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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. 622 NOTIZEN NOTIZEN Isostere Reihen Von J. F. C ordes Hauptlaboratorium der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik A.G., Ludwigshafen am Rhein (Z. Naturforschg. 13 b, 622—623 [1958] ; eingegangen am 2. Juli 1958) L angmuir 1 führte vor etwa 40 Jahren den Begriff „Isosterie“ in die Chemie ein. Er ging bei seinen Be trachtungen aus von auffallenden Parallelen bei den physikalischen Eigenschaften gewisser Stoffpaare2 wie CO und N2 oder N20 und C02 . Über die Abgrenzung des Begriffes hat sich bei den verschiedenen Autoren bis heute keine einheitliche Meinung3 durchsetzen kön nen. Wir möchten uns der formalen Definition anschlie ßen und solche mehratomigen Gebilde — Moleküle oder Ionen — als isoster bezeichnen, die bei gleich viel Atomkernen ebenfalls gleiche Gesamtzahlen von (Va lenz-) Elektronen aufweisen. Die zum Stickstoff isosteren Gebilde aus der ersten 8er-Periode des Periodensystems lassen sich zu einer „isosteren Reihe“ zusammenstellen: CC20 NC0 NN NO® (OO2®) . CO Die eingeklammerte Anordnung wurde zur Verdeut lichung der Zusammenhänge hinzugefügt; die anderen fünf Gruppen sind als diskrete Gebilde bekannt. All diesen AB-Strukturen kann bekanntlich folgende Elektronenanordnung zugeschrieben werden: | A = B j , d. h. für zwei Atomkerne stehen fünf Elektronenpaare (Valenzelektronen) zur Verfügung. Bei unserer formalen Betrachtungsweise sind aber für die angeführten Kombinationen von Atomkernen noch weitere Konfigurationen mit anderen Elektronenzahlen denkbar; als Prototypen seien <C 0 = O > und | F —F | genannt. Für beide Fälle lassen sich wieder isostere Reihen angeben: (CC40) (NC30) (NN20) NO® OO (OF®) (FF2®) (CO20) (NF) und (NO3®) OO20 (OF0) FF (NF20) Es fällt jedoch auf, daß in beiden Reihen außer den Prototypen kaum weitere Vertreter bekannt geworden sind. Diese Tatsache legt den Schluß nahe, daß sich in den zuerst beschriebenen Anordnungen vom Typ des N2 eine bevorzugte Elektronenkonfiguration für eine zwei kernige Gruppe 4 ausbilden kann. In der M u 11 i k a n - sehen Symbolik für Molekülzustände5 liegt beim N> bekanntlich die Anordnung N2[KK (z o) 2 (y o)2(x a)2(w Ti)4] vor. Es wird ein Zustand mit einer maximalen Anzahl „bindender“ Elektronen für zwei Kerne verwirklicht; im Sinne der Oktettregel erreicht die Zahl der „gemein samen“ Elektronen ein Maximum. Umgekehrt erreicht die Gesamtzahl der Elektronen (Valenzelektronen) ein Minimum; weiter hinzutretende Elektronen wirken nach M u 11 i k a n „lockernd“. Auf die Modifikationen der Bindungsverhältnisse beim Übergang von zwei gleichen Kernen (jz. B. N2) zu zwei verschiedenen (z. B. CO) soll in diesem Zusammenhang nicht ein gegangen werden. Nur soviel sei gesagt, daß offensicht lich solche Gebilde eine besondere relative Stabilität aufweisen, deren Kernanordnungen eine möglichst sym metrische Elektronenverteilung zulassen. Mit wachsenden Unterschieden der (effektiven) Kernladungen bei den einzelnen Kernen tritt der unpolare Charakter der Bin dungen naturgemäß zugunsten polarer Anteile zurück. Unsere Beispiele beschränken sich daher auf Elemente der 4. bis 7. Gruppe. Ähnliche Überlegungen lassen sich auch für drei atomige Gebilde anstellen. Die Isosterie bei N20 und C02 wurde schon erwähnt. Auch dazu findet sich eine ganze Reihe isosterer Gruppen wobei wieder isoelektri sche untereinander notiert sind: CCC40 (NCC30) NCN20 NNN0 NNO ONO® (OOO2®) (CCO20) NCO0 OCO (NNF®) CNO0 NCF In der üblichen Darstellung, die natürlich über die wahre räumliche Verteilung der Elektronen6 keine er schöpfende Auskunft geben kann, kennt man bekannt lich drei Grenzstrukturen für diese ABC-Gruppen: A = B —C <A = B = C > ^ | A —B = C Wie bei den zweikernigen Gebilden gibt es auch hier unter Beachtung des Oktettprinzips zwei weitere Konfi- 1 J. L angmuir , J. Amer. chem. Soc. 41, 1543 [1919]. 2 H olleman -W iberg , Lehrb. anorg. Chemie; 32. Aufl., Berlin 1953, S. 300. 3 J. G obeau , Naturwissenschaften 35, 246 [1948] ; mit Hin weisen auf weitere Literatur. 4 In erster Näherung kann man in der | A = B ] - Konfigura tion vielleicht einen Analogiefall zu der Edelgaskonfigura tion bei einzelnen Atomkernen sehen. Als Grenzfall (s. Anm. 1) ergibt sich folgende einfachste isostere Reihe: C4© N3© o 2© F© Ne Na© Mg2© Al3© . 5 Vgl. W . H ückel , Anorganische Strukturchemie, Stuttgart 1948, S .405. 6 Zum Beispiel wurde nach unveröffentlichten Versuchen von R. B rill , C. H ermann u . CI. P eters gefunden (private Mit teilungen von CI. P eters ), daß im Azid-Ion des Natrium azids bei gleichen N —N-Abständen die Elektronen sym metrisch verteilt sind, wobei die Aufenthalts-Wahrschein lichkeit außerhalb der Verbindungsachse relativ groß ist (.T-Elektronen).

