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Inhalt Seite Klinische Studien: Versuchskaninchen oder Therapiefortschritt? 2 Keine Kostenexplosion durch Krebsmedikamente 2 Darmkrebs Paroli bieten 3 Fragen zur Krebserkrankung nicht verdrängen 3 Brustkrebs – schon früh mit Bewegung beginnen 6 Wenn Brustkrebs erblich ist 7 Prostatakrebs punktgenau diagnostizieren 7 1 – Shutterstock Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen Lebens wege Ausgabe 38 · Oktober 2010 Durchschnittlich jede elfte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die Heilungs- und Überlebenschancen der betroffenen Frauen sind dabei am besten, wenn sie in einem spe- ziellen Brustkrebszentrum behan- delt werden. Das haben Wissen- schaftler kürzlich bei der 30. Jah- restagung der Deutschen Gesell- schaft für Senologie in Hamburg hervor gehoben. Die größere Er- fahrung der Operateure bei der Tumorentfernung, aber auch die intensivere Kooperation der Me- diziner verschiedener Fachrichtun- gen, machen die Experten für das Phänomen verant- wortlich. In den Zent- ren wird die Thera- piestrategie von den Ärzten verschiede- ner Disziplinen ge- meinsam bespro- chen und es wird beraten, welche Be- handlungsform den größten Erfolg ver- spricht. Inzwischen gibt es laut Professor Dr. Diethelm Wall- wiener, Tübingen, ein bundesweites Netz an zertifizier- ten Brustkrebszentren: „Die Ein- richtungen werden regelmäßig überprüft mit dem Ziel, die Quali- tät weiter zu optimieren“, erklär- te der Mediziner beim Kongress in Hamburg. Dass sich die Bemühungen loh- nen, zeigt die bisherige Entwick- lung: Heutzutage überleben 25 bis sogar 50 Prozent mehr Frau- en eine Brustkrebserkrankung als noch vor 15 Jahren. Siehe Seite 4 Brustkrebs – Heilungsraten haben sich verbessert Beste Chancen im zertifizierten Zentrum B r u s t k r e b s m o n a t O k t o b e r An einem bösartigen Tumor in der Brust, erkranken jährlich in Deutsch- land etwa 58.000 Frauen. Die einzelnen Regionen der weiblichen Brust sind dabei unterschiedlich häufig betroffen. Mediziner untertei- len die Brust in vier Quadranten. Inzwischen ist bekannt, dass Brust- krebs am häufigsten im oberen äußeren Quadranten auftritt. 60 Pro- zent aller Tumore werden dort entdeckt. Vitamin B6 und auch die Aminosäure Methionin können mögli- cherweise vorbeugend im Hin- blick auf die Entwicklung von Lungenkrebs wirken. Das deu- ten Untersuchungen ameri- kanischer Wissenschaftler an. Diese haben in vergleichenden Blutproben von Menschen mit Lungenkrebs sowie gesunden Personen festgestellt, dass das Vitamin B6: Schutzeffekt gegenüber Lungenkrebs? Lungenkrebsrisiko offenbar steigt, wenn die Konzentrationen an Vi- tamin B6 und Methionin im Blut gering sind. Die Beobachtung er- gab sich, so die Wissenschaftler, unabhängig davon, ob die Betref- fenden Raucher oder Ex-Raucher waren oder nie geraucht hatten. Inwieweit sich die Ergebnis- se zu vorbeugenden Maßnah- men nutzen lassen, ist noch un- klar. Sie unterstreichen aber die Bedeutung einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung. Vitamin B6 kommt vor allem in Fleisch, Hülsenfrüchten, Fisch, Hefe, Nüssen, Vollkornproduk- ten, Bananen, Aprikosen, Kohl- arten und Spinat vor. Methionin ist vor allem in Eiern, Fisch, Le- ber, Paranüssen und Mais ent- halten. Siehe auch Seite 6 Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Frau (1) Ob beim Brustkrebs stets die Lymphknoten in den Achsel- höhlen entfernt werden müs- sen, wenn sich neben dem Tumor auch Krebszellen im Wächter- lymphknoten finden, wird derzeit intensiv unter den Wissenschaft- lern diskutiert. Es gibt aktuelle Daten, wonach die konsequen- te Entfernung der Achsel-Lymph- knoten nicht zwangsläufig die Heilungschancen und die Lebens- erwartung der Frauen verbessert. Eine deutsche Forschergruppe hat nunmehr einen Score erarbei- tet, mit dem sich im individuellen Fall die Gefährdung abschätzen lässt. So kann möglicherweise vielen Frauen die Entfernung der Lymphknoten in den Achseln er- spart werden, ohne dabei Hei- lungschancen einzubüssen, so hieß es bei der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Hamburg. Neue Ergebnisse und Trends rund um die Behandlung des Mammakarzinoms wurden auch beim amerikanischen Kongress ASCO, dem weltweit größten Krebskongress, in diesem Jahr in Chicago vorgestellt und von den Experten diskutiert. Dazu gehört auch die Beobachtung, dass sich Metastasen beim Brustkrebs oft anders verhalten als der ursprüng- liche Tumor. Sie haben häufig einen anderen Hormonrezeptor- status, was zur Folge haben kann, dass die Behandlungsstrategien geändert werden müssen. „Es muss beim Wiederauftreten des Tumors und bei Metastasen des- halb stets der Hormonrezeptor- status geprüft werden und auch, ob der neue Tumor HER2-positiv ist“, betonte Frau Professor Nadia Harbeck aus Köln. Lymphknoten in der Achselhöhle entfernen? Bei der Brustkrebstherapie ist einiges im Fluss L u n g e n k r e b s m o n a t N o v e m b e r Lungenkrebs wird leider oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt

Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

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Ausgabe 38, Oktober 2010 der Lebenswege - zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Page 1: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

Inhalt

SeiteKlinische Studien: Versuchskaninchen oder Therapiefortschritt? 2

Keine Kostenexplosion durch Krebsmedikamente 2

Darmkrebs Paroli bieten 3

Fragen zur Krebserkrankung nicht verdrängen 3

Brustkrebs – schon früh mit Bewegung beginnen 6

Wenn Brustkrebs erblich ist 7

Prostatakrebs punktgenau diagnostizieren 7

1 – Shutterstock

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

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Mitnehmen!

Ausgabe 38 · Oktober 2010

Durchschnittlich jede elfte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die Heilungs- und Überlebenschancen der betroffenen Frauen sind dabei am besten, wenn sie in einem spe-ziellen Brustkrebszentrum behan-delt werden. Das haben Wissen-

schaftler kürzlich bei der 30. Jah-restagung der Deutschen Gesell-schaft für Senologie in Hamburg hervor gehoben. Die größere Er-fahrung der Operateure bei der Tumorentfernung, aber auch die intensivere Kooperation der Me-diziner verschiedener Fachrichtun-

gen, machen die Experten für das Phänomen verant- wortlich. In den Zent- ren wird die Thera- piestrategie von den Ärzten verschiede-ner Disziplinen ge-meinsam bespro-chen und es wird beraten, welche Be- handlungsform den größten Erfolg ver-spricht.

Inzwischen gibt es laut Professor

Dr. Diethelm Wall-wiener, Tübingen, ein

bundesweites Netz an zertifizier-ten Brustkrebszentren: „Die Ein-richtungen werden regelmäßig überprüft mit dem Ziel, die Quali-tät weiter zu optimieren“, erklär-te der Mediziner beim Kongress in Hamburg.

Dass sich die Bemühungen loh-nen, zeigt die bisherige Entwick-lung: Heutzutage überleben 25 bis sogar 50 Prozent mehr Frau-en eine Brustkrebserkrankung als noch vor 15 Jahren.

Siehe Seite 4

Brustkrebs – Heilungsraten haben sich verbessertBeste Chancen im zertifizierten Zentrum

B

rustk

rebsmonat

Oktober

An einem bösartigen Tumor in der Brust, erkranken jährlich in Deutsch-land etwa 58.000 Frauen. Die einzelnen Regionen der weiblichen Brust sind dabei unterschiedlich häufig betroffen. Mediziner untertei-len die Brust in vier Quadranten. Inzwischen ist bekannt, dass Brust-krebs am häufigsten im oberen äußeren Quadranten auftritt. 60 Pro-zent aller Tumore werden dort entdeckt.

Vitamin B6 und auch die Aminosäure

Methionin können mögli-cherweise vorbeugend im Hin-blick auf die Entwicklung von Lungenkrebs wirken. Das deu-ten Untersuchungen ameri-kanischer Wissenschaftler an. Diese haben in vergleichenden Blutproben von Menschen mit Lungenkrebs sowie gesunden Personen festgestellt, dass das

Vitamin B6: Schutzeffekt gegenüber Lungenkrebs?Lungenkrebsrisiko offenbar steigt, wenn die Konzentrationen an Vi-tamin B6 und Methionin im Blut gering sind. Die Beobachtung er-gab sich, so die Wissenschaftler, unabhängig davon, ob die Betref-fenden Raucher oder Ex-Raucher waren oder nie geraucht hatten.

