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Jahrgang 2, Ausgabe 14 März/April 2010 Inhaltsverzeichnis Kfz-Ummeldung in Spa- nien: Tpps der deutschen Botschaft 2 3 Telekommunikation: Mobil telefonieren und Internet. Wertvolle Tipps von Dr. Fritz Woldt 4 Sanlucar, ungeschliffener Diamant an der Costa de la Luz. Autor: Jens-Oliver Schulz 8 Ruta de la Manzanilla 12 Neues Museum in Cádiz: Museo de Vino y Tauro, 13 Museum Picasso, Malaga: Spezialprogramm für Kinder 14 “Zaubern” - Märchen stunde mit Denise 16 Buchtipp: Dr. Gabriele Hefele 20 Rezept Serie: der Junge von der Hühnerfarm Sprachkurs: spanische Namen, mit Erwin Penkert Kreuzworträtsel von Super-spanisch.de 21 22 26 27 Besuchen Sie unsere Webseite: www.residentenkurier.com oder schreiben Sie uns: [email protected] Wir hoffen, dass Ihnen auch diesmal der Themenreigen gefällt, und sich nach und nach immer mehr Residenten an dieser Plattform beteiligen, entweder mit guten Tipps für andere Residenten, oder mit eigenen Geschichten. Herzliche Grüße Beatrice Hohler Der Frühling kommt, ganz bestimmt!!! Die ersten Sonnenstrahlen haben schon entsprechende Power. Dauerregen hat in den letzten Wochen und Monaten so manche Touristen und Residenten abgeschreckt, in Andalusien zu überwintern, das zeitweise eher zu einer Art AGUAlusien wurde. Die Feuchtigkeit hat wieder einmal gezeigt, dass die typische Bauweise nur für den Sommer und die Hitze sinnvoll ist. Wir dürfen gespannt sein, ob sich in den nächsten Jahren etwas am Baustil ändert, wenn das Klima weiterhin solche Kapriolen schlägt. Die ersten Promotoren scheinen sich auf „deutsche Bauweisen„ einzustellen. Ich bin allerdings auch ganz sicher: sowie die Sonne sich wieder durchsetzt, sind die Unwetter schnell vergessen, und man ist wieder stolz darauf, in Spanien zu leben. Wir zeigen Ihnen diesmal eine weniger bekannte Stadt: Sanlúcar de Barrameda, aus der der berühmte „Manzanilla“ kommt (spezieller Sherrywein). Begeben Sie sich einfach einmal auf eine Probiertour durch die Stadt. Herzlich Willkommen! Bienvenido!

Residentenkurier 14

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Die 14. Ausgabe des Residentenkurier

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Page 1: Residentenkurier 14

J a hr g a ng 2 , A usg a be 1 4 M är z / A pri l 2 0 1 0

Inhaltsverzeichnis

Kfz-Ummeldung in Spa-nien: Tpps der deutschen Botschaft

2

3

Telekommunikation: Mobil telefonieren und Internet. Wertvolle Tipps von Dr. Fritz Woldt

4

Sanlucar, ungeschliffener Diamant an der Costa de la Luz. Autor: Jens-Oliver Schulz

8

Ruta de la Manzanilla 12

Neues Museum in Cádiz: Museo de Vino y Tauro,

13

Museum Picasso, Malaga: Spezialprogramm für Kinder

14

“Zaubern” - Märchen stunde mit Denise

16

Buchtipp: Dr. Gabriele Hefele

20

Rezept

Serie: der Junge von der Hühnerfarm

Sprachkurs: spanische Namen, mit Erwin Penkert

Kreuzworträtsel von Super-spanisch.de

21

22

26

27

Besuchen Sie unsere Webseite:

www.residentenkurier.com

oder schreiben Sie uns:

[email protected]

Wir hoffen, dass Ihnen auch diesmal der Themenreigen gefällt, und sich nach und n a c h i m m e r m e h r Residenten an dieser P la t t fo rm bete i l igen , entweder mit guten Tipps für andere Residenten, oder mit eigenen Geschichten.

Herzliche Grüße

Beatrice Hohler

Der Frühling kommt, ganz bestimmt!!!

Die ersten Sonnenstrahlen haben schon entsprechende Power. Dauerregen hat in den letzten Wochen und Monaten so manche Touristen und Residenten abgeschreckt, in Andalusien zu überwintern, das zeitweise eher zu einer Art AGUAlusien wurde. Die Feuchtigkeit hat wieder einmal gezeigt, dass die typische Bauweise nur für den Sommer und die Hitze sinnvoll ist. Wir dürfen gespannt sein, ob sich in den nächsten Jahren etwas am Baustil ändert, wenn das

Klima weiterhin solche Kapriolen schlägt. Die ersten Promotoren scheinen s i c h a u f „ d e u t s c h e Bauweisen„ einzustellen. Ich bin allerdings auch ganz sicher: sowie die Sonne sich wieder durchsetzt, sind die Unwetter schnell vergessen, und man ist wieder stolz darauf, in Spanien zu leben.

Wir zeigen Ihnen diesmal eine weniger bekannte S t a d t : S a n l ú c a r d e Barrameda, aus der der berühmte „Manzanilla“ k o m m t ( s p e z i e l l e r Sherrywein). Begeben Sie sich einfach einmal auf eine Probiertour durch die Stadt.

He r z l i c h Wi l l ko m me n ! Bienvenido!

Page 2: Residentenkurier 14

KFZ-Ummeldung

Gemäß geltendem EU-Recht wäre die Ab- bzw. Ummeldung eines Kraftfahrzeuges innerhalb des EU Staatenverbundes ähnlich wie das entsprechende Verfahren innerhalb Deutschlands; d. h. dass die Kfz-Anmeldung in Spanien ausreichen würde und daraufhin die Abmeldung in Deutschland behörden-intern erfolgen würde.

Da es jedoch regelmäßig Zeit in Anspruch nimmt, bis alle EU-Staaten diese Verordnung entsprechend umgesetzt haben und auch innerhalb Deutschlands die Behörden-kommunikation gelegentlich zu erheblicher Zeitverzögerung führen kann (wodurch das folgende Steuerjahr anbrechen kann), empfiehlt die Botschaft im Moment folgende Vorgehensweise.

1) Kfz-Abmeldung in Deutschland

Fahrzeuge, die definitiv aus Deutschland ausgeführt und ins Ausland verbracht werden sollen, sollten auf Ausfuhrkennzeichen (auch Zoll- oder Exportkennzeichen genannt) angemeldet werden. Dieses ist weiß mit schwarzer Schrift und hat auf der rechten Seite einen roten Balken, in den das Ablaufdatum schwarz eingeprägt ist.

Zuständig für die Ausgabe von Ausfuhrkennzeichen sind die Kfz-Zulassungsstellen / Straßenverkehrsämter. Bitte beachten Sie, dass Sie das Ausfuhrkennzeichen nur für ein Fahrzeug mit gü l t i ge r P rü f p l a ke t t e (§ 2 9 d e r Straßenverkehrszulassungsordnung StVZO) und gültiger AU erhalten. Sollte die Prüfplakette abgelaufen sein, muss erst die Hauptuntersuchung bei der zuständigen technischen Prüfstelle gemacht werden. In Ausnahmefällen kann die Abmeldung durch den im Kfz-Brief bzw. der Zulassungs-bescheinigung Teil II eingetragenen Eigentümer im Konsulat der Deutschen

Botschaft in Madrid erfolgen. Hierzu sind der Kf z -S ch e in un d Kf z -B r i e f bz w . Zulassungsbescheinigung Teil I und II und die amtlichen Kennzeichen vorzulegen.

Die Gebühr für die Abmeldung beträgt 50,- EUR.

Alle Angaben beruhen auf Erkenntnissen im Zeitpunkt der Textabfassung. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit, insbesondere wegen möglicherweise zwischenzeitlich eingetretener Veränderungen, kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.

Adresse: Telefon: Telefax:

Calle Fortuny, 8 , Tel:0034 -91 557 90 00 Fax: 0034 - 91 310 21 04

28010 Madrid Konsularreferat:

0034 -91 557 90 24/25/26

0034 -91 557 90 70

E-mail: [email protected]

2) Zulassung in Spanien

Die Original-Fahrzeugpapiere werden nach Abmeldung des Kfz und Entwertung wieder ausgehändigt. Die Zulassung und Ummeldung eines Fahrzeugs richtet sich nach dem Residenzprinzip (zum "empadronamiento" und "permiso de residencia" vgl. Merkblatt EU-Aufenthalt). Aus der Wohnsitznahme leitet sich wiederum ab, dass Ihr Fahrzeug innerhalb des darauf folgenden Monats in Spanien zugelassen werden muss. Für alle Deutschen, die sich immer wieder nur vorübergehend in Spanien aufhalten (nichtresidente), besteht daneben die Möglichkeit, sich bei den örtlichen Rathäusern anzumelden und die Zulassungsformalitäten für ein Fahrzeug mit dieser Meldebestätigung und dem Kauf oder Mietvertrag der Immobilie zu erledigen (bitte mit örtlicher Zulassungsbehörde klären).

Alle hiermit anfallenden Gebühren und Steuern sind zu entrichten, eine Haftpflichtversicherung ist abzuschließen und das Fahrzeug muss vom örtlichen TÜV (ITV) abgenommen werden. Der Fahrzeugbrief wird im Laufe des Zulassungsverfahrens in der Regel von den spanischen Behörden

Information der Deutschen Botschaft Seite 2

KFZ-Ummeldung in Spanien

Deutsche Botschaft Madrid

Telefon: +34 91 557 90 00

Telefax: +34 91 319 75 08

www.madrid.diplo.de

Hilfe für Deutsche,

Rentenangelegenheiten

Tel.: 91 557 90 -67

Hinweise der Deutschen Botschaft: Der Bürgerservice gibt in zahlreichen Merkblättern ausführliche Informationen zu verschiedenen Themen, die für Residenten wichtig sind.

Page 3: Residentenkurier 14

Seite 3 R a t g e b e r

eingezogen. Der Kaufvertrag muss zur Vorlage bei der Zulassungsstelle von einem vereidigten Übersetzer in die spanische Sprache übersetzt sein.

Seit Januar 2008 richten sich in Spanien die Steuersätze nach dem CO2-Ausstoß pro Kilometer. Kleinwagen mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 120 g/km sind steuerfrei; für Pkws mit einem CO2-Ausstoß von 121 bis 160 g/km werden 4,75 % „Impuestos de Matriculación“ auf den Neuwagen fällig, bei einem Ausstoß von 161 bis 200g/km 9,75 %. Der Höchststeuersatz liegt bei 14,75 % für Fahrzeuge mit einem CO2-Ausstoß von mehr als 200g/km. Sofern bei der Ummeldung der Nachweis erbracht wird, dass der Ummeldende vorher mindestens 12 Monate ununterbrochen in der Bundesrepublik gemeldet war und das Fahrzeug sich seit mindestens 6 Monaten in seinem Besitz befindet, wird diese Steuer erlassen. Zur Vermeidung dieser Steuer kann Ihnen von der deutschen Botschaft gegen Gebühr von 20,- € in bar eine Bescheinigung in spanischer Sprache ausgestellt werden. Voraussetzung hierfür ist die Vorlage Ihrer An- und Abmeldebescheinigungen aus Deutschland, aus der die o.g. Merkmale hervorgehen.

Die Zulassung in Spanien kann jeder selbständig erledigen oder durch so genannte Gestorías vornehmen lassen. Für Mitglieder des spanischen Automobilclubs RACE übernimmt dieser Verein die Anmeldung. Die Kfz-Zulassung und Ummeldung geschieht im "Direktverkehr" beim örtlichen Verkehrsamt "Tráfico" (in Madrid in der Arturo Soria 143).

