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GEMEINDE – MISSION – THEOLOGIE 5/11 chrischona.org CHRISCHONA Gott ruhte Und Gott ruhte René Winkler wird neuer Direktor Lesen Sie mehr über die Wahl des künfti- gen Direktors der Pilgermission | Seite 6 Neuer Schwung auf dem Berg 30 neue Studenten haben ihr Studium am Theologischen Seminar St. Chrischona begonnen. | Seite 5 Zweiter Grundsatz: Schulden sanieren Die Serie über unseren Umgang mit Finanzen geht weiter | Seite 17

Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

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Chrischona-Panorama 5/2011 - die Themen: Der siebte Tag oder warum wir den Sabbat brauchen, Direktorwahl 2011, Finanzgrundsatz Schulden sanieren

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Page 1: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E

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chrischona.org

CHRISCHONA

Gott ruhteUnd Gott ruhte

René Winkler wird neuer Direktor Lesen Sie mehr über die Wahl des künfti-gen Direktors der Pilgermission | Seite 6

Neuer Schwung auf dem Berg 30 neue Studenten haben ihr Studium am Theologischen Seminar St. Chrischona begonnen. | Seite 5

Zweiter Grundsatz: Schulden sanierenDie Serie über unseren Umgang mit Finanzen geht weiter | Seite 17

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2 CHRISCHONA 5/2011

Editorial6

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INHALT

3 Auf ein Wort. Direktor Markus Müller

4 Leserforum / Vermischtes

5 30 neue Studenten am Theologischen Seminar

Direktorenwahl 2011

6 Zur Wahl von René Winkler zum künftigen Direktor der Pilgermission

Thema

8 Und Gott ruhte – Das Sabbat-Prinzip. Andreas Baumann

10 Sechs Monate Zeit – ein Geschenk. Interview mit Pastor Paul Amacker über sein Sabbat(halb)jahr

13 Wo füllt ihr eure Energietanks? Mitarbeiter erzählen

Impuls

15 Gehen wir über Leichen? Werner Neuer

St. Chrischona

16 Projekt: Ein neues Dach für die Eben-Ezer-Halle

17 Finanzenbericht Serie: Unser Umgang mit Finanzen

18 Rückblick Innovationsmesse: Innovativ ist, was Menschen weiterbringt. Michael Gross

Gemeinde

20 Deutschland: Tag für Frauen – Von Pippi Langstrumpf und Maria-Männern. Rosemarie Arnold

Graffiti für Gott – eine Gemeinde macht auf sich aufmerksam

21 Schweiz: StopArmut in der Chrischona Felben-Pfyn. Stefan Hochstrasser

23 Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland: Eine Abstimmung mit Folgen. Michael Schwantge

St. Chrischona

24 Konferenz für geistliche Erneuerung (KGE): Eine Woche, die man nicht verpassen sollte.

Gemeinde

28 Menschen in unseren Gemeinden

Chrischona-Panorama 6/2011:Redaktionsschluss: 7. Oktober 2011 Inserateschluss: 27. Oktober 2011 Erscheinungstag: 4. Dezember 2011

Chrischona-Panorama 1/2012:Redaktionsschluss: 2. Dezember 2011 Inserateschluss: 8. Dezember 2011 Erscheinungstag: 5. Februar 2012

panorama

EDITORIAL

Liebe Leser

Ich gebe zu: Es fällt mir grundsätz-lich nicht schwer, auch einmal nichts zu tun. Trotzdem plagt mich dabei manchmal ein schlechtes Ge-wissen. Wenn ich etwa daran den-ke, welche dringende Arbeit ich im Büro noch nicht erledigt habe. Habe ich mir das Wochenende verdient?

Gott hält mit dem «Sabbat-Prin-zip» dagegen: Arbeit ist zwar wich-tig, aber nicht alles. Und: Der Sab-bat als Ruhetag ist nichts, was sich der Mensch erst verdient hat, son-dern ein «Grundlagengeschenk» Gottes, beschreibt Andreas Bau-mann ab Seite 8. Aus dem Sabbat-Gebot ist eine ganze Sabbattraditi-on geworden. Heute spricht man auch von einer Sabbatzeit, wenn man sich zum Beispiel eine Auszeit vom Beruf nimmt. Eine solche Aus-zeit geniesst zurzeit Pastor Paul Amacker mit seiner Frau. Welche Erfahrungen er dabei macht, er-zählt er im Interview ab Seite 10.

Wir brauchen Erholungsphasen, um unsere Energietanks aufzufül-len. Auf Seite 13 erzählen drei Chrischona-Mitarbeiter, wie sie auf-tanken und dafür Sorge tragen, nicht «auszubrennen». Aber wie wir uns erholen, ist so unterschiedlich, wie wir Menschan halt sind. So ist beispielsweise René Winkler, der ab März 2012 neuer Direktor der Pil-germission sein wird, jemand, der sich am liebsten aktiv erholt. Mehr über René Winkler und über seine Wahl zum künftigen Direktor lesen Sie ab Seite 6.

Viel Freude mit diesem Heft wünscht

Michael GrossRedaktionsleiter

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Editorial

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Auf ein WortAUf EIN WORT

Einsteigen oder aussteigen?

DIREkTOR DR. MARkUS MüLLER

«Die modernen Zeiten überfordern uns». So war es diesen Sommer zu lesen (‘Die Zeit’ vom 26.8.2011). In den vergangenen zwei Monaten sind mir weitere Reiz-, Stich- und Schlagworte in unterschiedlichen Medien aufgefallen: «Wir leben im falschen System»; wir «haben uns in einer Traumwelt eingerichtet»; mit Blick auf den «Aufstand der Jugend» quer durch die westliche und arabische Welt: Zur Zeit ist «die grösste Re-volution seit 1968» im Gange; im Blick auf die Finanzturbulenzen: Die Krise verlangt von uns «über viele Jahre hinweg eine Reise entlang tödli-cher Klippen … Die Finanzkrise und ihre Folgewirkungen fressen sich weiter ins Gewebe von Politik und Gesellschaft»; unsere Zeit und Werte-landschaft wird «umgepflügt». Schliesslich war die Rede vom «Täglichen Nachrichten-Tsunami von 2011» (Weltwoche vom 1.8.2011).

Spannend und spannungsreich ist sie, die Zeit, in der wir, unsere Kinder und unsere Enkel, Christen und Nicht-Christen, leben dürfen und müssen. Was braucht unsere Zeit nach den ersten bald zwölf Jahren im neuen Jahr-tausend? Was lässt hoffen, dass auch die kommenden Jahre und Jahrzehn-te lebenswert sind? Welche Rolle spielen Christen? Was müssen sie tun, um als Salz und Licht in dieser Welt wirkungsvoll dienen zu können? Einstei-gen oder aussteigen?

Ein Gedicht des Dichters Palladas aus dem 4. Jahrhundert lautet: «Die Welt ist eine Bühne und das Leben ein Spielzeug: Verkleide Dich und spiel Deine Rolle; doch verbanne jeden ernsthaften Gedanken – sonst droht Dir das Herz zu brechen. ... (Die heutige Welt) spricht für sich selbst. Ihr offenkun-diger Verfall kündigt ihre Auflösung an. Die Bauern verlassen das Land, die Händler die See und die Soldaten das Lager; alle Ehrlichkeit im Gewer-be, alle Gerechtigkeit im Gericht, alle Solidarität in der Freundschaft, alle Geschicklichkeit in den Künsten, alle Normen der Moral – alles ist im Ver-schwinden begriffen.»

Das 4. Jahrhundert war die Zeit, in der sich die Gestaltungskraft des christ-lichen Glaubens als zukunftstauglich erwiesen hat. Mir scheint, als wären die damaligen mit den heutigen Zeiten vergleichbar. Die Chancen sind gross, dass die Salz- und Lichtwirkung der Christen für die Zukunft des Abendlandes entscheidend sein wird. Wenn einzelne Christen eine Auszeit machen, dann nicht, um irgendeiner Gefahr auszuweichen, sondern um fit zu sein für die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Zu dieser Fitness gehört eine gute Ausgewogenheit von Arbeit und Ruhe, Genuss und Leistung, Alleinsein und Zusammensein, Kopf und Herz. Das vorliegende Panorama-Heft möge Sie zur Fitness im Hinblick auf die Hürden kommender Jahr-zehnte inspirieren! //

kONTENPilgermission St. ChrischonaPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200, 4126 Bettingen• Postkonto 40-872-3

IBAN: CH39 0900 0000 4000 0872 3

DeutschlandChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22, D-35398 Giessen• Ev. Kreditgenossenschaft Kassel

BLZ 520 604 10, Konto 5851• Volksbank Mittelhessen e.G.

BLZ 513 900 00, Konto 50 237 800

Gaben an die Pilgermission können auch über die Chrischona-Stiftung weitergeleitet werden:• Volksbank Mittelhessen

BLZ 513 900 00, Konto 50 50 60 02

für Spenden aus Ländern der EU:• Ev. Kreditgenossenschaft Kassel

IBAN DE74 5206 0410 0000 0058 51

für Spenden aus dem nicht EU-Raum:• SWIFT-Code: GENODEF1EK1

frankreichPilgermission St. ChrischonaCH-4126 Bettingen/Bâle• Crédit Mutuel des Trois Pays,

6, Place de la Gare, F-68330 Huningue Identifikation Konto (RIB): 10278 03050, 00024007701 78

Südafrika und NamibiaFür Leser in Südafrika und Namibia schlagen wir vor, jeweils im März eine Spende von R/N $ 100.– mit dem Vermerk ‘Chrischona-Panorama’ auf das Konto der je-weiligen Stadtmission zu überweisen. Herzlichen Dank!

IMPRESSUMRedaktionsleitung:Michael Gross Tel. +41 (0)61 64 64 557 E-Mail: [email protected]

Inserate und Beilagen: Wolfgang Binninger Tel. +41 (0)61 64 64 554 E-Mail: [email protected]

Layout: kyrio.de

Druck: Druckerei Jakob AG, Grosshöchstetten

Erscheinungsweise: sechsmal im JahrAuflage: 12’000 Exemplarekosten: Wir sind für einen Beitrag für die Medien-arbeit dankbar, Richtwert ist CHF 20.– / € 13.– im Jahr. Sie können dazu den eingehefteten Einzah-lungsschein verwenden.

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4 CHRISCHONA 5/2011

Termine auf St. Chrischona28.-30. OktoberInteressenten-Wochenende am Theologischen SeminarInfos und Anmeldung unter tsc.chrischona.ch

6.-10. NovemberStrategie- und Schulungskonferenz (SSk)Infos im Internet: ssk.chrischona.org

24. November 19.30 Uhr | Grosser Saal St. ChrischonaBenefiz-konzert für das Theologische Seminar St. ChrischonaKlassisches Konzert mit Alexandre Dubach (Schweiz) an der Violine, Sebastyén Nyírö (USA) am Klavier und der Sängerin Eva Csapá. Eintritt ist frei, eine Kollekte wird erhoben.

Vorschau 2012:

24.-26. februar 2012Interessenten-Wochenende am Theologischen SeminarInfos und Anmeldung unter tsc.chrischona.ch

28. Juli - 4. August 2012kGE – Die konferenz für geistliche ErneuerungThema: Scheitern erlaubt. Bei Gott brauchst du kein Held zu sein. Referenten: Dr. Andreas Loos und Christina BrudereckMehr Infos auf S. 24 und im Internet unter kge.chrischona.org

«king James» auf ChrischonaWie gut es sich auf dem «Berg der Inspiration» tagen, reflektie-ren, essen und miteinander beten lässt, erlebten an die 100 Besucher am 17. September während des Studientages rund um das 400-Jahr-Jubiläum der englischen king James-Bibel.

Ob im Sitzungszimmer, in der Kirche oder davor: Die englisch-sprachigen Gäste empfanden den Chrischona-Berg als einen «very lovely place», einen herrlichen Ort.

Aus der Schweiz, aus neun anglikanischen Kirchen und den Uni-versitäten Zürich und Basel waren sie gekommen, um in Vorträgen, Podiumsgesprächen, Gottesdiensten eine der am meisten gelese-nen Bibelübertragungen zu feiern. Dabei zählte nicht der nostalgi-sche Blick zurück, sondern die Frage nach dem Platz des Wortes Gottes heute, im digitalen Zeitalter. Es gelte, dieses Buch immer wieder zu öffnen. «Das Gespräch über die Bibel muss öffentlich, intelligent und mutig geführt werden und so, dass es die nächste Generation versteht», war eine der Hauptaussagen des Podiums. Organisiert wurde der Studientag vom Theologischen Seminar St. Chrischona, der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel und der anglikanischen Kirche Basel. // DorotheA GebAuer

Zum Chrischona-Panorama 4-2011:«Wir freuen uns jedes Mal, ein Chrischo-na-Panorama mit den vielen interessanten und gut lesbaren – das heisst nicht zu lan-gen – Beiträgen zu erhalten. Das Thema ‘Leidenschaftlich glauben’ von verschiede-nen Autoren unterschiedlich, aber von al-len gut geschrieben, hat uns sehr ange-

sprochen. Was uns als Senioren eher Mühe macht, sind Beiträge, die in weisser Farbe auf dunklem Grund gedruckt sind. Beson-ders die Seite 27 ‘Impuls’ war auch bei gutem Licht schwer les-bar.» Christa und Roland Vögeli aus CH-Hausen

Antwort der Redaktion: Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Lesbarkeit ist für eine Zeitschrift natürlich ein hoher Wert. Wir werden dies künftig in der Gestaltung besser beachten.

