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www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 09.2014 „Ich muss mir einfach nichts mehr beweisen“ Das Seniorenstudium als Wissenszuwachs nach der Berufstätigkeit Ja zum Alter(n) Seniorentage in Erlangen 24.-25.10.

Magazin Herbstzeitlose 09/2014

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Das Erlanger Seniorenmagazin

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www.herbstzeitlose-magazin.de Ausgabe 09.2014

„Ich muss mireinfach nichtsmehr beweisen“

Das Seniorenstudium als Wissenszuwachsnach der Berufstätigkeit

Jazum Alter(n) Seniorentagein Erlangen24.-25.10.

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HERBSTZEITLOSE 3

EDITORIAL

Der Vorsitzende des Rückert-Kreises und Autor JohannesWilkes zusammen mit Redaktionsleiter Michael Kniess (l.)

Liebe Leserinnen und Leser,kaum haben wir uns an laue Sommernächte gewöhnt, es genossen, in der Sonne ein Eiszu schlecken oder kurzärmelig im Biergarten zu sitzen, klopft auch schon wieder derHerbst unüberhörbar an die Türe. Für viele scheint der Herbstanfang etwas Melancholi-sches zu haben. Doch Herbst heißt nicht Abschied zu nehmen vom Sommer, sondernvielmehr sich auf Spaziergänge durch knisterndes Laub zu freuen, aus Kürbissen, Pilzen,Kartoffeln und Wurzelgemüse aus der neuen Ernte Leckeres auf den Tisch zu zaubernund sich gemütlich auf das Sofa zurückzuziehen und ein gutes Buch zu lesen.

Bei all diesen Dingen, auf die wir uns nun freuen können, will Sie, liebe Leserinnenund Leser, auch die Septemberausgabe der Herbstzeitlosen begleiten. Wir laden Sie ein,einen Stadtrundgang durch Forchheim zu unternehmen und dort auf den Spuren desMittelalters zu wandeln, haben leckere Rezepte von fränkischen Landfrauen für Sie he-rausgesucht und natürlich wollen wir Sie auch in dieser Ausgabe mit einer überraschen-den Kurzgeschichte und unseren Rätselseiten gut unterhalten.

Wissen Sie eigentlich, inwiefern der Franke ein „Gewürfelter“ ist oder warum es inAmsterdam ohne uns Franken keinen Bahnhof geben würde? Der bekennende Wahl-franke Johannes Wilkes hat sich für „Das kleine Franken-Buch“ auf Entdeckungsreisedurch Franken begeben. Im Interview mit der Herbstzeitlosen beantwortet er unter an-derem diese Fragen und verrät, wie er als Zugereister überhaupt auf die Idee für dieseHommage an Land und Leute gekommen ist.

Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Herbst und eine unterhaltsame und in-formative Lektüre.Herzlichst,

Stephan Bühring Michael KniessHerausgeber Redaktionsleitung

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4 HERBSTZEITLOSE

INHALT AUSGABE 9 // SEPTEMBER 2014

Impressum: Herausgeber (V. i. S. d. P.): Stephan Bühring Verlag: Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR, BayreutherStraße 1, 91054 Erlangen, Telefon 09131.53020-85, Fax 09131.53020-89, www.herbstzeitlose-magazin.de, [email protected] Redaktionsleitung: Michael Kniess Redaktion: Stephan Bühring, Andrea Löb, Caroline Schmidt,Miriam Keil, Yasemin Schober, Sabine Weisenborn, Katrin Mayer, Klaus Schulz, Jochen Kohlert Autoren: Gerhard Meyer,Katharina Benedikt, Johann Adam Stupp, Hannah Reuter Anzeigen: Monika Rockrohr, Telefon 09131.53020-85Produktion: bühring werbeagentur, Erlangen Auflage 10.000 Stü� ck. Die Herbstzeitlose erscheint vier Mal im Jahr. Es geltendie AGB der Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2014

Inhalt

6 Kurz & Knapp

10 Titel„Ich muss mir einfach nichtsmehr beweisen“

16 Aktuelles16 Seite an Seite mit Rückert18 Alt und Jung – Jung und Alt20 Seniorentage „Ja zum Alter(n)“22 Junge von heute, Alte von morgen25 Eine gute Idee für alle26 „Engagier Dich“28 In guten Händen

30 Modernes Leben30 „Ruhe in Frieden“34 Senioren mit Tablet-Kenntnissen

gesucht35 Keine Angst vor moderner Technik 36 „Sie erwarten nichts und geben von

sich aus ganz viel Zuwendung“38 Vom Feste feiern und feste Feiern42 Familie statt Einrichtung

44 Gesundheit und Sport44 Demenz und Lebensfreude46 Diabetes: Die Zuckerkrankheit

49 Reise und Erholung49 Auf den Spuren des Mittelalters

52 Ratgeber52 Sicherheit: Tipps Ihrer Polizei

Enkel im Auto? Aber sicher!54 Rechtstipp: Wer hat die

Beerdigungskosten zu tragen?55 Herbstzeitlose Rechtskolumne58 Unsichtbare Gefahren in Häusern

60 Kultur60 Die Hugenottenstadt im

Zentrum des Wirkens62 Wo man zum Lachen auf den

Keller geht66 Siemens eröffnet MedMuseum70 Vorhang auf und Bühne frei71 Liebling der Frauen – die Tasche

60 Unterhaltung72 Buchtipp74 Kurzgeschichten83 Raten & Knobeln

86 KulinarikRezepttipps

88 Termine & Veranstaltungen

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6 HERBSTZEITLOSE

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Deutsche Schlaganfall-Hilfeerstellt individuelle Risikoprofile

Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfebietet ein Risikoscreening vor Ort an. DerRisiko-Testkoffer ist auf Messen oder Ver-anstaltungen ebenso einsetzbar wie imRahmen des betrieblichen Gesundheits-

managements. Begleitet werden die Ein-sätze durch einen beauftragten Gesund-heitsberater oder Arzt. 15 Minuten dauertdas Screening pro Person. Dabei werdenvor Ort Blutdruck, Blutzucker und Choles-terin gemessen sowie eine kurze Anamneseerhoben. Aus den Daten erstellt das Pro-gramm ein individuelles Risikoprofil undeinen umfangreichen Präventionsbericht.Das Gespräch mit dem Arzt oder Gesund-heitsberater ergänzt das Angebot. Den Be-richt mit allen Werten erhalten die Getes-teten für den nächsten Besuch beim Haus-arzt. Nähere Informationen unter Telefon05241 977064. uwww.schlaganfall-hilfe.de

Seelische Gesundheit

Wieso werden manche Menschen im Win-ter depressiv? Was ist eigentlich die Krank-heit Borderline? Was tun gegen Angststö-

Meldungen

Machen sich gemeinsam für Prävention stark: Dr.Bettina Begerow, Präventionsexpertin der Deut-schen Schlaganfall-Hilfe und GesundheitsberaterKlaus Clasing von der Aktiv Lifestyle Concept GmbH.

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HERBSTZEITLOSE 7

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

rungen? Und wie kann man suchtkrankenMenschen helfen? Diese und andere Fra-gen beantworten Ärzte der BezirksklinikenMittelfranken in einer Vortragsreihe zumThema „Seelische Gesundheit im Ge-spräch“. Die Vorträge mit anschließenderFragerunde finden im Haus Eckstein, Burg-straße 1-3 in Nürnberg, jeweils dienstagsvon 17:30 bis 19:00 Uhr statt. Am 7. Ok-tober geht es um das Thema Borderline,am 14. Oktober um Sucht, am 21. Okto-ber um Angst und den Abschuss bildet dasThema Depression am 28. Oktober. uwww.bezirkskliniken-mfr.de

Die Glückserei:Theater, Seminare und mehr

Die Glückserei – Bühne für Lebensfreude inLauf bietet Theater- und Kabarettpro-gramme, die nicht nur zum Lachen brin-gen, sondern auch immer wieder Botschaftund Mehrwert in sich tragen. Neben demetablierten Spielbetrieb, für den der Tau-sendschön Theater e. V. verantwortlichzeigt, wird von den Betreibern AndreaLipka und Ralph Friedewald ein interessan-tes Angebot an Seminaren, insbesondereim Bereich Burnout-Prävention, Persön-lichkeitsentwicklung, Stimme, Körperspra-

che, Präsentation und Teambildung fürEinzelpersonen und Gruppen geboten. uwww.glückserei.de

25-jähriges Bestehen der OffenenHilfen der Lebenshilfe Erlangen

„Begegnung, Begleitung, Unterstützung –Schritt für Schritt auf dem Weg zur Inklu-sion“. Nach diesem Leitgedanken handelndie Offenen Hilfen der Lebenshilfe Erlan-gen seit 25 Jahren. Ihre Dienstleistungenumfassen den Familienentlastenden Dienst(FeD), die Offene Behindertenarbeit (OBA)mit vielen Freizeitangeboten für Menschenmit und ohne Behinderung sowie den As-sistenzdienst Wohnen. Zum Jubiläum gra-tulierte Bürgermeisterin Dr. Elisabeth Preußim Namen der Stadt Erlangen. uwww.lebenshilfe-erlangen.de

Seniorenzentrum SophienstraßeGebbertstraße 72 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 [email protected]

Diakonie am OhmplatzAm Röthelheim 2 · 91052 Erlangen · Telefon 09131 [email protected]

www.diakonie-erlangen.de

· Pflege· Betreutes Wohnen

· Hospiz

Gut gep�egt in Erlangen

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8 HERBSTZEITLOSE

Lebenshilfe sucht Ehrenamtliche

Im Lebenshilfe Laden in der Erlanger In-nenstadt gibt es schöne Schönes und Nütz-liches aus den „Werkstätten für Menschenmit Behinderung“. Damit unterstützt der

Laden die Werkstätten und würdigt dieLeistungen der dort arbeitenden Men-schen. Das Ladenteam braucht dringendVerstärkung und sucht Ehrenamtliche fürdie Mitarbeit. Wenn Sie kontaktfreudigsind, Spaß am Verkauf haben und sich en-gagieren möchten, kontaktieren Sie die Le-benshilfe unter Telefon 09131 50669-13. uwww.lebenshilfe-erlangen.de

Fenistil Haut-in-BalanceWorkshops mit Nina Ruge

Moderatorin Nina Ruge führt am 14. Ok-tober durch den Fenistil Haut-in-BalanceWorkshop in Erlangen. Das Motto „Hautin Balance“ spricht ihr aus der Seele:„Schöne und gesunde Haut ist ein Attrak-tivitätsmerkmal, das uns allen wichtig ist.Doch viele Menschen haben immer wie-der mit Hautproblemen zu kämpfen. Ichweiß, wovon ich spreche, da ich selbstlange Zeit betroffen war.“

Die Teilnehmer erfahren, welche Haut-krankheiten auftreten können, wie mansie behandelt und am besten vorbeugt –und zwar aus erster Hand von einer Der-matologin.“ Der Workshop dauert von 14bis 16 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.Anmeldung und Details zum Veranstal-tungsort unter Telefon 069 401254381. uwww.edelman.com

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

Thea Haußner gehört zum ehrenamtlichen Team desLebenshilfe Ladens in Erlangen.

Neue städtische Pflege-beraterin ab September

Ab dem 15. Sep-tember ist die Pfle-geberatung des Se-niorenamtes derStadt Erlangen mitAnke Krief neu be-setzt. Die ausgebil-dete Kranken-schwester und Sozial- und Pflegebera-terin in der Altenhilfe mit Schwer-punkt Demenzerkrankungen istzudem Fachkraft für Gerontopsychi-atrische Pflege und Beratung sowieQualitätsbeauftragte in der Altenhilfe.Anke Krieft vertritt bis November

2015 Dr. Eileen Goller, die sich in El-ternzeit befindet. uwww.erlangen.de/senioren

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HERBSTZEITLOSE 9

Alternative zum Pflegeheim

„Pflege24Stunden“ aus Fürth bietet 24-Stunden-Betreuung in den eigenen vierWänden an. Vermittelt werden häuslicheAltenpflegerinnen und Altenpfleger ausPolen, die rund um die Uhr eine stabile Le-bensqualität im eigenen zu Hause sicher-stellen. Der Anbieter konkurriert nicht mitambulanten Pflegediensten, sondern siehtsein Angebot als Ergänzung zum vorhan-denen Angebot (Körperpflege, An- undAuskleiden usw.), sondern erledigt auchsämtliche alltägliche Haushaltsarbeitenwie Einkaufen, Kochen, Putzen etc. zurEntlastung der Angehörigen. uwww.pflege24stunden.com

Seelsorger Internet

Senioren, die aktiv das Internet nutzen,geht es seelisch besser. „Wer das Netz nutzt,leidet seltener unter Depressionen“, berich-tet das Apothekenmagazin „Senioren Rat-geber“. Besonders groß ist dieser Effekt beiallein lebenden Senioren, beobachtetenUS-Forscher in einer Langzeitstudie mitrund 3.000 Rentnern. Ihre Erklärung: EinOnline-Zugang erleichtere es, Kontakte zuknüpfen und zu pflegen. Jeder Dritte Se-nior ab 70 ist bereits im Internet aktiv. uwww.senioren-ratgeber.de

Online-Beratung durch denSozialdienst katholischer Frauen

Mit einer Vollmacht kann man vorsorgen.Dazu bieten die Betreuungsvereine des So-zialdienstes katholischer Frauen e.V. Erlan-gen und Nürnberg im Rahmen eines ge-meinsamen Projektes des Deutschen Cari-tasverbandes unter folgender Adresse eineOnline-Beratung an: www.caritas.de/on-lineberatung/rechtliche-betreuung.

Hier werden Fragen zu den verschiede-nen Vorsorgemöglichkeiten beantwortet –anonym und kostenlos. uwww.skf-erlangen.de

KURZ & KNAPP: MELDUNGEN

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TITEL

Das Seniorenstudium als Wissenszuwachs nach der Berufstätigkeit

Text: Yasemin Schober

„Ich muss mir einfachnichts mehr beweisen“

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In ihrer Rente haben viele Senioren dasBedürfnis, sich noch weiterzubilden.Dafür wurden viele verschiedene Ange-

bote ins Leben gerufen. Neben Volkshoch-schulkursen, Lesezirkeln und Sportverei-nen gibt es zudem schon lange die Mög-lichkeit eines Seniorenstudiums an derUniversität. Auch die Friedrich-Alexander-

Universität Erlangen-Nürnberg bietet einsolches an.

Eine von ihnen ist Edda Künzel-Franke.Sie ist Gaststudentin an der Friedrich-Ale-xander-Universität. Die 73-jährige Senio-rin stammt aus Ostdeutschland undwohnt heute in Zirndorf. Bereits seit sie-ben Jahren ist Edda Künzel-Franke Gast-studierende an der Universität Erlangen-Nürnberg. „Ich habe, nachdem ich inRente gegangen, erneut mit dem Studierenbegonnen. Ich brauchte einfach etwas, dasmich ausfüllt“, sagt sie.

Bereits in ihrer Jugend hatte Edda Kün-zel-Franke Germanistik und Kunst aufLehramt studiert. Jetzt, bei ihrem Wieder-

einstieg, studiertesie zunächst fach-fremd Geschichte,

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HERBSTZEITLOSE 11

TITEL

Philosophie und Theater. „Mich interes-siert eigentlich fast alles, vor allem dieGeisteswissenschaften haben es mir ange-tan“, sagt sie. „Mittlerweile studiere ichwieder Germanistik und Kunst. Ichmöchte mein Wissen auf diesem Gebietauffrischen und erweitern.“ Mit einem be-stimmten Ziel sei ihr erneutes Studenten-leben nicht verbunden, Studieren bereiteihr einfach Freude.

––––––––––––––– Sich geistig fit halten, mit jungen

Menschen zusammen sein,seinen Interessen nachgehen

–––––––––––––––

Schon immer sei sie eine leidenschaftlicheSchülerin gewesen, am liebsten wäre sieauch mit 40 Jahren noch in die Schule ge-gangen. Besonders schön findet es EddaKünzel-Franke, zusammen mit jungenMenschen zu studieren. „Ich habe positiveErfahrungen mit den jungen Studentengemacht“, sagt sie. „Natürlich schauen ei-nige uns Alte vielleicht auch manchmalskeptisch an, aber in der Regel habe ichimmer aufgeschlossene junge Menschenerlebt.“ Zu manchen halte der Kontaktauch über deren Studienende hinaus bisheute an. Im vergangenen Semester nahmEdda Künzel-Franke an zwei Vorlesungenteil. Es habe aber auch schon Zeiten gege-ben, in denen sie vier Vorlesungen undzwei Seminare besucht habe. „Das wardann aber schon ein bisschen viel fürmich“, räumte sie schmunzelnd ein.

Die Seniorin ist bei weitem nicht dieeinzige ältere Gaststudierende an der Er-langer Universität. Nach Schätzungen derUniversität sind es mehrere Hundert aufdie verschiedenen Fächer verteilt. Warum

sich das Seniorenstudium immer größererBeliebtheit erfreut, glaubt Edda Künzel-Franke zu wissen: „Ich denke, dass sichviele Senioren nach dem Ende ihrer Be-rufstätigkeit endlich dem widmen kön-nen, für das sie neben ihrem Beruf kaumZeit hatten“, sagt sie.

Man könne es als Zuwachs nach der Ar-beit bezeichnen. Außerdem falle das Ler-nen im Kreis von Gleichgesinnten leichtund man stehe als Gaststudierender imGegensatz zum ordentlichen Studentenunter keinem Leistungsdruck. „Man mussniemandem mehr etwas beweisen“, sagtsie. Dies kann auch Dr. Thomas Kruschevon der Allgemeinen Studienberatung derUniversität bestätigen. „Es gibt mehr undmehr Senioren, die nach ihrer Berufstätig-

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TITEL

keit noch genug Zeit und Energie haben,ein Studium anzugehen“, sagt er. Für man-che erfülle sich erst auf diese Weise ihr gro-ßer Traum, studieren zu dürfen.

Für Edda Künzel-Franke ist das Gaststu-dium genau die richtige Art und Weise,sich im Alter fit zu halten, mit jungenMenschen zusammen zu kommen undvor allem ihren Interessen in der Literaturund Kultur nachzugehen. „So gesehenkann man das Studium auch als Hobby be-zeichnen“, sagt sie. u

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Gut zu wissen…Unterschieden wird zwischen zwei ver-schiedenen Studienarten: entweder manist ordentlicher Student oder Gaststudie-render.

Als ordentlicher Student wird man –egal wie alt oder jung – wie ein ganz nor-maler Student behandelt: Der Seniorstrebt als solcher ebenfalls einen Hoch-schulabschluss an, in den meisten FällenBachelor oder Master. Aus diesem Grundmüssen verschiedene Pflichtveranstal-tungen besucht werden. Es gibt einen fes-ten Stundenplan, die vorgeschriebenenPrüfungen müssen erfolgreich absolviertwerden, Referate müssen gehalten undHausarbeiten geschrieben werden. Dieallgemeine Hochschulreife ist für dieseStudienform Voraussetzung. Die Kostenfür die Einschreibung pro Semester betra-gen für jeden Studenten 42 Euro.

Der Status des Gaststudierenden un-terscheidet sich in mehrfacher Hinsicht.Dem Senior ist es hierbei selbst überlas-sen, welche Vorlesungen und Seminare

er besuchen möchte. Seine Interessenund seine frei verfügbare Zeit werdenseine Wahl bestimmen. Der Gasthörerstrebt auch keinen Hochschulabschlussan; er studiert, um sich geistig fit zu hal-ten. Aus diesem Grund sind vor allemdie Geisteswissenschaften bei den Senio-ren besonders beliebt, vor allem Ge-schichte und Kunstgeschichte.

Die allgemeine Hochschulreife ist fürdiese Studienform nicht zwangsläufig er-forderlich, ein mittlerer Bildungsab-schluss ist nötig. Die Kosten für das Gast-studium sind teurer. Zwei Veranstaltun-gen á 90 Minuten kosten 100 Euro proSemester, vier kosten 200 Euro und sechs300 Euro. Unerlässlich ist es, dass derEinschreibetermin für das jeweilige Se-mester eingehalten werden muss. FürGaststudierende ist der Termin in diesemSemester der 6. und 7. Oktober.

Weitere Informationen gibt es auf denInternetseiten der Universität. Dort fin-det man auch das allgemeine Vorle-sungsverzeichnis, ebenso das Speziellefür das Seniorenstudium. uwww.uni-erlangen.de

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AKTUELLES

„Am Abend wird man klug für den vergan-genen Tag, doch niemals klug genug fürden, der kommen mag.“ – Mit demjenigenwelchen, von dem dieses Zitat stammt,kann man nun Seite an Seite im Schloss-garten sitzen. Dem Orientalisten, Gelehr-ten und Dichter Friedrich Rückert(1788–1866), der an der Erlanger Univer-sität die Professur für Orientalische Spra-chen inne hatte – eine Zeit, in der einigeseiner erfolgreichsten und bedeutendstenWerke entstanden – zu Ehren wurde imSommer ein Denkmal geschaffen.

Dieses ist ein Geschenk des Erlanger Rü-

ckert-Kreises an die Universität. Der Rü-ckert-Kreis wurde vor 11 Jahren von denProfessoren Bernhard Forssman und Hart-mut Bobzin gegründet und hält durch regel-mäßige Veranstaltungen die Erinnerung anden großen Dichter und Gelehrten wach.

––––––––––––––– Einladung mit Rückertin Kontakt zu treten

–––––––––––––––

Das Denkmal bezieht sich auf eine künst-lerische Arbeit Luise Duttenhofers

Im Rahmen eines feierlichen Festakts wurde das Rückertdenkmal im Beisein von Oberbürgermeister FlorianJanik und Universitäts-Präsident Karl-Dieter Grüske enthüllt.

Neues Denkmal im Schlossgarten ehrt dengroßen Dichter und Gelehrten Friedrich Rückert

Seite an Seite mit Rückert

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HERBSTZEITLOSE 17

AKTUELLES

(1776–1829). Diese war eine der größtenScherenschnittkünstlerinnen Deutschlands.Ein Talent, das auch ein wenig aus der Notgeboren war, da zu ihrer Zeit Frauen keineKunstakademien besuchen durften und sichauf „kleine Formen“ beschränken sollten.

Das Literaturarchiv Marburg, in dessenBesitz sich große Teile des Nachlasses LuiseDuttenhofers befinden, gab sein Einver-ständnis, den Scherenschnitt zur Vorlageeines Rückert-Denkmals zu verwenden.Auf Lebensgröße projiziert, schnitt die Er-langer Firma Erlas Friedrich Rückert mitHilfe eines Laserstrahls aus einer Edelstahl-platte. Ergänzt wird das Rückert-Denkmaldurch einen Stuhl aus dem gleichen Mate-rial. „Der Stuhl lädt ein, sich zu Rückert zusetzen und so in Kontakt mit ihm zu tre-

ten“, so der Vorsitzende des Rückert-Krei-ses, der Kinder- und Jugend-Psychiaterund Autor Johannes Wilkes.

Vielleicht ein bisschen dünn gewordensei es das Denkmal, könnte vielleichtmanch Betrachter denken, so JohannesWilkes. Aber genau das passe zum Bedach-ten, habe dieser sich auch gerne „dünnegemacht“. Und zwar immer dann, wennwährend seiner Erlanger Zeit zwischen1826 und 1841 ein Umzug bevor stand.Fünf Mal wechselte die Familie Rückert al-lein in Erlangen die Wohnung. Dabei hieltsich Friedrich Rückert stets im Hinter-grund und überließ das Organisieren sei-ner Ehefrau Luise. Zurück kam er immerdann, wenn alle Kisten wieder aus- und dieWohnung eingeräumt waren. u

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18 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Keine Eintagsfliege sollte es sein, son-dern etwas Langfristiges – diesemGedanken folgend entstand im

Schuljahr 1998/1999 anlässlich des „Inter-nationalen Jahres der Senioren“ zwischenSchülern der Hermann-Hedenus-Mittel-schule und Bewohnern des AWO Sozial-zentrums in Erlangen eine Patenschaft, diees in der Form wohl kein zweites Mal inBayern gibt. Seit nun mehr 15 Jahren fül-len die jeweiligen „Tintenkleckse“ derSchule die Patenschaft mittels vielfältigerAktionen mit Leben.

Etwa alle fünf Wochen verbringen diealle zwei Jahre wechselnden Redakteureder Schülerzeitung „Tintenklecks“ gemein-same Zeit mit den Menschen, die im Heim

in Büchenbach leben. Egal ob gegenseitigeBesuche, gemeinsame Spaziergänge, Thea-ter-, Chor- und Zirkusaufführungen – derStrauß an Aktivitäten ist bunt gemischt.„Besonders beliebt sind die Frühstücksfei-ern mit Tischmusik bei uns in der Schule,denn dabei wird nicht nur ein lukullischerGaumenschmaus festlich aufgetischt, son-dern auch ein laut hörbarer Ohren-schmaus“, sagt Lehrerin Gisela Sponsel-Trykowski, die als Chefredakteurin derSchülerzeitung die Patenschaft ins Lebenrief und bis heute begleitet.

