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„Zuversicht ist angesagt“ AUTOMOTIVE 01·10 ZKZ: 78363; 2,90 Euro Dr. Helmut Becker vom IWK-München sieht Aufwärtstrend für Ostdeutschland Das Auto neu erfinden I Seite 37 Länderübergreifende Zusammenarbeit I Seiten 6 – 7 Aktiver Klimaschutz I Seite 52 Wirtschaftspreis für eine Mittelschule I Seite 65

Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

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Mit Zuversicht – so startet die mitteldeutsche Automobilwirtschaft ins neue Jahr 2010. Als führende Wirtschaftsmagazine Mitteldeutschlands haben der Wirtschaftsspiegel Thüringen und das Wirtschaftsjournal Sachsen in einem Gemeinschaftsprojekt hintergründig die aktuelle Situation der Automobilbranche unter die Lupe genommen.

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„Zuversicht ist angesagt“

AUTOMOTIVE 01·10

ZKZ: 78363; 2,90 Euro

Dr. Helmut Becker vom IWK-München sieht Aufwärtstrend für Ostdeutschland

Das Auto neu erfinden I Seite 37

Länderübergreifende Zusammenarbeit I Seiten 6–7

Aktiver Klimaschutz I Seite 52

Wirtschaftspreis für eineMittelschule I Seite 65

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3Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Vorwort

wirtschaftsjournal.de/id10010301

Vor großen Herausforderungen von Dr. Helmut Becker, Leiter des Instituts für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) in München

„Wenn Du denkst esgeht nicht mehr, kommtirgendwo ein Lichtleinher.“ Diese volkstüm-liche Redensart magvielen an dieser Stellevielleicht etwas fremdund fehl am Platzerscheinen – sie hatnichts desto wenigerihren tieferen Sinn.Gerade dann, wennman sich am Beginn

des Jahres 2010 mit der Zukunft der ostdeutschen Auto-mobilindustrie, ihren Herausforderungen und vor allem mitden Wegen beschäftigt, die aus der viel zitierten „Krise“herausführen. Der Grund: Zuversicht ist angesagt!

Die zurückliegenden achtzehn Monate waren für die deut-sche Wirtschaft mit ihrer hohen Auslandsabhängigkeit dieschwierigsten der Nachkriegszeit. Die schwerste Krise derWeltwirtschaft seit 1929 hat voll durchgeschlagen: Nochnie zuvor in der Nachkriegszeit ist der reale Welthandel bin-nen Jahresfrist um zwei Prozent geschrumpft anstatt zuwachsen. Noch nie zuvor ist reale Nachfrage nach deut-schen Exportgütern quasi über Nacht um über 50 Prozentquasi kollabiert. Und noch nie zuvor seit 1949 ist die Aus-fuhr der deutschen Wirtschaft binnen Jahresfrist um rund15 Prozent geschrumpft, mit der Folge, dass das Wachstumdes Bruttoinlandsproduktes (BIP) um fast fünf Prozent ein-brach. Nur zur Erinnerung: In der bislang schärfsten Rezes-sion in Deutschland 1974 ging das BIP-Wachstum um läp-pische -0,9 Prozent zurück. – Und 2009? Soviel zur histo-rischen Dimension dessen, was die Bundesregierung in2009 zu meistern hatte.

Und auch gemeistert hat! Im Zentrum der Krise standdie Automobilindustrie, die zu über 70 Prozent ihrer Pro-duktion vom Export abhängt. Betroffen vom Einbruch derNachfrage waren nicht nur die Hersteller, an der Spitze erst-mals die Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler, son-dern natürlich auch die Zulieferindustrie, und natürlicheauch jene in Ostdeutschland.

Die ostdeutsche Automobilindustrie ist trotz aller kon-junkturellen Schwierigkeiten bislang mit einem blauen Augedurch die Krise gekommen. Das hängt vor allem mit ihrerStruktur zusammen. Man muss dabei genau zwischen Auto-

mobilherstellern und Zulieferern trennen. Was die eigent-lichen Hersteller betrifft: BMW und Porsche in Leipzig, Opelin Eisenach und Volkswagen in Zwickau-Mosel und Dres-den, so haben insbesondere die Volumenhersteller Volks-wagen und Opel, teilweise auch BMW mit seinem Einser-Modell, stark von der staatlichen wie stattlichen Abwrack-prämie profitiert. Wertschöpfung wie auch Beschäftigungin der ostdeutschen Automobilindustrie wurden so 2009stabilisiert.

Wichtiger für die Zukunft der Automobilindustrie amStandort Ostdeutschland sind aber nicht die eigentlichenAutomobilhersteller selber, sondern die inzwischen breitaufgestellte Zulieferindustrie. Zum einen handelt es sichhierbei vielfach um Tochterunternehmen etablierter west-deutscher Zulieferer, die auf ihren Feldern mit zu den Welt-marktführern zählen. Diese Unternehmen sind in der Regelbei großer internationaler Risikostreuung mit einem aus-kömmlichen Liquiditäts- und Beschäftigungspuffer ausge-stattet, den sie sich mit Fleiß und unternehmerischem Kön-nen in fünfzig Jahren erarbeitetet haben.

Das kann allerdings nicht für das Gros der ostdeutschenZulieferunternehmen gelten, die erst vor zwanzig Jahrennach der Wiedervereinigung den Eintritt in den Automobil-markt gewagt haben. Deren Stärken liegen ganz woanders,und da sind sie in ihren Feldern fast ebenso „Marktführer“.Bei ihnen handelt es sich nämlich um – historisch bedingt– kleinere, Eigentümer geführte Unternehmen mit einemäußerst innovativen Produktportfolio. Ihnen fehlt zwar (vor-erst noch) die finanzielle „Speckschicht“, die ihren Kolle-gen in Westdeutschland über Jahrzehnte anlegen konnten.Dafür verfügen sie aber vielfach über die innovativsten undzukunftsfähigsten Produkte. Frei nach dem Motto: „Werkein Geld hat muss selber denken!“

Vor diesem Hintergrund kann die ostdeutsche Automo-bilindustrie mit berechtigter Zuversicht in die Zukunft schau-en. Zum einen hat sie bewiesen, dass sie im Wettbewerbmithalten kann. Zum anderen liegt der schlimmste Teil derWeltwirtschaftskrise hinter uns. Der Aufschwung läuft –wenn auch auf einer flacheren Trendlinie als vor der Krise.Damit ist eine wichtige Voraussetzung für eine Erholungdes internationalen wie inländischen Automobilmarktesgegeben. Auch wenn das noch kein Grund zur Euphorie ist,so braucht die ostdeutsche Zulieferindustrie an ihren Fähig-keiten und ihrem Können nicht zu zweifeln. Oder andersgewendet: Kapital vergeht, Intelligenz besteht! Es wirdschon!

Zur PersonGeboren am 30.11.43 im Saarland

Ausbildung1965 – 1970Studium der Volks- undBetriebswirtschaftslehre ander Universität Saarbrücken1977Promotion zum Dr. rer. pol.,Universität Mainz

Beruf1970 – 1974Sachverständigenrat zurBegutachtung der gesamtwirt-schaftlichen Entwicklung inder Bundesrepublik Deutsch-land, Wissenschaftlicher Mit-arbeiter1974 – 1996Strategische Konzernplanungbei der BMW AG.Ab 1989 Chefvolkswirt derBMW AG.Leitung der internationalenMarketinggruppe zur Bewer-bung um die D2-Mobilfunkli-zenz,1989.Generalsekretär der Deutsch-Chinesischen Verkehrsprojek-tes (DCV), 1994-1996.Ab 1998Aufbau und Leitung des Insti-tuts für Wirtschaftsanalyseund Kommunikation (IWK)

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4 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

StandpunkteEditorial 3„Glaube an Wachstum“ 22

Ostdeutschland automobil: UnternehmenLänderübergreifende Zusammenarbeit 6-7Mobiler Norden 12-15

Ostdeutschland automobil: TreffpunkteVorgeschmack 16-17Faszination Auto 19Was KMU wirklich brauchen... 20Internationaler Jahreskongress 21

Ostdeutschland automobil: ManagementAuf Eventualitäten einstellen 28

Ostdeutschland automobil: WissenschaftSparen von Anfang an 39Was ist realistisch? 40Berechnete Sicherheit 41

PolitikThüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig:Zukunftsmärkte im Fokus 50100 Tage Regierungskoalition in Sachsen 51

Geld & KapitalAnzeichen des Aufschwungs 55

Unternehmen„Verschworene Mannschaft“:Rekommunalisierung der Thüga AG München 56-57

Menschen„Wir verdrahten die Welt“ 61

Management/BildungFrisch aufpoliert 62Marketingclubs laden ein 68

GesundheitLeistungskurve konstant halten 69

Impressum 70

Aus dem Inhalt

Forschung am Auto-mobil von morgenDiese Herren besiegelten die Gründungdes „Forschungsinstituts für Kompetenzin AutoMobilität" (IKAM): Dr. ReinerHaseloff, Minister für Wirtschaft undArbeit des Landes Sachsen-Anhalt, Rek-tor Prof. Dr. K. E. Pollmann und KanzlerDietmar Niemann von der Otto-von-Gue-ricke-Universität Magdeburg (v.li.n.re.).Foto: Tino Diesterheft, Uni Magdeburg

Seite 37

Investitionen in KöpfeDie Entwicklung und Bindung von Fachkräften steht heute im Mittelpunkt allerUnternehmen, ganz gleich welcher Branche.Foto: Bundesagentur für Arbeit Seite 62-67

Unter StromEin zentrales Thema für Forschung und Entwicklung sowie verschiedene Netzwerkinitia-tiven ist der praktikable Einsatz des strombetriebenen Fahrzeugs wie u. a. die 1. Leit-messe für Elektromobilität Mitte Oktober in München demonstrierte.Foto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH.

Seite 36

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5Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Technologischer Wandel undglobale Präsenz

Interview mit Dr. Claudia Scholta, Projektmanage-rin der Verbundinitiative Automobilzulieferer Sach-sen (AMZ)

Wirtschaftsjournal: Die ostdeutsche Automobilin-dustrie ist trotz konjunktureller Schwierigkeitenmit einem blauen Auge durch die Krise gekommen.Die Hersteller profitierten von der Abwrackprämie.Anders die Zulieferer. Wie begegnen die sächsischenAutomobilzulieferer den aktuellen wirtschaftlichenWidrigkeiten?Dr. Claudia Scholta: Die sächsischen Automobilzuliefe-rer sind der Branchenkrise aktiv begegnet. Die Unterneh-men haben im vergangenen Jahr ihre Vertriebsaktivitätendeutlich verstärkt und damit zahlreiche neue Aufträge erhal-ten. In nicht wenigen Fällen werden diese Aufträge jedocherst bei der Entwicklung einer neuen Fahrzeuggenerationund damit nicht vor 2012 wirksam.

WJ: Wo liegen denn die Stärken der ostdeutschenZulieferer? Können diese, denen ja zum Teil derfinanzielle Speck fehlt, im schärfer werdenden Wett-bewerb überhaupt mithalten?Claudia Scholta: Bei der Bewertung von Trends in derAutomobilindustrie sehen die sächsischen Zulieferer ihreChancen vor allem im Punkt Qualität. Die Unternehmenwissen, dass sie sich hauptsächlich in diesem Aspekt vonpreisgünstigerer Konkurrenz abgrenzen und Wettbewerbs-vorteile erreichen können. Ebenso werden die zunehmen-de Entwicklungsverlagerung auf Zulieferer, die steigendeVariantenvielfalt, die Flexibilität und Effizienz in Produk-tion und Logistik, die Umweltverträglichkeit und die Bedeu-tung neuer Materialien als Tendenzen gesehen, bei denendie Unternehmen Vorteile erzielen können. Die Sachsensind in diesen Feldern gut aufgestellt. Was den „finan-ziellen Speck“ angeht, da sehe ich in der Tat ein Problem.Viele kleine und mittelständische Unternehmen leiden an

einer fehlenden oder dünnen Kapitaldecke. Das ThemaFinanzierung muss deshalb in diesem Jahr ganz

oben auf der Agenda stehen. Es geht vorrangigdarum, mit den Banken neue Finanzierungs-modelle zu entwickeln.

WJ: Worin sehen Sie die zukünftigen Her-ausforderungen sächsischer Zulieferer?Claudia Scholta: Ich sehe die maßgeblichen

Herausforderungen in den nächsten Jahren für die sächsi-sche Automobilzulieferindustrie neben der Sicherung vonKapital in der Globalisierung und im technischen Wandel.Das belegt eine Studie, die die RKW Sachsen GmbH als Pro-jektträger der AMZ in Zusammenarbeit mit der ProfessurFabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz erstellthat. Vor dem Hintergrund zahlreicher technologischer Ver-änderungen im Fahrzeugbau, der aktuellen Wirtschaftssi-tuation und der Notwendigkeit, mit komplexen Leistungeneine bessere Wettbewerbsposition zu sichern, planen 66Prozent der befragten Unternehmen den Aufbau neuer Kom-petenz- und Geschäftsfelder. Priorität hat dabei die Ent-wicklung eigener Produktkompetenz, gefolgt von den Berei-chen Alternative Antriebe, Automatisierung, Leichtbau, Elek-trik/Elektronik, Nischenanwendungen und Technische Tex-tilien. Um für die zukünftigen Anforderungen gerüstet zusein, setzen die Unternehmen auf Personalentwicklung undNetzarbeit. Sie wissen, dass sie für den technologischenWandel und eine globale Präsenz qualifizierte Facharbeiterund Ingenieure brauchen mit der Bereitschaft, ständig hinzuzu lernen. Das gilt nicht nur für den technischen Bereich,sondern ebenso für Fremdsprachen sowie soziale und inter-kulturelle Kompetenz. Netzwerke gewinnen zukünftig vorallem für Forschung und Entwicklung, Einkauf, Vertrieb undPersonal weiter an Bedeutung.

WJ: Welche Unterstützung gibt dabei AMZ?Claudia Scholta: Wir geben beispielsweise Unterstützungbei der Entwicklung von Projekten. Hier besteht bei denUnternehmen eine große Nachfrage. Deshalb ist die Pro-jektentwicklung das Hauptfeld unserer Tätigkeit. Die AMZinitiiert und begleitet Produkt- und Technologieentwick-lungen von der Idee bis zum Serienstart, erschließt mit denFirmen neue Absatzmärkte und kümmert sich strategischum die Personalentwicklung. Seit der Gründung der AMZim Jahr 1999 haben wir mehr als 1015 Unternehmen in265 Technologie- und Kooperationsprojekten mit einemzusätzlichen Umsatz von etwa 2,65 Milliarden Euro zusammen-geführt und damit wesentlich den Wandel der Branchebegleitet.

Gespräch: Wolfgang Baltzer

Dr. Claudia Scholta, Projektmanagerinder Verbundinitiative Automobilzuliefe-rer Sachsen (AMZ)

StichwortDie Renaissance des AutolandesSachsen ist seit einem Jahrzehntuntrennbar mit dem Wirken derAMZ verbunden. Mit ihrer kon-kreten, ergebnisorientierten Pro-jektarbeit besitzt sie eine Vorrei-terrolle im Vergleich zu anderenWirtschaftsclustern über Sachsenhinaus. Die 1999 vom SächsischenStaatsministerium für Wirtschaft,Arbeit und Verkehr ins Lebengerufene und seitdem in Verant-wortung der RKW Sachsen GmbHDienstleistung und Beratung ar-beitende Initiative hat seit ihrerGründung 1015 Unternehmen in265 Technologie- und Koopera-tionsprojekten zusammengeführt.Daraus resultiert ein zusätzlichesUmsatzpotenzial für die sächsi-sche Automobilzulieferindustrievon ca. 2,65 Milliarden Euro, daszum Teil bereits vertraglich unter-setzt ist. 4939 neue Arbeitsplätzesind damit verbunden.

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6 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

LänderübergreifendeZusammenarbeitMichael Lison hat als Projektmanager des„automotive thüringen e. V.“ auch in dessenzehntem Jahr die Interessen seiner Mit-gliedsunternehmen fest im Blick. Gemeinsammit ihnen und der Thüringer Landesregierungunterstützt er den bedeutenden Wirtschafts-zweig der Automobilzulieferindustrie in sei-nem Wachstum und seiner Entwicklung undsorgt dafür, dass Thüringen auch internatio-nal als wichtiger Automobilstandort wahrge-nommen wird.

Wirtschaftsspiegel: Zehn Jahre „automotivethüringen e.V.“. Was ist in den zehn Jahrenerreicht worden, was gibt es im Moment Neuesund wie sehen die Aufgaben für die Zukunftaus? Lison: „Die am 29.08.2000 von neun Unterneh-mern aus Thüringen gegründete Interessengemein-schaft der Automobilzulieferer ist zu einer starkenGemeinschaft von Unternehmern für Unternehmergewachsen. Über einhundert Betriebe erwirtschaf-ten mit ihren über 30.000 Mitarbeitern zirka 4,2Milliarden Euro im Jahr. Damit ist der 'at' das größ-te Industriecluster in Thüringen mit Vernetzungen zuden anderen neuen Bundesländern im ACOD (Auto-motive Cluster Ostdeutschland e. V.) und vielfältigenKooperationen auf nationaler und internationalerEbene. Dadurch ist das Netzwerk in Thüringen derAnsprechpartner in Sachen Zulieferland Thüringengegenüber der Landesregierung, der Politik, der Pres-se und der Öffentlichkeit. Durch diese Kommunika-tionsplattform werden aber auch Kooperationen derUnternehmer initiiert, worauf gerade in der Zeit derAbsatzflaute der Automobilindustrie zurückgegrif-fen wurde. Hierdurch ist es immer wieder gelungen,auf Anfragen der OEM (Original Equipment Manu-facturs) kompetent und umfassend Auskunft zu gebenund Kontakte zu vermitteln bis hin zur Begleitungvon konkreten Projekten. Gerade diese Ausrichtungauf konkrete Projekte wird die weitere Arbeit im 'at'bestimmen. So sind für 2010 über den ACOD zweiAnträge auf Förderung von Wachstumskernen in Thü-ringen beim BMBF (Bundesministerium für Bildungund Forschung) gestellt worden. Hierbei wird einKonzentrieren auf die herausragenden Kompeten-

zen im Freistaat notwendig sein, wie zum BeispielPowertrain und Elektronik“.

Wirtschaftsspiegel: Wie bilanziert die Auto-mobilbranche Thüringens das Jahr 2009 undmit welchen Erwartungen starten Sie in dasJahr 2010?Lison: „Die Konjunkturkrise, die bereits im Spät-sommer 2008 begonnen hatte, war auch für die Zulie-ferindustrie in Thüringen ein dramatisches Beispielfür die gegenseitige Abhängigkeit in der Automo-bilbranche. Der überhitzte Markt, der durch Über-kapazitäten und eklatante Fehleinschätzungen derMärkte durch die Automobilhersteller bedingt war,führte in der Kombination mit der Finanzkrise zueinem Wegbrechen des Absatzes von Kraftfahrzeu-gen und dabei insbesondere bei Nutzfahrzeugen.Der Nutzfahrzeugmarkt ist nach wie vor zusammen-gebrochen, während man bei den PKW in 2010 voneiner Stabilisierung auf niedrigem Niveau ausgehenkann. Die Erwartungen in der Zulieferindustrie sinddaher gedämpft. Es bleibt zunächst abzuwarten,welche Auswirkungen die katastrophalen Bilanzendes Vorjahres auf den Investitionsbedarf der mittel-ständischen Unternehmen haben werden. Wer indieser Situation allein von Banken abhängig ist, wirdsich wahrscheinlich nicht mehr am Markt behaup-ten können.“

Wirtschaftsspiegel: Green-Tech, Innovationsrat,Zukunftsatlas, Unterstützung von Clusterpro-zessen – das sind nur einige der Stichworte wel-che die wirtschaftliche Ausrichtung der neuenLandesregierung beschreiben. Welche Auswir-kung hat dies für Ihre Branche und wie beur-teilen Sie diese neuen Ansätze?Lison: „Auswirkungen auf unsere Branche habenzu allererst neue und verlässliche Aufträge der Auto-mobilindustrie. Daran orientieren sich die Unter-nehmen und wenn diese Aufträge ausbleiben, dannkann sicherlich auch ein Innovationsrat nicht helfen.Diese Initiative ist langfristig orientiert, hilft nichtkurzfristig. Wenn es jedoch darum geht, neue Pro-dukte zu entwickeln, dann nehmen wir gerne jedeUnterstützung dieser Prozesse in Anspruch. Seit Jah-ren stehen Themen wie Leichtbau, Emissionsverrin-

gerungen im feststofflichen Bereich wie auch vonGeräuschen, Verbesserung von Antrieben zur Kraft-stoffminimierung und nicht zuletzt natürlich auchalternative Antriebsarten im Fokus in Thüringen. Der'at' unterstützt diese Aktivitäten unter anderem durchdas Vorantreiben im Rahmen des Projektmanage-ments mit einem OEM. Hier arbeiteten das Wirt-schaftsministerium, die LEG Thüringen und die Thü-ringer Aufbaubank eng zusammen, um die hierfürnotwendigen Thüringer Unternehmen zu identifizie-ren und zu koordinieren. Das heißt, dass wir auchweiterhin sehr gerne mitarbeiten, wenn sich die Lan-desregierung auch weiterhin auf die Zukunftsthe-men ausrichtet. Es muss aber um konkrete und vorallen Dingen umsetzbare Vorhaben gehen. Hierfürgeben Stichworte in aller Regel nur wenig her.“

Wirtschaftsspiegel: Und was erwarten Sie vonder Arbeit der neuen Landesregierung in derneu angelaufenen Legislatur?Lison: „Die Zusammenarbeit mit der Landesregie-rung war auch in den vergangenen Jahren für dieAutomobilzulieferer sehr gut. Ich denke hierbei vorallem an das Engagement beim Aufbau internatio-naler Kontakte – unter Führung des Ministerpräsi-denten a.D. Dieter Althaus – und andie Präsenz bei unseren Veranstal-tungen und den Messen, um dieuns meine Kollegen in den ande-ren Bundesländern oft benei-deten. Der permanente Kon-takt und die Kommunikationmit den Unternehmern mussunseres Erachtens daherauch weithin die Richt-schnur für die Arbeit derLandesregierung sein,wenn wir an die Erfolgeder vergangenen Jahreanknüpfen wollen.Wenn Sie die Dynamikim Wachstum der Zulie-

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ferindustrie in Thüringen mit den übrigen neuen Bundes-ländern vergleichen, wird deutlich, was eine klare Ausrich-tung einer Landesregierung bewirkt, wenn es um Erweite-rungen und Neuansiedlungen geht. Seit den letzten zehnJahren hat sich die Zahl der Unternehmen im Zulieferbe-reich fast verdoppelt mit nunmehr über 500 Unternehmen,48.000 Beschäftigten und 6,8 Milliarden Euro Umsatz. WasForschung und Entwicklung angeht, haben wir die übrigenneuen Bundesländer übertroffen und orientieren uns mitüber 4 Prozent des Umsatzes bereits jetzt schon an denalten Bundesländern. Hier tut auch weiterhin Unterstützungder kleinteiligen und nahezu ausschließlich mittelständi-schen Industrie in Thüringen not.“

Wirtschaftsspiegel: Thüringens WirtschaftsministerMatthias Machnig (SPD) sieht Thüringen künftig als„Land der Elektromobilität“. Gibt es dahin führendbereits erste Ansätze oder Projekte und was kannIhre Branche dazu beitragen, dies zu erreichen?Lison: „Ich kann den Hype, der sich derzeit um die E-Mobi-lity dreht, gut verstehen. Es steht uns jedoch gut an, realis-tisch zu bleiben. Solange wir kein Entwicklungszentrumeines OEM in Thüringen haben, werden auch insoweit ande-re Bundesländer die Nase vorn haben, ohne dass dies ander Qualität der Forschung und Entwicklung hierzulandeliegen würde. Wie bereits kurz erläutert, haben wir in Thü-ringen sämtliche notwendigen Kompetenzen zur Entwick-lung, wie in einem ganz konkreten Projekt erarbeitet wurde,dass – nur nebenbei bemerkt – gerade die Schaffung einessolchen Entwicklungszentrums zum Inhalt hatte. Wir dür-fen aber bei aller Euphorie für diese Antriebsart nicht ver-gessen, dass auch die hierfür benötigten Rohstoffe für denBau der Speichereinheiten ebenfalls endlich sind, soweit essich um die Lithium-Ionen-Technologie handelt. Dennochwerden wir als das 'Zulieferland' natürlich auch ganz vornedabei sein, wenn es um die Entwicklung neuer Produktegeht. Hierfür liegt aber der Fokus nicht nur auf Thüringen,sondern auf überregionalen Kooperationen, um die not-wendigen Geldmittel bereitstellen zu können. 'Land derElektromobilität' ist daher wohl mehr politisch gemeint,Thüringen als Anwender elektromotorisch angetriebenerFahrzeuge, weniger als Standort für Entwicklung und Pro-

duktion elektromobiler Antriebstechniken. Wenn wir hierdie Regierung falsch verstanden haben, so werden wir dieUnterstützung für diese Technologie an den Taten messen.“

Wirtschaftsspiegel: Wie steht es derzeit um denOpelstandort Eisenach, wie bewerten Sie die Zukunfts-chancen des Standortes und welche konkreten Fol-gen hätte eine Schließung des Werkes für die Thü-ringer Automobilbranche?Lison: „Wir arbeiten schon seit Jahren eng mit der OPELEisenach GmbH zusammen. So haben wir bereits 2006 denClusterprozess in Thüringen im Opel-Werk aus der Taufegehoben. Dennoch kann zur Zeit wohl niemand von außendefinitiv die Zukunftschancen beurteilen. Daher beteiligenwir uns auch nicht an irgendwelchen Spekulationen, schongar nicht im Hinblick auf eine Schließung. Zu diesem Themahat man schon genug 'dummes Zeug' lesen können.“

Wirtschaftsspiegel: Wie steht es aus Ihrer Sicht umden mitteldeutschen Clusterprozess Ihrer Branche?An welchen gemeinsamen Projekten wird gearbei-tet, wie charakterisiert sich die Zusammenarbeitmit den benachbarten Bundesländern Sachsen undSachsen-Anhalt? Lison: „Es war für mich als Geschäftsführer in 2004 nichtnur der erste, sondern auch einer der wichtigsten Termine,als ich den Vorstandsvorsitzenden des 'automotive thürin-gen e. V.' Dr.-Ing. Michael Militzer zu einer der Wochenend-Sitzungen des ACOD begleiten durfte. Hier wurde der Grund-stein für eine Zusammenarbeit gelegt, die in der Automo-bilbranche einmalig ist. Dass nach wie vor die Zulieferer-Initiativen aller neuen Bundesländer 'an einem Strang zie-hen', ist ein besonders bemerkenswertes Ergebnis. Nebenimmer zahlreicher werdenden Projekten im Rahmen derKompetenzcluster sind es gerade die Gemeinschaftsständeauf den Messen, die den Erfolg der Zusammenarbeit greif-bar machen. Hier wird das berühmte Zitat von Henry FordI. Wirklichkeit, wie eine solche 'Zusammenarbeit' entstehtund das gegenseitige Vertrauen als Basis dieser Zusammen-arbeit wächst ständig.“ Das Gespräch führte Wirtschaftsspiegel Chefredakteur Daniel Bormke

Kontakt:Michael M. LisonProjektmanager „automotive thüringen e. V.Gewerbegebiet KindelAm Künkelhof 4D-99819 HörselbergTelefon: 036920 72720 Telefax: 036920 [email protected]

wirtschaftsjournal.de/id10010601

Michael M. LisonProjektmanager „automotive thüringen e. V.

Foto: Jens-Ulrich Koch/ddp

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Ostdeutschland automobil

Fest auf mehreren BeinenHarald Bleimeister, Netzwerkmanager automotive BerlinBrandenburg: Hinwendung zu strategischen Themen

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich derzeit die wirt-schaftliche Situation für die Automobilzulieferun-ternehmen in Berlin-Brandenburg dar?.Harald Bleimeister: Sie sind von der Krise nicht so unmittel-bar betroffen gewesen, da ein Großteil von ihnen ihre Kom-petenzen nicht nur auf den Automotive-Bereich ausgerich-tet hat. Generell haben sich die Unternehmen dahin gehendorientiert, neue Geschäftsfelder zu erschließen. Doch auchim Automotive-Bereich selbst können mittlerweile wiederAuftragszuwächse verzeichnet werden.

WJ: Dennoch ist die Situation ja nicht leicht. Mit wel-chen Strategien steuern die Unternehmen dagegen?Bleimeister: Wir spüren, dass sich die Firmen wieder mehrstrategischen Themen annehmen. Sie schauen darauf, wiesie im Bereich Forschung und Entwicklung aufgestellt sind,wie ihre Personalstruktur aussieht, ob Prozesse optimiertwerden können oder ob es Möglichkeiten gibt, neue Märk-te zu erschließen.

WJ: Welche konkrete Unterstützung kann dabei dasNetzwerk automotive BerlinBrandenburg geben?Bleimeister: Ein Mitarbeiter ist in Russland aktiv und küm-mert sich vor allem im Umfeld von VW Kaluga um die Anbah-nung von Kontakten und Kooperationen. Es gibt bereitskonkrete Geschäftsansätze. Das Netzwerk selbst schafftSynergieeffekte, Möglichkeiten für die Zusammenarbeit inder Region und erlaubt auch ein Benchmarking für jedeseinzelne Unternehmen.

Zudem haben wir seit diesem Jahr eine Branchentrans-ferstelle, die zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ver-mittelt. Ein eigens dafür abgestellter Mitarbeiter kümmertsich ausschließlich um die Analyse des konkreten Entwick-lungsbedarfs in den Firmen und trägt daraus resultierendeProjektideen an die Forschungseinrichtungen heran. Umge-dreht schaut er, welche bereits vorhandenen Erkenntnisse,Know-how usw. der Hochschulen in die Wirtschaft gebrachtwerden können.

WJ: Geht dieser Transfer auch über den Automoti-ve-Bereich hinaus?Bleimeister: Dazu unterhalten wir zum Beispiel mit demBrandenburger Kunststoffnetzwerk eine Art strategischeAllianz. Auf regelmäßigen Treffen stimmen wir möglichegemeinsame Projekte und Vorgehensweise zu bestimmtenThemen miteinander ab.

WJ: Welche Forschungs- und Kooperationsthemenstehen derzeit im Vordergrund?Bleimeister: Ein zentrales Thema ist die Elektromobilität.Da wird Berlin-Brandenburg von der Europäischen Unionals Modellregion gefördert. Im Vordergrund stehen dieDurchführung und Auswertung verschiedener integrativer,betreibergestützter Praxisprojekte, um insbesondere dieIntegration der Elektromobilität in den Öffentlichen Verkehr,in Tourismus, in Wohnungsdienstleistungen und in der City-Logistik zu erproben.

WJ: In jüngster Zeit konnten sie über 20 neue Mit-glieder aufnehmen. Mit welchen Argumenten konn-ten sie besonders überzeugen?Bleimeister: Seit 2010 sind wir der zentrale Veranstal-ter in BB für automobile Messen. So organiseren wir fürdie Brandenburger Unternehmen die Teilnahme auf denACOD-Gemeinschaftsständen auf der IAA, auf dem CAR-Symposium usw. Außerdem können wir über das Tages-geschäft hinaus Informationen zu Themen, welche diezukünftige Ausrichtung betreffen, geben. Nicht zuletztstellen unsere Lobbyarbeit, der Zugang zur Politik, dieNähe zum ACOD und die Werbung an den Hochschulen,um Studierende auf die vielfältigen Karrierechancen in derRegion auch oder gerade bei den kleineren Unternehmenaufmerksam zu machen, einen nachhaltigen Nutzen dar.Das kommt gut an.Gespräch: Claudia Hillmann

Harald Bleimeister, Netzwerkmanagerautomotive BerlinBrandenburg.

Foto: automotive BerlinBrandenburg GbR

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Ostdeutschland automobil

Vor gut zehn Jahren kamen im Harzstädtchen Harz-gerode sieben Herren zusammen, um einen Vereinzu gründen. Ziel des Vereins war die Verbesserungder Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirt-schaft und Generierung von Forschungsaufträgenzur Entwicklung innovativer Technologien. Im glei-chen Jahr schulterten die Treiber des Vereins dieTeilnahme am BMBF-Wettbewerb „Innovative Impul-se für die Region“. Mit Erfolg, denn die Konzeption„M-A-H-REG Automotive“ wurde ausgewählt alseine von 25 weiteren Vorhaben aus insgesamt 444Bewerbungen. Damit begann die Erfolgsgeschich-te MAHREG Automotive.

Zeitig wurde erkannt, dass nur durch eine Konzentrationauf die regionalen Kompetenzen und auf die konkretenAnforderungen der Automobilindustrie zeitnah Erfolge zuerreichen waren. Schon damals wurde mit der Fokussierungvon Projekten auf den Leichtmetallguss der Grundstein fürdas jetzt aktuelle Kompetenzcluster „Aluminium – Legie-

rungsentwicklung und innovative Gießverfahren“ innerhalbdes ACOD gelegt. Basis waren die Erfahrungen im regio-nalen Wachstumskern „AL-CAST“.

Neben den technologiegetriebenen Projekten widmetesich MAHREG Automotive von Anfang an der Personalge-winnung, -qualifizierung für die mittelständisch geprägteAutomobilzulieferindustrie des Bundeslandes. Perspekti-visch wird nicht nur das geringe Eigenkapital, sondern vorallem der Mangel an qualifizierten Fachkräften die Entwick-lungen der hiesigen Unternehmen gefährden.

Als weitere wichtige Aufgabenstellung wurde die Un-terstützung der regionalen Unternehmen bei der Interna-tionalisierung erkannt. Dazu arbeitet(e) die Geschäfts-stelle in europäischen Projekten zusammen, wie z. B.„COMIN-CLUST“ (Strengthen the competitiveness of SME by internationalisation of Businesses on cluster level),„NEAC“ ( Network of European Automotive Competen-ce) und „TIE” (Transfer of Information and Experience).Ziel ist es, „best-practice“-Beispiele innerhalb Europas zuidentifizieren und Kooperationen für die mitwirkenden

Alle an BordNach zehn Jahren erfolgreicher Netzwerkarbeit steuert MAHREG Automotive die Branche in Sachsen-Anhalt auf 2020 zu

Mitarbeiter des Clustermanagementsvon links Uve Jacubke (Projektinge-nieur); Inga Rödel (Projektcontrolling);C.-Friedrich Fahlberg (Clustermanager).

