8
www.lebenswege-forum.de Inhalt Seite „Immuntherapie – neuer Ansatz in der Krebsmedizin“ 2 Probleme mit der Konzentration nach der Chemotherapie? 4 Tabuthema: Trotz Krebs sexuell aktiv 5 Weiter starker Anstieg von Hautkrebs 5 Vollstationäre Pflege – wer zahlt? 6 Was bedeutet das „Krebsfrüherkennungsgesetz“? 7 Tipps für das Arztgespräch 7 „Wieder in den normalen Lebensrhythmus finden“ 8 10. Jahrgang · Nr. 62 · Oktober 2014 Zeitung für Krebspatienten und Angehörige Brustkrebs – viele Krankheitsformen Den individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen Die intensiven Forschungstätigkeiten der vergangenen Jahre zeigen, dass es sich beim sogenannten Mammakarzinom nicht um ein einheitliches Krankheitsbild han- delt. Vielmehr kann die Erkrankung auf verschiedensten genetischen Veränderun- gen basieren. Das hat Konsequenzen für die Behandlung. Denn für die verschiede- nen Formen der Erkrankung gibt es bereits spezielle Therapieoptionen, wie jüngst beim Deutschen Senologiekongress in Berlin berichtet wurde. Die neuen Erkenntnisse und Fortschrit- te erlauben damit eine zunehmend indivi- dualisierte Behandlung. Bekanntestes Bei- spiel hierfür ist der sogenannte HER2-po- sitive Brustkrebs, eine Tumorform, bei der die Krebszellen vermehrt den Eiweißstoff HER2 bilden. Wie eine Art Antenne sitzt HER2 auf den Krebszellen und vermit- telt Wachstumssignale ins Innere der Tu- morzelle. Das erklärt, warum es sich beim HER2-positiven Mammakarzinom um ei- nen aggressiven Tumor handelt. Da jedoch ein Antikörper verfügbar ist, mit dem sich HER2 blockieren und seine Wirkung somit unterbinden lässt, sind die Behandlungs- chancen der Frauen mit dieser aggressi- ven Tumorform gut. Die Behandlung mit dem HER2-Antikör- per ist mittlerweile Standard beim HER2- Mehr als 20.000 pinkfarbene Schuhe wurden bereits an Haus Leben e.V., den Initiator des „Pink Shoe Day“ geschickt. Mit der Aktion will der Verein öffentlichkeitswirksam auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen. Eine künstlerische Installation der pinkfar- benen Schuhe gibt es am 11. Oktober in Leipzig. Siehe auch Seite 3 positiven Brustkrebs. Dabei gibt es seit kurzem einen weiteren Fortschritt: Denn der Antikörper, mit dem die Frauen behan- delt werden, muss nicht mehr als Infusion, sondern kann zeitsparend als Injektion un- ter die Haut verabreicht werden. „Antikörper hemmt Tumorwachstum“ Bei rund 50.000 Menschen wird jährlich hierzulande eine Krebserkrankung der Lunge oder der Bronchien diagnostiziert. Erkenntnisse aus der Genomforschung ha- ben zu einem neuen Verständnis der Er- Weitere Säule der Krebstherapie Mit der Immuntherapie vollzieht sich der- zeit ein wichtiger Fortschritt im Kampf ge- gen Krebs. Der neue Ansatz dürfte sich künftig als weitere Säule der Krebsthera- pie neben Operation, Bestrahlung, Che- motherapie und zielgerichteter Therapie etablieren. Siehe Interview Seite 2 Neue Therapie bei Lymphomen Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Lymphomen sind ein wesentlicher Schwerpunkt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatolo- gie und Onkologie (DGHO) im Okto- ber in Hamburg. Sie dient als Forum für die Vermittlung von Fortschritten in der Diagnostik und Therapie hämatologi- scher Erkrankungen und den wissen- schaftlichen Austausch der Experten. Dass sich auch bei hämatologischen Krebserkrankungen kontinuierlich Fortschritte vollziehen, zeigte jüngst die Zulassung von zwei neuen Thera- pieoptionen. So wurde ein Antikörper, der als Standard bei der Behandlung des sogenannten Non-Hodgkin-Lym- phoms (NHL) gilt, als Injektionsthera- pie verfügbar. Den Patienten können somit nun zeitaufwändige Infusionen erspart werden. Erweitert haben sich zudem die Therapiemöglichkeiten von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL), nachdem kürzlich ein innovativer Antikörper für deren Be- handlung zugelassen wurde. Siehe Seite 4 Lungenkrebs gehört zu den häufigs- ten bösartigen Tumorerkrankungen in Deutschland. 2 Intensiv wird derzeit in Sachen Immun- therapie bei Krebs geforscht. 1 Brustkrebs- monat Oktober Lungenkrebs- monat November krankung geführt und eröffnen damit wei- tere Chancen für eine zielgerichtete Thera- pie des Tumors. Zahlreiche Veranstaltun- gen zum Thema Bronchialkarzinom wird es im Monat November geben, der bundes- weit als „Lungenkrebsmonat“ deklariert worden ist. Siehe auch Seite 7 Bronchialkarzinom – Fortschritte dank der Genomforschung

Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Ausgabe 62, Oktober 2014, der Zeitung für Krebspatienten und Angehörige, Ausgabe 62

Citation preview

Page 1: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

www.lebenswege-forum.de

Inhalt Seite„Immuntherapie – neuer Ansatz in der Krebsmedizin“ 2

Probleme mit der Konzentration nach der Chemotherapie? 4

Tabuthema: Trotz Krebs sexuell aktiv 5

Weiter starker Anstieg von Hautkrebs 5

Vollstationäre Pflege – wer zahlt? 6

Was bedeutet das „Krebsfrüherkennungsgesetz“? 7

Tipps für das Arztgespräch 7

„Wieder in den normalen Lebensrhythmus finden“ 8

10. Jahrgang · Nr. 62 · Oktober 2014

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Brustkrebs – viele Krankheitsformen

Den individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen

Die intensiven Forschungstätigkeiten der vergangenen Jahre zeigen, dass es sich beim sogenannten Mammakarzinom nicht um ein einheitliches Krankheitsbild han-delt. Vielmehr kann die Erkrankung auf verschiedensten genetischen Veränderun- gen basieren. Das hat Konsequenzen für die Behandlung. Denn für die verschiede-nen Formen der Erkrankung gibt es bereits spezielle Therapieoptionen, wie jüngst beim Deutschen Senologiekongress in Berlin berichtet wurde.

Die neuen Erkenntnisse und Fortschrit-te erlauben damit eine zunehmend indivi-dualisierte Behandlung. Bekanntestes Bei-spiel hierfür ist der sogenannte HER2-po-sitive Brustkrebs, eine Tumorform, bei der die Krebszellen vermehrt den Eiweißstoff HER2 bilden. Wie eine Art Antenne sitzt

HER2 auf den Krebszellen und vermit-telt Wachstumssignale ins Innere der Tu-morzelle. Das erklärt, warum es sich beim HER2-positiven Mammakarzinom um ei-nen aggressiven Tumor handelt. Da jedoch ein Antikörper verfügbar ist, mit dem sich

HER2 blockieren und seine Wirkung somit unterbinden lässt, sind die Behandlungs-chancen der Frauen mit dieser aggressi-ven Tumorform gut.

Die Behandlung mit dem HER2-Antikör-per ist mittlerweile Standard beim HER2-

Mehr als 20.000 pinkfarbene Schuhe wurden bereits an Haus Leben e.V., den Initiator des „Pink Shoe Day“ geschickt. Mit der Aktion will der Verein öffentlichkeitswirksam auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen. Eine künstlerische Installation der pinkfar-benen Schuhe gibt es am 11. Oktober in Leipzig. Siehe auch Seite 3

positiven Brustkrebs. Dabei gibt es seit kurzem einen weiteren Fortschritt: Denn der Antikörper, mit dem die Frauen behan-delt werden, muss nicht mehr als Infusion, sondern kann zeitsparend als Injektion un-ter die Haut verabreicht werden.

„Antikörper hemmt

Tumorwachstum“

Bei rund 50.000 Menschen wird jährlich hierzulande eine Krebserkrankung der Lunge oder der Bronchien diagnostiziert. Erkenntnisse aus der Genomforschung ha-ben zu einem neuen Verständnis der Er-

Weitere Säule derKrebstherapie

Mit der Immuntherapie vollzieht sich der-zeit ein wichtiger Fortschritt im Kampf ge-gen Krebs. Der neue Ansatz dürfte sich künftig als weitere Säule der Krebsthera-pie neben Operation, Bestrahlung, Che-motherapie und zielgerichteter Therapie etablieren.

Siehe Interview Seite 2

Neue Therapie bei

Lymphomen

Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Lymphomen sind ein wesentlicher Schwerpunkt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatolo-gie und Onkologie (DGHO) im Okto-ber in Hamburg. Sie dient als Forum für die Vermittlung von Fortschritten in der Diagnostik und Therapie hämatologi-scher Erkrankungen und den wissen-schaftlichen Austausch der Experten. Dass sich auch bei hämatologischen Krebserkrankungen kontinuierlich Fortschritte vollziehen, zeigte jüngst die Zulassung von zwei neuen Thera-pieoptionen. So wurde ein Antikörper, der als Standard bei der Behandlung des sogenannten Non-Hodgkin-Lym-phoms (NHL) gilt, als Injektionsthera-pie verfügbar. Den Patienten können somit nun zeitaufwändige Infusionen erspart werden. Erweitert haben sich zudem die Therapiemöglichkeiten von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL), nachdem kürzlich ein innovativer Antikörper für deren Be-handlung zugelassen wurde.