Ein weiterer Höhepunkt, auf den Be-wohner und Schüler jedes Jahr gleicherma-ßen hin fiebern, ist das weihnachtlicheKrippenspiel, das vom Nürnberger Christ-

15 Jahre Patenschaft der Hermann-Hedenus-Mittelschulemit dem AWO Sozialzentrum Erlangen

Alt und Jung – Jung und Alt

Gegenseitige Besuche, gemeinsame Spaziergänge,Chor-, Theater- und Zirkusaufführungen oder Bastel-vormittage – der Strauß an Aktivitäten der „Tinten-kleckse“ist seit nun mehr 15 Jahren bunt gemischt.

Sich kümmern, Rücksicht nehmen, Hilfsbereitschaftan den Tag legen, Hemmschwellen abbauen – diePatenschaft vermittelt Wissen über den schulischenStoff hinaus.

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HERBSTZEITLOSE 19

AKTUELLES

kind und dessen weltberühmten Prologbegleitet wird, bevor die Geschenke ver-teilt werden, welche die Schüler zuvor imUnterricht gebastelt haben. Dass es nebeneiner gemeinsamen „Spielstunde“, bei der„Mensch ärgere Dich nicht“ ganz hoch imKurs steht und Bastelaktionen, bei denenJung und Alt vom Hufeisen für den Neu-jahrsempfang bis zum Drachen für denHerbst zur Jahreszeit passenden Fenster-oder Tischschmuck ausschneiden, malenund zusammenkleben auch eine Partner-schaft der beiden Hauszeitungen gibt, ver-steht sich von selbst.

––––––––––––––– Wissensvermittlung über

den schulischen Stoff hinaus–––––––––––––––

Doch man hält sich nicht nur über den„Tintenklecks“ und die „Umschau“ gegen-seitig auf dem Laufenden. Im Winter 2006begannen die „Tintenkleckse“ zudemBrieffreundschaften mit etwa 40 Heimbe-wohnern. Aus der anfänglichen Weih-nachtspost wurde schnell mehr. Die posi-tiven Rückmeldungen aus dem AWO Sozi-alzentrum veranlasste die Schüler dazu,ihre Brieffreundschaften auszuweiten: Sieverfassen seither zudem persönliche Briefean einzelne Bewohner, in denen sie überihr Schulleben berichten oder schreibenihnen anlässlich von Geburtstagen.

Und auch andersrum gibt es mittler-weile Post: „Vielen Dank für Deinen Briefund dass Du ihn so schön bemalt hast. AmMittwoch der vergangenen Woche war ichmit einer Gruppe von AWO-Bewohnernauf der Kerwa. Bei der Musik dachte ich andie Sitztänze, die wir mit Dir und DeinenKlassenkameraden übten“ – so schreibt es

etwa eine der Bewohnerinnen. „Diese Pa-tenschaft bereichert unser Haus ungemein.Die Kinder zaubern unseren Bewohnernimmer wieder ein Lächeln ins Gesicht“,sagt Sozialpädagoge Frank Steigner, der diePatenschaft seitens des AWO Sozialzen-trums begleitet.

Die Schüler lernen wiederum ganz prak-tisch was es etwa bedeutet, mit einem Roll-stuhl über eine Bodenschwelle zu müssenund mehr. „Die Schüler lernen hier wirk-lich für das Leben“, sagt Gisela Sponsel-Trykowski. Sich kümmern, Rücksicht neh-men, Hilfsbereitschaft an den Tag legen,Hemmschwellen abbauen – seit nun mehr15 Jahren vermittelt die Patenschaft nichtnur gegenseitige Freude, sondern Wissenüber den schulischen Stoff hinaus. u

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20 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

Die Deutschen werden zwar immerälter, fühlen sich aber zehn Jahrejünger als sie sind. Das spiegelt sich

im Lebensstil und den Empfindungenwider. Die Stadt Erlangen hat sich daherentschlossen, am 24. und 25. Oktober unterdem Motto „Ja zum Alter(n)“ zu einer zwei-tägigen Veranstaltung für Senioren in dieHeinrich-Lades-Halle einzuladen.

Am Freitag, den 24. Oktober bietet dasbunte Programm von 9.00 bis 18.00 UhrInformationen, Vorträge, Mitmachaktio-nen, ein Forum 60 Plus sowie ein kulturel-les Rahmenprogramm mit und für Senio-ren und alle Interessierten bei freiem Ein-tritt. Nach einem Grußwort des neuenOberbürgermeisters Dr. Florian Janik, derdie Schirmherrschaft übernommen hat, be-ginnt die Veranstaltung mit einem Vortragvon Prof. Dr. Bernd Seeberger über dasThema „Kultur des Alterns“. Im Laufe des

Tages befassen sich weitere Vorträge unteranderem mit Themen zu Medizin, Technik,Kultur und Rechtsfragen. Attraktive Aktio-nen wie etwa ein Gedächtnistraining,Gymnastik, Tanzen, das Projekt „Gestalt“

Das Seniorenamt der Stadt Erlangen lädt zu einer zweitägigenVeranstaltung für Senioren in die Heinrich-Lades-Halle ein

Seniorentage „Ja zum Alter(n)“

Zahlreiche Informationen und Vorträge sowie einbuntes Rahmenprogramm erwartet die Besucherder Erlanger Seniorentage.

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HERBSTZEITLOSE 21

AKTUELLES

(Bewegung gegen Demenz) oder gemeinsa-mes Singen laden zum Mitmachen ein.

Neue Impulse werden auf einem„Markt der Informationen und Ideen“ mitca. 90 (Fach-) Ausstellern geboten undregen zu Gedankenaustausch und Refle-xion an. Auch das leibliche Wohl kommtnicht zu kurz. Für eine Auswahl an preis-werten Speisen und Getränken ist gesorgt.Der Seniorenstammtisch lädt zudem zueinem gemütlichen Beisammensein ein.Ein reichhaltiges kulturelles Angebot überden ganzen Tag verteilt sorgt mit einemabwechslungsreichen Programm für Kurz-weil. Bernd Regenauer setzt mit seinemProgramm am Ende des ersten Tages einenmarkanten Schlussakkord.

Am Samstag, den 25. Oktober in der

Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr haben ver-schiedene Häuser ihre Tore geöffnet undbieten Besuchern Informationen, Beratungund Wissenswertes. Mit einem Niederflur-Shuttle-Bus der Erlanger Stadtwerke wer-den im Stundentakt vier Stationen mit un-terschiedlichsten Angeboten angesteuert:Ehrenamtsbörse im Pacellihaus, Leben mitDemenz im Haus Dreycedern, Führung imMedizinmuseum sowie Führungen undTag der offenen Tür in der Tagesklinik desKlinikums am Europakanal.

Weitere Informationen im Internetoder im Programmheft, das ab Ende Sep-tember auch an der Infotheke im Erdge-schoss des Rathauses und im Seniorenamtim 4. Stock Zimmer 433 erhältlich ist. uwww.erlangen.de/senioren

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AKTUELLES

Wenn wir uns begegnen, danntun wir das als Junge von heuteund Alte von morgen oder um-

gekehrt als Alte von heute und Junge vongestern – unter diesem Motto stand beieiner Podiumsdiskussion im Juli das Mit-

einander der Generationen im Blickpunkt.Im Rahmen des 40-jährigen Bestehens desSeniorenbeirates der Stadt Erlangen luddieser zusammen mit dem Jugendparla-ment zu einem Austausch über Fragen ein,welche Herausforderungen sich Jung und

Gemeinsame Podiumsdiskussion von Seniorenbeirat und Jugendparlament

Text: Michael Kniess

Junge von heute,Alte von morgen

Wenn wir uns begegnen, dann tun wir das als Junge von heute und Alte von morgen oder umgekehrt als Altevon heute und Junge von gestern – unter diesem Motto diskutierten Sirin Bahadir, Ursula Rechtenbacher undHelga Steeger (v. links) unter der Moderation von Professor Dr. Frieder Lang gemeinsam mit dem Publikum.

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AKTUELLES

Alt in einer Großstadt wie Erlangen bis-lang gestellt haben oder welche AufgabenJugendparlament und Seniorenbeirat der-zeit beschäftigen.

„Die jungen Menschen, mit denen ichKontakt habe, überraschen mich immerungeheuer positiv mit einem ehrlichen In-teresse an unserer Arbeit“, sagte HelgaSteeger, die Vorsitzende des Seniorenbei-rats der Stadt. Von einem von gegenseiti-gem Desinteresse geprägten Umgang un-tereinander zwischen Jung und Alt könnesie keinesfalls berichten. Unterstützungbekam sie in dieser Hinsicht auch von derFrau, ohne die das Jubiläum gar nichtmöglich gewesen wäre.

Sie könne den Ärger darüber, dass jungeLeute so rücksichtslos seien, nicht teilen.„Schon oft habe ich Jugendliche erlebt, diebeim Ein- oder Aussteigen in die Bahnoder im Bus geholfen haben“, sagte UrsulaRechtenbacher, die den Seniorenbeirat1974 als ersten seiner Art in Bayern grün-dete. Vielmehr plädierte sie dafür, selbstVorbild für die Jugend zu sein. „Ich wün-sche mir, dass wir Älteren uns nicht nie-derlassen und zu den Jungen sagen ‚jetztsorgt mal für uns‘“, so die erprobte Groß-und Urgroßmutter.

––––––––––––––– Voneinander lernen

und aufeinander zugehen–––––––––––––––

Gleichwohl nahm sie aber auch die Jun-gen in die Pflicht. So erinnerte sie daran,dass etwa junge Ingenieure „verstärkt da-rauf achten sollen, dass öffentliche Ver-kehrsmittel so gestaltet werden, dass dieseauch wirklich barrierefrei zu benutzensind“. Den Wunsch des gegenseitigen res-

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AKTUELLES

pektvollen Behandelns stellte auch SirinBahadir in den Mittelpunkt ihrer Diskussi-onsbeiträge. Schließlich, so die Vertreterindes Jugendparlaments, habe jeder Menschden gleichen Wert. Statt bereits mit 22 Jah-ren dazu gedrängt zu werden Anti-Aging-Creme zu benutzen, um die Spuren des Al-ters so lange wie möglich retuschieren zukönnen, sei es vielmehr Aufgabe der Ge-sellschaft, der Politik und der Medien denJungen die Angst vor dem Alter zu neh-men. „Warum darf ich nicht mit 50 Jahrenin den Spiegel schauen und sehen, dass ichin meinem Leben viel gelacht habe?“,fragte sie. „Ich will mich darauf freuen, altzu werden, denn das heißt, dass ich inmeinem Leben viel erlebt habe.“

Es sei auch an ihrer Generation, denJungen einen optimistischen Weg ins Alter

aufzuzeigen und zu bereiten, der nicht vonZukunftsängsten, Sorge über Arbeitslosig-keit und dergleichen gekennzeichnet ist,pflichteten Ursula Rechtenbacher undHelga Steeger ihrem jugendlichen Gegen-über bei. Dies sei nicht nur Aufgabe der Po-litik oder Gesellschaft, sondern finge in derFamilie an. Man dürfe nicht immer propa-gieren, sich ständig jung fühlen zu wollen.„Alt sein ist keine Schande“, so der Tenor.

Überhaupt zeigte die von Professor Dr.Frieder Lang (Inhaber des Lehrstuhls fürPsychogerontologie und Leiter des Insti-tuts für Psychogerontologie an der hiesi-gen Universität) moderierte Veranstaltungeinmal mehr, dass der Seniorenrat nichtnur die Interessen der älteren Erlanger ver-tritt. „Es geht darum, gemeinsam zu über-legen, welche Dinge das Leben schwer ma-chen und wo es gemeinsame Interessenvon Jung und Alt gibt, denen wir durcheine Stimme mehr Gewicht verleihen kön-nen“, so Helga Steeger. Dies sei beispiels-weise der Fall, wenn es um bezahlbarenWohnraum gehe.

Natürlich gebe es in der Zusammenar-beit zwischen Jugendparlament und Senio-renbeirat noch „Luft nach oben“, so das Po-dium unisono. Auf den Weg dazu habeman sich aber bereits gemacht, etwa durchgegenseitige Besuche in den jeweiligen Sit-zungen. Schließlich könne man voneinan-der nur lernen. Man müsse nur aufeinanderzugehen und auf einer gemeinsamen Ebenein Kontakt treten. „Für uns Junge ist esdoch auch toll, wenn wir erklären können,wie ein Computer oder ein modernesHandy funktioniert und umgekehrt vonMenschen mit mehr Lebenserfahrung inanderen Dingen unterstützt werden“, sagteSirin Bahadir. Keine Altersgruppe seischließlich eine Insel für sich. u

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HERBSTZEITLOSE 25

AKTUELLES

Seit 2007 vermittelt und berät die Er-langer Freiwilligen Initiative ERFINMenschen, die sich für die Über-

nahme einer ehrenamtlichen Aufgabe in-teressieren, aber keine genaue Vorstellungdavon haben. Die ehrenamtlichen Mitar-beiter ermitteln mit einem Fragebogen dieStärken und Interessen eines Freiwilligen.

Die Anfragen unterschiedlicher Organi-sationen und die Angebote der Ehrenamt-lichen werden in einer Datenbank abgegli-chen. Die Vermittlung der passenden Tä-

tigkeit zur entsprechenden Einrichtungfindet dann über die ERFIN statt. Die Frei-willigen kommen unter anderem in der Ju-gendarbeit, der Behindertenarbeit unddem Umweltschutz zum Einsatz.

Die ERFIN wird unterstützt und beratenvon der Koordinationsstelle „Bürgerschaft-liches Engagement“ Erlangen.

Wer sich für die Arbeit der Initiative in-teressiert kann sich unter Telefon 0913186-1676 informieren. uwww.erfin-erlangen.de

Eine gute Idee für alle

Erlanger Freiwilligen Initiative ERFIN

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26 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

„Ich habe schon öfter daran gedacht, mireine interessante Aufgabe zu suchen, einEhrenamt, das Spaß macht und bei demich vielen Menschen begegnen kann.Aber: Wo finde ich das?“. Das Berufslebenliegt hinter Ihnen oder Sie treten im Berufkürzer. Verpflichtungen, die Sie sehr einge-spannt haben, fallen weg – und Sie habenZeit. Nun können Sie die Seele baumeln

lassen und alles ganz ruhig angehen.Warum also neue Aufgaben suchen?

––––––––––––––– Gutes tun, Wissen weitergeben

–––––––––––––––

Es gibt viele Gründe, warum Menschensich ehrenamtlich engagieren. Für einige

„Engagier Dich“

Erste Ehrenamtsmesse der Stadt Erlangen und desLandkreises Erlangen-Höchstadt startet im Oktober.

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HERBSTZEITLOSE 27

AKTUELLES

ist es selbstverständlich, sich für die Ge-meinschaft einzusetzen und Gutes zu tun.Andere wollen das Wissen und die Fähig-keiten, die sie im Laufe ihres Lebens erwor-ben haben, weiterhin sinnvoll nutzen.Wieder andere möchten der Gesellschaftin der sie leben, etwas zurückgeben. WennSie, liebe Leserin, lieber Leser immer nochzustimmend nicken, legen wir Ihnen ansHerz, die erste Ehrenamtsmesse für dieStadt Erlangen-Höchstadt und den Land-kreis Erlangen-Höchstadt am Samstag, 25.Oktober 2014 von 10:00 bis 16:30 Uhr imPacellihaus, Sieboldstraße 3, Erlangen be-suchen. Der Eintritt ist selbstverständlichfrei.

––––––––––––––– Unendlich viele Möglichkeiten,

sich zu engagieren–––––––––––––––

Es gibt genauso viele Möglichkeiten, sichzu engagieren und seine Fertigkeiten, Inte-ressen und sein Wissen einzubringen, wiees Gründe für ein solches bürgerschaftli-ches Engagement gibt: Umwelt- und Na-turschutz, Menschen jeden Alters betreuenund begleiten, Kulturmacher, innerhalbder Nachbarschaftshilfe, im Rettungs-dienst und Katastrophenschutz – und,und, und.

Die erste Ehrenamtsmesse will Ihnenden Überblick erleichtern und Ihnen dieVielfalt und Möglichkeiten aufzeigen. In-teressenten können sich bei Verbänden,Initiativen und Organisationen persönlichberaten und über Aufgaben, Zeitaufwand,Zielgruppen und vieles mehr informierenlassen. Ganz Spontane können direkteinen Schnuppertermin vereinbaren unddabei eine neue Gemeinschaft finden. u

Page 28: Magazin Herbstzeitlose 09/2014

28 HERBSTZEITLOSE

AKTUELLES

„Unser Haus ist durch eine familiäre, christ-liche und generationenübergreifende At-mosphäre geprägt. Zentrumsnah, aber vonviel Grün, Gärten und barrierefreien Spa-zierwegen umgeben, ist vor allem das um-fassende Angebot im Bereich der Altersver-sorgung und das abwechslungsreiche Pro-gramm in dem 102 Plätze großen Haus her-vorzuheben,“ so erläutert Irmgard Walz dieBesonderheiten des Liebfrauenhauses inHerzogenaurach. Sie ist Heimleiterin desWahrzeichens der Stadt, das mit seiner über100-jährigen Tradition vielen Generatio-nen ein Begriff und untrennbar mit Herzo-genaurach verbunden ist. Besonders dasehrenamtliche Engagement der Herzogen-auracher Bürger im Alten- und Pflegeheimbereichert den Alltag der Bewohner. EdithRoppel, Vorsitzende des Heimbeirats im

Liebfrauenhaus und zuständig für die Eh-renamtsmitarbeiter, betont, dass die Senio-ren aktiv in die Abläufe des Hauses einge-bunden werden, beispielsweise beim Erstel-len des Speiseplans, oder bei der Ausrich-tung von Festen. Vor allem die Bastelakti-vitäten oder gemeinsames Kochen sind beiden Senioren sehr beliebt. Die regelmäßigstattfindenden Sing- und Tanzkreise wer-den gerne und häufig von den Bewohnernbesucht. Es sind aber auch die gemeinsa-men Gespräche, der Austausch von Erinne-rungen oder Berichte von Zeitzeugen überhistorische Begebenheiten, die oft Anlasssind, zu Gruppentreffen zu kommen.

––––––––––––––– Arbeiten im Dienste eines

christlichen Menschenbildes–––––––––––––––

So bunt und vielseitig das Leben im Lieb-frauenhaus ist, so gehört der Tod und dasTrauern um einen Verstorbenen ebenfallszum Alltag im Haus. Es ist eine wesentli-che Lebenserfahrung, die in unserer Ge-sellschaft oft an den Rand gestellt wird. ImSinne dieses Leitbild des Hauses handeltdie neunköpfige ehrenamtliche Sterbebe-gleitungsgruppe des Liebfrauenhauses.Ihnen ist es eine Herzensangelegenheit,sterbende Menschen nicht allein zu lassen,sondern sie zu begleiten und ihnen nahezu sein bis zum Zeitpunkt ihres Todes.

In guten Händen

Alten- und Pflegeheim Liebfrauenhaus – sozial, christlich, menschlich

Edith Roppel und Brigitte Wirth, ehrenamtliche Mit-arbeiterinnen der Sterbebegleitungsgruppe, verab-schieden sich von einem verstorbenen Bewohner.

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AKTUELLES

Die angebotenen Dienste innerhalb derstationären Altenarbeit im LiebfrauenhausHerzogenaurach begründen sich aus demchristlichen Menschenbild. Der alteMensch ist eine Persönlichkeit, die im Pro-zess persönlicher Entwicklungen und Er-fahrungen nicht nur Nehmende, sondernauch Gebende ist, weiß Heimleiterin Irm-gard Walz zu schätzen: „Für uns ergibt sichdaraus die Aufgabe, die Einzigartigkeiteines jeden zu akzeptieren, seine Identitätund Individualität zu respektieren und zufördern.“

Schüler, der unter demselben Dach befind-lichen Liebfrauenhausschule, und Bewoh-ner des Alten- und Pflegeheims bereitenGottesdienste in der hauseigenen Liebfrau-enhauskirche selber mit vor und bringenso ihre eigenen Vorstellungen und Gedan-ken ein. Spiele-Nachmittage oder Vorlese-stunden sind weitere Gelegenheiten, beidenen sich Kinder und Senioren austau-schen. Das Liebfrauenhaus ist damit einbeispielhaftes Generationenhaus, das Altund Jung unter einem Dach vereint. uwww.liebfrauenhaus.de

Das Alten- und Pflegeheim Liebfrauenhaus Herzo-genaurach mit Blick auf die hauseigene Kirche.

Die familiäre und persönliche Atmosphäre zeichnetdas Haus aus. Fotos: SLW

Page 30: Magazin Herbstzeitlose 09/2014

30 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: TIERBESTATTUNGEN

Der Tod hinterlässt immer Wunden.Auch wenn es „nur“ der des gelieb-ten Haustieres ist. Und dann kommt

sie – die Frage mit der man sich einfachnoch nicht beschäftigen wollte: Wo betteich meinen Liebling zur letzten Ruhe? Wel-che Möglichkeiten bieten sich, wenn mandem kleinen Schatz einen ruhigen Weg überdie Regebogenbrücke bereiten will?

–––––––––––––––Die Hausbestattung

–––––––––––––––

Ist eine Bestattung im eigenen Gartenmöglich? Zu dieser Frage kursieren allerleiGerüchte. Fakt ist aber, dass das Bestatteneines Tieres im eigenen Garten durchausgestattet ist. Es müssen nur einige Regelnbeachtet werden: Besonders wichtig ist,dass beim zuständigen Veterinäramt einformloser Antrag für eine solche Hausbe-stattung gestellt werden muss; sofern dasTier jedoch keine gefährlichen Krankheithatte, spricht selten etwas dagegen.

Bei der Bestattung an sich ist dringendzu empfehlen, das Grab drei Meter von an-grenzenden öffentlichen Wegen entferntanzulegen, um zu verhindern, dass fremdeHunde den Geruch aufnehmen. Das ge-liebte Tier sollte in abbaubarem Material –

wie Karton oder Zeitungspapier – beige-setzt werden. Außerdem sollte das Grabeine Tiefe von einem Meter aufweisen, so-dass mindestens 50 Zentimeter Erde denKörper bedecken. Dies stellt besonders imWinter durchaus eine Herausforderungdar. Dennoch sollte man sich strikt daranhalten, um zu verhindern, dass andere(Wild-) Tiere darauf aufmerksam werden.

Die makaberste Lösung einer Tierbestat-tung ist wohl die Entsorgung in der haus-eigenen Biotonne. Doch Vorsicht! Was beiKleintieren, wie Hamstern oder Fischen,gestattet ist, ist bei Hunden und Katzen

„Ruhe in Frieden“Tierbestattungen – eine Übersicht

Text: Miriam Keil

Ohne Zweifel ist ein Grab auf dem Tierfriedhof odereine Einäscherung ein würdiger Abschied. Professio-nalität und einfühlsame Betreuung sind in diesenTrauermomenten unendlich wertvoll.

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MODERNES LEBEN: TIERBESTATTUNGEN

verboten und kann zur Verhängung vonBußgeldern führen.

Nun kommt nicht jeder in den Genusseines eigenen Gartens. Doch auch hierlässt sich abseits von Tierverwertungsanla-gen eine Lösung finden: Der TierfriedhofNürnberg beispielsweise, bietet sowohlEinäscherungen, als auch Erdbestattungenin individuellen Gräbern an. Bei der Ein-äscherung wird zwischen Einzel- und Sam-meleinäscherung unterschieden. Je nachGröße des Tieres kostet eine Einzelein-äscherung zwischen 160 und 310 Euro.Eine Sammeleinäscherung (hier werdenmehrere Tiere gemeinsam kremiert) zwi-schen 84 und 190 Euro.

–––––––––––––––Einäscherung und Tierfriedhof

–––––––––––––––

Entscheidet man sich dafür, für seinenWeggefährten eine Erdbestattung vorzu-nehmen, so ist der Preis der Grabmieteauch hier abhängig von der Größe des Tie-res. Der Tierfriedhof unterscheidet dreiGrabgrößen. Dementsprechend liegt derPreis für fünf Jahre Liegezeit zwischen 390und 525 Euro. Hinzu kommen Dienstleis-tungen, wie die Einbettung, das Schließenund Öffnen des Grabes, eine Grabtafelohne Beschriftung sowie ein Grabrahmen;dabei sollte man mit Kosten von 220 bis310 Euro rechnen. Angeboten werdenauch Pflegedienste für Gräber, wie Dün-gen, Gießen, Auffüllen der Erden und Ent-fernen des Unkrauts. Darüber hinaus kannman sich auch beim Bepflanzen der Grä-ber durch die geschmackvollen Kreationendes Teams unterstützen lassen.