Zur Zulassung sind nach unserer Erfahrung folgende Schritte notwendig:

· Beschaffung des "Certificado de características " (wird vom Kfz-Händler oder der entsprech. Kfz-Werkstatt anhand des Kfz-Briefes ausgestellt) zur Anerkennung (Homologación) des Kfz

· Technische Abnahme durch den spanischen TÜV (Inspección Técnica de Vehículos)

· Bezahlung der Anmeldesteuer auf eingeführte Fahrzeuge (Impuesto de Matriculación)

beim Finanzamt "Hacienda" und der Kfz-Steuer (Impuesto Municipal)

Die entsprechenden Anträge (Solicitud de Trá-fico-Asunto Inspec. Técnica, Solicitud de Ma-triculación, Solicitud-Impuestos sobre vehicu-los) sind bei Tráfico, bzw. den Finanzämtern erhältlich. Die Vorlage entsprechender Dokumente (Original Kraftfahrzeugbrief, Kaufvertrag, Rechnung, Personaldokumente, etc.) ergibt sich aus den jeweiligen Anträgen. Nach Vorlage der Bescheinigungen über die Bezahlung der Steuern, der Bescheinigung der ITV und des "Solicitud de Matriculación" stellt die spanische Kfz-Zulassungsstelle (Tráfico) gegen Gebühr das "Permiso de Circulación" aus.

Aufgrund des deutschen Haftpflichtsystems kann die Fahrzeugversicherung nur bei amtlicher Stilllegung des Wagens gekündigt werden. Sofern der Fahrzeughalter allerdings die hiesigen Fristen beachtet und er sein Fahrzeug ordnungsgemäß versichert hat, entstehen keine Deckungslücken. Die regelmäßigen TÜV- und ASU-Prüfungen für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge können in Spanien nicht durchgeführt werden, da es keine gegenseitige Anerkennung gibt. Weitere und sehr umfangreiche Informationen findet man auf der homepage der Dirección General de Tráfico unter www.dgt.es

Wer sein Auto nicht selbst per Zollkennzeichen überführen möchte, kann es auch einfach mit einem Transporter kommen lassen.

KFZ-Ummeldung in Spanien

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Hilfe für Residenten im Ausland

Telekommunikation für Mitteleuropäer

in Spanien von Dr. Fritz Woldt*

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Für die Festnetztelefonleitung, Sprachtelefonie und Telefax, den Internetanschluss und ein bis zwei Mobiltelefonverträge gibt ein Zweipersonen-Residentenhaushalt schnell 120 € und mehr im Monat aus. Geht das auch günstiger?

In unserer Serie von Residenten - für Residenten gibt diesmal Dr. Fritz Woldt Auskunft. In diesem Aufsatz werden Möglichkeiten aufgezeigt, Kosten und Technik zu optimieren. Zielgruppe sind die deutschsprachigen Daueransässigen in den küstennahen Gebieten zwischen Huelva, Cádiz und Algeciras.

Gleich vorab: eine für alle in gleicher Art „gute“ Lösung gibt es nicht - zu unterschiedlich liegen Bedarfe, Nutzergewohnheiten und gegebener Kupferleitungs- und Funknetzausbau vor Ort.

Im 2. Teil geht es um Mobiltelefonie sowie um Internet

E. Mobilfunk

In Spanien gibt es vier Mobilfunknetze:

- Movistar/Telefónica (GSM-900-Netz, wie deutsches „D-Netz“),

- Vodafone (GSM-900-Netz, wie deutsches „D-Netz“),

- Orange (GSM-1800-Netz, wie deutsches „E-Netz“, früherer Name: Amena),

- Yoigo (reines UMTS-Netz mit GSM-Inlandsroaming bei Movistar/Vodafone).

Entsperrte Mobiltelefone (d. h. Geräte ohne SIM-Lock) können mit den SIM-Karten aller vier Netze betrieben werden. Im Falle von Yoigo ist zu erwarten, dass sehr bald in Regionen mit Yoigo-eigener Netzversorgung ein UMTS-fähiges Telefon benötigt wird. Den mit Abstand besten Netzaus-baustand liefert Movistar. Vodafone und Orange sind jedoch in den Provinzen Cádiz und Huelva (außer vielleicht im Korkeichenpark und im Gebirge) ebenfalls sehr gut ausgebaut. Neben den Netzbetreibern selbst sind kleinere Wieder-verkäufer-Gesellschaften („Reseller“) am Markt, die Laufzeit- und Vorkasse-Mobilfunkverträge anbieten. S i e m i e t e n d a b e i

(spanisch: Establecimiento de llamada) nicht berechnet. Sprich: fünf Sekunden telefonieren = fünf Sekun-den bezahlen, und keinen Cent mehr. Nachteil: markt-üblich hohe Auslandstarife. Eroskimovil funkt im Vodafone-Netz. Der Ver-trag wird im Eroski-Laden abgeschlossen.

- Für den Vieltelefonierer: Simyo.es des nieder-ländischen Ex-Monopo-listen KPN, der u. a. in Deutschland das E-Plus-Netz betreibt. Simyo bietet Gespräche innerhalb Spa-niens und nach Deutschland zu 10 ct/Minute, der Preis gilt auch zu deutschen Mobilfunknummern. Um diesen Tarif nutzen zu können, muss nach Erhalt der SIM-Karte auf der Webseite Simyo.es im entsprechenden Feld der P r o m o t i o n - C o d e „6444deutschCJ“ eingege-ben werden. Die jeweils ersten zehn Gesprächs-minuten zwischen spani-schen Simyo-Nummern sind, abgesehen von der marktüblichen Verbin-dungsherstellungsgebühr (18 ct) kostenfrei. Simyo bietet – wie die meisten Reseller - die kostenfreie Portierung einer vorhan-denen Mobilfunknummer

Leitungskapazität bei den Netzbetreibern an und vermarkten diese zu eigenen Preis- und Konditionen-modellen. Sprachqualität und Erreichbarkeit unterscheiden sich von den Netzbetreiber-verträgen nicht.

Generell sollte einem Mobilfunk-Laufzeitvertrag (oder: Postpaid, spanisch: Pospago/ Contrato) der V o r z u g v o r e i n e r Vorkassevariante (Prepaid, spanisch: Prepago/ Tarjeta) gegeben werden. Spanische Vorkasse-SIM-Karten haben im Roaming (Nutzung im Ausland) ab und zu S ch wi e r i gke i t en be i m Einbuchen in fremde Netze. SIM-Karten des Netzes Yoigo haben darüber hinaus bemerkenswerte Schwächen im Empfang und Versand von grenzüberschreitenden SMS-Textnachrichten, im Inland und im Ausland. Unter den vielen Dutzenden der Mobilfunkangebote sind zwei hervorzuheben:

- Für den Wenigtelefonierer: E r o s k i m o v i l . e s d e s baskischen Supermarkt-betreibers Eroski. Hier gibt es eine Vertragsvariante, welche die in Spanien übliche Gebühr für die Herstellung des Gesprächs

(*) Dr. Fritz Woldt ist Informationsberater in Frankfurt am Main und in Cádiz. Seit 1984 beschäftigt er sich mit elektronischen Medien und ihrem sinnvollen Nutzen und Gebrauch: www.informationsberater.com

© 2009. Alle Rechte beim Autor.

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( N u m m e r n m i t n a h m e , spanisch: Portabilidad) an. Simyo funkt im Orange-Netz. Der Vertrag wird ausschließlich online abge-schlossen, die SIM-Karte kommt per „Einschreiben eigenhändig“, Zustellung nur an spanische Adressen. Für den Vertragsabschluss ist eine Passnummer aus-reichend, eine NIE nicht erforderlich. Bei Auswahl oder Wechsel des Mobil-funknetzes empfiehlt sich eine sorgfältige Unter-suchung, ob am eigenen Wohnort ausreichende Netz-abeckung gegeben ist. Schalten Sie dabei Ihr jetziges Mobiltelefon auf „manuelle Netzauswahl“ und prüfen Sie, ob vor Ort Netzabdeckung des Wunsch-netzes gegeben ist.

F. Internetzugang

(a) Internet über Kupferkabel

Zu un te rsche iden is t zwischen Schmalband- und Breitband-Internet.

Unter Schmalband-Internet wird eine Internetverbindung ü b e r A n a l o g m o d e m (erkennbar an den pfeifenden Einwahlgeräuschen) mit Bandbreiten von bis zu 64 Kilobit pro Sekunde (kbps) verstanden. Wer dieses Verfahren noch nutzt, sollte sich im Hinblick auf Kosten und Komfort nach einer Ersatzlösung umsehen, am besten nach leitungsgebun-denem ADSL via Kupfer-kabel. ADSL (in den deutschsprachigen Terri-torien: DSL) bedeutet in Langschrift Asynchronous Digital Subscriber Line, d. h. „digital betriebene Leitung mit einem Geschwindigkeits-unterschied zwischen abge-hendem und ankommendem Datenstrom“. Die leitungsge-bundene Breitband-Internet-

Versorgung ist – so man die Wahl hat – dem Mobilfunk-In ternet und anderen leitungslosen Optionen vorzuziehen. Sie funktioniert störungsärmer, ist wetter-unabhängiger und, als Daumen re ge l , kos ten -günstiger.

ADSL-Breitband-Internet mit einer Geschwindigkeit von 1 Mbit/s ist in Spanien dort, wo Telefon-Kupferleitungen verlegt sind, der De-facto-Standard. In größeren Orten sind manchmal (Stand: 12/2009) auch 20 Mbit/s verfügbar, in ländlichen und Or t s kern fe rnen La gen (spanisch: Extrarradio) wird es auf absehbare Zeit bei 1 Mbit/s bleiben. Auch hier ist – wie beim Festnetz-telefon - der Anbieter der Wahl die Firma Telefónica. Nicht nur, weil ihr in den allermeisten Fällen die Leitungen gehören, sondern a u ch , w ei l s i e d en effektivsten Kundendienst bietet.

Tipps zu Anrufbeantwortern und Rufumleitungen

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Hilfe für Residenten im Ausland

Telekommunikation für Mitteleuropäer

in Spanien von Dr. Fritz Woldt*

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Der digitale Mobilfunk GSM, eingeführt Anfang der 1990er Jahre, wird in Europa flächendeckend angeboten. Was liegt näher, als auch die Internetversorgung über ihn abzuwickeln?

Drei Bandbreitengruppen (Geschwindigkeiten) stehen zur Wahl:

(1) Der schmalbandige GPRS-Dienst, in Andalusien nahezu überall dort verfügbar, wo es auch Mobilfunk gibt, bringt P r a x i s b a n d b r e i t e n v o n zwischen 1 und 50 Kilobit pro Sekunde (kbps). Für den Nutzer ergibt sich ein „ S u r fg e fü h l “ wi e b e i Analogmodem-Schmalband- Internet. Bei Wenignutzung und allein für den E-Mail-Verkehr ist das in vielen Fällen auch heute noch ausreichend und mit einem preisgünstigen Datentarif (z. B. von Simyo.es) zudem noch günstig.

(2) In der leistungsgesteigerten Variante EDGE kommen Bandbreiten von bis zu 200 kbps zustande. Wenn vor Ort entsprechende Versorgung vorherrscht, kann man damit als Gelegenheitssurfer gut auskommen. Man vergegen-wärtige sich, dass die Mehrheit der Internetnutzer auf der Welt sich mit einer geringeren Bandbreite zufriedenzugeben hat.

