48
Magazin der pbr AG 3 / 2014 Gute Unterhaltung Schwerpunkt Kultur und Versammlung Flexible Entertainment-Box mit Strahlkraft Neubau der EmslandArena in Lingen Die Enthüllung eines Kleinods Technische Modernisierung des Gesellschaftshauses Palmengarten, Frankfurt am Main paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere Interview mit Prof. Tristan Kobler, Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin phase 10

phase 10 03/2014

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Gute Unterhaltung. Magazin der pbr Planungsbüro Rohling AG.

Citation preview

Page 1: phase 10 03/2014

Magazin der pbr AG 3 / 2014

Gute UnterhaltungSchwerpunkt Kultur und Versammlung

Flexible Entertainment-Box mit Strahlkraft Neubau der EmslandArena in Lingen

Die Enthüllung eines Kleinods Technische Modernisierung des Gesellschaftshauses Palmengarten, Frankfurt am Main

paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere Interview mit Prof. Tristan Kobler, Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin

phase 10

Page 2: phase 10 03/2014

Messe Berlin

Page 3: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 3

Liebe Leserinnen und Leser,

erinnern Sie sich vielleicht noch an ein Musikstück, das Sie heute morgen auf dem Weg zur Arbeit gehört haben? Meistens nicht. Hingegen sind das zuletzt besuchte Konzert, Fußball-match oder die Kunstausstellung noch deutlich in Ihrem Gedächtnis. Diese Veranstaltungen sind singuläre Erlebnisse, deren Eindrücke und Atmosphäre sich einprägen. Der Veranstal-tungsort mit seinen intensiven Sinnesreizen beeinflusst diese Events maßgeblich. Bevor der Künstler die Bühne betritt, schaffen Architekten und Ingenieure mit modernen Veranstaltungs-bauten den Rahmen für unvergessliche Kunst-, Vortrags-, Entertainment-, Konzert- und Sport-ereignisse. Gebäude dieses Typs sind Themenschwerpunkte in dieser Ausgabe von phase 10. Wir nehmen Kultur- und Versammlungsstätten generell, sowie auch frisch entstandene Gebäude dieses Typs in den Blick.

Kultur- und Versammlungsstätten lassen sich nicht nur auf Konzert- und Messehallen oder Sportarenen reduzieren, nein, die Spanne reicht über Festsäle, Kulturzentren, Museen bis hin zu Schulaulen. Die Anforderungen an diese Gebäude und Räume sind differenziert. Sie müs-sen in der Planungsphase ermittelt werden. Während der Realisierung bedarf es einer peni-blen Kontrolle ihrer Umsetzung.

Aufgrund der geforderten Multifunktionalität sind z. B. flexible Raumnutzungskonzepte, eine energieeffiziente Bauweise und zukunftsweisende Technik, und das für vielfältige Anwendungen, die von kleinen Feiern für 20 Personen bis zu großen Unterhaltungsveranstal-tungen für mehrere tausend Personen reichen, gefordert. Neben perfekten Klangeigenschaf-ten und optimalen Sichtlinien sind eine gute Erreichbarkeit, ausreichende Parkmöglichkeiten und eine barrierefreie Zugänglichkeit von Bedeutung. Fragen der Sicherheit müssen von Fach-planern berücksichtigt und in den Entstehungsprozess eingewoben werden.

Kultur- und Versammlungsstätten sind tief im Standortmarketing einer Stadt oder Region verwurzelt, was sie zu wesentlichen Wirtschaftsfaktoren macht. Deshalb haben Bauherren und Betreiber einen hohen Anspruch an die Repräsentationskraft der Einrichtung. Die Archi-tektur erfüllt auch die Aufgabe, das Versprechen eines Erlebnisses nach außen zu kommuni-zieren und ablesbar zu machen. Nicht nur das Event soll im Gedächtnis des Besuchers blei-ben, sondern auch der Ort soll den Besucher zum zufriedenen „Wiederholungstäter“ machen.

Nehmen Sie sich das Heft nun zur Hand und lassen Sie uns wissen, ob wir die Information und Unterhaltung harmonisch abgestimmt haben.

Dipl.-Ing. (TU) Architekt BDA Heinrich EustrupVorstandsvorsitzender der pbr AG

Page 4: phase 10 03/2014

12

3226

36 4643

4 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 5: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 5

Kultur und Versammlung Eine erste Annäherung

Erich Kästner-Grundschule, Leipzig Neubau einer Passivhaus-Schule mit Hort und Sporthalle

Flexible Entertainment-Box mit Strahlkraft Neubau der EmslandArena in Lingen

Bekanntheit ist das Wichtigste Interview mit Florian Krebs

Die Enthüllung eines Kleinods Technische Modernisierung des Gesellschaftshauses Palmengarten, Frankfurt am Main Kurze Wege in die Sicherheit Vorbeugender Brandschutz für ein Hörsaalgebäude der Fachhochschule Münster

paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere Interview mit Prof. Tristan Kobler, Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin

Kulturzentrum mit neuem Zuschnitt Sanierung des Pavillon am Raschplatz, Hannover

Projekte im Überblick

Einblicke

Auf Tuchfühlung mit … HamburgInterview mit Alexander Maul, Geschäftsfeldleiter pbr AG Hamburg

Forum

6

10

12

24

26

28

32

36

40

45

46

47

Aus dem Inhalt

Mit einem großen Pop-Konzert eröffnete im November 2013 offiziell die EmslandArena in Lingen. 2014 folgen Konzerte mit Top-Acts, Comedy-Veranstaltungen und Spiele der 2. Handballbundesliga. Florian Krebs leitet als Geschäftsführer seit 2007 die Emslandhallen und jetzt auch die EmslandArena. Während des Baus der neuen Veranstaltungshalle im Emsland übernahm er zusätzlich die Aufgabe des Projektleiters auf Bauherrenseite und ließ die Erfahrungen aus dem Betrieb der Emslandhallen in den Neubau einfließen. Im Gespräch mit phase 10 stellt er seine Einschätzung der EmslandArena vor.

Page 6: phase 10 03/2014

6 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Was schon im antiken Rom die Massen begeisterte, zieht auch heute noch die Besucher in die Hallen und Arenen: die Unterhaltung. Über die Jahrhunderte hat sich das Ver-ständnis der Freizeitgestaltung zweifellos verändert. Die Stars von heute sind keine brutalen Schwertkämpfer und Krieger, sondern Spezialisten vorwiegend aus den Berei-

chen Musik, Entertainment und Sport. Unterhaltung nimmt eine zentrale Position im Leben des Menschen ein – auch räumlich betrachtet. Nicht nur Großstädte leis-ten sich repräsentative Veranstaltungszentren, sondern auch mittelgroße Städte verfügen meist über multifunk-tionale Arenen. So werden die Anfahrtswege zu den

Kultur und Versammlung Eine erste Annäherung

Page 7: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 7

Unterhaltungszentren für die Besucher kürzer und die Bereitschaft zur Nutzung des kulturellen Angebots steigt. Kleinere und mittelgroße Veranstaltungshallen ermögli-chen außerdem die Durchführung von entsprechend dimensionierten Veranstaltungen wie Messen und Märkten, wodurch diese Hallen auch zu Mittelpunkten des gemein-

schaftlichen Lebens und zu sozialen Treffpunkten werden. Diese Orte bieten meist nicht bloß einen funktionalen Raum für diverse Veranstaltungstypen, vielmehr gelingt es ihnen, mit einer guten Akustik, imposanten Lichteffekten, moderner Videotechnik und Bühnen mit optimaler Größe den Erlebnischarakter für den Besucher zu steigern.

Page 8: phase 10 03/2014

Mindestens 1 x pro Woche Musik hören

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x pro Jahr Konzertbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

5 %

17 %

Altersgruppen Angaben in Prozent

43 %56 %

29

%

Mindestens 1 x pro Jahr Ausstellungsbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x täglich lesen

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x pro Woche Sport treiben

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

28 %

Altersgruppen Angaben in Prozent

31 %23 %

23 %

34 %

32 %

17 %10 %

29 %

27 %

Mindestens 1 x pro Jahr Theater-/Oper-/Ballettbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

26 %

24 %

17%13 %

20 %

Mindestens 1 x täglich Surfen im Internet

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

65 %62 %

66 %

31 %

21 %

59 %

71 %

84

% 90 %

63 %

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

50 %

60 %

73 %

81 %

77 %

Page 9: phase 10 03/2014

Mindestens 1 x pro Woche Musik hören

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x pro Jahr Konzertbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

5 %

17 %

Altersgruppen Angaben in Prozent

43 %56 %

29

%

Mindestens 1 x pro Jahr Ausstellungsbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x täglich lesen

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

Mindestens 1 x pro Woche Sport treiben

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

28 %

Altersgruppen Angaben in Prozent

31 %23 %

23 %

34 %

32 %

17 %10 %

29 %

27 %

Mindestens 1 x pro Jahr Theater-/Oper-/Ballettbesuch

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

26 %

24 %

17%13 %

20 %

Mindestens 1 x täglich Surfen im Internet

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

Altersgruppen Angaben in Prozent

65 %62 %

66 %

31 %

21 %

59 %

71 %

84

% 90 %

63 %

65 +

45 – 64

25 – 44

16 – 24

10 – 15

50 %

60 %

73 %

81 %

77 %

Freizeitaktivitäten nach Altersstufen in Deutschland

Fußball, Theater, Lesen, Musik oder Kino – damit beschäf-tigen sich die Deutschen, vom Grundschul- bis zum Ren-tenalter, gern in der Freizeit. Diese Hobbies legen nahe, dass das Interessenpotenzial an Kultur- und Sportveran-staltungen hoch ist. Live dabei zu sein und einen schö-nen Abend mit Freunden oder Familie zu verbringen, ist für Jung und Alt ein Highlight: Gemeinsam feuert man

seinen „Verein“ im Stadion an oder singt beim Konzert laut und ausgelassen mit. Für ein gelungenes Event sind moderne Veranstaltungsbauten gefragt. Sie sorgen nicht nur für hinreichend Besucherkapazität, sondern tragen durch Ausstattung und Innenarchitektur maßgeblich zum Gelingen einer Veranstaltung bei. Aus architekto-nischer Sicht sind sie zugleich Visitenkarte einer Stadt. Q

uelle

n: S

tatis

tisch

es B

unde

sam

t, F

reiz

eitm

onito

r, S

tatis

ta, D

euts

ches

Mus

ikin

form

atio

nsze

ntru

m

Page 10: phase 10 03/2014

10 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 11: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 11

Erich Kästner-Grundschule, Leipzig Neubau einer Passivhaus-Schule mit Hort und Sporthalle

2008 hat die Stadt Leipzig den Passivhaus-Standard für öffentliche Neubauten eingeführt. Die Erich Kästner-Schule zählt zu den ersten nach diesem Standard erbau-ten Immobilien. In dem von der Stadt Leipzig ausgelob-ten beschränkten Realisierungswettbewerb gewann die pbr AG für ihren Entwurf den ersten Preis. Der Schulneu-bau besteht aus zwei Gebäuden: der dreigeschossigen Schule und der Sporthalle. Beide sind durch einen einge-

schossigen Hort-Baukörper miteinander zu einer plas-tisch geschwungenen Bauskulptur verbunden. Die Fas-saden sind dem Passivhausstandard entsprechend ge-dämmt und mit einer hellen weißen Metallfassade verkleidet. Eine Besonderheit stellen die farbigen verstell-baren Lamellen aus Streckmetall an der Schule dar, die als drehbarer Sonnenschutz dienen und somit dem Ge-bäude ein changierendes „Kleidungsstück“ verleihen.