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Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

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N O T I Z E N

Isostere Reihen

Von J. F. C o r d e s

Hauptlaboratorium der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik A.G.,

Ludwigshafen am Rhein(Z. Naturforschg. 13 b, 622—623 [1958] ; eingegangen am 2. Juli 1958)

L a n g m u ir 1 führte vor etwa 40 Jahren den Begriff „Isosterie“ in die Chemie ein. Er ging bei seinen Be­trachtungen aus von auffallenden Parallelen bei den physikalischen Eigenschaften gewisser Stoffpaare2 wie CO und N2 oder N20 und C02 . Über die Abgrenzung des Begriffes hat sich bei den verschiedenen Autoren bis heute keine einheitliche Meinung3 durchsetzen kön­nen. Wir möchten uns der formalen Definition anschlie­ßen und solche mehratomigen Gebilde — Moleküle oder Ionen — als isoster bezeichnen, die bei gleich viel Atomkernen ebenfalls gleiche Gesamtzahlen von (Va­lenz-) Elektronen aufweisen.

Die zum Stickstoff isosteren Gebilde aus der ersten 8er-Periode des Periodensystems lassen sich zu einer „isosteren Reihe“ zusammenstellen:

CC20 NC0 NN NO® (OO2®) .CO

Die eingeklammerte Anordnung wurde zur Verdeut­lichung der Zusammenhänge hinzugefügt; die anderen fünf Gruppen sind als diskrete Gebilde bekannt.

All diesen AB-Strukturen kann bekanntlich folgende Elektronenanordnung zugeschrieben werden: | A = B j , d. h. für zwei Atomkerne stehen fünf Elektronenpaare (Valenzelektronen) zur Verfügung.

Bei unserer formalen Betrachtungsweise sind aber für die angeführten Kombinationen von Atomkernen noch weitere Konfigurationen mit anderen Elektronenzahlen denkbar; als Prototypen seien <C 0 = O > und | F — F | genannt. Für beide Fälle lassen sich wieder isostere Reihen angeben:

(CC40) (NC30) (NN20) NO® OO (OF®) (FF2®) (CO20) (NF)

und(NO3®) OO20 (OF0) FF

(NF20)Es fällt jedoch auf, daß in beiden Reihen außer den

Prototypen kaum weitere Vertreter bekannt geworden sind. Diese Tatsache legt den Schluß nahe, daß sich in den zuerst beschriebenen Anordnungen vom Typ des N2 eine bevorzugte Elektronenkonfiguration für eine zwei­kernige Gruppe 4 ausbilden kann. In der M u 11 i k a n - sehen Symbolik für Molekülzustände5 liegt beim N> bekanntlich die Anordnung

