28
5/2013 Kirche und Welt Die Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz The United Methodist Church Fest der Begegnung in neuen Räumen Dem Leben Raum geben in Bern Seite 16/17 Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei Von der Tagung der Zentralkonferenz in Winterthur Seite 4/5 Wo wir jetzt stehen und was wir brauchen Die REVEAL-Studie im Bezirk Oberaargau Seite 22/23 Die Fachtagung für Seniorenarbeit zu einem brennenden Thema Alte Eltern – erwachsene Kinder Seite 8/9

Kirche und Welt 05/2013

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Die Zeitschrift für Mitglieder und Freunde der EMK in der Schweiz. Ausgabe Mai 2013.

Citation preview

Page 1: Kirche und Welt 05/2013

5/20

13

Kirche und WeltDie Zeitschrift der Evangelisch-methodistischen Kirche der Schweiz

The United Methodist Church

Fest der Begegnung in neuen Räumen Dem Leben Raum geben in Bern Seite 16/17

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese dreiVon der Tagung der Zentralkonferenz in WinterthurSeite 4/5

Wo wir jetzt stehen und was wir brauchenDie REVEAL-Studie im Bezirk Oberaargau Seite 22/23

Die Fachtagung für Seniorenarbeit zu einem brennenden Thema

Alte Eltern – erwachsene KinderSeite 8/9

Page 2: Kirche und Welt 05/2013

Inhaltsverzeichnis

Editorial 3

Von der Tagung der Zentralkonferenz in Winterthur

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei 4

Jährliche Konferenz in Bern

Würde – von Gott verliehen 6

Wo knüpfen Sie mit am Netzwerk der Beziehungen?

Den Faden nicht abreissen lassen 7

Die Fachtagung für Seniorenarbeit zu einem brennenden Thema

Alte Eltern – erwachsene Kinder 8

Alte Eltern und erwachsene Kinder – biblische Aspekte

Ehre, wem Ehre gebührt 10

Genossenschaft für Familienherbergen sucht Zusammenarbeit

Weshalb Connexio mit Ferienwohnungen zu tun hat 12

Der erste EMK-Kongress fand vom 4.–7. April in Reutlingen (D) statt

Veränderungsprozesse zuversichtlich mitgestalten 14

Dem Leben Raum geben in der Gemeinde Bern Altstadt

Fest der Begegnung in neuen Räumen 16

Der Deutsch-Integrationskurs der EMK-Gemeinde Rothrist

Türen und Herzen öffnen sich 18

Die REVEAL-Studie im Bezirk Oberaargau

Wo wir jetzt stehen und was wir brauchen 22

Wenn das Mitgefühl die Demokratie bestimmt

Gut gewählt 24

2 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 3: Kirche und Welt 05/2013

Ein-WurfVon Heiner Studer

Als wir als Familie in den oberen Teil meines El-ternhauses zogen, konnten unsere Töchter auch mit Grosseltern aufwachsen. Dies war eine Bereiche-rung für alle. Meiner Frau und mir war bewusst, dass die Zeit kommen kann, in der wir für meine Eltern mehr Mitverantwortung zu tragen haben. Eines Tages lasen meine Eltern nach dem Früh-stück miteinander den Tagestext des Abreisskalen-ders der EMK. Anschliessend auf dem Weg an eine Beerdigung starb mein Vater unvermittelt und ohne Schmerzen. Er starb so, wie er es wünschte: plötz-lich und niemandem zur Last fallen zu müssen. Meine Mutter erkrankte an Alzheimer. Schwierig war die längere Zeit des Übergangs von der Ver-gesslichkeit bis zum Tag, an dem sie in ein Pflege-heim eintreten musste. Wir besuchten sie jeden Sonntagnachmittag. Diese Besuche waren kein Muss, sondern es geschah aus Dankbarkeit. Die Beziehung über die Generationen hinweg ist ein Geben und Nehmen. Je nach Situation kann dies entlastend oder auch belastend sein. Dabei ist im-mer wieder die Frage zu bedenken, wieviel die äl-tere Generation von der jüngeren und wieviel die jüngere Generation von der älteren erwarten darf. Wesentlich darf für uns Christen sein, dass auch diese Beziehungen aus der Freiheit heraus gesche-hen dürfen und keine Pflichtübung sein sollen.

EditorialLiebe Leserin, lieber Leser

«Ehre Vater und Mutter!» Kurz. Klar. Eindeutig?In meiner Ausbildung habe ich gelernt, dass das Gebot sich an erwachsene Menschen im Umgang mit ihren alten Eltern richtet. Dass die Anwendung auf das Verhältnis von kleineren Kindern zu ihren Eltern problematisch ist. Dass erst recht problematisch ist, wenn Luther in seinem «Klei-nen Katechismus» sagt, das bedeute «dass wir unsere El-tern und Herren(!) nicht verachten noch erzürnen» sollen.An der Fachtagung für Seniorenarbeit war es keine Frage, dass alte Eltern und erwachsene Kinder miteinander acht-sam umgehen wollen. Wie schwierig das aber manchmal ist! Und was dahinter für Gründe stecken! Und was helfen könnte! Nur einen kleinen Einblick in die Aktualität des Themas und die hilfreichen Impulse dazu in Aarau kann diese Aus-gabe von Kirche und Welt geben. Vielleicht dennoch ein Anstoss, sich intensiver diesen Fragen zu stellen. Kleine Einblicke erhalten Sie auch in das, was an der Ta-gung der Zentralkonferenz verhandelt wurde, was der EMK-Kongress an Impulsen vermittelte, wie der Bezirk Oberaargau die REVEAL-Studie einsetzt... Wenn Sie von der Jährlichen Konferenz mehr als nur kleine Einblicke wollen, sollten Sie sich den 6.-9. Juni vor-merken!

Ihr

Sigmar FriedrichRedaktor

3Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 4: Kirche und Welt 05/2013

ZENTRALKONFERENZ

Von der Tagung der Zentralkonferenz in Winterthur

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese dreiVon Urs Schweizer / Sigmar Friedrich

Aus rund 20 Ländern kamen vom 13. bis 17. März in Winterthur 110 Dele-gierte und Gäste zur 17. Tagung der Zentralkonferenz von Mittel- und Südeuropa zusammen.

Rigels Kasmollari, ein junger Mann aus Albanien, sagte am Tag seiner Anreise: «Ich hoffe, dass es uns an der Zentralkonferenz gelingen wird, Brü-cken zwischen Gemeinden und ein-zelnen Menschen zu bauen, damit wir einander durch den Austausch berei-chern, besser verstehen und gegen-seitig helfen können.»

Bibelvers in 20 Sprachen

Tragfähiges FundamentIn Winterthur wurde einmal mehr deutlich, dass die unterschiedlichen Menschen aus vielen Ländern nicht nur auf dem Papier zusammengehö-ren. Das Miteinander wurde lebendig im konkreten Austausch von Alltags- und Glaubenserfahrungen, in geteil-ten Hoffnungen, in gegenseitiger Er-mutigung und tragfähiger Gemein-

schaft. Und als in einer Abendveran-staltung der letzte Vers aus 1.Kor 13 in 20 Sprachen vorgelesen wurde – von Arabisch über Berndeutsch bis zu Türkisch und Ungarisch – zeigte sich symbolhaft das gemeinsame Funda-ment dieser Vielfalt.

Jährlich ein Thementag

Mission heuteDie Zentralkonferenz beschloss, künftig in neuer Weise zu arbeiten. Zwischen den jeweils alle vier Jahre stattfindenden Tagungen sollen nicht nur in international zusammenge-setzten Arbeitsgruppen Themen aus verschiedenen Bereichen (Theologie, Kirche und Gesellschaft usw.) aufge-nommen werden. Vielmehr soll es künftig auch jährlich einen Themen-tag geben, an dem grenzüberschrei-tend relevante Anliegen diskutiert und von den anwesenden Multiplika-toren in die einzelnen Länder getra-gen werden. Als Oberthema für die nächsten drei Jahre wurde «Mission in der neuen Zeit» gewählt. Die kon-krete Arbeit soll eine Auseinanderset-zung mit der eigenen Tradition, die

Diskussion des heutigen Missionsver-ständnisses in den verschiedenen Ländern und den Blick über die eige-nen Kirchengrenzen hinaus ein-schliessen.

Treffpunkt SerbienUm das Bewusstsein für die grossen Chancen dieses Zusammengehörens auch bei einer neuen Generation zu wecken, wird im August dieses Jah-res in Serbien das YouMe 2013 statt-finden, ein Treffen für junge Erwach-sene aus Mittel- und Südeuropa im Alter von 16 bis 23 Jahren. Dieses Treffen wird auch Schulungseinhei-ten für Leitungsaufgaben in der Ar-beit mit Jugendlichen enthalten.

Entscheidung in PolenDie Zugehörigkeit zur Zentralkonfe-renz wird nicht immer nur als Berei-cherung erlebt, sondern manchmal auch als Einschränkung der Freiheit und der Gestaltung der Eigenständig-keit. Dies liessen zumindest intensive Gespräche über die gegenwärtige Si-tuation und den künftigen Weg der EMK in Polen erahnen. Den Delegier-ten an die Zentralkonferenz lag als Folge verschiedener Diskussionen und Beschlüsse in der Vergangenheit

Vielfalt: Die Delegierten und Gäste der Zentralkonferenz kamen aus 20 Ländern.

4 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 5: Kirche und Welt 05/2013

ZENTRALKONFERENZ

Von der Tagung der Zentralkonferenz in Winterthur

Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei

Begegnung: An einem Abend waren Gruppen von Delegierten in umliegenden Gemeindebezirken zu Gast, wie hier in Eschlikon.

ein Bericht vor, der aufzeigte, wie in formaler und zeitlicher Hinsicht der Prozess der Bildung einer autonomen Methodistenkirche in Polen aussehen könnte. Der Bischof wurde vom Exe-kutivkomitee der Zentralkonferenz beauftragt, dafür besorgt zu sein, dass anlässlich der Jährlichen Konfe-renz 2013 in Polen vorgängig zur Wahl des Generalsuperintendenten eine Abstimmung durchgeführt wird. Diese soll zeigen, ob die EMK in Po-len Teil der weltweiten United Metho-dist Church bleiben oder eine auto-nome Methodistenkirche werden will. Die Delegierten an die Zentralkonfe-renz brachten in einer Abstimmung einstimmig und mit Applaus zum Ausdruck, dass sie sich den Verbleib der EMK in Polen in der Zentralkon-ferenz von Mittel- und Südeuropa wünschten.

Bleiben – oder autonom werden?

Begegnung vor OrtNicht nur untereinander suchten die Gäste und Delegierten die Begegnung. An einem der Abende machten sich die Teilnehmenden in kleinen Grup-

pen in umliegende EMK-Bezirke auf. Dort wurde gemeinsam gegessen – und es wurde erzählt: von der Arbeit der Bezirke in der Schweiz und von den Erfahrungen der Konferenzteil-nehmer/innen an ihren Orten. Ein er-mutigender Austausch, bei dem von Sorgen und Hoffnungen gesprochen werden konnte. Was über alle Gren-zen hin verbindet sind eben wirklich Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei.

AUS BERiCHTEn UnD BERATUnGEn

• Die Arbeitsgruppe «Theologie und Ordinierte Dienste» legte das Doku-ment «Wahrheit in Beziehung» vor. Dadurch wurde eine methodistische Stimme zur Bedeutung christlicher Wahrheit hörbar. Zugleich entstand eine Arbeitshilfe, um in Gruppen und Gemeinden über Wahrheit in der Bi-bel, Wahrheit und Gewissheit oder Wahrheit und Pluralität nachzuden-ken.

• Vorbehältlich der Zustimmung der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frank-reich im Juni 2013 soll diese künftig «Jährliche Konferenz Schweiz-Frank-reich-Nordafrika» heissen. Dadurch wird die wertvolle Arbeit in Nordaf-rika ganz bewusst auch im Namen der Konferenz verankert.

• Als Nachfolgerin von Regula Stotz (Basel/Schweiz) wurde mit Barbara Bünger (Thun/Schweiz) eine neue Koordinatorin für die Arbeit mit Frauen in Mittel- und Südeuropa gewählt bzw. bestätigt.