Fortsetzung auf Seite 38

Page 12: phase 10 03/2014

Flexible Entertainment-Box mit Strahlkraft Neubau der EmslandArena in Lingen

Eine ausgewogene Akustik für das Popkonzert, eine unemp-findliche Betonplatte als Boden bei Konzerten und zwei Tage später ein flächenelastischer Boden für den Ballsport oder auch mehr Sitzplätze für die Entertainmentveranstaltung – die Anforderungen an eine multifunktionale Halle sind

enorm vielseitig. Die EmslandArena in Lingen stellt auf-grund ihrer technischen Ausstattung die Grundlagen für sehr unterschiedliche Veranstaltungen für bis zu 5.000 Besucher. Die pbr AG hat als Generalplaner die Entwurfsplanung für den Neubau des Multitalents im Emsland erstellt.

12 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 13: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 13

Page 14: phase 10 03/2014

14 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Die EmslandArena heißt Besucher willkommen.

Page 15: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 15

Page 16: phase 10 03/2014

16 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Die EmslandArena mit einer Grundfläche von 5.500 m² besteht aus der Veranstaltungshalle, einem vorgeschalteten Foyer und den die-nenden Flächen. Ihr großer Trumpf ist ihre Multifunktionalität. Die Bühne lässt sich auf der großen Grundfläche nach Bedarf frei platzie-ren und in ihrer Größe anpassen. Entsprechend sind auf dem Parkett diverse Bestuhlungsszenarien realisierbar. Ein nahezu flächendecken-des Subgrid, eine Decken-Unterkonstruktion aus längs verlaufenden Doppel-T-Trägern und verschiebbaren Zwischenträgern, unterstützt diese Nutzungsvielfalt, denn es erlaubt die Anbringung von Hänge-lasten, z. B. der Bühnentechnik, an fast jeder Stelle der Hallendecke. Mittels kleiner Seitenbühnen für z. B. komplexe Beschallungstechnik, Instrumente, Requisiten oder temporäre Künstlerumkleiden lassen sich vielfältige Produktions anforderungen realisieren, die von Künst-ler zu Künstler sehr unterschiedlich ausfallen können. Über die Lade-zonen wird der Bühnenbereich auf kurzem Wege von außen direkt beschickt. Die Teleskoptribünen können vollständig in die dafür vor-

gesehenen Taschen geschoben werden, so dass innerhalb kurzer Zeit die Szenefläche Handballspielfeld in eine Fläche von ca. 60 x 20 m umgerüstet werden kann, wie sie z. B. von Reitsportveranstaltungen mit einem großen Flächenbedarf benötigt wird. Sämtliche Tribünen bestehen aus einem stationären Stahlbetonteil und einem einfahrba-ren Element. Die bewegliche Tribüne aus Stahlhohlprofilen mit gas-druckgefedertem Laufwagen wird manuell verschoben. Bis zu 2.540 Sitzplätze stehen auf den Rängen zur Verfügung, Teilbereiche lassen sich in Stehplatztribünen umwandeln. Parkettbestuhlungen fassen bis zu 1.650 Zuschauer. Auf dem Umgang können weitere Sitz- oder Stehplätze ausgewiesen werden. Hinter den Tribünen sind umlaufend die Backstagebereiche, Produktions- und Künstlerbereiche, Catering-räume, Sportlerbereiche mit Umkleiden, WCs und Trainerräume angeordnet. Im Backstage-Bereich stehen für die Produktionen weitere Räume zu Verfügung, in denen z. B. eine Küche zur Verkos-tung der Künstler aufgebaut werden kann.

Der Zugang zum Hallenbereich erfolgt über das Foyer. Die Galerie führt zu den Tribünen.

Page 17: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 17

Blick in die bestuhlte Arena vor einer Konzertveranstaltung

Wandlungsfähigkeit und Kontrollfunktion

Für kleine Veranstaltungen werden einzelne Hallenbereiche mit blick-dichten Vorhangstoffen, sogenanntem Bühnenmolton, abgehängt, so dass auch im „kleinen Haus“ eine angenehme, intime Atmosphäre entsteht. Vier feste Gastronomiestände, zwei im Obergeschoss des Hallenbereichs und zwei im Foyer, sowie weitere mobile Theken ver-sorgen die Besucher mit Getränken und kleinen Speisen. Halle und Foyer verfügen jeweils auch über eigene WC-Bereiche. So können beide Einheiten separat betrieben werden. Bei kleineren, auch priva-ten Veranstaltungen wird z. B. nur das Foyer bespielt.

Je nach Veranstaltung wird der Betonboden der Halle mit einem zusätzlichen Belag versehen. Für Ballsport-Veranstaltungen zum Bei-spiel lässt der Betreiber innerhalb von zwei Tagen einen Sportboden mit Klicksystem verlegen. Ein großes Lager für den Hallenboden und weitere Lagerräume z. B. für die Bestuhlung befinden sich in der

Halle direkt an der Veranstaltungsfläche und bewirken kurze Trans-portwege. Mit einer lichten Hallenhöhe von 13 m ist die Halle sogar für internationale Volleyballspiele geeignet.

Mit den VIP-Logen für jeweils 10 Personen und dem Clubbereich in der ersten Etage bietet die EmslandArena auch Flächen für 200 Besucher, die Veranstaltungen in außergewöhnlichem Ambiente genießen wollen. Mit einem separaten Zugang vom Parkplatz und einem Balkon vor den Logen sind die VIP-Gäste von den übrigen Besuchern abgeschirmt. Eine kleine Vorbereitungsküche versorgt den gesamten VIP-Bereich mit Speisen. Bei Bedarf transportiert ein Lastenaufzug die Cateringausstattung in das erste und zweite Ober-geschoss.

Aus dem Arena-Control-Raum wird die gesamte Halle gesteuert. Dieser ist über Kommunikationstechnologie mit dem Präsenzkräfte-raum für Feuerwehr und Polizei verbunden. Der Präsenzkräfteraum ermöglicht dabei die simultane Steuerung technischer Sicherheits-

Page 18: phase 10 03/2014

18 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

einbauten wie Brandmeldeanlage, die zugehörigen Rauchmelder oder auch die Videoüberwachung zur Früherkennung von Gefahren. Eine zoom- und schwenkbare Dome-Kamera gestattet dabei einen Über-blick über die gesamte Halle.

Da durch die Stahlbetonbauweise der Feuerwehr-Funkverkehr nicht uneingeschränkt möglich ist, war die Installation einer Gebäu-defunkanlage für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsauf-gaben (BOS) erforderlich. Diese wird neben der Feuerwehr auch von Polizei und Rettungsdienst genutzt. Die Alarmierung erfolgt über eine Sprachalarmanlage, die durch die Brandmeldeanlage angesteuert wird. Über diese Anlage läuft im Innenraum der Arena auch die Event-beschallung. Durchsagen und Hintergrundmusik für die komplette Halle können ebenfalls abgespielt werden.

Vor der Eröffnung Ende November erlebte die Halle mit zwei kleineren Konzerten und einem Sporttraining ihre ersten Belastungs-tests. Von den Prozessabläufen bis zur Technik und der Hallenakustik wurden verschiedene Aspekte des Betriebs und der technischen Aus-stattung überprüft, damit die erste Großveranstaltung reibungslos ab-gewickelt werden konnte. Nach den beiden sogenannten Soft-Pre-openings und der Sportnutzung begann eine einmonatige Phase der Feineinstellung.

Black Box und Illumination

In der EmslandArena finden u. a. Veranstaltungen mit einem Schall-druckpegel von bis zu 95 dB(A) wie Konzerte statt. Aufgrund der Lage der Eventhalle in Nachbarschaft zu einer Wohnbebauung unterliegt sie starken Beschränkungen bezüglich der Schallemmissionswerte. Um diese einzuhalten, ist die EmslandArena als Black Box gänzlich

Aus dem VIP-Club eröffnet sich Nutzern ein guter Überblick.

Page 19: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 19

Page 20: phase 10 03/2014

20 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 21: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 21

Page 22: phase 10 03/2014

22 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

ohne Fenster ausgeführt. Lediglich das vorgelagerte Foyer verfügt über Glastüren. Im Außenbereich schirmt eine Lärmschutzwand zusätzlich Geräusche zur Wohnbebauung ab, die z. B. während des Be- und Entladens der Halle entstehen.

Die gesamte Halle wurde komplett mit LED-Leuchten ausgestat-tet. Da kein Tageslicht von außen in die Arena dringt, lassen sich im Innenbereich unabhängig von Tages- und Jahreszeiten vielfältige Lichtszenarien mit der dimmbaren LED-Beleuchtung realisieren. Mit einer Lichtstärke von 1.200 Lux sorgt diese für ein klares Bild bei TV-Übertragungen und ist für höherklassige Ballsportveranstaltungen ausreichend dimensioniert. Büro- und Wohnräume sind in der Regel nur mit Lichtstärken von 500 Lux beleuchtet. Aufgrund der Anord-nung der Leuchten und auch der relativ hohen Leuchtdichte ist die Spielfläche nahezu schlagschattenfrei. Vor der endgültigen Entschei-dung für die Art der Beleuchtung hatte der Bauherr sich mit diversen Fernsehsendern abgestimmt, um ihren technischen Anforderungen

Page 23: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 23

für Fernsehübertragungen gerecht werden zu können. Die LED- Beleuchtung hat zudem den Vorteil, dass sie ohne Zeitverzögerung stromsparend ausgeschaltet und stufenlos gedimmt werden kann, wohingegen herkömmliches Flutlicht nur mechanisch mit einer vor-geschalteten Klappe zu dimmen ist.

Zur Außenwirkung verleihen unter dem auskragenden Dach ange-brachte LED-Bänder der Eventhalle ein leuchtendes Gesicht in der Dunkelheit. Ein im Grundriss U-förmiger Teil der Fassade wurde mit Profilglas ausgestattet. Wird dieses von oben mit Streiflicht ange-strahlt, entsteht der Eindruck, die gesamte Fassade sei beleuchtet. Damit übt das Gebäude schon von weitem eine hohe Anziehungs-kraft auf die Besucher aus.

Wenn bei Veranstaltungen vor der Halle Besucher schieben und drängeln oder mit Gegenständen werfen, bleibt die Fassade davon unbeschadet. Dafür wurden die Metallkassetten mechanisch ver-stärkt, um hohen Beanspruchungen standhalten zu können und Stöße abzufangen.

Vernetzte Sicherheit und Energieoptimierung

Bei Veranstaltungen mit bis zu 5.000 Besuchern muss die Emsland-Arena hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Die maschinelle Ent-rauchung mit einem Volumenstrom von 520.000 cbm/h stellt sicher, dass für die Dauer von 15 bis 20 Minuten nach Branderkennung eine rauchfreie Schicht im ersten Obergeschoss gehalten wird. Acht Lüfter bewirken dabei den Rauchabzug. Damit kann die Feuerwehr bei freier Sicht Personen retten und den Brand bekämpfen. Für die Steuerung der Entrauchung wurde eine Schaltmatrix erstellt. Wenige Sekun den bevor die acht Lüfter sich einschalten, erklingt ein Warnton, die Sprach-alarmanlage wird aktiviert und die Fluchttüren öffnen automatisch. Die Entrauchungsleistung der Anlage wurde in einem Kaltrauchtest und zusätzlich durch einen Warmrauchtest bestätigt. In Simulationen wur-den zuvor u. a. die Evakuierungzeiten und die Temperaturentwicklung von einzelnen Bauteilen bei Brandbelastung überprüft.

Während des Aufbaus sind die Hallentüren bis kurz vor Veranstal-tungsbeginn geöffnet. In der kalten Jahreszeit ist es daher unmög-lich, durch die Beheizung über das Lüftungssystem eine konstante und wirtschaftliche Raumtemperierung zu erreichen. In der Emsland-Arena erzeugen deshalb Infrarot-Heizstrahler kurzfristig wohlige Wär-me, indem sie nicht die Luft, sondern die jeweiligen Oberflächen erwärmen. Bei geschlossener Halle wird dann anschließend zur Tem-perierung der Halle zusätzlich die Lüftung eingesetzt.