Foto: Mahreg

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Ostdeutschland automobil

Produktausstellung im Rahmen der Veranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt „Macher und Möglichkeiten“am 04.11. 2009. Foto: Mahreg

Unternehmen voran zu treiben. Mittlerweile kann festge-stellt werden, dass MAHREG Automotive seine Vernetzungund seine Aufgabenstellung im deutschen und europäi-schen Vergleich nicht zu scheuen braucht. In seiner erstenTeilnahme an der Internationalen Automobilausstellung2001 in Frankfurt sah MAHREG Automotive die „großeChance, auf das umfangreiche Leistungsspektrum undInnovationspotenzial unserer sachsen-anhaltischen Zulie-ferunternehmen aufmerksam zu machen“. Neben Tech-nologiemessen beteiligt sich MAHREG Automotive für undmit seinen Partnerfirmen an zahlreichen Firmenkontakt-und Berufsbildungsmessen zur Gewinnung neuer Auszu-bildender und hochqualifizierter Fachkräfte. Mit diesenTeilnahmen soll die Aufmerksamkeit der Interessierten aufdie Entwicklungschancen im Mittelstand mit seinen fla-chen Hierarchien und den spannenden, vielseitigen Auf-gabenstellungen gelenkt werden.

Seit 1. Januar 2007 wird MAHREG Automotive, mittler-weile als Cluster bezeichnet, durch das Bundesland Sach-sen-Anhalt gefördert. Zu den mehr als 70 Mitgliedern des

Vereins kommen nun weitere Unternehmen als Partner derClusterinitiative hinzu. Gemeinsam entwickeln sie Projek-te für die Mobilität von morgen. Die heutige Leitlinie fürdie Akteure heißt „Strategie – MAHREG Automotive 2020“.

Zu einem wegweisenden Meilenstein für MAHREG Auto-motive wurden die Ergebnisse der Clusterpotenzialanalyseim Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit desLandes Sachsen-Anhalt. Die unabhängigen AuftragnehmerVDI Technologiezentrum (Düsseldorf) und technopolis (Wien)untersuchten verschiedene Clusterinitiativen. Als wichtig-stes Ergebnis für MAHREG Automotive kann die Empfeh-lung zum Aufbau eines automotivnahen Forschungszen-trums gesehen werden. Ziel dieser Einrichtung sind lang-fristige Kooperationen von Wirtschaft und Wissenschaft. ImOktober 2009 wurde dabei den Partnern IHK und OvGU dieFördermittelbereitstellungszusage übergeben. Dieses sodurch Bund und Land erheblich unterstützte Institut fürKompetenz in AutoMobilität soll Mitte 2010 erste Arbeitenaufnehmen, denn es gilt: Innovationen sind der Schlüsselzum Erfolg.wirtschaftsjournal.de/id10011001

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Der Name automotive-mv steht für ein leistungs-fähiges Netzwerk, welches die gemeinsamen Akti-vitäten des Automobilzulieferindustrie Mecklen-burg-Vorpommerns koordiniert. Hauptziele sind ver-besserte Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit,Förderung von Wissenstransfer, Nutzung von Syn-ergien, Unterstützung von Weiterbildung und Qua-lifizierung sowie die Initiierung von Verbesserungs-und Verbundprojekten.

Ausgezeichnete Standortfaktoren ziehen immer mehr Inves-toren nach Mecklenburg-Vorpommern und motivieren ein-heimische Unternehmer dazu, ihren Automotive Geschäfts-

anteil weiter auszubauen. Hoch qualifizierte und motivier-te Fachkräfte sorgen für Flexibilität, Schnelligkeit und Inno-vation im Produktionsprozess – weltweit konnten sich nam-hafte Kunden in der Automobilbranche davon überzeugenund profitieren von der Qualität und Zuverlässigkeit derZulieferer im Nordosten. Besonders interessant sind die her-vorragende Verkehrsinfrastruktur sowie die Anbindung annord- und osteuropäische Wirtschaftsräume.

Mittlerweile erwirtschaften rund 100 Unternehmen derBranche mit etwa 4500 Mitarbeitern einen Umsatz vonnahezu 1,2 Milliarden Euro. Dazu gehören große interna-tional tätige Konzerne wie auch viele kleine und mittel-ständische Produzenten. Und mittelfristig befindet sich die

Mobiler NordenAutomobilzulieferer in Mecklenburg-Vorpommern: Kompetent – Zuverlässig – Sicher

Höchste Ansprüche an die Qualität –Teilekontrolle beim Aluminiumumform-spezialisten Flamm Precomp GmbH &Co. KG Laage.

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Branche weiter auf Wachstumskurs – Investitionen für mo-dernste Produktionsanlagen, Kommunikations- und Logis-tikstruktur sind geplant.

Das Produktionsspektrum im Lande weist ein techno-logisch sehr anspruchsvolles Profil aus: moderne Klimati-sierungs- und Heizsysteme der Firmen Webasto und Spheros, Airbag-Gasgeneratoren von TRW, innovative Alu-minium-Kaltfließ-Komponenten von Flamm Precomp ausLaage, Präzisionsteile für hydraulische Komponenten undKraftstoffeinspritzsysteme von Hydraulik Nord Parchim sowiehochmoderne Fahrzeuginformationssysteme und intelli-gente Verkehrsüberwachungssysteme von ml&s aus Greifs-wald. Darüber sind ein Reihe von kleinen und mittelstän-dischen Produzenten erfolgreich im Bereich der zerspa-nenden und umformenden Metallverarbeitung, der Kunst-stoff- und Gummiherstellung sowie der Herstellung weite-rer Komponenten für verschiedene Fahrzeugsysteme. Dazuzählen flexible und innovative Netzwerkpartner wie LangMetallwaren in Woldegk, MGT Maschinen- und Gerätebauin Neu Wokern, SD GmbH Klaus Hirsch in Neubrandenburg,Teterower Kunststoffe, Gummifabrik Lubeca u. v. a.

Sicher, Autos sind hier bisher nie in Serie gebaut wor-den, ein Autoland ist Mecklenburg-Vorpommern dennoch,glaubt Dr. Andreas Dikow. Der Ingenieur und promovierte

Betriebswirt ist Werkleiter bei Webasto in Neubrandenburgund Vorstand beim automotive-mv: „Das ist ein leistungs-fähiges und dynamisch wachsendes Automobilzuliefer-netzwerk mit dem Ziel des effizienten Know-how-Transfersund der Entwicklung und Vermarktung von innovativen Pro-dukten und Technologien in der Automobilindustrie.“ Derautomotive-mv e. V. ist sowohl Ansprechpartner für poten-zielle Kunden, Partner und Investoren aber auch Koordina-tor für Forschungs-, Entwicklungs-, Fertigungs- und Liefer-antenkooperationen.

Und das Netzwerk hat einiges vorzuweisen: automoti-ve-mv realisiert in mehrfacher Hinsicht Spitzenleistungen.Zum Beispiel wurde die Webasto AG mit dem Produk-tionswerk Neubrandenburg wiederholt als einer der „Top50 Besten Arbeitgeber Deutschlands“ ausgezeichnet. DieTRW Airbag Systems GmbH mit dem Produktionswerk Laageerhielt mehrere Auszeichnungen für ihr leistungsfähigesintegriertes Managementsystem wie den „European Excel-lence Award“ 2008 in Gold.

Beide Unternehmen sind Best Practice Partner im Netz-werk – der Erfahrungsaustausch mit ihnen ist bei anderenPartnern sehr gefragt.

So produziert die TRW Airbag Systems in Rostock-Laagejährlich über 25 Millionen Gasgeneratoren – die Herzstückefür moderne Airbagsysteme. Das Unternehmen wird dabeidurch kompetente regionale Partner wie die Flamm Precomp Laage und EcoNautic Systems in Dargun unter-stützt. Das Neubrandenburger Webasto-Werk produziertleistungsfähige und effiziente Heizungs- und Klimasystemefür Personenwagen, Nutzfahrzeuge und Spezialanwen-dungen wie z. B. Boote oder Baumaschinen für alle nam-haften Hersteller. Mittlerweile hat sich um das Unterneh-men ein regionaler Lieferanten-Cluster entwickelt, zu denenleistungsfähige Netzwerkpartner wie das UnternehmenLang Metallwarenproduktion Neubrandenburg aus Woldegk oder die Firma SD Klaus Hirsch aus Neubranden-burg gehören.

Diese Beispiele für internationale Spitzenklasse ver-deutlichen eindrucksvoll die Potenziale des Produktions-standortes Mecklenburg-Vorpommern und macht diesenfür Kunden und Investoren gleichermaßen interessant.

Modernes Thermo-Heizgerät für denEinsatz in Reisebussen, hergestellt beider Spheros Europa GmbH in Neubran-denburg.

Komfort auch in der kalten Jahreszeit– Standheizung von der Webasto AGin Neubrandenburg.

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Eine der Aufgaben des Netzwerkes ist es, die Erfah-rungen international etablierter Zulieferer wie TRW undWebasto einzubinden und kleineren Unternehmen beimMarktzugang in der Branche und bei der Erfüllung der spe-zifischen Anforderungen in der Automobilzulieferindustriezu unterstützen. Wesentliche Schwerpunkte sind dabei dasQualitätsmanagement, die effiziente Organisation der Fer-tigungsprozesse und die Unterstützung von Weiterbildungund Qualifizierung bei den Netzwerkpartnern. Hierbei kannsich das Netzwerk auf das Know-how leistungsfähiger Part-ner, wie dem REFA-Landesverband Mecklenburg-Vorpom-mern, stützen.

Der automotive-mv e. V. ist darüber hinaus Mitglied desAutomobilcluster Ostdeutschland (ACOD). Im ACOD wer-den gemeinsam mit anderen 4 Länderinitiativen die über-regionalen Netzwerkaktivitäten in den Neuen Bundeslän-dern organisiert.

Der ACOD wird von den in den Neuen Bundesländernaktiven Autoherstellern BMW, Daimler, Opel, VW und Porsche sowie einer Vielzahl von großen, mittleren und klei-nen Zulieferunternehmen getragen – ein Chance zu An-bahnung von Kooperationen auch für die Lieferanten inMecklenburg-Vorpommern. Auch im September 2009 hatsich der automotive-mv – gemeinsam mit dem ACOD – wieder als leistungsfähiges Netzwerk auf der IAA in Frank-furt präsentiert.

Auch in diesem Jahr wird der automotive-mv e. V. wie-der auf verschiedenen Messen vertreten sein – so beim Lie-ferantentag in Rostock und bei der IAA Nutzfahrzeuge inHannover.

Die Finanzmarktkrise ist auch an den Automobilzulie-ferbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern nicht spurlos vor-über gegangen. Vorausschauendes Krisenmanagement –dazu gehören flexible Arbeitszeitregelungen, die zielge-richtete Anwendung der Kurzarbeiterregelung und Neuge-schäft im Non-Automotive-Bereich – hat dazu geführt, dassdie Stammbelegschaften in den Betrieben weitgehend gehal-ten werden konnten. Denn allen Netzwerkpartnern ist klar:Hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter sind das wich-tigste Kapital für die Herausforderungen der Zukunft – diesgerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden demo-graphischen Entwicklung im Nordosten Deutschlands.

Mecklenburg-Vorpommern wird sich auch weiter zueinem Standort für angewandte Forschungs- und Entwick-lungsvorhaben im Automotive-Bereich entwickeln. Bei-spielhaft seien die Nutzung der Brennstoffzellentechnolo-gie für innovative Bordenergieversorgungskonzepte sowiedie Entwicklung zukunftsweisender Systeme für Lenkungund Fahrwerk der Fahrzeuge von morgen.

Mecklenburg-Vorpommerns Regierung unterstützt dasAnliegen des Automobilzuliefernetzwerkes automotive-mv.Der Wirtschaftsminister Jürgen Seidel verspricht sich eini-ges von der Zusammenarbeit der Zulieferer des Landes.Erwarten doch die Mittelständler aus der Partnerschaft derAutomobilzulieferer Umsatzsteigerungen sowie einen zusätz-lichen Arbeitskräftebedarf in den nächsten Jahren. Für dasstrukturschwache Bundesland Mecklenburg-Vorpommernist dies von herausragender Bedeutung, da traditionellemaritime Industriebranchen leider seit Jahren auf dem Rück-zug sind.

Über das Online-Internetportal www.automotive-mv.deist ein direkter und schneller Kontakt zum Netzwerk und sei-nen Partnern jederzeit gewährleistet. Darüber hinaus findenInteressenten auf dem Portal u. a. Standortinformationen undServicekontakte zu Universitäten, Hochschulen und For-schungseinrichtungen sowie zum Netzwerkmanagement.

Bild links:Automatisierungstechnik auf höchstemNiveau – Fertigung bei der TRW AirbagSystems GmbH Laage.

Bild rechts:Zuverlässigkeit durch moderne Verarbei-tungszentren – hier bei der MLS GmbHin Neubrandenburg.

Bild unten:Innovative Informationssysteme für denEinsatz in Nutzfahrzeugen von der ml&sGmbH Greifswald.

wirtschaftsjournal.de/id10011201

Mehr Informationen unterwww.automotive-mv.de

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Die Hydraulik Nord Fluidtechnik GmbH & Co. KG ist ein Kompetenz- undLeistungszentrum zur Entwicklung und Fertigung von hydraulischen hochpräzi-sen, komplexen Komponenten und Einzelteilen an CNC-Bearbeitungs- und Dreh-zentren sowie CNC-Messmaschinen für das zwei- und dreidimensionale Mes-sen und eine computergestützte Produktionsüberwachung.Die Spheros GmbH sichert höchsten Fahrkomfort für alle klimatischen Bedin-gungen weltweit. Die Kompetenz, Qualität und Flexibilität aus jahrelanger Erfah-rung spiegelt sich in der Produktion wider. Das hat die Spheros GmbH zum füh-renden Entwicklungs- und Systempartner namhafter Bushersteller gemacht, mitdenen zusammen innovative Lösungen für Klimafragen konzipiert werden.Innerhalb des Unternehmens ist die TRW Airbag Systems mit dem Werk inLaage der Sparte Insassenschutzsysteme zugeordnet. Besonders das Herstel-lungsverfahren von pyrotechnischen Treibstoffen und die vollautomatische Mon-tage von Gasgeneratoren zeichnen die Arbeit von TRW Airbag Systems aus.Die Webasto AG hat sich bewusst für Neubrandenburg entschieden. Das tech-nik- und wissenschaftsfreundliche Klima in Mecklenburg-Vorpommern sowiedie traditionsreiche Technologielandschaft fördern die Entwicklung innovativerProdukte. Zu den Zukunftsprojekten des Unternehmens gehören besonders platz-sparende und hochleistungsfähige Pkw-Heizungssysteme.Die Mues Werkzeugbau Gmbh ist ein Spezialist für die Herstellung von Schnitt-,Stanz-, Biege-, Zieh- und Folgeverbundwerkzeugen für die blechverarbeitendeIndustrie. Großen Wert wird auf die Zusammenarbeit mit dem Kunden gelegt –von der Entwicklung über den Prototypenbau, der Herstellung von Erstmuster-teilen bis zur Lieferung von Null-Serienteilen.Mit seinem modernen Maschinenpark für die spanabhebende Fertigung ist dieEcoNautic Systems GmbH ein angesehener Zulieferer. Das umfassende Fer-tigungsangebot von mehr als 200 verschiedenen Produkten aus allen zerspan-baren Werkstoffen wird auf modernsten CNC-Bearbeitungsmaschinen realisiertund durch eigenen Werkzeug- und Vorrichtungsbau ergänzt.Die FLAMM PRECOMP GmbH & Co. KG als Spezialist für hochkomplexe undinnovative Aluminium-Kaltfließpress-Technologie, Zerspannung sowie Blech-umformung ist ein anerkannter Systemlieferant der nationalen und internatio-nalen Automobilindustrie. Auf vernetzten und automatisierten Fertigungsanla-gen mit eigens entwickelten Werkzeugen können Bauteile in hohen Stückzah-len hergestellt werden.Die HADRIAN GmbH & Co. Metall- und Kunststofftechnik KG ist seit1997 in Wolgast tätig. In der 9.000 Quadratmeter großen Produktionshallegehören Programmieren, Schneiden, Stanzen, Rollen und Kanten ebenso zumLeistungsspektrum, wie Schweißen, Schleifen und Strahlen. Hinzu kommen Tätig-keitsbereiche wie Beschichtung und die Endmontage von elektronischen Bau-teilen. Flexibile Fertigungsmöglichkeiten bieten auch CNC-Drehmaschinen, Laser-schneidanlagen und Stanznippelmaschinen.Die Lang Metallwarenproduktion Neubrandenburg GmbH, mit Sitz inWoldegk, stellt genau wie seine Kunden, hohe Ansprüche an die Qualität derProdukte. Um dieses zu gewährleisten, ist die Firma mit modernsten Technolo-gien ausgestattet. Einen Schwerpunkt der vielseitigen Produktpalette bildet dieUmformung von verschiedenen hochwarmfesten Materialien.

Auf Basis des umfassenden Know-hows in der Feinblechverarbeitung, hervor-ragend ausgebildeten Fachleuten und aktivem, marktorientiertem Managementwurde die MGT GmbH zu einem festen Begriff in der Metallverarbeitung. Durchdie ausgeprägte Flexibilität und den hohen Innovationsdrang der Mitarbeiterwerden kundenspezifische Anforderungen mit höchster Kompetenz und Enga-gement ausgeführtDas Unternehmen MLS GmbH in Neubrandenburg wurde 2004 gegründet undhat einen Produktionsfläche von 1.000 Quadratmetern. Die technologischenFertigungsmöglichkeiten des Unternehmens reichen von Walzen und Tiefziehenüber moderne Montagetechniken bis hin zu automatisiertem Schweißen undDichtheitsprüfstationen.Als mittelständisches Unternehmen in der Metallverarbeitung fertigt die SD GmbH seit 1996 Rohrformteile sowie hoch spezialisierte Temperatur-Sen-soren für den Automobilbereich. Die Mitarbeiter der SD GmbH sichern eine hoheund gleichbleibende Qualität der Produkte. Dies ist für das Unternehmen eben-so selbstverständlich, wie die ständige Verbesserung der internen Prozesse.Die 1991 gegründete Torgelower Metallwaren GmbH verfügt, durch umfang-reiche Investitionen in den letzten Jahren, über einen modernen Maschinenpark.Dazu zählen für die Umformtechnik diverse Exzenter- und Hydraulikpressen,spezielle Schweißgeräte für die Bearbeitung von Schweißbaugruppen und zahl-reiche Maschinen für die allgemeine Blechbearbeitung.Das Stammhaus Gummifabrik LUBECA hat seit 1991 seinen Zweitsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Auf rund 2.200 Quadratmetern werden Montage-arbeiten durchgeführt und Gummiformteile auf bis zu 14-Stationen-Rund-läu-fern gefertigt. Laufende Schulungen nach ISO TS 16949 gewährleisten die Qua-litätssicherung der Produkte. Davon profitieren vor allen die Kunden, zu denennamhafte Konzerne zählen.Innerhalb der Lear Corporation, einer der weltweit größten Automobilzulie-ferer ist das Werk in Wismar ein Hersteller von Kleinteilen für Gehäusekompo-nenten, Dichtungen und die Fahrzeugelektronik. Moderne Kunststoffspritzguss-,Stanz- und Montageprozesse kennzeichnen die technologische Kompetenz.Die Teterower Kunststoffe GmbH & Co. KG verfügen über eine Produk-tionsfläche von 4.000 Quadratmetren, welche mit modernster Technik und Anla-gen ausgestattet ist. Die 17 Spritzgussmaschinen in verschiedenen Größenermöglichen das Angebot eines breiten Spektrums. Neben der Fertigung eige-ner Produkte für den Konsum- und Industriebereich bietet das Unternehmenauch das Spritzgießen im Lohnauftrag an.Sakthi Ueckermünde gehört seit 2008 zur Sakthi Automotive Group. ImBereich der Produktentwicklung arbeitet das Unternehmen seit Jahren eng mitden Entwicklungsabteilungen seiner Kunden zusammen. Durch diese frühzeiti-ge Involvierung in Gestaltung, Wertanalyse, QM sowie Machbarkeitsanalysenwerden selbst komplexeste Gussteile fertigungsgerecht und wirtschaftlich pro-duziert.Die ml&s GmbH & Co.KG fertigt als Komplett-Dienstleister komplexe elektro-nische Systeme und Produkte für nationale und internationale Firmen aus demBereich Telekommunikation, regenerative Energie, IT-Technik, Industrie sowieAutomotive. Durch die DGQ ist ml&s nach DIN EN ISO 9001:2000; DIN EN ISO14001 und ISO TS 16949:2002 zertifiziert.

Ausgewählte Netzwerkpartner

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Vorgeschmack AMI gewährt gemeinsam mit AMITEC und AMICOM Einblick in die automobile Welt von morgen

Zum 20. Mal lädt die Auto Mobil International (AMI)nach Leipzig ein. Dieses Jubiläum wie auch die Tat-sache, dass Messen ein Spiegel der Wirtschaft sind,veranlasste das Wirtschaftsjournal sich mit den Orga-nisatoren der AMI – Projektdirektor Matthias Kobersowie VDIK-Präsident Volker Lange – über die Stim-mung in der Branche auszutauschen.

Wirtschaftsjournal: Wodurch zeichnet sich die 20.AMI gegenüber ihren Vorveranstaltungen aus?Matthias Kober: Die 20. AMI wartet mit zahlreichen Neu-heiten auf. An erster Stelle stehen die Modellpremieren undInnovationen der Aussteller. Besonders zu erwähnen sinddabei die vielfältigen Präsentationen zu den Themen Emis-sionsreduzierung und alternative Antriebe. Die erstmalige

Beteiligung von Unternehmen aus der Energiebranche gehtebenfalls in diese Richtung und gibt den Messebesucherneinen Einblick in die Mobilität von morgen. In der einmali-gen Sonderschau „Einblicke in automobile Schatzkammern"präsentieren deutsche und europäische Automobilmuseenin der Glashalle ihre Schmuckstücke aus verschiedenstenEpochen und Sparten.

WJ: Wie ist derzeit der Anmeldestand aus den ein-zelnen Ländern und Ausstellungsbereichen?Kober: Wir erwarten insgesamt 600 Aussteller aus 20 Län-dern auf der AMI 2010. Den flächenmäßig größten Anteilnehmen dabei die Präsentationen der deutschen und inter-nationalen Fahrzeughersteller ein. Besonders erfreulich indiesem Bereich ist die Wiederbeteiligung von BMW. Aber

Matthias Kober, Projektdirektor der AMI

Bild links:Auch 2010 wird die AMI eine Erlebnis-welt rund um das Auto bieten.

Foto: Leipziger Messe GmbH/Rainer Justen

Bild mitte:Faszination und Spaß für jung und altam Stand der Toyota DeutschlandGmbH auf der AMI 2009.

Foto: Leipziger Messe GmbH/Jens Schlüter

VerbundinitiativeAutomobilzulieferer SachsenSaxony AutomotiveSupplier Network

+VON DER IDEE ZUM SOPFROM CONCEPT TO SOP

Projektträger: RKW Sachsen GmbH Dienstleistung und BeratungLead organisation: RKW Sachsen GmbH Service and Consulting

im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehron behalf of the Saxon State Ministry of Economic Affairs, Labour and Transport

Verbundinitiative Automobilzulieferer SachsenRKW Sachsen GmbHDienstleistung und BeratungNiedelassung Chemnitz

Annaberger Straße 240 · 09125 ChemnitzTelefon +49 371 5347-344 Telefax +49 371 5347-294E-Mail [email protected]

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auch bei den Ausstellern von Ersatzteilen und Zubehör sowievon Dienstleistungen rund ums Auto können sich die Mes-sebesucher auf ein breites Angebotssortiment freuen.

WJ: Messen gelten als „Spiegel der Wirtschaft" –Welche Schlußfolgerungen lässt der gegenwärtigeAnmeldestand für die Stimmung in der Automobil-industrie zu?Volker Lange: Ich freue mich, dass sich so viele nationa-le und internationale Hersteller trotz dieser weiterhin äußerstschwierigen Wirtschaftslage wieder für ihren Messeauftrittin Leipzig entschieden haben. Es ist allerdings noch nichtgelungen, alle Marken wiedergewinnen zu können. So habeneinige von ihnen, die bereits auf vielen anderen Messenwie Tokyo, Detroit und auch auf der IAA 2009 fehlten, ihreTeilnahme erst für die AMI 2012 angekündigt.

Schon seit langer Zeit war zwischen den Ausstellern,dem VDIK und der Leipziger Messe darüber diskutiert wor-den, ob zwei Top-Messen wie die Internationale Automo-bil Ausstellung in Frankfurt und die Auto Mobil Internatio-nal in Leipzig in Deutschland im selben Jahr von den Aus-stellern unter Budgetgesichtspunkten wirtschaftlich sinn-voll und vertretbar geleistet werden können. Die Automo-bilkonjunktur hat sich nach dem Jahr der Umweltprämie in2009 zum „Normalzustand" zurück entwickelt und die kri-senhaften Erscheinungen bei einigen Unternehmen nichtbeseitigt. Die Entscheidung, künftig zu einem alternieren-den Rhythmus zwischen IAA und AMI zu kommen, wird vonallen begrüßt. Mit diesem neuen Konzept stehen die Chan-cen gut, dass die AMI langfristig bestehen und expandie-ren kann. Dem gestiegenen Stellenwert der Messe wollendie nationalen und internationalen Hersteller künftig mitnoch attraktiveren Messeauftritten und vielen PremierenRechnung tragen.

WJ: Was können die Besucher von der AMICOMerwarten?Kober: Parallel zur AMI und AMITEC können sich die Mes-sebesucher auf 15.000 Quadratmetern erstmals umfassendüber das gesamte Spektrum an Unterhaltungs-, Kommuni-kations- und Navigationstechnik im Fahrzeug informieren.Von der neuesten Hifi-Anlage über interaktive Naviga-tionslösungen bis hin zu multimedialen TV-Einbindungenwerden dem technikbegeisterten Autofahrer heute keineGrenzen mehr gesetzt.

Gespräch: Claudia Hillmann

Volker Lange, VDIK-Präsident und Sena-tor a. D.

Foto: Leipziger Messe GmbH/Rainer Justen

wirtschaftsjournal.de/id10011601

„Mit diesem neuen Konzept stehen die Chancen gut,

dass die AMI langfristig bestehen und expandieren kann.“

Volker Lange, VDIK-Präsident und Senator a. D.

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Flexibilität – der Schlüssel zum Erfolgvon Dr. Frank Löschmann, Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Sachsen GmbH und Automobilmanufaktur Dresden GmbH

Das Automobilland Sachsen besitzt ein stabiles Fun-dament, das auf Innovation und Know-how beruht.

Mit Volkswagen an der Spitze und weiteren OEMs sowieder gut entwickelten Zulieferindustrie und Dienstleistungs-branchen besitzt der Freistaat Sachsen eine sehr breit auf-gestellte industrielle Struktur im Automobilbau. Auch alsWissenschaftsstandort ist Sachsen fit für die Zukunft. In denUniversitäten, Fachhochschulen und Instituten sowie wei-teren Forschungsinitiativen werden die Know-how Grund-lagen für Produktbereiche aber vor allem für die Ferti-gungstechnologie und Energiesysteme der Zukunft in Part-nerschaft mit der Industrie entwickelt.

Chancen nutzenDie Basis für die Zukunft im Sächsischen Automobilbau seheich persönlich in einer Kombination moderner Fertigungs-stätten, moderner Produkte und in der konsequenten Ver-netzung mit den Forschungs- und Entwicklungs-Kompe-tenzen in Sachsen. Deshalb engagieren wir uns für die immerengere Zusammenarbeit der großen mit den kleinen undmittleren Unternehmen im Automobilbau, der Zulieferin-dustrie, der Dienstleistungs- und Technologiebranche gemein-sam mit den Forschern, um genau diese Chance bei dernoch gegebenen großen Differenzierung zu erhalten.

Gezielte Ausbildung für Know-how orientierteArbeitsplätzeNur die Regionen werden zukünftig noch aktiv im Wettbe-werb teilnehmen, die sich mit Innovationen, die bezahlbar,

d.h. wirtschaftlich hergestellt werden können, herausheben.Die Zukunft in Deutschland wird Know-how orientiertenArbeitsplätzen gehören. Dafür muss etwas getan werden.Eine auf die Anforderungen in den Prozessen der Zukunftorientierte Bildung ist das A und O. Dazu muss bereits in denGrundschulen das Fundament geschaffen werden. Ein brei-tes Bildungsangebot zur spezifischen Potenzialentwicklungjunger Menschen ist notwendig. Ein dafür ausgelegtes staat-liches wie privates Schul-, Berufsausbildungs- und Hoch-schulsystem muss dafür weiterentwickelt werden.

Vernetzung und Prozessgestaltung sind wichtigAuch wir haben ein neues Tempo im Veränderungsprozessvorzulegen. Wir müssen die Fertigungsprozesse weiterent-wickeln und die Optimierung von Fahrzeug- und Motoren-baugruppen vorantreiben. Für die strategisch notwendigeElektrifizierung der Automobile von Morgen sehe ich dazuin Sachsen sehr gute Ansatzpunkte. Die Bündelung der Kom-petenzen im Automobilbau Sachsens in einem Netzwerkmit der Forschung und Entwicklung und allen denkbarenPartnern bis zur Bildung ist dabei ausschlaggebend. Überdas Automobil-Cluster-Sachsen (ACS) und über das Auto-motive Cluster Ostdeutschland (ACOD) arbeiten wir unter-nehmensübergreifend genau an diesen Konzepten.

Gerade jetzt gilt es, weiter konsequent in die Generie-rung und Umsetzung neuer Ideen zu investieren und mitder atemberaubenden Geschwindigkeit der Entwicklungbeispielweise beim Antrieb von Automobilen auch in Zukunftmithalten und davon partizipieren zu können. Wir bei Volks-wagen Sachsen sind darauf vorbereitet.

Dr. Frank Löschmann, Sprecher derGeschäftsführung der Volkswagen Sach-sen GmbH und AutomobilmanufakturDresden GmbH

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wirtschaftsjournal.de/id10011901

Krise und Abwrackprämiekennzeichneten das Auto-jahr 2009. Dank staat-licher Prämienbeschleu-nigung verkaufte die Bran-che im Vorjahr so vieleAutos wie zuletzt 1991.Die Krise konnte vorerstausgebremst werden undes bleibt zu hoffen, dassdie Entwicklung desaktuellen Geschäftsjah-

res besser läuft als prognostiziert. Völlig unabhängig vonVerkaufszahlen bestätigt sich die Autofaszination der Bundes-bürger. So werden Automessen nach wie vor zahlreichbesucht, was auch die Veranstalter im Messezentrum Erfurtbestätigen.

Bereits zum dritten Mal startet vom 5. bis 7. Februar2010 die Automobilmesse Erfurt. In drei Hallen und auf demFreigelände finden die in diesem Jahr anvisierten 30.000Besucher die ganze Welt des Automobils in breit aufgefä-cherten Themenbereichen. Die erwünschte Besucherzahlscheint angesichts der Ergebnisse der beiden Vorjahres-veranstaltungen mit jeweils rund 25.000 Besuchern realis-tisch. „Auf der Automobilmesse Erfurt stellen mit Herstel-lerunterstützung die größten und bekanntesten Marken-händler, Zubehörlieferer und Service-Dienstleister aus Thü-ringen und den angrenzenden Bundesländern ihre Nutz-fahrzeuge und umfangreiche Produktpalette aus. Vom Klein-wagen bis zur Luxuslimousine, vom Gelände- bis zum Sport-wagen, vom Familienfahrzeug bis zum emissionsfreienElektroauto, vom Reifen über Zubehörteile bis zu Fahr-zeugversicherungen oder Finanzierungsangeboten findendie Besucher alles rund ums Auto“, verspricht Dirk Schütz,Projektleiter der SP Veranstaltungs- und Handels GmbH.

Effizientes Instrument für B2B- und B2C-Kommunikation„Die Automobilmesse Erfurt etablierte sich in den letztenzwei Jahren erfolgreich und gibt entscheidende Impulse fürden Saisonstart“, bestätigt auch Johann Fuchsgruber,Geschäftsführer der Messe Erfurt. Inzwischen erfährt dieVeranstaltung eine starke Unterstützung durch die regio-nalen Automobilhändler sowie die Zuliefererindustrie undDienstleister. Gleichzeitig rückt sie auch mehr und mehr indas Interesse der großen Hersteller und Verbände, wie Auto-

motive Thüringen e.V., Landesverband Thüringen des Bundes-verbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes oder ADACFahrsicherheits-Zentrum Thüringen und DEKRA AutomobilGmbH Erfurt. So findet im Rahmen der Automobilmesseauch die jährliche Mitgliederversammlung des Zulieferver-bandes Automotive Thüringen e.V. statt. Für die PS-begeis-terten Autofans wird alles geboten, was Action verspricht.Neueste Fahrzeugmodelle und aktuelle Tuningtrends, aberauch Oldtimer und Classic Cars, Motorsport und spekta-kuläre Shows erwarten die Messebesucher vor Ort.

Erlebnisse und InnovationenBereits zwei Wochen vor der Automobilmesse können dieOldtimerfreunde ihr Hobby im Messezentrum Erfurt ausle-ben. Die OLDTEMA – der größte Oldtimer- und Teile-Marktdes Ostens lockt alljährlich über 300 Anbieter aus Europaund bis zu 13.000 Besucher in die Landeshauptstadt Thü-ringens. „Der Erfolg der OLDTEMA stellte sich kontinuier-lich ein. Heute zählt sie zu den etablierten Veranstaltungenmit großartiger Ausstellerbeteiligung“, berichtet JohannFuchsgruber.

Wer selbst in dieser riesigen Schrauberwerkstatt immernoch nicht das passende Ersatzteil für seinen motorisiertenKlassiker findet, kann es sich vielleicht mittels Rapid-Ver-fahren auf Knopfdruck herstellen lassen. Auch in dieseminnovativen Feld der generativen Fertigungsverfahren istdie Messe Erfurt aktiv. Die Fachmesse Rapid.Tech läuft vom18. bis 19. Mai 2010 bereits in der sechsten Auflage. Gera-de bei Accessoires von Oldtimern können mit Rapid Manu-facturing und Rapid Tooling fehlende Komponenten ergänztwerden. Es gibt Firmen, die sich auf die Produktion serien-naher Prototypenteile und Kleinserien spezialisiert haben.Das beginnt bei der Konstruktion mit modernen 3D-CADSystemen, wobei die CAD-Daten direkt weiterverarbeitetund in Maschinenprogramme zur Bearbeitung umgesetztwerden. Auch Fremddaten sind einlesbar und weiter zu ver-arbeiten. Hierbei werden dem Kunden Lösungsvorschlägeunterbreitet und mit Rapid-Prototyping-Methoden in Funk-tionsmustern umgesetzt. Bevor jedoch Prototypen (RapidPrototyping) oder Kleinserien (Rapid Manufacturing) auf-gelegt werden können, bedarf es passender Werkzeuge. Beidem so genannten Rapid Tooling entstehen Hilfswerkzeu-ge, 3D Formen und Vorrichtungen, die sich dann zum Bei-spiel in der modernen CNC Blechfertigung realisieren las-sen. Auf diese Weise sind auch Einzelstücke für Oldtimer sodetailgetreu wie möglich anzufertigen.