(3) UMTS kommt in gut versorgten Gebieten auf bis zu 350 kbps (das ist 1/3 Mbit/s), damit ist dann auch schon VoIP möglich. Die modernere UMTS-Variante HSDPA ver-spricht in Spanien Bandbreiten von bis zu 7 Mbit/s. Die Mobilfunkfirmen haben im UMTS-Segment Pauschaltarife im Angebot, so dass keine Überraschungen bei Rech-nungserhalt entstehen. Ein

werden. Das Funktionieren von VoIP und FoIP (Sprachtelefonie und Telefax via Internet) kann bei einem satellitengestützten Internet-anschluss nicht garantiert werden.

Für weitergehende Infor-mation zum Thema Internet via Satellit wird auf das gut geführte Portal Teltarif.de und die Diskussionsgruppe Telefon-Treff.de verwiesen.

G. Internet-Technik im Haus

(a) Firewall, Router „always on“

G e g e n u n e r w ü n s c h t e zerstörerische Angriffe von draußen (d. h. aus dem Internet) kann man den PC durch eine Brandmauer („Firewall“) schützen. Diese Firewall kann eine Software- oder eine Hardwarelösung sein.

Moderne PC-Bet r iebs-systeme beinhalten bereits ab Werk eine Software-Firewall. Noch sicherer ist eine Hardware-Firewall, die z. B. durch einen Router darge-stellt werden kann. Der Router (gängige Qualitäts-hersteller sind z. B. AVM Fritzbox, D-Link oder Linksys) kann darüber hinaus so programmiert werden, dass er eine „Always-On“- Internetverbindung (hält durchgehend Verbindung) herstellt. Damit ist der an den Router angeschlossene PC immer dann bereits mit dem Internet verbunden, wenn er eingeschaltet wird. Eine Extra-Einwahl in das Internet via ADSL-Modem ist nicht mehr erforderlich: eine sehr komfortable und zugleich sichere Lösung.

UMTS-Pauschaltarif – oft auf für den Normalnutzer mehr als ausreichende 5 Gigabyte im Monat limitiert - kostet zwischen € 30 und € 60 im Monat. Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts wird als UMTS-Nachfolger die LTE-Technik (Long Term Evolution) erwartet, die das Festnetz in ihren Bandbreitenmöglich-keiten übertreffen soll. An entlegenen Standorten bietet sich eine Kombination aus Einweg-Satelliten- Empfang mit GPRS-Mobilfunk an: der Internetnutzer erhält dabei die Daten des ankommenden Datenstroms (Download/Downstream) via Satellit (typischerweise von Astra 19,2°E oder Eutelsat 13°E), der – meist wesentlich kleinere – abgehende Datenstrom (Upload/Upstream) fließt via Mobilfunk (GPRS). Der Satellitenkanal schlägt mit ab € 30/Monat zu Buche, die GPRS-Daten nach Volumen. Alternativ zum GPRS kann der Upstream auch via Festnetz-telefon realisiert werden, dann zu entsprechenden Gesprächs-minutenkosten für die Dauer der Internetverbindung.

Ist weder Festnetztelefon- noch Mobilfunkversorgung gege-ben, kann eine Zweiweg- Satelliten-Verbindung einge-richtet werden. Hier werden ankommende wie abgehende Daten mit einer speziell ausgestatteten Antenne via Satellit gefunkt. Die Hardware hierfür kostet einschließlich Installation bis über € 1000, die monatlichen Kosten liegen bei ab € 30.

Achtung: an der Costa de la Luz herrscht oft ein strenger Wind, auf stabile Antennen-montage ist zu achten, mit häufigem Nachjustierbedarf muss speziell bei der Zweiwegvariante gerechnet

(*) Dr. Fritz Woldt ist Informationsberater in Frankfurt am Main und in Cádiz. Seit 1984 beschäftigt er sich mit elektronischen Medien und ihrem sinnvollen Nutzen und Gebrauch: www.informationsberater.com

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Anmerkung:

Alle Angaben ohne Gewähr. Kennt-nisstand: 12/2009. Die angegebe-nen Preise sind Näherungswerte und beinhalten die spanische Fest-landumsatzsteuer von 16 %.

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(b) WLAN/Wifi

Vor allem aus Marketing-gründen beinhalten aktuelle Neuabschlüsse von Internet- Verträgen einen WLAN- (oder Wifi-) Router. WLAN Steht für Wireless Local Area Network, d. h. kabelloses Heimnetz. Wifi ist die A b k ü r z u n g f ü r d e n Kunstbegriff Wireless Fidelity (kabellose Treue). Ein solcher Wifi-Router kann kabellos mit Ihrem PC oder Ihrem VoIPTelefon kommunizieren. Sollten Sie die WLAN-/Wifi-Funktionalität nicht benötigen, schal ten S ie s ie aus Sicherheitsgründen ab. Lesen Sie die Betriebsanleitung, um zu lernen, wie Sie die Funkstrecke zwischen Router und Endgerät möglichst abhörsicher gestalten, Stich-worte sind hier WPA und Verschlüsselung. Als Merk-regel sollte für den sicher-heitsbewussten Anwender gelten: kabellos nur dort, wo eine Kabelverbindung baulich nicht zugemutet werden kann.

H. Den Internet-Anschluss zwischen mehreren <utzern teilen?

Die Sicherheitsbehören lassen aufgrund gesetzlichen Erfor-dernisses bei den Telefonge-sellschaften und den Internet-dienstleistern das Benutzer-verhalten protokollieren. Die Protokolle müssen für sechs Monate zugänglich gehalten werden. Jeder einzelne kann nur für sein eigenes Benutzer-verhalten einstehen. Stellt man den Telefon- oder/und den

Internetanschluss – z. B. im Rahmen einer Benutzer-genossenschaft - Dritten zur Verfügung, so bewegt man sich in einer rechtlichen Grauzone. Dessen ungeachtet ist es in Spanien vielerorten Usus, einen vorhandenen Inter-netanschluss per kabelge-bundenem oder WLAN-/Wifi-Router einer geschlossenen Benutzergruppe, z. B. mehre-ren Wohnungen in einem Haus oder den Grundstücksnachbarn zur Verfügung zu stellen. Das ist wirtschaftlich attraktiv. Wer solches tut, sollte sich vor eventuellen Rechtsfolgen durch entsprechende Benutzer-verträge und Nutzungs-protokolle der angeschlossenen Rechner schützen.

Empfehlung

Für den eingangs erwähnten Zweipersonen-Residenten-haushalt, der nicht zu entlegen wohnt, gelegentlich in die alte Heimat nach Mitteleuropa reist, mehr als zehn Stunden im Monat mit dortigen Festnetznummern telefoniert, auf Telefax nicht verzichten möchte, täglich bis zu drei Stunden im Internet recher-chiert und dort Blogs und Zeitungen liest, wird – sofern vor Ort technisch verfügbar – folgendes Vertragsbündel empfohlen:

Festnetztelefonleitung

: Telefónica € 40/Monat mit Internetanschluss, Tarif „Dúo ADSL Mini“ 1 Mbit/s, Datenvolumen bis 2 Gigabyte/Monat, VoIP-Pauschaltarif

EU27+CH: Sipgate.de € 10/Monat

Tarife Sipgate plus und Sipgate flat kombiniert, mit 2 VoIP-Rufnummern u. Virtu-eller Telefaxnummer

1 L a u f z e i t v e r t r a g -Mobiltelefon: Simyo.es ohne Grundgebühr und ohne Mindestverbrauch und dazu, je nach eigenem Heimatstaat, für daheim und bei Bedarf als Zu sa t z -Mob i l t e l e fo n in Spanien ein Prepaid-Mobil-telefon ohne Grundgebühr

- für Deutschland: Fonic.de ohn e Mind es tverb rau ch

- für Österreich: Yesss.at

- für die Schweiz: Yallo.ch

Die monatlichen Fixkosten (einschließlich einer separaten Telefaxnummer) betragen somit lediglich € 50, die Fes tnetz te le fongespräche innerhalb Spaniens, in die übrige EU27 und in die Schweiz sind bereits abge-golten und Sie telefonieren mit vollem Komfort. Hinzu kommen lediglich Kosten für Anrufe vom eigenen Mobil-telefon und für Rufe vom Festnetz an den Mobilfunk sowie Anrufe nach außerhalb der EU und der Schweiz.

Hardwareaufwand: PC mit Netzwerkkarte, 4-Port-Router (WLAN-/Wifi-Funktionalität nicht erforderlich), VoIP-Telefon (z. B. Grandstream BT-100, ab € 30, oder Siemens S685IP, ab € 110), vier Stunden für Verkabelung und Konfiguration.

Autor: Dr. Fritz Woldt

Besonderheiten bei Mobilfunk und Internet

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Rutas de Andalucia

Sanlúcar: ein ungeschliffener Diamant an der Costa de Luz

Autor: Jens-Oliver Schulz

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Es ist ein lauer Sommerabend, der deutsche Besucher geht ohne besonderes Ziel durch die engen Gassen eines Wohnviertels der Altstadt. Die Seitentür eines unscheinbaren, schon leicht verfallenen Hauses öffnet sich, ein junges Mädchen in einem rotgepunkteten Flamenco-Kleid tritt aus der Tür, fächelt sich etwas Luft zu, aus dem Haus klingt das Stakkato der Tänzer und Gitarrenmusik. Der Besucher bleibt einen Moment stehen, um zuzuhören, doch mit einem hochmütigen Blick auf den Gaffer hat sich die Tänzerin schon wieder umgedreht und die Tür geschlossen

Wir sind an der Costa de Luz, in Sanlúcar de Barrameda.

Sanlúcar, gelegen an der Mün-dung des Flusses Guadalquivir in den Atlantik, ist geprägt vom Fischfang und der Herstellung des Manzanilla, eines Sherrys, der auf Grund des nur hier herrschenden Mikroklimas seinen typischen Geschmack erhält. Am anderen Ufer des Guadalquivirs beginnt der Nationalpark Doñana, Heimat einer einzigartigen Biosphäre mit Flamingos, Wildpferden und iberischen Luchsen.

Einheimische und die über-wiegend spanischen Touristen rühmen die hervorrragenden Restaurants Sanlucars und die Tatsache, dass die Stadt auch außerhalb der Sommer-Saison voller Leben ist. Man trifft sich mit Freunden und der Familie auf der Plaza Cabildo für ein paar Tapas und dem einen oder anderen Gläschen Manzanilla, flaniert sodann in bester Stimmung die Calzada zum Strand hinunter und erfreut sich an der kürzlich eingeweihten schmucken Strandpromenade an den malerischen Sonnerunter-gängen.

Die wenigen ausländischen Touristen kommen vor allem wegen der unberührten Natur, und sie kennen die Geschichte der zahlreichen historischen Bauwerke häufig besser als die Sanluqueños selbst, für die das Leben an einem so privilegierten Ort eben ganz selbstverständlich ist, und die dennoch voller Stolz „el encanto de Sanlúcar“ preisen .

Aber was genau macht den Zauber eines Ortes aus, warum haben wir manchmal das Gefühl, an einem ganz besonderen Ort zu sein? Wahrscheinlich lässt sich dieses Gefühl nur teilweise rational erklären, wie eben immer das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Lassen wir also erst einmal die Fakten sprechen, um für einen ersten Besuch gut gerüstet zu sein, und danach das Herz.

Die Ursprünge Sanlúcars reichen bis in vor-römische Zeiten zurück. Strategische Bedeutung erhält die Stadt jedoch erst mit der Eroberung Andalusiens durch die Mau-ren, und wieder im 15. und 16. Jahrhundert als Ausgangs-punkt für Expeditionen in die neue Welt. Kolumbus bricht von hier zu seiner 3. Reise auf, 1519 gefolgt von dem Weltumsegler Magellanes– Elcano und anderen weniger bekannten Glücksrittern.