Ihre MeinungG E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E

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CHRISCHONA

LeidenschaftLeidenschaftlich glauben

Gemeinsam mehr erreichen Das Theologische Seminar St. Chrischona setzt auf Kooperationen | Seite 14

Erster Grundsatz: Gott ehren ...... auch mit unserem Geld. Eine neue Serie über unseren Umgang mit Finanzenbeginnt in diesem Heft | Seite 17

Zukunftsgestalter Ein Gespräch über die Idee und die Hintergründe der Innovations messe auf St. Chrischona | Seite 18

PANORAMA DIGITAL

Im Mai ist der neue elektronische News-letter Panorama digital zum ersten Mal erschienen. er wird alle zwei Monate per e-Mail versendet, mit Nachrichten und hinweisen vom berg und aus dem Werk.

Wollen auch Sie den Newsletter erhalten? Dann melden Sie sich im Internet an: www.chrischona.org/panorama-digital

IHRE ERfAHRUNG ZUM THEMA

Hat Ihnen ein Beitrag im Heft gefallen? Oder regt sich Widerspruch nach der Lektüre? Haben Sie ähnliche Erfah-rungen gemacht – oder ganz andere? Dann schreiben Sie uns.

Senden Sie Ihre Zeilen an:redaktion «Chrischona-Panorama»Chrischonarain 200Ch-4126 [email protected]

G E M E I N D E – M I S S I O N – T H E O L O G I E

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CHRISCHONA

Gott ruhteUnd Gott ruhte

René Winkler wird neuer Direktor

Lesen Sie mehr über die Wahl des künfti-

gen Direktors der Pilgermission | Seite 6 Neuer Schwung auf dem Berg30 neue Studenten haben ihr Studium am

Theologischen Seminar St. Chrischona

begonnen. | Seite 5Zweiter Grundsatz: Schulden sanieren

Die Serie über unseren Umgang mit

Finanzen geht weiter | Seite 17

Podiums-Gespräch (von links): Dr. Stefan Schweyer, STH Basel, Dr. Goeffrey Rowell, an-glikanischer Bischof, Dr. Robin Stockitt, Pastor der anglikanischen kirche freiburg, und Dr. Stefan felber, Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona.

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Theologisches Seminar St. Chrischona

theologisches Seminar St. Chrischona (tsc)

30 neue Studenten bringen neuen Schwung auf den BergDas neue Studienjahr hat begonnen. «Es herrscht eine gute und fröhliche Atmosphäre auf dem Campus», sagt Seminarleiter Dr. Horst Schaffenberger. Die neuen Studenten bringen motivieren-den Schwung in die Studien- und Lebensgemeinschaft auf St. Chrischona. Mit 30 neuen Studenten startete am Montag, 29. August, das neue Studienjahr. 20 studieren in den Bachelor-Stu-diengängen Theologie und Gemeindepädagodik, 10 besuchen den tsc-Jahreskurs. Insgesamt studieren zurzeit mehr als 120 junge Leute am Theologischen Seminar St. Chrischona.

Neue Klassenfotos der tsc-Studenten finden sich im Internet:tsc.chrischona.ch > Interaktiv > Postkarten

Willkommen geheissen wurden auch 12 Studenten, die aus ihrem Praxisstudienjahr zurückkehrten. Ein Jahr lang sammelten sie praktische Erfahrungen in Gemeinde und Mission in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Südafrika oder in Kambodscha.

berichte aus den Praktika kann man im Internet nachlesen:tsc.chrischona.ch > Campus > Studenten

freuen sich auf ein Jahr St. Chrischona: Die zehn Teilnehmer des tsc-Jahreskurses 2011/2012.

Eine bunte und fröhliche Gruppe: Die Studenten am Theologischen Seminar St. Chrischona.

TSC INfO

Die «Erstis» in den Bachelor-Studiengängen Theologie und Gemeindepädagogik (eine Studentin fehlt auf dem foto).

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6 CHRISCHONA 5/2011

PilgermissionDirektorenwahl 2011Sonderseite

Das komitee der Pilgermission hat seine Wahl getroffen: Am 24. Septem-ber bestätigte es einstimmig die Berufung von René Winkler, dem jetzigen Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz, als Nachfolger von Dr. Markus Müller im Amt des Direktors der Pilgermission St. Chrischona. Er wird im März 2012 sein neues Amt antreten.

MICHAEL GROSS

«Die Nachfolgefrage hat sich schneller geklärt, als ich gedacht habe», sagt Komitee-Präsident Hans Jörg Hau-ser. Nachdem Anfang dieses Jahres klar war, dass Mar-kus Müller nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen würde, berief das Komitee einen Wahlausschuss, der die Aufgabe hatte, dem Komitee eine Wahlempfehlung abzugeben.

Der Ausschuss nahm seine Arbeit am 11. Mai auf. Mit Unterstützung der Länderleitungen und Mitgliedervereine der Pilgermissi-on wurden rund 20 Namen möglicher Kandidaten zusammengetragen. «Aus dieser Liste fragten wir drei Personen an, ob sie sich einem Beru-fungsverfahren stellen würden», erzählt Hans Jörg Hauser. Mit allen drei Kandidaten wurden intensive Gespräche geführt. Nach insgesamt fünf Sitzungen hatte sich das Gremium am 16. August für René Winkler ent-schieden.

René Winkler war nicht überrascht, dass auch sein Name auf der Liste der möglichen Kandidaten auftauchte. «Aufgrund der Kriterien, die der Wahlausschuss in einem Anforderungsprofil definierte, rechnete ich da-mit, dass man mich als eine mögliche Option prüfen würde», sagt er. Als Mitglied des Leitungsteams sass er auch im Wahlausschuss. Er trat aus dem Gremium aus als klar war, dass sein Name ins Spiel kam.

Puzzleteile fügen sich zusammenRené Winkler und seine Frau Monika hatte sich schon im Vorfeld viele Gedanken gemacht: «Weil wir mit einer näheren Eignungsprüfung rechne-ten, haben wir Freunde, die uns schon lange im Gebet begleiten, zum hö-renden Beten eingeladen. Dazu gehörten auch der Ältestenrat unserer Gemeinde und unsere Kleingruppe.»

Viele Puzzleteile hatten sich für das Ehepaar Winkler zu einem Bild zu-sammengefügt, das sehr eindeutig in diese Richtung wies. «Monika und ich haben überraschenderweise innerlich einen tiefen Frieden im Hinblick auf die neuen Aufgaben – obwohl wir viele Herausforderungen und Über-forderungen schon sehr konkret vor Augen sehen», erzählt René Winkler. Es war beiden klar, dass sie sich nur mit einem gemeinsamen «Ja» darauf einlassen konnten. «Dieses gemein-same Ja hatten wir innerlich schon vor dem Gespräch mit dem Wahl-ausschuss.» So ein gemeinsames Ja stand schon am Beginn ihrer Bezie-hung: Nicht nur das Ja füreinander als Paar, sondern auch die gemein-same Überzeugung für die Beru-fung in den vollzeitlichen Dienst.

Das Gemeindeleben kennt René Winkler von Kind an. Sein Vater war Prediger im Evangelischen Gemein-

schaftswerk im Kanton Bern. Als Jugendlicher machte er zunächst eine Ausbildung zum Betriebssekre-tär bei der Post. «1981 bat ich Jesus, dass er mir, falls er mich doch auf den Weg in den vollzeitlichen Dienst schicken wolle, dies unmissver-ständlich klarmache», erzählt er. Das geschah dann schon ein halbes Jahr später: Sein Entschluss, sich am Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) zu bewerben, be-stätigten die Verantwortlichen sei-ner damaligen Gemeinde in Zürich eindeutig – und auch seine damali-ge Freundin Monika hatte von Gott die Gewissheit, sich auf diesen ge-meinsamen Weg und Dienst einzu-lassen. 1986 heiratete die gelernte Krankenschwester Monika den da-mals gerade frisch gebackenen Chrischona-Absolventen René.

Der Blick nach vorneNeue Herausforderungen interessie-ren und reizen René Winkler: «Ich fokussiere mich in der Regel mehr auf das, was vor mir liegt, als dass

ZUR PERSONRené Winkler (51) absolvierte eine Lehre zum betriebssekretär bei der Post und arbeitete ein Jahr in dem beruf, bevor er von 1982-1986 am theo-logische Seminar St. Chrischona (tsc) studierte. 1986 heiratete er Monika, sie haben heute drei erwachsene Kinder: Stefan (23), David (20) und Fabi-enne (18). Nach seinem Studium am tsc war er Prediger in den Chrischona-Gemeinden Steckborn (1986-1995) und Muttenz (1995-2001). Seit 2001 ist er Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz. Am 24. September wählte ihn das Komitee der Pilgermission einstimmig zum künftigen Direktor.

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PilgermissionDirektorenwahl 2011

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ler

ich bedaure, was bisher war und ich jetzt weniger oder nicht mehr haben werde.» Es sind weniger die Aufgaben, die er ungern zurück lässt, als viel-mehr die Menschen, mit denen er gemeinsam unterwegs war. Besonders freut er sich auf die Zusammenarbeit im Leitungsteam, das sich in den vergangenen Monaten stark verändert hat und noch weiter verändern wird. «Da kommt viel Unterschiedlichkeit, Kreativität und Leidenschaft zusammen – das ist sehr vielversprechend.» Und er freut sich auf die Kon-takte mit den Studenten und Dozenten am Theologischen Seminar: «Ich möchte mithelfen, die Studenten und Studentinnen zu fördern, zu prägen und ihnen Perspektiven für ihr Leben und ihren Dienst im Reich Gottes zu erschliessen.»

René Winkler wird seine Aufgaben als Leiter der Chrischona-Gemein-den Schweiz Ende des Jahres abgeben. Bis zu seinem Dienstantritt auf St. Chrischona im März möchte er ein klares Bild entworfen haben, wie er seine Aufgabe als Direktor gestalten möchte und welches die grossen Lini-en und Themen sind, auf die er sich konzentrieren möchte. //

Oben: komitee-Präsident Hans Jörg Hauser gratuliert René und Monika Winkler zur Wahl. Rechts oben: René Winkler beantwortet fragen in der komitee-Sitzung. Rechts unten: Applaus nach der Wahl.

«Ich unterstütze die Wahl von René Winkler vor allem aus zwei Gründen: Er hat bereits in den ver-gangenen zehn Jahren wesentlich mitgeholfen, dass das Werk heute da steht, wo es steht. Und durch seine gute Verankerung in den Chrischona-Gemeinden Schweiz ist der Zusammenhalt unse-res Werkes, insbesondere in den Kernbereichen Ausbildung und Gemeinde, entscheidend begüns-tigt und gefördert.» Dr. Markus Müller, Direktor

RENé WINkLER PERSÖNLICH:Die Pilgermission St. Chrischona ist ... von Jesus gewollt und dazu bestimmt, mit ihren besonderen talenten zu wuchern.Ich habe eine Schwäche für ... hohe Qualität.In meiner freizeit ... muss was laufen. Ich bin jemand, der sich aktiv erholt beim Velofahren, Musizieren, Campieren, Skifahren …Mein Lieblingsvers in der Bibel ist ... Johannes 15,16. eeigentlich habe ich nicht nur einen Lieblingsvers, nur hat dieser Vers, den ich zu meiner ordination erhalten habe und der wenige Wochen später der text unserer traupredigt war, jetzt gerade wieder eine besondere bedeutung.Einer, der gut führt ... ist nahbar, führbar und immer noch am lernen.Mein Lieblingsgericht ... tarte flambée ist eines von vielen. Arbeiten ist eine form ... wie ich meine Liebe zu Jesus und meine Lei-denschaft für das reich Gottes ausdrücken kann. Ich habe den Traum ... dass unsere Studenten schon während ihrer Aus-bildung am tsc mehrmals miterleben, wie Jesus sie persönlich braucht, um Menschen zum Glauben und in die Jüngerschaft zu führen. Ich träume da-von, dass sie den berg mutig und mit der grossen Sehnsucht verlassen, Jesus weiter zu dienen – koste es, was es wolle. und natürlich träume ich auch davon, dass unsere Gemeinden so stark wachsen, dass sie die her-ausforderungen nur gemeinsam mit den andern Gemeinden am ort und in der umgebung einigermassen meistern können.

«Ich fand es sehr spannend,

den Weg der geistlichen Beru-

fung mitzuverfolgen. Dazu hat

Markus Müller eine Spur ge-

legt. Ich bin sehr begeistert da-

von, wie alles gelaufen ist.

René Winkler hat meine volle

Unterstützung.»

Renate Kanzinger,

Komiteemitglied

«Ich hatte das Vorrecht, aus nächster Nähe den

Wahlprozess mitzuverfolgen. Das war sehr span-

nend. Wir in der Diakonissenmutterschaft unter-

stützen René Winkler auch weiterhin im Gebet.»

Schwester Iris Neu, Oberin Diakonissen-Mutterhaus

St. Chrischona und Komiteemitglied

«Wir in Frankreich müssen immer wieder Wege finden, wie wir uns mit der Pilgermission identifi-zieren. Mit René Winkler haben wir die Gewiss-heit, dass es weitergeht. Verbundenheit unterein-ander geht immer über Personen. Neben dem Informellen ist es natürlich wichtig, dass auch die Leitung dahintersteht, dass Beziehungen mit Frankreich geknüpft werden.»Gilbert Goetz, Komiteemitglied

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Thema

8 CHRISCHONA 5/2011

ANDREAS BAUMANN

«So wurden vollendet Himmel und Erde mit ihrem ganzen Heer. Und so vollendete Gott am siebenten Tag seine Werke, die er machte, und ruhte am sie-benten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und hei-ligte ihn, weil er an ihm ruhte von allen seinen Wer-ken, die Gott geschaffen und gemacht hatte. So sind Himmel und Erde geworden, als sie geschaffen wur-den.» (1. Mose 2,1-4)

Etwas durch Ruhe vollenden – Eine neue Art zu denken und Projekte zu planenGott hat in sechs Tagen Himmel und Erde geschaffen. Trotzdem heisst es: «Gott vollendete am siebenten Tag seine Werke.» Obwohl Gott nach sechs Tagen bereits alles gemacht hatte, war sein Werk doch noch nicht «vollendet». Das geschah erst, indem er ruhte. Offenbar ist bei Gott eine Arbeit erst dann vollendet, wenn die nötige Regeneration vorgenommen und das Ergebnis der Arbeit dankbar gefeiert wurde. Das ist eine völlig neue Art zu denken und Projekte zu planen; sind wir doch gewohnt, meist von einem Projekt gleich zum nächsten zu hecheln.