• Seit der letzten Zentralkonferenz im Jahr 2009 wurden in Mittel- und Süd-europa 16 neue Gemeinden gegründet. Mit Rumänien und Belgien sties-sen zudem zwei neue Länder zur Zentralkonferenz von Mittel- und Süd-europa hinzu – diese umfasst nun 16 Länder.

BiSCHoFSBoTSCHAFT

Die Bischofsbotschaft von Patrick Streiff an die Zentralkonferenz kann beim Bischofssekretariat bestellt werden (Unkostenbeitrag: CHF 5.–). Sie ist auch unter

www.emk-schweiz.ch als Download verfügbar.

5Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 6: Kirche und Welt 05/2013

JäHRLiCHE KONFERENZ

Jährliche Konferenz in Bern

Würde – von Gott verliehenVon Gunnar Wichers

Vom 6.–9. Juni findet die Tagung der Jährlichen Konferenz Schweiz-Frank-reich in Bern statt. Am Samstag steht der Vormittag ganz im Zeichen des Themas «Würde wäre wenn...».

Würden Sieeinem Handlanger ebenso achtungs-voll begegnen wie einem Studierten mit etlichen Titeln?

Würden sieder Nachbarin in ihrem Wohnblock,die ihnen Dreck vor ihre Türe ge-wischt hat, einen Blumenstrauss brin-gen? (R. Seitz)

Diese Fragen bringen ins Nachden-ken! Würde wäre wenn...

Gemeinsam erlebenDie Beratungen und Sitzungen der Jährlichen Konferenz sind fast alle auch für Gäste offen. Besonders herz-lich sind Sie während der Konferenz-woche zu zwei besonderen Anlässen in der Nägeligasse 9 im EGW eingela-den: Am Freitagabend, 7. Juni, um 20 Uhr beginnt die Feierstunde. Die

Jährliche Konferenz drückt Pfarrerin-nen und Pfarrern, die ein Dienstjubi-läum begehen, ihre Wertschätzung aus und dankt Gott für ihren Dienst. Neue Mitarbeitende in der Kirche wer-den herzlich begrüsst.

Wo liegen unsere Stärken?

Am Samstag, 8. Juni, von 8.30 Uhr bis 12.45 Uhr steht das Thema der Jährlichen Konferenz im Mittelpunkt. Nach einem kreativen Einstieg und Impulsen zu «Scham» und «Würde» durch Dr. Stephan Marks, Freiburg i.B., geht es um folgende Fragen: Würde – achtungsvoller Umgang in der EMK: Wo liegen unsere besonde-ren Stärken? Was sollten wir bewah-ren, verstärken? Wo liegen unsere De-fizite? Was sollten wir verändern?

Konzert mit Andrew Bond

Gemeinsam feiernUnd ein kurzer Ausblick auf den Kon-ferenzsonntag, 9. Juni im Kursaal Bern:

10.00 Uhr Konzert zum Konferenz- thema mit Andrew Bond für alle Generationen

11.15 Uhr Tanz, Musik, Lieder mit la-teinamerikanischen Christen aus Genf

14.00 Uhr Ordinationsgottesdienst mit Predigt von Bischof Pa-trick Streiff

Babys, Kleinkinder und Kinder ver-bringen ab 13.45 Uhr einen vergnüg-lichen Nachmittag. Für Jugendliche stehen ab 12.15 Uhr eine Lounge&Bar und ein Besuch der Ausstellung «Würde - entdecken, leben, denken, fühlen» auf dem Pro-gramm. Diese ist in der EMK Nägeli-gasse 4 für alle Interessierten den ganzen Sonntag von 10 bis 18 Uhr ge-öffnet.

6 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 7: Kirche und Welt 05/2013

BiSCHOFSBÜRO

Wo knüpfen Sie mit am Netzwerk der Beziehungen?

Den Faden nicht abreissen lassenVon Bischof Patrick Streiff

Die Begegnungen unter den Delegier-ten aus den verschiedenen Ländern der Zentralkonferenz Mitte März sind eine grosse Ermutigung gewesen. Ge-meinsam mit den farbenfrohen Länderberichten entstand ein an-schauliches Bild der Freuden und Schwierigkeiten der kirchlichen Ar-beit in so unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Dankbarkeit für Gottes Wirken unter uns prägte die Tagung.

In der abschliessenden Gesprächs-runde zu zukünftigen Aufgaben sagte jemand, dass die Beziehung jetzt nicht abreissen sollte, auch wenn die nächste Zentralkonferenz erst in vier Jahren stattfinden wird. Methodisti-sche Konferenzen ermöglichen, Fäden zu knüpfen. Sie anschliessend nicht abreissen zu lassen, ist die Verantwor-tung jedes einzelnen.

Der sinnvollere BeitragMöglichkeiten gibt es viele, um die Be-ziehung lebendig zu erhalten: • Auf der persönlichen Ebene durch

Gebet und, von Zeit zu Zeit, einen Brief oder ein E-Mail an eine Per-son, mit der ich an einer Tagung oder Konferenz in ein Gespräch ge-kommen bin. Oder im Weitererzäh-len in der eigenen Gemeinde, wenn ich an einer methodistischen Kon-ferenz teilnehmen konnte.

• Auf der Ebene der Gemeinde, in-dem wir uns für eine Partnerschaft mit einer anderen Gemeinde in der Zentralkonferenz entscheiden, an der sich mehrere Personen unter-schiedlichen Alters regelmässig beteiligen (eine Wegleitung mit hilfreichen Impulsen dazu ist im Bischofssekretariat erhältlich).

• Auf finanzieller Ebene, indem ich monatlich eine Gabe an Connexio überweise, womit ich eine viel

Bischof Patrick Streiff: «Es gibt viele Möglichkeiten, Beziehungen lebendig zu halten.»

AUS DEM REiSEKALEnDER DES BiSCHoFS iM MAi:

bis 12.5 Bischofsrat, San Diego USA13.–15. Pfarrer in Meeting, Oberschan23.–26. Provisorische Jährliche Konferenz Österreich, Salzburg AT31.5.–2.6. Jährliche Konferenz Tschechien-Slowakei, Prag CZ

sinnvollere Unterstützung leiste, als je eine sogenannte «Paten-schaft» für ein einzelnes Kind bringen kann.

Die entscheidende FrageEs gibt viele Möglichkeiten, den Faden nicht abreissen zu lassen. Aber die Verantwortung dafür liegt bei jedem einzelnen Methodisten. Das methodis-tische System der Konferenzen kann nur die Fäden knüpfen, ein Netzwerk der Beziehungen spannen und Ent-scheidungen über den gemeinsamen Auftrag fällen. Und dies werden wir weiterhin mit Überzeugung tun. Wo helfen Sie mit, dass der Faden nicht abreisst?

7Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 8: Kirche und Welt 05/2013

Die Fachtagung für Seniorenarbeit zu einem brennenden Thema

Alte Eltern – erwachsene KinderVon Sigmar Friedrich

Gut 80 Personen nahmen an der Fach-tagung für Seniorenarbeit Ende März in Aarau teil. Das Thema war für viele ansprechend: Wie können erwach-sene Kinder und alt gewordene Eltern einander auf Augenhöhe begegnen?

Mit Frau Dr. Bettina Ugolini und Hein-rich Bolleter waren kompetente Refe-renten gewonnen worden. Frau Ugo-lini leitet die Beratungsstelle «Leben im Alter» am Zentrum für Gerontolo-gie der Universität Zürich. Sie führte am Vormittag von gerontologischer Seite in die Fragestellung ein. Hein-rich Bolleter, Bischof i.R., beleuchtete das Thema am Nachmittag mit einem Referat aus biblischer Perspektive (siehe S. 10–11).

82 statt 48Die Frage, wie erwachsene Kinder und alte Eltern in gegenseitigem Res-pekt miteinander verbunden bleiben können, hat an Gewicht gewonnen. Ursache dafür sei eine gesellschaftli-che Veränderung, wie Frau Ugolini aufzeigte: Die durchschnittliche Le-benserwartung ist markant gestiegen ist. Vor 100 Jahren wurden Menschen

durchschnittlich 48 Jahre alt. Heute beträgt die durchschnittliche Lebens-erwartung 82.4 Jahre. «Wir haben in den Familien heute mehr Beziehun-gen in der ‹Höhe› als in der ‹Breite›», sagte Frau Ugolini und erläuterte mit einem Beispiel: In ihrer Kindheit sei es eine bemerkenswerte Ausnahme gewesen, wenn ein Kind seine Ur-grossmutter noch gekannt habe. Heute ist das für viele Kinder normal. Die Zahl der Geschwister, Cousins und Cousinen sei heute dagegen ver-hältnismässig klein.

Wenn die Tochter die Mutter bemuttert

Ideal und WirklichkeitAls «ausbalancierte Verbundenheit» oder als eine Begegnung «auf Augen-höhe» beschrieb Frau Ugolini die Be-ziehung zwischen den altgewordenen Eltern und ihren Erwachsenen Kin-dern im Idealfall. Wie aber wird das möglich – wenn die Mutter ihre Toch-ter dauernd mit irgendwelchen Klei-nigkeiten in Beschlag nimmt? Wie fin-den Mutter und Tochter zu ausbalancierter Verbundenheit – wenn die Tochter ihre Mutter dauernd

mit Vorschlägen, Angeboten, Kursen «bemuttert»? Diese Beispiele aus der Beratungspraxis von Frau Ugolini zeigten das Spannungsfeld auf. Im Anschluss an das Referat konnten die Teilnehmenden ihre Fragen stellen. Die beiden Beispiele wurden dabei durch die Erfahrungen der Teilneh-menden bestätigt und erweitert.

Reife KinderFrau Ugolini gelang es in ihren kur-zen und prägnanten Antworten Weg-marken zu setzen, in welcher Rich-tung eine Lösung zu suchen sein könnte. Was sie im Vortrag gesagt hatte, wurde dabei in die kleine Münze alltäglicher Lebenssituationen übersetzt: Kinder und Eltern durch-laufen einen Reifungsprozess. In ihrer Beziehung zu den Eltern gereifte Kinder seien sich der wesent-lichen positiven und negativen Prä-gung durch die Eltern bewusst, sagte Frau Ugolini. Sie könnten sich einfüh-len in die schwächer werdenden El-tern. Zugleich seien sie emotional selbständig und gewiss, dass die Be-ziehung zu ihren Eltern tragfähig ist, auch wenn sie sich hier und da gegen-über den Eltern abgrenzen. Ihren El-tern wendeten sie sich freiwillig zu.

THEMA

Dialog: im Anschluss an ihr Referat beantwortete Bettina Ugolini Fragen aus dem Plenum.

8 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 9: Kirche und Welt 05/2013

THEMA

Reife ElternAuch Eltern können in der Beziehung zu ihren erwachsenen Kindern reifen. Für Frau Ugolini gehört dazu, dass sie ihre eigene Situation akzeptieren. Das beinhalte auch, dass sie lernen, die Verantwortung der Kinder anzuneh-men. Während lange Zeit das Verhält-nis zwischen Eltern und herange-wachsenen Kindern ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist, sei im Alter zu lernen, dass das Verhältnis un-gleich geworden ist. Andere Formen des Austauschs müssten gefunden werden. «Ich brauche keine Oma, die mir etwas gibt», sagte Frau Ugolini, um das zu illustrieren. «Ich brauche eine Oma, die da ist.»

«Eine Oma, die da ist!»

Miteinander redenWichtig auf dem Weg zu einer ausba-lancierten Verbundenheit sei, dass El-tern und Kinder miteinander über ihre Erwartungen und Wünsche re-den. Dabei gelte es Grenzen einzuhal-ten, also sich selbst nicht zu überfor-dern – und das Gegenüber nicht zu überfahren. Und immer und immer

wieder gelte es das zu entdecken und zu respektieren, was möglich ist.

Treffend gewähltIn ihren Antworten auf die Fragen der Teilnehmenden hob Frau Ugolini im-mer wieder wertschätzend das hervor, was schon da ist, gelebt wird – an Be-ziehung, Begegnung. Die Vielzahl der unterschiedlichen Lebenssituationen, die in der kurzen Fragerunde ange-sprochen wurden, zeigte, dass das Thema von der Seniorenbeauftragten Susanne Vögeli und ihrem Team sehr nahe an brennenden Fragen gewählt worden ist.

