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November 2012 | 06 Zeitschrift des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau Täglich! Campus Rhythmuswechsel in Jordanien Lounge Leidenschaft für Politik Plenum Bienenhaus TDS-Sekretariat Dein Engagement zählt

meinTDS November 2012

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Hauszeitschrift TDS Aarau, Kirche, Diakonie, Mission, Theologie, Jugendarbeit, EVP

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November 2012 | 06

Zeitschrift des Theologisch-Diakonischen Seminars Aarau

Täglich!C ampu sRhythmuswechsel in Jordanien

L o u n g eLeidenschaft für Politik

Pl e n umBienenhaus TDS-Sekretariat

Dein Engagement zählt

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Radio Life ChanneL bRingt’s: Neue Perspektiven zu aktuellen Themen aus christlicher Sicht – am Puls vom Läbä!

Jetzt reinhören über Satellit, Kabel, DAB+ oder www.lifechannel.ch

Niemals hatte ich einen VATER ist für mich der liebende Gott.

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Editorial | ImpressumFoyer

Impressum Herausgeber: Theologisch-Diakonisches Seminar TDS Aarau, Höhere Fachschule für Kirche, Diakonie und Mission | Konzept: Werbestadt AG, Winterthur | Redaktion: André Kesper | Grafik/Layout: Eva Kesper-Wegelin | Lektorat: Elisabeth Widmer-Hunziker | Druck: Mattenbach AG, Win-terthur | Auflage: 4.000 Exemplare, viermal jährlich | Sekretariat: TDS Aarau, Frey-Herosé-Strasse 9, CH-5000 Aarau | Telefon: +41 62 836 43 43 E-Mail: [email protected] | Internet: www.tdsaarau.ch | Rektorat: Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner | Trägerverein: Präsident Heiner Studer Abonnement: CHF 20.–/EUR 15.– pro Jahr | Inserate/Mediadaten: [email protected] | Titelbild: Shutterstock | Postcheckkonto Schweiz: Aarau 50-1903-6, IBAN CH22 0900 0000 5000 1903 6 | Postcheckkonto Deutschland: Hannover 188 10-300, IBAN DE29 2501 0030 0018 8103 00 BIC PBNKDEFF

Herzlich willkommen!

Engagiert sind wir alle: mit Hingabe und Leidenschaft einer Sache oder Personen zugewandt. Ich engagie-re mich zum Beispiel für meine Ar-beit. Vielleicht halten mich einige sogar für arbeitssüchtig, für einen Workaholic. Aber ich kann auch lei-denschaftlich spielen: Freunde er-schraken einmal, mit wie viel Eifer und Emotion ich jasste. Andere sind engagiert im Sport oder beim Fern-sehen («Die Sendung x darf ich auf

keinen Fall verpassen!»). Gewisse Menschen geben sich auch ihrem Selbstmitleid oder ihrer Trägheit hin. Das kann nach aussen relativ passiv wirken und ist doch auch eine Form von Engagement, von Herzblut. Richtiges Blut fliesst in der extremsten Form des Engagements: Der Vater, der seine Kinder aus dem kalten Meer rettet und dann vor Erschöpfung stirbt. Aber auch der Selbstmord-attentäter, der für seine Sache sein Leben opfert.

Mich berührt immer wieder, wie leidenschaftlich und hingebungsvoll unsere Studierenden unterwegs sind. In den Berichten aus den Praktika können Sie etwas davon lesen. Ich begegne Ehemaligen, die voll im Beruf stehen und sich daneben in ihrer Freizeit für Kinder in Rumänien oder Benachteiligte in armen Ländern einsetzen.

Jesus fasste das Alte Testament mit den Worten zusam-men: «Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächs-ten wie dich selbst.» Gott und die Nächsten sollen wie ein Magnet sein, der mein Engagement ausrichtet, der meine Energie anzieht, der meiner Leidenschaft das Ziel weist.

Pfr. Dr. Paul Kleiner, Rektor

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3 Foy e r Herzlich willkommen!

4 C ampu s Asylsuchende zwischen Dankbarkeit und Frust Rhythmuswechsel in Jordanien Intensivwochenende im Seeland

10 Pl a t t fo rm Neues ERF-Medienportal Engagieren ja – aber wo?

12 L o un g e Leidenschaft für Politik

1 4 Pl en um 45 Jahre Engagement Bienenhaus TDS-Sekretariat

18 A te l i e r Winter- und Frühjahrskurse

20 Of f i c e Finanzen: Stand Ende Oktober 2012 Ein Legat für junge Studierende?

22 G a l e r i e Glückwünsche Im Gedenken Wir stellen vor

24 A g end a Dezember 2012 bis März 2013

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Praktika 2012 Ca

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«Als ich mit Asylsuchenden im Schwimmbad war, sah ich die Folterspuren eines afghanischen Flüchtlings. Er zeigte mir seine Durchschusswunde am Unterarm und liess mich die Schrauben und Metallplatten fühlen, die in seinen Armen und seinem Oberkörper waren. Sein Körper war übersät mit Narben, Striemen und Brandwunden. Wenn man so etwas sieht, wird man unend-lich dankbar für alles, was man hat.» So lautet das Fazit des TDS-Studenten Joël Drozd, der sein Praktikum bei der ors service ag verbracht hat, einem Unternehmen, das sich auf die Betreuung und Unterbringung von Asylsuchenden und Flüchtlingen spezialisiert hat. Er erzählt:

Asylsuchende zwischen Dankbarkeit und Frust

Pfannen scheppern, man riecht die ver-schiedensten Dinge: Einiges lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen, anderes riecht sehr unangenehm. Man hört Frauen mit aufgeregten Stimmen diskutieren, ein Kind schreit, hier und da unterhalten sich ein paar Männer. Im Stimmengewirr hört man Sprachen aus aller Welt: Arabisch, Tamilisch, Eritreisch (Tigrinisch), Farsi, Tibetisch, Serbisch und viele mehr. Ich befinde mich aber nicht auf einem orientalischen Bazar, sondern in der Küche eines Wohnheims für Asylsu-chende in Allschwil. Es ist 12 Uhr und damit viel Betrieb in der Gemeinschaftsküche. Gleich kommen die Kinder von der Schu-le, und dann wird gegessen, geredet und manchmal auch gestritten. Im Wohnheim

«Atlas» hat es Platz für 110 Asylsuchende. Hier leben vor allem Familien mit Kindern, alleinerziehende Mütter und wenige kin-derlose Ehepaare und Einzelpersonen.

Nicht weit entfernt befindet sich die Zi-vilschutzanlage Brüglingen. Dort sieht es um 12 Uhr ganz anders aus als im Wohn-heim: Es bildet sich eine Schlange vor dem Tisch mit dem gelieferten Essen. Ich schöpfe das Essen und sorge dafür, dass alle etwas abbekommen. In der unterirdi-schen Zivilschutzanlage wohnen 80 allein reisende Männer auf engstem Raum. Viele haben kaum Chance auf Asyl, da sie vor allem aus «sicheren» Ländern wie Nigeria oder Algerien kommen. Rund ein Drittel der Bewohner hat schon einen negativen Bescheid bekommen und wartet auf die

Im Praktikum den Horizont erweiternCa

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Ausschaffung. Die Stimmung ist bedrückt, die Stimmen kommen hauptsächlich aus dem Fernseher im Essraum.

An den beschriebenen zwei Orten be-fand sich von Juli bis Oktober 2012 mein Arbeitsplatz. Als Praktikant konnte ich viel mit Asylsuchenden unternehmen: etwa Sportprogramme anbieten, den Zoo be-suchen oder ins Schwimmbad gehen. Ich hatte viel Zeit für Gespräche und erfuhr einiges über die Situation in anderen Län-dern. In der Zivilschutzanlage lernte ich einen algerischen Flüchtling kennen, der seriös, respektvoll und hilfsbereit war. Als er aber einmal zu spät kam und deswegen draussen übernachten musste, wurde er so aggressiv, dass die Polizei ihn abholen musste. Aggressionen sind leider häufig,

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Campus

Praktika 2012

Das Annoor Sanatorium für Lungenkrankheiten in Mafraq, Jordanien, wurde 1965 gegründet, um Beduinen medizinische Pflege anzubieten. Der Name «Annoor» bedeutet Licht und bezieht sich auf Jesus Christus, das «Licht der Welt». Daniel Peter, Student im vierten Jahr der Diplomausbildung am TDS Aarau, erlebte in seinem Wahlpraktikum den Arbeitsalltag in einem anderen Kulturkreis. Hier sein Stimmungsbericht:

Rhythmuswechsel in Jordanien

wenn man mit Asylsuchenden zusammen-arbeitet. Als Betreuer fängt man die ganze Wut, den Hass und den Frust ab, die meist dem Staat, der Vergangenheit oder der ausweglosen Situation gelten. Allerdings erlebte ich auch viel Schönes: So lernte ich eine syrische Familie mit einem geistig be-hinderten Sohn kennen, der in der Schweiz mit 18 Jahren zum ersten Mal die Schule besuchen konnte. Er erzählte mir jeweils begeistert, was er gemacht und gelernt hatte. Herzlich war auch der Kontakt zu ei-nem älteren eritreischen Ehepaar, welches dankbar ist, in der Schweiz leben zu dür-fen, wo es sich nicht vor Gefangenschaft und Folterung fürchten muss. ■

Joël Drozd, Student Klasse II

Kurz nach 8 Uhr stehe ich in der Werkstatt des Sanatoriums. Allein. Niemand kommt zum Treffen des Unterhaltsteams … Ich gehe meine Pendenzenliste durch: nichts Neues, nichts Grosses und nichts Dringen-des. Als ich den Elektriker treffe, erinnere ich ihn an eine Lampe, bei der wahrschein-lich nur die Birne zu wechseln ist. R., die Lei-terin des Spitals, kommt vorbei und sucht unseren Fahrer: Er sollte bei der Polizei ei-nen Stempel für einen Unfallbericht abho-len. Ich habe keine Ahnung, wo der Fahrer zurzeit ist, gehe aber davon aus, dass er sich bereits auf dem Weg nach Mafraq be-findet.