Die EmslandArena bildet aufgrund ihrer Vielseitigkeit ein neues Veranstaltungszentrum für nationale und internationale Musik-, Sport- und Entertainmentveranstaltungen, dessen Bedeutung sich weit über das Emsland hinaus erstreckt. Mit den bereits überregio-nal bekannten Emslandhallen entstehen Synergieeffekte, da das Veranstaltungsspektrum nachhaltig erweitert wird und parallel Events – auch mit längeren Aufbauzeiten – realisiert werden kön-nen. Die verschiedenen Funktionen und Anforderungen werden da-bei durch das enge Zusammenspiel von Architektur und Gebäude-technik sichergestellt.

Stefan Herdemann Projektleiter Technische

Gebäudeausrüstung

Andreas Heim Projektleiter Architektur

Bildmaterial und weitere Informationen

www.pbr.de/de/referenzen/v/veranstaltungshallen

Lageplan

Emsland-Arena

Emsland-hallen

Parkplätze

Dortmund-Ems-Kanal

EmslandArena Lingen

Neubau einer Veranstaltungshalle

Fertigstellung 11 / 2013

Flächen und Rauminhalte

HNF 6.142 m² BGF 13.731 m² BRI 75.516 m³

Bausumme 22,6 Mio. € Bauherr Stadt Lingen

Leistungen pbr AG Generalplanung

Page 24: phase 10 03/2014

24 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 25: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 25

Florian Krebs leitet als Geschäftsführer seit 2007 die Emslandhallen in Lingen, und jetzt auch die EmslandArena. Während des Baus der neuen Veranstaltungshalle im Emsland übernahm er die Aufgabe des Projektleiters auf Bauherrenseite und ließ seine Erfahrun-gen mit Veranstaltungshallen in den Neubau einfließen. Im Gespräch mit phase 10 präsen-tiert er seine Sicht der EmslandArena.

Wie bewerten Sie die neue Eventarena?Die EmslandArena und die Emslandhallen er-gänzen einander und bilden ein rundes Paket. Die EmslandArena ist eine spezialisierte Hal-le für Sport-, Konzert-, und Entertainmentver-anstaltungen. Die Emslandhallen sind für Märkte, Messen und Ausstellungen konzi-piert. So decken wir ein sehr weites Feld ab.

Welchen Beitrag leisten die Architektur und die Technik zur Funktionsvielfalt der Emsland-Arena?Die Emslandhallen sind mit einer lichten Höhe von 6,5 m nicht für Konzert- und Sport-veranstaltungen geeignet, die eine Höhe von mindestens 9 m benötigen. Die Emsland-Arena weist hingegen eine lichte Höhe von über 13 m auf, so dass wir hier die benötig-ten Voraussetzen erfüllt haben und darüber hinaus auch Hallenballsport-Veranstaltungen durchführen können. Mit dem Subgrid bietet sie die technischen Möglichkeiten, um Kon-zerte etc. durchzuführen. Diese Unterkonst-ruktion macht es für die Künstlerproduktio-nen wesentlich einfacher, ihre Hallentechnik dort unterzubringen, wo sie sie wirklich benötigen. Überwiegend sind dies Ton- und Beleuchtungstechnik.

Welche Technik hält die EmslandArena für Veranstaltungen vor? Wir bieten die Bühnen und die Grundtechnik. Entsprechend der gewünschten Konfigurati-on und Bühnenanweisung bauen wir diese für die Events auf. Die Ton- und Lichttechnik bringen die Produktionen selber mit, weil sie ganz eigene Anforderungen und Konfigurati-onen haben. Außerdem veraltet diese Tech-nologie schnell, so dass wir immer wieder in-vestieren müssten, um allen Produktionen gerecht werden zu können.

Was ist das Besondere an der EmslandArena? Die Eventhalle ist architektonisch gelungen

und gleichzeitig funktional. Wir haben die Arena in die vier Quadranten Sport, Haus-technik, Gastronomie und Künstlerproduk-tion mit eigenen Zugängen aufgeteilt. Damit stellen wir sicher, dass die Beteiligten gleich-zeitig und störungsfrei auf- und abbauen kön-nen. Außerdem wird die Halle zu 100 % mit LED-Technik beleuchtet und mit Decken-strahlheizplatten energiesparend beheizt.

Wie haben Sie sich auf die Eröffnung vorbe-reitet?In drei sogenannten Softopenings haben wir die Abläufe und die Technik auf Herz und Nie-ren getestet. Bei der ersten internen Kon-zertveranstaltung mit geladenen Gästen und einem Konzert mit der Band „Luxuslärm“ für maximal 1.000 Besucher wurde beispielswei-se die Akustik gemessen. Um die Klangei-genschaften zu verbessern, ließen wir 400 m² Akustikflächen nachrüsten. Auch die Gastro-nomieabläufe und Besucherströme wurden noch einmal in den Blick genommen. Mit ei-nem öffentlichen Training des Handballvereins HSG Nordhorn-Lingen und 700 Besuchern konnten wir auch eine Sportveranstaltung testen. Dank der Softopenings ist bei der Eröffnung am 31. November 2013 alles rei-bungslos verlaufen.

Haben Sie von den Besuchern und Nutzern eine Resonanz erhalten?Besucher haben uns durchgängig bestätigt, dass die Akustik in der Halle gut ist. Das ist ein besonderes Lob, weil die EmslandArena keine reine Konzerthalle, sondern eine Multi-funktionshalle ist. Auch von den Produktio-nen haben wir ausschließlich positives Feed-back erhalten.

Was war für Sie wichtig an dem Neubau? Wie haben Sie darauf eingewirkt?Als Betreiber waren wir sehr stark in die Pla-nung involviert und haben das umsetzen las-sen, was uns wichtig war. Das betrifft z. B. die Anforderungen an die Beleuchtung, die Beschaffenheit des Bodens und die Größe des Spielfelds. Außerdem benötigten wir die Räume, die für Produktionen vorgehal-ten werden müssen, z. B. Produktionsbüros und Künstlergarderoben, damit große Veran-staltungen durchführbar sind. Wir haben un-sere Erfahrungen aus dem Betrieb der Ems-landhallen einfließen lassen und so eine

zukunftssichere Immobilie geschaffen, die wir über Jahrzehnte nutzen werden.

Wer nutzt die Halle? Welche Produktionen finden statt?Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Popkonzert, Entertainment, Comedy und Sport. Auch Business- und Vortragsveranstal-tungen, Tagungen und Betriebsversammlun-gen stehen auf unserem Programm. Im Jahr wickeln wir bis zu 70 Veranstaltungen in der EmslandArena ab, zusammen mit den Ems-landhallen steigt die Zahl auf 90.

Wie lange planen Sie Veranstaltungen im Voraus? Ein zeitlicher Vorlauf von sechs bis zwölf Mo-naten ist üblich. Das hängt allerdings von den Tourneeproduktionen und ihrer Planung ab. Die Termine werden bei den Hallen angefragt und darauf wird dann die Tourplanung aufge-baut. Den Termin für das Eröffnungskonzert mit Katie Melua haben wir z. B. ein Jahr zu-vor abgestimmt. Auch wenn die Halle schon lange zuvor für eine Veranstaltung gebucht wurde, kommen teilweise Anforderungen z. B. zur Anzahl der benötigten Räume oder Bühnenanweisungen dennoch sehr kurzfristig, so dass wir flexibel darauf reagieren müssen.

Wie beeinflusst das Bauliche das Marketing- oder Betreiberkonzept der EmslandArena?Unser Ziel war es, mit der EmslandArena ein modernes, schnörkelloses Veranstaltungs-zentrum zu schaffen. Professionalität stand für uns im Vordergrund. Die Architektur hat es verstanden, dieses Leitbild umzusetzen. Die Halle ist so vielseitig, dass wir mit ihrem Veranstaltungsprogramm eine kulturelle Viel-falt bieten, durch die wir uns von anderen Städten und Regionen abheben. Wir erzielen so eine überregionale Bekanntheit und Standortqualität, von der auch die Wirtschaft in der Region profitiert, z. B. in Form von Attraktivität für Fachkräfte. Nichts ist wichtiger, als bekannt zu sein, wenn man als Region wirtschaftlich erfolgreich sein will.

Bekanntheit ist das WichtigsteInterview mit Florian Krebs

Weiterführende Informationen zur EmslandArena finden Sie unter: www.emslandarena.com

Page 26: phase 10 03/2014

26 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Die Enthüllung eines Kleinods Technische Modernisierung des Gesellschaftshauses Palmengarten, Frankfurt am Main

große Tageslichtdecke des Festsaals, die zu einer faszinierenden Raumwirkung führt. Die Deckenfelder wurden geöffnet und mit Glas versehen. Auch das darüber liegende Dach erhielt Glasflächen, so dass Tages licht in den Festsaal einfällt. Zur Beherrschung des mit diesem Er-lebnisgewinn verbundenen, sommerlichen Wärmeeintrags musste eine Luftkühlanlage konzipiert werden, die bei Bedarf zum Einsatz kommt.

Für die Nutzung des Festsaals als Versammlungsstätte musste eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage eingebaut werden. Aufgrund des beschränkten Raums konnten die Luftkanäle lediglich im Boden der Galerie verlegt werden. Die Zulufteinbringung erfolgt horizontal quer in den Luftraum des Saales hinein und verläuft an den Fenstern vertikal nach oben. Die Abluftabsaugung wurde im Dachraum oberhalb der historischen Decke installiert. Eine Analyse der thermischen Belas-tung mit einer Gebäudesimulation ergab, dass nur die Aufenthaltsbe-reiche der Besucher auf der Galerie und im Erdgeschoss gekühlt wer-den müssen, da die Bühnenbeleuchtung des Festsaals ihre Wärme so freisetzt, dass eine thermische Schichtung innerhalb des Festsaals ent-steht. Bei Aufrechterhaltung dieser Schichtung kann auf die vollständi-ge Kühlung des Saals verzichtet werden, ohne den Komfort im Aufent-haltsbereich zu vermindern. So konnten die Größe der Luftkanäle verringert und die Investitions- und Betriebskosten reduziert werden.

Dr. Peter KaipingVorstand pbr AG

Gesellschaftshaus Palmengarten, Frankfurt am Main

Rekonstruktion, Umbau und Sanierung

Wiedereröffnung 10/ 2012 Bausumme ca. 35 Mio. €

Bauherr Stadt Frankfurt am Main

Leistungen pbr AG Technische Ausrüstung

Architektur David Chipperfield Architects

Verspielte Neorenaissance und nüchterner Bauhausstil: Das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Gesellschaftshaus im Frankfurter Palmen-garten ist eine Kombination zweier gegensätzlicher Baustile. Viele Jah-re war der Prunk vergangener Zeiten hinter vorgelagerten Wänden verborgen. Aufgrund brandschutztechnischer Mängel wurde die Gebäudetechnik modernisiert und die historische Bausubstanz saniert. Dank einer durchdachten Planung konnte die Gebäudetechnik im Ver-borgenen installiert und alter Glanz freigelegt werden. Die Instandset-zung des Gebäudes und des Festsaals wurde nach einem Entwurf des Architekturbüros David Chipperfield Architects umgesetzt. Die pbr Pla-nungsbüro Rohling AG hat die Planung der Technischen Gebäudeaus-rüstung für den Umbau des historischen Komplexes realisiert.