Bei ANUBIS-Tierbestattungen in Laufan der Pegnitz, ist der Tierfriedhof direkt

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Page 32: Magazin Herbstzeitlose 09/2014

32 HERBSTZEITLOSE

mit dem hauseigenen Krematorium ge-koppelt. Auch dort werden Einzel- undSammeleinäscherungen, sowie Erdbestat-tungen – auf Wunsch auch im eigenenGarten – angeboten. ANUBIS holt bundes-weit an 365 Tagen im Jahr den verstorbe-nen Liebling Zuhause oder beim Tierarztab. Dazu wurde ein Netzwerk von An-sprechpartnern eingerichtet, die bei Bedarfjederzeit kontaktiert werden können.Nach der Abholung werden die Tiere zu-nächst ordnungsgemäß bei ANUBIS ver-wahrt, damit die Besitzer sich über die wei-teren Schritte klar werden und Abschiednehmen können. Hierfür gibt es eigeneAbschiedsräume und auf der Internetseitefinden sich darüber hinaus zahlreicheKontaktdaten für Trauerbegleitung.

Sofern man sich für die Einäscherungdes Lieblings entscheidet, wird in Abhän-gigkeit vom Gewicht des Tieres der Preisberechnet. Die Sammeleinäscherung ist ab30 Euro, die Einzeleinäscherung ab 120Euro möglich. Bei der Einzeleinäscherungbekommt der Halter die Asche zurück undkann sie Zuhause verwahren oder auf demTierfriedhof Himmelgarten bei Altdorf bei-setzen lassen. Den Beginn der Einäsche-rung können die Besitzer via Monitor, In-ternet oder DVD mitverfolgen. Die Asche-rückführung erfolgt dann innerhalb vonacht Werktagen. Bei der deutlich günstige-ren Sammeleinäscherung verbleibt dieAsche im Krematorium.

Kommt nur eine Erdbestattung inFrage, bietet der Tierfriedhof Himmelgar-ten ausreichend Platz. In Ruhe können dietrauernden Besitzer dort ohne jede Stö-rung den verstorbenen Liebling in idylli-scher Umgebung besuchen. Die Kosten fürein solches Grab, das für vorläufig fünfJahre gemietet wird, betragen zwischen

MODERNES LEBEN: TIERBESTATTUNGEN

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HERBSTZEITLOSE 33

MODERNES LEBEN: TIERBESTATTUNGEN

240 Euro (Nager und Kleintiere) und 640Euro (sehr große Hunde). Auf Anfragekann die Liegezeit um jeweils ein Jahr ver-längert werden.

Bei ANUBIS kann ebenfalls die Grab-pflege auf Anfrage hinzu gebucht werden.Die Ausstattung des Grabes oder auch per-sönlicher Erinnerungsgegenstände, istdurch eine Vielzahl an unterschiedlichenUrnen, Grabsteinen, Särgen oder Anhän-gern für Halsketten gewährleistet. Wer sichselbst von ANUBIS ein Bild machenmöchte, kann dies im Rahmen des jährlichstattfindenden Tages der offenen Tür tun.Außerdem werden auf Anfrage Führungenfür Gruppen über das Gelände angeboten.

–––––––––––––––Das (traurige) Fazit

–––––––––––––––

Wer sich ein Tier anschaffen möchte, solltesich dies, auch im Hinblick auch seinenTod, gut überlegen. Denn die letzte Ruhedes treuen Weggefährten kann einen klei-nen Geldbeutel durchaus ausreizen, zumaldann, wenn kein eigener Garten vorhan-den ist und man seinen Liebling nicht inder Tierverwertungsanlage oder der Bio-tonne enden lassen möchte. Ohne Zweifelist ein Grab auf dem Tierfriedhof oder eineEinäscherung ein würdiger Abschied –ganz gleich für welche der beiden Varian-ten man sich entscheidet. Professionalitätund einfühlsame Betreuung sind in diesenTrauermomenten unendlich wertvoll. Unddann finden Hund, Katze, Kaninchen undMaus ganz sicher ihren friedlichen Wegüber die Regenbogenbrücke, in dem Wis-sen, dass sie nie vergessen werden. uwww.tierfriedhof-nuernberg.de

www.anubis-tierbestattungen.de

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34 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: INTERNET

Senioren unterstützen Senioren dabei,das Internet für sich zu entdecken –das ist das Ziel des Projektes „C@fe

T@blet“ von Anna Maria Preller, Senioren-beauftragte des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Dazu sucht sie mit dem Ehren-amtsbüro „ERH engagiert sich“ ältere Er-wachsene mit Tablet-Kenntnissen, die Lusthaben, ab Herbst 2014 als ehrenamtlicheTutoren älteren Menschen Tablets undihre Möglichkeiten zu erklären.

Eine Schulung vermittelt allen Interes-senten didaktische und methodische Tippsund qualifiziert sie für ihre neue Aufgabe.„Wer Spaß am Kontakt mit älteren Men-schen hat, über Internetkompetenz ver-fügt und ein bisschen Zeit schenken mag,

ist bei uns genau richtig“, sagt Jutta Leidelvom Ehrenamtsbüro „ERH engagiert sich“.

Die Ehrenamtlichen kommen zu Senio-rentreffen, Versammlungen, Senioren-clubs, Heimen, zu Angehörigentreffen undauf Wunsch auch ins Haus. Im Gepäckhaben sie vier iPads, die Senioren in dieHand nehmen und ausprobieren können.

Auf unkomplizierte Weise will das Pro-jekt das Interesse der älteren Generationbei ihnen vor Ort wecken und ihnen Be-rührungsängste nehmen. Senioren lernendabei, ein bisschen zu surfen, die Wetter-App befragen oder eine Online-Apothekezu besuchen. „Auf dem Weg in eine digi-tale Gesellschaft soll keine Gruppe zurück-bleiben. Älteren Menschen den Zugang zu

Senioren mit Tablet-Kenntnissen gesucht

Neues Projekt für Senioren „C@fe T@blet“ startet im Herbst.

Text: Hannah Reuter

Page 35: Magazin Herbstzeitlose 09/2014

HERBSTZEITLOSE 35

MODERNES LEBEN: INTERNET MODERNES LEBEN: HAUSNOTRUF

Keine Angst vormoderner Technik

Rund 123.000 Menschen nutzenden Hausnotruf der Johanniter

mobilen Medien zu erleichtern, ist mir einbesonderes Anliegen“, sagt auch LandratAlexander Tritthart.

–––––––––––––––Mobiles Internet erleichtert Alltag

–––––––––––––––

„Durch den Fokus auf einen leichten Ein-stieg in das Thema mittels Tablet tritt„C@fe T@blet“ nicht in Konkurrenz zu be-reits bestehenden Computerkursen, welchedie Volkshochschulen anbieten. Dort wer-den tiefergehende Kenntnisse vermittelt“,erklärt Anna Maria Preller. Sie ist überzeugt,dass das mobile Internet älteren Menschenviel Nützliches bietet, was das Leben er-leichtern und ein selbstbestimmtes Älter-werden zu Hause unterstützen kann.

Wer bei „C@fe T@blet“ als Tutor mit-machen oder sich von ihnen das mobileInternet erklären lassen möchte, be-kommt bei Anna Maria Preller weitere In-formationen. [email protected]

Telefon 09131 803-277

Die Zeiten, in denen in Seniorenhaushal-ten allenfalls ein Fernseher und einRadio standen, sind vorbei. „Ältere Men-schen haben heute keine Scheu mehr,elektronische Geräte wie zum Beispieleinen DVD-Recorder zu nutzen“, erklärtder Hamburger Zukunftsforscher HorstW. Opaschowski. „Schon in jedem vier-ten Seniorenhaushalt steht bereits einComputer“, sagt der Forscher.

Moderne Technik dient nicht nur zurUnterhaltung, sondern auch der Sicher-heit. Ein Beispiel dafür ist der Hausnotruf.Allein 123.000 Menschen bundesweitnutzen ihn bei den Johannitern, in Mit-telfranken sind es rund 1.820 Teilnehmer.Ein Knopfdruck entweder auf einen alsArmband oder als Halskette getragenenSender genügt. Sofort wird dann eine di-rekte Sprechverbindung zur Johanniter-Hausnotrufzentrale hergestellt, derenMitarbeiter rund um die Uhr für umge-hende Hilfe sorgen. Die Mitarbeiter in derZentrale haben alle eine rettungsdienstli-che Ausbildung durchlaufen.

Mit dem Hausnotruf nutzen viele äl-tere Menschen die Möglichkeit mög-lichst lange zu Hause wohnen zu blei-ben. So können sie ihren Alltag meisternund haben das gute Gefühl, dass im Not-fall schnell Hilfe kommt. Weitere Infor-mationen unter Telefon 09131 9030-0. uwww.johanniter.de/hausnotruf

Spaßfaktor steht im Vordergrund: Bei „C@fe T@blet“helfen Senioren anderen Senioren, das Internet fürsich zu entdecken. Foto: Robert Kneschke

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36 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: THERAPIEHUNDE

Die Tatsache, dass Tiere eine positiveWirkung auf Menschen haben, istallgemein bekannt. Der in den

letzten Jahren populär gewordene Begriff„tiergestützte Therapie“ wird meist mitden Besuchshunden in Altenheimen ver-knüpft. „Tiergestützte Therapie ist aberweit weitaus mehr. Sie steht für eine inten-sive Mensch-Tier-Begegnung im sozialen,therapeutischen beziehungsweise pädago-

gischen Kontext, unabhängig von derQualifikation und der Eignung des Tieres“,sagt die Diplompsychologin DanutaNolda-Ligendza.

Wie kann die Begegnung mit HundenDemenzkranken beziehungsweise depres-siven Menschen helfen? – Diese Fragestellte man sich auch im AWO Sozialzen-trum in Erlangen-Büchenbach, so DanutaNolda-Ligendza, die dort im Sozialdienstarbeitet. Seit 2000 gibt es hier bereits eh-renamtliche Besuche von Hundehalternbei einzelnen Bewohnern, seit 2005 Besu-che von Hunden der Rettungshundestaffeldes BRK Erlangen-Höchstadt gemeinsammit ihrer Trainerin. Ausgeweitet wurde dasProgramm im Jahr 2009. Seitdem bietetdas Pflege- und Seniorenheim Gruppen-und Einzelangebote der therapeutischenService-Hunde.

Seit 2013 ist jeden Tag ein Hund in derTagesgruppe anwesend - das entspre-chende Konzept wurde als Projektarbeit imRahmen der Ausbildung der Tagesgrup-penleitung zur gerontopsychiatrischenFachfachkraft entwickelt. „Demenzkrankeund depressive Menschen leben in einerWelt, die für gesunde Menschen oftschwer verständlich und zugänglich ist.

„Sie erwarten nichts und gebenvon sich aus ganz viel Zuwendung“

Hunde können den Alltag von Demenzkrankenpositiver, freudiger und erfüllter gestalten

Text: Michael Kniess

Tiere bewerten nicht das Aussehen, die Fähigkeitenund den Krankheitsgrad, die demenzkranken Men-schen fühlen sich deshalb angenommen: Hund Pepegemeinsam mit Alexandra Röder, Gerontopsychiatri-sche Fachkraft, und einer Bewohnerin.Foto: AWO Sozialzentrum Erlangen

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MODERNES LEBEN: THERAPIEHUNDE

Hunde hingegen haben die Fähigkeit, eineTür zu dieser Welt zu finden, manchmalauch dort, wo das menschliche Bemühenan Grenzen stößt“, sagt Alexandra Röder,Gerontopsychiatrische Fachkraft in der Ta-gesgruppe. Hunde könnten im Alltag derkranken Menschen helfen, diesen positi-ver, freudiger und erfüllter zu gestalten.„Sie erwarten nichts und geben von sichaus ganz viel Zuwendung“, sagt sie.

–––––––––––––––Bei den Erkrankten werdenpositives Erleben, Gefühle,

Erfahrungen und weiterführendeTätigkeiten möglich gemacht

–––––––––––––––

Vor den Besuchen der therapeutischen Ser-vice-Hunde wird in Zusammenarbeit vonSozialdienst und Mitarbeitern der Pflege er-arbeitet, mit welchem Ziel der Einsatz derHunde erfolgen soll. Es geht darum, Kom-petenzen der Bewohner aufzugreifen undDefizite auszugleichen. „Die Tiere sprechendie Sprache des Herzens und der Gefühle.Eine Verständigung und Beziehung etwazwischen Hund und Mensch ist unabhän-gig von Sprech- und Sprachmöglichkeitenund kognitiven Fähigkeiten möglich“, sagtDanuta Nolda-Ligendza. Die Betroffenenerleben auf diese Weise eine stressfreie undpositive Begegnung ohne Konfrontationmit ihren krankheitsbedingten Defiziten inder Kommunikation. Denn Tiere bewertennicht das Aussehen, die Fähigkeiten undden Krankheitsgrad, weshalb sich die de-menzkranken Menschen angenommenund wertgeschätzt fühlen.

„Bei den Erkrankten werden dadurchpositives Erleben, Gefühle und Erfahrun-gen sowie weiterführende Tätigkeiten mög-

lich gemacht, auch bei bereits fortgeschrit-tener Demenz“, sagt Danuta Nolda-Li-gendza. Erste Erfahrungen hätten gezeigt,dass die Bewohner durch die Anwesenheitder Tiere profitieren. Alleine die Anwesen-heit, das „Herumwuseln“ unter dem Tisch,das immerwährende Schwanzwedeln zau-bere ein Lächeln in deren Gesichter Sie pas-sen auf, auf „ihren“ Hund. Und nicht nurdas. Mit Felix lebt nun schon seit mehr alszwei Jahren zudem ein Kater in der dorti-gen offenen Wohngruppe Sonnenblick,einem Wohnbereich zur bedürfnisgerech-ten Dementenversorgung. Die Bewohnerhaben außerdem die Möglichkeit, eigenekleine Tier im Zimmer zu halten, solangedie Versorgung gewährleistet ist. u

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38 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: INTEGRATIVES THEATERPROJEKT

Die Korken knallen lassen, Nach-schlag nehmen, barfuß auf derTanzfläche sein, Menschen um

sich versammeln, Abstand vom Alltag ge-winnen – Feste zu feiern ist seit jeher eingrundlegendes Bedürfnis der Menschen.Doch woraus genau besteht eigentlich einFest? Aus den gebügelten Tischdecken,dem Tiramisu, das am Ende direkt aus derSchüssel gelöffelt wird? Aus der Vorfreude

und der Aufregung oder dem Kater amnächsten Morgen? Aus der Musik, dem La-chen und dem Tanzen?

All jenen Fragen möchte das Theater-projekt „F/feste f/feiern!“ des Vereins Drey-cedern ab Oktober nachgehen und die ge-fundenen Antworten im Januar 2015 aufder Bühne festhalten. Bereits zum drittenMal macht die Informations-, Beratungs-und Bildungseinrichtung in Erlangen zurFörderung von Gesundheit in der zweitenLebenshälfte damit in der spielerischenAuseinandersetzung das „Theatermachen“als offenen, gemeinschaftlichen Schaffens-prozess erlebbar.

„Statt des Auswendiglernens vorgegebe-ner Rollen und der Aufbereitung einer be-reits existierenden Geschichte werden beidiesem Schaffensprozess mit selbst verfass-ten Texten und autobiografischen Elemen-ten eigene Geschichten erzählt und eigeneFiguren entwickelt“, sagt Katharina Baur.Die 30-jährige Theaterwissenschaftlerinund Theaterpädagogin bringt auf dieseWeise keine klassischen Theaterstücke mitfertigen Textvorlagen und festen Rollenbil-dern auf die Bühne. „Vielmehr sind es sze-

Vom Feste feiernund feste Feiern

Integratives Theaterprojekt vermittelt Freude am Spiel und am Leben

Text: Michael Kniess

Zum Aufspüren ihrer eigenen Lebendigkeit verhel-fen – das möchte das integrative Theaterprojekt desVereins Dreycedern für Menschen mit Demenz- oderDepressionserkrankung und deren Angehörige inerster Linie erreichen. Foto: K. Krußig

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HERBSTZEITLOSE 39

MODERNES LEBEN: INTEGRATIVES THEATERPROJEKT

nische Collagen mit einem roten Faden“,sagt sie. Zu einem Großteil sei dabei bereitsder (Proben-) Weg das Ziel.

––––––––––––––– Jeder wächst über sich hinaus,

jeder öffnet sich–––––––––––––––

In erster Linie will das Theaterprojekt Men-schen mit Demenz- oder Depressionser-krankung und deren Angehörigen „zumAufspüren ihrer eigenen Lebendigkeit ver-helfen“. Bei den wöchentlichen Treffengeht es deshalb nicht in erster Linie darum,die Mitwirkenden zu wirklichen Schauspie-lern zu machen. Vielmehr sollen durch dasverbindende und kommunikative Potenzial

des Theatermachens Erkrankungen, Blocka-den und vermeintliche Schwierigkeiten inden Hintergrund gerückt werden.

„Sich gegenseitig einmal anders zu erle-ben, sich auf Augenhöhe zu begegnen undaus einer frischen Perspektive zu sehen,dies soll und kann im Rahmen der theatra-len Arbeit ermöglicht werden“, sagt Katha-rina Baur. Dass es dabei nicht nur beieinem Wunsch bleibt, haben die beidenvorangegangen Theaterprojekte „Kind-heits(t)räume“ und „Wenn ich mal verrei-sen würde“ bereits gezeigt.

Im Laufe der Projektarbeit habe manjedes Mal beobachten können, wie jederEinzelne in der gemeinsamen Gruppe übersich hinausgewachsen sei. „Bei allen Teil-nehmenden, insbesondere auch bei den

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40 HERBSTZEITLOSE

MODERNES LEBEN: INTEGRATIVES THEATERPROJEKT

Erkrankten hat man in denGesichtern eine Öffnungwahrnehmen können“, sagtKatharina Baur. Klischees,wie jenes, dass sich etwa einMensch, der an Demenz er-krankt ist, nichts merkenkönne, seien von den Mit-wirkenden widerlegt wor-den. „Gerade wenn es darumgeht, aus dem eigenen Lebenzu erzählen, konnte der Teil-nehmende seine Geschichtemühelos erzählen“, sagt sie.

„Da war doch überhauptniemand dabei, der eine Er-krankung hat“ – diese Rück-meldung hat Lisa Leo nachden Vorstellungen der bei-den bislang umgesetztenProjekte häufig bekommen.Die 25-jährige ist bei Dreyce-dern für die Beratungsstelle„DiA- Depression im Alter“und für „Präventive Ange-bote“ zuständig. In dieserFunktion habe sie nach An-geboten gesucht, die alleZielgruppen gleichermaßenansprechen.

Im integrativen Theater-projekt wurde Lisa Leo imFrühsommer 2013 fündig.„Das Projekt eignet sich ganzhervorragend“, sagt sie.

„Zwar treten zwar die jewei-ligen Erkrankungen beim Ar-beiten am Thema in denHintergrund, dennochgeben die Treffen gleichzeitigauch ganz unterschwelligund von selbst Gelegenheitzum gegenseitigen Aus-tausch.“ Neben Menschenmit einer Demenz- oder De-pressionserkrankung undderen Angehörigen seien da-rüber hinaus alle Interessier-ten zum Mitmachen eingela-den. „Es gilt: Was zählt istgenau das, was jeder Ein-zelne zum gegebenen Zeit-punkt ist und mit sichbringt.“

Momente des Glücks rei-hen sich an Momente desUnglücks, kleine, stille Mo-mente an großen Pathos.Man begegnet Bekanntemund Unbekanntem, Erwar-tetem und Unerwartetem -so wie jedes Fest seine ei-gene Dramaturgie hat, wirdauch das Theaterprojekt„F/feste f/feiern!“ wieder inganz persönlicher und un-terschiedlicher Weise in Er-innerungen, Gefühle, Bilderund Atmosphären eintau-chen lassen. u

„F/feste f/feiern!“ - ein integratives Theaterprojekt für Menschen mitDemenz- oder Depressionserkrankung, Angehörige und InteressierteTermine: jeweils montags 16.00 bis 17.30 Uhr; unverbindliches Kennenlernen am6., 13. und 20. Oktober; Anmeldung unter 09131 9076800; Kosten: frei

„Sich gegenseitig einmalanders erleben, sich aufAugenhöhe begegnen undaus einer frischen Perspek-tive sehen“: Die Theater-wissenschaftlerin undTheaterpädagogin Katha-rina Baur bringt im Rahmendes Projekts keine klassi-schen Theaterstücke aufdie Bühne.

„Es gilt: Was zählt ist genaudas, was jeder Einzelnezum gegebenen Zeitpunktist und mit sich bringt“: LisaLeo ist bei Dreycedern fürdie Beratungsstelle „DiA-Depression im Alter“ undfür „Präventive Angebote“zuständig.

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HERBSTZEITLOSE 41

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MODERNES LEBEN: WOHNEN

Es ist ein ungewöhnliches Projekt, mitdem der Bezirk Mittelfranken dieStadtmission Nürnberg beauftragt

hat: Das Betreute Wohnen in Gastfamilienin den Städten Erlangen, Fürth und Nürn-berg und den Landkreisen Fürth und Er-langen-Höchstadt auf den Weg zu bringen.

„Betreutes Wohnen in Gastfamilien“ istein Angebot für erwachsene Menschenmit seelischer Behinderung, die Unterstüt-zung benötigen, aber nicht auf stationäreHilfen angewiesen sind. Dabei schließtsich für seelisch Kranke die Lücke zwi-schen alleine leben und der Unterbrin-gung in einer stationären Einrichtung Da-hinter steht die Idee, dass Familien, Einzel-personen oder Paare einen Menschen miteiner psychischen Erkrankung bei sich auf-

nehmen. In der Gastfamilie sind Men-schen mit Behinderung langfristig inte-griert: Hier erleben sie den Alltag, erprobenihre Fähigkeiten, entwickeln soziale Kom-petenzen und übernehmen Verantwor-

Betreutes Wohnen in Gastfamilien für erwachsene Menschenmit seelischer Behinderung

Text: Sabine Weißenborn

Familie statt Einrichtung

Foto: Stephan Minx

• Wohnen in individuellen Appartements• erstklassige Betreuung• eigener ambulanter Pflegedienst• kulturelle Angebote und Freizeitmöglichkeiten• Schwimmbad und Sauna• Medizinzentrum• stationäre Pflege• Probewohnen und vieles mehr

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HERBSTZEITLOSE 43

MODERNES LEBEN: WOHNEN

tung im Rahmen ihrer Möglichkeiten.„Die Konstellation, dass ein älteres Ehe-

paar einen Gast bei sich aufnimmt,kommt bei dieser Hilfeform gar nicht soselten vor. Häufiger nehmen auch alleinlebende ältere Menschen einen hilfsbe-dürftigen Menschen bei sich auf, der etwaim gleichen Alter ist. Beide gestalten ihrenAlltag miteinander und freuen sich überdie gewonnene Zweisamkeit. Wichtig istnur, dass jeder für sich eine Rückzugsmög-lichkeit hat“, so Bärbel List, verantwortlichfür das Hilfsangebot. „Entscheidend ist,dass es hier nicht um Pflege, sondern umgemeinsame Alltagsgestaltung geht.“

Gewinnen können beide Seiten. Es gehtum weniger Einsamkeit, um Sinn und En-gagement und um Unterstützung füreinen Menschen, der sonst nicht alleinleben könnte. Sowohl Gast als auch Fami-lie werden sorgsam ausgewählt und mög-lichst passend zueinander geführt. Es gibtdie Möglichkeit des Ausprobierens, obman wirklich miteinander leben kann inForm eines Probewohnens, das die Stadt-mission fachlich begleitet. Darüber hinausbleibt sie Ansprechpartner für die Familienund den Gast.

Die aufnehmende Familie oder Einzel-person wird regelmäßig beraten und ge-coacht. Bei Fragen rund um die Erkran-kung des Gastes und auch bei Konfliktenstehen Sozialpädagogen als Vermittler zurVerfügung. Die Familie erhält neben derBegleitung durch den Fachdienst aucheine Aufwandsentschädigung von 400Euro im Monat sowie 300 Euro Miete undeine Pauschale für die Verpflegung von ca.160 Euro im Monat.

Nähere Auskünfte bei Bärbel List, Tele-fon 0911 935955-74. uwww.stadtmisssion-nuernberg.de

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44 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: DEMENZ

„Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilteFreude ist doppelte Freude“ – wer kennt esnicht, dieses Sprichwort. Gerade im Um-gang mit Demenzkranken sei es von größ-ter Bedeutung, sich dieses immer wiedervor Augen zu führen, so Dr. Dieter Hof-mann. Anlässlich des 8. Erlanger Pflege-stammtisches führte der Erwachsenenbild-ner und Alterspsychologe aus Coburg des-sen Teilnehmer in sein „ABC der Demenz“ein. Bereits zum zweiten Mal, nachdem imRahmen der Veranstaltungsreihe „Lebenmit Demenz in Erlangen“ der Wunsch ge-äußert wurde, den Referenten mit seinemVortrag erneut einzuladen.