Dr. J. ruft an: Er brauche die Ambulanz. Ich hole den Schlüssel und realisiere, dass der Fahrer ja fort ist. Und E. arbeitet nicht, S. ist in Amman, C. ebenfalls weg ... Zwar hatte ich hier auf dem Areal bereits drei Fahrstunden, fühle mich jedoch nicht si-cher genug, um die Ambulanz zu fahren. Zufällig läuft mir A. über den Weg und ist gerne bereit, das Ambulanzfahrzeug zum Hintereingang des Spitals zu bringen. Doch das Auto will nicht anspringen. Das passie-re öfters ... Nach einigen Telefonaten finden

wir die Batterie unter der hinteren Sitzbank im Auto. Ich lerne, ein Auto zu überbrücken, und merke, dass dies nicht allzu schwierig ist, wenn man sich ein wenig auskennt. Schliesslich macht A. den kompletten Kran-kentransport.

Zurück in der Werkstatt, ist es wieder ru-hig. Um 10 Uhr geniesse ich ein Frühstück, dann gebe ich einige Schlüssel aus und neh-me andere zurück. Dr. R. kommt vorbei, um etwas auszuleihen, während ich lese und dabei jederzeit für Notfälle bereitstehe. Am Nachmittag mache ich mit unserem Fahrer die Finanzen: 170 Jordanische Dinar hat er diese Woche ausgegeben. Damit ist das Budget für den Bereich «Unterhalt» beinahe aufgebraucht. Ich gebe ihm 50 JD für die kommende Woche und notiere mir, dass ich ihm am kommenden Tag noch die restlichen 120 JD geben muss. Ich denke be-reits an den Feierabend, als mir M. mitteilt, dass in der Frauentoilette des Spitals etwas nicht in Ordnung sei. Ich schnappe mir eini-ge nützlich erscheinende Werkzeuge und treffe Y., welche mir den entsprechenden Schaden zeigt. Bei der Leitung, die zum Spülkasten führt, sprudelt es aus der Wand.

Das Verbindungsstück ist gebrochen. Vor vier Wochen habe ich zugeschaut, wie es P. repariert hat. Ich drehe das Wasser ab, und nach ein paar Probeanläufen habe ich das gebrochene Stück aus der Wand gedreht. In der Werkstatt suche ich ein Ersatzteil und wickle um das Gewinde ein wenig Teflon-Band, damit es dicht ist. Dann schraube ich das Teil an und ziehe es fest. Ich drehe das Wasser auf, es tropft nicht ... Feierabend!

Nun wird Volleyball gespielt. Im Team sind Patienten und Mitarbeitende. C., ebenfalls Schweizer, macht für unsere WG Älplermagronen mit lokalen, trockenen Würstchen und etwas knapp gebratenen Pouletflügeln. Ich bemerke, dass man im Gegensatz zu Huhn Pferd auch roh essen kann, während der Amerikaner A. erstaunt ist, dass man überhaupt Pferd isst ... In mei-nem Praktikum erlebe ich, wie die Alltagsar-beit in einem anderen Kulturkreis sein kann. Dabei lerne ich nicht weniger als im Unter-richt am TDS Aarau. Auf jeden Fall wird das Praktikum in Jordanien meinen weiteren Weg nach dem TDS beeinflussen. ■

Daniel Peter, Student Klasse IV

Asylsuchende haben mir die Augen für die Privilegien und den Reichtum geöffnet, den ich in der Schweiz genies-sen kann.»

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Praktika 2012

«Hat Jesus Sie schon einmal belogen und dabei mitleiderregend geweint, weil er für seinen Drogenkonsum unbedingt Geld wollte? Haben Sie Jesus je so gedient, dass sie sein voll gepinkeltes Bett und Zimmer sauber machten, nachdem er einmal mehr kläglich im Alkohol abgestürzt war?» Klingt vielleicht etwas fremd, doch Christina Mäder bezieht sich in ihrem Praktikumsbericht auf eine Stelle im Matthäus-Evangelium:

Zwischen Not, Alkohol und Lügen Gott vertrauen

Allein in der Nachtschicht Vom Gartenbau über die Kirchgemeinde bis zum Missionseinsatz in Japan

Matthäus 25, 35–36 : «Denn ich war hung-rig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trin-ken gegeben; ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen; ich hatte nichts anzuziehen, und ihr habt mir Kleidung ge-geben; ich war krank, und ihr habt euch um mich gekümmert; ich war im Gefäng-nis, und ihr habt mich besucht.»

Kleine Hoffnungs-schimmer zu entdecken und im Gegenüber Jesus wahrzunehmen, kann eine grosse Herausforderung sein.»

«Menschen werden aus ihren Wohnungen geschmissen, verkrachen sich mit ihrem Ehepartner und ihrer Familie, landen im Alkohol, haben Schulden oder werden aus Psychiatrie, Therapie, Asylzentrum und Gefängnis entlassen und müssen eine passende Bleibe finden: Das Passanten-heim der Heilsarmee Bern existiert seit 1981 und bietet Menschen, die aus den ver-schiedensten Gründen ihr Dach über dem Kopf verloren haben, eine Notunterkunft. Es ist bei Personen unterschiedlichster Nationen und Gesellschaftsschichten ge-fragt, im Sommer wie im Winter. Sogar bei Touristen, die nicht genug Geld für eine andere Übernachtungsmöglichkeit haben oder ausgeraubt wurden. Als jun-ge TDS-Studentin habe ich mich mit dem Praktikum im Passantenheim für drei Monate auf ein grosses Abenteuer einge-lassen und dabei wertvolle Erfahrungen gesammelt, etwa in der Nachtschicht mit dreissig Männern und elf Frauen: Da galt

es, auf Gott zu vertrauen und zu hoffen, dass er richtiges Handeln aufzeigen wür-de, wenn es Schlag auf Schlag käme. Oder beim Antreffen eines nach Urin riechen-den Zimmers, das einmal mehr die Frage aufwarf, ob Alkohol wirklich so harmlos sei. Anspruchsvoll auch die Erkenntnis, einen Menschen als ehrlich eingeschätzt zu haben, und später zu hören, dass alles gelogen war und er einen Bewohner be-raubt hatte.

Im Umfeld von Ungerechtigkeit, Not und Alkohol immer wieder kleine Hoff-nungsschimmer zu sehen und gleichzeitig im Gegenüber Jesus wahrzunehmen, war herausfordernd. Oder noch besser: her-ausfordernd spannend! Trotz aller schwie-rigen Momente habe ich erfahren, dass das Passantenheim für zahlreiche Frauen und Männer eine Übergangsphase zur Lö-sung sein kann. ■

Christina Mäder, Studentin Klasse II

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Campus

Sozialpraktika Klasse IIAmmann Samuel: Blaues Kreuz Thurgau-Schaffhausen

Anderfuhren Rebekka: Stadtmission Zürich: Café YUCCA

Berde Andreas: Steppenblüte-Arbeitsgemeinschaft, Basel

Blaser Kathrin: Novizonte, Emmenbrücke: Haus für Frauen und Kinder

Drozd Joël: ors service ag, Allschwil

Dudziak Patrick: EMK, Zürich: NetZ4, Soziale Jugendarbeit

Egli Patricia: Altersheim Klus-Park, Zürich

Gutknecht Peter: Reissverschluss, Bülach

Hallauer Rafael: Best Hope Rehabilitationszentrum, Herisau

Hauser Simon: Christuszentrum Zürich: Werkstatt Gartenbau

Joller Christoph: Heilsarmee, Rombach: Obstgarten

Lehmann Andrin: Passepartout, Biel

Mäder Christina: Heilsarmee Bern: Passantenhilfe und Sozial-beratung

Steiner Delona: Heilsarmee Zürich: Open Heart

Studer Kathrin: Stiftung Chinderhuus Elisabeth, Olten

Wartenweiler Matthias: Die Dargebotene Hand Ostschweiz und FL, St. Gallen

Wey Silvan: Christuszentrum Zürich: Sozialtherapie

Gemeindepraktika Klasse IIIBlatter David: Reformierte Kirchgemeinde Bethlehem

Brunner Melanie: Reformierte Kirchgemeinde Rothrist

Fässler Matthias: Reformierte Kirchgemeinde Oftringen

Fischer Cornelia: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Zürich-Hirzenbach

Giger Monique Petra: Evangelisch-reformierte Kirchge-meinde Olten

Merz Jonathan: Reformierte Kirchgemeinde Oberentfelden

Schmid Mirjam: Reformierte Kirchgemeinde Ittigen

Schnyder Irina: Evangelische Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil

Thalmann Anina: Reformierte Kirchgemeinde Aarau

Zaugg Sandra: Kirchgemeinde Thomas, Basel

Zürcher Audrey: Reformierte Kirchgemeinde Gsteig-Interlaken

Wahlpraktika Klasse IVHunziker Barbara: Stiftung Diaconis, Bern: Palliative Care

Peter Daniel: Annoor Sanatorium, Mafraq/Jordanien

Schmid Markus: Überseeische Missionsgemeinschaft, Tokyo/Japan

Sievi Lukas: Interserve, Shymkent/Kazakhstan

Praktika 2012

Die drei Praktikumsberichte erzählen von herausfordernden sozialdiakonischen Einsätzen. Parallel dazu waren die Studierenden der dritten Klasse in zwölf verschiedenen Kirchgemeinden aktiv und haben ihre Kompetenzen in der Gemeindearbeit geschärft.

Vom Gartenbau über die Kirchgemeinde bis zum Missionseinsatz in Japan

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Retraite | Seelsorgekurs

Persönlichen Lebensstil entdeckt, Klassengeist gestärkt

Wenige Wochen nach Studienbeginn verreiste die Klasse I für ein verlängertes Wochenende nach Montmirail bei Neuenburg. Weshalb dieses Sonderprogramm, und erst noch über ein Wochenende?

Intensivwochenende im Seeland

Das verlängerte Wochenende dient dazu, dass die Studierenden etwas zusammen unternehmen und sich besser kennenler-nen. Am Feuer, bei einem Ausflug durch die Rebberge am Bielersee und anschlies-sender Schifffahrt, beim kühlen Bad in Pool und See (ja, für einige ist das Mitte September kein Problem) sowie beim Es-sen und Singen entstand richtige Lager-stimmung. Zudem bildete die Begegnung mit den Gastgebern, der zur evangelischen Landeskirche gehörenden Communität Don Camillo, eine bereichernde Heraus-forderung: Kann das in der Apostelge-schichte beschriebene Leben der ersten Christen tatsächlich so in unsere Zeit über-setzt werden? Die Familien-Communität steht mit beiden Beinen im Leben (z. B. als Handwerker, Pfarrerin, Arzt, Reitleh-rerin), teilt die finanziellen Einkünfte und trifft sich zu regelmässigen liturgischen

Gebetszeiten. Erfahrungsgemäss kehren einige Studierende nach Abschluss ihres Studiums mit Jugendgruppen oder Kirch-gemeinden nach Montmirail zurück. Der wunderschöne Ort und die erfahrbare Form von Gemeinschaft wirken anzie-hend.