Fotos: Roland Beysel

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Zahlreiche Monumente

Die Herrschaft der Grafen von Medina Sidonia ab dem 15. Jahrhundert verhilft der Stadt zu einer Epoche großer Pracht, viele historische Bauwerke prägen bis heute das Gesicht der Stadt.

Die sakralen Bauwerke, so zum Beispiel die sehenswerten Kirchen Santo Domingo (16. Jh.) und San Francisco (15. Jh.), zeugen von einem bis heute in allen Schichten und Altersklassen tief verwurzel-tem katholischen Glauben, der sich in Sanlúcar nicht nur in stets gut besuchten Gottes-diensten und den Osterpro-zessionen widerspiegelt , sondern auch einmal jährlich in der Wallfahrt zu Ehren der Jungfrau von Rocio. Am Wochende vor Pfingstmontag versammeln sich die Pilger mit ihren farbenprächtigen Fuhr-werken und Trachten vor der Kapelle in Bajo de Guia, um von hier aus den Guadalquivir zu überqueren. Der Einzug in Sanlúcar und die Wartezeit bis zur Einschiffung ist von

Gesang und Tanz begleitet; ein eindrucksvolles Beispiel für die typische andalusische Verbin-dung von religiöser Innbrunst mit einer zünftigen Fiesta, für die man auch spart und eine Woche Urlaub nimmt.

Farbenfrohe Fiestas

Etwas weltlicher, aber ebenso laut und farbenfroh: die „Feria de Manzanilla“ , (dieses Jahr vom 02.06. bis zum 06.06.).

Die Innenstadt verwandelt sich praktisch für eine ganze Woche in einen großen Jahrmarkt, andalusische Trachten, Pferde und Kutschen werden vor-geführt, der namensgebende Manzanilla wird von den Einheimischen in bedenklichen Mengen, jedoch ohne erkenn-bare Wirkung konsumiert, wenn man von der erhöhten Bereitschaft, spontan Sevilla-nas zu tanzen, einmal absieht.... Der Besucher sollte an die 16 % Alkohol im Manzanilla denken und frühzeitig zum Rebujito greifen, einer Art Weinschorle.

Carreras de Caballo

Im August schließlich finden die berühmten Galopprennen am Strand statt, das Schauspiel vor der langsam untergehenden Sonne bietet immer wieder einmalig schöne Photomotive. Kinder stellen selbstgebastelte Wettbuden am Strand auf, wer möchte kann bei ihnen kleine Summen auf seinen Favoriten setzen.

•Carreras de Caballos (07.08. bis 09.08. und 19.08. bis 21.08.)

www.carrerassanlucar.es

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Fröhliche Feste und Pferderennen am Strand

Feria de la Manzanilla

Page 10: Residentenkurier 14

Rutas de Andalucia

Sanlúcar: idealer Ausgangspunkt zur Wallfahrt ROCIO

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<ationalpark Coto Doñana

Von Sanlúcar aus hat der Besu-cher die Möglichkeit, eines der weltweit wichtigsten Natur-schutzgebiete zu erkunden: den Nationalpark Doñana. Hier bieten unterschiedliche Lebens-räume seltenen und bedrohten Arten Schutz und Nahrung. Gleich hinter den Wanderdünen am Strand wachsen Pinienwäl-der, Korkeichen und Heide, gefolgt von sumpfigem Marschland und Lagunen.

Besucher können den Park auf Geländewagentouren oder per Schiff erkunden, jeweils von Führern begleitet. Das Besu-cherzentrum „Fabrica de Hielo“ in Bajo de Guia bietet eine ständige Austellung zum Park und die Möglichkeit, die unbe-dingt erforderlichen Reservie-rungen für die Bootstouren vorzunehmen.

Zur Romeria el Rocio / Pfings-ten) führt die Route der Pilger, Pferde und Karren über den Fluss Guadalquivir quer durch den Nationalpark, was diesen Weg zum Wallfahrtsort Rocio besonders schön macht.

Gastronomie

Wer von einem Besuch des Nationalparks zurückkehrt und vom Hunger geplagt wird, der braucht nicht weit zu gehen: direkt gegenüber des Anlegers, in Bajo de Guia, reiht sich ein Restau-rant an das Andere. Beliebt ist darunter das „Casa Bigo-te“, vielleicht das bekann-teste und beste. Hier ißt man hervorragend, was sich auch im Preis widerspiegelt, weshalb die Einheimischen außer zu besonderen Gele-genheiten eher in einem der folgenden Restaurants an-zutreffen sind:

La Bodeguita,

C/. Circunnavegacion 1.ª (Parallelstraße hinter Bajo de Guia), Tel. 856 13 17 40 Sehr gute Küche, aber deutlich preiswerter als in Bajo de Guia

Bar Mariano, C/. Torre Del Oro S/N (Bonanza), Tel. 956 368 808 spezialisiert auf frittierten Fisch und Meeresfrüchte, am Sonntag Mittag Treffpunkt der Großfamilien

La Braseria de la Abuela Charo, Ctra. Sanlúcar-Chipiona (hinter “Club Garden”) Tel. 956 38 90 60, unbedingt empfehlenswert sind die Fleischgerichte

Fotos: Roland Beysel

Reservierung:

* Fabrica de Hielo, Av. Bajo de Guia s/n,

Tel. 956 363 813 www.visitasdonana.com

* Viajes Doñana, C/. San Juan 20, Tel. 956 36 25 40/41 (für Touren mit dem Geländewagen)

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Bodegas

Kein Besuch Sanlúcars wäre vollständig ohne den Besuch einer Bodega, in denen Man-zanilla probiert werden kann und die Herstellung und Ge-schichte dieses Weines erläu-tert wird. Für die Führungen gilt in der Regel: vorher Ter-min vereinbaren. Zu den vie-len, zum Teil seit Jahrhunder-ten in Familienbesitz befind-lichen Bodegas, gehören unter anderem:

Sanlúcar hat also viel zu bie-ten, und lebt nicht schlecht vom spanischen Tourismus. Warum aber ist dieser Ort bei ausländischen Besuchern immer noch ein Geheimtipp? Es gibt andernorts an der Küste schönere Strände und eine perfektere Infrastruktur, in Sanlúcar findet man nur selten mehrsprachige und bebilderte Speisekarten, kaum jemand spricht Eng-lisch, geschweige denn Deutsch. Hier noch mehr als sonst in Spanien verbietet es offenbar der Stolz, den

Touristen als gern gesehenen ( z a h l e n d e n ! ) G a s t z u e m p f a n g e n , u n d e i n e n entsprechenden Service zu bieten. Doch das beginnt sich, gerade in Krisenzeiten, zu ändern.

Nicht nur äußerlich hat sich die Stadt in letzten Jahren herausgeputzt, sie ist in vieler Hinsicht europäischer geworden. Es werden – für Andulusien noch nicht selbstverständlich - Fahrradwege gebaut und Fußgängerzonen eingerichtet. Bei Aktionen wie die Ruta de Tapas und Ruta de Mosto kooperieren die Gastronomen, um dem Besucher einen wirklichen Mehrwert zu bieten. Das Erlernen von Fremd-sprachen wird verstärkt geför-dert, und gerade bei der jüngeren Generation als Notwendigkeit erkannt.

Es tut sich also Einiges, aber immer noch ist Sanlúcar eine herbe Schönheit, die erobert werden will. Wer sich traut, wird mit unvergesslichen und einmaligen Eindrücken belohnt, die es in dieser Usprünglichkeit an nur noch wenigen Orten gibt.

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Sanlucar: wo MA<ZA<ILLA hergestellt werden kann, der allerdings nichts mit dem Teeaufgussgetränk gemein hat

Feria de la Manzanilla

Bodegas Barbadillo

Junto al Castillo de Santiago. Tel.: 956 38 55 00// 38 55 21. www.barbadillo.com, [email protected] Museum: 3 € pro Person

Bodegas Hidalgo-La Gitana,

Banda de La Playa 42, www.lagitana.es (Seite auch in Deutsch,Onlineshop), Tel. 956 36 05 13, Heimat des überregional bekanntesten Manzanillas, mit Souvenir- Weinshop, Führungen auch in Deutsch

Bodegas Pedro Romero,

C/.Trasbolsa,84, Tel. 956 36 07 36, www.pedroromero.es, Führungen in Deutsch, Audiokommentar, damit unabhängig von festen Zeiten

Wichtige Monumente:

Castillo de Santiago, errichtet zwischen 1468 und 1492 , C/Cava de Castillo, geführte Touren Do-So, 11/12/13 Uhr www.castillodesantiago.com

Palacio de Medina Sidonia (15. Jh.) mit Europas größtem Privatarchiv, Plaza Condes de Niebla.. Führungen sonntags, 11.00 h. y a las 12.00 h, 3.50 €, Anmeldung und Reservierung: www.fcmedinasidonia.com, Tel. 956360161 Im Palast ist die schönste Cafeteria und ein wunderbarer Garten, jederzeit für alle offen

Palacio de Orleans Borbón, (19. Jh.)

C/Cuesta de Bellen, heute Sitz des Rathauses, rückwärtiger kleiner Park, in dem im Sommer wunderbare Konzerte gegeben werden. Besichtigungen während der Öffnungszeiten: 08:00h. a 14.30h. (Garten nur bis 13.30 h.). Samstag und Sonntag Führungen von 11.00 bis 13.00 h.

Ausführliche Information:

www.aytosanlucar.org/

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Kultur und Brauchtum

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II Ruta de la Manzanilla y el tapeo de Sanlucar

In Sanlucar gehören Wein und Tapas einfach zusammen. Bereits zum 2. mal wird daher eine spezie-lle Ruta de manzanilla und des Tapeo in Sanlucar aufgelegt. :och bis zum 30. Mai kann man in ausgewählten Restaurants und Bar ein Glas Wein mit der speziellen Tapa des Hauses für 2 € be-kommen. Man erhält einen Stadtplan, auf dem alle Bars eingezeichnet sind, und dann darf fröhlich probiert werden.. In jeder Bar läßt man sich den Verzehr abstemplen. Wer mindestens acht Stem-pel in seinem Tapas-pass hat, nimmt an einer Verlosung teil, bei der man je 2 Übernachtungen für 2 Personen gewinnen kann: im Hotel Guadalquivir, Hotel Macia Doñana, Hospederia Duques Medi-na Sidonia, sowie eine geführte Stadttour für 8 Personen von “Sanlucar descúbrela”

Ausführliche Informationen, mit allen Restaurants, Bars sowie einem Stadtplan, und aller angebotener Tapas finden Sie unter:

www.detapasporsanlucar.com

Page 13: Residentenkurier 14

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<eues Museum in Cádiz: Wein und Stiere in Cádiz

Obwohl die Deutschen die größte Gruppe der Besucher stellen, gibt es geführte Tou-ren nur auf spanisch oder englisch. Hier erfährt man alles über die verschiedenen Weintypen, ihre Herstellung, die verschiedenen Charakte-ristika, wie sie sich unter-scheiden lassen, und vor allem alles über die lange Geschichte des Weinanbaus in dieser Region.

Jede Führung wird mit einer Weinprobe abgeschlossen. Ferner findet man im Museum eine Abteilung, in der über 1000 antike Flaschen ausge-stellt sind, die aus den ver-schiedenen Bodegas stammen, vielfach firmiert von berühm-ten Persönlichkeiten. Auch alte Etiketten, Flaschen, die im Meer gefunden wurden, alte Schöpfkellen etc. kann man bewundern.

Geschichte des Stierkampfes

In der Stierabteilung findet man vor allem alte Plakate, zum Teil über 100 Jahre alt. Sie stammen aus den verschie-denen Plazas de Toros der Provinz Cádiz, aber auch aus Malaga, La Habana etc. Zahl-reiche Fotos erinnern an die berühmtesten Stierkämpfer, von denen auch Bücher und Anzüge ausgestellt werden. Wer möchte, kann sich selbst als Torero ablichten lassen, mit einem Capote.