Mit seiner langjährigen Erfahrung in derBegleitung von Menschen mit Demenzvermittelte Dr. Dieter Hofmann in seinemVortrag lebensbejahende Zugangswege zuBetroffenen. In seinem Modell ging erdabei von erstaunlichen Parallelen in derEntwicklung am Lebensanfang und derRückentwicklung im Verlauf einer Demenzaus („Demenz hat nichts mit Verblödungzu tun, der Geist geht zurück, wie er ge-kommen ist“). Sehr anschaulich zeigte erdie Entwicklung beim Kind und die Rück-entwicklung beim Demenzerkrankten auf.Als Pädagoge und Psychogerontologe lie-ferte er zu beiden Rändern des Lebensbo-gens überzeugende wissenschaftlich fun-

dierte und alltagsnahe Entsprechungen.Nebenbei machte er mit seinem ABC-

Modell, das bundesweit seit vielen Jahrenbei zahlreichen Praktikern auf große Zu-stimmung stößt, anschaulich und lebens-nah deutlich, wie begleitende Menscheneigene innere Stimmigkeit erreichen undso beiläufig und sanft die Stimmung desbetroffenen Gegenübers einfärben können.Der Experte machte deutlich, dass es weni-ger entscheidend ist, ob man im hohenAlter dement werde, als vielmehr wie mandement werde - und dies hänge entschei-dend vom Echo ab, das die Menschen ausder eigenen Umgebung auf die dann vor-herrschenden Bedürfnisse geben würden.

„ABC der Demenz“: Vortrag anlässlich des 8. Erlanger Pflegestammtisches

Text: Michael Kniess

Demenz und Lebensfreude

Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Begleitungvon Menschen mit Demenz vermittelte Dr. DieterHofmann in seinem Vortrag „ABC der Demenz“ le-bensbejahende Zugangswege zu Betroffenen.

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HERBSTZEITLOSE 45

GESUNDHEIT UND SPORT: DEMENZ

Die Begleiter müssten „dement-sprechend-sprechen“, so Dr. Dieter Hofmann.

Es gelte „ein Freund, ein guter Freund zusein“ und mit dem Gegenüber die Situationgemeinsam auszuhalten und nicht nachdem Motto zu verfahren „ich mache dasalles weg, jetzt gibt es guten Kaffee“. Manmüsse vielmehr durch sanfte Berührungenzeigen, dass man da sei und sich zugleichauch zum Sprachrohr des vorhandenenLeids machen. Die Wahrung der persönli-chen Würde ist dabei die Basis sowohl fürdie Erkrankten wie auch für die Betreuen-den, so Dr. Dieter Hofmann. Durch diehirnorganische Erkrankung seien Fehlein-schätzungen und Fehlverhalten oft dieFolge. Man dürfe sich deshalb von Be-schimpfungen oder Aggressionen nichtkränken oder persönlich verletzen lassen.

––––––––––––––– Eingehen auf die

„Innenwelt“, denn die bleibt–––––––––––––––

Mit „dement-sprechenden“ Merksprüchenwie „ratlos macht rastlos“, „Verlegen machtverlegen“, „Du störst mich – ich bin stör-risch“, „Scham erzeugt Gram“, oder „jederSchmerz braucht ein fühlendes Herz“,brachte der Referent auf tiefgründig-heitereArt zum Schmunzeln und Nachdenken zu-gleich. Auch seine Forderung nach einemhöheren Pflegeschlüssel hierzulandemachte Dr. Dieter Hofmann zum Gegen-stand seines Vortrags. Er verwies dabeiunter anderem auf ein Projekt in den USA,wo Aggressionen alleine dadurch abgebautwürden, dass sich Pflegende am Morgenzwei Minuten Zeit für zärtliche Berührun-gen nehmen. Auch sprach er sich gegen dieRuhigstellung durch Medikamente aus.

Er verwies zudem darauf, dass dadurch,dass die Erkrankung „Demenz“ immernoch als Stigma erlebt werde, gerade dieMenschen, die eigentlich besondere Zu-neigung bräuchten, besonders isoliert wür-den. Es käme auf diese Weise zum sozialenTod vor dem körperlichen Ableben. Zu-gleich sei der Umgang mit Demenz „einehohe menschliche Schule“. Es gelte, sichzum Wohle des Gegenübers aufzuopfern,etwa zu akzeptieren, dass einen der eigeneEhepartner nicht mehr erkennt. Letztlichermutigte Dr. Dieter Hofmann die Teilneh-mer, nicht nur die „Außenwelt“ zu sehen,denn die vergehe, sondern auf die „Innen-welt“ einzugehen, mit einem Lächeln,denn die bleibe. u

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46 HERBSTZEITLOSE

GESUNDHEIT UND SPORT: DIABETES

Bei Diabetes handelt essich um eine chroni-sche Stoffwechsel-

krankheit, bei der der Blut-zuckerwert dauerhaft oderzeitweise erhöht ist. InDeutschland sind rund sie-ben Millionen Menschenvon Diabetes betroffen. Esgibt zwei Typen des Diabe-tes: Typ 1 und der am häu-figsten, gerade im Alter auf-tretende Typ 2.

Typ-1-Diabetes: Diese Formdes Diabetes ist eine soge-nannte Autoimmunkrank-heit. „Das bedeutet, dassdas eigene Immunsystem,das ja eigentlich vor krank-machenden Keimenschützt, nun Abwehrkörpergegen die Insulin produzierenden Zellender Bauchspeicheldrüse produziert unddiese zerstört“, erklärt Dr. med. Tanja Berg-mann von der Uniklinik Erlangen. Sie ist

Funktionsoberärztin derAbteilung Endokrinologieund Diabetologie. „Somitkommt es nach einiger Zeitzum Insulinmangel.“ DasHormon Insulin schleustZucker, der mit der Nah-rung aufgenommen wird,aus dem Blut in die Zellen,die diesen zur Energiege-winnung benötigen.Kommt es zu einem Mangelan Insulin, sammelt sichder Zucker im Blut an undder Blutzuckerspiegel steigt.Dass vom Typ-1-Diabetesausschließlich Kinder be-troffen sind, ist ein Irrtum.Dennoch tritt diese Formder Krankheit nur selten beiälteren Menschen auf.

Typ-2-Diabetes: Dagegen wird der Typ 2auch als „Altersdiabetes“ bezeichnet, damehr als die Hälfte aller von ihm Betroffe-nen über 65 Jahre alt sind. „Heutzutage

Mittlerweile zählt Diabetes zu den Volkskrankheiten.Doch was verbirgt sich dahinter? Was sind mögliche Ursachen

und wie sieht die Behandlung aus?

Text: Caroline Schmidt

Diabetes:Die Zuckerkrankheit

„Man sollte sich möglichst früh-zeitig behandeln lassen. Denndie aus dem Diabetes entste-henden Folgekrankheiten kön-nen das Leben massiv ein-schränken“: Dr. Tanja Berg-mann ist Funktionsoberärztinder Abteilung Endokrinologieund Diabetologie an der Unikli-nik Erlangen.

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HERBSTZEITLOSE 47

GESUNDHEIT UND SPORT: DIABETES

kommt durch fehlende Bewegung und fal-sche Ernährung der Typ 2 aber ebenso imKindesalter vor“, betont Dr. Tanja Berg-mann. Hierbei handelt es sich nicht umeinen Insulinmangel, sondern eine Stö-rung der Insulinwirkung. Die Zellen spre-chen nicht mehr auf das Insulin an, siewerden ihm gegenüber resistent. Der Zu-cker gelangt nicht in die Zellen und häuftsich im Blut an. Mögliche Ursachen für dieErkrankung an Typ-2-Diabetes sind gene-tische Veranlagung, starkes Übergewichtsowie falsche Ernährung und Bewegungs-mangel. Die Diabetologin der UniklinikErlangen unterstreicht: „Ist ein erstgradigVerwandter an diesem Typ Diabetes er-krankt, besteht ein Risiko von 50 Prozent,ebenfalls Diabetes zu bekommen.“

Erste Anzeichen: Diabetes-Patienten spre-chen häufig von vermehrtem Durst als ers-tes auftretendes Symptom. Häufiges Was-serlassen, Gewichtabnahme und ein Ge-fühl der Schlappheit können hinzukom-men. „Gerade der Altersdiabetes ist sehrsymptomarm und kommt schleichend. Inden meisten Fällen zeigt er sich erst beiBlutuntersuchungen“, klärt Dr. Tanja Berg-mann auf.

Frühzeitige Behandlung: Deshalb sollteman im fortgeschrittenen Alter regelmäßigdie Glukosewerte im Blut testen lassen.„Besteht ein Diabetes-Risiko durch die Er-krankung in der Verwandtschaft, sollteman sich auch hin und wieder Belastungs-tests unterziehen“, rät die Ärztin. Die The-

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GESUNDHEIT UND SPORT: DIABETES

rapie hängt davon ab, wie schwer die Zu-ckerstoffwechselstörung ist und ob nochzusätzliche Medikamente für andere Er-krankungen eingenommen werden. Einleichter Diabetes kann lediglich mit Tab-letten behandelt werden. Häufig erfolgtaber eine Insulin-Therapie, bei der sich derErkrankte die jeweils benötigten MengenInsulin spritzen muss.

Kann der Patient sich aus irgendeinemGrund selbst keine Spritze geben, helfenambulante Dienste und geben sogenannte„Kombinationsinsuline“. Die bestehen auseinem kurz und einem lang wirkenden In-sulin und müssen nur ein bis zweimal amTag gespritzt werden. „In der Anfangs-phase einer Therapie geschieht erst einmalVieles im ambulanten Bereich“, sagt Dr.Tanja Bergmann. Sie warnt: „Man solltesich möglichst frühzeitig behandeln las-sen. Denn die aus dem Diabetes entstehen-den Folgekrankheiten können das Lebenmassiv einschränken.“ Im Vergleich zureher harmlosen Zuckerkrankheit kann esohne eine optimale Behandlung zu Schä-den an Arterien und Nerven kommen. Bei

den Augen kann dies zu Blindheit führen,Gefäße in Beinen und Füßen verstopfenaufgrund der Zuckerablagerung und wer-den taub und das Risiko für Herzinfarkteund Schlaganfälle nimmt bei einem An-griff der Herzkranzgefäße und erhöhtemBluthochdruck zu. Zudem ist Diabetes diehäufigste Ursache für ein Nierenversagen.

––––––––––––––– Gesunder Lebensstil hilft

–––––––––––––––

Mit einer Lebensumstellung kann eineVerschlechterung der Diabetes leicht ver-hindert werden. „Man muss viel über dieKrankheit lernen und wissen, um die The-rapie an den Alltag anzupassen. Eine Um-stellung ist das immer“, weiß die Funkti-onsoberärztin zu berichten. „Aber mankann trotz Insulintherapie ein gutes Lebenführen“, sagt sie auch. Meist sind aber derneue Ernährungsplan und die zuneh-mende Bewegung ein positiver Eingriff indas Leben der Diabetiker.

Zucker ist dabei natürlich nicht gänzlichtabu. „Auf die Zusammensetzungund die Menge kommt es an. EinStück Sahnetorte kann beispielsweisebesser sein, als ein Stück Obsttorte.Denn durch das Fett gelangt der Zu-cker langsamer ins Blut“, sagt Dr.Tanja Bergmann. Eine Umstellung istvermutlich auch das Vorbereitet-Seinauf den Ernstfall: Da Medikamentewie Insulin zu Unterzuckerung füh-ren können, sollten Betroffeneimmer einige Päckchen Traubenzu-cker und ein Blutzuckermessgerätdabei haben. Wer lieber Flüssiges zusich nimmt, ist mit Fruchtsäften oderLimonade gut gewappnet. u

48 HERBSTZEITLOSE

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HERBSTZEITLOSE 49

REISE UND ERHOLUNG: WANDERTIPP

Zunächst war Forchheim eine reine Fach-werkstadt, später kamen Festungsanla-gen und barocke Gebäude dazu. Forch-heim ist nicht nur westliches Eingangstorzur Fränkischen Schweiz, sondern auchein sehenswerter Ort mit zahlreichen his-torischen Bauten, da viele dieser jahrhun-dertealten Gebäude erhalten und restau-riert wurden. So präsentiert sich Forch-heim dem Besucher mit einer reizvollen,historisch gewachsenen Altstadt.

Wo Wiesent und Trubach in dieRegnitz münden, siedelten be-reits in prähistorischer Zeit

Menschen. Schon 805 im Capitulare Karlsdes Großen urkundlich erwähnt, gewannForchheim als Königspfalz und Krönungs-ort der Karolinger im 9. und 10. Jahrhun-dert außerordentliche historische Bedeu-tung. Nachdem Kaiser Heinrich II. den kö-niglichen Besitz 1007 dem Bistum Bambergschenkte, entstand das mittelalterlicheForchheim als Neugründung Ottos des Hei-ligen um die heutige Sattlertorstraße undden Rathausplatz. Eines der sehenswertes-ten Gebäude Forchheims ist das schöneFachwerk-Rathaus von 1535, das mit zahl-reichen ornamentalen und figürlichenSchnitzereien verziert ist. Die traufseitigeFassade, die von zahlreichen Andreaskreu-zen geschmückt ist, bietet sich als Aus-gangspunkt für einen Rundgang durch diehistorische Altstadt an. Da sie über einen

außergewöhnlich reichen Bestand an Fach-werkhäusern verfügt, kann man auch aufeinem markierten FachWerkPfad die Ge-schichte des fränkischen Fachwerkbaueskennenlernen. Unser Stadtspaziergangführt vom Rathausplatz zur Sattlertor-straße. Ihr Name bezieht sich auf das 1878abgerissene Stadttor, das Saltor. Hier wech-seln sich Fachwerkbauten mit anderen Ge-bäuden ab, die teilweise noch aus der Spät-gotik stammen. Dahinter fällt die KircheSt.Marien auf, die älteste und größte Kircheder Stadt. Vom 11. bis 16. Jahrhundert er-richtet, wurde das Innere Anfang des 18.Jahrhunderts barock umgestaltet.

Genau das Gleiche geschah damalsauch mit der Marienkapelle, die ursprüng-lich die Kapelle des Bischofsschlosses war.Ihr Kern stammt aus dem 12. Jahrhundert,ihre jetzige Form erhielt sie zwischen dem14. und 18. Jahrhundert. Gegenüber stehtdas Bischofsschloss, im Volksmund Kaiser-

Stadtrundgang durch Forchheim

Auf den Spuren des Mittelalters

Der Rathausplatz in Forchheim

Foto: Tassilo W

engel / J. Berg Verlag

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50 HERBSTZEITLOSE

REISE UND ERHOLUNG: WANDERTIPP

pfalz genannt. Im letzten Viertel des 14.Jahrhunderts begann man mit dem Bau desOstflügels, in dem sich wertvolle Wandge-mälde befinden. Im 16. Und 17. Jahrhun-dert kamen weitere Bauten und der Trep-penturm im Innenhof dazu. In die Süd-wand ist ein Basilisk eingemauert, ein Fa-belwesen aus Drache und Hahn, das aus ro-manischer Zeit stammt und zur Dämonen-abwehr angebracht wurde. Sehenswert istauch das Pfalzmuseum, das in der Burg un-tergebracht ist und über die Vor- und Stadt-geschichte informiert sowie Geräte undeine Porträtsammlung zeigt. Nördlich vonder Kaiserpfalz steht der Saltorturm, einRest der mittelalterlichen Stadtbefestigung

aus dem 14. Jahrhundert. Unser Weg führtnun zur Straße Krottental, wo sich das Salz-magazin befindet. Dieser dreigeschossigeQuaderbau aus Sandstein stammt von 1710und wird von einem prachtvollen Wappen-portal geziert. Westlich davon dehnt sichder schöne Stadtpark aus. Hier findet mannoch Reste der früheren Stadtbefestigung,die teilweise mit bischöflichen Wappenverziert sind. Geht man den Stadtpark ent-lang, kommt man zur Bamberger Straße.An der Ecke steht das Katharinenspital, dieälteste und bedeutendste soziale Stiftungder Stadt. Die Spitalkirche St.Katharinastammt aus dem 14. Jahrhundert und dasSpitalgebäude wurde 1611 nach Entwürfendes fürstbischöflichen Baumeisters PaulusKeith gebaut. An allen vier Seiten findensich Fachwerkformen, die an den Giebelsei-ten besonders reich gestaltet worden sind.

Beim Katharinenspital überqueren wirdie Bamberger Straße und folgen der Wie-sentstraße zur reizvoll gelegenen Kammer-mühle. Sie wurde 1698 errichtet und prä-sentiert sich mit barockem Unter- undFachwerkobergeschoss, das mit ebenfallsbarocken Schnitzereien geschmückt ist. Be-merkenswert ist neben dem figürlichenund ornamentalen Schmuck die Vielfaltder Fachwerkformen, die vor allem denGiebel an der Eingangsseite prägen. Nebenverspielten Rautengittern schmücken auchzahlreiche Andreaskreuze diesen Giebel.Ein schöner Weg führt entlang der Wie-sent, wo seit Jahrhunderten Fischkästen zurAufbewahrung von Fischen hängen. Nachdiesem schönen Spaziergang entlang derWiesent überqueren wir die Wiesentbrü-cke, Hundsbrücke genannt, und gelangenüber die Hornschuchallee zum Marktplatz.Hier biegen wir nach links in die Vogel-straße ein und schwenken kurz danach

Schwierigkeit: Leicht; Gehzeit: 1 Std.30 Min.; Tourencharakter: Entspan-nender und abwechslungsreicher Spa-ziergang; Ausgangs-/Endpunkt: Rat-haus Forchheim; Anreise: Von Erlan-gen mit der S-Bahn stündlich umxx.37 und xx.14 Uhr oder mit REstündlich um xx.00 Uhr. Rückreise:mit der S-Bahn um xx:06 und xx:30Uhr, und mit dem RE stu� ndlich umxx:46 Uhr. Info: Tourist-Information,Hauptstraße 24, 91301 Forchheim

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REISE UND ERHOLUNG: WANDERTIPP

rechts, um in die Klosterstraße zu gelangen.Sie wurde nach dem ehemaligen Franziska-nerkloster benannt, das heute das Redemp-toristenkloster St.Anton ist. Die Klosterkir-che weihte 1693 der Fürstbischof MarquardSebastian Schenk von Stauffenberg, beson-ders bemerkenswert ist ihre prachtvolle ba-rocke und spätbarocke Ausstattung.

Im Süden des mittelalterlichen Stadt-kerns befindet sich der Paradeplatz, zu demwir nach einem Rechtsschwenk von derKlosterstraße gelangen. Er diente als Auf-marschplatz für die Garnisonstruppen, aberauch als Marktplatz. An der Ostseite fällt dieAlte Wache auf, die um 1800 mit einer Vor-halle und dorisierenden Säulen errichtetwurde. Auf der gegenüberliegenden Seitesteht die ehemalige fürstliche Komman-dantur (Paradeplatz 2), die zwischen 1744

und 1747 errichtetwurde. Vom Parade-platz gelangen wir zurTorstraße, wo das prachtvolle NürnbergerTor steht. Es blieb als einziges von vierStadttoren erhalten und wurde 1698 nachdem Vorbild des Großen Tores der FestungRosenberg in Kronach errichtet. Über dieNürnberger Straße und Hauptstraße gelan-gen wir wieder zum Ausgangspunkt amRathaus zurück. uwww.forchheim.de

Diese Wanderung ist ent-nommen aus: Tassilo Wen-gel, „Die schönsten Wande-rungen mit dem Bayern-Ti-cket in Franken“, J. Berg Ver-lag, München 2012, 144 Sei-ten, 17,95 Euro.

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RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

52 HERBSTZEITLOSE

Die Schulferiensind zu Endeund damit auch

die Hauptreisezeit. Ge-rade jetzt, wo die Fern-straßen wieder leererund die Hotels günstigerwerden, nutzen vieleGroßeltern die Gelegen-heit, gemeinsam mitihren nicht schulpflich-tigen Enkelkindernnoch ein paar erholsameUrlaubstage fern des Fe-rienstresses zu verbrin-gen. Doch die Mitfahrt im Auto ist für Kin-der die gefährlichste und unfallträchtigsteArt der Verkehrsteilnahme. Viele Kinderfahren im Auto ohne den vorgeschriebe-nen Kindersitz mit. Oftmals nur mit demErwachsenengurt gesichert oder gar völlig

ungesichert. Solche Ge-dankenlosigkeit ist ver-antwortungslos und ge-fährlich. Schlimmsten-falls lebensgefährlich!Kinder bis zum vollen-deten 12. Lebensjahr,die kleiner als 150 cmsind, dürfen in Kraft-fahrzeugen auf Sitzen,für die Sicherheitsgurtevorgeschrieben sind,nur mitgenommen wer-den, wenn Rückhaltee-inrichtungen für Kinder

genutzt werden, die amtlich genehmigtund für das Kind geeignet sind (§21 StVO)!

Bei falscher Gurtführung im Beckenbe-reich oder am Hals kann dies bei einemUnfall zu schlimmsten Verletzungen füh-ren. Der beste Kindersitz bringt nichts,

Der aktuelle Sicherheitstipp von Adolf Blöchl,Leitender Polizeidirektor Polizeiinspektion Erlangen Stadt

Enkel im Auto? Aber sicher!

Foto: P

olizei Erlan

gen

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wenn Fehler beim Einbau oder beim Si-chern gemacht werden. Nehmen Sie sichbeim Einbau und Lesen der Bedienungsan-leitung Zeit und befolgen Sie die Hinweise.

Tipps Ihrer Polizei:• Babys rückwärts gerichtet befördern!• Kindersitze immer nach Anleitung desHerstellers montieren! Sind Airbags vor-handen, gelten besondere Bestimmungen!

• Nur Sitze mit aktuellem Prüfzeichen(ECE-R44/04) verwenden! Testen Sie denEinbau und die Handhabung des Sitzes!Ist das Kind korrekt gesichert?

• Informieren Sie sich anhand einschlägi-ger Testberichte. Welche Sitze werdendarin gut oder mindestens befriedigendbeurteilt?

Alle Tipps beachtet und Vorsichtsmaßnah-men getroffen? Dann steht einem ver-gnügten Ausflug mit den Enkelkindern

nichts mehr im Weg!Weitere Informationen und Tipps fin-

den Sie in der Broschüre „POLITIPP“ derPolizeiinspektion Erlangen-Stadt und derStadt Erlangen. Diese Broschüre zumThema Sicherheit für Seniorinnen und Se-nioren liegt bei der Stadt Erlangen als auchbei der Polizeiinspektion Erlangen-Stadtaus und ist kostenlos erhältlich. u

„Tag der offenen Tür“

Am Sonntag, den 14. September, lädtdie Erlanger Polizei von 10 bis 17 Uhrzu einem „Tag der offenen Tür“ in dieSchornbaumstraße 11 ein. Anlass istder 20. Jahrestag des Neubezugs des Po-lizeigebäudes im Jahr 1994. Gemein-sam haben sich deshalb die Dienststel-len im Hause, die Polizeiinspektion Er-langen-Stadt, die Kriminalpolizei unddie Verkehrspolizei Erlangen bereits imFrühjahr daran gemacht, ein attrakti-ves Programm zusammenzustellen.

Die Besucher erwarten 25 verschie-dene Attraktionen bzw. Themenberei-che rund um die Sicherheitsarbeit derSchutz-, Verkehrs- und Kriminalpolizei.Neben Ausstellungen, Vorführungenund vielfältigen Einblicken hinter dieKulissen steht natürlich der Kontaktmit den Bürgern im Vordergrund. Mit-mach-Aktionen und eine Reihe vonAngeboten für Kinder runden das Pro-gramm ab. Selbstverständlich wirdauch für das leibliche Wohl bestens ge-sorgt sein – dazu steht eine attraktiveVersorgungsstation im Innenhof be-reit, bei der mehr als nur „Wasser undBrot“ zu haben sein werden.

HERBSTZEITLOSE 53

RATGEBER: SICHERHEITSTIPPS IHRER POLIZEI

Foto: Joc

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Koh

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RATGEBER: RECHTSTIPP FÜR SENIOREN

54 HERBSTZEITLOSE

Die Beerdigungskosten sind grund-sätzlich vom Erben zu tragen. Pro-blematisch wird es, falls der Verstor-

bene nicht ausreichend Vermögen hatte,um die Beerdigungskosten aus dem Nach-lass zu bezahlen. In solchen Fällen schlägtder Erbe die Erbschaft häufig aus, was aberoftmals gar nicht notwendig wäre. Schließ-lich gibt es auch Möglichkeiten, die Haf-tung auf den Nachlass zu beschränken.

Die Bundesländer haben in ihren Lan-desgesetzen jeweils festgelegt, dass die Be-stattungskosten von den nächsten Ange-hörigen zu bezahlen sind. Diese Regelun-gen kommen allerdings nur dann zur An-wendung, wenn sich von den Angehöri-gen oder auch den Erben niemand um dieBeerdigung gekümmert hat.