Trotz Lagerstimmung: Die Montmirail-Tage sind kein Ferienlager. Auf die vier Tage verteilt standen über 20 Lektionen «Praktische Seelsorge» auf dem Pro-gramm. Die Fachdozentin, Pfrn. Monika Riwar, forderte und förderte die Studie-renden auf der Grundlage Alfred Adlers Individualpsychologie in den Bereichen Lebensstilanalyse, Erkennen von Fehlzie-len, Geschwisterkonstellation und Ur-sprungsfamilie. Sowohl im theoretischen Unterricht als auch in der praktischen An-wendung während vieler Gruppenphasen erwarben die Studierenden Basiswissen

und Handwerkszeug. Sie wurden befä-higt, seelsorgerliche Gespräche mit dem Ziel zu führen, dass Ratsuchende selbst Hintergründe aus der eigenen Lebensge-schichte erkennen. So kann der Gefahr vorgebeugt werden, dass Beratende Tipps geben oder gar manipulieren. Die Hilfesu-chenden sollen selbst Lösungsansätze fin-den können – und auf diesem Weg durch einfühlsame und präzise Fragestellungen begleitet werden. Am Anfang des dazu nö-tigen Fachwissens stand die Auseinander-setzung mit der eigenen Vergangenheit, den verborgenen Zielen und dem eigenen Lebensstil. Ein solcher Prozess bedeutet viel Arbeit am eigenen Leben – eine echte Herausforderung! ■ Felix Studer, Konrektor und Dozent TDS Aarau

Editorial/ImpressumFacetten

TDS-Studierende üben sich in lösungsorientierter Seelsorge «Peterli darf immer bestimmen, was wir essen», nervt sich Lisa. «Stimmt doch gar nicht!», entgegnet Peterli. Die Mutter mischt sich ein: «Lasst Peterli in Ruhe.» Die Klasse lacht und applaudiert der Theaterszene einer Studierenden-Gruppe zum Thema «Fami-lienkonstellation».

An den Seelsorge-Tagen in Montmirail machten wir uns auf den Weg in die eigene Vergangenheit und beschäftigten uns mit der Herkunftsfamilie. Uns wurde bewusst, wie viel unsere Ver-gangenheit und unsere Familie mit der Zukunft, unserem Han-deln und den heutigen Zielen zu tun haben.

Wir haben nicht nur vom Unterricht profitiert, sondern auch von der Gemeinschaft in der Klasse. Beim Pizzaessen, Bräteln, Wandern und anlässlich mitternächtlicher Gespräche lernten wir uns besser kennen.

Auch geistlich kamen wir nicht zu kurz: Wir starteten jeden Morgen mit Lobpreis und ermutigenden Andachten. Wir danken Gott für diese bereichernde und gesegnete Zeit in Montmirail. ■

Jael Leuenberger und Jennifer Wehrli, Studentinnen der Klasse I

«Mit wem wollt ihr mich vergleichen? Wem sollte ich ähnlich sein? spricht der Heilige.» Jesaja 40,25

Manche Dinge muss der Mensch nicht lernen – sie liegen in sei-ner Natur. Kaffee trinken zum Beispiel. Oder die Sache mit dem Vergleichen. Ich selber tue es seit meiner Kindheit: Äpfel sind rund, Bananen krumm. Schokolade schmeckt gut, Katzenfutter weniger. So weit – so gut. Doch es bleibt nicht bei Dingen. Auch Menschen bewerte ich öfters, bis heute. Am meisten mich sel-ber. Vielleicht kennen Sie solche Gedanken: «Ich wäre gerne so hübsch wie meine Nachbarin, möchte einen IQ haben wie Steve Jobs ihn hatte und eine musikalische Begabung wie Cousine Estel-la ...» Irgendwie ermüdend, dieses Vergleichen. Ich merke, wie ich unzufrieden und frustriert werde. Ausser bei Gelegenheiten wie gestern. Mein Tiramisu hat nämlich am Quartierfest Beifall erhal-ten, mehr als der trockene Cake von Frau Fischer. Hört sich das ein bisschen angeberisch an? Ich muss zugeben, auch diese Weise des Vergleichens macht mich nicht wirklich glücklich.

Wie hält es wohl Gott mit dem Thema? Als die Israeliten im Exil waren und Götter anderer Völker sahen, stellte Gott klar: «Keiner ist wie ich. Diese Götter sind mir nicht ähnlich, sie sind mir nicht gleich.» Er lässt sich selber also nicht mit anderen vergleichen, denn er ist unvergleichlich. Nun sind wir nicht Gott, das wissen wir. Es kommt mir nicht in den Sinn, uns auf dieselbe Stufe zu

stellen wie ihn. Dass er sich nicht vergleichen lässt, leuchtet ein. Was aber denkt Gott von uns? Ob er sich an unserem Hobby des Vergleichens erfreut?

Ich stelle mir vor, wie er die Menschen erschaffen hat: unzäh-lige Originale, keines dem anderen gleich, jedes einzigartig. Gott freute sich an seinem Werk, an der Vielfalt. Doch viele Menschen sagen: «Davon hätte ich gerne mehr gehabt», «ich möchte meine krumme Nase loswerden» oder «warum kann ich kein besserer Mathematiker sein?» Ich glaube, Gott versteht es, wenn wir uns mit unseren Schwächen schwertun. Aber er beachtet, dass wir Originale sind. Er nimmt uns an, wie wir sind. Er vergleicht uns nicht andauernd mit anderen. Was also können wir gewinnen, wenn wir uns wertend mit anderen vergleichen? Was springt für uns dabei heraus? Ich glaube nicht, dass es uns erfüllt. Ich denke nicht, dass es Sinn macht. Und ich bin überzeugt, dass es nicht Gottes Idee ist. Wir sind nicht alle gleich. Doch wir sind alle gleichwertig. Originale werden nicht erschaffen, um verglichen zu werden. Sie sind da, um original zu sein. Eine einzigartige Be-reicherung für die Welt. ■

Kate Blaser, Studentin Klasse IIDiese kleine Besinnung entstand im Rahmen des Deutschunterrichts im zweiten Studienjahr.

Campus

Vom Tiramisu und anderen Köstlichkeiten

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Vielseitiges Engagement

Das neue Medienportal ist seit Oktober 2012 online. Was ist anders im Vergleich zum vor-herigen Web-Auftritt?

Wir haben die Benutzerfreundlichkeit deutlich erhöht. So verweilen Besucherin-nen und Besucher im Vergleich zu vorher praktisch doppelt so lange auf dem Me-dienportal. ERF-Medien ist es gelungen, Beiträge frisch, leicht und einladend zu präsentieren. Das Publikum findet intuitiv Beiträge aus Radio, Fernsehen und Print. In der Rubrik «Glauben entdecken» sind Bei-träge zudem thematisch geordnet.

Lange Winterabende bieten sich zum Surfen an – im Internet natürlich. Da kommt es gerade recht, dass die ERF-Medien – grösste Fachredaktion der Schweiz im Bereich Glaube und Gesellschaft – ihr Webportal komplett erneuert haben. Projektleiter Mario Dall'Oglio hat meinTDS einige Fragen beantwortet:

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ERF-Medienportal begleitet durch den ganzen Tag

Auf dem Schulweg oder vor dem Cheminée-Feuer

Wir wissen, dass heute vier von fünf jungen Erwachsenen in der Schweiz mit Smartphones und Tablets unterwegs sind.»

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Die Vision der ERF-Medien heisst: «Glau-ben entdecken – Leben gestalten.» Wir wissen, dass heute vier von fünf jungen Erwachsenen in der Schweiz mit Smart-phones und Tablets unterwegs sind. ERF-Medien nutzen das mobile Web, damit Menschen Beiträge von unseren verschie-denen Radio- und Fernsehprogrammen unkompliziert geniessen können, unter-wegs oder zuhause vor dem Cheminée-Feuer.

Pfarrerin oder Sozialdiakon, Studentin oder Bauarbeiter: Ist das Medienportal für alle interessant?

Unser Medienportal bietet für «Berufs-geistliche» ein riesiges Reservoir an Infor-mationen, aber auch an Sendungen, die sie in ihren Aufgaben nutzen und einset-zen können. Gleichzeitig kann jede Privat-person unzählige Impulse für das persönli-che Leben finden. Via Social Media können alle Beiträge an Bekannte und Freunde weitergeben werden. ERF-Medien nutzen diese Kanäle, um die Gute Nachricht wei-terzuverbreiten.

Das neue Portal ist sogar ein Reisebüro ...?Die ERF-Medien sind ein Verein, der

während der vergangenen 40 Jahre von Spendenden unterstützt und finanziert

worden ist. Auf dem Marktplatz von ERF-Medien kann man tatsächlich Ferien bu-chen. Der Erlös dieser Reisen fliesst direkt wieder in die Arbeit der ERF-Medien. Auch eine Lebensberatung, Studioführungen und Erlebnisgottesdienste gehören zum Marktplatzangebot. Gottesdienste zum Nachhören oder die Online-Bibel in sechs deutschen Bibelübersetzungen runden das Angebot ab. Und selbstverständlich bauen wir kontinuierlich aus – wir haben da noch ein paar Ideen … ■

Herzlichen Dank, Mario Dall’Oglio. Wir sind ge-spannt auf weitere Innovationen. Das neue Me-dienportal finden Interessentinnen und Interes-senten hier: www.erf-medien.ch

Das Gespräch führte Nicolas Kesper.

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Vielseitiges EngagementPlattform

«Als Christ sollte man sich in einer Kirche engagieren!» Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört? Schliesslich sei ja das Wort nichts wert ohne die Tat. Man müsse sich ein-bringen, beim Kirchenkaffee, in der Technik, in der Band oder wo auch immer.

Doch was ist die Motivation für ein solches Engagement? Erfüllt man damit nur eine

Pflicht oder kann man gar Himmels punkte sammeln? Will man Kirchen-Karriere machen? Oder einfach wertvoll sein? Wobei: Sollten der eigene Wert und die Würde im christlichen Glauben nicht von Gott gegeben sein? Wozu sie sich erarbeiten?

Dabei kommt mir die Geschichte des barmherzigen Samariters in den Sinn: Ist es in unserem Leben nicht oft auch so, dass wir keine Zeit für die Bedürftigen haben, weil wir in unserem «Tempel» engagiert sind? «Leider habe ich keine Ressourcen mehr, um mich um Drogenkranke oder Arme zu kümmern, denn ich engagiere mich bereits im Finanzwesen meiner Kir-che bzw. eines Missionswerks.» «Wie soll ich mich um meinen kranken Nachbarn sorgen, wenn ich so viel in der Kirche zu tun habe?»