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: 10.00 bis 14.00h und von 16.00 bis 20.00h. Am Wochenende je-weils von 10.00 bis 14.00h, bis Ende März nur mit Vorreser-vierung. Ab April ist das Mu-seum dann jedes Wochenende von 10.00 bis 14.00h für alle geöffnet und schließt dafür immer montags.

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Cádiz ist die einzige andalusische Hauptstadt, die keine Stierkampfarena hat, obwohl es viele Fans dafür gäbe. Außerdem verfügt Cádiz über keine Bodega, und das, obwohl die Stadt mit-ten im Sherry-Dreieck zwischen Jerez, Sanlucar und El Puerto de Santa Maria liegt. Die Wei-ne von Jerez (Sherrys) genießen weltweit ein sehr hohes Prestige. Um jedoch die Kultur von Weinen und Brandies aus Jerez den vielen Cadizbesuchern näherbringen zu können, wurde nun in Cádiz ein neues Museum eröffnet: Museo de Vinos y Toros, in der Calle Feduchy. Hier findet man allerlei Kuriositäten.

Angebot des Monats siehe Branchen-click

Page 14: Residentenkurier 14

Kultur: Museum Picasso, Malaga Página 14

Museum Picasso mit Sonderprogramm für Kinder und Babies

Temporäre Ausstellung: František Kupka

Palabras de Caramelo, Títeres de María Parrato. Segovia

Premio FETEN 2009 al mejor espectáculo, Premiere in Andalusien

Domingo 14 de marzo.12.00 h Domingo 21 de marzo.12.00 h Domingo 4 de abril.12.00 h Domingo 11 de abril.12.00 h Empfohlen: ab 6 Jahren Dauer: ca.-60 min.

El intrépido viaje de un hombre y un pez.

Onírica mecánica. Madrid. Mención especial del jurado en FETEN 2009, Mención especial del jurado internacional en la Feria de Títeres de Lérida 2009. Premio a la mejor escenografía en la Feria de Títeres de Lérida 2009, Premiere in Andalusien

So, 18. April: 12.00 h y 18.00 h So, 25. April: 12.00 h y 18.00 h So, 2. Mai, 12.00 h y 18.00 h So, 9, Mai: 12.00 h y 18.00 h Empfohlen ab 8 Jahre Dauer: ca 50 min.

Teatro para bebés

Pupila de agua, La casa incierta. Madrid, Mejor espec-táculo para bebés FETEN 2006, Premiere in Malaga

Domingo 16 de mayo. 10.30 h, 12.30 h y 18.00 h Domingo 23 de mayo. 10.30 h, 12.30 h y 18.00 h Theater für Babies, empfohlen ab 6 Monaten bis 3 Jahre, Zu jedem Kind darf 1 Erwachsener mit teilnehmen. Dauer: ca. 30 min

Tondo redondo.

Da.te Danza, Granada. Coproducida con el Teatro Testoni Ragazzi de Bolonia, Italia. Mejor espectáculo para la primera infancia FETEN 2007. Estreno en Málaga

Domingo 6 de junio. 10.30 h, 12.30 h y 18.00 h

Domingo 13 de junio. 10.30 h, 12.30 h y 18.00 h

Theater für Babies, empfohlen

ab 6 Monaten bis 3 Jahre, Zu jedem Kind darf 1 Erwachsener mit teilnehmen.

Dauer: ca. 45 min.

Kartenvorverkauf:

Jeweils 20 Tage vor jeder Veranstaltung unter der <ummer: 902 36 02 95, www.unicaja.es und am Schalter des Museums. Abendkasse: 1 Stunde vor Beginn jeder Veranstaltung.

Überraschungen an den Sonntagen für Familien ist ein neues Angebot des Museums Picasso Malaga (MPM)

Ab dem 14. März bis zum 13. Juni hat man im Museum ein spezielles Programm für Kinder und Familien vorbereitet. Die Karten sind ab sofort im Verkauf. Eintritt: 2 € “Caja de sorpresas” besteht aus 4 verschiedenen Programmen, die speziell für ein reduziertes Publikum angelegt sind, um die besondere :ähe zwischen Akteuren und Zuschauern spürbar zu machen und damit die Magie für Kinder zu steigern

Temporäre Ausstellung: 15. Feburar bis 25. April 2010: František Kupka.

Werke aus der Kollektion del C e n t r e P o m p i d o u . Co-Produktion mit der Fundación Joan Miró de Barcelona.

Im Museo Picasso Málaga sind persönliche, einmalige Werke von František Kupka (1871-1957) ausgestellt, die einen Überblick geben von seinen Anfängen bis hin zu den akademischen Arbeiten. Kupka wird bis heute sowohl als Jugendstilmaler, als Neo-impressionist, als auch als Kubist bezeichnet, obwohl er mit der Erste war, der abstrakte Bilder ausstellte

Für Kupka war das Archaische in der Kunst, das Einfache, das Grobe, elementar wichtig für die plastische und bildende Kunst, denn es war der Ursprung, von dem alles ausgeht. Neben seinem Hang zum Okkulten war Kupka aber auch an Naturwissenschaften interessiert: Als er das erste Mal - an der Sorbonne - durch ein Mikroskop blickte, erlebte er eine Offenbarung. Er entdeckte Dimensionen und Möglich-keiten einer 'anderen Natur'.

Abstraktion benötigt zuerst ein reales Motiv. Das findet er im Bild seiner Tochter („Mädchen mit Ball“, 1908) das er immer weiter abstrahiert, bis er zum Schluss nach diversen Studien zum berühmten Bild „Amorpha, Fuge in zwei Farben“ (1912) gelangt.

In Malaga sind 91 Werke dieses Künstlers zu bewundern davon 42 Ölgemälde, 21 Zeichnungen, 28 grafische Werke, die alle aus dem Fundus des Centre Georges Pompidou stammen, gestiftet von seiner Witwe..

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Seite 16 Märchenstunde für unsere kleinen Residenten

Es war einmal ein Mädchen, namens Marie, dass lebte mit seinen Eltern in einem kleinem Dorf am Rande eines grossen, alten Waldes. Sie führten ein bescheidenes, schönes Leben, friedlich und angefüllt mit viel Lachen und Heiterkeit. Der Vater und die Mutter erzählten am Abend wunderschöne Geschichten über die Reichen und Schönen, über die Vagabunden und fahrenden Künstler des Landes, und obwohl Marie sie nie gesehen hatte, konnte sie sich alles bildlich vorstellen. Von dem grossen Wald erzählten die Leute des kleinen Dorfes unheimliche Geschichten, nur Maries Eltern nicht. Sie waren die Einzigen, die den Wald achteten und ehrten. Die Mutter ging regelmässig dorthin und sammelte Beeren und Kräuter, und der Vater sammelte Holz für den Winter. Die anderen Männer nahmen nur das Holz, welches am Rand lag, gingen gerade soweit in den Wald, dass sie das Grün der Wiesen noch gut erkennen konnten. Sie fürchteten sich, ohne genau zu wissen, warum. Es war, als würde der Wald sich schliessen, und als würden die Bäume wispern und flüstern, wenn man sich zuweit hinein wagte. Nur Maries Eltern kannten das Geheimnis des Waldes:

Vor langer, langer Zeit lebte in dem alten Wald ein grosser, mächtiger Zauberer mit seinen zwei Söhnen und einer Tochter. Seine Frau, eine weise Kräuterfrau, starb bei der Geburt des jüngsten Sohnes. So blieb der Zauberer allein zurück in dem Wald, und durch die Trauer um seine geliebte Frau wurde er immer merkwürdiger. Seine Söhne verliessen ihn, so bald es ihnen möglich war, nur seine Tochter Julie blieb bei ihm. Der Zauberer grämte sich so sehr über den Verlust seiner Frau und seiner Söhne, dass er

den Wald mit Bannsprüchen b e l e g t e , e r wollte nicht, d a s s i h m irgendwer zu nahe käme. Einst hatten er und seine Frau allen Menschen der Umgebung geholfen, jetzt w o l l t e e r niemanden mehr im Wald haben. Das war sein Reich, sein Ort der Trauer. So hatte er ihn ve r s ch lo ssen . Maries Eltern waren gerade zu der Zeit im Wald gewesen, als der Zauberer seine mächtigen Bannsprüche über den Wald legte, und deshalb wurden sie vor diesen geschützt, sie konnten kommen und gehen, ohne dass sich ihnen die Wege verschlossen.

Kurz nach der Geburt der kleinen Marie war der Zauberer gestorben, und damit lösten sich die Bannsprüche auf. Es lebte nur mehr die Tochter Julie im Wald. Sie hatte die Fähigkeiten ihrer Mutter geerbt, und ihr Vater hatte ihr alles beigebracht, was er wusste. Sie war eine weise und gute Zauberin. Julie hatte die Welt ausserhalb des Waldes nie kennengelernt und war schon sehr alt geworden, darum verliess sie ihn nie. Maries Mutter kannte die Zauberin und brachte ihr immer alles, was sie brauchte. Und ohne dass die Menschen aus dem kleinen Dorf sich dessen bewußt waren, hatte sie sie immer beschützt. Sie hatte Maries Mutter Kräuter und Salben für die Dörfler gemischt und angerührt, und ihr immer einen Rat bei besonderen Krankheiten

mitgegeben. Häufig wob Julie von ihrem Wald aus heilende Zaubersprüche, um kleine Kinder zu hei len, al le Menschen in Frieden leben zu lassen oder um das Vieh vor Angriffen der Wölfe zu beschützen. Nun aber wurde Julie sehr alt und müde, sie hatte nicht mehr die Kraft und Energie, alle zu beschützen, und deshalb bot sie der kleinen Familie an, Marie zu sich zu nehmen und ihr alles beizu-bringen.

So kam es, dass Marie in den Wald ging und Julie lehrte sie das Heilen und das Wirken der Zaubersprüche. Es war Frühling gewesen, als Marie zu Julie ging. Das Jahr verging rasch und als im Winter der erste Schnee fiel, hatte Marie schon sehr viel gelernt. Aus dem kleinen Mädchen wurde eine Zauberin, noch immer jung an Jahren, aber sie war so klug, sie lernte so rasch, dass Julie sehr glücklich über die Fortschritte ihres Schützlings war. Marie machte die Zeit bei der Zauberin viel Spass, sie freute sich sehr, wenn ihr kleine Zauber glückten und sie freute sich noch viel mehr, wenn sie

Zaubern: Eine Geschichte von Liebe und Mitgefühl, Hoffnung und Vertrauen

Von Denise Barth

Page 17: Residentenkurier 14

gesprochen und hatte ebenso oft genau diese zarten Blütenspitzen erwähnt, über d i e B e d e u t u n g i h r e s Kommens. Aber erst jetzt begriff Marie, was ihr die Zauberin damit hatte sagen wollen. Marie blieb kaum Zeit zu trauern, es war soviel zu tun. Es wurde im Dorf noch immer viel Medizin benötigt, die Tiere fanden noch immer nicht genug Futter und um Julies Leichnam musste sich das kleine, grosse Mädchen auch kümmern. Mit einem mal wusste und spürte sie, wie tiefgreifend ihre Ausbildung gewesen war. Was hatte sie an manchen Tagen geflucht und sich geärgert, wenn sie dachte, dass Julie ihr nichtssagende Sachen erklärte. „Oh liebe Julie“, dachte Marie nun bei sich „wie oft habe ich es nicht begriffen, wie wichtig deine Ausbildung war“. Aber Julie hatte gewusst, wie klug Marie war, sie hatte gewusst, dass sich all ihre Worte trotzdem in dem kleinen süssen Kopf von Marie festsetzen würden. Und nun war dieses junge Mädchen die Hoffnung aller in der Umgebung.