Seitens der Gerichte ist die Frage nur zuentscheiden, wenn der Bestattungsunter-nehmer ohne einen Auftrag Bestattung fürdie Anghörigen oder Erben vornimmt unddann seine Kosten erstattet haben möchte.Der Bundesgerichtshof hat in einer jünge-ren Entscheidung angenommen, dass derBestattungsunternehmer als Geschäftsfüh-rer ohne Auftrag tätig wird. Der Bestatterkonnte die Beerdigungskosten von der Ehe-frau verlangen, obwohl die Ehefrau nichtErbin war. Jedoch gibt es zu einem solchenFall auch eine gegenteilige höchstrichterli-che Entscheidung. Einheitlich ging mandavon zwar aus, dass sich eine entspre-chende Verpflichtung aus der Totenfürsor-gepflicht der nahen Angehörigen ergibt.

Einmal wurde die Frage, wer verpflichtetist die Totenfürsorge zu übernehmen, amEinzelfalle festgemacht. Danach kommt esnicht auf die Nähe des Verwandtschafts-grades an, sondern wer dem Erblasser amnächsten stand. In dem anderen Fall hieltsich der Bundesgerichtshofs jedoch striktan den Verwandtschaftsgrad. Die höchst-richterliche Rechtsprechung ist hierzu alsouneinheitlich.

Ist der nächste Angehörige nicht leis-tungsfähig, ist eine Übernahme der Kostendurch den Sozialhilfeträger möglich.

Ein Erblasser sollte noch zu LebzeitenRegelungen hinsichtlich seiner Bestattungtreffen. Diesbezügliche Anordnungen inTestamenten können möglicherweise zuspät kommen, da die Eröffnung des Testa-mentes oft erst Wochen nach der Beerdi-gung erfolgt. Bestattungsinstitute bietenVorsorgeverträge an, welche die praktischeHandhabung erleichtern. uwww.erbrecht-erlangen.de

Wer hat die Beerdigungskosten zu tragen ?

von Rechtsanwalt Gerhard Meyer, Fachanwalt für Erbrecht

Page 55: Magazin Herbstzeitlose 09/2014

HERBSTZEITLOSE 55

Wir freuen uns über die vielen in-teressanten Leserbriefe und Fra-gen zum Thema „Kaufrecht

und Gewährleistung“. Leider können wiraufgrund der Vielzahl der Problemstellun-gen hier nur einige ausgewählte Fragenerörtern.

Ich habe mir beim Discounter ein Fernseh-gerät gekauft. Nach nur einem Monat

funktionierte dieses nicht mehr. Also binich zurück in den Laden und wollte meinGeld zurück haben. Im Markt sagte manmir aber, dass ich mein Geld nicht zurück-bekommen würde, sondern das defekteGerät erstmal zur Reparatur eingeschicktwerde. Ist das rechtens?Bei Vorliegen eines Mangels sieht das Ge-setz Gewährleistungsansprüche vor. Hiergilt nach §§ 437, 439 BGB, dass der Käufer

Herbstzeitlose Rechtskolumne

von Rechtsanwältin Katharina Benedikt, Fachanwältin für Verkehrsrecht

RATGEBER: RECHTSTIPP KAUFRECHT UND GEWÄHRLEISTUNG

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56 HERBSTZEITLOSE

RATGEBER: RECHTSTIPP KAUFRECHT UND GEWÄHRLEISTUNG

entweder eine Reparatur des Fernsehgerä-tes oder aber auch einen Austausch verlan-gen kann. Erst in einer zweiten Stufe kanndann entweder der Kaufpreis gemindertoder aber vom Vertrag zurückgetreten wer-den, mit der Folge, dass das Geld zurück-zuzahlen ist. Das Rücktrittsrecht ist kom-plex, so dass Fälle dieser Art durch den An-walt geprüft werden sollten.

Von meinem Nachbar habe ich einen ge-brauchten Rasenmäher ziemlich günstiggekauft. Wir haben das per Handschlaggemacht. Ich habe kurz darauf im Ange-bot einen neuen Rasenmäher für densel-ben Preis, den ich ihm bezahlt hatte, gese-hen. Also wollte ich meinem Nachbarn sei-nen Rasenmäher zurückgeben und mitdem Geld lieber das neue Gerät kaufen. Erbesteht aber darauf, dass wir einen Kauf-vertrag geschlossen haben und er dasGerät deshalb nicht zurücknimmt und ichauch das Geld nicht mehr bekomme. Wiekann ich dagegen vorgehen?Ein Kaufvertrag kann mündlich geschlos-sen werden – dieser ist wirksam und vondiesem kann nicht einfach so zurückgetre-ten werden. Das Problem liegt bei münd-lichen Verträgen eher in der prozessualenBeweisbarkeit – der Nachbar könnte einenmündlichen Kaufvertrag, bei Bestreiten,unter Umständen nicht beweisen. Wirdder Vertragsschluss jedoch wahrheitsge-

mäß einge-räumt, so giltdieser.

Meine Frau undich habeneinen Flug nachSpanien ge-bucht. Nunkönnen wirdiesen nichtantreten, weilwir zu einer Be-erdigung müs-sen. Wir habenden Flug deshalb storniert. Die Fluggesell-schaft weigert sich nun, uns den komplet-ten Ticketpreis zu erstatten und will nureinen Teil der Steuern überweisen. Ist dasin Ordnung?Es ist hier dringend zu raten, eine Reiser-ücktrittsversicherung für Fälle von Krank-heit/Tod und anderes abzuschließen.Dann ist eine Stornierung der Reise mög-lich. Anderenfalls kann der Reiseveranstal-ter den Fluggast grundsätzlich am Vertragfesthalten, hat sich aber unter Umständenersparte Aufwendungen anrechnen zu las-sen. Oft werden solche Fallgestaltungen inden AGB/Flugbedingungen angesprochen.Dies wäre zu prüfen – ggf. lassen Sie sichvon einem Rechtsanwalt beraten. uwww.kanzlei-jacobs.de

Aufruf: Herbstzeitlose Rechtskolumne:Weigert sich ein Händler, defekte Ware zurück zu nehmen oder befürchten Sie, das Ihre Ne-benkostenabrechnung nicht stimmt? Schreiben Sie uns! An dieser Stelle beantworten dieRechtsanwälte der Kanzlei Jacobs & Kollegen einfache rechtliche Leserfragen zu quartals-

weise wechselnden Themen. Das Thema unserer Dezember-Ausgabe lautet „Bußgeld und Strafrecht“.Aus allen eingesandten Anfragen wird ein repräsentativer Querschnitt ausgewählt und hier im Heft be-antwortet. Bitte richten Sie Ihre Frage an Redaktion Herbstzeitlose, z. Hd. Rechtsanwalt Schreck, Bayreu-ther Straße 1, 91054 Erlangen.

RechtsanwältinKatharina Benedikt

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Wir begleiten Privatpersonen, Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen inZusammenarbeit mit Banken und Sparkassen bei der Realisierung ihrer Stiftungsidee.Vereinbaren Sie einen unverbindlichen Gesprächstermin unter Telefon 0911 7230175-0.

Möchten Sie die Welt retten?Haben Sie sich dem Umweltschutz verschriebenoder möchten Sie sich für die Unversehrtheit der Meereund ihrer Bewohner stark machen? Schlägt Ihr Herz für denSport und möchten Sie Ihren Sportverein unterstützen oder möchten Siedie Zukunft unserer Kinder sichern, indem Sie sich für Erziehung, Bildungseinrichtungenund die Jugendhilfe einsetzen? Vielleicht möchten Sie aber auch dazu beitragen, unser viel-fältiges fränkisches Brauchtum zu erhalten oder gemeinnützigen Vereinen bei Ihrer Arbeit vor Ort helfen?

Egal für welchen Zweck Sie sich engagieren möchten: eine Stiftung ist das richtige Werk-zeug dafür. Und wir sind dabei Ihr Partner in der Stiftungsverwaltung.

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58 HERBSTZEITLOSE

RATGEBER: BAUBIOLOGIE

Viele Menschen setzen sich völlig un-wissend einer Vielzahl von Stressfak-toren aus, anstatt auszuruhen und

sich zu regenerieren. In modernen Wohn-räumen finden sich zunehmend vielerleielektrische Geräte, die das Leben leichterund angenehmer machen sollen: Radiowe-cker, Stereoanlagen, Fernseher, Computerund anderes. Nicht zu vergessen die WLAN-Internetverbindung, das Schnurlostelefonund in der Küche der Mikrowellenherd.

Alle Geräte stehen ständig unter Span-nung und erzeugen auf diese Weise um sichherum elektrische Felder, die auf jeden Kör-per als permanente Stressoren einwirken.Die DECT-Telefone strahlen fast wie einHandymast und das nicht nur, wenn telefo-niert wird, sondern praktisch ununterbro-chen 24 Stunden am Tag. Von außen kom-men die Strahlungen aus Mobilfunk unddem terrestrischen Rundfunk DVB-T hinzuund vervielfältigen den unsichtbaren Stress.

Elektrosmog ist nicht tödlich oder un-mittelbar gesundheitsschädigend, vielmehrwirkt er als Dauerbelastung für das Immun-system und sorgt so für eine erhöhte Anfäl-ligkeit für allerlei Krankheiten und stressbe-dingte Probleme. Dazu zählen etwa Schlaf-störungen, verschiedene Schmerz- undSchwindelzustände, Konzentrationsstörun-gen, Tinnitus, Probleme an Gelenken undMuskulatur Fehlfunktionen einzelner Or-

gane bis hin zu Krebserkrankungen.Das alles hat seine Ursachen in einer

verringerten Ausschüttung des wichtigenHormons Melatonin, das hauptsächlichbei unbelastetem und stressfreiem Nacht-schlaf gebildet wird. Das körpereigene Im-munsystem jedoch arbeitet nur gut, wennes von einer genügenden Menge Melato-nin zu voller Leistung angeregt wird.

Funktioniert das Immunsystem nichtausreichend, kann es zu verschiedenen kör-perlichen Beschwerden kommen. DiesePhänomene und ihre Folgen sind vielenMenschen schon unbekannt, aber es gibtnoch mehr Belastungen, die Gesundheits-probleme verursachen können: Wohngifteund Schimmelpilze. Schimmelpilze belastendie Raumluft mit Sporen, Partikeln oder gas-förmigen Ausdünstungen. Schimmelpilzesind kein kosmetisches Problem, das maneinfach überstreichen oder ignorieren kann.

Der Grund für ihr Vorkommen in Wohn-räumen ist erhöhte Feuchtigkeit, deren Ur-sache ein Laie nicht ohne weiteres erkennenkann. Das Umweltbundesamt empfiehltschon seit langem, dass Schimmelpilzbelas-tungen ab einer Fläche von 0,5 m² aus-schließlich von professionellen Sanierernbeseitigt werden sollten und dass auf jedenFall sämtliche Ursachen für den Befall ge-funden und behoben werden sollten.

Die Wohngifte sind Schadstoffe aus

Unsichtbare Gefahren in Häusern

Gesundheitsbelastungen durch elektrische Kabel, Mobilfunk,Wasseradern, Erdstrahlen, Wohngifte und Schimmel

Text: Uwe Dippold

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HERBSTZEITLOSE 59

RATGEBER: BAUBIOLOGIE

Wohn- und Baumaterialien und stammenaus allem, was uns in Gebäuden umgibt.Das sind Weichmacher aus Kunstleder, Bo-denbelägen, Farben und Lacken, Flamm-schutzmittel aus Gerätegehäusen und Pols-terstoffen, Lösemittel, Holzschutzmittelund noch vieles mehr. Betroffene Men-schen von Raumluftbelastungen durchWohngifte oder Schimmelpilzbestandteilebekommen meist Atemwegsprobleme, sinddauernd oder wiederholt krank, fühlen sichgeistig und/oder körperlich völlig erschöpftund sind oft nur noch sehr eingeschränktbelastbar. Schimmelpilze haben auch starkeallergische oder giftige Wirkungen.

Die belasteten Menschen bringen ihreProbleme oft mit ganz anderen Ursachenin Beziehung, oder nehmen sie notgedrun-gen einfach so hin, weil niemand Ratweiß. Baubiologen messen die Störfelder,finden verdächtige Materialien oder ent-decken die Ursachen für Schimmelpro-bleme durch eingehende Begutachtungder vorliegenden Situationen. Mit den Er-kenntnissen eines seriösen Baubiologenkann man gezielt sämtliche schädlichenEinflüsse finden, sanieren oder abschir-men, gleich, ob es sich um einen Arbeits-platz, ein Schlafzimmer, ein Kinderzimmeroder um ganze Häuser handelt. u

Uwe Dippold arbeitet seit 2002 als Bau-biologe, er betreibt eine Beratungsstelledes Instituts für Baubiologie und Öko-logie Neubeuern IBN und des Baubiolo-gen-Vereins BIOLYSA e.V., dessen Vor-sitzender er ist. Von diesem Verein gibtes ausführliche Broschüren zu Schim-mel und zu Elektrosmog, die gegen Por-toerstattung versandt werden.www.baubiologie-nuernberg.de

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60 HERBSTZEITLOSE

Beheimatet in der Stadt, in der wirleben, erfahren wir diese als einenOrt historischen Geschehens, in der

schöpferische Kräfte gewirkt haben, die zugestalterischen Veränderungen führten.Wir erfahren Erlangen als einen Nah-Raum, mit dessen Realität wir enger ver-knüpft sind, als mit irgendwelchen fernenGegenden. Daran erinnern in der Huge-nottenstadt Steinskulpturen und Gedenk-tafeln an Plätzen im öffentlichen Raum.

Viele davon wurden gefertigt vom Bild-hauer Bernhard Rein, der unlängst seinen75. Geburtstag feiern konnte. Im Gartenseines Anwesens in der Hindenburgstraßestehen von ihm behauene Quell-, Brun-nen- und Sitzsteine, die ihr Schöpfer Besu-chern gerne zeigt. Gefertigt wurden dieseim Atelier des Künstlers in der Wöhrstraße.Auch mit seinen nun mehr 75 Jahren gehtder Bildhauer nach wie vor seinem Berufnach, soweit es seine Gesundheit zulässt –stets beraten und betreut von seiner FrauUrsula, einer Ärztin.

Bernhard Rein, der in früheren Jahrenals Steinmetz, Bildhauer und Restauratorauf Grabungen des Deutschen Archäologi-schen Instituts vor allem im griechischenOlympia tätig war, kehrte mit seinen Skulp-turen, die als ästhetische Orientierungsmar-

ken im Kraft-feld neuzeitli-cher Anlagenstehen, zur Ar-chaik antikerSetzungen zu-rück, schufaber auch Fi-g ü r l i c h e s :Wandreliefs,Bronzeplattenund Trink-brunnen sowie

kleine Skulpturen für das Haus. Manche sei-ner Gedenksteine sind mit Ornamentenoder Inschriften in der von ihm entwickel-ten Majuskelschrift versehen. Einige Bänderund Knoten zeigen volkstümlichen Humorin fränkischer Mundart.

Der mit Kunstpreisen der Stadt Erlan-gen sowie des Bezirks Mittelfranken undvon der Friedrich-Alexander-UniversitätErlangen-Nürnberg geehrte Bildhauer istin den bayerischen Großstädten mit be-deutenden Mahnmalen vertreten. DieLiebe zu Hellas ist im geblieben; viel Zeitverbringt er auf seinem griechischen Land-sitz. Im Zentrum seines Lebens und Wir-kens steht aber immer die geliebte Vater-stadt Erlangen. u

Der Erlanger Bildhauer Bernhard Rein wurde 75 Jahre alt

von Johann Adam Stupp

Die Hugenottenstadtim Zentrum des Wirkens

KULTUR: BILDHAUER BERNHARD REIN

Foto: J. A. Stupp

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HERBSTZEITLOSE 61

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Herbstzeit: Erkältungszeit – Bronchitis – AsthmaWenn der Sommer sich verabschiedet und der nasskalte Herbst Einzug hält, beginnt die Erkältungs- und Schnup-fenzeit. Auch Asthma bronchiale oder obstruktive Bronchitis schließen sich meistens daran an. Beugen Sie dem vorund stärken Sie Ihre körpereigenen Abwehrkräfte mit der Heilkraft des Salzes. Seine positiven Einflüsse auf denmenschlichen Körper ist seit Jahrtausenden bekannt. Bereits in der Antike wurde Salz traditionell als natürlichesHeilmittel genutzt. Salz, der „Zündstoff für Ihre Körperzellen“ ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Es ist medi-zinisch nachgewiesen, dass salzhaltige Luft bei Haut- und Atemwegs-erkrankungen zur Heilung beiträgt. Oft wirdein Aufenthalt an der Meeresküste oder in einem Salzbergwerk empfohlen.

Jedoch leben wir nicht annähernd an solchen Orten. Deswegen haben wir Ihnen die „Meeresküste“ in Form einerSalzgrotte nach Erlangen gebracht. Der gleiche Effekt wird auch in unserer Salzgrotte erzielt, die mit Tonnen uralterSalzbrocken aus dem Himalaya-Gebiet, einem Gradierwerk und Solevernebler ausgestattet ist. Dies schafft ein ein-zigartiges mineralhaltiges Mikroklima. Jeder Atemzug liefert Ihnen wertvolle Mineralien und Spurenelemente wieNatrium, Magnesium, Calzium, Kalium, Eisen etc..

Durch das Einatmen legen sich die feinen Salzkristalle, die auch eine sekretlösende Wirkung besitzen, schützendum die Schleimhäute, die diese abschwellen lassen. Die Bakterien haben dann wenig Chancen, sich anzuhaften.Die Selbstheilungskräfte des Körpers bekommen sozusagen Unterstützung. Aus diesen Gründen empfehlen die Ärzteund Heilpraktiker einen längeren Aufenthalt am Meer oder regelmäßige Besuche in der Salzgrotte. Auch die Ent-spannung kommt nicht zu kurz. Eine kurze Auszeit in der Salzgrotte, gute salzhaltige Luft und meditative Hinter-grundmusik lassen Sie für eine kurze Zeit „abtauchen“ in eine Welt der Ruhe. Angenehme Lichteffekte wie Sternen-himmel und leuchtende Salzsäulen sind ebenso ein Augenbalsam und erzeugen ein Wohlgefühl. Die Sitzungen be-ginnen immer zur vollen Stunde und dauern 45 Minuten; sie betreten die Salzgrotte mit ihrer normalen Alltagsklei-dung. Ihren entspannten Besuch in der Salzgrotte runden Sie mit einem Glas Heilsteinwasser oder Tee ab. Ein Servicevon unserem Salzgrotten-Team. Und weil Salz nicht gleich Salz ist, können Sie sich noch über die verschiedenenArten der Natursalze informieren. In unserem Salzladen bieten wir verschiedene Salze an auch in Form von Gewürz-salzen, Badesalzen, Peeling oder Salzsole. Wir beraten Sie gerne.

Ab Herbst beginnen auch wieder die Vorträge über „Salz & Wasser“ in der Salzgrotte. Während des Vortrages liegenSie bequem in den Stühlen, atmen die gesunde Luft und werden über die Vorteile von Natursalz informiert. Ein wei-teres Highlight in der Salzgrotte sind die Sitzungen „Atem & Klang“ . Lauschen Sie ganz entspannt während der Sit-zung den Klängen der Klangschalen und anderen wohlklingenden Instrumenten. Wahrlich eine Auszeit für Körper– Geist & Seele.

Wir bitten um rechtzeitige Anmeldung, da diese Stunden schnell ausgebucht sind und die Salzgrotte bis zu 6 Sitz-plätze anbieten kann. Wir freuen uns auf Sie. Besuchen Sie uns auch virtuell auf der Homepage. Dort erfahren Siedie Termine zu den Vorträgen und Klangstunden, Öffnungszeiten und weitere Informationen.

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62 HERBSTZEITLOSE

Seit 25 Jahren ist Johannes Wilkes be-kennender Wahlfranke. In Erlangenführt er eine sozialpsychiatrische Pra-

xis. Daneben ist der 53-jährige Dortmun-der Autor zahlreicher populärer Sachbü-cher und belletristischer Werke. In „Daskleine Franken-Buch“ begibt er sich nunauf Entdeckungsreise durch Franken.

Herbstzeitlose: Wie sind Sie als Zugereis-ter auf die Idee für diese Hommage anLand und Leute gekommen?Johannes Wilkes: Es ist vielleicht so etwaswie eine kleine Bilanz nach 25 Jahren, dieich nun schon in fränkischen Gefildenlebe. In bisherigen Büchern habe ich denFokus immer auf einzelne Städte wieNürnberg, Bamberg oder Erlangen gerich-tet. Gerade weil ich in dieser Auseinander-setzung festgestellt habe, dass jeder Frankeein wenig anders tickt und jede Stadt fürsich ein Stück weit eine eigene Welt ist,habe ich mich immer gefragt, wo dabei dasgemeinsame Bindeglied ist und wie esüberhaupt dazu gekommen ist, dass esüberall so unterschiedliche Mentalitätenund Eigenheiten gibt. Mit dem Buch willich versuchen, eine Antwort auf diese Fra-gen zu geben und die 1.000 Gesichter

Frankens zu einem Bild fränkischer Vielfaltzusammenzusetzen.

Wie beschreibt man dieses vielfältigeFleckchen Erde am besten?Insbesondere die enorme Vielfalt auf deminsgesamt ja doch überschaubaren Raumbeeindruckt mich sehr. Es gibt so viele un-terschiedliche Dinge zu entdecken. Das be-ginnt bei den Menschen, geht über dieKultur bis zur Natur. In all den Jahren, dieich nun schon hier lebe, habe ich michnoch keinen einzigen Tag gelangweilt. Na-türlich wird eine Region insbesondereauch immer von den Menschen geprägt,die dort leben. Der Franke ist ein äußerstgründlicher Mensch. Deshalb ist es auchkein Wunder, dass die Gegend so viele In-

„Das kleine Franken Buch“ – eine Hommage an Land und Leute

Interview: Michael Kniess

Wo man zum Lachen aufden Keller geht

KULTUR: AUTOR JOHANNES WILKES IM INTERVIEW

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HERBSTZEITLOSE 63

genieure hervorbringt: Der Franke gehtden Dingen auf den Grund und ist letzt-endlich mit dem Erreichten nie so wirklichzufrieden. Wir kennen alle das höchsteLob im Fränkischen: „bassd scho“. Nachdem Motto, wenn du mich schon zueinem Lob nötigst, dann gebe ich dir eszwar, aber das Ganze kann eigentlich auchnoch besser werden. In diesem Perfektio-nismus sehe ich einen typischen Wesens-zug. Die Franken sind Tüftler, die es immernoch ein Stückchen weiterbringen wollen.Das erkennt man auch an der fränkischenErfindung schlechthin: dem Haar in derSuppe. Auch wenn alle zufrieden waren,der Franken findet es garantiert, das be-rühmte Haar.

Das hat für Sie gereicht, um sich in Fran-ken zu verlieben, wie Sie im Buch offen-baren?Eine große Rolle dabei hat sicherlich auchgespielt, dass mir die Eingewöhnung sehrleicht gefallen ist. Die Franken und wirWestfalen sind uns in unserem Naturellschon recht ähnlich. Uns eint die Nei-gung, gelegentlich etwas dickköpfig zusein und einen speziellen Humor zuhaben, der sich nicht jedem direkt auf den

ersten Blick erschließt. Manche behauptenja, dass der Franke zum Lachen in den Kel-ler geht. Das stimmt keineswegs. Wenndann geht er zum Lachen auf den Keller.Außerdem sind die Franken wie wir West-falen sehr bodenständig. Dafür, dass demFranken jedes Nomaden-Gen fremd ist,gibt es übrigens sogar einen ziemlich ob-jektiven Indikator, abgesegnet vom Baye-rischen Landesamt für Statistik: So langewie in Ober- oder Unterfranken lebt hier-zulande niemand sonst auf demselbenFleckchen Erde.

Dem fränkischen Erfindergeist haben Siein ihrem Buch ein eigenes Kapitel gewid-met. Welche davon ist die für Sie bedeu-tendste?Die zwölf von mir ausgewählten Erfindun-gen sind nur ein Bruchteil der fränkischenInnovationskraft. In vielen Patentämternüberlegt man ja schon, Formulare in frän-kischer Mundart auszulegen, so viele Fran-ken geben sich hier die Klinke in die Hand.Ganz konkret ist die Erfindung, die michbereits als Student am meisten begleitethat, der Textmarker – eine urfränkische Er-findung aus Heroldsberg, ebenso wie derAugenbrauenstift. Dieses originär fränki-

KULTUR: AUTOR JOHANNES WILKES IM INTERVIEW

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KULTUR: AUTOR JOHANNES WILKES IM INTERVIEW

sche Produkt wurde in den 20-er Jahrenvon Schwan-Stabilo allerdings eigentlichfür ganz andere Zwecke produziert. Ur-sprünglich diente er Operateuren dazu,die Schnittführung des Skalpells zu er-leichtern. Übrigens hat man auch einefränkische Schöpfung in der Hand, wennman zum Spitzer greift: von Theodor PaulMöbius aus Erlangen.