Die Thematik des persönlichen Engagements ist eine komple-xe Frage. Was sagte Jesus selbst dazu? «Was ihr für einen mei-ner geringsten Brüder getan habt, habt ihr für mich getan.» Sein eigenes Engagement im Dienst der Menschen in seinem Umfeld leitete er häufig mit einer Frage ein: «Was kann ich für dich tun?»

Reto Nägelin

Reto Nägelin ist der BluesDiakon: In einer schnelllebigen Zeit bietet er den Menschen zusammen mit Bluesmusikern Zeit und Raum für den individuellen Alltagsblues. Der Montags-blues findet jeden letzten Montagabend des Monats in der Fabrikkirche Winterthur, der BluesGottesdienst jeden letz-ten Donnerstagabend des Monats in der Wasserkirche Zürich statt. Siehe auch: www.bluesgottesdienst.ch. Hauptberuflich leitet Reto Nägelin die Takano-Fachstelle, das Kompetenzzen-trum für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwach-senen und Familien der Evangelisch-Methodistischen Kirche Schweiz (EMK).

Engagieren ja – aber wo?

Wie soll ich mich noch um meinen kran-ken Nachbarn sorgen, wenn ich doch in mei-ner Kirche so viel zu tun habe?»

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Ohne Motor und stets mit Bodenhaftung

TDS-Präsident Heiner Studer hat seine individuelle Form der Fortbewegung gefunden: «Ich bewege mich am liebsten ohne Motoren und mit Bodenkontakt.» So verzichtet er etwa auf ein eigenes Auto. Heiner Studer schätzt das entspannte Reisen mit der Bahn. Dabei ist er nicht weniger agil als seine motorisierten Kolleginnen und Kollegen: «Schliesslich stecke ich mir ein klares Ziel und verfüge über sehr viel Ausdauer.»

TDS-Präsident Heiner Studer im Einsatz für das Gemeinwohl

Ein Besuch bei Heiner Studer in Wettin-gen ist ein Highlight. Der vorbereitete Fragebogen fürs Interview bleibt unange-tastet in der Mappe liegen, nach maximal zwei Minuten steckt man bereits mitten in der politischen Debatte: «Du kannst die Gesellschaft nicht verändern, wenn du nicht den Kopf hinhältst», lautet Stu-ders Credo, und er präzisiert glasklar: «Für mich ist christliche Politik ohne soziales Engagement und ohne Sorge zur Umwelt undenkbar.» Er sei stark von seiner Mutter, die sich aktiv für Arme und Schwache ein-gesetzt habe, geprägt worden, erzählt er, und habe sich bereits als Jugendlicher für politische Fragen interessiert. 1959 hatte er am Radio fasziniert die Wahl von Hans-Peter Tschudi in den Bundesrat sowie die Installierung der Zauberformel verfolgt und sich einige Jahre später anlässlich ei-ner Fachtagung gefragt, welches sein Mo-tiv für eine politische Arbeit wäre. Dabei erinnerte er sich an einen Liedvers aus sei-ner Kindheit: «Der hat sein Leben am bes-

ten verbracht, der die meisten Menschen hat froh gemacht.» Inspiriert von der ein-fachen Liedaussage und vom biblischen Menschenbild, das er aus dem Elternhaus kannte, suchte der junge Heiner Studer da-mals nach einer politischen Heimat.

Fast 50 Jahre später ist Heiner Studer überzeugt, dass es für ihn weder damals noch später je eine Alternative zur Evan-gelischen Volkspartei (EVP) gegeben hät-te. Bei rechtsbürgerlichen Parteien hätte er wohl das sozial-ethische Bewusstsein vermisst, bei linken wäre ihm die gesell-schaftspolitische Liberalisierung zu weit gegangen. Das Engagement für eine bes-sere Gesellschaft wurde seine Mission, sein Arbeitsfeld reichte von kommunalen Bildungsthemen (Planung und Bau einer Heilpädagogischen Schule) über die kan-tonale Integrationspolitik bis zur nationa-len Stammzellen-Forschung inkl. Präim-plantations-Diagnostik. Letztere lehnt er aus christlich-ethischen Motiven ab. Wäh-

rend Studer seinem Gast in der Küche ei-nen Kaffee holt, bringt er das Fundament seiner politischen Leidenschaft auf den Punkt: «Dass Gott den einzelnen Men-schen mit einzigartigen Gaben und einer unantastbaren Würde geschaffen und in seine Nachfolge berufen hat, wird von Christinnen und Christen ja kaum bestrit-ten. Dass Gott den Menschen aber nebst seiner Individualität auch in eine Gemein-schaft stellt und ihn einlädt, die Regeln des Zusammenlebens mitzugestalten und dabei die Integration aller Schichten und Gruppen anzustreben, geht hin und wieder vergessen. Mit der Gestaltung des Zusammenlebens meint er dabei auch die Pflege der globalen Umwelt. «Als Chris-ten sollten wir ökologisch und nachhaltig handeln. Im Wissen darum, dass die Erde in Gottes Hand liegt und wir sie nicht zu retten brauchen, können wir uns darauf konzentrieren, sie als Verwalterinnen und Verwalter liebevoll zu pflegen.» Auch The-men wie «Gerechtigkeit» und «Lebensum-

Du kannst nichts verändern, wenn du nicht den Kopf hinhältst.»

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Politisches Engagement

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Lounge

stände in der dritten Welt» sind Studer wichtig. Persönlich und politisch hat er nie zwischen globalem, nationalem und regi-onalem Engagement unterschieden: «Be-einflussen und gestalten kann man auf sämtlichen Ebenen.»

Wer sich über Jahrzehnte so stark enga-giert wie Heiner Studer, braucht nicht nur einen langen Atem, sondern auch ergie-bige Kraftquellen. Es liegt auf der Hand, dass ein christlicher Politiker seine Energie aus der Gottesbeziehung bezieht. Heiner Studer pflegt denn auch bewusst Zeit mit seinem Schöpfer und mit seiner Familie. Daneben treiben ihn seine unerschöpfli-che Lust an der politischen Debatte und der Drang, die Welt um sich herum zu gestalten und zu verbessern, an. Vor die-sem Hintergrund erhält seine Ausgangs-bemerkung zu den Motoren (siehe Über-schrift) eine ganz neue Bedeutung: Heiner Studer scheint auf technische Motoren verzichten zu können, weil er um einen starken Motor im Herz weiss. Dies zeigt auch seine Liebe zu den Menschen: «Mit Menschen verschiedenster Herkunft und Altersgruppen zusammen zu sein, erfüllt und erfrischt mich.» Er weiss, dass dies ein Geschenk ist, und dass nicht alle Men-schen so viele Beziehungen leben können wie er. Deshalb sei auch parlamentarische

Heiner Studer, Präsident TDS AarauHeiner Studer ist mit Marit, einer Norwe-gerin, verheiratet und hat drei Töchter. Zu-dem ist er Schwiegervater und Grossvater der kleinen Grace. Er wuchs in Wettingen auf, machte 1968 die Handelsmaturität und begann seine berufliche Laufbahn in einem politischen Umfeld: 1970 wurde er Zentralsekretär der EVP, 1976 Zentral-sekretär des Schweizerischen Verbandes evangelischer Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer. 1984 wurde er Sekretär des Blauen Kreuzes der deutschen Schweiz und 1984 bis 2000 dessen Zentralsekretär bzw. Geschäftsführer. Gleichzeitig hatte er im-mer auch politische Ämter inne: Von 1973 bis 1998 gehörte er dem Grossen Rat des Kantons Aargau an, wo er 1997 mit 48 Jah-ren der jüngste Alterspräsident (Dienstäl-teste) in der Parlamentsgeschichte wurde. Parallel dazu war er von 1974 bis 1985 im Einwohnerrat der Gemeinde Wettingen,

« Nicht jeden Lebensbereich zu maximieren, schützt vor Burn-out.»

Politik nicht jedem gegeben. Es sei weder effizient noch sinnvoll, sich dort zu enga-gieren, wo Gaben und Leidenschaft fehlen würden. Er ermutigt Studierende am TDS Aarau immer wieder, sich Zeit zu nehmen für die Frage, wo man die eigenen Stärken und Fähigkeiten am besten investiere. Da-bei hat er die Erfahrung gemacht, dass das eigene Herz die Antworten meist kenne. Es gelte, in der Stille hinzuhören und sich selbst ernst zu nehmen. Und: «Es gibt für jeden das optimale Betätigungsfeld.»

Und wie steht es mit Grenzen und Ent-täuschungen? Hat Heiner Studer sich nie ge-fragt, ob er mit den finanziellen Ressourcen einer grösseren Partei mehr hätte erreichen können als mit der kleinen EVP? Heiner Stu-der winkt ab. Wer ehrlich und wertschätzend auf Menschen zugehe, könne überall viel be-wegen. Da brauche es nicht unbedingt eine bedeutende Hausmacht im Rücken. Wün-sche hätte er höchstens an Transparenz und Gleichbehandlung: Er wäre für eine konse-quente Offenlegung der Parteispenden und eine Beschränkung der politischen Werbung.

Nicht alle Menschen spüren permanent das innere Feuer, das sie im konstrukti-ven Sinn antreibt. Auch seelische und kör-perliche Ressourcen erschöpfen sich bei einigen schneller als bei anderen. Selbst Heiner Studer, der von sich sagt, dass er

zwar gelegentliche Müdigkeit, aber keine Erschöpfung kenne, geht haushälterisch mit seinen Kräften um. Er pflegt einen achtsamen Lebensstil, unter anderem ver-zichtet er auf Alkohol sowie ein Auto, und hat gelernt, sich abzugrenzen, wenn Äm-ter oder Beziehungen zu Energieräubern werden. So entzieht er sich auch einmal einer Diskussion, wenn sie nicht lustvolle Debatte, sondern dogmatischer Kampf zu werden droht. Die beste Möglichkeit, Kräfte zu schonen, sieht er allerdings an einem andern Ort: «Wir sollten wieder et-was mehr Genügsamkeit üben. Der Trend, alle Lebensbereiche zu maximieren, ist un-gesund.» Er empfiehlt Menschen, die ein Herz für die Gesellschaft haben und sich engagieren möchten, ihre Einsatzgebiete bewusst auszuwählen und sich die Frage zu stellen, wo Bescheidenheit oder Ver-zicht statt Maximierung angezeigt sind.