Ein Gebot Gottes, nicht ununterbrochen zu arbeitenWenigen ist wohl bewusst, welch hohen Stellenwert Gott selbst diesem Prinzip gegeben hat: Der Sabbat wurde immerhin Teil der Zehn Gebote (2. Mose 20; 2. Mose 31; 5. Mose 5). Er steht damit neben Geboten wie: «Du sollst nicht töten», «Du sollst nicht ehebrechen» oder «Du sollst nicht stehlen». Jedem ist klar, dass die Missachtung dieser Gebote Unheil in unser menschli-ches Leben bringt. Nicht anders ist es beim Sabbat-gebot. Und immerhin hat sich die Idee eines wöchentli-chen Ruhetages durch die Geschichte hindurch bewährt und hat bis heute in vielen Völkern und Ländern Ein-gang gefunden. Es scheint zutiefst einem grundlegen-den menschlichen Bedürfnis in uns allen zu entspre-chen.

Ein Prinzip, das dem Menschen entsprichtViele haben die Erfahrung schon gemacht, dass man nach einer Pause, einem freien Tag oder gar einem Ur-laub, plötzlich wieder viel konzentrierter und kreativer zur Sache gehen kann. Sinnvolle Pausen schaden des-halb unserer Effektivität nicht, ganz im Gegenteil.

Und Gott ruhte

Warum aber fällt es uns dann trotzdem manchmal so schwer, uns Ruhe zu gönnen? Vielleicht ist es die Tatsa-che, dass auch nach einer intensiven Arbeitswoche auf meinem Schreibtisch immer noch Arbeit liegt. Und eine leise Stimme mir sagt: «Dies und jenes müsste doch unbedingt noch erledigt werden …». Gott hatte es da ja gut: Er hatte seine Arbeit nach sechs Tagen geschafft. Viele von uns aber stehen in Aufgaben, bei denen man letztlich nie ganz fertig wird. Und so bleibt die Frage: «Habe ich genug geschafft, um mir jetzt guten Gewis-sens eine Ruhepause zu nehmen?»

Nichts, was wir uns verdienen müssenFür Gott war der Sabbat der siebte Tag. Die Menschen allerdings wurden erst am Tag vorher geschaffen. Und sofort hatten sie den gewaltigen Auftrag bekommen, sich die Schöpfung Untertan zu machen. Eine Welt vol-ler Arbeit lag vor ihnen. Doch als sie am ersten Morgen aufstanden, war Sabbat – ein Tag der Ruhe. Der Sabbat war also nicht etwas, was sie sich mit Übererfüllung ihrer Pflichten erst verdienen mussten. Er war vielmehr ein Grundlagengeschenk Gottes an den Menschen. Si-cher hat Gott es so gewollt und eingerichtet, dass unser Leben zum grossen Teil aus Arbeit besteht. Trotzdem ist es von der Schöpfungsgeschichte her völlig unange-bracht, sich ständig zu hinterfragen, ob wir es uns denn – angesichts des vielen, was noch zu tun wäre – auch erlauben dürften, die Arbeit auch einmal ruhen zu lassen.

Ein in Gott selbst verwurzeltes PrinzipGott hat den Sabbat auch nicht als ein Zugeständnis an die menschliche Schwachheit ge-dacht. So nach dem Motto: «Lei-der» kann der Mensch nicht dauerhaft Höchstleistung brin-gen, also gebe ich ihm lieber eine Pause, damit er letztlich dauerhaft mehr Leistung brin-gen kann. Wer so denkt, für den ist das Ideal der Mensch als «immer produzierende Maschi-ne» und die Effektivität der höchste Wert. Der Sabbat aber ist das genaue Gegenteil: Er ist die radikale Durchbrechung

Das Sabbat-PrinzipWir leben heute umgeben von müden und gehetzten Menschen – und oft sind wir es selbst. «Burnout» ist zur Volkskrankheit geworden. Haben wir etwa verlernt, wie man lebt? Ein Blick ins erste kapitel der Bibel kann da eine grosse Hilfe sein. Denn hier lassen sich wichtige Prinzipien für unser Leben entdecken. Es ist heilsam, wenn wir den Regeln und dem Rhythmus folgen, die Gott von Anfang an in seine Schöpfung gelegt hat. Eines dieser Ur-Prinzipien der Schöpfung ist der Sabbat: Was aber hat es damit auf sich?

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Das Sabbat-Prinzip ZUM WEITERDENkEN> Wie kann der Sonntag für mich / für uns als familie zum Tag der

Ruhe und Regeneration werden?

> Wie kann ein Rahmen dafür geschaffen werden?

> Welche anderen Rhythmen / Gewohnheiten der Ruhe kann ich einführen?

> Wodurch / wie kann der Sonntag für mich zum besonderen «Tag mit Gott» werden?

> Welche anderen Rhythmen / Gewohnheiten der «Rückbindung meines Lebens an Gott» habe ich (z.B. ein stiller Tag oder Ähnli-ches) oder wie kann ich sie entwickeln?

> Wo kann ich im Laufe des Tages Pausen einlegen? Wie kann ich sie gestalten, um mir auch hier zu vergegenwärtigen, dass Gott da ist?

Andreas Baumann (42) lebt mit seiner Frau und drei Kindern im Grossraum Frankfurt. Der promovierte Missionswissenschaftler studierte auch am theologischen Seminar St. Chrischona (1989-1993). Nach mehreren Jahren als Gemein-depastor wechselte er 2006 in die Leitung des «Christlicher hilfsbund im orient e.V.»

In diesem Jahr erschien im Francke-Verlag sein buch «Das Genesis Prinzip».www.genesis-prinzip.de

unseres rein menschlichen Effektivitätsdenkens. Stel-len wir uns doch einmal die einfache Frage: Wer war der Erste in der Bibel, der geruht hat? Es war Gott selbst! Hatte Gott es wirklich nötig zu ruhen? Stand der Allmächtige vielleicht kurz vor dem «Burnout»? Sicher nicht. Trotzdem nahm Gott sich den Tag der Ruhe. Für alle Zeiten hat er damit klar gemacht: Arbeit ist wich-tig, aber nicht alles. Und uns spricht er damit immer wieder zu: «Du bist mehr als deine Arbeit! Ich habe geruht und deshalb darfst auch du ruhen!»

Wenn Gott selbst geruht hat, kann das auf seine Nachfolger, die sich ihm zum Vorbild nehmen, nicht ohne Auswirkung bleiben. Wer Gott ähnlicher werden will, sollte deshalb beides: Lernen tüchtig zu arbeiten und lernen zu ruhen.

Ein Tag, der Gott gehörtSieht man den Sabbat aber nur unter dem allgemeinen Aspekt der Ruhe, geht man am eigentlichen vorbei. Ausdrücklich heisst es: «Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn.» Der Sabbat steht unter dem besonde-ren Segen Gottes. Er hat diesen Tag geheiligt, also für sich ausgesondert. Das bedeutet, dass dieser Tag in be-sonderer Weise Gott gehört, und dass wir ihm deshalb diesen Tag widmen sollen. Es soll ein Tag sein, an dem wir uns auf ihn ausrichten und uns immer wieder neu daran erinnern: Nicht wir sind die grossen Macher. Gott ist der Schöpfer (2. Mose 20,11) – alles kommt von ihm. Und er ist der Retter (5. Mose 5,15) – er allein kann helfen. Er soll Fundament und Zentrum meines Lebens sein.

Mehr als ein Tag Mit dem Sabbat hat Gott uns einen regelmässi-

gen Rhythmus der Rückbindung unse-res Lebens an ihn gegeben. Darüber hi-naus kann es jedoch auch sinnvoll sein, weitere Zeiten einzuplanen, um zur Ruhe und Neuausrichtung unseres Le-bens zu kommen: Etwa durch eine re-gelmässige Stille am Morgen oder viel-leicht durch einen stillen Tag am Ende eines Jahres. Schon im alten Israel gab es neben dem Sabbat als wöchentli-chem Ruhetag eine ganze darauf auf-bauende Sabbattradition: z.B. das Sabbatjahr (2. Mose 23,10-13) oder nach 7 Sabbatjahren schliesslich das Gnaden- und Erlassjahr (3. Mose 25,2-4.8-12, vgl. Jes aja 61,1-4). Im-mer waren dabei beide Elemente verbunden: Der Aspekt der Ruhe und der Wohltat für Gottes Schöp-fung, als auch die Erinnerung und Ausrichtung auf Gott.

Eine Tradition, die sich in Jesus erfülltÄusserst interessant ist nun, dass Jesus sich zu Beginn seiner öffentlichen Wirksamkeit selbst ausdrücklich in diese alttestamentliche Sabbat- und Erlassjahr-Tradition stellte (Lukas 4,16-21). Er machte damit deutlich, dass sich in ihm die Verheissung erfüllt, dass Gott diese zerrissene Welt retten und den Menschen Erlösung bringen will. Und tatsächlich: Nur bei Jesus und in dem Heilswerk, das durch sein Leben, Sterben und durch seine Auferstehung gewirkt wurde, können wir wirklich Ruhe finden (vgl. Mat-thäus 11,28-30). Und so war es letztlich nur folgerichtig, dass die Jünger bald begannen, den Tag der Auferstehung Jesu, also den Sonntag, als den «neuen Sabbat» zu feiern.

Ein Rastplatz auf dem Weg zum Ziel An diesem Tag feierten sie ihre Gottesdienste und erinnerten sich gegen-seitig daran, was Jesus Christus für sie bedeutet. Hier kamen sie zur Ruhe und richteten ihr Leben neu auf ihn aus. So wurden sie wieder gestärkt für den Kampf, in den sie gestellt waren. Auch wir sind noch nicht am Ziel angekommen und stehen mitten in den Spannungen des Lebens. Und ge-nau dafür schenkt Gott uns den Sabbat: Als einen Rastplatz, an dem wir durchatmen und auftanken können. Wo wir uns neu ausrichten können und dann – neu gestärkt an Körper, Seele und Geist – wieder mutig aufbre-chen auf die nächste Etappe hin zum Ziel. //

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SabbatjahrSechs Monate Zeit – ein Geschenk

Sicher fordert es eine Gemeinde, den Pastor und seine Frau ein halbes Jahr zu entbehren.Amacker: Von Anfang an haben wir klar kommuniziert, was das bedeutet. Wir haben deutlich gemacht, dass es ein Opfer ist, das die Gemeinde bringt, und es nicht einfach sein wird. Wir haben detailliert aufgeschrie-ben, wie wir denken, das zu lösen. Wir listeten alle Arbeiten auf, die wir in der Gemeinde hatten. Zwei Seiten lang ist die Liste geworden. Vieles bleibt an Christian und dem Praktikanten hängen, manche Dienste konn-ten nicht ersetzen werden.

Diese Zeit verlangt der Gemeinde Opfer ab. Profitiert sie auch davon?Amacker: Zeiten, die etwas schwie-riger sind, sind sehr oft Segenszei-ten. Zeiten, die Gott gebraucht, um einem den Horizont zu erweitern. Ein positiver Aspekt für die Gemein-de besteht darin, dass sie sieht, was bei einem Pastor noch alles neben-bei läuft, weil für diese Aufgaben während der Sabbatzeit Ersatz ge-braucht wird. Ein zweiter positiver Aspekt ist, dass dadurch, dass jetzt

die Arbeit auf mehreren Schultern verteilt wird, noch mehr Menschen in den Dienst hineingenommen werden. Ich will mich nicht beklagen, verste-hen Sie mich richtig. Viele Aufgaben werden wir sicher wieder überneh-men, wenn wir zurück sind.

Wie sehr fehlt Ihnen die Gemeinde?Amacker: Da muss ich ehrlich sein: Eigentlich nicht. Weil ich im Moment ganz anders gepolt bin. Grundsätzlich fehlt mir die Gemeinde immer, weil mein Herz für sie schlägt. Das Sabbathalbjar ist eine Zwischenzeit, ohne Sitzungen, ohne Verpflichtungen. Aber es brauchte fast einen Monat, bis ich wirklich zur Ruhe kommen konnte. Ich habe gemerkt, wie viel Adrena-lin in meinem Leben steckt. Die ersten Wochen waren wie ein Entzug. Ein halbes Jahr keine Verpflichtungen – daran muss man sich erst einmal ge-wöhnen.

Ist es wichtig, dass man in der Sabbatzeit ein Ziel verfolgt?Amacker: Es war von Anfang an klar, dass ich nicht in den Tag hinein le-ben will. Im Konzept, das wir der Gemeindeleitung vorlegten, hatten wir

Wenn Paul Amacker morgens aus dem fenster schaut, blickt er hinunter auf den Heidsee, der zwischen Valbella und Lenzerheide liegt, eingerahmt von Berggipfeln der Graubündner Alpen. Seit Mai geniesst er mit seiner frau Margrit Tag für Tag diese Aussicht. Einen traumhaft schö-nen Ort haben sie sich ausgesucht für ihr Sabbathalbjahr.