Inwieweit sich die Ergebnis-se zu vorbeugenden Maßnah-men nutzen lassen, ist noch un-klar. Sie unterstreichen aber die Bedeutung einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung. Vitamin B6 kommt vor allem in Fleisch, Hülsenfrüchten, Fisch, Hefe, Nüssen, Vollkornproduk-ten, Bananen, Aprikosen, Kohl-arten und Spinat vor. Methionin ist vor allem in Eiern, Fisch, Le-

ber, Paranüssen und Mais ent- halten.

Siehe auch Seite 6

Brustkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Frau (1)

Ob beim Brustkrebs stets die Lymphknoten in den Achsel-höhlen entfernt werden müs-sen, wenn sich neben dem Tumor auch Krebszellen im Wächter-lymphknoten finden, wird derzeit intensiv unter den Wissenschaft- lern diskutiert. Es gibt aktuelle Daten, wonach die konsequen-te Entfernung der Achsel-Lymph-knoten nicht zwangsläufig die Heilungschancen und die Lebens-erwartung der Frauen verbessert. Eine deutsche Forschergruppe hat nunmehr einen Score erarbei-tet, mit dem sich im individuellen Fall die Gefährdung abschätzen

lässt. So kann möglicherweise vielen Frauen die Entfernung der Lymphknoten in den Achseln er-spart werden, ohne dabei Hei-lungschancen einzubüssen, so hieß es bei der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Hamburg.

Neue Ergebnisse und Trends rund um die Behandlung des Mammakarzinoms wurden auch beim amerikanischen Kongress ASCO, dem weltweit größten Krebskongress, in diesem Jahr in Chicago vorgestellt und von den Experten diskutiert. Dazu gehört auch die Beobachtung, dass sich Metastasen beim Brustkrebs oft anders verhalten als der ursprüng-liche Tumor. Sie haben häufig einen anderen Hormonrezeptor- status, was zur Folge haben kann, dass die Behandlungsstrategien geändert werden müssen. „Es muss beim Wiederauftreten des Tumors und bei Metastasen des-halb stets der Hormonrezeptor-status geprüft werden und auch, ob der neue Tumor HER2-positiv ist“, betonte Frau Professor Nadia Harbeck aus Köln.

Lymphknoten in der Achselhöhle entfernen?

Bei der Brustkrebstherapie ist einiges im Fluss

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Lungenkrebs wird leider oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt

Page 2: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

2 – xxx ©Fotolia.com, 3 – xxx ©Fotolia.com

2 Lebenswege

Die moderne „zielgerich-tete Behandlung“, die sich an den in den Krebszellen ge-störten Signalwegen orientiert und diese zu normalisieren ver-sucht, ist ein wesentlicher Fort-schritt in der modernen Krebs-therapie. Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungs-zentrum in Heidelberg neh-men derzeit den so genann-ten Wnt-Signalweg genau-er unter die Lupe. Störungen in diesem Signalweg scheinen dazu zu führen, dass Gene ab-geschaltet werden, welche die Tumorentstehung unterdrü-cken. Das bessere Verständnis der Mechanismen kann mög-licherweise helfen, einen Weg zu finden, um das abgeschal-tete Gen wieder zu reaktivie-ren.

Lungenkrebs lässt sich mög-licherweise durch eine Analy-se der Atemluft bald frühzeiti-ger als bisher erkennen. Denn die sehr stoffwechselaktiven Krebszellen produzieren orga-nische Abbaustoffe, die sich offenbar beim Ausatmen in der Atemluft nachweisen las-sen. Wissenschaftler in Hemer bei Dortmund sowie in Düssel-dorf arbeiten nun intensiv da-ran, auf dem Boden dieser Er-kenntnis ein Früherkennungs-verfahren für den Lungen-krebs zu entwickeln.

Meldungen

enten sehr genau in ihren Reaktio-nen überwacht werden. Sie werden regelmäßig von den betreuenden Ärzten untersucht und erhalten ge-nerell weit mehr Kontrolluntersu-chungen als Patienten, die nicht in Studien behandelt werden.

Wohin wendet man sich als Krebspatient, wenn man Inte-resse an der Teilnahme an ei-ner klinischen Studie hat?Am besten ist es, die Frage zu-nächst mit dem behandelnden Onkologen zu besprechen. Darü-ber hinaus kann man versuchen, sich beim Krebsinformationsdienst oder bei der Deutschen Krebshilfe zu informieren, wo entsprechende Studien laufen. Informationen bie-tet auch das Institut für Klinische Forschung am Krankenhaus Nord-west in Frankfurt. Dort kann den Patienten oft auch geholfen wer-den zu eruieren, wo Studien ge-plant sind, die sich mit den für den individuellen Patienten wichtigen Fragestellungen befassen.

Frau Professor Jäger, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Muss er nicht Sorge haben, ein Versuchskaninchen zu sein?Nein. Man muss zwei Situationen unterscheiden. Es gibt Studien, in denen völlig neue Medikamente erprobt werden. Das geschieht nur bei Patienten, bei denen wir keine andere Chance auf eine wirksame Therapie haben, zum Beispiel weil der Tumor so fortgeschritten ist, dass er mit den bewährten Metho-den nicht mehr zu kontrollieren ist. Diese Patienten können von neuen Medikamenten praktisch nur profi-tieren. Anders ist es, wenn wir Stu-dien durchführen, um bereits etab-lierte Behandlungsstrategien noch effizienter zu gestalten. In solchen Fällen aber erhält der Patient ent-weder die bis dato übliche Be-

handlung oder eine Behandlung nach dem neuen Kon-zept, von dem wir uns noch eine Stei-gerung der Effekti-vität versprechen.

Wie steht es mit Nebenwirkun-gen und wie si-cher ist insge-samt die Teilnah-me an einer kli-nischen Studie?Selbstverständlich wird im Rahmen solcher Studien al-

les für ein Höchstmaß an Sicher-heit getan. Das beginnt schon bei der Planung, die nicht willkürlich erfolgen kann, sondern sehr genau kontrolliert wird. Die Studien müs-sen zum Beispiel durch Ethikkom-missionen genehmigt werden. Hin-zu kommt, dass teilnehmende Pati-

Klinische Studien: Versuchs- kaninchen oder Therapiefortschritt?

Interview mit Professor Dr. Elke Jäger, Krankenhaus Nordwest in Frankfurt

So mancher Krebspatient wird mit der Frage konfrontiert, ob er bereit ist, an einer klinischen Stu-die teilzunehmen. Was das kon-kret bedeutet, erläutert Professor Dr. Elke Jäger vom Krankenhaus Nordwest in Frankfurt.

Frau Professor Jäger, warum braucht man überhaupt klini-sche Studien?Neue Medikamente müssen stets im Rahmen so genannter klini-scher Studien auf ihre Wirksam-keit und ihre Sicherheit bei der Anwendung geprüft werden. Das ist in der Krebsmedizin nicht anders als in anderen medizini-schen Bereichen. Eine Besonder-heit aber gibt es: Es werden der-zeit viele neue Krebsmedikamen-te entwickelt und zudem wird in solchen Studien auch geprüft, ob Medikamente, die sich bei ei-nem Tumor als hilfreich erwiesen haben, eventuell auch bei einer anderen Tumorart die Heilungs-chancen steigern. Auch muss oft durch zusätzliche Studien bei ei-nem Medikament, das schon ein-gesetzt wird, weiter geprüft wer-den, ob die Wirksamkeit noch gesteigert werden kann und wie

lange der Wirkstoff im optimalen Fall eingenommen werden sollte.

Warum sollten Patienten an solchen Studien teilnehmen?Mit der Teilnahme an klinischen Studien tragen sie wesentlich dazu bei, den Fortschritt in der Krebsmedizin voranzutreiben. Das kommt künftigen Patienten zugu-te, aber auch den teilnehmenden Patienten selbst. Denn sie erhalten im Rahmen der Studie die fort-schrittlichste Behandlungsform. Es wird ja ein Behandlungsprinzip er-probt, von dem man sich einen Fortschritt gegenüber der Stan-dardtherapie erhofft. Die Studien- teilnehmer bekommen also, je nachdem in welcher Studiengrup-

pe sie behandelt werden, entwe-der die übliche Standardtherapie oder eine Behandlung, von der wir erwarten, dass sie noch besse-re Therapieergebnisse bringt. Da-mit vergibt der Krebspatient keine Heilungschancen, gewinnt aber neue Therapiechancen hinzu.

Prof. Dr. Elke Jäger

Lesetipp

Teilnahme an klinischen Studien

Wird Krebspatienten die Teilnahme an ei-ner klinischen Studie angeboten, so wirft das automatisch Fragen auf: Was ist an-ders, als bei der normalen Behandlung? Wie läuft eine solche Studie ab? Bin ich dabei besonderen Risiken oder Belastun-gen ausgesetzt? Habe ich vielleicht ande-rerseits bessere Heilungschancen?