DAS nEHME iCH MiT

Frau Ugolini hat wissenschaftlich fundiert und kompetent das Thema von beiden Seiten – aus Sicht der El-tern und der Kinder – beleuchtet. Das hat mir sehr gefallen. Als per-sönlichen impuls nehme ich mit, dass ich der Tochter gegenüber meine Bedürfnisse klar formuliere.Hans Peter Pfeffer

ich nehme mit, dass wir in unseren Beziehungen den Wunsch nach Har-monie nicht so hoch ansetzen – und

dennoch bewusst aufeinander zuge-hen.Ruth Matter

Respekt bedeutet, die alten Eltern in ihren Anliegen ernst zu nehmen. Wenn sie aber Bedürfnisse oder Ent-scheidungen äussern, die ich so nicht mittragen kann/will, so kann ich das ansprechen. Das geht auch, ohne sie zu bevormunden.Stefan Moll

9Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 10: Kirche und Welt 05/2013

10

THEMA

Alte Eltern und erwachsene Kinder – biblische Aspekte

Ehre, wem Ehre gebührtVon Heinrich Bolleter, Bischof i.R.

Die Herausforderung im Spannungs-feld von alten Eltern und erwachse-nen Kindern, hat in Kulturen mit jü-disch-christlichen Wurzeln einen unmittelbaren Bezug zum fünften Gebot: «Ehre Vater und Mutter, auf dass du lange lebst im dem Land, das dir der Herr, dein Gott, gibt.»

Lange wurde das Elterngebot in un-serer Kultur als Disziplinierungsmit-tel für Kinder eingesetzt. Viele ältere Menschen kennen es daher als An-spruch, der von den Müttern und Vä-tern ausgeht. Dieser Anspruch kann für die Kinder zu einer Belastung wer-den, die das alltägliche Leben ständig überschattet. Wenn wir die Wirkungs-geschichte des Gebotes betrachten, stellen wir fest, dass es schon im Al-ten Testament in unterschiedlichen Kontexten unterschiedliche Auswir-kungen gezeitigt hat.

Das Ziel erreichenDas Gebot wurde dem Volk Israel während der Wüstenwanderung gege-ben (2.Mo 20,12). Es war ein Auftrag an die Israeliten, die in der Mitte des Lebens stehen. Sie sollen ihren Eltern

helfen, die Tage und Jahre der be-schwerlichen Wanderung zu bestehen und das Ziel des verheissenen Landes zu erreichen. Das Deuteronomium (5.Mo 5,16) führt uns in die Zeit des Exils in Babylon. Im Exil musste das Bundesvolk darum ringen, seine ei-gene Identität zu bewahren. Dabei ging es im neuen Kontext um drei Mo-tive: Erstens um Respekt und Würde, weil die Eltern die Vermittler des Glaubens und der göttlichen Verheis-sungen waren. Es ging zweitens da-rum, im Exil die Autorität der Eltern zu stärken. Drittens ging es erneut um praktische Hilfeleistung für die Hochbetagten im fremden Land.

Respekt, Autorität und praktische Hilfe

In Würde lebenZusammenfassend ist über das Eltern-gebot im Alten Testament zu sagen, dass ein erwachsenes Mitglied des Bundesvolkes seinen alt werdenden oder alt gewordenen Eltern mit Res-pekt und fürsorglicher Liebe begeg-nen soll. Damals geschah dies in ers-ter Linie durch die materielle Versorgung. Jedoch wird auch Rück-

sichtnahme auf die Abnahme ihrer Schaffenskraft und Geisteskraft ge-fordert. Sie haben ein Recht auf ein würdiges Leben und auf ein ehrenvol-les Begräbnis.

Eine RelativierungIm Neuen Testament finden wir Be-züge zum Elterngebot vorwiegend im Zusammenhang der «Familie». Aller-dings suchen wir diesen lateinischen Begriff in der Bibel vergebens. Er ist erst im späten 16. Jahrhundert in die deutsche Sprache eingeflossen. In bi-blischer Zeit sprach man vom «Haus». Zu diesem gehörten die lebenden Ge-nerationen einer Familie, aber ebenso die Knechte und Mägde. In dieser Le-bens-, Wohn- und Arbeitsgemein-schaft gab es Geborgenheit und fand man sein Recht. Mit der Ankündigung des Reiches Gottes durch Jesus wurde die Famili-enbindung relativiert. In verschiede-nen Worten über die Nachfolge hatte Jesus die Ansprüche der Familie zu-rückgesetzt (Matth 10,37, Luk 9,59ff). Der Anspruch des Reiches Gottes macht aus den Ansprüchen der Fami-lie eine vorletzte Grösse (Mk 3,31ff).

Praxisnah: Heinrich Bolleter verknüpfte biblische Beobachtungen mit aktuellen Fragen.

10 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 11: Kirche und Welt 05/2013

Auf Augenhöhe: Klarheit und Reife in den Beziehungen ermöglichen eine Partnerschaft der Generationen.

THEMA

Auf AugenhöheSo verstanden sich die ersten Gemein-den wie eine «Familie» von Schwes-tern und Brüdern und als «Kinder Gottes». Vielleicht ist hier die Anmer-kung erlaubt, dass Eltern und Kinder im christlichen Glauben einander eher auf Augenhöhe in gegenseitiger Wertschätzung begegnen sollen, weil sie sich gegenseitig als Kinder Gottes sehen.

Die Eltern nicht fürsorglich belagern

Wegmarken findenDas Familienbild in biblischen Zeiten und die Schweizer Familienrealität heute sind nicht deckungsgleich. Was sind nun aber die biblischen Wegmar-ken für unseren Weg in die Zukunft?1. Im Alten Testament stossen wir auf

einen pragmatischen Ansatz der Auslegung des Elterngebots. Die Wirkungsgeschichte, die wir an-satzweise aufgezeigt haben, weist auf eine Flexibilität, die den Sitz im Leben mit einbezieht. Der can-tus firmus ist die Aufforderung «Ehre Vater und Mutter» als für-sorgliche Wertschätzung durch die

erwachsenen Söhne, als Respekt, motiviert durch Liebe und Ver-trauen. Im Neuen Testament entdecken wir die Relativierung der patriar-chalischen Vorstellungen von Un-terordnung und eine moderate An-passung an ein neues christliches Familienbild.

2. Die persönliche Sorge um die alt gewordenen Eltern wird vom 5. Ge-bot her im jüdisch-christlichen Umfeld klar erwartet. Jedoch soll sie auf Augenhöhe und in gegen-seitiger Wertschätzung geschehen. Erwartungen von Seiten der Eltern müssen realitätsbezogen sein, und die erwachsenen Kinder dürfen die Sorge um die Eltern nicht zur für-sorglichen Belagerung ausgestal-ten.

3. Der moderne Generationenvertrag ersetzt weitgehend die direkte ma-terielle Hilfe durch die Kinder. Ein erfülltes Dasein im Alter lebt aber nicht nur von der materiellen Siche-rung, sondern von Wertschätzung, Respekt, Vertrauen und einem be-wusst gemeinsamen Gestalten der familiären Beziehungen.

4. Das Liebesgebot und die Goldene Regel in der Bergpredigt sind weg-

leitend in der Frage, wie wir die El-tern «ehren» sollen.

5. Das Rollenbewusstsein der er-wachsenen Söhnen und Töchtern, die für ihre alt gewordenen Eltern Sorge tragen, ist oft nicht durch Klarheit und Reife geprägt. Das neutestamentliche Verständnis, dass wir alle Kinder Gottes sind und unterwegs in sein Reich, kann uns helfen einander auf Augen-höhe mit Respekt und Liebe zu be-gegnen. So pflegen wir eine Part-nerschaft der Generationen. Im Judentum sagten die weisen Chassidim: «Betrachte drei Dinge. Wisse, woher du kamst und wohin du gehst und vor wem du dich zu verantworten hast.» (M.Buber)

KURZFASSUnG

Der abgedruckte Text ist die stark gekürzte Fassung des Referats von Bischof Heinrich Bolleter.

11Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 12: Kirche und Welt 05/2013

CONNExiO

Genossenschaft für Familienherbergen sucht Zusammenarbeit

Weshalb Connexio mit Ferienwohnungen zu tun hatVon Carla Holmes

Die Genossenschaft für Familienher-bergen hat im letzten Jahr die Zusam-menarbeit mit Connexio gesucht, um die Verantwortung für ihre Tätigkeit an eine stabile organisation mit ähnlichen sozialen Zielen zu übergeben.

Die Genossenschaft für Familienher-bergen war ein typisches Methodis-tenprojekt mit dem Ziel, sich in der Gesellschaft nützlich zu machen. Vom Methodisten Hugo Berger 1948 ge-gründet, vermietete die Genossen-schaft einfach eingerichtete Ferien-wohnungen zu günstigen Preisen. Viele Methodisten in der Schweiz er-innern sich daran, Ferien in den Woh-nungen der Familienherbergen ver-bracht zu haben.

Bessere LösungIm Laufe der Jahre haben sich die An-sprüche geändert. Das einfache Ange-bot der Familienherbergen ist heute nicht mehr genügend gefragt. Unter der Leitung ihres Präsidenten Peter Kopp, der seit 36 Jahren die Arbeit der

Familienherbergen mitgeprägt hat, suchte der Vorstand schliesslich nach «Ausstiegsmöglichkeiten» aus dem Fe-rienwohnungsgeschäft. Bei Verhand-lungen mit Connexio zeigte sich, dass die Genossenschaft nicht sofort liqui-diert werden muss, sondern die schrittweise Umnutzung der Häuser eine bessere Lösung darstellt.

Neue NutzungConnexio sieht in diesen Liegenschaf-ten eine Möglichkeit, in der Schweiz so-zial tätig zu sein und dadurch der Ge-sellschaft zu dienen. Die Liegenschaften liegen in Feriengebieten, wo Einheimi-sche nur schwer an bezahlbaren Wohn-raum kommen. Zurzeit ist geplant, drei Häuser möglichst rasch zu verkaufen und den Erlös für die Renovation und den Umbau der übrigen Liegenschaften zu verwenden. Diese sollen anschlie-ssend zu zahlbaren Preisen einheimi-schen Mietern zur Verfügung gestellt werden. Ein Gewinn könnte dann für weitere Sozialprojekte verwendet wer-den. Die Verwaltung der Häuser soll nicht durch Connexio wahrgenommen, sondern ausgelagert werden.

Umnutzung: Liegenschaften wie diese in Guarda will Connexio zu zahlbaren Preisen vermieten.

Hilfe für die Menschen in Syrien

Schwierig & gefährlich

in Syrien zwingt der Krieg Männer, Frauen und Kinder innerhalb des Landes und über die Grenze hinweg in benachbarten Län-dern Zuflucht zu suchen: im Libanon, in der Türkei, in Jordanien. Jeder sechste Syrer musste sein Heim verlassen. Die Flücht-lingslager sind kaum in der Lage, den tägli-chen Zustrom zu bewältigen. Die Konditio-nen sind prekär. Am schwersten betroffen sind die vielen Kinder. Hier hilft das United Methodist Commit-tee on Relief (UMCOR), die weltweite Hilfs-organisation der EMK. Das UMCOR arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um drin-gend benötigte Hilfsgüter wie Nahrungs-mittel, Decken, Heizöl und Medikamente zu den Betroffenen zu bringen. Aufgrund der instabilen Lage in der Region ist das schwierig und oft mit Gefahren verbunden. Auch Sie können helfen: Spenden für Sy-rien werden von Connexio an das UMCOR weitergeleitet.

PC-Konto 87-537056-9, EMK in der Schweiz, Connexio, 8004 Zürich, Vermerk «Syrien».

