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Sprung nach vorn Die LASER LINE von EWAG setzt neue Maßstäbe in der Laserbearbeitung
MOTIONDAS KUNDENMAGAZIN DER SCHLEIFRING GRUPPE
LEITMESSE: Die SCHLEIFRING Gruppe auf der EMO
SCHNELL UND PRÄZISE: Die neue S41 von STUDER
LÄNDERSPEZIAL: Deutschland im Fokus
A U S G A B E 1 / 2 0 1 1
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DeutschlandWENDT GmbHFritz-Wendt-Strasse 140670 MeerbuschTel.: +49 (0)2159 671 0Fax: +49 (0)2159 806 [email protected]
USAWinterthur Wendt USA Inc.10 Viking RoadWebster MA 01570Tel.: +1 (508) 949 10 61Fax: +1 (508) 949 20 [email protected]
ÖsterreichRappold Winterthur Technology GmbHSt. Magdalenerstrasse 859500 VillachTel.: +43 (0)42 42 41 811 0Fax: +43 (0)42 42 41 811 [email protected]
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E D I T O R I A L
3MOTION 01/11
KÖRBER SCHLEIFRING – eine starke Gruppe
Liebe Leserinnen und Leser,
Ihr
Stephan Nell
Mitglied der Geschäftsführung der
Körber Schleifring GmbH
wir haben die Zeit genutzt und trotz der Krise unsere Forschungs- und
Entwicklungsprojekte auf unverändert hohem Niveau vorangetrieben,
damit Sie den aktuellen Aufschwung optimal nutzen und auch in Zu-
kunft mit modernsten Schleifmaschinen effi zient fertigen können.
Das Jahr 2011 steht bei KÖRBER SCHLEIFRING im Zeichen vieler Neu-
heiten. Dazu zählt zum Beispiel die LASER LINE von EWAG. Mit dieser
Maschine ist EWAG ein technologischer Quantensprung in der Laser-
bearbeitung gelungen. Dies ermöglicht Ihnen den Vorstoß in bisher
unerreichte Produktivitäts- und Qualitätsbereiche. Ein weiteres High-
light ist die neue S41 von STUDER, die noch schneller und präziser als
ihre Vorgängerin arbeitet und neue Maßstäbe für Schweizer Präzision
setzen wird.
Diese und weitere Maschinen können Sie im September auf der EMO
2011 in Hannover in Aktion erleben. Natürlich stehen Ihnen unsere
Vertriebsmitarbeiter auch jederzeit gern für ein persönliches Gespräch
zur Verfügung.
KÖRBER SCHLEIFRING vereint nicht nur die stärksten Marken der
Schleiftechnologie, sondern auch das Wissen von über 2.000 Schleif-
experten. Das macht es uns möglich, selbst für schwierige Aufgaben
immer die richtige Lösung anzubieten.
Wir verfolgen langfristige Ziele, die den Kunden in den Mittelpunkt
stellen. Die Zusammenlegung von SCHAUDT und MIKROSA bündelt
nun das Know-how beider Marken und das Wissen um die Anforde-
rungen ihrer Kunden.
Doch nicht nur technische Kompetenz, sondern auch der persönliche
Kontakt zu unseren Kunden ist uns wichtig. Deshalb sind wir überall
für Sie erreichbar – sei es in Deutschland oder in der Schweiz, in den
USA, wo Sie auf unsere Experten von UGT zurückgreifen können, oder
in China. Hier erbringt unsere Gesellschaft Körber Schleifring Machinery
Shanghai ihre Dienstleistungen mit einem dichten Verkaufs- und Ser-
vicenetz und fertigt Maschinen vor Ort für den lokalen Markt. Mit über
300 Ansprechpartnern sind wir weltweit zu Hause.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
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INHALT
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5MOTION 01/11
20
Aktuelle Meldungen
N E W S
TO O L S & T EC H N O LO GY
Im Porträt
Der Leipziger Frank Ohmenzetter hat
rund vier Jahrzehnte lang für
MIKROSA gearbeitet
Eissegeln
Perfekte Kufen dank BLOHM
Nah am Kunden
Die SCHLEIFRING Serviceberater
beugen Maschinenverschleiß vor
Zielsicher wie Tell
STUDER Mitarbeiter Hans Flühmann
ist meisterhafter Bogenschütze
Großevent in Thun
Das STUDER MOTION MEETING 2011
M OT I O N S & M O R E
I N H A LT
Länderspezial Deutschland
Nation der Dichter und Tüftler im
Herzen Europas
Aus einer Hand
SCHAUDT MIKROSA punktet mit gutem
Auftragseingang und einer erfolgreichen
Standortzusammenlegung
Besonders fest
BLOHM schleift Gewindewalzbacken
für Spezialschrauben
Schleifen statt fräsen
MÄGERLE bietet Lösungen
für Dampfturbinen
Weltraumtechnik aus Japan
Mitsubishi Heavy Industries
schleift auf WALTER Maschinen
EMO 2011
Die neuesten SCHLEIFRING Trends auf
der Branchenleitmesse in Hannover
Die Neue von STUDER
Wirtschaftlich und schnell – die S41
Beherztes Eingreifen
Mit JUNG Technologie gegen
Herzrhythmusstörungen
Zukunftsmarkt China
Die SCHLEIFRING Gruppe ist
mit Körber Schleifring Machinery
Shanghai im Reich der
Mitte präsent
06
08
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38
T I T E LG E SC H I C H T E
Laserbearbeitung
Die LASER LINE von EWAG revolutioniert
die Arbeit mit superharten Werkstoffen
IMPRESSUM
Herausgeber: Körber Schleifring GmbH, Hamburg Chefredaktion: Peter Lütjens Realisation: JDB MEDIA GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, Deutschland, www.jdb.de
Projektleitung: Jan Hawerkamp Art Direction: Claudia Schiersch Redaktion: Oliver Haastert (Ltg.), Julia Böhne, Lutz Günther, Timo Prüfi g, Hauke Schättiger, Ira Schroers, Sarah Seyfried
Layout: Steffi Pfl ugbeil (Ltg.) Bildredaktion: Julia Poppe (Ltg.), Nina Weinhardt Übersetzung/Lektorat: SKH SprachKontor Hamburg GmbH Fotos: action press (1), alimdi.net (1), Anzenberger
(1), bildstelle (1), ddp images (1), fotolia (1), Getty (4), imago (1), iStockphoto (10) mauritius images (2), ullstein bild (1), veer (1), Wolfgang Deuter (1), PR (1) Litho: Fire Dept. GmbH, Hamburg Druck:
NEEF + STUMME premium printing GmbH & Co. KG, Wittingen
News to use
Praktische Produktionstipps
M Ä R K T E & T R E N DS
L_S.4-5_Inhalt_D.indd 5 27.04.11 11:48
6 MOTION 01/11
N E W S
WALTER
750. Wartungsvertrag
BLOHM JUNG
Bekenntnis zu GöppingenKÖRBER SCHLEIFRING
Neue Aufgaben
italienischen WALTER Team haben unser
Vertrauen in die Marke gestärkt.“ Daher
unterzeichnete EMMEBI Ende 2010 mit
WALTER einen weiteren Wartungsver-
trag. Für die Schleifexperten aus Süd-
deutschland war es der insgesamt 750.
in Europa – und damit ein Grund zum
Feiern. Bonetti möchte mit der Wartung
die Qualität der Anlagen langfristig
sichern. Besonders während der mann-
losen Nachtschichten sollen seine
WALTER Maschinen auch weiterhin rei-
bungslos laufen. Momentan freut sich
der Unternehmer über eine gute Auf-
tragslage. 2011 plant er weitere Investi-
tionen. EMMEBI beschäftigt derzeit 15
Mitarbeiter. Das Unternehmen produ-
ziert zu etwa 80 Prozent für den italie-
nischen Markt. Wichtige Abnehmer sind
die Sektoren Hydraulik, Pneumatik, die
Druckindus trie, Stempelhersteller sowie
der Werkzeug- und Formenbau.
Spezialwerkzeuge und Stufenbohrer sind das Geschäft von EMMEBI. Das
Unternehmen aus Pian Camuno in der Provinz Brescia setzt insgesamt vier
WALTER Maschinen ein. „Wir haben uns für unsere erste WALTER entschieden,
weil die Marke in Italien einen guten Ruf hat“, sagt Inhaber Sandro Bonetti. „Spä-
ter haben wir, aufgrund von positiven Erfahrungen, weitere Maschinen gekauft.
Insbesondere der gute After-Sales-Service und die Zusammenarbeit mit dem
Baden-Württemberg ist ein Land der Maschinenbauer. Insbesondere
der Werkzeugmaschinenbau im Südwesten der Bundesrepublik ver-
zeichnete laut VDMA von September bis November 2010 ein Auftragsplus
von 79 Prozent. In dieser Boomregion fi nden BLOHM JUNG Kunden auch
weiterhin verlässliche Ansprechpartner vor Ort. Das Unternehmen baut
zurzeit in Göppingen ein modernes Vorführzentrum auf. Teil dieses Pro-
jekts werden ein neuer Showroom und Demoräume sein. Service- und
Vertriebsmitarbeiter stehen wie gewohnt zur Verfügung. „Das komplette
BLOHM JUNG Dienst leis-
tungs spektrum bleibt in Göp-
pingen erhalten. Unsere Kun-
den aus Süddeutschland,
Österreich und der Schweiz
fi nden auch weiterhin kompe-
tente Ansprechpartner in ih-
rer Nähe“, erklärt Matthias
Guhlke, Vertriebsleiter bei
BLOHM JUNG, das Bekennt-
nis zum Standort 40 Kilo meter
östlich von Stuttgart.
Stephan Nell, Vorsitzender der Ge-
schäftsführung der Fritz Studer AG,
wechselte zum 1. Februar 2011 in die Ge-
schäftsführung der Körber Schleifring
GmbH. Er übernimmt in der Spartenleitung
die Verantwortung für Vertrieb, Marketing
und Service. Sein Nachfolger als Vorsit-
zender der STUDER Geschäftsführung ist
Michael Horn, der dem Führungsgremium
bereits seit 2007 angehört. Peter Weber,
Geschäftsführer der Schaudt Mikrosa
GmbH, verantwortet seit Februar zusätzlich
bei STUDER die Be-
reiche Vertrieb und
Service.
rantwortet seit Februar zusätzlich
ER die Be-
rtrieb und
Vertragsübergabe: (v. l.) Andreas Ahlers (Walter Maschinenbau GmbH), Sandro Bonetti (EMMEBI), Mauro Viola
und Francesco Vassalli (beide Walter Machines Italia)
BLOHM JUNG Standort
Göppingen: Hier entsteht ein
neues Vorführzentrum
Karrieresprung: Stephan
Nell wechselte in die
SCHLEIFRING
Geschäfts-
führung
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7MOTION 01/11
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B eim Bearbeiten von Aluminium, Ver-
bundmaterialien und anderen neuen
Werkstoffen steigt die Bedeutung hoch-
harter Werkzeuge aus PKD, CVD und
CBN. Zunehmend fordert die Industrie
bei diesen Werkzeugen höhere Stand-
zeiten ein, die jedoch mit den bestehen-
den abrasiven Herstellverfahren nur
bedingt erreicht werden. Auch dem Ein-
bringen von 3-D-Konturen wie Spanleitstufen sind wirtschaftliche Grenzen gesetzt:
Durch reines Schleifen lassen sie sich meist nicht herstellen, und Erodieren ist sehr
langsam und teuer.
Jetzt aber können auf der neuen LASER LINE von EWAG derartige hochharte
Werkzeuge mit bisher unerreichten Eigenschaften hergestellt werden: Ein Quan-
tensprung in der Qualität der mit ihnen bearbeiteten Oberfl ächen gepaart mit einer
Leistung auf
Topniveau:
Die LASER LINE von
EWAG nimmt
jede Hürde
L ASERBEARBEITUNG
Großer Sprung
Die EWAG LASER LINE setzt neue Maßstäbe bei der Laserbearbeitung von superharten Werkstoffen. Modernste Lasertechnologie ermöglicht ein wirt-schaftliches Fertigen von Außenkontur und Spanleitstufe in einer Aufspannung.
T I T E LG E S C H I C H T E
8 MOTION 01/11
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Prozessvorteil „kalte Ablation“: Die Laserpulse im Pikosekunden-Bereich zeichnen
sich durch eine extrem kurze Einwirkzeit aus. In Kombination mit der großen Ener-
giedichte verdampft das abzutragende Material komplett – ohne dass Wärme in das
Werkstück eingebracht wird. Dies verbessert die Oberfl ächenqualität verglichen mit
herkömmlichen Nanosekundenlasern (ns-Lasern) deutlich.
ULTRASHORT PULSED LASER TECHNOLOGY
En
erg
ied
ich
te [
W/c
m2 ]
3 GW/cm2
Einwirkzeit [s]
Erwärmen
Schmelzen
Verdampfen
200 μJ
~ 10 ps
1014
1012
1010
108
106
104
102
10-14 10-12 10-10 10-8 10-6 10-4 10-2 100
9MOTION 01/11
bisher nie da gewesenen Standzeit. Die
auf der LASER LINE angewandte Laser-
technologie wird den hohen Anforde-
rungen gerecht, da der Laser in der Lage
ist, einzelne Diamantkörner zu trennen
und so Diamantausbrüche vermeidet.
Zudem versieht das EWAG Verfahren die
Werkstücke auf ein und derselben Ma-
schine in nur einer Aufspannung auch
mit 3-D-Konturen. Diese Komplettbear-
beitung superharter Werkstoffe auf der
EWAG LASER LINE reduziert Umrüst-
zeiten, erhöht die Fertigungsqualität der
Werkzeuge und eröffnet damit völlig
neue Perspektiven.
Zukunftstechnologie
Lasertechnologie gehört zu den ge-
fragtesten Zukunftstechnologien. Laser
bündeln Licht auf kleinster Fläche und
erzeugen auf diese Weise extrem hohe
Energiedichten. Aus der Metallbearbei-
tung sind sie längst nicht mehr wegzu-
denken. „Der Laser hat die Fertigungs-
technik in vielen Bereichen revolutioniert.