Faszination AutoMessen bleiben auf Beschleunigungskurs

Weitere Informationenwww.automesse-erfurt.dewww.messe-erfurt.dewww.oldtema.dewww.rapidtech.de

Messe Erfurt GmbHGothaer Str. 3499094 Erfurt/Germany Telefon: +49 361 400-0Telefax: +49 361 [email protected] www.messe-erfurt.de

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Ostdeutschland automobil

Was KMU wirklich brauchen...SIT 2010 ermöglicht Zugang zu praxisrelevantem Wissen und effizienter Anbahnung neuer Geschäftskontakte

Die 4. Sächsische Industrie- und TechnologiemesseSIT vom 23. bis 25. Juni 2010 bietet neben der Leis-tungsschau zahlreicher mitteldeutscher Maschinen-und Anlagenbauer, ihrer Dienstleister, Zulieferersowie der begleitenden Forschungseinrichtungeneine einzigartige Kommunikationsplattform.

So wird es am 24.06.2010 erstmals für kleine und mittle-re Unternehmen sowie Handwerksbetriebe der Region die„Industriebörse Chemnitz" geben. Sie stellt gerade kleinenFirmen eine effiziente Möglichkeit zur Anbahnung neuerGeschäftskontakte und zum Aufbau neuer Netzwerke dar.Mit Hilfe der Wirtschaftsförderer der Landkreise Zwickau,Mittelsachsen, des Erzgebirgskreises und natürlich der StadtChemnitz wird die Messe Chemnitz eine qualifizierte Kon-taktvermittlung für diese Unternehmen unterstützen.

Das IT-Anwenderforum widmet sich den Themen „Pro-zesse und IT-Standards", „IT-Sicherheit", „Chance MobileBusiness" sowie „Wissenschaft und IT-Bildung".

Das IT Anwenderforum und die auf IT-Lösungen und Dienst-leistungen spezialisierten Aussteller der SIT 2010 werdengemeinsam auf dem „IT Forum“ platziert werden. Hier findetder Fachbesucher alle Angebote rund um Informationstech-nologien und erfährt darüber hinaus Wissenswertes zu die-sem Komplex in kurzweiligen Diskussionsrunden, die vomWirtschaftsjournal Mitteldeutschland moderiert werden.

Am 24. und 25.06.2010 werden den Fachbesucherntechnologische Neuheiten innerhalb des SIT Ingenieurta-ges und des Forums Automatisierungstechnik erläutert. Hier-bei bürgen die TU Chemnitz und der Westsächsische Bezirks-verein Chemnitz des VDI Sachsen für eine hohe Qualität.Inhaltlich steht die Vorstellung der vier Chemnitzer Inno-Profile-Projekte InnoZug, Auftragschichten, Sensordaten-verarbeitung und PaFaTherm im Mittelpunkt.

Schließlich informiert die erneut parallel zur SIT statt-findende LiMA – Fachmesse & Symposium für Leichtbau imMaschinen- und Anlagenbau - über aktuelle Anwendungenund Trends in diesem Bereich. CH

www.lima-chemnitz.dewww.sit-chemnitz.de

Die neue Fachmesse und Kompetenzplatt-form für Leichtbaulösungen im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland.

23. –25.06.2010 23. –25.06.2010

Fachmesse & Symposium für Leichtbau im Maschinen- und Anlagenbau

Chance nutzen! Jetzt anmelden!

E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

Die exklusive und einmalige Chance 2010 zur Präsentation und Kommunikation für den Maschinen- und Anlagenbau in Mittel-deutschland.

wirtschaftsjournal.de/id10012001

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Page 21: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

Thema:Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Mobilität, Konsumverhalten - globale Trends der Automobilindustrie

Themenmodule:- Zulieferindustrie im Strukturwandel - erfolgreich in die neue Realität- Herausforderung: Liquidität und Know-how sichern- Konsolidierte Märkte - Einkaufsstrategien innerhalb der Automobilindustrie (OEM's und Zulieferer) - Marktpotential Elektromobilität - Ideen und Kooperationen- Zukunft bewegen - Antriebslösungen, Sicherheit, Fahrkomfort- Regionale Automobilcluster - nur gemeinsam sind wir stark- Märkte im Fokus - Automotive-Standorte mit Zukunft

Wachstumsmärkte: BRIC / ASEAN Investition - Produktion - Entwicklung - Einkauf

Marketing vor Ort:Unternehmensbesuche, u. a. VW Sachsen GmbH, regionale Zulieferunternehmen, Engineering-Dienstleister stellen sich vor

Detaillierte Informationen erhalten Sie gerne von: Michael Stopp und Gudrun MenneckeTelefon: 0375 814 2201, eMail: [email protected] + eMail: [email protected]

Branchentag der sächsischen Automobilindustrie

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Page 22: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

22 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10012201

Hiersemann Prozessautomation GmbHTuchschererstraße 4 a, 09116 ChemnitzTel./Fax: 0371 400 40-0/-400E-mail: [email protected]: www.hiersemann-chemnitz.de

FEITEC Gesellschaft für Forschung und Entwicklung innovativer Technik mbHTuchschererstraße 4 a, 09116 ChemnitzTel./Fax: 0371 400 40-800/-840E-mail: [email protected], web: www.feitec.de

„Glaube an Wachstum"Wirtschaftsjournal im Gespräch mit Dietmar Bacher, Geschäftsführer der ACOD GmbH

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich derzeit aus IhrerSicht die wirtschaftliche Situation der ostdeutschenAutomobilzulieferbetriebe dar?Dietmar Bacher: Wir haben hier in Ostdeutschland eineviel geringere Insolvenzrate als im Westen. Mir sind nursechs Fälle bekannt. Aufgrund ihrer Kleinteiligkeit konntendie Betriebe mit Beginn der Krise bei den Automobilher-stellern schneller und flexibler reagieren und somit schnellalternative Geschäftsfelder finden. Schließlich schützte sieauch die geringere Exportabhängigkeit vor existenzbedro-henden Umsatzeinbrüchen. Allerdings werden sie dann auchnicht so schnell am Aufschwung in der Automobilindustriepartizipieren. Trotzdem glaubt die Mehrheit der Unterneh-men an Wachstum. In Zukunft werden wir mehr Wert-schöpfung aus Ostdeutschland bekommen.

WJ: Was macht Sie da so sicher?Bacher: Jüngste Umfragen, deren Ergebnisse in die Grund-lagenstudie des ACOD einflossen, haben ergeben, dass einGroßteil der Unternehmen mehr in Forschung und Entwick-lung investieren möchte. Bereits jetzt arbeiten 51 Prozentder ostdeutschen Zulieferer mit Forschungseinrichtungenund/oder Unternehmen derselben Branche an gemeinsa-men Entwicklungsprojekten. Ebenso wird mehr in die Köpfe,also in das eigene Personal investiert.

WJ: Gibt es darüber hinaus besondere Stärken derhiesigen Unternehmen, die sich nun bezahlt machen?Bacher: In den vergangenen Jahren ist viel auf dem Gebietder Technologieentwicklung erreicht worden. Die Firmenhaben sich etabliert. Nicht zuletzt nehmen die OEMs undandere potenzielle Kunden Ostdeutschland als leistungsfä-higen Automobilzulieferstandort mehr wahr.

WJ: Dennoch ist ja die gegenwärtige Situation fürdie Betriebe nicht leicht. Wie kann ihnen der ACODhelfen?Bacher: Bei speziellen Schwierigkeiten greifen die Län-derinitiativen ein, da sie ja den besten Kontakt zu den jewei-ligen Wirtschaftsfördereinrichtungen haben. Wir als ACOD

kommunizieren die Unterstützungsangebote des Bundesund stellen die zur Verfügung stehenden Arbeitsmarkt-instrumente transparenter dar, damit die Betriebe sie auchwirklich nutzen können. Darüber hinaus organisieren wirVeranstaltungen, die sich den Themen Optimierung vonKosten, Prozessen und der Anbahnung von Kooperationenwidmen.

WJ: Was gab es neben der aktuellen Krisenbewäl-tigung an erfolgreichen Aktionen des Clusters imJahr 2009?Bacher: Während der ACOD im Jahr 2008 noch im Aufbaubegriffen war, ist er 2009 stark vorangekommen. So warenwir auf der Z und der IAA präsent, veranstalteten den 2.ACOD-Kongress sowie ein Logistikforum. Die Aktivitätender Kompetenzcluster sind ebenfalls stark in Fahrt gekom-men. Zudem war die Durchführung der Branchenstudie einErfolg. Nun wissen wir genau, wo wir stehen.

WJ: Und was hat sich der ACOD für 2010 vorge-nommen?Bacher: Wir wollen vor allem die Kompetenzcluster fort-führen. Sie kommen in ihrer Arbeit immer mehr vom Allge-meinen zum Detaillierten. Natürlich werden wir auch wie-der auf Messen wie beispielsweise der IAA präsent sein.

Gespräch: Claudia Hillmann

Dietmar Bacher, Geschäftsführer derACOD GmbH. Foto: ACOD

ACOD-Kompetenzcluster

AluminiumArbeitsorganisationElektrik/ElektronikInterieurLeichtbau/ExterieurLogistikPowertrainProzessgestaltungVirtuelles Engineering

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23Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10012301

In der höheren Liga etabliertCAWI Stanztechnik Schwarzenberg investiert in neue Technik und sichert so seine Erfolgsstrategie

Seit seiner Gründung im Jahre 1995 zählt CAWIStanztechnik zu den erfolgreichen Unternehmen inSachsen. In relativ kurzer Zeit hat es sich zum qua-litativ hochwertigen Zulieferer von Baugruppen fürden Fahrzeugbau entwickelt. Daran konnten auchdie aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen nicht rüt-teln. Geschäftsführer Volkmar Fischer hält sein„Schiff“ auch in schwierigen Zeiten konsequent aufKurs.

„Klar, die heftige Brise, die der Weltwirtschaft seit Mona-ten um die Nase weht, haben auch wir zu spüren bekom-men“, resümiert der Firmenchef. „Im April 2009 war derUmsatz des Unternehmens auf 49 Prozent im Vergleich zumVorjahr eingebrochen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt konntenwir den Umsatz wieder auf 70 Prozent steigern. Das machtmich optimistisch für die Zukunft, auch wenn wir das frü-here hohe Niveau vorläufig noch nicht erreichen werden.“

Fischer hatte von Anfang an auf Investitionen gesetzt,um vor allem den Kunden in der Automobilindustrie immergrößere, komplexere Stanzteile anbieten zu können – eineVoraussetzung für CAWI, um den Weg zum Komponenten-

fertiger erfolgreich einzuschlagen. So wurde 2008 ein nigel-nagelneuer Schweißroboter installiert. Im vergangenen Jahrkamen weitere fünf Roboter hinzu, die CAWI von anderenFirmen übernommen hatte. In den vergangenen Jahren wur-den auch größere Pressen angeschafft.

„Das zahlt sich jetzt aus. Als Komponentenfertiger wol-len wir in einer höheren Liga spielen“, bringt es VolkmarFischer auf den Punkt. „Das ist uns gelungen. Dazu war esnotwendig, unsere Ausrüstung und damit unsere Kapa-zitäten zu erweitern.“

Das Unternehmen aus dem Erzgebirge realisiert zu 80Prozent Aufträge für die Autozulieferindustrie. Dazu zählenbeispielsweise Stanzteile und Baugruppen aus Blech fürAutokarosserien und Bodenteile bis hin zu Teilen für Air-bags. Längst hat sich CAWI auch einen guten Namen alsZulieferer für die Hausgeräteindustrie gemacht.

Geschäftsführer Fischer ist optimistisch, dass sich seinUnternehmen in diesem Jahr weiter stabilisieren wird. Durchdie Investitionen ist es gut aufgestellt und hat sich mehrMöglichkeiten in der Fertigung erarbeitet. Gute Nachrich-ten für die 166 Mitarbeiter und die neun Auzubildenden.

Wolfgang Baltzer

Matthias Hielscher bedient den Schweißroboter.Anlagenfahrer Dietmar Förster an der Stanztechnik. Fotos (2): Wolfgang Baltzer

CAWI Stanztechnik GmbHWildenauer Weg 208340 SchwarzenbergTelefon: 03774 1207-0Telefax: 03774 [email protected]

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24 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Immer mehr Firmen stellen fest, dass das „RapidCooling System“ der Firma RMK GmbH nicht nureffizient und punktgenau kühlen kann, sondern dassdadurch auch Wertzuwächse im sechsstelligen Bereichpro Werkzeug möglich sind.

Das CO2-Kühlsystem wird mittlerweile nicht nur im Spritz-gussbereich eingesetzt, sondern immer mehr im Druck-gussbereich.

Die immer weiter ansteigende Nachfrage nach inte-grierbaren und komplexen Gussteilen ist eine Herausfor-derung an Gießereien. Die hiermit zusammenhängendenQualitätsansprüche – ob Gussteile für die Automobil-Indu-strie oder andere anspruchsvolle Bauteile – stehen den For-derungen nach gleichzeitig reduzierten Gussproduktions-kosten gegenüber. Eines der Hauptprobleme in der Gieße-reitechnik sind Metallanschweißungen (Anhaftungen) undPorosität. Eine der Ursachen bei den Anhaftungen sind zuheiße Formoberflächen. Gerade in Bereichen, wo man schlechtoder gar nicht kühlen kann – z. B. dünne Kerne, Rippen,kleine Einsätze etc. – kommt es zu sogenannten „Hot Spots“im Werkzeug. Bei den Anschweißungen geht der Form-werkstoff mit dem Gießmetall eine chemische Verbindungein. Bei der Entformung entstehen dadurch Ziehstellen undHinterschnitte. Ein weiterer Problembereich bei der Her-stellung von Druckguss-Teilen ist die Porosität (Lunker); sieist eine der häufigsten Ausschußursachen. Neben möglichenUndichtheiten bei geforderter Druckdichtheit, der Beein-trächtigung der Oberflächenqualität von bearbeiteten Flä-chen und deren nachteilige Einflüsse auf die Qualität vonGussteilen bewirken Gasporen sowie schrumpfungsbedingteinnere Hohlräume wie Mikrolunker und Lunker eine Ver-schlechterung der mechanisch-technologischen Eigenschaftender Gusswerkstoffe.

Durch den Einsatz des CO2-Kühlsystems werden in immermehr Werkzeugen obige Probleme beseitigt oder verringert.

Bei der Firma KSM wurde in einer Zweifach-Form einKern eines Nestes das Rapid Cooling System eingebaut. Ineinem Langzeittest konnte deutlich belegt werden, dass andem mit CO2 gekühlten Kern fast keine Anhaftungen zuerkennen waren (Bild 2). Der andere Kern musste oft gerei-nigt werden und wurde auch ausgetauscht (Bild 1).

In einer baden-württembergischen Giesserei konntenbei einem Bauteil für den LKW-Bereich die Ausschussra-ten von weit über 30 Prozent auf nahezu 0 Prozent gesenktwerden. Hier waren Lunkerbildungen das Hauptproblem.

Es wurden dafür nur fünf Edelstahlröhrchen und ein Ther-mofühler eingesetzt. Aktuell werden schon drei Rapid Cooling Systeme eingesetzt. Durch Qualitätsverbesserun-gen, Reduzierung des Ausschusses, Kostenreduzierungdurch das Einschmelzen der Ausschussteile, Stromkostenetc. sind die Kühlsysteme nach nur wenigen Monatenamortisiert worden.

Mit dem Kooperationspartner Heck + Becker GmbH &Co.KG in Dautphe wurde ein Werkzeug (MotorengehäuseBild 4) mit insgesamt 24 Edelstahlröhrchen und 4 Thermo-fühlern versehen. Beim Abgiessen konnte eine deutlichverbesserte Teilequalität erreicht werden. Die zum Teilgroßen Lunker konnten beseitigt oder stark verkleinertwerden. Auch gab es keinerlei Anhaftungen mehr. Aufdem Infrarotbild kann man sehr gut die Temperatur-unterschiede erkennen (Bild 3).

Auf der EUROGUSS 2010 wurde von Heck + Becker das Rapid Cooling System

ausgestellt (Bild 5). Laut Aussage vonHerrn Baumann, Geschäftsführer vonHeck + Becker, war die Resonanzbez. des Kühlsystems riesengroß.Mit der Firma Heck + Becker undderen Vertretung in der USA undKanada hat die Firma RMK auchden Fuß im nordamerikanischenMarkt und wird diesen weiter aus-bauen.

Ein Informationstag fand am15.10.2009 in Sömmerda bei derFirma Modelltechnik GmbH statt.In einer 4-fach Versuchsform wurdeein Nest naturbelassen, ein Nest

DURCH DIE KRISE KAM DERDURCHBRUCH

Dieter Schreiner, KonstruktionsleiterHeck + Becker:Durch diese Kühlung können Geome-trien in einem Werkzeug gekühltwerden, die bis dato nicht machbarwaren. Da bei den Werkzeugennur kleine Bohrungen von ein oder zweiMillimeter Durchmesser benötigtwerden, ist einfach in der Umsetzungund sehr effizient.

Rudolf Müller-Krey:„Der Dienstleistungsbereich, von derKonstruktion bis zur Prozessoptimie-rung, wird in Zukunft weiter wachsen.Durch die Krise werden Einsparpotenzi-ale an Werkzeugen und Anlagen nochtiefer analysiert werden. Genau in die-sem Bereich ist die RMK Group mit sei-nem Team sehr gut aufgestellt.“

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25Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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mit einem Wärmeleitstift, ein Nest mit einer Squeeeinheitsowie ein Nest mit einer CO2-Kühlung ausgestattet. DenKunden konnten sofort nach dem Gießen die Ergebnissepräsentiert werden. Auch hier konnte sich das Rapid Coo-ling System durchsetzen. Man erkennt auf den Röntgen-bildern deutlich die Lunker (Bild 6) ohne CO2. Mit der Küh-lung sind fast alle Lunker beseitigt (Bild 7).

Entscheidende Vorteile:Anders als bei der herkömmlichen Wasserkühlung kommt

das Rapid Cooling System mit sehr feinen Kanälen im Werk-zeug aus. Im Druckgussbereich sowie im Spritzgussbereichwerden standartmäßig 1,0 mm und 2,0 mm Durchmesserin den Werkzeugen verwendet. Diese Sacklöcher enden ca.3 bis 5 mm vor Kavität. Die Innendurchmesser der Edel-stahlröhrchen werden je nach Anwendungsfall ausgesucht,0,4 mm bis 1,05 mm, der Außendurchmesser ist 0,8 mmoder 1,6 mm. Flüssiges CO2 kommt mit der Umgebungs-temperatur und einem Druck von ca. 60 bar aus der Fla-sche, geht über eine Verteilerstation direkt an den Hot Spot.Am Ende des Edelstahlröhrchens verdampft das CO2 ineinem Expansionsraum. Dabei entstehen Temperaturen vonbis zu minus 78°C, die in einem Umkreis von 30 bis 35 mmeine sehr schnelle lokale Abkühlung bewirken. Meistenswird mindestens eine 30 %-ige Kühlzeitreduzierung erreicht.

All diese Vorteile – Qualitätssteigerung, Zeitersparnisund Kostenreduzierung – demonstriert Rudolf Müller-Kreygerne beim Kunden vor Ort. Dieser profitiert generell nichtnur von dem technischen Produkt der RMK GmbH, sondernauch von deren umfassenden Beratungs- und Serviceleis-tungen.

Überzeugte KundenBisher konzentrierten sich die Kunden im Spritzguss

sowie Druckguss im deutschsprachigen Raum. Durch dieZusammenarbeit mit der Fa. Heck + Becker, Dauthpe, imDruckgussbereich und der Firma Global Automotive Part-ners, Landsham, im Spritzgussbereich hat die Fa. RMK kom-petente Partner gefunden, um auch auf dem amerikani-schen Markt tätig zu werden.

Auch in Europa werden Kühlsysteme nicht mehr nur inDeutschland ausgeliefert. Projekte stehen an in Polen, Tsche-chei, Slowakei, Schweiz und Österreich. In Österreich wirdaktuell ein komplettes Spritzgießwerk optimiert. Es sollenmehrere hundert Werkzeuge auf Effizienzsteigerung unter-sucht werden, berichtet begeistert Rudolf Müller-Krey. Die

meisten Kunden sind für die Automobilindustrie tätig. „Volks-wagen und Audi empfehlen mich ihren Zulieferern“, liefertder Firmenchef ein weiteres Indiz für die Leistungsfähigkeitseines Produktes.

Verlässliche PartnerschaftenBesonders gern arbeitet RMK mit Kunden und Partnern

in Ostdeutschland, vor allem in den Hochburgen der Auto-mobilzulieferindustrie Sachsen und Thüringen zusammen.Auch nutzen schon einige Firmen, wie zum Beispiel SteffenSöhner GmbH, die Hugo Stiehl GmbH und die A-Form AGdas Kühlsystem.

Darüber hinaus bringt die RMK GmbH ihr Know-how insächsische Forschungsprojekte ein. Aktuell ist RMK an einemProjekt zur Entwicklung funktionsintegrierter Werkzeug-konzepte mittels energieeffizienter modularer Spritzgieß-technik beteiligt.

Durch ihr Engagement in Sachsen ist die RMK GmbH invielen Projekten ein verlässlicher Partner und Ideengeberder Verbundinitiative Automobilzulieferer (AMZ) gewordenund begleitet deren Aktivitäten als Mitglied im RKW Sach-sen e. V. seit 2005. „Künftig möchte ich auch verstärkt mitdem ACOD zusammenarbeiten“, gibt Müller-Krey einen Aus-blick auf weitere Kooperationsprojekte.

Eine enge und langjährige Zusammenarbeit besteht mitder Hochschule für Technik Rapperswil in der Schweiz.Anhand von vielen Simulationen und Versuchen konnte mitdem Team von Prof. Ehrig das CO2-System verfeinert undweiterentwickelt werden. Auch bietet das IWK eine neu-trale und bauteilspezifische Analyse der thermischen Ver-hältnisse im Spritzgusswerkzeug und die Beurteilung desPotenzials der Optimierung durch die CO2-Kühlung an.

Durch die Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz stehenRMK modernste Kunststoffverarbeitungsmaschinen zur Ver-fügung. Neben der Spritzgusstechnologie kann RMK auchauf das Wissen in der Polyurethanverarbeitung sowie in derExtrusions- und Compountiertechnik zurückgreifen.

Für die Prozessoptimierung und die Festlegung der HotSpots an Werkzeugen ist Thermografie eine große Hilfe.RMK kann mit eigenen Kameras Temperaturunterschiedekleiner 0,05°C feststellen. Zur Unterstützung arbeitet RMKschon viele Jahre mit der Firma Industriethermografie inThüringen zusammen. Die jahrzehntelange Erfahrung die-ser Firma in der Infrarottechnologie kann man in Form derIR-Berichte erkennen.

wirtschaftsjournal.de/id10012401

RMK GmbHKeltenstraße 19456070 KoblenzTelefon: 0261 9222824Telefax: 0261 [email protected]

Zum Unternehmen:

Die RMK Group ist in dreiGeschäftsfeldern tätig:

RMK Projektsteuerung undBeratung- Projektmanagement- Troubleshooting- Qualitätssicherung- Kostenmanagement- Prozessoptimierung- Werkzeuggutachten

RMK Thermografie- Erkennen von Hot Spots in

Werkzeugen und Anlagen- Zerstörungsfreie Bauteil-

temperierungsbewertung

RMK GmbH- Beseitigung von Hot Spots- Qualitätsverbesserung von

Bauteilen- Kühlzeitreduzierungen- Beseitigung von Anhaftungen- Reduzierung oder Beseiti-

gung von Lunkern

Das Unternehmen wurde 2000gegründet und beschäftigt bis zu34 freie hochmotivierte Mitarbei-ter. Der Hauptsitz ist in Koblenz.Eine Vertretung ist in der NäheDeggendorf. Das Unternehmenbetreut seine Kunden weltweit.Kunden sind zu 80 % Automobil-hersteller und deren Zulieferer.Die restlichen 20 % teilen sich dieMedizintechnik, Haushaltswarenund Verpackungsindustrie.

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26 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Optimierung der Produkt-Entwicklungs-Prozesse in Ihrem UnternehmenNetzwerk für Produktentwicklungsprozesse: Vernetzen – Kooperieren – Innovieren

Das Netzwerk für Produktentwicklungsprozesse besteht aus Engineering- und Managementdienstleistern mit langjährigen Erfahrungenund spezifischem Know-how. Das Netzwerk entwickelt und erprobt innovative Methoden in den Prozessen der Produktentwicklung undProduktionsvorbereitung in der Metall- und Elektroindustrie.

Projektmanagement

� Projekte definieren

� Ziele und Ablauf, Software-Instrumente

� Ressourcenplanung, Risiko erkennen

� Netzwerkplanung

� Kostenmonitoring und Erfolg

Varianten- und Teilevielfalt

� Schwachstellen in Teilestämmen

� Dublettenbereinigung

� Clusteranalyse

� Norm- und Kaufteilevielfalt reduzieren

� Fertigungsteilevielfalt reduzieren

� IT-Schnittstellen und IT-Integration

CAD-Anwendungen

� Funktionalitäten moderner CAD-Systeme und

deren Nutzung

� Analyse typischer Konstruktionstechniken

� Bewertung des Produktivitätspotentials

� Aktueller Stand des systematischen und

methodisch korrekten Konstruierens

Change Management/Target Costing

� Szenarien des Change Managements für die

Konstruktion

� Erprobung und Dokumentation

� Retrograde Kalkulation

� Target Profit

� Produktentwicklung mit Kostenvorgabe

Initiative LEAN DESIGN I Netzwerk PEPNet www.leandesign.info

Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.„Investitionen in Ihre Zukunft“

LeadpartnerDC DuvierConsult GmbH Gesellschaft für Beratung,Projektmanagement und Studien mbH, ChemnitzNeefestraße 88, 09116 Chemnitz, Sebastian Süß (Netzwerkmanager)Telefon: 0371 38192-55, Telefax: 0371 38192-22,Email: [email protected], Internet: www.unitconsulting.de

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27Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Fachforum zur neuen Maschinenrichtlinie TÜV SÜD lädt zum Experten-Dialog

Wie können Produkteinkäufer, Anlagenplaner undBetreiber die neue MRL 2006/42/EG erfüllen undderen Anforderungen spezifizieren? Wie lässt sichein durchgängiges und abgestimmtes Sicherheits-konzept von der Konstruktion über die Fertigungbis zur Inbetriebnahme zuverlässig und wirtschaft-lich umsetzen? Antworten gibt das Fachforum.

Obwohl seit 29. Dezember 2009 innerhalb der EuropäischenGemeinschaft die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EGgilt, gibt es in der Praxis vielfach noch Unsicherheit bei derUmsetzung. Umfang und Komplexität der neuen Vorgabeerfordern ein hohes Maß an technischem und juristischemKnow-how. So steht die wesentlich umfangreichere Risi-kobeurteilung nun an die Stelle der bisherigen Gefahren-analyse. Neben möglichen Gefährdungen sind auch die Ein-trittswahrscheinlichkeit von Schäden und die zu erwarten-den Folgen zu berücksichtigen.

Als Bestandteil der CE-Richtlinien ist die Maschinen-richtlinie Voraussetzung für die Zulassung von Maschinen

und Anlagen auf dem europäischen Binnenmarkt. Eine unvoll-ständige oder falsche Umsetzung kann zur Folge haben,dass die Produkte weder angeboten noch betrieben werdendürfen. Thematische Schwerpunkte des Fachforums bildenneben der Risikobeurteilung die nötigen technischen Doku-mentationen und die Integration der Anforderungen in betrieb-liche Abläufe sowie der Bezug zu anderen Richtlinien.

TÜV SÜD-Vorträge auf dem Fachforum:Maschinenrichtlinie 2006/42/EG – Sicherheit in der Anlagentechnik13:15 Uhr Die „neue“ MRL 2006/42/EG (Matthias Herold)13:45 Uhr Von der Gefahrenanalyse bis zur Risikobeurteilung

(Jan Grundmann)14:45 Uhr Schnittstellen der Maschinenrichtlinie

(Gerd Bauerfeind, Matthias Uhlig)15:15 Uhr Anforderungen an die funktionale Sicherheit

(Matthias Liebig)15:45 Uhr Technische Dokumentation (Gert Vogel)16:15 Uhr Podiumsdiskussion mit allen Referenten

Datum und Ort 27. Januar 201013:00-17:00 UhrZwickauer Str. 119 Industriemuseum Chemnitz09112 Chemnitz

Weitere Informationen

TÜV SÜD Industrie ServiceGmbHFürstenstraße 7009130 ChemnitzFrau Katrin SohrTelefon: +49 (0)371 4343–351Telefax: +49 (0)371 4343–[email protected]

wirtschaftsjournal.de/id10012702

wirtschaftsjournal.de/id10012701

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Überzeugende FachkräfteBaden-Württemberger Maschinenbauer siedelt in Brandenburg neue Produktionsstätte für Nockenwellen an

Die Schmidt Maschinenbau GmbH aus Baden-Würt-temberg wird sich in Eberswalde mit einer Pro-duktionsstätte für Nockenwellen ansiedeln. „Ichhabe mir mehrere Standorte angeschaut. Die Ent-scheidung für Eberswalde fiel wegen des hohenFachkräftepotenzials“, erklärte Firmeninhaber Her-bert Schmidt.

Die Produktion soll im Sommer starten. In einem erstenSchritt sollen 25 bis 30 Arbeitsplätze entstehen.

Der Minister für Wirtschaft und Europaangelegenhei-ten, Ralf Christoffers, erklärte: „Die Investition der SchmidtMaschinenbau GmbH belegt einmal mehr die Attraktivitätdes Wirtschaftsstandortes Brandenburg. Diese Ansiedlungstärkt den Automotive-Bereich - eine Branche, die trotz allerkrisenbedingten Schwierigkeiten zu den ganz starken Bran-chen in Brandenburg zählt.“

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Zukunfts-Agentur Brandenburg (ZAB), Prof. Dr. Detlef Stronk, sprachvon einer „guten Nachricht für den Barnim und ganz Bran-

denburg. Ich bin sehr froh, dass uns diese Ansiedlung gemein-sam mit den regionalen Wirtschaftsförderern von der WITOgelungen ist. Diese Investition ist ein Signal des Aufbruchsnach dem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2009.“

Gefragter InvestitionsstandortTrotz der internationalen Wirtschaftskrise hat die Zukunfts-Agentur Brandenburg (ZAB) 2009 eine stabile Entwicklungbei den Ansiedlungen und ein Topergebnis bei Forschungund Entwicklung verzeichnet. Damit fiel das Ergebnis derWirtschaftsfördergesellschaft für das zurückliegende Jahrbesser aus, als Ende 2008 aufgrund der scharfen weltwei-ten Rezession zu befürchten war. Brandenburg als Teil derdeutschen Hauptstadtregion erwies sich auch im Krisenjahrals gefragter Investitionsstandort. Die ZAB hat 2009 ins-gesamt 95 Ansiedlungsprojekte und Betriebsstabilisierun-gen sowie 247 Innovationsvorhaben einschließlich 45 tech-nologieorientierter Existenzgründungen betreut. Damit sind2698 neue und stabilisierte Arbeitsplätze verbunden.

CH

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Page 28: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

28 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Engineering with Passion

Leidenschaft – und der Anspruch, etwas zu bewegen: Das ist es, wasuns antreibt. Die Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr ist mitüber 3.000 Mitarbeitern an Standorten in Europa, Asien, Nord- undSüdamerika einer der führenden Engineering-Partner der Automo-bi l industrie. Mit unserer Expertise in der Elektronik-, Antriebsstrang-und Fahrzeugentwicklung erhalten unsere Kunden aus einer Handintegrierte, serientaugliche Lösungen für das ganze Fahrzeug. Zuunseren Auftraggebern gehören alle namhaften Automobilherstellerund Zulieferer.

Mehr über die IAV erfahren Sie unter www.iav.com oder rufen Sie uns an: +49 371 2373-0IAV GmbH, Kauffahrtei 25, 09120 Chemnitz

Innovationen in Serie

Auf Eventualitäten einstellenRoland Berger Research Unit forscht in Leipzig praxisorientiert im Bereich der Szenarioplanung

In einer globalisierten Welt stehen Unternehmenvermehrt vor der Herausforderung, ihre Planung aufhöhere Volatilitäten und eine steigende Komple-xität ausrichten zu müssen. Die Lösung hierfür lau-tet Szenarioplanung. Die Verbreitung und Weiter-entwicklung dieser Methode ist das Ziel des vonRoland Berger Strategy Consultants gefördertenHHL Center for Scenario Planning, das Anfang Dezem-ber 2009 seine Arbeit an der HandelshochschuleLeipzig aufnahm.

„Mit dem von Roland Berger Strategy Consultants geför-derten Center treiben wir die praxisorientierte Forschungzur Szenarioplanung auf nationaler und internationalerEbene voran", sagt Prof. Dr. Torsten Wulf, AkademischerDirektor des Center for Scenario Planning und Inhaber desLehrstuhls für Strategisches Management und Organisa-tion an der HHL. „Wir bauen nicht nur gemeinsam mitRoland Berger eine Szenario-Bibliothek sowie eine umfang-reiche 'Toolbox' zum Thema Szenario- und Langfristplanung

auf, sondern forschen mit internationaler Ausrichtung undplanen zahlreiche Workshops und Konferenzen.“

Die Szenarioplanung unterstützt Manager im Prozessder unternehmerischen Entscheidungsfindung. Wer klarerin die Zukunft blickt, kann neue Marktchancen schnellererkennen und ausschöpfen als seine Mitbewerber. Risikenwerden schneller identifiziert und proaktives Agieren wirdmöglich, während andere nur reagieren können. Und jeschneller sich die Märkte wandeln, desto entscheidenderwird Zukunftskompetenz für den Erfolg eines Unterneh-mens.

Eine Vielzahl unternehmerischer Fragestellungen lässtsich mit Hilfe der Szenarioplanung sinnvoll beantworten:So beispielsweise bei der Entwicklung von Wachstums-strategien (Eintritt in neue Märkte, Akquisitionen, Einfüh-rung neuer Produktlinien etc.), bei strategischen Investi-tionsentscheidungen (Kraftwerke, Produktionsstätten etc.),bei Make-or-Buy- und Offshoring-Entscheidungen, beimAusbau von Netzen oder auch beim Innovationsmanage-ment neuer Technologien. CH wirtschaftsjournal.de/id10012801

Weitere Informationen unter:www.scenariomanagement.de

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Page 29: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

29Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Auf kürzestem Wege Von der Entwicklung bis zur Fertigung, flexibel und schnell

Trotz der vielen innovativen Ent-wicklungen im Automobil- undMaschinenbau und komplexerwerdender Bauteile ist der Bedarfan vergleichsweise einfachen Tei-len weiterhin vorhanden.

