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Beitrag des ZSPNV Süd und der NVBW zum Faktencheck für die Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe 18.11.2011 Fritz Engbarth/Markus Kempf Möglichkeiten des SPNV zur Angebotsverbesserung

Möglichkeiten des SPNV zur Angebotsverbesserung · • Für zusätzliche Züge an Mo-Fr müssen Investitionsmittel für deren Anschaffung und den laufenden Betrieb (Bestellerentgelte)

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Beitrag des ZSPNV Süd und der NVBW zum Faktencheck für die Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe

18.11.2011 Fritz Engbarth/Markus Kempf

Möglichkeiten des SPNV zur Angebotsverbesserung

Kernaussagen zum Faktencheck • Die derzeitige Eisenbahninfrastruktur lässt an Werktagen

noch einige zusätzliche Züge zu. In der morgendlichen Verkehrsspitze gibt es noch einzelne freie Trassen.

• Bei Wochenendvollsperrungen der B 10 zur Sanierung der Brücke können - auch kurzfristig - in erheblichem Umfang zusätzliche Züge bereitgestellt werden.

• Bei umfassendem Ausbau der Strecke Neustadt/W –Karlsruhe und gleichzeitigen Investitionen in zusätzliche Fahrzeuge könnte ab 2023 die Kapazität auch in der HVZ deutlich erhöht werden: In der Spitzenstunde von 6.45 Uhr – 7.45 Uhr von derzeit 1400 auf fast 4000 Sitzplätze (Abschnitt Wörth – KA).

• Für zusätzliche Züge an Mo-Fr müssen Investitionsmittel für deren Anschaffung und den laufenden Betrieb (Bestellerentgelte) bereitgestellt werden.

Wer sind ZSPNV Süd und NVBW?

• ZSPNV Süd und NVBW organisieren den SPNV

• Finanzierung über Landeshaushaltsgesetze/ Regionalisierungsmittel des Bundes

• Mit den Geldern werden die Zuschüsse für die Verkehre mit Regionalzügen der DB bzw. die Stadtbahnen der AVG bezahlt.

Die Eisenbahnbrücke Maxau im Schienennetz

Struktur der SPNV-Angebote zwischen der südlichen Pfalz und Karlsruhe - 1

• drei Stadtbahnlinien (AVG) + zwei Regionalverkehrslinien (DB Regio) -Verdichtungen in der HVZ.

• zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr an Mo-Fr 22 Abfahrten von Wörth nach Karlsruhe

• Dabei ca. 3000 Sitzplätze bei einer durchschnittlichen Auslastung von 70%

Struktur der SPNV-Angebote zwischen der südlichen Pfalz und Karlsruhe - 2

• Verkehrsverträge schreiben Platzangebot, allgemeine Qualitätskriterien und einzusetzende Fahrzeuge vor

• Gelten bis Dezember 2023

• Kein Linienbusangebot über die Brücke.

Stadtbahn Germersheim – Karlsruhe

• Inbetriebnahme im Dezember 2010 – trotz vielfältiger Anfangsschwierigkeiten positive Fahrgastentwicklung:

• In 2009 mit Dieselregionalbahn

� ca. 2.200 Reisende

• Aktuell: Ca. 2.900 (AVG + BASF-Zugpaar)

(jeweils Mo-Fr für Abschnitt Jockgrim - Wörth)

aktuelle Nachfrage im ÖPNV zwischen der Pfalz und Karlsruhe

• Das dichte Angebot wird gut genutzt:

• Zwischen Wörth und Karlsruhe fahren Ø an Mo-Fr

pro Tag 6500 Reisende mit den Stadtbahnen S 5, S 51 und S 52 sowie

pro Tag 4300 Reisende mit den Regionalbahnen und Regionalexpresszügen der DB Regio

Zubringerangebote: P&R + Bike&R (1)

• An den Stationen der südpfälzischen Eisenbahnstrecken knapp 1300 P&R-Plätze

• davon Stadtbahn Wörth - GER 830.

• An Mo-Fr Ø knapp 300 freie Plätze. Weitere 40 (Germersheim Nolte) geplant.

Zubringerangebote: P&R + Bike&R (2)

• Bf Kandel: Ausbau von 42 auf 100 P&R-Plätze

• Bf Landau: Ausbau von 50 auf 140 P&R-Plätze, Finanzierung weiterer 150 Plätze nicht gesichert.

• Welche Möglichkeiten bestehen zum Ausbau und Attraktivitätssteigerung von Fahrradabstellanlagen an den südpfälzischen Bahnhöfen (Bike&Ride)?

Zubringerangebote im Busverkehr

• Im LK GER Bus-Zug-Verknüpfung in allen Stadtbahngemeinden sowie in Kandel und Winden

• LK SÜW + LD: Landau Hbf. und Bad Bergzabern. � 5 Ausschreibungen von Busbündeln - gute Anschlüsse als Planungsprinzip.

• Angebote von Stundentakt bis HVZ-Einzelfahrten.

• In der HVZ wg. Schülerverkehr kaum freie Plätze.

Tarifangebote für Pendler

• Landesgrenzen überschreitend gelten die Angebote des KVV sowie die Zeitkarten der DB.

• KVV bietet Zeitkarten mit Mitnahmeregelung an

• Job-Ticket-Initiative vor dem Start

Tarifangebote im KVV (1)

Angebote für Pendler am Karlsruhe – GER

• KombiCard: pers. Jahresnetzkarte: im Abo 66,50 € mtl.