Besonders beim Bearbeiten von Werk-
zeugen aus superharten Werkstoffen
bieten die leis tungsfähigen Faser- und
Kurzpulslaser geometrisch beinahe un-
begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten“,
erklärt Christoph Plüss, Leiter Forschung
und Entwicklung bei EWAG. Die Nutzung
der Laserenergie beim Herstellen von
PKD-Werkzeugen ist jedoch ein noch
recht junges Einsatzgebiet. Das fl exible
Laserproduktionssystem EWAG LASER
LINE zur Komplettbearbeitung von Werk-
zeugen in einer Aufspannung wurde in
der Entwicklung vom Institut für Laser-
und Anlagensystemtechnik der Tech-
nischen Universität Hamburg-Harburg
begleitet, mit dem die Körber-Gruppe
auch über dieses Projekt hinaus eng zu-
sammenarbeitet (siehe Seite 11).
Kalte Ablation
„Heutige Laserproduktionssysteme
sind meist mit herkömmlichen Festkör-
per- oder Faserlasern ausgerüstet.
Diese Nanosekundenlaser sind zwar
güns tig in der Anschaffung, haben je-
doch erhebliche Prozessnachteile“, sagt
Christoph Plüss. Dazu zählt besonders die wärmebeeinfl usste Zone am Werkstück.
Da in diesem Bereich alle drei Aggregatzustände vorhanden sind, leidet die Ober-
fl ächen- und Kantenqualität. Vor allem der saubere Übergang zwischen der Dia-
mantschneide und dem Trägermaterial ist schwer zu realisieren. Diese Nachteile
eliminiert die kalte Ablation mittels Ultra kurzplus- beziehungsweise Pikosekun-
1 GW 1 GW 1 GWps
ns
ns-Laser- Regime
ps-Laser- Regime
Lichtgestalt: Präsentation der LASER LINE auf den EWAG Demodays 2010
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denlaser (ps-Laser), wie EWAG sie in
der LASER LINE zum Einsatz bringt. Die
Kombination aus hoher Pulsenergie
und kurzer Pulseinwirkzeit führt zu
einem direkten Verdampfen des abzu-
tragenden Materials ohne thermische
Transferphase. Da sich praktisch keine
Wärme entwickelt, entfallen auch alle
entsprechenden Nebeneffekte, so etwa
Gefügeveränderungen oder Mikrorisse
im Material. Der Laser „schneidet“
durch Korngrenzen hindurch und er-
zeugt Oberfl ächen von exzellenter Qua-
lität und einzigartigen Rauheitswerten
(Ra) von 200 bis 300 Nanometern. Dies
wirkt sich standzeitverlängernd auf
die Werkzeugschneide aus: Gelaserte
Schneiden erzielen um den Faktor zwei
bis drei höhere Standzeiten als ge-
schliffene Schneiden. Die Schleifexper-
ten von EWAG bearbeiten in einer
Aufspannung Schneiden und Spanleit-
stufen von Wendeschneidplatten aus
superharten Werkstoffen und erfüllen
die steigenden Anforderungen an kom-
plexe Werkzeuggeometrien und Ober-
fl ächenqualität. So produziert die
EWAG LASER LINE PKD-Fräsplatten,
deren Fertigung bisher drei Schritte auf
drei verschiedenen Maschinen erfor-
derte (Drahterodieren der Außenkon-
tur, Umfangschleifen, Anbringen der
Negativfasen) – in nur einem Schritt
und innerhalb von zehn Minuten.
Sauber und wirtschaftlich
Die LASER LINE verfügt über eine fl exi-
ble 5-Achsen-Kinematik, mit der Wen-
deschneidplatten sowie rotative Werk-
zeuge bearbeitet werden können. Für
das kräftefreie Bearbeiten der Werk-
stücke durch den Laser reicht eine sim-
ple Spannvorrichtung. Für die Bearbeitung komplexerer Werkzeuge ist die
LASER LINE zusätzlich mit einer mechanischen Spannvorrichtung ausgestattet.
Ein Laderoboter, der individuell an die Kundenanforderungen angepasst werden
kann, sorgt für ein automatisches Zu- und Abführen von Teilen. Die während der
Laserablation entstehenden Dämpfe werden in der LASER LINE äußerst prozess-
nah abgesaugt und in mehreren Stufen über Staubfi lter, Feinstaubfi lter und Aktiv-
kohle gereinigt. Außerdem ist die gesamte Anlage vollständig gekapselt. Da weder
Kühlmittel und Kühlmittelanlage noch Verschleißteile zum Einsatz kommen, ist die
LASER LINE wirtschaftlicher als herkömmliche Schleifverfahren zur Bearbeitung
superharter Werkstoffe. Zudem ist das fertige Werkstück frei von öligem Kühl-
schmierstoff und damit absolut sauber und sofort einsatzbereit.
Ausblick
Im ersten Schritt soll sich die LASER LINE im Bereich Wendeschneidplatten
bewähren, in dem EWAG bereits verschiedene konkrete Anwendungen erfolgreich
umgesetzt hat. Als logischer nächster Schritt soll das Segment der rotativen
T I T E LG E S C H I C H T E
10 MOTION 01/11
Laserbearbeitung à la
EWAG: PKD-Wende-
schneidplatte in
roboterbeladbarem
Vakuumspannsystem
Produktiv und präzise:
Bearbeiten einer 3-D-Spanleit-
stufe in CBN
Bearbeitung von Spanleitstufe und
Schneide in einer Aufspannung
Flexible 5-Achsen-Kinematik für
breites Werkzeugspektrum
Exzellente Oberfl ächenqualität durch
Pikosekundenlaser
Moderne Antriebstechnik mit
Direktantrieben
Integriertes Teilehandling mit
6-Achsen-Roboter
Software: LaserSoft zur Kontur- und
Spanleitstufen-Programmierung
Kompakte Maschinenstellfl äche von
nur fünf Quadratmetern
EWAG LASER LINE
Hightech aus der Schweiz:
Die LASER LINE ist
das kompakte Laserbear-
beitungscenter von EWAG
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11MOTION 01/11
Werkzeuge anstehen. Dr. Harald Gose-
bruch, Geschäftsführer Technik bei
WALTER und EWAG, erklärt: „Die brei-
te Palette der Rotationswerkzeuge am
Markt eröffnet gezielt Anwendungsbe-
reiche der LASER LINE in diesem Seg-
ment. WALTER und EWAG werden
Schritt für Schritt diese Technologie –
ergänzend zu den bestehenden – weiter-
entwickeln. Dadurch können wir als
System- und Lösungslieferanten ver-
schiedenste Maschinen der Schleif-,
Erodier- und Laserbearbeitung sowie
der Messtechnik und Logistik für die
Werkzeugbearbeitung aus nur einer
Hand anbieten.“
Optimale Qualität:
Laserbearbeitete
Schneidkante
eines PKD-
Fräseinsatzes
Das Laserzentrum Nord (LZN), eine Neugründung des Instituts für Laser- und Anlagen-
systemtechnik (iLAS) der Technischen Universität Hamburg-Harburg, soll ab Herbst
2011 die Ergebnisse der Spitzenforschung im Bereich Lasertechnologie auch kleinen
und mittelständischen Unternehmen zugänglich machen. 35 Mitarbeiter werden dann
Modelle von Produktions- und Fertigungslinien anwendungsorientiert erforschen und
entwickeln, Unternehmen dabei unterstützen, diese Modelle im eigenen Betrieb umzu-
setzen, und Fachkräfte für Lasertechnologie ausbilden.
Grundsteinlegung des Zentrums für angewandte Laserforschung und -ausbildung war
im Herbst 2010 im Hamburger Stadtteil Bergedorf. Damit befi ndet sich das LZN in unmit-
telbarer Nähe zu seinem wichtigsten Industriepaten – der Hauni Maschinenbau AG. Die
Konzerngesellschaft der Körber AG engagiert sich mit zwei Millionen Euro für die ersten
fünf Jahre an der Grundfi nanzierung des LZN. „Laser sind bei uns schon heute fest eta-
bliert. Wir sehen darüber hinaus zahlreiche neue mögliche Anwendungen mit innovativen
Laser- und Anlagensystemen in der Körber-Gruppe, die wir zusammen mit dem LZN
erschließen wollen“, sagt Richard Bauer, Vorstandsvorsitzender der Körber AG.
LASERZENTRUM NORD
… Christoph Plüss, Leiter For-schung und Entwicklung bei der Ewag AG
MOTION: Welche Bedeutung hat die Laser-
technologie für die Werkzeugherstellung?
Christoph Plüss: Die Laserbearbeitung von Dia-
mantschneiden ist ein technologischer Quan-
tensprung, was Qualität, Produktivität und Flexibilität angeht. Sie ist ein Muss für jeden
Werkzeughersteller, der sich künftig am Markt behaupten will. Doch es gilt, noch viele
Herausforderungen zu meistern.
MOTION: Welche sind das?
Plüss: Speziell der industrielle Einsatz von Ultrakurzpulslasern in der Werkzeugmaschi-
nenindustrie ist ein noch weitgehend unberührtes Terrain. Selbst die Laserquellen-
Hersteller besitzen kaum Erfahrungswerte oder Know-how in Bezug auf Bearbeitungs-
strategien mit Pikosekundenlasern und deren Spezialitäten wie etwa dem Burst-Mode.
Da bewegen wir uns noch auf dem Gebiet der Grundlagenforschung – was die Sache
allerdings sehr spannend macht.
MOTION: Wie wird die Zukunft der Laserbearbeitung Ihres Erachtens aussehen?
Plüss: Heute noch sehr kostspielige Ultrakurzpulslaser werden sich im Bereich der
Mikromaterialbearbeitung zum Standard entwickeln. Ihre Leistungsfähigkeit wird sich
alle zwei bis drei Jahre verdoppeln. Daraus werden sich höhere Performances und
Applikationsfelder ergeben. Eine der größten Herausforderungen dabei wird meines
Erachtens das aktive Einbinden des Lasers in die Prozesssteuerung sein. Damit sollte
es gelingen, seine Strahl- und Pulseigenschaften auf die spezifi schen Erfordernisse in
der aktuellen Bearbeitungssituation einzustellen.
KURZINTERVIEW
Drei Fragen an …
Leitet den Bereich F&E bei EWAG:
Christoph Plüss
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12 MOTION 01/11
T O O L S & T E C H N O LO GY
Kompetenzzentrum
für die Fahrzeug-
indus trie:
Werkshalle von
SCHAUDT MIKROSA
ALLES AUS EINER HAND
GEBÜNDELTE KOMPETENZ
Aufschwung in LeipzigDas Jahr 2010 war für SCHAUDT MIKROSA von besonderem Erfolg gekrönt. Als Teil einer starken Gruppe erzielten die Leipziger einen erfreulichen Auftragseingang und stärkten ihr Profi l zusätz-lich durch einen erfolgreichen Know-how-Transfer.
Kundenspezifi sche Lösungen sind die
Stärke von SCHAUDT MIKROSA.
Genau diese waren 2010 wieder beson-
ders gefragt. Vor allem mit innovativen
Maschinenkonzepten für das Bearbeiten
von Nockenwellen steigerte das Unter-
nehmen seine Marktanteile deutlich.
„Unsere Maschinen sind zu 95 Prozent
mit einer Applikation ausgestattet“, sagt
Paul Kössl, Leiter Vertrieb und Service
bei SCHAUDT MIKROSA. „Bei uns muss
nicht nur die Basismaschine gut sein, wir müssen auch Technologien zum Bear-
beiten der jeweiligen Werkstücke entwickeln“, fährt der 45-Jährige fort.
Anziehende Konjunktur
Derzeit profi tiert SCHAUDT MIKROSA vor allem von der anziehenden Konjunktur
in der Automobil- und Autozulieferindustrie. Zu den Hauptkunden der Leipziger
zählen unter anderem die weltweit größten Zulieferer von Nockenwellen, Wälzla-
gerhersteller sowie namhafte Automobilhersteller. „Hier“, ergänzt Kössl, „ist es
uns gelungen, unsere Technologien für viele spezielle Anwendungen zu perfekti-
onieren, so etwa für das Bearbeiten von Nockenwellen.“ Auch beim Spitzenlos-
schleifen punktet das Unternehmen mit hoch entwickelter Technik. „Dank kürzerer
Taktzeiten konnten wir einige neue Abnehmer gewinnen“, so Paul Kössl. SCHAUDT
MIKROSA hat sich auf die Fahnen geschrieben, Kunden stets Maschinen anzubie-
ten, die Teile mit möglichst geringen Stückkosten produzieren.
Wachstumsmarkt China
Auch wenn SCHAUDT MIKROSA das Gros der Maschinen an Kunden in Deutschland
und im restlichen Westeuropa ausliefert, spielt der Ferne Osten eine immer wich-
tigere Rolle: Gut jede dritte Maschine geht heute bereits nach China. „Wir haben
in den vergangenen Jahren viel Zeit und Kapazität in die asiatischen Märkte inves-
tiert, um diese besser bedienen zu können“, erklärt Kössl. „Unser Team in China
hat sich dabei besonders engagiert und unsere Präsenz vor Ort nachhaltig ausge-
Gelungener Übergang
Seit 2010 werden Maschinen der Marken
SCHAUDT und MIKROSA gemeinsam
am Standort Leipzig gefertigt.
Die Know-how-Träger aus Stuttgart
kamen nach Sachsen.
Auf einer Fläche von etwa 10.000
Quadrat metern hat das Unternehmen
Prozesse optimiert und räumliche
Einheiten noch besser angeordnet.
Ohne Verzögerungen beim Abwickeln
der Aufträge baute SCHAUDT MIKROSA
die Produktion in Stuttgart bis Ende 2010
ab und integrierte diese in Leipzig.
Am Standort werden die Kompetenzen
für die Automobilindustrie gebündelt.