Besonders durch kleiner werdende Seriengrößen und kür-zere Lebenszyklen wächst die Bedeutung der flexiblen undschnellreagierenden Lieferanten.Im Lichte der Globalisierung können räumliche Nähe undeinfache Kommunikation zu wichtigen Vorteilen erwach-sen. Die Vereinigung dieser Vorzüge mit entsprechenderKompetenz bei der Entwicklung und Fertigung einbaufer-tiger Komponenten ist das erklärte Ziel der Geschäftsfüh-rung und Mitarbeiter der Modellbau Chemnitz GmbH.Seit fast 5 Jahren bildet die Komponentenfertigung nebender Konstruktion und Herstellung von Gießereimodell-einrichtungen und der Fertigung von Modellgrundplattendas dritte Standbein des Unternehmens.Die Vorteile liegen vor allem darin, dass von der ferti-

gungsoptimierten Konstruktion über die Fertigung der Gie-ßereimodelle bis zur Endbearbeitung und Oberflächenbe-handlung alle Schritte in einer Hand liegen. Dadurch erge-ben sich nicht nur kurze Entwicklungszeiten, sondern auchdie Fähigkeit, auf verändertem Bedarf schnell reagieren zukönnen. Gefertigt werden Teile aus verschiedenen Alumi-niumlegierungen sowie aus Stahl-, Sphäro- und Grauguss.Die Rohteile, hergestellt auf modernen Form- und Gießan-lagen in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Liefe-ranten, entsprechen hohen Qualitätsansprüchen und sindGrundlage für die Qualität der Produkte. Diese werden nichtnur im Fahrzeugbau, sondern auch in Hydraulikanlagen undim allgemeinen Maschinenbau eingesetzt. Die ModellbauChemnitz GmbH investiert ständig in Verbesserungen undErweiterungen der vorhandenen CNC-Bearbeitungstechnikund die entsprechende Qualifizierung der Mitarbeiter. Sieist seit 2005 zertifiziert nach DIN ISO EN 9001. Die Erwei-terung der Produktionsflächen befindet sich derzeitig inVorbereitung, um auch zukünftig in bekannter Form flexi-bel und schnell reagieren zu können.

Modellbau Chemnitz GmbHAnsprechpartner: Jens PrögerAdelsbergstraße 21809127 ChemnitzTelefon: 0371 461110 Telefax: 0371 4611130Modellbau-Chemnitz@t-online.dewww.modellbau-in-chemnitz.de

wirtschaftsjournal.de/id10012902

Auswahl aus dem Fertigungsprogramm.

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wirtschaftsjournal.de/id10012901

Weitere Informationen unter:www.autospy.de

Die Automatisierung technischer Abläufe ist ausheutigen Industrieanlagen nicht mehr wegzuden-ken. Ohne den Einsatz von Mikrorechnern und Robo-tern würde jedes Auto für uns unbezahlbar werden.Doch der zunehmende Technikanteil und die damitverbundene Komplexität der Vorgänge erschwerenes den Unternehmen immer mehr, ihre Produk-tionsabläufe störungsfrei und möglichst effektiv zubewältigen.

Um den Automatisierern und Anlagenbetreibern die Auf-gaben der Prozessüberwachung, Fehlersuche und -beseiti-gung zu erleichtern, entwickelt ein Team um Professor KlausKabitzsch an der Technischen Universität Dresden seit 1998Werkzeuge wie den SPS-Analysator AutoSPy. Diese Soft-ware ist eine Art Fahrtenschreiber, der alles aufzeichnet,was die Steuerung (SPS) einer Maschine tut. Das Besonde-re dabei: Anders als herkömmliche Messinstrumente schautsie nicht von außen, sondern direkt von innen auf die Abläu-fe in der Steuerung und protokolliert alle vom Serviceper-sonal gewünschten Informationen in Echtzeit.

Das in Kooperation mit der GWT-TUD GmbH entwickel-te Verfahren bringt selbst kürzeste und extrem seltene Stö-rungen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben,durch Langzeitaufzeichnungen und integrierte Filterfunk-tionen ans Licht. Da eine manuelle Suche in den zum Teilriesigen Datenmengen nicht wirtschaftlich und zudem feh-leranfällig ist, kann sich der Anwender mit selbst program-mierbaren Auswerteskripten helfen, die die komplizierteAnalyse automatisiert und zuverlässig erledigen. So konn-ten mittels AutoSPy bereits Fehlerursachen beseitigt wer-den, denen die Experten zuvor jahrelang vergeblich auf derSpur waren. Jüngste Neuerungen sind die Anbindung anOPC, dem wichtigsten Industriestandard für den Daten-austausch, sowie die Erfassung solcher elektrischer Signa-le, die nicht direkt aus einer Maschinensteuerung ausgele-sen werden können. Diese herstellerneutralen Technologienverbessern die Einsatzmöglichkeiten von AutoSPy in derheutigen heterogenen Automatisierungswelt enorm.

CH

Kleine Ursache, große WirkungDresdner Wissenschaftler arbeiten an einem System, das Abläufe in der SPS-Steuerung genauestens überwacht

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30 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10013001

Die Bleibatterie hat ZukunftFreiberger Bleihütte realisiert geschlossenen Wertstoffkreislauf

In Muldenhütten bei Freiberg werden ausgedienteAutobatterien recycelt und Rückstände fachgerechtentsorgt. In einem mehrstufigen Verfahren erfolgtdie sortenreine Trennung der verschiedenen Bestand-teile wie Bleipaste, Schwefelsäure, Kunststoff undGittermetall. Bei der anschließenden Verhüttung inden Kurztrommelöfen werden sämtliche bleihalti-gen Bestandteile zu Werkblei reduziert. Daraus ent-stehen dann durch Raffination versandfertige Bar-ren oder Großblöcke aus Blei und bis zu 40 ver-schiedenen, exakt spezifizierten Bleilegierungen.

Etwa 55.000 Tonnen davon werden pro Jahr in der Mul-denhütten Recycling und Umwelttechnik GmbH (MRU) inFreiberg verarbeitet. Damit ist sie nach eigenen AngabenDeutschlands drittgrößter Bleiproduzent.

„Wir müssen übertrieben gewissenhaft sein", betontGeschäftsführer Hans-Peter Behrendt. Qualitätssicherungund Umweltschutz nehmen im Unternehmen einen großenRaum ein. Als Mitglied in der Umweltallianz Sachsen arbei-tet es regelmäßig an der Verbesserung der Umweltleistun-gen, unterzieht sich dem Zertifizierungsprozess und istberechtigt, das EMAS-Umweltzeichen zu verwenden. DieMRU gehört als Sekundärbleihütte zur Berzelius-Metall-Gruppe mit 6 Unternehmen in Deutschland, die einengeschlossenen Wertstoffkreislauf rund um die Bleiproduk-tion absichern.

Im November ging in Freiberg eine neue Recyclingan-lage in Betrieb, die es ermöglicht, die Verarbeitungskapa-zität auf etwa 70.000 Tonnen Blei zu steigern. Da die alter-nativ eingesetzten Lithium-Ionen-Batterien noch extrem

teuer sind, erwartet Hans-Peter Behrendt keine Änderungam Bedarf in den nächsten 10 bis 20 Jahren. Zusätzlich pro-duzieren die 110 Mitarbeiter pro Jahr etwa 5.500 TonnenNatriumsulfat, 2.300 Tonnen PP-Chips sowie 700 TonnenAntimonvorlegierung und verwerten 20.000 Tonnen Sonder-abfall in der Verbrennungsanlage. Die integrierte Sonder-abfallverbrennungsanlage für gefährliche Abfälle ist ein-zigartig in deutschen Bleihütten und besonders umwelt-schonend. Neben nicht recyclebaren Kunststoffen aus derAkkuschrottaufbereitung werden hier schadstoffreiche Abfäl-le energetisch verwertet. In diesem Jahr ist eine Anlage zurweiteren stofflichen Verwertung von Kunststoffen geplant.

Simone Pflug

Abstich der Bleischmelze in der Muldenhütten Recycling undUmwelttechnik GmbH in Freiberg. Foto S.Pflug

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31Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10013101

Auch künftig gut aufgestelltTrompetter Guss Chemnitz GmbH nimmt neue Gießerei in Betrieb

Modern, produktiv und umweltfreundlich, so lässt sich kurzund knapp die neue Gießanlage der Trompetter Guss Chem-nitz GmbH im Schönherr-Industriepark charakterisieren. Siesoll noch in diesem Monat in Betrieb gehen. Trompettersetzte - der widrigen wirtschaftlichen Großwetterlage zumTrotz - sein Investitionsvorhaben planmäßig um.

„Wir sind in den vergangenen Jahren so gewachsen,dass wir an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen sind“, kom-mentiert Geschäftsführer Markus Trompetter. „Unsere Kun-den haben zudem den Wunsch nach noch mehr Gussteilenan uns herangetragen. So entstand die Idee, die Gießereizu erweitern.“

Der Firmenchef hat dafür 25 Millionen Euro in die Handgenommen und damit sein Engagement für den StandortChemnitz eindrucksvoll manifestiert. Mit dem Bau der neuenGießerei war im Juli 2008 begonnen worden. Trompetterwill künftig insgesamt 50.000 Tonnen Guss pro Jahr pro-duzieren. In Chemnitz fertigt das Unternehmen hochwerti-ge Produkte aus Grau-, Sphäro- und Simoguss in mittlerenund großen Serien für renommierte Unternehmen aus demPkw- und Nutzfahrzeugbau, dem Maschinenbau, der Arma-turen- und Hydraulikindustrie. Zahlreiche Gussteile werdenauf Kundenwunsch auch fertig bearbeitet und oberflä-chenbehandelt.

Für die Fahrzeugindustrie werden beispielsweise Brems-sättel, Abgasleitsysteme und -krümmer sowie Turbolader-Lager- und Turbinengehäuse gefertigt.

„Indem wir auf diesen Zukunftsmarkt gesetzt haben, sindwir künftig gut aufgestellt“, so Geschäftsführer MarkusTrompetter gegenüber dem Wirtschaftsjournal.

Für den allgemeinen Maschinenbau stellt das Chem-nitzer Unternehmen Gussteile in mittelgroßen und großenSerien bis zu 200 Kilogramm her. Viele neue Projekte hatdas Unternehmen auch im Hydraulikguss akquiriert. Dazugehören zum Beispiel hydraulische Ventile. Auch Armatu-rengussteile wie Gasarmaturen aus Sphäroguss, wo hoheAnforderungen an die Dichtheit gestellt sind, sind gefrag-te Produkte von Trompetter.

Das Unternehmen stellt nicht nur qualitativ hochwerti-ge Produkte her, sondern versteht sich auch als Dienstleis-ter am Kunden. So stehen die Fachleute des Unternehmensfür Konstruktionsfragen, Werkzeugnisse und Prüfungen zurVerfügung.

Die Kunden von Trompetter, zu denen unter anderemdie Knorr-Bremse SfN GmbH, Volkswagen AG, BorgWarnerTurbo & Emissions Systems und ELSTER gehören, schätzenes, dass Trompetter höchsten Qualitätsansprüchen genügt,streng liefertreu, schnell und flexibel ist, wenn es darumgeht, Projekte von der Prototypenphase bis zur Serienreifezu bringen. Ein weiterer Vorteil der Trompetter Guss Chem-nitz GmbH besteht darin, dass das Unternehmen seine Leis-tungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet, was auf-grund der hohen Produktivität möglich ist.

Wolfgang Baltzer

Das Fabrikgebäude der Trompetter GussChemnitz GmbH im Schönherr-Indus-triepark.

Foto rechts: Ulf Tragelehn beim Absticham Kupolofen.

Fotos: Wolfgang Schmidt

PorträtSeit 1860 wurden auf dem Gelän-de der einstigen Schönherr-Fabrikin Chemnitz die für die Webstuhl-herstellung benötigten Gussteilein der eigenen Gießerei produ-ziert.Heute fertigt die TROMPETTERGUSS Chemnitz GmbH hochwerti-ge Produkte aus Grau- und Sphä-roguss in mittleren und großenSerien für renommierte Unterneh-men aus dem PKW- und Nutzfahr-zeugbau, dem Maschinenbau undder Armaturen-Industrie.Zahlreiche Gussteile werden aufKundenwunsch auch fertig bear-beitet und oberflächenbehandelt.Das Unternehmen beschäftigtrund 240 Mitarbeiter.

TROMPETTER GUSS CHEMNITZSchönherrstraße 809113 ChemnitzTelefon: 0371 4949-500Telefax: 0371 [email protected]

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32 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Wirtschaftsjournal: Wie stellt sich gegenwärtig diewirtschaftliche Situation der Automobilzulieferbe-triebe in Ihrem Kammerbezirk dar?Michael Stopp: Das Jahr 2009 stellte für die sächsischeAutomobilindustrie vor die bislang größte Herausforderungnach 1990. Die Märkte brachen weltweit ein, was unsererZulieferindustrie arg zu schaffen machte. Dennoch bin ichfür 2010 optimistisch ,unsere Unternehmen sind gut im glo-balen Wettbewerb aufgestellt und werden auch zukünftig-durch hohe Effizenz,Qualität und besondere Innovations-stärke sich am Markt behaupten.

WJ: Und wie schätzen Sie die weiteren Aussichtenein?Stopp: 3.8 Mill.Neuzulassungen in 2009 konnten in Deutsch-land verzeichnet werden, allerdings bedingt durch dieAbwrackprämie, was auch der sächsischen Automobilin-dustrie zu Gute kam. 2010 wird für die gesamte Automo-bilindustrie erneut hohe Belastungsproben bereithalten,nach dem Boomjahr 2009 werden die Neuzulassungen deut-lich einbrechen, man rechnet mit ca.2,8 Mill.Fahrzeugen inDeutschland. Konjunkturforscher sagen ein Händlersterbenin der Größenordnung von ca. 15-20 % voraus. Um dementgegenzuwirken, sollten Hersteller, Zulieferer und Vertriebgemeinsam durch Flexibilität und innovative Angebote sichden Herausforderungen stellen.

WJ: Kooperationen im Fertigungsprozess werdendoch auch von dem ACOD unterstützt?Stopp: Vielmehr sind in diesem Bereich die einzelnen Län-derinitiativen aktiv. Der AMZ in Sachsen fördert beispiels-weise sehr stark und erfolgreich die unterschiedlichstenKooperationsprojekte. Übrigens ist die Idee für diese Ver-bundinitiative vor über zehn Jahren bei uns in der Regio-nalkammer Zwickau entstanden. Die Aufgabe des ACODsehe ich eher in der weltweiten Vermarktung des Automo-bilstandortes Ostdeutschland. Auf der IAA hat dies bereitsab 2008 gemeinsam erfolgreich funktioniert.

WJ: Apropos weltweit – Wie können die kleinenAutomobilzulieferbetriebe an den Entwicklungenauf den internationalen Märkten teilhaben?Stopp: China zum Beispiel ist ein riesengroßer Markt, wosich inzwischen 61 Automobilhersteller angesiedelt haben.Eindrucksvoll ist die Dynamik, mit der sich der Markt inIndien entwickelt. So können und sollten die Unternehmen,die sich bereits als Zulieferer bewährt haben, ihren Auf-traggebern auf die internationalen Märkte folgen. Ich bezeich-ne dies gern als Huckepack-Verfahren. Jedoch rate ich dazu,sich zunächst in kleineren Märkten, wie den ASEAN-Staa-ten, zu etablieren und dann von dort aus auf China undIndien zuzugehen. Hierzu wird die IHK in den nächstenMonaten neue Akzente setzen.

Gespräch: Claudia Hillmann

Ronny Kunert (mi.) von der IHK Chem-nitz nahm auf der Auto Expo India 2010persönlich Kontakt auf mit dem Merce-des-Benz Chefeinkäufer für Südostasienund Indien, Prashant Shiradkar (re.).

Foto: IHK Chemnitz

Im Huckepack auf neue MärkteWirtschaftsjournal im Gespräch mit Michael Stopp, Leiter des Geschäftsbereichs Industrie/Außenwirtschaft in der IHK – Regionalkammer Zwickau

Wachstumsmarkt für die KleinenIHK Chemnitz hat Grundlagen für Geschäfte in Indien geschaffen

Vor allem kleine und preisgünstige Autos standenim Mittelpunkt der am 5. Januar gestarteten AutoExpo 2010 in Neu Delhi.

Namhafte Automobilhersteller wie Ford, General Motors,Toyota,Volkswagen, Hyundai, Renault, BMW,Volvo und wei-tere präsentieren sich mit ihren teilweise speziell für den asiatischen Markt entwickelten und vor Ort produziertenModellen. Indien ist nach China der weltweit am stärkstenwachsende Automobilmarkt, vier von fünf der verkauftenPkw sind Kleinwagen. Experten rechnen damit, dass der Pkw-Absatz in Indien im Finanzjahr 2009/10, das am 31. Märzendet, um 15 Prozent auf 1,6 Millionen steigen wird.

Allein die deutschen Automobilzulieferer haben im Jahr2009 für insgesamt über 200 Millionen Euro Waren undDienstleistungen nach Indien exportiert – und damit ihrAusfuhrvolumen innerhalb von fünf Jahren mehr als ver-dreifacht. Hinzu kommen die Umsätze der in Indien tätigendeutschen Unternehmen. Deutsche Zulieferer haben mehrals 60 Produktionsstätten in Indien.

Mercedes-Benz eröffnete sein neues Werk in Pune, dasauf die Produktion der Mercedes-Benz C-, E- und S-Klasseausgelegt ist und darüber hinaus flexibel zur Produktionweiterer Modelle aus der Mercedes-Benz-Produktpaletteerweitert werden kann. Zudem fertigt Mercedes Nutzfahr-zeuge in Indien und will dieses Engagement auch weiter

wirtschaftsjournal.de/id10013201

Michael Stopp, IHK-Ansprechpartner fürdie Automobilbranche in Sachsen.

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33Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

ausbauen. Im März 2009 folgte Volkswagen mit seinemProduktionsstandort - ebenfalls in Pune -, dessen Kapazitätauf 150.000 Pkw ausgelegt ist. Seit Anfang 2008 produ-ziert Audi am Standort Aurangabad im Bundesstaat Maha-rashtra den Audi A6, auch der Audi A4 läuft mittlerweiledort vom Band. BMW produziert seit 2007 im Werk Chen-nai/Indien bereits Modelle der 3er- und 5er-Reihe, hat seineVerkäufe deutlich gesteigert und ist damit in Indien füh-rend im Premiumsegment. Neben den kontinuierlich stei-genden Exporten deutscher Hersteller nach Indien hat diedeutsche Automobilindustrie vor allem auf eine Kombina-tion von Exporten und einem Ausbau der Produktion vorOrt gesetzt.

Im Rahmen des Gemeinschaftsstandes wurden durchdie sächsischen Aussteller eine Vielzahl von Gesprächen

geführt, wo Interesse an deutschem Know-how signalisiertwurde. Zahlreiche Kontakte konnte durch die IHK vermitteltwerden, so bekam Ronny Kunert von der IHK Chemnitz u.a. die Möglichkeit zu einem persönlichen Gespräch mit demMercedes-Benz Chefeinkäufer für Südostasien und Indien,Prashant Shiradkar (siehe Foto). Dieser forderte deut-sche/sächsische Unternehmen auf, gemeinsam mit Merce-des-Benz nach Indien zu gehen bzw. aus der deutschen Fer-tigung Produkte für den PKW-Hersteller zu liefern.

Großes Interesse bei den indischen Fachbesuchern fandder von der Kammer erstellte Branchenkatalog, der bei derSuche nach einem sächsischen Unternehmen und derenProdukte bzw. Dienstleistungen überaus hilfreich ist. Sowurden u. a. im Verlauf der Messe über 400 Exemplareübergeben.

Torsten Spranger, Leitender Geschäfts-führer der IHK-Regionalkammer Zwickau. Foto IHK Chemnitz

Das automobile Herz Sachsen schlägt in ZwickauKommentar von Torsten Spranger, Leitender Geschäftsführer der IHK-Regionalkammer Zwickau

Wohl kaum eine Idee hat seit über 105 Jahren das Lebender Menschen so nachhaltig beeinflusst wie die Entwick-lung des Automobils. Bereits 1904 hat August Horch alsgenialer Techniker und ideenreicher Konstrukteur den WegZwickaus zur Automobilstadt bereitet. Horch, Wanderer,DKW, die renommierten Audifahrzeuge, die legendären Sil-berpfeile der Auto Union, die Rennpappe Trabant bis hin zuden Volkswagen-Modellen, die seit 1990 in Zwickau pro-duziert werden, haben die Region geprägt.

Die Wirtschaftsregion Sachsen hat auf dem Gebiet derAutomobilindustrie eine ausgeprägte Standortkompetenz.Neben den Herstellern Volkswagen Sachsen GmbH mit denStandorten in Zwickau, Chemnitz und Dresden, der BMWAG und der Porsche AG in Leipzig sowie der Sportwagen-hersteller MELKUS gibt es eine starke Zulieferindustrie mitAngeboten von A wie Abgasanlagen bis Z wie Zylinder-dichtungen. Ob Reifen oder Getriebe, Einspritzpumpen oderKatalysatoren, Bremsen oder Kupplungsscheiben, Installa-tionsmaterial oder Autoelektrik, Gesenkschmiede- oderGussteile, Gummi oder Kunststoff – es gibt kaum ein Vor-material oder Zulieferteil, das nicht „Made in Saxony“ aufdem nationalen und internationalen Markt ist.

In Sachsen mit dem automobilen Herz Zwickau sindweltweit führende Hersteller und ein Netz exzellenter Zulie-

ferer, mittelständischer Unternehmen und innovativer Start-ups sowie eine ausgeprägten Infrastruktur für Forschungund Entwicklung.

Gerade die technischen Neuerungen sind eine großeChance für die meist mittelständischen Zulieferer. Die Rea-lisierung von Innovationen erfordert vernetztes Arbeitenüber Kernbereiche der Automobilindustrie hinweg und einAusbau von Wertschöpfungsketten mit der Einbindung neuerTechnologiepartner.

Der Prozess Vernetzung wird unterstützt von der Ver-bundinitiative AMZ, die auf Initiative der IHK in Zwickauentstanden ist. Sie führt Akteure der Automobilindustrie,relevanter Technologie-Unternehmen aus anderen Bran-chen sowie von Forschungsinstituten auf regionaler, natio-naler und internationaler Ebene zusammen.

Die Automobilindustrie ist von der gegenwärtigen Wirt-schafts- und Finanzkrise besonders betroffen. Sichere Prog-nosen über Zeitpunkt und Grad einer wirtschaftlichen Erho-lung sind kaum möglich.

Eins ist gewiss, es werden Automobile mit innovativemCharakter, mit viel Fahrspaß, klimafreundlich und mit hoherSicherheit gefragt sein. Das Autoland Sachsen ist für dieseZukunft gerüstet. Die sächsische Kammerorganisation wirddabei weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben.

Fakten zur Auto Expo India2010

2105 Aussteller, davon über800 aus Übersee von über 30Ländern verteilt auf 125.500Quadratmetern in 34 Hallen 42 OEMsüber 1400 Journalisten aus 14 Länder über 1,2 Millionen Besuchermit einem Fachbesucheranteilvon über 90 Prozent

[email protected]

wirtschaftsjournal.de/id10013202

wirtschaftsjournal.de/id10013202

Die sächsische Automobilindustrie nimmt im internationalen Wettbewerb eine herausgehobene Stellung ein.

Hersteller und Zulieferer setzen Maßstäbe bei Innovation, Technik, Qualität, Trends und Design.

„Made in Saxony“ ist weltweit unterwegs!

MICHAEL STOPP

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34 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10013401

„Wir bereiten den Weg in die Zukunft“WEMA VOGTLAND Technology GmbH mit Elan aus der Krise gestartet

Gute Nachrichten kommen aus dem Vogtland: WEMAVOGTLAND Technology GmbH agiert heute wiederauf fast allen Kontinenten. Das Plauener Unter-nehmen bietet neben Maschinenumbauten und Ver-lagerungen, auch innovative Maschinenkonzeptezur Bearbeitung hochpräziser komplexer Teile.

Dabei hatten über dem Traditionsunternehmen im vergan-genen Jahr ziemlich düstere Wolken gehangen. Im Herbst2008 musste WEMA Insolvenz anmelden. Diese hatte 60Jahre lang deutsche Maschinenbaugeschichte mitgeschriebenund stand nun als Opfer der weltweiten Wirtschaftskrisevor dem Aus. Im Juni 2009 übernahm Andreas Quak, Inha-ber der saarländischen Firma SVQ den Plauener Betrieb.Der einst gute Ruf wird jetzt Schritt für Schritt von demTeam um den Geschäftsführenden Gesellschafter AndreasQuak wieder hergestellt.

Der Geschäftsmann hatte dem mittelständischen Unter-nehmen, das er selbst seit 25 Jahren kennt, im Sommer2009 unter dem neuen Namen WEMA VOGTLAND Tech-nology GmbH neues Leben eingehaucht. Dabei setzt er aufdie großen Erfahrungen im Umbau und in der Verlagerungvon Maschinen.

„Unser Ziel besteht darin, mit qualifizierten und kreati-ven Mitarbeitern die Kunst des Werkzeugmaschinenbauszum Nutzen unserer Kunden zu vervollkommnen und aus-zubauen“, bringt es Vertriebsleiter und Prokurist MartinChrist gegenüber dem Wirtschaftsjournal auf den Punkt.Mir ersten Erfolgen konnte gepunktet werden. In der Plau-ener Firma haben sich bereits Vertrieb, Angebotsabteilung,Konstruktion und Montage am Standort Plauen etablierenkönnen. Martin Christ, selbst WEMA-Urgestein, freut sich,dass es gelungen ist, mittlerweile weltweite Geschäfts-kontakte zu knüpfen. Mit verschiedenen Vertretungen undinternational tätigen Service- und Montageteams unter-streicht die WEMA VOGTLAND Technology GmbH ihre glo-bale Ausrichtung und Kompetenz. So werden fast alle gro-ßen Automobilmarken und deren Zulieferer bedient.

„Nach dem Krisenjahr 2009 sind wir jetzt stolz, dasssich die WEMA VOGTLAND Technology GmbH als tradi-tionsreiches deutsches Unternehmen auf dem Weltmarktwieder etabliert hat und heute zu einem der wichtigstenArbeitsgeber der Region zählt“, betont Martin Christ.

Einen besonders guten Ruf hatte der Plauener Betriebals Umbauer von Maschinen. Auf diesem Gebiet gebe esweltweit nur zwei, drei vergleichbare Wettbewerber.

Erfahrungen zei-gen, dass Umbau inKrisenzeiten besserlaufe als der Verkaufvon neuen Maschinen.

„Wir trauen unszu, fast jede Maschi-ne umzubauen“, zeigtsich Christ betontselbstbewusst. DieseKompetenz ist einGrund, weshalb Andre-as Quak die Umbau-sparte auch stärker imAusland etablierenwill. Die Vorausset-zungen dafür sindgünstig. Andreas Quak ist bereits weltweit im Geschäft. Infünf Ländern unterhält er Werke und Handelsvertretungen,in siebzehn Ländern haben sich Vertreter niedergelassen.

Quak's Geschäftsmodell basiert auf mehreren kleinenFirmen, mit denen das Unternehmen flexibel im weltwei-ten Wettbewerb mitmischt. In den vergangenen Jahren hatder Geschäftsmann vier Firmen übernommen und umstruk-turiert und damit die Basis für die Zukunft der Gruppegeschaffen. Stammsitz ist die in Lebach ansässige SVQGmbH. Die Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit mitden neuen Schwesterfirmen kommen auch der WEMA VOGTLAND Technology GmbH zugute. Für sie sieht damitdie Zukunft wieder rosiger aus. So hat Andreas Quak bei-spielsweise den Großauftrag eines französischen Kundennach Plauen verlagert. Bis zum Jahresende 2009 konntenso 40 Mitarbeiter von der Beschäftigungsgesellschaft, indie Mitte des vergangenen Jahres fast die komplette Beleg-schaft gewechselt war, eingestellt werden. Ziel ist es, nachund nach weiteres qualifiziertes Fachpersonal einzustellen,denn personelles Know-how sei wichtiger als Equipment.

Christ gibt sich optimistisch: „Wir wissen wo unser Marktist, nämlich auf dem internationalen Parkett.“ Mit den USA,China und anderen Ländern ist man beispielsweise schongut im Geschäft. Wirtschaftlich aufstrebende Nationen wieIndien, Brasilien und Russland hat WEMA im Visier. „Waswir machen, wird auf dem Markt gebraucht“, sagt MartinChrist. Wolfgang Baltzer

Andreas Quak, GeschäftsführenderGesellschafter und Martin Christ, Ver-triebsleiter/Prokurist, (von rechts) füh-ren die WEMA VOGTLAND TechnologyGmbH in Plauen aus der Krise hinaus zuneuen Erfolgen. Foto: Hohmeister

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35Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10013501

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Page 36: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

36 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

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Unter StromSachsen sowie Berlin-Potsdam sind Modellregionen für die Entwicklung von Elektromobilität

Im August 2009 hat die Bundesregierung die Weichen füreinen interessanten Zukunftsmarkt gestellt. Bis 2020 sol-len auf Deutschlands Straßen etwa eine Million Elektro-autos fahren. In einem nationalen Entwicklungsplan Elektro-mobilität sind Maßnahmen verankert, mit denen in dennächsten zehn Jahren weitere Fortschritte bei der Batterie-technologie, der Netzintegration sowie bei der Marktvor-bereitung und -einführung von Elektrofahrzeugen erzieltwerden sollen.

Ein wichtiger Baustein ist dabei die Kopplung von Elektro-mobilität und erneuerbaren Energien. Erst dadurch wirdeine extreme Verminderung des Schadstoffausstoßes erreicht.Die Forschungsförderung konzentriert sich auf zwei Schlüs-selthemen: zum einen auf die Batterie, die als Herzstückkünftiger marktfähiger Elektromobile gilt. Im Juli wurdedazu ein neues Entwicklungslabor der Firma Li-Tec im säch-sischen Kamenz eröffnet. Ein Konsortium der Firmen Evo-nik Litarion, Li-Tec, Daimler und Deutsche Accumotive wirddie erste Serienproduktion für Hochleistungs-Lithium-IonenBatterien in Deutschland aufbauen.

Zum anderen sollen neue Systemansätze für Elektro-fahrzeuge, insbesondere unter dem Aspekt Energieeffizienz,Sicherheit und Zuverlässigkeit, entwickelt werden. AchtModellregionen wurden ausgewählt, die bis Ende 2011 dieMöglichkeit haben, Batterie- und Fahrzeugtechnik, Infra-struktur und Nutzerverhalten zu erproben. Dazu gehört auchSachsen mit den Schwerpunkten Dresden und Leipzig, dieneben den Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II wei-tere Förderung erhalten. Sachsens Ministerpräsident Sta-nislaw Tillich sagte: „Alternative Antriebe sind der Marktder Zukunft. Ich freue mich, dass Sachsen deutschlandweitzu den Modellregionen der Elektromobilität gehört". Damitbeteilige sich der Freistaat führend an der Entwicklung einesemissionsarmen Antriebes, der zugleich die Abhängigkeit

von erdölexportierenden Ländern reduziere. Mit seinem aus-geprägten Netzwerk von Automobilherstellern, Zulieferernund international renommierten Forschungseinrichtungensei Sachsen ein idealer Standort der Modellregion. Konkretwird sich der Freistaat auf die Herausbildung einer Wert-schöpfungskette Energiespeicher wie auch für Elektrofahr-zeuge und -antriebe sowie auf die Unterstützung von Unter-nehmensansiedlungen konzentrieren.

Eine weitere Modellregion in Ostdeutschland ist Berlin-Potsdam. Hier zielen die Akteure darauf ab, die Potenzialeder Elektromobilität in der Hauptstadtregion aus verkehr-licher, energiebezogener, umweltorientierter und städte-baulicher Sicht zu erschließen. Dabei sollen auch neue Mobi-litätsdienstleistungen und Geschäftsmodelle entwickelt bzw.erprobt werden. SP/CH

Elektrofahrzeug – ausgestellt auf der Nationalen Strategie-konferenz Elektromobilität Ende November 2008 in Berlin.

Foto: VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

wirtschaftsjournal.de/id10013601

Das Förderprogrammin ZahlenDie Bundesregierung fördert von2009 bis 2011 mit insgesamt 500Millionen Euro aus dem Konjunk-turpaket II den Ausbau und dieMarktvorbereitung der Elektro-mobilität. So werden zum Bei-spiel im BMVBS-Förderschwer-punkt „Elektromobilität inModellregionen“ 8 Modellvorha-ben mit insgesamt 115 MillionenEuro gefördert.

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37Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

13. IFF-WISSENSCHAFTSTAGE 15.-17. JUNI 2010Virtuelle Technologien eröffnen neue Möglichkeiten. Die Fachtagung »Digitales Engineering und Virtuelle Techniken zum Planen,

Testen und Betreiben technischer Systeme« zeigt dies für die Automobilindustrie und den Maschinenbau.

Hier fi nden Sie Ihre Inspiration: www.iff.fraunhofer.de

wirtschaftsjournal.de/id10013701

Rechtliches und FinanziellesDas IKAM wird als eigenständigeGmbH Mitte 2010 seine Arbeitaufnehmen. Gemeinsam mit derUniversität wird die Industrie-und Handelskammer (IHK) Magdeburg als Gesellschafterfungieren.Das Wirtschaftsministerium Sach-sen-Anhalts finanziert das Institutmit 10 Millionen Euro aus demKonjunkturpaket II sowie mit22,5 Millionen Euro aus eigenenHaushaltsmitteln.

Das Auto neu erfinden?Wissenschaftler und Ingenieure Sachsen-Anhalts entwickeln das Automobil des 21. Jahrhunderts mit

Was treibt uns morgen an? Diese Frage treibt künf-tig Wissenschaftler und Ingenieure in Sachsen-Anhaltgemeinsam um.

Mit der Übergabe der Zuweisung an den Rektor der Mag-deburger Otto-von-Guericke-Universität, Prof. Dr. Klaus ErichPollmann, gab Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Dr.Reiner Haseloff Anfang Oktober in Barleben den offiziellenStartschuss zur Errichtung des neuen „Instituts für Kom-petenz in AutoMobilität" IKAM. Es gehöre zu den so genann-ten „Leuchtturmprojekten" der Bundesregierung, das Trendsin Sachen Mobilität aufnimmt, aber auch selbst setzt, soder Minister bei der Gründungsveranstaltung. Eine ver-gleichbare Forschungseinrichtung suche man bundesweitvergebens, so Haseloff weiter.