Carla Holmes 12 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 13: Kirche und Welt 05/2013

Ausgabe 7 April 2013 Theologische Hochschule Reutlingen 1

Ausgabe 7 April 2013

THRaktuell

Liebe Leserin, lieber Leser des Newsletters der Theologischen Hochschule Reutlingen,

diese siebte Ausgabe des Newsletters ist zu Beginn des Sommersemesters entstanden: Die Lehrveranstaltungen laufen an, Lesepläne werden vereinbart, Referate verteilt. Neue Studierende wurden zum gemeinsamen Lernen und Leben auf dem Campus willkommen geheißen. Wie immer ist manches Routine, das meiste aber will neu erfahren und entworfen werden. Stets neu und im Mittelpunkt ist die Begegnung mit Menschen, die im gemeinsamen Entdecken theologischer Inhalte eine Erweiterung und Vertiefung ihres Glaubens erfahren dürfen.Der Betrieb des Semesterbeginns steht in diesem Jahr unter dem Eindruck des EmK-Kongresses, der Anfang April in Reutlingen stattgefunden hat und wesentlich von der THR durchgeführt und gestal-tet worden ist. Die „Theologische Woche“ war ein Teil dieses Kongresses. Berichte darüber und einige weitere Informationen und Einladungen finden Sie in diesem Newsletter.Die Theologische Hochschule Reutlingen dankt herzlich für jede Art von Verbundenheit,

Ihr Christof Voigt

Dieser Newsletter kann auch auf der homepage www.th-reutlingen.de gelesen werden.

Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser 1Aktuell 1

Rückblick 2

Druckfrisch 4Nachrichten 4Einladung 4Kontakt/Impressum/Spendenkonto 4

Newsletter der Theologischen Hochschule ReutlingenStaatl. anerkannte Fachhochschule der Evangelisch-methodistischen Kirche

Die „Theologische Woche“ als Teil des EmK-Kongresses

Die Theologische Hochschule Reutlingen hatte zusammen mit dem Bildungs-werk in Stuttgart die Federführung bei der Vorbereitung und Durchführung des EmK-Kongresses von 4. bis 7. April in der jüngst eröffneten Stadthalle Reutlingen. Von Anfang an war die THR bereit, ihre bewährte „Theologische Woche“ zu einem Bestandteil des EmK-Kongresses zu machen. Lehrende und Studierende haben die inhaltliche Gestaltung der etwa 100 Einzelveranstaltungen mit deutlich über 1000 Teilnehmern wesentlich mitgetragen. Die Hauptvorträge an zwei Vormit-tagen hielten der Soziologe und katholische Theologe Prof. Dr. Dr. Michael Ebertz und der evangelische Tübinger Systematiker Prof. Dr. Christoph Schwöbel.

Am Eröffnungsabend hatten Bischof Ivan Abrahams, Generalsekretär des Welt-rates methodistischer Kirchen, die evangelische Benediktinerin Schwester Katharina Schridde und der Schriftsteller Christoph Dieckmann das Thema „Wer glaubt, bleibt anders“ aus biographischer Sicht mit persönlichen Worten beleuchtet.

Aus den insgesamt 20 Bibelarbeiten am Morgen konnten die Kongressteilnehmer nach ihren Vorlieben auswählen: Da gab es streng exegetische Arbeiten, auch Ökumenisches und Jüdisches, da gab es Literatur, Poesie und Dialog, da wurde Bibliodrama, Musik und Tanz und anderes mehr geboten - und früh am Morgen brachten Menschen auf dem Weg zu ihrem Bibelarbeitsort Leben in die Stadt Reutlingen.

AKTUELL

Eine Studentin von den Philippinen am Stand der THR beim EmK-Kongress

Prof. Dr. Dr. Michael N. Ebertz Prof. Dr. Christoph Schwöbel Bischof Ivan Abrahams Schwester Katharina Schridde Christoph Dieckmann

Page 14: Kirche und Welt 05/2013

Ausgabe 7 April 20132 Theologische Hochschule Reutlingen

Das Podium am Freitag in der Aula der THR (von links nach rechts): Christine Lienemann-Perrin, Christian Rose, Gwen Purushotham, Rosemarie Wenner, Claudia Jahnel.

V.l.n.r.: Prof. Dr. Christine Lienemann-Perrin, Prälat Prof. Dr. Christi-an Rose, Gwen Purushotham, Bischöfin Rosemarie Wenner, Dr. Claudia Jahnel

RÜCKBLICK AUF DEN EMK-KONGRESS

Im Rahmen des Kongresses fand an zwei Nachmittagen ein jeweils dreistündiges „Forum Theologie“ statt. In einem einleitenden Vortrag, einem hochkarätig besetzten Podiumsgespräch und einer Publikumsdiskussion wurden am Frei-tag Fragen der innerkirchlichen Vielfalt und am Samstag die Herausforderungen durch andere Religionen debattiert.

das Transformationsmodell dagegen mutet nicht nur den Neubekehrten Veränderung zu, sondern auch der missionierenden Gemeinschaft. Diese gewährt den neu Hinzugekommenen Raum, den Glauben in der eigenen Sprache und Kultur auszudrücken, und lässt zu, dass sich mit jedem Menschen, der neu dazu stößt, die Gestalt des Glaubens der eigenen Gemeinschaft verändert. Eben diesem Transforma-tionsmodell verdanke sich die Vielgestaltigkeit des heutigen Weltchristentums. Diese sei anzuerkennen, „ohne die im Glauben bezeugte Einheit und Gemein-schaft der Kirche Jesu Christi aufs Spiel zu setzen.“ Nur im ökumenischen Dialog könne Vielgestaltigkeit und Einheit zugleich bewahrt werden. Dabei müsse der Dialog von einer Hermeneutik des Vertrauens getragen sein, die mit dem christus praesens, dem gegenwärtigen Christus, rechnet.Verschiedene Statements im Anschluss an das Referat betonten die Notwendigkeit einer Spiritua-lität der Gastfreundschaft, verwiesen aber auch auf Schwierigkeiten und Grenzen des Miteinanders. Das Gebet – so ein Votum aus dem Publikum – sei we-gen seines intimen Charakters doch meist nur in der eigenen Muttersprache möglich. Am Ende wurde die Frage aufgeworfen, wie wir von einer Hermeneutik des Verdachts zu einer Hermeneutik des Vertrauens kommen können. Begegnung schafft Vertrauen, meinte Frau Lienemann. Bleibt zu hoffen, dass Sätze wie: „Wir stimmen nicht mit allen überein, aber wir lieben alle“, mehr sind als fromme Wunschträume.

Judith Trüssel, Schweizer Studentin an der THR, nimmt von dem sie ansprechenden und anregenden Forum mit, dass Gastfreundschaft alleine nicht aus-reicht, dass es vielmehr um das Ziel geht, dass alle zusammen als Brüder und Schwestern im Glauben unterwegs sind, und dass alle miteinander lernen, im jeweils anderen Christus zu erkennen. Allein im Vertrauen auf ihn könne der Weg gelingen.

Pastor Thomas Mozer (Leinfelden-Echterdingen) fühlt sich nicht zuletzt durch das sich auf der Südhalbkugel ausbreitende Christentum ermutigt, in Migrantinnen und Migranten vor allem Schwestern und Brüder in Christus zu sehen und im Vertrauen auf den gegenwärtigen Christus guter Gastgeber für diese Geschwister zu sein.

RÜCKBLICK

» Über das Forum unter dem Thema „Was hält uns zusammen?“ berichtet Pastor Stefan Herb (Reutlingen-Betzingen):

In ihrem Referat stellte Frau Prof. Lienemann die Vielgestaltigkeit des Weltchristentums dar. Diese werde durch ein zentrales Merkmal des christlichen Glaubens ermöglicht, nämlich durch seine Fähigkeit zur grenzüberschreitenden Kommunikation (going beyond). Diese offene Art der Kommunikation berge andererseits die Gefahr der Spaltung und Trennung.Bereits die entstehende Christenheit war mit solchen Problemen konfrontiert und bildete laut Lienemann zwei Missions-Modelle aus: das der Anpassung und das der Transformation. Das An-passungsmodell verlangt von den Neubekehrten Angleichung an die missionierende Gemeinschaft,

Page 15: Kirche und Welt 05/2013

Ausgabe 7 April 2013 Theologische Hochschule Reutlingen 3

„Ist Wahrheit veränderlich?“ Alleine der Titel des Forums regt auf, regt an. Die Frage ist nicht etwa: Gibt es mehr als eine Wahrheit? Oder: Ist Jesus die Wahrheit? Die Frage nach der Veränderlichkeit der Wahrheit ist ja im Lichte des johanneischen „ich bin die Wahrheit“ die Frage nach der Veränderlichkeit Jesu Christi und damit Gottes selbst. Natürlich ist Gott derselbe, heute, gestern und in Ewigkeit. Aber hat sich nicht seine Wahrnehmung im Lauf seiner Geschichte (his-story) verändert? Ist nicht gerade die Inkarnation Christi eine von Gott geoffenbarte neue Wahrnehmung des Wesens Gottes?Ob diese Wahrnehmung nur eine optionale oder eine absolute Wahrnehmung ist - diese Frage zu klären waren wohl die Experten aus Lehre und Praxis, aus Christentum und Islam, aus Deutschland und aus der Schweiz angetreten.

Als Un-Wesen der Religion bezeichnete Prof. Bern-hardt den Anspruch, das ihr Eigene zu verabsolutie-ren. Dem konnte der islamische Gesprächspartner Abdallah nur zustimmen: Der Koran zeige, dass Allah die Vielfalt der Religionen beabsichtigt habe! Wahrheit, so führte Bernhardt weiter aus, sei immer Beziehungswahrheit, stehe für die Tragfähigkeit einer Beziehung. Und hinter einer Beziehung stehe immer mehr, als wahrnehmbar sei. Wie wahr.Kein Wunder, dass man dann in der Podiums- und Publikumsdiskussion schnell auf die Beziehungen zwischen Muslimen und Christen zu sprechen kam. Hier muss sich die Wahrheit bewähren, wenn sie Beziehungswahrheit ist. Dass es denn auch nachvollziehbare, kritische Einwürfe gab, ob etwa

Jesus Christus nicht derjenige sei, in dem und um den herum sich diese Beziehungen auch im inter-religiösen Dialog ein-zu-ordnen hätten, überraschte nicht. Es braucht diese „Hüter der Wahrheit“, ge-rade wenn das Publikum ausschließlich „christlich“ ist. Aber man spürte auch, dass sich (zumindest das Verständnis über) die Wahrheit nicht unter einen Hut bringen lässt. Soll sie ja auch nicht, das Licht gehört eben auf den Scheffel.

Dass es z.B. in der Asylarbeit wohl noch keine Zusammenarbeit zwischen Kirche und Islam gibt, überrascht. Denn schon bei John Wesley gilt, dass die Güte des Herzens wichtiger ist als die Schärfe des Denkens - daran erinnerte Prof. Bernhardt. Damit zeigte er die Grenzen eines solchen Forums, das ja dem Denken zugewandt ist - über den interreligiösen Dialog in diesem Fall. Die Güte des Herzens zeigt sich wohl eher im Handeln. DiesesHandeln könnte gemeinsames Handeln von Muslimen und Christen, Menschen verschiedenen Glaubens sein, in der Gesellschaft und aus dieser heraus und wieder in sie hinein. Interreligiöse Kooperation zieht interreligiösen Dialog nach sich, nicht anders herum.

» Über das Forum unter dem Thema „Ist Wahrheit veränderlich?“ berichtet Pastor Olav Schmidt (Pirmasens):

Pfarrerin Susanne Haag

Prof. Dr. Reinhold Bernhardt

Generalsekretär Bischof Ivan Abrahams

Dr. Mahmoud Abdallah

Dr. Gabriele Mayer

Page 16: Kirche und Welt 05/2013

Ausgabe 7 April 20134 Theologische Hochschule Reutlingen

» KONTAKT

» IMPRESSUM

» SPENDENKONTO

Kontakt mit der Theologischen Hochschule nehmen Sie ganz einfach auf: Per Post (Theologische Hochschule Reutlingen, Friedrich-Ebert-Str. 31, 72762 Reutlingen), per Mail [email protected] oder per Telefon (das Sekretariat 07121 9259-0 leitet Sie weiter).

Stets zugänglich und aktuell ist die Homepage www.th-reutlingen.de. Dort finden Sie auch diesen News-letter.