L_S.12-13_Schaudt Mikrosa_D.indd 12 21.04.11 17:53
13MOTION 01/11
garter Kollegen sehr wichtig.“ Von der Standortzusammenlegung profi tieren vor
allem die Kunden: Alle Leistungen des Unternehmens sind aus einer Hand erhält-
lich. Paul Kössl erklärt: „Mit beiden Marken bedienen wir das gleiche Kundenspek-
trum und sind in sehr ähnlichen Geschäftsfeldern tätig. Durch die Umstrukturierung
nutzen wir Synergien und bleiben als Kompetenzzentrum für die Fahrzeugindustrie
weiterhin ein verlässlicher Partner für unsere Kunden.“
Wissenstransfer: SCHAUDT Verfahrensentwickler Thomas Schierwagen (m.) schult seine neuen Kollegen
Enrico Lange (l.) und Lars Völkel an der Steuerung einer Maschine der CamGrind Reihe
+ + + p a u l . k o e s s l @
s c h a u d t m i k r o s a . c o m + + +
w w w . s c h a u d t m i k r o s a . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
baut. Dazu gehört auch ein umfang-
reiches Serviceangebot. Nun können wir
die große Nachfrage in der Region bes-
ser denn je bedienen.“
Gelungener Wissenstransfer
Teil des Unternehmenserfolgs ist auch
die zunehmende Verzahnung innerhalb
der SCHLEIFRING Gruppe. Hinzu kommt
der gelungene Wissenstransfer vom
früheren SCHAUDT Standort Stuttgart
nach Leipzig. „Im Zuge der Umstruktu-
rierung konnten wir die Stuttgarter
Know-how-Träger für den Standort Leip-
zig gewinnen“, sagt Kössl. „Bereits Mit-
te 2010 haben wir begonnen, alle unsere
Produkte komplett hier in Leipzig herzu-
stellen und in Betrieb zu nehmen. Hier
war die Unterstützung durch die Stutt-
L_S.12-13_Schaudt Mikrosa_D.indd 13 21.04.11 17:53
14 MOTION 01/11
Hochgeschwindigkeitsmontage:
Die Automobilindustrie stellt hohe
Anforderungen an Schrauben
Weniger Verschleiß: Nach dem BLOHM Verfahren
geschliffene Walzbacken halten länger
T O O L S & T E C H N O LO GY
SPEZIALSCHR AUBEN
Jedes Gewinde ist machbar
Branchen wie die Automobil- und Flugzeugindustrie benötigen hochfeste Spezialschrauben. Die zu deren Herstellung erforderlichen Gewindewalzbacken schleift die leistungsstarke BLOHM PROFIMAT MT in nahezu jeder erdenklichen Form.
Zwischen Gewindewalzbacken ge-
rollte Schrauben zeichnen sich, ver-
glichen mit zerspanend hergestellten,
durch ihre besondere Festigkeit aus.
„Das Schraubenmaterial fl ießt beim
Walzen in die neue Form und wird da-
durch zusätzlich verfestigt“, erklärt Arne
Hoffmann, Applikationsingenieur bei BLOHM JUNG. Ein Zerstören des Schrauben-
gefüges wie beim Gewindefräsen unterbleibt. Zudem spart das Verfahren Materi-
al und macht das Entsorgen anfallender Späne überfl üssig.
Hauptabnehmer der gerollten, hochfesten Spezialschrauben sind die Flugzeug- und
die Automobilindustrie. Besonders Letztere stellt eine weitere wichtige Anforderung
an die Schrauben: Die automatisierte Hochgeschwindigkeitsmontage verlangt nach
selbstzentrierenden Schrauben, die sich auch dann noch perfekt festziehen lassen,
wenn der Einsatzwinkel vom Ideal abweicht. Einige selbstzentrierende Schrauben,
wie zum Beispiel die nach der Lizenz des US-amerikanischen Unternehmens
MAThread® (siehe Seite 15) hergestellten, ziehen sich selbst bei einem um 15 Grad
abweichenden Winkel noch korrekt in Position.
Damit die fertigen Schrauben höchsten Ansprüchen genügen, müssen bereits die
Gewindewalzbacken präzise und qualitativ hochwertig produziert werden. Basis
dafür ist eine leistungsstarke Profi lschleifmaschine wie die BLOHM PROFIMAT MT,
eine entsprechend profi lierte Schleifscheibe und eine Schleifsoftware für einen
vierachsig bahngesteuerten Prozess.
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15MOTION 01/11
versehen. In weiteren Schritten wird dann das eigentliche Schraubengewindepro-
fi l eingeschliffen. Die exakte Interpolation der vier Maschinenachsen der PROFIMAT
MT bestimmt hierbei maßgeblich die Qualität des Walzbackenprofi ls und damit
letztlich die der in der späteren Massenfertigung hergestellten Schrauben. Die von
den BLOHM Spezia listen entwickelte Bediensoftware sorgt für reibungslose Abläufe.
Durch sinnvolles Parametrieren werden die Werkstückgeometrien einfach festgelegt
und der Prozess entsprechend gesteuert. Die anwenderfreundliche Bedienoberfl ä-
che basiert auf Microsoft Windows: Aus vorgegebenen Programmbestandteilen
kann der Maschinenbediener das gesamte Schleifprogramm Schritt für Schritt
zusammenstellen. Die Software fragt automatisch sämtliche Schleifparameter wie
beispielsweise Vorschübe oder Gewinde steigungen ab. So groß wie die Vielfalt der
Schraubengewinde ist, so nahezu unendlich ist auch die Verschiedenheit der zur
Herstellung erforderlichen Gewindewalzbacken. BLOHM JUNG entwickelt jedoch
für jede gewünschte Walzbacke die entsprechende Schleifsoftware und fi ndet so
für verschiedenste Herausforderungen eine geeignete Lösung.
Gewindewalzbacke im Profi l: Auf den Übergang kommt es an Gekrümmter Einlauf: Mit der richtigen Technik ist jede Walzbacke schleifbar
+ + + d i e t h a r d . l i e s a c k @ b l o h m j u n g .
c o m + + + w w w . b l o h m j u n g . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
MAThread®
Das spezielle zweistufi ge Gewinde der MAThread®-Schrauben sorgt dafür, dass sich
die Schraube auch bei schrägem Eindrehen korrekt ausrichtet. Ihre Verwendung ver-
hindert Montageprobleme, die durch schiefes Einsetzen der Schraube entstehen, und
eliminiert so die dadurch anfallenden Kosten für Reparaturen, Defekte und Produktions-
ausschuss. MAThread®-Schrauben zeichnen sich durch eine besonders gute Eignung
für technologisch anspruchsvolle Montageverfahren sowie durch einen nachhaltigen
Beitrag zum Einsparen von Kosten aus. Dadurch entwickelten sie sich bei den meisten
deutschen und US-amerikanischen Automobilherstellern zu einem Standardelement.
Selbstzentrierend: Die Schrauben lassen sich bei jedem Einsatzwinkel perfekt anziehen
Eine Backe mit zwei Profi len
Das Schleifen von Gewindewalzbacken
geschieht in der Regel in drei Schritten.
Zweimal wird geschruppt, einmal ge-
schlichtet. Je nach Werkstückgröße und
Profi ltiefe kann die Anzahl der Bearbei-
tungsschritte variieren. Walzbacken für
die Produktion selbstzentrierender
Schrauben unterscheiden sich von de-
nen für gewöhnliche Schrauben. Sie
weisen zwei verschiedene Profi le auf –
das Eingangsprofi l und das eigentliche
Schraubengewinde. Das Kniffelige da-
bei: Die Profi le gehen ineinander über.
„Um in einer Spur diesen Übergang von
einem Profi l zum anderen hinzubekom-
men, wurde früher eine Einzahnscheibe
eingesetzt. Sie schliff bis zum Übergang,
fuhr dann heraus, die Scheibe wechsel-
te und fuhr mit dem anderen Profi l fort.
Ein langwieriger und fehleranfälliger
Prozess“, sagt Arne Hoffmann.
Individuelle Softwarelösungen
BLOHM JUNG schleift heute auf der
PROFIMAT MT beide Profi le mit einer
Scheibe. Dabei wird die gesamte Gewin-
dewalzbacke in einem ersten Arbeits-
gang zunächst mit dem Eingangsprofi l
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Schwer zerspanbar: Die
Schleifexperten aus der
Schweiz bieten Lösungen
für Dampfturbinenschaufeln
16 MOTION 01/11
T O O L S & T E C H N O LO GY
TURBINENSCHAUFELN
MÄGERLE sorgt für Dampf
Moderne Hochleistungs-Dampfturbinen enthalten immer zähere und daher schwer zerspanbare Materialien. MÄGERLE hält mit diesen hohen Anforderungen Schritt.
Das Bewusstsein für die Klimaverän-
derungen rund um den Globus
wächst. Daher wird der Ruf nach einem
sorgfältigeren Umgang mit den vorhan-
denen Ressourcen lauter. Steigen de
Preise für fossile Brennstoffe treiben die
Hersteller von Dampfturbinen dazu an,
immer effi zien tere Anlagen zu entwi-
ckeln. „Beim Konstruieren der Turbinen
kommen deshalb zunehmend schwer
zerspanbare Materialien zum Einsatz“,
sagt Rainer Hungerbühler, Leiter Verkauf
und Marke t ing bei MÄGERLE. „Die An-
forderungen an deren Genauigkeit und
Oberfl ächengüte steigen. Immer mehr Hersteller schleifen Schaufelfüße deshalb,
anstatt diese zu fräsen“, so der Experte. Zudem, versichert Hungerbühler, seien
die Werkzeugkosten beim Schleifen dieser Komponenten um ein Vielfaches gerin-
ger. Auf den Wirkungsgrad der Gesamtanlage hat etwa die Größe der Ringfl äche
am Austritt der letzten Stufe einen entscheidenden Einfl uss. Je länger also die
letzte Laufschaufel einer Turbine ist, desto effi zienter arbeitet die Anlage.
Gigantische Zentrifugalkräfte
Die Laufschaufeln werden mit 3.000 beziehungsweise 3.600 Umdrehungen pro
Minute um die Turbinenachse geschleudert. Dabei muss die Schaufel gigantischen
Zentrifugalkräften standhalten. Auf eine 1,4 Meter lange und etwa 50 Kilogramm
L_S.16-17_Maegerle_D.indd 16 21.04.11 17:54
schwere Schaufel der letzten Stufe der
Turbine wirkt beispielsweise eine Kraft
ein, die einem Gewicht von mehr als
500 Tonnen entspricht. Die Schaufelfü-
ße müssen diese Kräfte aufnehmen und
auf den Rotor übertragen. Damit sich
die entsprechende Kraftübertragung
möglichst gleichmäßig auf das gesamte
Material des Schaufelfußes überträgt,
ist die Formgenauigkeit der Füße ent-
sprechend eng toleriert.
Hohe Zerspanleistung, ausge-
zeichnete Genauigkeit
Das Schleifcenter MGC-L-260.75.90 von
MÄGERLE erreicht dank seiner extrem
steifen Struktur höchste Zerspanleis-
tungen bei ausgezeichneter Genauigkeit.
Der wassergekühlte 75-Kilowatt-Motor
sorgt für den nötigen Antrieb. Kombiniert
mit der hohen Autonomie des Schleifcen-
ters verkürzen sich die Bearbeitungszeiten
auf ein Minimum. Hungerbühler erklärt:
„Die MGC-L-260.75.90 basiert auf der
bewährten MÄGERLE Fahrständer-
bauweise mit verschleißfreien, hydro-
statischen Umgriff-Führungen (x- und
y-Achse). Diese garantieren hohe Lauf-
ruhe, Stabilität, Schwingungsdämpfung
sowie Tisch-Belastbarkeit.“ Die an das Maschinenbett montierte Konsole dient
der Aufnahme der Spannvorrichtung für die zu bearbeitenden Schaufeln. Wahl-
weise kann in die Konsole eine zusätzliche Rotationsachse (b-Achse) eingebaut
werden. Mithilfe dieser Achse und des automatisch einwechselbaren Messtasters
kann das Einrichten der Schaufeln automatisiert und die Einrichtzeit erheblich
verkürzt werden.
Schnelles Wechseln
Die an der Schleifspindel angebaute Kühlmitteldüse lässt sich durch entspre-
chende Programmierung in eine beliebige radiale Position bringen. Das Kühlme-
dium kommt somit immer an der richtigen Stelle optimal zum Einsatz. Die Ma-
schine verfügt außerdem über ein automatisches, in den Flansch integriertes
Auswuchtsystem. Praktisch: Ein schnelles 4-fach-Wechselmagazin für Schleif-
scheiben und Messtaster ermöglicht kurze Bearbeitungszeiten und erlaubt einen
operatorlosen Betrieb. Die einfache und schnelle Auswechselbarkeit der Scheiben
ermöglicht ein fl exibles Bearbeiten unter-
schiedlicher Profi lgeometrien. Dies ist, etwa
bei unterschiedlichen Innen- und Außenpro-
fi len, ein entscheidender Vorteil.
17MOTION 01/11
Die MGC-L-260.75.90: Selbst
besonders große
Werkstücke lassen sich
optimal bearbeiten
Präzision auf Knopfdruck:
Das Schleifcenter beruht
auf bewährter MÄGERLE
Technologie
WEITERE INFORMATIONEN
+ + + s a l e s @ m a e g e r l e . c o m
+ + + w w w . m a e g e r l e . c o m + + +
„Die MGC-L-260.75.90 basiert auf der bewährten MÄGERLE Fahrständerbauweise mit verschleißfreien, hydrostatischen Umgriff-Führungen“
Rainer Hungerbühler, Leiter Ver kauf und Marketing bei MÄGERLE
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M O T I O N S & M O R E
Frank Ohmenzetter ist ein Teil der Geschichte von SCHAUDT MIKROSA: Vor und nach der Wende war er jeweils rund 20 Jahre lang für das Unter-nehmen tätig – sein Weg führte ihn auch ins Ausland.
São Paulo: Von 1977 bis 1984 war
die brasilianische Metropole
Ohmenzetters Lebensmittelpunkt
PORTR ÄT
Ein Leben für MIKROSA
Den 31. August 2010 wird Frank
Ohmenzetter wahrscheinlich nie
vergessen. „Das war für mich der krö-
nende Abschluss meiner Tätigkeit im
Unternehmen. So etwas hatte ich bis
dahin noch nie erlebt“, schwärmt der
63-Jährige von seiner offi ziellen Ab-
schieds feier bei SCHAUDT MIKROSA
in Leipzig. Mehr als 100 Gäste feierten
den erfahrenen Mitarbeiter – darunter
auch viele langjährige Kunden, die in
persönlicher Freundschaft mit ihm ver-
bunden sind. Nach 39 Jahren und sechs
Monaten endete somit für den
Diplomingenieur eine lange, erfolg-
reiche und bewegte Karriere.
Sieben Jahre in Brasilien
Eine solche Firmentreue wird zuneh-
mend seltener. Ohmenzetter, der 1971
nach seinem Werkzeugmaschinenbau-
Studium als Entwicklungstechnologe
bei MIKROSA anfi ng, wechselte über
den Bereich Investitionsplanung in den
Vertrieb, wo ein wahrer Traumjob auf
ihn wartete.