„Wir werden in Zukunft das Auto neu erfinden müssen,vor allem im Antriebsbereich", formulierte Prof. Dr. HelmutTschöke, Sprecher des Forschungsschwerpunkts Automoti-ve der OVGU, die Aufgabe der nächsten Jahrzehnte. „Überdie nächsten 30 Jahre wird die Entwicklung vom Erdöl-basierten Antrieb über einen Kraftstoffmix hin zum Elektro-

auto führen." Die wesentlichen Veränderungen werde esim Antriebsstrang geben, so Tschöke weiter. „Neben denkonventionellen – aber weiterentwickelten – Verbren-nungsmotoren werden die Hybridantriebe und später diereinen Elektroantriebe für den innerstädtischen Verkehr,ergänzt durch Range-Extender für den Überlandverkehr, dieindividuelle Mobilität sicherstellen. Durch einen hochmo-dernen so genannten Antriebsstrangprüfstand können wirkünftig das Energiemanagement all dieser Antriebskonfi-gurationen sowohl wissenschaftlich erforschen als auchpraxisnah entwickeln."

Angesiedelt an der Otto-von-Guericke-Universität Mag-deburg und dem Innovations- und Gründerzentrum IGZMagdeburg/Barleben werden Ingenieure und Wissenschaftlerder Universität Magdeburg künftig alternative Antriebs-systeme für Hybrid- und Elektrofahrzeuge, neuartige Werk-stoffe und Materialien für den Leichtbau entwickeln. Inenger Zusammenarbeit mit den 250 Zulieferbetrieben derAutomobilindustrie in Sachsen-Anhalt werden so die Anfor-derungen aus der Wirtschaft mit den Möglichkeiten uni-versitärer Grundlagenforschung effektiv verzahnt. CH

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38 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10013801

Der „Trabi“ kehrt zurück: Das Kultauto aus der DDRkönnte schon bald als modernes Elektrofahrzeugauf die Straßen zurückkehren. Auf der IAA 2009 inFrankfurt stellte ein Konsortium eine Wiederaufla-ge des Trabants vor. Während das Design des Fahr-zeugs deutlich auf die Formen des Originals anspielt,wird im Inneren des „Trabants nT“ modernste Tech-nik stecken. Statt eines knatternden Zweitaktmo-tors soll der neue Trabi von einem E-Motor ange-trieben werden. Die angestrebte Zielreichweite von160 Kilometern ermöglicht längere Fahrten als nurden Einsatz in der Stadt, denn: Im Durchschnittbewegen die Deutschen ihre Autos gerade mal 50Kilometer am Tag.

Hinter dem Projekt stecken der Modellfahrzeugbauer Herpa,die IndiKar Individual Karosseriebau GmbH und der Auto-mobildesigner Nils Poschwatta. Auf der Suche nach kom-petenten Entwicklungspartnern wurden die Initiatoren auchin Chemnitz fündig: Die Experten des Engineering-PartnersIAV waren neben dem Elektroantrieb und der Elektrik/Elektro-nik insbesondere für das Lichtkonzept des Trabants nT ver-antwortlich. „Dabei ging es nicht nur um das Aussehen,sondern auch darum, alle Voraussetzungen für die spätereZulassung zu erfüllen“, erinnert sich Christopher Wolf, Fach-bereichsleiter Elektrik/Einbau im Geschäftsfeld ElektronikFahrzeug bei der IAV. Nachdem die IAV-Lichtexperten dieKomponente entwickelt hatten, wurden die Beleuchtungs-muster bei verschiedenen Firmen produziert, und für dieAnsteuerung kamen die Prototypen-Steuergeräte der IAVzum Einsatz.

Der Trabant nT ist mit einer Halogen-Beleuchtungsanlageausgestattet, die durch moderne LED-Technik für das Tag-fahrlicht und den Blinker ergänzt wird. „Das ist Stand derTechnik in dieser Fahrzeugkategorie“, so Wolf. Im Entwick-lungsprozess haben die IAV-Spezialisten allerdings neueWege beschritten: Bereits vor dem ersten Muster haben siedas Licht aus Sicht des Fahrers und des Betrachters simu-liert und bis zur Erstellung des ersten 1:1-Musters optimiert.Für die Beurteilung der Musterperformance wurden die tat-sächlichen Leuchtdichtebilder mit der Simulation verglichen.Damit konnten die Ursachen für mögliche Abweichungenschnell identifiziert und abgestellt werden. Ungewöhnlichist auch der Umfang des IAV-Beitrages zum Licht: „Wirhaben vom Design bis zum Prototypen sämtliche Entwick-

lungsarbeiten übernommen – bis hin zur Abnahme der Pro-totypen“, so Wolf.

Kompetenz für das ganze FahrzeugDaneben ist es vor allem die Motor- und Antriebsentwick-lung, mit der sich die rund 400 Chemnitzer IAV-Ingenieu-re im Auftrag aller namhaften Automobilhersteller weltweitbeschäftigen. „Wir bilden die gesamte Prozesskette in derMotorentwicklung ab. Dazu gehören die entsprechendenelektronischen Applikationen und Peripherien, ohne dieheute keine Neuerung möglich ist”, erläutert Standortlei-ter Dr. Andreas Singer. Neben der Neuentwicklung von Pkw-Motoren jeden Typs passen die IAV-Ingenieure bestehendeAggregate z. B. an neue Abgasnormen an. Auch alternati-ve Antriebe sind ein großes Thema. Darüber hinaus befas-sen sich die sächsischen IAV-Mitarbeiter mit Elektronik- undInfotainment-Lösungen für den Pkw sowie mit Fahrerassis-tenzsystemen wie dem Spurhaltesystem und automatischenFahrzeugabstandsmessungen.

Für die IAV mit Sitz in Berlin arbeiten über 3.000 Mitar-beiter an innovativen Fahrzeugkonzepten und Technologienfür zukünftige Fahrzeuggenerationen in Europa, Amerikaund Asien.

Legende auf vier RädernIAV ist Entwicklungspartner des Trabants nT

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39Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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Sparen von Anfang anFachtagung beleuchtet Energie-Einsparpotenziale in der Automobilproduktion

Das Auto der Zukunft – energieeffizient produziert– das Institut für Betriebswissenschaften und Fabrik-systeme der TU Chemnitz lädt zur Konferenz „Ener-gieeffiziente Fabrik in der Automobilproduktion“ein.

Sparsam und emissionsarm – so soll das Auto der Zukunftsein. Doch um so weniger Kraftstoff künftige Fahrzeugge-nerationen beim Fahren konsumieren, um so mehr rückt insBlickfeld, dass bereits bei der Fahrzeugherstellung erheb-liche Mengen Energie verbraucht und dabei Emissionen freigesetzt werden. Bereits heute gehen 15 bis 20 Prozentder Treibhausgasemissionen, die ein Auto über den gesam-ten Produktlebensweg verursacht, auf das Konto der Her-stellung.

„Energieeffiziente Fabriken sind daher eine zunehmendwichtige Forderung innerhalb der Automobilbranche. Gegen-über dem Stand der Technik könnten durchaus 20 bis 30Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden", betontProf. Dr. Egon Müller, Inhaber der Professur für Fabrikpla-nung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz. Bereits zum drit-ten Mal bereitet sein Institut mit der management infor-mation center GmbH eine Fachtagung vor, die einen Über-blick über aktuelle Energieeinsparpotenziale, innovativeTechnologien und Beispiele für vorbildliches Energiema-nagement in der Automobilproduktion bietet. Die Veran-staltung findet am 23. und 24. Februar 2010 in Münchenstatt.

Ausgewählte Themenschwerpunkte der Fachtagung:� Die energieeffiziente Fabrik – Status und Perspektiven� Nachhaltigkeit in Produktionsunternehmen� Operational Excellence und Energy Management

@ EVONIK� Energietransparenz und -effizienz in der Automobil-Pro-

duktion� Energiedatenerfassung in industriellen Prozessen – Die

Basis des integrierten Energiemanagements� Neue Anforderungen an die energieeffiziente Fabrik� Energieeffiziente Produktionsmaschinen und -anlagen

– Vorgehenssystematik und praktische Umsetzung� Quo Vadis Energieverbrauch in der Lackiererei� Energieplanung und Umsetzung im automobilen Karos-

seriebauCHwirtschaftsjournal.de/id10013901

Weitere Informationen erteilt:

Franziska Blume Telefon: 08191 125-427

Ansprechpartner an der Professurfür Fabrikplanung und Fabrikbe-trieb der TU Chemnitz Dr. Thomas LöfflerTelefon 0371 531-36024 [email protected]

Programm der Tagung:http://www.m-i-c.de

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40 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10014001

Was ist realistisch?2. Internationaler AMI-Kongress stellt Visionen von alternativen Antriebskonzepten auf den Prüfstand

Der 2. Internationale AMI-Kongress befasst sich am13. April 2010 mit der Weiterentwicklung auf demGebiet der alternativen Antriebskonzepte.International anerkannte Experten der Automobil-und Zulieferindustrie sowie aus Politik und Wis-senschaft werden schwerpunktmäßig die Reali-tätsnähe verschiedener alternativer Antriebskon-zepte bewerten.

Im Mittelpunkt des Kongresses stehen Erdgas-, Flüssiggas-und Ethanolantriebe sowie die gesamte Bandbreite aus demBereich der Elektromobilität mit verschiedenen Hybridvari-anten und reinen Elektrofahrzeugen.

VDIK-Präsident Volker Lange: „Der VDIK wird im Rah-men der neuen strategischen Ausrichtung der AUTO MOBILINTERNATIONAL (AMI) dieses wichtige Zukunftsthema wäh-rend des 2. Internationalen Kongresses „Antriebe MobilitätInnovationen – was treibt uns morgen an?“ unter Leitungvon Herrn Professor Cornel Stan intensiv behandeln. DerKongress richtet sich insbesondere an Automobilhersteller,Systemlieferanten und Automobilzulieferer, an Händler, Ser-vicebetriebe und Werkstätten. Bei der Zusammenstellungdes Kongressprogramms war es besonders wichtig, dieErwartungen an die Elektromobilität auch im Vergleich zuanderen alternativen Antriebsarten oder Kraftstoffen realis-tisch einzuschätzen. Entscheidend für deren Erfolg wird dieAkzeptanz durch die Autofahrer sein. Dazu muss ausge-reifte Technik angeboten werden und die Fragen der Lade-zeiten, Reichweiten und Kosten für die Batterien müssengelöst sein.“

Die Referenten:Prof. Dr. Ing. habil. Prof. E. h. Dr. h. c. Cornel Stan Vorstandsvorsitzender, Wissenschaftlicher DirektorForschungs- und Transferzentrum e. V. Westsächsi-sche Hochschule Zwickau (FTZ)

Dipl.-Ing. Bernhard Grünewald Leiter KonzernrepräsentanzToyota Motor Europe – Berlin Office

Dipl.-Wirtschaftsingenieur Christine Tissot General Manager Electric Vehicle Business Development Renault/France

Dipl.-Ing. Christian Schultze Senior Manager Advanced Technology Research &Advanced EngineeringMazda Motor Europe GmbH

Dr.-Ing. Gert Hinsenkamp Leiter Brennstoffzellen-Systemkomponenten undBrennstoffzellen-Antriebsstrang KonstruktionDaimler AG

Prof. Dr. Markwart Kunz Mitglied des Vorstandes Südzucker AG

Dr.-Ing. Reinhard Kolke Leiter Test und Technik ADAC e. V.

Vincent Basso Leiter Hybrid-Projekt PSA Peugeot Citroën

Dipl.-Ing. MBA Florian Wunsch Nissan International SA

Prof. Dr.-Ing. Jens HadlerLeiter der AggregateentwicklungVolkswagen AG

Anmeldung:Bei Anmeldung bis zum 28. Febru-ar 2010 wird ein Frühbucher-rabatt von 100,00 Euro gewährt.Die Teilnahmegebühr in Höhe von390,00 Euro (bis zum 28.02.2010nur 290,00 Euro) zuzüglich Mehr-wertsteuer enthält neben denTagungsunterlagen eine Vielzahlvon Zusatzleistungen sowie eineEintrittskarte für den Besuch der„Ausstellerparty“ im Volkspalastauf dem alten Messegelände inLeipzig. Der Kongress wird imCongress-Center Leipzig auf demneuen Messegelände stattfinden.

www.berner.de/ami-kongress2010

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41Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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Beldrive Direktantriebstechnik – Ideen in Bewegung

Die Beldrive Engineering GmbH liefert elektrische Antriebs-lösungen für bedienergeführte und automatische Trans-portsysteme. Charakteristisch sind dabei die Außenläufer-motoren, die bei geringem Einbauvolumen und hohem Wir-kungsgrad ein großes Drehmoment zur sicheren und sanf-ten Bewegung kundenspezifischer Transportfahrzeugegewährleisten.

Neben Motoren, Wechselrichtern und Fahrzeugsteue-rungen steht ein umfangreiches Bausteinsortiment für dieunterschiedlichsten Kundenanforderungen zur Verfügung.

Haupteinsatzgebiete sind teilautomatisierte Montage-und Logistikprozesse sowie Transportaufgaben für Test- undPrüfumfänge in Systemen der Qualitätssicherung. Je nachEinsatzbedingungen sind Nutzlasten bis ca. 3,5 t erreich-bar. Gegenwärtig befindet sich ein modulares Bodentrans-portsystem für wesentlich höhere Lasten in Entwicklung.

Durch den Einsatz induktiver oder optischer, fehlertole-ranter Spurführungssysteme sind die Fahrkurse automati-scher Bodentransportsysteme einfach und flexibel an kunden-spezifische Layouts anzupassen. Leitsysteme können überWLAN auf die Fahrzeuge zugreifen und die Transporte fle-xibel steuern.

Ebenso bietet die Ausrüstung automatisierter Fahrzeu-ge mit innovativer Bediensensorik interessante Möglichkei-ten für die Kombination von bedienergeführten Funktionen,etwa Kommissionieraufgaben im Lagerbereich, mit auto-matischem Transport des Kommissioniergutes zum Verbau-ort im Montagebereich. Die zunehmend bessere Verfügbar-keit hochenergetischer Lithium-Polymer-Batterien erlaubtkünftig die Realisierung leichter Bodentransportfahrzeugemit hervorragendem Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Beldrive Engineering GmbHAnnaberger Str. 240D-09125 ChemnitzTelefon: +49 371 5347-329Telefax: +49 371 5347-349www.beldrive.com

wirtschaftsjournal.de/id10014102

Beldrive - Transportfahrzeug für die Triebsatzvormontage in derAutomobilindustrie.Derzeit sind weltweit mehr als 800Montagefahrzeuge mit Beldrive -Direktantriebstechnik im Einsatz.

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wirtschaftsjournal.de/id10014101

Berechnete SicherheitTU Ilmenau: Internationaler Forschungspreis für Fahrzeugsicherheit

Der Ilmenauer Wissenschaftler Prof. Dr. Valentin Ivanov ist mit dem internationalen „CADLM Intel-ligent Optimal Design Prize“ 2010 ausgezeichnetworden. Der Gastwissenschaftler aus Minsk forschtam Fachgebiet Kraftfahrzeugtechnik der TU Ilme-nau im Rahmen des Marie-Curie-Forschungspro-gramms der Europäischen Union. Er erhielt die Ehrungfür seine Arbeiten auf dem Gebiet der intelligen-ten Fahrsicherheitssysteme.

Mit den Untersuchungen sollen Grundlagen für Fahrsi-cherheitssysteme mit simultaner Erfassung der Reifenpara-meter durch Fahrbahn- und Bordinformationen erarbeitetwerden. Der Preis wird Prof. Ivanov im März in Singapurwährend einer internationalen Fachkonferenz übergeben,wo er einen Vortrag über die mittels Fuzzy-Logik erstellteArchitektur von Kraftfahrzeug-Sicherheitssystemen hält. DieFuzzy-Logik wird von den Wissenschaftlern genutzt, um ausunscharfen Größen wie z. B. die Reifen-Boden-Interaktion

mathematisch genau definierte Algorithmen zu berechnenund so in praxistaugliche Regeln umzusetzen. Die auf derBasis der Forschungsergebnisse entwickelten technischenSysteme dienen der Fahrbahnidentifizierung und Fahrsta-bilitätsregelung (z.B. ESP, IST/Intelligente Verkehrssystemeund automatische Steuerung unbemannter Fahrzeuge) unddamit einer deutlich höheren Fahrsicherheit.

Der CADLM Intelligent Optimal Design-Forschungspreiswurde im Jahr 2004 von weltweit führenden Unternehmenund Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen. Er wirdalle zwei Jahre verliehen und soll die Weiterentwicklungintelligenter Regelungstechnik für praktische Anwendun-gen in Maschinenbau, Bauwesen und Verkehr fördern.Auch die Ilmenauer Ergebnisse sind bereits in mehrere Pro-jekte mit industriellen Partnern der Fahrzeugbranche ein-gebunden.

Professor Valentin IvanovFoto: Chris Liebold

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42 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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wirtschaftsjournal.de/id10014201

Verwaltung und Austausch von produktrelevantenDaten bestimmen zunehmend die Prozesse in denUnternehmen und im Zulieferverbund. Diese Pro-zesse durchgängig digital zu gestalten ist eine großeHerausforderung, die dabei anfallenden Daten revi-sionssicher zu verwalten noch viel mehr.

Unternehmen sehen immer häufiger die Notwendigkeit,effiziente Lösungen für ein reibungsloses und schnellesEngineering zu nutzen. Seit 2005 steht mit „TeamcenterExpress“ hierfür ein umfassendes System für unterneh-mensweites PDM zur Verfügung, welches speziell auf mittel-ständische Unternehmen ausgerichtet ist. Der HerstellerSiemens PLM Software hat hier besonders die Kernaufga-ben der KMU’s zum Thema gemacht, wobei im Bereich Engi-neering neben den klassischen Aufgaben immer häufigerdas Thema Projektplanung, -überwachung und -kalkulationeine Rolle spielt.

Projektmanagement als zentrales Element inmittelständischen FertigungsunternehmenMit Teamcenter Express wird die Organisation und Visuali-sierung vereinfacht sowie Aufgaben rund um die Verwal-tung von Produktstrukturen konsolidiert. Neue Werkzeugefür einen detaillierten Kostenüberblick sind sowohl für Pro-dukte als auch Projekte verfügbar und ermöglichen so, dassKosten vom ersten Konzeptentwurf bis zur Fertigungsfrei-gabe kalkuliert werden können. Das Ergebnis: bessere Kon-trolle und unter dem Strich mehr Profitabilität.Durch entsprechende Integration von Anwendern aus Ver-trieb und Engineering – bis hin zur Fertigung – könnenRessourcen besser genutzt und potenzielle Engpässe früh-zeitig erkannt werden. Konstruktionsaufträge können soüber den gesamten Projektlebenszyklus entsprechend ana-lysiert und optimiert werden, wobei hier auch abteilungs-übergreifende Szenarien möglich sind.Dies ermöglicht eine bessere Kostenkontrolle vom Entwurfbis zur Freigabe und führt so zu mehr Effizienz und ent-sprechenden Wettbewerbsvorteilen.

Wann benötigen Sie in Ihrem Unternehmen einePDM-Lösung? Wenn…� die Effizienz der Entwicklungs- und Konstruktionspro-

zesse verbessert werden soll und Ihre Produkte schnel-ler am Markt verfügbar sein sollen

� CAD-Daten aus unterschiedlichen Systemen, wie z. B. NX,Solid Edge, I-deas NX Series, Catia, Pro/E, SolidWorks,Inventor oder AutoCAD verwaltet werden müssen

� die Wiederverwendung bewährter Komponenten erhöhtwerden soll

� branchenbezogene vorkonfigurierte Prozesse ohne umfas-sende Anpassung sinnvoll genutzt werden können

� Microsoft Windows und assoziierte Microsoft-Produk-te die Standard-IT-Umgebung bilden

� Sie über begrenzte IT-Ressourcen verfügen und Wertauf schnelle Implementierung legen

Reibungsloses EngineeringProjektmanagement im Engineering optimieren – Profitabilität steigern

PROCIM Systemtechnik GmbHGewerbestraße 1908115 LichtentanneTelefon: 0375 541205www.procim.de

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43Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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wirtschaftsjournal.de/id10014301

Perfekter WissenstransferVolkswagen Bildungsinstitut macht Mitarbeiter von Scherdel Marienberg an neuer Technik fit

Es ist ein altes Lied: Wer Un–summen in hochmoderne An–lagen steckt, erwartet, dass sichdie Investition in kurzer Zeitamortisiert. Neue Technik erfor-dert Spezialisten, die sie be–herrschen und sofort damitumgehen können. Vor dieserHerausforderung stand dieScherdel Marienberg GmbH.Der Automobilzulieferer in–vestierte im vergangenen Jahr1,5 Millionen Euro in eine fürdie Sitzrahmenfertigung neuentwickelte innovative Anlage.

Mit Hilfe von Robotern werden die Schweißpunkte zur Fer-tigung hinterer Sitzrahmen für die Automobilhersteller, vorallem die VW-Gruppe, dadurch nicht nur schneller, sondernauch exakter gesetzt.

„Wir haben uns zu der Investition in die neue Ferti-gungslinie mit der Bezeichnung InnQline 3000 nicht nurwegen der vorgesehenen Stückzahlerhöhung entschieden.Eine wesentliche Rolle haben auch die gestiegenen Anfor-derungen an die Qualität und der Zwang nach Reduzierungder Produktionskosten gespielt“, begründet Andreas Möckel, Technischer Leiter der Scherdel Marienberg GmbH.„Mit den mit Punktschweißzangen ausgestatteten servo-gesteuerten Robotern, die die bisherigen Maschinen mitpneumatischer Steuerung ersetzen, sind wir jetzt in derLage, mit weniger Arbeitskräften eine Million Sitzrahmenpro Jahr statt 800.000 wie bisher zu produzieren.“

Noch aber läuft die Anlage nicht auf vollen Touren,dadurch ist sie nicht optimal ausgelastet. Möckel schätztden derzeitigen Auslastungsgrad auf etwa 70 Prozent. Dietäglich produzierte Stückzahl steige jedoch täglich. „Wirsetzen alles daran, die 100-prozentige Auslastung so schnellwie möglich zu erreichen. Spätestens in einem halben Jahrwird das der Fall sein“, versichert der Technische Leiter. Einewesentliche Voraussetzung sieht er in der schnellen Quali-fizierung der Fachkräfte. „Diese müssen in der Lage sein,alle technischen Möglichkeiten, die die neue Anlage bietet,optimal zu beherrschen und auszureizen“, betont AndreasMöckel. „An diesem Punkt sind wir noch nicht angelangtund das geht auch nicht von heut auf morgen. Wichtig istdabei, die Menschen, die diese innovative Qualitätsschweiß-linie bedienen, mitzunehmen.“

Hochgefahren wurde die Hightech-Anlage von den Spe-zialisten der SMB Spezialmaschinenbau GmbH & Co. DieTochterfirma von Scherdel hatte die neue Technologie inner-halb kurzer Zeit entwickelt. Für Scherdel stellte sich jetztdie Frage, wie das Know-how der Anlagenbauer auf dieBediener der Anlage übertragen werden kann, ohne einengroßen Verlust an Effektivität zuzulassen. Um diesen Wissenstransfer von einem zum anderen bei laufendem Produktionsprozess zu organisieren, kam man bei Scherdelauf die Idee, die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH in Zwickau und Chemnitz mit ins Boot zu holen. Dort wussteman die Experten mit den speziellen fachlichen Kenntnis-sen und pädagogischen Erfahrungen, die in der Lage sind,das Wissen der Anlagenbauer schnell an die Betreiber weiter-zugeben.

Dieser Herausforderung stellte sich das VW Bildungs-institut. In nur sechs Wochen absolvierten so 20 ausge-suchte Scherdel-Fachkräfte täglich rund vier Trainingsstun-den, ohne sie aus dem laufenden Produktionsprozess her-auszunehmen. Von den Trainern des VW Bildungsinstitutswurden sie für den Fertigungsablauf, die Aufgaben der Robo-ter, das Handling und die Arbeitsabfolge fitgemacht.

„Wir hatten dafür zwei hochqualifizierte, erfahrene Trai-ner vor Ort, die nicht nur die Theorie vermittelten, sondernauch praktische Anleitung gaben“, sagt Matthias Roth, Lei-ter Vertrieb und Marketing beim VW Bildungsinstitut. „Unse-re Trainer haben ihre Aufgabe bestens gemeistert und ange-sichts dieser ungewöhnlichen Maßnahme ebenfalls neueErfahrungen gesammelt. Immerhin mussten sie sich ein effi-zientes Trainingsprogramm einfallen lassen, um das Wissender Anlagenbauer zu den Bedienern zu transferieren.“

Inzwischen ist die Maßnahme erfolgreich abgeschlos-sen, nicht aber der Lernprozess insgesamt. Um das Lear-ning bei doing wird man auch in Zukunft nicht herum-kommen. Das weiß Möckel. Bei Notwendigkeit würde erauf die Unterstützung durch das VW Bildungsinstitut jeder-zeit zurückgreifen. „Dieses Modell hat sich bewährt und ist tragfähig auch für andere Anlagenbauer.“ Davon istAndreas Möckel felsenfest überzeugt. „Schließlich stehtjeder, der in neue Technik investiert, vor der Herausforde-rung, diese schnell und effizient nutzen zu können. DieKooperation zwischen der Scherdel GmbH und dem VW Bil-dungsinstitut ermöglicht uns, die gesteckten Ziele in derSitzrahmenfertigung schnellstens zu erreichen.“

Wolfgang Baltzer

Absolute Profis sind gefragt, um dieneue Roboterfertigungsanlage beiScherdel Marienberg optimal zu bedie-nen. Maschinenschlosser SebastianBoldt ist einer von ihnen.

Foto: Jan Görner

StichwortScherdel ist ein mittelständischesUnternehmen, dessen Firmensitzsich im oberfränkischen Markt-redwitz befindet. In 26 Werken inzehn Ländern sind rund 3600 Mit-arbeiter beschäftigt. Am StandortMarienberg sind auf 48.000 Qua-dratmetern Produktionsflächederzeit etwa 800 Mitarbeitertätig. Im vergangenen Jahr er-wirtschafteten sie einen Umsatzvon 145 Millionen Euro.

Das Volkswagen Bildungsinstitutin Zwickau ist als sächsischesKompetenzzentrum für Berufsaus-bildung, Weiterbildung und Bera-tung Partner der internationalenAutomobil- und Zulieferindustrieund Unternehmen anderer Bran-chen.

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44 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10014401

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Allwissender VerkehrslotseÜbertragungsstandard TPEG ermöglicht, zusätzliche Informationsdienste Autofahrern anzubieten

Wie wird das Wetter auf der A3 zwischen Nürnbergund Würzburg in den nächsten Stunden? DrohenNebel oder starker Regen? Mit einem neuen Systemkönnen Autohersteller ihren Kunden künftig Zusatz-dienste anbieten – etwa Infomationen über das Wet-ter oder freie Parkplätze, wie das Fraunhofer-Insti-tut für Integrierte Schaltungen in Erlangen im Sep-tember vergangenen Jahres mitteilte.

Verstopfte Zufahrtsstraßen, überfüllte Parkplätze – in vie-len Innenstädten ist das Verkehrschaos alltäglich. Künftigsollen Premium-Dienste den Fahrern helfen, zügig ans Zielzu kommen: aktuelle Informationen über freie Parkplätzeoder die Witterungsverhältnisse, die auf der ins Naviga-tionssystem eingegebenen Strecke herrschen. Die Informa-tionen werden per mobilem Internet oder digitalem Rund-funksystem übertragen und zum Beispiel in der Straßen-karte angezeigt. Auch Warnhinweise bei dynamischenGeschwindigkeitsbegrenzungen sind denkbar: Überschrei-tet der Fahrer die aktuelle Vorgabe beispielsweise eines Ver-kehrsleitsystems, könnte ein Signal aufleuchten.

Grundlage des Services ist der ÜbertragungsstandardTPEG, kurz für Transport Protocol Experts Group. Automo-bil- und Endgerätehersteller, Informationsdienstleister, For-schungseinrichtungen und andere haben sich bereits 1997innerhalb der Europäischen Rundfunkunion (UER/EBU) zueinem Konsortium zusammengeschlossen, um TPEG auchals europäischen und internationalen Standard zum Aussen-den von sprachunabhängigen und multimodalen Verkehrs-und Reiseinformationen zu etablieren. Der Vorteil von TPEG:Es ist erheblich schneller und vielseitiger als das herkömmlicheSystem „Traffic Message Channel TMC". Während TMC

etwa 60 Meldungen pro Minute verbreiten kann, sind esbei TPEG 3000. CH

Verkehrsbehinderungen, freie Parkplät-ze, Warnhinweise – alle diese Informa-tionen soll der Autofahrer künftigbequem unterwegs abrufen können.

Foto: Fraunhofer-Gesellschaft

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Page 45: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

45Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10014501

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46 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

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Techniker im RampenlichtAbsolventen einer Technikerausbildung können ihre Abschlussarbeiten zum Wettbewerb einreichen

Als Würdigung der Schaffung von hochqualifizier-ten Arbeitsstellen in der Region und zur Förderungvon Absolventen/innen der Technikerausbildung hatein südwestsächsischer Zusammenschluss von Netz-werken, Initiativen und Bildungsträgern unter derFederführung der DPFA-Akademiegruppe einen„Technikerpreis“ ausgelobt. Er honoriert die bestenAbschlussarbeiten im Rahmen dieser Aufstiegs-qualifizierung.

Dazu der Präsident der Landesdirektion Chemnitz und Prä-sident der Initiative Südwestsachsen e. V., Karl Noltze, alsSchirmherr: „Zwei Sätze findet man in den letzten Mona-ten fast täglich in den Medien: Wir benötigen künftig mehrgut ausgebildete Fachkräfte und Leistung muss sich wie-der lohnen! Mit der Vergabe des „Technikerpreises 2010“für herausragende Abschlussarbeiten in der Technikeraus-bildung wollen wir einen weiteren Schritt für die Profilie-rung Südwestsachsens als Wirtschaftsstandort mit Zukunft

unternehmen und einen wesentlichen Beitrag für die Ent-wicklung und Stabilität unserer heimischen Unternehmenleisten.“

Mit der Technikerausbildung, die über eine grundstän-dige Berufsausbildung hinausgeht, gewinnen die Teilneh-mer nicht nur anwendungsbereites Wissen und vertiefteKenntnisse ihres jeweiligen Fachgebietes, sondern sind auchfür Leitungsaufgaben gerüstet. Somit bietet der Abschlussfür die in der Regel 25- bis 40-jährigen Arbeitnehmer/innenklare Aufstiegsperspektiven und die langfristige Sicherungihres anspruchsvollen Arbeitsplatzes.

CH

wirtschaftsjournal.de/id10014601

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Page 47: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

47Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

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Licht am Ende des TunnelsInvestitionsstau macht ostdeutschem Maschinen- und Anlagenbau aber weiterhin zu schaffen

Ein weiterer Absturz des ostdeutschen Maschinen-und Anlagenbaus ist gebannt. Das ergab die aktuel-le Konjunkturbefragung des VDMA-Landesverban-des Ost unter seinen 350 Mitgliedsfirmen in Berlin,Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen. So stiegen im 4.Quartal 2009 die durchschnittliche Kapazitätsaus-lastung, die Reichweite der Aufträge sowie die Stim-mung der Unternehmer.

„Das bedeutet jedoch keineswegs eine Trendwende odergar Erholung. Nach wie vor bewegt sich der Auftragsein-gang im Vergleich zu den Vorjahren auf einem äußerst nie-drigen Niveau", warnt Reinhard Pätz, Geschäftsführer desVDMA Ost, vor überhöhtem Optimismus.

Die Auslastung der Kapazitäten ist im 4. Quartal 2009im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten wiedergestiegen. Im Durchschnitt lag sie bei knapp 74 Prozentund damit etwa auf dem Niveau vom 2. Quartal 2009. Eben-falls gegenüber dem 3. Quartal 2009 leicht geklettert istdas Auftragspolster. Im Schnitt reichten die Aufträge derUnternehmen 3,8 Monate. „Innerhalb der Branche ver-zeichnen wir jedoch sehr große Unterschiede. Während eini-ge Unternehmen voll ausgelastet sind, ein Auftragspolstervon mindestens sechs Monaten aufweisen und Mitarbeitereinstellen wollen, kämpfen andere mit einer Auslastung vondeutlich unter 50 Prozent und wenigen Wochen Auftrags-vorlauf um ihre Existenz", so Pätz.

Das zögerliche Investitionsverhalten der Kunden, einextrem starker Preisverfall, Engpässe bei der Materialbe-

schaffung und die Liquiditätssicherung bereiten den Unter-nehmen die größten Probleme. „Viele Mitglieder berichtenvon zahllosen Kundenanfragen – trotz des sichtbaren Bedar-fes resultieren daraus aber häufig nur wenige und kleineAufträge. Ein ruinöser Preiswettbewerb und eine schlech-te Zahlungsmoral verschärfen die Situation zusätzlich",beklagt Pätz. Ebenso kritisieren die Verbandsmitglieder dieunzureichende Unterstützung durch Hausbanken, den schwie-rigen Kreditzugang sowie Verzögerungen in der Kreditver-gabe. „Besorgniserregend wird es, wenn das Eigenkapitalder Unternehmen knapper wird, sich die Banken aber beider Vorfinanzierung neuer Aufträge weiter beharrlich zurück-halten. So werden die Banken zum größten Risiko für denAufschwung", befürchtet der Landesverbands-Geschäfts-führer.

Unternehmen zwischen Kurzarbeit und HoffnungAusdruck der seit mehr als einem Jahr anhaltenden schwa-chen Auftragslage ist auch die Zahl der Kurzarbeiter, diesich zum Jahresende 2009 wieder etwas erhöht hat. DieUnternehmen versuchen auf diese Weise, vor allem ihreFachkräfte zu halten. „Auf Dauer kann aber niemand einewirtschaftliche Schieflage mit Kurzarbeit überbrücken. Daherrechnen wir in 2010 mit einem weiteren Personalabbau,auch wenn dies vor allem für die ostdeutschen Unterneh-men sehr schmerzlich sein wird", erklärt Pätz.

Mut mache jedoch, dass derzeit deutlich weniger Fir-men Einschnitte beim Personal planen als noch im 3. Quar-tal 2009.

Reinhard Pätz, Geschäftsführer desVDMA-Landesverbandes Ost.