Nach der Sanierung präsentiert sich das gesamte Gebäude tech-nisch zeitgemäß. Neben einem großen Festsaal und einem kleinen Emporensaal verfügt das denkmalgeschützte Gebäude über Tagungs-räume und vier Küchen. Eine Herausforderung bei der Planung und Durchführung der Technischen Ausrüstung war die Berücksichtigung der historischen Bausubstanz. Alle Kabel und Rohrleitungen mussten in Installationsschächten sowie Zwischen- oder abgehängten Decken verdeckt verlegt werden. Des Weiteren wurden Versorgungsleitun-gen und Kabel in Mauerschlitzen, Hohlräumen und Stuck integriert.

Das Gesellschaftshaus erhielt eine neue Mittelspannungsanlage, eine Notstromanlage sowie eine Sicherheits- und Ersatzbeleuchtung. Darüber hinaus wurde das Gebäude mit einer zentralen Telekommu-nikationsanlage, verschiedenen Such- und Signalanlagen sowie einer elektroakustischen Notfallwarnanlage ausgestattet. Die Schaltung der Beleuchtung und Sonnenschutzantriebe erfolgt mittels Gebäudeau-tomation. Leinwände und Deckenlifte werden über Bedienterminals gesteuert. Eine Energieoptimierungsanlage dient der Begrenzung des maximalen Stromverbrauchs der Hauptverbraucher aus Küchen-, Kälte- und Raumlufttechnik. Die gesamte Beleuchtungstechnik wurde erneuert. Als Besonderheit sind die neuen, in der Höhe verfahrbaren Kronleuchter zu erwähnen, die den aus alten Fotos bekannten, histo-rischen Originalen entsprechen, aber mit energiesparender und dimm-barer Beleuchtung ausgestattet sind. Herausragend ist auch die 120 m²

Bildmaterial und weitere Informationen

www.pbr.de/de/referenzen/k/kulturbauten

Page 27: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 27

Küche Zwischendach

Großer Saal

Page 28: phase 10 03/2014

28 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Foyer mit geschlossenem Seminarbereich

Hörsaalgebäude

Page 29: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 29

Kurze Wege in die Sicherheit Vorbeugender Brandschutz für ein Hörsaalgebäude der Fachhochschule Münster

Brandschutz übernimmt besonders beim Bau von Versammlungsstät-ten eine wichtige Funktion, da es sich hier um bauliche Anlagen han-delt, die für die gleichzeitige Anwesenheit vieler Menschen bestimmt sind. Wenn es zu einem Brandereignis kommt, müssen hunderte Besucher die Gefahrenzone sehr schnell selbst verlassen können. Wo viele ortsunkundige Menschen zusammenkommen, muss vermieden werden, dass im Gefahrenfall Panik ausbricht, die zu Schwerverletz-ten und Toten führen kann.

Grundlage für den Bau von Versammlungsstätten ist zunächst die Landesbauordnung, deren Bestimmungen durch die Versammlungs-stättenverordnung (VStättVO) modifiziert und konkretisiert werden. Im Jahr 2002 löste die Muster-Versammlungsstätten-Verordnung (MVStättV 2002) nach fast 25 Jahren die VStättVO aus dem Jahre 1978 ab. Im Jahr 2005 wurde sie überarbeitet. Die neue VStättVO konzentriert sich dabei auf die Festlegung von Schutzzielen. Die Schutzziele der VStättVO sind ein nach dem aktuellen Stand sicher-heitstechnischer Erkenntnisse möglichst optimaler Schutz von Perso-nen während ihres Aufenthaltes und der raschen Evakuierung bei Ein-tritt von Stör- und Schadensfällen. Wird die Brandschutzplanung von Beginn an in die Architektur- und Technikplanung einbezogen, wird Kon-flikten mit Normvorgaben und Bauherrenwünschen vorgebeugt.

Die Brandschutzplanung muss kreative Ingenieurlösungen entwi-ckeln, damit die Nutzungsanforderungen des Bauherrn mit den stren-gen Sicherheitsanforderungen der Sonderbauverordnung in Einklang gebracht werden. Die Brandschutzplanung beginnt in der Regel mit

Hörsaal mit versenkbarer Mittelwand

Page 30: phase 10 03/2014

30 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

dem Ermitteln der voraussichtlichen Besucherzahlen und einer Ana-lyse der Raumnutzung unter Berücksichtigung von möglichen flexib-len bzw. unterschiedlichen Nutzungen. Darauf aufbauend entstehen Entfluchtungsszenarien und werden Brandabschnitte gebildet.

Das Prüfen der Fluchtwegstrukturen und der angedachten Mate-rialien bzw. Baustoffe hat in der Konzeptphase eine hohe Bedeutung, weil zu diesem Zeitpunkt noch Korrekturen ohne einen deutlichen fi-nanziellen Mehraufwand möglich sind. So müssen z. B. die Flucht-wege eine Mindestbreite und die Trennwände der Versammlungsräu-me eine hohe Feuerbeständigkeit aufweisen. Werden diese brandschutzrechtlichen Aspekte nicht in der Entwurfsplanung berück-sichtigt, müssen sie in einer späteren Planungsphase kostspielig nachgebessert werden.

Auf dem Campus Steinfurt ist für die Fachhochschule Münster ein neues eingeschossiges Hörsaalgebäude errichtet worden. Gemäß der Sonderbauverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, Teil 1 (Versammlungsstätten) ist das Gebäude als Versammlungsstätte ein-zustufen, da die Räumlichkeiten den in der Verordnung festgelegten Grenzwert von 200 Personen überschreiten. Die pbr Hölscher Brand-schutz GmbH entwickelte für den Neubau ein Brandschutzkonzept und begleitete die Umsetzung.

Der Neubau stellt zusammen mit einem Verfügungsgebäude den Beginn der baulichen Erweiterung des Campus Steinfurt dar. Der zweiteilige, quaderförmige Baukörper besteht aus einem mittig an-geordneten, höheren Bauteil für den Hörsaal, der von einem großflä-chig verglasten, niedrigeren Bauteil eingerahmt wird, in dem das Foyer sowie Seminar- und Arbeitsräume angeordnet sind. Im Gebäu-de befindet sich eine technische Besonderheit: Der Hörsaal lässt sich über eine im Boden versenkbare Wand in zwei eigenständig nutz bare Vorlesungseinheiten teilen. Jeder dieser Hörsäle verfügt über zwei Ausgänge: im Erdgeschoss führen die Ausgänge in breite Flure, und diese direkt in den Freibereich; an der Rückseite der Hörsäle, hinter der obersten Reihe des ansteigenden Gestühls, verlassen die Nutzer

den Raum über eine Fluchttür und gelangen in den sicheren Treppen-raum. Die Entfernung von jedem Besucherplatz zum Ausgang beträgt maximal 24 m. Damit wurde der in der Sonderbauverordnung fest-gelegte, maximal mögliche Wert von 30 m Fluchtweglänge deutlich unterschritten.

Die beiden Seminarräume und das Foyer haben über Fluchttüren bzw. über Flure Fluchtmöglichkeiten direkt nach draußen. Mit Hilfe von mobilen Trennwänden können die Flächen der Seminarräume und des Foyers gemeinsam als komplett offene multifunktionale Fläche für z. B. Ausstellungen und Vortragsveranstaltungen genutzt werden. Weitere Personen können sich in den studentischen Arbeitsbereichen aufhalten.Aufgrund der im Einzelfall möglichen Nutzung von Foyer und Hörsaal für jeweils separate Veranstaltungen sind diese Nutzungseinheiten bei der Planung des Brandschutzes getrennt betrachtet worden. Beide Einheiten erhielten separate Fluchtwege, um bei gleichzeitig stattfin-denden Veranstaltungen kurze Entfluchtungszeiten zu gewährleisten.

Das Brandschutzkonzept integriert auch die Belange des abweh-renden Brandschutzes und legt organisatorische Brandschutzmaß-nahmen fest. Hierzu gehört z. B., dass die Feuerwehr Zugang zum Gebäude und zu Löschwassereinrichtungen erhält und somit wirksa-me Löscharbeiten durchführen kann und dass Fluchtwegpläne gut sichtbar für die Nutzer angebracht werden. Im Rahmen des anlagen-technischen Brandschutzes wurde für das Hörsaalgebäude eine Sicherheitsbeleuchtung eingebaut. Rauchableitungsöffnungen des Hörsaals, der Treppenräume und des Foyers dienen der Feuerwehr zur Unterstützung des Löschangriffes bzw. zur Be- und Entlüftung nach der Brandbekämpfung.

Insgesamt werden durch die baulichen, anlagentechnischen sowie die betrieblichen Brandschutzmaßnahmen das Schutzziel der Perso-nenrettung sowie der Nachweis, dass wirksame Löscharbeiten durch die Feuerwehr möglich sind, in diesem Projekt ausreichend sicher-gestellt.

Martin Hölscherpbr Hölscher Brandschutz GmbH, Düsseldorf

Foyer und Seminarräume lassen sich aufgrund beweglicher Trennwände zusammenlegen.

Page 31: phase 10 03/2014

max. 100 Personen

105 Personen 105 Personen

max. 220 Personen

RW 24 m

RW 17 m

RW 17 m

RW 31 m

RW 24 m

RW 20 m

max. 220 Personen

Rettungsweg

Fluchtrichtung

Notausgangstür

Rettungsweg in Meter

Brandschutzsymbole

RW

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 31

FH Münster, Campus Steinfurt

Neubau eines Hörsaalgebäudes

Fertigstellung 09 / 2013

Bausumme 5,1 Mio. €

Bauherr Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Niederlassung Münster

Leistungen pbr AG Gesamtplanung

Seminarraum Treppenanlage zur Entfluchtung der Hörsäle

Querschnitt Hörsaal mit Rettungswegen und maximaler Personennutzung

Fluchtwegkonzept mit Längenangaben der Rettungswege (RW)

Page 32: phase 10 03/2014

32 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Page 33: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 33

paläon – Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger SpeereInterview mit Prof. Tristan Kobler, Holzer Kobler Architekturen, Zürich/Berlin

trum in Verbindung mit einem Forschungs-zentrum und einem archäologischen Inhalt zu verbinden, empfanden wir daher als span-nende Herausforderung. Für einen solch besonderen Ort am Rande eines industriel-len Kohletagebaus zu entwerfen und eine ur-zeitliche Landschaft als Umgebung zu gestal-ten, ist eine seltene Gelegenheit. Es gibt dort keinen städtebaulichen Kontext und auch die

Kulturgeschichte der Frühmenschen war für uns weitestgehend unbekanntes Terrain. Es gibt aus dieser Zeit keine Vorbilder von Gestal-tung oder Bauten, die bekannt wären.

Wie haben Sie sich der Aufgabe dann ange-nähert? Die gestalterische Verschiedenheit unserer Projekte generiert sich aus dem Anspruch, für

Was war Ihr Ausgangspunkt für den Entwurf? Wir sind Architekten, die stark auf den Kon-text eingehen, auf urbane Strukturen, ge-schichtliche Verknüpfungen, die Wünsche an den Ort mit einbeziehen und einen Mehr-wert für die Gesellschaft generieren wollen. Der Standort des paläons auf der grünen Wiese hat wenige oder unbekannte Anknüp-fungspunkte. Die Aufgabe, ein Besucherzen-

Die Schöninger Speere sind mit einem Alter von etwa 300.000 Jahren die bisher ältes-ten erhaltenen hölzernen Jagdwaffen der Mensch heit. An der bedeutenden archäolo-gischen Fundstelle am Rande des Braunkoh-letagebaus ragt von weither sichtbar das im Sommer 2013 eröffnete paläon empor. In der reflektierenden Außenhaut des For-schungs- und Erlebniszentrums spiegelt sich

die eindrucksvolle Landschaft. Entwurf und Realisierung des Gebäudes entstanden in Zusammenarbeit der pbr Planungsbüro Roh-ling AG als General planer mit den Schweizer Architekten Holzer Kobler Architekturen und den Landschafts architekten Topotek1 aus Berlin. Barbara Holzer und Tristan Kobler gründeten Holzer Kobler Architekturen 2004 in Zürich. Seit 2012 gibt es einen weiteren

Standort in Berlin. Das international agieren-de Büro deckt ein breites Spektrum von Städtebau bis Architektur, von Szenografie bis hin zum Kuratieren von Ausstellungen ab. Eine enge Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Auftraggebern prägt ihre Projek-te ebenso wie ein intensives Netzwerk aus Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur.