Kontaktpersonen für den Freundes-kreis sind:

In Deutschland: Prof. Dr. Roland Gebauer, Ganghoferstr. 40, 72764 Reutlingen, Telefon: 07121 2672678, E-Mail: [email protected]

In der Schweiz: Pfarrer Serge Frutiger, Rosengasse 9, 3250 Lyss, Telefon: 032 3841194, E-Mail: [email protected]

In Österreich: Superintendent Lothar Pöll, Sechshauserstr. 56, 1150 Wien, Telefon: 01 6045347, E-Mail: [email protected]

Christof VoigtFriedrich-Ebert-Straße 3172762 Reutlingen.Fotos: THR, EmK, privat.Gestaltung: www.mees-zacke.de

Für Spenden, mit denen Sie uns unterstützen wollen, danken wir herzlich. Es stehen Ihnen folgende Konten zur Verfügung:Kreissparkasse Reutlingen(BLZ 640 500 00),Konto: 2 097-0IBAN: DE10 6405 0000 0000 0209 70SWIFT-BIC: SOLADES1REU

Postscheck Zürich: 80-9 904-3

» Im Februar waren Kim Cape und Dr. Amos Nascimento vom GBHEM, der methodistischen Weltbehörde für höhere Ausbildung und Dienst in Nashville, ´Tennessee an der THR zu Gast.

» Die Theologische Hochschule Reutlingen begrüßt auch im Sommersemester 2013 neue Studierende: Sabrina Heinrich, Sebastian Joos, Ramona Schließer und Anna Seifullina, eine Austauschstudentin aus Tallinn. Herzlich willkommen!

NACHRICHTEN

Kim Cape mit Rektor Prof. Dr. Jörg Barthel

» John Wesley: Was wirklich zählt. Die Kennzei-chen eines Methodisten sind von Studierenden der Theologischen Hochschule Reutlingen unter Regie von Prof. Schuler und Pastor Ruof vom Medienwerk der EmK in eine jugendgerechte Sprache gebracht worden. ISBN 978-3-940463-24-1 - Euro 5,90 (Mengenrabatt ist möglich!).

» Christoph Klaiber: Geist verändert. John Wesley, der Heilige Geist und wir. In den Reutlinger Theolo-gischen Studien (RTS, Edition Ruprecht, Göttingen), der Buchreihe der Theologischen Hochschule Reut-lingen, wird demnächst diese Studie zu Herkunft und Wirkung methodistischer Pneumatologie erscheinen.

HERZLICHE EINLADUNG

» Die Ringvorlesung des studium generale der drei Reutlinger Hochschulen unter dem Thema: „Medien+Macht+Menschen #ZuschauenWarGes-tern“ wird im Sommersemester 2013 fortgesetzt. Am 10. April hat Ruprecht Eser (einst Moderator und Leiter des „heute journal“) über hysterische Medien gesprochen.Am 15. Mai wird Prof. Dr. Michael Nausner von der THR theologische Reflexionen über Teilhabe in Gesellschaft und Kirche vortragen.Am 19. Juni spricht Dipl.-Päd. Jan-René Schluchter über Medienbildung als Perspektive für Inklusion und schließlich am 10. Juli Peter Boudgoust,

DRUCKFRISCH

Intendant des Südwestrundfunks, über klassische Medien und die digitale Herausforderung.Die Vorlesungen finden jeweils um 18.15 Uhr in einem Hörsaal der Hochschule Reutlingen statt.

» Am 29. April um 20.00 Uhr wird die Studentin Yvonne Waxenegger in der Aula der THR eine Aus-stellung von Fotos aus Uganda eröffnen.

» Anfang Juni wird zu einer öffentlichen Ver-anstaltung mit der bekannten methodistischen Theologin Prof. Catherine Keller aus den USA ein geladen. Genauere Informationen werden im Vorfeld bekanntgegeben.

» Am Dienstag, 11. Juni, lädt die THR um 19.30 Uhr zu einer Abendveranstaltung zum Thema Antidiskriminierung mit Prof. Claus Melter ein.

» Am 26. Juni wird der orthodoxe Erzpriester Alexej Wassin aus Weißrussland, derzeit im Dienste der Württembergischen Landesirche in Deutschland unterwegs, im Mittwochsgottesdienst an der THR predigen.

EmK-Kongress, Abschlussgottesdienst: Bischöfin Rosemarie Wenner dankt Prof. Dr. Jörg Barthel und der THR sowie Dr. Lothar Elsner und dem Bildungswerk für die Durchführung des Kongresses.

Page 17: Kirche und Welt 05/2013

KURZ NOTiERT

Impressum Zeitschrift der Evangelisch-metho distischen Kirche in der Schweiz:Erscheint monatlich

Redaktor:Sigmar Friedrich

Redaktionsgruppe: Martina Läubli, Michael Schwaller

Redaktionsadresse:Kirche und Welt, Postfach 1344, 8026 ZürichTelefon 044 299 30 [email protected]

Abonnement:Schweiz: CHF 54.– (für Mitglieder und Freunde der EMK freiwillig) Ausland: CHF 75.–Postcheckkonto: EMK Schweiz, Zeitschrift Kirche und Welt, 8004 Zürich, 80-23018-5

Adressänderung/Abbestellung:Zentralverwaltung EMKPostfach 1344, 8026 ZürichTel. 044 299 30 80, Fax 044 299 30 89Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung:Jordi AG – das MedienhausRoland RöstiAemmenmattstrasse 22, 3123 BelpTelefon 031 818 01 25Telefax 031 819 38 54E-Mail: [email protected]

insertionsschluss für 6/13:14.05.13

Grafik + Gestaltung:P+S Werbung AG, 8184 Bachenbülachwww.pswerbung.ch

Druck / Vertrieb:Jordi AG – das Medienhaus, 3123 Belpwww.jordibelp.ch

Kirche und Welt wird klimaneutral hergestellt: www.preservecreation.ch

Bildnachweise:XXXX

Walter Wilhelm beim «Wort zum Sonntag»Ab April 2013 geht beim «Wort zum Sonntag» von Schweizer Radio und Fern-sehen (SRF) ein neues Sprecherteam auf Sendung. Mit dabei ist auch Walter Wilhelm, Pfarrer der EMK aus Birsfelden. Im Jahr 2013 wird er am 4. Mai, 29. Juni, 31. August, 12. Oktober und 9. November das «Wort zum Sonntag» am Samstagabend sprechen. Die EMK kann seit mindestens 15 Jahren das erste Mal wieder eine Person für das «Wort zum Sonntag» stellen. Diese Möglichkeit steht ihr dank ihrer Mitgliedschaft im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) offen. Frühere Sprecher der EMK waren die heute pensionierten Pfarrer Robert Seitz, Bernhard Krebs und Jürg Eschbach.

Quelle: SRF / EMK News

Bethesda Spital ohne Zusatzversicherung

Das Bethesda Spital Basel verzeichnete im letzten Jahr 18 Prozent mehr Pati-enten. Spitaldirektor Thomas Rudin zeigt sich erfreut: «Grundsätzlich haben seit dem 1. Januar 2012 alle Versicherten freie Spitalwahl», erklärt er. «Pati-enten mit Wohnkanton BL, SO, AG, JU und BE können in sechs verschiedenen Bereichen unserer Kerndisziplinen Bewegungsapparat und Frauenmedizin ohne Zusatzversicherung behandelt werden.» Ausserdem baut das Bethesda zurzeit eine topmoderne Geburtsklinik. Feierliche Eröffnung für Interessierte ist am 31. August 2013.

Quelle: Stiftung Diakonat Bethesda, bethesda.ch

13Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 18: Kirche und Welt 05/2013

UMSCHAU

Der erste EMK-Kongress fand vom 4.–7. April in Reutlingen (D) statt

Veränderungsprozesse zuversichtlich mitgestaltenVon Klaus-Ulrich Ruof, Volker Kiemle,

Sigmar Friedrich

Rund 1000 Personen aus Deutsch-land, Österreich und der Schweiz nahmen vom 4.–7. April am EMK-Kongress in Reutlingen teil. Ermuti-gende und inspirierende impulse wurden ihnen vermittelt, wie der Glaube gelebt werden kann in einer sich rasch verändernden Gesell-schaft.

Wie einzelne Veränderung erlebt ha-ben und erleben, wie die Gesellschaft sich verändert und wie die Kirche sich verändern wird und muss, waren die thematischen Schwerpunkte des Kongresses. In Gesprächsgruppen wurde das, was in den Referaten zu hören war, persönlich vertieft.

Persönliche ErfahrungenSehr persönliche Einblicke gaben Bischof Ivan Abrahams, Schwester Katharina Schridde und Christoph Dieckmann in die Veränderungen, die sie selbst erlebt haben. Der in Südaf-rika aufgewachsene farbige Bishof

Ivan Abrahams hatte in seinem Hei-matland die Ausgrenzung der Farbi-gen während der Zeit der Apartheid erlebt. Er betonte daher, dass Kirche «ein Platz des Willkommens für alle sein muss». Die evangelische Bene-diktinerin Schwester Katharina Schridde erzählte, wie ihr bei ihrer Suche nach Orientierung und Halt im Leben bewusst wurde, dass es nicht einfach um ein «Machen» geht, son-dern um ein tiefes Loslassen und Be-schenktwerden. Auch der Journalist Christoph Dieckmann zog das Publi-kum mit seiner Geschichte in den Bann. «Wer sich erinnern kann, weiss mehr von der Gnade», war eine seiner Schlussfolgerungen aus seinen Kind-heits- und Jugenderfahrungen im Os-ten Deutschlands und seinen journa-listischen Erfahrungen im vereinigten Deutschland.

Gesellschaftlicher WandelWie die Gesellschaft sich verändert, beschrieb der katholische Theologe und Soziologe Michael Ebertz. Die Dienstleistungsgesellschaft bringe gesteigerte Ansprüche an Wissen und

fachliches Können mit sich. Dem könne sich auch die Kirche nicht ver-schliessen. Eine weitere Herausforde-rung sei, dass Menschen heute in mehreren «Gesellschaften» gleichzei-tig leben. Eine Kirche in der «Erleb-nisgesellschaft» müsse anders sein als etwa eine Kirche in der «Bürger-gesellschaft». Ein wesentlicher Wandel hat sich, wie Ebertz weiter aufzeigte, im Be-reich der Kommunikation vollzogen: Ort und Raum der Kommunikation trennen sich zunehmend. Ein Aus-druck dafür seien die sozialen Netz-werke im Internet. Kommunikation aber sei ein unverzichtbarer Bestand-teil der Religionen. «Nur als Kommu-nikation hat Religion eine gesell-schaftliche Existenz», betonte Ebertz. Es sei deshalb nicht gleichgültig, wel-che religiösen Kommunikationsmittel – also Ritus, Amt oder auch ein Kir-chenbau – die Kirche verwende. Die Frage sei, ob es die Kirchengemeinde noch als Begegnungsraum von realen Personen brauche.

Feiern: Zum vielfältigen Programm am Kongress gehörten auch Gottesdienste wie dieser in der Marienkirche.

14 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 19: Kirche und Welt 05/2013

Der erste EMK-Kongress fand vom 4.–7. April in Reutlingen (D) statt

Veränderungsprozesse zuversichtlich mitgestalten

UMSCHAU

Teilnehmende: Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kamen rund 1000 Personen zum Kongress nach Reutlingen.

Kirchliche AlternativeDamit die christlichen Kirchen in die-ser Gesellschaft eine interessante Al-ternative sind, dürften sie sich nicht als Anbieter auf dem Markt des Reli-giösen verstehen. Das erklärte der evangelische Theologe Christoph Schwöbel. Damit würden sie sich dem Gesetz der Ökonomie unterwerfen, sagte er. Das bringe auch den Zwang zum Wachstum mit sich. «Wachstum ist aber kein Kriterium des Evangeli-ums», betonte Schwöbel. Vielmehr wi-derspreche die Forderung nach stän-digem Wachstum dem christlichen Menschenbild. Angesichts der Finanzkrise wachse auch in der Gesellschaft die Einsicht, dass die Ideologie des dauernden Wachstums nicht zukunftsfähig sei. Hier könnten die Kirchen nach Schwö-bels Überzeugung ihre Stimme erhe-ben und eine Alternative aufzeigen. Zwar ziele der Missionsbefehl, den Je-sus seinen Jüngern mitgegeben habe, auch auf quantitatives Wachstum. Da-bei dürfe das qualitative Wachstum aber nicht aus dem Blick geraten.

