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9 783981 558807 Patienten-Bibliothek Arzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert Deutschland 6,50 Onlineausgabe: www.patienten-bibliothek.de Sonderausgabe 2018 Winter 2018 5. Jahrgang Ausgabe 3 Patientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungen kostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik ® Verwechslungsgefahr: Asthma oder COPD? Arzneimittelunverträglichkeit Atemwege und Lunge Asthma bronchiale Klimawandel Asthma COPD? Leitlinie

Onlineausgabe: Sonderausgabe ... · partnern sowie Bildnachweise sind in der Patienten-Biblio - thek, COPD in Deutschland Winterausgabe 2018 und unter veröffentlicht. Das Gespräch

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9 783981 558807

Patienten-BibliothekArzt und Patient im Gespräch - mehr wissen, aktuell und kompetent informiert

Deutschland 6,50 €

Onlineausgabe: www.patienten-bibliothek.de Sonderausgabe 2018

Winter 20185. Jahrgang

Ausgabe 3Patientenzeitschrift für Atemwegs- und Lungenerkrankungenkostenfrei bei Ihrem Hausarzt, der Apotheke und in der Klinik

®

Verwechslungsgefahr:Asthma oder COPD?

Arzneimittelunverträglichkeit

Atemwege und LungeAsthma bronchiale

Klimawandel

AsthmaCOPD?

Leitlinie

Asthma-Management

PersonalBest Peak Flow Meter

Sami der Seehund InnoSpire Go

OptiChamber Diamond

Kleine Helfer für einen entspannten Alltag – trotz Asthma

Um Asthma unter Kontrolle zu bekommen und Eltern und Kindern ein besseres Gefühl zu geben, hat Philips Lösungen entwickelt, die nicht nur die Medikamenteneinnahme erleich-tern und die Wirkung verbessern können, sondern auch dabei unterstützen eine Verschlechterung des Zustands des Kindes frühzeitig zu erkennen.

Mehr Informationen unter: www.philips.de/asthma-management

Asthma bronchialeAsthma bronchiale ist eine der häufigsten chronischen Er-krankungen. Die Erkrankung zeichnet sich durch einedauerhafte Entzündung der Bronchialschleimhaut aus, diezu einer Überempfindlichkeit der Atemwege führt. Folgeist ein Anschwellen der Schleimhaut und eine übermä-ßige Schleimproduktion, die zu einer Verengung der Bron-chien führt. Bei einem akuten Asthmaanfall verkrampftsich die Bronchialmuskulatur, das Ausatmen fällt schwe-rer, Luftnot tritt auf.

Beschwerden wie ständiger Hustenreiz, pfeifende At-mung, Engegefühl in der Brust, zäher Schleim und eineanfallsweise auftretende Atemnot sind typische Merk-male des Asthmas.

AsthmaformenGenerell werden zwei Formen von Asthma unterschieden:

Allergisches AsthmaBeim allergischen (intrinsischen) Asthma sind eine odermehrere Allergien Auslöser für das Asthma. Typisch sind z. B.Hausstaubmilben, Tierhaare, Pollen und Schimmelpilze.

Nicht-allergisches AsthmaEin nicht-allergisches (extrinsisches) Asthma kann beispiels-weise durch Infekte ausgelöst und/oder verstärkt werden.

Im Erwachsenenalter liegen häufig beide Asthmaformengleichzeitig vor.

Mögliche Auslöser:- Allergien

z. B. Pollen, Hausstaubmilben, Tiere, Schimmelpilz-sporen, Nahrungsmittel

- InfekteViren, Bakterien und andere Erreger

- ReizstoffeTabakrauch, Sprays, Koch- und Bratendünste, kalteLuft, starke Düfte/Gerüche, hohe Ozonwerte usw.

- ArzneimittelAcetylsalicylsäure (ASS-Intoleranz)

- SonstigeStäube, Stress, Anstrengung, gastrooesophagealerReflux (Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre)

InhaltAsthma im ErwachsenenalterVerwechslungsgefahr COPD 04

Lungeninformationsdienst – Lungenforschung aktuellStillen für eine gesunde Lunge im Erwachsenenalter? 03

Asthma bronchiale besser verstehen 10

Leitlinie: Neue Empfehlungen 11

Klimawandel Neue Herausforderungen 12

Arzneimittelunverträglichkeit Gut zu wissen 14

Asthma und ASS-Intoleranz…wenn ASS dem Körper schadet 16

Kurz und wichtig Unterstützung: Lebenshilfe und Heiterkeit im Alltag 18

Barrierefreiheit …auch in der Pneumologie 18

Bestell- und Lieferservice 19

4 I 2018 Asthma bronchiale 03

ImpressumHerausgeberOffene Akademie & Patienten-Bibliothek gemeinnützige GmbHUnterer Schrannenplatz 5, 88131 LindauTelefon 08382 – [email protected]

Hinweis: In der Sonderausgabe Asthma bronchiale 2018finden Sie lediglich eine verkürzte Version des Impressums.Alle Angaben zur Redaktion, Erscheinungsweise, Medien-partnern sowie Bildnachweise sind in der Patienten-Biblio-thek, COPD in Deutschland Winterausgabe 2018 und unterwww.Patienten-Bibliothek.de veröffentlicht.

Das Gespräch mit Nobert K.Mülleneisen, niedergelassenerFacharzt für Innere Medizin, Al-lergologie, Lungen- und Bron-chialheilkunde, Sportmedizinund Umweltmedizin, Asthma-und Allergiezentrum Leverkusenbegann zunächst mit einer Fragean mich, die Redakteurin:warum ich das Thema Asthmaauf den Schwerpunkt Erwachse-nenalter lenke, da dies doch all-gemein gar nicht im Fokus stehe.

Die Antwort findet sich sowohl in der vorliegenden alsauch den vorangegangenen Ausgaben der „COPD inDeutschland“. Nicht wenige der portraitierten Patientenhaben in ihrer Kindheit Asthma und später im AlterCOPD entwickelt. Grund genug, nicht nur das ThemaCOPD, sondern auch das Thema Asthma im Erwachse-nenalter näher zu beleuchten.

Mehr Aufmerksamkeit auf Asthma im Erwachsenenalterzu lenken, ist allerdings auch das Anliegen von NorbertMülleneisen. Ganz aktuell plant er beispielsweise eineFortbildung für junge Assistenzärzte in Krankenhäusernzu den Abgrenzungsmerkmalen von Asthma und COPD…

Warum sollte Asthma im Erwachsenenalter stärker imFokus stehen?

Wir stellen zunehmend fest, dass in Krankenhäusern dieExpertise zur Erkennung eines Asthmas verloren geht.Während Asthma bei einem Lungenfacharzt die am häu-figsten und Heuschnupfen die am dritthäufigsten gestellteDiagnose ist, sind in Krankenhäusern vor allem schwer er-krankte COPD-Patienten zu finden, Heuschnupfenpatien-ten und Patienten mit allergischem Asthma hingegenkommen in Krankenhäusern nicht vor, ein schwererAsthmaanfall möglicherweise nur 1-2 mal jährlich.

Aufgrund dieser Entwicklung nimmt die Expertise fürAsthma in Krankenhäusern deutlich ab, was im Umkehr-schluss bedeutet, Patienten mit Atemnot werden zuschnell als COPD-Patienten angesehen - ein Potenzialfür Fehldiagnosen.

Ursache für diese Problematik sind zu mindestens teil-weise auch strukturelle Vorgaben, denn liegt ein Asthmavor, können Krankenhäuser die erbrachten Leistungen

nicht abrechnen, bei Vorliegen einer COPD werden dieKosten hingegen erstattet. Bei vielen Patienten miteinem Mischbild aus Asthma und COPD, wird daher ver-ständlicherweise der Fokus mehr auf die COPD gelegt.

Grundsätzlich kann also formuliert werden: Asthmaist keine Kinderkrankheit?

Asthma ist keinesfalls eine Kinderkrankheit, wie oft an-genommen wird. Erwachsene können ebenso wie Kinderan Asthma erkranken. Es ist keine Seltenheit mehr, dassselbst Patienten im Rentenalter mit 60 oder 70 Jahrenerstmals symptomatisch werden und ein allergischesAsthma entwickeln.

Es handelt sich hierbei auch nicht um eine ungewöhnli-che Situation, was jedoch gerne verkannt wird. Die fürAsthma und COPD ähnlichen Symptome werden im Er-wachsenalter schnell als COPD gedeutet, insbesonderewenn ein Patient geraucht hat.