Antworten auf ihre Fragen können Betrof-fenen zwei Broschüren geben. So hat der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) eine umfassende Informationsbro-schüre herausgegeben, die kostenfrei zu beziehen ist (VFA, Haus- vogteiplatz 13, 10117 Berlin, www.vfa.de/publikationen). Der Ratge-ber informiert gut verständlich über die Bedeutung und den Ablauf klinischer Studien, über die Sicherheit der Teilnehmer und über die Veröffentlichung der Studienergebnisse.

Lesenswert ist ferner eine Informati-onsbroschüre der Deutschen Krebshil-fe zum Thema „Klinische Studien“, die in der Reihe „Die blauen Ratgeber“ er-schienen ist und ebenfalls kostenfrei an-gefordert werden kann (Deutsche Krebs-hilfe e.V., Buschstr. 32, 53113 Bonn, www.krebshilfe.de). In beiden Broschü- ren wird auch dargestellt, warum es für Krebspatienten wirklich gute Grün-de gibt, bei einer Therapiestudie da-bei zu sein.

In den Medien ist regelmäßig zu lesen und zu hören, dass die modernen Krebsmedikamente über Gebühr teuer sind und eine Kostenexplosion im Ge-sundheitswesen verursachen. Dem widerspricht nun eine Un-tersuchung des IGES-Institutes in Berlin. Das Institut hat in ei-ner umfassenden Analyse fest-gestellt, dass die Behandlung von Patienten mit Krebserkran-kungen auch künftig das Ge-sundheitswesen keineswegs in den finanziellen Kollaps führen wird.

lyse, auf 9,7 Prozent erhöhen. „Von einer Explosion der Aus-gaben für Krebsmittel kann folglich nicht die Rede sein“, betonte IGES-Chef Professor Bertram Häussler bei der Vor-stellung der neuen Daten.

Entsprechend der aktuellen Pro-gnose werden die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Krebsarzneimittel von 3,1 Mil-liarden Euro im Jahr 2009 auf 3,8 Milliarden Euro im Jahr 2013 wachsen. Das entspricht einer Steigerungsrate von 4,8 Prozent. Doch auch die Ausgaben für an-dere Arzneimittel werden zuneh-men und das laut IGES um vo- raussichtlich 3,9 Prozent. Den An-teil der Krebsmittel an den ge-samten Arzneimittelausgaben be-ziffert das Institut auf derzeit 9,4 Prozent. Er wird sich, so die Ana-

Keine Kostenexplosion durch Krebsmedikamente

Kosten für moderne Krebsmedikamente werden überschätzt (3)

Ein intensives Beratungsgespräch ist wichtig, wenn es um die Teilnahme an einer klinischen Studie geht (2)

Page 3: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

3Lebenswege

Informationsmaterial zum Thema Darmkrebs wurde bei einer Patientenveranstaltung in Bielefeld geboten

Reges Interesse gab es zum Informationsmaterial über den Bauchspeicheldrüsenkrebs

chen Belastungen die Betroffe-nen ausgesetzt sind, wurde in Bielefeld von den Experten erläu-tert und wirkungsvoll durch Ein-spielungen aus dem Film „Ein Tag wie jeder andere? Mein Weg mit Darmkrebs“ erläutert. Sehr ein-drucksvoll wurde im Rahmen der Comedy-Einlage „Sprachlos im Wartezimmer“ außerdem darge-stellt, wie unterschiedlich Män-ner und Frauen auf die Diagnose Krebs reagieren. „Während Frau-en eher das Bedürfnis haben, über die Erkrankung und auch ihr emo-tionales Erleben zu sprechen, ver-suchen Männer meist, die Fak-ten der Erkrankung in den Vor-dergrund zu stellen“, berichtete die Psychologin Christine Scherb. „Wichtig ist vor allem, dass offe-ne Worte gesucht und die Belas-

therapie und eventuell auch eine Strahlenbehandlung erforderlich, berichteten Experten bei der von Tagesschausprecher Jan Hofer mo-derierten Informationsveranstal-tung. Bei der Chemotherapie er-halten die Patienten in regelmäßi-gen Abständen, den so genann-ten Zyklen, Zellgifte (Zytostatika). Diese können beim Darmkrebs als Infusion oder auch in Form von Ta-bletten eingenommen werden. Es besteht außerdem die Möglich-keit einer so genannten zielge-richteten Therapie. Dabei erhalten die Patienten Wirkstoffe wie Beva-cizumab, das gezielt die Bildung

neuer Blutgefässe des Tumors und damit dessen Versorgung mit Sau-erstoff und Nährstoffen unterbin-det. „So wird das weitere Tumor-wachstum gehemmt“, berichtet Professor Krüger.

Was es bedeutet, die Diagno-se „Darmkrebs“ zu erhalten, wel-

Darmkrebs Paroli bieten„Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“

ursachende Tumor meist schon in einem fortgeschrittenen Stadium.

Leider wird der Darmkrebs bis-her bei den meisten Patienten erst entdeckt, wenn die Erkrankung tatsächlich schon fortgeschritten ist und sich der Tumor mit einer alleinigen Operation nicht mehr völlig entfernen lässt. Das könn-te sich künftig ändern, berich-tete Professor Dr. Martin Krüger aus Bielefeld bei einer Informa-tionsveranstaltung der Kampag-ne „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“. Denn durch eine vorsorgliche Darmspiegelung, de-ren Kosten ab dem 55. Lebens-

jahr von den Krankenkassen übernommen werden, kann der Darmkrebs in vielen Fällen früh-zeitig erkannt und dann direkt auch entfernt werden.

Gelingt es nicht, den Darmkrebs frühzeitig zu fassen, so ist neben der Operation auch eine Chemo-

tungen, die mit der Tumorerkran-kung verbunden sind, thematisiert werden“, betonte sie in Bielefeld.

So wie dort, gab es in diesem Jahr unter dem Motto „Durch dick & dünn – Leben mit Darm-krebs“ verschiedene Informati-onsveranstaltungen, die sich ins-besondere an Menschen mit Darmkrebs und ihre Angehörigen gerichtet haben. Die Kampagne wird fortgesetzt, die nächste Ver- anstaltung unter Moderation von Jan Hofer findet am 13. November 2010 in Halle/Saale statt. Wei-tere Informationen gibt es unter www.darmkrebszentrale.de.

Sich verändernde Stuhlgewohn-heiten mit einem Wechsel von Verstopfung und Durchfällen, ein bleistiftdünner Stuhlgang, Blut im Stuhl sowie anhaltende krampfar-tige Bauchschmerzen, Müdigkeit, eine ungewohnte Blässe, ein un-gewollter Gewichtsverlust – das al-les sind Symptome, mit denen sich ein Darmkrebs bemerkbar machen kann. Kommt es jedoch zu sol-chen Beschwerden, so ist der ver-

Die Diagnose „Bauchspeicheldrü-senkrebs“ wirft bei Betroffenen wie auch deren Angehörigen Fra-gen auf. Dabei sollten vor allem Fragen, die im Hintergrund immer mitschwingen und die Endlichkeit und das Überleben thematisie-ren, nicht verdrängt werden – so der Tenor der Experten bei der In-formationsveranstaltung „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeichel-drüsenkrebs“ kürzlich in Bielefeld.

Die Veranstaltung ist Teil der gleichnamigen Kampagne, bei der Patienten wie auch ihren An-gehörigen und allgemein Inte- ressierten umfassendes Informati-onsmaterial über die Erkrankung zur Verfügung gestellt wird. Es gibt zudem jährlich mehrere Infor-mationstage, bei denen unter der bewährten Moderation von Dag-mar Berghoff ähnlich wie in Bie-lefeld, Patienten und Angehöri-gen durch Experten über die Hin-tergründe der Erkrankung, über deren Symptome sowie die dia- gnostischen Möglichkeiten und die Behandlung informiert werden.

Ein wichtiger Part ist dabei die Frage nach den Behandlungsmo-dalitäten und deren Nebenwir-kungen. Wird der Tumor frühzei-tig erkannt, so kann die Erkran-kung durch eine Operation voll-ständig geheilt werden. Das ist beim Bauchspeicheldrüsenkrebs leider eher die Ausnahme als die Regel. Denn das Pankreaskarzi-nom macht sich zunächst kaum durch Beschwerden bemerkbar, sodass die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium offen-kundig wird. Dann ist eine Hei-lung kaum mehr wahrscheinlich und das Ziel besteht darin, die Le-

bensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen eine mög-lichst lange Lebenserwartung zu sichern. Es wird meist eine Che-motherapie eingeleitet, eventuell in Verbindung mit einer Strahlen-behandlung.

Daneben gibt es, wie in Biele-feld dargelegt wurde, neue The-rapieansätze, die das Wachstum des Tumors hemmen und so die Lebenszeit der Patienten deut-lich verlängern können. Wei- tere Informationen zu der Kam-pagne finden sich im Internet un-ter www.bauchspeicheldruesen-krebszentrale.de.