Ermutigendes ZeichenLothar Elsner, Leiter des Bildungs-werks der EmK in Deutschland, und Jörg Barthel, Rektor der Theologi-schen Hochschule Reutlingen, waren die Hauptorganisatoren des Anlasses. Sie zogen ein positives Fazit aus den vier Kongresstagen mit über 100 Ein-zelveranstaltungen. «Dass 1000 Men-schen diesen Kongress besuchten, ist ein ermutigendes Zeichen für die Kir-che», sagte Elsner. «Wenn diese 1000 Menschen nach Hause zurückkehren, werden sie in ihrer Umgebung Verän-derungsprozesse zuversichtlich und ermutigend mitgestalten». Der EmK-Kongress fand in dieser Form erstmalig statt. Über eine Fol-geveranstaltung in regelmäßigen Ab-ständen haben die Veranstalter noch keine Entscheidung getroffen.

BLEiBEnDE EinDRüCKE

Michael Breiter, Jugendpfarrer in Ausbildung auf dem Bezirk Uzwil-Flawil, war am EMK-Kongress und sagt in drei kurzen Sätzen, was ihn beeindruckt hat.

Dein persönliches Highlight...... war am Freitagabend die «Tho-masmesse». Für mich war das eine neue, sehr spannende und eindrückliche Gottesdienstform.

Von den Referaten bleibt Dir...... das vom Samstag, mit dem Thema, wie Kirche sich verändern wird: Gut ist es, wenn man sich verändert, neue Dinge auspro-biert, aber dabei nicht vergisst, woher man kommt.

in Deinen Alltag begleiten Dich...... ganz viele inputs. Ein Beispiel wäre, wie die EMK in Deutschland sehr bewusst mit der Umwelt um-geht, etwa welche Standards sie für den Einkauf von Lebensmitteln haben. (vgl. http://is.gd/b7r9cQ)

15Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 20: Kirche und Welt 05/2013

JugendpfarrerCHF 81 000.–

Dem Leben Raum geben in der Gemeinde Bern Altstadt

Fest der Begegnung in neuen Räumen Gere Luder

An der nägeligasse 4, in der EMK Bern Altstadt, wurde in den letzten Monaten rege gebaut. Einladende Räume mit mehr Durchblick waren das Ziel der umfassenden Renova-tion. Am 23./24. März wurden die Räume mit einem Fest der Begeg-nung eingeweiht.

Seit über 130 Jahren besitzt die EMK das Gebäude an der Nägeligasse 4 in Bern. Dem Holzboden im Saal war das Alter zunehmend anzusehen. Weil die Räume im Erdgeschoss für die Ge-meinde nicht mehr zweckmässig wa-ren, wurde dieses komplett und im Saal der Boden erneuert. Die Ge-meinde in Bern versteht sich als of-fene Gemeinschaft und will dies mit den Räumen sichtbar machen. Das Ziel war, mehr Weite zu schaffen und beispielsweise den Durchblick durch das Gebäude, von der Nägeligasse an die Schüttestrasse, zu ermöglichen. Dank gezielter Farbakzente und einer optimalen Beleuchtung wirken die Räume freundlich und einladend. Die Kosten von rund 1.8 Mio. Franken wurden zum grösseren Teil durch den Verkauf der Lukaskapelle gedeckt,

ausserdem durch Spenden von Mit-gliedern und Beiträge von Organisa-tionen.

Durchblick möglich machen

Ein Fest für jung und altAm Wochenende vom 23./24. März hatten die neuen Räume ihre Bewäh-rungsprobe zu bestehen: Ein buntes Fest für jung und alt war angesagt! Am Nachmittag sorgten die Jungscha-ren Arcus und Terra Nova für Action bei Kindern und Jugendlichen, dane-ben bot die Kaffeestube in der neuen Bar und Lounge Gelegenheit zu Be-gegnung und Austausch. Die ganz Kleinen begeisterte vor allem das grosse Kletterschiff aus Holz, das den neuen Raum fürs Kinderhüten prägt. Unter fachkundiger Anleitung wurde es selber konstruiert und bietet viele Spielmöglichkeiten, inklusive Rutsch-bahn. Für den Abend wurde der Saal mit Bühne und Bars bestückt, wobei der neue Boden wohlweislich teilweise ab-gedeckt wurde. Das Konzert mit der Zürcher Band «ashes to beauty» be-geisterte alle, und für kulinarische

Höhenflüge sorgten Crépes in ver-schiedenen Varianten und die (alko-holfreien) Drinks der Blue Cocktail Bar.

Mit Leben füllenDank fleissiger Heinzelmännchen war der Saal am Sonntag wieder be-reit für den Festgottesdienst. Zu die-sem versammelten sich gegen 200 Mitglieder, Freunde und Gäste. Auch hier fand die Vielfalt des Lebens Aus-druck: Im ersten Teil leitete eine Band in die Anbetung, die Predigt wurde von einer Flötengruppe um-rahmt und schliesslich wurden die Lieder im Schlussteil von der Orgel begleitet.

Leben hinterlässt Spuren

In seiner Predigt betonte Pfarrer Gunnar Wichers, dass es nun an der Gemeinde liege, Leben in die Räume zu bringen und dabei zu bedenken, dass dieses Leben Spuren hinterlas-sen und nicht immer den eigenen Vorstellungen entsprechen wird. Für das Mittagessen mit 130 Personen mussten auch die neuen Kinder-

Konzert: Die Zürcher Band «ashes of beauty» begeisterte am Samstagabend.

UMSCHAU

16 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 21: Kirche und Welt 05/2013

Dem Leben Raum geben in der Gemeinde Bern Altstadt

Fest der Begegnung in neuen Räumen

Gunnar Wichers: «Nun liegt es an uns, Leben in die Räume zu bringen.»

UMSCHAU

räume belegt werden, damit alle das feine Risotto mit Fleischspiessen ge-niessen konnten.

Mehr Platz für Gäste

Glaube auf den StrassenIm Zusammenhang mit den neuen Räumen hat sich die Gemeinde ein neues Motto gegeben: «Dem Leben Raum geben». In den Veranstaltungen soll die Liebe Gottes für die Menschen erfahrbar werden. Dabei ist das sozi-ale Engagement der Gemeinde wich-tig: Regelmässig sind am Sonntag vor dem Gottesdienst Mitglieder auf Berns Strassen unterwegs und vertei-

len Kaffee und Zopf. Alle zwei Wo-chen wird ein feines Pastazmittag für alle angeboten, meist werden zwi-schen 40 und 60 Portionen serviert. Mit der neuen Küche wird dies für die Crew deutlich einfacher, und die Gäste bekommen mehr Platz. Die Menschen in der EMK Bern Altstadt sind überzeugt, dass der Glaube nur dann Sinn macht, wenn er sich im Verhalten gegenüber den Mitmen-schen zeigt, wenn er dem Leben in seinen vielfältigen Ausprägungen Raum gibt.

ViELFäLTiGE nUTZUnG UnD VERMiETUnG

Die attraktiven, neuen Räume kön-nen auch gemietet werden. Nicht nur für kirchliche Veranstaltungen, auch für private Anlässe oder für Organi-sationen bieten sich viele Möglich-keiten der Nutzung an: Konzerte und Gottesdienste, Seminare und Wei-terbildungen, Bankette und Ge-burtstagsessen und vieles mehr. in

der Küche kann problemlos für bis zu 100 Personen gekocht werden, die Bar mit Lounge lädt zum Verwei-len ein, es gibt Räume für kleine und grosse Kinder zum Spielen, Malen und Basteln, und natürlich ist auch die nötige Technik wie Beamer und Mikrofonanlage vorhanden.

Würde denken

Würde und Macht

macht macht würdigund würde macht mächtigmanchmal aberwürdigt machtsich selbstentwürdigt machtanderemacht andere ohnmächtigmachtsich würdelosdann müsste manmacht entmachten

Vom 2. bis 23. Juni findet in den EMK-Räumen an der Nägeligasse 4 in Bern die Ausstellung «Würde entdecken – leben – denken – fühlen» statt, Schlussveranstaltung und Höhepunkt eines Langzeitprojekts der EMK Bern. «Würde und Macht» ist eines der Themen im Ausstel-lungsbereich «Würde – denken».

Marcel Reber

17Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 22: Kirche und Welt 05/2013

UMSCHAU

Der Deutsch-Integrationskurs der EMK-Gemeinde Rothrist

Türen und Herzen öffnen sich Von Erich Hofer und das Leitungsteam

Vor einem Jahr hat die EMK Rothrist mit dem ersten Deutschkurs für Aus-länder begonnen. Ende April beginnt der vierte Kurs für Anfänger. Die EMK-Gemeinde versteht diese Arbeit als Teil ihres Dienstes.

Alle reden von Integration. Politiker von Bund, Kantone und Gemeinden fordern seit Jahren, die Schweiz sollte mehr für die Integration der hier wohnhaften Ausländer tun. Einiges wird schon getan. Grosse Gemeinden haben diese wichtige Aufgabe er-kannt und bieten Integrationskurse auf verschiedenen Stufen an.

Sie sind unsere Nächsten

Sprachbarrieren überwindenDoch viele Menschen aus dem Aus-land leben und arbeiten seit Jahren unter uns, haben kaum Kontakte mit Einheimischen und wissen vielfach wenig über Kultur und Alltag in der Schweiz. Der Hauptgrund ist, dass sie unsere Sprache nicht verstehen und nicht sprechen.

Diese Überlegungen haben die EMK-Gemeinde in Rothrist bewogen, einen Beitrag zu einer besseren Eingliede-rung der Ausländer zu leisten und ei-nen Deutschkurs für ausländische Erwachsene anzubieten. Sie sind un-sere Nächsten und sind auf unsere Hilfe angewiesen. Die Kurse werden im Gemeindezentrum Zehntenhaus der EMK Rothrist angeboten.

Die Kursleiter arbeiten ehrenamtlich

Den Menschen zugewandtDie EMK Rothrist ist Trägerin der Deutsch-Integrationskurse. Die Kir-che versteht die Kurse nicht als Mis-sionsprojekt, sondern als Dienst an unserer ausländischen Bevölkerung und an der politischen Gemeinde. Teilnehmende sind Frauen und Män-ner im Alter von 19 bis 60 Jahren aus über 14 Ländern. Wir legen grossen Wert auf individuellen Unterricht. Alle Kursleiter arbeiten ehrenamt-lich, auch diejenigen, die nicht der EMK angehören. Für den ersten Anfängerkurs vor einem Jahr gingen die Anmeldungen nur zögerlich ein. Nun melden sich

genügend Interessierte ohne viel Werbung. Ende April haben der vierte Anfängerkurs und zwei Fortset-zungskurse begonnen. Sie dauern bis anfang Juli 2013.

Stimmen von TeilnehmendenIch gehe in den Deutschkurs, weil ich mich hier integrieren will. Es ge-fällt mir sehr. Die Lehrer machen das gut.Fatlind

Ich möchte hier Deutsch lernen, weil ich es bei meiner Arbeit brauche.Sergio

Ich lebe in der Schweiz, also will ich die Menschen hier auch verstehen und mit ihnen sprechen können.Ani

Ich bin zufrieden mit dem Deutsch-kurs, weil ich viel gelernt habe.Bakiu

Ich habe Lesen und Schreiben gelernt und schätze das gute Verhältnis untereinander. Teodora

Lernerfolg: Die entspannte Atmosphäre beflügelt Teilnehmende und Lehrpersonen.