Ein klassisches Beispiel zum besseren Verständnis:Eine 59-jährige Patientin kam nach einem Krankenhausauf-enthalt aufgrund schwerster Luftnot in meine Praxis. Da diePatientin lange Zeit geraucht hatte, war die Verdachtsdiagnoseeiner fortgeschrittenen COPD gestellt worden, mit einer mög-lichen Notwendigkeit für eine Langzeit-Sauerstofftherapie. Im Gegensatz zu dem in der Klinik gemessenen Lungenfunkti-onswert FEV1 von 33 % konnte bei Messung in der Praxis eindem Alter entsprechender FEV1-Wert von 88 % festgestelltwerden. Die Patientin äußerte zudem, sie habe im Vorfeld derakuten Situation noch nie Luftnot verspürt. Tatsächlich hattediese Patientin einen schwersten Asthmaanfall erlitten.

Anfallartige Luftnot ist ein typisches Anzeichen für dasVorliegen eines Asthmas. Chronische Bronchitis, also Hu-sten und Auswurf sowie mehr oder weniger dauerhafteLuftnot hingegen sind Anzeichen für eine COPD. Lungenfunktionsverlaufsmessungen dokumentieren, obein FEV1-Wert konstant niedrig bleibt oder sich dieserwieder deutlich verbessert.

Was sind die häufigsten Risikofaktoren für einAsthma, das erst im Erwachsenenalter auftritt?

Grundsätzlich haben etwa 20 % aller Bundesbürger eineentsprechende genetische Veranlagung, im Laufe ihres Le-bens ein Asthma bronchiale zu entwickeln. Allerdings wer-den nur diejenigen, bei denen ein weiterer Risikofaktorhinzukommt, auch tatsächlich symptomatisch krank.

Die Liste des möglichen zweiten Risikofaktors ist aller-dings überaus lang. Zu den möglichen Risikofaktorenzählt z. B. das Rauchen, aber auch Infekte und insbe-

Asthma im Erwachsenenalter

04 Asthma bronchiale 4 I 2018

Verwechslungsgefahr COPD

sondere Allergien. Ebenso gehört der regelmäßige Kon-takt zu Stäuben und Umweltgiften dazu, ein typischesBeispiel bei Hausfrauen ist etwa der vielfältige Einsatzvon Spraydosen jeglicher Art wie Reinigungsspray, Fen-sterspray, Backofenspray, Sanitärreiniger usw. Fortgesetzt werden kann die Liste der Risikofaktoren mitkalter Luft, Stress, Ärger, Konflikten und Anstrengung.

Nachweislich entwickeln jedoch „nur“ 8,7 % von denmöglichen 20 % im Verlauf ihres Lebens tatsächlich einAsthma. Woraus sich ableiten lässt, dass zwar prinzipiellmehr Menschen eine Veranlagung für ein Asthma haben,aber kein weiterer auslösender Risikofaktor hinzuge-kommen ist und ebenso, dass durch eine Vermeidungvon Risikofaktoren weitere Asthmaerkrankungen ver-mieden werden könnten.

Welche Anzeichen treten bei einem Asthma auf, wannsollte ein Arzt hinzugezogen werden?

Ein erstes Anzeichen ist häufig die sog. Hustenvariantedes Asthmas oder englisch „cough variant asthma“.Damit ist eine Art Hüsteln gemeint bzw. ein stetig trok-kener Dauerhusten.

Manche Patienten entwickeln dieses Anzeichen immerim Frühjahr, wenn die Pollen fliegen, andere wiederumverstärkt bei Infekten oder wenn sie in einen verrauch-ten Raum kommen oder aber bei Wetterwechsel zwi-schen kalt und warm. Das dauerhafte oder immerwiederkehrende Hüsteln ist ein Kardinalsymptom desAsthmas.

Dem Husten liegt eine Überempfindlichkeit zugrunde,die zu einer Verkrampfung der Muskulatur in den Bron-chien führt. Verkrampfen sich die Bronchien nur leicht,müssen die Flimmerhärchen, die als Reinigungssystemder Bronchien 24 Stunden täglich Richtung Kehlkopfnach oben schlagen, diese verengte Stelle passieren, wasden Reiz zum Hüsteln auslöst.

Verkrampfen sich die Bronchien hingegen stark, ist Luft-not die Folge. Diese Symptomatik ist Anzeichen einesfortgeschrittenen Asthmas bronchiale. Die Ursache einesimmer wiederkehrenden oder über Monate anhaltendenHustens bzw. Hüstelns sollte daher durch einen Arzt ab-geklärt werden.

Wie kann eine Veranlagung für ein Asthma bronchialefestgestellt werden?

Hierfür stehen verschiedene Testverfahren zur Verfü-gung, die jedoch eines gemeinsam haben: eine unspezi-fische inhalative Provokationstestung. Mit diesenVerfahren kann festgestellt werden, ob eine überstei-gerte Reaktionsbereitschaft des Organismus auf einenexogenen (von außen kommenden) Reiz auf die Bron-chien vorhanden ist.

Wird eine sog. Hyperreagibilität der Bronchien festge-stellt, erfolgt anschließend die Suche nach dem spezifi-schen Auslöser.

Eine unspezifische Provokationstestung sollte bei allenPatienten vorgenommen werden, die über Luftnot oderdem für Asthma typischen Hüsteln klagen.

Ein Asthma in der Kindheit verliert sich im heran-wachsenden Alter oftmals und gerät somit gerne inVergessenheit. Was sollte man jedoch wissen?

Eine Veranlagung zum Asthma bronchiale besteht einLeben lang, auch wenn sich das Problem im Kindesalterscheinbar mit dem Heranwachsen „auswächst“.

Das vermeintliche „Auswachsen“ eines Asthmas steht inZusammenhang mit der Veränderung des Atemweg-durchmessers der Bronchien. Die Fließgeschwindigkeitdurch ein „Schlauchsystem“ wie den Bronchien ist unteranderem abhängig von dessen Durchmesser. Bereits

4 I 2018 Asthma bronchiale 05

Die Veranlagung bleibt ein Leben lang

kleinste Veränderungen haben eine große Auswirkungauf den Atemfluss.

Während ein neugeborenes Kind nur einen winzig klei-nen Atemwegsdurchmesser hat, vergrößert sich dieserwährend der Zeit des Heranwachsens und die Problemeeiner Hyperreagibilität der Bronchien verkleinert sichsomit – zumindest relativ betrachtet.

Kommen im Laufe des Erwachsenenalters wieder bron-chienverengende Faktoren hinzu, wie etwa das Rauchen,ein Beruf mit belastenden Dämpfen etc., treten erneutBeschwerden auf. Selbst der natürliche Alterungsprozessder Lunge kann eine erhöhte Sensibilität der Bronchienmit sich bringen.

Im Zusammenhang mit Heuschnupfen und Asthmawird oft über einen „Etagenwechsel“ gesprochen, wassollte man hierzu wissen?

Bei einem Heuschnupfen handelt es sich um einen pol-lenbedingten allergischen Schnupfen (Rhinitis). Mehr als40 %, d.h. fast die Hälfte aller Heuschnupfenpatienten,entwickeln im Laufe ihres Lebens auch ein Asthma - beieinem Heuschnupfen handelt es sich also keineswegs umeine banale Erkrankung.

Paradoxerweise sind Heuschnupfenmedikamente jedochnicht erstattungsfähig. Die Kosten für Medikationen wie

etwa Nasentropfen, Augentropfen, Allergietabletten etc.müssen von den Patienten selbst getragen werden.

Ist „das Kind dann in den Brunnen gefallen“ und der Eta-genwechsel zum Asthma wurde vollzogen, werden dieTherapiekosten wieder von den Krankenkassen erstattet.

Asthma kann nicht geheilt, jedoch dessen Symptoma-tik kontrolliert werden. Was ist bei der Therapie einesAsthmas wichtig?

Eine Hyposensibilisierung ist derzeit die einzige Mög-lichkeit einer ursächlichen Behandlung des Asthmas.Auch wenn mit der Hyposensibilisierung die Veranlagungan sich nicht beseitigt werden kann, so kann durch dieGewöhnung an das auslösende Allergen in vielen Fälleneine Vermeidung einer Symptomatik erzielt werden. Al-lerdings besteht derzeit nur bei einigen Allergenen dieMöglichkeit einer Hyposensibilisierung.

Die Basistherapie eines Asthmas bronchiale ist die Inha-lation mit Cortison. Da viele Patienten fälschlicherweiseAngst vor möglichen Nebenwirkungen des Cortisonshaben, wird das Asthmaspray häufig nicht regelmäßigangewendet, was einer Katastrophe gleichkommt, dadamit die Behandlung unwirksam wird.

Die vorherrschende Angst vor Cortisonspray ist vollkom-men unbegründet, insbesondere bei Asthmapatienten imErwachsenenalter. Denn es handelt sich sowohl um einerein lokale begrenzte Anwendung am Ort des Gesche-hens als auch die Anwendung eines gerade mal 100stenbis 1.000sten Anteils einer Cortisontablette. RelevanteNebenwirkungen sind bei richtiger Anwendung des Cor-tisonsprays nicht zu erwarten.

Mit einem Asthmaspray können die meisten Patientengut behandelt und eingestellt werden, so dass sie be-schwerdefrei sind. Nur bei einigen wenigen Patientenmit einem schwereren Asthma werden weitere Medika-mente, wie z. B. die neuen Biologika, notwendig.