„Von 1977 bis 1984 arbeitete ich als
Verkaufsingenieur in Brasilien“, erzählt
er. „Das war für mich und meine Fami-
lie eine überaus interessante Zeit. Der
Kontrast zwischen der sozialistischen
DDR und dem damaligen ‚Entwick-
lungsland‘ Brasilien konnte nicht größer sein und ist heute für die meisten Men-
schen kaum mehr nachvollziehbar. In diesen Jahren konnte ich Erfahrungen
sammeln, die meine spätere Karriere ganz entscheidend beeinfl usst haben.“
Wichtigster Deal
Im Jahr 1984 kehrte die Familie zurück und Ohmenzetter stieg bis zur Wende
zum stellvertretenden Verkaufsdirektor auf. Mit der Wiedervereinigung sahen
die Zeiten zunächst kritisch aus. Er ist sicher: „Ohne die SCHLEIFRING Gruppe
hätte MIKROSA damals nicht überlebt.“ Die Wende im Unternehmen folgte
für Frank Ohmenzetter mit einem ganz besonderen Geschäft: „Ich habe damals
zwei spitzenlose Außenrundschleifmaschinen an Mercedes-Benz verkauft“,
erinnert er sich genau. Der Deal mit dem Stuttgarter Autohersteller ist für
Ohmenzetter noch heute der wichtigste, den er jemals für die Firma abschloss.
„Danach kam ein Folgeauftrag nach dem anderen von Volkswagen, Ford, TRW,
BMW und so weiter.“
Heute macht er sich keine Sorgen um die Zukunft von SCHAUDT MIKROSA: „Das
Unternehmen ist sehr gut aufgestellt, bietet eine breite Produktpalette und wird
von einem starken Management geführt“, sagt der ehemalige Vertriebschef.
Auch wenn er das Geschehen in
der Firma noch mit großem Inter-
esse verfolgt, wird es der frisch
gebackene Vorruheständler nun
überwiegend aus der Ferne tun.
Er wünscht sich, gesund zu blei-
ben, denn er und seine Frau wollen
die neu gewonnene Freizeit nut-
zen, um noch viele Träume zu ver-
wirklichen. Zum Beispiel waren sie
noch niemals in New York.
18 MOTION 01/11
ZUR PERSON
Frank Ohmenzetter wurde 1948 im sächsischen Püchau (rund 25 Kilometer östlich von Leipzig) geboren. Heute lebt er mit seiner Ehefrau Martina in Leipzig. Die bei-den haben zusammen eine erwach sene Tochter.
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20 MOTION 01/11
T O O L S & T E C H N O LO GY
LUF T- UND R AUMFAHRT
Mit WALTER nach den Sternen greifen
Mitsubishi Heavy Industries ist Marktführer der japanischen Luft- und Raumfahrtindustrie. Vor einigen Jahren entdeckte das Unternehmen die Maschinen von WALTER für sich.
Raumfahrten sind technisch sehr an-
spruchsvolle Missionen. Dabei muss
jedes Teil einwandfrei funktionieren und
von höchster Qualität sein. Das wissen
die Experten von Mitsubishi Heavy
Industries (MHI) bereits seit Langem.
Das japanische Unternehmen, dessen
Werke vom heftigen Erdbeben am 11.
März verschont geblieben sind, beliefert
die heimische Regierung mit Raketen.
Außerdem fertigt MHI Triebwerke für
Pratt & Whitney, Rolls-Royce sowie für
die japani sche Raumfahrtbehörde Jaxa.
„Unsere Triebwerke kommen in großen
Maschinen von Boeing und Airbus zum
Einsatz. Da muss die Qualität stimmen – Gleiches gilt für Raumfahrtraketen. Wir
überlassen nichts dem Zufall“, sagt Takaoki Niwa, Vice President und Deputy
General Manager von Mitsubishi Heavy Industries.
Flexibel einsetzbar
Um eine optimale Beschaffenheit der gefertigten Teile zu gewährleisten, setzt
Mitsubishi auch auf Technologie von WALTER. „Für jedes Teil benutzen wir ver-
schiedene Werkzeuge. Die Maschinen der Marke WALTER sind fl exibel genug, um
diese unterschiedlichen Werkzeuge herstellen zu können“, erklärt Niwa.
„An WALTER schätzen wir außerdem den schnellen und unkomplizierten Service“,
ergänzt Produktionsdirektor Hiroaki Takahashi. Auf den Maschinen der Tübinger
Schleifexperten fertigen und schärfen die Japaner unter anderem Bohrer und
Ab ins All:
Japanischer
Astronaut
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Schaftfräser. Zum Einsatz kommen diese
sowohl unternehmensintern als auch in
angegliederten Firmen. „Bei Luftfahrt-
teilen sind die Toleranzen sehr eng – wir
bewegen uns hier im Mikrometerbe-
reich“, sagt Takahashi. „Daher benötigen
wir Maschinen, die diesen hohen Anfor-
derungen gerecht werden.“
Software als Mehrwert
WALTER hat eine HELITRONIC POWER,
eine HELITRONIC BASIC und eine Mess-
maschine vom Typ HELICHECK PRO an
Mitsubishi Heavy Industries geliefert.
Niwa und Takahashi schätzen auch die
hohe Zuverlässigkeit der Maschinen
„made in Germany“. Einen zusätzlichen
Mehrwert bietet die benutzerfreundliche Software. Außer den WALTER Maschinen
besitzt das japanische Unternehmen noch weitere Anlagen der SCHLEIFRING
Gruppe: Im September 2009 beispielsweise kaufte Mitsubishi Heavy Industries
zwei S30 Rundschleifmaschinen aus dem Hause STUDER.
Ein strategischer Partner
In den kommenden zehn Jahren möchte der japanische Industrieriese seinen
Verkaufsanteil bei Triebwerken für die kommerzielle Luftfahrt in Japan verdoppeln.
Gegenwärtig liegt dieser bei 31 Prozent. Dementsprechend benötigt das Unterneh-
men in diesem Zeitraum eine zunehmende Anzahl an hochpräzisen und leistungs-
fähigen Werkzeugen. „WALTER ist für uns ein strategischer Partner, mit dem wir
gern zusammenarbeiten“, so Takaoki Niwa.
21MOTION 01/11
Im Zeichen der drei Diamanten: MHI Bürogebäude in Aichi
Persönliches Treffen: (v. l.) Hiroaki Takahashi, WALTER Geschäftsführer Siegfried Knüpfer, Takaoki Niwa und
WALTER Vertriebsleiter Christian Dilger
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m a c h i n e s . d e + + +
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WEITERE INFORMATIONEN
ZU BESUCH
WALTER bei Mitsubishi
Kennenlernen vor Ort: Im September 2010 reisten WALTER Geschäftsführer Siegfried
Knüpfer und Vertriebsleiter Christian Dilger nach Japan. Dabei besuchten sie zusammen
mit Yuji Nakamura, Geschäftsführer von Walter Japan K.K., das Werk von Mitsubishi
Heavy Industries in Aichi. Die Tübinger Schleifmaschinenexperten legen viel Wert
darauf, weltweit agierende Großkunden wie MHI im Rahmen einer globalen Partnerschaft
besonders intensiv zu betreuen.
Teil der Raumstation ISS:
Das japanische
Experimentier modul Kibo
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Menschen aus 27 Staaten haben Deutschland bei einer BBC-Studie erneut zur beliebtesten Nation der Welt gewählt. MOTION stellt das Land im Herzen Europas vor.
Symbol der Einheit:
Direkt am Branden-
burger Tor befand
sich bis 1989 die
Berliner Mauer
ten Kriege gegeneinander führten. Seitdem vor 21 Jahren der Eiserne Vorhang fi el, können erstmals alle Deutschen in einer stabilen Demokratie zusammenleben. Aus diesem Grund ist der Tag der Wiedervereinigung – 3. Oktober 1990 – für viele Menschen im Land ein so bedeutendes Datum. Als sportliches Symbol der Deutschen Einheit gewannen 1990 zudem Fußballer aus dem Ost- und dem Westteil des Landes gemeinsam in einer Nationalmannschaft den Weltmeistertitel.
Fast überall auf der Welt kennen Men-schen Deutschland als das „Land der
Dichter und Denker“. Geprägt hat die-sen Begriff der Schriftsteller Wolfgang Menzel. Als er die Worte im Jahr 1828 niederschrieb, existierte Deutschland allerdings nur als Name für einen ge-meinsamen Sprachraum. Jahrhunder-telang lebten die Deutschen verteilt auf bis zu 150 kleine Staaten, die nicht sel-
L ÄNDERSPEZIAL: DEUTSCHL AND
Heimat der Denker und Erfi nder
M Ä R K T E & T R E N DS
22 MOTION 01/11
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[1] Weltkulturerbe am Rhein: Der Kölner Dom, [2] Bayerischer Märchentraum: Schloss Neuschwanstein, [3] Das
Tor zur Welt: Hamburger Hafen in der Dämmerung, [4] Schmuckstück am Elbufer: Die Dresdner Semperoper
ziehen Touristen aus der ganzen Welt an. Großstädte wie Berlin, Hamburg, Köln, München und andere Regionen in Deutschland erfreuen sich ebenfalls wachsender Beliebtheit. Im vergan ge-nen Jahr übernachteten rund 3,2 Milli-onen Gäste aus dem Ausland zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen. Direkt nach Spanien ist Deutschland inzwischen das zweitbeliebteste Reise-ziel in Europa.
Gutes Image
Offenbar haben aber auch viele Men-schen, die noch niemals in der Bundes-republik waren, ein sehr positives Bild von der Heimat der Deutschen. In einer Umfrage des britischen BBC World Ser-vice wurde Deutschland von 29.000 Befragten aus 27 Staaten in diesem Jahr erneut zum beliebtesten Land der Welt gewählt. „Im Bereich des Lebensstils und mit Blick auf seine hochwertigen Produkte hat Deutschland ein sehr er-
23MOTION 01/11
[1
T
Große Leistungen
Dass die Deutschen seither auch in öko-nomischer Hinsicht an einem Strang ziehen und zusammen beträchtliche Leistungen vollbringen, zeigt der schwierige Wiederaufbau der ostdeut-schen Industrie und Infrastruktur nach dem Zusammenbruch der sozialisti-schen Planwirtschaft. Rund 1,6 Billionen Euro sind nach Berechnungen der Frei-en Universität Berlin seit der Wieder-vereinigung von West- nach Ost-deutschland gefl ossen. Das Ergebnis dieser gewaltigen Transferleistung ist heute nicht zu übersehen. Kaum irgend-wo in Deutschland sind Autobahnen, Strom- und Telefonleitungen sowie das Schienennetz moderner als in den fünf neuen Bundesländern.
Magnet für Touristen
Auch die eindrucksvollen Barockbauten in Potsdam und Dresden erstrahlen in-zwischen wieder in neuem Glanz und
[1][1]
[3][3]
[2][2]
DEUTSCHLAND IN KÜRZE
Einwohnerzahl: 81,8 Mio. (2010)Hauptstadt: Berlin Währung: EuroBIP: 3.344 Mrd. US$
(2009, nominal)BIP pro Kopf: 40.780 US$
(2009, nominal)Landessprache: DeutschFläche: 357.111,91 km²Nationalfeiertag: 3. Oktober (Tag der
Deutschen Einheit)
Berlin
[4][4]
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M Ä R K T E & T R E N DS
24 MOTION 01/11
neh merländer waren Frankreich, die USA und die Niederlande. Zu den internatio-nalen Exportschlagern zählten erneut auch deutsche Werkzeugmaschinen. Die Produzenten konnten Anlagen, Teile und Zubehör im Wert von über sechs Milli-arden Euro an Abnehmer in der ganzen Welt verkaufen. Der große Erfolg Deutschlands als Exportnation hängt vor allem auch damit zusammen, dass die hiesigen Hersteller es immer schon verstanden, ihre Kunden mit hoher Produktqualität und neuen Technologien zu überzeugen. Viele Dinge, die heute aus dem Alltag der Menschen rund um den Erdball nicht mehr wegzu-denken sind, gehen zurück auf Geistesblitze deutscher Tüftler, Ingenieure und Wissenschaftler (siehe Infokasten oben). Sie zeigen, dass Deutschland nicht nur das Land der Dichter und Denker, sondern auch das der klugen Erfi nder ist.
folgreiches Image“, erklärte ein Spre-cher des internationalen Meinungsfor-schungsinstituts GlobeScan.
Tüftler und Erfi nder
Dass deutsche Waren überall auf der Welt beliebt sind, zeigt auch die Export-statistik. Im vergangenen Jahr wurden von der Bundesrepublik aus Güter im Wert von 959,5 Milliarden Euro ins Aus-land verkauft. Die drei wichtigsten Ab-
ERFINDUNGEN AUS DEUTSCHLAND
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M Ä R K T E & T R E N DS
Jedes Jahr werden in der Bundesrepublik rund 60.000 Patente angemeldet. MOTION stellt einige der bedeu-tendsten Innovationen aus Deutschland vor.
Buchdruck, Johannes Gutenberg (1440)
Bier, Herzog Wilhelm IV. von Bayern (1516)
Dynamo, Werner von Siemens (1866)
Automobil, Karl Benz, Gottlieb Daimler (1886)
Röntgen-Technik, Wilhelm Conrad Röntgen (1895)
Zündkerze, Robert Bosch (1902)
Hartmetall, Karl Schröter (1923)
Fernsehen, Manfred von Ardenne (1930)
Magnet-Schwebebahn, Hermann Kemper (1934)
Hubschrauber, Henrich Focke (1936)
Düsentriebwerk, Hans von Ohain (1936)
Computer, Konrad Zuse (1941)
Scanner, Rudolf Hell (1951)
Chipkarte, Jürgen Dethloff, Helmut Gröttrup (1969)
Airbag, Mercedes-Benz (1971)
Wahrzeichen von Lübeck:
Das Holstentor am Rande
der historischen Altstadt
KLEINER BUSINESSKNIGGE
Gut ankommen in Deutschland
Die internationale Geschäftswelt legt großen Wert auf professionelles und
vorbildliches Auftreten. Fehler können in einer fremden Kultur schnell zum Stol-perstein werden. MOTION gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Umgangsformen in Deutschland.