Foto: VDMA

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48 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

wirtschaftsjournal.de/id10014801

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EVP-Fraktion im EPDr. Dieter-L. Koch (MdEP)

Fernfahrer legen jährlich tausende Kilometer zurückund bewegen dabei mehrere Millionen Tonnen voneinem Ort zum anderen. Sie sind das Rückgrat derTransportlogistik und sorgen unter anderem dafür,dass die Regale im Einzelhandel stets mit frischerWare gefüllt sind. Doch nach Ablauf der täglicherlaubten und gesetzlich verankerten Lenkzeit ver-bringen sie auch viele Tage und Wochen auf Rast-höfen und Parkplätzen.

Treten in diesen Situationen gesundheitliche Beschwerdenauf, ist der Hausarzt oftmals weit entfernt oder die nächst-gelegene Arztpraxis hat keine Sprechzeit mehr. Sicherlichstehen im Notfall Rettungsdienste und bei akuten ernstenBeschwerden Krankenhausambulanzen zur Verfügung. Dochbei einfacheren Erkrankungen verwehrt der Termindruck imAlltagsgeschäft oder der Aufwand einen Arzt aufzusuchen,den Truckern oftmals eine ausreichende gesundheitlicheVersorgung. Schnell wird dann zur Selbstmedikation gegrif-fen, ohne die Nebenwirkungen ausreichend einschätzen zukönnen. Häufig wird dann mit den auftretenden Beschwer-den weiter gefahren. Bei unzureichender Behandlung bestehteinerseits das Risiko einer nachfolgenden chronischen Erkran-kung aber auch die akute Gefährdung der Fahrer selbstsowie weiterer Verkehrsteilnehmer. Darmverstimmung,Rückenschmerzen durch langes Sitzen oder durch Be- undEntladebelastungen, Schlafstörungen oder einfach nur län-ger anhaltende Kopfschmerzen – für solche und ähnlicheBeschwerden steht den Fahrern zumeist auf die Schnelle keinhelfender Arzt zur Verfügung. Außerdem ist es in einer frem-den Stadt schwer, einen entsprechenden Arzt geschweigedenn einen passenden Parkplatz für einen Lkw zu finden.„Jeder Arbeitnehmer kann im Krankheitsfall sofort einenArzt aufsuchen; dieses Recht sollte auch für Fahrer gelten,die aber im Alltag ja nicht einfach so mit ihrem Fahrzeugbei einem Arzt vorfahren können. Deshalb haben wir dasDocStop-Projekt ins Leben gerufen. Kranke LKW- und Bus-Fahrer stellen schließlich eine Gefahr für sich und ihre Umweltdar“ erläutert Rainer Bernickel, einer der beiden Initiato-ren einer deutschlandweit einmaligen Aktion zur Verbes-serung der Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern. Gemein-sam mit Dr. Dieter-L. Koch, Mitglied im Europäischen Par-lament und Vorstandsmitglied im Europäischen Verkehrssi-cherheitsrat hat er im September des Jahres 2007 den „Doc-Stop für Europäer e. V.“ ins Leben gerufen. Dahinter ver-birgt sich eine flächendecke medizinische Unterwegsver-

sorgung, denn an allen Rasthöfen, die mit dem DocStop-Logo gekennzeichnet sind, können Berufskraftfahrer unkom-pliziert medizinische Hilfeleistungen anfordern. An diesenAnlaufstellen stehen im Umkreis von maximal vier Kilome-tern Ärzte und Ansprechpartner bei medizinischen Proble-men zur Verfügung. „Mein Ziel ist es, dieses Netz zunächstbundesweit zu verdichten und später europaweit auszu-bauen. Bisher beteiligen sich bundesweit 300 medizinischeEinrichtungen und Ärzte an der DocStop-Aktion, und fastwöchentlich werden es mehr. Ersten Erhebungen zufolgenutzen bereits mehr als einhundert Fernfahrer monatlichdas Angebot von DocStop“, erklärt der Abgeordnete Dr.Koch. Auch eine Hotline wurde eingerichtet, deren Num-mer in jedem Fernfahrer Handy gespeichert sein sollte. Mitt-lerweile haben auch zahlreiche Förderer aus der Wirtschaft,dem Gesundheitswesen und der Politik die Notwendigkeiteines flächendeckenden Versorgungsnetzes für Fernfahrererkannt und treten als Förderer und Unterstützer auf. Gelingtes, dieses bereits dichte Netz auszubauen und auf Europazu erweitern, wird nicht nur ein erheblicher Beitrag für dieeuropäische Verkehrssicherheit geleistet, sondern gleich-zeitig sichergestellt, dass die Millionen Tonnen der beweg-ten Güter weiterhin sicher und pünktlich ans Ziel gelangen.

Gesund auf Achse bleiben

Die Gründer von DocStop, Dr. Dieter-L.Koch (MdEP) und Rainer Bernickel.

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49Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Ostdeutschland automobil

Der Zustand der Autos in Deutschland hat sich verschlech-tert: die Quote der Fahrzeuge, die wegen erheblicher Män-gel die Hauptuntersuchung (HU) nicht bestehen, ist umeinen Prozentpunkt auf 17,6 Prozent angestiegen. Das gehtaus dem TÜV Report 2010 hervor, der kürzlich in Berlin aufeiner Pressekonferenz vorgestellt wurde. Das bedeutet, dassfast jedes sechste Fahrzeug mit erheblichen technischenMängeln auf deutschen Straßen unterwegs ist.

Wartung und Pflege der Fahrzeuge ernst nehmenDer TÜV Thüringen appellierte angesichts der Ergebnissedes TÜV Report 2010, die Wartung und Pflege der Fahr-zeuge nicht zu vernachlässigen: „Gerade in Zeiten, in denendie Menschen genauer aufs Geld schauen, werden häufigWartungsarbeiten und notwendige Reparaturen aufge-schoben“, sagt Volker Höhnisch, Mitglied des Vorstands desTÜV Thüringen. „Wer regelmäßig sein Fahrzeug von einerqualifizierten Fachwerkstatt warten lässt, leistet einen wich-tigen Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr“, so Höhnisch. In Thüringen wurden im gleichen Zeitraum fast706 000 Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung vorgeführt. DerTÜV Thüringen hat davon mit weit über 240 000 Fahrzeu-gen mehr als ein Drittel der Thüringer Fahrzeuge geprüft.

Fahrzeugbeleuchtung wird am häufigsten bemängeltBesonders häufig stellten die TÜV-Sachverständigen Män-gel an der Beleuchtung fest. Bereits 8 Prozent der dreijäh-rigen Fahrzeuge fiel wegen defekter Scheinwerfer bei derHauptuntersuchung auf. Bei den Fünfjährigen waren es 15,2Prozent, fast ein Drittel (31 Prozent) der elfjährigen Fahr-zeuge hatte Mängel an der Beleuchtungsanlage. Darüber

hinaus beanstandete der TÜV besonders häufig: erheblicheMängel an der Fußbremse, an Bremsleitungen und Schläu-chen, an der Auspuffanlage und an den Achsen. Auch Kor-rosion an Rahmen und tragenden Teilen sowie erhöhtesLenkspiel gehörten zu den häufigen Mängeln im TÜV-Report2010.

Sicher, neutral, unabhängig…Attribute die sich der TÜV Thüringen als Thüringer Unter-nehmen auf die Fahnen geschrieben hat. Die Verkehrsex-perten des TÜV Thüringen prüfen aber nicht nur Fahrzeu-ge, auch in den Bereichen Arbeitssicherheit, Unfallforschung,Schaden- und Wertgutachten, Werkstattzertifizierung oderZertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen, Fuhr-parkmanagement bis hin zur Kraftfahrteignung hat der TÜVThüringen seine Stärken. Gerade Großkunden schätzen dieFlexibilität und Nähe der TÜV Thüringen-Sachverständigen.„Die Prüfingenieure vom TÜV Thüringen sind kompetente,erfahrene Fachleute. Die Betreuung vor Ort ist ideal, zumalsich der TÜV Thüringen individuell auf unsere Anliegen ein-stellt“, sagt Christoph L. Schuchert, geschäftsführenderGesellschafter der Gebrüder Rost GmbH & Co. KG und Prä-sident des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsge-werbes (LTV) e. V.

Erhöhung der VerkehrssicherheitDer TÜV Thüringen unterstützt die EU-Charta für Straßen-verkehrssicherheit „25 000 Leben retten“ und viele weite-re Initiativen zur Sicherheit auf unseren Straßen. In Mittel-deutschland ist der TÜV Thüringen mit acht großen Stand-orten in Thüringen und Sachsen sowie mit zahlreichen Kfz-Prüfstationen in Thüringen vertreten.

Verkehrssicherheit beginnt mitsicherer TechnikTÜV Report zeigt erneut: Ältere Fahrzeuge in schlechtem Zustand

wirtschaftsjournal.de/id10014901

Kontakt:Unternehmensgruppe TÜV Thüringen Melchendorfer Straße 64,99096 Erfurtwww.tuev-thueringen.dewww.die-tuev-akademie.de

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50 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Politik

Wirtschaftsjournal: Herr Machnig, Sie sind seit Herbstvergangenen Jahres der Wirtschaftsminister vonThüringen. Welche politischen Ansätze Ihres Vor-gängers wollen Sie fortführen und was wollen Siegrundlegend ändern?Matthias Machnig: Das jetzt im Einzelnen durchzuge-hen, würde zu weit führen. Mein Grundansatz, aber auchdie Rahmenbdingungen sind andere. Es geht um die Bewäl-tigung der Wirtschaftskrise, die zukünftigen Herausforde-rungen für dieses Land, um die Investitionskonjunktur inden nächsten Jahren.

WJ: Was heißt das konkret?Machnig: Wir wollen möglichst viele Menschen in Beschäf-tigung bringen. Dazu gehört ein Landesarbeitsmarktpro-gramm, aber auch eine andere Lohnpolitik. Dazu gehörtauch, dass Möglichkeiten eines Teillohnausgleichs bei Arbeits-zeitverkürzung geprüft werden. Darüber hinaus geht es umWachstumspolitik. Wir brauchen eine gezielte, auch steu-erliche, Förderung von Investitionen. Die Liquidität der Unter-nehmen muss gesichert werden. Die Innovationsförderungwerden wir verstärkt auf Zukunftsmärkte orientieren.

WJ: Wie sieht eine solche Förderung im Einzelnenaus?Machnig: Wir haben eine Grundsatzentscheidung getrof-fen. So wollen wir alle Mittel aus EU-Fördertöpfen gegen-finanzieren. Das werden wir 2010 wie auch in den Folge-jahren tun. Mit einem „Zukunftsatlas" wollen wir die künf-tigen Wachstumstreiber für Thüringen identifizieren. Diewerden dann auch gezielt unterstützt. Zudem bauen wirgerade eine Greentech-Agentur auf.

WJ: Um was geht es bei dieser Greentech-Agentur?Machnig: Sie soll die energie- und ressourceneffizientenTechnologien fördern, wie beispielsweise im Bereich Elektro-mobilität oder Mess- und Regeltechnik. Zudem werden wirein 1000-Dächer-Programm auf den Weg bringen, um denEinsatz der Photovoltaik zu unterstützen. Ein gewaltigesPotenzial für Thüringen sehe ich auch auf den Gebieten derOptik, Elektrotechnik und im Gerätebau.

WJ: Die Branchen, die Sie aufgezählt haben, sindalle sehr forschungs- und entwicklungsintensiv. Dahaben gerade die kleinen Unternehmen Probleme,über ihr Tagesgeschäft hinaus, Zeit und Kraft zu fin-

den, Projekte zu initiieren undFörderanträge zu stellen. Waswerden Sie in diesem Zusammen-hang für diese Firmen ausrich-ten können?Machnig: Die Greentech-Agentursoll genau das tun: Projekte initiie-ren und die Netzwerkbildung unter-stützen. Außerdem werden die KMUin ihr einen Ansprechpartner für ihreFörderangelegenheiten haben. Wasdie Förderung angeht: die werdenwir auf ihre Zielgenauigkeit über-prüfen, die Technologieförderung auf-stocken.Außerdem wird es ein Mittel-standsfördergesetz geben.

WJ: Nun noch eine Frage überThüringen hinaus, denn die Wirt-schaft macht ja an den Länder-grenzen nicht halt. Wie werdenSie mit Ihren Amtskollegen inSachsen und Sachsen-Anhaltzusammenarbeiten, die nun beideein anderes Parteibuch haben?Machnig: Manchmal klappt die Zusammenarbeit ja sogarbesser, wenn die Beteiligten nicht aus einer Partei sind. ImCluster Solar gibt es bereits eine enge Kooperation zwi-schen den drei mitteldeutschen Ländern.

WJ: Und auf der Politikerebene? Sachsen-AnhaltsWirtschaftsminister Haseloff hat zum Beispiel einenwirtschaftspolitischen Dialog für ganz Ostdeutsch-land angeregt.Machnig: Ich bin dafür offen. Wir müssen auch in über-greifenden Kontexten denken.

Gespräch: Claudia Hillmann

Zukunftsmärkte im FokusWirtschaftsjournal im Gespräch mit dem Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie,Matthias Machnig

Matthias Machnig (SPD), ThüringerMinister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie. Foto: Freistaat Thüringen

wirtschaftsjournal.de/id10015001

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51Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Politik

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wirtschaftsjournal.de/id10015101

Oppositionsarbeit ist einfachFür Sachsens FDP ist die Regierungsbeteiligung Neuland – jedoch ohne bundespolitische Eitelkeiten

Die Schonzeit ist vorbei. Nach 100 Tagen sächsi-scher Regierungsbeteiligung mit der CDU zieht Sach-sens FDP-Chef Holger Zastrow – erwartungsgemäß– eine positive Bilanz. „Wir haben ein gutes Ver-hältnis der Zusammenarbeit gefunden, es gibt wenigKonfliktpotenzial.“

Doch leicht waren die ersten 100 Tage nicht. Um Fehler desVorgängers SPD zu vermeiden, nahm sich die FDP Zeit mitPersonalentscheidungen und setzte sich mit der Ernennungzweier Staatssekretäre im Wirtschaftsministerium starkeröffentlicher Kritik aus. „Wir brauchen durchsetzungsfähigeStrukturen!“, betonte Holger Zastrow und verteidigte vehe-ment diese Entscheidung. Ein Minister brauche einen Stab,er brauche Vertraute, mit denen er Entscheidungen disku-tieren, treffen und vollziehen könne. Als Hauptaufgabensieht er die Staatsmodernisierung, den damit verbundenenBürokratieabbau sowie Steuersenkungen an. „Trotz eini-ger `fetter` Jahre wurden Steuersenkungen nicht an die Bür-

ger weitergegeben“, sagte Zastrow. Deshalb plädiere ertrotz der gegenwärtig schwierigen Finanzlage für Steuer-senkungen. „Damit setzen wir Wachstumsimpulse“, ist ersich sicher. Flankiert von Ausgabensenkungen, unter ande-rem durch Stellenabbau, sehe er Möglichkeiten zur Ver-waltungsreform. Sehr kritisch sieht der sächsische FDP-Chefdie Vorgänge auf Bundesebene. „Dieses gegenseitige Pro-filieren – meist ausgehend von der CSU – ist nur ein Festi-val der Eitelkeiten und nicht sehr hilfreich“, meinte er sar-kastisch. Berlin solle ruhig auf Sachsen schauen. Doch Illu-sionen habe er nicht. „Der Einfluss auf die Bundespolitikvon Sachsen aus ist gering“, konstatierte Holger Zastrownüchtern. Die Partei dürfe beim Regieren nicht zu kurz kommen, das sei auf Bundesebene noch problematischer.Oppositionsarbeit sei viel einfacher gewesen, dafür abervöllig wirkungslos. Nun gilt es, die ehrgeizigen Pläne umzu-setzen. Simone Pflug

Sachsens FDP-Chef Holger Zastrow, der gleichzeitig Vorsitzen-der der FDP-Landtagsfraktion ist. Foto: S.Pflug

Schnelle Daten- und Verkehrsverbindungen gefragtRegion Leipzig punktet mit Verkehrsinfrastruktur und Naherholungsmöglichkeiten

Schneller Internetzugang und gute Verkehrsanbin-dungen sind einer Unternehmsbefragung zur Stand-ortzufriedenheit zufolge den Unternehmern in denKammerbezirken Leipzig und Halle-Dessau am wich-tigsten.

Für alle Unternehmen am wichtigsten ist die „Breitband-anbindung (DSL-Verfügbarkeit)“. Es folgen die „Höhe derStrompreise“, die „regionale sowie überregionale Ver-kehrsanbindung“ und die „Höhe der Gewerbe- und Grund-steuern“. Zu den „eher wichtigen“ Standortfaktoren zäh-len die Unternehmen auch die „Wasser- und Abwasserge-bühren“, die „Erreichbarkeit der Verwaltung“ und das„Image der Stadt“.

Am zufriedensten zeigt sich die Wirtschaft der RegionLeipzig im Herbst 2009 mit der Verkehrsanbindung sowieden so genannten „weichen“ Standortfaktoren, wie z. B.den Einkaufs- und Naherholungsmöglichkeiten.

Die schlechtesten Bewertungen haben mit den diversenSteuern, Gebühren und Abgaben erwartungsgemäß dieStandortfaktoren erhalten, die die Unternehmen direkt finan-ziell belasten. Kritisch wird insbesondere die Höhe der regio-nalen Strom- und Gaspreise bewertet.

Erstaunlicherweise spielte die Nähe und Zusammenar-beit mit Hochschulen eine geringere Rolle. „Der Mittel-stand kommt einfach nicht mit den Hochschulen zusam-men“, kommentierte Hartmut Bunsen, Präsident des Unter-nehmerverbandes Sachsen e. V. , die Ergebnisse dieser Befra-gung. „Nur etwa 12 Prozent der zur Verfiügung stehendenFördermittel für Forschung und Entwicklung werden imKammerbezirk Leipzig von den Unternehmen abgerufen,ergänzte Walter Christian Steinbach, Präsident der Lan-desdirektion Leipzig. „Aber es sind uns andere Dinge gelun-gen.“ So hob Steinbach die Bio City Leipzig positiv hervor.

Claudia Hillmann

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52 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Politik

Aktiver Klimaschutz

Ab sofort produzieren wir das „Wirtschaftsjournal",als eine der ersten Zeitschriften Deutschlands, klima-neutral.

Nicht alleine die in der Arktis in Lebensnot geratenen Eis-bären und die in der Antarktis bedrohten Pinguine mahnenuns zum Handeln. Verantwortlich für den von uns Menschenverursachten Klimawandel ist der globale kontinuierlichansteigende Ausstoß der so genannten Treibhausgase – ins-besondere des Kohlendioxids (CO2).

Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist der entschei-dende Faktor, um den sich immer deutlicher abzeichnen-den Klimawandel langfristig abzuschwächen. Umwelt undKlimaschutz ist 1997 durch das in Kyoto/Japan beschlos-sene und 2005 in Kraft getretene Protokoll zur Klima-Rah-menkonvention der Vereinten Nationen erneut in die öffent-liche Diskussion gelangt.

Es verlangt von den Industrieländern, ihre CO2-Emis-sionen zwischen 1990 und 2012 um 6-8 Prozent zu sen-ken. Leider hat Kopenhagen wieder gezeigt: Die Kluft zwi-schen Industriestaaten und Schwellenländern in dieser Fragewar das entscheidende Hindernis, um einen Nachfolgever-trag für das Kyoto-Protokoll auszuhandeln.

Beim klimaneutralen Druck dieser Zeitschrift werden dieCO2-Emissionen, die beim Bedrucken und Verarbeiten vonPapier entstehen, ausgeglichen. Der Herstellungsprozessberücksichtigt Rohstoffe (Papier, Farbstoffe, Chemie) sowieFeucht- und Reinigungsmittel ebenso, wie den Druckvor-gang selbst – einschließlich Vorstufe und Verarbeitung. Auchdie Auslieferung der Druckerzeugnisse und der Personal-einsatz, werden in die Emissionsberechnungen einbezogen.

Durch den Ankauf so genannter Emissionsminderungs-zertifikate leisten wir zusammen mit dem Druckhaus Dres-den und unterstützt durch die Kompetenz von Climate-Partner aktive Hilfe bei ausgewählten Klimaschutzprojek-ten, denen damit nachhaltige Energieerzeugung ohne CO2-Emissionen ermöglicht wird. Jedes vom Druckhaus Dresdenklimaneutral gestellte Druckerzeugnis trägt neben der Kenn-zeichnung auch eine ID-Nummer. Über diese ID läßt sichzurückverfolgen, wieviel CO2 über welches Klimaschutz-Pro-jekt kompensiert wurde – unser Beitrag zur Transparenzund Offenheit. Für das Druckhaus Dresden ist Zertifizierungund Teilnahme am Verfahren zum klimaneutralen Druckenein weiterer Schritt auf dem Weg, umweltbewussten Kun-den Printprodukte in besonderer, nachweisbarer Qualitätzu liefern.

Der Erlös aus den Zertifikaten fließt in anerkannte, hochwertige Klimaschutzprojekte. Die von uns geför-derte Windkraftanlage steht in Chitradurga im indischen Bundesstaat Karnataka.

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„Wir brauchen die Natur, aber

die Natur braucht uns nicht."

Klimawandel ist das Thema

unserer Zeit und unserer Zukunft.

100 Prozent Wasserkraft!Das Druckhaus Dresden ist dieerste Druckerei in Sachsen die zu100 Prozent mit Wasserkraftdruckt und damit innovative Zei-chen für die Druckindustrie setzt.Durch die konsequente Umstel-lung von Normalstrom (z. B. alsEnergiemix aus atomaren und zu65 Prozent fossilen Energieträ-gern) auf Naturstrom (in unseremFalle Wasserstrom, den wir zu 100Prozent aus den Wasserkraftwer-ken des Oberrheins beziehen),reduzieren wir nachhaltig –selbstverständlich zusammen mitintelligentem Energiemanage-ment – die durch uns zu verant-wortender CO2 Emission um über1.000 Tonnen CO2 jährlich. DiesenVorteil können wir bei Klimaneu-tralstellung der Druckproduktezusammen mit „ClimatePartner"an unsere Kunden weitergeben.Wenn gewünscht stellen wir fürdie unumgänglichen CO2-Emissio-nen Kompensationszertifikateaus.

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Page 53: Wirtschaftspiegel Automotive 01 - 2010

53Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Markt

wirtschaftsjournal.de/id10015301

Wachstumsmarkt mit RisikenAusländische Investoren im Nahen und Mittleren Osten genießen besondere Wertschätzung und Schutz

Der Wirtschaftsraum Nah-und Mittelost bietet fürdeutsche und damit auch für sächsische Unterneh-men ein reiches Betätigungsfeld. Doch zuallererststellt sich die Frage: Wie sicher ist das politischeTerrain? Auf einer vom Nah-und MittelostvereinNUMOV e.V. und dem sächsischen CDU-Wirtschaftsratorganisierten Veranstaltung Ende letzten Jahres inDresden brachte unter anderem der Botschafter derRepublik Irak in Deutschland, Alaa A. Hussain Al-Hashimy, deutschen Unternehmern die Wirtschaftslagein seinem Heimatland nahe.

„Es ist ein sehr reiches Land, doch der Wirtschaftsbedarfist enorm", sagte er und nannte die Bereiche Energie, Woh-nungs-und Brückenbau, Automobilindustrie, Wasser undAbwasser, Bildung und Gesundheit. Die Bedingungen fürAuslandsinvestoren seien bestens, denn den erwirtschaf-teten Gewinn dürften sie auch wieder ins Ausland mitneh-men. „Deutschland ist und bleibt ein bevorzugter Partnerbeim Wiederaufbau!", sagte er weiter. Bereits seit 1935existiert eine diplomatische Vertretung des Irak in Berlin. Inden vergangenen 6 Jahren bemühte sich die irakische Regie-rung sehr um eine demokratische Entwicklung. Bis 2011sollen alle US-amerikanischen Truppen das Land verlassenhaben. „Die Sicherheitslage verbessert sich ständig, die ira-kische Regierung tut alles für die Sicherheit ausländischerFirmen!", beteuerte der Botschafter. Dies bestätigte auchKlemens Semtner, Leiter des Referats Irak im AuswärtigenAmt. Zwar gebe es nach wie vor eine Reisewarnung auf derWeb-Seite, aber Unternehmer sollten das persönliche Gespräch

suchen, wenn sie ihren Business-Aufenthalt vorbereiten.Die Bundesregierung unterhält in Bagdad ein Servicebüro,über das Probleme mit den irakischen Behörden geklärtwerden könnten. Dennoch bleibe als größte Besorgnis, dassDeutsche im Irak entführt werden könnten, um Lösegeld zuerpressen. „Deutsche haben einen hohen Wert", sagte PaulFreiherr von Maltzahn, der Botschafter der Bundesrepublikim Irak. Doch auch er bestätigte, dass die Gewaltanschlä-ge stark zurückgegangen seien. Not sei überall und diedeutsche Wirtschaft sehr willkommen. Nicht gleich mit Groß-aufträgen zu beginnen, empfahl Werner Schoeltzke, Vor-standsmitglied von NUMOV. Die Zusammenarbeit mit loka-len Unternehmen müsse sorgsam geprüft werden. Oft hät-ten sie mehrere Partner, so dass unbedingt die Qualitätbegutachte werden müsse. Gutes Englisch und Vorsicht beiZuwendungen, die den Verdacht der Korruption nahe leg-ten, seien weiterhin wichtig.

Die Region des Nahen und Mittleren Ostens gilt trotzder globalen Wirtschafts-und Finanzkrise als Wachstums-markt. So erwartet der Internationale Währungsfond für dieGolfregion in den kommenden Jahren Wachstumsraten zwi-schen vier und sechs Prozent, heißt es in einer Erklärungvon NUMOV. Grund hierfür ist der Energiereichtum derRegion, der es auch weiterhin ermöglicht, große Bau-undInfrastrukturprojekte zu verwirklichen. Algerien oder Irangelten gleichermaßen als Wachstumsmärkte. Zur Bauwirt-schaft im Mittleren und Nahen Osten wird am 21. April2010 in München im Rahmen der Messe BAUMA 2010 eineFachkonferenz stattfinden.

Simone Pflug

Botschafter der Republik Irak inDeutschland, S.E. Alaa A. Hussain Al-Hashimy. Foto: S.Pflug

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54 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Geld & Kapital

Einsatz für den MittelstandDoppelt so viele Bürgschaften wie im Vorjahr vergeben

Auf eine äußerst erfolgreiche Geschäftstätigkeitblickt die Bürgschaftsbank Sachsen GmbH (BBS)zurück. Ende November 2009 hatte sie die insge-samt 10.000ste Bürgschaft seit dem Beginn 1991bewilligt. Damit konnten Investitionen von insge-samt 3,7 Milliarden Euro in Sachsen getätigt wer-den, die ohne Bürgschaft nicht oder nur in kleine-rem Umfang erfolgt wären. Insgesamt 150.000Arbeitsplätze wurden von den Unternehmen dadurchneu geschaffen oder gesichert.

Besonders glücklich über die Unterstützung war Textilin-genieur Björn-Olaf Dröge, der die 10.000ste Bürgschafterhielt. Als Existenzgründer erwarb er ein von der Schlie-ßung bedrohtes Unternehmen im erzgebirgischen Nieder-frohna und überzeugte mit seinem Konzept zur umwelt-freundlichen Behandlung von Strick-und Wirkwaren sowohldie Insolvenzverwaltung als auch die Hausbank - die Volks-bank Chemnitz – sowie die Bürgschaftsbank und derenTochter, die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft. „Eswar ein sehr positives Zusammenspiel", sagte der Unter-nehmer, der alle Nachweise unter großem Zeitdruck in nurfünf Wochen erbringen musste. Die Belegschaft nennt er„meine Mannschaft", niemand musste entlassen werden.Neue Kunden wurden gefunden und zeigten sich begeis-tert. Bis zu 4 Millionen Euro Umsatz strebt die pro4texGmbH 2010 an.

Zufrieden zeigte sich auch BBS-Chef Wolfgang Hanke.Obwohl von den fast 1000 eingereichten Anträgen nurknapp die Hälfte bewilligt werden konnte, verdoppelte sichdoch das Volumen der ausgereichten Bürgschaften im letz-ten Jahr im Vergleich zu 2008, so dass zusätzlicher Arbeits-aufwand bewältigt werden musste. „Auch in der Krise wirdinvestiert“, bestätigte er. „Wir sind nicht zum Geldverdie-nen am Markt, sondern zur Unterstützung des Mittelstan-des“, sagte der Bankchef weiter. Sachsens Unternehmer-schaft bescheinigte er ein langes Durchhaltevermögen. Esgebe gewisse Reserven, aber das Polster werde dünner, sodass die BBS in diesem Jahr mit Ausfällen rechnen müsse.Eine signifikante Zuordnung zu bestimmten Brachen zeigesich nicht. Beispielweise seien Autohäuser durchaus betrof-fen, aber im Moment zeige sich eine gewisse Festigung imAutomobilbereich, ergänzte Wolfgang Müller, Vorstands-vorsitzender der Volksbank Chemnitz.

Für 2010 wurden die Fördermöglichkeiten verbessert.Statt bisher 1 Million können Bürgschaften künftig bis zu

einer Obergrenze von 2 Millionen Euro übernommen wer-den. Die Bürgschaften werden von 80 auf 90 Prozent erhöhtund ergeben damit eine zusätzliche Risikoentlastung derHausbanken. Simone Pflug

Bewilligte Bürgschaften 2009 (422 Stück)Verteilung nach Wirtschaftszweigen, Stand 30.11.2009 (Stand 30.11.2008)

PersonalieZum 1. März 2010 findet ein Füh-rungswechsel bei der BBS undMBG Sachsen statt. Nach 14-jäh-riger Tätigkeit tritt Geschäftsfüh-rer Wolfgang Hanke in den Ruhe-stand. Neben Eva Köhler wirddann Markus H. Michalow zumweiteren Geschäftsführer berufenund die Funktion des Sprechersder Geschäftsführung beiderGesellschaften übernehmen.

Handwerk 25 % (22 %)Handel 21 % (26 %)Gartenbau 1 % (1 %)Freie Berufe 5 % (7 %)Industrie 23 % (18 %)Verkehr 3 % (2 %)Gastgewerbe 6 % (9 %)Sonstige 16 % (15 %)

Quelle: Bürgschaftsbank Sachsen GmbH

wirtschaftsjournal.de/id10015401

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55Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Geld & Kapital

wirtschaftsjournal.de/id10015502

wirtschaftsjournal.de/id10015501

Wir können einpackenChancen im Verpackungsmarkt weltweit gegeben – aber die Interessen der Kunden beachten

Einen C(r)ashkurs zur Weltwirtschaftskrise versprachDirk Müller, Buchautor und Analyst an der Frank-furter Börse, den Teilnehmern an der 19. DresdnerVerpackungstagung. In seinem mitreißenden Vor-trag machte er deutlich, dass nur Verlass auf harteFakten sei, nicht jedoch auf Glauben, Hoffnung oderden ifo-Geschäftsklimaindex.

„Die Teilnehmer informieren sich über die Medien und über-mitteln dann ihre Hoffnung, es wird schon aufwärts gehen...",meinte er zur Entstehung. Der vom Institut für Wirtschafts-forschung erstellte Index gilt als Frühindikator für die kon-junkturelle Entwicklung in Deutschland. Unternehmer sol-len ihre Geschäftslage beurteilen und eine Prognose für dienächsten sechs Monate abgeben. „Wir sind jetzt auf dem

gleichen optimistischen Stand wie im Sommer 2008. Dochdas bedeutet, es hatte damals niemand eine Ahnung, waskommt!", erläuterte er ein wenig sarkastisch die zugehö-rige Grafik. Tatsächlich erlebte die Industrieproduktion inder Eurozone einen Einbruch von 40 Prozent, der jetzt nurnoch 28 Prozent betrage, somit aber noch keinen Auf-schwung bedeute. Starkes Wirtschaftswachstum werde durchden Export bestimmt, erklärte er weiter, doch gerade beimAußenhandelspartner USA seien die Einbrüche dramatisch.Hoffnung liege nun in den asiatischen Märkten, doch nur5 Prozent des Exportes gehe nach China, gar nur 1 Prozentnach Indien. „Wir haben keinen selbsttragenden Auf-schwung", betonte Dirk Müller. Künftiges Problem werdedie Verschuldung sein. „Meine Voraussage: Die Schuldenwerden neu verhandelt – und dann gestrichen. Aber derZeitpunkt ist offen."

Für die Verpackungsbranche sehe er einen großen Markt.„Wenn man Märkte erobern will – unbedingt auf die Kun-den hören!" gab er den Teilnehmern mit auf den Weg undempfahl, Verpackungsleistungen in Entwicklungsländer zubringen. Die Veranstaltung wurde unter dem Titel „Effi-zienzsteigerung im Verpackungsprozess – Anforderungenund Lösungen" vom Deutschen Verpackungsinstitut (DVI) inKooperation mit der Wissenschaftlichen Gesellschaft für För-dertechnik und Verpackung (WGFV) Anfang Dezember 2009organisiert. Die 20. Dresdner Verpackungstagung findet am2. und 3. Dezember 2010 statt. Simone Pflug

Bankkaufmann, Börsenmakler und Ana-lyst Dirk Müller – ein Gesicht der Frank-furter Börse – erläuterte in seinem Ein-führungsvortrag das Finanzmarktge-schehen und die Auswirkungen auf dieVerpackungsindustrie. Foto: S.Pflug

Anzeichen des AufschwungsFinanzexperten sehen gute Frühindikatoren und machen Mut

Das 4. Sächsische Finanzsymposium Mitte Januar in Dres-den stand ganz unter dem Eindruck der Weltwirtschafts-krise. Rocco Damm, geschäftsführender Gesellschafter derveranstaltenden Dresdener VermögensverwaltungDamm|Rumpf|Hering: „Wir erleben zur Zeit in vielen Gesprä-chen eine große Verunsicherung der Vermögenden. Mit demFinanzsymposium wollten wir eine Orientierung in schwie-riger Zeit geben."

Die Experten, der Chefanalyst der Bremer Landesbank,Folker Hellmeyer und der Berater professioneller Anleger,Joachim Goldberg, machten den 200 Gästen aus Politik undWirtschaft im Vortragssaal der Sächsischen Landesbiblio-thek Mut und legten sich für die nächsten Monate fest: „Ich

erwarte im ersten Quartal weiter steigende Kurse an denBörsen", sagte Goldberg, dessen Firma Cognitrend in Frank-furt Prognosen aus der Psychologie der Anleger ableitet.Sein Kollege Folker Hellmeyer ging noch weiter. Er sieht für2010 insgesamt ein gutes Börsenjahr. „Der Dax könnte amJahresende bei 7000 Punkten stehen, Abweichungen vondieser Prognose nach oben sind nicht unwahrscheinlich."Gründe für den Optimismus sind die guten Frühindikato-ren der Wirtschaft. „Fast alle Konjunkturdaten deuten imMoment darauf hin, dass der Aufschwung zumindest in dennächsten Monaten anhalten wird", war sich Hellmeyer sicher.Darüber hinaus müssten extrem niedrige Lagerbestände inden kommenden Monaten dringend aufgefüllt werden.

Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bre-mer Landesbank im Gespräch mit Hol-ger Scholze, Moderator und Börsenkor-respondent. Foto: Damm|Rumpf|Hering

Vermögensverwaltung GmbH

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56 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Unternehmen

Während bis vor noch wenigen Jahren gerade imBereich der Ver- und Entsorgung die Privatisierungals Allheilmittel galt, übernehmen hier wieder kom-munale Unternehmen mehr Verantwortung. In Mittel-deutschland liegt ihre Zahl bei über 150 mit insge-samt 20.000 Beschäftigten. Ein besonders eindrucks-volles Beispiel wie sich Stadtwerke und regionaleEnergieversorger zusammenschließen und damitWertschöpfung vor Ort wie auch Kundennähe sichern,ist die Rekommunalisierung der Thüga.

Ende Oktober hat das kommunale Bieterkonsortium KOM9/Inte-gra von der E.ON die Stadtwerke-Holding übernommen, dieMinderheitsbeteiligungen an mehr als 90 kommunalen Ener-gieversorgern hält. Damit ist die Thüga das größte Energie-Netzwerk in Deutschland.

Das Bundeskartell hat schließlich am 1. Dezember 2009den Kauf der Thüga AG bestätigt. Nun bildet der neue kom-munale Verbund den fünftgrößten Versorger in Deutsch-land.

„Gemeinsam wollen und werden wir Antworten auf dieHerausforderungen der Zukunft finden. Übergeordnetes Zielist die Wahrung der Wertschöpfung hier vor Ort – dicht amKunden und damit im besten Sinne des Wortes ’kommu-nal’“, fast Reiner Gebhardt, Sprecher der Geschäftsführungder Erdgas Südsachsen, die Gründungsmitglied der KOM9ist, das Anliegen aller Partner zusammen.

Die kommunalen AnteilseignerDie KOM9 ist ein Verbund von Stadtwerken und regiona-len Energieversorgern unter kommunaler Führung aus ganzDeutschland, von Singen bis Stade, von Homburg bis Chem-nitz. Gemeinsam trägt KOM9 aktiv zur Stärkung der kom-munalen Strukturen der Energie- und Wasserversorgungbei. Die Partner verbindet das gemeinsame Ziel, nachhalti-ge Lösungen für die energiepolitischen Herausforderungender Zukunft zu finden und vor Ort umzusetzen. So sollendezentrale Strukturen gestärkt und das Netzwerk der Stadt-werke und regionalen Energieversorger zukunftsweisendund kundennah ausgebaut werden. Die KOM9 wurde 2009gegründet und hat zwischenzeitlich mehr als 45 Gesell-schafter.

Das zweite Konsortium, die Integra, besteht aus denPartnern enercity (Hannover), Mainova (Frankfurt) und N-ergie (Nürnberg).

Die Transaktion in ZahlenDie KOM9 erwirbt ca. 37,75 Prozent der Stadtwerke-Hol-ding, auf die drei Integra-Konsorten entfallen jeweils ca.20,75 Prozent der Thüga-Anteile. Es wurde ein Kaufpreisvon rund 2,9 Mrd. Euro vereinbart, wobei die Thüga-Betei-ligungen an der GASAG Berliner Gaswerke AG (37 Prozent),an der HEAG Südhessische Energie AG (40 Prozent), an denStadtwerken Duisburg (20 Prozent) sowie an den Stadt-werken Karlsruhe (10 Prozent) nicht mitveräußert, sondernan die E.ON Ruhrgas übertragen werden. Formal wird dieThüga AG über die Transaktionsgesellschaft Integra Ener-gie GmbH & Co. KGaA erworben. Der Vorstand der ThügaAG wird seine erfolgreiche Arbeit unter der Leitung vonEwald Woste als Vorstandsvorsitzenden fortsetzen.

„Verschworene Mannschaft“Rekommunalisierung Thüga AG München: Sicherung von Arbeitsplätzen und Investitionen in der Region

BiografischesReiner Gebhardt1955 in Niederwürzbach/Saargeboren

1978 – 1982 Fachhochschule inSaarbrücken, FachrichtungMaschinenbau/Energietechnik –Dipl.-Ingenieur

seit 1990 Verantwortlich für dietechnische Beratung der ErdgasSüdsachsen GmbH

1992 – 1998 TechnischerGeschäftsführer bei der Mittel-fränkischen Erdgas GmbH. Verant-wortlich für die Bereiche Technikund Gaswirtschaft

seit 1998 Geschäftsführer (Spre-cher) der Erdgas SüdsachsenGmbH

Die Thüga AG ist mit mehr als 90Minderheitsbeteiligungen dasgrößte Netzwerk kommunalerEnergieversorger in Deutschland.Die Mehrheitseigentümer sindzumeist die jeweiligen Städte undGemeinden. Inklusive aller Betei-ligungen versorgte die Thüga-Gruppe in 2008 bei einem Absatzvon 158 Terrawattstunden (TWh)Gas rund 2,9 Millionen Gaskun-den, bei einem Absatz von 38TWh Strom rund 3,5 MillionenStromkunden und rund eine Mil-lion Kunden mit Trinkwasser. In2008 erwirtschaftete die ThügaAG einen konsolidierten Umsatzvon rund 630 Millionen Euro undeinen bereinigten Jahresüber-schuss von rund 270 MillionenEuro. Inklusive aller Minderheits-beteiligungen (Thüga-Anteil min-destens 20 Prozent) erzielte dieThüga-Gruppe 2008 einenGesamtumsatz von 16,4 Milliar-den Euro.

Mitarbeiter in der NetzleitstelleFoto: Hans-Jürgen Burkard

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57Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Unternehmen

Unternehmerische ErfahrungDem Thüga-Engagement gehen bereits viele Jahre kom-munaler Zusammenarbeit in Südsachsen voraus. So bün-deln seit dem Jahr 1991 126 Städte und Gemeinden ihreAnteile von insgesamt 51 Prozent an der Erdgas Südsach-sen GmbH in dem Zweckverband „Gasversorgung in Süd-sachsen“. „Wir sind als Bürgermeister durch die Thüga-Schule gegangen und auf diese Weise auch Unternehmergeworden“, so Steffen Ludwig, Bürgermeister von Reins-dorf, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Erdgas Südsach-sen GmbH und des Zweckverbandes. Die Thüga, die auch49 Prozent an der Erdgas Südsachsen GmbH hält, gilt alsGarant für die marktwirtschaftliche Ausrichtung und Wett-bewerbsfähigkeit der Unternehmen bei Wahrung der gemein-

wirtschaftlichen Interessen. „Die hohe Wertschöpfungs-quote vor Ort ist für unsere Kommunen eine Art zusätzli-che Rendite“, erklärt Ludwig weiter.

Auch nun nach der Rekommunalisierung soll die Thügaals strategische und operative Holding erhalten bleiben,von deren Erfahrungen und Kompetenzen alle beteiligtenUnternehmen profitieren. „Durch die Bündelung von Know-how und Ressourcen können künftig auch größere Pro-jekte – zum Beispiel der Bau von Windparks, Kraftwerkenund Projekte zur Nutzung von Biomasse – umgesetzt undtechnische Entwicklungen vorangetrieben werden“, ist sichGebhardt sicher.

wirtschaftsjournal.de/id10015601

Abspüren einer ErdgasleitungFoto: Hans-Jürgen Burkard

„Gemeinsam wollen und werden wir Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft

finden. Übergeordnetes Ziel ist die Wahrung der Wertschöpfung hier vor Ort –

dicht am Kunden und damit im besten Sinne des Wortes ’kommunal’.“

REINER GEBHARDT

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58 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Unternehmen

Marketing mit DesignNeue Technologien ermöglichen außergewöhnliche Formen

Das Design eines Produktes beeinflusst nicht nurden Privatmenschen beim Kauf von Schuhen oderUhren, sondern ist auch entscheidend bei der Aus-wahl von Maschinen und Anlagen.

Es verleiht dem jeweiligen Produkt, dessen funktionellenParameter wie Leistung, Präzision, Prozesssicherheit sichkaum von denen der Fabrikate der Wettbewerber unter-scheiden, eine individuelle und emotionale Note. Dabeibestimmt Design nicht nur das Aussehen, sondern auchErgonomie, Ästhetik, Ökologie, Gebrauchstauglichkeit, Nut-zerfreundlichkeit und vieles mehr – kurz: Freude an derArbeit! Renommierte Unternehmen wie VON ARDENNEund StarragHeckert legen Wert auf Design-Lösungen undsetzen diese mit ihren Fertigungspartnern um, wie den Spe-zialisten für Maschinenumhausungen Käppler&Pausch. Dasin Neukirch/Lausitz ansässige Unternehmen ist mit seinenKonstrukteuren und Technologien in der Lage, anspruchs-volle Formen fertigungsgerecht und wirtschaftlich zu ermög-lichen. Mit modernster Lasertechnik, Stanz-Nippel-Technik,CNC- Abkanttechnik, CNC-Schwenkbiegetechnologie und3D-Laserschweißtechnik fertigt der Blechspezialist außer-gewöhnliche Formen ab Losgröße 1, einschließlich Beschich-tung. Weite Radien in großzügigen Flächen oder kompak-te Biegungen für lange Griffstücke: Wer das anbieten kann,hat heute eine Alleinstellung und ist gefragt. Der Finalistwie der Zulieferpartner.

Dr. Volker Türschmann/CH

Mehr unter:www.kaeppler-pausch.de

Industrielles Blechdesign mit neuester Laser- und CNC-Schwenkbiegetechnologie

INTELLIGENZ UND DESIGN IM BLECH

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59Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Unternehmen

Ein GALAnter Abend

Die Tanzschule Kießling rief zum Zwickauer Neu-jahrsball am 9. Januar 2010 und mehr als 900 Tanz-begeisterte aus der Umgebung und anderen Regio-nen kamen. Der Hauptsponsor Volksbank-Raiffei-senbank Glauchau eG feierte zugleich den Start insJubiläumsjahr 2010 zum 150-jährigen Bestehen derVolks- und Raiffeisenbanken. Anlässlich dieses Ereig-nisses gewährte die Vorstandsvorsitzende BirgitTürschmann einige Ausblicke in ein spannendes Jahrmit vielen Jubiläumsbesonderheiten. Bezeichnendfür die feste regionale Verwurzelung der Bank spieltder Neujahrsball als Wirtschaftstreffpunkt der Regionim Sponsoring eine zentrale Rolle. „Wir tragen Ver-antwortung für unsere Kunden, Mitglieder und dieRegion.“ so die Vorstandsvorsitzende. Mit ihren weitüber 35.000 Kunden zählt die Volksbank-Raiffei-senbank Glauchau eG zu den wirtschaftlich zentra-len Säulen der Region. Die Besucher der Tanzgaladankten ihrem Engagement mit einer rauschendenBallnacht bis in die frühen Morgenstunden.

Markanter MeilensteinMit dem „Chemnitzer Meilenstein“ würdigt der Mar-keting Club Chemnitz, Unternehmen aus der Region,die sich erfolgreich im Wettbewerb behaupten undzu Impulsgebern im Bereich Marketing gewordensind. Die unternehmerische Idee wird ebenso gewür-digt wie die Unternehmenskultur, die Marketing-strategie, das Erscheinungsbild und die Kommuni-kation. Die Ehrung, die von 120 Chemnitzer Unter-nehmern und Marketingverantwortlichen verliehenwird, ging in diesem Jahr am 18. Januar an die 3D-Micromac AG. Sie ist Technologieführer im Wachs-tumssegment Laserbearbeitungsanlagen für Mikro-systemtechnik. Erst im Jahr 2002 mit fünf Mitarbei-tern an den Start gegangen, beschäftigt sie heute85. Außerdem besticht die Micromac AG durch dascharakteristische Design ihrer Produkte, das sich auchin einem darauf abgestimmten Erscheinungsbild der

gesamten Firma niederschlägt. Dabei steht stets derMensch im Mittelpunkt sei es als Manager, Fachar-beiter oder als Kunde.

Politik auf dem PrüfstandDer traditionelle Neujahrsempfang des Wirtschafts-rates Sachsen fand in diesem Jahr am 18. Januar beider KOMSA Kommunikation Sachsen AG in Hart-mannsdorf bei Chemnitz statt. Über 170 Unter-nehmer und Persönlichkeiten aus Politik und Ver-waltung lauschten vor allem der Rede des neuenStaatsministers für Wirtschaft, Arbeit und Verkehrdes Freistaates Sachsen, Sven Morlok, der seine Stra-tegie für die nächsten vier Jahre vorlegte. Alle Aus-gaben müssten auf den Prüfstand, betonte der Minis-ter. Diese Forderung richtete er auch an die eigeneAdresse. „Die Wirtschaftsförderung muss sich aufinnovative Produkte und Dienstleistungen konzen-trieren.“ Eine undifferenzierte Förderung von Exis-tenzgründungen könne es nicht mehr geben. Die Ver-waltung müsse schneller und effizienter werden, for-derte Staatsminister Morlok weiter. Welche Anfor-derungen die Unternehmen erfüllen müssen, um „ineiner Welt zu überleben, in der sich die Erwartungender Menschen verändern“, führte Kerstin Grosse,Vorsitzende des Aufsichtsrates der KOMSA Kommu-nikation Sachsen AG aus. „Überleben wird der Spe-

zialist, der die richtigen Volumen hat, der seine Pro-zesse kontinuierlich verbessert hat, der seine Kun-den liebt und ihnen dient, ihre Bedürfnisse kennt undbefriedigen kann.“KOMSA konzentriere sich bei Innovationen auf Pro-zesse, die geringere Risiken und geringere Kostenbedeuteten. Beim Entwickeln von Innovationen fun-giere der Leiter nicht als Experte, sondern als Coach,dem es gelingen müsse, das Potenzial der Mitarbei-ter zu erschließen. Das inhabergeführte Unternehmenlege deshalb auch Wert darauf, sozialbewusst zu sein.Die Unternehmer haben die Möglichkeit der Diskus-sion mit dem sächsischen Wirtschaftsminister lebhaftgenutzt. Drängende Projekte beim Ausbau der Infra-struktur sind ebenso angesprochen worden wie not-wendige Innovationsförderung und Bürokratieabbau.„Eine der größten Herausforderungen wird demnächstsein, Konjunkturprogramme zu finanzieren und gleich-zeitig ineffiziente Ausgabenpositionen der öffentlichenHaushalte auf den Prüfstand zu stellen. Spielraum fürwachstumsfördernde Steuersenkungen besteht jeden-falls“, so die Landesvorsitzende des WirtschaftsratesSachsen, Simone Hartmann.

ZusammenschlussAm 22.1.2010 hatte das Unternehmen Förster &Borries GmbH & Co. KG zum Neujahrsempfang Kun-den, Lieferanten, Mitarbeiter und Gäste aus Politikund Wirtschaft geladen. Anlass war der Zusammen-schluss zwischen Color-Druck Zwickau GmbH & Co.KG und Förster & Borries GmbH zum 1.1.2010. Über100 Gäste waren der Einladung des Hauses gefolgtund erfuhren von dem Geschäftsführer Roland För-ster, wie sich sein Unternehmen zukünftig zum moder-nen, ganzheitlichen Mediendienstleister entwickelnsoll. Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, denSohn des Inhabers, Thomas Förster, kennen zu ler-nen, der seit 1.1.2010 im Unternehmen arbeitet unddieses in einigen Jahren übernehmen wird. Bisherwar er bei der Heidelberger Druckmaschinen AG imIn- und Ausland tätig. Damit ist der Grundstein gelegt,das Unternehmen in die 5. Generation zu führen.

Tino Petsch, Vorstandsvorsitzender der 3D-MicromacAG, präsentiert nach der Entgegennahme des Meilen-steines die Visionen seines Unternehmens.

Foto: breitband Agentur

Kurz notiert

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60 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Unternehmen

Personalien

Neue UnternehmenssprecherinLeipzig. Lea Mock nahm am 4.Januar die Arbeit als neue Unter-nehmenssprecherin der Leipzi-ger Messe auf. Die 45-Jährigetritt damit die Nachfolge vonThomas Tenzler an. Lea Mockwar zuvor Pressesprecherin und

Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung desSächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft undArbeit. Zuvor arbeitete die studierte Journalistin inBerlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommernin verschiedenen Tageszeitungen und beim Rund-funk. Unter anderem leitete sie viele Jahre das Res-sort Reportage/Hintergrund beim „Nordkurier“ inNeubrandenburg. Als Unternehmenssprecherin derLeipziger Messe ist Lea Mock für die interne undexterne Kommunikation für alle Belange des Unter-nehmens Leipziger Messe und seiner Töchterfirmenzuständig. Sie möchte dabei die breite Dienstleis-tungsstruktur des Unternehmens stärker in den Focus der Kommunikation rücken. „Dieses breitePortfolio sichert uns ein ausgewogenes Wachstumund die Stabilität der Unternehmensentwicklung“,ist sich Mock sicher. Sie setzt dabei auf den intensi-ven Dialog mit allen Medien. Vor allem die moder-nen Kommunikationskanäle möchte sie weiter aus-bauen.

Herausragende DissertationenDresden. Der Dresdner Gesprächskreis der Wirt-schaft und der Wissenschaft e.V. vergibt jährlich seit2001 einen Preis für Nachwuchswissenschaftler aufdem Gebiet der Naturwissenschaften, der mit einemPreisgeld in Höhe von 10.000 Euro dotiert ist. DieTechnischen Universitäten Chemnitz und Dresdensowie die TU Bergakademie Freiberg waren 2009aufgefordert, Preisträger vorzuschlagen, die eine her-vorragende Doktorarbeit vorgelegt und verteidigthaben. Die Jury, bestehend aus Vertretern aller dreiUniversitäten, entschied sich, den Preis in diesemJahr zu teilen. Ausgezeichnet wurden am 4. Dezem-ber 2009 Dr. Alexander Jakob von der TU Chemnitzund Dr. Christian-Rüdiger Kramberger-Kaplan vonder TU Dresden. Beide Preisträger erhalten jeweils5.000 Euro. Alexander Jakob hat auf dem Fachge-

biet Anorganische Chemie an der TU Chemnitz pro-moviert und seine Arbeit zum Thema „Synthese undReaktionsverhalten von Übergangsmetallkomplexensowie deren Verwendung in der Homogenen Kata-lyse und Metallabscheidung“ geschrieben. Christian-Rüdiger Kramberger-Kaplan hat auf dem FachgebietPhysik an der TU Dresden promoviert zum The-ma „Angle resolved dielectric response in carbonnanotubes“.

Neue VorstandsmitgliederLeipzig. Der Aufsichtsrat der VNG – VerbundnetzGas Aktiengesellschaft (VNG), Leipzig, beschlossMitte Oktober 2009, dass Klaus-Dieter Barbknecht(51) mit Wirkung zum 1. November 2009 das Vor-standsressort Kaufmännisches und Personal bei VNGübernimmt und damit die Nachfolge von Prof. Dr.Gerhardt Wolff antritt, der mit Ablauf des 31. Okt-ober 2009 in den Ruhestand geht.

Klaus-Dieter Barbknecht istseit Dezember 2007 Mitglied desVorstandes von VNG und seit-dem zuständig für das RessortGasbeschaffung. Unter seinerVerantwortung wurden insbe-sondere die Aktivitäten von VNG

als Erdgasproduzent in Norwegen sowie die Han-delsaktivitäten der Gesellschaft maßgeblich ausge-baut. Barbknecht hatte bei VNG als Prokurist ver-schiedene Leitungsaufgaben in den Bereichen Recht,Gaseinkauf und Gastransport wahrgenommen und

den Direktionsbereich Portfoliomanagement undStrategische Koordinierung, Speicher, Logistikservi-ce und IT-Koordinierung aufgebaut. Er war bis April2008 zudem Technischer Geschäftsführer der Erd-gasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sachsen mbH(EVG) und Präsident des Verbandes der Speicherbe-treiber in Europa (GSE). Klaus-Dieter Barbknecht istFachjurist für Arbeitsrecht und verfügt über eine lang-jährige Erfahrung in der Energiewirtschaft. Weiter-hin bestellte der Aufsichtsrat von VNG Michael Ludwig mit Wirkung zum 1. November 2009 zum or-dentlichen Mitglied des Vorstandes bis 31. Oktober2014. Ludwig übernimmt das Ressort Gasbeschaf-fung und ist damit zukünftig verantwortlich für denGaseinkauf sowie die Upstream-Aktivitäten von VNG.

Michael Ludwig wurde 1957in Köln geboren. Nach dem Stu-dium der Rechtswissenschaftenan der Universität Köln und ander Freien Universität Berlinbegann der Assessor der Rechts-wissenschaften und zugelasse-

ne Rechtsanwalt 1993 seine Tätigkeit bei VNG. ImJahr 1998 wurde Ludwig die Leitung des Hauptbe-reiches Recht, Liegenschaften und Versicherungenbei VNG übertragen und ihm Prokura erteilt. Dane-ben ist Ludwig in den Aufsichtsgremien mehrerer in- und ausländischer Beteiligungen von VNG tätig.Seit 2008 leitet Ludwig den Hauptbereich Strategi-sche Koordinierung, Speicher, Logistikservice und IT-Koordinierung bei VNG und ist Geschäftsführerder Erdgasversorgungsgesellschaft Thüringen-Sach-sen mbH (EVG).

Überreichung der Preise an die Doktoren Jakob undKramberger am 4. 12.2009 (Personen von links nachrechts – Professor Reinhardt Hassa, Vorstandsvorsit-zender des Dresdner Gesprächskreises; Dr. Jakob; Dr.Kramberger; Herr Eberhard Alles; Geschäftsführer desDresdner Gesprächskreises).

wirtschaftsjournal.de/id10016001

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61Wirtschaftsjournal I Januar 2010

Menschen

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„Wir verdrahten die Welt“Dr.-Ing. Stephan Kieselstein, Geschäftsführender Gesellschafter der Kieselstein Group, hat Sachsen Ass verdient

Dass man als unternehmerischer Späteinsteigeraußerordentlich erfolgreich sein kann, diesen Beweishat Dr.-Ing. Stephan Kieselstein angetreten. Als er2002 die Kieselstein GmbH gründete, zählte dergeborene Karl-Marx-Städter bereits 48 Lenze. Damalsübernahm Kieselstein das Know-how und die Vetriebs-rechte der Marken zweier traditionsreicher, aber inwirtschaftliche Turbulenzen geratener Drahtzieh-maschinenhersteller. Zunächst musste die heimi-sche Garage als Büro herhalten. „Es war Sommer,wir haben das Garagentor hochgeklappt und losging´s“, amüsiert sich der Firmenchef heute.

2010, gerade mal acht Jahre später, hat sich die KieselsteinGroup in der Liga der bedeutendsten Hersteller von moder-nen Drahtziehanlagen und Drahtziehschälmaschinen sowieDrahtverarbeiter etabliert.

„We wire the world“ – „Wir verdrahten die Welt“ istmittlerweile zum selbstbewussten Slogan des Unterneh-mens geworden. Das ist nicht übertrieben. Zum Kunden-stamm des sächsischen Familienunternehmens, das im Chem-nitzer Arno-Loose-Park an der Erzbergerstraße 3 ansässigist, gehören etwa 400 Kunden in fast 50 Ländern rund umden Globus.

Der Erfolg der Kieselstein Group - das Unternehmenzählt mittlerweile 50 Beschäftigte und erzielt einen Jah-resumsatz von über fünf Millionen Euro – ist in erster Liniemit dem Namen des Geschäftsführenden GesellschaftersStephan Kieselstein verknüpft. Dieser hat das mittelständi-sche Unternehmen zum Weltmarktführer auf dem Gebietder Ziehschälanlagen für die Herstellung von Federdraht,der in der Automobilindustrie verwendet wird, gemacht.Krisenstimmung ist bei Kieselstein Fehlanzeige. Trotz einesleichten Auftragsrückgangs im vergangen Jahr konnte derUmsatz 2009 im Vergleich zu 2008 gesteigert werden. Zukeiner Zeit musste das Unternehmen Kurzarbeit fahren.„Wir haben vor, den Umsatz in diesem Jahr deutlich zu stei-gern“, gibt sich Stephan Kieselstein überzeugt.

Stephan Kieselstein ist ein außergewöhnlicher Mensch.Der Erfolg wurde ihm nicht in den Schoß gelegt, sondernwar nur Dank unermüdlicher Arbeit möglich. Dabei erinnertsich Kieselstein auch gern an seine Wurzeln. „Ich habe ander Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt, der heutigenTU Chemnitz, Werkzeugkonstruktion studiert und meinenDoktor gemacht. Bis 1992 arbeitete ich im Fritz-Heckert-Stammbetrieb.“ Danach holte er sich zwei Jahre lang in

westlichen Bundesländern das Rüstzeug für seine spätereunternehmerische Tätigkeit.

„Die Kieselstein Group befindet sich heute weiter aufWachstumskurs. Da ergibt sich für uns eher das Problem,geeignete Fachkräfte zu finden, die wir unbedingt benöti-gen“, so der Firmenchef. Defizite sieht er nicht nur in derAusbildung. „Es muss in Chemnitz unbedingt etwas getanwerden, um die so genannten weichen Faktoren zu ver-bessern. Optimale Lebensbedingungen sind eine wesentli-che Voraussetzung, dass sich junge Leute, dringend benö-tigte Fachkräfte, aber auch neue Unternehmer hier niederlassen.“ Kieselstein kritisiert dabei die Stadt und die Wirt-schaftsförderung, ihre Möglichkeiten nicht auszuschöpfen.„Wenn es Chemnitz mit seinem wirtschaftlichen Potenzialnicht gelingt, weiteren Zuzug zu erreichen, gibt es ein Pro-blem. Wir brauchen bodenständige, international agieren-de Unternehmen. Und diese wiederum benötigen qualifi-zierte Arbeitskräfte.“

Stephan Kieselstein macht aus seinem Herzen keine Mör-dergrube. Er bringt die Dinge, die gesagt werden müssen,auf den Punkt und drängt auf Veränderung. Aber er ist nichteiner, der nur wettert, kritisiert und fordert. Mit persönli-chem Engagement bringt er sich selbst mit ein, um denStandort Chemnitz aufzuwerten – und das neben seinerunternehmerischen Tätigkeit. Beispielsweise bei der Förde-rung von Fachkräften, Studenten und Praktikanten. AlsKunstsammler und Kulturinteressierter engagiert er sichebenfalls, um das Image der Stadt aufzupolieren. So stellter kreativen Menschen Räume auf seinem Firmengeländezur Verfügung. Im so genannten Kunsthaus „3K“ – die dreiK stehen für Kunst, Kaßberg und Kieselstein – werden bereits15 Ateliers und Studios genutzt.

Stephan Kieselstein ist bodenständig und mit ganzemHerzen Chemnitzer geblieben. „Klar, dass neben der Mit-verantwortung für die Stadt die meiste Kraft auf das Wohldes Unternehmens ausgerichtet sein muss“, bekundet er.In diesem Sinne hat er sein Feld gut bestellt und bereitsauch die Unternehmensnachfolge geregelt. Sein Sohn Jenssteht als Nachfolger Gewehr bei Fuß und leitet seit einigerZeit mit seinem Vater gemeinsam das Unternehmen.

Stephan Kieselstein hat viel bewegt. Er ist würdig, mitdem Sachsen Ass 2010 ausgezeichnet zu werden.

Wolfgang Baltzer

SACHSEN

ASSE

Biografisches1954 in Karl-Marx-Stadt geboren1972-1976 Hochschulstudium1981 Promotion zum Dr.-Ing.1980-1992 tätig Werkzeugmaschi-nenkombinat „Fritz Heckert“1992-2002 leitende Funktionen inMaschinenbaubetrieben2002 Gründung der KieselsteinGmbH

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Management/Bildung

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Frisch poliertImagekampagne des Handwerks gestartet: Eine vielfältige, moderne und regional orientierte Wirtschaftskraft

„Deutschlandweit hat das Handwerk über eine Mil-lion Betriebe mit rund fünf Millionen Beschäftig-ten. Künftig werden wir die Industrie bezüglich derSchaffung von Arbeitsplätzen sogar überholen",verdeutlichte Joachim Dirschka, Präsident der Hand-werkskammer zu Leipzig, Mitte Januar auf einerPressekonferenz.

Das Handwerk ist somit ein enormer Wirtschaftsfaktor, einattraktiver Arbeitgeber und nicht zuletzt eine zentrale gesell-schaftliche Gruppe. Trotzdem wird die Bedeutung des Hand-werks in der Bevölkerung unterschätzt, wie eine Forsa-Umfrage ergab. Das soll sich ändern, nicht nur weil unserLeben ohne das Handwerk nicht funktionieren würde, son-dern weil es auch gute Fachkräfte braucht. Um dies nach-haltig in die Köpfe, vor allem der Jugendlichen zu bekom-men, startete Mitte Januar das deutsche Handwerk unterdem Dach des Deutschen Handwerkskammertages eine auf

fünf Jahre angelegte Imagekampagne. Im Mittelpunkt stehtdabei die Ausstrahlung eines TV-Spots, der von bundes-weiten Plakat- und Anzeigenschaltungen und einem Web-auftritt auf www.handwerk.de begleitet wird. Auch jedereinzelne Handwerksbetrieb erhält verschiedene Werbemit-tel. Das Budget der Kampagne beläuft sich auf 10 Millio-nen Euro jährlich. Deren Wirkung soll ebenfalls jährlich inerneuten Forsa-Umfragen gemessen werden.

CH

Das Handwerk wird meist noch mit traditionellen Berufen verbunden, wie hier in der Schmiede. Doch auch diese bieteninteressante berufliche Perspektiven. Foto: HWK Chemnitz

Handwerker sind auch eine anerkannte gesellschaftlicheGruppe. Foto: HWK Chemnitz

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Management/Bildung

wirtschaftsjournal.de/id10016301

Jede schwierige Wirtschaftslage birgt für den Einzelnenwie auch für Unternehmen wichtige Entwicklungspotenziale.Immer mehr Unternehmen erkennen diese Chance. Sie ste-cken den Kopf nicht in den Sand und nutzen die Zeiten, indenen sie ihre Mitarbeiter/innen aufgrund der schlechtenAuftragslage auf Kurzarbeit setzen müssen, um sie für dennächsten Aufschwung fit zu machen. Sie haben erkannt:Qualifizierte und engagierte Mitarbeiter/innen sind mit ihrenIdeen, ihrem Wissen und Können maßgeblich am Erfolg einesUnternehmens beteiligt. Dieses Leistungsvermögen gilt esauszubauen und damit mit beruflicher Weiterbildung schlauin die Zukunft zu investieren und die Krise zu meistern.

Betroffenen Unternehmen bietet sich derzeit die Chan-ce, durch Kurzarbeit Entlassungen zu vermeiden und denentstandenen Arbeitsausfall gleichzeitig zur Qualifizierungihres Personals zu nutzen. Die Agentur für Arbeit übernimmteinen Teil des Lohnes – zahlt das so genannte Kurzarbei-tergeld – und erweitert die finanzielle Förderung von Weiter-bildungsmaßnahmen im großen Umfang. Zur Förderung derQualifizierung von Arbeitnehmer/innen, die sich in Kurzar-beit befinden, hat die Bundesregierung ein Programm unterInanspruchnahme von ESF-Mitteln aufgesetzt. Das Förder-volumen des Europäischen Sozialfonds hängt dabei von der

Art der Qualifizierung ab: 25 Prozent der Lehrgangskostenwerden bei spezifischer Weiterbildung, die in erster Linieunmittelbar den gegenwärtigen Arbeitsplatz betreffen, erstat-tet. 60 Prozent der Lehrgangskosten werden bei allgemei-nen Qualifizierungen und bis zu 100 Prozent für gering qua-lifizierte Mitarbeiter/innen übernommen.

Als bundesweit tätiges Weiterbildungsunternehmen bie-tet die WBS TRAINING AG ein breites Themenspektrum AZWV-zertifizierter Qualifizierungsmaßnahmen an und erfüllt somitdie Anforderungen für die Förderung von Weiterbildung wäh-rend der Kurzarbeit. Dabei richtet sich das Angebot an Unter-nehmen und deren Mitarbeiter/innen und erstreckt sich übervielfältige Themenfelder, wie zum Beispiel:IT: Netzwerktechnik, Anwendungen I Sprachen und Inter-kulturelles I SAP®-Software I Automatisierungstechnik,CAD I Assistenz und Sekretariat I Persönliche und sozialeKompetenzen I Führung und Management I Personalma-nagement I Marketing, Verkauf und Vertrieb

Jedes Angebot der WBS beginnt mit einer umfangreichenBeratung der Unternehmen bei der Auswahl der passendenQualifizierung. Bei der Erledigung der Formalitäten wirkt dieWBS TRAINING AG unterstützend. Die Konzeption und Durch-

führung maßgeschneiderter Weiterbil-dungsangebote erfolgt dann gewohnt kun-den- und zeitnah.

„Seit Anfang des Jahres verzeichnet dieWBS ein großes Interesse der Firmen angeförderter Weiterbildung. Doch auch derBeratungsbedarf ist hoch“, berichtet NoraWetzel-Friedland, Standortleiterin des Schu-lungszentrums in Chemnitz. „Die mitunterbürokratisch anmutenden Modalitäten tref-fen hier nicht selten mit den Anforderungender Unternehmen, die eine schnelle und fle-xible Umsetzung gewohnt sind, aufeinan-der. Da helfen wir gerne, um die Unterneh-men fachkompetent zu beraten und The-menbereiche für die Qualifizierung der Mit-arbeiter zu identifizieren“, fügt sie hinzu.Gerade die individuelle Unterstützung för-dert das Verständnis für die Situation undgewährleistet eine hohe Akzeptanz der Qua-lifizierungsangebote.