Bestehen hinsichtlich einer Hyposensibilisierung beieinem allergischen Asthma im Erwachsenenalter Ein-schränkungen?

Grundsätzlich bestehen bei einer Hyposensibilisierungeinige Kontraindikationen, hierzu zählen beispielsweiseeine Schwangerschaft, sehr schwere Herz-Kreislauf-erkrankungen, die Einnahme von Betablockern oder be-stimmte vorliegende Allergene wie beispielsweise gegenKatzenhaare.Das Alter eines Patienten stelle jedoch keine Kontraindi-kation dar. Die älteste Patientin, bei der ich eine Hypo-

06 Asthma bronchiale 4 I 2018

Asthma im Erwachsenenalter

Physikalisches Strömungsgesetz Hagen-PoiseuilleBeispiel: Wenn durch einen Schlauch mit einem Durch-messer von 1 cm 16 Liter fließen, können bei einer Redu-zierung des Durchmessers um die Hälfte, also auf 0,5 cm,nur noch 1/16 der Menge fließen, in diesem Fall also nurnoch 1 Liter.

Hinweis: Das Strömungsgesetz ist deutlich komplexer, das Bei-spiel dient lediglich einer Veranschaulichung.

Bronchiale Veränderungen bei Asthma

normal Asthma Asthmaanfall

Merkmal Asthma COPD

Alter bei Erstdiagnose in jedem Lebensalter möglich meist 5.-6. Lebensdekade,häufig in Kindheit, Jugend Symptombeginn in Kindheit spricht

gegen COPD

Anamnese (Krankengeschichte) Familienanamnese: oft positiv Rauchen, inhalative Gifte:einschließlich Tabakrauchen Rauchen, inahaltive Gifte: kausaler (ursächlicher)

kein ursächlicher Zusammenhang; ZusammenhangVerschlechterung bzw. Unwirksamkeitder Therapie durch Rauchen

Atemnot anfallartig auftretende Atemnot, kontinuierlich symptomatisch,wechselnd im Laufe der Zeit; kein beschwerdefreies IntervallTriggerung (Auslösung) durch: Atemnot unter Belastung- körperliche Belastung- seelische Belastung - Allergene, Staub, Rauch- kalte Luft- Lachen

Verlauf variabel, episodisch, kann unter meistens progredient (fort-Behandlung oder spontan schreitend) auch unter symptomfrei werden Behandlung

Allergie häufig selten, nicht ursächlich

Lungenfunktion oft normal, persistierende (dauerhafte)variable Obstruktion (Verengung Obstruktion (Verengung)der Bronchien), FEV1 (Einsekundenkapazität)gut reversible (rückführbare) FVC (Vitalkapazität) immer Verengung bei Testung üblich unter Normwert oder unter 70 %,

Reversibilität wechselnd, meistens gering und umgekehrt proportional zu FEV1

Bronchiale Hyperreagibilität vorhanden häufig vorhanden(Überempfindlichkeit)

Ansprechen auf regelhaft vorhanden nur bei akuten Verschlechterungsystemisch (über Tabletten) (Exazerbation)verabreichtes Cortison

sensibilisierung durchgeführt habe, war eine überaus rü-stige, nach wie vor sportlich aktive 79-jährige Dame, dieim Alter von 70 Jahren ein Asthma entwickelt hat.

Asthma und COPD sind zwei unterschiedliche Lungen-erkrankungen. Dennoch kann eine Mischform aus bei-den Erkrankungen auftreten. Was ist aus Ihrer Sichtwichtig zu beachten?

Ganz entscheidend ist zunächst die Suche nach den tat-sächlichen Ursachen der Entstehung, d.h. nach den pa-thophysiologischen Mechanismen.

Erst wenn über die Ursachen beider Erkrankungen Klar-heit herrscht, sollte eine individuell angepasste Umset-zung der verschiedenen zur Verfügung stehendenBehandlungsoptionen beginnen.

Möglicherweise besteht primär ein Asthma und es hatsich beispielsweise durch Rauchen zusätzlich eine COPDentwickelt. Ebenso kann durch Belastungen am Arbeits-

platz eine COPD vordergründig vorliegen. Die möglichenUrsachen sind ebenso vielfältig, wie die entsprechendmöglichen Behandlungsansätze. Eine eigenständige aus-führliche Diagnostik beider Erkrankungen ist daher un-bedingt erforderlich.

4 I 2018 Asthma bronchiale 07

Asthma im Erwachsenenalter

Husten und Atemnot im Erwachsenenalter bedeuten nichtzwangsläufig COPD. Eine sorgfältige Diagnostik ist erforderlich.

Quelle: Leitlinie COPD 2018, www.atemwegsliga.de

Tabelle: Charakteristische Merkmale

Wenn ein Kind unter Asthma leidet, dann ist das auch für die Eltern immer wieder sehr belastend. Es tut weh, zu sehen, wie das eigene Kind bei au�ammendem Asthma um Atem ringt. Und es kostet Kraft, immer wieder die Enttäuschung des Kindes aufzufangen, das gerne so aktiv wäre wie seine Freunde, es aber aufgrund seines Asthmas nicht sein kann. Wenn die Eltern nicht an der Seite des Kindes sind, ist zudem die Sorge oft groß, dass es die Medikamente nicht richtig einnimmt.

Um dies unter Kontrolle zu bekommen und

sowohl an Asthma erkrankten Kindern als

auch ihren Eltern ein besseres Gefühl zu

geben, stehen verschiedene Hilfsmittel zur

Verfügung: Philips hat dafür Lösungen ent-

wickelt, die nicht nur die Medikamenten-

einnahme erleichtern und die Wirkung

verbessern können, sondern auch dabei

unterstützen eine Verschlechterung des

Zustands des Kindes frühzeitig zu erkennen

und somit Asthmaanfällen vorzubeugen.

Medikamente schnell und e�zient vernebeln

Ein kleiner, zuverlässiger Begleiter für

unterwegs ist der Philips InnoSpire Go. Der

tragbare Mesh-Vernebler ist auch für Kinder

besonders leicht anzuwenden und verkürzt

die Behandlungszeit der Inhalationsthera-

pie. In nur vier Minuten lassen sich damit

z. B. 2,5 ml Salbutamol vernebeln und inha-

lieren. Sobald das Gerät eingeschaltet ist,

wird eine Membran im Inneren in Schwin-

gungen versetzt. Durch die auf ihr be�nd-

lichen, über 1.000 mikroskopisch kleinen

Löcher, wird das �üssige Medikament in

einen feinen Nebel (Aerosol) umgewandelt,

den das Kind einatmet. So gelangt das

Medikament für eine optimale Wirkung tief

in die Lunge. Der 111 g leichte InnoSpire Go

arbeitet nahezu lautlos und kann durch

seinen eingebauten Akku für bis zu 30

Inhalationen eingesetzt werden, bevor er

wieder aufgeladen werden muss.

Mit Vorschaltkammer e�ektiver inhalieren

Kinder, denen inhalative Steroide verschrie-

ben wurden, können von einer Vorschalt-

kammer (auch „Spacer“ genannt) wie der

Philips OptiChamber Diamond pro�tieren.

Ohne Vorschaltkammer treten Aerosol-

Medikamente sehr schnell aus dem In-

halator aus, was es kleinen Kindern schwer

macht diese bestmöglich zu inhalieren.

Wird nicht zum genau richtigen Zeitpunkt

eingeatmet, landet der Großteil des Medika-

ments in Mund, Rachen und Magen, wo es

keinerlei Wirkung hat. Eine Vorschaltkammer

Kleine Helfer für einen entspannten Alltag – trotz AsthmaWie Eltern die Therapie ihrer Kinder unterstützen können

Anzeige

ist ein röhrenförmiges Distanzstück, das das

Mundstück des Inhalators verlängert. Es

ermöglicht eine verbesserte Medikamen-

tenaufnahme, da das antistatische Material

der Kammer das Aerosol länger zurückhält.

Patienten haben so mehr Zeit den Wirksto�

einzuatmen, als mit einem Dosierinhalator

allein.

Frühzeitig reagieren können

Eltern und Kinder, die das Asthma bes-

ser unter Kontrolle haben wollen, einer

Verschlechterung vorbeugen und Infekten

frühzeitig entgegentreten möchten, können

mit dem Philips PersonalBest Peak Flow

Meter rechtzeitig eine Verschlechterung

des Zustands des Kindes und somit einen

womöglich bevorstehenden Asthmaschub

erkennen. Es misst, wie schnell die Luft aus

der Lunge befördert wird, wenn nach voll-

ständigem Einatmen kraftvoll ausgeatmet

wird. Bei regelmäßiger Anwendung können

somit kleine Veränderungen frühzeitig er-

kannt und in Verbindung mit dem vom Arzt

verordneten Behandlungsplan entspre-

chende Maßnahmen ergri�en werden.