Hoffnung auf Fortschritte bei der Früherkennung

Mit neuen Ansätzen für eine verbesserte Diagnostik von Bauch-speicheldrüsenkrebs befasst sich derzeit ein von der EU geförder-tes Forschungsprojekt an der Universitätsklinik in Ulm. Den For-schern dort ist es bereits gelungen, Verfahren zu entwickeln, die Fortschritte vor allem bei der Früherkennung des Tumors verspre-chen. So konnten sie Moleküle entwickeln, die sich speziell im Be-reich von Tumoren der Bauchspeicheldrüse anreichern und durch bildgebende Verfahren sichtbar gemacht werden können, wenn sie radioaktiv markiert sind. Das wird im Newsletter „Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ mitgeteilt.

Der Newsletter bietet Patienten und deren Angehörigen sowie allgemein Interessierten aktuelle Informationen rund um das Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er ist im Internet unter der Webadresse www.aus-der-mitte.de oder www.bauchspeicheldruesenkrebszent- rale.de zu finden und kostenfrei per E-Mail zu beziehen.

Moderatorin Dagmar Berghoff im Gespräch mit einem der Referenten

„Darmkrebs wird meist erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt“

„Fragen zur Krebserkrankung nicht verdrängen“

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“

Jan Hofer – routinierter Moderator von „Durch dick & dünn – Leben mit Darmkrebs“

Page 4: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

4 – Shutterstock, 5 – SPL

4 Lebenswege

Leitlinien statt Willkür bei der Krebstherapie

„Leitlinienprogramm Onkologie“ der Deutschen Krebsgesellschaft

ten zu behan-deln ist. Von be-sonderer Trag-weite sind dabei die so genanten S3-Leitlinien. Sie werden von ei-nem Expertengre-mium anhand sys-tematischer Analy-sen der vorliegen-den Studiendaten aufgestellt.

Im Bereich der Krebsmedizin gibt es dabei eine Besonderheit: Parallel zu den S3-Leitlinien für Ärzte hat die Deut-sche Krebsgesellschaft in einzel-nen Bereichen auch bereits Patien-tenleitlinien formuliert. Diese lei-ten sich aus den S3-Leitlinien für Ärzte ab und sollen die betroffe-nen Patienten wie auch ihre An-

gehörigen in allgemein verständ-licher Sprache über die Krankheit und ihre Behandlungsmöglich-keiten informieren. Die ärztlichen Leitlinien und die Patientenleitlini-en sind Bestandteil des „Leitlini-enprogramms Onkologie“, hinter dem neben der Deutsche Krebs- gesellschaft auch die Arbeitsge-meinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften und die Deutsche Krebshilfe ste-hen. Die Organisationen wollen mit dem Leitlinienprogramm si-cherstellen, dass möglichst jeder Krebspatient hierzulande eine op-timale Behandlung nach dem ak-tuellen Stand des medizinischen Wissens erhält.

Folgende Leitlinien liegen be-reits vor und können unter www.krebsgesellschaft.de eingesehen, heruntergeladen und zum Teil

B

rustk

rebsmonat

Oktober

Die Behandlung von Krebser-krankung ist durch die Verschie-denheit der Tumore sehr kom-plex und darf nicht willkürlich er-folgen. Vielmehr sind die Krebs-mediziner gehalten, sich bei der Behandlung an den von den me-dizinischen Fachgesellschaften vorgegebenen Leitlinien zu ori-entieren. Die Leitlinien sind dabei kein Dogma. Es gibt in Einzelfäl-len sicher gute Gründe, von den vorgegebenen Behandlungssche-mata abzuweichen. Im Großen und Ganzen aber folgen die Ärz-te bei der Therapieplanung den Vorgaben, die von den jeweiligen Expertengruppen für die verschie-denen Tumore erarbeitet wurden.

Bei den medizinischen Leitlinien handelt es sich um wissenschaft-lich fundierte Handlungsempfeh-lungen. Sie geben den aktuellen Stand des medizinischen Wissens wieder und beschreiben, wie eine bestimmte Erkrankung, also zum Beispiel eine konkrete Tumorart, in bestimmten Situationen am bes-

Lesetipp

Informationen für Frauen mit Brustkrebs

Was muss ich über Brustkrebs im fortge-schrittenen Stadium wissen? Welche The-rapien stehen mir zur Verfügung? Wie gehe ich am besten mit der Erkrankung um? An wen kann ich mich wenden? Das sind typische Fragen, die sich Frauen stel-len, wenn ein Brustkrebs im fortgeschrit-tenen Stadium diagnostiziert wird.

Antworten auf diese Fragen gibt ih-nen der Ratgeber „Fortgeschrittener Brustkrebs – Informationsbroschü-re für Patientinnen“. In einfach ver-ständlicher Sprache wird darin dargestellt, wie die Stadien der Erkrankung bezeichnet und wie der Tumor eingeordnet wird, wel-che diagnostischen Verfahren zum Einsatz kommen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Die Frauen erhalten zudem Tipps für den Umgang mit der Erkrankung.

An Frauen mit Brustkrebs, die im Zuge der Chemotherapie ihre Haare verlieren, wendet sich die Broschüre „Gut betucht – Tipps und Tricks zum kreativen Umgang mit dem Kopftuch. Die reich be-bilderte Broschüre gibt gut nachvollziehbare Anleitungen zum Bin-

den von Kopftüchern, mit denen sich der Haar-verlust attraktiv kaschie-ren lässt.

Beide Broschüren sind kostenfrei anzufordern bei der Roche Pharma AG, 79630 Grenzach-Wyhlen, Telefon 07624/ 142013.

Bei der Strahlenbehandlung des Mammakarzinoms gibt es Neu-erungen: So kann inzwischen in einigen Kliniken Deutschlands die Brust direkt nach der Entfer-

nung des Tumors, also quasi noch während der Operation, bestrahlt werden. Studien belegen, dass durch diese intraoperative Strah-lenbehandlung die Gefahr eines erneuten Auftretens des Tumors gesenkt und zudem die Behand-lungsdauer nach der Operation verkürzt werden kann.

Praktiziert wird die intraopera-tive Strahlentherapie in anderen Ländern bereits seit rund zehn Jahren. In Deutschland wurde das Verfahren vor sieben Jahren am Universitätsklinikum Mannheim eingeführt. Nun wird es auch an der Medizinischen Hochschule Hannover etabliert. „Die intra- operative Strahlentherapie er-weitert unser Behandlungsspekt-rum“, erklärt Professor Dr. Peter Hillemanns aus Hannover. „Die Behandlung kann dadurch flexi-

bler auf die einzel-nen Patientinnen ab-

gestimmt werden“. Die direkte Bestrahlung noch

während der Operation kann möglicherweise vielen Frauen eine konventionelle Strahlenbe-handlung mit mehreren Bestrah-lungsterminen ersparen. Ob das neue Verfahren allerdings die herkömmliche Ganzbrustbestrah-lung voll ersetzen kann, wird der-zeit noch in wissenschaftlichen Studien geprüft.

Herkömmliche Strahlentherapie (5)

Krebsmediziner orientieren sich an den medizinischen Leitlinien ähnlich wie Autofahrer an den Leitplanken und dem Mittelstreifen (4).

Lebenswege im Internet

Eine umfassende seriöse Information ist für Krebspatienten von besonderer Bedeutung. Nicht zuletzt will auch „Lebenswege“ dazu beitragen, Tabus rund um das Thema Krebs aufzubrechen und die betroffenen Patienten adäquat zu neuen Ergebnissen, den allgemeinen Therapiemaßnahmen sowie Möglichkeiten der Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung zu informieren.Doch nicht jeder Patient wird beim Erscheinen der Zeitung Ant-worten auf seine individuellen Fragen finden. Deshalb gibt es alle Artikel aus „Lebenswege“ im Internet zum Nachlesen unter www.lebenswege-forum.de. Dort finden Sie außerdem Links zu weite-ren Anlauf- und Informationsstellen und es besteht die Möglich-keit, direkt online weiterführendes Informationsmaterial in Form von Patientenbroschüren zu bestellen – und kostenfrei die Zeitung „Lebenswege“ zu abonnieren.

auch als Ratgeber bestellt wer-den: „Krebserkrankung der Bauch- speicheldrüse“ „Brustkrebs. Die Ersterkrankung und DCIS – eine Leitlinie für Patientinnen“

„Früherkennung von Brustkrebs – ein Thema für mich?“ Prostatakrebs 1 – Lokal begrenz- tes Prostatakarzinom“ Prostatakrebs 2 – lokal fortge- schrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom“

Schon während der OP bestrahlen?Neue Option beim Brustkrebs

Page 5: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

6 – Shutterstock, 7 – Pitopia

5Lebenswege

Um eine genaue Diagnose stellen zu können, ist meist die operati-ve Entfernung des Lymphknotens oder eine Biopsie des vom Tu-mor befallenen Organs erforder-lich. „Die entnommene Gewebe-probe wird dann vom Pathologen

feingeweblich untersucht“, erläu-terte der Mediziner bei dem Kon-gress, der in diesem Jahr in Karls-ruhe-Ettlingen stattgefunden hat.