MICHAEL GROSS

Das Haus in Valbella gehört Feunden. Die Amackers dürfen darin kostenfrei wohnen. Dafür erneuert Paul den mit Steinplatten ausgelegten Vorplatz. Eine will-kommene körperliche Abwechslung für den 59-Jähri-gen, der in dieser sechsmonatigen Auszeit an einem Buch schreibt. Seit elf Jahren ist er Pastor in der Chrischona-Gemeinde Amriswil im Thurgau. Zuvor war er zehn Jahre lang Pastor in Kanada. Dort hatte er auch mit einer Doktorarbeit zum Thema «Nachhaltige Verkündigung» begonnen. In der Schweiz hat er sie nicht weiterschreiben können, also entstand die Idee, ein Buch über das Thema zu schrei-ben. Aber als Pastor so nebenbei ein Buch zu schreiben, lag nicht drin. So kam es zur Idee der Sabbatzeit. Die Gemeinde in Amriswil und sein Pastoren-Kollege Christian Stricker müssen noch bis November auf Paul und Margrit verzichten. Wir besuch-ten sie in Valbella und sprachen mit Paul Amacker über die Sabbatzeit.

Chrischona-Panorama: Was sagten die Gemeinde und Ihr Kollege zu der Idee einer Sabbatzeit?Paul Amacker: Zuerst sprach ich mit Christian über meinen Wunsch nach einer sechsmonatigen Sabbatzeit. Versuch es doch mit drei Monaten, sagte er. Aber mir war klar: Wenn ich aussteige, dann für ein halbes Jahr, nicht kürzer. Da sagte er, er stehe dahinter. Ich schrieb ein Konzept, wie ich mir Ablauf und Finanzierung der Sabbatzeit vorstellte. Die Leitung der Chrischona-Ge-meinden Schweiz prüfte es und gab ihr OK. Und schliesslich stand auch die Gemeindeleitung einstim-mig dahinter. Als Pastor hat man 14 Tage und 1000 Franken im Jahr Anspruch auf Weiterbildung. Ich konnte zwei Jahre rückwirkend und zwei Jahre im Vo-raus meine Weiterbildungszeit in Anspruch nehmen, zusammen mit den Ferien kamen wir auf viereinhalb Monate. Die restlichen eineinhalb Monate sind unbe-zahlter Urlaub.

«Ich habe gemerkt, wie viel Adrenalin in meinem Leben steckt. Die ersten Wochen waren wie ein Entzug. Ein halbes Jahr keine Verpflichtungen – daran muss man sich erst einmal gewöhnen.»

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umschrieben, was das Ziel sein sollte, wie viel ich am Tag studiere und welche Projekte ich verwirklichen wollte. Aber auch mit dem guten Ratschlag der Gemein-deleitung: Du bist nicht verpflichtet, das Buch fertig zu schreiben; du arbeitest daran, das ist auch alles.

Worauf sollte man bei einer Sabbatzeit achten?Amacker: Es ist nicht hilfreich, wenn eine Sabbatzeit bloss eine Verschiebung von Aktivitäten ist. Sie sollte wirklich etwas anderes sein. Sabbat bedeutet ja, ich stop-pe das normale Arbeiten und nehme mir eine Zeit mit Gott. Für mich ist die Sabbatzeit sehr wichtig, um mit Gott in einer anderen Art Beziehung stehen zu können. Dafür braucht man einen Ort, an dem das möglich ist. Eine längere Sabbatzeit zuhause im gewohnten Umfeld zu verbringen, funktioniert meiner Meinung nach nicht. Und es ist gut, wenn man nicht planlos oder ziellos in eine Sabbatzeit geht. Wobei sich mein Ziel im Laufe der Sabbatzeit auch verändert hat. Zunächst wollte ich ein theologisch-wissenschaftliches Buch schreiben, eine Doktorarbeit in Buchform. Die erste Krise hatte ich schon am Anfang, als ich versuchte, genauer zu umschreiben,

was ich jetzt mache. Ich merkte, ich bin nicht motiviert, ein solches Buch zu schreiben. Das Thema bleibt, aber ich schreibe jetzt ein eher autobiographi-sches Buch. In einer Sabbatzeit muss man auch flexibel sein.

Man erlebt auch Höhen und Tiefen. Gab es andere Krisen?Amacker: Man muss es aushalten, mit sich allein auszukommen. Man hat ja sonst immer was zu tun, zu entscheiden. Auf einmal ist man mit sich allein. Das ist gar nicht so einfach. Man wird mit Dingen konfrontiert, vor denen man am liebsten in die Aktivität des Alltags fliehen würde. Auch in der Sabbatzeit kann man diesen entfliehen, wenn man will. Das schöne aber ist: Man hat die Zeit, sich der Sache zu stellen.

Werden Sie verändert nach Amriswil zurückkehren?Amacker: Ich werde zurückkommen wie ich eben zurückkomme. Da wird Veränderung sein, aber vielleicht nicht die, die man erwartet. Die eigenen Erwartungen und die der anderen musste ich ablegen, Gott geben und sagen: Ich bin für ein halbes Jahr freigestellt und will mich bewusst nicht von irgendwelchen Erwartungen in die Knechtschaft nehmen lassen. In mir spüre ich Veränderung. Die persönliche Beziehung zu Gott ist für mich tiefer geworden und wird hoffentlich auch so bleiben. Ich bin mir wohl bewusst, dass manches wieder anders wird, der Zugzwang des Alltags mich einholen wird. Trotzdem wird manches anders.

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Ein Grund für eine Sabbatzeit kann auch sein, dass man nach ein paar Jahren im Job ausgebrannt, kraftlos ist, und man durch eine Sabbatzeit wieder Kraft und Motivation schöpfen möchte. Ist es bei Ih-nen so?Amacker: Bei mir ist das überhaupt nicht der Fall. Ich würde das trennen. Wenn man kraftlos, unmotiviert oder gar ausgebrannt ist, braucht man eine andere Art von Auszeit. Dann braucht man Begleitung. In diesem Fall würde ich niemanden alleine losziehen lassen, denn das könnte für denjenigen gerade Gift sein. Eine Sabbatzeit, in der man sich aus einer gesunden Haltung heraus neu orientiert, kann aber ein Schlüssel sein, um Burnouts zu vermeiden. Die bräuchte es gar nicht. Ein Burnout ist ja ein ständiges Überfordertsein. In einer Sabbatzeit kann ich mich neu orientieren, neu Mut fas-sen, bestimmte Dinge anzugehen. Es ist sicher gut, auch das in Begleitung zu tun und nicht der einsame Krieger zu sein. Ich treffe mich auch hier regelmässig mit meinem Seelsorger.

Die Gemeinde ermöglicht Ihnen ein Sabbathalbjahr. Wie ist es bei Menschen, die sich in der Gemeinde ehrenamtlich engagieren – da wäre es doch auch notwendig, dass eine Gemeinde darauf achtet, dass der eine oder andere sich in dem Dienst für die Ge-meinde nicht überfordert.Amacker: Diese Gefahr besteht. Im Ältestenrat in Am-riswil möchten wir so planen, dass wir genug Leiter ha-ben, damit wir zwischendurch einem Leiter eine Sabbat-zeit geben können oder ein Ältester ein Jahr lang sein Amt ablegen kann. Aber ohne, dass er gleich den Ab-schied nehmen muss und man ihn dann plötzlich nicht mehr in der Gemeinde antrifft. Das würde vielen helfen, zur Ruhe zu kommen und sich neu zu orientieren.

Ich sage jetzt vielleicht etwas Gefährliches: Ich emp-finde, dass in der Schweiz und vielleicht auch in Deutschland die Dankbarkeit füreinander nicht wirk-lich zum Tragen kommt. Über Erwartungen und Ent-täuschungen redet man eher. Unsere Gemeinden leiden oft, weil wir verlernt haben, einander zu danken und jemandem zum Beispiel eine Sabbatzeit zu gönnen. Diese Sabbatzeit empfinde ich als einen riesigen Dank von unserer Gemeinde in Amriswil. Und es motiviert mich, der Gemeinde weiter zu dienen. Man könnte Meilen vorwärts kommen, wenn man einander mehr in diesem Sinne hilft. In Kanada zum Beispiel gab es jedes

Links: Paul Amacker sitzt während des Sabbathalbjahrs so gut wie jeden Tag am Schreibtisch. Dort arbeitet er an einem Buch. Rechts: Ausgleich vom Schreiben und Studieren: Paul erneuert den mit Steinplatten ausgelegten Platz vor dem Haus in Valbella.

ZUR PERSONPaul Amacker (59) ist seit 2000 Pastor in der Chrischona-Gmeinde Am-riswil. er ist seit 1975 mit Margrit verheiratet, sie haben zwei erwachsene Kinder und ein enkelkind. Der gelernte bauschlosser besuchte von 1975-1978 die bibelschule Walzenhausen und war in der Gemiendeaufbauarbeit in Österreich und der Schweiz aktiv. 1983 ging er als Lehrer zurück an die bibelschule Walzenhausen und wurde später deren Leiter. 1990 wanderte die Familie Amacker nach Kanada aus. Dort studierte Paul nochmal, mach-te den Master in theologie und war als Pastor tätig.

Jahr einen Pastor-Appreciation-Day. Einmal im Jahr überlegte sich die Ge-meinde, wie sie dem Pastor dankt.

Das betrifft sicher auch ehrenamtliche Mitarbeiter…Amacker: Richtig. In Kanada habe ich damit begonnen, in persönlichen Briefen Gemeindemitgliedern zu danken, dass es sie gibt und sie da sind. Ich habe Leute getroffen, bei denen mein Brief am Kühlschrank heftete. Sie merkten, dass ich an sie denke und schätze, was sie tun. Dafür möchte ich mir mehr Zeit nehmen, wenn ich zurück bin. Das ist ein Ergebnis dieser Sabbatzeit. Während des Buchschreibens ist mir bewusst geworden, wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu zeigen. Im Buch wird dies auch ein wichtiger Teil sein.

Ich bin gespannt auf Ihr Buch. Wann wird es erscheinen?Amacker: Das Schreiben ist gut für mich, ich verarbeite in dem Buch vie-le Erlebnisse und Erfahrungen. Ob es je gedruckt wird, ist völlig offen.

Zum Schluss: Was ist Ihr bisher schönstes Erlebnis in der Sabbatzeit?Amacker: Das Schönste in diesem Sabbathalbjahr ist das Sabbathalbjahr. Jeden Morgen aufstehen zu können und zu sagen: Gott, ich danke dir, dass ich diese Zeit so geniessen kann. Das ist das Schönste. //

«Es ist nicht hilfreich, wenn eine Sabbat-zeit bloss eine Verschiebung von Aktivitä-ten ist. Sie sollte wirklich etwas anderes sein.»

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Wo füllt ihr eure Energietanks?Wie und wo füllst du deine Energietanks? Gibt es einen Ort, an dem du dich aus dem Alltag ausklinkst? Und was wür-dest du Menschen empfehlen, die sich darum sorgen, das feuer und die Motivation im Beruf, in der Gemeinde oder im Glauben nicht zu verlieren? Das fragten wir drei Mitarbeiter der Pilgermission auf St. Chrischona. Hier ihre Antworten:

Josefine freidl (52), Leiterin Hauswirtschaft:Die Gründe dafür, dass Menschen ausbrennen, sind so verschieden wie die Menschen selber. In meiner Ver-wandtschaft ist das Thema «Burnout» schon seit eini-gen Jahren präsent, wir haben als Familie schon grosse Sorgen durchlebt. Marianne Karwohl hat in einem ih-rer Bücher geschrieben: «Ein Problem lösen kann auch heissen, sich von einem Problem zu lösen.»

Mein Beruf ist für mich Berufung. Ich weiss, dass Gott mich hier an diesen Platz gestellt hat. Mit diesem Wissen und meinen Gaben übernehme ich die Verant-wortung, mit Mitarbeitern und Aufgaben gewissenhaft umzugehen. Aber ich weiss und habe schon oft erlebt, dass Gott über allem steht. Manche Probleme, oft hin und her gewälzt und doch keine gute Lösung gefunden, haben sich auf eine Art und Weise gelöst, dass ich wusste: Das war nicht mein Verdienst, da hat Gott ein-gegriffen. Diese Erfahrungen ermutigen mich, zu mei-

Manfred Wolf (49), Dozent am Theologischen Seminar St. Chrischona:Ich versuche möglichst die Balance zu halten zwischen Anspannung und Entspannung, arbeitsreichen Zeiten und Erholungsphasen. Mein Ziel ist dabei, die Zeit gut zu planen und die zu erwartenden Herausforderungen hinsichtlich ihrer Intensität zu erkennen. Dadurch möchte ich vermeiden, dass die gefühlte Anzeige mei-nes Energietanks plötzlich auf Reserve steht.

Wichtig ist mir das Bewahren von schönen Erfahrun-gen und ermutigenden Erlebnissen. Die Erinnerung an solche «Edelsteinmomente» hilft mir, spannungsreiche und anstrengende Zeiten besser zu bewältigen.

Vom Alltag ausklinken und erholen kann ich mich am besten gemeinsam mit meiner Familie in einem Um-feld, in dem meine Familie und ich so willkommen sind, wie wir einfach sind.