Allgemeines: In der deutschen Wirt-schaft hat das persönliche Verhältnis nur einen geringen Einfl uss auf geschäftliche Beziehungen. Heben Sie daher möglichst Ihre fachlichen Kompetenzen hervor. Die Kommunikation ist in der Regel ernsthaft und förmlich, aber direkt. Vermeiden Sie
starke Übertreibungen und Emotionali-tät, da diese eventuell skeptisch aufge-nommen werden. Begrüßung: Man begrüßt sich mit einem Händeschütteln. Gehen Sie zur Begrü-ßung auf Ihr Gegenüber zu, dies signali-siert Offenheit und Respekt.Termine: Pünktlichkeit ist eine klassische deutsche Tugend. Halten Sie Termine möglichst ein. Sollten Sie sich verspäten, melden Sie sich mit einer guten Begrün-dung vor dem vereinbarten Zeitpunkt bei Ihrem Geschäftspartner.Essen und Trinken: Bei gemeinsamen Restaurantbesuchen ist es üblich, dass
alle gleichzeitig mit dem Essen beginnen. Sollte das Essen zu verschiedenen Zeit-punkten serviert werden, sprechen Sie sich mit Ihrer Begleitung ab. Es wird ein Trinkgeld in Höhe von zehn bis 15 Prozent des Rechnungspreises erwartet. Don’ts: Die persönliche Anrede „Du“ ist in geschäftlichen Beziehungen eher un-üblich, ebenso das Benutzen des Vorna-mens. Siezen Sie Ihr Gegenüber, und benutzen Sie die Anrede „Frau“ oder „Herr“ in Verbindung mit dem Nachna-men. Das Recht, das „Du“ anzubieten, hat im berufl ichen Umfeld immer die oder der Höhergestellte.
[1] Nation der Autobauer: Endmontage eines VW Golf im Wolfsburger Werk
[2] Exportschlager: Flugzeugproduktion von EADS Airbus in Hamburg-Finkenwerder
[1][1] [2][2]
L_S.22-25_Deutschland_D.indd 24 21.04.11 17:56
Messen und Überwachen auf Schleif -maschinen
Absolutmessung für Bauteile mit großer Variation des Messbereichs
Akustik-Sensoren für Schleif maschinen
Auswucht systeme für Schleif scheiben
...ist das Ergebnis von optimiertem Zusammenspiel
vieler Faktoren
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Besuchen Sie uns auf unserer Website: Nebst weiteren Informationen finden Sie dort die Marposs-Niederlassung in Ihrer Nähe.
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2011 ist es wieder so weit: Die Branchenleitmesse EMO fi ndet im September in Hannover statt. Mit dabeiist auch die SCHLEIFRING Gruppe mit ihren Produkten.
Austragungsort der EMO
2011: Das Messegelände
in Hannover
EMO 2011
Auf der Leitmesse
26 MOTION 01/11
Eine ganze Reihe von Innovationen präsentiert die SCHLEIFRING Gruppe
auf der diesjährigen EMO. Darunter Weltneuheiten wie die EWAG LASER LINE, die BLOHM ORBIT 25P und die STUDER S41. Sehen Sie hier, welche Maschinen der Gruppe Sie vom 19. bis zum 24. September in den Hannoveraner Messehallen sehen können.
EWAG L ASER L INE
Meilen-
stein
der Laser-
technik
Konzentriertes Licht für optimale Bearbeitungs-ergebnisse: Die EWAG Neuentwicklung LASER LINE setzt mit ihrem einzigartigen Konzept neue Maßstäbe bei der Laserbearbeitung superharter Werkstoffe. Mo-dernste Lasertechnologie ermöglicht das wirtschaftliche Fertigen von Außenkontur und Spanleitstufe in einer Aufspannung. Ein Pikosekundenlaser garantiert eine exzellente Oberfl ächenqualität und eine besonders saubere Bearbeitung. Mit ihrer 5-Achsen-Kinematik eignet sich die LASER LINE für ein breites Werkzeugspektrum.
WALTER HELICHECK PLUS
Messtechnik vom FeinstenDie HELICHECK PLUS von WALTER ist eine Messmaschine für das berührungslose Komplettmessen von Präzisionswerk-zeugen, rotationssymmetrischen Teilen und Schleifscheiben. Dank einer zweiten Durchlichtkamera mit 400-facher Vergrö-ßerung ist sie selbst für Messungen im Mikrobereich geeig-net. Optional steht ein „Schneidkantenverrundungssensor“
zur Verfügung, um mikrometer-feine Stirn- und Kontur-schneidenverrundung an Zerspanwerkzeugen exakt messen zu können. Die Längenmessabweichung beträgt E1 = (1,4 + L/300 mm) Mikrometer (nach VDI/VDE 2617).
WERKZEUGSCHLEIFEN
www.schleifring.net
T O O L S & T E C H N O LO GY
Gebündelte Power: Bearbeitung
mit Lasertechnik
Genaues Messen: Die HELICHECK
PLUS arbeitet berührungsfrei
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Produktivität,
Präzision und
Flexibilität: Die
HELITRONIC VISION
von WALTER
27MOTION 01/11
WALTER HELITRONIC V ISION
Erste Wahl für Werkzeuge
Der Name HELITRONIC steht weltweit für Spitzentechnologie beim Werkzeugschleifen. Innerhalb der Produktfamilie ist die WALTER HELITRONIC VISION wiederum erste Wahl, wenn es um das hochpräzise Herstellen rotationssymmetrischer Werk-zeuge und Produktionsteile aus HM, HSS, Keramik, Cermet und CBN geht. Mit den Optionen Hublader und Schleifscheiben-wechsler für bis zu 36 Schleifscheiben bietet die HELITRONIC VISION insbesondere beim Schleifen von sehr komplexen Geo-metrien sowie bei Großserien eine erhöhte Produktivität.
EWAG INSERT L INE
Schnell und variabelDie EWAG INSERT LINE ist das neue Hochgeschwindig-keits-Schleifzentrum für das Umfangschleifen von Wen-deplatten in höchster Präzision. Gegenüber herkömm-lichen Prozessen reduziert sich die Fertigungszeit um bis zu 50 Prozent. Zudem erreicht die Maschine höchste Form-präzision und Schneidkantenqualitäten. Zu ihren heraus-ragenden Merkmalen zählen auch die moderne Software ProGrind und ein Fanuc-Roboter. Der Einsatz von Schleif-scheiben von 350 bis 500 Millimetern stellt sicher, dass alle Anforderungen an eine wirtschaftliche Produktion erfüllt sind.
EWAG COMPACT LINE
Kompakt und ergonomischDie EWAG COMPACT LINE setzt Maßstäbe beim Bearbei-ten von Wendeplatten aus Hartmetall und superharten Werkstoffen wie beispielsweise CBN und PKD. Mühelos schleift die kompakte Maschine Außengeometrien mit Negativfasen oder Spanleitstufen. In nur wenigen Minuten kann auf unterschiedliche Spannsysteme – etwa auf Spannstation, Spannjoch oder Nagelspannsystem – um-gerüstet werden. Ein weiterer Vorteil der Maschine ist ihre ergonomische Bedienung. Dank eines Fanuc-Roboters können sowohl kleine als auch große Serien wirtschaftlich hergestellt werden.
27MOTION 01/11
ergestellt werden.
Ideal für
Mikrowerk-
zeuge: Die
HELITRONIC
MICRO
Umrüstung in wenigen Minuten:
Die COMPACT LINE ist ideal für
Wendeplatten
sind.
Schleifen mit Hochgeschwindigkeit:
Die INSERT LINE von EWAG
WALTER HELITRONIC MICRO
Kurze Ladezeiten
Als automatische 6-Achs-CNC-Werkzeugschleifmaschine ist die HELITRONIC MICRO prädestiniert für die Komplettbear-beitung anspruchsvoller Geometrien bei Mikrowerkzeugen. Sie liefert genaueste Schleifergebnisse bei Durch messern von 0,5 bis 12,7 Millimetern. Der integrierte Robotlader besitzt eine Kapazität von 1.500 Werkzeug en und reduziert Ladezeiten auf ein Minimum. Lange und sehr dünne Werkstücke werden auf einer Schaft-/Stützlünette mit Feineinstellung geführt.
Pro
Prä
Flex
HEL
von
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T O O L S & T E C H N O LO GY
28 MOTION 01/11
STUDER CT960
Das Innen-schleiftalent
Die CT960 ist eine High-End-Uni-versal-Innenrundschleifmaschine mit einer bis 91 Grad schwenkbaren b-Achse und einem 4-Spindelre vol-ver. Sie eignet sich sowohl für allgemeine Schleifaufgaben als auch speziell für das Schleifen komplexer Werkstücke im Werkzeugbau. Die optimale Stabilität und Steifi gkeit der Maschine ermöglichen es, Werkstücke in der Qualität polierter Oberfl ächen zu schleifen. Die kundenfreundliche Programmier- und Simulations-Soft-ware HMI-SimCT reduziert Programmier- und Einrichtzeiten komplexer Werkstücke auf ein Minimum. Die manuelle a-Achse sorgt für ein präzises Gewindeschleifen.
STUDER S33
Die Preiswerte
Die preiswerte S33 ist für das Schleifen von Werkstücken mittlerer Größe in der Einzelteil- und Serienfertigung konzipiert. Sie ist automatisierbar und eignet sich insbesondere für den Einsatz in Werkzeugbau und Feinmechanik. Ein neuer Schleifkopf mit zwei Motorspindeln für das Außenschleifen und einer Innen-
schleifvorrichtung sorgt dafür, dass das Werkstück noch individueller und schneller be-arbeitet werden kann. Die STUDER S33 weist die mit Abstand größte Schleifl änge ihrer Klasse auf.
STUDER S22
Die Produktions-plattform
Hochqualitative Führungsbahnsysteme, kurze Reaktionszeiten und optimierte Verfahrwege bilden die Basis für die Pro-duktionsplattform S22. Im Mittelpunkt stehen Kundenwerkstücke mittlerer Grö-ße in der Massenfertigung. Technolo-gien für die Bearbeitung: herkömmliches Rundschleifen, Formen- und Gewinde-schleifen, Hochgeschwindigkeitsschlei-fen (HSG) und Heavy-Duty-Anwen-dungen mit 160 Millimeter breiten Schleifscheiben. Die x- und die z-Achse sind als Kreuzschlitten aufgebaut, der Werkstücktisch ist fest mit der Maschine verschraubt.
nt
gh-End-Uni-eifmaschineschwenkbaren
4-Spindelre vol-h sowohl für fgaben als auch speziell für das Schleifen komplexer
Universell
einsetzbar: Die
CT960 von
STUDER
Produktionsplattform: Die S22 bietet
Lösungen für Werkstücke mittlerer Größe in
der Massenfertigung
Die preiswerte S33 ist für das Schleifen von Werkstücken mittlerer der Einzelteil- und Serienfertigung konzipiert. Sie ist automatisierbar usich insbesondere für den Einsatz in Werkzeugbau und Feinmechanik. Schleifkopf mit zwei Motorspindeln für das Außenschleifen und ein
schleifvorsorgt dafdas Wnoch indiund schnarbeitet kann. DieS33 weisAbstandSchleifl äKlasse au
Variabel: Die STUDER S33 kann
leicht an neue Schleifaufgaben
angepasst werden
Alleskönnerin: Die
vielseitige S41 von
STUDER
STUDER S41
Weltneuheit aus Thun
Die neue STUDER S41 ist eine CNC-Universal-Rundschleifma-schine für komplexe Schleifaufgaben. Sie ist voller technischer Finessen. Dazu zählen das patentierte StuderGuide® Führungs-bahnsystem, hochpräzise Achsantriebe mit Linearmotoren und ein extrem schneller Direktantrieb der b-Achse. Hinzu kommt eine noch größere Auswahl an Schleifkopfvarianten. Dies macht die neue S41 zu einer wahren Alleskönnerin für
komplexe Schleifaufgaben.
RUNDSCHLEIFEN
Kombibearbeitung: Die S242
eignet sich für viele Losgrößen
Alle
vie
STU
Dies macht die neue S41 zu einer wahren Alleskomplexe Sch
STUDER S242
Die FlexibleDie Kombibearbeitungs-maschine S242 aus dem Hause STUDER vereint die Technologien Rundschleifen und Hartdrehen in idealer Weise. Auf-grund ihres konstruktiven Konzeptes wird sie beiden Ver-fahren kompromisslos gerecht. Die S242 ermöglicht damit zum Beispiel eine hoch rationelle Hartfeinbearbeitung von Wellen und Futterteilen mit hoher Fertigungsqualität und Produktions sicherheit bei gewünschter Oberfl ächengüte in einer Aufspannung. Die schnelle Maschine spart außer-dem bis zu 70 Prozent der Bearbeitungszeit ein.
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19-2
4.9.
2011
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Die Welt der Metallbearbeitung
INFO:VDW – Generalkommissariat EMO Hannover 2011Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. · Corneliusstrasse 4, 60325 Frankfurt am Main, GERMANYTel. +49 69 756081-0, Fax +49 69 756081-74 · [email protected] · www.emo-hannover.de
FLACH- UND PROFILSCHLEIFEN
BLOHM PROFIMAT MC-VS
Robust und zuverlässig
Ein weiteres Messehighlight: Die BLOHM PROFIMAT MC-VS, ausgerüstet mit einer feststehenden und alternativ NC-schwenkbaren Vertikalspindel, ermöglicht Innen- und Außenrundschleifoperationen rotations symmetrischer Werkstücke mit einem Durchmesser von bis zu 1.000 Milli-metern. Darüber hinaus kann die Maschi-ne auch Profi lschleif aufgaben überneh-men und gekrümmte Planverzahnungen (Curvic Coupling) schleifen. Mit ihrer Ro-bustheit, Zuverlässigkeit und Präzision weist sie entscheidende Eigenschaften für eine wirtschaftliche Produktion in op-timaler Qualität auf.
MÄGERLE MFP-L-220.75.90
Leistungs stark
und vielseitig
Die MFP-L-220.75.90 von MÄGERLE ist eine hochfl exible, leistungsstarke und äußerst präzise Flach- und Profi lschleifmaschine mit einer 50- Kilowatt-Horizontalspindel und einer 20-Kilo-watt-Vertikalspindel mit HSK-63-Aufnahme. In Kom-bination mit der Indexiereinheit bearbeitet sie Werk-stücke fünfseitig in einer einzigen Aufspannung. Die Vertikalspindel verfügt über einen automatischen Werkzeugwechsler für bis zu zehn Werkzeuge. Neben dem klassischen Flach- und Profi lschleifen sind Messen, Fräsen und Drehen weitere Funktionen der MFP-L-220.75.90.
Diekzeugwechslerch- und Profi lschleifener MFP-L-220.75.90.