Während Marie ihre Arbeit fortsetzte, Medizin anrührte, Futterstellen für die Tiere des Waldes herrichtete und sich dann auch noch um die letzten Wünsche von Julie kümmerte, wurde ihr die ganze Tragweite bewusst. Sie war nun die Beschützerin des Waldes und des Dorfes! Aber sie wollte nicht in dem dunklem Wald bleiben, sie wollte nicht in der Einsamkeit leben! Es hatte nie einen Grund gegeben, weshalb Julie nicht in das Dorf hätte gehen können, nur dadurch, dass sie es nie getan hatte, waren die Bewohner furchtsam geworden. Marie wollte das nicht, der Wald war nicht ihre Heimat. Deshalb beschloss sie, aufzubrechen.

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einem verletzten Tier helfen konnte. Es war eine wunder-same Zeit des Lernens und Verstehens.

So manches Mal wurde Julie wie aus dem Nichts unruhig. Dann musste Marie die wichtigsten Nothilfesachen zusammen packen und sie zogen los. Julie sprach derweil nicht, sie schien völlig in eine andere Welt versunken, und lief wie von einer Schnur gezogen durch den Wald. Dann plötzlich blieb sie stehen, wartete einen Augenblick, horchte und ging ganz langsam in eine bestimmte Richtung weiter, ohne Hast. Spätestens nach ein paar Metern wurde klar, warum. Mal war es ein Reh, das sich mit einem Fuss unglücklich in einer Wurzel verhängt hatte, oder ein Eichhörnchen, das in einer Astgabel eingeklemmt war. Manchmal waren es auch fremde Wanderer, die sich einen Fuss verstaucht oder gebrochen hatten, oder aber völlig erschöpft und verängstigt nicht mehr aus dem Wald fanden. Julie half ihnen immer. Sie strahlte dabei eine geradezu majestät ische Ruhe und Gelassenheit aus, dass selbst das wildeste Tier nach ganz kurzer Zeit vertraut bei ihnen lag und sich behandeln liess. Das aufregendste Erlebniss dieser Art war ein grosser, mächtiger Wolf gewesen. Sie fanden ihn am Waldrand in einer gemeinen Fussfalle verhängt, er war schwer verletzt und blutete stark. Lange hätte er ohne Julie nicht mehr zu leben gehabt. Als sie den Wolf das erste Mal sahen, zögerte die Schülerin einen kleinen Moment. Lang genug, dass die Meisterin es bemerkte und Marie anwies, in grösserem Abstand zu warten „Wenn er deine Angst spürt, wird er dir nicht vertrauen und dich so bald als möglich angreifen“, sagte Julie. So beobachtete sie die

Zauberin und den Wolf aus einiger Entfernung, und es sah aus, als würden die beiden Zwiesprache halten. Auf dem Heimweg meinte Julie, dass sie nun einen sehr wichtigen Freund gefunden hätten.

Es war viel zu tun im Winter. Die Tiere brauchten Futter und im Dorf erkrankten viele Kinder, und der Vater kam, um Heiltränke und Kräuter für alle zu holen. Die Meisterin übertrug Marie immer mehr Pflichten, und so wurden die Tage sehr anstrengend. Je mehr Arbeit Marie verrichten konnte und sollte, desto mehr sah man Julie ihr Alter an. Es war, als würde ein Wechsel stattfinden. Das Wissen und die Macht übertrugen sich auf die Jugend, aber Marie wurde es nicht bewusst. Es wurde ein strenger und langer Winter. Der Vater ging oft in den Wald, um Feuerholz zu sammeln, oder um Medizin zu holen. Daher konnte Marie ihn häufig sehen. Die Mutter aber blieb im Dorf, es war so viel Schnee gefallen, dass der Weg durch den Wald sehr beschwerlich war. Der Winter zog sich bis spät ins Frühjahr hinein und die Bauern mussten sich schon um ihre Ernten sorgen, bevor der Sommer überhaupt gekommen war. Julie wurde immer gebrechlicher, und in den letzten Wochen dieses langen und harten Winters verlor sie immer mehr an Kraft. Als die ersten Blümchen Ende Mai endlich ihre zarten Spitzen aus der Erde zu strecken wagten, starb Julie.

Zuerst wusste Marie so gar nicht, was sie nun tun sollte, aber dann begriff sie, dass Julie es schon lange vorher gewusst hatte. Sie war genau ein Jahr, nachdem Marie zu ihr gekommen war, gestorben, und sie hatte immer genau von einem Jahr der Ausbildung

Plötzlich war Marie die Beschützerin des Waldes und des Dorfes

Page 18: Residentenkurier 14

Märchenstunde für unsere kleinen Residenten

Mit viel Liebe und in aller Ruhe packte Marie die Sachen von Julie zusammen und musste dabei feststellen, dass die alte Zauberin vieles schon vorbe-reitet hatte. Und so fand sie in einem der Bücher einen Briefumschlag mit ihrem Namen. Marie war darauf gar nicht gefasst, es war, als sässe Julie mit ihr bei einer dampfenden Tasse Tee und erkläre ihr, was nun zu tun sei. Sie las: „Meine liebe kleine Schülerin! Ich möchte mich aus tiefstem Herzen bei dir bedanken. Du hast, trotz deiner jungen Jahre, so hervorragend bei mir gelernt, dass ich ausgesprochen stolz auf dich bin und in Ruhe gehen kann. Und nachdem du nun diesen Brief gefunden hast, weiss ich, dass du auch diese schwierige Zeit mit deiner dir innewohnenden Kraft und Liebe meistern wirst. Ich danke dir mein liebes Kind! Als mein letztes Geschenk an dich habe ich hier noch eine kleine Geschichte, möge sie dich auf deinen Weg begleiten, dir deine Kraft stärken und dich an die alles umfassende Liebe erinnern! Deine Meisterin Julie“

Da waren ja gar keine Anweisungen drin, stellte Marie erstaunt fest. Die Zauberin hatte ihr gar nichts aufgetragen, sie vertraute ihr, sie war mit ihren Entscheidungen einverstanden. Da begriff das junge Mädchen endlich mit ganzem Herzen und Verstand, dass nun sie die Zauberin war. Sie faltete das zweite Pergament auseinander und dort stand in wundervollen Buchstaben folgende kleine Geschichte:

*************************

Hoffnung!

:ebelgrau schleicht der Tag heran. Trübe werde er bleiben, so trübe wie die Gedanken und Gefühle der Menschen, welche d ie Hof fnung ver loren .

Verloren, so fühlt sich auch dieser einsame Tag. Derweil lacht die Sonne hinter dem :ebel. Würden die Menschen doch nur ihren Blick und ihre Herzen heben, könnten sie über den :ebel sehen, dann wäre die Hoffnung und dieser Tag nicht verloren! Die :atur gibt sich alle Mühe, trotz des :ebels bunt zu leuchten, die Blumen, Bäume, Sträucher, selbst der See bemüht sich zu glitzern, zu schillern und zu strahlen Aber die Menschen erkennen es nicht. Erst wenn die Sonne mit ihren Strahlen den :ebel durchdringt, finden die Menschen in ihren Herzen die Hoffnung wieder. Erst dann sehen sie die wunder-baren Farben der :atur, die nur ein trüber :ebeltag verdeckt hatte, und die Hoffunung und der einsame :ebeltag sind nicht mehr verloren.