Michael Bissegger (32), koch:Um meine Tanks zu füllen, nehme ich mir immer wie-der kleine «Oasen in meinem Alltag», um mich neu auszurichten. Solch eine Oase kann der Sport sein – ich gehe regelmässig klettern – oder eine 15-Minuten-Pau-se, in der ich mich hinlege. Diese Zeiten brauche ich, um mich innerlich regenerieren zu können. Geistlich tanke ich auf, indem ich mich darauf besinne, dass Gott mich bedingungslos liebt und ich angenommen bin.

nen Grenzen zu stehen und auch einmal nein zu sagen oder Hilfe anzunehmen. Ich versuche auch abzuschät-zen, wo ich Aufgaben weitergeben kann. Ich übe das Loslassen, was mir nicht immer leicht fällt. Ich bin Per-fektionistin und versuche manchem mit Humor zu be-gegnen. Mir ist wichtig, dass ich aufmerksam durch den Tag gehe und mir Gottes Gegenwart und Grösse bewusst ist.

In der Natur kann ich gut abschalten. Meist gehe ich mit den Nordic Walking-Stöcken los, höre Anbetungs-lieder oder geniesse die Ruhe und halte Zwiesprache mit Gott. Das hilft mir, den Kopf wieder frei zu bekom-men und mich und mein Tun im richtigen Verhältnis zu sehen. Zeit mit meinem Ehemann, unseren Kindern und dem Enkelkind oder Freunden zu verbringen, gute Gespräche führen und gemeinsame Unternehmungen bilden einen wichtigen Lebensbereich neben meiner Arbeit. //

Ich halte es für wichtig, dass ich mir meiner eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewusst bin. Ein Leben in andauernder Überforderung scha-det nicht nur mir selbst, sondern be-trifft auch stark die Menschen in meinem Umfeld. Wichtig ist der Mut einmal «Nein» zu sagen, sich abzu-grenzen und es nicht jedem Recht machen zu wollen. Es bewährt sich auf Dauer nicht, wenn ich mich für jeden und jedes verantwortlich füh-le. Dazu versuche ich Prioritäten zu setzen: Was ist wirklich wichtig, und was drängt sich einfach nur auf? Es bewährt sich Beratung in Anspruch zu nehmen, um eine Aussensicht in die Planung des Alltags einzubezie-hen und um Korrekturen vornehmen zu können. //

Damit man nicht ausbrennt und die Motivation bei-spielsweise für den Beruf nicht verliert, ist es wichtig, einen Prozess gehen zu wollen, bei dem man den emoti-onalen Stress im Innern immer mehr abbauen kann. Gerade in unserer leistungsorientierter Gesellschaft müssen wir lernen, uns selber wahrzunehmen – um zu erkennen, was uns gut tut und was nicht. Wenn dies ge-schieht, kann man sich besser abgrenzen, um wieder mit neuer Kraft den Alltag angehen zu können. //

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unterstützt • messianische Juden • arabische Christen

arbeitsgemeinschaft für das messianische zeugnis an i

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ert • Versöhnungsarbeit

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Unterstützung von messianischen Juden und arabischen Christenamzi, Hauinger Str. 6, D-79541 Lörrach

BLZ 683 500 48 / Kto. 1017730

amzi, Postfach, CH-4153 Reinach BL 1 Postfinance Kto. 40–33695–4

[email protected] 0041 (0)61 712 11 38

Zeitschrift focus israel    per E-Mail   per Post

Gebets-E-Mail wöchentlich   monatlich

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Apostelgeschichte liveHatim und Renate Jiryis leiten eine ara-bische Gemeinde im Norden Israels. Bei einem Gemeindewochenende mit 130 Teil-nehmern erlebten sie Gottes mächtiges Wirken. Zwei Frauen wurden von Ohren-leiden mit damit verbundenem Schwindel und Schlafstörungen geheilt. Ein Ehepaar und ihre Tochter, die zum ersten Mal mit dabei waren, vertrauten ihr Leben Jesus an. Ein Höhepunkt war die Taufe von zwei Frauen am Samstagabend im Schwimm-becken des Hotels.Am Abreisetag wurde die Schlussver-sammlung unterbrochen, weil jemand in den Saal stürzte und rief: „R. ist vom Balkon gestürzt und liegt auf der Stras-se!“ Die ganze Gemeinde lief nach draus-sen. Tatsächlich hatte sich der Sohn des neubekehrten Ehepaares, ein überzeugter Atheist, vom Balkon des dritten Stock-werks gestürzt. Eine gläubige Frau war als Erste am Unfallort. Sie beruhigte die Leute, kniete sich auf der Strasse neben dem bewusstlosen Körper nieder und betete. Der Puls war nur noch schwach zu spüren, doch die ganze Gemeinde ging in den Versammlungssaal zurück und rief Gott an. Dann las der Pastor aus Apg. 20,7-12 vor (bitte nachlesen!). Die Gläubigen san-gen Anbetungslieder, gaben Zeugnis über Gottes Tun und brachen das Brot – und der Puls von R. (so bezeugte der Vater) schlug wieder stark, bevor die Ambulanz eintraf. Im Krankenhaus angekommen, konnte der Arzt nicht glauben, dass dieser junge Mann vom dritten Stock heruntergefallen war und noch lebte. Er hatte sich „nur“ das Becken und einen Arm gebrochen.

Schon in den ersten Wochen meines Theo-logiestudiums bekam ich von einem der Professoren die Zeitschrift „Friede über Isra-el“ überreicht und empfohlen. Damals wur-de ich darauf aufmerksam gemacht, dass Jesus und das jüdische Volk zusammen gehören, dass Menschen aus diesem Volk in ihm ihren Messias erkennen – wenn auch bislang erst eine Minderheit. Diese mes-sianische Bewegung habe ich inzwischen in Israel und anderen Ländern bei vielen Begegnungen kennen gelernt. Als Pfarrer der badischen Landeskirche war es mir ein Anliegen, dass Christen diese Bewegung wahrnehmen und wertschätzen – durch persönliche Begegnungen mit Gästen in der Gemeinde und auch vor Ort in Israel. Nun bin ich zum theologischen Leiter der amzi berufen worden und darf mich ganz diesem Anliegen widmen. Nicht vergessen will ich dabei die arabischen Christen in Israel und in den palästinensischen Ge-bieten. Sie haben einen schweren Stand mitten in den Auseinandersetzungen des sich zuspitzenden Nahost-Konflikts.

Wir brauchen einanderBei einem Gebetstag von einigen Hun-dert messianischen Juden und arabischen Christen in Nazareth gab der jüdisch-mes-sianische Pastor Israel Harel einen inte-ressanten Gedankenanstoss weiter: „Gott machte keinen Fehler, als er Juden und Araber gemeinsam in dieses Land stellte. Wie Mann und Frau sehr verschieden sind, aber vor Gott den gleichen Wert haben und sich ergänzen können, so brauchen wir, Juden und Araber, einander, um uns gegenseitig zu ergänzen. Jedes der beiden Völker hält den Schlüssel zur Heilung des anderen in der Hand. Welch grosse Kraft geht davon aus, wenn beide zusammen dem Herrn dienen und somit ihrem Land Heilung bringen.“

Herzliche Einladung zum Einsetzungsgottesdienst von Martin Rösch als theologischer Leiter der amziSo 23. Oktober 2011, 10.00 Uhr, auf St. Chrischona

Gerne berichte ich in Gemeinden im Rah-men von Gottesdiensten und anderen öf-fentlichen Veranstaltungen vom aktuellen Geschehen im Nahen Osten und über die jüdischen Wurzeln des christlichen Glau-bens. Die Schriften des Neuen Testaments stammen überwiegend von Jesus-Nach-folgern aus dem jüdischen Volk und sind durch und durch geprägt von hebräischem Denken. Neugierig geworden? Ich freue mich

über Einladungen zu Vor-trägen und Predigten.

Martin Rösch, theolog. Leiter der amzi

Neuer theologischer Leiter

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ImpulsImpuls

«… wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hän-de sind voll Blut.» (Jesaja 1,15b)

Das Gerichtswort, das der Prophet Jesaja dem Volk Israel im Auftrag Gottes weitergibt, ist ein erschreckendes Wort: Obwohl viele Israeli-ten Gott im Gebet anrufen, bleibt Gott stumm. Der Grund: «denn eure Hände sind voll Blut.» Offenbar war die Ehrfurcht vor Gott und seinen Geboten im Volk Gottes so geschwunden, dass auch der Res-pekt vor den Mitmenschen und ihren Rechten verloren gegangen war: Die Menschen lebten ihren Egoismus aus und gingen dabei buchstäblich «über Leichen». Die Würde des Menschen, ja sogar sein Leben wurde mit Füssen getreten. Wenn die Gebote Gottes so schamlos missachtet werden, werden Frömmigkeit und Gebet zur Farce, ja sogar zu einer Beleidigung Gottes.

Ich muss bei diesem Jesajawort immer an unsere heutigen Wohl-standsgesellschaften denken: Wir leben in Mitteleuropa in einem nie da gewesenen Wohlstand. Doch dieser Wohlstand ist teuer erkauft: Er ist Frucht einer rücksichtslosen «Selbstverwirklichung» auf Kos-ten anderer. Es ist uns meist nicht bewusst, dass die zum Lebenskon-zept vieler Menschen gewordene Selbstverwirklichung hohe Opfer fordert! In den Ländern Mitteleuropas werden jährlich Zehntausen-de und Hunderttausende von ungeborenen Kindern auf dem Altar der Selbstverwirklichung geopfert: Sie stehen den Lebensentwürfen ihrer Mütter und Väter im Weg und müssen die Ablehnung ihrer Eltern mit dem Leben bezahlen. Besonders traurig ist dabei das Schweigen vieler Christen: Es sind allzu wenige, die noch öffentlich ihre Stimme für die ungeborenen Kinder erheben. Beim «Marsch für das Lebens», der am 18. September wieder in Berlin und Zürich stattfand, waren es gerade 2200 (Berlin) bzw. 1500 Christen (Zü-rich), die für die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens eintraten und dafür in Kauf nahmen, dass ihnen von Gegendemonstranten blinder Hass und (in Zürich) sogar Gewalt entgegenschlug! Diesen wenigen Demonstranten stehen die Millionen Bürger entgegen, die sich an den rechtstaatlich und demokratisch (in der Schweiz sogar durch Volksabstimmung) sanktionierten Kindermord «gewöhnt» haben und verstummt sind. Auch in den christlichen Gottesdiensten wird dieser Opfer nicht gedacht, weil auch die Christen sich weitge-hend daran gewöhnt haben, dass jährlich ein beträchtlicher Teil der nachwachsenden Generation getötet wird.

Doch was sollen wir tun? Die Botschaft des Propheten Jesaja ist eindeutig: Ein radikales (d.h. an die Wurzel gehendes) Umdenken ist angesagt: «Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus mei-nen Augen, lasst ab vom Bösen!» (Jesaja 1,16). Der leichtfertige Umgang mit der Sünde soll einer neuen Ehrfurcht vor Gott und sei-nen heiligen Geboten weichen, damit ein neuer Respekt vor der Würde und dem Lebensrecht eines jeden Menschen entsteht und eine neue, leidenschaftliche Hinwendung zu dem Gott, der es nur gut mit uns Menschen meint und uns in Jesus Christus Vergebung und einen Neuanfang schenken will. Dieser Gott wartet darauf, dass wir seiner Einladung folgen:«So kommt denn …, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiss werden!» (Jesaja 1,18)

Dr. Werner Neuerist Dozent für systematische Theologie am Theologischen Seminar St. Chrischona

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Gehen wir über Leichen?

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St. ChrischonaEin neues Dach für die Eben-Ezer-Halle

Projektspende

Für tausende von Chrischona-Studenten war und ist die Eben-Ezer-Halle auf St. Chrischona ein Stück ihrer Geschich-te. In dieser Halle wurden sie ordiniert und zum Dienst einge-segnet oder haben sogar in einem der Zimmer im Unterge-schoss gewohnt.

Seit geraumer Zeit ist klar, dass das Dach saniert werden muss. An einigen Stellen regnet es sogar schon herein. Die Dachkonstruktion nimmt Schaden.

Um diesen Zerfallsprozess aufzuhalten und das Dach zu sa-nieren, brauchen wir Unterstützung. Die Gesamtkosten be-laufen sich auf CHF 150’000.

Das Gebäude ist ein eingetragenes Denkmal. Ein höchst schützenswertes Objekt, findet die Kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt und beteiligt sich mit 15 Prozent an den Kosten.

Wollen auch Sie dazu beitragen, dass die Eben-Ezer-Halle wieder mit gutem Gewissen genutzt werden kann? Dann unterstützen Sie dieses Projekt und benutzen Sie dafür den hier eingehefteten Einzahlungsschein. Herzlichen Dank!

Das Wasser, das duch das undichte Dach gelangt, hinterlässt seine Spuren.

komplett aus Holz: die besondere konstruktion der Eben-Ezer-Halle.

Einzigartig: Ein Gebäude solcher konstruktion gibt es nur noch ein oder zwei weitere Male in der Schweiz – deshalb steht es auch unter Denkmalschutz.

Zur Geschichte der Eben-Ezer-Halle

CLAUDIUS BUSER

Dieser massive Holzbau wurde 1890 zum 50. Jubiläum der Pilger-mission als Konferenzhalle mit Empore erbaut und diente mit den rund 500 Sitzplätzen bis 1992 als Konferenz- und Versammlungs-raum. Hier wurden über 100 Jahre lang die «Brüder» ordiniert und zum Dienst eingesegnet. Bis in die 1990er Jahre wohnten im Unter-geschoss Brüder in sehr einfachen Zimmern. In der ersten Zeit wurde ein Vorraum als erste «Kaffeehalle» benutzt. Heute ist das Gebäude innen und aussen denkmalgeschützt und renovationsbe-dürftig, daher nur selten in Gebrauch. Der Name geht auf den Bi-belvers aus 1. Samuel 7,12 zurück: «Da nahm Samuel einen Stein und setzte ihn zwischen Mizpa und Sen und hiess ihn Eben-Ezer und sprach: Bis hierher hat uns der Herr geholfen.»