An diesem Punkt schaut der Besucher erst-mals auf seine Uhr und stellt erstaunt fest, dass fast zwei Stunden wie im Flug verstri-chen sind. Eine gut investierte Zeit mit einem Gesprächspartner, der noch viel zu sagen hätte! ■

Das Lounge-Gespräch mit Heiner Studer führte André Kesper.

wurde 1986 in die Exekutive gewählt und ist dort seit 1994 Vize-Ammann. Anlässlich der nationalen Wahlen 1999 wurde er für die Evangelische Volkspartei in den Nati-onalrat gewählt, wo er der aussenpoliti-schen Kommission und der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur angehör-te. 2008, im Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Nationalrat, wurde Heiner Studer Präsident der EVP Schweiz. Heiner Studer präsidiert zudem den Verein «TDS Aarau».

Politisches Engagement

14 meinTDS 2012 | 06

Foye

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Rektor Dr. Paul Kleiner, Konrektor Felix Studer sowie Geschäftsführerin Maya Loosli hatten 2012 Grund zum Feiern: Während Felix Studer auf 25 Jahre leidenschaftliches Wirken am TDS Aarau zu-rückblickt, sind es bei Maya Loosli und Paul Kleiner je 10 lebhafte Dienstjahre. meinTDS wollte von den drei Mitgliedern der TDS-Seminarleitung Folgendes wissen:

1. Was hat deine Zeit am TDS Aarau besonders stark geprägt?

2. Die Studierenden sind zurzeit in Praktika engagiert. Wenn du dich für drei Monate aus dem Ar-beitsalltag ausklinken und ein Praktikum machen könntest: Wo würde es dich hinziehen?

Jubiläum

1. Zunächst kommt mir das 50-Jahr-Jubilä-um in den Sinn: Das war ein ganz beson-derer Höhepunkt, den ich am TDS mitge-stalten und erleben konnte. Wichtig war mir einerseits, schwierige Aspekte der Geschichte nicht unter den Tisch zu wi-schen – und wir konnten überraschende Momente wundersamer Aussöhnung mit der Vergangenheit erleben. Andrerseits

Maya Loosli, Paul Kleiner und Felix Studer feiern 2012 je ein Dienstjubiläum

45 Jahre Engagement

schauten wir in die Zukunft. Dabei gilt weiterhin, was in der Festschrift* zum Ju-biläum stand: Wir wollen unsere Studie-renden am TDS Aarau zum Schreien und Singen ausbilden!

Neben dem 50-Jahr-Jubiläum stehen na-türlich die Menschen im Zentrum meines Rückblicks: solche, die ich prägen konn-te, und solche, die mich geprägt haben. Menschen und Beziehungen machen die Arbeit am TDS schön, reich und manchmal schwierig.

2. Ich hatte diesen Sommer das Privileg eines Studienurlaubs als Unterbruch im Arbeitsalltag. Dabei habe ich Zeit in Biblio-theken, in der Natur und in einem Kloster

verbracht. In einem Praktikum würde ich etwas Neues, Ungewohntes kennenlernen wollen: So ginge ich vielleicht in eine SAC-Hütte in einem französischsprachigen Gebiet. Oder würde an einem archäolo-gischen Ausgrabungsprojekt teilnehmen. Spannend wäre es auch, mit einem einhei-mischen Pastor in einem Slum zu leben. ■

Pfr. Dr. Paul Kleiner, Rektor

* «Glauben – Verstehen – Handeln», die Festschrift von Peter Henning, kann auf dem TDS-Sekretariat bestellt werden.

Paul Kleiner: «Ich könnte mir vorstellen, für ein paar Wochenin einem Slum zu leben.»

«

meinTDS 2012 | 06 15

PlenumJubiläum

1. Dass ich meinen Glauben mit meiner Arbeit verbinden, mit meinen Arbeits-kolleginnen über die Predigt von letztem Sonntag diskutieren und den Dozenten theologische Fragen stellen kann, ist für mich Vorrecht und Lebensqualität. Der Wechsel in meine Führungsaufgabe hat mich ebenfalls geprägt: Ich bin dankbar für meinen Entwicklungsweg, zu dem u.a. die anfänglich «zu grossen Schuhe» der neuen Aufgabe beigetragen haben. Gleichzeitig durfte ich von der Erfahrung anderer Fachleute profitieren und konnte dadurch mein Know-how erweitern. Im-mer wieder lerne ich neue Menschen ken-nen, und es stehen neue Aufgaben an, von denen ich nie gedacht hätte, dass ich je einmal damit zu tun hätte. Abwechslung und Vielfältigkeit begeistern mich.

2. Nach Abschluss meiner berufsbeglei-tenden Weiterbildung zieht es mich im Moment weniger in ein Praktikum, als viel-mehr zu all jenen Tätigkeiten, die in den letzten zwei Jahren zu kurz kamen: Unter-nehmungen, Spaziergänge und Gespräche mit Freundinnen und Freunden, mein Bib-liotheks-Abo erneuern, in einen Roman ab- und Stunden später wieder auftauchen, Zeit mit meinen Patenkindern verbringen, ins Kino gehen, shoppen und zwischen-durch gemütlich in ein Café sitzen … Wenn ich die Möglichkeit für eine Auszeit hätte, würde ich diese wohl am ehesten mit Rei-sen verbringen: Momentan stehen gerade Singapur/Südostasien und immer wieder Hamburg auf der Wunschliste. ■

Maya Loosli, Geschäftsführerin

1. Die guten Beziehungen zu den Dozie-renden und den Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung – und natürlich auch zu den Studierenden – bilden die Basis, um dem Kernauftrag des Unterrichtens nachkommen zu können. Diese Beziehun-gen waren und sind prägend. Daneben ist meiner Frau und mir wichtig, dass wir uns im Kreis der Dozierenden und ihrer Ehe-partnerinnen und Ehepartner regelmässig zum Essen, Diskutieren, Austauschen und Beten treffen. Spannend waren zudem die Mitarbeit in der Baukommission für den Seminar-Neubau, der 1992 eröffnet wur-de, die Konzeptarbeit für die berufsbeglei-tenden und teilzeitlichen Ausbildungsgän-ge sowie das jährliche Zusammenstellen eines interessanten Kursprogramms.

Maya Loosli: «Den Glauben mit der Arbeit verbin-den zu können, ist Lebensqualität.»

Felix Studer: «Beim Segeln lernt man viel über das Leben.»

«

«

2. Wenn Träumen gefragt ist: hinaus aufs weite Meer ... Am liebsten würde ich als Matrose auf einem Windjammer den Atlan-tik überqueren. Auf so einem Schiff machte ich vor etwa sechs Jahren ein Kurzprakti-kum als Trainee, das bleibt unvergesslich. Beim Segeln lernt man viel über das Leben: Die Route kann weitgehend selbst gewählt werden, aber nur im Rahmen der Möglich-keiten, welche Wind und Windrichtung bie-ten. Dabei müssen die Segel richtig gesetzt werden, und das kann viel Kraft kosten. Auf grossen Schiffen ist man dabei auf ein eingespieltes Team angewiesen. Voller Ein-satz bei Segelmanövern wird abgelöst von stillem Dahingleiten unter dem unendlich weiten Sternenhimmel ... ■

Felix Studer, Konrektor und Dozent

Kurzer Dank des PräsidentenSeit 25 Jahren ist Felix Studer als Hauptdozent tätig. Er wurde als Fachmann für den Bereich Katechetik gewählt. Diesen Teil unseres Angebotes profilierte er in all den Jahren. Zahlreiche Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone setzen das Gelernte in ihrem Berufsalltag um. Felix engagiert sich für die ganze Schule. Hohe Fach- und Sozialkompetenz sowie per-sönliche Bescheidenheit zeichnen ihn aus.

Je 10 Jahre sind Geschäftsführerin Maya Loosli und Rektor Paul Kleiner im Dienst des TDS Aarau. Zusammen mit Felix Studer bilden sie die Seminar-leitung. Dieses Team funktioniert bestens und ist für den operativen Teil des TDS zuständig. Maya und Paul sind die ideale Besetzung in der jeweiligen Aufgabe. Unsere Seminarleitung ist ein Geschenk. Gottseidank!

Heiner Studer, Präsident

Während Maya Loosli und Paul Kleiner bereits gefeiert haben, wartet Felix Studer noch auf sein internes kleines Fest ...

16 meinTDS 2012 | 06

Bewegung am TDS

Susanne Spahr kam im April 2005 als Se-kretärin ans TDS Aarau. Sie stellte sich in der Zeitschrift TDSinform, Ausgabe Mai/Juni 2005 persönlich vor und schrieb: «Die Vielschichtigkeit des Betriebs, die Führung des Sekretariats sowie die Begegnungen mit all den Menschen, die am TDS ein- und ausgehen, haben mich an dieser Stelle be-sonders angesprochen. Gerne trage ich als Rädchen in einem grossen Getriebe dazu bei, dass Menschen zugerüstet werden, um das Reich Gottes zu bauen.» Das Sekre-tariat ist nicht nur ein «Rädchen», sondern die Drehscheibe, ohne die das TDS Aarau kaum rund laufen würde. Susanne Spahr nahm diese vielseitige Aufgabe mit Herz-lichkeit und Engagement wahr. Täglich lei-tete sie eine grosse Menge an Brief- und Mailpost an die Verantwortlichen weiter, vermittelte unzählige Telefone und beant-wortete Fragen mit Kompetenz und hoher

Kundenorientierung. Die Dozierenden er-hielten von ihr administrative Unterstüt-zung, die Studierenden ihre Semester- und Diplomzeugnisse und Kursteilnehmende die Anmeldebestätigung. Auch für die Mieterinnen und Mieter der TDS-Räume war Susanne bei verschiedensten Anlie-gen erste Ansprechperson. Zudem sorgte sie mit ihrem Flair für Farben und Formen für die saisonale Dekoration im Haus und für themenbezogen geschmückte Tische bei Anlässen.