Sie schreiben, Sie hätten im Zuge IhrerEntdeckungsreise irgendwann die fränki-sche Seele verstanden. Bei welcher Begeg-nung war das der Fall?Bei einer Vielzahl davon – durch die Spra-che. Was einem sehr auffällt ist, dass derFranke ganz und gar in der Gegenwartlebt, was man besonders deutlich an sei-nem Dialekt erkennen kann. Hier benutztman nur sehr ungern Vergangenheitsfor-men oder das Futur, sondern am liebstendie Gegenwartsform. „Er kam“ kommt imFränkischen nicht vor. Der Franke sagt: „Eris kumma“. Statt „Er wird kommen“ sagtder Franke „Er kummt scho noch“. Das istnicht nur eine sprachliche Eigenheit, dennSprache formt den Charakter ganz wesent-lich. Diese Geisteshaltung, ganz und gargegenwärtig zu sein, teilt der Franke mitden Buddhisten. Der Buddhist sagt:„Glücklich bist du, wenn du vergisst,woher du kommst, glücklicher aber noch,wenn du vergisst, wohin du gehen willst!“.Dieses Leben im Hier und Jetzt ist vieler-orts in Vergessenheit geraten. Nicht so inFranken.

Inwiefern ist der Franke ein „Gewürfelter“– sie bezeichnen ihn als einen solchen?Dieses Bild haben wir dem großen fränki-schen Essayisten und Chronisten HansMax von Aufseß zu verdanken. Letztlich

ist die Bezeichnungnochmals eine Zusam-menfassung der wich-tigsten Charakterei-genschaften des Fran-ken. Wie der Würfel,der nicht nur über eineSeite verfügt undimmer wieder für eineÜberraschung gut ist,so ist auch der Franke –trotz seiner Sturheitund Dickköpfigkeit -wendig, anpassungsfä-hig, sich nie festlegenlassend. Das ist natür-lich auch eine große

Stärke, wenn man sich immer wieder neuauf verschiedene Situation einstellenkann. Wir wissen aus der Evolutionstheo-rie, dass nicht der Stärkste überlebt, son-dern der Anpassungsfähigste.

Wir Franken haben auch für unsere nie-derländischen Nachbarn eine ganzeMenge getan. Warum gäbe es ohne Fran-ken keinen Bahnhof in Amsterdam?In der Tat. Ohne Franken wäre der Amster-damer Hauptbahnhof heute eine U-Bahn-Station. Als man Ende des 19. Jahrhun-derts in unserem Nachbarland die „Centr-aal Station“ bauen wollte, entschied mansich aufgrund des Platzmangels für einesumpfige Insel im Meer als Bauplatz. Fürdas Fundament in dem morastigen Grundmussten kräftige Stämme her, also hatman mehr als 8.000 wunderbare Fichten-stämme aus dem Frankenwald gefällt undüber den Main und den Rhein in die Nie-derlande geflößt. Darauf konnte manschließlich getrost die Schienen verlegenund das Bahnhofsgebäude errichten.

Johannes Wilkes,„Das kleine Fran-ken-Buch“, ars vi-vendi verlag, Ca-dolzburg, 2014,182 Seiten, 14,90Euro.

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Sie haben sich Gedanken darüber ge-macht, wo Franken beginnt und wo esendet oder wer der erste Franke über-haupt war. Was hat Sie bei all dem Erleb-ten und Recherchierten selbst am meistenerstaunt?Das ist schwer zu sagen. Was mich in derTat aber auf meinen Entdeckungstourenimmer wieder besonders beeindruckt hat,sind die vielen Kunstschätze, die man inFranken zu sehen bekommt. Wenn ich al-leine an all die Werke von Tilman Riemen-schneider denke: Um die Werke dieses be-deutenden Bildschnitzers und Bildhauerszu besuchen, muss man nicht weit reisen.Viele finden sich noch an den Orten, fürdie sie geschaffen wurden, in fränkischenKirchen in und um Würzburg. Verglichenmit den Schätzen, die es hier gibt, ist derAnsturm darauf aber recht beschaulich.Anderswo würden Touristentrauben davorkleben, in den hiesigen Kirchenräumenwar ich dagegen fast immer der einzige Be-sucher. Vielleicht auch wieder typischfränkisch: Der Reichtum ist da, aber manhängt ihn nicht so sehr zum Fenster raus,weil man lieber seine Ruhe haben möchte.

Neben all dem Sehenswerten – wasbraucht man von Franken nun wirklichnicht gesehen zu haben?Eine ganz schwierige Frage. Frankenslängster Parkplatz, der FrankenschnellwegRichtung Nürnberg, ist so eine Sache, diees wirklich nicht braucht. Warum mandieses Problem nicht in den Griff be-kommt, frage ich mich tatsächlich. Wasmir an Franken auch nicht gefällt: Dass eskeinen Verein mehr gibt, der in der ErstenBundesliga spielt. Wo kann ich denn nochmeine Heimatmannschaft, den BVB, spie-len sehen? u

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66 HERBSTZEITLOSE

KULTUR

Auf einer Fläche von 400 Quadrat-metern gibt das Siemens MedMu-seum einen Überblick über die Ent-

wicklung der Medizintechnik, die Siemensseit mehr als 160 Jahren entscheidend ge-prägt hat – von der Röntgen- bis hin zurLabordiagnostik. Am Beispiel bedeutenderInnovationen und ihrer Erfinder wird dieMedizintechnikgeschichte von ihren An-fängen in der Mitte des 19. Jahrhundertsbis in die Gegenwart multimedial erfahr-bar. In den historischen Räumen eines

einstigen Maschinensaals aus dem Jahr1893 werden sowohl ausgesuchte Expo-nate wie die ersten Röntgengeräte, Com-puter- und Magnetresonanztomographenvon Siemens gezeigt, als auch die Hinter-gründe und Funktionsweisen der Techno-logien erklärt. Zudem zeichnet das Sie-mens MedMuseum die Entwicklung derverschiedenen Vorläuferfirmen von Sie-mens Healthcare nach. Für Bayerns Innen-und Bauminister Joachim Herrmann un-terstreicht dieses besondere Ausstellungs-konzept die Ausnahmestellung von Sie-mens bei der Medizintechnik: „Wir kön-nen stolz darauf sein, dass High-Tech-Me-dizin ,made in Erlangen‘ weltweit einenhervorragenden Ruf genießt.“

Die Geschichte des medizinischen Fort-schritts ist eine Geschichte technischerHilfsmittel und Geräte. Zu allen Zeitenwerden sie genutzt, um Krankheiten zu er-kennen und zu heilen, um Schmerzen zulindern oder um Erkenntnisse über Aufbauund Funktion des menschlichen Körperszu erhalten. Zahlreiche Fortschritte aufdem Gebiet der Medizintechnik sind engmit Siemens verbunden. „Wir sind stolzdarauf, mit unseren Innovationen seit vie-len Jahrzehnten den Fortschritt der medi-

Multimedialer Streifzug durch die Technik- und Firmengeschichtevon der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart

Siemens eröffnet Unternehmensmuseumfür Medizinische Technik in Erlangen

Das Vidoson ist das erste Ultraschallgerät für das Re-altime-Verfahren. Im Museum ist nicht nur diesesFoto einer Ultraschalluntersuchung aus dem Jahr1966 zu sehen, sondern auch das Vidoson selbst.

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HERBSTZEITLOSE 67

KULTUR

zinischen Technik mitzubestimmen“, sagtProf. Dr. Hermann Requardt, Mitglied desVorstands der Siemens AG und CEO Sie-mens Healthcare.

Das Siemens MedMuseum zeichnet dieEntwicklung der unterschiedlichen Tech-nologien nach und erzählt Geschichtenvon Menschen mit Pioniergeist. Begin-nend mit Werner Siemens, der im Jahr1844 erstmals eine seiner Erfindungen me-dizinisch anwendet, um die Zahnschmer-zen seines Bruders Friedrich mit elektri-schem Strom zu behandeln. Nur drei Jahrespäter gründet er gemeinsam mit JohannGeorg Halske in Berlin die Firma Siemens& Halske, die neben dem Zeigertelegra-phen auch elektromedizinische Geräte fer-tigt. In Erlangen schließt sich Erwin MoritzReiniger mit Max Gebbert und Karl Schallzum Medizintechnikunternehmen Reini-ger, Gebbert & Schall (RGS) zusammen,

das schon bald Wilhelm Conrad Röntgenmit Röntgenröhren beliefert. Im histori-schen Maschinensaal der RGS-Fabrik ausdem Jahr 1893 ist nun das Siemens Med-Museum beheimatet – nur wenige hundertMeter entfernt von der heutigen Zentraleder Siemens-Medizintechnik.

––––––––––––––– „Schattenbilder“ undSchnittbildgebung

–––––––––––––––

Den Anfängen der Medizintechnik räumtdas Siemens MedMuseum breiten Raumein: der Elektromedizin mit Reizstromge-räten wie Reinigers Tauchbatterie – dem ältesten Exponat aus der Zeit kurznach der RGS-Gründung anno 1886 – undinsbesondere dem Röntgenverfahren, demder Ausstellungsbereich „Schattenbilder“

Historische Außenaufnahme (ca. 1920) der Fabrik von Reiniger, Gebbert & Schall (RGS) an der Luitpoldstraßein Erlangen. Das Gebäude wird 1893 bezogen und verfügt über zahlreiche Werkstätten und Büros. Im Vor-dergrund: Arbeiter verlassen nach Feierabend die Fabrik. Fotos: Siemens

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68 HERBSTZEITLOSE

KULTUR

gewidmet ist. So faszinierend die medizin-technische Pionierzeit allerdings ist: DasSiemens MedMuseum thematisiert auchdie Opfer, die die ersten Anwender derRöntgentechnik bringen, weil sie die Risi-ken ihrer Arbeit nicht kennen.

Um eine noch vergleichsweise jungeEpoche der medizinischen Bildgebung gehtes im Bereich der „Schichten und Schnitte“:In hauchdünnen Schichten bilden Compu-tertomographie (CT) und Magnetresonanz-tomographie (MRT) das Körperinnere ab.Die Entwicklung beider Technologien treibtSiemens von Beginn an entscheidendvoran. Dies belegt die erste deutsche MRT-Aufnahme aus dem Jahr 1980 – das Bildeiner Paprika. Die ersten Siemens-Systemebeider Modalitäten, der MRT-Scanner Mag-netom (1983) und der für die Schädeldiag-nostik entwickelte Computertomograph Si-retom (1975), sind im Siemens MedMu-seum zu sehen. Nebenan in der Rubrik„Schallbild(n)er“ wird ein Durchbruch inder Ultraschalltechnologie präsentiert: Vi-doson, das es im Jahr 1965 erstmals mög-lich macht, Ultraschallbilder in Echtzeitdarzustellen und auf diese Weise Bewe-gungsvorgänge im Körper zu beobachten.

Neben dem Schwerpunkt der Bildgebunggreift das Siemens MedMuseum auch dieanderen Medizintechnikbereiche auf, dieSiemens prägt, etwa die Audiologie. LouisWeber, der 1911 das erste elektrische Sie-mens-Hörgerät Phonophor entwickelt, wirdmit einer eigenen Station gewürdigt.

Ebenfalls in Form eines Hörspiels wird anWilliam Niendorf erinnert, der bei RGS1890 den ersten elektrischen ZahnbohrerDeutschlands baut.

–––––––––––––––Vom ersten Zahnbohrerbis zur Labordiagnostik

–––––––––––––––

Die Labordiagnostik ist zwar erst seit achtJahren tragender Teil der Siemens-Medizin-technik, doch das Siemens MedMuseum er-innert auch daran, dass sich das Unterneh-men bereits in den 1970er Jahren kurzzeitigim Bereich der Laborautomation positio-niert: Das Silab-System macht es damalsmöglich, in Krankenhäusern und Arztpra-xen deutlich mehr Proben zu analysierenund die Ergebnisse den Patienten automa-tisch zuzuweisen.

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HERBSTZEITLOSE 69

KULTUR

An vielen Stationen erhalten die Muse-umsbesucher mithilfe von Tablet-Compu-tern Zusatzinformationen in Text und Bild.Eine digitale Weltkarte zeigt, wie sich dieSiemens-Medizintechnik rund um den Glo-bus entwickelt hat. Durch das virtuelleFenster ins Archiv können die Besuchermehr erfahren über die Arbeit des SiemensMedArchivs erfahren. Der Bezug zum his-torischen Raum bleibt dabei stets erhalten:An mehreren Stationen können die Besu-

cher des Siemens MedMuseums die einstigeMaschinenhalle der 1890er Jahre unter dieLupe nehmen. Regelmäßige Sonderausstel-lungen werden die verschiedenen The-menbereiche künftig weiter vertiefen.

Siemens Unternehmensmuseum für Me-dizinische Technik – Siemens MedMuseum,Gebbertstraße 1, Erlangen, Öffnungszei-ten: Dienstag bis Freitag, 10–17 Uhr, Sams-tag, 11–19 Uhr. Der Eintritt ist frei. uwww.siemens.de/medmuseum

Die frühe Röntgentechnik ist nicht nur technisch re-volutionär, sondern folgt auch ästhetisch dem Stilihrer Zeit. Hier ein Schaltpult aus der Zeit um 1920.

Eine Büste von Werner von Siemens, der im Jahr1844 erstmals eine seiner Erfindungen medizinischanwendet. Fotos: Siemens

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70 HERBSTZEITLOSE

KULTUR

Schwelende Konflikte, soziale Unge-rechtigkeit, hochkochende politischeSkandale: Wer trägt die Verantwor-

tung? Wofür, warum und mit welchen Fol-gen? Manche Menschen übernehmenohne Zögern Verantwortung – privat oderpolitisch, für sich selbst, die Familie oderdie Gesellschaft, für die Wissenschaft odereine Idee. Einige verweigern sich ihr kom-plett, und wieder andere werden als Ikoneoder Sündenbock missbraucht.

All diesen Aspekten geht das Theater Er-langen in der Spielzeit 2014/15 inhaltlichwie künstlerisch auf höchst unterschiedli-cher Weise nach. Johanna, Schillers „Jung-frau von Orleans“, setzt etwa ihr ganzesDasein für ihr Land und die von ihr emp-fundene Gerechtigkeit ein – eine Verant-wortung, die kaum zu tragen ist, eine Auf-gabe, die kaum gelingen kann. In „Eineslangen Tages Reise in die Nacht“ von Eu-gene O’Neill scheitern die vier Familien-

mitglieder schon an der Verantwortung fürdas eigene Leben. Während in Dea Lohers„Unschuld“ eine Frau dieses Problem löst,indem sie ihre Eigenverantwortung ein-fach komplett ihrer Tochter überträgt, pa-rallel jedoch andere Figuren die Schuld fürGeschehnisse auf sich nehmen, mit denensie gar nichts zu tun haben.

Dies ist nur eine kleine Kostprobe der12 Premieren und sechs Wiederaufnah-men, davon insgesamt sechs Produktionenim Bereich Kinder- und Jugendtheater, mitdenen die neue Theatersaison gleicherma-ßen wartet, wie mit einer Werkschau zuHeinrich von Kleist und neuen Formatenin der Reihe „Zwischendrin“. Ergänzt wirdder Spielplan wie immer durch eine Viel-zahl von Gastspielen.

Alle neuen Produktionen der Spielzeit2014/15 stellt das Theater Erlangen mitdem Theaterfest rund um das Markgrafen-theater am 21. September im Rahmen vonAktionen und Präsentationen vor. Losgeht’s mit einer außergewöhnlichen Prä-sentation der neuen Produktionen: Im Mi-niaturformat einer Playmobilwelt werdendie neuen Premieren vorgestellt. Mitspielenist hier definitiv erlaubt. Zum Abschluss desTheaterfests steht in der Garage am Abendnoch eine Premiere auf dem Spielplan:„Atmen“ von Duncan Macmillan. DasStück debattiert anhand eines Paares aktu-elle Fragen über Umwelt und Zukunft. uwww.theater-erlangen.de

Das Theater Erlangen startet in die neue Spielzeit

Vorhang auf und Bühne frei

Foto: Theater Erlangen

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Liebling der Frauen – die Tasche

KULTUR

Die Handtasche, das heißgeliebteAccessoire, ist Thema der Sonder-ausstellung „Liebling der Frauen –

Die Tasche“ im Pfalzmuseum Forchheim,die noch bis zum 31. Oktober läuft: Rari-täten aus der Privatsamm-lung der Sammlerin Ing-rid Buresch aus Bam-berg erzählen aus200 Jahren Kultur-geschichte. Ge-zeigt werdenkunsthandwerkli-che Einzelstückeaus vielfältigenMaterialien undFormen.

Die Handta-sche ist nicht nurGebrauchsgegen-stand, sondernd emon s t r i e r tden Lebensstil und die soziale Stellung derTrägerin. Dieses Attribut der weiblichen

Mode ist Spiegel, Zeitzeuge und Botschaftder Kultur- und Zeitgeschichte und derStellung der Frau in der Gesellschaft. Einbesonderes Augenmerk der Schau liegtauf den handwerklichen Techniken ausdem 19. Jahrhundert. Es werden histori-sche Stücke, zum Beispiel Perlentaschenoder kostbare „Petit-Point-Taschen“ vor-gestellt. Pfalzmuseum Forchheim, Kapellen-straße 16, geöffnet Dienstag bis Sonntag

von 10 bis 17 Uhr. uwww.forchheim.de

Sonderausstellung im Pfalzmuseum Forchheim

Fotos: Ingrid Buresch

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72 HERBSTZEITLOSE

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

„Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker“Eine Online-Omi sagt, wie’s ist. Nicht nurim „Internetz“, sondern jetzt auch offline.Renate Bergmann ist „onlein“. Mit ihrem„Händi“, das Stefan ihr geschenkt hat. Ste-fan ist ihr Enkel. Oder Neffe – da ist siesich nicht ganz sicher. Das kann ja auchpassieren bei vier Ehemännern, die alle be-reits unter der Erde sind.

Die Rede ist von Deutschlands bekann-tester Twitter-Oma. Seit einem Jahr zwit-schert sie mehrmals täglich ihre Meinungin Kurznachrichten. Ob über das Rentner-Dasein, ihre Freundinnen oder das verlo-rene Gebiss, Renate Bergmann kommt an.Mittlerweile bei fast 23.000 Fans. Und wermehr davon möchte oder sich ungern inder Online-Welt herumtreibt, kann diekessen Lebensweisheiten und amüsantenAlltagsgeschichten der Seniorin nun auchin analoger Buchform nachlesen.

„Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zu-cker“ ist diesen Sommer erschienen. Invier Kapiteln und 34 Episoden schreibt die82-Jährige aus Berlin-Spandau von ihrenErlebnissen. Dazu gehören aufregende Au-tofahrten mit Ilse und Kurt, Einkäufe im„Zänter“, Besuche bei Frau Doktor Bürgel

und das tägliche Leiden mit der „Ossipo-rose“. Und dann kommt auch noch dasGießen von den Gräbern ihrer Männer aufvier unterschiedlichen Friedhöfen dazu.„Man hat so sein Tun, wissense.“ Deshalbhat die Seniorin zur Entspannung immerein Schlückchen Korn dabei.

Dass so wohl kaum der Alltag einer 82Jahre alten Witwe aussieht, ahnen diemeisten. Doch wer steckt hinter der Dame,die so schreibt wie sie spricht? TorstenRohde, 40, aus Sachsen-Anhalt. Er stu-dierte BWL und arbeitete als Controller,

Die Buchtipps aus der Redaktion

Text: Caroline Schmidt

Lesefrüchte ausheimischen Gefilden

Renate Bergmann,„Ich bin nicht süß,ich hab bloß Zu-cker“, Rowohlt Ta-schenbuch Verlag,Reinbek bei Ham-burg 2014, 224 Sei-ten, 9,99 Euro.

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HERBSTZEITLOSE 73

UNTERHALTUNG: BUCHTIPP

ein Beruf, der so gar nichts mit Schreibenzu tun hat. Die neue Identität als Rentne-rin war eigentlich nicht geplant: Der Autorerinnerte sich an das letzte Weihnachts-fest, bei dem der weibliche Teil der Ver-wandtschaft allerlei Geschichten aus-packte. Damals schickten sich Rohde undsein bester Freund per Handy die Sprücheihrer Omas zu. Der daraus geborene Twit-ter-Account sollte ursprünglich nur einSpaß für den Freund sein.

––––––––––––––– Kopfkino inklusiveRollator garantiert

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„Offenbar können sich viele mit den Anek-doten identifizieren. Ich hatte innerhalbweniger Tage tausende von Fans“, über-rascht es den 40-Jährigen noch heute. Viel-leicht liegt es am Sprachduktus, der nachschrulliger alter Dame klingt. Nach einigerZeit kam eine Agentur auf die Idee, er könneseine Geschichten, für die er Inspirationenbeim Friseur oder im Supermarkt sucht, ineinem Buch festhalten. „Da musste ich mirerstmalig ein Konzept überlegen“, gibt Tors-

ten Rohde zu, der schon einmal Gertrudmit Ilse verwechselte. „Am nächsten Taggab es dazu gleich Kommentare. Da passendie Fans besser auf als ich!“ Seine eigeneOma ist nicht online unterwegs.

Aber sie verkauft aus dem Korb ihres Rol-lators fleißig Buch-Exemplare an Freundin-nen oder beim Kirchenkaffee. „Sie ist sehrstolz auf ihren Enkel“, weiß der Erfindervon Renate Bergmann. Und was hat er mitder doppelt so alten Rentnerin gemeinsam?„Das frühe Aufstehen! Und ich sage geradeheraus, was ich denke. So wie Renate.“Wenn der studierte Betriebswirt aus ihrerSicht schreibt, stelle er sich eine weißhaa-rige, kleine Omi mit Wollpulli und Bern-steinkette vor. So lange die ihm noch Spaßmacht, denkt er gar nicht ans Aufhören.

Autor Torsten Rohde hat einen Charak-ter erschaffen, der Erinnerungen an die ei-gene Verwandtschaft hervorruft. Wer hieranspruchsvolle Literatur erwartet, ist fehlam Platz. Zum Abschalten und Schmun-zeln sind die ausgeschmückten Geschich-ten aber bestens geeignet. Kopfkino inklu-sive Rollator garantiert! Eine Fortsetzungwäre durchaus vorstellbar. Renate hat si-cherlich noch viel zu erzählen. u

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Ob in Schottland oder Marokko,Grönland, Thailand oder Kuba –die Spielerinnen und Spieler aller

Couleur treten nicht nur gegeneinanderan, sie kämpfen auch mit ihren ganz per-sönlichen Handicaps. Denn Manager, Ge-sellschaftsdamen, Guerilla-Golfer, Zocker,Professionals, Liebespaare oder Auftragskil-ler verbindet alle jene Leidenschaft für einSpiel, das vor allem darin besteht, sichimmer wieder selbst zu besiegen. Golf isteben mehr als nur Sport – das zeigt der arsvivendi verlag mit „Amerikaner schießennicht auf Golfer“. Aus der 18-Loch-Rundemit humorvollen, manchmal bitterbösen,gelegentlich poetischen Golfgeschichten

rund um die Weltvon ChristineGrän haben wirfür Sie, liebe Lese-rinnen und Leser,als Leseprobe eineausgewählt. Fazit:Wer Golf liebt,wird dieses Buchlieben. Wer Golfhasst, wird über-rascht sein.

Hole 1: Amerikaner schießennicht auf GolferKabul Golf Club, Afghanistan

»Hier bist du der Hölle näher als an-derswo.«

»Oder dem Himmel«, sagt Gott, der ausPrinzip zum Widerspruch neigt. Flüsternd,um die Caddies nicht zu kränken: »DieserPlatz ist das Letzte! Wie bist du nur aufKabul gekommen?«

»Mich langweilen die perfekten Golf-plätze allmählich. Diese geleckten Fairways,feinsandigen Bunker und makellosen Grüns– immer das Gleiche.« Der Teufel deutet aufdie staubige Wildnis, die vor ihnen liegt:

»Das hier nenne ich eine Herausforderung!«Der Teufel, Gott und vier afghanische

Caddies sind auf dem Weg zum neuntenAbschlag. Sand, Disteln, Steine, gelegent-lich staubige Grasbüschel und armseligeBäume. Ein Highlight des Platzes ist die aus-gebombte Armeestellung nach dem 1.Loch. Sie überqueren »Wasserhindernisse«,ausgetrocknete Bewässerungsrinnen, einstangelegt, um den Kabul Golf Course in einegrüne Oase zu verwandeln. Das ist langeher, und dazwischen gab es Kriege, die nie-mand gewonnen hat. Es gab nur Verlierer.