N2[KK (z o ) 2 ( y o)2(x a )2(w T i)4]

vor. Es wird ein Zustand mit einer maximalen Anzahl „bindender“ Elektronen für zwei Kerne verwirklicht; im Sinne der Oktettregel erreicht die Zahl der „gemein­samen“ Elektronen ein Maximum. Umgekehrt erreicht die Gesamtzahl der Elektronen (Valenzelektronen) ein Minimum; weiter hinzutretende Elektronen wirken nach M u 11 i k a n „lockernd“. Auf die Modifikationen der Bindungsverhältnisse beim Übergang von zwei gleichen Kernen (jz. B. N2) zu zwei verschiedenen (z. B. CO) soll in diesem Zusammenhang nicht ein­gegangen werden. Nur soviel sei gesagt, daß offensicht­lich solche Gebilde eine besondere relative Stabilität aufweisen, deren Kernanordnungen eine möglichst sym­metrische Elektronenverteilung zulassen. Mit wachsenden Unterschieden der (effektiven) Kernladungen bei den einzelnen Kernen tritt der unpolare Charakter der Bin­dungen naturgemäß zugunsten polarer Anteile zurück. Unsere Beispiele beschränken sich daher auf Elemente der 4. bis 7. Gruppe.

Ähnliche Überlegungen lassen sich auch für drei­atomige Gebilde anstellen. Die Isosterie bei N20 und C02 wurde schon erwähnt. Auch dazu findet sich eine ganze Reihe isosterer Gruppen wobei wieder isoelektri­sche untereinander notiert sind:

CCC40 (NCC30) NCN20 NNN0 NNO ONO® (OOO2®) (CCO20) NCO0 OCO (NNF®)

CNO0 NCF

In der üblichen Darstellung, die natürlich über die wahre räumliche Verteilung der Elektronen6 keine er­schöpfende Auskunft geben kann, kennt man bekannt­lich drei Grenzstrukturen für diese ABC-Gruppen:

A = B — C < A = B = C > ^ | A —B = C

Wie bei den zweikernigen Gebilden gibt es auch hier unter Beachtung des Oktettprinzips zwei weitere Konfi-

1 J. L a n g m u ir , J. Amer. chem. Soc. 41, 1543 [1919].2 H o l l e m a n - W ib e r g , Lehrb. anorg. Chemie; 32. Aufl., Berlin

1953, S. 300.3 J. G o b e a u , Naturwissenschaften 35, 246 [1948] ; mit Hin­

weisen auf weitere Literatur.4 In erster Näherung kann man in der | A = B ] - Konfigura­

tion vielleicht einen Analogiefall zu der Edelgaskonfigura­tion bei einzelnen Atomkernen sehen. Als Grenzfall (s. Anm. 1) ergibt sich folgende einfachste isostere Reihe:

C4© N3© o 2© F© Ne Na© Mg2© Al3© .

5 Vgl. W . H ü c k e l , Anorganische Strukturchemie, Stuttgart 1948, S .405.

6 Zum Beispiel wurde nach unveröffentlichten Versuchen von R. B r il l , C. H e r m a n n u . CI. P e t e r s gefunden (private Mit­teilungen von CI. P e t e r s ) , daß im Azid-Ion des Natrium­azids bei gleichen N —N-Abständen die Elektronen sym­metrisch verteilt sind, wobei die Aufenthalts-Wahrschein­lichkeit außerhalb der Verbindungsachse relativ groß ist (.T-Elektronen).

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gurationen mit anderen Elektronenzahlen (18 und 20 statt 16) :

| A —B = C > ^ : < A = B - C | und | A - B - - C j

Von den beiden zugehörigen isosteren Reihen seien einige Vertreter zusammengestellt:

(NNO20) ONO® OOO (OCO20) ONF

Ein Beispiel für die dritte Konfiguration ist noch nicht mit Sicherheit bekannt; evtl. läßt sich hier ein Ozonid- Anion einorden:

(ONO30) OOO20 ?

Es sei darauf verzichtet, die zugehörigen Reihen nach beiden Seiten hin auszudehnen; das Prinzip ist hinrei­chend erläutert.

Auch bei diesen dreikernigen Gebilden fällt auf, daß unter den denkbaren Elektronenkonfigurationen eine bestimmte überraschend oft verwirklicht wird und zwar wieder die mit der größtmöglichen Zahl „gemeinsamer“

Elektronen oder der kleinsten Gesamtelektronenzahl. Rein phänomenologisch liegt wieder der Schluß nahe, daß die Verteilung von acht Elektronenpaaren (Valenz­elektronen) auf drei Kerne zu einer bevorzugten Anord­nung führt. Audi die übrigen Bemerkungen zu den zweikernigen Gruppen gelten hier sinngemäß.