Nach der Sicherung der Diag-nose erfolgen die so genannten „Staging“-Untersuchungen, mit denen die Ausbreitung der Er-krankung bestimmt wird. Hierzu gehören die körperliche Untersu-chung (Abtasten der Lymphkno-tenstationen), das Erheben wich-tiger Laborwerte (zum Beispiel der so genannte LDH-Wert, der Hin-

weise auf den weiteren Verlauf der Erkrankung gibt) und bildge-bende Methoden wie Ultraschall und Computertomografien von Brustkorb und Bauchraum. Auch eine Untersuchung des Knochen-marks ist meist erforderlich.

Als zentrale Säule der Behand-lung bezeichnete Professor Bentz nach wie vor die Chemotherapie mit dem „CHOP-Protokoll“, wo-bei die Substanzen Cyclophospha-mid, Adriamycin, Vincristin und ein Kortisonpräparat verabreicht wer-den. Eine deutliche Verbesserung der Heilungsraten hat sich dabei

Lymphome: Heilungserfolge durch Antikörper

Fortschritt beim aggressiven Non-Hodgkin-Lymphom

Bei der Behandlung verschiedener Krebserkrankungen des Lymph-systems hat es in den vergange-nen Jahren deutliche Fortschritte gegeben. Dazu gehört auch das so genannte diffus-großzellige Lymphom, berichtete Professor

Dr. Martin Bentz aus Karlsruhe beim diesjährigen Patientenkon-gress der Deutschen Leukämie und Lymphomhilfe e. V. (DLH).

Das diffus-grosszellige Lym-phom ist laut Professor Bentz die häufigste Unterform der so ge-nannten „aggressiven Non-Hodg-kin Lymphome“. Typische Symp-tome der Erkrankung sind tastba-re Lymphknotenvergrößerungen. Außerdem können Schmerzen, Fieber, Nachtschweiß oder ein Gewichtsverlust auftreten.

„Höhere Heilungschancen, aber nicht mehr Nebenwirkungen“

Die Krebsmediziner können heutzutage vielen Lymphompatienten Hoffnung machen (6)

Besonders drängend werden Fragen der Existenzsicherung, wenn sich die Behandlung ei-ner Krebserkrankung über ei-nen längeren Zeitraum hinzieht und der Betreffende für mehr als sechs Wochen arbeitsun-fähig ist. Denn nur für diesen Zeitraum wird eine Lohnfort-zahlung durch den Arbeitgeber geleistet.

Dauert die Arbeitsunfähig-keit über die sechs Wochen hi-naus an, was im Falle einer Krebserkrankung eher die Re-gel als die Ausnahme darstellt, so haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf Krankengeld. Die-ses wird von den Krankenkas-sen für maximal 78 Wochen ge-zahlt. Es ist nicht ganz so hoch wie das Gehalt des Arbeitneh-mers, sondern liegt bei etwa 70 Prozent des vor der Erkrankung erzielten beitragspflichtigen Ge-halts. Zu beachten ist, dass die Frist von 78 Wochen für drei

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Medizinerdeutsch

Mit „Medizinerdeutsch von A bis Z“ wollen wir zu etwas mehr Orientierung im Dschungel der Mediziner-sprache beitragen.

Häufig fallen die Begriffe „adjuvant“ und „palliativ“. Von einer „adjuvanten Be-handlung“ sprechen die Ärz-te, wenn sie davon ausgehen, dass eine Krebserkrankung zum Beispiel durch eine Ope-ration geheilt wurde, wenn sie aber eine unterstützende Be-handlung, also eine adjuvan-te Therapie, anordnen. Das kann eine Chemotherapie, eine Anikörpertherapie, eine anti- hormonelle Behandlung oder auch eine Strahlentherapie sein.

Ist eine Heilung der Krebser-krankung nach menschlichem Ermessen nicht möglich, so spre- chen die Ärzte von palliativer Therapie. Sie zielt darauf ab, die Tumormasse möglichst weit zu verringern, um dadurch die tu-morbedingten Beschwerden zu lindern und die Lebenszeit des Patienten zu verlängern.

durch die Kombination dieses Be-handlungsregimes mit dem Anti-körper Rituximab ergeben. „Die Behandlung wird aber trotz besse-rer Heilungschancen nicht neben-wirkungsreicher“, sagte der Krebs-mediziner. Dies ist dadurch erklär-bar, dass sich der Antikörper ge-zielt gegen Eiweißmoleküle auf der Oberfläche der Lymphomzel-len richtet. Durch Kontakt des An-tikörpers mit diesen Eiweißmolekü-len, die nur auf den Lymphomzel-len, nicht aber auf gesunden Zellen vorkommen, werden die bösarti-gen Zellen dann abgetötet.

Krankengeld – wann und wie lange?

Serie Patientenrechte

Jahre gilt. Erkrankt der Arbeitneh-mer innerhalb dieser Zeit erneut an der gleichen Erkrankung, so erhält er nicht noch einmal Kran-kengeld.

Anders sieht das aus, wenn die drei Jahre verstrichen sind, aber ein Rückfall der gleichen Erkrankung erfolgt, wie es bei Krebserkrankungen nicht unge-wöhnlich ist. Dann hat der Ar-beitnehmer wiederum Anspruch auf Krankengeld, sofern er im Drei-Jahres-Zeitraum mindes-tens sechs Monate erwerbstätig war.

Zur Sache:Weiterführende Informa-tionen rund um das Thema Pa-tientenrechte bietet die Infor-mationsbroschüre „Den Alltag trotz Krebs bewältigen – Hilfen für Arbeitnehmer in der gesetz-lichen und privaten Krankenver-sicherung“. Die Broschüre infor-miert in verständlicher Sprache über Hilfe im sozialen Umfeld, von der Gewährung einer Haus-haltshilfe, über die Frage, wel-che Kosten für Medikamente so-wie Heil- und Hilfsmittel von den gesetzlichen wie auch den priva- ten Krankenkassen übernommen werden, bis hin zu Themen der Existenzsicherung. Die Broschü-re kann kostenfrei angefordert werden bei der Redaktion Le-benswege, Verlag Wortreich GIK GmbH, Postfach 1402, 65534 oder per Coupon, siehe Seite 8.

Für das Wiederauftreten einer Krebserkrankung, die zunächst als geheilt angesehen wurde, sind offenbar so genannte Tu-morstammzellen verantwortlich. Das sind Tumorzellen, die nach der Chemotherapie im Körper verbleiben, ohne sich jedoch zu-nächst aktiv zu teilen. „Wäh-rend sich teilende Krebszellen durch die Chemotherapie abge-tötet werden, sind die ruhenden Tumorstammzellen durch die Be-handlung meist nicht zu elimi-nieren“, berichtete Professor Dr. Reinhard Büttner, Bonn, anläss-lich der 4. Mildred Scheel Cancer Conference in Königswinter.

Die ruhenden Tumorstammzel-len bleiben daher trotz Chemo-therapie im Körper erhalten. Sie

können allerdings später in einen sich teilenden Status übergehen und dann zum erneuten Heran-wachsen einer Krebsgeschwulst führen.

Neueste Forschungsergebnisse zeigen laut Büttner, dass es mit Hilfe von Interferon offenbar mög- lich ist, ruhende in sich teilende Tumorstammzellen umzuwandeln. Das gibt zu Hoffnungen Anlass, durch eine vorherige Interferon-behandlung die Chemotherapie künftig effektiver gestalten zu können. „Wenn sich die noch vor-läufigen Daten bestätigen, wird es wahrscheinlich möglich, die Gefahr des erneuten Auftretens einer Krebserkrankung für die Pa-tienten deutlich zu senken“, so Professor Büttner.

Erneuter Krebs durch Tumorstammzellen?

Mit Hochdruck arbeiten die Krebsforscher an der Entwicklung neuer Behandlungsstrategien (7)

Page 6: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

Substanzen für Sie in Frage kom-men, sollten Sie mit Ihrem Arzt be-sprechen.

Vergangene Woche wurde bei mir Lungenkrebs festge-stellt. Die Ärzte sagen, dass er schon so weit fortgeschritten ist, dass er nicht mehr operiert werden kann und auch nicht mehr heilbar ist. Wie sicher ist so eine Aussage und welche Behandlung steht mir bevor?Dr. Kollmeier: Im Regelfall ist eine solche Aussage leider wahrschein-lich richtig. Falls Sie sich aber un-sicher sind, besteht die Möglich-keit, sich bei einem anderen Krebs-arzt noch eine zweite Meinung einzuholen. Denn die anfänglich richtige Festlegung des Tumorsta-diums ist auch für die weitere Be-handlung von entscheidender Be-deutung. Ist der Tumor nur auf die Lunge begrenzt, so kann er häu-fig noch operiert werden. Dann ist auch eine Heilung noch möglich. In Einzelfällen gelingt dies alternativ auch mit einer Bestrahlung, even-tuell zusammen mit einer Chemo-therapie. Falls der Krebs sich jedoch schon auf andere Organe ausge-breitet hat, sollte das Therapieziel die Lebensverlängerung bei guter Lebensqualität sein. Es wird hierzu üblicherweise eine Chemotherapie gegeben – eventuell auch in Kom-

bination mit einem sogenannten Angiogenesehemmer. Diese Sub-stanz hemmt das Wachstum von Blutgefäßen, die der Tumor zu sei-ner Ernährung benötigt.

