dann auch allein auf Tour. Trpfchenweise hatten alle gemeldeten Teilnehmer teils sehr

    kurzfristig mit den unterschiedlichsten Begrndungen abgesagt (u.a: Ich habe etwas Besseres vor.).

    34a

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    Aus aller Welt

    Bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio knnte erstmal das

    Klettern im Programm stehen. Der Gastgeber mchte nmlich Karate,

    Skateboard, Surfen, Base- und Softball sowie das Sportklettern olympischmachen. Die Entscheidung, ob Klettern ins Olympiaprogramm

    aufgenommen werden wird, fllt das IOC im August nchsten Jahres kurzvor den Sommerspielen in Rio de Janeiro.

    Nur 54 Teilnehmer aus sieben Lndern, ein Drittel soviele wie vor

    einem Jahr, nahmen am 2015er Himalaya-Marathon teil. Sieger wurde ein

    nepalesischer Soldat in vier Stunden, einer Minute und 54 Sekunden.Wanderer brauchen normalerweise zwei Tage fr die Strecke, die vom

    Everest-Basislager in ber 5000 Meter Hhe bis ins 3500 Meter hochgelegenen Namche Basaar fhrt.

    Wegen des Erdbebens im April war der Lauf verschoben worden.

    blicherweise wird der Lauf seit 2003 jeweils am Tag der Erst-Besteigungdes Everests am 29. Mai durchgefhrt.

    An Objekten fremder Eigentmer zu klettern ist ohne Erlaubnisein Straftatbestand (Hausfriedensbruch). Dies mussten Jugendliche ausZwickau erfahren, die die ber 50 Meter hohe Turmspitze eines

    Gymnasiums erkletterten. Die vier 18 bis 22 Jahre alten junge Mnner undzwei Mdchen mssen wohl auch die Kosten der herbei gerufenen Polizei

    berappen.

    Die lteste Htte im Allgu, das etwa 2100 Meter hoch gelegeneWaltenbergerhaus, muss abgerissen werden. Es ist nicht mehr sanierbar

    und wird deshalb durch einen Neubau ersetzt. Die Htte hatte zwar 70

    Schlafpltze, aber nur 45 Pltze im Gastraum. Die Betten waren teilweise

    nur 1.70 Meter lang, und es gab nur zwei Toiletten. Die Wirtsleutemussten auf 15 m hausen. Im September wurde das Schutzhaus nach 140

    Jahren geschlossen. Der Neubau soll 3,2 Millionen kosten und im Juli

    2017 fertig gestellt sein. >>>

    34b

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    Unter dem Spitznamen SchweizerMaschine luft der Schweizer ExtrembergsteigerUeli Steck. Im vergangenen Sommer machte erdiesem Spitznamen wieder einmal Ehre und bezwang

    alle 82 Viertausender der Alpen in nur 62 Tagen.

    Damit hat er sein erklrtes Ziel von 80 Tagen deutlichunterboten. Unterwegs war er fast ausschlielich nur

    mit Seil und Trinkflasche. Von Gipfel zu Gipfel sind er

    und seine jeweiligen Begleiter nur zu Fu gegangen oder mit dem Fahrradgefahren. berschattet wurde das Projekt durch den Tod eines ihn

    begleitenden Niederlnders, der am Mont Blanc abgestrzt war.

    Vereinzelt wurden auch Zweifel an Stecks Rekord geuert, da dieser nieBelege fr seine Gipfeltouren vorgelegt habe.

    In den letzten Jahren wurden in der Himalaya-Region ber 200neue Arten entdeckt, darunter je ein Reptil, ein Vogel und sogar ein

    Sugetier. Bei letzterem handelt es sich um den so genanntenStumpfnasenaffen, dessen Mini-Nase nach oben zeigt, weshalb er bei

    Regen seinen Kopf zwischen die Beine steckt, um kein Wasser in die Nase

    zu bekommen. Auch der Blaue Schlangenkopffisch wurde entdeckt, der inder Lage ist, an Land zu atmen und bis zu vier Tage auerhalb des Wassers

    zu berleben. Zudem kann er mit seinen Flossen bis zu 400 Meter weit

    voran schlittern.

    Erstmals seit vier Jahrzehnten war indiesem Jahr niemand auf dem Gipfel des Everest.

    Ausschlaggebend dafr war das starke Erdbeben

    im April, das die Frhjahrssaison ausfallen liesowie starke Strme und viel Schnee jetzt im

    Herbst.