Wir haben uns bei den Betrachtungen über die iso­steren Reihen bewußt auf Elemente der ersten 8er- Periode des Periodensystems beschränkt. Für die höhe­ren Perioden sind aber ebenfalls zahlreiche Beispiele 2 für isostere Anordnungen bekannt. Zusammenfassend möchten wir meinen, daß der Isosteriebegriff als heu­ristisches Prinzip in der Chemie recht brauchbar ist und dabei helfen kann, manche Erscheinungen unter einem gemeinsamen Blickwinkel7 zu sehen und verständlich zu machen. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß z. B. eine Erweiterung mit den Regeln des Hydrid­Verschiebungssatzes8 weitere interessante Perspektiven eröffnet.7 Siehe z. B. die folgende Notiz.8 H. G . G rimm, Z. Elektrochem. 31, 474 [1925].

Zu Entstehung und Struktur des Mg2C3

Von J. F. C o r d e s

Hauptlaboratorium der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik A.G.,

Ludwigshafen am Rhein(Z. N aturforschg. 13 b , 623 [1958] ; eingegangen am 2. J u li 1958)

Unsere Betrachtungen zu den isosteren Reihen1 gin­gen aus von Überlegungen zur Bildung und Existenz des Mg2C3 . Die Struktur des Mg2C3 hat bekanntlich bis heute nicht ermittelt werden können2. Aus der Na­tur des Hydrolysegases — fast reines Propin — wurde auf das Vorliegen von C3-Gruppen im festen Carbid ge­schlossen. Obgleich in diesem Befund zweifellos ein gewichtiger Hinweis zugunsten dieser Ansicht gesehen werden kann, lassen die allgemeinen Prinzipien, denen die Hydrolyse von Carbiden folgt3, grundsätzlich aber auch noch andere Möglichkeiten offen; der Schluß ist bei dem heutigen Stand der Kenntnisse vom Mechanis­mus der Hydrolyse jedenfalls nicht zwingend.

Mit den Betrachtungen zu den isosteren Reihen mei­nen wir nun, einen weiteren Hinweis auf die Existenz von C3-Gruppen geben zu können. Es wurde gezeigt, daß ein C34 0 -Anion in eine Reihe isosterer Gebilde ein­geordnet werden kann, und daß in den Vertretern der Reihe augenscheinlich eine bevorzugte Konfiguration verwirklicht wird.

Bei der Formulierung der Bildungsreaktion4 als Ionenreaktion

CC20 + CC2 0 -*CCC4 0 +C

1 Siehe vorhergehende Notiz.2 J. F. C o r d e s , K. W i n t e r s b e r g e r , Z. Naturforschg. 12 b, 136

[1957].3 N. G. S c h m a h l , Z. Elektrochem. 40 , 68 [1934]; J. S c h m id t ,

Z. Elektrochem. 40 , 170 [1934].

erkennt man eine bemerkenswerte Parallele zur Azotie- rung 5 des Calciumcarbides zum Calciumcyanamid:

CC20+N N ->N C N 20+ C .

Sollte die Azotierung über das Cyanid verlaufen5, er­gibt sich ein entsprechender Zusammenhang:

CC20 +NN -> CN0 + C N 0 -> NCN20 +C .

In beiden Fällen handelt es sich um Reaktionen des Calciumcarbides, bei denen die Kohlenstoffkomponente wesentlich beteiligt ist; außer der Hydrolyse sind ja kaum noch weitere derartige Reaktionen des CaC2 be­kannt. Relativ stabile (isostere) Gruppen reagieren miteinander und die Möglichkeiten zur Bildung neuer bevorzugter Strukturen machen die Umsetzungen ver­ständlich.

Die verschiedentlich angeschnittene Frage nach der Symmetrie der C3-Gruppe im Carbid2 sei noch kurz gestreift. Bei den Formulierungen [ |C —C = C | ] 40 und [ <C = C = C> ] 40 handelt es sich um Symbole für Grenzstrukturen, die mehr oder weniger ausgeprägt an der wahren Struktur beteiligt sein können. Für den Fall des Mg2C3 kann angenommen werden, daß eine unsymmetrische Elektronenverteilung stark bevorzugt is t6. Evtl. spielen hier, wie bei der Stabilisierung des C34 0 -Anions, polarisierende Wirkungen des Kations eine Rolle; es fällt ja auf, daß mit anderen Kationen als Magnesium keine propinbildenden Carbide be­kannt sind.

4 A. S chneider, J. F. C o r d e s, Z. anorg. allgem. Chem. 279, 9 4 [ 1 9 5 5 ] .

5 R. N yl a n d e r, Chem. Ztg. 81, 2 0 7 [ 1 9 5 7 ] .6 Auf Grund von Versuchen, über die wir demnächst be­

richten werden.