Ein Leben mit Asthma ist mit Einschränkun-

gen verbunden – oft für die ganze Familie.

Die hier vorgestellten Produkte von Philips

haben zum Ziel, die Krankheit so gut wie

möglich unter Kontrolle zu halten, um

Familien zu einem entspannteren Alltag zu

verhelfen.

Weitere Informationen:

www.philips.de/asthma-management

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"Beklemmung" oder "Keuchen" das bedeutet der BegriffAsthma sinngemäß übersetzt. Nach Angaben der Weltge-sundheitsorganisation WHO sind weltweit 235 MillionenMenschen von Asthma bronchiale betroffen. Sie gehörtdamit zu den häufigsten Krankheiten. Bei Kindern ist siesogar die häufigste chronische Erkrankung überhaupt.

Obwohl Asthma bereits lange bekannt ist, gibt der Wis-senschaft bis heute viele Rätsel auf. Welche molekularenMechanismen führen zu den krankhaften Veränderun-gen in den Atemwegen? Und lässt sich das spätereAsthmarisiko von Kindern vielleicht schon vor der Ge-burt beeinflussen? Das sind nur einige Fragen, die sichAsthma-Forschende weltweit stellen. Zwei Ansätze ausdiesem Forschungsbereich sind heute Thema in unsererRubrik „Lungenforschung aktuell“: Die deutsche Lang-zeitbeobachtungsstudie ALLIANCE (All Age Asthma Co-hort) und die Frage, ob Stillen zur Lungengesundheit imErwachsenenalter beitragen kann.

Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen das Redaktions-Team des Lungeninformationsdienstes.

Stillen für eine gesundeLunge im Erwachsenenalter?Je länger Kinder nach der Geburt gestillt werden, destogeringer ist ihr Risiko, als Erwachsene chronischen Hu-sten zu entwickeln. Darauf deuten die Ergebnisse einerStudie hin, die in der renommierten Fachzeitschrift„Thorax“ veröffentlicht wurde. Stillen könnte nach Aus-sage der Autoren somit langfristig eine vorbeugendeWirkung auf die Lungengesundheit haben.

In zahlreichen Studien konnten Forschende bereits Hin-weise darauf finden, dass sich Stillen positiv auf die Lun-gengesundheit im Kindesalter auswirkt. Ob derschützende Effekt jedoch auch bis ins Erwachsenenalteranhält, ist weniger gut untersucht. Ein amerikanischesWissenschaftsteam ist dieser Frage nun mit Hilfe derDaten von 786 Mutter-Kind-Paaren aus der „TucsonChildren’s Respiratory“-Studie nachgegangen.

Im Rahmen von regulären Besuchen beim Kinderarztwurde zunächst erfasst, wie die Kinder nach der Geburternährt wurden.

Das Ergebnis:

• 151 Kinder wurden weniger als einen Monat gestillt(19,2 Prozent),

• 390 einen bis vier Monate (49,6 Prozent) und• 245 länger als vier Monate (31,3 Prozent).

Im Alter von 22, 26 und 32 Jahren sollten die nun er-wachsenen Kinder Fragen zu ihrer momentanen Situa-tion und Gesundheit beantworten, darunter auch zuchronischem Husten. Definiert wurde chronischer bzw.wiederkehrender Husten als zwei oder mehrere einwö-chige Episoden mit Husten ohne zusätzliche Erkältungim vergangenen Jahr. In allen drei Altersstufen trat chro-nischer Husten in etwa gleich oft auf. Über den gesam-ten Zeitraum zwischen 22 und 32 Jahren lag dieHäufigkeit für diese Hustenepisoden (Prävalenz) bei 28,4Prozent (223 von 786 Personen).

Je länger die Stillzeit, desto besser der Schutz vor an-haltendem HustenBeim Abgleich mit der Stillzeit zeigte sich ein signifi-kanter (eindeutig nachweisbarer) Zusammenhang: Jelänger die Kinder nach der Geburt Muttermilch erhaltenhatten, desto seltener waren sie im Erwachsenenaltervon wiederkehrendem Husten betroffen. Dieser Zusam-menhang blieb auch bestehen, nachdem die Forschen-den zahlreiche mögliche Störfaktoren wie aktivesRauchen, rauchende Eltern oder auch bestehendesAsthma ausgeschlossen hatten.

Ihren Ergebnissen folgend könne Stillen somit nicht nurpositive Effekte auf die Gesundheit im Kindesalterhaben, sondern sich auf lange Sicht auch vorbeugendauf die Lungengesundheit im Erwachsenenalter auswir-ken, so die Autoren. Wie die genauen Mechanismen aus-

4 I 2018 Asthma bronchiale 09

Lungenforschung aktuell

Stillen: ein positiver Effekt für die Lungengesundheit

10 Asthma bronchiale 4 I 2018

sehen, die hinter diesem möglichen Schutz stehen,müsse jedoch in weiteren Studien erst noch untersuchtwerden.

Quelle:Gerhart, K. D. et al.: Protective effect of breastfeeding on re-current cough in adulthood. In: Thorax, 2018; 73:833–839

Asthma bronchiale besser verstehenIn der Medizin kennt man nicht nur ein Asthma, son-dern viele verschiedene, typische Krankheitsverläufe.Mit der Langzeitbeobachtungsstudie ALLIANCE (AllAge Asthma Cohort) hoffen Forschende, die verschie-denen Asthmaformen besser verstehen und frühzeitigerkennen zu können.

Durch Anfälle ausgelöste Kurzatmigkeit, Atemnot undGiemen sind typische Asthmasymptome. Bei etwa einemvon vier Kindern tritt Giemen, ein spezielles Geräuschbeim Ausatmen, ausgelöst durch verengte Atemwege,mindestens einmal in der frühen Kindheit auf. Aber nurein kleiner Teil dieser Kinder behält das Asthma auch biszum Erwachsenenalter. Bei anderen Menschen tritt dieLungenkrankheit überhaupt erst im Erwachsenenalterauf.

Um vorhersagen zu können, wie eine Asthmaerkrankungverläuft und wie sie behandelt werden sollte, hat dasDeutsche Zentrum für Lungenforschung DZL die ALLI-ANCE-Studie ins Leben gerufen. Mittlerweile nehmenmehr als 600 Betroffene im Alter zwischen sechs Mona-ten und 75 Jahren sowie 200 Gesunde an der Beobach-tungsstudie teil. Einmal jährlich kommen sie für einfestgelegtes Untersuchungsprogramm in die Studien-zentren. Es beinhaltet unter anderem

• Lungenfunktionstests und Prüfung auf Atemwegs-entzündungen,

• Test auf Sensibilisierung gegen bestimmte Aller-gene,

• Entnahme und Analyse von Biomaterialien wie Blut,Nasenabstriche, Auswurf oder Ausatemluft.

Strukturierte Fragebögen und Daten aus den Patienten-akten dokumentieren Symptome, Krankheitsverlauf, Le-bensumstände und Umweltfaktoren.

Einblick in die molekularen MechanismenTiefgehende molekularbiologische Analysen der gesam-melten Proben sollen die biologischen Mechanismen derverschiedenen Verläufe des Asthmas aufdecken. Dennkrankhafte Veränderungen der Atemwege lassen sichzurzeit nur spät oder zu spät feststellen. Daher suchendie Forschenden Substanzen im Blut oder in der Aus-atemluft, die schon frühzeitig Auskunft über ein mögli-ches Asthmarisiko oder einen bestimmtenKrankheitsverlauf geben. Mittlerweile umfassen dieDaten- und Biobanken der ALLIANCE-Kohorte bereitsHunderttausende Datenpunkte und Patientenproben.Und ihre Analyse hat bereits begonnen.

So konnten die Forschenden beispielsweise eine neueTechnik entwickeln, mit der es möglich ist, Entzün-dungsbotenstoffe bereits in der Nasenschleimhaut zumessen. Diese einfache Diagnosemethode könnte in der

Lungenforschung aktuell

Die Expertenmeinung: „Es ist bekannt, dass sich Stillen positiv auf die In-fektabwehr auswirkt. Und manche Kinder haben wie-derholte, starke virale und bakterielle Infektionen derAtemwege – vor allem wenn sie mit chronischen Lun-generkrankungen vorbelastet sind. Diese können dieLungenfunktion negativ beeinflussen. Daher ist esdenkbar, dass Stillen einen anhaltenden Vorteil fürdie Lungenfunktion bis ins Erwachsenenalter bietet.“

Professor Dr. Erika von MutiusDirektorin des Instituts fürAsthma- und Allergiepräventionam Helmholtz Zentrum Mün-chen und Leiterin der Asthma-und Allergieambulanz im Dr. vonHaunerschen Kinderspital des Kli-nikums der Universität München

Zukunft besonders bei kleinen Kindern eine wichtigeRolle spielen, da die Schleimhaut der Nase sehr vielleichter zu erreichen ist, als die unteren Atemwege.