*************************

~~~~~ Sie müssen noch viel lernen, die Menschen. ~~~~~

Marie las die Geschichte ein-, zwei-, bestimmt fünfmal. Sie war so herrlich tröstend, so wundervoll. Da sass sie nun, die neue Zauberin vom grossen, alten Wald und weinte und lachte gleichzeitig, über ihre so wunderbare Lehrerin Julie. Sie liess ihrem Kummer und Schmerz, der Angst und der Ungewissheit vor der Zukunft freien Lauf. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Marie wieder beruhigt hatte, aber dann war sie so voller Tatendrang, und die wichtigste Entscheidung hatte sich mit einem Mal in ihr gelöst, sie wusste plötzlich, was sie tun wollte und musste.

Eine ihrer grössten Sorgen, seit sie bei Julie zur Lehre gegangen war, war die Geheimnis-krämerei. Damit wollte sie nun Schluss machen.

Deshalb beschloss sie, eine grosse Feuerbeerdigung am Rand des alten Waldes zu machen, so dass alle Bewohner kommen konnten, um Julie einen ehrenvollen Abschied zu bieten. „Sie müssen noch viel lernen, die Menschen“, dachte Marie und lächelte.

Und so kam es, dass an einem wunderschönen Sonnentag ein grosses Feuer von der Beerdigung der Zauberin Julie kündete. Marie hatte kaum zu hoffen gewagt, denn sie kannte den tief in den Menschen sitzenden Aberglauben und die Furcht vor allem Neuen. Aber sie kamen, und sie kamen alle. Es wurde eine wunderschöne Feier, die ein Ende der alten und ein Anfang einer neuen Zeit in dem kleinen Dorf bedeutete und die Marie die Chance gab, als freie Heilerin unter den von ihr geliebten Menschen zu leben.

So gingen einige geruhsame Jahre ins Land. Die kleine Zauberschülerin wuchs an ihren Aufgaben und übte sich jeden Tag an Neuem. Die Nachricht von ihrem Können breitete sich langsam im ganzen Land aus, und so mancher Patient hatte einen langen Weg auf sich genommen, um von ihr geheilt zu werden. Eines Tages kam ein junger Edelmann in das kleine Dorf. Er nahm sich in der kleinen Dorfkneipe ein Zimmer und fragte jeden über die Zauberin aus, über sich selber gab er allerdings nichts preis. Nach einigen Tagen fing der Fremde an, schlecht über die Zauberin zu sprechen. Er beschuldigte sie des Diebstahls und behauptete, dass alles, was sie täte, nur Lug und Trug sei. Das wollten die Dorfbewohner so nicht akzeptieren und wollten wissen, was es damit auf sich hätte. Die Dorfältesten beschlossen , mi t Mar ie zusammen den Edelmann

„Sie müssen noch viel lernen, die Menschen“

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Die Dorfältesten waren zurückgewichen und starrten entsetzt auf das, was da gerade passierte. Marie schien zu wachsen, sie leuchtete von innen heraus, es schien fast so, als schwebte sie.

Und dann, auf einmal, war alles vorbei. Marie sah aus wie immer, und nur der am Boden liegende Edelmann erinnerte an das Geschehene. Augen-blicklich beugte sich die kleine Zauberin zu ihm hinunter und kümmerte sich um ihn. Er atmete schwer und sagte dann so leise, dass Marie es kaum verstand: „Bringe den Menschen den Frieden zurück, der Dolch wird dir den Weg zeigen.“

Ein kalter Schauer lief der kleinen Zauberin über den Rücken. Sie spürte die Liebe des Fremden ihr Herz berühren. „Aber das konnte doch gar nicht sein“, dachte sie, „er hasst mich doch, oder?“ Er sah aus, als würde er jeden Moment sterben, aber das mochte die Zauberin nicht zulassen. Nur, was konnte sie auf die Schnelle tun? Er schien zu zerfallen, immer weniger zu werden. Seine wunderbaren Augen zogen sie in seinen Bann und sie sah, dass neben dem Hass und der Wut eine grosse Liebe in ihm war. Da küsste sie ihn mit aller Leidenschaft. Sie versanken ineinander, und eine tiefe und grosse Liebe erwachte. „Was immer er gemeint haben mochte mit dem Dolch und dem Frieden ich werde es mit ihm gemeinsam tun.“ Aber das ist eine andere Geschichte.

© Denise Barth

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aufzusuchen und ihn zu befragen. Der Fremde stellte sich trotzig vor die Delegation der Dörfler und gab sich stur und unfreundlich. Die Ältesten waren aber nicht bereit, sich abspeisen zu lassen, und nach langem Hin und Her, freund-lichen, patzigen und auch aggresiven Worten, kam der Fremde endlich zur Wahrheit. Als er anfing zu sprechen, sank er in sich zusammen und wirkte mit einem mal nicht mehr wie ein starker, grosser kampf-bereiter Edelmann, eher wie ein kleiner, tief gekränkter Junge. „Ich bin der Enkel des alten Zauberers, Julie war meine Tante. Mein Vater hatte den Wald verlassen, da er meinen Grossvater in seiner Trauer nicht aushielt. Er hatte diesen Weg selber gewählt, aber es machte ihn nicht glücklich, er litt unter dem Verlust der Eltern und es grämte ihn sehr, dass seine Schwester den Wald für sich alleine hatte. Er sagte, dass sie die Macht an sich gerissen habe.“ Der Fremde stockte. Traurig sahen seine Augen aus. Es dauerte eine Weile, bis er wieder sprach. „Mein Vater starb vor vielen Jahren, verbittert und unglücklich. Er hat mir nichts als die Wut über den Verlust seines Erbes hinterlassen!“ Er starrte Marie an und rief: „Sie ist die Diebin meines Erbes, was für eine lächerliche kleine Gestalt!“

Er zog einen Dolch aus seinem Gürtel und ging auf Marie los. Die Zauberin war noch nie der Gewalt begegnet und war überhaupt nicht vorbereitet. Der Angriff traf sie mit voller Härte, ohne dass sie auch nur eine Chance für eine Abwehr gehabt hätte. Der Fremde schien im Kampf wahrlich geübt, er traf exakt in das Herz der kleingewachsenen Marie.

Augenblicklich war es still geworden. Niemand wagte zu

atmen, keiner rührte sich. Die Zauberin war völlig verwun-dert, aber sie wurde nicht wütend, keinerlei negative Gedanken trug sie in sich. Sie war still, gelassen und schaute immer noch freundl ich neugierig in das Gesicht des Fremden. Kein Zorn, keine Wut regte sich in ihr. Ganz im Gegenteil: Mitleid erfasste sie, und gleichzeitig überkam sie ein Gefühl der Liebe. „Was für ein wunderschönes Gesicht er hat, wäre diese Trauer und Wut nicht in ihm.“, dachte Marie. Und in dem Moment geschah etwas Unglaubliches.

Der Dolch des Edelmannes begann zu leuchten und Marie spürte eine wohlige Wärme, und ein völlig unbekanntes Gefühl ergriff sie. Es war eine Mischung aus Liebe, Kraft, Gesundheit und aller positiven Energie, gebündelt in Wärme und Macht. Der Fremde schrie auf und liess den Dolch fallen. Er fiel auf den Boden, krümmte sich wie unter Schmerzen und weinte jämmerlich. Marie stand da und wusste nicht recht, was passierte. Die Wunde war in Sekunden geschlossen, sie fühlte eine grosse Kraft in sich und vor allem eine Gefühl von unendlicher Liebe durchzog sie.

Der Dolch traf sie mit voller Härte, mitten ins Herz...

Dann geschah ein Wunder

eMail:

[email protected]

www.fincalamaya.de

Page 20: Residentenkurier 14

<eues Buch:

„Wie der Herr so´s G´scherr – Die Streiche meiner Tiere“,

sches Steppenpferd plötzlich einen Satz zur Seite machen und einem vorbeikommen-den Pfleger mit Schubkarren voller Heu für die rekonva-leszenten Klinikpferde blitzschnell ein Maul voll stibitzen ! Erst jetzt ließ er sich zufrieden kauend neben Amigo stellen.

Spätestens dann weiss ich, dass alle Untersuchungen völlig überflüssig waren, Ràrò wieder pumperlgesund und ganz der „Alte“ ist.

p.s. noch’n Happy-End: Das Hundchen hatte keinen Chip, jetzt hat er einen, heißt Pedro und ist das jüngste Familienmitglied.

p.s. 2: Leider verstand sich die dominante und eifer-süchtige Samba überhaupt nicht mit dem auch eigenwilligen Jagdterrier Pedro. Ich hatte nur Stress, die beiden Kampfhähne zu trennen. Doch da meine Mutti, verwitwet, längst einen kleinen Hund wollte, reiste Pedro mit ihr nach Deutschland und lebt jetzt froh und glücklich bei ihr im Haus mit großem Garten zum Toben und is t seinerseits der Liebling der ganzen Straße.

Was wir von den Andalusiern lernen können

paar Wochen auch gut ausgeheilt habe.

4. Weil einen Tag vorher uns ein kleiner Hund zugelaufen war, luden wir den auch auf den Auto-Rücksitz, um ihn in der Klinik gleich auf einen Chip untersuchen zu lassen.

5. Da aber dieses Hundchen im Auto saß, lief unsere Haupthündin Samba eifersüchtig den ganzen Weg mit:

Und so kamen wir als kleine Arche Noah bei der Klinik an – das rundum grinsende Personal kann man sich wohl vorstellen.

Nach den Behandlungen - zum Glück hatte die Klinik zwei gegenüberliegende Untersuchungsplätze im selben Raum - fand der Rückweg umgekehrt statt: Also erst Amigo in den Hänger führen, nachdem ich Samba schnell in den Wagen lockte, das neue Hundchen aber auch noch auf dem Arm hatte und nun Ràrò auf seine linke Hängerseite bugsieren, ja, Ràrò....

Während das kreuzbrave disziplinierte deutsche Pferd Amigo fast von allein seine „Garage“ fand, musste doch mein schlitzohriges ungari-

Neulich kam Amigo plötzlich mit ganz dickem Bein von der Weide. Da Amigo genau an dieser Stelle vor Jahren schon mal einen Sehnenanriss hatte, waren wir höchst alarmiert. Glücklicherweise liegen wir s t ra te gi sch güns t ig an demselben Weg wie eine renommierte Pferdeklinik, und besitzen einen komfortablen Pferdehänger für diesen Patiententransport. Ein Pferde-transport bei uns verläuft nun aber nicht etwa normal, sondern geht so vonstatten:

1. Erstens musste der Hänger schon mal hastig von Garten- und Baumaterial leer geräumt werden, da wir ihn schon lange nicht mehr gebraucht hatten.

2. Danach kann man nicht etwa Amigo allein in den Hänger bringen, nein, Ràrò muss mit, sonst würde er auf den Weiden in Panik durch die Zäune gehen - schließlich ist er seit 17 Jahren Tag und Nacht mit seinem Kumpan zusammen – manche nennen das ungerechterweise „die kleben zusammen“ ( aber dann tun das mein Mann und ich auch, oder?).

3. Also Amigo in den Hänger führen, aber auf die rechte Seite, denn Ràrò will nur links stehen, da auf dieser Seite die Straßen nicht so abschüssig sind. Wir beschlossen, damit sich dieser Aufwand lohnt und damit Ràrò nicht etwa glaubt, wir geben seinen Panik-Launen nach, dass wir bei der Gelegenheit gleich seine Lunge röntgen lassen, ob er die Lungenentzündung von vor ein

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Die Autorin Gabriele Hefele hat ihr neues Buch herausgegeben: „Wie der Herr so´s G´scherr – Die Streiche meiner Tiere“. Die erste Lesung in Manilva war ein großer Erfolg. Für die Leser des Residentenkuriers hat sie uns einen Auszug aus ihrem Buch zur Verfügung gestellt.: Die „Arche :oah“

Dr. Gabriele Hefele bei der Lesung in Manilva, siehe auch Foto rechts und unten, links mit Tierschützerin Jutta Bauer, die auch gleich noch ein Podenco-Waisenwelpchen vermitteln konnten und mit der Übersetzerin für die Engländer .

Weitere Lesungen sind geplant:

- 18. März 2010, 19.00 Uhr im Restaurant Rubyana, Elviria, anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Club Marbella 2000 (Residententreff). - in der Osterwoche auf Finca Siesta, Reiterhof in Estepona, - 7. Juni 2010 beim Literaturtreff in Denia, Costa Blanca. Näheres bei der Autorin: [email protected].

Buchbestellung:

Gabriele Hefele: „Wie der Herr , so´s G´scherr – Die Streiche meiner Tiere“, bod book-on-demand, 128 S., 46 Fotos, 12,95 €, ISBN 9783839148167

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Von beiden Seiten anbraten. Feingehackte Zwiebel dazu, glasig dünsten. Sahne aufgießen, zurückschalten, ca. 15 min. gar ziehen lassen. Kleingeschnittenen Paprika drübergeben.

Mit Gemüsenudeln oder Reis anrichten.

Wohl bekomms!

<achspeise:

S c h w a r z w ä l d e r Kirschpudding

Zutaten:

1 Päckchen Vanillepudding

125 g Sahne

Halber Liter Milch

1 Päckchen Sahnesteif

1 Glas Sauerkirschen

Vollmilchschokoraspeln

3 EL Kirschwasser

bzw. für Kinder: Kirschsirup

Zubereitung

V a n i l l e p u d d i n g n a c h Packungsanweisung kochen. Zugedeckt auskühlen lassen, damit er keine Haut zieht. Ab und zu umrühren.