Schon 1885 wurde die Idee aus der Mitte der ehemaligen Semi-naristen bei der Julikonferenz geboren, dass doch die früheren Zöglinge (heute spricht man von Absolventen oder Alumnis) Geld zusammen legen sollten, damit man eine grosse Halle habe, um die Versammlungen im Sommer nicht mehr im Freien durchführen zu müssen. Man könne auch die Wäsche darin aufhängen. Drei Jahre später wurde dieser Gedanke nochmals dem Komitee vorgelegt. Dies freute sich, dass aus den Kreisen der früheren Absolventen so eine Idee kam und stimmte zu, falls die nötigen Mittel bis 1889 zu-sammen wären. Im Juli 1889 waren so 18’500 Franken zusammen. Nun wurde rasch gehandelt.

Schon im August wurde das Untergeschoss in Angriff genommen und am 7. März 1890 konnte der Dachstuhl aufgerichtet werden. Man baute die Halle aber nicht nur für 500 Leute, sondern für 2’000. Im Untergeschoss war ein grosser Keller, daneben ein breiter Gang, der bei Festen zur Essensausgabe gedacht war und rasch als Kaf-feehalle eingerichtet werden konnte. Im Norden befanden sich sieben grosse Gastzimmer mit den Namen: Bethel, Salem, Emmaus, Bethanien, Mizpa, Elim und Sunem. Mit speziellen Spenden konnten die Zimmer eingerichtet werden. Auf den ersten Sonntag im Juli 1890 war das Gebäude fertig. //

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St. Chrischona

elle Freiheit hat insofern immer auch eine geistliche Komponente. Es geht um die Freiheit «für Gott» und somit um Verfügbarkeit für ihn. Diese darf nicht eingeschränkt werden durch Schulden.

Es geht aber auch um eine Vorbildfunktion der Pilgermission St. Chrischona. Was es bedeutet, wenn Länder, aber auch Private sich überschulden, sieht man in den Medien aktuell zur Genüge. Dass es dem Werk möglich war, die eigenen Schulden von CHF 20.5 Mio. im Jahr 2001 auf CHF 8.6 Mio. per Ende 2010 zu reduzieren, stimmt uns dankbar gegenüber Gott. Es ist aber auch die Frucht von Menschen, die bereit waren, hier Verantwortung zu übernehmen und manch-mal auch unpopuläre Entscheide zu treffen. Damit war und ist es weiterhin möglich, die Pilgermission auf den Weg zur finanziellen Freiheit zu führen. //

Patrik Senn, ControllerKontakt: [email protected]

Budgetprozess beginntZurzeit erarbeiten wir das Budgets für das nächste Jahr. Die Eckda-ten dafür wurden vom Leitungsteam festgelegt. Nun sind alle Kos-tenstellenleiter dabei, die Erträge und Kosten ihres Bereichs zu planen. Die Herausforderung besteht darin, die richtige Balance zu finden, zwischen sinkenden Spendenerträgen, stagnierenden Stu-dienerträgen, der Möglichkeit neue Erträge zu generieren und auf der anderen Seite den Aufwand, soweit möglich, nicht zu vergrös-sern. //Walter Stauffacher, Geschäftsführer

Unser Umgang mit finanzen

Aktuelle Spendensituation

An dieser Stelle soll die in der letzten Ausgabe begonnene Serie zum Umgang mit Finanzen fortgesetzt werden. Die Pilgermission äussert sich nicht zum ersten Mal zu diesem Thema. Bereits im Jahr 2007 wurden in der Broschüre «Chrischona – Gut mit den zukünfti-gen Herausforderungen umgehen» einzelne Themen im Umgang mit Geld besprochen. Sie sollen hier in Erinnerung gerufen und aktuell dargestellt werden.

Zweiter Grundsatz: SchuldensanierungWir wollen die Schulden des Werkes abbauen, weil wir überzeugt sind, dass Gott das segnet. Schulden geben dem Geld seine Macht, indem sie den Schuldner vom Gläubiger abhängig machen. Der Gläubiger hat Macht über den Schuldner; er kann Ansprüche stel-len. Das schränkt die Handlungsfreiheit ein. Ja, es kann im Extrem-fall zu einer völligen Unfreiheit führen. Nun hat uns Gott aber zur Freiheit berufen, nicht zu neuer Knechtschaft (Galater 5,1). Finanzi-

Die positive Nachricht: Aufgrund zweier Legate in Höhe von insge-samt CHF 108’000 wurde das monatliche Spendenbudget im August um CHF 33’000 übertroffen.

Die negative Nachricht: insgesamt liegen wir per Ende August immer noch 24% unter dem Budget. Konkret fehlen uns aktuell CHF 530’000. Von den für das gesamte Jahr budgetierten 3,9 Millionen Gaben haben wir per Ende August 1,67 Millionen (Spenden und Legate) erhalten (siehe Grafik). Dafür danken wir Ihnen ganz herz-lich und freuen uns, auch weiterhin auf Ihre Solidarität und Unter-stützung im Gebet als auch finanziell zählen zu dürfen.

Monatliche Spenden 2011 Spendenstand Ende August

fehlbetrag gegenüberBudget Ende August

CHf

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St. Chrischona

CHRISCHONA 5/2011

Wir brauchen die Zukunft nicht zu fürchten oder zu verdrängen – wir können sie lieben. Das Motto «Die Zukunft lieben» stand über der ersten Innovationsmes-se, die am 10. September auf St. Chrischona stattfand. 20 Aussteller präsentierten ihre Projekte und Produkte. Die Messe zog mit 80 Besuchern weniger Menschen an, als erwartet. Bei der Messe war vor allem vernetzen an-gesagt. Der grosse Saal im Chrischona-Zentrum wurde zu einem Ort, an dem sich Menschen mit Ideen begegneten, an dem man sich Gedanken machte darüber, wie man die Zu-kunft positiv gestalten kann. Denn die Zukunft lieben heisst, sie zu gestalten. Und was ist daran innovativ?

MICHAEL GROSS

Innovation kommt von «Novum», dem lateinischen Wort für etwas Neues, erklärte Direktor Dr. Markus Müller, Schirmherr der Mes-se, zu Beginn des Tages: Neues wird hinein verpflanzt in Beste-hendes. «Die grösste Innovation dieser Weltgeschichte war Je-sus», sagte er, «der in diese Welt kam, um unsere Beziehung zum Schöpfer, dem Vater im Himmel, wieder herzustellen.» Trotzdem sei Innovation nicht gerade ein Lieblingswort von uns Christen, zumindest in den letzten Jahrzehnten. So wird der Pietismus als eher bewahrend und der Tradition behaftet wahrgenommen; dabei war der Pietismus in den Anfängen sehr innovativ, be-tonte Markus Müller. So war beispielsweise Christian Friedrich Spittler, der Gründer der Pilgermission, äusserst innovativ. Markus Müller: «Spittler verfügte über drei Fähigkeiten: Er erfasste die Bedürftigkeit der Zeit, schmiedete dementsprechend Pläne und blieb hartnäckig bis zur Vollendung derselben.»

Die Grundmotivation ist entscheidendSpittler war innovativ in dem Sinne, wie es die Veranstalter der Messe verstehen. «Innovativ ist, was Menschen weiterbringt», sagt Projektleiter Patrik Senn, «also zum Beispiel was Gerechtigkeit schafft, was Freiheit stärkt, was Menschen hilft.» Die Grundmotiva-tion ist entscheidend. Das war auch Tenor bei einer Podiumsdiskus-sion mit Persönlichkeiten aus der Region Basel:

Willy Surbeck, Chefredakteur von Telebasel, als Jugendlicher in einer Chrischona-Gemeinde aufgewachsen, sagte: «Die Menschen sollen etwas davon haben, dass ich unternehmerisch tätig bin». Für Michael Basler, Geschäftsführer der Freien Evangelischen Schule Lörrach, sei für die Zukunft das Beste, «wenn man alles in die

Kinder investiert». Er wisse aber auch, dass Innovatio-nen an Personen gebunden seien – die Herausforderung be-stehe darin, dass wenn diese Personen abtreten, innovative Ideen nicht nur bürokratisch weiterverwaltet werden, sondern weiterhin Neues entstehen kann. Robert Roth, der in der ‘job factory’ in Basel 300 Jugendliche begleitet, ist der Meinung, dass es «Menschen braucht, die einfach verantwortlich handeln». Seine Forderung für die Gestaltung der Zukunft: «Gründet Unternehmen nach vernünf-tigen Massstäben – ganz einfach.»

Neugierig gewordenDer Tenor: Die Zukunft lieben ist eine Grundhaltung, wie wir mit der Zukunft umgehen. Und es gilt, in vielen kleinen Schritten Visionen umzusetzen. Im Raum Basel – der ‘Regio Basiliensis’ – will die Inno-vationmesse eine Plattform sein, um Menschen zusammenzubrin-gen und sie in diesem Anliegen zu stärken. «Es war enorm, wie neugierig man aufeinander war, die Vision und Dienstleistung des anderen kennenlernen und teilen wollte», sagte Dorothea Gebauer, Mediensprecherin der Pilgermission und Mitglied der Projektgrup-pe. Die Idee, St. Chrischona zu einem regionalen Innovationszent-rum zu machen, habe durchaus Zukunft. «Viele Aussteller haben angebissen und wollen mit uns weiter gehen», sagte Dorothea Ge-bauer. «Man ist neugierig geworden, was hier auf dem Chrischona-Berg so alles geht.» //

Das Presseecho auf die Innovationsmesse können Sie nachlesen unter: www.innovationsmesse.ch

PRESSEECHO

Innovativ ist, was Menschen weiterbringt

Podiumsgespräch (von links): Direktor Dr. Markus Müller, Michael Basler (freie Evange-

lische Schule Lörrach), Robert Roth (‘job factory’ Basel), Moderator Guido Neidinger

(Chefredakeur ‘Die Oberbadische’) und Willy Surbeck (Chefredaktor ‘Telebasel’).

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Chrischona-Gemeinden Schweiz

Wahl des neuen Leiters am 19. NovemberNach der Wahl von René Winkler zum neuen Direktor der Pilgermis-sion muss der Verein Chrischona-Gemeinden Schweiz einen neuen Leiter wählen. Der Vorstand hat diese Frage bereits intensiv bear-beitet und informierte an den Mitarbeiterkonferenzen vom 8. und 13. September über das Vorgehen und seinen Kandidaten. Die Wahl des neuen Leiters wird in der Delegiertenversammlung vom 19. November stattfinden. Dieser wird sein Amt voraussichtlich im Ja-nuar antreten.

Info: Im nächsten Chrischon-Panorama wissen wir mehr und werden den neuen Leiter der Chrischona-Gemeinden Schweiz vorstellen.

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Page 20: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

20 CHRISCHONA 5/2011

Gemeinde

Graffiti für Gott – eine Gemeinde macht auf sich aufmerksam

Die Stadtmission in Rüsselsheim liess durch einen Graffitikünstler zwei Garagen an einer kreuzung mit dem Motto der Ge-meinde bemalen: Gott ist näher als du denkst. Die Gemeinde mit etwa 40 Gottesdienstbesuchern will damit mehr auffallen. Ihr Ge-meindehaus liegt etwas versteckt in einer Sackgasse. Am 4. September feierte die Gemeinde ausserdem ihr erstes Strassenfest, um auch die Nachbarn dazu einzuladen. Das schöne Wetter hielt leider nur bis 14 Uhr an, danach setzte strömender Regen ein, gerade als eine Kurzandacht beginnen sollte. Das Programm wurde kurzerhand im Haus der Stadtmission fortgesetzt. Das Positive daran: So lernten die Gäste dann gleich auch die Gemeinderäume kennen. //

Deutschland

Tag für frauen: Von Pippi Langstrumpf und Maria-Männernknapp 420 Besucherinnen kamen am 18. September zum «Tag für frauen», veranstaltet vom Chrischona-Gemeinschaftswerk (CGW) und der Evangelischen Stadtmission Giessen, in die kon-gresshalle nach Giessen. Die Referentin Christina Brudereck und der Pianist Benjamin Seidel «beflügelten» die frauen.

ROSEMARIE ARNOLD

In ihrem Erzählvortrag am Vormittag mit dem Titel «Mut, Mutter, am Muttesten» berichtete die aus Essen stammende Theologin und Autorin Christina Brudereck von bekannten und unbekannten Frau-en, die auf ihre Art Geschichte schrieben und sie selbst sehr ge-prägt haben, darunter auch ihre beiden Grossmütter. «Grossmutter Wilhelmine hatte ihren Mann, zwei Kinder und ihr Augenlicht verlo-ren, aber nie den Glauben und das Vertrauen auf Gott», sagte sie. Jeder Mensch schreibe Geschichte, auch wenn nicht jeder berühmt werde. Wichtig sei dabei, dem Auftrag zu folgen, den Gott einem aufs Herz lege. Sie verwies auf Frauengestalten der Bibel wie Es-ther, die mutig gegen einen König aufbegehrten, und Maria, die Gottes Auftrag annahm, die Mutter Jesu zu werden.