Liebe Susanne, ich danke dir – zusam-men mit allen TDSlerinnen und TDSlern – herzlich für deinen Einsatz fürs TDS und für uns! Für die kommende Zeit, die du in ein diakonisches Wohnprojekt investierst, wünsche ich dir ganz viel Freude und Er-füllung. ■

Maya Loosli, Geschäftsführerin

Susanne Spahr startet neuen Lebensabschnitt

90 Monate sind eine beeindruckende Zeit! Susanne Spahr, die zwischen Frühling 2005 und Herbst 2012 das TDS-Sekretariat geführt hat, kann viel Unterhaltsames und Spannendes über diese bewegte Zeitspanne erzählen. Ihr Erfolgsrezept beschrieb sie in der Mai-Ausgabe von meinTDS wie folgt: «Wenn es sehr turbulent ist, hilft es, tief durchzuatmen, Prioritäten zu setzen und humorvoll zu bleiben.» Ihre Nachfolgerin, Debora Knuchel, hat das «Bienen-haus TDS-Sekretariat» am 1. Oktober 2012 bezogen und sich bereits sehr gut eingelebt.

Wechsel im TDS-SekretariatPlen

um

Geschäftsführerin Maya Loosli und Susanne Spahr, bisherige Stelleninhaberin, begrüssen Debora Knuchel an ihrem neuen Arbeitsplatz im TDS-Sekretariat.

meinTDS 2012 | 06 17

Plenum

Neue Stimme am Telefon klingt berndeutsch

Debora Knuchel ist ausgebildete Kauffrau und hat nach zwei Jahren Sekretariatsarbeit in einem Architekturbüro einen Sozialeinsatz in Südafrika absolviert. Sie freut sich auf den vielseitigen Alltag im quirligen TDS-Sekretariat:

oder einfach ein guter Spruch. Mich bringt man schnell zum Schmunzeln oder Lachen!

Dein Foto zeigt, dass du Motorrad fährst. Fasziniert dich dabei die Technik, die Ge-schwindigkeit oder die Freiheit?

Ein guter Mix aus allem. Schon als klei-nes Kind bin ich immer bei meinem Vater auf dem Motorrad mitgefahren. So war es für mich naheliegend, selbst einmal zu fahren. Ich liebe das Motorradfahren, weil ich dabei einfach mal vom Alltag abschal-ten kann. Welche Destination steuerst du mit dem Motorrad besonders gerne an?

Da ich erst vor Kurzem angefangen habe, bin ich noch nicht sehr weit herumge-kommen. Auf meine ersten Töffferien mit Freunden freue ich mich aber jetzt schon!

Liebe Debora, wir wünschen dir auch an dieser Stelle nochmals einen beglückenden Start am TDS Aarau. ■

Das Gespräch führte André Kesper.

Bewegung am TDS

Debora, das TDS-Sekretariat ist ein Bienen-haus! Magst du Bienen?

Schmunzelt. Wusstest du nicht, dass mein Vorname Debora «die Biene» bedeu-tet? (Anmerkung: Nein, der Fragesteller wusste dies tatsächlich nicht ...)

Welche Station in deiner beruflichen Ent-wicklung war ein besonderes Highlight?

Eine bereichernde Zeit für mich war auf jeden Fall die 10-monatige Leiter- und Jün-gerschaftsschule in Burgdorf, welche ich nach meiner KV- Lehre absolvierte. Auch mein 3-monatiger Einsatz in einem Waisen-haus in Südafrika gehört definitiv zu mei-nen Highlights. Ich konnte dort nicht nur wertvolle Erfahrungen sammeln, sondern mich auch persönlich weiterentwickeln.

Welche Qualität oder welche Stärke schät-zen andere an dir?

Ich glaube, die Menschen schätzen mei-ne Hilfsbereitschaft, meine Zuverlässigkeit und meine positive Einstellung zum Leben.

Wer oder was bringt dich zum Schmunzeln?

Eine lustige Situation, tollpatschige Men-schen, das lose Mundwerk kleiner Kinder

Gemeinsam werden Fragen erörtert, Erfahrungen ausgetauscht und wertvolle Tipps vermittelt. Danach wird Susanne Spahr herzlich verabschiedet.

18 meinTDS 2012 | 06

Weiterbildung am TDS AarauAt

elier

Mit dem Kursprogramm 2012/13 lassen sich Grenzen erfahren und überschreiten! Geniessen Sie einen der inspirierenden Abend- oder Samstagskurse, belegen Sie die Fächer des TDS-Diplomstudiums als Weiterbildung oder sprechen Sie sich mit TDS-Dozierenden und Referenten über einen Kurs bei Ihnen vor Ort ab.

Abend- und Samstagskurse

9 Aufbaukurs BühnenmoderationLadina Spiess, Journalistin/ModeratorinSamstag, 24. November 2012, 9.15–16.00 Uhr

10 Schwerkranke und Sterbende unterstützen und begleitenPfrn. Dr. theol. Karin Tschanz, Leiterin Palliative Care, Reformierte Landeskirche AargauSamstag, 1. Dezember 2012, 9.15–16.30 Uhr

11 Kraftort «24-Stunden-Kloster»Karin Curty-Grösser, Dozentin TDS Aarau, Supervisorin und christliche Meditationsleiterin; Thomas Härry, Fach-dozent TDS Aarau und Redakteur/AutorMittwoch, 5. Dezember 2012, 17 Uhr, bis Donnerstag, 6. Dezember 2012, 19 Uhr

12 Wachsende Intimität – ein Tag für Ehepaare: Wir reden miteinander über alles – auch über Sex.Pfr. Dr. Christoph und Cornelia Monsch-Rinderknecht, Dozent im Master-Programm TDS Aarau/Theol. Sem. Bienenberg und christliche Lebensberaterin ICLSamstag, 12. Januar 2013, 9.15–16.00 Uhr

13 In den falschen Hals gekriegt – Gefühle der Kränkung überwindenMonika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eigener Praxis, Fachdozentin TDS AarauSamstag, 19. Januar 2013, 9.15–16.00 Uhr

14 Erschöpfung, der Schöpfer und wirFelix Studer, lic. phil., Konrektor und Dozent TDS AarauSamstagmorgen, 26. Januar 2013, 9.15–12.30 Uhr

15 Wenn Gott sein Angesicht verbirgt – Glauben in Kri-senzeitenMonika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eige-ner Praxis, Fachdozentin TDS AarauSamstag, 2. März 2013, 9.15–16.00 Uhr

16 Impuls-WochenendeKarin Curty-Grösser, Dozentin TDS Aarau, Supervisorin und christliche Meditationsleiterin; Thomas Härry, Fach-dozent TDS Aarau, Redakteur AUFATMEN und AutorFreitag, 8. März 2013, 10 Uhr, bis Sonntag, 10. März 2013, 13.30 Uhr

17 Text und Design im kirchlichen AlltagEva und André Kesper-Wegelin, Inhaber der Werbestadt AG, Winterthur, www.werbestadt.chSamstag, 9. März 2013, 9.15–16.00 Uhr

18 Mein Leben mit Gott durch das KreuzPfr. Christoph Schwarz, Dozent TDS AarauMittwochabend, 13./20./27. März 2013, 19.30–21.30 Uhr

19 «Ich bin bei euch alle Tage»: in der Nachfolge JesuPfr. Dr. theol. Dieter Kemmler, Dozent TDS AarauSamstag, 16. März 2013, 9.15–16.00 Uhr

20 Der wesenhaft gute Herr – Gott im Jakobusbrief entdeckenDr. theol. Stefan Wenger, Fachdozent TDS AarauSamstag, 23. März 2013, 9.15–16.00 Uhr

Grenzen überschreiten!

Auszug aus dem Kursprogramm 2012/13

meinTDS 2012 | 06 19

Mobile Kurse Die nachfolgenden Kurse können je insgesamt 2–3-mal angeboten werden. Im TDS-Sekretariat erhalten Sie die Kontaktadressen, um die Verfügbarkeit direkt mit den TDS-Dozierenden bzw. den Referenten klären zu können.

33 Konkubinat – Scheidung – Wiederverheiratung: Biblische Weisungen für die heutige GemeindepraxisPfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS Aarau2 Abende oder 1 Halbtag, ab November 2012 bis Juni 2013

34 Petrus und die christliche Identität heutePfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS Aarau2 Abende oder 1 Halbtag, ab November 2012 bis Juni 2013

35 Suchtprävention in Gemeinde- und JugendarbeitYolanda Sieber Emmenegger, lic. phil., Dozentin TDS Aarau, Dipl. in sozialer Arbeit 1 Abend

36 Wie tickt Didaktik?Felix Studer, lic. phil., Konrektor und Dozent TDS Aarau1 Abend oder 1 Halbtag, zwischen Dezember 2012 und Februar 2013

38 Meine Stärken: Erfolgreiches Self-Branding im priva-ten und beruflichen KontextEva und André Kesper-Wegelin, Marketing und Kom-munikation am TDS Aarau, Inhaber der Werbestadt AG3 Abende oder 1 Tag

AtelierWeiterbildung am TDS Aarau

Das vollständige Kursprogramm kann im TDS-Sekre-tariat bestellt werden und steht zudem auf der Website www.tdsaarau.ch als PDF zum Download zur Verfügung.

HalbjahreskurseDie folgenden Fächer der Diplomausbildung am TDS Aarau eignen sich zur persönlichen Weiterbildung. Auf Anfrage können auch andere Studienfächer besucht werden.

30 Halbjahreskurs Sozialwesen in der SchweizYolanda Sieber Emmenegger, lic. phil., Dozentin TDS Aarau, Dipl. in Sozialer ArbeitDienstagmorgen, 15. Januar bis 4. Juni 2013, 8.20–11.40 Uhr

31 Halbjahreskurs Leiterschaft in der GemeindeThomas Härry, M.A., Fachdozent TDS Aarau, Redakteur AUFATMEN und Autor, und TeamFreitagmorgen, 18. Januar bis 7. Juni 2013, 8.20–12.30 Uhr

32 Halbjahreskurs Gemeinwesenarbeit Paul Baumann, Gemeinwesenarbeiter NDS FH, Ausbildner eidg. FA, dipl. Organisationsentwickler und Coach (ias), Fachdozent TDS AarauDienstagnachmittag, 5./12./26. März, 23./30. April, 7./14. Mai 2013, 13.30–16.55 Uhr

Für diese Kurse erhalten Sie eine Abschlussbescheinigung.

TDS-Portfolio

Das TDS-Portfolio in Gemeindemitarbeit umfasst die vier Bildungsbereiche «Bibel/Theologie», «Lebensfragen», «Methoden der Gemeindearbeit» sowie «Sozialdiakonisches Handeln».

Es führt dabei weder zu einem Berufsabschluss, noch zielt es auf eine bezahlte Tätigkeit hin. Vielmehr schöpfen Sie per-sönlichen Gewinn aus Ihren wachsenden Kompetenzen in Theologie sowie Sozialdiakonie und professionalisieren Ihren Umgang mit praktischen Lebensfragen aus den Bereichen Psychologie, Pädagogik und Spiritualität.

