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Das BUND-Jahr in Hessen 2012 BUNDaktiv FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

Jahresbericht 2012 BUND Hessen

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Was macht der BUND in Hessen? - Einen Teil der Aktivitäten der Gruppen vor Ort und der landesweiten Aktivitäten sind in diesem Bericht für das Jahr 2012 zusammengestellt.

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  • Das BUND-Jahr in Hessen2012

    BUNDaktiv

    FRIENDS OF THE EARTH GERMANY

  • Vorwort 1

    Stadtnatur 2

    Artenschutz 4

    Klimaschutz/Energie 7

    Umweltbildung fr Kinder 8

    Groprojekte 10

    ffentlichkeitsarbeit 11

    Markt und Messe 14

    Exkursionen 15

    Feste, Jubilen und Kultur 16

    Ehrungen 18

    Grnes Band 20

    Rhnschaf-Projekt 21

    Artenschutz 22

    Klimaschutz/Energie 24

    Wald 25

    BUNDjugend 26

    Landesvorstand 30

    Arbeitskreise 34

    Landesgeschftsstelle 35

    BUND-Geschftsstellen in Hessen 36

    Einnahmen und Ausgaben 2012 34

    Mitglieder- und Frdererentwicklung 2012 35

    Impressum

    Texte: Hilbert Baldt, Julia Beltz, Dr. Stephan Consemller, Simone Emanuel, Sarah Friedrichsdorf, Almut Gwiasda, Karin Hartmann, Ursula Heidrich,Harald Hoppe, Jrgen Hutfiels, Andrea Malkmus, Roland Matern, Thorwald Ritter, Andreas Rossa, Michael Rothkegel, Richard Schmidt, Klaus Spieler,Claudia Stdele, Sabine Wolters, Marlis Zimmermann

    Redaktion: Julia BeltzTitelfotos: Hilbert Baldt, Martin Wegner/Pixelio.de, BUNDjugend Hessen, Michael Pyper, Uwe Steib, Ute WolfLayout: Julia BeltzDruck: mt Druck, Neu-Isenburg, gedruckt auf 100% RecyclingpapierBUND Hessen e.V., Frankfurt am Main, im Mrz 2013

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  • 1Liebe Leserin, lieber Leser,

    Mit unserem Jahresbericht BUND-aktiv 2012 stellen wir Ihnen wiedereine Auswahl des groen Engagements der vielen hundert BUND-Aktiven in ganz Hessen vor. Praktischer Naturschutz, Exkursionen,Infoveranstaltungen, Umweltbildung: die Palette der Aktivitten istvielfltig und eine besondere Strke des BUND.

    700 Jungbume fr den Griesheimer Kiefernhain des OrtsverbandesPfungstadt-Griesheim (Seite 2) und Erfolgreiche Umsiedlung vonErdkrten des Kreisverbandes Gieen (Seite 4) sind nur zwei Beispielefr erfolgreiche Biotop- und Artenschutzaktionen. Das Schulprojekt Streuobstwiese des Kreisverbandes Wiesbaden(Seite 8) und die Natur-Scouts des Ortsverbandes Rosbach (Seite 9)stehen exemplarisch fr viele Umweltbildungsprojekte mit Kindern. Unsere BUND-Gruppen setzen sich vielfach schon seit etlichen Jahrenunermdlich fr den Umwelt- und Naturschutz ein, das zeigt derBeitrag 30 Jahre BUND-Mrfelden-Walldorf (Seite 17). Dieses Engagement der Aktiven vor Ort wurde auch in diesem Jahrwieder mit einem Preis belohnt. Die Obstbaumsortenkartierung desBUND-Ortsverbandes Ober-Mrlen erhielt die Auszeichnung derUN-Dekade Biologische Vielfalt (Seite 18). Mit vielfltigen Aktionen wurde das bundesweite ArtenschutzprojektRettungsnetz Wildkatze hier in Hessen fortgefhrt und durch neueErkenntnisse zur Verbreitung der scheuen Waldbewohnerin besttigt.Lesen Sie dazu Wildkatzen-Nachweise im Odenwald und im Spes-sart (Seite 5) und Auf den Spuren der Wildkatze (Seiten 22 und 23).

    Wie immer haben auch die Aktivtten der BUND-Jugend ihren festenPlatz in diesem Heft, ebenso die wichtigsten Themen, die den Landes-vorstand im Jahr 2012 beschftigten. Auf der letzten Seite erfahren Sie, wo der BUND in Hessen mit eigenenGeschftsstellen prsent ist und wie Sie unsere vielen BUND-Gruppenvor Ort finden.

    Wir danken allen Aktiven, die mit groem Engagement, mit Fantasieund Sachkenntnis viele Projekte und Aktionen vor Ort umgesetzt unddamit zum Schutz von Natur und Umwelt in Hessen beigetragenhaben.

    Wir wnschen Ihnen viel Freude bei der Lektre unseres Jahresberichtes 2012.

    Jrg Nitsch und Herwig Winter Michael RothkegelVorstandssprecher Geschftsfhrer

    Vorwort

    Jrg NitschVorstandssprecher

    Herwig WinterVorstandssprecher

    Michael RothkegelGeschftsfhrer

  • 2Ortsverband Pfungstadt-Griesheim

    700 Jungbumefr den GriesheimerKiefernhain

    Inmitten der Wohnbebauung wchst imOsten Griesheims auf einer dnenhnli-chen Flche als kleine Naturoase eincirca sechs Hektar groes Kiefern wld -chen. Nachdem hier in der Nachkriegs-zeit bereits u. a. ein Sport platz, zweiSchu len, ein Kindergarten und einSpielplatz entstanden, droht diesesWldchen nun mangels Nachwuchslangsam zu verschwinden. Viele Kiefernmussten den diversen Baumanahmenweichen, andere sind abgngig. Inzwi-schen ist der Hain stark ausge lich tet. Esfinden sich fast nur noch 60- bis 80-jhrige Kiefern. Ohne Pflege und Ver-jngung droht der Verlust der wertvol-len stdtische Grn- und Naherholungs-flche, in der u. a. Waldkauz, Wachol-derdrossel, Nachtigall, Grasmcke undSchwanzmeise brten.

    Deshalb hat sich der rtliche BUND dasZiel gesetzt, unter dem Stichwort Revi-talisierung, den stand ortgerechten Kie-fernbestand langfristig zu sich ern. DieFlcheneigentmer, die Stadt Griesheim,der Landkreis Darmstadt-Die burg undder Bauverein AG Darmstadt tragen dasProjekt. Der BUND hilft den Grundstckseigen-tmern bei der Planung und Pflege derNeupflanzung und stellt die Setzlingezur Verfgung.

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    Im Frhjahr 2012 wurde gemeinsam mitFachfirmen auf dem Gelnde der Carlo-Mierendorf-Schule mit der Pflanzungvon 200 einjhrigen Setzlingen begon-nen. Insgesamt wurden im letzten Jahrca. 700 vom BUND gestiftete Pflnzchenauf drei verschiedenen Flchen gesetzt.

    Die Kooperation mit der Stadt Gries-heim gestaltet sich allerdings teilweiseetwas schwierig, da das Wldchen nichtplanungsrechtlich gesichert ist und Teil-bereiche daher als mgliche Siedlungs-flche in Frage kommen. Bestens hinge-gen klappt die Zusammenarbeit mit denbeiden anderen Grundstckseigent-mern: sie engagieren sich auch bei derwichtigen Pflege der Jungpflanzen.

    Neben der Nachpflanzung einiger abge-storbener Setzlinge ist fr die Zukunftein zwei ter Pflanzabschnitt im Bereichder Baumhausschule des Landkreisesvorgesehen. Auch auf den st lich an-grenzenden privaten Grundstcken mitWohnbebauung, Handels- und In-dustrie be trieben ist der Charakter desKiefernhains noch erkennbar und es be-steht Interesse, diesen zu bewahren. DenAktiven des BUND wird also auch knf-tig die Arbeit zum Erhalt des Kiefern-waldes nicht ausgehen.

    Ortsbegehung und erste berlegungen zur Revi-

    talisierung des Kiefernwldchens am 31.08.2011:

    von links Frau Heckmann (Bauamt), Herr Feld-

    mann (Bauhof), Brgermeisterin Winter, Herr

    Schecker (Bauhof) und Dr. Jrgen Wolf (BUND)

    BUND Ortsverband Pfungstadt-GriesheimDr. Jrgen [email protected] www.pfungstadt.bund.net > in Griesheim> Kiefernhain

    Wie berall in der Region hat sich durch den Klimawandel begnstigt der hochinvasive Gtterbaum auf allendrei Grundstcken des Kiefernwld-chens ausgebreitet. Er bedroht denNachwuchs und wird den Hain ohneGegenmanahmen absehbar dominierenund schlielich verdrngen. Der Gtter-baum ist zudem leicht toxisch, riechtunangenehm und ist wertlos fr die hei-mische Insekten- und Vogelwelt. SeineBeseitung ist schwierig, aber zur Zeitnoch mit vertretbaren Aufwand mg-lich. Dies wird auch von den Grund-stckseigentmern des Wldchens sogesehen. Bisher er folg te die Zurckdrngung al-lerdings nur zgerlich oder mit unge-eigneten Mitteln. Das Angebot desBUND, bei der Bekmpfung des Gtter-baums auch auf anderen ffentlichenGrund stck en zusammenzuarbeiten,wurde von der Stadt Griesheim leidernicht aufgegriffen. Die Ortsgruppe wirddas Thema Gtterbaum in Kooperati-on mit dem BUND Darmstadt trotzdemwei ter verfolgen.

    Links: Schtzende Halskrausen fr die Setzlinge von links Norbert Strz, Werner Grimm, Dr. Jrgen Wolfund Karin Posegga-Strz beim Pflanzen der kleinen Kiefern

    Rechts: Nachwuchs im Kiefernhain

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    Ortsverband Viernheim

    kologische Nische inder Stadt: BUND-Aktionbeim Freiwilligentag

    Der jhrliche stattfindende Freiwilligen-tag in der Stadt Viernheim und der ge-samten Region Rhein-Neckar wurde von

    der BUND-Ortsgrup-pe 2012 zum erstenMal als Rahmen freine praktische Na-turschutzaktion ge-nutzt.

    Unter dem Mottokologische Ni-sche IlvesheimerWeg setzten die

    Teilnehmer am 15. September 2012 ineiner kleinen neuen stdtischen Grn-anlage eine Reihe von Manahmen zurVerbesserung der Lebensraumqualittfr diverse Tierarten um. Angefangenbeim Anbringen verschiedener Nistks-ten und Insektenbruthilfen ber Boden-austausch speziell fr Sandbienen biszum Vergraben von Erdhummelbrut-rumen reichten die Aktivitten. Einegrere Aktion war die Anlage einerTrockenmauer mit Hohlrumen fr Ei-dechsen und einer Igelburg in der Mitte.Angeschlossen daran wurde eine abge-dichtete Lehmpftze, die Baumaterialfr Schwalben und auch eine Wasser-stelle fr vor allem Vgel und Insektenbietet.

    Die Mitmachaktion fhrte bewhrteBUND-Aktive und andere Teilnehmerdes Freiwilligentages zusammen undhat sich damit als Kontakt schaffendesForum bewhrt. Alle waren sich einig,dass es im nchsten Jahr in diesemRahmen weitergehen soll.

    BUND OV ViernheimPeter DresenTel. 06204/7 53 [email protected]>ber uns>BUND vor Ort>Viernheim

    Whrend aus Pflanzenstngeln Insektennisthilfen entstehen wird der Trockenmauerstandort vorbereitet

    Zuerst wird die Igelburg eingegraben die Steine fr die Mauer liegen schon bereit

    Fast fertig zum Schluss wird die Lehmpftze angelegt

  • 4KV Gieen

    Erfolgreiche Umsiedlungvon KreuzkrtenDer BUND Gieen konnte im Mai 2012unter besonderem Einsatz von Team-sprecherin Andrea Hager, dem BUND-Kollegen Michael Jnemann (BUNDMarburg) und in Kooperation mit derOberen Naturschutzbehrde kurzfristigeine groe Anzahl von Larven der be-sonders geschtzten Kreuzkrte umsie-deln. Die Tiere waren in den ehemaligenWasserpflanzenbecken einer Grtnereigeschlpft. Das Gelnde steht jedochunmittelbar vor einer Umnutzung. In Abstimmung mit der zustndigenNaturschutzbehrde wurde ein Umset-zungskonzept erarbeitet und ein Ziel-biotop im Gieener Westen auserkoren.