SAP® Ausbildungen:� Anwenderseminar (MM, HR, FI) SAP® ERP 6.0� Anwenderseminar SAP® Buchhaltung

mit SAP® ERP 6.0 (FI, CO)� Personalreferent/-in mit SAP® ERP 6.0 HCM� Berater/-in Externes Rechnungswesen

mit SAP® ERP 6.0� Personaldisponent/-in mit SAP® ERP 6.0 HCM

Kaufmännische Weiterbildungen:� Finanz- und Lohnbuchhaltung mit DATEV� Kaufmännisches Grundlagen-

und Aufbauwissen� MS Office fürs Büro (Word, Excel)� Business English mit LCCI-Prüfung

Weiterbildung für Lager und Logistik:� Fachkraft für Logistik und Lagerwirtschaft mit

SAP® ERP 6.0� Fachhelfer/-in Lagerwirtschaft� Bildungscenter Lager und Logistik

Weiterbildungen im Gesundheits- und Sozialwesen:� Praxismanagement mit MEDISTAR®

� Pflegehelfer/-in stationärer und ambulanter Dienst� Tagespflegeperson für Kinder� Hygienefachkraft nach Richtlinien der LMHV� Alltagsbetreuer/-in für Demenzkranke

Weiterbildungen im Bereich Technik/ CAD/ IT:� AutoCAD 2D, 3D, CATIA V5, Pro/ENGINEER Wildfire 3.0

und Autodesk Inventor� ArchiCAD, Allplan Nemetschek� Projektmanager/-in Alternative und

Erneuerbare Energien� Microsoft Certified IT Professional (MCITP)

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Wissen, was Sie vorwärts bringt.Geförderte Qualifizierung mit Bildungsgutschein auch im Rahmen von Kurzarbeit.

Wir beraten Sie gern.0371 334930-18 · Promenadenstraße 309111 Chemnitz · [email protected]

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Die WBS TRAINING AG ist seit 30Jahren im Weiterbildungs- undTrainingsmarkt aktiv. Dasdeutschlandweite Netz mit Pri-vat- und Firmenkunden wird anüber 40 Standorten von rund500 Mitarbeiter/innen betreut.In Chemnitz ist das Unternehmenseit 2005 mit einem Schulungs-zentrum vertreten.www.wbstraining.de

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Management/Bildung

Für den Aufschwung gerüstetWirtschaftsjournal im Gespräch mit Jutta Cordt, Chefin der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit

Wirtschaftsjournal: Frau Cordt, Sie waren in unter-schiedlichen Führungsfunktionen innerhalb derBundesagentur tätig. Können Sie die gesammeltenErfahrungen in Ihrer neuen Funktion einbringen?

Jutta Cordt: Ja, auf jeden Fall. Für mich ist auf der einenSeite äußerst wertvoll, dass ich die Arbeit in den Agentu-ren viele Jahre mitgestaltet habe und ein fundiertes Bildüber die spezifischen Problemstellungen an der Basis gewin-nen konnte. In meiner Funktion als Geschäftsführerin in derZentrale in Nürnberg und auch in der Projektarbeit imBundesministerium für Arbeit und Soziales konnte ich aufder anderen Seite Erfahrungen insbesondere in der Zusammen-arbeit mit der Politik und anderen Partnern am Arbeitsmarktsammeln. Die Blickwinkel aus den verschiedenen Ebenenzu haben, zahlt sich für meine Arbeit in der so genanntenMittelinstanz aus.

WJ: Hinsichtlich der Entwicklung der Konjunkturund des Arbeitsmarktes geben die Prognosen derWirtschaftsforschungsinstitute keine Entwarnungfür das kommende Jahr. Wie sollten sich die Unter-nehmen Ihrer Meinung nach darauf einstellen?Cordt: Es ist richtig, dass Sachsen in 2010 mit den Aus-wirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu kämpfenhat. Hinzu kommt die demographische Entwicklung in Sach-sen. In den kommenden Jahren werden wir weniger Schul-abgänger haben und immer mehr Fachkräfte werden ausAltersgründen nicht mehr am Erwerbsleben teilnehmen.Darauf gilt es sich einzustellen. Nur durch eine voraus-schauende Personalpolitik kann ein Unternehmen auf Dauerdem Wettbewerb, dem technischen Fortschritt, der Globa-lisierung Stand halten. D.h., die Unternehmen sollten gehal-ten sein, ihre Mitarbeiter an sich zu binden, sie für denMarkt von morgen fit zu machen.

Dies haben die Unternehmen nach meiner Bewertungbereits in 2009 in Sachsen so umgesetzt. Sie wissen, dasssie ihre ausgebildeten Kräfte halten müssen. Sie wissen,dass sie diese bei Freisetzungen an Konkurrenten verlie-ren. Dies zeigt mir die Nutzung der Kurzarbeit in 2009.4.036 Betriebe haben insgesamt 46.854 Mitarbeiter indie Kurzarbeit geschickt und eben nicht entlassen. In 2009haben wir in Sachsen allein 103 Millionen Euro hierfürbereitgestellt und auch für 2010 stehen genügend finan-zielle Mittel zur Verfügung, um alle Betriebe zu unter-stützen.

Ich möchte hier gleichzeitig an alle Unternehmer appel-lieren, die Zeiten der Kurzarbeit zu nutzen, ihre Mitarbeiterzu qualifizieren, um für den bevorstehenden Aufschwunggut gerüstet zu sein. Die Agenturen können hier auch finan-ziell unterstützen und stehen für eine Beratung der Unter-nehmen zur Verfügung.

WJ: Welche Unterstützungsangebote der Bundes-agentur für Arbeit können die Unternehmen in Sach-sen nutzen?Cordt: Wir haben in den letzten Jahren unseren Arbeitge-ber-Service in den Agenturen reformiert. Die letzte Befra-gung der Arbeitgeber in Sachsen bestätigt uns mit der Schul-note 2, dass wir gut aufgestellt sind. Insofern setzen wirzunächst auf eine Unterstützung der Arbeitgeber durchBeratung. Ganz gezielt helfen die Kollegen aus unseremArbeitgeberservice bei der Suche nach geeignetem Perso-nal, bei der Einstellung von Auszubildenden, bei der Bera-tung zu Qualifizierungsmöglichkeiten der Mitarbeiter undzu Kurzarbeit.

Daneben unterstützen wir die sächsischen Arbeitgebermit finanziellen Hilfen. So kann beispielsweise ein Zuschussder Agentur zum Arbeitsentgelt den Weg für einen neuenMitarbeiter mit fachlichen Defiziten ebnen, der dringendbenötigte Schweißerpass finanziert oder die Weiterbildungwährend Kurzarbeit bezuschusst werden.

WJ: Was haben Sie sich als Regionaldirektionsche-fin gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern für 2010 vor-genommen?Cordt: Wir bringen Arbeit und Menschen zusammen. Gemein-sam sind und bleiben wir „aktiv für Arbeit". Unser Ziel istes, unseren Service für Arbeitgeber und Arbeitnehmer stän-dig zu optimieren. Als größter Dienstleister am Arbeitsmarkt,setzen wir uns für Qualifizierung, schnelle Stellenbesetzungund reibungslose Leistungsgewährung ein.

Eine große Herausforderung wird die verfassungsrecht-lich gebotene Neuorganisation im Bereich der Grundsiche-rung sein. Hierauf sind die Mitarbeiter vorbereitet Sie sind– so konnte ich in meinen Besuchen vor Ort in den letztenWochen feststellen – motiviert, den Menschen in Sachsenzu helfen und gut aufgestellt, um unter den schwierigenRahmenbedingungen die Neuorganisation im Rechtskreisdes SGB II gemeinsam mit den kommunalen Partnern zumeistern. Das sind wir allen Arbeitsuchenden in Sachsenschuldig. Gespräch: Claudia Hillmann

Jutta Cordt ist seit Herbst 2009 Chefinder Regionaldirektion Sachsen derBundesagentur für Arbeit.

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Management/Bildung

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Neben der Vermittlung fremdsprachlicher Kompetenz hatsich die Berlitz Deutschland GmbH auch auf das Trainingunternehmensrelevanter Inhalte spezialisiert. So können beider traditionsreichen und international agierenden Sprach-schule Schlüsselkompetenzen aus den Bereichen Interkul-turelles Management, Führung, Vertrieb und Projektma-nagement erworben werden. Die Schulungen finden sowohlin den Berlitz Centern als auch inhouse im Unternehmenstatt.

Am 4. und 5. März 2010 findet z. B. in Leipzig das Semi-nar „Wirkungsvolle Rhetorik“ statt. Hier trainieren Fach-und Führungskräfte, wie sie ihr Wissen in Diskussionen undVorträgen noch überzeugender darstellen können.

Natürlich steht Berlitz auch weiterhin für eine hoch-wertige Sprachausbildung, die häufig nachgefragte Themen

wie „E-Mails & Business Writing“, „Telephoning“ oder „Pre-sentations/Negotiations“ auf Englisch einbezieht.

„Selbstverständlich lassen sich Unterrichtsinhalte und Lern-ziele entsprechend den Anforderungen der Teilnehmer indi-viduell anpassen. So kombinieren wir z. B. unser modernesund interaktives Programm BerlitzEnglish™ mit technischenund firmenspezifischen Inhalten“, erklärt Jana Schellbach,Stellvertretende Direktorin und Firmenberaterin der BerlitzSprachschule Leipzig. Eine kompetente Beratung beim Kun-den vor Ort sowie die Ausarbeitung eines professionellen Qualifizierungskonzeptes sind ebenfalls ein Markenzeichenund gehören selbstverständlich zum Service von Berlitz.

Dabei geht es nicht nur um die Lehrinhalte und zeitli-che Organisation, sondern auch um verschiedene Finan-zierungs- und Fördermöglichkeiten. Beispielsweise werdenim Rahmen der Weiterbildungsinitiative der Bundesagen-tur für Arbeit über das Programm „WeGebAU“ (Weiterbil-dung beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen) berufs-begleitende Sprachkurse umfangreich unterstützt. Ebensoübernimmt die Arbeitsagentur im Rahmen von Quali-KuGbis zu 80 % der Lehrgangskosten.

Darüber hinaus steht nahezu allen Wissenshungrigeneine jährliche Bildungsprämie bis 500,00 EUR zur Verfü-gung, gefördert aus Mitteln des ESF und des Bundesminis-teriums für Bildung und Forschung.

„Vorbereitung auf das Leben“Mittelschule in Meißen erhielt Wirtschaftspreis für unternehmensnahe Berufsorientierung

Mehr als WorteBerlitz bietet unternehmensspezifische und geförderte Weiterbildungen an

Für weitere Informationen stehengern kompetente Partner in Leipzig, Dresden und Chemnitz zur Verfügung:Telefon: 0341 2114817

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„Wir lernen nicht für die Schule, sondern für dasLeben.“ Dieser oft gesagte Satz ist an der Trie-bischtalschule – 1. Mittelschule Meißen regelrechtverinnerlicht worden. Sie unterhält 97 Koopera-tionsverträge mit Unternehmen aus der Region undbietet somit jeder Schülerin, jedem Schüler die Mög-lichkeit, nahezu alle Branchen kennenzulernen undso den passenden Beruf zu finden.

Die Schüler der 8. und 9. Klassenstufe gehen einmal imMonat in ein Unternehmen und erleben an der Seite einesdortigen Mitarbeiters einen kompletten Arbeitstag. Dabeierledigen sie auch kleine firmenspezifische Aufgaben. Damitdie Schüler auch Freude an diesen Praxistagen haben unddie dabei gestellten Anforderungen gut erfüllen können,

wird im Vorfeld von einem Berufsorientierungsteam an derSchule gemeinsam mit dem Jugendlichen sein individuel-les Stärken-Schwächen-Profil erstellt.

Nach den Praxistagen verfassen die Schüler in der 10.Klasse gemeinsam mit dem Mentor in dem Unternehmeneine fachliche Komplexarbeit, bei der sie bestimmte Pra-xisthemen beleuchten. Deren Ergebnisse verteidigt derJugendliche vor Geschäftsführern, Mentoren, Fachlehrernund Mitschülern.

„Das ist die optimale Vorbereitung auf das Leben undfür eine gute Zukunft in Sachsen“, sagte Bodo Finger, Prä-sident der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V.(VSW) in seiner Laudatio für die Triebischtalschule, die MitteNovember für ihr Engagement den Schule-Wirtschaft-Oskarerhielt. CH

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www.sab.sachsen.dewww.bildungspraemie.infohttp://infobub.arbeitsagentur.de/kurs/portalwww.bildungsmarkt-sachsen.dewww.berlitz.de

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Management

Kennen Sie Familie Meier?Neulich traf ich den Vater Meier, der sich mächtig über seineMannschaft echauffierte. Ich fragte ihn, was denn so los seiim Hause Meier und er erzählte beim Bier bereitwillig Fol-gendes: Den ganzen Tag arbeite er wie verrückt, um denWohlstand der Familie zu sichern. Kaum sei er da und wenner da sei, sei er fertig und wolle seine Ruhe. Und keinerakzeptiere das. Ständig würden sie ihn mit irgendwelchenKleinigkeiten auf die Nerven gehen. Bei wirklich wichtigenEntscheidungen würde jedoch völlig aus dem Bauch undohne ihn entschieden. Schweigend hörte ich mir das an. Esist ja kurz vorm Jahreswechsel.Ein paar Tage später lief mir dann die Tochter Meier überden Weg. „Wie war denn Weihnachten so?“, fragte ichgeschmacksneutral. Sie lief rot an und schimpfte: “NurStress. Papa hat wieder mal rumgetobt, weil er nicht wus-ste, dass wir uns alle aus ökologischen Gründen auf einenkünstlichen Baum geeinigt hatten. Dann gefielen ihm unse-re Geschenke nicht - besonders der Reisegutschein, den wirfür ihn und Mutti gekauft hatten, hat ihn verärgert.“ „Oh“entgegnete ich und schwieg.Kommt Ihnen das bekannt vor? Wir hoffen für Sie, dass esbei Ihnen auf der Familienebene stimmt. Wenn Sie dasGanze jedoch auf viele Unternehmen übersetzen, dann fin-den Sie genau eine solche Situation vor: Permanent gehetz-te, sich von den Führungskräften und der Mannschaft miss-verstanden fühlende Geschäftsführer und Chefs. Teams, dieversuchen, das Beste zu geben, oft aber nur raten können,was denn das Beste sei, da sie keine gemeinsamen Verein-barungen über Werte, Ziele oder Spielregeln haben. Irgend-wann strahlt die sich daraus ergebende Mißstimmung nachaußen und die Kunden merken es. Sie sagen es (hoffent-lich) dem Geschäftsführer oder Mitarbeitern -ansonstengeht’s böse aus.

Was kann man dagegen tun?Laden Sie mindestens einmal im Jahr Ihre (Führungs-)Mann-schaft für mindestens zwei (eher drei) Tage außer Haus zurSchaffung ihrer strategischen und emotionalen Grundlage.Wir nennen es bei uns „Jahreszielkonferenz“.Andere bezeich-nen es als „Einkehrtage“ oder als „Wertekreis“. Egal wieSie es nennen: Tun Sie es! Fahren Sie mit den wichtigstenFührungskräften (oder der gesamten Belegschaft) ein Stückweg - dahin, wo es auch schön ist. Gestalten Sie gemein-sam ein Programm innerer Einkehr, indem Sie nachdenken,woher Sie kommen (Was haben wir erreicht- quantitativ

und qualitativ? Wo stehen wir aus Sichtder Kunden?) und bestimmen,wohin Sie gehen (WelcheGrundsätze und Zielebestimmen unser Tun 2010?Mit welchen Mitteln wol-len wir diese erreichen?Welche Höhepunkte kom-men? Wer gestaltet was imUnternehmen mit?).Lassen Sie ander Vorberei-tung (Hotelsu-che, Freizeitpro-gramm, inhalt-licher Ablauf,Aufbereitung derGesprächsthe-men) möglichst viele Mitarbeiter mitwirken. Und: Verges-sen Sie nie, die besprochenen Dinge als Vereinbarungenprotokollieren zu lassen - das ist gut als Einstieg fürs nächs-te Jahr und gleichzeitig Kontrollinstrument im laufendenJahr, ob alle Festlegungen realisiert werden.Gestalten Sie die Jahreszielkonferenz stets motivierend undals Höhepunkt, nie als „Klassenschelte“. Denn: Die Chan-ce, tolle Ideen gemeinsam zu kreieren, miteinander zu strei-ten, zu diskutieren und auch im informellen Teil miteinan-der zu sprechen, ist sonst vertan. Nutzen Sie die fremdeUmgebung, um gemeinsam Neues und Ungewöhnlicheskennenzulernen Und: Zeigen Sie Ihren Mitarbeitern auchdadurch, wie viel sie und ihre Meinung Ihnen wert sind.Wecken Sie dadurch nicht nur gute und tragende gemein-same Emotionen, sondern gestalten Sie dabei die Grund-lagen Ihres exzellenten strategischen Verkaufs!

Gerne unterstützen wir Sie mit unserem Know-how undunseren Erfahrungen bei der Vorbereitung und Realisie-rung Ihrer Jahreszielkonferenz. Wir begleiteten bisher eta-blierte Unternehmen im In-und Ausland äußerst erfolgreichbei diesen Veranstaltungen und realisieren diese gern auchfür Sie in der gewünschten Form gesamtverantwortlich (z. B. als Führungskräfteseminar). Denken Sie gern auch inRichtung Ihrer Aufsichtsratstagungen, Gesellschafterrun-den oder: Entwickeln Sie mit uns gemeinsam Ihre „Vision2020“! Wir freuen uns auf Sie.

„sales & emotions “Teil 1 „Gemeinsame Ziele: Gefühlsgrundlage 1“

Die Autoren:Uta Reiher und Heike Claus,tradu4you® gmbh

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Management

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Die AbwrackerWie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielen

Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. DiePolitik tut so, als habe sie alles im Griff. Aber dieArbeitslosen werden immer mehr, die Zahl der Plei-ten steigt. Und die Banken, die so viel Geld ver-spekuliert haben, verweigern notwendige Kredite.Wie lange geht das noch gut?

Als Top-Manager ist Hans-Olaf Henkel bestens vertraut mitdem Räderwerk der Macht. Schonungslos beschreibt er, werversagt hat und warum. Und sagt: höchste Zeit zum Gegen-steuern!

Er ist Berater der Bank of America und Mitglied im Auf-sichtsrat internationaler Unternehmen. Als die Krise überuns hereinbrach, stand er im Zentrum des Orkans. Wenner jetzt das Wort ergreift, erhebt zum ersten Mal ein Insi-der des Geschehens die Stimme. Henkels kompromissloseAnalyse zeigt, dass die herkömmlichen Erklärungsmusternicht greifen: Ausschlaggebend für das Verhängnis warengut gemeinte Vorgaben der Politik und die unkontrollierteDeregulierung der Wirtschaft. Und der Niedergang ist längst

noch nicht gestoppt – die Gutmenschen und Zocker setzenunsere Zukunft aufs Spiel. Henkels Therapie zielt auf dasSystem an sich: Die Weltwirtschaft braucht neue Spielre-geln!

„Nie würde ich auf die Idee kommen, Investmentbanker auf eine Stufe mit wirklichen Unternehmern zu stellen.“

Hans-Olaf Henkel

Quelle: WortReich

Gutes Personal pflegenKMU erhalten aktuelle arbeitsrechtliche und betriebspraktische Informationen

Für Personalleiter und Personalreferenten unterhältdas Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft (bsw)spezielle Arbeitskreise, die sowohl organisatorischals auch fachlich betreut werden. Generelles Anlie-gen der Weiterbildungsangebote ist die Übermitt-lung wichtiger Informationen zum Fachgebiet Per-sonal und Personalentwicklung.

Zusätzlich verhilft den Teilnehmern ihre Mitgliedschaft zueinem Netzwerk von Ansprechpartnern auch außerhalb ihresUnternehmens. „Wir sind sehr mittelständisch geprägt“,sagt Dr. Brigitte Ulbrich, die unter anderem den Arbeitskreisin Freiberg betreut. Sie wünscht sich eine kontinuierlicheZusammenarbeit mit den Unternehmen aus der Region,immerhin werden die Veranstaltungen sowohl zeitlich alsauch inhaltlich den Unternehmerinteressen angepasst. AchtVeranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Plan, dieschwerpunktmäßig arbeitsrechtliche Themenstellungen bein-halten. Ein gestandener Praktiker hält den Impulsvortrag,

um dann in einen regen Erfahrungsaustausch einzusteigen.„Unser Angebot richtet sich an diejenigen, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen wollen“, sagt Marco Pomsel, der für den Arbeitskreis in Leipzig Trends erkundetund die Zusammenkünfte – auf Unternehmerwunsch – inder Innenstadt organisiert. Statt über einen Tag verteilt wer-den die Informationen in komprimierter Form an einemNachmittag angeboten.

Möglichst den gesamten ostsächsischen Raum will derGörlitzer Arbeitskreis einbeziehen. Nach einjähriger Pauseist nun ein Neustart vorgesehen. „Wir freuen uns auf neueInteressenten!“, sagt Matthias Maier. Vorerst stehen dreiTermine für dieses Jahr fest, neben Informationen zur aktuel-len Rechtsprechung auch eine Veranstaltung mit dem The-menschwerpunkt Persönlichkeit und Personalarbeit. Weiter-hin verfolgt der Arbeitskreis die Idee, die traditionsreichenUnternehmen der Textilbranche wieder zusammenzubrin-gen und ihnen eine Plattform für den Erfahrungsaustauschmit Praktikern und Experten zu geben. Simone Pflug

Autoren in der Börse – Neue Messe DresdenHans-Olaf HenkelDie AbwrackerWie Zocker und Politiker unsere Zukunft verspielenTermin: 8. Februar 2010, 19.30 UhrEintritt: 10,- EUR (Schüler/Studenten 6,- EUR)

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Management

Austauschprozesse gestaltenDie regionalen Kompetenzzentren für Marketing in Chemnitz, Dresden und Leipzig laden ein

Marketing-Club Chemnitz e. V.:

08.02.2010 Marketing im Einkauf – eine Paradoxie? Porsche AG Stuttgart Hotel Mercure 01.03.2010 Begehrt durch Marke undDesign – Der Turnaround von Loewe Loewe AG Kronach Hotel Mercure 12.04.2010 Wie Politik verkauft Michael Kretzschmer, CDU-BundestagsabgeordneterHotel Mercure 03.05.2010 Raus aus der Vergleichbarkeit –Erfolgreich trotz Preisdruck Frosta AG Hamburg Hotel Mercure 07.06.2010 Gut verpackt ist halb verkauft richter & heß Verpackungsservice GmbH Hans Ulrich Richter 05.07.2010 Vernetzt Kommunikation – Erleben was verbindet Deutsche Telekom AG, Bonn Hotel Mercure 21.08.2010 Marketing unterwegs Wandern, Walken, Wohlfühlen: Thüringen ganz anders 06.09.2010 Kommunikationskraft Radio –Perspektiven in Zeiten der DigitalisierungRadiozentrale GmbH Hotel Mercure 04.10.2010 Gesundheit und Genuss – Die Auflösung eines vermeintlichen Widerspruchs Laurus Vital GmbH, Hartmannsdorf Laurus Vital GmbH 08.11.2010 Mit dem Kunden reden! DasErfolgsrezept eines Reiseanbieters Erberhard TRAVEL GmbH; Kesselsdorf Hotel Mercure 13.12.2010 Durch Konzentration auf dieeigene Stärke zum Nischenerfolg Björn Köhler Kunsthandwerk Eppendorf

Marketing-Club Dresden e. V.:

18.02.2010 Chancen und Risiken der sächsi-schen WirtschaftProf. Dr. Dr. h.c. Ulrich BlumForum am Altmarkt20.02.2010 Junioren-Brunchdigitalwert – Agentur für digitale Wertschöpfung11.03.2010 Ordentliche Mitgliederver-sammlung Forum am Altmarkt11.03.2010 Markterfolge durch InnovationProf. Dr.-Ing. Gerhard FettweisForum am Altmarkt22.04.2010 Sportsponsoring und Verant-wortung – Unternehmen auf dem Weg zurWM 2010Dr. Norbert TaubkenOrt: Forum am Altmarkt20.05.2010 Stadtmarketing Dresden – Neuausrichtung im Spannungsfeld vonAnspruch und Wirklichkeit24.06.2010 Neuroökonomie – Was kann dieHirnforschung zu wirtschaftlichen Entschei-dungen beitragen?Prof. Dr. Thomas F. MünteForum am Altmarkt19.08.2010 Sommermarketing 2010 – Marken in Bewegung16.09.2010 Präsentation Deutscher Marketingpreisträger 2009SchwarzkopfForum am Altmarkt07.10.2010 Oppacher Mineralquellen GmbH& Co. KGEric Schäffer Oppacher Mineralquellen GmbH & Co. KG21.10.2010 Kontrolle ist gut, Vertrauen istbesser – Vertrauensmanagement als Basisfür nachhaltiges WirtschaftswachstumProf. Dr. Uwe SponholzForum am Altmarkt

18.11.2010 Deutsche Werkstätten Hellerau– eine sächsische Erfolgsgeschichte – DieWiedergeburt einer MarkeFritz StraubForum am Altmarkt01.12.2010 Junioren on IceHotel Taschenbergpalais Kempinski09.12.2010 Festveranstaltung zur Verlei-hung des Dresdner Marketing-Preises 2010

Marketing-Club Leipzig e. V.:

02.02.2010 Global Naming – Markenrechtund strategisches Naming für Marken vonWelt Peter A. Ströll, Geschäftsführer der Kölner Namin-gagentur Nambos, Rechtsanwaltpentahotels Leipzig18.03.2010 „Meine Jahre mit Willi Brandt“ gelesen von Ulrich Wickert Deutsche Bundesbank

Termine werden in der nächsten Ausgabeergänzt.

MARKETING-CLUB CHEMNITZ e. V.im Hotel Mercure KongressBrückenstraße 19, 09111 ChemnitzTelefon: 0371 6660071Telefax: 0371 [email protected]

Marketing-Club Dresden e. V.Geschäftsstellec/o Ostsächsische Sparkasse Dresdenz. Hd. von Herrn Christian SchuldtGüntzplatz 5, 01307 DresdenTelefon: 0351 45599437Telefax: 0351 [email protected]

Marketing Club Leipzig e. V.Haus der Dresdner Bank AGGoethestraße 3-5, 04109 LeipzigTelefon: 0341 1241196, 0341 1241598Telefax: 0341 [email protected]

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Gesundheit

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Leistungskurve konstant haltenTipps für eine gesunde Ernährung im hektischen Büroalltag

Der Magen knurrt, dieKonzentration lässtnach, die Leistungs-kurve sinkt, der per-sönliche „Akku" istleer. Zeit für einePause. Doch wenn dasTelefon unentwegtklingelt, man auf demSprung zum nächstenTermin ist und derSchreibtisch überquillt,bleibt oft keine Zeitfür genussvolles undbewusstes Essen.

Oft reicht es nur für den schnellen Griff zu vermeintlicherNervennahrung: Schokolade, Pizza vom Bringdienst oderaus der Tiefkühltruhe, „Fritten" aus der Kantine oder vonder Imbiss-Bude. Das Problem: Diese Speisen haben einenhohen Fett- und Zuckergehalt, spenden nur kurzzeitig Ener-gie, „beschweren" dafür aber anschließend den Körper.Außerdem enthalten sie kaum Vitamine, Mineralstoffe undSpurenelemente. Das Resultat: Man ist nach dem Essenmüde und schlapp und es setzt auch noch an. Statt Leis-tungsschub droht vermehrter Hüft- und Bauchspeck, stattEnergiegewinn erhöhtes Erkältungsrisiko durch mangeln-de Vitaminzufuhr.

„Mit einem Korb voll frischem Obst und Wasser zur freienVerfügung können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter anregen,zu gesunden Snacks in der Pause zu greifen", erklärt MaikeSchmidt, Ernährungsexpertin der Techniker Krankenkasse(TK). „Das hilft gegen plötzliche Leistungstiefs. Wer sichregelmäßig und ausgewogen vitaminreich ernährt und aus-reichend Flüssigkeit in Form von Wasser, Früchte- oder Kräu-tertees zu sich nimmt, kann sich besser konzentrieren undweist eine konstantere Leistungskurve auf. Außerdem stärkter sein Immunsystem."

Sollte sich doch einmal ein Durchhänger bei der Arbeiteinstellen, rät die Diplom-Oecotrophologin zu echten Mun-termachern: „Trockenobst, Reiscracker oder Studentenfut-ter sind genauso schnell zur Hand wie ein Stück Schokola-de, machen aber länger leistungsstark und enthalten nichtviel Fett und Zucker." Außerdem lassen sich diese Lebens-mittel auch gut in die Tasche stecken und auf dem Weg zuAuswärtsterminen verspeisen. Deshalb sollten sie ebensozum Angebot der Betriebskantine gehören wie belegte Voll-kornbrote, Joghurts und frische Gemüserohkost für einenSalat.

Doch auch der Obstkorb und das Vollkornsandwich hel-fen nichts, wenn die Zeit zum herzhaften Zugreifen undgenussvollen Reinbeißen fehlt. „Um konstant leistungsstarkzu sein, ist es wichtig, während der Arbeit regelmäßig Pau-sen einzulegen", erklärt Schmidt. „Die sollte man nutzen,um bewusst zu essen und zu trinken." Quelle: Techniker Krankenkasse CH

Fit in den FrühlingChemnitzer Messe gibt Anregungen zur Umsetzung der eigenen guten Vorsätze

Vom 26. bis 28. Februar 2010 stehen erneut imMittelpunkt der VITAL – Der Gesundheitsmesse inChemnitz Tipps für eine gesunde Lebensweise, Well-ness und Fitness. Diese Leistungsschau findet bereitszum zehnten Mal statt.

Auf dem Territorium der Messe Chemnitz erwartet die Besu-cher ein ausgedehnter Streifzug durch die Welt der Gesund-heitsförderung mit Hinweisen und Empfehlungen für daspersönliche Wohlbefinden und die körperliche Fitness füralle Altersgruppen.

Um die VITAL am Messe-Freitag für interessierte Berufstä-tige attraktiver zu gestalten, wird erstmals die Öffnungs-zeit für Freitag, den 26.02.2010 bis 20.00 Uhr verlängert.Ebenfalls am Freitag findet wieder der Seniorentag miteinem speziell auf Senioren zugeschnittenen Angebots- undUnterhaltungsprogramm statt.Parallel zur VITAL wird auch 2010 der „Chemnitzer Früh-ling“ unter dem Motto „Chemnitz blüht auf“ das Angebotpassend ergänzen. Neu auf beiden Messen und an allendrei Messetagen ist ein Showkochen mit dem EventkochCarsten Kuschel.

Weitere Informationen erhaltenSie unter www.vital-chemnitz.de

Im Außendienst wie im Büro fällt es oftschwer, Zeit und Gelegenheit für gesun-de Malzeiten zu finden.

Foto: Techniker Krankenkasse

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70 Wirtschaftsjournal I Januar 2010

In eigener Sache

Zeichen der Zeit erkanntWirtschaftsspiegel und Wirtschaftsjournal rücken zusammen

Grenzen überwinden ist das Gebot der Stunde –in Politik, Wirtschaft und auch in unseren Köp-fen. Die Teams der mitteldeutschen Wirtschafts-magazine haben diese Zeichen der Zeit erkannt.Schließlich dokumentieren sie das Geschehen inder Wirtschaft, vornehmlich der drei Bundeslän-der Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Hierdenken die Unternehmen schon lange nicht mehrin Ländergrenzen. In regional übergreifendenNetzwerken agieren Branchen unterschiedlicherCouleur bereits miteinander im Schulterschluss.

Daher arbeiten nun der Wirtschaftsspiegel unddas Wirtschaftsjournal seit dem vergangenen Jahrgemeinsam an der Dokumentation der Aktivitä-

ten der Schlüssel-Branchen, die für alle drei Bundes-länder prägend sind. So ist beispielsweise im Okt-ober 2009 der Branchenspiegel zum „SolarlandOstdeutschland“ erschienen. Dicht gefolgt liegt„Ostdeutschland automobil“ vor.Allein das sprichtfür die Notwendigkeit eines gemeinsamen Auf-trittes der Bundesländer in Ostdeutschland. Wirals Herausgeber stehen Ihnen mit unseren Re-daktionen zur Seite und bilden Ihre Aktivitätenin Wort und Bild hintergründig und nachhaltigab. Darauf können Sie sich als Unternehmer ingewohnter Qualität verlassen, denn die nächstenProjekte sind bereits in der Planung.

CH/BO

Für die Herstellung dieserBroschüre haben wir eineGesamtemission von 5,262Tonnen CO2 errechnet. Dieseausgewiesene Menge CO2

wird in äquivalenter Höhedurch zusätzliche hoch-wertige Klimaschutzmaß-nahmen kompensiert.Wir unterstützen mit die-sem Kompensationsbau-stein die Errichtung undden Betrieb der Wind-kraftanlage VaniVilasSa-ga in Chitradurga, im indi-schen Bundesstaat Kar-nataka, die damit ingleicher Höhe CO2-Re-duktion betreiben kann.Möglich wird die kli-maneutrale Herstellungdes Wirtschaftsjournalsdurch die strategischeZusammenarbeit mitdem Druckhaus Dres-den, das maßgeblicherVorreiter für umweltfreundliche Druckprozesse in Deutschland ist.

Wirtschaftsjournal druckt klimaneutral

ImpressumIn Zusammenarbeit von Wirtschaftsjournal und Wirtschaftsspiegel Thüringen

Herausgeber:VWJ Verlag Wirtschaftsjournal GmbHNeefestraße 88, 09116 ChemnitzTel.: 0371 33492-0, Fax: 0371 [email protected]

Geschäftsführer:Jörg Sattler (V.i.S.d.P.)

Chefredakteur:Claudia HillmannTelefon: +40 341 [email protected]

Redaktion:Wolfgang [email protected] Pflug [email protected]

Meier Verlags-GmbHJosef Ries-Straße 78, 99086 ErfurtTel.: 0361 6019132, Fax: 0361 5504466wirtschaftsspiegel@ws-thueringen.comwww.wirtschaftsspiegel.com

Geschäftsführer:Jürgen Meier

Chefredakteur:Daniel BormkeTelefon: +49 361 [email protected]

Redaktion:Sascha UtheTelefon: +49 361 [email protected]

Weitere Publikationen von der Meier Verlags-GmbH:WiYou – Wirtschaft und Du

Titelbild:Dr. Helmut Becker, Leiter des Institutes für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) München; Foto: IWK

Layout:Andreas Lorenz Werbung & KommunikationTelefon: +49 371 33492-14 Mobil: +49 179 5054087

Druck:Druckhaus Dresden GmbHTelefon: +49 351 31870-13

www.climatepartner.com/cp Zertfikatnr. 941-53211-0110-1003

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Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

Erste deutsche Dampflokomotive „Saxonia“

Konstrukteur: Prof. Johann Andreas Schubert

Deutschland, Wernesgrün (Vogtland), 1838

Antrieb. Made in Germany.Mit der regional verwurzelten Sachsen Bank.

großen, flexiblen Finanzdienstleisters und die besondere Kundennähe

einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere Informationen

unter www.sachsenbank.de

Die Dampflokomotive steht für Antriebskraft und Fortschritt. So

wie die Sachsen Bank mit ihrem leistungsstarken und zukunftswei-

senden Produkt- und Dienstleistungsangebot. Als ein Unternehmen

der LBBW-Gruppe bietet sie Ihnen die umfassende Kompetenz eines

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