Siehe Seite 4

Lungenkrebs gehört zu den häufigs-ten bösartigen Tumorerkrankungen in Deutschland.

2

Intensiv wird derzeit in Sachen Immun-therapie bei Krebs geforscht.

1

Brustkrebs-monat

Oktober

Lungenkrebs- monat

November

krankung geführt und eröffnen damit wei-tere Chancen für eine zielgerichtete Thera-pie des Tumors. Zahlreiche Veranstaltun-gen zum Thema Bronchialkarzinom wird es im Monat November geben, der bundes-weit als „Lungenkrebsmonat“ deklariert worden ist.

Siehe auch Seite 7

Bronchialkarzinom – Fortschritte dank der Genomforschung

Page 2: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Lebenswege2

„Immuntherapie – neuer Ansatz in der Krebsmedizin“

Interview mit Professor Dr. Christof von Kalle, Heidelberg

In der Behandlung von Krebser-krankungen hat es große Verbes-serungen gegeben. Viele Patienten können mittlerweile geheilt wer-den, andere können inzwischen lange mit der Tumorerkrankung le-ben. Das alles ist nicht genug, wei-tere Innovationen sind notwendig, sagt Professor Dr. Christof von Kal-le. Im Interview erläutert er, was in absehbarer Zukunft an Fortschrit-ten zu erwarten ist. Professor von Kalle ist Sprecher des Direktori-ums des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und Leiter der Abteilung Translationale Onkologie am Deutschen Krebs-forschungszentrum Heidelberg.

Herr Professor von Kalle, Krebs ist nach wie vor eine oft tödlich verlaufende Er-krankung. Wo hat es Fort-schritte gegeben?Es hat in der Krebsmedizin in meh-reren Bereichen Fortschritte gege-ben. Wir können in vielen Fällen die Erkrankung früher erkennen und

die Patienten haben dann deutlich bessere Heilungschancen. Davon abgesehen können wir die Tumo-re erfolgreicher operieren und be-strahlen. Es hat außerdem erheb-liche Fortschritte bei der medika-mentösen Behandlung gegeben. Wir haben heutzutage nicht mehr nur Zytostatika zur Behandlung, sondern setzen neue Wirkstoffe der sogenannten zielgerichteten Therapie ein. Diese Medikamente werden nach einer entsprechen-den Diagnostik so ausgewählt, dass sie direkt an den in den Tu-morzellen vorherrschenden Verän-

derungen angreifen und diese nut-zen, um das Tumorwachstum zu hemmen oder das Wiederauftre-ten der Erkrankung zu verhindern.

Bei welchen Tumoren gibt es solche Entwicklungen schon?Die zielgerichtete Therapie hat sich beim Brustkrebs etabliert, und zwar insbesondere beim so-genannten HER2-positiven Brust-krebs, bei dem die Therapieerfol-ge durch die Behandlung mit ei-nem Antikörper erheblich verbes-sert werden konnten. Auch bei den Lymphomen ist die Antikör-

pertherapie fest etabliert und hat eine zum Teil enorme Verlänge-rung der Lebenszeit der Patien-ten erbracht. Beim Darmkrebs und auch beim Lungenkrebs haben wir mit der Strategie der zielgerichte-ten Therapie ebenfalls Erfolg und beim schwarzen Hautkrebs konn-ten wir jüngst damit sogar endlich einen Durchbruch bei den Thera-piemöglichkeiten erwirken.

Es ist oft zu lesen, Krebs wer-de zu einer chronischen Er-krankung. Ist das gerechtfer-tigt?Die Fortschritte, die wir gemacht haben, sind in der Tat groß und es gibt Patientengruppen mit metas-tasierter Krebserkrankung, die mit der Tumorerkrankung Jahre und Jahrzehnte leben. Das konnte man sich früher kaum vorstellen. Zu verdanken ist dies ganz wesentlich den neuen Therapiestrategien, mit denen es möglich ist, den Tumor

durch mehrere nachgeschaltete Therapielinien und auch durch ge-schickte Kombination verschiede-ner Wirkstoffe lange Zeit in Schach zu halten. Leider gelingt das noch nicht bei allen Krebserkrankungen und allen Patienten und wir brau-chen deshalb unbedingt weitere Fortschritte in diese Richtung.

An welchen Strategien wird derzeit vor allem gearbeitet?Ein wesentlicher Forschungs-schwerpunkt ist derzeit die Im-muntherapie und ich bin sicher, dass sich dieser Ansatz künftig als weitere Säule der Krebsthera-pie neben Operation, Bestrahlung, Chemotherapie und zielgerichteter Therapie etablieren wird. Denn wir sehen bei den ersten Anwendun-gen, dass sich durch die Immun-

therapie die Lebenszeiten vieler Patienten deutlich verlängern.

Was genau passiert bei der Immuntherapie? Wir haben in den vergangenen Jahren zunehmend verstanden, wie die Tumore im Körper Einfluss auf das Immunsystem nehmen und sich dem Angriff der körpereige-nen Abwehr entziehen. Es bildet sich damit quasi eine Immuntole-ranz aus, die Abwehrzellen tole-rieren die Tumorzellen. An dieser Reaktion sind sogenannte Immun-Checkpoints beteiligt, Schaltstel-len in den Zellen, die für eine Im-munsuppression in der Umgebung des Tumors sorgen. Diese Schalt-

stellen versuchen wir durch die Im-muntherapie zu blockieren und da-mit wieder eine Aktivierung des körpereigenen Immunsystems ge-gen den Krebs zu erwirken.

Bei welchen Tumorerkran-kungen gibt es Erfahrungen mit dieser neuen Strategie?Wir haben bereits Erfahrungen beim schwarzen Hautkrebs, bei dem sich durch die Immuntherapie eine deutliche Lebensverlängerung erwirken lässt. Gute Hinweise auf einen möglichen Therapiedurch-bruch mit dieser Strategie gibt es außerdem beim Blasenkrebs und auch beim Lungenkrebs.

Herr Professor von Kalle, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Prof. Dr. Christof von Kalle

Intensive Forschungstätigkeit führt zu Behandlungsverbesserungen.

3

Die Menschen fürchten, vor allem an Krebs zu erkranken, obwohl ihnen be-wusst ist, dass es in der Behandlung Fortschritte gegeben hat.

„Heutzutage können schon viele Krebspatienten geheilt werden“

der Patienten mittlerweile fünf Jahre und länger mit der Erkran-kung. Zu verdanken ist dies in entscheidendem Maße den Fort-schritten moderner Therapiestra-tegien und besonders dem Kon-zept der zielgerichteten Thera-pie. Allerdings hat der Fortschritt seinen Preis: Die Entwicklung ei-nes neuen Krebsmedikamen-tes schlägt Schätzungen zufolge derzeit mit Investitionskosten von einer Milliarde Euro zu Buche.

Es besteht weiterhin Hand-lungsbedarf und es sind drin-gend weitere Innovationen er-forderlich, so Professor Dr. Chri-stof von Kalle, Heidelberg. Denn nach wie vor versterben jähr-lich weltweit rund acht Millionen Menschen an Krebs. Das sind im Mittel 22.000 Todesfälle pro Tag und entspricht auf das Jahr hochgerechnet in etwa der Be-völkerung der Schweiz oder Is-raels. „Jede Minute versterben 15 Menschen als Folge einer Krebserkrankung“, mahnte der Wissenschaftler kürzlich in Köln. Die Zahl der jährlichen Krebsto-desfälle in Deutschland beziffer-te er auf rund 218.000 bei etwa 450.000 Krebsneuerkrankungen pro Jahr.

Erfolgsgeschichte Krebsmedizin

Mit der ersten Anwendung von Zytostatika Anfang der 40er Jah-re hat die moderne Krebsmedi-zin ihren Anfang genommen. Die Entwicklung war von Rückschlä-gen, aber auch von vielen Fort-schritten geprägt – angefangen von der Prävention über die Ope-ration bis hin zur Strahlenthe-rapie und der medikamentösen Behandlung. Bei dieser wurden neben den Zytostatika verschie-dene weitere Ansätze, wie insbe-sondere die zielgerichtete The-rapie, oft als „Targeted Therapy“ bezeichnet, realisiert.

Das ist nicht zuletzt dem all-gemeinen Erkenntnisfortschritt

in der Onkologie in den vergange-nen 60 bis 70 Jahren zu verdanken. Denn das bessere Verständnis der Tumorbiologie hat es ermöglicht, neue Strategien der Tumorbe-kämpfung zu erarbeiten, die Tumo-re im individuellen Fall zu charak-terisieren und direkt in die in den Zellen veränderten Regulations-prozesse einzugreifen. Die Kon-sequenzen für die Patienten sind enorm: So wurde bei verschie-denen Tumorerkrankungen eine deutliche Steigerung der Überle-benszeiten erreicht. Beim Brust-krebs und Hodenkrebs sowie ei-nigen Krebserkrankungen im Kin-desalter leben mehr als 90 Prozent

Die Entwicklung eines neuen Arzneimittels schlägt derzeit mit Kosten von rund einer Milliarde Euro zu Buche.