Der Portfolio-Lehrgang wird dem «European Credit Trans-fer System» angegliedert und umfasst 15 Kreditpunkte. Entsprechend dem ECTS entspricht ein Kreditpunkt einem Arbeitsaufwand von ca. 30 Stunden. In jedem der vier Haupt-

bereiche muss mindestens ein Kre-ditpunkt erreicht werden, in der Gewichtung der weiteren Punkte geniessen Sie Freiheit. Im Kurspro-gramm finden Sie die entsprechen-den Angaben: Ein Samstagskurs (6 Unterrichtsstunden und 1–2 Stun-den weiterführende Lektüre) wird

z. B. mit «1/4 Credit» ausgewiesen. Dasselbe gilt für einen aus 3 Abenden bestehenden Kurs. Die obere zeitliche Limite für den Abschluss des Portfolios liegt im Rahmen von 4–6 Jahren.

Felix Studer, lic. phil., Konrektor, Dozent und Verantwortlicher für das Kurswesen

Voranzeige: Die nächste TDS-Reise 2014 ist in Planung!Das TDS Aarau bietet in Verbindung mit dem Busun-ternehmen edelline eine Bildungsreise zum Thema «Auf den Spuren Dietrich Bonhoeffers» an: Die Spu-rensuche erstreckt sich vom 26. April bis 3. Mai über Weimar/Buchenwald, Berlin, Stettin/Finkenwalde und Stralsund/Zingst. Die Reise wird von Karin und Thomas Curty sowie Anita und Peter Henning geleitet. Die Kos-ten liegen bei ca. CHF 1'790.–. Nähere Informationen folgen Mitte nächsten Jahres. Anmeldungen sind be-reits möglich unter [email protected].

20 meinTDS 2012 | 06

Offic

eSpendenbarometer

Stand Ende Oktober 2012 in CHF

Einzelspenden/Baufonds 228'400Kollekten/Beiträge 81'500Spenden Firmen/Institutionen 23'900TOTAL 333'800

Legate 0.00

Fehlende Spenden bis Ende Jahr 2012 196'200

Fehlende Spenden bis Ende Oktober 2012 107'900

Eingegangene Spenden bis Ende Oktober 2012 333'800

Finanzen: Zwischenbilanz Ende Oktober 2012

Liebe Spenderin, lieber SpenderLiebe Freunde des TDS Aarau

Mit Interesse habe ich die (Praktikums-)Berichte unserer Studierenden in dieser Zeitschrift gelesen und mir einen Über-blick verschafft, wer wo das Praktikum absolviert/-e. Der Wechsel von Unterricht und Praktikum, theoretischem Lernen und praktischem Anwenden sowie neue Glau-bens- und Lebenserfahrung machen die Ausbildung am TDS Aarau abwechslungs-reich und attraktiv. Ich freue mich, Teil die-ses Ausbildungsorts zu sein, der unseren Studentinnen und Studenten eine solche Vielfältigkeit anbietet.

Sie als Spenderin und Spender, Unter-stützende im Gebet und TDS-Freunde helfen mit, dass wir diese Attraktivität behalten und in sinnvollem Rahmen sogar weiter ausbauen können. So haben und

nehmen Sie nicht nur Anteil an unserer Organisation sowie den bei uns ein- und ausgehenden Menschen, sondern geben auch auf vielfältige Weise Anteil.

Bis Ende Oktober sind bereits CHF 333'800 an Spenden eingegangen. Der Ver-gleich mit dem für dieses Jahr definierten Spendenziel zeigt, dass unser Barometer «gefüllt» ist, wenn bis Ende Jahr noch CHF 196'200 eingehen. Wenn es Ihnen möglich ist, uns einen Beitrag zu überweisen, freut und ermutigt uns dies sehr. Bereits im Vo-raus herzlichen Dank dafür!

Ich wünsche Ihnen friedvolle Advents- und Weihnachtstage und grüsse Sie herzlich

Maya Loosli, Geschäftsführerin TDS Aarau

300'000

400'000

530'000

200'000

100'000

«

... fehlen dem TDS Aarau noch bis Ende Jahr.

meinTDS 2012 | 06 21

«In meiner täglichen Arbeit unter den Strassenkindern

in den Slums von Manila versuche ich, das Evangelium

glaubwürdig in die Praxis umzusetzen.» Daniel W.

Was ist ein LEGAT?

Wir alle eignen uns materielle und immaterielle Werte und Güter an. Einen

Teil davon geniessen wir zu Lebzeiten, während ein anderer Teil nach unse-

rem Tod zurückbleibt. Mit einem Testament stellen wir sicher, dass unsere

Mittel nach unserem Ableben so eingesetzt werden, wie wir es für richtig

halten. Wir haben die Möglichkeit, in unserem Testament Menschen, Insti-

tutionen und Projekte, die uns am Herzen liegen, über unseren Tod hinaus

zu unterstützen.

Neben dem Pflichtteil, welcher direkte Nachkommen und Ehepartner sowie

Eltern begünstigt, bleibt mindestens ein Viertel des Vermögens frei und

kann Verwandten, Bekannten oder gemeinnützigen Institutionen vermacht

werden.

Durch ein LEGAT (Vermächtnis) erhalten Begünstigte z. B. eine festgelegte

Geldsumme. Wer ein Legat empfängt, hat im Gegensatz zu den Erben kein

Mitspracherecht bei der Erbverteilung.

Weshalb ein LEGAT für das TDS Aarau?

Das TDS Aarau bildet junge Menschen sozialdiakonisch aus. Von der

professionellen Arbeit der Absolventinnen und Absolventen profitieren

Menschen verschiedenster Gesellschaftsgruppen:

n Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone begleiten ältere Menschen, enga-

gieren sich für Benachteiligte, bauen diakonische Angebote für

Hilfesuchende auf und gestalten den Alltag in Landes- und Freikirchen

kreativ mit.

n Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter engagieren sich nachhaltig für

Kinder und Teenager und bieten sinnvolle Freizeitprogramme an.

n Missionarinnen und Missionare vermitteln weltweit ein glaubwürdiges

Evangelium.

Wer die Ausbildung am TDS Aarau abgeschlossen hat, übernimmt in Kir-

chen, Institutionen und Missionsgesellschaften im In- und Ausland verant-

wortungsvolle Funktionen.

Wie kann ich konkret vorgehen?

1. Tragen Sie das TDS Aarau als Empfänger eines LEGATS in Ihr handschrift-

lich verfasstes Testament ein. Formulieren Sie beispielsweise:

«Ich vermache dem TDS Aarau ein LEGAT in folgender Höhe: (Geldsumme

eintragen).»

2. Wenn Sie Fragen zur korrekten Handhabung haben, können Sie eine

Fachperson aus dem Bereich Recht/Treuhand beiziehen oder mittels ne-

benstehender Antwortkarte direkt mit der Geschäftsführerin des TDS

Aarau Kontakt aufnehmen.

Ja, ich möchte die sozialdiakonische Ausbildung junger

Menschen wirksam unterstützen!

* Ich bin an einem unverbindlichen Gespräch interessiert.

Nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.

* Ich hätte gern zusätzliche Informationen über das TDS Aarau. Senden Sie

mir bitte die Ausbildungsbroschüre zu.

* Ich möchte die Hauszeitschrift meinTDS abonnieren. Nehmen Sie mich

bitte in Ihren Verteiler auf.

* Bitte senden Sie mir ........... (Stück) Einzahlungsscheine zu.

Name:

Vorname:

Adresse:

PLZ/Ort:

Telefon 1:

Telefon 2:

E-Mail:

Sie dürfen sich in jedem Fall auf absolute Diskretion verlassen.

«Ich finde den Mix aus Theologie und Sozia-

lem ideal und wünsche mir, dass das, was

ich am TDS lerne, positive Auswirkungen auf

meine Mitmenschen hat.» Kathrin B.

«Ich bin vom christlichen Glauben fas-

ziniert und möchte mich noch viel tiefer

damit auseinandersetzen.» Andrin L.

Office

Investition in die Zukunft. Helfen Sie mit?

Junge Menschen sozialdiakonisch auszubilden ist eine wunderbare

PC-Konto: 50-1903-6+41 62 836 43 43 www.tdsaarau.ch

Mit Ihrem LEGAT das Evangelium weiter-tragen Wir alle eignen uns während des Lebens materielle und immaterielle Güter an. Einen Teil davon geniessen wir zu Lebzei-ten, während ein anderer nach unserem Tod zurückbleibt. Mit einem Testament stellen wir sicher, dass unsere Mittel nach unserem Ableben so eingesetzt werden, wie wir es für richtig halten. Wir haben die Möglichkeit, in unserem Testament Men-schen, Institutionen und Projekte, die uns am Herzen liegen, über unseren Tod hin-aus zu unterstützen. Neben dem Pflicht-teil, welcher direkte Nachkommen und Ehepartner sowie Eltern begünstigt, bleibt mindestens ein Viertel des Vermögens frei und kann Verwandten, Bekannten oder gemeinnützigen Institutionen vermacht werden. Durch ein Legat (Vermächtnis) erhalten Begünstigte z. B. eine festgeleg-te Geldsumme. Wer in den Genuss eines Legats kommt, hat im Gegensatz zu den Erben kein Mitspracherecht bei der Erb-verteilung. Mit einem Legat können Sie zur Verbreitung des Evangeliums beitra-gen und die sozialdiakonische Ausbildung junger Menschen wirksam unterstützen. Bestellen Sie jetzt die Broschüre mit wei-teren Informationen und Kontaktadressen auf dem TDS-Sekretariat: +41 62 836 43 43, [email protected]

André Kesper

««

Nachwuchs unterstützenSozialdiakonie, Mission und Jugendarbeit fördern

«Als Jugendarbeiterin unterstütze und begleite ich Jugendliche und junge Erwachsene, etwa in der Jungschar, im Ten Sing oder in den Ausbildungskursen.» Zoe W.

«In meiner vielseitigen Arbeit als Sozialdiakonin möchte ich mich für einen fruchtbringenden Dialog zwischen Jung und Alt engagieren.» Cornelia F.

Das TDS Aarau hat den Ehrenkodex der Schweizerischen Evangelischen Allianz unterzeichnet und darf deshalb das Gütesiegel «Ehrenkodex SEA» verwenden. Das Gütesiegel verpflichtet zu Transparenz in der Öf-fentlichkeitsarbeit, zu Lauterkeit in der Rechnungslegung und zu einem verantwortungsvollen Umgang mit jeder finanziellen Zuwendung.