Das Konzertprogramm «Ich habe einen Traum» führte am Nach-mittag das Thema des Tages weiter. Als Duo «2Flügel» trat Christina Brudereck gemeinsam mit dem Pianisten Benjamin Seipel auf. Im Wechsel mit den musikalischen Beiträgen las sie in einer ihr einzig-artigen Sprache Texte über Menschen, die sich Gewalt und Unter-drückung nicht beugten, sondern wirkungsvoll Zeichen für Gerech-tigkeit setzten. Sophie Scholl und ihr Bruder beugten sich nicht der Nazidiktatur, ebenso wenig wie Dietrich Bonhoeffer. Auch von indi-

schen Frauen, die lebend verbrannt werden, weil sie nur Töchter geboren haben, erzählt Christina Brudereck. Und von «Maria-Männern»: Männer wie der Komponist Karl Maria von Weber oder der Dichter Rainer Maria Rilke, die Ma-ria heissen und «Maria nicht nur im Namen, sondern auch Jesus unterm Herzen tragen». Und von Pippi Langstrumpf sollen wir ler-nen «uns die Welt zu machen, wie sie uns gefällt», und nicht nur brav und gehorsam zu sein wie deren Freundin Annika.

Nach anhaltendem Beifall gab es noch eine Zugabe zum Frauen-Liebligsthema «Idealgewicht». «Warum Bewegung? Dafür gibt es doch Ritter Sport», stellte Christina Brudereck fest, «mein Idealge-wicht ist Gleichgewicht». Oder glauben Sie, dass es ein Zufall ist, dass Schokolade sich auf Gnade reimt? //

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So haben sich die Kursteilnehmer etwa bei der sogenannte «Anleitung zum Untätigsein», in der alle mögli-chen Argumente gegen ein Engage-ment in der Armutsbekämpfung aufgelistet sind, ertappen lassen.

Ziel des Just People?-Kurses ist es, am Ende als Kursgruppe aktiv zu werden. So gestalteten die Kleingruppen in der Chrischona Fel-ben-Pfyn einerseits einen weiteren Gottesdienst zum Thema. Ande-rerseits wurde die Aktion «Hilfe für dich» ins Leben gerufen. Ge-meindeglieder wollen dabei den alltäglichen Nöten ihrer Mitmenschen aktiv begegnen. Sowohl wer Hilfe braucht, kann sich melden, als auch wer Hilfe anbieten will.

Weitere Auswirkungen des Kurses waren, dass sich die Teilnehmer intensiv mit ihren Konsumgewohnheiten auseinandersetzten. Barm-herzigkeit gegenüber den Armen zeigt sich nämlich auch in einem Supermarkt: Etwa im Kaufen von Produkten aus fairem Handel. Ins-gesamt differenzierte sich das Missionsverständnis bei einigen Kursteilnehmenden: Gottes Mission ist ganzheitlich. Sie zeigt sich in der Zuwendung zum Menschen, in Tat und Wort. Nicht zuletzt ist denn auch die Armutsbekämpfung ein wichtiger Bestandteil christ-licher Mission: In nicht weniger als 2000 Bibelstellen wird deutlich, dass Gott auf Seiten der Armen und Unterdrückten steht. //

Stefan hochstrasser (30) ist reformierter Pfarrer im Kanton thurgau und freiwilliger Mitarbeiter von StopArmut 2015.

Schweiz

StopArmut in der Chrischona felben-Pfyn«Jesus war sehr viel mehr für die materiell Armen da, als mir bewusst war», so die Rückmeldung einer Teilnehmerin von ‘Just People? – Der StopArmut-kurs’ in der Chrischona-Gemeinde felben-Pfyn. Pastor Elias Vogel erfuhr von der kampagne Sto-pArmut 2015 via Rundbrief der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Jedes Jahr ruft diese kampagne im Oktober dazu auf, einen StopArmut-Sonntag durchzuführen.

STEFAN HOCHSTRASSER

In der Chrischona Felben-Pfyn führte dieser Aufruf zu einer zwei-teiligen Predigtserie: Elias Vogel thematisierte einerseits die globale Armut und andererseits die lokale Armut. Ein Gemeindeglied, das in Frauenfeld eine Gassenküche initiierte, gab zudem Einblick in ihre Arbeit. Gottesdienste zu dieser Thematik hätten allerdings nur ei-nen beschränkten Einfluss, so Elias Vogel. Wichtig sei es, über die grosse Armutsproblematik diskutieren zu können – und vor allem: konkrete Schritte zu unternehmen. So folgten auf die Predigtserie verschiedene Aktivitäten innerhalb der Gemeinde.

Zunächst beteiligte sich die Gemeinde an der sogenannten «Handabdruck-Aktion» der Kampagne StopArmut 2015. 8000 farbi-ge Handabdrücke in der ganzen Schweiz waren ein Zeichen dafür, die weltweite Armutsproblematik anpacken zu wollen. Ausserdem wurden die Gemeindeglieder ermutigt, eine Woche lang nur von Reis und Wasser zu leben. Einerseits bekam man dabei zu spüren, was für viele Menschen dieser Welt jahraus jahrein bittere Realität ist. Andererseits wurde das dabei gesparte Geld gespendet.

Von der Theorie zur PraxisDer ‘Just People?-Kurs’ war ein weiteres Angebot. Zwei Kleingrup-pen absolvierten diesen sechsteiligen Kurs. «Dieser Kurs schafft eine gute Grundlage, bevor man sich konkreten Lösungsansätzen zuwendet», sagt Elias Vogel. Die Diskussionen waren kontrovers und anregend. Es sei den Entwicklern des Kurses gelungen, einem ernsten Thema gerecht zu werden, ohne den Humor zu vergessen.

Die Gemeinde beteiligte sich auch an der sogenannten «Handabdruck-Aktion» der kam-pagne StoppArmut 2015. Die Handabdrücke sind ein Zeichen dafür, das Problem der weltweiten Armut anpacken zu wollen.

MEHR?Just People? – Der StopArmut-kursDer Just People?-Kurs sensibilisiert für die themen Armut und Gerechtigkeit und bietet in sechs Kurseinheiten viele konkrete handlungsimpulse. Das multifunktionale Kursbuch enthält alle Kursinhalte (ausgearbeitete referate und Arbeits-blätter) für die teilnehmer, Vertiefungsartikel zu einzelnen themen und eine Anleitung für Kursleiter. Der Kurs kann von Kirchen, hauskreisen und anderen christlichen Gruppierun-gen und organisationen eigenständig durchgeführt werden.

«Just People? – Der StopArmut-Kurs», Zürich, StopArmut 2015. ringordner, 209 Seiten, ChF 25.00. bestellung unter

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Page 22: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

22 CHRISCHONA 5/2011

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Page 23: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

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Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland

Eine Abstimmung mit folgen

Der Berliner Mediziner Matthias Bloechle brachte den Stein ins Rollen. Er führte illegal drei PIDs durch und erstattete Selbstan-zeige. Nach seinem freispuch im Juli 2010 war eine gesetzliche Regelung der PID unumgänglich. Es wurden drei Gesetzentwürfe erarbeitet. Am 7. Juli stimmte der Deutsche Bundestag dem libe-ralsten zu, das künftig die PID «eingeschränkt erlaubt».

MICHAEL SCHWANTGE

Was ist die Präimplantationsdiagnostik (PID)?Kurzgefasst: Ein medizinisches Verfahren, bei dem ein Baby im Frühstadium seines Lebens (als Embryo) auf Auffälligkeiten im Erb-gut untersucht wird. Dazu ist eine «künstliche Befruchtung» not-wendig. Hierbei werden männliche Samenzellen und eine weibliche Eizelle in der Petrischale im Labor zusammengeführt. Nach erfolg-ter Befruchtung kann eine PID erfolgen. Das Erbgut des Embryos wird auf Auffälligkeiten untersucht, die zu Behinderungen führen. Da immer mehrere Embryonen künstlich gezeugt werden, können die Mediziner quasi auswählen, welcher Embryo der Frau eingesetzt und welcher vernichtet wird.

Wie ist die PID zu bewerten?Bei der PID muss sich der Mensch seine Lizenz zum Leben quasi verdienen, indem er einen Qualitätstest bestehen muss. Aufgrund seines Gesundheitszustandes wird er gewählt oder verworfen. Im Klartext heisst das: Hier wird selektiert. Mediziner unterscheiden nach subjektiven Massstäben über lebenswertes und lebensun-wertes Leben. Die Tötung menschlichen Lebens wird bei der PID nicht nur in Kauf genommen, sondern ist bewusst eingeplant.

Natürlich gibt es «Gendefekte», bei denen die PID für betroffene Paare ein Hoffnungsschimmer darstellt. Aber, so schmerzlich es für Betroffene sein mag: Der verständliche Wunsch nach einem Kind lässt sich durch PID nur realisieren, wenn die willkürliche Unter-scheidung zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben akzeptiert und der als lebensunwert befundene Embryo getötet wird. Dieses selektieren von Embryonen aber kann keine ethische Zustimmung finden. Der Mensch ist Mensch, ob innerhalb oder ausserhalb des Mutterleibes. Er ist geschaffen als Ebenbild Gottes, ob mit oder ohne Behinderung. Und als Gottes Ebenbild ist ihm von

Michael Schwantge (28) ist Ge-meinschaftspastor in der Chrischona-Gemeinde Gambach in hessen. Der gelernte Krankenpfleger studierte von 2004-2009 am theologischen Seminar St. Chrischona (tsc). er ist verheiratet mit Annalena, sie haben einen Sohn. In seiner Abschlussarbeit am tsc befasste er sich mit der Frage der «künstlichen befruchtung» aus der Sicht christlicher ethik.

Mehr dazu im Internet unter www.michael-schwantge.de

ZUR PERSON

seinem Schöpfer selbst unantastbare Würde zugesprochen. Die PID vergreift sich am menschlichen Leben und damit am Schöpfer des Lebens selbst.

Die gesetzliche Zulassung der PID in Deutschland ist ein weiterer Weg, den die «Kultur des Todes» beschreitet. Ist dieses Verfahren einmal legalisiert, wird es auf Dauer kein Halten mehr geben. Die PID wird in den Köpfen vieler so normal werden, wie die Abtreibung für viele längst ist. Der Blick in die Vergangenheit medizinischer Entwicklungen und in die Praxis anderer Länder zeigt: Es gibt kei-nerlei Grund zu der Annahme, dass die (hoffentlich) anfangs eng gesetzten Grenzen einer Zulassung der PID nicht in den nächsten Jahren ausgeweitet werden.

Doch bei allen düsteren Aussichten gibt es einen Grund, weiter-hin für das Leben einzustehen: Jesus Christus! Der Sohn Gottes hat sich am Kreuz mit allen Krankheiten, Schmerzen und Leiden der Menschen identifiziert und das Urteil über jedes betroffene Paar, jeden Menschen mit Behinderung und jedes Selektionsopfer ge-sprochen: Geliebt und würdig zu leben! Deswegen: «Öffne deinen Mund für den Stummen, für den Rechtsanspruch aller Schwachen!» (Sprüche 31,8). //

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Page 24: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

24 CHRISCHONA 5/2011

konferenz für geistliche Erneuerung (kGE)

Tipp: Die kGE als Gemeindefreizeit nutzen

Nutzen Sie die KGE doch als Gemeindefreizeit. Kommen Sie als Ge-

meinde-Gruppe an die KGE, separate Räume stehen für Sie bereit.

«Die kGE ist eine Woche, in der ich

mich neu füllen lassen kann von Got-

tes Liebe. Ich kann mich erholen nach

Leib, Seele und Geist. Ich lerne

Gleichgesinnte kennen, die mich er-

mutigen auf meinem Leben mit Gott»,

sagt eine Teilnehmerin der kGE 2011.

Die Musik (oben) war auch bei

der kGE 2011 mal wieder ein

echter Höhepunkt.

Die kinderbetreuung (rechts)

währen der kGE bringt den kin-

dern viel Spass – und den Eltern

eine entspannte Woche.

Auf Entdeckungsreise im Glauben waren

bei der kGE 2011 die Erwachsenen (un-

ten) ebenso wie die kinder (links).

Bitte Vormerken: Im nächsten Jahr findet die KGE vom

28. Juli bis 4. August 2012 statt. Herzlich Willkommen!

Mehr unter:

kge.chrischona.org

240 Gäste aus der Schweiz, aus Deutschland und Österreich – darunter 50 kinder und Jugendliche – begaben sich bei der kGE 2011 auf Entdeckungsreise. Und es gab viel zu entdecken bei dieser «freizeitwoche mit geistlichem Tiefgang» im August auf St. Chrischona.

MICHAEL GROSS

«Neu entdeckt», so lautete das Motto der traditionsreichen Konfe-renz für geistliche Erneuerung (KGE) in diesem Jahr. In täglichen Bibelstudien nahmen die Referenten die Teilnehmer mit auf eine Entdeckungsreise zu den Wurzeln des christlichen Glaubens. Eine Neuentdeckung des Glaubens war zum Beispiel nach dem Tübinger Theologie-Professor Hans Joachim Eckstein: «Wir sind Menschen, nicht Gott». Als Christen würden wir Gott in unserer Frömmigkeit manchmal klein machen. Doch Glauben bedeute in erster Linie: vertrauen und sich beschen-ken lassen. «Das fällt uns Men-schen schwer, sind

Eine Woche, die man nicht verpassen sollte

wir doch lieber Macher», so Eckstein. Bei Pfarrerin Monika Riwar galt es, die Heimat neu zu entdecken – aber

nicht etwa die irdische, sondern die himmlische. Und bei Dr. Eck-hard Hagedorn, Dozent am Theologischen Seminar, gab es ein Paulus-Prinzip zu entdecken: Obwohl Paulus’ Fachausdruck für Gemeindearbeit «Mühe» laute, beginnt er in jedem seiner Briefe (bis auf eine Ausnahme) damit, dass er für die Gemeinde dankte, der er gerade schrieb. Paulus dankt, weil er bei der Gründung der Ge-meinde gesehen hat, wie Gott am Werk ist.