Page 3: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

3Lebenswege

Der Therapieplan bietet parallel zur Schulmedizin auch die Naturheilkunde und unter anderem Lymphtherapie, Sport, Ernährung und Psychoonkologie.

„Die Öffentlichkeit für Brustkrebs sensibilisieren“

„Bei der Krebstherapie den Menschen ganzheitlich behandeln“

Informationen rund um das Thema Brustkrebs finden Sie auf der Internetseite der Kampagne „Durch die Brust ins Herz“ www.brustkrebszentrale.de. Neben Diagnostik und Therapie werden auch die Reha und Nachsorge sowie psychosoziale Aspekte dargestellt. Es kann außerdem kostenfrei weiterführendes Informationsmaterial angefordert werden.

Neuerungen gibt es bei der Behandlung von Eierstockkrebs. So können Frauen, bei denen sich nach einer platinhaltigen Chemotherapie ein Rezidiv (Rückfall) gebildet hat, ab sofort mit einem Antikörper behandelt werden, der die Bildung neuer Blutgefäße hemmt. Über solche Tumorgefäße versorgen die Krebszellen sich mit Nährstoffen. Der Antikörper unterbindet dies und hemmt so das Fortschreiten der Erkrankung. Der Wirkstoff ist bereits länger für andere Stadien von Eierstockkrebs zugelassen.

Umfassende Informationen zum Eierstockkrebs bietet die Kampagne „Lebenssprung – Diagnose Eierstockkrebs“ auf ihrer Internetseite www.eierstockkrebszentrale.de. Auf der Internetseite gibt es ferner Hinweise zu Informationsveranstaltungen der Kampagne. In diesem Jahr finden noch folgende Veranstaltungen statt:– 1. Oktober in Fürth– 8. Oktober in Leipzig– 5. November in Mainz– 3. Dezember in Freiburg.

Pink Shoe Day – Schuhe gegen Brustkrebs

Künstlerische Installation pinkfarbener Schuhe

Mehr Aufmerksamkeit in der Öffent-lichkeit auf das Thema Brustkrebs zu lenken, ist Ziel der Aktion „Pink Shoe Day“ des gemeinnützigen Ver-eins Haus Leben. Während des gan-zen Jahres werden Schuhe in der Farbe Pink gesammelt. Die Schuhe können in jeder beliebigen Form ge-

staltet sein, wobei Pink als Grund-farbe dienen sollte. Am 11. Oktober dieses Jahres werden die Schuhe in einer künstlerischen Installation in Leipzig auf dem Augustusplatz vor der Oper gezeigt.

„Seit der Gründung des Pink Shoe Day haben wir bereits mehr

als 20.000 pinkfarbene Schuhe gesammelt und in verschiedenen Ausstellungen gezeigt“, berichtet Geschäftsführer Andreas Habicht. „Weitere Schuhe sowie Spenden zur Unterstützung unserer Arbeit sind uns sehr willkommen“, ergänzt er. Ziel ist es, langfristig mehr als 75.000 Schuhe zu sammeln. Die-se Zahl hat das Robert Koch Ins-titut in seiner Prognose für Brust-krebserkrankungen von Frauen und Männern ermittelt. Die zunächst re-gional gegründete Aktion wird laut Andreas Habicht inzwischen welt-

weit wahrgenommen, aus der gan-zen Welt erreichen den Verein pink-farbene Schuhe.

Mit dem Pink Shoe Day engagiert sich Haus Leben e.V. öffentlichkeits-wirksam gegen Brustkrebs. Die Ar-beit des Vereins ist jedoch nicht auf öffentliche Aufklärung und Informa-

tion beschränkt. Der Verein bietet an seinen Standorten Leipzig und De-litzsch ein umfassendes psychoon-kologisches Beratungs-, Informa-tions- und Therapieangebot, wobei jährlich mehr als 2.000 Krebspatien-ten und Angehörige betreut werden. Eine Besonderheit ist das „Friesen-nest“, das sich um Kinder kümmert, deren Eltern an Krebs erkrankt sind. Die Angebote sollen inhaltlich und regional erweitert werden.

Weitere Informationen:

Haus Leben e.V.Friesenstraße 8, 04177 LeipzigTel.: 0341/[email protected] sowie unter www.pink-shoe-day.de

oder bei Facebook: www.facebook.com/HausLebenEV, www.facebook.com/pinkshoeday

Seit Jahren bereits organisiert der Verein Haus Leben den „Pink Shoe Day“.

Klassische Schulmedizin plus Komplementärmedizin

Betreuung von Frauen am Brustzentrum des Klinikums rechts der Isar in München

Die ganzheitliche Behandlung von Frauen mit Brustkrebs ist Ziel am Brustzentrum des Klinikums rechts der Isar. Doch was bedeutet „ganz-heitlich“? „Wir streben eine tiefgrei-fende Heilung an“, betont Frau Pro-

fessor Dr. Marion Kiechle, Leiterin des Brustzentrums. „Dazu setzen wir selbstverständlich alle Optionen der Schulmedizin ein, ergänzen die-se aber durch komplementärmedizi-nische Maßnahmen“. Für viele Pati-entinnen ist dies ein wichtiger The-rapiebaustein. „Die Betroffenen füh-len sich der Erkrankung und der

notwendigen Behandlung oft hilflos ausgeliefert. Mit der Komplemen- tärmedizin bekommen sie die Mög-lichkeit, selbst aktiv zu ihrer Gene-sung beizutragen“, sagt Frau Pro-fessor Kiechle. Abgestimmt auf die individuelle Situation wird am Brustzentrum des Münchner Uni-versitätklinikums der Technischen Universität ein umfassender Thera-

pieplan für die Frauen erstellt, der auch sportliche Aktivitäten, Ernäh-rungsempfehlungen, die psychoon-kologische und, wenn gewünscht, auch eine spirituelle Betreuung um-fasst. „Denn Krebs ist eine Erkran-kung, die den Körper und die See-le gleichermaßen betrifft“, sagt Frau Dr. Daniela Paepke, die das Zen-

trum für Integrative Gynäkologie und Geburtshilfe ins Leben gerufen hat, um den ganzheitlichen Ansatz in der Krebsmedizin realisieren zu können.

Frauen, die im Brustzentrum be-handelt werden, können deshalb im Kompetenzzentrum ergänzend be-treut werden. „Wir bieten dort Reha-Sport, eine Ernährungstherapie, die psychoonkologische Betreuung und auch verschiedenste komplement-ärmedizinische Behandlungsverfah-ren“. Das Spektrum reicht von der Lymphdrainage über die Mistelthe-rapie bis hin zu Entgiftungswickeln und der Klang-Farb-Liege, die den Patientinnen zu einer tiefen Ent-spannung verhilft.

Viele Patienten wünschen eine solche komplementärmedizinische Behandlung. „In der Schulmedizin ist das Vorgehen oft sehr auf die Tu-

morbiologie konzentriert“, sagt Frau Dr. Paepke. „Ein solcher Ansatz ist oft zu einseitig und wir erfahren im-mer wieder von den Patienten, dass sie das Bedürfnis nach einer ganz-heitlichen Behandlung haben“. Ge-nau diesem Bedürfnis sollte die The-rapie auch Rechnung tragen, um so die Selbstheilungskräfte zu stärken und damit insgesamt den Heilungs-prozess zu fördern.

Den Krebspatienten, die eine kompetente komplementärmedizini-sche Betreuung wünschen, rät Frau Dr. Paepke, sich eingehend über die regionalen Möglichkeiten einer seriösen Behandlung zu erkundi-gen. Ansprechpartner hierfür sind zum Beispiel die „Gesellschaft an-throposophischer Ärzte in Deutsch-land“ (www.gaed.de) oder der Kneippärztebund e.V. (www.kneipp aerztebund.de).

Eingang des Brustzentrums am Klinikum rechts der Isar in München.

4

Page 4: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Lebenswege4

Umfassende Informationen zu Lymphomen und der CLL bietet die neugestaltete Internetseite

www.leben-mit-lymphom.de. Patienten, Angehörige und

Interessierte finden dort Empfehlungen zum Umgang mit

der Erkrankung im täglichen Leben sowie ausgesuchte

Kontaktadressen von Beratungszentren. Es gibt ferner

die Möglichkeit, mittels eines Infotelefons direkt Antworten

auf anstehende Fragen zu erhalten.

Über die Hintergründe

der „Chronisch lymphatischen Leukämie“, die

Entstehung der Erkrankung, die Symptome, mit der sie

sich bemerkbar macht, die Diagnostik und ebenso die

therapeutischen Möglichkeiten informiert ein Faltblatt des Kompetenznetzes Maligne

Lymphome. Das Faltblatt gibt auch Hinweise auf Experten,

die im Rahmen der Deutschen CLL-Studiengruppe bundesweit

Studien zur CLL durchführen.