Energiebündel von
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Wirtschaftliches Fertigen in
optimaler Qualität: Die
BLOHM PROFIMAT MC-VS
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M O T I O N S & M O R E
In Aktion: Geübte
Eissegler erreichen
Geschwindigkeiten
von um die 130 km/h
EISSEGELN
Feinschliff fürs Eis
Eigentlich ist es nicht das Ziel
von BLOHM JUNG, jemanden aufs
Glatteis zu führen. In einem speziellen
Fall war dies allerdings gewollt –
und nicht zuletzt dank der 3-Achsen-
Schleifmaschine PLANOMAT CNC von
Erfolg gekrönt.
Als Dr. Christian Seegers im Jahr 2009
eine Anfrage an BLOHM JUNG richtete,
hatte er den Wunsch, die schärfsten und
damit schnellsten Kufen geschliffen zu
bekommen. Der 62-Jährige hat nämlich
ein sehr ausgefallenes Hobby: Wann
immer es seine Zeit erlaubt, begibt sich
der Hamburger Jurist zum Eissegeln auf
die zugefrorenen Seen in den kalten Re-
gionen Europas und Nordamerikas. Mit
bis zu 130 Stundenkilometern rauscht er
dann über die eisglatten Wasserfl ächen.
In Wettbewerben dauert eine Regatta
bis zu 30 Minuten – die größte Heraus-
forderung dabei: Die rund 80 Zen-
timeter langen, scharf geschlif-
fenen Kufen sollen auf der
Eisfl äche möglichst wenig Rei-
bungswiderstand erzeugen.
Perfekt für Kufen geeignet
Um den Reibungswiderstand zu minimieren, suchte Dr. Seegers Rat bei
BLOHM JUNG. Die Schleifexperten wussten sofort, welche Maschine Abhilfe leisten
kann: die PLANOMAT CNC. Die Baureihe zeichnet sich durch ein konsequentes
Berücksichtigen bewährter und neuer Erkenntnisse der Maschinenbautechnologie
aus. So etwa durch das Verwenden elektromechanischer Antriebe mit Präzisions-
Kugelgewindetrieben und Linearführungen in allen Achsen. Bereits in der Grund-
ausstattung ist die Maschine mit Linearmesssystemen für die y- und z-Achse
ausgerüstet. Versehen mit einer Siemens-Sinumerik-840D- oder einer Fanuc-
Steuerung passen sich die Abricht- und Schleifprogramme schnell an die
Bearbeitungs aufgabe an. Die PLANOMAT CNC ermöglicht mit dieser Ausstattung
ein besonders fl exibles und wirtschaftliches Bearbeiten von Einzel- und Serienteilen.
Freie Fahrt: Zugefrorene Seen und Flüsse bilden das Spielfeld des schnellen Sports
30 MOTION 01/11
Die PLANOMAT CNC von BLOHM JUNG verhalf dem Hamburger Eissegler Dr. Christian Seegers zu neuen Topleistungen.
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Voll ins Zeug gelegt:
Die hohen Geschwin-
digkeiten erfordern
vom Lenker ein hohes
Maß an [email protected]
31MOTION 01/11
Das Modell, zudem versehen mit Körperschall-
sensoren, ist speziell für bogenförmige Konturen
bestens geeignet.
Der entscheidende Tipp
Eine PLANOMAT CNC hat BLOHM JUNG unter an-
derem an die Profi CUT Messertechnik GmbH (PCM)
in Solingen geliefert. PCM schleift an dieser Ma-
schine auch die Kufen des Schweizer Bobteams und
war damit der richtige Ansprechpartner, an den sich
Dr. Seegers auf Anraten von BLOHM JUNG wandte.
Das Resultat: Mit dem Hochpräzisionsschliff ver-
schaffte sich der Hamburger hervorragende Vo-
raussetzungen für die anschließenden Wettbewerbe
und wird im internationalen Ranking der Eissegler
mittlerweile auf einem hervorragenden 18. Platz
geführt. „In meinem Alter kann man nicht mehr
unbedingt gewinnen“, sagt Dr. Seegers bescheiden.
Sein Sohn Andreas hingegen hat in den kommenden
Jahren gute Chancen auf einen Regattasieg –
schließlich tritt er in die Fußstapfen des Vaters und
hat sich an der PLANOMAT CNC ebenfalls die per-
fekten Kufen schleifen lassen.
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Optimale Ergebnisse: Die
S41 sorgt für beste
Oberfl ächenqualitäten
32 MOTION 01/11
T O O L S & T E C H N O LO GY
RUNDSCHLEIFEN
Neuer Maßstab für QualitätDie neue CNC-Universal-Rundschleifmaschine S41 schleift mit wesentlich höherer Präzision als ihre Vorgängerin. Elektrische Direktantriebe fahren die Arbeitspositionen noch schneller und exakter an.
Kürzere Zykluszeiten, höhere Präzi-
sion, bessere Oberfl ächenqualität,
größere Zerspanungsleistungen – damit
bringt der Markt seine laufend stei-
genden Forderungen an die Wirtschaft-
lichkeit von Schleifmaschinen auf den
Punkt. Um diesen Ansprüchen gerecht
zu werden, hat STUDER die neue CNC-
Universal-Rundschleifmaschine S41
entwickelt. Die Schweizer Rundschleif-
experten nutzten das Praxis-Know-how
einer langjährig und weltweit be-
währten Vorgängermaschine. Die neue
S41 punktet mit einer Reihe von heraus-
ragenden konstruktiven Merkmalen.
Außerdem bietet sie einem breiteren
Spektrum von Applikationen wirtschaft-
lich höchst attraktive Produktionsmög-
lichkeiten. Durch das Einsparen von
Nebenzeiten verkürzt sie die Zyklus-
zeiten des Schleifprozesses erheblich.
Auf höchstem technischen
Niveau
Die Vorgängermaschine wurde seit ihrer
Markteinführung vor 20 Jahren stetig
weiterentwickelt und ermöglichte den
Anwendern deshalb stets ein Schleifen auf höchstem technischen Niveau. Da
jedoch der Trend zu noch höheren Anforderungen weiterhin anhält, entwickelte
STUDER für die S41 ein komplett neues Maschinenkonzept. Die Schweizer Rund-
schleifexperten testeten die Maschine anschließend 18 Monate lang intensiv – die
S41 kam insgesamt auf mehr Teststunden als ein Airbus.
STUDER versteht sich nicht nur als Hersteller von Schleifmaschinen, sondern auch
als Partner des Kunden beim Gestalten technisch und wirtschaftlich optimierter
Schleifprozesse. Das effi ziente Schleifen von Werkstücken erfordert prozessopti-
mierte Komplettlösungen. Dazu gehört etwa eine integrierte Qualitätskontrolle
durch laufendes Messen, Nachmessen, Aufzeichnen und Korrigieren. Außerdem
lässt sich das Schleifen der Werkstücke mit modular aufgebauten Peripherien
wie Lade- und Entladesystemen nahtlos in den Gesamt-Fertigungsprozess inte-
grieren. Die Automatisierungssysteme der Peripherien kommunizieren mit der
S41 über standardisierte Schnittstellen, wodurch sich auch komplexe Handling-
Aufgaben lösen lassen.
Stabiles Maschinenbett
Zu den besonderen Merkmalen der neuen S41 zählt auch das wesentlich massivere
und steifere, thermostabilere Maschinenbett aus Granitan® S103. Dessen Rezep-
tur ist auf optimale Betriebsbedingungen für das Schleifen ausgelegt. Damit
bietet das Maschinenbett dem integrierten Führungssystem eine stabile Basis
für die Aufnahme der hohen Kräfte, die beim Schleifen mit großen Zerspanungs-
leistungen auftreten. Das neue Führungsbahnsystem StuderGuide® sorgt sowohl
bei Stillstand als auch während der Bewegungen für eine hohe Präzision der
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33MOTION 01/11
Komplettbearbeitung leicht gemacht: Revolver-Schleifspindelstock mit zwei Außenschleifspindeln und einer Innenschleifspindel
Multitalent aus Thun: Die neue S41 zeichnet sich durch ihre
besondere Vielseitigkeit aus
+ + + m i c h e l e . f a h r n i @ s t u d e r . c o m
+ + + w w w . s t u d e r . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
hochpräzises und äußerst effi zientes Schleifen. Gleichzeitig verkürzen sich die
Nebenzeiten massiv. Die Schwenkbewegung des Revolver-Schleifspindelstocks
(b-Achse) erfolgt ebenso durch einen Direktantrieb. Dieser schwenkt den Spin-
delstock etwa dreimal schneller als die Vorgängermaschine und positioniert die
jeweils neu zum Eingriff kommenden Schleifscheiben in wesentlich kürzerer Zeit
mit einer Positionierstreubreite von weniger als einer Winkelsekunde.
Schleifkopfkombinationen für jede Anwendung
Bis zu vier Außenschleifscheiben oder drei Innenschleifspindeln ermöglichen alle
erdenklichen Schleifkopfkombinationen. Die Schleifscheiben werden nicht mehr
von Riemenantrieben, sondern nur noch von Motorspindeln angetrieben. Die
Maschine lässt sich auch mit Motorspindeln für das Hochgeschwindigkeitsschlei-
fen (HSG) ausrüsten. Es können Innenschleifspindeln mit Drehzahlen von 6.000
bis 120.000 Umdrehungen pro Minute eingesetzt werden.
Ermüdungsfreies Arbeiten und durchgehend unkomplizierte Maschinenbedienung
sind wichtige Komponenten für dauerhaft hohe Qualität. Für den Schleifschei-
benwechsel genügt ein einziger Inbus schlüssel. Damit schwerere Schleifscheiben
nicht von Hand gehoben werden müssen, ist eine spezielle Scheibenwechselhil-
fe in die Maschine integriert.
Die S41 ist mit einer Fanuc-Steuerung der Serie 31i-A mit integriertem PC ausge-
stattet. Der 15-Zoll-Touchscreen erleichtert das intuitive Bedienen und Program-
mieren der Maschine. StuderWIN als Bedienoberfl äche trägt zur sicheren
Programmierung und zur effi zienten Nutzung der Maschine bei.
Längs- und Querschlitten. StuderGuide®
kombiniert die Vorteile hydrostatischer
und hydrodynamischer Führungssys-
teme und vermeidet den Slip-Stick-Ef-
fekt und das Aufschwimmen des Schlit-
tens. Die aus massivem Grauguss
bestehenden Längs- und Querschlitten
liegen über den gesamten Verfahrweg
vollständig auf den Führungen auf.
Auch dies trägt zur hohen Präzision der
S41 bei. Mit diesem wartungsfreien
Führungssystem garantiert STUDER auf
950 Millimetern Messlänge eine Gerad-
heit der Mantellinie von weniger als
0,003 Millimetern bei 1,550 (2 × l) von
0,004 Millimetern.
Direktantriebe steigern
Schnelligkeit und Präzision
Auf der geschliffenen Oberfl äche des
Längsschlittens (z-Achse) sind der
Werkstückspindelstock und der Reit-
stock mit einer Spitzenhöhe von 225
Millimetern (Option 275 Millimeter)
montiert. Eine geschliffene Doppel-
T-Nut über die gesamte Länge der
Führung ermöglicht die optimale Posi-
tionierung von Abrichtwerk zeugen.
Längs- und Querschlitten werden von
Linear-Direktantrieben bewegt. Damit
erreicht die Maschine Verfahrgeschwin-
digkeiten von bis zu 20 Metern pro Mi-
nute und Achssystemaufl ösungen von
zehn Nanometern. Dies ermöglicht
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M O T I O N S & M O R E
Die technischen Kundenberater der SCHLEIFRING Gruppe beugen aktiv dem Verschleiß vor. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Halten Maschinen
am Laufen: Henry
Donat von Kessler
und Rudolf Pickel
von STUDER
SERVICE IMPROVEMENT
Partner des Kunden
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Werk
von Franz Kessler in Bad Buchau
empfängt Instandhaltungsleiter Henry
Donat den STUDER Improvement Engi-
neer Rudolf Pickel wie einen alten Be-
kannten. Seit drei Jahren arbeiten beide
eng zusammen. Serviceberater Pickel
hilft seinem Kunden, die insgesamt
sechs STUDER Maschinen des schwä-
bischen Unternehmens am Laufen zu
halten. Dies verhindert ungeplante Still-
stände und spart bares Geld. „Wir möch-
ten dem Verschleiß vorbeugen“, sagt
Donat. „Was Wartungen angeht, ist das
STUDER Angebot komplett.“ Auf den
Maschinen aus der Schweiz schleifen
die Mitarbeiter von Franz Kessler etwa Spindelwellen,
Lagerschilde und Löseeinheiten für den Werkzeugmaschinenbau.
Sicherheit durch Service
Ein guter Service bedeutet für Donat vor allem eines: Sicherheit. Genau die verbin-
det der 46-Jährige mit der Marke STUDER. Zuverlässigkeit und eine präzise Doku-
mentation sind für ihn weitere Argumente für den regelmäßigen Kontakt zu „seinem“
Serviceberater. Auch wirtschaftliche Gründe sprechen für eine systematische War-
tung. Donat: „Eigene Leute an den Maschinen zu schulen nimmt viel Zeit in Anspruch.
Effi zienter ist es, wenn regelmäßig ein Experte für ein paar Stunden ins Werk kommt
und die Maschinen überprüft. Das Preis-Leistungs-Verhältnis von STUDER hat mich
34 MOTION 01/11
Offenes Ohr: (v. l.) Sandro Bottazzo und Rudolf Pickel von STUDER mit Henry Donat
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35MOTION 01/11
STUDER Service Improvement Engineer Rudolf Pickel und Daniel Grasser, Technischer Kundenberater bei WALTER, im Interview mit MOTION.
MOTION: Wie viele Kunden besuchen Sie im Jahr?
Pickel: Insgesamt 165. Zu den Besuchen vor Ort kommt noch die Nachbe-
arbeitungszeit hinzu. Daher bin ich ständig gefordert.
Grasser: Europaweit ungefähr 120 im vergangenen Jahr. Darunter sind auch
viele Kunden, die gleich mehrere WALTER Maschinen besitzen.
MOTION: Welche Voraussetzungen muss ein Kundenberater erfüllen?
Pickel: Ich war fünf Jahre lang Servicetechniker. 2005 wurde ich gefragt: Rudi,
du hast Technikererfahrung und kannst mit Kunden umgehen – möchtest du
die Aufgabe übernehmen? Der Großteil meiner Kunden sind Meister oder
Abteilungsleiter, die selbst aus dem technischen Bereich kommen. Die freuen
sich, wenn sie merken: Da kennt sich einer mit dem Schleifen aus.