So erleben Teilnehmer die kGEDie Konferenz für geistliche Erneuerung macht ihrem Namen jedes Jahr wieder alle Ehre. Die Teilnehmer nehmen für sie wichtige Im-pulse mit in ihren Alltag. Für manche ist diese Woche eine «geistli-che Oasenzeit», eine Ferienwoche, bei der man mal wieder so richtig Auftanken kann. «Ich bin mir neu bewusst geworden, wie unbeschreiblich und unermesslich gross Gottes Liebe zu mir ist», sagte ein Teilnehmer am Ende der Woche. Eine andere Teilnehmerin sagte: «Vieles, was wir eigentlich wissen (müssten), ist während der KGE neu aufgetaucht». Die Gemeinschaft an der KGE ist auch etwas Besonders. «Toll finde ich die bedingungslose Gemein-schaft untereinander, egal aus welcher Ge-meinde oder aus welchem Land man kommt», sagte ein KGE-Gast.

Ausblick kGE 2012

«Scheitern erlaubt – Bei Gott brauchst du kein Held zu sein».

Unter diesem Motto findet die nächste KGE vom 28. Juli bis 4. August 2012 auf St. Chrischona statt. Die Referenten: Dr. An-dreas Loos und Christina Brudereck. Andreas Loos unterrichtet am Theologischen Seminar St. Chrischona. Sein Herz schlägt höher für die bunte Gemeinschaft auf St. Chrischona, ernsthafte Theologie und heilsame Lehre. Christina Brudereck lebt in einer Kommunität im Ruhrgebiet, verbindet Theologie und Lyrik, spricht und reimt, reist, schreibt und initiiert Projekte für religiös Kreative. //

Auch bei der kGE 2012 wird es

neben kinderhort und kinderbe-

treuung wieder ein separates

ferienlager für kinder im Alter

von 8-12 Jahren und ein Zeltla-

ger für Jugendliche im Alter von

13-17 Jahren geben.

Die Bibelstudien der Referenten an der KGE 2011 können Sie im

Internet unter kge.chrischona.org anhören.

Page 25: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

25

Inserate

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Page 26: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

26 CHRISCHONA 5/2011

Page 27: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

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Page 28: Panorama 5/2011: Und Gott ruhte

28 CHRISCHONA 5/2011

Menschen in unseren Gemeinden Geburten

CH-Amriswil:24. Juli: Elina Ashley Peters 10. August: Aïnoa Gabriela KradolferCH-Bauma:23. Juli: Timon Matteo KienerCH-Beringen: 29. Mai: Barbara BischofCH-Hallau: 1. Juli: Sofia Fontana16. Juli: Till NeukommCH-Lenzburg:7. Juli: Fynn Luca BossCH-Liestal: 30. Juli: Jael Rebecca ReimannD-Meersburg: 15. Aug.: Constantin Alexander Sachs

CH-Reinach BL: 9. Aug.: Sarah TeubertCH-Romanshorn: 19. Juli: Stefanie Schröder7. Aug.: Ben Liron Schröder14. Aug.: Noah David DickCH-Rorbas-Freienstein-Teufen: 26. Juli: Melody Carrie Grace LenzlingerCH-Schaffhausen: 16. Aug.: Jana HallerCH-Schleitheim: 31. Juli: Adam Vladimir HuberD-Sontheim: 30. Juni: Luca Pasch7. Aug.: Leni BoschCH-Stammheim: 16. Juli: Sen Girsberger

18. GeburtstagCH-Amriswil: 30. Okt.: Benjamin Stäheli30. Nov.: Rahel KnechtleCH-Andelfingen:20. Okt.: Nicola HartmannCH-Bauma:2. Nov.: Elias ScheiblingD-Friedberg: 19. Nov.: Achim DitzCH-Hallau: 24. Okt.: Emanuel MüllerCH-Interlaken:24. Sept.: Micha BettlerCH-Reinach AG: 19. Sept.: Barbara BolligerCH-Steckborn: 14. Nov.: Carole BulantCH-Weinfelden: 21. Nov.: Ramona SiegfriedCH-Ziefen: 29. Okt.: Dominic WeberCH-Zürich: 8. Nov.: Joas Maag

80. GeburtstagCH-Amriswil: 18. Nov.: Dora SeydelCH-Andelfingen:25. Okt.: Fritz NeukomD-Butzbach: 22. Okt.: Wili Jäger 19. Nov.: Inge SchmidtCH-Gossau ZH: 30. Nov.: Hanna Zumstein

CH-Hallau:8. Nov.: Hedi SurbeckCH-Lenzburg:4. Nov.: Frieda MaurerCH-Meilen:22. Nov.: Jürg WettsteinCH-Rämismühle: 15. Sept.: Armin Bohli24. Nov: Fritz WerrenCH-Zürich: 10. Nov.: Hans Steudler

90. GeburtstagCH-Amriswil: 6. Okt.: Dora MartinCH-Schaffhausen: 24. Okt.: Esther KägiCH-Steckborn: 15. Okt.: Hans JostCH-Zürich: 29. Nov.: Werner Bruderer29. Nov.: Klara Werner

100. GeburtstagD-Zwingenberg: 22. Nov.: Maria Arnold

103. GeburtstagCH-Muttenz: 19. Nov.: Fritz Meyer

HochzeitenCH-Amriswil: 13. Aug.: Franziska Knechtle und Joel Schär3. Sept.: Jolanda Kugler und Daniel BlaserCH-Beringen: 24. Sept.: Prisca Pauciullo und Jörg WidmerCH-Hallau: 27. Aug.: Marlen Brühlmann und Roman WeberCH-Liestal:17. Sept.: Jennifer Karrer und Markus RamsauerCH-Reinach AG: 15. Okt.: Anna-Lena Haller und Markus MosimannD-Sontheim: 5. Nov.: Dorothea Oechsle und Markus KanzingerCH-Zürich:10. Sept.: Sandy Morf und Dani Stoll

Goldene HochzeitD-Marburg: 5. Aug.: Otto und Lydia Goy

Todesfälle15. Juli: Alice Etter (87), CH-Pfäffikon ZH, tsc-Absol-ventin von 194917. Juli: Erwin Paul Nüssli-Rüegger (75), CH-Unterägeri, tsc-Absolvent von 196123. Aug.: Werner Sidler (90), CH-Steffisburg, tsc-Absolvent von 194914. Sept.: Werner Alexander Wagen (96), CH-Männedorf, tsc-Absolvent von 1941

AdressänderungenDiese Adressänderungen be-treffen Absolventen des Theo-logischen Seminars St. Chri-schona und Mitarbeiter der Pilgermission. Wir sind dankbar, wenn Sie uns Adress- und Mail-Änderungen mitteilen.Bitte senden Sie diese an: [email protected]

Helmut und Annetraut Volz Gansbuckel 14, D-72213 Altensteig-WalddorfMarkus und Kathrin Mosch Brahmsstrasse 6 D-31303 Burgdorf

Zu Geburt, Geburtstag und Hochzeit gratulieren wir recht herzlich mit Psalm 121,2-3:

Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird nicht zulassen, dass dein Fuss wanke. Dein Hüter schlum-mert nicht.

Gemeinde

Gott wirkt von Herzen unterstützen

PartnerschaftOst-Asiaten

christliche GemeinschaftenJesu Liebe

kreativ interkulturellWort & Tat

weitergeben

Mach mit! Zum Beispiel...

Bete für ThailandGeh nach China für einen Kurz- oder Langzeiteinsatz Unterstütze die Arbeit der ÜMG in JapanBegegne Asiaten

... und vieles mehr

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Infos: www.omf.ch Überseeische Missions-GemeinschaftKontakt: 043 244 75 60; [email protected]

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Adressen der tsc-Absolventen 2011

Daniela Akert Hochstrasse 132 CH-8330 Pfäffikon ZHRichard Deutsch Kirchengasse 9 AT-7423 PinkafeldCornelia Drodofsky Marktstrasse 33 D-71111 WaldenbuchMatze und Kristina Koch Schafstrasse 15/2 D-71394 Kernen i. R.Darius Kuhl Am Flensunger Hof 2 D-35325 MückeClaudia Landgraf Bauernfreiheit 21 D-99974 MühlhausenNathanael Müller Altlandenbergstrasse 40 CH-8494 Bauma

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Anita Spöhel Distelstrasse 12 CH-8570 Weinfelden Tabita Tanusaputra Potsdamer Strasse 1 D-35440 LindenJiri und Nicole Vales Itramenstrasse 5 CH-3818 GrindelwaldStefanie Walter Klaus 18/8 AT-4564 Klaus an der PyhrnbahnAnne (geb. Grätz) und Godehard Weber Dorfstrasse 35 D-79219 Staufen-GrunernElke Bader-Riedel Ina-Seidel-Weg 32/2 D-73732 EsslingenManuel Bleiker Chrischonarain 200 CH-4126 Bettingen

Christoph Heinemann Schleusenstrasse 55 D-15569 WoltersdorfAndrea Krauth Chrischonaweg 52 CH-4125 RiehenHanna Lederer Goldbacherstrasse 12 D-74635 KupferzellMelissa Marti Irchelstrasse 7a CH-8462 RheinauThomas Riedel Ina-Seidel-Weg 32/2 D-73732 EsslingenDebora Röthlisberger Lilienweg 4 CH-3072 Ostermundigen

Elisabeth Rüggeberg Stettengasse 27 D-79540 LörrachAndreas und Esther Schanz Grüner Winkel 4 D-17291 PrenzlauMichael Soldner Messbacher Strasse 126 D-08527 PlauenLucas Tschopp Neuwiesenstrasse 5 CH-8304 WallisellenDavid und Rebecca von Känel Müssmattstrasse 22 D-79618 RheinfeldenEsther Zenger Chrischonarain 200 CH-4126 Bettingen

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Ein Mann im Kampf der Götter

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Die Pilgermission St. Chrischona ist ein internationaler christlicher Verband mit Sitz in Bettingen bei Basel. Zum Verband gehören das Chrischona-Gemeinschafts-werk Deutschland (CGW) inklusive der Evangelischen Stadtmission im Südlichen Afrika (ESSA) und der Lite-raturarbeit (Brunnen Giessen / Alpha), die Chrischona Gemeinden Schweiz, der französische Gemeindever-band Vision-France, die Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi), die Schwestern-schaft des Diakonissen Mutterhauses St. Chrischona (DMH) und die Literaturarbeit Schweiz (Brunnen Basel / Bibelpanorama). Die rund 200 Chrischona Gemeinden evangelisch-landeskirchlicher und freikirchlicher Prägung werden derzeit von etwa 20’000 Menschen besucht.

Kernauftrag der Pilgermission St. Chrischona ist die Bildungsarbeit am Theologischen Seminar. Derzeit sind auf Chrischona über 120 Studierende eingeschrieben. Sie studieren Theologie oder Gemeindepädagogik oder besuchen den Jahreskurs. Die Bachelor-Abschlüsse sind von der Middlesex University in London (GB) akkreditiert. Unsere Absolventen arbeiten in den unterschiedlichsten kirchlichen und freikirchlichen Werken und in der weltweiten Mission.

Neben dem Theologischen Seminar St. Chrischona (tsc) zieht das Konferenzzentrum jährlich rund zehntausend Gäste zu Seminaren, Konferenzen oder Tagungen an. Zusammen mit vielen weiteren Besuchern lassen sie sich auf dem höchsten Punkt des Kantons Basel-Stadt durch die Ruhe und Aussicht inspirieren.

ADRESSEn

HerausgeberPilgermission St. ChrischonaChrischonarain 200CH-4126 BettingenTel. +41 (0)61 64 64 111Fax +41 (0)61 64 64 277E-Mail: [email protected]: www.chrischona.org

Theologisches Seminar St. ChrischonaChrischonarain 200CH-4126 BettingenTel. +41 (0)61 64 64 426E-Mail: [email protected]: http://tsc.chrischona.ch

SchweizGeschäftsstelle Chrischona-Gemeinden SchweizHauentalstrasse 138, Postfach 3,CH-8200 SchaffhausenTel. +41 (0)52 630 20 70Fax +41 (0)52 630 20 79E-Mail: [email protected]: www.chrischona.ch

Deutschland, Südafrika, namibiaChrischona-Gemeinschaftswerk e.V.Gottlieb-Daimler-Strasse 22D-35390 GiessenTel. +49 (0)641 60 59 200Fax +49 (0)641 60 59 210E-Mail: [email protected]: www.chrischona.deHomepage: www.chrischona.co.za

FrankreichVision-FranceUne Union d’Églises Protestantes Évangéliques6-8, rue Maire TeutschF-67160 WissembourgTel. +33 (0)3 88 94 02 61E-Mail: [email protected]: www.vision-france.net

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familynetwork.ch ist ein Verein von sozialpädagogisch begleiteten Pflegefamilien auf christlicher Basis. Unsere Familien bieten vorübergehend oder langfristig Betreuungsplätze für Kinder und Jugendliche in Krisen­situationen an. Der Wunsch nach ganz normalen Familien, welche emotional verletzte Kinder und Jugendliche auf­nehmen ist gross, darum suchen wir Familienplätze im Kanton Zürich und Umgebung.familynetwork.ch bietet den aufgenom­menen Familien neben einer profes­sionellen Begleitung durch unsere Mit­arbeitenden auch eine Anstellung und in­teressante Weiterbildungsmöglichkeiten.

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«Obwohl Gott nach sechs Tagen bereits alles ge-macht hatte, war sein Werk noch nicht vollendet. Das geschah erst, indem er am siebten Tag ruhte. Offenbar ist bei Gott eine Arbeit erst dann vollen-det, wenn die nötige Regeneration vorgenommen und das Ergebnis der Arbeit dankbar gefeiert wurde.»schreibt Andreas Baumann auf Seite 8

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vollendet

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