Es kann kostenfrei angefordert werden: Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V.,

Universitätsklinikum Köln, 50924 Köln,Tel.: 0221-478-7400

Weiterführende Infos unter: www.lymphome.de

Chronisch Lymphatische Leukämie

Bei der Chronisch Lymphatischen Leukämie,

kurz CLL, handelt es sich um eine Erkrankung, bei der im Blut sowie in den

Lymphknoten, der Milz, der Leber und dem Knochenmark

vermehrt spezielle bösartig veränderte weiße Blutzellen, die

sogenannten B-Lymphozyten, gefunden werden. Trotz der

Bezeichnung „Leukämie“ gehört die CLL zu den Lymphomen,

da die Erkrankung auf der Bildung bösartiger Zellen des

lymphatischen Systems beruht.

Mediziner-deutsch

Probleme mit der Konzentration nach der Chemotherapie?

„Chemo-Brain“, eine nicht seltene Nebenwirkung

Wer nach einer Chemotherapie be-merkt, dass er sich schlechter als zuvor konzentrieren und sich vieles nicht mehr so gut wie früher mer-ken kann, sollte sich bewusst ma-chen, dass dies eine Nebenwirkung

der Behandlung sein kann. „Chemo-Brain“ – so nennen die Mediziner das Phänomen, das so manchem Krebspatienten zu schaffen macht.

Die Ursachen der Reaktion sind noch nicht genau bekannt. Die enor-me körperliche und psychische Be-lastung durch die Erkrankung und deren Behandlung kann eine Rolle

spielen, aber auch eine verminderte Zahl an roten Blutzellen, die den Kör-per mit Sauerstoff versorgen. Auch Medikamente, die über die Chemo-therapie hinaus eingenommen wer-den müssen, können Auswirkun-gen auf das Denkvermögen haben. Möglicherweise trägt die allgemei-ne Tumormüdigkeit, oft als Fatigue bezeichnet, zum Chemo-Brain bei.

Dieses macht sich vor allem mit Ge-dächtnislücken und Konzentrations-störungen bemerkbar. Die Betrof-fenen sind in ihrem Denken und in Entscheidungsprozessen langsamer als früher. Sie haben nicht selten das Problem, sich auf neue Situatio-nen einzustellen, müssen sich Notiz-zettel schreiben, weil sie sich vieles

nicht mehr gut merken können und haben eventuell sogar Schwierigkei-ten, alltägliche Aufgaben zu bewäl-tigen.

Konkrete Behandlungsmöglich-keiten des Phänomens gibt es bis-lang nicht. Wichtig ist es vor allem, die Problematik mit dem Arzt zu be-sprechen. Nur er kann entscheiden, ob sich möglicherweise durch eine Änderung des allgemeinen Behand-lungsplans das Chemo-Brain bes-sern lässt.

Davon abgesehen können die Konzentrationsfähigkeit und das Ge-dächtnis aktiv trainiert werden. Man kann beispielsweise einüben, sich nicht durch äußere Faktoren wie Ge-

räusche und auch nicht durch innere Faktoren wie Gedanken und Gefühle von bestimmten Aufgaben ablenken zu lassen. Ebenso gibt es speziel-le Verfahren, wie etwa das „Gehirn-Jogging“, um den Geist fit zu halten. Dabei kann schon das Memory-Spielen mit den Enkeln hilfreich sein.

Ähnlich wie bei der Fatigue soll-ten die Betreffenden zudem versu-chen, ihr Leben generell aktiv zu ge-stalten, viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen und für regelmäßige Bewegung zu sorgen. Dann sind die Chancen gut, dass sich das Chemo-Brain nach einigen Wochen oder auch Monaten wieder komplett zu-rückbildet.

„Aktiv das Gedächtnis gegen das Chemo-Brain trainieren“

Auch das Spielen mit den Enkeln kann das Gedächtnis und die Konzentra-tionsfähigkeit trainieren.

5

Ballaststoffe bremsen Krebszellen aus

Ballaststoffe fördern nicht nur die Verdauung, sondern bremsen auch das Wachstum von Krebszellen. Das belegen Untersuchungen von Wis-senschaftlern der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Forscher konn-ten zeigen, dass die Faserstoffe besonders effektiv das Wachstum bös-artiger Hirntumore hemmen. Dafür verantwortlich ist offenbar eine be-sondere Untergruppe der Faserstoffe, die sogenannten Biochanine. Sie kommen in größeren Mengen vor allem in Kichererbsen, Sojabohnen und Rotklee vor.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine ballaststoffreiche Diät in der Krebstherapie zu befürworten ist“, erläutert der Neuroonkologe Dr. Il-ker Eyüpoglu, der die Untersuchungen geleitet hat. Dass Ballaststoffe vor Krebs schützen, diesen Umkehrschluss lassen die Ergebnisse der Erlanger Wissenschaftler allerdings nicht zu.

Fortschritte bei der Behandlung von

LymphomenNeue Behandlungsoptionen

Die Immuntherapie gegen Krebser-krankungen gilt als einer der wich-tigsten Fortschritte in der moder-nen Krebstherapie. Denn in vie-len Bereichen hat die Behandlung mit Antikörpern dazu geführt, dass sich gezielt Mechanismen, die das

aggressive Tumorwachstum anhei-zen, ausschalten lassen. So wird eine Kontrolle des Tumorwachstums möglich. Vor allem bei der Behand-lung von Menschen mit einem Lym-phom einschließlich der chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) hat

die Behandlung mit einem speziel-len, sogenannten monoklonalen An-tikörper einen derartigen Therapie-durchbruch erzielt. Dieser Strategie, die seit Ende der 90er Jahre etab-liert ist, ist zu verdanken, dass vie-le Patienten weitaus länger leben als früher und dass bei aggressiven Lymphomen sogar Heilungserfolge

realistisch sind. Die Wissenschaftler haben sich

damit nicht zufrieden gegeben, wei-ter geforscht und es gibt inzwischen weitere Fortschritte, die den Patien-ten bereits zugutekommen. So wur-de erst kürzlich ein neuer, noch ef-

fektiver wirksamer Antikörper für die Behandlung von CLL-Patienten zugelassen. Der neue Wirkstoff wird speziell bei der Therapie der meist älteren Patienten mit Begleiterkran-kungen eingesetzt.

Fortschritte gibt es auch bei der Behandlung mit dem herkömmli-chen monoklonalen Antikörper, der übrigens nicht nur bei den folliku-lären sowie diffusen großzelligen-Anwendung findet, sondern eben-so bei rheumatischen Erkrankun-gen genutzt wird. Die monoklonalen

Antikörper mussten bis vor kurzem als langsame Infusion über mehrere Stunden verabreicht werden. Da die-se Behandlung zum Teil bis zu zwei Jahren erfolgen kann, war die The-rapie für die betroffenen Patienten bislang recht aufwändig. Inzwischen ist jedoch auch eine Verabreichung als Injektion innerhalb weniger Mi-nuten möglich, ohne den Heilungs-erfolg zu beeinträchtigen. Damit wird die Therapie für die Patienten einfacher und zeitsparender und ist deutlich weniger belastend.

Lymphbahnen durchziehen den gesamten Körper.

„Antikörper bietet weitereTherapieverbesserungen“

Page 5: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

5Lebenswege

Häufigste Hautkrebsform: Das Basalzellkarzinom

7

Krebspatienten sollten sich nicht scheuen, mit ihrem Partner offen auch über ihre sexuellen Bedürfnisse zu sprechen.

6

„Ein offenes Wort zum Thema Sexualität“

„Beim hellen Hautkrebs gezielt Wachstumssignale unterbinden“

Tabuthema: Trotz Krebs sexuell aktiv

Den Wunsch nach Sexualität nicht totschweigen

Mit der Diagnose „Krebs“ ändert sich im Leben eines Menschen vie-les und deshalb fällt es oft schwer, zur Normalität zurückzufinden. Das gilt ganz besonders für das Thema Sexualität.

Während der Belastung durch die Erkrankung und deren Behandlung tritt der Wunsch nach sexueller Er-füllung oft in den Hintergrund. Da-nach aber fällt es den Betroffenen selbst wie auch ihren Lebenspart-nern häufig schwer, ihr Sexualle-ben wieder aufzunehmen. Denn nicht selten sind hierzu große Hin-

dernisse zu überwinden, wie etwa Schamgefühle nach einer vermeint-lich verstümmelnden Operation, wie zum Beispiel einer Brustamputation. Auch können sich Nebenwirkungen oder Nachwirkungen der Behand-lung bemerkbar machen wie bei-spielsweise eine anhaltende Tumor-müdigkeit, körperliche Veränderun-

gen oder eventuell sogar Schmer-zen. Oft aber fehlt den Betreffenden wie ihren Partnern einfach nur der Mut anzudeuten, dass sie wieder Lust auf ein lustvolles Miteinan-der haben. Oder es fehlen die rich-tigen Worte, dem Partner sein wie-dererwachendes Bedürfnis klar zu machen.