Grasser: Genau, da stimme ich zu. Das sind Grundvoraussetzungen für die
Ermittlung der unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden und für die
anschließende umfassende Beratung.
MOTION: Was macht den Reiz an dem Job aus?
Grasser: Der Umgang mit den Menschen. Die Technik liegt ja dem Ganzen
zugrunde, aber das Erleben vor Ort ist immer wieder spannend.
Pickel: Ja, der Mensch ist der entscheidende Faktor. Mit der Zeit lerne ich
meine verschiedenen Kunden besser kennen und weiß, wie ich sie am besten
unterstützen kann.
MOTION: Welchen Mehrwert bringt Ihre Arbeit dem Kunden?
Pickel: Wir geben den SCHLEIFRING Unternehmen ein Gesicht. Der Kunde
erhält einen persönlichen Ansprechpartner, an den er sich wenden kann.
Grasser: Durch unsere Beratung, die sich ja nicht nur direkt auf die Schleifma-
schine bezieht, erfährt der Kunde, wie er seine Produktion sicherstellen und
optimieren kann. Wir sehen uns als Systemlieferant, weil wir neben den Schleif-
maschinen auch Messmaschinen sowie diverse Dienstleistungen wie bei-
spielsweise Netzwerke bieten.
Wir bringen die Produktion un-
seres Kunden dadurch quasi auf
einen „höheren Level“.
Pickel: Und zum Teil supporten
wir den Kunden noch fi rmen-
intern. Beispiel: Ein Abteilungs-
leiter bekommt von seinem Ge-
schäftsführer den Auftrag, die
Schleifprozesse zu optimieren.
Anstatt nun viele Arbeitsstunden
zu investieren, ruft er mich an,
und ich fi nde schnell eine pas-
sende Lösung für ihn.
restlos überzeugt.“ Auf die Wartungen
war Donat aufmerksam geworden, weil
Kessler im Mikrometer-Bereich schleift.
„Deshalb müssen unsere Maschinen im-
mer in einem Topzustand sein“, so der
Instandhalter. Für Kessler Geschäftsfüh-
rer Dr. Anton Mayer steht der Name
STUDER vor allem für „technologische
Maßstäbe, hohe Genauigkeit, zuverläs-
sige Maschinen – und natürlich guten
Service“. Um diesen zu garantieren, be-
suchen die SCHLEIFRING Serviceberater
jährlich zwischen 1.000 und 1.500 Kun-
den, wie Sandro Bottazzo, Leiter Strate-
gisches Marketing bei STUDER, erklärt.
Man kennt sich
Für Pickel ist der Kontakt zum Kunden
vor Ort das A und O. „Persönliche Treffen
sparen Zeit, denn jeder weiß vom ande-
ren, was er möchte. Wir Improvement
Engineers sehen uns als Partner des
Kunden“, so der Serviceberater, der seit
2005 für STUDER durch Süddeutschland
tourt. Rudolf Pickel verlässt nach andert-
halb Stunden zufrieden das Werk bei
Franz Kessler. Erneut konnte er einem
Kunden helfen. In einem halben Jahr
wird der Serviceberater aus Nürnberg
das Werk in Bad Buchau erneut besu-
chen. Auch dann wird er Henry Donat
wieder gern beraten und ihm präventive
Möglichkeiten aufzeigen.
DIENSTLEISTUNGEN NACH MASS
Der Mensch im Mittelpunkt
Für die Kunden auf Achse: Rudolf Pickel (STUDER) und
Daniel Grasser (WALTER)
FRANZ KESSLER
Unternehmensporträt
Die Franz Kessler GmbH aus Bad Buchau
schleift hauptsächlich hochgenaue Kom-
ponenten für Motorspindeln, Drehtische,
Schwenkachsen und Spindelschwenk-
köpfe. Kessler ist europäischer Marktführer
für direkt angetriebene Motorspindeln. Die
Hauptkunden kommen aus dem Werkzeug-
maschinenbereich. Zurzeit beschäftigt die
25.000 Quadratmeter große Maschinen-
fabrik rund 600 Mitarbeiter, darunter 70
Auszubildende.
+++ sbot t a z zo@ sch le i f r i ng .ne t +++
r udo l f.p i c ke l@ s t uder. c om +++
dan ie l .g rasser @ wal t e r- mach ines .c om +++
WEITERE INFORMATIONEN
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36
T O O L S & T E C H N O LO GY
MOTION 01/11
CONTINUOUS DRESSING
Keramikschleifen fürs HerzPapierdünne Keramikseg-mente für Ultraschalleinheiten helfen, Herzrhythmusstö-rungen zu beseitigen. Dank JUNG Technologie lassen sie sich wirtschaftlich fertigen.
Das Herz ist ein Wunderwerk der Na-
tur: Stetig schlägt es im Takt und
passt sich automatisch unterschied-
lichen Belastungen an. Doch es kann
auch ins Stolpern oder Stottern geraten.
Die Ursache solcher Herzrhythmus-
störungen können willkürliche elek-
trische Signale von geschädigtem Herz-
gewebe sein. Unbehandelt führen sie zu
Ermüdungserscheinungen, Schlaganfäl-
len oder gar Herzversagen. Die übliche
Therapieform sind Medikamente.
Dauert der Zustand jedoch an, sind an-
dere Methoden wie Ablation bei Vorhof-
fl immern mittels Hochfrequenz (HF) oder
hochintensiver Ultraschall (HIFU) nötig.
Beide Verfahren sind für den Patienten
schonender als die älteren, radikaleren
Behandlungsmethoden. Bei Letzteren
mussten während der Operation Herz-
Lungen-Maschinen zur Lebenserhaltung
eingesetzt werden. Das HIFU- oder HF-
Verfahren überträgt exakt gebündelte
Ultraschall- beziehungsweise gezielte Hochfrequenz signale, die das Gewebe,
welches die unregelmäßigen Signale aussendet, zerstören. Dabei bleibt eine Sig-
nalgeberschlaufe so lange um das Herz liegen, bis das geschädigte Herzgewebe
durch die Ultraschall impulse abgebaut ist. Der Herzschlag kann anschließend zu
seinem normalen Rhythmus zurückkehren.
Herausforderung Keramikschleifen
In der Signalgeberschlaufe sind zwei hauchdünne, kritisch dimensionierte Kera-
mikteile verbaut. B & H Technical Ceramics aus dem kalifornischen San Carlos
produziert jährlich bis zu 30.000 Stück dieser Spezialteile. Das Unternehmen schleift
die einzelnen Segmente heute auf einer JUNG Flach- und Profi lschleifmaschine
mit PA37K-Kopfprofi labrichter aus einem Keramik-Vollmaterialrohling. Zu Beginn
war sich Gunther Horn, Präsident und Gründer von B & H, jedoch nicht sicher, ob
er die Teile wirtschaftlich in Serie herstellen könnte. Deren Maßtoleranzen liegen
bei ±0,005 Millimetern. Die mittlere Oberfl ächengüte beträgt ≤0,4 Mikrometer.
Zudem sorgen die verarbeiteten Keramiken Macor Ceramic und C5800 PZT für
eine extrem hohe Abnutzung der Schleifscheibe während des Schleifprozesses.
Herzenssache: Gegen Rhythmusstörungen wirkt Ultraschall
Sensibles Material: Hauchdünne Keramikteile für medizinische Ultraschalleinheiten
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Lehrreiche Zeit
Bei der Prototypenprodukti-
on wurde zunächst jedes Teil
auf einer einfachen Flach-
schleifmaschine sorgfältig
von Hand geschliffen. Das
dauert bis zu 60 Minuten pro
Segment. Es gab viel Aus-
schuss, und die Qualität der
fertigen Bauteile war nicht
konstant. Doch die Fachleu-
te von B & H lernten in dieser
Zeit viel: Sie reduzierten die
Schleifzeit um ein Viel-
faches, indem sie mehrere
Teile mithilfe eines geschlif-
fenen Vakuumfutters gleich-
zeitig und verformungsfrei auf dem Schleiftisch befes tigten.
Und sie optimierten die Zusammensetzung der Schleifscheibe.
Die größte Herausforderung blieb deren kontinuierliches Ab-
richten und Nachschärfen während des Schleifprozesses. Horn
fragte beim SCHLEIFRING Kompetenzzentrum United Grinding
Technologies nach einer geeigneten Maschine. Dieses leitete
die Anfrage an JUNG weiter. Dort fand man schnell eine Lösung:
Das PA37K-Kopf-Profi l abrichtgerät setzte die Anforderungen
der Kalifornier optimal um. Dank der drei programmierbaren
Achsen konnten sie den Tangentenpunkt des Abrichtwerkzeugs
ideal an die Schleifscheibenform anpassen.
Programmiersystem GRIPS 32
Voraussetzung dafür ist das Programmiersystem GRIPS 32 von
JUNG. Es ermöglicht mit wenigen Schritten die Übernahme
von Zeichnungsdaten zur Konturerstellung. Die integrierte Kol-
lisionsüberwachung überprüft die Machbarkeit der Schleif-
aufgabe. Das PA37K lässt sowohl den Einsatz statischer als
auch angetriebener Abrichtwerkzeuge zu und richtet diese
automatisch ein. Was Horn schließlich überzeugte, war die
Fähigkeit des PA37K, während des Schleifvorgangs kontinu-
ierlich ohne Hauptzeitunterbrechung abzurichten. „Das konti-
nuierliche Abrichten reduzierte den Schleifdruck während der
Bearbeitung deutlich und ermöglichte uns damit eine höhere
Schleifzustellung. Darüber hinaus senkte es über das angetrie-
bene Abrichtrad und die damit höhere Standzeit des Abricht-
werkzeuges die Werkzeugkosten drastisch“, erklärt Horn. Das
JUNG Konzept hat ihn restlos überzeugt. Es ermöglicht bis
heute einen stabilen und wirtschaftlichen Herstellungsprozess
der Keramikteile. Die Abrichttechnologie von JUNG in Kom-
bination mit Horns Erfah-
rungen im Keramikschleifen
sorgen für Arbeits abläufe,
die so konstant sind wie ein
gesunder Herzrhythmus.
Die Spannung ist entscheidend...Aussergewöhnliche Einsatzgebiete
erforden aussergewöhnliche
Problemlösungen. Viele Werkstücke
lassen sich wegen ihrer Eigen-
arten nicht optimal spannen.
Wir entwickeln perfekt angepasste
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WEITERE INFORMATIONEN
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38 MOTION 01/11
T O O L S & T E C H N O LO GY
Chinesische
Metropole: Rund 20
Millionen Menschen
wohnen im Verwal-
tungsgebiet von
Shanghai
WACHSTUMSMARK T CHINA
Nah dran in Fernost
Die SCHLEIFRING Gruppe ist mit ihrer chinesischen Niederlassung auch in einem der größten und wichtigsten Zukunftsmärkte ganz nah bei ihren Kunden.
Deutschland und China – auf den ers-
ten Blick erscheinen beide Länder
sehr verschieden. Doch nach den ersten
Monaten in China stellt Jürgen Schock
neben Unterschieden auch Gemeinsam-
keiten fest. „Wenn man die Menschen
täglich erlebt, bekommt man zunehmend
Verständnis für scheinbar Fremdes und
entdeckt die Gemeinsamkeiten“, meint
Schock. Der Manager aus Deutschland
ist seit Juli 2010 Geschäftsführer der chinesischen SCHLEIFRING Niederlassung
Körber Schleifring Machinery (Shanghai) Co. Ltd. (KSMS) und fühlt sich trotz
sprachlicher Barrieren inzwischen sehr wohl.
Am Puls des Kunden
Auch wenn es viele Gemeinsamkeiten gibt, bleiben kulturelle Unterschiede. Nicht
zu unterschätzen sind diese beispielsweise auch in der Frage der Produktions-
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39MOTION 01/11
Qualitätsarbeit
„Wir fertigen unsere Maschinen auch in China strikt nach europäischen Leistungs-
und Qualitätsvorgaben“, erklärt Jürgen Schock, „dies erfordert viel Engagement
bei der Ausbildung qualifi zierter Mitarbeiter über alle Hierarchieebenen hinweg.“
Die Ansprüche der chinesischen Kunden nähern sich dem europäischen Niveau.
Genau auf diese gestiegenen Anforderungen und Bedürfnisse legt KSMS seine
Rund- und Flachschleifmaschinen aus. Deren Konfi guration und Ausrüstung
erfolgt – wie auch in Europa – gemeinsam mit dem Kunden auf seinen Bedarf
hin. „Unsere Kunden erhalten zusammen mit unseren Maschinen aber auch eine
zusätzliche Dienstleistung: Wir vermitteln ihnen das erforderliche Know-how
zur Fertigung ausgewählter Teile. 70 Prozent unserer Produkte verlassen das
Werk in Shanghai ausgestattet mit solch individuellen Kundenapplikationen“,
sagt Schock.
KSMS engagiert sich sehr in der Lieferantenqualifi zierung und investiert viel Arbeit
in das Qualitätsmanagement sowie in die Kontrolle der einzelnen Produktions-
schritte. „Wir möchten unseren Kunden in China deutsche Effi zienz und Schweizer
Präzision bieten. Dafür arbeiten wir hart“, so Schock. Er hat sich für die Zukunft
viel vorgenommen: So will er im Bereich der lokalen Produkte durch Ausbau des
Produktsortiments und Stärkung der Applikationskompetenz ein stabiles Wachstum
erreichen und den Marktanteil beim Vertrieb von Importartikeln der SCHLEIFRING
Gruppe erhöhen. „Viele unserer Kunden agieren weltweit und erwarten eine glo-
bale Unterstützung von uns. Auch sie profi tieren von der Präsenz der SCHLEIFRING
Gruppe in China“, erklärt Stephan Nell. „Mit unserer großen KSMS Verkaufs- und
Servicemannschaft können wir unsere Kunden
in China jetzt noch besser unterstützen. Darin
zeigt sich einmal mehr die Stärke unserer
Gruppe, in der wir zusammen mehr erreichen
können als der Einzelne allein.“
Eigene Produktion: Körber Schleifring Machinery Shanghai fertigt für den chinesischen Markt
WEITERE INFORMATIONEN
methoden. Um dies verstehen zu lernen,
ist eine direkte tägliche Zusammenar-
beit mit den Kunden entscheidend.