    In tagelangem Einsatz und mehrerennchtlichen Kontrollgngen wurden

    OV Frankfurt Sdwest

    Neues Laichbiotop frErdkrtenIn Frankfurt-Schwanheim durchschnei-den mehrere Straen die Wanderwegeder Erdkrten zu den angestammtenLaichgewssern in der SchwanheimerDne. Seit 1997 helfen Aktivisten desBUND den tapsigen Erdfarbenen mitden goldenen Augen ber diese Straen.Zuerst wurde der Kelsterbacher Knotengebaut, dann die B40a als Sdumge-hung Hchst. Der BUND (besondersEberhard Best, Jens Henrich) musste umden Einbau von Krtentunneln kmp-fen. Leider war das nur an einem Teil-abschnitt mglich. Erst mit der Anbin-dung der Leunabrcke an die B40a ab2004 bot sich die Gelegenheit fr dieAnlage eines Laichbiotops im Walddiesseits dieser Strae. Anstelle einesProvisoriums in einer Wildtrnke wurde2007 das jetzige Laichbiotop auf 250 mmit 150 m Wasservolumen gebaut undmit Dernoton (finanziert vom Umwelt-amt Frankfurt) hochwertig und dauer-haft abgedichtet.

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    rund 20.000 Larven der Kreuzkrte inverschie denen Altersstadien aus demAltstandort abgefischt und in Beckenzwischengehalten, bis sie alt genug freine Umsiedlung ins Zielbiotop waren.Hierfr musste alles, was sich an Behl-tern eignete, zu Kreuzkrtenkinderstu-ben umfunktioniert werden. Nachdemdie Kaulquappen die kritische Jugend-phase berstanden hatte, konnten sieschlielich ab Mai 2012 in mehrerenTransporten zum zuknftigen sicherenLebensraum gebracht und dort entlassenwerden.

    Auerdem wurden auch einige Kamm-molche (!) und Teichmolche gerettet undin ein geeignetes Zielbiotop gebracht.

    BUND KV GieenAndrea Malkmus (Geschftsfhrung)[email protected] Hager (Sprecherteam)[email protected] www.bund-gieen.de

    Andrea Hager beim Absaugen der Krtenlarvenaus den Becken der Grtnerei

    Michael Jnemann entlsst einen Eimer vollerJungtiere in die neue Heimat

    Laichksten zeitlich versetzt aufgestelltwerden, um die gesamte Verweildauerder Zwangsinsassen abzukrzen.

    Seit 2006 sank die Zahl der gesammel-ten Krten auf dem Weg ins alte Laich-gewsser von 318 in 26 Eimerfallen auf50 in14 Eimerfallen. Dafr ist der neueTeich jedes Jahr schwarz vor lauterKaulquappen.Nun steht die Pflege des neuen Laich-biotops im Vordergrund. Die Kaulquap-pen brauchen eine offene, sonnige Was-serflche. Rohrkolben (Typha latifolia)wurde 2011 in einem anstrenden Ar-beitseinsatz von Hand restlos entfernt 2012 ging es dann dem Wasser-Knte-rich (Polygonum amphibium) an denKragen. Auch das Ufer muss regelmiggemht oder von Weiden- und anderenBaum-Schsslingen befreit werden.

    Bald werden nur noch drei Eimer an derRampe zur Kelsterbacher Brcke ge-stellt. Hier kommen die Krten sonstunter die Rder.

    BUND OV Frankfurt-SdwestUrsula [email protected]>Ortsverbnde>Frankfurt-Sdwest

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    Umgesetzte Erdkrten im Laichkasten

    Zu Anfang gab es ein Problem: Wiesollten die in die angestammten Teichestrebenden Krten im Ersatzbiotop ge-halten werden, ohne die schon freiwilligdort laichenden Krten auszusperren?Zunchstt stellte der Krtenexperte RudiTwelbeck einen Laichkasten zur Verf-gung. Der wurde dann in das Biotop ge-stellt als Kfig fr die neuen Teichbe-wohner. Dieser Behlter wurde dann2009 von den BUND-Aktiven dreifachselbst nachgebaut. Jetzt knnen die

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    Ortsverband Gelnhausen

    ... und im Spessart Bisher gab es nur sporadisch Meldungenber die Beobachtung von Wildkatzenin der Spessart-Region, auch Totfundean Straen belegten das Vorkommender scheuen Waldbewohnerin. UnterLeitung von Dr. Carsten Nowak, Leiterder Abteilung fr Wildtiergenetik undNaturschutz des Senckenberginstitutesin Gelnhausen und Mitglied der BUND-Ortsgruppe Gelnhausen, wurde Anfangdes Jahres 2012 in einer Testphase einWildkatzen-Monitoring durchgefhrt. Inden Waldbereichen von Gelnhausen,Linsengericht und Biebergemnd wur-den mit Baldrian getrnkte Lockstcke

    Kreisverband Odenwald

    Wildkatzen-Nachweiseim Odenwald ...Der BUND hat den Nachweis der Euro-pischen Wildkatze fr den hessischenOdenwald erbracht. 20 Helferinnen undHelfer betreuten im Winter und Frh-jahr letzten Jahres 50 Lockstcke imKreisgebiet zwischen Hchst und Er-bach, Breitenbrunn und Brensbach.Durch wchentliche Kontrollen der mitBaldrian getrnkten Holzpfosten wurdenach Tierhaaren gefahndet. Die etwa 20eingesammelten Haarproben wurdenauf die Reise geschickt, die sie ber denTisch des Koordinators des bundeswei-ten Untersuchungsprogramms inThringen bis ins Labor der Sencken-berg-Forschungsstation in Gelnhausenfhrte.

    Mitte Juni erreichten dann die erstenErgebnisse den Odenwaldkreis und dieSensation war perfekt: Am 23.02.12 warin der Gemeinde Brensbach eine Wild-katze unterwegs, die sich an dem dortaufgestellten Lockstock gerieben hat.Damit ist zum ersten Mal seit ber 100Jahren wieder eine Wildkatze im Oden-wald nachgewiesen worden!

    BUND Kreisverband OdenwaldHarald HoppeTel. 06163/91 21 [email protected]

    www.bund-hessen.de/wildkatze

    von Mitgliedern des BUND Gelnhausenaufgestellt und betreut, in Bad Soden-Salmnster von der Mitarbeiterin imSenckenberginstitut Frau Mundorf (FJ)und im Jossgrund durch Jugendlichedes Jugendhilfezentrums Don Bosco.

    Die genetische Auswertung der Tierhaa-re erfolgte im Senckenberginstitut undEnde November konnte Dr. Nowak aneinem sehr gut besuchten Vortrags-abend ber die Befunde berichten: dieExistenz von insgesamt 16 Einzelindivi-duen, 10 Kudern und 6 Ktzinnen konn-te belegt werden! Die meisten Tierewurden im Jossgrund nachgewiesen,einige im Raum Bad Soden-Salmster.

    Der fehlende Nachweis in Gelnhausenund Linsengericht bedeutet nicht, dassdort keine Wildkatzen leben, da dieStcke nur in einer Testphase und nichtsystematisch verteilt wurden. Insgesamtwar es ein berraschendes und sehr er-freuliches Ergebnis und der Hinweis aufeine beachtliche Wildkatzenpopulationim hessischen Spessart.

    BUND Ortsverband GelnhausenDr. Stephan ConsemllerTel. 06051/96 703 90 (AB)[email protected] > Gelnhausen > Aktionen> Auf den Spuren der Wildkatze im hessischenSpessart

    Wildkatzen-Lockstcke werden mit Baldrianprpariert im Odenwald von Harald Hoppe ...

    ... und im Spessart von Frau Mundorf (Sencken-berginstitut)

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  • 6Kreisverband Wetterau

    Gefhrliche Baum-schutzhllen BUNDwarnt vor Fallen frJungvgel

    Wer im Frhsommer durch den Waldluft, findet auf Frei-/Windbruchflchenhufig Wiederaufforstungen vor. Diejungen Bume werden in der Regeldurch Schutzhllen gegen den Wildver-biss geschtzt. Diese Schutzhllen sind100 cm hoch und haben verschiedeneDurchmesser. Um ein gnstiges Klein-klima zu schaffen sind im unteren Be-reich ca. 20 kleine Luftlcher ausge-stanzt.

    Diese Hllen bieten auf Freiflchen oftdie einzigen erhhten Sitzmglichkeitenfr Vgel. Im Frhsommer ist zu beob-achten, wie besonders die noch unsiche-ren Jungvgel diese Hllen als Sitzplatzaufsuchen.

    Mitglieder des BUND Wetterau habenim vergangenen Jahr in solchen Hllenmehrere Kadaver von Vgeln gefunden,die offenbar in die glatten Rhren hin-eingefallen sind und keine Mglichkeithatten, wieder daraus zu entkommen.Dass dies keine Einzelflle waren, habenden Naturschtzern auf Nachfrage eini-

    Kreisverband Odenwald

    Schonende Mhver-fahren retten Jungtiere

    Der BUND Odenwald pflegt regelmigeine Streuobtswiese in Hchst. Da derMaschineneinsatz unter Obstbumenwegen der herabhngenden ste nahezuausgeschlossen ist, werden Teilflchenmit der Sense gemht. Bei einem sol-chen Arbeitseinsatz wurde am 31. Mai2012 ein junges Reh gefunden, das sichin typischer Art auf den Boden drckteund dem Sensenblatt knapp, aber un-verletzt entging.

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    ge Waldarbeiter besttigt. Von diesenHllen drften allein hessenweit einigeMillionen in Verwendung sein.

    Der BUND KV Wetterau hat sich darauf-hin mit der zustndigen Vogelschutz-warte und der Unteren Naturschutz-behrde in Verbindung gesetzt. Die Vo-gelschutzwarte hat mit der Landesbe-triebsleitung fr Forstschutz bei Hessen-Forst Kontakt aufgenommen und dorterfahren, dass seitens Hessen-Forst kei-ne Mglichkeit zur Entschrfung derHllen gesehen wird: Die Hersteller derHllen shen keine Veranlassung, dieHllen umzugestalten. Der BUND Wet-terau hatte vorgeschlagen, eines derLuftlcher im unteren Bereich zu ver-grern, so dass Vgel aus der Hlleentkommen knnen.

    Die einzige Mglichkeit, die Herstellerzu einer Produktnderung zu veranlas-sen, wren Aussagen zu flchendecken-den Erfahrungen, z. B. durch die Um-weltverbnde.

    Der BUND Wetterau sucht nun nachHinweisen auf hnliche Beobachtungen.Mglicherweise knnten mit den vorge-schlagenen nderungen viele tausendVgel gerettet werden. Der BUND wirdsich mit dem Thema auch an die ande-ren Umweltverbnde wenden.

    BUND KV WetterauJrgen [email protected]/wetteraukreis

    Jrgen Hutfies vom BUND KV Wetterau

    Junge Rehe bis zu einem Alter von etwazwei Monaten fliehen bei Gefahrennicht, sondern reagieren erst, wenn sieberhrt werden. Viele Rehkitze werdendaher bei der Heuernte verletzt odergettet. Zur Vermeidung solcher Unflleknnen Schleppstangen an Mhwerkenangebracht werden, die durch das hoheGras streifen und Rehe durch Berhrungaufschrecken. Auch durch das Befahrenoder Begehen der Wiesen unmittelbarvor dem Mheinsatz lassen sich jungeRehe rechtzeitig vertreiben aber derartarbeitsintensive Methoden sind in derheutigen Landwirtschaft vielfach nichtmehr blich weil unwirtschaftlich.

    Auch dies ist ein Beispiel fr die Not-wendigkeit von Naturschutzleistungen,die Landwirten ihren Mehraufwand zu-gunsten der Umwelt honorieren. Die an-erkannten kologischen Anbauverbnde z.B. Demeter, Naturland, Bioland versuchen, fr ihre Mitglieder entspre-chende Leistungsvergtungen zu errei-chen. Jeder Kunde im Supermarkt undBioladen kann so durch seine Kaufent-scheidung einen Beitrag fr den Schutzder Rehkitze und anderer Wildtiereleisten.

    BUND Kreisverband OdenwaldHarald HoppeTel. 06163/91 21 [email protected]/odenwald

    Rehkitze ducken sich ins Gras anstatt zuflchten dieses wurde beim Mhen derBUND-Streuobstwiese rechtzeitig entdeckt

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    Klimaschutz/Energie

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    Ortsverband Hainburg

    Neue Photovoltaik-anlage in Hainstadt Im Juli 2012 wurde unter Beteiligungdes BUND eine 9,95 kWp Photovoltaik-anlage auf dem Dach des Friedhofsge-budes in Hainstadt errichtet. Damitknnen jhrlich etwa 9.100 kWh fr

    Freude ber die neuen Photovoltaikanlage: von links Ralf Stenger (Esatek), Bernhard Bessel (BrgermeisterHainburg) und die Aktiven von BUND/AMU Manfred Simon, Susan Ritter, Thorwald Ritter, Rudolf Wenzel

    den Eigenverbrauch des Gebudes ge-nutzt oder ins ffentliche Netz einge-speist werden.

    Die Firma Esatek hat die 51 Solarmodu-le auf das Dach montiert und die Be-triebsteile installiert. Finanziert wird dieAnlage durch Anteile von Mitgliedernder AMU (Arbeitsgemeinschaft Menschund Umwelt Hainburg), die wiederumMitglied im BUND ist, und weiteren Un-tersttzern. Der Mindestanteil betrgt500 und wird mit einer jhrlichen Til-gung von 5 % ab 2013 und einer at-traktiven Verzinsung von 2 % pro Jahrzurck erstattet.

    Nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz(EEG) werden 20 Jahre lang 18,92 Centspro kWh fr diese CO-freie Stromver-sorgung garantiert. Lngerfristig ist dieAnlage nicht nur ein Beitrag zum Kli-maschutz, sondern senkt auch dieStromkosten der Gemeinde fr dasFriedhofsgebude. Der Gemeindevor-stand zahlt fr den hier erzeugten So-larstarom schon heute einen Betrag un-terhalb der aktuell marktblichen Be-zugskosten.

    BUND OV Seligenstadt-Hainburg-MainhausenThorwald RitterTel. 06182/6 96 [email protected]

    Die AMU hat auf Ihrer Homepage www.amu-hainburg.de/solar.html einen Lageplan aller bekannten Solarstromanlagen in Hainburg erstellt

    Ortsverband Bad Homburg

    Energiegewinnung inBrgerhand ?!Zu einer gut besuchten Informations-veranstaltung rund um Energiegenos-senschaften und andere Mglichkeitenzur Brgerbeteiligung an der Energie-wende hatte der BUND Bad Homburgam 5. Juni 2012 eingeladen.

    Bernhard Brauner (Genossenschaftsver-band) stellte die Entwicklung der Ener-giegenossenschaften dar und informier-te ber den rechtlichen Rahmen fr dieGrndung und fr den Betrieb. Er be-tonte, dass Genossenschaften sehr stabi-le Rechtsgebilde sind, die selten Pleitegehen. Auerdem sind sie nach demMotto Ein Genosse eine Stimme ba-sisdemokratisch organisiert.

    Diethardt Stamm stellte das Geschfts-modell der Energiegenossenschaft Mit-telhessen vor. Bisher haben diese Ener-giegenossen nur Photovoltaikanlagen,beabsichtigen aber auch Windkraftanla-gen in der Region aufzustellen. Sie le-gen Wert darauf, mglichst viele regio-nale oder zumindest deutsche Produktezur Energiegewinnung einzusetzen, umeine hohe Akzeptanz zu erreichen.Stamm kritisierte die oligopole Strukturbei der Stromerzeugung in Deutschlandund sieht in den Energiegenossenschaf-ten ein zuknftiges Gegengewicht dazu.

    Sandra Schmidt stellte das Konzept frdie Neue Energie Taunus e.G. vor. Zudieser Genossenschaft soll nur ein ein-geschrnkter Mitgliederkreis zugelassenwerden entweder Kunden der Stadt-werke oder der Raiffeisenbank Oberur-sel. Die Raiffeisenbank steuert dabei dasgenossenschaftliche Know-how bei unddie Stadtwerke das technische Wissen.Die Standorte fr Energieparks sind hiernicht auf die Region beschrnkt.

    Herr Schrter von den Stadtwerken BadHomburg stellte ein nicht genossen-schaftliches Modell zur Finanzierungvon Windkraftanlagen fr die Stadt BadHomburg vor, das noch nicht ganz aus-gereift war. Hierbei sollen sich die be-troffenen Brger ber eine Art Genuss-scheine an der Finanzierung beteiligenknnen. Um die Akzeptanz zu erhhensollen diese Genussscheine ber demMarktzins verzinst werden.

    BUND Ortsverband Bad HomburgHilbert [email protected]

  • 8Ortsverband Eppstein

    Unterwegs in Wiese,Wald und Bach Im Rahmen des BUND ProgrammesKunterBUND mit Kindern durchs Jahrbot der BUND Eppstein am 16.9.2012eine Bach-, Wald- und Wiesenwande-rung an.

    Mit Begeisterung stapften groe undkleine Naturinteressierte ber Wiesen,durch den Wald und auch durchs Was-ser. Das Bchlein hatte ca. 15C , sodass es ganz gut war, Gummistiefel an-zuhaben. Auer einem kleinen Fischleinwurde nicht viel entdeckt. Vielleicht lages an der Jahreszeit. Doch jeder erkann-te einmal das eine oder andere Krautund wute, wofr es ntzlich ist oderwomglich giftig. Viel Wissen liefertenschon die sieben- und achtjhrigen Kin-der, was nicht erstaunt, wenn man wei,dass sie mit ihren Eltern oft in der Natursind. Aus Binsen bastelten die KinderBoote und waren erstaunt, dass dieseganz wunderbar im Bach schwammenund man toll mit ihnen spielen konnte.Auch dem Ufer mit seiner dichten Be-pflanzung und den Insekten wurde Be-achtung geschenkt. Mit Hilfe von Land-karten fhrten dann die Kleinsten dieGruppe zurck. Bei schnem Sptsom-merwetter waren schnell 2 Stunden umund alle zufrieden am Ziel.

    BUND OV EppsteinKarin HartmannTel. 06198/[email protected]

    Kreisverband Wiesbaden

    SchulprojektStreuobstwieseDer BUND Wiesbaden organisiert ge-meinsam mit dem Streuobstkreis Wies-baden seit 2012 ein Projekt fr Grund-schulkinder auf der kleinen Streuobst-wiese des Dilthey-Gymnasiums. Nach-dem die innerstdtische kleine Naturoa-se jahrelang kaum gepflegt und auchnicht genutzt wurde, sollten die 15Obstbume gefllt werden. Das konnteverhindert werden, weil sich eine enga-gierte Lehrerin zunchst an den Streu-obstkreis Wiesbaden um Hilfe wandte.Mit Erfolg: Im Mrz 2011 fhrte derVerein - gefrdert vom Umweltamt -eine Grundsanierung durch. Es folgtenweitere Pflegeeinstze sowie ein Pro-jekttag, bei dem Schlerinnen undSchler die pfel sammelten und ber100 Liter Most kelterten. Immer tatkrf-tig daran beteiligt: Dietrich Krger, Mit-glied im Streuobstkreis und im BUND.

    Fr das Jahr 2012 entwickelte daraufhinder BUND Wiesbaden in Kooperationmit dem Streuobstkreis Ideen fr einedauerhafte naturpdagogischen Nut-zung des Gelndes. Grundschulkinderder nahe liegenden Blcherschule (Zu-lieferschule fr das Dilthey-Gymnasi-um) sollten die Obstwiese mit verschie-denen Aktivitten durch das ganze Jahrbegleiten. Sandra Pietzner und AnnaPietsch vom BUND entwickelten einpdagogisches Konzept und so konnteeine 2. Klasse fnf spannende Vormitta-ge auf ihrer Streuobstwiese erleben:

    Im Frhjahr ging es um das Kennenler-nen des Areals und verschiedener Obst-sorten und auch um den Obstbaum-schnitt. Der Frhsommer war dem The-ma Blten und Bestuber gewidmet,hier war sogar ein richtiger Imker dabei. Im Sommer wurden die Tiere der Streu-obstwiese unter die Lupe genommenund die Wiesenpflege stand an. Und imHerbst konnten dann endlich die pfelgeerntet, untersucht und zu Most verar-beitet werden. Den Abschluss im Winterbildete die Verwertung der pfel: In derSchulkche wurden Bratpfel mit ver-schiedensten Fllungen hergestellt.

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    Das Projekt soll im Jahr 2013 fortge-fhrt werden, damit eine weitere Grund-schulklasse die kleine Obstwiese in derInnenstadt entdecken und dabei viel-leicht auch gleich die neue Schule ken-nenlernen kann.

    BUND KV WiesbadenSandra PietznerTel. 0611/2 40 41 38,[email protected]

    Auf der Streuobstwiese durch das Jahr: Kinderder Klasse 2b von der Blcherschule mit SandraPietzner (Foto Mitte) und Karsten Sporleder (Fotounten) vom BUND

    Wo gehts denn jetzt lang? Kleine Scouts bei derNaturwanderung in Eppstein

  • 9Am 3. November schlielich stand dasEichhrnchen im Mitttelpunkt. Die Kin-der erfuhren wie und wovon diese Tiereleben, wie man sie schtzen kann undworan man ihre Anwesenheit erkennt.Dann ging es auf Spurensuche querdurch Bsche und Gestrpp. Undtatschlich konnten dann ein paar Kin-der stolz berichten, ein Eichhrnchengesehen zu haben. Abwechslungsreichedrei Stunden vergingen wie im Flug, einkurzer Film wurde prsentiert und beiFrage- und Antworten-Spielen kam je-der mal zu Wort auch das ehrenamtli-che BUND-Betreuerteam. Entlassen wurden die Natur-Scouts miteiner Handvoll Nsse um zu prfen,ob auch bei ihnen daheim die scht-zenswerten Eichhrnchen leben.

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    VOrtsverband Rosbach

    Natur-Scouts

    Der BUND Ortsverband in Rosbach hat2011 die Natur-Scouts ins Leben geru-fen. Natur-Scout knnen Kinder zwi-schen 6 und 10 Jahren werden. Nachdem Start der Natur-Scout-Treffen imJahre 2011 fanden weitere drei Termineim Jahr 2012 statt. Jedes dreistndigeTreffen hatte ein eigenes Motto.Am 1. September streiften 21 Natur-Scouts durch den Rosbacher Wald,spielten, entdeckten und lernten unterAnleitung, was sich in ihrer Umwelt sotut. Julika Exner, externe Umwelt-pdagogin, hatte mit drei Helfern (Die-ter Kurth, Markus Schfer und UweSteib) aus den BUND-eigenen Reihenein gutes Team, um den Kindern berdrei Stunden spannende und unterhalt-same Abwechslung zu bieten. Nach demgegeseitigen Kennenlernen gab es inter-essante Suchspiele und Rtsel- und Be-stimmungsaufgaben. Kleine Tierchenwurden im Lupenbecher einfangen, an-hand kindgerechter Bestimmungsbcherund -tafeln identifiziertund dann natr-lich wieder frei gelassen. Die Kinder er-forschten ihre Umgebung, kletterten anSteilhngen krochen durch Tunnel.

    Am 6. Oktober trafen sich die Natur-Scouts auf einer Streuobstwiese amOrtsrand von Ober-Rosbach. Das Treffenstand natrlich im Zeichen des Apfels.Zunchst wurde der Geschmack unter-schiedlicher Apfelsorten getestet. Dannging es daran, Apfelsaft zu pressen. Anmehreren Stationen konnten die 21 Kin-der hierbei aktiv werden. Zuerst wurdendie pfel gewaschen und in Stcke ge-schnitten. Der nchste Schritt war dasHckseln. Danach kam das Hckselgutin eine kindgerechte Presse. Der frischgepresste Saft wurde gesiebt und konntedann direkt abgefllt werden. Nach dreiStunden hatten die fleiigen Natur-Scouts 25 Liter leckeren Apfelsaft pro-duziert, der natrlich sofort von allenprobiert wurde. Jedes Kind konnte et-was davon mit nach Hause nehmen.

    Die Natur-Scouts mit dem BUND-Betreuerteam

    Links: Vorbereitung zum Apfelsaft-Pressen. Rechts: Dem Eichhrnchen auf der SpurFo

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    Der BUND Ortsverband Rosbach ist be-geistert ber den Zuspruch, den die Na-tur-Scouts-Treffen haben, und dankt al-len Kindern und ihren Eltern fr ihr In-teresse und das entgegengebrachte Ver-trauen. Das erfolgreiche Angebot soll imJahr 2013 fortgesetzt werden.

    BUND OV RosbachUwe [email protected]

    Kreisverband Rheingau-Taunus

  • 10

    Teiches, der Rodung von Parkbumenund der Entfernung von Feuchtberei-chen wurde ein vom BUND angeregterRunder Tisch Landesgartenschau 2014eingerichtet. Diese offene Gruppe konn-te wesentlich zum Informationsaus-tausch und zur Bercksichtigung vonvielen Anregungen beitragen, wie z.B.die Verlegung von Wegen aus den emp-findlichen Uferbereichen, die Schonungund Wiederaufwertung von Auwald unddie gemeinsame Suche nach geeignetenAusgleichsmanahmen fr die verblei-benden Eingriffe. Dennoch gibt es auchim BUND strikte Gegner des Projektesund etliche unserer Kritikpunkte wurdenbisher nur vertagt.Der BUND Gieen mchte dieseGroveranstaltung, fr die immerhinmit insgesamt rund 700.000 Besucherngerechnet wird, aber auch als Plattformfr Naturschutzthemen nutzen. Mit an-deren Gruppen wie der AGENDA 21Gruppe Gieen oder der Biologiedidak-tik der Justus-Liebig-Universitt Gieenwerden geplante Aktionen abgestimmt.Der BUND wird hier das Thema Torffreigrtnern aufgreifen. Ob das Gropro-jekt Landesgartenschau auch ein Schau-fenster fr Naturschutzthemen werdenkann, wird die weitere Entwicklung undUmsetzung erst zeigen.