Mehr Informationen zu aktuellen klinischen Studien,auch zum Kinder- und Erwachsenen-Register der ALLI-ANCE-Studie finden Sie online auf unserer Internetseitein der Studienplattform: www.lungeninformations-dienst.de/klinische-studien/aktuelle-klinische-studien

Quellen:Fuchs, O. et al.: The all age asthma cohort (ALLIANCE) - fromearly beginnings to chronic disease: a longitudinal cohortstudy. In: BMC Pulmonary Medicine 2018, 18:140 Deutsches Zentrum für Lungenforschung: Was ist Asthma –und wenn ja wie viele? Pressemeldung vom 12.9.2018

Die Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthmawurde grundlegend überarbeitet und ist seit kurzembeim Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin(ÄZQ) abrufbar. In der NVL finden sich evidenzbasierteHandlungsempfehlungen für die medizinische Versor-gung von Menschen mit Asthma. Wir haben die wich-tigsten Änderungen der 3. Auflage zusammengefasst.

Eine wichtige Kernaussage der neuen Leitlinie: Klassifi-kation und Behandlung des Asthmas richten sich jetztnur noch nach der Asthmakontrolle und nicht mehrnach der früher üblichen Einteilung in Schweregrade.Die Asthmakontrolle ergibt sich laut NVL aus denAsthmasymptomen und dem Risiko für eine Verschlech-terung der Erkrankung.

4 I 2018 Asthma bronchiale 11

Lungenforschung aktuell

…mehr Wissen

www.lungeninformationsdienst.deDas Internetportal des Lungeninformationsdienstesbietet aktuelle, wissenschaftlich geprüfte Informa-tionen aus allen Bereichen der Lungenforschung und-medizin in verständlich aufbereiteter Form, vor allemfür Patienten, Angehörige und die interessierte Öf-fentlichkeit. Der Lungeninformationsdienst wird vomHelmholtz Zentrum München in Kooperation mit demDeutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL) be-trieben und arbeitet unabhängig von jeglichen Inter-essen Dritter. Aktuelle Meldungen aus der Lungenforschung direktnach Hause? Abonnieren Sie den Newsletter des Lun-geninformationsdienstes und folgen Sie uns auf Fa-cebook und Twitter!

Leitlinie: Neue Empfehlungen

Ist das Asthma nicht ausreichend gut kontrolliert, wirdempfohlen, die Behandlung nicht sofort zu verstärken. Zu-nächst sollen Patienten und Ärzte gemeinsam prüfen, obeine Patientenschulung helfen kann, ob Medikamente wiebesprochen eingenommen werden, und ob sich eventuellAllergene in der Umwelt vermeiden können. Auch die Dia-gnose sollte nochmals überprüft werden.

Medikamentöse Therapie• Wenn die Bedarfsmedikamente die Beschwerden nicht ausreichend kontrollieren können, sollen Be-troffene kontinuierlich Cortison-Sprays (inhalative Kortikosteroide, ICS) erhalten.

• Eine Monotherapie mit langwirkenden Beta-2-Sym-pathomimetika (LABA) soll nicht erfolgen, da LABA zwar die Symptome lindert, nicht aber die zugrun-deliegende Entzündung.

• Langwirkende Anticholinergika (LAMA) stehen als zusätzliche Option zu ICS und ggf. LABA zur Verfü-gung: Bei Erwachsenen ab Stufe 3, bei Kindern undJugendlichen ab Stufe 4.

• Monoklonale Antikörper sind erst in der letzten Thera-piestufe vorgesehen, um eine Langzeittherapie mit Cortisontabletten zu vermeiden. Zuvor sollen alle an-deren medikamentösen Ansätze ausgeschöpft werden.

Bei Kindern und Jugendlichen gilt: Sicherheit zuerstAuch die Behandlung für Kinder und Jugendliche mitAsthma wurde angepasst. Das Stufenschema umfasst jetztsechs Therapiestufen. Dabei gilt: Sicherheit zuerst. Neben-wirkungen sollen vermieden werden. So kommt hochdo-siertes inhalatives Cortison erst ab Stufe fünf zum Einsatz.

Für unverzichtbar halten die Experten auch eine guteEinweisung in das Inhalationssystem. Auch wer ein neuesSystem erhält, benötigt eine Einweisung. Ein Wechsel desInhalators soll vermieden werden, wenn der Patient gutzurechtkommt. Ärzte und Schulungspersonal sollten alleBetroffene zudem zu körperlicher Aktivität ermutigen.Voraussetzung dafür ist aber eine gut eingestellte medi-kamentöse Therapie.

Grundsätzlich gilt: Die Nationale Versorgungsleitliniegibt Ärzten eine Orientierung. Im Einzelfall kann dieAsthmabehandlung auch anders aussehen, um optimalauf einzelne Patienten einzugehen.

Quellen: Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung(KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen MedizinischenFachgesellschaften (AWMF), 3. Auflage, 2018, Version 1, www.leitlinien.de/nvl/asthmaFlyer NVL Asthma: Was ist wichtig? Was ist neu? Online publiziert am 22. Okt. 2018

Was ist das Problem?Viele Menschen sind inzwischen von Allergien betroffen.Zu den hauptsächlichen Erkrankungen zählen: Asthmabronchiale, Rhinosinusitis (Heuschnupfen), chronisch ob-struktive Lungenerkrankung (COPD) und Atemwegsent-zündungen. Etwa 80 Millionen Erwachsene (24 % derGesamtbevölkerung) und 30-40 % der Kinder in EU Län-dern haben Antikörper gegen Gräserpollen.

Allergien beeinflussen das Wohlbefinden, die Lebensqualitätund die Produktivität. Die entstehenden wirtschaftlichenKosten durch krankheitsbedingte Abwesenheit vom Ar-beitsplatz, Arztbesuche und Arzneimittelverordnungen wer-den auf eine jährliche Gesamtsumme von 17,7 MilliardenUS Dollar geschätzt (Weltgesundheitsorganisation WHO/Weltorga-nisation der Meterologie WMO, 2012).

Zudem steigt insbesondere in urbanen Räumen undStädten, d.h. Ballungszentren, die Anzahl der betroffe-nen Menschen weiter. Studien zeigen nicht nur, dass dieErkrankungszahlen (Prävalenz) von Heuschnupfen (all-ergischer Rhinitis) und bronchialem Asthma steigt, son-dern auch dass ein schneller Anstieg von Symptomenund Einnahme von Antihistamika bei saisonalen Aller-gieausbrüchen zu beobachten ist.

Auch die Pollenkonzentration im Frühling steht nach-weislich in Zusammenhang mit der Anzahl der Notrufewegen Asthmaanfällen bei Kindern.

Weiterhin konnte wissenschaftlich nachgewiesen wer-den, dass ein Anstieg der Ambrisoapollenkonzentrationum 10 Pollen/m3 die Zahl der Krankenhauseinlieferun-gen wegen Atemwegsproblemen um ein Viertel erhöhthat.

Was sind die Ursachen?Viele Allergene basieren auf einer biologischen Herkunft.Hierzu zählen Schimmelpilzsporen, Pollen, Staub undTierhaare. Durch die Änderung klimatischer Faktoren wiez. B. Temperatur und Niederschlag, verändert sich gleich-zeitig die Vermehrung und die Verbreitung von soge-nannten biogenen Aeroallergenen (Allergene, die überdie Luft mit dem Menschen in Kontakt kommen, dieauch als Inhalationsallergene bezeichnet werden).

Insbesondere drei Mechanismen werden für den Anstiegvon allergischen Reaktionen verantwortlich gemacht:

- Längere Pollensaison: Aufgrund wärmerer Früh-lingstemperaturen produzieren einige Pflanzen früher Pollen und wärmere Herbste verlängern dieWachstumsphase für einige Pflanzen. Die Pollen-saison hat sich in den vergangenen 30 Jahren im Durchschnitt um 10–11 Tage verlängert.

- Mehr und “allergischere” Pollen: Wärmere Tempe-raturen und erhöhte CO2-Konzentration in der At-mosphäre erhöhen die Pollenproduktion. Die er-höhte CO2-Konzentration wirkt auf die Pollenpro-duktion mancher Arten wie ein Dünger.

- Veränderte geographische Verbreitung: Darüber hinaus gibt es Pflanzen und Tiere, die besonders hochallergen sind. Zum Beispiel die aus Nord-amerika eingeschleppte Ambrosiapflanze, deren Pollen schon in geringer Konzentration starke ge-sundheitliche Effekte wie Heuschnupfen, Binde-hautreizungen und allergisches Asthma auslösen können.

Ambrosiapollen haben ein fünfmal höheres Aller-giepotenzial als Gräserpollen (Umweltbundesamt).