Page 34: phase 10 03/2014

34 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Prof. Tristan Kobler, Holzer Kobler Architekturen

eine bestimmte Aufgabe, einen spezifischen Ort und mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine Lösung zu finden. Dabei ist Ent-werfen für uns ein Prozess des Suchens, Ver-werfens und Definierens – und vor allem ist Entwerfen ein Prozess mit offenem Ende. In diesem Sinne entwickeln wir jede Architektur als eigenständiges Statement. In Schöningen war es uns wichtig, das Gebäude mit der Landschaft zu verzahnen und eine zeichen-hafte Architektur der Gegenwart zu schaffen, die mit den urzeitlichen Exponaten kontras-tiert. In eine Urzeitlandschaft passt eigentlich kein Gebäude, es ist aber essentiell, um uns die Sicht darauf durch die Augen der Früh-menschen überhaupt erst zu ermöglichen.

Worin liegt Ihrer Meinung nach die Stärke des Entwurfs?Bildlich haben wir uns an den Holzwerkzeu-gen und zerschlagenen Knochen orientiert. Die in ihrer Zeit als „High-Tech“ zu verstehen-den Speere stellten uns vor die Aufgabe, ein neues Bild der Fähigkeiten und Verhaltens-weisen des damaligen Menschen zu finden. Dieser Paradigmenwechsel war für uns der Anstoß, eine Architektur ohne Vorbild, ohne Referenz und ohne Bezug zu bekannten kul-turellen Interpretationen aus der damaligen Zeit zu schaffen. Dass uns dies gelungen ist und gleichzeitig ein Landmark für die Umge-bung entstanden ist, darin sehen wir die Stär-ke des Gebäudes.

Charakteristisches Merkmal des Gebäudes ist die spiegelnde Fassade. Welche Idee steckt dahinter?Die Fassade als Spiegel ermöglicht, dass das Gebäude die Farben der umgebenden Natur aufnimmt, reflektiert und bricht. Das Gebäu-de ist eine Camouflage, die die Landschaft hyperrealistisch abstrahiert. Die Form des Baukörpers und die schräg zueinander verlau-fenden Fassadenpaneele sind von Bezügen zur Landschaft definiert.

Was war für Sie die besondere Herausfor de-rung am Bauprozess des Museums „paläon“?Die Realisierung eines solchen Bauwerkes ist ein Balanceakt zwischen dem Einhalten von Normen, eingeschliffenen Vorgehensweisen und dem Aufbrechen von gewohnten Wis-

sensmustern. Wir wollen die Besucher mit der Architektur in ein Thema einführen, das ihnen fremd ist und das viel Vorstellungskraft abverlangt. Das erfordert eine Selbstver-ständlichkeit im Umgang mit der Architektur, aber auch den Mut jenseits der gängigen Standards zu arbeiten. Bauen ist ein komple-xer Prozess im Zusammenspiel von vielen Beteiligten, welche die atmosphärische Wir-kung und die Absicht der Architektur richtig verstehen und verinnerlichen müssen. Unse-re Aufgabe war es, ihnen diese zu vermitteln.

Wie lässt sich dies bei einem komplexen Pro-jekt wie dem paläon umsetzen? Ein Stück wird erst gut, wenn die Akteure ihre Rolle richtig spielen. Zum Erfolg des paläons hat mit Sicherheit beigetragen, dass unsere Konstellation als Planerteam aus Ar-chitekten, Landschaftsarchitekten und Gene-ralplanern von Beginn an bestand. Als Bieter-gemeinschaft konnten wir den Auftrag für uns gewinnen und im Anschluss gemeinsam das Forschungs- und Erlebniszentrum vom Entwurf bis zur Fertigstellung Hand-in-Hand weiterentwickeln und realisieren.

Page 35: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 35

paläon Schöningen

Forschungs- und Erlebniszentrum Schöninger Speere

Fertigstellung 06/ 2013 Bausumme 15 Mio. €

Bauherr Stadt Schöningen

Leistungen pbr AG Generalplanung in ARGE mit Holzer Kobler Architekturen und Topotek 1

Foyer

Bildmaterial und weitere Informationen

www.pbr.de/de/referenzen/m/museen

Page 36: phase 10 03/2014

36 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Kulturzentrum mit neuem Zuschnitt Sanierung des Pavillon am Raschplatz, Hannover

Café Mezzo

Workshop

Die 1975 gegründete Bürgerinitiative Rasch-platz e. V. erstritt sich die Nutzung eines drei Jahre zuvor als Kaufhaus-Provisorium errich-teten Gebäudes. Seitdem ist der Pavillon am Raschplatz ein Zentrum für kulturelle und soziale Angebote, in dem jährlich bis zu 350 Veranstaltungen stattfinden. Er bietet insge-samt sechs verschiedenen Einrichtungen Platz: dem Café Mezzo, der Theaterwerkstatt Hannover GmbH, der Bürgerinitiative Rasch-platz e.V., der Kindertagesstätte „Freche Rübe“ e. V., der Oststadtbibliothek und der Workshop Hannover e. V. Nach einer Nut-zungsdauer von über 40 Jahren, in denen di-verse Umbauten und Nutzungsänderungen innerhalb des Gebäudes erfolgten, bestand vor allem in den Bereichen des Brand-, Schall- und Wärmeschutzes sowie der Gebäudetech-nik und aufgrund von Schadstoffbelastung hoher Sanierungsbedarf.

Das Grundstück zwischen der Einkaufs-straße Lister Meile und dem Hauptbahnhof ist sehr zentral gelegen und bietet eine gute An-bindung an den öffentlichen Verkehr. Städte-baulich hebt sich das teilweise zweigeschos-sige Gebäude mit seinem Flachdach von der umliegenden Bebauung mit drei- bis vierge-schossigen Wohngebäuden und erdgeschos-siger Gewerbenutzung ab. Die grund legende Modernisierung und interne Umstrukturierung des Gebäudes erfolgte, ohne dabei das äuße-re Erscheinungsbild drastisch zu verändern. Die Optik der Schaufensterfassade entlang der Lister Meile ist in Form einer Pfosten-Rie-gel-Konstruktion im Wesentlichen erhalten geblieben. Das schützende Vordach wurde mit

farbigen, vorgehängten Elementen aus Faser-zement verkleidet. Die geschlossenen Fassa-denflächen wurden mit einem nicht brennba-rem Wärmedämmverbundsystem versehen. Das Obergeschoss wurde versiegelt und für eine spätere Sanierung vorbereitet.

Das Erdgeschoss des Pavillons war im Bestand weit verzweigt und unübersichtlich. Nicht zuletzt durch die erforderliche Brand-wand in der Mitte des Gebäudes wurden die Nutzungseinheiten in ihren Flächen und inter-nen Erschließung umstrukturiert und erhiel-ten separate Zugänge. Vom Haupteingang gelangt man über das große Foyer u. a. zum Herzstück des modernisierten Kulturzent-rums: der große Veranstaltungssaal für bis zu 1.275 Personen, um den sich kleinere Säle für bis zu 1.300 weitere Personen anordnen. Durch einen neuen Zuschnitt und eine ver-besserte Akustik bieten sie in Zukunft eine optimierte Nutzbarkeit. Der große Saal erfor-derte den umfangreichsten Eingriff in die bestehende Stahlbetonkonstruktion aus Stüt-zen und Spannbetonbindern und die Gebäu-dekubatur. Die geschlossenen Umfassungs-wände wurden aus Halbfertigteilen erstellt und das Dach bis auf die Oberkante des Obergeschosses angehoben. Auf der neuen, oberflächenfertigen Stahlbetonsohle kann die mehrfach teilbare, mobile Zuschauertribüne je nach Veranstaltung mit Hilfe von Luftkissen verfahren und variabel aufgestellt werden. Eine fest installierte Tribüne auf der Galerie ergänzt das Sitz- bzw. Stehplatzangebot.

Marie FeulerStellv. Projektleitung

Page 37: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 37

Pavillon am Raschplatz, Hannover

Sanierung

Fertigstellung 01/ 2014 Bausumme 12 Mio. €

Bauherr Landeshauptstadt Hannover, FB Gebäudemanagement

Leistungen pbr AG Gesamtplanung

B

C

D

E

E

FF

G

H

I

A A

Grundriss

Theaterwerkstatt

WC

Foyer

Café Mezzo

Bürgerinitiative

Säle

Kindertagesstätte

Bibliothek

Workshop

Layoutplanung

Café Mezzo Stadtbibliothek

Veranstaltungssaal

Bildmaterial und weitere Informationen

www.pbr.de/de/referenzen/k/kulturbauten

A

B

C

D

E

F

G

H

I

A

B

C

D

E

F

G

H

I

Page 38: phase 10 03/2014

38 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Erich Kästner-Grundschule, Leipzig Neubau einer Schule mit Hort und Sporthalle

Das Herzstück der Grundschule ist die zent-rale Eingangshalle, in die eine freistehende Raumskulptur eingestellt ist. Diese Skulptur beinhaltet die Garderoben und Hausmeister-räume im Erdgeschoss sowie die Bibliothek und den Informatikraum im ersten Ober-geschoss. Somit entsteht im ersten Ober-geschoss eine Art Medieninsel.

Vom Foyer aus erreichen Nutzer über die offene Treppe die beiden oberen Geschosse. Durch runde Fensteröffnungen blickt man von den Galeriegängen des Foyers aus in die Bibliothek und den Informatikraum. Der Me-dienpool wird so zum selbstverständlichen Begleiter der Kinder im Alltag. Die umlaufen-den offenen Galerieebenen laden ein, das Gebäude zu erforschen. Über kreisförmige Oberlichter erhält die Halle eine natürliche Belichtung. Die innere Organisation folgt dem Alter der Kinder. Die Räume für die

Kleinsten sind in den beiden unteren Ge-schossen untergebracht. Die älteren Kinder finden ihre Räumlichkeiten im zweiten Ober-geschoss. Für Hortkinder stehen Räume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss zur Verfügung, so haben sie kurze Wege zum Schulhof. Der Speise- und der Mehrzweck-raum sind zusammenlegbar. Sie orientieren sich zum Schulhof und sind großzügig ver-glast. Die Raumkombination eignet sich für vielfältige Nutzungen wie die tägliche Speise-versorgung und Veranstaltungen, z. B. Musik-aufführungen, Weihnachtsfeiern und Einschu-lungen. Im Innenraum bieten sich viele Spiel- und Kommunikationszonen sowie Rückzugsflächen zum Lernen und Lesen. Prä-gend für den Innenraum sind die niedrigen Fensterbrüstungen, die auch kleineren Kin-dern im Sitzen den Blick in den Grünraum er-möglichen. Durch die räumliche Anbindung

Eingangsbereich mit drehbarem Sonnenschutz Blick von den Galerieebenen in die Eingangshalle

von Schule und Hort sowie den gemeinsa-men Haupteingang können die Räume flexi-bel genutzt werden.

An das eingeschossige Hortgebäude schließt sich die Sporthalle an. Der Zugang zur Sporthalle erfolgt über eine Galerie mit Blick auf die 2 m tiefer liegende Sportfläche. Die Umkleiden befinden sich im Souterrain, darüber sind die Haustechnikräume für Sport-halle und Schule angeordnet. Nach Westen öffnet sich die Sporthalle mit einer großzügi-gen Verglasung zum Schulhof und lässt viel-fältige Aus- und Einblicke zu.