»Worum geht es in dieser Runde, habenwir das schon geklärt?«

Der Teufel, den Gott Luzi nennt, weil

Eine 18-Loch-Runde mit Golfgeschichten rund um die Welt

Jeder Schlag zählt … im Spiel des Lebens

Christine Grän, „Amerikaner schießen nicht aufGolfer“, ars vivendi verlag, Cadolzburg 2014,200 Seiten, 17,90 Euro.

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

sie schon sehr, sehr lange miteinanderspielen, flüstert: »Wir spielen um eineSeele, Jevi, so wie immer. Du wirst vergess-lich, mein Alter.«

Der Teufel hat Gott den SpitznamenJevi gegeben, eine läppische Kurzform vonJehova. Luzi und Jevi spielen mit Handi-cap Null, aber in Kabul können sie diesesNiveau nicht halten, hier liegen sie beideelf über Par. Bis jetzt. Es gibt nur einen, deran diesem Ort perfekt spielen kann: Abdul.Er hat ein sanftes Lächeln und ein fehler-haftes Gebiss, jedoch einen Golfschwung,der selbst den Teufel das Fürchten lehrt.

Muhammad Afzal Abdul, den alleAbdul nennen, ist Chef-Caddie, Pro, Ma-nager, Green- und Barkeeper in einer Per-son. Er spielt Handicap Null, vor allemaber kennt er jeden Winkel seines Platzes.Er spielt ihn seit über 40 Jahren – mit Un-terbrechungen. Als die Russen Afghanistanokkupierten, kam er ein paar Monate insGefängnis, weil sie ihn für einen Spionhielten. Der Golfplatz wurde vorüberge-hend zum Schlachtfeld. Mit freundlicherUnterstützung der Amerikaner siegtenschließlich die Taliban gegen die Russen.Abdul vergrub seine Schläger, weil dieneuen Herrscher Golf für westliches Teu-felswerk hielten. Es half nichts, er kamtrotzdem wieder hinter Gitter. Als sie ihnfreiließen, floh er nach Pakistan undschlug sich dort als Taxifahrer durch.

Die Amerikaner vertrieben die Taliban,und das war gut für Golf und Abdul. Erkehrte mit seiner Familie nach Kabul zurückund bekam die Erlaubnis, den Golfplatzwieder zu eröffnen. Eine seiner ersten Tatenwar, eine Schafherde über den Golfplatz zutreiben. Wegen der Landminen, die die Ta-liban hinterlassen hatten. Eine Hilfsorgani-sation, die auf dem Gelände Minensucher

ausbildete, übernahm dann die restliche Ar-beit. Schrottreife Panzer und anderes Kriegs-spielzeug wurden weitgehend beseitigt,doch Abduls Träume von saftigen Fairwaysund Grüns wollte niemand finanzieren.

Der Kabul Golf Course mag wildes Ter-rain sein, aber er ist sicher. Abdul wirdnicht müde, dies zu beteuern. Doch aufWunsch begleitet ein Bodyguard die Golf-runde. Gott und der Teufel haben daraufverzichtet. Auch wenn sie inkognito unter-wegs sind, wollen sie sich nicht wie die üb-lichen Golftouristen benehmen. Kein Er-innerungsfoto mit einem schwer bewaff-neten Afghanen, der grimmig in die Ka-mera starrt. Obwohl Touristen auf demGolfplatz die Ausnahme sind. Überwie-gend spielen Ausländer, die hier arbeiten,und Soldaten, meist Amerikaner. Das

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Greenfee liegt zwischen 10 und 20 Dollar,und jeder Spieler benötigt zwei Caddies,weil einer vorauslaufen muss, um den Wegdes Golfballs zu verfolgen. Fast unmöglich,ihn im Gestrüpp wiederzufinden, doch die50 Caddies, die Abdul ausgebildet hat, ver-fügen über Adleraugen. »Ich mag ihrenBlick«, hat Luzi beim 5. Loch gemeint, demschwierigsten der Runde. »Da liegt be-scheuerter Stolz darin, etwas Wildes undUnbezähmbares.« Gott widerspricht ihmnicht, obwohl der stolze Mensch nicht zuseinen Favoriten zählt. Er mag seine Erd-linge lieber eine Spur demütig, und dafürist das Golfspiel wie geschaffen. Doch erhat mit Luzi von Anfang an vereinbart,nicht über die Politik des Glaubens zu dis-kutieren. Worum geht es? Um Golf!Darum, dass sie sich die Zeit vertreiben inder doch recht langen Unendlichkeit. Golfist ein göttliches Spiel. Obwohl Luzi daraufpocht, dass er es erfunden habe.

Das 9. Loch ist ein langes Par 3. Theore-tisch müsste man mit drei Schlägen einlo-chen. »Very tricky hole«, sagt Abdul, dereine Stelle sucht, die das Tee durchdringenkann. Der Boden ist hart bis steinig, undkein Tee überlebt mehr als einen Schlag.Gott nimmt sein Fünfer-Eisen und lässtsich die Richtung zeigen, in der das Grünzu vermuten ist. Ali, sein Ballfinder, läuftschon mal los, und der Teufel steht mit ver-schränkten Armen neben Gott, immer eineSpur zu nahe, um ihn nervös zu machen.

»Was ist, Jevi, peilst du das Hole-in-onean? Macht eine Seele extra.«

»Ist mir doch egal«, sagt Gott. Gegen dieteuflischen Psychotricks ist er inzwischenbeinahe gefeit. Nach dem Probeschwungund der Ausrichtung konzentriert er sichauf den Ball. Keine Gedanken mehr. DerKörper eines 30-jährigen Athleten vereintsich mit göttlichem Willen. Er zieht hoch,peitscht das Eisen in Richtung Ball und

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

vollendet den Schwung – ein bisschen zufrüh, weil er den Kopf zu schnell gehobenhat, um die Fluglinie zu verfolgen. DieFolge ist ein leichter Slice nach rechts indas Gestrüpp. Gott ist fehlerlos, doch alsGolfspieler stößt er an Grenzen. Luzi grinstin sich hinein, schweigt aber, um den Altennicht zu verärgern. Seine Heiligkeit ist keinbesonders guter Verlierer. Einmal, vor einerEwigkeit, hat Jevi nach einem verlorenenSpiel den Golfplatz mit Blitz und Donnerheimgesucht und mit Regengüssen geflu-tet, bis ein See daraus wurde.

»Nice shot«, sagen die Caddies. Der Ballfliegt rund 150 Meter weit, und BallfinderAli läuft in Richtung des Gestrüpps.

Zabi, der 16-Jährige mit dem einstelli-gen Handicap, rammt Luzis Tee in denBoden. Er hält dem Boss,wie er ihn nennt,ein Fünfer-Eisen entgegen, doch der Teufelentscheidet sich für das Vierer. Sie liegengleichauf, er und Gott, und er hat keinenZweifel daran, dass er am Ende gewinnenwird. Auf diesem Platz in jedem Fall, dennhier kann er die Hölle gleichsam riechen.Sein Terrain. Aus der Ferne sind Schüsse zuhören, der Sound von Schnellfeuergeweh-ren, während er den Ball anspricht. Nie-mand scheint sich daran zu stören, undLuzi zieht seinen Schwung durch. Der Ballfliegt weit und kerzengerade.

»Very nice shot«, sagen die Caddies, undLuzi lächelt glücklich. Gott wischt sichSchweiß von der Stirn, die menschlicheKonfiguration ist eben anfällig. Es dürftenso um die 35 Grad sein an diesem Vormit-tag, die Sonne steht hoch, und Schatten gibtes kaum. Ein Klima, das dem Teufel entge-gen kommt, kein Wunder, dass er diesenOrt gewählt hat. Das nächste Spiel wird imNorden Schottlands statt-finden, denktGott, mit Wind und Kälte und Regen. Diese

Bedingungen mag Luzi gar nicht, und seinSpiel ist durchaus witterungsanfällig.

»The second shot is most important«,meint Abdul, während sie in Richtungihrer Bälle marschieren.

»Jeder Schlag ist wichtig«, korrigiertGott. Luzi verdreht die Augen, sagt abernichts. Er nimmt sich eine warme Bierdosevon seinem Caddie und trinkt sie durstigleer. Grillen zirpen und Vögel zwitschern.Granaten detonieren irgendwo in den Ber-gen. Hubschrauber kreisen im strahlendblauen Himmel. Gott sieht nach oben undfragt sich, ob er alles richtig gemacht hat.

Abdul sagt: »Das sind Amerikaner. Dieschießen nicht auf Golfer.«

Abdul trägt ausgefranste Turnschuhe,und die Caddies Flip-Flops. Es gibt keineKleiderordnung auf diesem Golfplatz,

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

jeder spielt, wie er kann oder möchte, Sol-daten in Uniformen, Frauen mit oderohne Kopftuch. Gott und Teufel tragenBuschkleidung, Stiefeletten, blaue Golf-kappen und randlose Sonnenbrillen. VonWeitem sehen sie sich ziemlich ähnlich.

Kleidung ist kein Thema, doch auf dieEinhaltung der Golfregeln legt Abdul gro-ßen Wert. Neben den üblichen sind die Son-derplatzregeln zu beachten: Auf dem Fair-way darf ein Ball zwei Schlägerlängen rechtsoder links gedroppt werden. Man darf ihnauftreten oder auf eine kleine Kunstmattelegen, die die Caddies mit sich tragen. Sand-bunker müssen wie überall gespielt werden.Gottes Ball liegt in einem Sandbunker.

»Schwierig, den mit dem zweiten Schlagauf das Grün zu befördern«, meint Luzi.»Ich weiß«, erwidert Gott, »aber wo ein

Glaube ist, da ist auch ein Weg.« Er nimmtsein Achter-Eisen und steigt in den Bunker.Es ist ein tiefer Graben mit grobkörnigemSand. Das Grün liegt etwa 90 Meter entferntauf einem Hügel. Was heißt hier Grün? Ge-ölter Sand, dunkelbraun, der vor dem Puttenmit einer Matte abgezogen wird. Gott seufzt,doch der Golfer wächst mit der Herausfor-derung eines schwierigen Schlages. DenSchlägerkopf weit aufmachen, voll durch-schwingen! Abdul deutet ihm mit einerHandbewegung an, kraftvoll auszuholen ...

Der Sand liegt auf und versperrt ihm dieSicht. Doch der Schlag schien ihm perfekt.

»Very nice shot«, sagen die Caddies.Abdul reicht ihm ein feuchtes Handtuchund lächelt anerkennend. »On the greenand off the green.«

Der Ball ist auf dem Grün gelandet und

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

wieder weggehüpft. Das ist ärgerlich, undden Teufel freut es. Gott wünscht sich, dassLuzi seinen nächsten Schlag komplett ver-saut. Doch der tut ihm diesen Gefallennicht. Mit dem Neuner-Eisen befördert erden Ball knapp hinter das sogenannte Grün.

»Very nice shot.« Beide Bälle haben ihrZiel verfehlt, doch Abdul ist lange genugim Geschäft, um zu sehen, dass er es miterstklassigen Golfern zu tun hat. In Kabulfragt man nicht unbedingt nach dem Hei-matclub oder Handicap, und seine Versu-che, etwas über die beiden herauszufin-den, sind bisher fehlgeschlagen. Sie beneh-men sich schon ein wenig seltsam, wes-halb er sich vorstellen könnte, dass sievom Geheimdienst sind. CIA wahrschein-lich. Touristen sind sie auf keinen Fall. InAfghanistan ist niemand zum Vergnügen,

nicht einmal die Einheimischen.Auf dem Weg erzählt Abdul, dass er ein-

mal an den asiatischen Meisterschaftenteilgenommen hat. Er durfte Tiger Woodsdie Hand schütteln! Er habe ihn nachKabul eingeladen und warte immer nochauf das Wunder seines Erscheinens.

Luzi flüstert in Gottes Ohr: »Abdulbraucht ein wenig Magie, warum hilfst duihm nicht?« Gott, leise zischend: »WeilTiger Woods dein Typ ist. Glaubst du, ichmache deine Arbeit?«

Luzifer verzieht das Gesicht.»Ich habedem Kerl alles gegeben: sagenhaftes Golf-spiel und sagenhaften Sex. Und was machter? Heiratet und produziert Kinder. Daswar nicht der Deal, das musste ja in dieHose gehen, ha ha. Die Leute sind zu gie-rig, das ist das Problem. Deines natürlich!«

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UNTERHALTUNG: KURZGESCHICHTEN

Abdul meint, dass Wasser das Problemsei. Oder Geld. Der Qargha-See sei ganznah, und die Bewässerungsanlagen seienbereits vorhanden. Aber es würde ein klei-nes Vermögen kosten, hier alles wieder zubegrünen. So wie damals. Als Jugendlicherhabe er schon auf dem Platz gespielt, denMohammed Sahir Schah einst anlegenließ. Ein mäßiger Golfer, aber ein großerHerrscher, der das Land dem Westen öff-nete und Frauen das Wahlrecht gab. Siedurften selbstverständlich auch Golf spie-len. 1973 wurde der Herrscher gestürzt,und wenig später marschierten die Russenein. Von da ab sei es stetig bergab gegan-gen – auch mit dem Golfplatz.

Die Caddies stehen vor den Bällen un-terhalb des Brauns. Es ragt hoch empor,und die zerzauste Fahne in dem versenk-ten Becher ist von unten nicht zu sehen.Ein schwieriger Schlag mit dem Sand-wedge, doch beide, Gott und der Teufel,meistern ihn souverän. Die Bälle liegenoben, die Bahn wird noch einmal geglät-tet, dann nimmt Gott seinen Putter, umeinzulochen. Das Sand-Öl-Gemisch istlangsam, und er holt für den langen Puttweit aus. Gibt dem Ball eine Chance, dochder rollt knapp vorbei.

»Nice shot«, rufen die Caddies.»Pech gehabt«, sagt Luzi, dessen Ball

näher am Loch liegt. Er kniet auf demBoden, um die Putt-Linie zu studieren.Zabi steht auf der anderen Seite und zeigtdie Richtung an. Luzi folgt seinem Caddie,erwischt die richtige Geschwindigkeit –und locht ein.

»Very nice shot.«»Verdammt will ich sein, wenn das

nicht ein teuflisch guter Putt war!« Luzi lä-chelt triumphierend, und Gott versuchtein gleichmütiges Lächeln. Der Teufel ist

mit seinem Bogey nun einen Schlag besserals er, aber das ist gar nichts in einem Spiel,das noch in die zweite Runde geht. 18 Lochsind vereinbart, dazwischen ein kühles Ge-tränk im Clubhaus. Abdul verscheucht dieZiegen vor der Tür und bedient an der Bar.Die beiden geben eine Runde Cola für dieCaddies aus und stellen sich in den Schat-ten der Mauer. Sie ist voller Einschusslö-cher. Jevi trinkt Limonade und Luzi Bier.Im flirrenden Sonnenlicht verschwimmendie Berge am Horizont, Vögel zwitschern.Dann wieder Gewehrsalven.

»We need a little peace«, sagt Abdulund meint, dass Afghanistan die größteGolfnation der Welt sein könnte, wenn ...

»Was wird mit dem Golfplatz, wenn dieAmis abziehen?« Luzifer weiß, dass dieFrage grausam ist. Er könnte sich vorstel-len, dass Gott in seiner Allwissenheit dasSzenario vorhersieht. Die Taliban kehrenzurück, schließen die Schulen und natür-lich auch den Golfplatz. Abdul kommt insGefängnis oder flieht nach Pakistan.

Der Teufel sieht Gott an, der einenVogel beobachtet. Er liebt all seine Kreatu-ren, denkt Luzi, aber nichts liebt er so sehrwie Golf. Abdul sieht Luzifer an mit diesemspeziellen afghanischen Blick. Stolz undWürde liegen darin, aber auch ein HauchWahnsinn. »Inschallah«, sagt Abdul. »Aberjetzt sollten wir weiterspielen.«

Als sie nach draußen gehen zum 1.Loch, passieren sie die anderen Caddies,die auf Spieler warten. Kleine und größereJungs mit abgerissener Kleidung und num-merierten Westen, die sie als Caddies desGolfclubs Kabul ausweisen. Einige übenmit alten Schlägern, andere starren Löcherin den Himmel. Die könnten alle großeGolfer werden, denkt Luzifer. Aber wenzum Teufel interessiert das schon. u

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UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Fehlersuchbild Auf den ersten Blick sehen beide Bilder gleich aus. Sie unterscheiden sich aber in achtEinzelheiten. Wo sind diese zu finden?

EnneaBilden Sie aus den neun Buchstaben Wörter mit mindestensvier Buchstaben. Bedingung: Der Buchstabe im Mittelfeldmuss immer enthalten sein. Jeder Buchstabe darf im Wort nurso oft verwendet werden, wie er im Schema enthalten ist. Er-laubt sind alle deutschen Wörter in der Einzahl oder Grund-form, die im Lexikon zu finden sind; geografische Bezeichnun-gen und Vornamen gelten auch. Jeder Buchstabe zählt einenPunkt. Für das Wort mit allen aufgeführten neun Buchstabengibt es 20 Punkte (ä=ae, ö=oe, ü=ue, ß=ss).

Es gilt folgende Wertung: über 150 Punkte: hervorragend, über 125 Punkte: sehr gut,über 100 Punkte: gut.

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Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 97

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UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Rebus Finden Sie heraus, was das jeweilige Bildbedeutet. Streichen Sie daraus die Buchsta-ben oder ersetzen Sie sie entsprechend denAngaben. Wie lautet das L� ösungswort?

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Diesmal verlosen wir nicht einen großen Gewinn,sondern 15 „kleine“ Gewinne. Damit steigt natür-lich auch die Wahrscheinlichkeit, als Gewinner aus-gelost zu werden! Gewinnen Sie mit der Herbstzeit-losen ein Gutscheinbuch für Erlangen und Umge-bung mit 93 Gutscheinen aus Gastronomie, Freizeitund Wellness.

Wie lautet das Lösungswort desnebenstehenden Rätsel?

Teilnehmer senden das Lösungswort bitte bis 10.10.2014an die Redaktion Herbstzeitlose, Bayreuther Straße 1,91054 Erlangen. Mitarbeiter des Verlages und des SeniorenamtesErlangen dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Auflösung des Rätsel finden Sie auf Seite 97

Miträtseln und mitgewinnen!

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UNTERHALTUNG: RATEN & KNOBELN

Der Gewinn unseres Preisrätsels wird zur Verfügung gestellt von

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KULINARIK: REZEPTIPPS

Rezepte von fränkischen Landfrauen – vielfach erprobtund im Küchenalltag bewährt

Herbstliche Gaumenfreuden

Lauch-Steinpilz-Tortefür 4 Personen

600 g Lauch, Salz, 20 g Butter, 30 g Mehl,250 ml Sahne, Pfeffer, Muskatnuss, Küm-mel, 1 Knoblauchzehe, fein gehackt, 4Eier, 100 g Steinpilze, Butter zum Anbra-ten. Für den Teig: 250 g Mehl + Mehl zumArbeiten, Salz, 1 Prise Zucker, 125 g kalteMargarine, 1 Eiweiß, Fett für die Form

Franken war als historische Landschaftnicht nur in der Mitte Deutschlands,sondern auch im Zentrum Europas

schon immer besonders offen für vielfäl-tige Einflüsse. Auf den alten Handelsstra-ßen, die von Nord nach Süd, von Westnach Ost und umgekehrt die Regiondurchzogen, kamen Reisende aus ganzEuropa hierher und brachten unter ande-rem ihre Esskultur samt Rezepten mit, dienoch heute die heimische Küche berei-chern. Der von Gerlinde Herz im ars vi-vendi verlag herausgegebene Band „Gessnwerd derhamm – Das Kochbuch fränki-scher Landfrauen“, in dem Lieblingsre-zepte fränkischer Landfrauen zusammen-getragen sind, spiegelt die große Band-breite dessen, was in fränkischen Haushal-ten gegenwärtig gerne gekocht und geges-sen wird. Ob althergebracht oder modern,

ob fränkisch oder exotisch, eines ist allenRezepten des Buches gemein: Sie wurdenvon erfahrenen Köchinnen vielfach er-probt und haben sich im Küchenalltag be-währt. Als Appetithappen haben wir ge-meinsam mit dem ars vivendi verlag zweider Rezepte für Sie, liebe Leserinnen undLeser, herausgesucht. u

Gerlinde Herz(Hg.), „Gessn werdderhamm – DasKochbuch fränki-scher Land-frauen“, ars vi-vendi verlag, Ca-dolzburg, 2010,183 Seiten, 14,90Euro.

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KULINARIK: REZEPTIPPS

Den Lauch putzen, sorgfältig waschen undin Streifen schneiden. Die Lauchstreifen inkochendem Salzwasser blanchieren. Abgie-ßen und eiskalt abschrecken.

Aus Butter und Mehl eine helle Mehl-schwitze herstellen. Mit Sahne ablöschen.Den Lauch einrühren und mit Salz, Pfeffer,Muskat, Kümmel und Knoblauch würzen.Etwas abkühlen lassen. Die Eier verquirlenund unter die Lauchmasse heben.

Die Steinpilze waschen, putzen, trockentupfen und in Scheiben schneiden. MitSalz bestreuen. Die Butter in einer Pfanneerhitzen und die Pilze darin anbraten.Unter die Lauchmasse heben.

Den Backofen auf 180 °C (Umluft 160 °C)vorheizen. Eine Springform (26 cm Ø) fet-ten. Für den Teig Mehl, Margarine, Salz,Zucker, Eiweiß und wenig Wasser mitei-nander verkneten. Den Teig auf der be-mehlten Arbeitsfläche rund ausrollen undin die Form legen. Im heißen Backofen 10Minuten vorbacken. Die Lauchmasse aufdem Teig verteilen und die Torte in etwa20 Minuten fertig backen.

Tipp: Schneller geht’s, wenn Sie die Tortestatt mit selbstgemachtem Mürbteig mitTiefkühl-Blätterteig zubereiten.

Gabriele Welsch, Burggrafenhof

Gwärzkerschkoung (Gewürz-Kirsch-Kuchen)

500 g dunkle Kirschen, 50 g Mehl, 50 gSpeisestärke, 50 g gemahlene Mandeln, 1Msp. Backpulver, je 1/2 TL gemahlene Nel-ken und Zimt, abgeriebene Schale von 1Bio-Zitrone, 150 g weiche Butter, 3 Eier(Größe S), 125 g Zucker, 1 Päckchen Bour-bon-Vanillezucker, Puderzucker zum Be-stäuben, Fett für die Form.

Die Kirschen waschen und trocknen. Die

Früchte von den Stielen zupfen und entstei-nen. Den Backofen auf 200 °C (Umluft 180°C) vorheizen. Eine Springform (26 cm Ø)fetten. Mehl, Speisestärke, Mandeln, Back-pulver, Nelken, Zimt und Zitronenschalemischen. Die Butter bei schwacher Hitzeschmelzen lassen. Vom Herd nehmen.

Die Eier trennen. Das Eiweiß steif schla-gen, dabei Zucker und Vanillezucker ein-rieseln lassen. Das Eigelb nacheinanderunter den Eischnee heben. Die Butter lang-sam zugießen und unterrühren. Die Mehl-mischung auf die Eimasse streuen und be-hutsam unterziehen. Den Teig in die Formfüllen und die Kirschen gleichmäßig da-rauf verteilen. Im heißen Backofen (unten)etwa 50 Minuten backen.

Den Kuchen anschließend 15 Minutenabkühlen lassen, dann aus der Form lösenund auf einem Kuchengitter auskühlenlassen. Zum Servieren mit Puderzucker be-stäuben.

Petra Teetz, Wachendorf

Die Redaktion der Herbstzeitlosen wünscht viel Spaß beim Kochen und Backen! u

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TERMINE: KURZ NOTIERT

19.08.-31.10., Di.-So. 10:00-17:00 Uhr: „Lieb-ling der Frauen“ - Die Tasche, Pfalzmuseum,Kapellenstr. 16, Forchheim u

13.09.-15.09.: Stadtteilkirchweih Hütten-dorf, Vacher Straße u

13.09., 13:00 Uhr: 28. Erlangen Arcaden-Lauf, TV 1848, Kosbacher Weg 75 u

13.09., 21:00 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Hugenottenplatz u

14.09., 8:00 Uhr: Flohmarkt, Großpark-platz, Innenstadt u

14.9., 10 Uhr: Tag der offenen Tür bei derErlanger Polizei, Schornbaumstraße 11 u

14.09., 11:00 Uhr: Tag des offenen Denk-mals, Motto: „Farbe“, Innenstadt u

14.09., 11:00 Uhr: Erlangen im Ersten Welt-krieg, Stadtmuseum Erlangen, Martin-Lu-ther-Platz u

15.09., 16:00 Uhr: Theatergruppe für Men-schen mit Demenz- oder Depressionser-krankung, jeden Montag, Anmeldung Tel.9076800 Verein Dreycedern, Altstädter Kir-chenplatz 6 u

15.09., 17:30 Uhr: Offener Seniorensing-kreis, jeden Montag, Info: Ottilie Wichert,Telefon 09131 49974, BegegnungsstätteAm Anger 2 u

16.09., 16:00 Uhr: Blutspende beim BRK,BRK-Zentrum, Henri-Dunant-Str. 4 u

16.09., 10:00 Uhr: Seniorenstammtisch desSeniorenamtes Erlangen, Theater Cafe,Theaterstr. 3 u

Das ist los in Erlangen und Umgebung

Veranstaltungen & Co.