    Lediglich der Japaner Nubokazu Nuriki hat zweiVersuche unternommen (ohne Zusatzsauerstoff und ohne Hochtrger). Er

    hatte den zweifelhaften Ehrgeiz als Erster nach dem Erdbeben auf dem

    Gipfel zu stehen. Bei seinen vier vorausgegangenen Versuchen hatte sichder 33-Jhrige neun Fingerspitzen erfroren.

    Whrenddessen gab es am Manuslu (8156 m) einen weiteren tdlichenUnfall. Auf dem Weg vom Gipfel zum Lager IV starb ein sterreicher.

    >>>

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    Das verheerende Erdbeben vom April in Nepal hat nach Ansicht

    verschiedener Geophysiker zu Verschiebungen der Erdoberflchenstrukturen

    gefhrt. So soll sich die nepalesische Hauptstadt Kathmandu um drei Meter

    nach Sden verschoben haben. Der Mount Everest, der nicht genau ber der

    Bruchzone liegt, soll sich offenbar um rund drei Zentimeter nach Sdwestenverschoben haben. Das berichtet die chinesische Karthografie-Behrde. Da

    die indische Kontinentalplatte stndig gegen die eurasische drckt, sie

    schiebt sich jhrlich zwei Zentimeter vor, habe sich der hchste Berg in den

    vergangenen zehn Jahren sogar um rund 40 Zentimeter nach Nordosten

    verschoben, das sind vier Zentimeter pro Jahr. Auerdem habe er sich um

    drei Zentimeter aufgerichtet.

    Termine zum Vormerken:

    8. 10. Januar 2016 Jahresanfangsfahrt zur Sdwand am

    Groen Zschirnstein

    19. Januar 2016 18.00 Uhr Gruppenstammtisch

    16. Februar 2016 18.00 UhrGruppenstammtisch

    19. 21. Februar 2016 *) Winterwanderung von unserer Htte aus

    15. Mrz 2016 18.00 Uhr Gruppenstammtisch

    *) voraussichtlicher Termin

    Limerick:

    Er klettre, prahlt ein Junge aus Waren,

    ab VIIa aufwrts seit Jahren.

    Er kletterte nur in der Halle,

    wo die Routen in jedem Fallevon oben gesichert waren. har

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    Was sonst noch erwhnenswert ist

    Beiderseits des Iser-Gebirgskamm ist das Isergebirgsgebiet des

    dunklen Himmels gegrndet worden. Damit soll die Lichtverschmutzungeingedmmt werden, die das Beobachten des Sternenhimmels erschwert

    bzw. in den Grostdten ganz unmglich macht.

    Das Gebiet umfasst eine Flche von 75 Quadratkilometern und reicht vonIzerka (Klein Iser) bis zur Tafelfichte und umschliet auf polnischer Seite die

    Groe Iserwiese und die Ortschaft Orle.

    Nach Angaben der Touristkbranche erwartet man bis 2020 jhrlichetwa1,6 Milliarden Touristen, die in den Bergen der Welt unterwegs sind.

    Eine neue siedlungsferne Trekkingroute anzulegen mit der

    Mglichkeit in zwei Trekkinghtten zu bernachten, plant der ForstbezirkNeustadt, zu dem auch groe Teile der Schsischen Schweiz gehren. Die

    Htte in der Nhe des Taubenteiches gehrt dazu. Der genaue Wegverlauf istaber noch nicht festgelegt, knnte aber beiderseits der Grenze entlang

    fhren.

    Die Highline-Welle hatnun auch den Himalaya erreicht.

    In einer Meereshhe von ber

    5000 Metern balancierte derungarische Extremsportler Bence

    Kerekes ber ein 32 Meter langesSeil.

    Vermummte Mitglieder der Grave Yard Kidz, ein Verein vonAdrenalin-Junkies, sind auf einen 244 Meter hohen Baukran geklettert und

    haben ungesichert auf dessen Ausleger akrobatische bungen gemacht. Bei

    Youtube haben sie die gefilmten Aktion eingestellt. Die Polizei ermitteltwegen Hausfriedensbruch.

    Lediglich eine Ferse gebrochen, und das bei einem Sturz aus 14

    Metern Hhe, hat sich ein 32-Jhriger in einem Kletterzentrum in Weyarn.