Wenn er ausgekühlt ist, Sahen mit 1 Päckchen Sahnesteif und etwas Zucker steif schlagen, unter den Pudding heben. In einer Glasschüssel Pudding, abgetropfte Sauerkirschen und Schokoladenraspel sch ich ten . Oben mi t Schokoraspeln verzieren.

R e z e p t

Haben Sie Interesse an einem Privat-Kochkurs mit

Roland Beysel (max. 4 Personen), dann melden

Sie sich bitte:

Tel: 856– 11 52 22

[email protected]

Studen tenmenu : Hü hnerb rus t m i t Co la - soße

Roland Beysel

Andalusische Hühnerbrust und Schwarzwälder Kirschpudding

Seite 21

Ein Gericht, das schnell zubereitet werden kann, und gut schmeckt, zu jeder Jahreszeit. Wie bei den meisten Gerichten von Roland Beysel hat man nur geringe Vorbereitungszeit, läßt die Sachen von alleine garen, so dass man in der Zwischenzeit eine :achspeise zubereiten kann.

Zubereitung

Bei den Hühnerbrüsten das Innenfilet entfernen und zwischen 2 Folien plattieren (plattklopfen). Die Hühner-brüste einschneiden und abwechselnd mit Chorizo und Paprika einlegen. Das plattierte Innenfilet drauf-legen und mit Holzspießen fixieren.

Zutaten für 4 Personen

● 4 Hühnerbrüste

● 8 Scheiben Chorizo– Paprikawurst

● 4 eingelegte Gemüsepaprika

● 1 kleine Zwiebel

● 125 ml Sahne

● Etwas Oregano, Romero, Basilikum

● Öl, Salz, Pfeffer

Page 22: Residentenkurier 14

Teil 10

(wer einen Teil verpaßt hat, findet alle vorherigen Kuriere im Archiv)

Der Junge von der Hühnerfarm kommt zurück nach Hause. Alles geht wieder von vorne los. Ich fühlte mich traurig und bin sehr niedergeschlagen.

Meine Mutter löcherte mich mit Fragen, sie wollte natürlich alles genauestens wissen. Was war passiert?? Ich versuchte es zu erklären und wollte danach nur noch meine Ruhe haben. Ich igelte mich ein und ergab mich meinem Schmerz. Außer meinen Eltern wusste keiner, dass ich wieder da war, und so hatte ich genügend Zeit, um über alles in Ruhe nachzudenken. Es dauerte ungefähr 10 Tage, bis ich aus meinem Schneckenhaus wieder zurückfand ins normale Leben, und abends in einer Tapas Bar einen trinken ging. Bei dieser Gelegenheit traf ich einen Freund, mit dem ich zusammen Fußball gespielt hatte, und er erzählte mir so beiläufig, dass im einzigen Hostal des Ortes, im Hotel Ponce, ein Kellner gesucht würde. Ich bin noch an dem Abend ins Hotel gegangen und nach einem kurzen Gespräch war alles klar. Ich hatte den Job, am nächsten Morgen sollte ich um 7:00h dort im Frühstücksservice anfangen. Zufrieden ging ich nach Hause und meine Mutter wunderte sich über mein frühes Erscheinen. Ich erklärte ihr, dass ich auch sofort ins Bett ginge, da ich um 7 h im Hotel sein müsste. Ich vergesse es nie, sie

schaute mich an und sagte: „Was musst du morgen früh um 7 h machen, das ist ja fast wie Mitternacht! Und was ist nun mit Alemania?“, worauf ich leider nur erwidern konnte: „nada, nichts ist mit Deutschland.“

Ich begann meine neue Arbeit mit meiner normalen Straßenkleidung, da ich meine Arbeitssachen ja in Deutschland gelassen hatte. Die Zeit verging, und nichts passierte. Nach ungefähr 4Wochen kam ein Brief aus Deutschland, den ich ganz nervös aufmachte. Drinnen lagen 20 DM( zu der Zeit 15.000 Ptas) und die folgenden Zeilen: Hallo Antonio, es tut uns sehr leid, dass die Papiere soviel Schwierigkeiten machen. Und es tut uns auch Leid, dass du wieder in Marchena bist. Wir probieren von hier aus alles, was machbar ist, möchten aber gerne dass du so schnell wie möglich wieder zu uns nach Deutschland kommst. Die Bernkasteler fragen schon ständig: Wo ist denn Antonio geblieben?? Anbei etwas Geld für deine Kosten. Die Worte taten meinem angeknacksten Selbstbewusstsein sehr gut, und ich schöpfte wieder Hoffnung und fasste neuen Mut.

Die Zeit verging und ich hörte immer noch nichts von der Kommission in Madrid, die meinen Fall bearbeitete.

Nach weiteren 3 Monaten war ich immer noch “nur der Kellner“ vom Hotel Ponce.

Página 22 Serie Auswandern

JE<SEITS VO< A<DALUSIE<

Der Junge von der Hühnerfarm

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Página 23 Serie Auswandern

Langsam war ich am Boden zerstört. Aber dann kam ein Brief von meinem Bruder Manolo, der in Alicante meine Stelle als Lehrling eingenommen hatte, als ich mit Willy und Renate nach Deutschland ging. Er hatte gute Nachrichten für mich. Er schrieb mir, das mein ehemaliger Chef Don Antonio ihn gefragt hätte, wie es mir denn so in Deutschland ginge. Und er habe ihm ehrlich geantwortet, dass ich wieder in Marchena sei, weil ich warten müsste, bis die ent-sprechenden Papiere von Deutschland kämen, dies aber leider noch nicht der Fall sei und ich so lange in Spanien warten müsste. Und Don Antonio sagte, dein Bruder soll wieder hierher zu uns nach Alicante kommen!!!! Ich jubelte, dies war besser als meine Arbeit in Marchena. Ich würde meinen Bruder, meine Freunde, die Arbeitskollegen und die schöne Stadt Alicante wieder sehen.

Tage später saß ich im Zug nach Alicante und hatte wieder Hoffnung. Als ich meinen alten und neuen Chef Don Antonio wieder traf und sagte: „Hier bin ich“, fragte er mich als erstes: „Na, hast du eine kleine Weltreise gemacht?“ Ich versuchte ihm die Angelegenheit mit den Papieren zu erklären, aber es war sehr schwierig. Er schaute mir in die Augen und sagte: „aber nun brauchst du doch keine Papiere mehr, oder gehst du wieder nach Deutschland, wenn die Papiere kommen??“ Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen und antwortete „NO“. Er war zufrieden und schickte mich zum Schneider, um mir eine

Uniform anpassen zu lassen, wie meine anderen Kollegen aus dem Restaurant. Ich durfte wieder im Restaurant als Comis de Rang anfangen und jubelte innerlich vor lauter Freunde. Danke, danke lieber Gott, ich dachte, du hättest mich vergessen.

Zwischenzeitlich hatte Don Antonio seine Gastronomie vergrößert. Er hatte direkt am Jachthafen neben dem Regatta Club ein neues Restaurant aufgemacht mit Namen „Dársena del Puerto-Restaurant“. Es lag direkt am Wasser, hatte eine große Terrasse mit Tanzfläche und eine Bühne für Musiker oder andere Künstler, die dort auftraten. Abwechselnd wurde ich dort , in der Bar oder im Restaurant eingesetzt. Meine Uniform war fertig (das 1. Mal im Leben, dass ich eine eigene Uniform bekam) und ich trug sie stolz wie ein Spanier! (Fortsetzung folgt...)

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Partnerangebote für Residenten, siehe auch Branchen-click

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Página 25 P a r t n e r a n g e b o t e f ü r R e s i d e n t e n , s i e h e a u c h B r a n c h e n - c l i c k

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Sprachkurs Seite 26

Wir waren beim ersten Teil unserer Betrachtung spanischer Namen über den Westgoten-könig Rodrigo (Roderich) und den spanischen Nationalhelden Rodrigo Díaz de Vivar („El Cid“) beim spanischen Nachnamen Rodríguez („Sohn des Rodrigo“) gelandet.

Bevor wir hier fortfahren, noch ein kurzer Hinweis zum Cid: Er hat nicht nur in Vivar del Cid (Provinz Burgos) und in Burgos selbst, sondern auch in Andalusien, u.zw. in Sevilla, sein Denkmal, an der Glorieta de San Diego am Nordeingang zur Plaza de España, also dem Gelände der Expo 1929, gegenüber dem Pavillon von Portugal. Und dies zur Erinne-rung an die Freundschaft des Cid zum Emir Mutamid des Teilkönigreichs („Taifa“) von Sevilla, mit dem er sich verbündet hatte. U.a. dadurch hat er sich die Verbannung aus Kastilien zugezogen.

Ein weiterer sehr verbreiteter Nachname auf „-ez“ ist Pérez („Sohn des Pero“, später Pedro). Dazu: Wenn den spanischen Kindern ein Milchzahn ausfällt, bekommen sie als Entschädigung und Trostpflaster jedes Mal ein Geschenk vom „Ratoncito Pérez“, dem „Mäuschen Pérez“, wohl ein Mittelding zwischen Mickymaus und dem Osterhasen.

Ebenfalls sehr häufig ist González, meist falsch Gonzales (wie „Speedy Gonzales“) geschrieben. Auch

Sprachkurs der besonderen ART ,

mit unserem Leser Erwin Penkert

Zur Person:

Erwin Penkert war Botschaftsrat, Dolmetscher für Spanisch und Portugiesisch sowie Arabist (Universitäten Madrid und Tunis), jetzt ist er allerdings im verdienten Ruhestand und lebt in Conil de la Frontera. Er möchte sich als Landes– und Sprachkenner nützlich machen und ist auch bereit, Residenten zu Behörden, Ärzten, Krankenhäusern etc. zu begleiten.

Wir möchten künftig mit ihm auch charlas und coloquien anbieten.

in Deutschland bekannt wurde der frühere Regierungschef Andalusiens und spätere Ministerpräsident Spaniens, Felipe González. Sodann Juárez (e inigen Sprachforschern zufolge von Juan abgeleitet, also „Sohn des Juan“, nach anderen eine Nebenform von Suárez). Ein berühmter Träger des Namens war Benito Juárez, indianischer Präsident Mexikos (Mitte 19. Jhd.). Nach ihm benannt ist die mexikanische Grenzstadt Ciudad Juárez (früher Paso del Norte), gegenüber dem texanischen El Paso. Auch ein Suárez spielte in der jüngeren Geschichte Spaniens eine wichtige Rolle. Adolfo Suárez wurde 1976 e r s t e r d e m o k r a t i s c h e r Regierungschef nach Francos Tod 1975.

Etwa zeitgleich mit ihm lenkte in Portugal Mário Soares die Geschicke seines Landes. Soares ist die portugiesische Form von Suárez, so wie Guterres ( e b e n f a l l s e h e m a l i g e r Staatsmann in Portugal) vom spanischen Gutiérrez, Lopes von López oder Nunes von Núñez. Gutiérrez ist „Sohn des G u t i e r r e “ , w a s s i c h wahrscheinlich vom germani-schen Gunthari, Gunther ableitet.

Man könnte noch viele „ez“-Namen aufzählen (Gómez, Ordóñez, Ibáñez usw.). Der häufigste spanische Nachname ist jedoch García (früher auch Vorname). Danach kommen Fernández, González, López, Martínez, Rodríguez, Sánchez, Pérez und Gómez.

Natürlich sind die Familien-namen vom Typ López oder Gómez (Lopes oder Gomes in Portugal), also die Ableitung vom Vaternamen durch Anhängung von „-ez“ nur eine von vielen anderen Gattungen von spanischen Nachnamen. Davon später mehr.

Andererseits war bzw. ist der B r a u c h v o n M ä n n e r n , gelegentlich auch Frauen, den Namen des Vaters mit b e s t i m mt e n V o r - o d e r Nachsilben zu übernehmen, nicht auf das Spanische oder Portugiesische beschränkt. Wir finden dafür zahlreiche Beispiele in europäischen, aber au ch au ßereu ro p ä i sch en Kulturkreisen und deren Sprachen.

Am nächsten steht uns natürlich die germanische Völker- und Sprachengruppe. Im Englischen (z.T. auch Deutschen) wurde zur Kennzeichnung der Ab-stammung oft einfach ein „s“ angehängt: Peters, Adams, Simmons usw. Wir haben im Deutschen, Englischen und in den skandinavischen Sprachen hunderte von Nachnamen auf „-sen“ oder „-son“: Petersen, Johnson, Eriksson usw. In Island gibt es sogar eine weibliche Variante auf „-dottir“ („Tochter von…“): Die derzeitige Regierungs-chef in he iß t Joh anna Sigurdarsdottir, also „Tochter des Sigurdar“, eine frühere Politikerin Finnbogasdottir.

Autor: Erwin Penkert

Fortsetzung folgt

Erwin Penkert gibt uns an dieser Stelle neue Einblicke in die spanische Sprache, damit uns nicht mehr alles so „spanisch“ vorkommt. Wir planen mit ihm auch ein paar kleine Vortäge, sobald wir einen geeigneten Raum und Rahmen finden. Teil 3 der spanischen Namen (vorherige Teile im Archiv)

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Viele Leser schätzen diese Seite mittlerweile sehr und sind treue Fans von Super-spanisch.de geworden. Dort finden Sie Vokalbetrainer, Tandem-partner, Sprachreisen oder können per email täglich in etwa 5 min. neue Wörter und Ausdrücke üben. Hier wieder das beliebte Kreuzworträtsel

Sprachkurs

Sprachkurs, in Zusammenarbeit mit www.super-spanisch.de/

Ideal sind auch Sprachreisen, selbst für Residenten, die ihre Spanischkenntnisse auffrischen wollen, und gleichzeitig etwas Neues von Spanien kennen lernen wollen.

www.lsw-prachreisen.de/spanisch_lernen.html

Auflösung des Rätsels vom Januar 2

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D i e l e t z t e S e i t e Seite 28

Da hat der Fahrer wohl Manzanilla-Tee mit Manzanilla aus Sanlucar verwechselt (16%) !