Die se Nähe im vielleicht zukunfts-
trächtigsten Markt der Welt bewog
KÖRBER SCHLEIFRING im Jahr 2004 zur
Gründung der Körber Schleifring
Machinery Co. Ltd. „Es ist uns ganz
wichtig, unseren Kunden Dienstleis-
tungen in ihrem Land und in ihrer Spra-
che zu erbringen. Das geht nur, wenn
wir vor Ort sind und im täglichen Mit-
einander ein Verständnis für die Bedürf-
nisse unserer Kunden entwickeln“,
erklärt Stephan Nell, Mitglied der
KÖRBER SCHLEIFRING Geschäftsfüh-
rung. Zunächst vertreten mit verschie-
denen Vertriebsbüros, begann die
Gruppe bei KSMS auch mit der Monta-
ge von Maschinen und startete zusätz-
lich bereits im Sommer 2010 mit einer
eigenen Teile fertigung.
Mit der Entscheidung für den Produkti-
onsstandort China bestätigt KÖRBER
SCHLEIFRING die Ergebnisse einer aktu-
ellen Roland-Berger-Studie. Dieser zu-
folge brauchen europäische Unterneh-
men eine eigene Fertigung im Reich der
Mitte, um langfristig auf dem Markt mit-
spielen zu können. Heute betreibt KSMS
mit insgesamt 210 Mitarbeitern – darun-
ter vier Deutschen, zwei Schweizern und
einem Franzosen – neben der Produktion
in Shanghai vier weitere Verkaufs- und
Vertriebsbüros in Beijing, Chongqing,
Guangzhou und Wuxi. Rund die Hälfte
aller KSMS Mitarbeiter arbeiten in Ver-
trieb und Service, die anderen 50 Prozent
in der Produktion sowie im Bereich Sour-
cing und Entwicklung. Lokal werden
inzwischen pro Jahr mehr als 100 Masch-
inen gefertigt. Gut 90 Prozent davon sind
bestimmt für chi-
nesische Abneh-
mer aus der Auto-
mobil zu liefer in dus-
trie sowie aus dem
allgemeinen Ma-
schinenbau und
aus der Werkzeug-
herstellung.
+ + + J u e r g e n S c h o c k @
s c h l e i f r i n g . c n + + +
w w w . s c h l e i f r i n g . c n + + +Geschäftsführer von
KSMS: Jürgen Schock
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BOGENSCHIESSEN
Auf Tells Spuren
M O T I O N S & M O R E
STUDER Mitarbeiter Hans Flühmann ist in seiner Freizeit ein erfolgreicher Bogenschütze. 2010 wurde er sogar Welt- und Europameister.
Spannung pur:
Hans Flühmann
visiert mit seinem
Hightech-Bogen die
Scheibe an
Selbst Wilhelm Tell würde bei dieser
Präzision sehr wahrscheinlich sei-
nen Hut ziehen. So, wie der sagenhafte
Schweizer Nationalheld die Pfeile mit
seiner Armbrust zielgenau platziert ha-
ben soll, schafft dies heute, rund 700
Jahre später, sein Landsmann Hans
Flühmann beim Bogenschießen. „Aller-
dings habe ich noch niemandem einen
Apfel vom Kopf schießen müssen“, sagt
der 56-Jährige schmunzelnd.
Auf Titeljagd
Seine gute Laune kommt nicht von ungefähr: 2010 war für den STUDER Maschi-
nen-Monteur ein überaus erfolgreiches Jahr. Im Mai gewann Flühmann den Eu-
ropameister-Titel, drei Monate später wurde er sogar Weltmeister – und das mit
neuem Weltrekord. „Die Teilnehmer mussten an den fünf Wettkampftagen ins-
gesamt jeweils 476 Pfeile aus einer Distanz zwischen sechs und 73 Metern auf
die Zielscheibe schießen“, erklärt Flühmann seine Titel-Geschichte. „Am Ende
hatte ich mit 546 Punkten den alten Weltrekord um genau einen Punkt verbessert.
Ich konnte es nicht fassen.“ Der STUDER Mitarbeiter aus Hofstetten bei Brienz
Konzentration ist alles: Der 56-Jährige beim Zielen
40 MOTION 01/11
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Auf Scheibe: Beim
Outdoor-Schießen
müssen die Schützen
das Ziel aus bis zu
90 Metern treffen
Passendes Equipment: Auf die
richtigen Pfeile kommt es an
Auszeichnung: Allein 2010 gewann
Flühmann 13 Turniere
Mit Schweizer Präzision:
Der Welt- und Europa-
meister in Aktion
41
umrahmen. Die Wurfarme sind aus hochwertigem Karbon gefertigt.“ Die Zugkraft
eines solchen Bogens beträgt 60 Pfund. Auch bei den Pfeilen gibt es Feinheiten:
„Sie sind aus Karbon oder Aluminium. Indoor sind sie dicker, etwa neun Millimeter
breit; Outdoor nur etwa fünf Millimeter. Damit sind sie weniger windanfällig und
deutlich schneller“, sagt Flühmann. Die dünnen Outdoor-Pfeile erreichen eine
Spitzengeschwindigkeit von bis zu 330 km/h. Allerdings nur, wenn ein echter Profi
sie abfeuert – einer wie Flühmann.
ist noch immer stolz und bewegt auf-
grund dieses großartigen Erfolges.
Vom Fieber gepackt
Dabei begann seine große Leidenschaft
als reines Hobby: „Schon als kleiner Jun-
ge habe ich Pfeil und Bogen aus Hasel-
ruten gebastelt und mich mit den Kame-
raden gemessen – damals ging es noch
darum, möglichst weit zu schießen“, er-
innert sich Flühmann an seine Jugend.
„Mit 16 Jahren habe ich erstmals einen
Bogenschützen gesehen. Da hat mich das
Fieber gepackt und nie mehr losgelas-
sen.“ Allerdings kam erst mit 44 Jahren
die sportliche Herausforderung im Wett-
kampf hinzu. Flühmann: „Bei meinem
ersten Turnier musste ich mich mit dem
vorletzten Platz begnügen, das zweite
habe ich dann bereits gewonnen.“
Was folgte, war eine einzige Erfolgs-
story: Allein im Jahr 2010 gewann
Flühmann 13 Turniere in den unter-
schiedlichsten Wettbewerben – darun-
ter neben den internationalen Höhe-
punkten EM und WM auch zahlreiche
Schweizer Meisterschaften in unter-
schiedlichen Disziplinen. „Im Bogen-
schießen gibt es sehr viele Disziplinen.
In jeder habe ich mindestens einen
Schweizer Meistertitel gewonnen.“
Die Entfernungen und Zielscheiben vari-
ieren. Bei der 18-Meter-Kurzdistanz in der
Halle etwa hat die Scheibe einen Durch-
messer von nur 20 Zentimetern. Der zen-
trale Zehner-Ring ist hier gerade einmal
zwei Zentimeter groß. Bei der großen
Outdoor-Distanz von 90 Metern dagegen
beträgt der Scheibendurchmesser 120
Zentimeter bei einem Zehner-Ring von
zwölf Zentimetern. Da sind neben der
nötigen Präzision auch Kraft und Ausdau-
er gefragt, die Flühmann neben dem
Schießen regelmäßig trainiert.
Hightech-Gerät mit Zugkraft
Drei- bis viermal pro Woche greift er zu
Pfeil und Bogen. Das sind heutzutage
echte Hightech-Geräte: „Mein Bogen ist
ein sogenannter Compound-Bogen“,
erklärt Flühmann. „Den Mittelteil bildet
ein aus einem Stück gefräster Alumini-
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hans.fl [email protected]
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42 MOTION 01/11
M O T I O N S & M O R E
Richard Bauer, Vorsitzender des Vorstands der Körber AG und der SCHLEIFRING
Geschäftsführung, freute sich, die internationalen Gäste persönlich zu einer
der wichtigsten STUDER Veranstaltungen des Jahres begrüßen und die Stärken
von Körber Schleifring erläutern zu können: „Die SCHLEIFRING Gruppe ist mit
ihren externen und internen Mitarbeitern, ihrer Technologie, ihrem weltweiten
Vertriebs- und Servicenetz, ihrer Zusammenarbeit in und über die Technologie-
bereiche hinweg ein starker Unternehmensverbund.“ Zu den größten Stärken der
Gruppe zählt Bauer etwa die gemeinsame weltweite Präsenz, nahezu ein Komplett-
angebot für Schleiftechnologien aus einer Hand, technisches Know-how und die
Nutzung von Servicemöglichkeiten. Außerdem schafft es die SCHLEIFRING Gruppe
immer wieder, Innovationen wie die S41 (siehe Seite 32) zu entwickeln. Die Ma-
schine war eine Woche lang auf dem Thuner Viehmarktplatz ausgestellt.
Startschuss für die S41
Den Startschuss für den Verkauf dieser Weltneuheit gab der neue STUDER Ge-
schäftsführer Peter Weber. Der 42-Jährige ist technischer Betriebswirt und ist seit
2005 Geschäftsführer bei SCHAUDT MIKROSA. Seit Januar 2011 verantwortet er
nun zusätzlich die Bereiche Service und Vertrieb bei STUDER. „Das ist eine He-
rausforderung, der ich mich gern stelle“, sagt Weber. Die S41 erlebten am zweiten
Tag des Meetings Handelsvertreter und Journalisten aus zehn Ländern. Während
eines Postenrundgangs durch die STUDER Zentrale in Thun bestaunten sie dabei
auch Fahrradfahrer, die mit ihren Rädern über die Maschine sprangen. Sportlich
ging es auch bei der abschließenden „Surprise-Night“ zu: Vom Männlichen, einem
Zweitausender bei Grindelwald, fuhren die Teilnehmer mit dem Velogemel, einem
Holzschlitten in Form eines Fahrrads, ab-
wärts. Aufwärts dagegen soll es weiterhin
mit STUDER gehen. Die Grundlagen dafür
hat das Unternehmen bereits gelegt.
+ + + m i c h e l e . f a h r n i @ s t u d e r . c o m
+ + + w w w . s t u d e r . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
Abgehoben: Ein BMX-Fahrer überspringt während
des Postenrundgangs eine S41
„Surprise-Night“: Mit dem Velogemel, einer Art
Holzschlitten, ging es den Berg hinab
Mit Laser auf die Schweizer Berge
projiziert: Die S41 ist die Weltneuheit
von STUDER
Neu in der STUDER Geschäfts-
führung: Peter Weber
MOTION MEETING
Das jährlich Ende Januar stattfi ndende
MOTION MEETING in Thun, Schweiz, ist
für STUDER ein Höhepunkt des Jahres.
Mitarbeiter des Unternehmens treffen
sich hier mit Handelsvertretern aus der
ganzen Welt, die dafür sorgen, dass die
Maschinen der Schweizer Rundschleifer
rund um den Globus verfügbar sind. Den
krönenden Abschluss bildet immer die
traditionelle „Surprise-Night“.
MX F h er überspringt während
STUDER MOTION MEETING
Von Menschen und Maschinen Das diesjährige MOTION MEETING hielt einige Über-raschungen bereit, allen voran die neueste Maschine aus dem Hause STUDER. Doch auch personell gab es eine Neuigkeit.
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43MOTION 01/11
Für wellenförmige Werkstücke, die hochgenaue Anforde-
rungen an die Koaxialität zwischen Außen- und Innendurch-
messern stellen, ist die Werkstückaufnahme eine große
Herausforderung. Üblicherweise schleift man im ersten Schritt
die Außenschleifoperationen komplett, zwischen Spitzen fertig.
Für das anschließende Innenschleifen muss die Universalschleif-
maschine umgerichtet und mit einem Setzstock ausgerüstet
werden. Diese Methode hat neben dem Zeitaufwand für das
Umrüsten den Nachteil, dass es unerwünschte Laufspuren an
den Lünettenstellen gibt oder eine zusätzliche Aufl agestelle
geschliffen werden muss. Zudem befi ndet sich die Stelle, an
der das Werkstück auf der Aufnahme liegt, je nach Werkstück-
außenkontur an einem ungeeigneten Platz. Das zu schleifende
Stück kann in diesem Fall weit auskragen und für das Innen-
schleifen instabil werden. Probleme wie dieses umgeht STUDER
mit einem Hohlspitzenreitstock. Außen- und Innenschleifen
lassen sich damit in einer Aufspannung durchführen. Dadurch
gewinnt der Bediener wertvolle Zeit. Auch die Rundlaufqualität
verbessert sich deutlich. Überlange Bohrungen können von
beiden Seiten mit entsprechend kurzem Schleifwerkzeug ge-
schliffen werden. Der Hohlspitzenreitstock garantiert eine stabile
Aufnahme sowie einen kurzen, sicheren Werkstückwechsel.
Bietet Stabilität ohne Auskragen: Der Hohlspitzenreitstock von STUDER
HOHLSPIT ZENREITSTOCK
In einer Aufspannung
SOF T WARE
HELITRONIC TOOL STUDIO
NEWS TO USE
Praktische ProduktionstippsOptimale Schleifprozesse erfordern passende Maschinenteile und eine unterstützende Software. Zwei solche Lösungen sind der neue Hohlspitzenreitstock von STUDER und die jüngste Version der Schleifsoftware HELITRONIC TOOL STUDIO von WALTER.
Jetzt noch vielseitiger: Die Version 1.9 der Schleifsoftware HELITRONIC TOOL
STUDIO bietet neben neuen Funktionen wie: integrierter Ladersteuerung, IMS,
Negativfase an Stirn und Profi len, Facettieren, Reapply Wizard für Fräser und au-
tomatischer Scheibenvermessung auf den HELICHECK Messmaschinen auch neue
Möglichkeiten zum Herstellen von Bohrern. Die neue Spanraumberechnung „Wheel
Shape“ ermöglicht es dem Bediener, die Form des Spanraums individuell zu ge-
stalten. Die passenden Scheiben werden automatisch berechnet. Unterstützt wer-
den die Formen J und DXF. Um den Prozess der Bohrerproduktion weiter zu opti-
mieren, hat WALTER den Automationsobertisch entwickelt, der im TOOL STUDIO
1.9 bedienbar ist. Auf diesem können verschiedene Aufbauten angebracht werden,
so etwa Reitstock oder Arobotech Lünette. Darüber hinaus ist es nun auch möglich,
den Abrichtprozess über die TOOL STUDIO-Oberfl äche zu steuern, um die Form
der Schleifscheiben beizubehalten und ein optimales Schleifergebnis zu erzielen.
Das Update ist für alle HELITRONIC Baureihen geeignet.Software für viele Anwendungen: Version 1.9 des
WALTER HELITRONIC TOOL STUDIO [email protected]
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Walter Machines UK Ltd.
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