    BUND KV Gieen Andrea Malkmus [email protected] [email protected]

    Kreisverband Gieen

    Kritisch engagiert imProjekt Landesgarten-schau 2014Fr 2014 ist in Gieen die Landesgar-tenschau mit dem Motto Auf zu neuenUfern! geplant. Der BUND wirkte vonAnfang an intensiv an der Weiterent-wicklung der Teilplne Lahnaue undWieseckaue sowie den sogenanntengrnen Korridoren, die beide Gebieteverbinden, mit: durch Brgerbeteiligun-gen, Beiratsarbeit, Vor-Ort-Exkursionen,Stellungnahmen und Pressearbeit. Bisher konnten die weitgehende Erhal-tung von naturnahen Uferzonen an derLahn, die Verringerung von baulichenEingriffen in naturnahe Teichufer unddie Reduzierung von Flchenverbrauchdurch Wege und Befestigung erreichtwerden. Der BUND Gieen wirkt aufeine sachgerechte Umsetzung der Pla-nung nach geltendem Naturschutzrechthin, um dauerhaft negative Auswirkun-gen durch das Groevent im stdtischenNaherholungsraum und angrenzendenFFH-Gebiet zu minimieren.Die kritische Begleitung wird dadurcherschwert, dass nur fr einen Teil derManahmen eine Verbandsbeteiligungerfolgt. Nach Protesten gegen diese Vor-gehensweise und Kritik an verschiede-nen Einzelvorhaben, etwa der Errich-tung eines Cafs im Uferbereich eines

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    Kreisverband Offenbach

    Pro Bannwald undgegen 30 MillionenTonnen KiesabbauAnlsslich des Errterungstermins am4. Juni 2012 in der Langener Stadthallezum Antrag der Firma Sehring zur Ro-dung von ber 80 Hektar Bannwald, Er-weiterung der Nassauskiesung und Teil-verfllung einer Kiesabbauflche inLangen bekrftigten die Naturschutz-verbnde BUND und NABU ihre ableh-nende Stellungnahme. Mit Beschluss derRegionalversammlung vom 27.4.2012 nderung des Regionalen Flchennut-zungsplanes zum Erhalt des Bannwal-des war das Vorhaben bereits gestopptworden, der Errterungstermin ermg-lichte aber noch einmal die Darstellungaller Gegenargumente.

    Beim Errterungstermin (von links Utta Schurig,Klaus Gbel, Reiner Plasa, Thorwald Ritter)

    Infospaziergang des BUND Gieen im Mai 2011 in der Wieseckaue

    Der Erhalt des Bannwaldes, der Klima-und Artenschutz und der vorbeugendeGrundwasserschutz sowie Aspekte derNaherholung verbieten die Rodung undAusbeutung der Flche, so BUND-Kreisverbandsvorsitzender ThorwaldRitter. Die grundlegenden Bedenkender Naturschutzverbnde wurden durchdie Fachbehrden untersttzt diessollte zur Ablehnung des Antrages derFirma Sehring fhren, der auch nichtdurch Nebenbestimmungen und weitereGutachten verbessert werden kann. Fr die Deckung der Anwaltskosten (ju-ristische Untersttzung bei Errterungs-termin und Stellungnahme) werdenSpenden erbeten.

    BUND KV Offenbach Thorwald RitterTel. 06182/6 96 00

    Stellungnahme und Spendenkonto: www.langen-egelsbach.bund.net

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    ffentlichkeitsarbeit

    Kreisverband Limburg-Weilburg

    Umweltpreis SeOrange fr LimburgerLandschaftsarchitektin Mit dem Umweltpreises 2011 des BUNDLimburg-Weilburg wurde im Januar2012 die Limburger Landschaftsarchi-tektin Sabine Kraus ausgezeichnet. Seitvielen Jahren arbeitet sie ehrenamtlichfr den Verein Leben nach Tschernobyle.V. (Sitz in Frankfurt), der Menschenin dem von der Reaktorkatastrophe vonTschernobyl besonders schwer getroffe-nen Weirussland hilft. Dieser Vereinhat 1994 das Kinderzentrum Nadesh-da (Hoffnung) nahe der weirussi-schen Hauptstadt Minsk erffnet. Diesesgemeinntzige weirussisch-deutscheProjekt kmmert sich besonders umjunge Menschen aus den verstrahltenGebieten. Jhrlich werden ber 4000Kinder zur Rehabilitierung und Erho-lung aufgenommen. Das Kinderzentrumengagiert sich auch fr Bildungsange-bote, kologische Landwirtschaft undsaubere Energie.

    Sabine Kraus war mehrfach mit einemTeam aus Limburg vor Ort, vor allemum Spiel-, Aufenthalts- und Erlebnis-stationen aus Naturmaterialien fr dieKinder zu bauen. In seiner Laudatiosagte der BUND-Kreisvorsitzende GerdZimmermann: Die Arbeit von SabineKraus in Nadeshda und ihr ganzkonkretes und sehr wirksames Engage-ment fr die Opfer der Atomkatastrophehaben uns sehr beeindruckt. Sie plant,organisiert, packt aktiv mit an und leis-tet so einen eindrucksvollen Beitrag freine Verbesserung der Situation vonKindern in Weirussland.

    Auch zu Hause ist Sabine Kraus seitmehr als zwanzig Jahren im Umwelt-und Naturschutz aktiv. Besonders enga-gierte sie sich fr das bundesweite Pro-jekt Zukunftswald 2000 gemeinsammit dem BUND pflanzte sie auf demGelnde einer Limburger Schule vierziggroe Laubbume.

    BUND KV Limburg-WeilburgGerd ZimmermannMozartstrae 24, 65594 RunkelTel. 06482/17 [email protected]

    www.freunde-nadeshda.de

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    ann ber die Kinderarbeit, die in Schokolade

    und Kaffee steckt, die Umweltvergiftungbeim Textilfaseranbau bis hin zur Fi-nanzierung von Brgerkriegen durchdie Einfhrung neuer Informationstech-nologien spannte sich der Bogen, dender BUND vorstellte. Auf einer vierten Stellwand konnten dieBesucher ihre eigenen Vorschlge fremprenswerte Themen anbringen.Harald Hoppe vom BUND-Odenwaldfreute sich ber die ungewhnliche undfruchtbare Kooperation zwischen Kunst-schaffenden und einem Umweltverband.

    BUND Kreisverband OdenwaldHarald HoppeTel. 06163/91 21 [email protected]/odenwald

    Informationen und Bilder: www.artisrug.de

    Kreisverband Odenwald

    KunstaktionEmprt Euch! Im Rahmen des Kultursommers Sd-hessen beteiligte sich der BUND-Oden-wald an der Aktion Emprt Euch desHetzbacher Knstlers Oskar W. Rug.Dieser hatte die franzsiche MalerinMuguette Bastide und den Kollegen Jr-gen Rau eingeladen, den weitlufigenGarten von Rugs Elternhaus an derMmling zu einem einzigartigen Frei-landlabor umzugestalten. Installationenzu den Themen Flucht, Tierschutz undTechnik gaben den Besuchern un-vorhergesehene Denkanste beimSpaziergang durch eine naturnaheBachlandschaft.

    Zu den Perspektiven der Knstler trugder BUND-Odenwald seine emprens-werten Themen bei. Auf drei Stellwn-den wurde das verborgene Blut the-matisiert, das in vielen unserer alltgli-chen Gebrauchsgter enthalten ist:

    Preistrgerin Sabine Krausmit Gerd Zimmermann(links) und Hermann Maxeiner vom BUNDLimburg-Weilburg

    Emprendes - thematisiert auf den Tafeln desBUND Odenwald

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    Kreisverband Wiesbaden

    Wrfelrennen undKnetmnnchen beimVerkehrswendefestAm 23. September 2012 fand in Wies-baden das erste Verkehrswendefest statt,organisiert von der Initiative jes (jetztEnergie sparen) in Kooperation mit ver-schiedenen Gruppen wie ADFC, Attac,BUND, VCD, SPD, Grnen, Linken/Pira-ten, Initiative Biebricher gegen VerkehrXXL und Ringkirchengemeinde.Rund um die sonst vom Autoverkehr re-gelrecht umzingelte Ringkirche warendie Straen gesperrt, so dass es jedeMenge Platz gab fr Musikbhne, Stn-de und Aktionen. Und die Anwohnerkonnten sich ber einen Sonntag ohneVerkehrslrm freuen.

    Kreisverband Kassel

    Schmetterlinge auf derdOKUMENTAMit ihrer Freilichtinstallation einesknstlich angelegten Gartens frSchmetterlinge hat die DsseldorferKnstlerin und Biologin Kristina Buchauf der dOCUMENTA (13) in Kassel 100Tage lang die Aufmerksamkeit vielerBesucher auf sich gezogen. Mit Brenn-nesseln und Disteln bepflanzt, sorgtedieses kleine blhende Inselparadiesdafr, dass die dort ausgesetztenSchmetterlinge ideale Nahrungsbedin-gungen vorfanden. Dieser Garten en mi-niature sollte als symbolische Geste derWiederherstellung, der die Mglichkeitdes Scheiterns schon innewohnt ver-standen werden, der dem Land ein ab-surd kleines Bruchstck des biologi-schen Reichtums zurckerstattet, den eseinmal besa (aus: dOCUMENTA (13)Das Begleitbuch).

    Der BUND Kreisverband Kassel nahmdieses Kunstwerk zum Anlass, auf diebedrohte Vielfalt in Natur und Land-schaft aufmerksam zu machen und ver-teilte an interessierte Besucher zahlrei-che Schmetterlingsbroschren und Falt-bltter zu den BUND-Faltertagen.

    BUND Kreisverband KasselGeschfsstelle im Umwelthaus KasselWilhelmsstr. 2Tel. 0561/1 81 [email protected]

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    Kreisverband Wetterau

    AufkleberKeine Werbung Gegen die Abfallflut im Briefkasten hatder BUND Wetterau 1000 AufkleberKeine Werbung, die sich an den aktu-ellen Vorschriften fr Briefkastenwer-bung orientieren, hergestellt und ver-teilt. Jurgen Hutfiels vom BUND Wet-terau empfiehlt darber hinaus, sich on-line in die Robinsonliste einzutragen.

    BUND KV WetterauJrgen [email protected]/wetteraukreis

    www.robinsonliste.de

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    dOKUMENTA-Besucherinnen im Gesprch mitBarbara Lehman vom BUND Kassel

    Der BUND Wiesbaden hatte fr das Festdie Band Straigten Up engagiert, diemit Swing- und anderen Klassikern frschwungvolle Unterhaltung sorgte.Am BUND-Stand konnten Kinder ihreIdeen zum Thema Verkehr mit Kneteumsetzen und beim Wrfelrennen galtes, als RadlerIn oder FugngerIn dietypischen Wiesbadener Widrigkeiten frnicht motorisierte Verkehrsteilnehmer-Innen zu berwinden.

    BUND Kreisverband [email protected]

    Per Wrfelspiel unterwegs in Wiesbaden (oben);Sandra Pietzner vom BUND beim Kneten mitKindern (unten)

    Gegen die Papierflut der Aufkleber des BUNDWetterau

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    ffentlichkeitsarbeit

    Kreisverband Frankfurt

    Online-MagazinGrostadtgrnIm Herbst 2012 erschien die erste Aus-gabe des Online-Magazins Grostadt-grn des BUND Frankfurt, das sich auf48 Seiten ganz dem Thema Pilze wid-met. Einmal jhrlich soll es das Magazinknftig geben immer mit einem ande-ren Themenschwerpunkt. Dabei geht esnicht nur um die BUND-Arbeit: Gastau-toren aus den verschiedensten Berei-chen sollen von ihrem Wissen und ihrenErfahrungen berichten.

    Das Projekt wurde mageblich von zweiPersonen betreut. Das Publishing fandmittels der Open Source Software Scri-bus statt und fr die Umwandlung desPDFs in ein Magazinformat wurde dasfreie Angebot von issuu.com genutzt.Kosten entstanden lediglich durch denBetrieb des Homeoffice, die Verpfle-gung und einige Fahrten, um das Maga-zin gemeinsam zu gestalten.

    Fr alle, die auch Lust bekommen ha-ben, ein Online-Magazin herauszubrin-gen, hier ein paar Tipps: Das Erstelleneiner solchen Publikation erfordert guteOrganisations- und Kommunikations-fhigkeiten. Kontakte zu Menschen, diesich mit der betreffenden Thematik aus-kennen und deshalb beraten oder Arti-kel beisteuern knnen, sind von Vorteil.Weiterhin sollte man ein Hndchen frdas Publishing und das Schreiben vonArtikeln haben. Ein Magazin lebt zudemdurch Bilder. Das kann unter Umstn-den recht teuer werden, wenn man kei-ne eigenen parat hat und sie deshalbkaufen muss. Auerdem ist es sehrwichtig darauf zu achten, immer dieBildnutzungsrechte einzuholen. Das giltauch fr Scans aus Bchern.