Wir bilden junge Menschen sozialdiakonisch aus.

Mit Ihrem LEGAT das Evangelium weitertragen

Das TDS Aarau

Das Theologisch-Diakonische Seminar Aarau ist eine Höhere Fachschule für Kirche, Diakonie und Mission. Es wurde 1960 als «Schweizerische Evangeli-sche Bibelschule Aarau» gegründet. Die Diplomausbildung «Sozialdiakonie» wird von den reformierten Landeskirchen offiziell anerkannt.677 Frauen und Männer wurden bis Ende 2011 am TDS Aarau ausgebildet und sind in verschiedenen sozialen und kirchlichen Berufsfeldern tätig. Durch ihr theologisch begründetes und sozial kompetentes Handeln prä-gen sie die Gesellschaft.

Das TDS Aarau ist ein selbstständiger Verein. Der jährliche Aufwand kann zu ca. 50% durch Studiengelder und Dienstleistungen gedeckt werden. Die übrigen 50% werden durch Spenden und Legate von Mitgliedern und Freunden, durch Zuwendungen von Institutionen, durch Gemeindekollekten sowie Beiträge von Landes- und Freikirchen aufgebracht. Mit Ihrem Legat helfen Sie mit, Kirche und Gesellschaft auch in Zukunft fundiert ausgebildete Mitarbeitende zur Verfügung zu stellen. Herzlichen Dank!

Theologisch-Diakonisches Seminar (TDS) Aarau

Frey-Herosé-Strasse 9

CH-5000 Aarau

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In die Zukunft investieren

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Wir gratulieren ...

... und stellen vor :

zur GeburtLeora Yael26. Juli 2012Tochter von Sarah und Gian-Andrin Triet mit Levi, Lia und LiamGian-Andrin studierte 2007–2010 am TDS Aarau.

Jana Melody9. August 2012 Tochter von Sandra und David GassmannSandra und David studierten 2007–2010 am TDS Aarau.

Jason22. August 2012Sohn von Rahel und Jürg MaurerJürg studierte 1999–2003 am TDS Aarau.

Lina15. September 2012Tochter von Andrea und Matthias SidlerMatthias studierte 2009–2012 am TDS Aarau.

Andrea Holstein, TDS-AbsolventinAndrea, nach deiner vierjährigen Diplom-ausbildung am TDS Aarau (Abschluss: 2005) hast du soeben ein Theologiestudium be-gonnen. Was hat dich dazu motiviert?

Eigentlich hätte ich gerne bereits nach der Ausbildung am TDS Aarau ein Mas-terstudium absolviert. Da ich aber direkt nach der Matur und einem Zwischenjahr das TDS begann und nie wirklich das Be-rufsleben kennengelernt hatte, merkte ich, dass es wichtig war, diesen Schritt, vor dem ich grossen Respekt hatte, zu wagen. Ich bin sehr froh darum, denn ich habe auf einer ganz anderen Ebene sehr viel gelernt in diesen Jahren: Selbstvertrauen, Ver-antwortung für mich, für einen Arbeits-bereich und ein Team zu übernehmen, etc. Der Wunsch nach weiterführenden

Glückwünsche | Porträt

Leana17. September 2012Tochter von Isabel und Christian Peyer mit TimeoIsabel, ledig Mattli, studierte 2003–2006, Christian 2001–2005 am TDS Aarau.

Yarah Elina23. September 2012Tochter von Barbara und Philipp Nussbaumer mit Aliya LeaBarbara, ledig Eggimann, und Philipp studierten 2005–2008 am TDS Aarau.

zur HochzeitClaudia Bodenmann und Joël Lavanchy2. Februar 2013 in Aeschi b. SpiezClaudia studierte 2006–2010 am TDS Aarau.

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Studien ist aber immer geblieben. Als sich bei mir am Anfang dieses Jahres ein be-ruflicher Wechsel abzeichnete, sah ich es als Chance, diesen Wunsch konkreter ins Auge zu fassen.

Das Thema der vorliegenden Ausgabe heisst «Engagement». Welcher Einsatz, den du für eine Sache oder für Menschen geleis-tet hast, hat sich aus deiner Sicht besonders gelohnt?

Am liebsten engagiere ich mich dafür, dass Menschen sich mit der allerwichtigs-ten Frage auseinandersetzen: der Frage nach ihrer Beziehung zu Gott. Daher ar-beite ich sehr gerne in den Alphalive-Kur-sen meiner Gemeinde mit. Spontan fällt mir z. B. der letzte Schnupperabend des Alphalive-Kurses ein: Um den Kurs vorzu-

Im GedenkenCynthia Alder-Fluri, 1973–2012Cynthia Alder-Fluri studierte 1996–2000 am TDS Aarau und arbeitete als Jugendarbeiterin beim Blauen Kreuz, Regionalverband Thurgau/Schaffhausen. Sie verstarb am 11. Oktober 2012 und hinterlässt ihren Ehemann.

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stellen, führte ich ein Interview mit einer ehemaligen Teilnehmerin durch. Bei der Vorbesprechung des Interviews sagte ich ihr noch, es solle nicht «zu fromm» sein und strich ein paar entsprechende Sätze aus ihren vorbereiteten Antworten. Als wir dann gemeinsam auf der Bühne stan-den, gab es bei ihr plötzlich kein Halten mehr, und es sprudelte nur noch so aus ihr heraus, was ihr die Beziehung zu Gott bedeutete und wie sehr sich ihr Leben ver-ändert hatte. Da es echt und authentisch war, wirkte es auch nicht befremdlich auf unsere Gäste. «Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über» ... Solche Momente begeistern mich und geben mir auch Kraft für die Zeiten, in denen ich mich frage, ob sich ein Engagement überhaupt lohnt.

Du hast an verschiedenen Orten gearbeitet, zuletzt hast du eine Jugendherberge des CVJM geleitet. Welche Kompetenzen, die du am TDS Aarau erworben hast, kamen dir dabei zugute?

Obwohl ich weder in der Jobfactory noch im YMCA-Hostel klassisch als Sozial-diakonin gearbeitet habe, fand ich immer, dass mir das TDS ein gutes Fundament gegeben hat. Die Ausbildung hat meine Werte, mein Menschenbild und mein Ver-ständnis von Leiterschaft geprägt. Im TDS fand ich mich immer wieder in Situationen gestellt, die ich mir so nicht ausgesucht hätte, z. B. das Erteilen von Religionsun-terricht, die Jugendarbeitswoche oder

das Halten von Andachten vor allen vier Klassen. Auch in meinen Arbeitsaufgaben musste ich mich immer wieder mit neuen Situationen oder Fragestellungen ausein-andersetzen und nach bestem Wissen und Gewissen handeln und entscheiden.

Welches ist aus deiner Sicht die herausra-gende Stärke des TDS Aarau?

Meines Erachtens sind die Dozierenden das Herzstück des TDS. Es beeindruckt mich, dass neben dem Unterrichtsstoff auch das Persönliche Raum hat. So ha-ben mich die Dozierenden mit ihrem Le-ben und ihrem Vorbild geprägt. Die klare christliche Ausrichtung, die eine grosse Vielfalt an Formen zulässt, empfinde ich als weitere Stärke des TDS. Und natürlich, dass nicht bei der Theorie stehen geblie-ben wird, sondern immer ein Praxisbezug hergestellt wird.

Burn-outs und Erschöpfungszustände sind derzeit in aller Munde. Wie schützt du dich als engagierte Person vor dem Ausbrennen?

Leider haben Burn-outs und Erschöp-fungszustände auch Menschen in meinem Umfeld getroffen, und ich sehe mich nicht einfach davor gefeit. Ich versuche, auf Sig-nale meines Körpers zu achten und diese ernst zu nehmen. In meiner Diplomarbeit habe ich geschrieben, dass der Mensch heutzutage Raum für «Nicht-Komplexi-tät» brauche. Dieser Begriff hat mir ge-fallen und kommt mir immer wieder in

den Sinn. Ich gestehe mir den ungefüllten Raum immer wieder zu. Die Kunst dabei ist, dies ohne schlechtes Gewissen zu tun, sondern im Wissen, dass dies auch wich-tig und gut ist. So habe ich unter anderem gemerkt, dass ich den Sonntagnachmittag und -abend für mich brauche.

Advent und Winter stehen vor der Tür. Was begeistert dich am meisten: ein Candle-Light-Dinner, ein Bo-Katzmann-Konzert oder ein Skitag im Neuschnee?

Das ist einfach: Der Skitag fällt als erstes weg, der Wintersport und ich haben uns nie wirklich gefunden. Ein Bo-Katzmann-Konzert wäre sicher einmal interessant, aber einem Candle-Light-Dinner könnte ich schwerlich widerstehen. ■

Das Gespräch führte André Kesper.

« Die klare christliche Ausrichtung, die eine grosse Vielfalt an For-men zulässt, empfinde ich als Stärke des TDS Aarau.»

Studienjahr 2012/13

■ Unterrichtsbeginn Klasse IV: 3. Dezember 2012

■ Intensivwoche Gruppendynamik Klasse IV: 4.–7. Dezember 2012

■ Weihnachtsferien: 24. Dezember 2012–4. Januar 2013

■ TDS-Begegnungswoche Seewis: 7.–11. Januar 2013

■ Unterrichtsbeginn Klasse III Vollzeit: 14. Januar 2013

■ Winterferien: 4.–8. Februar 2013

■ Beginn Frühlingssemester: 11. Februar 2013

■ Projekttage alle Klassen: 18./19. Februar 2013

■ Tagesretraite Klasse III:2. März 2013

Absolventinnen und Absolventen■ AbsolvententagSamstag, 19. Januar 2013, ab 9 Uhr,mit Thomas Härry, Fachdozent TDS Aarau,zum Thema: «inspiriert glauben – motiviert arbeiten»

Spezialschnuppertage am TDS Aarau■ Für alle, die sich für eine Ausbildung interessieren: Montag, 21. Januar und Montag, 18. März 2013, 8.15–12.30 UhrWeitere Infos auf der Website www.tdsaarau.ch

Weitere Termine■ PraiseCamp27. Dezember 2012–1. Januar 2013,Olma-Gelände, St. Gallen

AGENDA

Hat Ihre Adresse geändert?Barbara Schiffer, Verantwortliche für die Adressverwaltung, nimmt gerne Ihre Adressänderung entgegen. Durch eine frühzeitige Meldung können Kosten eingespart werden. Herzlichen Dank. E-Mail: [email protected], Telefon: +41 62 836 43 43.