• KombiCard Partner: pers. Jahresnetzkarte im Abo für die Lebenspartner der KombiCardbesitzer: 50,00 € mtl.

• Ausbildungsjahreskarte/ScoolCard: pers. Jahreskarte für Schüler: 39,00 € mtl.; Studikarte pers. Halbjahreskarte für Studenten 20,35 € mtl.;

Tarifangebote im KVV (2)

• Umweltjahreskarte: übertragbar, Mitnahmeregelung ab 19 Uhr 92,00 € mtl.

• Karte ab 60: persönliche Jahresnetzkarte 34,00 € mtl.

• 24-Stunden-Karten: für 1 Person 8,60 €; für bis zu 5 Personen 14,50 €

Tarifangebote im KVV (3)

• Firmen werden bei Sammelbestellung von Jahreskarten ein Rabatt von 10% auf den Preis der Umweltjahreskarten gewährt.

• Jobticket-Vereinbarungen: Mit zahlreichen Firmen und Verwaltungen, � u.a. mit Siemens, Stadt, RP und LK Karlsruhe, Finanzdienstleister + Mitglieder des ADAC und des DGB.

• Job-Ticketoffensive ist in Vorbereitung (schon konkrete Gespräche: Daimler)

Kapazitätsgrenze der Eisenbahnbrücke

wird auf technischer Seite bestimmt

durch 3 Faktoren:• Anzahl der verfügbaren Zugtrassen (quasi Slots),

Strecke Landau – Wörth mit Engpass bei Kandel

• Aufnahmefähigkeit Bf Wörth und Bf Karlsruhe

• Länge der Züge – hier sind die in den Spitzenstunden insgesamt verfügbaren Fahrzeuge und die Länge der Bahnsteige an den Unterwegsstationen maßgebend.

Aktuelle Kapazitätsgrenze der Schiene:

• Berufsverkehr stdl.: max. zehn Züge je Richtung

• Im vertakteten Verkehr sind stdl. acht Abfahrten in Wörth und Karlsruhe möglich

• Maximale Länge der Stadtbahnen und DB-Züge: jeweils 2 (S 5) bzw. 3 Zugeinheiten gekuppelt.

• Dies ergibt bei derzeitiger Streckeninfrastruktur eine theoretische Sitzplatzkapazität i.R. KA von: � 2800 in der Spitzenstunde 7 bis 8 Uhr und � 6300 im Betrachtungszeitraum 6 bis 9 Uhr

Zusätzliche Züge möglich:

• Stündlich eine freie Zugtrasse ab Wörth zur Minute ´55 – könnte ab GER fahren

• Stündlich eine freie Zugtrasse ab KA Hbf. zur Minute ´43 – könnte bis GER verlängert werden

• pro Richtung und Zug weitere 200 – 250 Sitzplätze

Aber: �

Finanzielle Restriktionen

• Aufgabenträger im SPNV haben keine freien Mittel zur Finanzierung zusätzlicher Leistungen

• Zusätzliche oder auch längere Züge nur bei zusätzlichen Landesmitteln für SPNV möglich

� Diese theoretisch erreichbare Ausweitung der Kapazitäten würde u.a. ein nicht darstellbares Investitionsvolumen + zeitliche Vorläufe erfordern

Weitere langfristig wirkende Verbesserungen durch:

• Ausbau der Bahnsteige an den Unterwegsstationen, Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik (Signale) in Wörth und Blockverdichtung bis Karlsruhe

• Um- und Ausbau Bahnhof Wörth (kreuzungsfreie Ein- und Ausfädelung der Lauterbourg-Züge)

• Finanzierung müsste im Wesentlichen durch den Bund erfolgen � z.B. BSchwAG

DB überlegt den Ausbau der Strecke Bingen -Neustadt/W – Karlsruhe als neue

Güterverkehrsroute

• Wachstumsprogramms der DB Netz AG

• (Noch) nicht im BVWP enthalten

• Zeithorizont und umzusetzende Einzelmaßnahmen vollkommen unklar

• Deutliche Erhöhung der Streckenkapazität zwischen Landau/Wörth und Karlsruhe

Szenario Sanierung der Autobrücke bei Wochenendvollsperrungen 1

• Grundannahme: Das Angebot von Mo-Fr wird auch an Samstagen und Sonntagen gefahren.

Zusätzlich zw. 7 Uhr und 21 Uhr ein stdl. Zugpaar GER – KA + alle 2 Stunden ein Zugpaar LD – KA

� Die infrastrukturellen Möglichkeiten + vorhandene Fahrzeugreserven werden voll ausgeschöpft.

• Zusätzliche Sitzplätze jeweils Sa/So ganztägig: ca. 26.000

Szenario Sanierung der Autobrücke bei Wochenendvollsperrungen 2

• Bspw. am Samstag zwischen 7 und 9 Uhr:

Steigerung der Sitzplätze von jetzt 1350 auf 4300

• Kosten des Zusatzverkehrs: ca. 80.000 € pro WE

davon RLP 60T€, Ba-Wü 20T€ (+ LK GER, Stadt KA)

• konkretes Programm muss genau definiert werden - wollen alle AutofahrerInnen am WE nach KA?

Ersatzmaßnahme Radverkehr

• An Mo – Sa: Zuggarnitur mit 4 Wagen mit 300 Sitzplätzen und ca. 70 Fahrradstellplätzen

• ganzjährig Sa+So: Dieselzug mit 176 Sitzplätzen und 64 Fahrradstellplätzen

• Abfahrten im Stundentakt möglich

Wir wünschen Ihnen stets gute Fahrt in unseren Zügen