Seit April dieses Jahres lebe ich mit der Diagnose Lungenkrebs. Ich war zu Anfang mehr als ge-schockt. Wie kann das mir als Nichtraucher passieren?Dr. Grohé: Zwar ist in 90 Prozent aller Fälle das Rauchen die Ursa-che von Lungenkrebs, aber es kann auch andere Ursachen ge-ben. So kann zum Beispiel auch das Einatmen von Schadstoffen wie Asbest oder eine erhöhte Ex-position mit dem Edelgas Radon die Entwicklung von Lungenkrebs begünstigen.

Jede Krebserkrankung wirft Fragen auf. Die spe-

ziellen Fragen von Patienten mit Lungenkrebs haben zwei Experten, Professor Dr. Christian Grohé von der Evangelischen Lungenklinik Berlin und Dr. Jens Kollmeier von der Lungenklinik Heckeshorn, HE-LIOS Klinikum Emil von Behring in Berlin, im Rahmen einer Telefonak-tion beantwortet. Hier ein paar Bei-spiele von Fragen der Anrufer.

Bei mir wurde im September Lungenkrebs im fortgeschrit-tenen Stadium diagnostiziert. Der Tumor kann nicht ope-riert werden und nun erhalte ich eine Chemotherapie. Aber was kommt danach?Dr. Grohé: Sollte der Tumor nach ei-ner Chemotherapie wieder wach-sen, so gibt es heutzutage moder-ne Medikamente, die das Wachs-tum der Krebszellen stoppen oder hemmen können. Sie werden als Tablette eingenommen. Ob diese

8 – xxx©Fotolia.com, 9 – Shutterstock

6 Lebenswege S

port

und Bewegung

bei Krebs

Übungen zur Mobi-lisation sind bei Frau-

en mit Brustkrebs schon am Tag nach der Operation sinnvoll, sollten aber unter Anleitung eines Physiotherapeuten erfolgen. Die frühe und gezielte Bewegungs-therapie kann dazu beitragen, Verkürzungen des Muskelgewe-bes zu verhindern. Durch Kräfti-gungsübungen kann außerdem den Auswirkungen eines Lymph-ödems entgegengewirkt werden, erläutert Dr. Freerk Baumann von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Wurde bei der Operation ne-ben dem Tumor nur der Wäch-terlymphknoten entfernt, kön-nen die Frauen nach vollständi-ger Abheilung praktisch alle Be-wegungsformen und Sportarten ausüben. Dazu können laut Dr. Baumann durchaus auch Hand-ball, Tennis und Badminton ge-hören. Vorsichtiger sollten Frau-en sein, bei denen viele Lymph-knoten entfernt wurden. Für sie heißt es: Langsam beginnen und sich nach und nach steigern. Bei ihnen sollte außerdem eine indivi-duelle Beratung zur Bewegungs-therapie erfolgen.

Generell empfiehlt Sporttherapeut Baumann Frauen mit Brustkrebs Ausdauersportarten wie Radfah-ren, Walken und auch Schwim-men, sofern die Operationsnarbe gut verheilt, das Immunsystem sta-bil ist und keine Kreislaufbeschwer-den oder Schwindel und auch keine Schmerzen dabei auftreten.

Beim Kraft- und Koordinations-training rät der Experte in Sachen „Sport und Krebs“ zu Bewegun-gen im Wasser, zum Tanzen, Ae-robic und asiatischen Bewegungs-formen wie Tai-Chi, Qui-Gong oder Yoga. „Neuen Untersuchun-gen zufolge ist auch ein vorsich-tiges Krafttraining an Großgerä-ten problemlos möglich, sobald die Operation gut abgeheilt ist“, erklärt Dr. Baumann. Die Belas-tungsintensität sollte jedoch vor-sichtig gesteigert und die Bewe-gungstherapie durch einen The-rapeuten begleitet werden.

Generelle Verbote in punc-to Sportart gibt es beim Brust-

Brustkrebs – schon früh mit Bewegung beginnenIn der Nachsorge sind fast alle Sportarten möglich

krebs nach Baumann nicht. Den-noch sind einige Formen wenig empfehlenswert. Dazu gehören wettkampforientierte Sportarten sowie Kampfsportarten und alle Bewegungsformen, bei denen ruckartige, reißende Bewegun-gen Verletzungen provozieren können.

Sogar Tennis ist für viele Frauen mit Brustkrebs nicht mehr tabu. (8)

Am Telefon standen Lungenkrebs-Experten Rede und Antwort (9)

Fragen rund um den Lungenkrebs Telefonaktion mit zwei Experten

Per Antikörper gegen den Lungenkrebs

Wird ein Lungenkrebs erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, so sind die Heilungschancen leider nur noch gering. Es geht dann darum, Beschwerden durch den Tumor zu mildern und den be-troffenen Patienten noch ein möglichst langes und beschwerdear-mes Leben zu ermöglichen. Hierzu kann wesentlich eine Behand-lung mit dem Antikörper Bevacizumab beitragen, der das Wachs-tum der Tumorzellen hemmt.

Der Antikörper wird inzwischen auch in den aktuellen Behand-lungsleitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen, und zwar kombiniert mit einer Chemotherapie bei Patienten, bei de-nen der Tumor sich bereits in die Lymphknoten und andere Orga-ne ausgebreitet hat. Grundlage der Empfehlung sind die Ergeb-nisse mehrerer Studien, die einen Vorteil einer solchen Behand-lungsstrategie belegen. In diesen Untersuchungen verbesserte sich durch die Gabe des Antikörpers zusätzlich zur Chemotherapie das Ansprechen auf die Behandlung und die Lebenserwartung der Pa-tienten. Außerdem konnte die Gefahr eines Krankheitsrückfalls gemindert werden.

Jedes Jahr wird in Deutschland bei mehr als 420.000 Menschen ein bösartiger Tumor diagnostiziert. Bei Frauen tritt die Krebser-krankung im Durchschnitt im Alter von 69 Jahren auf, Männer er-kranken im Mittel rund ein Jahr früher. Experten schätzen, dass die Zahl der Menschen mit Krebs bis zum Jahr 2030 noch um gut ein Drittel steigen wird. Sie führen dies auf die sich verändern-de Altersstruktur in unserer Gesellschaft zurück. So sind derzeit rund 15 Prozent der deutschen Bevölkerung älter als 65 Jahre, 2030 werden es schätzungsweise rund 30 Prozent sein. Im Ge-gensatz zur Zahl der Neuerkrankungen sinkt erfreulicherweise die Zahl der krebsbedingten Todesfälle. Eine Veränderung der Le- bensgewohnheiten, die zunehmenden Möglichkeiten der Krebs-früherkennung und auch die verbesserten Möglichkeiten infolge der zielgerichteten Krebstherapie dürften die Basis dieser positiven Entwicklung sein. – Quelle: Robert-Koch-Institut

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Page 7: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

ImpressumHerausgeber:WORTREICH Gesellschaft für indi-viduelle Kommunikation mbH, Bar-füßerstr. 12, 65549 Limburg/Lahn, Tel.: 06431/59096-0, Fax: 06431/ 59096-11, [email protected]

Verantwortliche Redaktion:Christine Vetter, Köln

freie Mitarbeit:Dr. med. Klaus Steffen

Grafik:Inken Pöhlmann, Bremerhaven

Druck:Kessler, Druck+Medien, Bobingen

„Lebenswege“ wird gefördert von der Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen.

7Lebenswege

Wenn Brustkrebs erblich ist….BRCA-Netzwerk unterstützt Betroffene

reits in den 90iger Jahren ent-deckt wurden. Auch Männer kön-nen dabei Mutationsträger sein. Sie entwickeln nicht zwangsläufig einen Brustkrebs, können die Ver-änderung allerdings an ihre Kinder vererben.

Liegt eine entsprechende Gen-mutation bei einer Frau vor, so ist das Erkrankungsrisiko extrem erhöht. „Die Wahrscheinlichkeit, während des Lebens an Brustkrebs zu erkranken, kann bis zu 90 Pro-zent hoch sein“, erklärt Andrea Hahne, Vorsitzende des BRCA-Netzwerks, einer Patientenorgani-sation, die sich speziell für Familien mit familiär gehäuftem Brust- und Eierstockkrebs stark macht.

Einen Ansprechpartner zu ha-ben, der sich mit der Er-krankung gut auskennt,

ist für die Betrof-fenen wichtig. Denn der erblich bedingte Brust-krebs weist ge-genüber der spo-radisch auftre-tenden Erkrankung eini-ge Besonderheiten auf. Ein Merkmal ist, dass die Frauen im Allgemeinen schon in relativ jungen Jahren, also meist vor dem 50. Lebensjahr, er-kranken. Dann aber ha-ben Themen wie die Fol-gen der Erkrankung auf Partnerschaft und Sexu-alität, auf einen Kinder-wunsch und auch allge-mein auf die Betreuung

der Familie, auf die berufliche Ent-wicklung und auch versicherungs-rechtliche Fragen eine besondere Bedeutung.