    Der Zeitaufwand sollte nicht unter-schtzt werden. Ein Magazin wie dieseshier bekommt man zu zweit in vierWochen Vollzeitarbeit entspannt hin,meint Nina Stiehr vom BUND Frankfurt.

    www.bund-frankfurt.deGeschftsstelle: Tel. 069/67 70 09 46Geschftszeiten: Mo 1017 Uhr [email protected]

    Online-Magazin Grostadtgrn: Pilze!Viele Menschen sammeln essbare Pilze oder geben sich ganz der Pilzfotografiehin. Andere ziehen mit Bestimmungsbchern durch die Natur und begeisternsich fr seltene Arten. Der grundlegende Nutzen von Pilzen fr uns Menschenwird jedoch hufig bersehen: Pilze bewahren als Zersetzer alle Lebewesen auf

    dieser Erde vor einem Ertrinken in organischem Material.Das Magazin beleuchtet das Thema Pilze in seiner ganzen Vielfalt: Es geht um Pilze imFrankfurter Stadtwald, die Ausbildung zum Pilz-Coach, den Nutzen giftiger Inhaltsstoffe,um die Probleme bei der Pilzbestimmung per Bestimmungsliteratur und um die Bedeutungder Pilze in Kunst und Kultur. Dazu gibt es Buchempfehlungen, einen Fotowettbewerb, eineKinderseite und vieles mehr.

    Die nchste Ausgabe mit dem Thema Stadtnatur erscheint im Sommer 2013.

    Titel und Inhaltsbersicht der ersten Grostadtgrn-Ausgabe

    Screenshots: so sieht das Magazin am Monitor aus

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    Ortsverband Wehrheim

    Pflanzenbrse seit 22 Jahren2012 fand die Pflanzenbrse des BUNDWehrheim bereits zum 44. Mal statt.Zweimal im Jahr Ende April und EndeSeptember bietet der BUND dieses Fo-rum fr Gartenbesitzer, die Stauden,Stecklinge oder Smlinge aus ihrenGrten verschenken mchten oder diegerade einen Garten neu anlegen odernach speziellen Blumen und Kruternoder hbschen Zimmerpflanzen suchen.

    Die Idee keimte vor 22 Jahren, als sichdrei Gartenbesitzerinnen im BUND dar-ber rgerten, dass sie berzhligePflanzen mangels Interessenten auf denKompost werfen mussten. So wurde1990 die Pflanzenbrse installiert, zumTausch von Stauden, Smereien, Gehl-zen und Zimmerpflanzen. Das Besonde-re daran: Alles ist kostenlos! Die BUND-Aktiven freuen sich aber ber eineSpende, die auch gerne gegeben wird,wenn die Kundschaft einen Waschkorbvoll heimischer Stauden und Kchen-kruter nach Hause trgt.

    Guten Rat gibt es ebenfalls: zur Pflan-zenauswahl, zur Kompostbereitung,zum Grtnern ohne Gift und ohne Ver-wendung von Torf. Whrend der zwei-stndigen Brse tauschen sich die Hob-bygrtner rege aus. Alle sind sich einig,dass fr Natur und Artenvielfalt viel er-

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    Ortsverband Gelnhausen

    Messe ko-TrendsBei idealem Messewetter fanden wie-der viele Besucher, am Samstag undSonntag auch viele Familien den Wegnach Gelnhausen-Meerholz.Die Messewurde durch die Schirmherrin Ministe-rin Lucia Puttrich am Freitag erffnetund mit einem kumenischen Schp-fungs-Gottesdienst gefeiert. ZahlreicheGesprche fanden ihren Abschluss inkonkreten Anfragen und Angebotsan-forderungen. Wie auch bei den voraus-gegangenen Messen betonten die Aus-steller auch dieses Mal die gute Vor-orientierung und das bereits vorhande-ne Wissen der Besucher.Ein besonderes In-teresse fanden indiesem Jahr die E-Bikes, die am Randedes Messegelndes ge-testet werden konnten, aber auch Hy-bridmotoren und E-Mobile. Die Nach-frage nach Biomasse-Heizungen, Hei-zungen mit Kraft-Wrmekopplung,Wrmepumpen, solarthermischen Anla-gen und PV-Anlagen war ungebrochenhoch. Erfreulicherweise auch die Nach-frage nach kostromanbietern mit demGrner Strom Label und nach den neu-en Frderrichtlinien der Wrmegewin-nung aus erneuerbaren Energiequellen.Nahezu alle Anbieter waren mit demVerlauf der diesjhrigen KO-TRENDSzufrieden und signalisierten ihre erneutePrsenz im Jahr 2013.

    BUND Ortsverband GelnhausenDr. Stephan Consemllerwww.bund.net/[email protected]

    www.oeko-trends.de

    reicht werden kann, wenn in den Grtenheimische - und pflegeleichte! - Pflan-zen wachsen.

    Der logistische Aufwand fr die Brseist relativ gering. Auf dem Parkplatz ei-nes Futtermittelhndlers werden zweistabile Tapeziertische aufgestellt (vor22 Jahren auf dem Sperrmll gefun-den!) und mit alten Duschvorhngenbedeckt. Darauf knnen die fnf bissechs BUND-Helferinnen alle gespende-ten Pflanzen sortieren. Erfahrung mitden Pflanzenarten und ihren Standort-ansrchen ist hilfreich, denn nicht im-mer kennen die Spender die Namen desmitgebrachten Grns. Die Aufgabenverteilung funktioniertnach so vielen Jahren reibungslos: EineHelferin bringt Messer und Spaten zumTeilen von Stauden mit, eine andere altePlastiktten, Zeitungspapier und Krepp-band zum Einpacken und Beschriften.An Wasserkanister, Eimer und Handtuchwird genauso gedacht wie an Besen undSchaufel fr das anschlieende Reinigendes Platzes. Und wenn nach zwei Stun-den so gut wie alle Pflanzen an denMann oder die Frau gebracht werdenkonnten, sind alle hoch zufrieden. Manchmal wandert aber auch die eineoder andere Pflanze zurck in den eige-nen Garten - bis zur nchsten Pflanzen-brse.

    BUND OV WehrheimAlmut [email protected]

    Ein eingespieltes Team - die Pflanzen-Damen vom BUND Wehrheim

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    Exkursionen

    Kreisverband Gieen

    Bienen in der Stadt

    Am 8. Juli 2012 veranstaltete der BUNDGieen in Kooperation mit dem NeuenGieener Kunstverein und der Frank-furter Knstlergruppe Finger einengut besuchten Bienenspaziergangdurch die Gieener Innenstadt. Die Frankfurter Knstler betreiben dieStadtimkerei als soziokulturelles Pro-jekt unter dem Motto Einwohnerakti-vierung werden Kinder und Erwachsenealler sozialen Gruppen eingebunden.Die Bienenvlker knnen in der Giee-ner Schottstrasse (Innengrnflche st-lich Schottstrasse) besucht werden.Die BUND-Aktive und Imkerin SabineWolters erluterte beim Rundgang diekologischen Zusammenhnge zwi-schen vielfltigem Blhpflanzen, arten-reichen Parks und Grten und Insekten.Hier hob sie insbesondere die kologi-sche Bedeutung der Bienen als wichtigeBestuber hervor.

    BUND KV GieenSabine [email protected]

    Information und Honigverkauf:www.kunstverein-giessen.de

    Ortsverband Frankfurt-West

    Wildpferde fressenkeine NatternkpfeAm 10. Juni 2012 ging es mit RichardSchmidt vom BUND Frankfurt-West aufFahrrad-Tour zum WildpferdeprojektCampo Pond. Die Tour fhrte zunchstam Main entlang bis das hinter Hanaugelegene ehemalige Militrgelnde deramerikanischen Streitkrfte erreichtwurde. Dort stellte Dr. Marion Beil vomUmweltamt Hanau ein interessantes Ar-tenschutzprojekt der Kommune vor.

    Die Natur hat das aufgegebene Militr-gebiet wieder fest im Griff: die tiefenSpuren der Panzerketten verwandelnsich in temporre Kleingewsser in de-nen der Laich der Kreuzkrten prchtiggedeiht. Der Bienenwolf treibt seingrausiges Unwesen und auch der selteneWiedehopf ist anzutreffen. Was aber das 100 Hektar groe Gelndebesonders wertvoll macht, ist dertrockene Magerrasen, auf dem Prze-walski-Wildpferde zur Zucht und zurspteren Auswilderung gehalten wer-den. Der sandige Boden dort entsprichtin etwa dem in der Mongolei oder inKasachstan, wohin die Pferde z.T.zurckgebracht werden sollen. Mit demtrockenen Bewuchs kommen die Step-penpferde ausgezeichnet zurecht, nur

    Reges Interesse an Bienen und Blten in derStadt

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    den dort sehr hufigen Blauen Nattern-kopf verschmhen sie.

    Nach einer Einkehr im Druckhaus, ei-ner wunderschn am Main gelegenenGaststtte, machte sich die Gruppe aufden Rckweg. Bei immer noch bestemWetter ging fr einige nur bis Hanau (S-Bahn), der harte Kern aber radelte wie-der nach Frankfurt und beendete denAusflug beim ppelwoi in der Schwan-heimer Mainlust.

    BUND OV Frankurt-WestRichard SchmidtTel. 069/3025 35www.bund-frankfurt.de > Ortsverbnde > Frankfurt-West

    www.hanau.de > Leben in Hanau> Natur & Grn > Artenschutz > Urwildpferde in Hanau

    Fast wie in der mongolischen Steppe im Campo-Pond bei Hanau trainieren Przewalski-Wildpferde dasLeben in freier Wildbahn

    Przewalski-Wildpferdesind die letzten echten,also genetisch reinenWildpferde. In freierWildbahn ist die Art aus-

    gestorben, einzelne Tiere haben aber inZoos berlebt. Aus ihnen werden weltweitNachkommen gezchtet, um die Art zuerhalten und zum Teil wieder in den ur-sprnglichen Steppen-Lebensrumen inder Mongolei, in China und in Kasachs-tan auszuwildern.

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    Ortsverband Bad Homburg

    7. Bad HomburgerApfeltagDer traditionelle Apfeltag in Bad Hom-burg, den die Kommune gemeinsam mitrtlichen Vereinen durchfhrt, dient derFrderung des Anbaus von hochstm-migen Obstbumen auf Streuobstwie-sen. Auch die BUND-Ortsgruppe war2012 wieder dabei, als am 23. Septem-ber morgens um 9 Uhr die Stnde auf-gebaut wurden. Pnktlich um 11 Uhrstanden Tische und Bnke und die Kel-ter des BUND bereit. Hier wurden dieBesucher mit frisch gepresstem Senversorgt - immer wieder unter enga-gierter Mithilfe von Kindern, die sichmit aller Krperkraft an der Mostpro-duktion beteiligten. Sehr praktisch, dassdie Schafe vom Nachbarstand die aus-gepressten Apfelreste gleich verspeisenkonnten.

    BUND Ortsverband Bad HomburgHilbert [email protected]

    Feste, Jubilen und KulturD

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    TIV Ortsverband Bensheim

    BUND-Apfelfest

    Beim diesjhrigen Apfelfest des BUND-Ortsverbandes Bensheim wurden wiederzentnerweise pfel geerntet, gesammeltund zu frischem Apfelmost gekeltert.Der BUND Bensheim hat seit 1992 eineStreuobstwiese im Norden von Auer-bach mit ca. 4400 qm Flche in Pflege.Dort stehen ca. 50 Hochstmme: Diemeisten sind Apfelbume, darunter alteSorten wie Boskop, Dlmener Rosenap-fel, Schlesischer Lehmapfel, Kaiser-Wil-helm und Auerbacher Zwetschge.

    Streuobstwiesen sind ein Mosaik ausverschiedenen Kleinlebensrumen. Des-halb knnen auf ihnen rund 5000 Tier-und Pflanzenarten leben. Typische Be-wirtschaftungsformen wie extensiveMahd und Beweidung frdern einen im-mensen Pflanzenreichtum im Unter-wuchs. Viele bunt blhende Kruter wieMargerite, Witwenblume, Wiesensalbei,Veilchen und Schlsselblume gehrendazu. An den Bumen gedeihen speziel-le Pilze, Moose und Flechten. Mit Obst-baumblten und Frchten liefert der Le-bensraum ein ganzjhriges Nahrungs-angebot. Von besonderem Wert sind dieStreuobstbestnde als Bienenweide frdie Imkerei. Den grten Anteil an Tier-

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    BUND OV [email protected]

    arten nehmen Insekten wie Kfer, Wes-pen, Hummeln, Bienen und Schmetter-linge ein. Fr viele Vogelarten und Su-getiere sind alte Streuobstbestndedurch ihren Hhlen und ihren Totholz-reichtum die ideale Lebenssttte.

    Streuobstwiesen werden ohne Einsatzsynthetischer Mittel bewirtschaftet unddurch den ausreichend langen Reifepro-zess der Frchte ist deren Vitamingehaltbesonders hoch. Streuobstwiesen sindmit ihrer traditionellen Bewirtschaf-tungsweise ein Teil unserer Landeskul-tur. Bis zum 20. Jh. entstanden ber3000 Obstsorten, darunter viele nur rt-lich verbreitete. Die Vielfalt der altenSorten gilt gegenber Krankheiten undSchaderregern als besonders robust undist somit ein wertvolles genetisches Re-servoir. Seinen Namen verdankt dasStreuobst seiner frher oftmals unregel-migen Anordnung, die aussieht, alsseien die Bume zufllig ber die Flchegestreut worden.