Denn das Thema Sexualität ist auch in unserer modernen Gesellschaft noch weitgehend mit Tabus behaf-tet und das gilt insbesondere für das Thema „Sexualität und Krebs“. Das Tabu zu brechen, die eigenen Bedürfnisse wieder wahrzuneh-men und mit dem Partner darüber zu sprechen, ist der erste Schritt zu einem wieder erfüllten Sexualleben. Oft geht es dabei weniger um den Sexualakt, sondern um das Erleben von Zärtlichkeit, Berührung und In-timität – und um das Ausleben von Gefühlen und Bedürfnissen, die während der Krebsbehandlung viel zu kurz gekommen sind. Ein offe-nes, klärendes Gespräch wirkt dabei

häufig entlastend und das nicht nur für den Betreffenden selbst, son-dern auch den Ehemann oder die Ehefrau. Denn die Lebenspartner leiden in aller Regel ebenso unter der veränderten Lebenssituation. Sie sind aber meist unsicher, wann und wie weit sie sich ihrem Partner wieder nähern können. Wer jedoch Schwierigkeiten hat, sich und seine Wünsche und Bedürfnisse seinem Partner zu offenbaren, sollte unbe-dingt Beistand hierbei suchen, sei es durch ein Gespräch mit dem be-handelnden Arzt, dem Psychoonko-logen oder gegebenenfalls auch bei einer familientherapeutischen Bera-tungsstelle.

Der Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums hat zwei Broschüren zum Thema Sexualität bei Krebs herausgegeben. Die Broschüren mit dem Titel „Weibliche Sexualität und Krebs“ sowie „Männliche Sexualität und Krebs“ können angefordert werden:

KIDNeuenheimer Feld 280 69120 HeidelbergTel.: 0800/4203040 (kostenfrei)Email: [email protected]

Für Menschen mit Hautkrebs gibt es die neue Internetplattform www.menschendie.de. Die Internetseite bietet die Möglichkeit, sich über hellen wie auch schwarzen Hautkrebs zu informieren und sich mit anderen an Hautkrebs erkrankten Menschen auszutauschen.

Heller Hautkrebs

Beim hellen Hautkrebs werden verschiedene Krankheitsformen unterschieden. Dazu gehören:– Frühformen wie die soge- nannte aktinische Keratose,– der Basalzellkrebs, auch Basalzellkarzinom oder Basaliom genannt und– das Plattenepithelkarzinom, das oft wegen seines Aus- sehens auch als Stachelzell- krebs oder als Spinaliom bezeichnet wird.

Basalzellkarzinome sind die mit Abstand häufigste Form. Sie entstehen aus Zellen der sogenannten Basalzellschicht der Haut und den Wurzelscheiden der Haarfollikel. Die Tumoren können aggressiv in das umgebende Gewebe hineinwachsen und dabei auch Knorpel und Knochen zerstören. Hingegen bilden sie nur selten Tochtergeschwulste (Metastasen). Das Basaliom gehört in Mitteleuropa zu den häufigsten bösartigen Tumoren überhaupt. In Deutschland erkranken pro Jahr mindestens 130.000 Einwohner daran.

DEUTSCHESKREBSFORSCHUNGSZENTRUM

KREBSINFORMATIONSDIENST

Ein Ratgeber für Patienten und ihre Partnerinnen

MÄNNLICHE SEXUALITÄT UND KREBS

Krebs hinterlässt Spuren | Männliche Sexualität |

Paarbeziehung und Sexualität | Häufige Fragen

zu Krebs, Sexualität, Vaterschaft | Die häufigsten

Probleme | Ein Wort an Ihre Partnerin |

DEUTSCHESKREBSFORSCHUNGSZENTRUMKREBSINFORMATIONSDIENST

Ein Ratgeber für Patientinnen und ihre Partner WEIBLICHE SEXUALITÄT UND KREBS Krebs hinterlässt Spuren | Weibliche Sexualität | Paarbeziehung und Sexualität | Häufige Fragen zu Krebs, Sexualität, Schwangerschaft | Die häufigsten Probleme | Ein Wort an Ihren Partner |

Weiter starker Anstieg von Hautkrebs

Zahl der stationären Behandlungen steigt stetig

Die Zahl der Menschen, die auf-grund von Hautkrebs in der Klinik behandelt werden müssen, ist in den vergangenen fünf Jahren um 23 Prozent angestiegen. Diese Zahl hat kürzlich das Statistische Bundesamt bekannt gegeben. Damit weist der Hautkrebs die höchste Zuwachsra-te unter allen Krebsbehandlungen im Krankenhaus auf. Rund ein Vier-tel der Patienten mussten wegen „schwarzem“ Hautkrebs, einem so-genannten malignen Melanom, be-handelt werden. Drei Viertel der sta-tionär versorgten Patienten litten unter einem hellen Hautkrebs, meis-tens unter einem sogenannten Ba-salzellkarzinom.

In aller Regel diente die Klinikbe-handlung der operativen Entfernung des Tumors. Dazu sind oft ausge-

dehnte Operationen notwendig und nicht selten müssen Hauttransplan-tationen erfolgen. Dabei wird das erkrankte Haut- und Tumorgewebe entfernt und durch gesunde Haut von einer anderen Körperregion wie etwa dem Oberschenkel ersetzt.

Nicht immer aber gelingt beim hellen Hautkrebs eine vollständi-ge Entfernung des Tumors. Die Ur-sache kann darin liegen, dass der Krebs bereits in seinem Wachstum zu weit fortgeschritten ist. Auch kann es sein, dass durch die Loka-lisation am Auge, an der Nase, den Ohren oder den Lippen eine aus-gedehnte Operation nicht möglich ist, ohne wichtige Strukturen zu ge-fährden. Auch wenn sich, was sel-ten der Fall ist, Metastasen in an-deren Stellen des Körpers gebildet haben, sind die Tumorzellen durch eine Operation und Strahlenthera-pie nicht vollständig zu entfernen. Seit gut einem Jahr gibt es für Men-

schen in solchen Situationen gute Behandlungsmöglichkeiten durch eine zielgerichtete Therapie. Dabei wird ein Wirkstoff verabreicht, der gezielt in den sogenannten Hedge-

hog-Signalweg eingreift. Dieser spielt bei der Steuerung des nor-malen, menschlichen Wachstums und der Entwicklung in den frühen Lebensstadien eine wichtige Rolle und ist später im Erwachsenenalter kaum mehr aktiv. Der Signalweg ist jedoch fälschlicherweise bei nahe-zu allen Patienten mit Basalzellkar-zinom in den Tumorzellen aktiviert

und treibt damit das Tumorwachs-tum an. Bei der zielgerichteten The-rapie wird dieser Signalweg wieder abgeschaltet. Damit fällt der Wachs-tumsimpuls weg und die Zellen hö-

ren auf, sich unkontrolliert zu teilen. Der Tumor wächst nicht weiter, son-dern schrumpft meist sogar.

Der Wirkstoff wird einmal täglich als Kapsel eingenommen. Er bietet eine zusätzliche Behandlungschan-ce bei all jenen Patienten mit hellem Hautkrebs, die mit Operation und Strahlentherapie nicht ausreichend zu behandeln sind.

Proteinuntersuchung statt Blasenspiegelung

Bei rund 60 Prozent der Patienten mit Blasenkrebs, deren Tumor noch nicht in das Muskelgewebe der Blase eingedrungen ist, tritt der Krebs trotz erfolgreicher Operation innerhalb von fünf Jahren erneut auf. „Die Patienten müssen deshalb alle drei Monate zur Blasenspiegelung“, be-richtet der Heidelberger Forscher Dr. Christoph Schröder. Zusammen mit seinen Kollegen hat er ein Verfahren entwickelt, das nach einer Bla-senkrebs-Operation ein Wiederauftreten des Tumors vorhersagen kann. Im Krebsgewebe, das während der Operation entnommen wurde, weist der Test Eiweißstoffe nach, die im Verdacht stehen, einen Rückfall zu begünstigen. Bei vielen Patienten können dadurch die häufigen Blasen-spiegelungen vermieden werden.

Mediziner-deutsch

Page 6: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Lebenswege6

Möglicherweise kann ein Darmkeim, der ansonsten vor

allem Lebensmittelvergiftungen auslöst, zukünftig in der

Krebstherapie eingesetzt werden: Das Bakterium

Clostridium perfringens sondert einen Giftstoff ab, der die Hülle von Tumorzellen durchlöchert und diese so zerstört. Berliner

Wissenschaftler untersuchen derzeit die Wirksamkeit

des Bakteriengiftes gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Termine Unter dem Motto

„Wissen macht mut(ig)“ findet am 15. November

der 1. Südoldenburger Krebsinformationstag in der Akademie Stapelfeld,

Stapelfelder Kirchstraße 13, 49661 Cloppenburg statt.

Veranstalter sind das Krebsnetzwerk miKado e.V., eine

Selbsthilfegruppe für Frauen mit und nach Krebs aus Vechta und die Katholische Akademie

in Stapelfeld. Vor Ort werden Experten unter anderem

psychoonkologische Themen erörtern und sozialrechtliche

Fragen beantworten. Ergänzt wird der Informationstag

durch einen „Marktplatz“ mit Informationsständen.

Anmeldung unter: [email protected]

Informationen zu sozialrechtlichen Fragen im

Zusammenhang mit einer Krebserkrankung bietet die

Broschürenreihe „Den Alltag trotz Krebs bewältigen“.