18 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 23: Kirche und Welt 05/2013

UMSCHAU

Ich besuche den Deutschkurs gerne. Ich lese gerne und schreibe schon gut Deutsch.Bukurje

Im Kurs habe ich schon viele Kolle-ginnen und Kollegen gefunden.André

Wir lachen oft

Was sagen die Lehrerinnen zu ihrer Aufgabe?Ich gebe sehr gerne Deutschunterricht. Es ist sehr spannend, so viele verschie-dene Menschen ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten. Wir lachen oft und können damit das manchmal müh-same Lernen etwas auflockern. Die Teilnehmer/innen kommen gerne. Sie fühlen sich angenommen und freuen sich, einander helfen zu können.Maja

Es ist schön, so viele verschiedene Menschen in einer Klasse zu haben. Nicht alle haben die gleiche Auffas-sungsgabe; das macht den Unterricht spannend.Gaby

Ich freue mich für und mit den Teil-nehmer/innen über die Lernerfolge. Mit den erworbenen Sprachkenntnis-sen öffnen sich ihnen im Alltag nicht nur Türen, sondern auch Herzen! Es ist schön, mitzuerleben, wie im Kurs nicht nur Deutsch gelernt wird, son-dern auch internationale Freund-schaften geschlossen werden. Die ent-spannte Atmosphäre beflügelt die Kursteilnehmer/innen und Lehrper-sonen.Lucienne

DER DEUTSCHKURS

Kursziel: Sich in Alltagssituatio-nen zurechtfinden und einfache Gespräche führen können.Gruppengrösse: 6 –10 PersonenKursverlauf: dreimal pro Jahr 10 Abende à 2 Lektionen in drei ver-schiedenen Niveau-KlassenKurskosten: pro Kurs CHF 150. –, inkl. Lehrmittel und Zwischenver-pflegungBei regelmässigem Besuch wird eine Kursbestätigung ausgestellt.Weitere informationen:

www.emk-rothrist.ch

Agenda Do.–SA., 9.–11. MAi

Payern nach LausannePilgerwanderung auf dem Jakobsweg in der RomandieKosten: Fr. 320. –Infos / Anmeldung: Walter Wilhelm, 061 311 35 86, [email protected]

SAMSTAG, 11. MAi

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisSeelsorge 39.00-17.00 UhrEMK «Zelthof», ZürichInfos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

FR.– Mo., 17.–20. MAi

Fotokurs – besser Fotografieren mit René Wethli Hotel Artos, interlakenKosten: ab Fr. 740.–Infos / Anmeldung: Hotel Artos, 033 828 88 44, [email protected]

SAMSTAG, 25. MAi

Motivationstag für ElternGlaube zuhause leben9.45 –16.15 UhrEMK AarauKosten: ab Fr. 30.–Infos / Anmeldung: Takano-Fachstelle EMK, 062 205 70 00, [email protected], www.takano-online.ch

SAMSTAG, 25. MAi

Dynamo – Theologie für die GemeindepraxisLernpsychologie I9.00 –12.30 UhrEMK «Zelthof», ZürichInfos / Anmeldung: Fachstelle Bildung+Beratung, 044 299 30 87, [email protected]

Do.– So., 6.– 9. JUni

Würde wäre wenn ...Jährliche Konferenz 2013Bern

19Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 24: Kirche und Welt 05/2013

Kirche und Welt Nr. 5/2013

INSERATE

20

Einlagekonto 0,50 %

Jugendkonto 1,25% Seniorenkonto 0,675%

Anlagekonto 0,75%

Verlangen Sie unsere Dokumentation.Die uns anvertrauten Gelder dienen der Finanzierung von Bauvorhaben und Projekten der EMK.

Evangelisch-methodistische Kirche in der SchweizBadenerstrasse 69 - Postfach 1344 - CH-8026 ZürichTel. 044 299 30 81 - [email protected]

Ein Werkder Sozialität

Kontosortiment für Private

0 RZ Inserate_K+W_ab_Oktober 2011.indd 1 19.12.11 13:51

EMK_Zahlstelle_Inserat_2011_x1a.pdf 1 26.06.12 13:15

Betreute

Seniorenferien

S C E S A P L A N ATelefon +41 {0)81 307 54 00 [email protected] www.scesaplana.ch

Einen Hinweis findest du auf

heilsarmee-bildungszentrum.ch

Bachelor-Studiengang für

Christliche Leiterschaft

Bist du

Early Bird

oder

Nachtvogel?

Hotel Artos InterlakenBibel-Ferienwoche

Hoffung – Wir wollen gemeinsam überlegen, wie Menschen ihr Alltags-dasein bewältigen, trotz ihrem so oft angefochtenen Glauben. «Hoffnung»

soll kein blosses Wort bleiben, sondern Kraft werden im Alltag der Menschen.3. bis 10. August 2013 mit Bernard LehmannPreis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 1008.–;

im Doppelzimmer CHF 1694.–

BibelwocheMut für morgen – Vertrauen schöpfen in ungewisser Zeit. Die Ferien-Bibel-woche möchte Mut machen zum Vertrauen, zum Vertrauen in Gott und sein

Wort. Verschiedene Bibeltexte möchten Anleitung geben, dieses Vertrauen im Alltag zu wagen, es zu «praktizieren» und zu erleben, wie es prägt.28. September bis 5. Oktober 2013 mit Jakob Sturzenegger

Preis für Vollpension im Einzelzimmer CHF 903.–;im Doppelzimmer CHF 1554.–

Infos und Anmeldung: Hotel Artos, Alpenstrasse 45, 3800 Interlaken Telefon 033 828 88 44, www.hotel-artos.ch, [email protected]

Wir suchen einen «berufenen» Pastor/Prediger für unsere Gemeinde mit einer Anstellung zwischen 50 – 80 %.

Wir sind eine kleinere Gemeinde in Gelterkinden mit 20 – 30 Gottes-dienstbesuchern und ebenso vielen Kindern und Jugendlichen.

Fordere den Bewerbungsbogen an bei: Vereinigung Freier Missionsgemeinden Worbstrasse 36 3113 Rubigen E-Mail: [email protected]

Für weitere Auskünft steht dir unsere Webseite www.fmg-gelterkinden.ch oder Reto Buess, Gemeindeleiter, Telefon 079 222 80 50 zur Verfügung.

2013 – Israel-Herbstreisen Interessante Rundreise mit vielseitigem Programm vom Golan bis nach Eilat 21. Oktober – 4. November

Badewoche im sonnigen Eilat 3. – 11. November mit Andachten von Henri Vaucher, Jerusalem

Prospekt: VEREINIGUNG PRO ISRAEL Postfach, 3607 Thun / Tel. 033 335 41 84 / [email protected] / www.vereinigungproisrael.ch

KURZ NOTIERT / INSERATE

Schwere Überschwemmungen in ArgentinienAnfang April verursachten anhaltende Regenfälle in Bu-enos Aires und La Plata schwere Überschwemmungen, bei denen 57 Menschen getötet wurden. Mehr als eine halbe Million Menschen waren ohne Strom. «Die materi-ellen Schäden sind immens», sagte Juan Gattinoni, der in Buenos Aires lebt, «aber der Verlust von Menschenleben ist noch viel grösser.» Er ist dankbar für die Solidarität der argentinischen Methodistenkirche und anderer Ak-teure, die den Opfern der Überschwemmungen helfen. Spenden für die Flutopfer nimmt Connexio entgegen und leitet diese an die argentinische Methodistenkirche weiter.

Quelle: EMK-News, emk-schweiz.ch

Ein methodistischer BefreiungstheologeAls eine «prophetische Führungsperson» hat Bischöfin Ro-semarie Wenner (D) den ehemaligen Generalsekretär des Weltkirchenrates, Emilio Castro, gewürdigt. Der metho-distische Pastor und Befreiungstheologe ist am 6. April kurz vor seinem 86. Geburtstag in Montevideo (Uruguay) gestorben. Bischöfin Wenner drückte als Vorsitzende des Bischofsrates der weltweiten EMK in einem Brief an den Präsidenten der Methodistischen Kirche in Uruguay, Os-car Bolioli, ihre Dankbarkeit und Hochachtung für das Le-ben und Wirken Castros aus.

Quelle: emk.de

Noch 1000 TageIn einem offenen Brief an die Verantwortlichen der G8-Staaten haben 80 religiöse Führungspersönlichkeiten zur Erfüllung der Millenium-Entwicklungsziele aufgefordert. Am 5. April schreiben sie: «Heute beginnen die letzten 1000 Tage, um die Millenium-Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen.» Eine Entwicklung sei festzustellen, aber ei-nige Veränderungen müssten noch erreicht werden. «Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist möglicherweise ein Grund, aber keine Entschuldigung für eine Verzögerung oder gar Vertagung», mahnen sie an.

Quelle: evangelical alliance UK, www.eauk.org

21Kirche und Welt Nr. 5/2013

0 RZ Kirche+Welt_2013_05.indd 21 18.04.13 15:14

KURZ NOTIERT / INSERATE

Schwere Überschwemmungen in ArgentinienAnfang April verursachten anhaltende Regenfälle in Bu-enos Aires und La Plata schwere Überschwemmungen, bei denen 57 Menschen getötet wurden. Mehr als eine halbe Million Menschen waren ohne Strom. «Die materi-ellen Schäden sind immens», sagte Juan Gattinoni, der in Buenos Aires lebt, «aber der Verlust von Menschenleben ist noch viel grösser.» Er ist dankbar für die Solidarität der argentinischen Methodistenkirche und anderer Ak-teure, die den Opfern der Überschwemmungen helfen. Spenden für die Flutopfer nimmt Connexio entgegen und leitet diese an die argentinische Methodistenkirche weiter.

Quelle: EMK-News, emk-schweiz.ch

Ein methodistischer BefreiungstheologeAls eine «prophetische Führungsperson» hat Bischöfin Ro-semarie Wenner (D) den ehemaligen Generalsekretär des Weltkirchenrates, Emilio Castro, gewürdigt. Der metho-distische Pastor und Befreiungstheologe ist am 6. April kurz vor seinem 86. Geburtstag in Montevideo (Uruguay) gestorben. Bischöfin Wenner drückte als Vorsitzende des Bischofsrates der weltweiten EMK in einem Brief an den Präsidenten der Methodistischen Kirche in Uruguay, Os-car Bolioli, ihre Dankbarkeit und Hochachtung für das Le-ben und Wirken Castros aus.

Quelle: emk.de

Noch 1000 TageIn einem offenen Brief an die Verantwortlichen der G8-Staaten haben 80 religiöse Führungspersönlichkeiten zur Erfüllung der Millenium-Entwicklungsziele aufgefordert. Am 5. April schreiben sie: «Heute beginnen die letzten 1000 Tage, um die Millenium-Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen.» Eine Entwicklung sei festzustellen, aber ei-nige Veränderungen müssten noch erreicht werden. «Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist möglicherweise ein Grund, aber keine Entschuldigung für eine Verzögerung oder gar Vertagung», mahnen sie an.

Quelle: evangelical alliance UK, www.eauk.org

21Kirche und Welt Nr. 5/2013

0 RZ Kirche+Welt_2013_05.indd 21 18.04.13 15:14Platzierung.indd 20 19.04.13 14:53

Page 25: Kirche und Welt 05/2013

KURZ NOTIERT / INSERATE

Schwere Überschwemmungen in ArgentinienAnfang April verursachten anhaltende Regenfälle in Bu-enos Aires und La Plata schwere Überschwemmungen, bei denen 57 Menschen getötet wurden. Mehr als eine halbe Million Menschen waren ohne Strom. «Die materi-ellen Schäden sind immens», sagte Juan Gattinoni, der in Buenos Aires lebt, «aber der Verlust von Menschenleben ist noch viel grösser.» Er ist dankbar für die Solidarität der argentinischen Methodistenkirche und anderer Ak-teure, die den Opfern der Überschwemmungen helfen. Spenden für die Flutopfer nimmt Connexio entgegen und leitet diese an die argentinische Methodistenkirche weiter.

Quelle: EMK-News, emk-schweiz.ch

Ein methodistischer BefreiungstheologeAls eine «prophetische Führungsperson» hat Bischöfin Ro-semarie Wenner (D) den ehemaligen Generalsekretär des Weltkirchenrates, Emilio Castro, gewürdigt. Der metho-distische Pastor und Befreiungstheologe ist am 6. April kurz vor seinem 86. Geburtstag in Montevideo (Uruguay) gestorben. Bischöfin Wenner drückte als Vorsitzende des Bischofsrates der weltweiten EMK in einem Brief an den Präsidenten der Methodistischen Kirche in Uruguay, Os-car Bolioli, ihre Dankbarkeit und Hochachtung für das Le-ben und Wirken Castros aus.