    Auch in Grten rund um das Haus kn-nen Obstbume verschiedener Gregepflanzt werden. So kann gesundesObst geerntet und auch ein kleiner Bei-trag zur Artenvielfalt geleistet werden.

    pfel waschen, hckseln, pressen und dann densen Most genieen: viel Betrieb am Standbeim Bad Homburger Apfelmarkt (unten HibertBaldt vom BUND Bad Homburg)

    Im Einsatz fr artenreiche Streuobstwiesen: Jung und Alt von BUND Bensheim

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    Ortsverband Mrfelden-Walldorf

    30 Jahre BUNDMrfelden-WalldorfSeinen 30. Geburtstag feierte der BUNDOrtsverband Mrfelden-Walldorf imJahr 2012. Am 30. September wurdenrund 100 Gste an der Httenkircheaus dem Startbahn-West-Widerstandbegrt, drunter viele Grndungsmit-glieder.

    Der BUND Mrfelden-Walldorf hat heu-te ca. 300 Mitglieder und gehrt damitzu den grten Ortsverbnden in Hes-sen.Die Stadt Mrfelden-Walldorf mit ca.34.000 Einwohnern liegt 18 km sdlichvon Frankfurt. Diese Region ist durcheine Vielzahl von Autobahnen, Bahnli-nien und den Frankfurter Flughafenstarken Umweltbelastungen ausgesetzt.Arbeitsschwerpunkte des Ortsverbandesliegen daher in der Erfassung der Um-weltdaten:Von1992 bis 1995 fhrte die GruppeMessungen zur Ozonbelastung imStadtgebiet durch. Die Bevlkerungwurde durch Tage der offenen Tr undeine Aussenanzeige ber die aktuellenLrmpegel und Ozonwerte informiert.Durch den starken Schadstoffeintrag(Stickoxide) der Autobahnen und desFlughafens liegen die Ozonwerte berdem Durchschnitt der umliegenden Ge-meinden.

    Ortsverband Runkel/Ennerich

    Werbung fr den BUNDmit Literatur, Rock undBluesFr groe Begeisterung beim Publikumund positive Schlagzeilen in der heimi-schen Presse sorgte auch in diesem Jahrwieder der BUND-Ortsverband Runkel/Ennerich mit seiner schon traditionellenKulturveranstaltung im Ennericher Br-gerhaus. Mit ihrem beliebten ProgrammLiteratur, Rock und Blues, einer ge-lungenen Mischung aus Texten undMusik, sorgten der in Gladenbach le-bende Schriftsteller Eike Schniebs unddie beiden Biedenkopfer Musiker Alex-ander Ott (Gitarre, Bass) und Dr. CarstenWenzel (Gesang, Gitarre, Mundharmoni-ka) fr einen beraus unterhaltsamenAbend. Bei ihrer Begrung wies dieVorsitzende Marlis Zimmermann auf diezahlreichen Aktivitten des BUND hin.

    BUND OV Runkel/EnnerichMarlis ZimmermannTel. 06482/17 [email protected]

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    BUND Ortsverband Mrfelden-WalldorfTel. 06105/28 29 [email protected]

    Gute Laune bei der BUND-Kulturveranstaltung imEnnericher Brgerhaus: von links Dr. CarstenWenzel, Marlis Zimmermann (BUND), EikeSchniebs, Alexander Ott, Brbel Uhl (BUND), Gerd Zimmermann (BUND)

    1994 bis 2010 folgten kontinuierlicheFlug- und Bodenlrmmessungen. Diesedienten zur Dokumentation der Ent-wicklung des Verkehrslrms in der Regi-on. In den letzten Jahren hat sich derLrmpegel mehr als verdoppelt. So gabes bereits vor der Erweiterung desFrankfurter Flughafens mehrere Stadt-teile, die nach den geltenden Richtliniennicht mehr bebaut werden drften.Durch die direkte Nachbarschaft warund ist der Frankfurter Flughafen einDauerthema fr den BUND Mrfelden-Walldorf: vom Widerstand gegen dieStartbahn West bis zu den Aktivittengegen die neue Landebahn.

    Aber auch viele andere Themen wurdenin den vergangenen 30 Jahren von denAktiven angestoen, bearbeitet und um-gesetzt:Baumpflanzaktionen, Aktivitten in derObstbaum- und Landschaftspflege, dieBeweidung von 72 ha Streuobstwiesendurch eine Schafherde, die Erstellungeiner Stadtbiotopkartierung und die Re-naturierung der Burkhardgrube und desGundbaches.

    Hierzu hatte die Ortsgruppe eine kleineAusstellung extra fr das Fest zusam-mengestellt. Mit vielen Fotos und Tex-ten wurden die vielfltigen Aktivittenwieder in Erinnerung gerufen zum ge-meinsamen Erinnern und Feiern.

    Der BUND Mrfelden-Walldorf mit seinen Geburtstagsgsten an der Httenkirche

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    Ortsverband Obermrlen

    Auszeichnung derUN-Dekade BiologischeVielfaltDas Obstbaumsortenkartierungs- undLokalsortenerhaltungsprojekt Langen-hain-Ziegenberg des BUND-Ortsver-bandes Ober-Mrlen wurde am 27. No-vember 2012 als offizielles Projekt derUN-Dekade Biologische Vielfalt ausge-zeichnet. Der Preis wird an Projekte ver-liehen, die sich in nachahmenswerterWeise fr die Erhaltung der biologi-schen Vielfalt einsetzen - in diesem Fallwurde der Einsatz des BUND Ober-Mr-len fr den Erhalt der Biodiverstt imStreuobstbau gewrdigt.

    Jrg Wetzstein, Brgermeister vonOber-Mrlen, nahm in Gegenwart vonbefreundeten Naturschutzverbndenund Projektsponsoren stellvertretend frdie Geschftsstelle der UN-Dekade bio-logische Vielfalt die Ehrung vor. Erwrdigte in seiner Rede das Engage-ment der Beteiligten fr den Erhalt dergenetischen Ressourcen heimischerStreuobstwiesen. Neben einer Urkundeund einem Auszeichnungsschild erhiel-ten die BUND-Aktiven einen Vielfalt-Baum, der symbolisch fr die bunteVielfalt und einzigartige Schnheit derNatur steht, zu deren Erhaltung das un-ten beschriebene Projekt einen wertvol-len Beitrag geleistet hat:

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    Nur was man kennt, kann man auchschtzen - unter diesem Motto hat derBUND-Ortsverband Ober-Mrlen sichvorgenommen, die Sorten smtlicherObstbume in der Gemarkung von Lan-genhain-Ziegenberg (ca. 2.200 Stck) zuerfassen.Das geschah 2011 mit Hilfe der Pomolo-gen Jan Bade und Steffen Kahl(www.pomologen-verein.de). Die Finan-zierung der Kartierung erfolgte durchden Kreisausschuss des Wetteraukreises(Untere Naturschutzbehrde), denBUND-Kreisverband Wetterau und denBUND-Ortsverband Ober-Mrlen.Die genauen Standorte wurden per GPSfestgehalten und der Zustand der Bu-me (ungefhres Alter, Vitalitt und Be-sonderheiten, wie etwa Baumhhlen)

    wurde dokumentiert. Dabei lag das be-sondere Augenmerk auf den Regional-und den seltenen, z. T. namenlosenLokalsorten. Diese zu erkennen, zu er-halten und zu vermehren, ist die eigent-liche Zielsetzung des Projekts. berlsstman den beralterten Baumbestand sichselbst, droht mit jedem gestorbenenBaum ein Stck genetische Vielfalt frimmer zu verschwinden.

    Um das zu verhindern, sollen die Reiserder identifizierten Bume auf Hoch-stmme gepfropft (veredelt), auf eine se-parate Flche gepflanzt und langfristiggepflegt werden. Durch Abgabe vonEdelreisern an weitere Interessierte kn-nen die seltenen Sorten darber hinausverbreitet und erhalten werden.

    UN-Dekade Biologische Vielfalt

    Projekte einreichenSeit Juni 2012 werden wchentlich bei-spielhafte Projekte zur UN-Dekade Biolo-gische Vielfalt vorgestellt. Neue Bewerbersind eingeladen, ihre Projekte bis zumEnde der Dekade im Jahr 2020 einzurei-chen. Das kann jeder tun, der sich fr dieErhaltung der biologischen Vielfalt durchForschungs-, Bildungs- oder Naturschutz-manahmen einsetzt.

    Geschftsstelle UN-Dekade BiologischeVielfalt www.un-dekade-biologische-vielfalt.de> UN-Dekade-Projekt> Bewerbungsverfahren

    bergabe der Auszeichnung an den BUND Ober-Mrlen. Von links Martina Eckert (BUND), Klaus Spieler(BUND), Brgermeister Jrg Wetzstein und Hans-Jrg Langen (BUND)

    Links: Pomologe Jan Bade bei der Sortenkartierung. Rechts: Sortenausstellung des BUND Ober-Mrlen

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    Kreisverband Limburg-Weilburg

    Landesehrenbrieffr Dr. Jrg RauSeit mehr als drei Jahrzehnten setzt sichDr. Jrg Rau mit groem persnlichemEngagement fr den Umwelt- und Na-turschutz sowie das Gemeinwohl ein.Am 12. November wurde er auf Vor-schlag des BUND-Kreisvorstandes mitdem Ehrenbrief des Landes Hessen aus-gezeichnet. Im Rahmen einer Feierstunde im Hada-marer Rathaus wrdigte BrgermeisterMichael Ruoff das Wirken des 72jhri-gen Studienrats i. R. aus Hadamar-Nie-derzeuzheim: Wir sind froh, Sie alsVertreter der Naturschutzverbnde, alsMahner und Begleiter an unserer Seitezu haben. Kreisvorsitzender Gerd Zim-mermann lobte Raus auerordentlichenFlei und sein beharrliches Eintreten frdie Belange von Natur und Umwelt. Erhabe sich nie in den Vordergrund ge-drngt, aber immer zuverlssig, verant-wortungsvoll und mit groem Fachwis-sen Stellung bezogen. Dr. Jrg Rau war 1980 Grndungsmit-glied des BUND-Kreisverbandes Lim-burg-Weilburg, ist seitdem Kassenwartund seit 1993 auerdem stellvertreten-der Kreisvorsitzender. Seit 1981 ist eraktives ehrenamtliches Mitglied im Na-turschutzbeirat des Kreises Limburg-Weilburg, war dort stellvertretenderVorsitzender von 1997 bis 2001 und istseit 2001 Vorsitzender. Zudem ist er seit1991 in seinem Heimatort Niederzeuz-heim Schiedsmann.

    BUND KV Limburg-WeilburgGerd ZimmermannTel. 06482/17 [email protected]

    Dr. Jrg Rau

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    Im Sommer 2012 wurde dann eine ge-eignete Flche zur Nachpflanzung ge-funden und vom Naturschutzfonds Wet-terau e.V. gepachtet. Die Reiser der beider Kartierung identifizierten Lokalsor-ten und Raritten waren bereits vorherzur Veredelung an die Baumschule Rinnin Gieen abgegeben worden, so dassnun bereits pflanzfertige Jungbumezur Verfgung standen.So konnte es im Sptsommer losgehenmit der Aushebung der Pflanzgruben,finanziert vom Naturschutzfonds Wet-terau. Anschlieend wurden die Grubennachbearbeitet und mit dem Aushubwieder verfllt, damit sich die Erde biszur Pflanzung setzen konnte.

    Die Anschaffung der hochstmmigenObstbume samt Sttzpfosten, Kokos-strick und Drahthosen wurde durchbernahme von 50 Prozent der Kostendurch die Gemeinde Ober-Mrlen gefr-dert. Einen weiteren Zuschuss steuerteder BUND-Kreisverband Wetterau bei.

    Im November wurden dann die ersten20 Bume gepflanzt selbstverstndlichversehen mit Drahtschutz gegen Whl-mausfra und Wildverbiss. Weitere Bu-me werden folgen. In den kommendenJahren mssen die Bume durch jhrli-chen Schnitt so erzogen werden, dasssich ein fr die zuknftige Obstlasttragfhiges Astgerst bildet. Mulchenmit Grndnger frdert das Bodenlebenund damit die gesunde Entwicklung derBume. Zudem ist auf Rindenschden,Pilz-, Bakterien,- Viren- oder Schd-lingsbefall zu achten und bei Bedarfeinzugreifen.

    Das Propjekt wird ausfhrlich auf derWebseite der UN-Dekade fr Biologische Vielfalt vorgestellt:www.un-dekade-biologische-vielfalt.de> UN-Dekade-Projekt> ausgezeichnete Projekte> 27.11.2012 Obstbaumsortenkartierungs-und Lokalsortenerhaltungsprojekt Langenhain-Ziegenberg

    Obstsortenprojekt Ober-Mrlen: www.bund.net/service/naturschutz_datenbank

    Neue Heimat fr alte Sorten: Klaus Spieler bei der Arbeit an den Pflanzgruben

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    richtete von einem thringischen Sch-fer, der mit seinen tausend Schafen vonFrhjahr bis Herbst ber das offeneLand am Grnen Band zieht. Die exten-sive Beweidung verhindert, dass dasGrnland zuwchst, wodurch die Pflan-zenvielfalt erhalten bleibt. Zustzlichmu der Schfer aufkommende Gehlz-triebe abschlagen. Auf dem hochgelege-nen Kalkmagerrasen konnten die Exkur-sionsteilnehmer Silberdisteln und denblaublhenden gewhnlichen Franse-nenzian sowie den fliederfarbenen deut-schen Fransenenzian fotografieren. berden Grenzlehrpfad gelangte die Gruppezur Buchenmhle direkt auf der Grenze.