Ein anderes Beispiel ist ein Insekt: der Eichenpro-zessionsspinner. Der Klimawandel mit milden Wintern und warmenFrühjahren schafft gute Lebensbedingungen für diese Schmetterlingsart, die eigentlich aus Südeu-ropa stammt. Die Raupen tragen je etwa 600.000 giftige Brennhaare, die das Nesselgift Thaumeto-pein enthalten. Bei Berührung der Haut kommt es durch das Nesselgift der Haare zu Hautausschlä-gen mit intensivem Juckreiz. Am Auge löst das Giftschmerzhafte Bindehautentzündungen aus. Werdendie giftigen Härchen eingeatmet, lösen sie Atem-not, Asthmaanfälle oder einen lebensbedrohlichenallergischen Schock aus.

Ein kleiner Windstoß genügt, um die feinen Här-chen bis zu 100 Meter durch die Luft zu transpor-tieren. Auch wenn sich die Raupen bereits gehäutetund zu harmlosen Faltern geworden sind, bleiben Millionen der Haare in den Nestern zurück.

12 Asthma bronchiale 4 I 2018

KlimawandelNeue Herausforderungen

Was kann man tun?Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die dazu beitragenkönnen, diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Zunächst gehört dazu die Vermeidung der Ansiedlungvon allergieauslösenden Pflanzen. Um dies zu erreichen,müssen auch Gartenbauer, Stadtplaner und Architekteneingebunden werden. In vielen Städten gibt es zum Bei-spiel “Pflanzlisten”, die aus Naturschutzgründen einhei-mische Gewächse empfehlen. Bei Neupflanzungen sollteauch das allergische Potenzial bedacht werden.

Das konsequente und korrekte Vernichten und Entsor-gen von invasiven (eindringenden) und hochallergenenPflanzen wie der Ambrosia gehört ebenso dazu.

Informationen über solche Pflanzen sowie Pollenflug-und Frühwarnsysteme sind essenziell, damit Allergikerinformiert sind und ihr Verhalten anpassen können. Hierist zu unterstreichen, dass solche Polleninformations-dienste nachhaltig organisiert und finanziert sind.

Der Zugang zu Information, medizinischer Versorgungund Medikamente aber auch Fortbildungsmöglichkeitenfür Ärzte und Forschung in diesem Bereich sind weitereMaßnahmen, die die Dimension und die Krankheits- lastvon Allergien beeinflussen.

Zu guter Letzt trägt aber auch die Vermeidung von Luft-verschmutzung und Treibhausgasemissionen indirektdazu bei, dass Allergien vorgebeugt wird. Denn Chemi-kalien und Abgase, Aerosole und Klimawandel könnenPollenallergien durch die oben genannten Mechanismenbeeinflussen:

• Die Umstellung auf nicht-fossile Energieträger in der Energieproduktion vermindert die lokale Luft-verschmutzung.

• Die Entkarbonisierung des Verkehrs zur Senkung derCO2-Emissionen bringt mehr Bewegung, weniger Übergewicht, weniger Luftverschmutzung, wenigerVerkehrsunfälle und weniger Klimawandel mit sich.Die Entkarbonisierung ist auch in anderen Sektorenmöglich, auch im Gesundheitsdienst!

• Der Verzehr von mehr Obst und Gemüse und weni-ger rotem Fleisch ist gut für die Gesundheit und gutfür das Klima, denn Tierhaltung, insbesondere von Kühen, ist mit höherer Treibhausgas-Emission ver-bunden als der Anbau von pflanzlicher Nahrung.

• Darüber hinaus ist in Entwicklungsländern der Zu-gang zur Familienplanung ein Garant für eine bes-sere Lebensqualität für alle und für ein nachhaltigesBevölkerungswachstum!

FazitWährend Friedrich Nietzsche Gesundheit eher pessimi-stisch als „dasjenige Maß an Krankheit, das es mir nocherlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzu-gehen“ definierte, strebt die Weltgesundheitsorganisa-tion (WHO) mit ihrem zwölften Rahmenprogramm unddem europäischen Rahmenkonzept „Gesundheit 2020 -Gesundheit für alle“ als einen Zustand des vollständigenkörperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens undnicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen an(WHO 1948).

Dr. Tanja Wolf WHO European Centre for Environment and Health, Bonn

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Dr. Tanja Wolf arbeitet im Europäischen Zentrum fürUmwelt und Gesundheit (ECEH) in Bonn. Das ECEH istBestandteil des WHO-Regionalbüros für Europa mitSitz in Kopenhagen. Das 1991 eingerichtete ECEH istdas wissenschaftliche Kompetenzzentrum des WHO-Regionalbüros für Europa, das die 53 Mitgliedstaatenständig mit hochaktueller Evidenz zu Art und Um-fang bestehender wie auch neu entstehender um-weltbedingter Gesundheitsrisiken versorgt und ihnenbei der Erstellung und Umsetzung von Handlungs-konzepten zur Bewältigung dieser Risiken behilflichist. Dank zusätzlicher Unterstützung durch die deut-sche Regierung konnte das ECEH seinen Aktionsra-dius 2011 ausdehnen, was den Aufbau eines breiterenThemenspektrums in den Bereichen Umwelt und Ge-sundheit ermöglichte.

www.euro.who.int/de/publications/policy-docu-ments/health21-health-for-all-in-the-21st-century

Informationen zum Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“können auf den Seiten der Weltgesundheitorganisa-tion, Regionalbüro für Europa, als pdf-Datei in deut-scher Sprache heruntergeladen werden.

4 I 2018 Asthma bronchiale 11

Arzneimittel sind wirksam gegen Erkrankungen, doch siekönnen manchmal auch Unverträglichkeiten auslösen.Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwa 7 % der Be-völkerung von einer Arzneimittelunverträglichkeit be-troffen sind (Quelle: EAACI, 2014). Zumeist sindErwachsene überempfindlich, mit dem Alter steigt zudemdie Überempfindlichkeit. Bei Kindern hingegen kommteine Arzneimittelunverträglichkeit eher selten vor.

Die Beschwerden können sowohl vom Wirkstoff des Arz-neimittels verursacht werden als auch von den enthal-tenen Hilfs- und Zusatzstoffen, wie z. B. Farbstoffen.

Das Risiko einer allergischen Reaktion ist auch abhängigvon der Art der Verabreichung des Arzneimittels. Amhäufigsten treten Reaktionen bei lokaler, örtlicher An-wendung und bei Injektionen auf. Bei Tabletten, Saftoder Tropfen ist das Risiko einer Reaktion grundsätzlichgeringer.

Unverträglichkeit oder Allergie?Laut Positionspapier 2014 der Europäischen Akademiefür Allergologie und klinischen Immunologie (EAACI)können Arzneimittel unterschiedliche immunologischeReaktionen auslösen. Es kann sich um eine nicht-aller-gische Überempfindlichkeitsreaktion handeln, also eineUnverträglichkeit oder aber eine Arzneimittelallergie.Überempfindlichkeitsreaktionen werden nur dann alsAllergie klassifiziert, wenn ein immunologischer Mecha-nismus (IgE-Antikörper im Blut) nachgewiesen werdenkann.

Um die richtige Entscheidung für eine weitere Behand-lung zu treffen, ist daher eine entsprechende Diagnostikerforderlich.

Etwa 8 % der Gesamtbevölkerung sind von einer Arz-neimittelallergie betroffen (EAACI, 2014).

Häufigste AuslöserAuch wenn grundsätzlich jedes Medikament eine aller-gische Reaktion hervorrufen kann, so sind es dennocheinige wenige, die als häufigste Verursacher bekanntsind:

• Antibiotika (insbesondere Penicilline, Cephalosporine, Sulfonamide)

• Schmerz- und Rheumamedikamente (z. B. Diclofenac, Ibuprufen, ASS)

• Röntgenkontrastmittel• Lokalanästhetika (z. B. beim Zahnarzt Xylocain) • Blutdruckmedikamente (z. B. ACE-Hemmer) • Psychopharmaka (z. B. Antidepressiva, Neuroleptika)• Antiepileptika

Mögliche SymptomeDie Symptome können sehr unterschiedlich ausfallenund stehen in Zusammenhang damit, ob die Reaktionenallergisch oder nicht-allergisch sind.

Besonders häufig treten Symptome an der Haut auf, wie z. B.juckende Hautquaddeln (Nesselsucht oder Angioödeme).

Schwerere Verläufe können auch zu Atemnot, Kreislauf-problemen bis hin zum Atemstillstand führen.

Bei Arzneimitteln ist zu beachten, dass nicht nur Sofortre-aktionen möglich sind, sondern wesentlich häufiger soge-nannte Spätreaktionen erfolgen, die erst nach mehr alssechs Stunden, manchmal auch erst nach Tagen auftretenkönnen. Dies äußert sich meist in einem Hautausschlag(Exanthem), bei dem sich Blasen und Nekrosen bilden.

Allergie-PassLassen Sie sich nach erfolgter Diagnostik einen Allergie-

14 Asthma bronchiale 4 I 2018

Gut zu wissen

Arzneimittelunverträglichkeit

Hautquaddeln treten besonders häufig auf.