Quelle: emk.de

Noch 1000 TageIn einem offenen Brief an die Verantwortlichen der G8-Staaten haben 80 religiöse Führungspersönlichkeiten zur Erfüllung der Millenium-Entwicklungsziele aufgefordert. Am 5. April schreiben sie: «Heute beginnen die letzten 1000 Tage, um die Millenium-Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen.» Eine Entwicklung sei festzustellen, aber ei-nige Veränderungen müssten noch erreicht werden. «Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist möglicherweise ein Grund, aber keine Entschuldigung für eine Verzögerung oder gar Vertagung», mahnen sie an.

Quelle: evangelical alliance UK, www.eauk.org

21Kirche und Welt Nr. 5/2013

0 RZ Kirche+Welt_2013_05.indd 21 18.04.13 15:14

KURZ NOTIERT / INSERATE

Schwere Überschwemmungen in ArgentinienAnfang April verursachten anhaltende Regenfälle in Bu-enos Aires und La Plata schwere Überschwemmungen, bei denen 57 Menschen getötet wurden. Mehr als eine halbe Million Menschen waren ohne Strom. «Die materi-ellen Schäden sind immens», sagte Juan Gattinoni, der in Buenos Aires lebt, «aber der Verlust von Menschenleben ist noch viel grösser.» Er ist dankbar für die Solidarität der argentinischen Methodistenkirche und anderer Ak-teure, die den Opfern der Überschwemmungen helfen. Spenden für die Flutopfer nimmt Connexio entgegen und leitet diese an die argentinische Methodistenkirche weiter.

Quelle: EMK-News, emk-schweiz.ch

Ein methodistischer BefreiungstheologeAls eine «prophetische Führungsperson» hat Bischöfin Ro-semarie Wenner (D) den ehemaligen Generalsekretär des Weltkirchenrates, Emilio Castro, gewürdigt. Der metho-distische Pastor und Befreiungstheologe ist am 6. April kurz vor seinem 86. Geburtstag in Montevideo (Uruguay) gestorben. Bischöfin Wenner drückte als Vorsitzende des Bischofsrates der weltweiten EMK in einem Brief an den Präsidenten der Methodistischen Kirche in Uruguay, Os-car Bolioli, ihre Dankbarkeit und Hochachtung für das Le-ben und Wirken Castros aus.

Quelle: emk.de

Noch 1000 TageIn einem offenen Brief an die Verantwortlichen der G8-Staaten haben 80 religiöse Führungspersönlichkeiten zur Erfüllung der Millenium-Entwicklungsziele aufgefordert. Am 5. April schreiben sie: «Heute beginnen die letzten 1000 Tage, um die Millenium-Entwicklungsziele bis 2015 zu erreichen.» Eine Entwicklung sei festzustellen, aber ei-nige Veränderungen müssten noch erreicht werden. «Die Finanz- und Wirtschaftskrise ist möglicherweise ein Grund, aber keine Entschuldigung für eine Verzögerung oder gar Vertagung», mahnen sie an.

Quelle: evangelical alliance UK, www.eauk.org

21Kirche und Welt Nr. 5/2013

0 RZ Kirche+Welt_2013_05.indd 21 18.04.13 15:14

Kirche und Welt Nr. 5/2013

INSERATE

21

Günstig, schnell und einfach

drucken: Flyers, Postkarten,

Visitenkarten, Plakate.

94x63_4f_de.indd 1 19.01.10 13:35

Ein Jahr für die Jungschar arbeiten?

Gesucht: Diakonische Mitarbeiterin / diakonischer Mitarbeiter

Arbeitsort Olten | Pensum 70 – 100 % für 12 - 14 Monate | Taschen-geld | Spesenentschädigung | Arbeitsbeginn Sommer 2013

Wir bieten Einblick in die Jugendarbeit auf schweizerischer Ebene, viele interessante Aufgaben und einen eigenen Arbeitsplatz.

Cayenne, aktuelle Dia, erzählt gerne von ihren Highlights. Bist du interessiert und mindestens 18 Jahre alt, dann schreib an [email protected] unter www.jemk.ch

Inserat K&W.indd 1 12.04.2013 07:55:40

Platzierung.indd 21 19.04.13 14:53

Page 26: Kirche und Welt 05/2013

UMSCHAU

Die REVEAL-Studie im Bezirk Oberaargau

Wo wir jetzt stehen und was wir brauchenVon Daniel Etter

Frühjahr 2012. ich wollte gerade das Postgebäude von Zofingen verlassen, als sich mein Weg mit dem eines jun-gen Mannes kreuzte. Zwischen Taxi und Kiosk berichtete er mir von ei-nem Programm zur Gemeindeent-wicklung mit dem namen «REVEAL».

Spätsommer 2012. Eben waren wir auf dem neuen Bezirk Oberaargau ange-kommen. Ich erlebte meine erste Re-traite des Leiterkreises der EMK Lan-genthal. Die Gemeinde hat mit gezielten Predigthemen und Kursen in den letzten Jahren geistliche und theo-logische Fortschritte gesucht und da-bei eine sichtbare Entwicklung erlebt.

Eine sichtbare Entwicklung erlebt

Fragen, die mich als neuen Pfarrer und den Leiterkreis an der Retraite beschäftigten: Wo stehen wir aktuell im Blick auf das geistliche Unterweg-ssein? Auf welche konkreten Ziele hin

und mit welchem Auftrag bewegen wir uns – in einer Stadt mit sieben Freikirchen und zwei Landeskirchen?

Klarer sehen könnenUnsere Erwartung war, mit einer REVEAL Studie – als Angebot von Bildung+Beratung – vertiefte Er-kenntnisse auf diese Fragen zu erhal-ten. Im nächsten Schritt benötigten wir die Mithilfe der ganzen Gemeinde beim Ausfüllen der Fragebogen. Dass gegen achtzig Personen sich motivie-ren liessen und die Umfrage ausfüll-ten, war für uns ein grosser Erfolg. Ein paar Wochen später traf sich der Leiterkreis mit Andreas Benz und Stefan Pfister von Bildung+Beratung. Sie stellten uns die Auswertung der Gemeindeumfrage vor. Aufschluss-reich war für uns als Leiterkreis, kla-rer zu sehen und zu verstehen, wie eine grosse Mehrheit der Gemeinde sich in ihrem geistlichen Unterwegs-sein beurteilt. Die Auswertung lie-ferte uns Hinweise, wie und mit wel-chen Schritten eine gesunde Förderung und Weiterentwicklung unserer Gemeinde möglich wird.

Hier kommen wir weiterDie Studie, unser Reden, Beten und Diskutieren darüber, zeigte Bereiche auf, die uns als Evangelisch-metho-distische Gemeinde vor Ort weiter-bringen können: gabenorientierte Mitarbeit, Fördern von geistlichen Freundschaften, ganzheitliche Jün-gerschaft, Diakonie, Mission, Glaube im Alltag leben und Dienst am Men-schen in Not.

Geistliche Freund- schaften fördern

Konkrete Schritte planenMir persönlich hat die REVEAL Stu-die und die sich anschliessende Aus-wertung, das Nachdenken und Aus-tauschen darüber geholfen, Qualitäten genauso wie Mangelpunkte der für mich noch neuen Gemeinde zu erken-nen. Als Leiterkreis haben wir das Re-sultat an einem eigens dafür einberu-fenen Abend im März diesen Jahres der Gemeinde vorgestellt. Ziel des Abends war, die ganze Gemeinde über

Gefragt: Die REVEAL-Studie hilft, nicht nur Zahlen, sondern die geistliche Entwicklung der einzelnen zu beschreiben.

22 Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 27: Kirche und Welt 05/2013

23Kirche und Welt Nr. 12/2011

UMSCHAU

die Resultate der Umfrage zu infor-mieren und sie von Anfang an mitzu-nehmen ins Nachdenken, Prüfen und Entscheiden im Blick auf konkrete Schritte und die Anpassung der in-haltlichen Ausrichtung unserer Ge-meinde. Die aktuelle Herausforderung ist, das theoretisch Verstandene in kon-kreten Schritten und Projekten pra-xistauglich zu gestalten.

AUS DEM LEiTUnGSTEAM

GEiSTLiCHES WACHSTUM FÖRDERn

ich bin kein Freund von Umfragen und doch wusste ich, dass wir da durch müssen, um aussagekräf-tige Meinungen zu erhalten, je mehr desto besser. Gespannt warteten wir auf die Auswertung. Sehr hilfreich war die Unterstüt-zung, die Aufschlüsselung und die Erklärungen zur REVEAL-Studie durch Stefan Pfister und Andreas Benz. Das hat unsere Sicht auf die Resultate etwas entlastet. Für uns als Leiterkreis ergaben sich einige Schwerpunkte, die man näher betrachten wird. Zum jetzi-gen Zeitpunkt ist es schwierig und sicher auch noch nicht an der Zeit konkrete weitere Schritte zu defi-nieren. Da brauchen wir viel Gebet und Weisheit. Conny

REVEAL ist eine von Willow Creek entwickelte Gemeindeanalyse, die modernste wissenschaftliche Ana-lyse-Techniken einsetzt. So entsteht eine lebendige Momentaufnahme, wo Mitglieder und Freunde in ihrem Glauben stehen, welche Bedürfnisse sie haben und wie zufrieden sie mit der aktuellen Situation sind. REVEAL legt den Fokus auf die Förderung geistlichen Wachstums. Ziel ist es Menschen zu helfen, Ver-änderung zu erleben. Dazu wirft RE-VEAL einen ernsthaften, ehrlichen Blick auf die geistliche Entwicklung

und gibt sich nicht mit Zahlen zufrie-den. Mitglieder und Freunde einer Ge-meinde beantworten rund 70 Fra-gen. Die Gemeindeleitung erhält so ein Bild, wo sich diese Menschen selber orten. Aufgrund dieser Mo-mentaufnahme der Gemeindesitua-tion werden, begleitet durch den Be-rater, weitere Schritte geplant.

Weitere informationen: Bildung+Beratung, Andreas Benz , 079 822 80 00 , [email protected]

23Kirche und Welt Nr. 5/2013

Page 28: Kirche und Welt 05/2013

Von Urs Schweizer

Es ist fast so wie immer. Die Zähne sind geputzt, die Hände und das Ge-sicht sind gewaschen, das Pyjama ist montiert. Wir versammeln uns im Zimmer der beiden Buben, um das zu tun, was wir nach Möglichkeit jeden Abend tun: als ganze Familie ein Lied zu singen und zu beten. Dieser ge-meinsame Tagesabschluss ist uns wichtig. Auch wenn es meistens kein Moment ungestörter Besinnung ist. Denn immer wieder gibt die Frage, wer nun wem auf dem Schoss sitzen darf, zu Reibereien Anlass. Oder da wollen noch Dinge erzählt oder disku-tiert sein, die manchmal wohl nur des-halb in die Runde geworfen werden, um das gemeinsame Singen und Be-ten noch etwas hinauszuzögern... Damit wir nicht immer dasselbe Lied singen und auch nicht jemand ständig seinen Favoriten aus unserem Gute-Nacht-Liederpool wählt, ist im-mer jemand anders für die Wahl zu-ständig. Schön der Reihe nach vom Jüngsten zum Ältesten. Schliesslich

legt uns allein schon unser Familien-name ein demokratisches Vorgehen nahe... Es ist also fast so wie immer. Aber eben nur fast. Denn der Jüngste ist krank und liegt im Elternzimmer ne-benan. Den ganzen Tag schon. Wir set-zen uns nicht zu ihm, sondern gewäh-ren ihm die Ruhe, die er braucht. Und hören kann er uns ja trotzdem. Sein älterer Bruder ist für die Wahl des Gute-Nacht-Liedes zuständig. Er überlegt für einen Moment. Und dann wählt er zu unserem Erstaunen ein Lied, das er sonst nie wählen würde, weil er es nicht so mag. Aber heute tut er es – weil es das Lieblingslied seines kranken Bruders ist. Es kann nicht immer so sein. Und im Falle unserer Familie wird es auch nicht immer so sein. In unseren Bezie-hungen aber zumindest ab und zu das Leben auch mit den Augen des Gegen-übers zu betrachten, kann ein berüh-render Ausdruck grosser Wertschät-zung und echter Liebe sein.

Wenn das Mitgefühl die Demokratie bestimmt

Gut gewählt

24 Kirche und Welt Nr. 5/2013