    Kreisverband Bergstrae

    Eintausend Euro frsGrne BandAls 1989 die Mauer fiel, grndeten Na-turschtzer aus Ost und West das Pro-jekt Grnes Band, um die Biotope ent-lang des ehemaligen Eisernen Vorhangszu erhalten. Der BUND engagiert sich insechs Pilotregionen fr das Grne Band.Er kauft beispielsweise Flchen aus Pri-vatbesitz auf, um zu verhindern, dasslandwirtschaftliche Nutzung oderStraenbau die Biotope zerschneiden.

    Die Kreisgruppe Bergstrae hat hierfrim Jahr 2012 eintausend Euro gespendetund wollte nun das Grne Band nherkennenlernen. So traf sich am 15. Sep-tember eine 25-kpfige Gruppe amPoint Alpha, dem ehemaligen US Beob-achtungssttzpunkt, mit Dr. Reiner Cor-nelius, dem Autor der Buchreihe berdas Grne Band. Der Fachmann gabeine Einfhrung in die geologischen Be-sonderheiten der Kuppenrhn und er-luterte an der Gedenksttte den Auf-bau der ehemaligen innerdeutschenGrenze. Die Teilnehmer erfuhren auch,wie sich die Einrichtung des 5-Kilome-ter-Sperrstreifens und des 500-Meter-Schutzstreifens auf das tgliche Lebender grenznahen DDR-Bewohner aus-wirkte.

    Im thringischen Wenigentaft startetedie mehrstndige Wanderung. Sie fhrtezunchst an die Ulster, wo Reiner Cor-nelius Renaturierungsmanahmen desBUND vorstellte. Am Gleisbett der vor60 Jahren stillgelegten Ulsterbahnstaunte die Gruppe ber dicht bemoosteSchienenstrnge inmitten einer Wildnisaus Eschen, Ahorn, Eichen, Wildkir-schen, Schlehen und anderen Gehl-zen die Natur hatte eindrucksvoll vondem Bahndamm Besitz ergriffen.

    Anschlieend bestiegen die Wandererden Buchenberg. Von oben konnten sieden gezackten Verlauf des Grngrtels,der die Grenze markiert, gut erkennen.Das Grne Band verluft lngs ber denBerg auf dem Grenzstreifen und aufthringischer Seite befinden sich lang-gestreckte Weiden. Reiner Cornelius be-

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    Guido Carl (2. von links) vom BUND Bergstrae bergibt dem Exkursionsleiter Reiner Cornelius symbolischdie Spende frs Grne Band. Willy Welti (links) hatte die Exkursion initiiert.

    Hier hatten die Grenztruppen mittendurch das Anwesen Stacheldraht ge-spannt und spter die Nebengebudeauf der DDR-Seite niedergerissen.

    Nach der abwechslungsreichen Wande-rung bergab der Kreisvorsitzende desBUND Bergstrae Guido Carl den sym-bolischen Spendenscheck an ReinerCornelius.

    BUND Kreisverband [email protected]

    www.bund-hessen.de> Themen und Projekte > Grnes Band

    Links: Kalkmagerrasen mit gewhnlichem FransenenzianRechts: Diesen Schienenstrang hat sich die Natur zurckgeholt

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    VLandesverband Hessen

    Umweltbildung mit demBUND-RhnschafIm Frhjahr 2012 lie der BUND Hessenerste Schwerpunkte fr das Rhnschaf-Projekt sowie eine Rhnschaf-Paten-schaft entwickeln. Unter Mitarbeit desBUND Hessen, des Kreisverbands Fuldaund unserer Rhnschferin Julia Djaba-lameli erarbeitete das Bro artweiseinhaltliche und konzeptionelle Vor-schlge: Das Rhnschaf-Projekt wurdeals Spendenprojekt mit den InhaltenUmweltbildung, Naturschutz und Regio-nalentwicklung entworfen.

    Mit dem Projekt will der BUND HessenWissen ber das Rhnschaf und seinekulturelle Bedeutung vermitteln sowieber die extensive Landschaftspflege,die Pflanzen der Rhn, die Wertschp-fungskette und die Problematiken beider Fleischvermarktung. Das Projekt sollunter dem Leitbild Schutz durch Nut-zung dazu beitragen, dass das Rhn-schaf auch ber die Grenzen der Rhnhinaus bekannter wird. Die Rhn solloffen gehalten werden mit einer an die-se Landschaft angepasste Form der Pfle-ge. Dazu gehrt statt moderner Mhma-schinen traditionellerweise das Rhn-schaf, das damit zum Kulturgut zhlt.

    Rhnschaf-Projekt

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    Der Schwerpunkt Umweltbildung zieltauf das modellhafte Lernen am Rhn-schaf ab. Denkbar sind hier Inhalte, diesich an der Wertschpfungskette desRhnschafes orientieren, wie beispiels-weise die Nutzung der Wolle undDurchfhrung von Filzkursen, kombi-niert mit einer Wanderung zur Rhn-schafherde. So kann das Rhnschaf undeigenes schpferisches Verarbeiten derWolle erlebt werden. Das Rhnschaf sollauf diesem Wege Kinder- und Jugend-gruppen, Schlerinnen und Schlernsowie interessierten Erwachsenengrup-pen nahegebracht werden. Im Rahmender Umweltbildung bietet sich eine ge-meinsame Projektgestaltung und Um-setzung durch BUND Hessen undBUNDjugend Hessen an. Aktuell werdenStiftungsmittel fr die weitere Projekt-ausgestaltung und -finanzierung akqui-riert und wir suchen Frderer.

    Der BUND beim Hfefest auf demSpiegelshofUnter dem Motto Die Rhn in Melperts- Aus der Natur zu unserem Wohlerge-hen fand Anfang September das Hfe-fest in Ehrenberg-Melperts statt. DerBUND Hessen und der KreisverbandFulda nahmen am Hfefest mit einemgemeinsamen Infostand auf dem Spie-gelshof teil. Unserer Einladung zurRhnschaf-Wanderung folgte auch die

    fr Landwirtschaft und Verbraucher-schutz zustndige Landtagsabgeordnetevon Bndnis 90/Die Grnen, MartinaFeldmayer. Sie zeigte sich begeistertber die Aktivitten von Julia Dajabala-meli, die ein Mut machendes und er-folgreiches Gegenmodell zum stetenDruck des Wachsens oder Weichensauf landwirtschaftliche Betriebe darstel-len. Fr Julia Djabalameli, Rhnschfe-rin und Inhaberin des Spiegelshofs, istder Schutz der Artenvielfalt in der Kul-turlandschaft Rhn ein wichtiger ge-setzlicher Auftrag, zu dessen Erfllungsie durch die Landschaftspflege mitRhnschafen und Ziegen einen wichti-gen Beitrag leistet.

    Rhnschaf-Pate werden!Menschen, die das Rhnschaf-Projekt desBUND Hessen untersttzen wollen, kn-nen Rhnschaf-Pate werden und so einenwichtigen Beitrag fr den Erhalt derRhnlandschaft leisten. Fr eine Spendevon jhrlich mindestens 80 erhaltenPaten eine Urkunde, einen Khlschrank-magneten und regelmig Post mitNeuigkeiten vom Rhnschaf und zurWeiterentwicklung des Projekts.

    www.bund-hessen.de/rhoenschaf

    BUND Landesverband Hessen

    Michael RothkegelLandesgeschftsfhrerTel. 069/67 73 [email protected]

    Simone EmanuelLandesvorstandssprecherinTel. 06257/63 [email protected]

    Gute Laune beim Hfefest: Gro und Klein zu Besuch bei den Rhnschafen auf dem Spiegelshof 21

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    Netzwerk Naturschutz

    Auf den Spurender Wildkatze2012 ging es bei unserer LIFE+ Kommu-nikationskampagne Netze des Lebensnoch einmal hoch her. Neben zahlrei-chen Infostnden und Aktionstagenrund um die Wildkatze erffnetenwir nach zwei Jahren Vorbe-reitungszeit unseren neuenErlebnispfad im Hochtau-nus, veranstalteten ei-nen Wildkatzen-Laufund fuhren ins Wild-katzendorf nachThringen. Mit diesenHhepunkten endet 2012die Kampagne nach dreiJahren Laufzeit. Die Arbeit im RettungsnetzWildkatze geht nahtlos weiter: Im neu-en Teilprojekt Wildkatzensprung ar-beiten wir seit November 2011 daran,eine bundesweite Wildkatzen-Genda-tenbank aufzubauen und den Wildkat-zen-Wegeplan vor Ort umzusetzen. Andem vom Bundesamt fr Naturschutzgefrderten Projekt beteiligen sich ne-ben dem BUND Hessen auch der Bun-desverband sowie neun weitere Landes-verbnde.

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    TIV Bei den Projekten geht es nicht nur um

    die Wildkatze: Ziel ist es, Lebensrumewieder miteinander zu vernetzen. Denndie Probleme, mit denen die Wildkatzezu kmpfen hat, betreffen auch vieleandere Arten. Der Flchenverlust undvor allem die Zerschneidung der Land-schaft isolieren die Lebensrume. Eine

    Wiederausbreitung wird durchStraen, Siedlungen und

    intensiv genutzteAckerlandschaften

    erschwert. Diekleinen Lebens-rauminseln rei-chen oft nichtaus, um berle-bensfhige Vor-

    kommen zu be-herbergen.

    Die Biotopvernetzungist heute eine der wichtig-

    sten Aufgaben im Naturschutz.Die Wildkatze als anspruchsvolle Wald-bewohnerin, die offene und deckungsar-me Gebiete meidet, steht dabei als Leit-art fr einen Waldverbund. Wie solchein Netz aus Bschen und Bumen aus-sehen kann, zeigt der Wildkatzen-We-geplan des BUND. Von den grnenKorridoren profitieren auch viele andereWaldbewohner wie Luchs und Schwarz-storch.

    Auf dem Erlebnispfad denWildkatzen-Wald entdeckenDurch das Holztor, unter den wachsa-men Augen der Wildkatze hinweg undschon ist man auf dem WILDKATZEN-Walderlebnis, dem neuen Erlebnispfadam Winterstein. Auf Trampelpfadengeht es weiter durch den wilden undvielfltigen Wald. Dabei gibt es an zehnStationen jede Menge zu entdecken underleben. Wer erkennt die Spuren vonWildkatze und Luchs? Und wer kannsich auf dem Barfupfad so leise wieeine Wildkatze an ihre Beute anschlei-chen? Bei der Suche nach den versteck-ten Silhouetten in den Bumen wirdman zum echten Forscher. Weitere Informationen sowie den Flyerund ein Handbuch zum Herunterladengibt es unter www.bund.hessen.de/wild-katze.Die ersten Besucher gingen bereits am26. Mai auf Wildkatzen-Spurensuche.An diesem Tag wurde der Pfad nachzwei Jahren Planung und Vorbereitunggemeinsam mit unseren Kooperations-partnern Hessen-Forst Forstamt Weilrodund Naturpark Hochtaunus erffnet. Mitdem Schnitt durch das grne Band amStarttor gab die Schirmherrin des Ret-tungsnetz Wildkatze in Hessen, diehessische Umweltministerin Lucia Put-trich, den Erlebnispfad frei.

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    Erffnung des Wildkatzen-Erlebnispfades mit Umweltministerin Lucia Puttrich

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    Running Wild: Der Wildkatzen-Lauf im Septemberber 360 Lufer, Walker und Schlergingen am 23. September in Kronbergbeim Altknig-Lauf an den Start. DasBesondere in diesem Jahr: Der Laufstand auch unter dem Motto RunningWild Der Lebenslauf fr die Wildkat-ze. Besucher und Teilnehmer konntensich am BUND-Stand ber die heimlicheTaunus-Bewohnerin informieren. Beiden Kindern war besonders das Quizbeliebt, bei dem es eine Wildkatzen-Ex-perten-Urkunde zu gewinnen gab. DieJngeren malten eifrig Bilder aus undbastelten Buttons und Wildkatzen-Mas-ken. berall auf dem Sportplatz trafman auf kleine geschminkte Wildktz-chen. Als besonderes Highlight beka-men in diesem Jahr alle teilnehmendenKinder eine tolle Wildkatzen-Medaille.