Es betrifft nur einige wenige!

4 I 2018 Asthma bronchiale 15

Pass von Ihrem behandelnden Arzt ausstellen, der alleAngaben Ihrer Unverträglichkeit inklusive möglicherKreuzreaktionen enthält. Wichtig ist hierbei auch, Alter-nativpräparate einzutragen. Tragen Sie den Allergie-Passimmer bei sich, so dass bei allen zukünftigen Behand-lungen und ebenso in Notsituationen der jeweilige be-handelnde Arzt auf die Informationen dieses Dokumentszurückgreifen kann.

Quelle: Europäische Allergie Akademie EAACI, www.eaaci.org

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Register und Aufklärungsfilm Anaphy-laxie – erkennen und handelnEin Anaphylaxie ist die schwerste Reaktion einer So-forttyp-Allergie. Sie bedarf einer sofortigen Behand-lung. Die häufigsten Auslöser für schwere allergischeReaktionen sind Nahrungsmittel, Medikamente undBienen- oder Wespenstiche.

Einen informativen Aufklärungsfilm über Anaphylaxiefinden Sie auf den Seiten des Anaphylaxie-Registers:www.anaphylaxie.net.

Das Anaphylaxie-Register ANAPHYLAXIE.net ist dieerste gemeinsame Datenbank für Deutschland, Öster-reich und die Schweiz zur Erhebung aufgetreteneranaphylaktischer Reaktionen.

Der anaphylaktische Schock ist die schwerste und mög-licherweise tödliche Folge einer Allergie. Die Anzahl derAllergiker ist weiterhin steigend. Da anaphylaktische Re-aktionen nicht meldepflichtig sind, existiert keine Stati-stik über Häufigkeit, Verlauf und Ausgang. Zudem ist dermoderne Mensch fortlaufend neuen, unbekannten Sub-stanzen und Umweltfaktoren ausgesetzt. Exotische Nah-rungsmittel, z. B. Früchte, werden aus der gesamten Weltimportiert und hierzulande verzehrt. Jährlich werdenhunderte neuer Arzneien und Nahrungsergänzungsmit-tel auf den Markt eingeführt.

Die hier erhobenen Daten ermöglichen, Informatio-nen zu den Auslösern, Kofaktoren und der Versorgungvon Patienten mit anaphylaktischen Reaktionen zuerhalten. Dies bildet die Grundlage, um die Aufklä-rung und Versorgung von Patienten zu verbessern.Erhoben werden die Daten vom Deutschen Allergie-und Asthmabund e.V. (DAAB), Deutschlands größterund ältester Patientenorganisation im Bereich Aller-gien, Asthma und Neurodermitis. Die Daten des Ana-phylaxie.net zum Thema Anaphylaxie aus Sicht desPatienten werden seit 2006 erhoben, wobei die Datenanonym ausgewertet werden.

Deutscher Allergie- und AsthmabundAn der Eickesmühle 15-1941238 MönchengladbachTelefon 02166 – 64788-20, Fax 02166 – [email protected] und www.anaphylaxie.net

AnaphylaxieSymptome erkennenEine Anaphylaxie kann sich in ganz unterschiedlichenSymptomen äußern. Gerade Laien fällt es daher oftschwer, die ersten Anzeichen richtig einzuordnen. EinÄrztegremium hat Diagnosekriterien entwickelt, diebei Kindern und Jugendlichen auf etwa 95 Prozentaller Anaphylaxien zutreffen.

Bei Betroffenen zeigen sich kurz nach Kontakt mitdem Allergen:• Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen in Mund und Rachen (bis zu 90 Prozent) und zu-sätzlich Atem- oder Herz-Kreislauf-Beschwerden.

• Zwei der folgenden vier Symptome: Hautreizun-gen, Atembeschwerden, Reaktionen des Herz-Kreislauf-Systems, Reaktionen des Verdauungsap-parates wie krampfartige Bauchschmerzen oder Erbrechen.

• Ein deutlicher Abfall des systolischen Blutdrucks.Bedrohlich ist bei Kleinkindern bis zu zwölf Mo-naten ein Wert von 70 mmHg, bei Kindern bis zuzehn Jahren ein Wert von 70 mmHg + zweimal Lebensalter, ab dem elften Lebensjahr ein Wert von 90 mmH.

Ein Blutdruckabfall kann auch die schwerste Form derAnaphylaxie, den anaphylaktischen Schock, ankündigen.Atemnot oder Orientierungsstörungen sind weitere An-zeichen, dass die Anaphylaxie bedrohlich weit fortge-schritten ist. In seltenen Einzelfällen münden dieseSymptome in einen Stillstand des Atem- und Kreislauf-Systems, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird.

Im Zweifel immer den Notarzt (112) alarmieren!

Quelle: Lungeninformationsdienst, www.lungeninformationsdienst.de, Abruf 17.11.2018

16 Asthma bronchiale 4 I 2018

Intoleranz von ASS (Acetylsalicylsäure) in Betracht ziehenBei jedem teil- oder unkontrollierten Asthma sollte anein Asthma mit Eosinophilie und/oder eine durch Aspi-rin exazerbierte (verschlechterte) Atemwegserkrankunggedacht werden. Wenn sich eosinophile Granulozyten imGewebe ansammeln, induzieren diese Entzündungsreak-tionen mit strukturellen Folgeschäden. Insgesamt ver-liert das Bronchialsystem an Elastizität und Plastizität.Später kann sich eine Verengung der Bronchien entwik-keln, die nicht mehr reversibel ist. Die Bronchien werdenauch mit maximal ausgeschöpfter Therapie nicht mehrnormal weit.

Bei Patienten mit dieser Asthmaform findet man vermehrteosinophile Granulozyten im Blut und/oder in den Sekre-ten der Nase und der Bronchien und/oder in Schleimhaut-biopsien der Nasen- bzw. der Bronchialschleimhaut. Nebenden „zerstörerischen“ basischen Proteinen werden in deneosinophilen Granulozyten Leukotriene gebildet, die eineKontraktion der Bronchialmuskulatur und eine Aktivierungder Schleimdrüsen vermitteln.

Des Öfteren beschreiben die Patienten mit teilkontrol-liertem oder nicht kontrolliertem Asthma auf Nachfra-gen auch von chronischen Nasennebenhöhlen-entzündungen und/oder Polypen, die auch schon ein-oder mehrmals operiert worden sind. Sie können nurnoch eingeschränkt oder gar nicht mehr riechen. Die Le-bensqualität sei dadurch eingeschränkt.

Etwa 5 % der Patienten mit Asthma bronchiale habeneine ASS-Unverträglichkeit. Im Gegensatz dazu sind Pa-tienten mit einem nicht-allergischen, intrinsischenAsthma und gleichzeitiger Polyposis nasi (Nasenpolypen)

zu 30-40 % betroffen. Nach Einnahme von ASS und an-deren Schmerzmitteln (NSAR), können Asthmaanfälle,Nesselsucht der Haut, anaphylaktischer Schock und wei-tere Beschwerden auftreten.

Samter-TriasAls Ursache des Symptomkomplex Asthma bronchiale -rezidivierende Polyposis nasi/chronische Rhinosinusitis(einige Patienten zusätzlich chronisch-rezidivierende Ur-tikaria) und gleichzeitiger ASS-Intoleranz geht man voneiner Dysbalance im Stoffwechsel von eosinophilen undbasophilen Granulozyten, sowie von Mastzellen, mit derFolge einer verstärkten Leukotrien- und verminderterProstaglandin-E2-Bildung aus. Um diesen Symptom-komplex, der auch Samter-Trias, Morbus Widal oderASS-Intoleranz-Syndrom bezeichnet wird, auszubilden,müssen die Patienten zuvor kein ASS oder andereSchmerzmittel (NSAR) eingenommen haben.

Unverträglichkeitsreaktionen auf ASS oder andere Cy-clooxygenase-1(COX-1)-Hemmer, demaskieren lediglichdiese beschriebene Fehlregulation. Die verstärkt gebildetenLeukotriene binden wiederum an spezifischen Rezeptorenauf den Zielzellen (Mastzellen, eosinophile und basophileGranulozyten). Diese Rezeptoren sind auch schneller akti-vierbar und empfindlicher als bei Normalpersonen. Leuko-triene können Bronchospasmus induzieren und sind hochchemotaktisch für eosinophile Granulozyten.

Patienten mit Aspirin-getriggerten (ausgelösten) Atem-wegserkrankungen, sind häufig schwer therapierbar, d.h.die Polypen rezidivieren (treten erneut auf) und eine guteAsthmakontrolle ist nicht zu erreichen. Auch mit einerhochdosierten Verabreichung inhalativer Glukokortikoide,d.h. Steroide (über die Bronchien oder die Nase), erreichtman keinen zufriedenstellenden Therapieeffekt. Die Pa-tienten benötigen des Öfteren oder dauerhaft systemischeKortikoide mit den bekannten Nebenwirkungen wie Osteo-porose, Cushing-Syndrom, Diabetes u.a.