Erschienen sind Ratgeber mit dem Titel:

– „Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen und privaten

Krankenversicherung“– „Hilfen für Krebspatienten

im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern,

Versicherungen und Behörden“ – „Hilfen für Krebspatienten

bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz“

– „Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit

Krankenversicherungen und Behörden“

Die Broschüren können kostenfrei angefordert werden:

WORTREICH GiK mbHPostfach 1402

65534 LimburgTel.: 06431/59096-25Fax: 06431/59096-11

Email: [email protected]

Lungenkrebs – Wissenswertes für die ganze Familie

Informationen für jung und alt

Wird die Diagnose „Lungenkrebs“ gestellt, so belastet das nicht nur den Betroffenen und schränkt ihn in seiner Lebensführung ein. Die gan-ze Familie leidet mit und ist in ih-rem Leben beeinträchtigt. Dabei sind die Familienangehörigen meist so-gar in doppelter Weise belastet. Sie müssen selbst die Diagnose ver-kraften und mit ihren Verlustängs-ten fertig werden und gleichzeitig dem erkrankten Familienmitglied Un-terstützung, Halt und Trost geben. Auch wenn die Erkrankung gut zu behandeln ist, bleibt doch bei vie-len Angehörigen ein Gefühl der Un-gewissheit und der Verunsicherung und allen Beteiligten fällt es schwer, zurück in einen normalen Alltag zu finden.

Wissen zum Lungenkrebs zu vermit-teln, Ängste damit abzubauen und zu motivieren, in der Familie über die Erkrankung und die damit verbun-denen Belastungen zu sprechen, ist Ziel der neuen Broschüre „Weißt Du eigentlich, was Lungenkrebs ist?“. Die Broschüre spricht insbesondere Kinder und Jugendlich an und gibt Informationen zur Funktion der Lun-ge, zur Entstehung von Lungenkrebs und auch zu dessen Behandlung. Darüber hinaus will die Broschü-re Angehörigen Möglichkeiten auf-zeigen, Ansätze zu einem Gespräch über die Erkrankung zu finden.

Die Broschüre „Weißt Du eigentlich, was Lungenkrebs ist? Wissenswertes für die ganze Familie“ kann kostenfrei angefordert werden:Roche Pharma AG79639 Grenzach-WyhlenTel.: 07624/14-2024Email: [email protected]

Krebserkrankungen betreffen nicht nur die Erkrankten selbst, sondern oft-mals die ganze Familie. Wichtig ist, dass über die Thematik und anstehende Probleme offen kommuniziert wird. Vor allem Kinder und Jugendliche brau-chen sachgerechte Informationen.

Weißt du eigentlich, was Lungenkrebs ist?

Wissenswertes für die ganze Familie

Pink Kids – Von Jugendlichen für Jugendliche

Wie gehen junge Heranwachsende damit um, wenn ihre Mutter an Brustkrebs erkrankt ist? Was bewegt die jungen Menschen? Welche Sorgen, Ängste oder Fragen gibt es? Was macht ihnen Mut und ver-leiht ihnen Kraft?

Schauspielerin Sarah Sophie Koch weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr die Diagnose Brustkrebs nicht nur die betroffene Frau, sondern auch ihre Familie aus der Bahn werfen kann. Die Diplompädagogin hat daher zusammen mit Pink Ribbon Deutschland die Idee entwickelt, eine eigene Plattform im Internet einzurichten, die von Jugendlichen für Ju-gendliche gestaltet wird.

Zunächst werden Vorschläge zu Themen gesammelt, die einen di-rekten Bezug zu Jugendlichen haben, bei denen in der Familie eine Brustkrebserkrankung aufgetreten ist. Alle Einsendungen werden als Diskussionsansätze für das Blog vorbereitet. Pink Ribbon Deutsch-land wird außerdem einige Jugendliche einladen, in gemeinsamen Ge-sprächsrunden mit Sarah Sophie Koch die Inhalte aufzuarbeiten und die Plattform zu etablieren. Eingereicht werden können Themenvor-schläge per Email an Sarah Sophie Koch bei Pink Ribbon Deutschland: [email protected]

Vollstationäre Pflege – wer zahlt?

Serie Patientenrechte

Viele Krebspatienten machen sich Sorgen darüber, wie es weitergeht, wenn sie zeitweise oder möglicher-weise sogar dauerhaft auf Pflege angewiesen sind und diese zu Hau-se nicht möglich sein sollte. Wie die Pflege dann geregelt und finanziert wird, ist gesetzlich festgelegt. Ist in-folge der Krebserkrankung und die dadurch notwendige Pflege eine

häusliche oder teilstationäre Versor-gung nicht möglich oder kommt sie in der individuellen Situation nicht in Betracht, kann die Pflegekas-se die Notwendigkeit einer vollsta-tionären Pflege vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) prüfen lassen. Bei Pflegebedürfti-gen mit der Pflegestufe III ist eine solche Überprüfung nicht erforder-lich, da bei ihnen die Notwendigkeit einer vollstationären Pflege voraus-gesetzt wird.

Bei vollstationärer Versorgung übernimmt die Pflegekasse ei-nen Pauschalbetrag (Stand 2014) je nach Pflegestufe von 1.023 Euro (Pflegestufe I), 1.279 Euro (Pflege-stufe II) oder 1.550 Euro (Pflege-stufe III). In Härtefällen beträgt die pauschale Sachleistung 1.918 Euro. Die Sachleistung ist für den Pfle-geaufwand, die medizinische Be-handlungspflege und die soziale Be-treuung im Heim bestimmt. Kosten für Unterbringung, Verpflegung, In-

vestitionen und eventuell anfal-lende Kosten für besondere Komfor tleis-tungen muss der Pflegebedürftige selbst tragen. Auch pflegebedingte Kosten, die über die von der Pflegekasse be-zahlte Pauschale hinausgehen, sind vom Pflegebedürftigen selbst zu be-zahlen.

Einen Überblick über zugelasse-ne Pflegeheime mit Leistungs- und Preisvergleichslisten stellen die Pfle-gekassen kostenlos zur Verfügung. Reicht das eigene Einkommen (auch unter Einbeziehungen der unter-haltspflichtigen Angehörigen) zur Deckung der stationären Pflege-kosten nicht aus, kann es Unterstüt-zung durch die „Hilfe zur Pflege“ ge-ben, die beim zuständigen Sozialhil-feträger beantragt wird.

Zur Sache: Informationen zum Thema Pflege gibt es in der Broschü-re „Hilfen für Krebspatienten im Fall der Pflegebedürftigkeit“ aus der Bro-schürenreihe „Den Alltag trotz Krebs bewältigen“.

Der Ratgeber kann kostenfrei angefordert werden:WORTREICH GiK mbHPostfach 1402, 65534 LimburgTel.: 06431/59096-25Fax: 06431/59096-11Email: [email protected]

„Pflegbedürftig – wie geht es weiter?“

Hilfen für Krebspatienten im Fall der Pfl egebedürftigkeitBroschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertKerstin ParadiesSven Weise

Dr. Astrid von Einem

Christine Vetter

Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetzlichen

und privaten Krankenversicherung

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine Vetter

Hilfen für Krebspatienten im Rentenalter zum Umgang mit Krankenkassen, Ämtern, Versicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Selbständig und krebskrank? Hilfen zum Umgang mit Krankenversicherungen und Behörden

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertDr. Astrid von EinemChristine VetterBernd Schlander

SupportWillkommenzurück im Büro

Hilfen für Krebspatienten bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Henrike KornRechtsanwältin für Medizin- und Sozialrecht

Page 7: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

7Lebenswege

Impressum

Herausgeber:WORTREICH Gesellschaft für individuelle Kommunikation mbH, Barfüßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn Tel. 06431/59096-0, Fax 06431/[email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

Beratung: Dr. med. Klaus Steffen

Technik und Grafik: Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH, Wiesbaden

Bildquellen: 1, 3 – ©Roche, 2 – Shutterstock, 4 – ©Michael Stob-rawe/München, 5 – ©GordonGrand/Fotolia.com, 6 – ©contrastwerkstatt/Fotolia.com, 7 – SPL, 8, 9 – Pitopia

„Lebenswege“ ist eine Initiative der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

„Krebserkrankungen möglichst früh diagnostizieren“

Am Samstag, 29. November findet in Wolfsburg eine Informationsveranstaltung der Kampagne „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ statt. Moderator ist Tagesschausprecher Jan Hofer. Die Teilnahme ist kostenfrei. Informationen im Internet: www.darmkrebszentrale.de Diese Internetseite präsentiert sich neu, informativer und noch klarer strukturiert. Der Besuch dort lohnt sich!

Welche Möglichkeiten es gibt, mit einer komplementärmedizinischen Behandlung die Therapie beim Lungenkrebs zu unterstützen, erfahren Betroffene wie Angehörige auf der Internetseite der Kampagne „Der zweite Atem“ www.der-zweite-atem.de. Dort finden sich außerdem Hinweise zu den weiteren Informationsveranstaltungen der Kampagne in diesem Jahr. Termine:– 3. November in Augsburg– 15. November in Schwerin– 29. November in Deggendorf.

Unter dem Motto „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ steht eine Kampagne, die sich speziell für Menschen mit einem sogenannten Pankreaskarzinom engagiert. Wichtige Informationen zur Erkrankung bietet die Internetseite www.aus-der-mitte.de, wo zudem kostenfrei ein Online-Newsletter zur Thematik zu abonnieren ist. Termine der nächsten Informationsveranstaltungen:– 18. Oktober in Gera– 25. Oktober in Oldenburg– 29. November in Freiburg– 6. Dezember in Bochum.