    Katzen und Korridore: Tolle Ein-drcke bei der Exkursion nachThringen im November36 Vertreter aus Behrden, Planungs-bros und Verbnden in ganz Hessenfuhren am 6. November ins Wildkatzen-dorf bei Eisenach, Thringen, um amGeburtsort des Rettungsnetz Wildkat-ze den gepflanzten Wald-Korridor zubesichtigen. Zunchst wartete ein High-light auf die Teilnehmer: Im Wildkat-zengehege leben vier Kater, die bei derFtterung durch den Tierpfleger ihreWildheit beeindruckend unter Beweisstellten. Nach dem Mittagessen ging die

    Reise weiter zum Pilotkorridor zwischendem Hainich und dem Thringer Wald.20.000 Bume wurden 2007 an diesembundesweit ersten grnen Korridor ge-pflanzt. Ein Vertreter des Flurneuord-nungsamtes erluterte Probleme undLsungen bei der Umsetzung und be-antwortete die Fragen der interessiertenTeilnehmer. Diese nahmen am Ende desTages viele Eindrcke und Ideen mit.Damit sind wir der Umsetzung desWildkatzen-Wegeplanes auch in Hessenwieder ein Stck nher gekommen.

    Hessenweite Wildkatzen-Suchegeht in die nchste RundeNach der erfolgreichen Lockstock-Sai-son 2011/12 mit dem ersten Wildkat-zen-Nachweis im Odenwald seit ber100 Jahren hat die Begeisterung auchden Rest des Landes ergriffen: Im kom-menden Winter werden hessenweit 222Stcke auf sieben Flchen in den Wald-boden geschlagen. Viele Stcke stehenin Gebieten, aus denen uns bisher nur

    Wildkatzenretter gesucht!

    Wer sich ganz persnlich fr unsere Wildkatzen und gr-nen Korridore in Hessen einsetzen mchte, kann dies mit einerWildkatzen-Patenschaft tun. Die Patenbeitrge flieen in unserhessisches Rettungsnetz und werden z.B. fr Pflanzungen vonBumen, Lockstock-Aktionen oder Infoveranstaltungen genutzt.Jeder Pate erhlt ein Begrungspaket und eine persnliche Ur-kunde. Pate werden ist ganz einfach ber das Anmeldeformularunseres neuen Flyers Gesucht: Wildkatzenretter oder online aufunserer Homepage.

    www.bund-hessen.de/wildkatzenpate

    einige Sichtungen, aber noch keineNachweise von Wildkatzen bekanntsind. Die Analyse der Haare, die die Tie-re beim Reiben an den rauen, mit Bald-rian besprhten Holzpflcken hinterlas-sen, soll uns nun Gewissheit geben. Beiden ffentlichen Infoveranstaltungenvor Ort stie das Thema auf sehr groesInteresse. ber hundert Freiwillige ausForstmtern, Behrden, BUND, NABUund der umliegenden Anwohnerschaftmeldeten sich, um bei den regelmigenKontrollen der Stcke alle 7-14 Tage zuhelfen. Im Messeler Hgelland schlugenwir den ersten Lockstock gemeinsammit dem Umweltdezernenten ein, imVogelsberg erffnete der Landrat unsereTipi-Ausstellung im Landratsamt.

    Netzwerk NaturschutzSarah FriedrichsdorfTel. 069/67 73 [email protected]

    www.bund-hessen.de/wildkatze

    Runnig Wild am Altknig im Taunus

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    Landesvorstand

    Unkonventionelle Erd-gasfrderung (Fracking)in Nordhessen Fnfhundert Menschen demonstriertenanlsslich einer ffentlichen Anhrungdes Hessischen Landtags zur Erdgasfr-derung durch Fracking am 5. Oktober2012 in Kassel. Viele Trecker und Trans-parente, aber auch ein Sargwagen mitTrgern als Sinnbild fu r den Niedergangder Region durch Fracking waren zu se-hen. Keine Selbstverstndlichkeit an ei-nem Wochentag zu frher Stunde! Im Saal sprach sich die berwiegendeMehrheit der Anzuhrenden klar gegendas Fracking aus.

    Die kanadische Firma BNK GmbH hateine Aufsuchungserlaubnis f r das Ge-biet Adler-South beantragt, das prak-tisch ganz Nordhessen umfasst. Das Un-ternehmen will in einem ber 5000Quadratkilometer groen Gebiet, dassich ber die Landkreise Waldeck-Fran-kenberg, Schwalm-Eder, Kassel-Land,Werra-Meiner und Hersfeld-Rotenburgsowie ber die Stadt Kassel und den

    Windenergienutzung in Hessen auf 2 % der LandesflcheGemeinsam mit dem hessischen Landes-verband des Bundesverbandes Wind-energie (BWE) hat der BUND eine Stel-lungnahme zur Novellierung des Lan-desentwicklungsplans abgegeben, indem das im Energiegipfel einvernehm-lich beschlossene Ziel, auf 2% der Lan-desflche Windvorrangflchen auszu-weisen, verankert werden soll. BUNDund BWE haben insbesondere kritisiert,dass die Bestimmung zur Festsetzungder Windenergievorranggebiete im Lan-desentwicklungsplan nicht als rechts-verbindliches Ziel, sondern nur alsrechtlich unverbindlicher Grundsatzerfolgen soll. Gemeinsam mit demBUND akzeptiert der BWE die Aus-schlusswirkung fr alle Flchen auer-halb der Windenergievorranggebieteund einen Siedlungsabstand von mindes-tens 1.000 Metern, sofern mindestens2% der Landesflche als Vorranggebietefr die Windenergie festgelegt werden.

    www.bund-hessen.de> Klima und Energie > Erneuerbare Energien> Windkraft

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    Landkreis Marburg-Biedenkopf er-streckt, Erdgasvorkommen erkundenund mit Hilfe der umstrittenen Fra-cking-Methode frdern.

    Beim Fracking werden groe MengenWasser, versetzt mit teils hochgiftigenund wassergefhrdenden Chemikalienund weiteren Zustzen, unter hohemDruck in die gashaltigen Schichten ver-presst. Durch die Aufsprengung des Ge-steinsverbundes kann das Erdgas danngefrdert werden. Nicht nur der BUND,auch Kommunen, Wasserwirtschaft,Wasserversorger und viele andere spre-chen sich wegen der ungelsten Proble-me und Risiken f r Umwelt und Men-schen gegen das Fracking aus.

    Der Landesverband hat eine Online-Kampagne gegen das Erdgas-Frackingin Nordhessen gestartet.

    www.bund-hessen.de/fracking

    Demonstration gegen Fracking anlsslich der Landtagsanhrung in Kassel

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    VLandesvorstand

    Novelle Waldgesetz Betretungsrecht undMountainbikingDie von Umweltministerin Puttrich imSommer 2012 vorgelegte Novelle desHessischen Waldgesetzes fhrte zu Pro-teststrmen der Mountainbiker, die inden Formulierungen zum Betretungs-recht ein Verbot des Fahrens abseits be-festigter Wege sahen. Auf Initiative desBUND konnte eine gemeinsame Positio-nierung zum Betretungsrecht im Waldmit fnf weiteren Naturschutzverbn-den sowie der HVNL, dem HessischenWaldbesitzerverband und der IG BAUverffentlicht werden.

    In der Resolution Rcksichtnahme imWald heit es, dass der Wald die vie-len Ansprche, die an ihn gestellt wer-den, nur erfllen kann, wenn sich allegesellschaftlichen Gruppen auch weiter-hin zur gegenseitigen Rcksichtnahmeim Wald bekennen und dieses Prinzipsoweit wie ntig Eingang in das Wald-gesetz findet.

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    Auszge aus der Resolution Rcksichtnahme im Wald:Auch knftig muss der Wald ein berwie-gend ruhiger, strungsarmer Ort bleiben. Seine flchendeckende Beunruhigungmuss vermieden werden. Dort wo im Laufe der Jahre die verschie-denen Erholungsanspr che untereinanderoder zu kologischen und wirtschaftli-chen Fragen in Konflikt geraten, musseine Lenkung unter dem Prinzip derRcksichtnahme im Wald erfolgen. Traditionelle Fupfade und schmale,speziell angelegte Wanderwege solltenausschlielich zu Fu begangen werden. Die Anlage spezieller Fahrtstrecken f rden Mountainbike-Sport kann eine L-sung des Problems darstellen, da sich sosicherstellen lsst, dass kologisch sensi-ble Waldbereiche geschont bleiben.

    Die Proteste der Mountainbiker warenderart vehement, dass Ministerin Putt-rich sich gentigt sah, einen RundenTisch aller Betroffener einzurichten.Dort einigte man sich auf Leitlinien freine konfliktfreie Nutzung des Waldes.Klargestellt wurde, dass es keine Ein-schrnkungen fr kleinere Gruppen imWald geben wird, allerdings sollengrere Veranstaltungen im Wald wiebisher angemeldet werden. Dazu werdenverschiedene Beispiele in den Gesetzes-entwurf einflieen.

    Ebenfalls wurde vereinbart, dass dasRadfahren und das Reiten nur auf offi-ziell angelegten, befestigten und natur-festen Wegen, auf denen gefahrloserBegegnungsverkehr der Waldbesuchererfolgen kann, grundstzlich mglichsein soll. Zur Konfliktlsung ist eine Be-sucherlenkung durch Ausweisung spezi-eller Reitwege und Mountainbike-strecken sinnvoll.

    www.bund-hessen.de> Presse > Pressemitteilungen> Novelle des Wald-Gesetzes: Resolution Rcksichtnahme im Wald(3. August 2012)

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    TIV Jahresschwerpunkt Ernhrung

    Als Themenschwerpunkt fr das Jahr 2012 hatte die BUNDjugend Hessen das Thema Ernhrung gewhlt. Dazu fanden sowohl die Beteili-gung an der Demo Wir haben es satt! im Januar in Berlin als auch eigene Aktionen auf den Aktiventreffen FIT und HIT statt, ebensowie der Wettbewerb Ernhrungstagebuch. Fr das ntige Hintergrundwissen und praktische Erfahrungen sorgten ein Koch- und Back-Wochenende und einige Workshops zum Thema Ernhrung auf dem Eine-Erde-Camp.

    Demo: Wir haben es sattZur Demo in Berlin am 21. Januar 2012,reisten wir bereits am Freitag mit derBahn an. Die BUNDjugend traf sich imKuBiZ mit etwa 150 BUND-Jugendli-chen aus dem ganzen Bundesgebiet undbereitete dort ihren Beitrag zur Demovor. Die BUNDjugend kochte am De-motag, dem 21. Januar 2012 wahrlich:Wir skandierten, verteilten tausendeFlyer mit Rezepten an Mitdemonstran-ten und Passanten und machten selbstals Schweine, Erbsen oder Maiskolbeneine gute Figur!

    Koch & Back WochenendeIm Februar stand dann in Bad Nauheimdas Kochen und Schlemmen an ersterStelle, dazu gab es viele Infos und Tippsfr die Praxis. Insgesamt 15 Jugendli-che nahmen an dem Seminar teil.

    FIT Werbung fr den Veggie-DayAuf dem alljhrlichen Frhlings-Inter-aktiv-Treffen (FIT) der BUNDjugendHessen warben wir fr einen Veggie-Day. Darunter versteht man einen Tag,an dem nur vegetarische Gerichte in ei-ner Kantine oder Mensa angeboten wer-den und mglichst viele Menschen ve-getarisch essen. Am Samstagvormittagfhrten wir in Gemsekostmen undmit BUNDjugend-Kochschrzen beklei-

    det in der Innenstadt von Darmstadteine Befragung von rund 80 Passantenzum Thema Vegetarismus durch. Diesewaren berwiegend bereit, einen vonder Stadt durchgefuhrten Veggie-Dayin Darmstadter Kantinen, Cafeterien undRestaurants zu unterstutzen. Auch dieIdee eines privaten Veggie-Days fandallgemein Zustimmung.

    ErnhrungstagebuchDer Wettbewerb Ernhrungstagebuchwar das Jahresprojekt 2012 unseresFJlers Lukas Keller. Er konzipierte denWettbewerb und bereitete dieWerbematerialien, die Teil-nahmennleitung und den We-bauftritt vor. Die Teilnehmer-Innen sollten vegetarische oder veganeErnhrung ausprobieren und dies frden Wettbewerb dokumentieren. Hier schildert Gewinnerin Lisa ihre Er-fahrungen: Gemeinsam mit meinenMitbewohnerinnen Conny, Ina und Carowohne ich in einer WG in Heidelberg.Auf den Wettbewerb sind wir zuflligbeim Lesen der BUNDjugend-Homepageaufmerksam geworden. Da wir vor derTeilnahme schon vegetarisch gekochthaben, hat es uns gereizt, nun veganeRezepte auszuprobieren. Wir habennicht jeden Tag vegan gekocht, abermindestens ein Mal pro Woche. Der

    Kochvorgang wurde mit drei bis vierFotos dokumentiert. Diese schickten wirder BUNDjugend mit einer kurzen Be-schreibung der Aktion zu. Whrend wiram Anfang eher einfache Rezepte, wieNudel- oder Reisgerichte zubereiteten,wurden wir mit der Zeit mutiger undkreativer. Ein veganer Auflauf, Salate,Suppen und Sspeisen gelangen baldproblemlos. Wir hatten viel Spa beimgemeinsamen Ausprobieren. Oft ludenwir Freunde zum veganen Kochen einoder leisteten einen veganen Beitrag

    zum Buffet eine