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TERMINE: KURZ NOTIERT

17.09., 09:45 Uhr: Seniorenbrunch Senio-renanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheim-park, Schenkstr. 111 u

17.09., 13:00 Uhr: Ausstellung: „Kunst un-term Kirchturm“, Villa an der Schwabach,Hindenburgstr. 46 a u

17.09., 20:00 Uhr: Konzert von Baba ZulaTickets vom 27.03. behalten ihre Gültig-keit! E-Werk, Fuchsenwiese 1 u

18.09., 18:30 Uhr: Offener Spieleabend,jeden 3. Donnerstag im Monat, Info: Otti-lie Wichert, Tel. 09131 49974. Begeg-nungsstätte, Am Anger 2 u

19.09., 18:00 Uhr: Rentenberatung, Bürger-treff Röthelheim, Raum 3, Berliner Platz 1 u

20.09., 10:00 Uhr: Tag der offenen Tür, Mu-sikverein Eltersdorf, Eltersdorfer Str. 32 u

20.9., 15:00 Uhr: Herbstfest der Begeg-nung von Lebenshilfe und Novotel Erlan-gen, Hofmannstraße 34 u

20.09., 19:30 Uhr: Spaziergang mit dem Er-langer Nachtwächter, Stadtspaziergang

mit vielen Details zum Beruf des Nacht-wächters, Hugenottenplatz u

21.09.-11.01., 11:00 Uhr: Ausstellung „ImWesten nichts Neues?!“, Stadtmuseum,Martin-Luther-Platz u

21.09., 15:00 Uhr: Theaterfest zur Eröff-nung der Spielzeit 2014/15 Markgrafen-theater, Theaterplatz 2 u

21.09., 17:00 Uhr: Kessel, Krüge, Zechgelage,Führung zu Erlanger Biergeschichte, EingangStadtmuseum, Martin-Luther-Platz u

21.09., 20:00 Uhr: Theateraufführung„Atmen“, weitere Termine 24.09., 27.09.,Theater in der Garage, Theaterstr. 5 u

22.09., 16:00 Uhr: Ausstellungseröffnung„Fairnissage - Fairer Handel in Erlangen“Stadtbibliothek, Marktplatz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

22.09., 12:00 Uhr: Wassergymnastik für Se-nioren, immer montags, Hallenbad Fran-kenhof, Südliche Stadtmauerstr. 35

23.09., 19:30 Uhr: Im Herbst des Lebens

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TERMINE: KURZ NOTIERT

Älter werden kann man lernen, St. MarkusKirche, Sieglitzhofer Str. 2 u

23.09.-05.12.: Fotoausstellung „180 Grad“Manfred Dick-Kreuzer & Barbara Warner(EFA) Fenstergalerie Bürgertreff Röthel-heim, Berliner Platz 1 u

23.09.-05.12.: Fotoausstellung „U-Bahn“Ulrike Wiese - EFA. Creativhotel Luise, So-phienstraße 10 u

24.09., 9:30 Uhr: Schuldnerberatung, Ca-ritasverband, Mozartstraße 29 u

24.09., 20:00 Uhr: Konzert von und mit JanJosef Liefers & Oblivion, E-Werk, Fuchsen-wiese 1 u

26.09., 09:45 Uhr: Tanzen für Senioren, Se-niorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthe-heimpark, Schenkstr. 111, Erlangen u

26.09.-29.09., 16:00 Uhr: Stadtteilkirch-weih Frauenaurach, Herdegenplatz u

26.10., 16:30 Uhr: Pierrot & BonaparteKonzert der Nürnberer Symphoniker,Meistersingerhalle Nürnberg u

26.09., 19:30 Uhr: Theateraufführung „DieJungfrau von Orleans“, weitere Termine05.10. um 18:00, 06.10. um 19:30 Uhr.Markgrafentheater, Theaterplatz 2 u

26.09., 20:00 Uhr: Theateraufführung „DerErlanger Zauberkeller“, Erlanger Zauber-keller, Martin-Luther-Platz 5 u

26.09., 21:15 Uhr: Führung „Henker, Mör-der, arme Sünder“ Grusel, Schauder undGelächter zur mittelalterlichen Gerichts-barkeit. Treffen vor dem Steinbach Bräu,Vierzigmannstraße 4 u

27.09.-28.09., 11:00 Uhr: Letztes Bier amBerg mit musikalischer Unterhaltung amEntla’s Keller, An den Kellern 5 - 7 u

27.09., 20:00 Uhr: Jazz von „Bolero Berlin“Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

28.09., 11:00 Uhr: Ausstellung „Erlangenim Ersten Weltkrieg“ Stadtmuseum, Mar-tin-Luther-Platz 9 u

28.09., 15:00 Uhr: Stadtschreiber Girbert -das mittelalterliche Erlangen, Stadtfüh-rung des Erlanger Tourismus und Marke-

90 HERBSTZEITLOSE

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HERBSTZEITLOSE 91

TERMINE: KURZ NOTIERT

ting Vereins e. V., Eingang Stadtmuseum,Martin-Luther-Platz 9 u

28.09.-26.10., 11:15 Uhr: Ausstellung mitWerken der Bewohner aus dem Haus Odi-lia, Die Christengemeinschaft, Gemeinde-haus, Spardorfer Straße 77 u

28.09., 18:00 Uhr: Theater „Unbehandelt(UA)“,Markgrafentheater, Theaterplatz 2 u

30.09., 09:00 Uhr: Infotag „Mobilität imAlter“, Es werden Hilfsmittel vorgestelltund Problematiken im täglichen Leben be-sprochen. Kobergerstr. 62, Nürnberg u

30.09., 16:00 Uhr: „Auf den Hund gekom-men“, Spazierengehen mit Hunden, in derGruppe und der Natur, jeden Dienstag. An-meldung Tel. 9076800, Verein Dreycedern,Altstädter Kirchenplatz 6 u

30.09., 19:30 Uhr: Theater „Dantons Tod“,Erneute Aufführung am 01.10., Markgra-fentheater, Theaterplatz 2 u

30.09., 20.00 Uhr: Warum Luther? Vortragund Gespräch mit Pfarrer Christian Düfel.CVJM-Haus, Südliche Stadtmauerstr. 21 u

01.10.-09.11.: Ausstellung „Erlangen imErsten Weltkrieg“, Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9 u

01.10., 09:30 Uhr: Computer- und Inter-nettreff, jeden ersten Mittwoch imMonat, Eintritt frei! Seniorenanlaufstelleim Treffpunkt Röthelheimpark, Schenk-straße 111 u

01.10., 15:30 Uhr: Gedächtnistraining, Spe-zialkurs, BRK, Henri-Dunant-Str. 4 u

01.10., 15:30 Uhr: Lebendig fühlen imTanz, jeden Mittwoch. Anmeldung VereinDreycedern, Tel. 9076800, Altstädter Kir-chenplatz 6 u

01.10., 18:00 Uhr: Vorträge „Wenn derKopf Karusell fährt“ Vortrag des ErlangerForumHNO über das Thema Schwindel.HNO-Klinik, Waldstraße 1 u

02.10., 18:00 Uhr, Schnupperabend La-chyoga, Glückserei, Marktplatz 41, Laufwww.glueckserei.de

02.10., 10:00 Uhr: Trauercafé im VereinDreycedern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

HERBSTZEITLOSE 91

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92 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

03.10., 19:30 Uhr: Führung „Unter Räu-bern“, Helbigkeller, An den Kellern u

03.10., 20:00 Uhr: Theateraufführung: „Ei-nigkeit+Recht+Freiheit“, weitere Termine04.10., 22.10. Glocken-Foyer, Hauptstr. 46 u

04.10., 7:00 Uhr: Flohmarkt, Bohlenplatz u

04.10., 17:30 Uhr: Familien-Kegeln, Schwarz-waldstube, Hammerbacher Str. 11 u

05.10., 11:00 Uhr: Uhr: Ausstellung „Erlan-gen im Ersten Weltkrieg“, Stadtmuseum,Martin-Luther-Platz 9 u

05.10., 14:00 Uhr: Von der Bergkirchweihzum Platenhäuschen Führung rund umden Burgberg, Eingang Steinbach-Keller u

05.10., 10:30 Uhr, Glücksfrühstück, Glücks-erei, Marktplatz 41, Laufwww.glueckserei.de

05.10., 19:00 Uhr: Wort & Musik: UmGottes Willen! Religion macht Politik.Zum Auftakt der Evangelischen Woche2014, Johanneskirche, SchallershoferStraße 24 u

07.10., 18:30 Uhr: Trauercafé, Villa an derSchwabach, Hindenburgstr. 46 a u

07.10., 19:00 Uhr: Vorsorge für ein sorgen-freies Leben, Betreuungsverfügung, Vorsor-gevollmacht, Testament, Patientenverfü-gung, BRK-Zentrum, Henri-Dunant-Str. 4 u

07.10., 17:30 Uhr: „Borderline – Persönlich-keitsstörung“, Oberarzt Dr. Albert Summ,Klinikum am Europakana, Haus Eckstein,Burgstraße 1-3, Nürnberg. uwww.bezirkskliniken-mfr.de

07.10., 19:30 Uhr „Das Buch der Königin“,Gelesen von Sabine Weigand. Stadtbiblio-thek, Marktplatz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

08.10., 9:45 Uhr: Tanzen für Senioren, Se-niorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthel-heimpark, Schenkstr. 111 u

08.10., 17:30 Uhr: Schuldnerberatung, Ca-ritasverband, Mozartstraße 29 u

08.10., 19:30 Uhr: Glaube in Zeiten der Ver-irrungen, Neustädter Kirche, NeustädterKirchenplatz 7 u

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HERBSTZEITLOSE 93

TERMINE: KURZ NOTIERT

09.10., 18:00 Uhr: Ausstellungseröffnung„Diktatur und Demokratie im Zeitalter derModerne“ Stadtbibliothek, Marktplatz 1 u

11.10., 20:00 Uhr: Theateraufführung „WirZwei - Ein Liederabend über die richtigeZugabe“, Glocken-Foyer, Hauptstr. 46 u

12.10., 8:00 Uhr: Flohmarkt, GroßparkplatzInnenstadt, Parkplatzstraße u

12.10., 11:00 Uhr: Ausstellung „Erlangenim Ersten Weltkrieg“, Stadtmuseum, Mar-tin-Luther-Platz 9 u

12.10., 14:00 Uhr: Höfisches Plaisir undbürgerlicher Fleiß Stadtführung, EingangHugenottenkirche, Hugenottenplatz u

12.10., 15:00 Uhr: Das neue StadtquartierRöthelheimpark, Stadtführung, Artillerie-straße/Ecke Carl-Thiersch-Straße u

12.10., 18:00 Uhr: Meditativer gottesdienst,St. Markus Kirche, Sieglitzhofer Str. 2 u

14.10., 14:00 Uhr: Fenistil Haut-in-BalanceWorkshop, Teilnahme kostenlos. Anmel-dung unter Tel. 069 401254381. u

14.10., 17:30 Uhr: „Wenn die Sucht dasLeben bestimmt“, Christine Pönitz, Be-reichsleitende Ärztin der Sucht-Station imBezirksklinikum Ansbach, Haus Eckstein,Burgstraße 1-3, Nürnberg. u

15.10., 9:45 Uhr: Seniorenbrunch Senio-renanlaufstelle im Treffpunkt Röthelheim-park, Schenkstr. 111 u

15.10., 15:00 Uhr: Geschichte(n) aus der Hu-genottenstadt Spaziergang mit Caféhaus-Besuch, Stadtführung, Eingang Hugenot-tenkirche, Hugenottenplatz u

15.10., 20:00 Uhr: Klavierabend mit SorinCreciun, Erlanger Musikinstitut e.V., Raths-berger Straße 1 - 3 u

16.10., 16:00 Uhr: Trauercafé, Villa an derSchwabach, Hindenburgstr. 46 a u

16.10., 19:30 Uhr: Theateraufführung„Eines langen Tages Reise in die Nacht“,weitere Termine 23.10., 24.10., Markgra-fentheater, Theaterplatz 2 u

16.10., 19:30 Uhr: Ausstellung „Farbge-webe - Lebenswege“ Mehr als 90 Jahre

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94 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: KURZ NOTIERT

Kunst. Kunst mit Klang Vernissage. Künst-lerin: Jutta Gerlach, Uhl Tilmann. Villa ander Schwabach, Hindenburgstr. 46 a u

17.10., 14:30 Uhr: Weinfest Mit Musik von„Die Spätzünder“, Anmeldung unter 01705626657. Seniorenanlaufstelle im Treff-punkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 u

17.10., 19:30 Uhr: „Stadtgespräche aus Er-langen“ Buchvorstellung mit JohannesWilkes, Stadtbibliothek, Marktplatz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

17.10., 20:00 Uhr: Theateraufführung„Der Erlanger Zauberkeller“, Erlanger Zau-berkeller, Martin-Luther-Platz 5 u

17.10., 22:00 Uhr: Theateraufführung„Glockenspiel“ Erneute Aufführung am18.10., Glocken-Foyer Hauptstr. 46 u

18.10., 20:00 Uhr: Wilde Shamrock TouringTheatre, Hallerhof, Tennenloher Str. 3 u

18.10., 20:00 Uhr: Theateraufführung „DieLeiden des jungen Werther“, Theater inder Garage, Theaterstr. 5 u

19.10., 7:00 Uhr: Flohmarkt, Bohlenplatz u

19.10., 11:00 Uhr: Ausstellung „Erlangenim Ersten Weltkrieg“, Stadtmuseum, Mar-tin-Luther-Platz 9 u

19.10., 13:00 Uhr: Verkaufsoffener Sonn-tag „Erlanger Herbst“ u

19.10., 19:00 Uhr: Bamberger Symphoni-ker � Bayerische Staatsphilharmonie � Zür-cher Sing-Akademie, Heinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

20.10., 20:15 Uhr: Vortrag „Europa neu er-finden“ mit Prof. Dr. Roman Herzog,Buchhandlung Rupprecht, NürnbergerStraße 22 u

21.10., 16:00 Uhr: Blutspende, BRK-Zen-trum, Henri-Dunant-Str. 4 u

21.10., 17:30 Uhr: „Die Angst vor derAngst“ – Sind Ängste normal? Prof. Tho-mas Kraus, Chefarzt der Frankenalb-KlinikEngelthal, Haus Eckstein, Burgstraße 1-3,Nürnberg. u

21.10., 20:00 Uhr: Literatur von Wolf Haas- Brennerova Markgrafentheater, Theater-platz 2 u

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HERBSTZEITLOSE 95

TERMINE: KURZ NOTIERT

22.10., 09:45 Uhr: Tanzen für Senioren Se-niorenanlaufstelle im Treffpunkt Röthel-heimpark, Schenkstr. 111 u

22.10., 17:30 Uhr: Schuldnerberatung Ca-ritasverband, 2. Stock, Mozartstraße 29 u

22.10., 20:00 Uhr: Lacht Gott? Eine Reiseins Grenzgebiet zwischen Glauben undHumor. Texte von Dr. Hans Jürgen Luibl.Ev. Gemeindehaus Martin-Luther, Martin-Luther-Platz 2, Herzogenaurach u

23.10., 20:00 Uhr: Vortrag „Wenn...man inMärchen und Gedichten erkennt die wah-ren Weltgeschichten“ Herreinwirken geis-tiger Impulse in die Geschichte, Gemein-dehaus, Spardorfer Straße 77 u

24.10.-25.10., 10:00 Uhr Erlanger Senioren-tage Eintritt frei! Stadthalle Erlangen u

24.10., 20:00 Uhr: Musik von Judith Holo-fernes E-Werk, Saal, Fuchsenwiese 1 u

25.10., 11:00 Uhr: Informationstag „Lebenmit Demenz“ Verein Dreycedern, Altstäd-ter Kirchenplatz 6 u

25.10., 20:00 Uhr: Raschèr SaxophoneQuartet, Palais Stutterheim, Bürgersaal,Marktplatz 1 u

25.10., 20:00 Uhr: Musik von Ulrich Tukurund die Rhythmus Boys - Let's MisbehaveMarkgrafentheater, Theaterplatz 2 u

25.10., 20:00 Uhr: Theateraufführung „Zu-hause“ weiterer Termin 26.10. um 18 Uhr,Theater in der Garage, Theaterstr. 5 u

26.10., 10:00 Uhr: Ausstellung „Erlangen

im Ersten Weltkrieg“, Stadtmuseum, Mar-tin-Luther-Platz 9 u

26.10., 14:00 Uhr: Führung „Erlangen im Na-tionalsozialismus“ Rundgang zum ThemaNationalsozialismus in Erlangen Treffpunkt:Markgrafendenkmal, Schloßplatz u

26.10., 17:00 Uhr: „Kessel, Krüge, Zechge-lage“ Führung zu Erlanger BiergeschichteEingang Stadtmuseum, Martin-Luther-Platz 9 u

28.10., 17:30 Uhr: „Depression im Winter“Dr. Hans-Peter Scholl, Chefarzt der Klinikfür Psychiatrie, Bezirksklinikum Ansbach,Haus Eckstein, Burgstraße 1-3, Nürnberg. uwww.bezirkskliniken-mfr.de

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96 HERBSTZEITLOSE

29.10., 19:30 Uhr: „Dachdecker wollte icheh nicht werden“ Gelesen von Raul Kraut-hausen. Stadtbibliothek, Marktplatz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

30.10., 16:00 Uhr: Trauercafé, Villa an derSchwabach, Hindenburgstr. 46 a u

31.10., 18:00 Uhr: Rentenberatung, Bürger-treff Röthelheim, Raum 3 Berliner Platz 1 u

31.10., 19:30 Uhr: „Die Reise durch Fran-ken“, gelesen von Matthias Egersdörferund Jürgen Roth, Stadtbibliothek, Markt-platz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

31.10., 21:15 Uhr: Führung „Henker, Mör-der, arme Sünder“ Grusel, Schauder undGelächter zur mittelalterlichen Gerichts-barkeit, Vierzigmannstraße 4 u

02.11., 08:00 Uhr: Flohmarkt, Großpark-platz Innenstadt, Parkplatzstraße u

02.11., 14:00 Uhr: Zwischen Hörsaal undFechtboden Stadtführung zur Unige-schichte. Eingang Neustädter Kirche u

02.11., 10:30 Uhr, Literarisches Frühstück:Aus den Tagebüchern von Adam und Eva,Glückserei, Marktplatz 41, Laufwww.glueckserei.de

03.11., 19:00 Uhr: Vorsorge für ein sorgen-freies Leben, Betreuungsverfügung, Vor-sorgevollmacht, Testament, Patientenver-fügung, BRK, Henri-Dunant-Str. 4 u

03.11., 20:00 Uhr: Eisler Quartett MartinSpangenberg brilliert mit seiner Klarinette.Heinrich-Lades-Halle Rathausplatz 3 u

04.11., 17:00 Uhr: Vortrag „Glück im Alter“im Verein Dreycedern, Altstädter Kirchen-platz 6 u

05.11., 09:30 Uhr: Schuldnerberatung, Ca-ritasverband, 2. Stock, Mozartstraße 29 u

05.11., 09:30 Uhr: Computer- und Internet-treff Jeden ersten Mittwoch im Monat,Eintritt frei! Seniorenanlaufstelle im Treff-punkt Röthelheimpark, Schenkstr. 111 u

06.11., 10:00 Uhr: Trauercafé „GeteiltesLeid ist halbes Leid“ im Verein Dreyce-dern, Altstädter Kirchenplatz 6 u

06.11., 20:00 Uhr: Vortrag „Wie kann ichentscheiden, damit die Medizin nicht übermich entscheidet?“ Patientenverfügungund Medizinische Versorgungsvollmacht,Gemeindehaus, Spardorfer Straße 77 u

07.11., 16:00 Uhr: 9. Erlanger Martini-Tref-fen Henninger Keller, An den Kellern u

07.11., 18:30 Uhr: Treff „The FranconianSociety e.V.“Our customary meeting placefor the society functions is at the Turner-bund Sports Club, Spardorfer Str. 79, Erlan-gen. The Stammtisch starts at 6:30 p.m.and the programs start around 8:15 p.m.Everybody is welcome! u

07.11., 19:30 Uhr: Führung „Unter Räu-bern“ „Wer das Rauben und Morden nichtscheut, der kommt zu uns! Wir brauchennoch Leut!“ Helbigkeller, An den Kellern u

08.11., 7:00 Uhr: Flohmarkt, Bohlenplatz u

08.11., 18:00 Uhr: Frauenauracher Bockbier-fest, Klosterscheune, Brauhofgasse 5 - 7 u

TERMINE: KURZ NOTIERT

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HERBSTZEITLOSE 97

12.11., 19:30 Uhr: „Felsenfest“Musikkaba-rettistische Lesung mit Jörg Maurer. Stadt-bibliothek, Marktplatz 1 u

www.erlangen.de/bibliothek

12.11., 20:00 Uhr: Musik vom Pavel HaasQuartett, Heinrich-Lades-Halle u

13.11.-16.11., 10:30 Uhr: Fernweh-FestivalErlangen, Vorträge über abenteuerlicheReisen, E-Werk, Fuchsenwiese 1 u

14.11., 19:00 Uhr, Seelenstreichelabend,Glückserei, Marktplatz 41, Laufwww.glueckserei.de

14.11., 15:30 Uhr: Operette „My Fair Lady“Fahrt zum Landestheater Coburg. Anmel-dung beim Seniorenamt Erlangen unter09131/862906 u

14.11., 19:30 Uhr: Winternächte mit demErlanger Nachtwächter Genießen Sie beieinem vergnüglichen Spaziergang durchdie weihnachtlich geschmückten Gassender Stadt Geschichten von finsteren Dä-monen und Segen bringenden Bräuchen.Neustädter Kirchenplatz, Ecke Apotheker-gasse, Neustädter Kirchenplatz u

14.11., 20:00 Uhr: Musik von Marc PircherHallerhof Tennenloher Str. 3 u

14.11., 20:00 Uhr: Der Erlanger Zauberkel-ler Ein zauberhafter Abend an einem au-ßergewöhnlichen Ort. Erlanger Zauberkel-ler, Martin-Luther-Platz 5 u

15.11., 10:00 Uhr: Die Kunst des AuftrittsHeinrich-Lades-Halle, Rathausplatz 3 u

TERMINE: KURZ NOTIERT

Auflösung der Rätsel von Seite 83/84

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98 HERBSTZEITLOSE

TERMINE: GUT ZU WISSEN

26.09. Europäischer Tag der SprachenAllein in Europa werden etwa 114 verschiedene Sprachen gespro-chen. Mit dem Europäischen Tag der Sprachen am 26. Septembersoll ein Bewusstsein für die Vielzahl der gesprochenen Sprachenund ihren kulturellen Wert geschaffen werden. Zugleich soll dazuermutigt werden, sich Fremdsprachen anzueignen. Der Tagwurde vom Europarat im Anschluss an das Europäische Jahr derSprachen 2001 ins Leben gerufen.

02.10. SchutzengelfestDer 2. Oktober wurde im Jahr 1670 von Papst Clemens X. zumTag des Schutzengelfests ernannt. Im Christentum verehrt manSchutzengel seit dem Mittelalter. Als Schutzpatron der Deutschengilt etwa der Erzengel Michael. Aber auch im 21. Jahrhundertglauben in Deutschland noch viele Menschen an Schutzengel.Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2005 überstieg die Zahlder „Engelsfürchtigen“ sogar die derjenigen, die an Gott glauben.

04.10. WelttierschutztagJedes Jahr am 4. Oktober ist es wieder so weit: Die Tierheime öff-nen ihre Pforten für Besucher. Viele Einrichtungen organisierendarüber hinaus Veranstaltungen zum Thema Tierschutz. DerWelttierschutztag wurde im Jahr 1931 eingeführt. Das Datumgeht zurück auf den Todestag des Schutzpatrons der Tierärzte, desHeiligen Franz von Assisi, der einer Legende zufolge zu Tieren ge-predigt haben soll.

18.11. Erstes Tastentelefon kommt auf den MarktDas Ende der Wählscheibe: Am 18. November 1963 brachte einamerikanischer Konzern das erste Tastentelefon heraus. Grundlagewar das neu entwickelte Mehrfrequenzwahlverfahren. Gleichzeitigwurde auch das heute bekannte standardisierte Tastenlayout ein-geführt. In Deutschland wurden die neuen Telefone im Jahr 1977von der Deutschen Bundespost eingeführt, die meisten Menschenbevorzugten allerdings weiterhin das Wählscheibentelefon. ErstAnfang der 80er-Jahre wurde das Tastentelefon ein Erfolgsmodell.

Der kleine Herbstzeitlose-Kalender

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