Nicht zuletzt wegen der besonde-ren Probleme der Betroffenen ha-ben sich in Deutschland 12 Zentren für familiären Brust- und Eierstock-krebs etabliert, die die Frauen und Männer medizinisch beraten, die Gendiagnostik vornehmen sowie die Früherkennungsmaßnahmen und gegebenenfalls auch die Be-handlung. Frauen und Männer mit familiär bedingt erhöhtem Krank-heitsrisiko haben darüber hinaus oft einen vielfältigen Beratungs-bedarf, um für sich Entscheidun-

Brustkrebs entwi-ckelt sich meist spora-

disch, doch es gibt auch Fa-milien, in denen die Erkrankung – und oftmals auch ein Krebs der Eierstöcke – besonders häufig vor-kommt. Es ist in solchen Fällen von einem familiären oder auch einem genetisch bedingten Mammakar-zinom auszugehen. Ursache sind Veränderungen (Mutationen) im Erbgut, beispielsweise in den Ge-nen BRCA1 und BRCA2, die be-

gen treffen zu können – für oder gegen einen Gentest, für oder gegen eine intensive Früher-kennung, aber auch für oder gegen vorbeugen-de Operationen. „Bei vielen Fragen können am besten diejenigen helfen, die die Probleme aus dem eigenen Erle-ben heraus kennen“, so Frau Hahne. Auch dies war nach ihren Wor-ten ein entscheidender Grund, das bundesweite BRCA-Netzwerk zu etablieren, das die Ratsuchenden somit wohnortnah betreuen kann.

Die Mitarbeiter stehen telefo-nisch oder über E-mail für direk-te Anfragen zur Verfügung. Dar-über hinaus gibt es derzeit bereits zehn Gesprächskreise, die sich re-gelmäßig treffen. Die Patienten- initiative macht sich außerdem

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Andrea Hahne

Durch eine Ultraschall-gesteuerte Biopsie soll die Diagnostik des Prostatakarzinoms noch genauer werden.

Beschwerden macht ein Pros-tatakrebs oft erst, wenn der Tu-mor schon weit fortgeschrit-ten ist. Dann geht es darum, ihn möglichst genau zu orten, da-mit eine optimale Behandlung er-folgen kann. Mit einer neuen Ul- traschalltechnik ist es nun besser möglich als bisher, Gewebepro-ben punktgenau zu entnehmen, um sie anschließend auf Tumor-zellen zu untersuchen. Das Ver-fahren kombiniert den Ultraschall mit der Hochfeld-Magnet-Reso-nanz-Tomographie und wurde jetzt an der Universitätsklinik Hei-delberg als einer der ersten Klini-ken weltweit etabliert.

Mit der neuen Biopsie-Metho-de diagnostizieren die Ärzte nicht nur, ob Tumorgewebe tatsäch-

lich vorhanden ist. Sie bekom-men auch Informationen darü-ber, wo sich der Tumor genau be-

Prostatakrebs punktgenau diagnostizieren

Neues Ultraschallverfahren verbessert die Biopsieentnahme

findet, wie groß und wie aggres-siv er ist. Das Ergebnis der Biopsie kann deshalb auch Basis für die

Lexikon

Genetischer BrustkrebsBei rund zehn bis zwanzig Prozent der Patienten mit Brustkrebs oder einer Krebserkrankung des Eierstocks entwickelt sich die Er-krankung auf der Basis genetischer Veränderungen und kann da-mit an die Nachkommen weitergegeben werden. Meist ist dabei das so genannte BRCA1- oder das BRCA2-Gen betroffen. Der Be-griff BRCA (BReast CAncer) stammt aus dem Englischen und be-deutet Brustkrebs. BRCA1 und -2 werden deshalb oft auch als „Brustkrebsgene“ bezeichnet. Auch das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, kann über dieses Gen vererbt werden. Es handelt sich bei den beiden Genen um so genannte Tumorsuppressorgene, also um genetische Strukturen, die die Bildung von Tumoren unter-drücken. Bei Veränderungen (Mutationen) in diesen Genen ist die-se Funktion beeinträchtigt und es kann zu einem unkontrollierten Zellwachstum und damit zur Tumorbildung kommen.

Sowohl Mutter als auch Vater können Träger der Genverände-rung sein. Brust- und Eierstockkrebs kommen in den betroffenen Familien gehäuft vor und treten in aller Regel bereits vor dem 50. Lebensjahr auf. Das Risiko, dass eine Mutter oder ein Vater mit ei-ner Veränderung des BRCA-Gens seinem Kind die Mutation ver-erbt, beträgt 50 Prozent.

Therapieüberlegungen sein. Es kann im individuellen Fall darü-ber entscheiden, ob eine geziel-te Krebstherapie überhaupt er-folgen muss, und wenn ja, wel-che. Denn es gibt verschiedene Verfahren, mit denen der Prosta-takrebs behandelt werden kann. Dazu gehört die moderne exter-ne Bestrahlung, eine Behand-lung mit einem Hochintensiv Fo-kussierten Ultraschall (HIFU), eine Schwerionentherapie sowie die minimal-invasive Computer-un-terstützte Operation. Mit Hilfe der neuen Biopsie-Methode kön-nen die Ärzte den Patienten nun gezielte Therapien vorschlagen und ihnen unter Umständen auch belastende Behandlungen erspa-ren.

für die gesundheitspolitischen und sozialrechtlichen Belange der Patienten stark.

Weitere Informationen gibt es unter: BRCA-Netzwerk – Hilfe bei familiärem Brust- und Eierstock- krebs e.V., Telefon 0151-20119 651, Email [email protected] und auf der Webseite der Or-ganisation unter www.brca-netz-werk.de.

Page 8: Lebenswege - Zeitschrift für Krebspatienten und ihre Angehörigen Ausgabe 38

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KT Sollten Sie Fragen zu den hier

vorgestellten Themen haben, rufen Sie uns unter der angegebenen Service-Nummer an, schicken Sie uns eine E-Mailoder schreiben Sie uns an die angegebene Adresse.

06431/59096-25

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8 Lebenswege

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Inhalt

SeiteKlinische Studien: Versuchskaninchen oder Therapiefortschritt? 2

Keine Kostenexplosion durch Krebsmedikamente 2

Darmkrebs Paroli bieten 3

Fragen zur Krebserkrankung nicht verdrängen 3

Brustkrebs – schon früh mit Bewegung beginnen 6

Wenn Brustkrebs erblich ist 7

Prostatakrebs punktgenau diagnostizieren 7

1 – Shutterstock

Forum für Krebspatienten und ihre Angehörigen

LebenswegeAusgabe 38 · Oktober 2010

Durchschnittlich jede elfte Frau in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Die Heilungs- und Überlebenschancen der betroffenen Frauen sind dabei am besten, wenn sie in einem spe-ziellen Brustkrebszentrum behan-delt werden. Das haben Wissen-

schaftler kürzlich bei der 30. Jah-restagung der Deutschen Gesell-schaft für Senologie in Hamburg hervor gehoben. Die größere Er-fahrung der Operateure bei der Tumorentfernung, aber auch die intensivere Kooperation der Me-diziner verschiedener Fachrichtun-

gen, machen die Experten für das Phänomen verant-wortlich. In den Zent-ren wird die Thera-piestrategie von den Ärzten verschiede-ner Disziplinen ge-meinsam bespro-chen und es wird beraten, welche Be-handlungsform den größten Erfolg ver-spricht.

Inzwischen gibt es laut Professor

Dr. Diethelm Wall-wiener, Tübingen, ein

bundesweites Netz an zertifi zier-ten Brustkrebszentren: „Die Ein-richtungen werden regelmäßig überprüft mit dem Ziel, die Quali-tät weiter zu optimieren“, erklär-te der Mediziner beim Kongress in Hamburg.

Dass sich die Bemühungen loh-nen, zeigt die bisherige Entwick-lung: Heutzutage überleben 25 bis sogar 50 Prozent mehr Frau-en eine Brustkrebserkrankung als noch vor 15 Jahren. �

Siehe Seite 4

Brustkrebs – Heilungsraten haben sich verbessertBeste Chancen im zertifi zierten Zentrum

Dr. Diethelm Wall-wiener, Tübingen, ein

bundesweites Netz an zertifizier

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Oktober

An einem bösartigen Tumor in der Brust, erkranken jährlich in Deutsch-land etwa 58.000 Frauen. Die einzelnen Regionen der weiblichen Brust sind dabei unterschiedlich häufi g betroffen. Mediziner untertei-len die Brust in vier Quadranten. Inzwischen ist bekannt, dass Brust-krebs am häufi gsten im oberen äußeren Quadranten auftritt. 60 Pro-zent aller Tumore werden dort entdeckt.

Vitamin B6 und auch die Aminosäure

Methionin können mögli-cherweise vorbeugend im Hin-blick auf die Entwicklung von Lungenkrebs wirken. Das deu-ten Untersuchungen ameri-kanischer Wissenschaftler an. Diese haben in vergleichenden Blutproben von Menschen mit Lungenkrebs sowie gesunden Personen festgestellt, dass das

Vitamin B6: Schutzeffekt gegenüber Lungenkrebs?Lungenkrebsrisiko offenbar steigt, wenn die Konzentrationen an Vi-tamin B6 und Methionin im Blut gering sind. Die Beobachtung er-gab sich, so die Wissenschaftler, unabhängig davon, ob die Betref-fenden Raucher oder Ex-Raucher waren oder nie geraucht hatten.