Zu den großen Vorteilen der Passivhaus-Bauweise gehören der ausgesprochene Nut-zerkomfort, Energieersparnisse und die gute ökologische Qualität. Energieersparnisse stel-len sich z. B. ein, weil die in den Gebäuden vorhandenen passiven Wärmequellen, wie z. B. Erwärmung durch Sonneneinstrahlung

Fortsetzung von Seite 10

Page 39: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 39

Klassenraum

Zugang zur Sporthalle

Erich Kästner-Grundschule, Leipzig

Neubau, Wettbewerb 2009, 1. Preis

Fertigstellung 07 / 2013 Bausumme 14,1 Mio. €

Bauherr Stadt Leipzig

Leistungen pbr AG Gesamtplanung

und Geräteabwärme, zur Beheizung der Schule und der Sporthalle mitverwendet werden. Mit Hilfe eines hocheffizienten Rota-tionswärmetauschers überträgt die Abluft ihre Wärme zu 80 % an die Zuluft. Damit die gewonnene Wärme nicht entweicht, ist der gesamte Baukörper luftdicht abgeschlossen. Die besondere Kompaktheit des Neubaus, das Eingraben der Sporthalle, die Ausführung in Stahlbeton und die Sorgfalt in der Umset-zung der bauphysikalischen Anforderungen führen zu der geforderten Luftdichtheit. Im Sommer kann die Bauweise zur Kühlung genutzt werden. So ist der im Lüftungsgerät integrierte Kühler an ein Erdsondenfeld ange-schlossen, das unterhalb des Sportplatzes realisiert wurde.

Evelyn Wendt-SalmhoferProjektleiterin

Page 40: phase 10 03/2014

40 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Projekte im Überblick

Sportliche Leistungen, Hochzeiten und Kino Die Schwimmoper Wuppertal als Veranstaltungsort

Drei Jahre nach ihrer aufwändigen Sanierung erfreut sich die denk-malgeschützte Schwimmoper Wuppertal nicht nur bei Freizeit- und Profischwimmern reger Nutzung. Darüber hinaus ist das im Stadtteil Elberfeld gelegene Bad auch als Veranstaltungsort für Abend-, Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen wie Silvesterfeiern und Disco bekannt. Auch Hochzeitsfeiern haben hier schon statt gefunden. Als Filmtheater wurde das Bad ebenfalls bereits genutzt: Das 1LIVE Sek-torkino zeigte im Sommer 2013 auf einer im Wasser stehenden 20 x 13 m großen Leinwand sowohl Actionstreifen als auch Komödien. An-lässlich der Oscar-Nominierung des Films „Pina – tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ über die Wuppertaler Tanzchoreo grafin Pina Bausch wurde die Verleihung der Academy Awards 2012 live übertragen. Für die Oscar -Party wurde die Schwimmoper in einen Ballsaal verwan-delt und der rote Teppich ausgerollt.

Bei Sportveranstaltungen können 1.600 Zuschauer auf den beiden Tribünenflügeln des Wettkampfbades mitfiebern. So auch bei den seit 2010 jährlich ausgetragenen Deutschen Kurzbahnmeisterschaften, bei denen unter anderem Weltmeister Paul Biedermann mit von der Partie war. Besondere sportliche Leistungen werden jedoch nicht nur im, sondern auch über dem Wasser gezeigt: Für das Finale des inter-nationalen Boulder-Teamwettkampfes, zu deutsch etwa Felsen- Klettern, errichteten die Veranstalter 7 m hohe Kletterwände über dem Schwimmbecken, die auf einem Ponton schwammen.

Ihren Namen erhielt die Schwimmoper in den 1950er Jahren auf-grund der eleganten Anmutung des Baukörpers mit seiner schwung-vollen Linienführung. Die großen Glasflächen mögen an die prunk-volle Architektur und hohe Repräsentationskraft von Operngebäuden erinnert haben. Die Baustruktur ist im Rahmen der Sanierung auf Grundlage der Architekturplanung durch die pbr AG weitgehend erhal-ten geblieben. Lediglich der Eingangsbereich wurde durch einen neuen Baukörper ersetzt.

Leistungen pbr

Architektur

Auffrischung für die Cliner Quelle Neubau und Erweiterung eines Kurzentrums

Das Sole-Hallenbad Cliner Quelle im Kurzentrum von Carolinensiel ist saniert und erweitert worden. Am 3. Oktober 2013 wurde das Bad offiziell eröffnet. Aufgrund seines Solebads überwiegend von Kurgäs-ten genutzt, verfügt es nach der umfassenden Sanierung und Um-baumaßnahme über eine großzügige Badlandschaft, die sowohl sportlich Ambitionierte als auch Erholungssuchende anspricht. Für die Baumaßnahmen übernahm die pbr AG die Gesamtplanung.

Der Eingangsbereich des Kurzentrums wurde neu konzipiert. Besu-cher erhalten nun vom Uferweg an der Harle Zugang zum Gebäude. Die Solehalle wurde am Standort des Vorgängerbaus neu errichtet. Bereits von außen präsentieren sich dem Besucher die Solewasser-flächen durch die Glasfassade. Durch den zentralen Innenhof wird das Foyer zu einem lichtdurchfluteten Raum, der Platz für Veranstaltungen und zum Verweilen bietet. Von hier aus können alle Einrichtungen des Bades erschlossen werden. Die Solehalle umfasst ein Kinder- und ein Schwimmerbecken. Das vorhandene Süßwasserspaßbecken wurde aufwändig saniert.

Im Außenbereich befindet sich in einem geschützten Innenhof ein weiteres Solebecken mit Sprudelliegen und einem Sonnendeck. Da-rüber hinaus bietet das Bad einen Gastronomiebereich, der über Holz-terrassen an den Innenhof anschließt. Die großzügige Solewasser-landschaft zeichnet sich durch Variabilität aus. So wurde das große Becken mit einem Hubboden versehen und kann sowohl als Schwim-merbecken wie auch als Therapiebecken mit verschiedenen Wasser-tiefen genutzt werden. Unterwasserscheinwerfer und farbige LED-Lichter illuminieren die Becken.

Leistungen pbr

Gesamtplanung

Page 41: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 41

Retrospektive Technische Ausrüstung für die Messe Berlin

Von 1992 bis 1999 wurden die Messehallen Süd der Messe Berlin erweitert. In zwei Bauabschnitten entstanden sieben neue Ausstel-lungshallen mit einer Nutzfläche von 160.000 m². Die pbr AG hat die Planung der technischen Gebäu deausrüstung für die Neubauten erstellt. Der architektonische Entwurf stammt vom 2007 verstorbenen Oswald Mathias Ungers aus Berlin.

Um eine flexible Nutzung der Ausstellungshallen sicherzustellen, wurden in einem Doppelboden Medienanschlüsse für Trinkwasser, Abwasser, Gas, Telekommunikation und Elektroenergie im Raster von 15 m realisiert. Alle Ausstellungshallen sind mit Teilklimaanlagen zum Heizen und Kühlen ausgerüstet. Für die unteren Ausstellungsebenen waren maschinelle Entrauchungsanlagen erforderlich, um Messe-besucher im Brandfall zu schützen und den Löscheinsatz der Feuer-wehr sicherzustellen. Darüber hinaus sind alle Messehallen mit selbsttätigen Feuerlöschanlagen ausgestattet. Aus den Baumaßnah-men resultierte ein zusätzlicher Wärmebedarf von 40 Megawatt (MW). Um diesen abzudecken, wurden zwei zusätzliche Heißwasserer-zeuger mit einer Leistung von je 20 MW mit besonders emissions-armer Feuerung aufgestellt.

Auch nach über 14 Jahren erfüllen die Messehallen ihre Funktion. Im vergangenen Jahr konnten hier zum Beispiel die 400.000 Besu-cher der Grünen Woche eine kulinarische Entdeckungstour durch die insgesamt 26 Ausstellungshallen starten. Auf der internationalen Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau waren insge-samt 1.600 Aussteller aus rund 60 Ländern vertreten. Weitere be-kannte Messeveranstaltungen sind die Internationale Funkausstel-lung (IFA), die internationale Tourismus-Börse Berlin (ITB) und die Jugendmesse YOU. 2014 feiert die Messe Berlin ihren 100. Geburts-tag an ihrem heutigen Standort im westlichen Teil Charlottenburgs.

Leistungen pbr

Technische Ausrüstung

Reger Betrieb auf neuem Campus Neubau Hochschule Hamm- Lippstadt

Seit dem Wettbewerbsgewinn im August 2010 plant die pbr AG als Generalplaner den Neubau des Campus Hamm für die neu gegrün-dete Hochschule Hamm-Lippstadt. Bis zum Frühjahr 2014 entstehen um die zentrale Campusfläche drei neue hell geklinkerte Gebäude-komplexe im Auftrag des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW, Nie-derlassung Soest. Während die Gebäude H1 und H2 als Solitäre die zentralen Hochschulfunktionen aufnehmen, beheimatet das Gebäu-de H3/H4 als gegliederte Kammstruktur die Labore und Departments.

Bereits im September 2013 nahm die Hochschule die Gebäude H1 und H2 in Betrieb. In H1 sind die Hörsäle, die Mensa und das Cam-pus-Office für die Studierendenberatung untergebracht. Der Haupt-zugang erfolgt über das großzügige Eingangsfoyer, in dem eine offe-ne Treppe die verschiedenen Ebenen miteinander verbindet. In den 9 Hörsälen und zahlreichen Seminarräumen werden zukünftig bis zu 1.150 Studenten gleichzeitig unterrichtet. Die Mensa und das angren-zende Bistro stellen ganztägig beliebte Aufenthaltsorte dar und in den Spitzenzeiten zur Mittagszeit werden ca. 650 Essen serviert.

Ebenfalls gut besucht ist die Bibliothek im Gebäude H2, in der ne-ben Büchern auch digitale Medien in einer ansprechenden Arbeitsat-mosphäre bereit stehen. In die oberen Geschosse sind die zentralen Dienste und die Verwaltung der Hochschule eingezogen. Großer Wert wurde auf Kommunikationsflächen wie Sitznischen und Aufenthalts-bereiche innerhalb des komplexen Raumprogramms gelegt.

Mit Hochdruck wird derzeit an der Fertigstellung des Labor- und Departmentgebäudes H3/H4 und an den Außenanlagen gearbeitet. Ab dem Sommersemester 2014 sollen die voraussichtlich 2.500 Studieren-den den gesamten Campus für Lehre und Forschung nutzen können.

Leistungen pbr

Gesamtplanung LP 1-4Qualitätssicherung für Planung und Realisierung LP 5-9

Page 42: phase 10 03/2014

42 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Projekte im Überblick

Wasser- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau Erweiterung und Sanierung des historischen Bestands

Das Wasser- und Schifffahrtsamt in Kiel-Holtenau sollte saniert und erweitert werden. In einem Realisierungswettbewerb gewann die pbr AG 2009 den ersten Preis und erhielt vom Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR den Auftrag zur Sanierung und Erweiterung des denkmalgeschützten Altbaus aus dem Jahre 1896. Zusätzlich zu den Sanierungsmaßnahmen wurde ein Neubau errichtet, um bisher verstreut untergebrachte Funktionen der Verwaltung zusammenzu-fassen.

Der Entwurf der pbr AG setzt einen städtebaulichen Akzent auf der Schleuseninsel am Nord-Ostsee-Kanal und ordnet den Neubau zu-gleich in das gewachsene städtebauliche Umfeld ein. Die Gleichheit des Fassaden-Materials von Alt- und Neubau bindet den Gebäude-komplex in das Ensemble der Backstein-Bestandsgebäude ein. Der Dünnformat-Klinker mit individuellen Ecksteinen und die komplexe Geometrie der Silhouette des Neubaus stehen dabei in einem gleich-wertigen Kontrast zum Altbau. Die Gebäudeform des Neubaus spielt mit der Assoziation eines Schiffes und lässt maritime Interpretatio-nen zu. Der neue Haupteingang wurde in der Fuge zwischen Alt- und Neubau platziert und betont den Kontrast zwischen historischer Bau-substanz und Erweiterung. Die Glasfassade der Eingangshalle wur-de mit individuell bedruckter Sonnenschutzverglasung ausgeführt. Die Gestaltung der Foyer-Glasfassade wurde über einen Kunst-am-Bau-Wettbewerb ermittelt.