Was bedeutet das „Krebsfrüherkennungsgesetz?“

Das „Gesetz zur Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister“, kurz Krebsfrüher-kennungs- und -registergesetz, das im vergangenen Jahr beschlos-sen wurde, verfolgt im Wesentlichen

zwei Ziele: Es soll die Krebsfrüher-kennung wie auch die Qualität der onkologischen Versorgung verbes-sern. Konkret soll das Gesetz besse-re Voraussetzungen dafür schaffen, dass eine Krebserkrankung mög-lichst frühzeitig erkannt und die Be-handlung so erfolgreich wie möglich gestaltet werden kann.

Zu den Inhalten des Gesetzes ge-hört zum einen die Erfassung aller Patientendaten in einem Krebsre-gister, um anhand dieser Daten ins-gesamt die Krebsbehandlung opti-mieren zu können.

Zum anderen werden die An-strengungen zur Krebsfrüherken-nung forciert. Um die Menschen besser zu erreichen, werden diese nunmehr persönlich zu den Früh-erkennungsuntersuchungen einge- laden. Außerdem wurde der An-spruch auf entsprechende Untersu-chungen erweitert. Nunmehr gilt: Frauen haben ab dem 20. Le-

bensjahr Anspruch auf eine ein-mal jährliche Genitaluntersu-chung und ab dem 30. Lebens-jahr ergänzend auf eine jährliche Brustuntersuchung.

Ab dem 50. bis zum 69. Lebens-jahr erfolgt alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammografie-Screening.

Ab 35 Jahren besteht bei Män-nern und Frauen alle zwei Jahre ein Anspruch auf eine Hautun-tersuchung der gesamten Kör-peroberfläche zur Früherken-nung von Hautkrebs.

Im Alter von 50 bis 54 Jahren ist einmal im Jahr eine Untersu-chung zur Darmkrebsfrüherken-nung mittels Tests auf versteck-

tes Blut im Stuhl vorgesehen. Ab dem 55. Lebensjahr besteht der Anspruch auf eine Darmspiege-lung zur Krebsvorsorge. Nach zehn Jahren kann erneut eine Vorsorge-Darmspiegelung vor-genommen werden.

Männer ab dem 45. Lebensjahr haben einmal jährlich Anspruch auf eine Prostata- und Genital-untersuchung zur Krebsfrüher-kennung.

Kommt es außerhalb der vorgese-henen Intervalle zur Entwicklung

von Auffälligkeiten wie beispiels-weise einem dunklen, ungleichmä-ßig gefärbten Leberfleck, sollte un-abhängig von den Früherkennungs-Routineuntersuchungen der Arzt aufgesucht und die Veränderung di-agnostisch abgeklärt werden. Üb-rigens gelten die Vorgaben nur für Menschen, die gesetzlich kranken-versichert sind. Privat Versicherte sollten mit ihrer Krankenkasse zuvor abklären, ob die Kosten für die je-weilige Untersuchung übernommen werden.

Zur Sache: Erklärungen zu sozial- und gesund-heitspolitischen Neuerungen zu bie-ten, die für Krebspatienten von Be-deutung sind, ist Ziel der neuen Serie „Was bedeutet das?“ in Lebenswege. In unregelmäßiger Folge sollen dabei auch Begriffe aus dem gesundheits-politischen Bereich, die nicht selten die täglichen Schlagzeilen beherr-schen, erläutert werden. Schreiben Sie uns, wenn Sie Fragen zu bestimm- ten Themen aus diesem Bereich ha-ben!

Gesundheits- und sozialpolitische Fragen

Gesundheitspolitische Fragen haben oft direkt Einfluss auf die medizinische Versorgung. Die Serie „Was bedeutet das?“ soll Hintergründe von Regelun-gen erläutern, die für Krebspatienten relevant sein können.

8

ob Sie die Erklärungen des Arz-tes richtig verstanden haben, wiederholen Sie diese in Ihren Worten und fragen nach, ob al-les richtig verstanden ist.

Sie können sich beim Arzt Be-denkzeit erbitten, um über eine Behandlungsentscheidung nachzudenken. Zusätzlich kön-nen Sie auch überlegen, ob Sie sich bei einem anderen Arzt eine zweite Meinung einholen möch-ten.

Zur Sache: Die Tipps sind der In-ternetseite www.darmkrebszen trale.de der Kampagne „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“ ent-nommen. Dort findet sich auch eine „Checkliste für den Arztbesuch“.

Tipps für das Arztgespräch

Das sollten Menschen mit Krebs beherzigen

Steht bei Krebspatienten ein Arzt-gespräch an, so machen sich im Vorfeld oft Sorgen und Ängste breit. Nicht selten wird beim Gespräch dann vergessen, anstehende Fra-gen zu stellen.

Hier deshalb ein paar Tipps für das Arztgespräch:Scheuen Sie sich nicht, Ihren

Arzt anzusprechen, wenn Sie et-was bedrückt, Sie etwas nicht verstanden haben oder sich nicht ausreichend betreut fühlen.

Kurze Gespräche auf dem Gang oder bei der Visite bieten häufig nicht genug Zeit, etwas in Ruhe

zu besprechen. Fragen Sie Ihren Arzt, wann ein ausführliches Ge-spräch möglich ist.

Es ist hilfreich, vor dem Ge-spräch auf einem Zettel sämtli-che Fragen zu notieren, die Ih-nen wichtig sind.

Zur Unterstützung können Sie zum Gespräch einen Angehöri-gen mitnehmen, denn vier Ohren hören mehr als zwei. Auch ein gemeinsamer Austausch über das Gehörte kann hilfreich sein.

Auch im Gespräch mit Patien-ten nutzen Ärzte manchmal me-dizinische Fachausdrücke, die schwer verständlich sind. Trauen Sie sich nachzufragen, wenn Sie etwas nicht verstehen.

Wenn Sie sich nicht sicher sind,

Knochendefekte behandeln und Myelomzellen vernichten

Bei einem Multiplen Myelom kommt es oft zu Knochenbrüchen. Denn die bösartigen Myelomzellen beeinflussen den Knochenstoffwechsel so, dass sich regelrechte Knochenlöcher (Osteolysen) bilden. Heidel-berger Wissenschaftler haben nunmehr Knochenersatzmaterialien ent-wickelt, die die Heilung der Knochendefekte anregen und die Knochen stabilisieren sollen. Die neuartigen Knochenzemente werden bei einer Operation in den Knochen eingebracht. Sie setzen auch Wirkstoffe frei, die helfen können, die Myelomzellen zu vernichten.

Auf das Gespräch mit dem Arzt sollte man sich als Krebspatient sorgfältig vorbereiten.

8

Page 8: Lebenswege – Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Lebenswege8

KO

NTA

KT Sollten Sie Fragen zu den hier

vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

06431/59096-25

[email protected]

WORTREICH GiK GmbH„Lebenswege“Postfach 1402D-65534 Limburg

@

Bestellung bitte per Fax an: 06431/59096-11

Name, Vorname

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Mail

Hier können Sie auswählen, was Sie kostenlos bestellen möchten:

www.lebenswege-forum.de

Inhalt SeiteXXXX 3

Probleme mit der Konzentration nach der Chemotherapie? 4

Tabuthema: Trotz Krebs sexuell aktiv 5

Weiter starker Anstieg von Hautkrebs 5

Vollstationäre Pfl ege – wer zahlt? 6

Was bedeutet das „Krebsfrüherkennungsgesetz“? 7

Tipps für das Arztgespräch 7

„Wieder in den normalen Lebensrhythmus fi nden“ 8

10. Jahrgang · Nr. 62 · Oktober 2014

Zeitung für Krebspatienten und Angehörige

Brustkrebs – viele Krankheitsformen

Den individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen

Die intensiven Forschungstätigkeiten der vergangenen Jahre zeigen, dass es sich beim sogenannten Mammakarzinom nicht um ein einheitliches Krankheitsbild han-delt. Vielmehr kann die Erkrankung auf verschiedensten genetischen Veränderun-gen basieren. Das hat Konsequenzen für die Behandlung. Denn für die verschiede-nen Formen der Erkrankung gibt es bereits spezielle Therapieoptionen, wie jüngst beim Deutschen Senologiekongress in Berlin berichtet wurde.

Die neuen Erkenntnisse und Fortschrit-te erlauben damit eine zunehmend indivi-dualisierte Behandlung. Bekanntestes Bei-spiel hierfür ist der sogenannte HER2-po-sitive Brustkrebs, eine Tumorform, bei der die Krebszellen vermehrt den Eiweißstoff HER2 bilden. Wie eine Art Antenne sitzt

HER2 auf den Krebszellen und vermit-telt Wachstumssignale ins Innere der Tu-morzelle. Das erklärt, warum es sich beim HER2-positiven Mammakarzinom um ei-nen aggressiven Tumor handelt. Da jedoch ein Antikörper verfügbar ist, mit dem sich

HER2 blockieren und seine Wirkung somit unterbinden lässt, sind die Behandlungs-chancen der Frauen mit dieser aggressi-ven Tumorform gut.