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    Bedenke: Drauen ist es anders!Spitzberg weiter sehr beliebt

    Zuletzt am 23. Mai 2015, als ein Tscheche an der Mittelwand abstrzte,

    machte der Spitzberg wieder von sich reden. Am Ostermontag des

    vergangenen Jahres gab es ebenfalls an der Mittelwand den vorerst letzten

    tdlichen Unfall, als sich eine Felsplatte mit samt denen dort an einem

    Umlenker sitzenden zwei Kletterern aus der Felswand lste. Beim Absturz des

    Tschechen war das Seil fr das Ablassen an der Mittelwand zu kurz. Wenig

    spter konnte der Eigentmer des Spitzberges und Vorsitzende des rtlichen

    Klettervereins, Volker Heinrich, einen Vater aufklren, der mit seinen zwei

    Kindern ebenfalls mit einem fr diese Wand zu kurzen Seil klettern wollte.

    Heinrich will das Klettergebiet aber nicht absperren, was er ja knnte. Denn

    er sieht, wie beliebt die Felsen sind. Erst krzlich hatte er eine Schulklasse mit

    behinderten Kindern dort und konnte erleben, wie motiviert diese waren und

    wie viel Spa es ihnen gemacht hat. Er hat aber jetzt Schilder aufgestellt, die

    angepasstes Verhalten sicher stellen sollen. Zum Beispiel das Verbot von

    Magnesia. Auf das Schild, das das Tragen eines Helmes empfiehlt, hat erinzwischen verzichtet, weil das nicht zu kontrollieren sei. Und auf einem

    anderen steht der Spruch Bedenke, drauen ist es anders. Dies angesichts

    der Kletterer (auch die Unfallopfer vom Ostermontag gehrten dazu), die

    hufig direkt aus der Halle zum Spitzberg kommen. Heinrich meint, Klettern

    sei eine sensible und demutsvolle Sache, und das wssten die meisten, aber

    eben nur die meisten.

    Die Ermittlungsverfahren wegen der Unflle wurden brigens inzwischen

    eingestellt mit dem Ergebnis, dass kein Fremdverschulden vorliege.

    brigens haben sich die alten Herren von den Grauen Hirschen bereit

    erklrt, alle Routen zu berprfen und farblich neu zu markieren. Die

    Mitglieder dieser Dresdener SBB-Vereinigung hatten fr die internationale

    Bekanntheit dieses Klettereldorados gesorgt.

    -wie-

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    EBM in Krze:

    Gruppenabende monatlich, jeweils am 3. Dienstag 18 Uhr (im Dezember am2. Dienstag). im Begegnungszentrum LIBEZEM, Rhinstrae 9, 10315 Berlin-

    Friedrichsfelde Tel.: 5229200

    Gruppenmitgliedschaft 10, Euro Beitrag/Jahr unabhngig von einer

    Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein (DAV). Eine Mitgliedschaft im DAV

    ist nicht Bedingung.

    Unsere Htte in Prossen steht allen Gruppenmitgliedern zur Nutzung offen,genauso deren Freunden und Bekannten, vorausgesetzt, es ist jemand von

    der Gruppe mit auf der Htte.

    bernachtungsgebhr 6.- Euro pP, Schler ab 10 Jahren 3.- Euro und unter

    10 Jahren 1 Euro.

    Httenmitgliedschaft 30 Euro/Jahr, dann bernachtungsgebhr nur 2,50Euro, Schler ab 10 Jahre 1 Euro, darunter frei. Abrechnung bei Willy

    Gricke (sh .unten).

    Die Htte befindet sich in 01814 Prossen, in der Ferienanlage Weinberg,Bungalow-Nummer 20 und 21; Anfahrt ber Bergstrae

    Httenschlssel gegen Pfand bei Thomas Klenz.Anmeldung bei Thomas Klenz (im Verhinderungsfall auch bei Ulf Knoll).

    Kontakte:

    Ulf Knoll0160/98 15 98 77, Alfred-Randt-Str. 16, 12559 Berlin

    Thomas Klenz67820278, Walchenseestr. 12, 12527 BerlinHarald Wiemann80 90 89 70, Akeleiweg 11,12487 Berlin

    Jochen Shler564 87 73, Cecilienstr. 172, 12683 Berlin

    EBM-Finanzen:Willy Gricke,[email protected]

    IBAN: DE51160500001100334366, BIC: WELADED1PMB

    Ausfhrliche Infos ber: www.einheit-berlin-mitte.de(Dort gibt es auch eineBelegungsbersicht.)

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