Das Raumprogramm wurde so umgesetzt, dass gesamte Abtei-lungen benachbart auf einer Ebene liegen. Sonderräume wurden zum großen Teil im Altbau untergebracht. Die Besprechungsräume lassen sich miteinander kombinieren. Die denkmalschutzgerechte Sanierung des Altbaus ist noch in der Ausführung.

Leistungen pbr

GesamtplanungBrandschutzkonzept

Energetisch durchleuchtet Studie zur energetischen Sanierung des Stadtmittelpunkts, Castrop-Rauxel

Der Stadtmittelpunkt Castrop-Rauxel ist ein einheitliches architekto-nisches Ensemble bestehend aus dem Rathaus, der Europahalle und der Stadthalle. Es wurde ca. 1970 errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. In der Europahalle finden bis zu 2.800 Gäste Platz. Sie fungiert als Mehrzweckhalle in der u. a. Ballveranstaltungen, Kon-ferenzen und Sportveranstaltungen stattfinden. Die Stadthalle ist hin-ter der Europahalle positioniert und hat ein Fassungsvermögen für bis zu 1.000 Gäste. Sie ermöglicht eine flexible Raumaufteilung durch ver-schiebbare Seitenwände und einen versenkbaren Hallenboden. Zusätz-lich zur Europahalle kann die Stadthalle als Theater genutzt werden.

Die pbr AG wurde beauftragt, ein energetisches Sanierungskon-zept für diesen Stadtmittelpunkt zu erstellen. Zunächst wurden die baulichen und anlagentechnischen Gegebenheiten im Bestand betrachtet. Hierbei wurde festgestellt, dass die raumlufttechnischen Anlagen sowie die Kältemaschinen aufgrund ihres Alters von 30 bis 40 Jahren sanierungsbedürftig sind. Aufbauend auf den Unterlagen des Bauherrn wurden Lösungsansätze entwickelt und Handlungs-empfehlungen formuliert. Für die kältetechnische Versorgung erwies sich ein Konzept zur Deckung der Grundlast über eine im Rathaus in-stallierte Anlage zur Kraft-Wärme-Kälte-Koppelung als besonders wirt-schaftlich. Zur Deckung der Spitzenlast ist ein Eisspeicher vorgesehen.

Leistungen pbr

Energiekonzept

Page 43: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 43

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Braunschweig Neubau eines Institutsgebäudes

Im Rahmen des Neubaus des Zentrums für Adaptronik und Verkehrs-systemtechnik als Erweiterung eines bestehenden Instituts am DLR-Standort Braunschweig übernahm die pbr AG die Planung der Techni-schen Gebäudeausrüstung. Der Neubau bietet Büro- und Labor flächen, Werkstätten, eine Fahrzeughalle, Lager-, Besprechungs- und Technik-räume sowie Sozial- und Sanitärbereiche. Die hier tätigen Automotive- Forscher untersuchen Ansätze für mehr Sicherheit und Effizienz im Straßen- und Schienenverkehr.

Im Baufeld befanden sich ca. 30 Starkstromkabel und ca. 80 Fern-meldekabel, sodass eine Umverlegung in Abstimmung mit der Betriebstechnik notwendig war. Teilweise wurden Kabel vollständig ersetzt, um mögliche Fehlerquellen durch Muffen zu minimieren.

Die Telefonanlage für das gesamte DLR-Gelände befindet sich im Kellergeschoss eines Bestandsgebäudes nahe des Baufelds. Wäh-rend der Bauarbeiten musste die Telefonanlage geschützt werden, um Ausfälle zu vermeiden. Fernmeldekabel der Telefonanlage wur-den aus dem Baufeld in den Bereich des Fußwegs nördlich des Neu-baus in eine Leerrohrtrasse verlegt. Die Arbeiten erforderten die Einhaltung eines festgelegten Zeit- und Terminplans sowie die Abstimmung der Abschaltzeiten mit den verschiedenen Gebäudenut-zern. Für die Abschaltung, das Abklemmen, das Ausbauen, das Neu-verlegen, das Anschließen und das wieder in Betrieb nehmen jedes Kabels bzw. Kabelpaares war ein Zeitfenster fest vorgegeben.

Leistungen pbr

Technische Ausrüstung

Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen Neubau eines Forschungslabors in Magdeburg

Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen ist die einzige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die Demenzerkran-kungen erforscht sowie präventive und therapeutische Ansätze ent-wickelt. Auf dem Campus der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg wurde ein neues Institutsgebäude für das DZNE errichtet. Die pbr AG hat die Architektur und die Techni-sche Ausrüstung geplant.

Die Aufnahme der Fluchten der umgebenden Bebauung führte zu einer einfachen rechteckigen Grundfläche des Neubaus. Ein Material-mix aus verklinkertem Mauerwerk, großen Fensterflächen und farblich akzentuierenden Metallrahmen bestimmt die Anmutung des Gebäudes. Weil die Fensterbänder über Eck laufen, verschmelzen die Fassaden-seiten miteinander und erhöhen die Plastizität des Baukörpers. Der Eingangsbereich wird durch einen Baukörpereinzug klar gezeichnet. Die hier eingesetzte Glasfassade unterstützt diese Geste. Die Mate-rialität und Farbigkeit setzen sich im Innenraum des Foyers fort.

Der fünfgeschossige Bau nimmt die Bereiche experimentelle For-schung und theoretisches Arbeiten sowie verschiedene Kommunika-tions- und Serviceflächen auf. So befinden sich in dem Gebäude auch Konferenzräume, die mit einer mobilen Trennwand flexibel gestaltet werden können. Die beiden Hauptbereiche Humanmedizin und tier-experimentelle Forschung sowie die jeweiligen Untersuchungsräume werden strikt baulich und organisatorisch getrennt. Ein Probanden-betrieb, eine temporäre Tierhaltung mit Käfigspülen, ein The ra pie-bereich, der Betrieb von Großgeräten (MRT, PET-MR), elektrophysiolo-gische Labore sowie Nasslabore S1 und S2 waren zu berück sichtigen.

Leistungen pbr

ArchitekturTechnische Ausrüstung

Page 44: phase 10 03/2014

44 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Projekte im Überblick

Exklusives Wohnen am Grünraum Neubau Stadtpalais Osnabrück

Am Fuße des Westerbergs, im westlichen Stadtbereich Osnabrücks entstehen auf ehemals industriell genutzten Flächen neue hochwer-tige Wohnquartiere. Hierzu gehört auch der Neubau des Stadtpalais Osnabrück am Carl-Hermann-Gosling-Platz, das im Dezember 2013 auf dem Gelände des ehemaligen Busbetriebshofs fertiggestellt wur-de. Die pbr AG hat die Ausführungsplanung für die exklusive Stadt-villa erstellt.

Gestalterisch fügt sich der Neubau mit seinem Erscheinungsbild harmonisch in das städtebauliche Umfeld historischer Gründerzeit-villen ein. Das Stadtpalais gliedert sich in zwei Gebäudeteile und ver-fügt über insgesamt 3.200 m². Jeder der Gebäudeteile besitzt einen eigenen Eingang und neun bzw. zehn Wohneinheiten. Die 19 Eigen-tumswohnungen bieten Größen von 115 bis 244 m². Bei der Umset-zung wurde Augenmerk auf hochwertige Materialien wie Naturstein und Massivholz-Parkett gelegt. Auch die Raumhöhen sind mit 2,8 m großzügig bemessen. Unter dem Gebäude befindet sich eine Tiefga-rage mit 31 Stellplätzen für die Bewohner. Beide Gebäude teile kön-nen mit je einem Aufzug barrierefrei erschlossen werden.

Mit einem Blockheizkraftwerk, dreifach verglasten Fenstern und der Erfüllung aktueller Wärmeschutzstandards ermöglicht der Neu-bau einen wirtschaftlichen und energieeffizienten Betrieb. Die auto-matischen Lüftungsanlagen stellen ein konstantes, angenehmes Raumklima her.

Leistungen pbr

Technische Gebäudeausrüstung/Tragwerksplanung/Infrastruktur LP 1-6Architektur ab LP 5

Institut für Gesteinshüttenkunde in Aachen pbr AG erhält Gesamtplanungsauftrag

Im Rahmen eines europaweiten VOF-Verfahrens hat die pbr AG vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) Nordrhein-Westfalen, Niederlas-sung Aachen, den Auftrag für die Gesamtplanung des Neubaus für das Institut für Gesteinshüttenkunde der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen erhalten. Der BLB NRW realisiert als Bauherr und Vermieter den Neubau im Cluster H des ins-gesamt rund 475.000 m² großen Campus Melaten. Der Institutsbau wird über ca. 5.000 m² Nutzfläche verfügen und verschiedene Funk-tionsbereiche abdecken. Die Fertigstellung des Gebäudes soll bis Dezember 2016 erfolgen.

Der Entwurf der pbr AG sieht eine vertikale Dreiteilung des Bau-körpers vor. Er besteht aus einem Sockelgeschoss, einem gläsernen Zwischengeschoss und einem darüber befindlichen dreigeschossigen Funktionsbereich. Für die Fassaden wurde ein dunkelanthrazitfarbe-ner Klinker ausgewählt, der die monolithische Wirkung des Baukör-pers unterstreicht und mit der Transparenz des Zwischengeschosses kontrastiert. Mit seiner kompakten Kubatur entwickelt der Neubau eine stadträumliche Präsenz und orientiert sich gleichzeitig in seiner Höhe an der Umgebung.

Im Sockelgeschoss befinden sich die schwingungssensiblen Bereiche der analytischen Labore sowie räumlich und schwingungs-technisch getrennt die Werkstätten und die Versuchshalle. Das glä-serne Zwischengeschoss beinhaltet die öffentlichkeitswirksamen und kommunikativen Bereiche des Gebäudes, darunter Seminar- und Be-sprechungsräume, Bibliothek und Institutsverwaltung. Der darüber liegende dreigeschossige Funktionsbereich umfasst Labore, Büros verschiedener Arbeitsgruppen, Lager, Archive und die Technikzentrale. Die kompakte innere Struktur des Gebäudes lässt eine flexible Ver-teilung und Beziehung der verschiedenen Bereiche untereinander zu. So dient das innere Atrium mit seiner natürlichen Belichtung zur Orien-tierung und stellt im Innenbereich immer wieder den Außenbezug her.

Leistungen pbr

Gesamtplanung

Page 45: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 45

Einblicke

Wirtschaftliches Engagement im Ausland pbr Magdeburg erhält Außenwirtschaftspreis

Im Rahmen des 5. Außenwirtschaftstages im Haus des Handwerks in Magdeburg wurde am 11. September 2013 der Außenwirtschafts-preis 2013 verliehen. Der Magdeburger Standort der pbr AG erhielt dabei den 3. Preis. Die Handwerkskammer Magdeburg, die Ingeni-eurkammer Sachsen-Anhalt, die Architektenkammer Sachsen-Anhalt und der Landesverband Großhandel-Außenhandel-Dienstleistungen Sachsen-Anhalt e. V. prämierten besonderes unternehmerisches Engagement auf ausländischen Märkten. Das Hauptaugenmerk lag hierbei auf Unternehmen, die sich europa- oder weltweit langfristig erfolgreich am Markt behaupten. Der Außenwirtschaftspreis berück-sichtigt insbesondere auch die Auswirkungen der außenwirtschaft-lichen Aktivitäten für den heimischen Markt in Sachsen-Anhalt, bei-spielsweise in Form einer positiven Beschäftigungsentwicklung. Der wechselnde thematische Schwerpunkt richtete sich in diesem Jahr auf das Nachbarland Österreich. Geschäftsfeldleiter Dipl.-Ing. Jörg Rasehorn nahm den Preis im Rahmen der Verleihung für die pbr AG entgegen. Zusätzlich erhielt die pbr AG am 19. November 2013 von der Stadt Magdeburg eine Auszeichnung für ihren Erfolg im Außen-handel.