DesaktivierungstherapieDiesen Teufelskreis kann man häufig mit einer Desakti-vierungstherapie mit ASS durchbrechen. Eine erfolgrei-che Therapie hemmt die Aktivität der die Leukotrienebildenden Enzyme. In der Folge werden weniger Leuko-triene gebildet und weniger eosinophile Granulozytenangelockt. Demzufolge treten weniger Verkrampfungender Bronchialmuskulatur auf und die Veränderungen inder Struktur der Bronchialwand sind geringer.

Hintergrund: Seinen Namen hat das eosinophileAsthma von einem roten Farbstoff, dem Eosin (aus demAltgriechischen Eos = Morgenröte). Mit diesem Farb-stoff lässt sich im Blut eine bestimmte Art von weißenBlutzellen, die sogenannten Granulozyten, anfärben.Wir kennen die Nutzung des Eosins übrigens auch vonunseren Markern oder Filzstiften. Die Färbung der rotenStifte erfolgt ebenfalls durch den Farbstoff Eosin.

Arzneimittelunverträglichkeit

Asthma und ASS-Intoleranz… wenn ASS dem Körper schadet

4 I 2018 Asthma bronchiale 17

Im Ergebnis einer erfolgreichen adaptiven Desaktivierungwird die vorhandene Polyposis reduziert, werden neue Re-zidive verhindert, bzw. das Neuauftreten von Rezidivenerheblich verzögert. Der Geruchssinn kann sehr häufigwieder hergestellt werden, die wässrige Nasensekretion si-stiert, das Asthma wird stabil. Patienten mit Asthma bron-chiale und einer Kortisondauertherapie können die Dosisreduzieren oder diese Therapie, die über viele Jahre erfor-derlich war, im besten Fall sogar beenden.

Bemerkenswert ist, dass Patienten mit schwer therapier-baren eosinophilen Asthma und ASS-Intoleranz, auchwenn schon eine starke fixierte Obstruktion der Bronchienvorliegt, von einer Desaktivierung profitieren und, wieoben schon erwähnt, die systemische Kortisontherapie re-duzieren und im besten Fall sogar beenden können. Wirhaben auch Patienten mit FEV1-Werten < 60% des Soll-wertes eingeleitet und langfristig erfolgreich behandelt. Insolchen Fällen bedarf es aber der ausreichenden Erfahrung

eines guten Stationsteams. Das bei diesen Patienten zurAnwendung kommende Schema ist modifiziert.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass auch Kinder und Ju-gendliche eine Samter-Trias entwickeln können. Auchhier besteht unter bestimmten, sehr eng gefassten Be-dingungen eine Indikation zur Desaktivierung.

Ohne dass es die Patienten wahrnehmen, kann die regel-mäßige Einnahme von ASS 100 mg pro Tag zur Infarkt-oder Schlaganfallprophylaxe, die vorn beschriebene Dys-balance über einen längeren Zeitraum demaskieren.Diese Patienten nehmen eine solche Medikamentenein-nahme als Ursache für ihre langsam zunehmenden Be-schwerden nicht wahr. Auch in diesen Fällen kann, fallsdie Einnahme weiterhin erforderlich sein sollte, durcheine Desaktivierung innerhalb von zwei Tagen eine Ver-träglichkeit von 100 mg erreicht werden. Zuvor ist eine10-tägige Therapiepause erforderlich.

Zusammengefasst: bei nicht ausreichend gut zu kon-trollierenden Asthma, an Samter-Trias denken.

Dr. Uta RabeZentrum für Allergologie und AsthmaJohanniter-Krankenhaus im Fläming, Treuenbrietzen

Arzneimittelunverträglichkeit

Auch Kinder und Jugendliche können eine Samter-Trias entwickeln

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18 Asthma bronchiale 4 I 2018

Kurz und wichtigUnterstützung

Lebenshilfe und Heiterkeit im AlltagAuch dieses Jahr fand im Informationszentrum der Oxy-Care Medical Group in der Bremer Innenstadt wieder einfröhlicher Besuch statt. Der Anlass war die Spenden-übergabe von Peter Peschel, Gründer und Inhaber desUnternehmens, in Höhe von insgesamt 14.000,-- € anvier gemeinnützige Organisationen:

• Klinik Clowns Bremen e.V. – www.bremerklinik-clowns.de

• Kinderhospiz Löwenherz e.V. – www.kinderhospiz-Loewenherz.de

• Ambulantes Kinderhospiz Jona – www.friede-horst.de/jona/

• Haus Mara für schwerstbehinderte Kinder der Friedehorst Stiftung Bremen – www.friedehorst.de

„Wir freuen uns, mit der Spendediese Einrichtungen zu unterstüt-zen, die mit viel Engagement undzum großen Teil ehrenamtlich ar-beiten. Sie bringen den Patientenund deren Angehörigen etwas Hei-terkeit ans Krankenbett und versu-chen, Lebenshilfe im Alltag zuleisten, um das Leben etwas leich-ter zu machen. Die Unterstützungdieser Arbeit ist uns seit Jahren einwichtiges Anliegen“, verdeutlichtePeter Peschel.

Häufig sind es schon kleine Veränderungen, die Men-schen mit Behinderung den Weg zur Praxis und inner-halb der Praxis von Ärzten erleichtern – Maßnahmen,von denen letztendlich alle Patienten profitieren. Ganzpraktische Ideen und Vorschläge für die behindertenge-rechte Praxis bietet die Kassenärztliche Bundesvereini-gung (KBV) mit der Broschüre „Barrieren in der Praxisabbauen“, siehe www.kbv.de.

Beispiel ParkplätzeBehindertenparkplätze sind in der Regel größer als regu-läre Parkplätze und befinden sich meist nah am Ein- undAusgang eines Gebäudes. Sie sind eine echte Hilfe fürMenschen, die mehr Bewegungsfreiheit benötigen, zumBeispiel, weil sie einen Rollator ein- und ausladen müssen.

Es kann für Patienten aber auch bereits sehr hilfreichsein, wenn grundsätzlich nahegelegene Möglichkeitenzum Parken mit einem leicht zu bewältigenden Weg zurPraxis, durch Arztpraxen aktiv kommuniziert werden.Auch bei öffentlichen Verkehrsmitteln helfen Informa-tionen zur Verkehrsanbindung, beispielsweise Hinweiseauf die nächsten Haltestellen von Bus oder Straßenbahn.

Erstes Gütesiegel in Augsburg Als erste internistische Arztpraxis Bayerns erhielt das Zen-trum für Pneumologie, Onkologie und Schlafmedizin derAugsburger Facharztpraxis um Dr. Andreas Hellmann undKollegen in diesem Jahr das Gütesiegel „Bayern barrierefrei“.

Emotionale und besondere Momente

Beispiel Kinderhospiz Löwen-herz e.V.Einen Eindruck von der Arbeitbei Löwenherz vermittelt derneue Löwenherz-Kalender fürdas Jahr 2019. Auf zwölf Seitenwurden viele heitere, emotionaleund charakteristische Momentemit der Kamera eingefangen.

Fotokalender (10,-- €) bestellen über www.kinderhos-piz-loewenherz.de oder Telefon 04242-59-5925-0

Peter Peschel (li.) mit einigen Akteurender gemeinnützigen Organisationen

Barrierefreiheit

…auch in der Pneumologie

links Bernhard Faderl, rrechts Dr. Andras Hellmann

4 I 2018 Asthma bronchiale 19

Bestell- und Lieferservice

Patienten-BibliothekNatürlich, Sie können die Zeitschriften weiterhin kostenfrei über Ihren Arzt, in der Klinik, über die Apotheke oderdie Selbsthilfegruppen (siehe Hinweis im Impressum) beziehen. Die kostenfreien Sammelbestellungen erfolgen überdie www.Patienten-Bibliothek.de.

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COPD in Deutschland 2019 Frühjahr � Sommer � Herbst � Winter �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.03.2019 01.06.2019 01.09.2019 30.11.2019

COPD in Deutschland 2020 Frühjahr � Sommer � Herbst � Winter �Bestellung muss vorliegen bis zum 15.03.2020 01.06.2020 01.09.2020 30.11.2020

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Veranstalter:

Am Samstag, 07. September 2019 9:00 bis 17:00 Uhr

Auf dem Gelände des Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte - Gebläsehalle Werksstrasse 31-33 45527 Hattingen/ NRW

Eintritt frei!

Ein Symposium für alle Atemwegs- und Lungenerkrankte, deren Angehörige, Ärzte und Fachpersonal

www.copd-deutschland.de www.lungenemphysem-copd.de

Prophylaxe, Diagnostik und Therapien

COPD und Lungenemphysem

Mitveranstalter:

12. Symposium Lunge

2019

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