Inwieweit sich die Ergebnis-se zu vorbeugenden Maßnah-men nutzen lassen, ist noch un-klar. Sie unterstreichen aber die Bedeutung einer ausgewogenen und vitaminreichen Ernährung. Vitamin B6 kommt vor allem in Fleisch, Hülsenfrüchten, Fisch, Hefe, Nüssen, Vollkornproduk-ten, Bananen, Aprikosen, Kohl-arten und Spinat vor. Methionin ist vor allem in Eiern, Fisch, Le-

ber, Paranüssen und Mais ent-halten. �

Siehe auch Seite 6

Brustkrebs ist der häufi gste bösartige Tumor der Frau (1)

Ob beim Brustkrebs stets die Lymphknoten in den Achsel-höhlen entfernt werden müs-sen, wenn sich neben dem Tumor auch Krebszellen im Wächter-lymphknoten fi nden, wird derzeit intensiv unter den Wissenschaft-lern diskutiert. Es gibt aktuelle Daten, wonach die konsequen-te Entfernung der Achsel-Lymph-knoten nicht zwangsläufi g die Heilungschancen und die Lebens-erwartung der Frauen verbessert. Eine deutsche Forschergruppe hat nunmehr einen Score erarbei-tet, mit dem sich im individuellen Fall die Gefährdung abschätzen

lässt. So kann möglicherweise vielen Frauen die Entfernung der Lymphknoten in den Achseln er-spart werden, ohne dabei Hei-lungschancen einzubüssen, so hieß es bei der 30. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Hamburg.

Neue Ergebnisse und Trends rund um die Behandlung des Mammakarzinoms wurden auch beim amerikanischen Kongress ASCO, dem weltweit größten Krebskongress, in diesem Jahr in Chicago vorgestellt und von den Experten diskutiert. Dazu gehört auch die Beobachtung, dass sich Metastasen beim Brustkrebs oft anders verhalten als der ursprüng-liche Tumor. Sie haben häufi g einen anderen Hormonrezeptor-status, was zur Folge haben kann, dass die Behandlungsstrategien geändert werden müssen. „Es muss beim Wiederauftreten des Tumors und bei Metastasen des-halb stets der Hormonrezeptor-status geprüft werden und auch, ob der neue Tumor HER2-positiv ist“, betonte Frau Professor Nadia Harbeck aus Köln. �

Lymphknoten in der Achselhöhle entfernen?

Bei der Brustkrebstherapie ist einiges im Fluss

Vitamin B6 und auch die Aminosäure

Methionin können mögli-

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Lungenkrebs wird leider oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt

Broschüre: Fortgeschrittener Brustkrebs

Zeitung: Lebenswege

Kosmetik-

und Pf egetippsWenn nach der Chemotherapie die Haare wieder nachwachsen, fehlen ihnen häufig die gewohn-ten Pigmente. Ob in dieser Situati-on die Haare gefärbt werden dür-

fen, sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Rät er davon ab, so besteht die Möglichkeit, den Haaren zumin-dest mit einem Farbfestiger ein

wenig Farbe zu verleihen. „Denn beim Farbfestiger gehen die Farb-pigmente nicht an die Haarwurzel, sondern werden nur von außen auf das Haar gelegt“, erläutert Kosmetikerin Marion Wehmeier aus Köln. Der Farbfestiger hilft vie-len Betroffenen, auch wenn sich die Farbe nach und nach wieder aus den Haaren heraus wäscht.

Zu überlegen ist laut Frau Weh-meier andererseits, ob man die fehlenden Pigmente nicht hin-nimmt, denn auch weiße Haare können sehr attraktiv aussehen. „Mit einem Shampoo mit Korn-blumenextrakt oder einem soge-nannten Silberfestiger kann man graues oder gelblich-graues Haar auffrischen und ihm ein strahlen-des Weiß verleihen“, berichtet die Kosmetikerin.

„Endlich wieder in den Händen eines Frisörs sein“

Serie Hautpflege und Kosmetik-Tipps

Sie empfiehlt Patienten mit nach der Chemothe-rapie nachwachsenden Haa-ren außerdem den regelmäßigen Gang zum Frisör. „Auch wenn man aus verständlichen Gründen an jedem Zentimeter der nach-wachsenden Pracht hängt, sieht es doch gepflegter aus, wenn mit einem fachgerechten Schnitt aus den Haaren wieder eine richtige Frisur wird“, meint Frau Wehmei-er. Vor allem Frauen fühlen sich dann deutlich wohler, weiß sie aus vielen Kosmetikseminaren, die sie zusammen mit der DKMS für Krebspatienten durchführt. „Allein schon das Gefühl, endlich mal wieder in den Händen eines Frisörs zu sein, tut vielen Frauen schon gut.“

Der erste Besuch beim Frisör, wenn endlich die Haare wieder sprießen: Eine reine Wohltat. (10)

Termine

„Deutsche Städte gegen Brustkrebs“ – unter diesem Motto veranstaltet die Kampa-gne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“ in diesem Jahr noch zwei Informa-tionstage für Frauen mit Brust-krebs und ihre Angehörigen. Die Veranstaltungen werden von Susanne Conrad moderiert und finden statt am 3. Oktober im Kongresszentrum (Konzert-haus) in Karlsruhe und am 21. November im Volkshaus in Jena. Der Eintritt ist kostenfrei, weite-re Informationen gibt es unter www.brustkrebszentrale.de.

Die Aktion „Der zweite Atem – Leben mit Lungenkrebs“ bietet Betroffenen wie auch ihren Angehörigen in diesem Jahr noch dreimal eine umfas-sende Informationsmöglich-keit. Die von Dieter Kürten mo-derierte Veranstaltung findet statt am 30. Oktober in Kas-sel, am 6. November in Chem-nitz und am 13. November in Heilbronn. Weitere Informati-onen gibt es unter www.lun-genkrebszentrale.de.

„Aus der Mitte – Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs“ heißt eine Kampagne für Men-schen mit Bauchspeicheldrü-senkrebs und ihre Angehöri-gen. Die Aktion bietet Betrof-fenen in diesem Jahr noch eine weitere Informationsveranstal-tung unter der Moderation von Dagmar Berghoff, und zwar am 13. November 2010 in Halle. Weitere Informationen gibt es unter www.bauchspei-cheldruesenzentrale.de.

„Begleitende Therapien bei Krebserkrankungen“ lautet der Titel des 3. Patientenforums im Roman-Herzog-Krebszent-rums CCC am Klinikum rechts der Isar in München. Weitere Informationen gibt es bei der Geschäftsstelle des Roman-Herzog-Krebszentrums, Sylvia Tanzer-Küntzer, Telefon 089-4140-7707 sowie unter www.rhccc.de.

Mit dem Schreiben von Geschichten und auch Gedichten lassen sich Gefühle in Worte fassen. Das kann durchaus bei der Bewältigung von Krankheiten helfen. Eine Leserin, selbst an Krebs erkrankt, hat uns das nebenstehende Gedicht zur Veröffentlichung zugeschickt.

Leserbriefe

Schreiben Sie uns, wie Sie mit der Krebserkrankung umgehen. Wir freuen uns über jede Zuschrift, müssen uns leider aber vorbehalten, Leserbriefe gekürzt wiederzugeben. Leserbriefe stellen die Meinung des Schreibenden und nicht zwangsläufig die Meinung der Redak- tion dar.

Die Redaktion

Der Tumorpatient

Der Tumorpatient, erschüttert durch die Diagnose,Wird mit der Tatsache konfrontiert

Sein Leben sei nur noch eine Prognose.

Für ihn ändert sich alles von heut‘ auf morgen,Gestern scheinbar gesund, heute schon aussortiert,

Er weiß nicht, wohin mit diesen neuen Sorgen.

Seine Zeit nimmt eine kostbare Dimension,Denn sie ist ab jetzt, wie man sagt, „limitiert“

Wie ein Soldat ist er auf Per (…) mission.

Sein Alltag wird von der Medizin bestimmtTherapien, Operationen, Infusionen, Untersuchungen,

Es ist seine Chance, klar, dass er sie nimmt.

Hat er alles durchgestanden, die Medizin fragt nicht wie…Er ist auf sich gestellt, allein, und der Körper geschunden

Aber am Leben, und das ist Magie.

Die Kräfte gleiten zurück mit dem Lebensmut,Wie die schwache Sonne nach einem langen Winter,

Verteilen ihre Macht als wärmende Flut.

Der Tumorpatient, einst erschüttert durch die Diagnose,Triumphiert mit der Tatsache nicht minder;

Sein Leben sei alles andere als eine Prognose.

Yolande Buchholz, Rosenheim

Broschüre: Hilfen für den Arbeitnehmer in der gesetzlichen und privaten KV

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