Die pbr-Niederlassung Magdeburg bewarb sich zum Außen-wirtschaftspreis u. a. mit dem Neubau des Innovationscenter der voestalpine Stahl GmbH in Linz. Das im Mai 2010 fertiggestellte inner betriebliche Forschungszentrum für Stahlherstellung ist als zwei-geschossiger Baukörper im Innenhof eines U-förmigen Altbaus ent-wickelt worden. Die Fassadenverkleidung aus Stahl und Glas wurde mit einem innovativen Lack aus der eigenen Entwicklungsabteilung beschichtet. Im Gebäudeinneren gewähren offene Laborbereiche großzügige Einblicke und machen so die Forschungsarbeit erlebbar. Neben der Realisierung des Innovationscenters führte die pbr AG Studien zum Neubau eines Logistikleitstandes und einer Nachrichten-einsatzzentrale für die voestalpine Stahl GmbH durch.

DGNB-Gold für pbr Unternehmenszentrale Vorzertifizierung auf der EXPO REAL 2013 in München

Auf der EXPO REAL 2013, der größten europäischen Immobilienfach-messe, hat die pbr AG im Oktober 2013 das Vorzertifikat in Gold von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) für den Neubau ihrer Unternehmenszentrale erhalten. Der pbr-Neubau ist das erste DGNB-Gold-vorzertifizierte Gebäude in Osnabrück. Als Exper-ten für nachhaltigkeitsorientierte Planung und Green Building steht das Team von a°blue der pbr AG beratend zur Seite.

Im Wissenschaftspark Osnabrück entstand in Universitäts- und Hochschulnähe bis Ende 2013 die neue Unternehmenszentrale der pbr Planungsbüro Rohling AG mit über 200 Arbeitsplätzen. Der inno-vative und nachhaltige Charakter des Neubaus zeigt sich unter ande-rem daran, dass eine Zertifizierung in Gold der DGNB angestrebt wird. Bei dieser Zertifizierung muss in jeder der fünf Hauptkriteriengrup-pen ein Erfüllungsgrad von mehr als 65 % erreicht werden. Dies sind die ökonomische, ökologische, soziokulturelle und funktionale, tech-nische Qualität und Prozessqualität. Somit wird der pbr-Neubau mit der Zertifizierung in Gold nicht nur einzelnen Kriterien, sondern dem gesamten Spektrum der Nachhaltigkeit nach dem DGNB-System gerecht.

Das neue Bürogebäude übertrifft die Anforderungen der Energie-einsparverordnung EnEV um 30 % und bietet somit eine besondere ökonomische Effizienz. Der Stromverbrauch im Gebäude wird u. a. über eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt. Die technischen Anlagen sind so konzipiert, dass Verbrauchsdaten gezielt überwacht und ausgewertet werden. Die damit reduzierten Lebenszykluskosten wirken sich in der Zertifizierung positiv aus. Der gesamte Baukörper bietet funktionale Flexibilität und ein sehr gutes Effizienzverhältnis von Nutzfläche und Bruttogeschossfläche.

Page 46: phase 10 03/2014

46 phase 10 // pbr AG 3/ 2014

Auf Tuchfühlung mit … HamburgInterview mit Alexander Maul, Geschäftsfeldleiter pbr AG Hamburg

Alexander Maul ist seit 2013 Geschäftsfeldleiter bei der pbr AG am Standort Hamburg. Im Interview mit der phase 10 verrät er, mit welchem prominenten Hamburger er sich gern zum Sushi essen verabreden würde und dass es auf einem 825. Ge-burts tag keineswegs leise zuge-hen muss.

Was ist Ihr Lieblingsort in Ham-burg? Und warum?Die Strandperle am Elbstrand. So etwas hat man meiner Ansicht

nach nur in Hamburg. Im Sommer fühlt es sich dort an wie am Strand in Portugal, so entspannt und lässig. Hinter einem liegen am Elbhang die wunderschönen Villen der Elbchaussee, vor sich sieht man den zweitgrößten Hafen Europas mit den großen Container schiffen. Die-se Umgebung macht die Strandperle insgesamt zu einer ausgefalle-nen Location.

Mit wem würden Sie gern mal in Hamburg essen gehen? Und wo?Mit einem echten Hamburger, Karl Lagerfeld. Es ist vielen Leuten gar nicht bewusst, dass er hier geboren ist. In den Colonnaden gibt es ein ausgezeichnetes japanisches Restaurant, das Matsumi, dort würden wir hingehen.

Was würden Sie als Regierender Bürgermeister in Hamburg verändern?Ich würde mehr Geld für Kunst im öffentlichen Raum investieren, zum Beispiel für Skulpturen oder Plastiken.

Welches Gebäude in Hamburg hätten Sie gerne geplant?Das Chilehaus. Es ist ein zehnstöckiges, 1922 bis 1924 im Stil des Back-stein-Expressionismus erbautes Kontorhaus. Seine markante Gebäu-dekante verfügt über einen äußerst spitzen Fassadenwinkel. Der Archi-tekt Fritz Höger wollte damit ein Gebäude in Form eines Passagierschiffs erschaffen. Die Steine der Klinkerfassade funkeln je nach Wetterlage in einem anderen Licht. Seine imposante Erscheinung wird bei Nacht durch die Außenbeleuchtung unterstrichen.

Welche kulturelle Veranstaltung haben Sie aktuell in Hamburg besucht oder welche würden Sie empfehlen?Der Hafengeburtstag ist immer ein Highlight, mit Feuerwerk, Schiffs-taufen und Schlepperballet. 2014 wird der Hamburger Hafen stolze 825 Jahre alt. Ein tolles Event im Juli sind die Harley-Days rund um die Großmarkthalle. Es ist einfach beeindruckend zu sehen, wie nach dem Motorrad-Gottesdienst am Hamburger Michel ein 20 km langer Konvoi mit 50.000 Bikes aus der Stadt herausfährt.

Welcher Song eines Hamburger Interpreten charakterisiert das Ham-burger pbr-Team am besten?Jan Delay mit „Klar“. Der bringt es mit dem Refrain „wir machen das klar, wir machen das klar“ auf den Punkt. Ein Song zum Anpacken.

Welche Projekte betreut der pbr-Standort Hamburg aktuell?Unter anderem ein Schulungszentrum für Jungheinrich und diverse Schul-Projekte, das Schwimmbad Bad Oldesloe und bei 185 Wohnun-gen planen wir die Haustechnik.

In einem Wort – Was ist Hamburg für Sie?Zukunftsweisend – besonders auch im Bereich Stadtentwicklung, wie man an der wachsenden HafenCity sieht.

Fast wie in Portugal: Die Strandperle im Sommer

Page 47: phase 10 03/2014

phase 10 // pbr AG 3 / 2014 47

Forum

Der Kostendruck führt auch in kommunalen Bauten immer häufiger zum Einsatz neuartiger, sparsamerer Technologien. Bei der Gebäude-beleuchtung eröffnet die LED-Technologie großes Sparpotenzial. Stefan Herdemann hat auf dem Niedersächsischen Städtetag am 19. und 20. September 2013 zum Thema „LED-Beleuchtung im kommu-nalen Hochbau“ referiert. In der 108. Sitzung des Arbeitskreises der niedersächsischen Stadtbauräte zeichnete er die Entwicklung der

LED-Beleuchtung im kommunalen Hochbau Stefan Herdemann referiert auf Niedersächsischem Städtetag

Herausgeber:

Albert-Einstein-Straße 2 · 49076 Osnabrück

Telefon +49 541 94120 · Telefax +49 541 94123 4 5

E-Mail [email protected] · Internet www.pbr.de

Verantwortlicher im Sinne des Presserechts:

Christoph Bierschenk

Redaktion:

Christoph Bierschenk, Karina Bolte, Guido Fehren, Claudia

Klingbeil, Hermann Kuhl, Hartmut Lückemeyer, Daniel

Waltermann

Kontakt zur Redaktion:

[email protected]

Hinweis Markenrecht:

phase 10 Magazin der pbr AG ist ein eingetragenes

Warenzeichen.

Markeninhaber/in:

pbr Planungsbüro Rohling AG

Architekten und Ingenieure

49078 Osnabrück

Fotos:

Sabine Büttner, www.sabinebuettner.de:

Seite 46

Uwe Brodmann, www.brodmann-fotografie.de:

Seite 4, 43

DGNB, www.dgnb.de:

Seite 45

Forum Castrop-Rauxel, www.forum-cr.de:

Seite 42

Hamburg Marketing GmbH, www.mediaserver-hamburg.de/

Christian Spahrbier:

Seite 4, 46

Handwerkskammer Magdeburg, www.hwk.magdeburg.de:

Seite 45

Marcus Harazim, www.cliner-quelle.de:

Seite 40

Christa Henke, www.christa-henke.de:

Seite 1, 5, 12, 13, 15, 16, 18, 19, 22, 24, 44, 47

Holzer Kobler Architekturen GmbH, www.holzerkobler.ch:

Seite 35

Ulrich Hoppe, www.ulrichhoppe.de:

Seite 42

Helmut Kramer, www.lingen-foto.de:

Seite 4, 14, 17, 20, 21

Olaf Mahlstedt, www.olafmahlstedt.de:

Seite 4, 36, 37, 41

Michael Moser Images, www.michaelmoserimages.de:

Seite 10, 11, 38, 39

Lucas Müller, www.lucas-mueller.com:

Seite 2, 41

Klemens Ortmeyer, www.ortmeyer.de:

Seite 3, 4, 23, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 35, 40, 43

pbr AG, www.pbr.de:

Seite 23, 31, 37, 44

pixelio, www.pixelio.de/Olaf Schneider:

Seite 8, 9

shutterstock, www.shutterstock.com/Fotokvadrat:

Seite 6, 7

Mara Truog, www.maratruog.com:

Seite 34

Konzeption, Layout, Grafik und Satz:

Kuhl|Frenzel Agentur für Kommunikation, Osnabrück

Schrift:

Linotype Univers (diverse Schnitte) von Adrian Frutiger

Papier:

Innen: 115 g/qm ProfiBulk 1.3

Umschlag: 150 g/qm ProfiBulk 1.3

Druck:

Günter Druck, Georgsmarienhütte

Auflage:

3.000 Exemplare

Verteilung an:

Kunden, Freunde und Mitarbeiter

Urheberrecht:

Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge und

Abbildungen sind ur heberrechtlich geschützt. Jede urheber-

rechtswidrige Verwertung ist ohne Zustimmung der Rechte-

inhaber unzulässig. Der Herausgeber übernimmt keine Haf-

tung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben in

diesem Magazin. Namentlich gezeichnete Beiträge geben

die Meinung des Verfassers wieder, nicht unbedingt auch

die der Redaktion.

LED von ihren Anfängen bis zur modernen Anwendung im Hochbau nach und stellte einen Systemvergleich an. Mit seinem Referat stell-te er die Vor- und Nachteile der LED-Beleuchtung heraus, wies auf Qualitätsmerkmale hin und zeigte den Einsatz an Projektbeispielen auf. Auch der Neubau der EmslandArena Lingen wurde vollständig mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet (weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie auf Seite 12).

Page 48: phase 10 03/2014