Die Behandlung mit dem HER2-Antikör-per ist mittlerweile Standard beim HER2-

Mehr als 20.000 pinkfarbene Schuhe wurden bereits an Haus Leben e.V., den Initiator des „Pink Shoe Day“ geschickt. Mit der Aktion will der Verein öffentlichkeitswirksam auf das Thema Brustkrebs aufmerksam machen. Eine künstlerische Installation der pinkfar-benen Schuhe gibt es am 11. Oktober in Leipzig. Siehe auch Seite 3

positiven Brustkrebs. Dabei gibt es seit kurzem einen weiteren Fortschritt: Denn der Antikörper, mit dem die Frauen behan-delt werden, muss nicht mehr als Infusi-on, sondern kann zeitsparend als Injektion verabreicht werden. �

„Antikörper hemmt

Tumorwachstum“

Bei rund 50.000 Menschen wird jährlich hierzulande eine Krebserkrankung der Lunge oder der Bronchien diagnostiziert. Daher haben neue Erkenntnisse der Ge-nomforschung zu einem neuen Verständ-

Weitere Säule derKrebstherapie

Mit der Immuntherapie vollzieht sich der-zeit ein wichtiger Fortschritt im Kampf ge-gen Krebs. Der neue Ansatz dürfte sich künftig als weitere Säule der Krebsthera-pie neben Operation, Bestrahlung Chemo-therapie und zielgerichteter Therapie etab-lieren. �

Siehe Interview Seite 2

Neue Therapie bei

Lymphomen

Neue Behandlungsmöglichkeiten bei Lymphomen sind ein wesentlicher Schwerpunkt der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämato-logie und Onkologie (DGHO) im Ok-tober in Hamburg. Sie dient als Forum für die Vermittlung von Fortschritten in der Diagnostik und Therapie hämato-logischer Erkrankungen und für den wissenschaftlichen Austausch der Ex-perten. Dass sich auch bei hämatolo-gischen Krebserkrankungen kontinu-ierlich Fortschritte vollziehen, zeigte jüngst die Zulassung von zwei neuen Therapieoptionen. So wurde ein An-tikörper, der als Standard bei der Be-handlung des sogenannten Non-Ho-dgkin-Lymphoms gilt, als Injektionsthe-rapie verfügbar. Den Patienten können somit nun zeitaufwändige Infusionen erspart werden. Erweitert haben sich zudem die Therapiemöglichkeiten von Patienten mit chronisch-lymphatischer Leukämie (CLL), nachdem kürzlich ein innovativer Antikörper für deren Be-handlung zugelassen wurde. �

Siehe Seite 4

Lungenkrebs gehört zu den häufi gs-ten bösartigen Tumorerkrankungen in Deutschland

2

Intensiv wird derzeit in Sachen Immun-therapie bei Krebs geforscht

1

Brustkrebs-monat

Oktober

Lungenkrebs-monat

November

nis der Erkrankung geführt und eröffnen damit weitere Chancen für eine zielgerich-tete Therapie des Tumors. Zahlreiche Ver-anstaltungen zum Thema Bronchialkarzi-nom wird es im Monat November geben, der bundesweit als „Lungenkrebsmonat“ deklariert worden ist. �

Siehe auch Seite 7

Bronchialkarzinom – Fortschritte dank der Genomforschung

Zeitung: Lebenswege

Gesunde Rezepte: Rotbarbe mit Fenchelsalat

Eine gesunde Ernährung ist für jeden Men-schen wichtig. Besonders Krebspatienten sollten auf eine gesunde Kost achten. Das bedeutet nicht, dass das Essen nicht le-cker sein kann, wie Sternekoch Hans Haas aus München mit seiner Rezeptsammlung in dem Buch „Gesund und köstlich“, das das Tumorzentrum München zusammen mit der Bayerischen Krebsgesellschaft he-rausgegeben hat, zeigt. Ein Beispiel ist das Rezept „Rotbarbe mit Fenchelsalat“.

Zutaten für 4 Personen:8 Rotbarbenfilets2 Fenchel

Kochenbei Krebs

2 Schalotten, fein gewürfelt und blanchiert Saft von zwei Orangen und von zwei Limetten, etwa 150 ml Olivenöl2-3 EL Ofentomaten, Fenchelgrün, fein geschnitten

Zubereitung:Die Fischfilets mit etwas Salz und Pfeffer würzen. Öl in eine beschichtete Pfanne ge-ben und die Fischfilets auf der Hautseite hineinlegen. 5-6 Minuten im auf 160°C vor-geheizten Ofen garen – nicht wenden. Bei dieser Garungsmethode bleibt der Fisch saftig, die Haut wird nicht verletzt und bleibt rot. Die Fenchelknollen sehr fein ho-beln, mit Salz und Pfeffer würzen und gut durchkneten, Orangen- und Limettensaft

beschwerden. Die anti-bakteriellen Eigenschaf-ten der ätherischen Öle lindern Atembeschwer-den bei Erkältungen.

„Gesund und köstlich“ ist zu beziehen:LUKON VerlagLandsberger Str. 480a, 81241 München13,90 Euro, ISBN978-3-933012-25-8Tel.: 089/820737-0, Fax: 089/820737-17Email: [email protected]

sowie die Schalotten dazugeben und gut vermischen. Zum Schluss das Olivenöl da-zugeben und eine Stunde ziehen lassen.

Vor dem Servieren die gewürfelten Ofentomaten dazugeben und das ge-schnittene Fenchelgrün untermischen. Den Fenchel auf einem Teller anrichten und die Rotbarbenfilets mit der Hautseite nach oben darauf setzen.

Wissenswert:Fenchel findet als Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze Anwendung. In der Küche kön-nen die Knollen roh als Salate oder ge-kocht/blanchiert als Gemüse zubereitet werden. Fenchelsamen werden auch als Brot-Gewürz genutzt oder zu Tee aufge-gossen. Die enthaltenen ätherischen Öle wirken beruhigend bei Magen- und Darm-

„Wieder in den normalen Lebensrhythmus finden“

Kleinigkeiten wahrnehmen, die den Alltag ein wenig verzaubern

Krebspatienten brauchen Unterstützung auf dem Weg „nach dem Marathon an kör-perlichen und seelischen Belastungen mit Operation, Chemotherapie und/oder Be-strahlung zurück ins alltägliche Leben“. Ih-nen langfristig Hilfe bei diesem Prozess zu

geben, ist Ziel eines Buches von Professor Dr. Martin Teschner, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie am Klinikum Delmenhorst.

Unter dem Titel „Operation, Chemothe-rapie, Bestrahlung – und was dann? Zu-rück ins Leben“ hat Prof. Teschner eine Art Lesebuch – er nennt es „Reiseführer eines Chirurgen“ – geschrieben, das Krebspati-enten helfen soll, das Leben für sich neu zu entdecken und zu genießen. Dabei geht es darum, „Kleinigkeiten zu bemerken, die das Alltägliche ein bisschen verzaubern“ und die helfen, die Krankheit mehr und mehr vergessen zu machen.

„Wenn Sie in ihren gewohnten Lebensrhythmus zurückfin-den, sind Sie wieder im Leben angekommen“, schreibt der Chirurg, der das Buch mit selbst aufgenommenen Natur-Foto-grafien liebevoll gestaltet hat. „Sie sind dann auch in der Lage, sich mit körperlichen Einschrän-kungen besser zu arrangie-ren und die Folgen der Behand-lung besser zu verarbeiten.“

Tor in Verona / Foto: Teschner

Hilfe für den Körper – und wo bleibt die Seele?

Herr Professor Teschner, was war Ihr Be-weggrund, das Buch „Zurück ins Leben“ zu schreiben?Die Krebserkrankung stürzt die Patienten und eben-so ihre Angehörigen und oft sogar Freunde und Be-kannte in eine Krise. Es war mir ein Anliegen, den Patienten und den mit ihnen betroffenen Angehöri-gen über die akute Behandlung und die oft zeitlich begrenzte psychoonkologische Betreuung hinaus langfristig Unterstützung zu bieten auf ihrem Weg zurück zu einem normalen Lebensalltag.

Was ist die wichtigste Botschaft des Buches?Das Buch soll Mut vermitteln. Mut ins Leben zurückzukehren, den Alltag wiederzu-entdecken und sich wieder am Leben erfreuen zu können. Es soll den Patienten hel-fen, Kleinigkeiten und Besonderheiten, die den Alltag lebenswert machen, wieder

bewusst wahrzunehmen und zu genießen. Das bedeutet nicht, dass das Leben künstlich stilisiert oder grundlegend verändert werden sollte. Ziel ist es vielmehr, in den normalen Lebensrhythmus und das lebensech-te, das für den individuellen Menschen authentische Leben, zurückzu- finden.

Herr Professor Teschner, vielen Dank für die Erläuterungen.

Zur Sache: Das Buch „Zurück ins Leben!“ ist zum Preis von 14,80 Euro direkt beim Autor via Email: [email protected] oder über den Buchhandel, ISBN 978-3-00-045865-1 zu beziehen.

Professor Dr. Martin Teschner

Broschüre: Hilfen für Krebspatienten im Fall der Pflegebedürftigkeit

Hilfen für Krebspatienten im Fall der Pfl egebedürftigkeit

Broschürenreihe: Den Alltag trotz Krebs bewältigen

Norbert BauschertKerstin ParadiesSven Weise